Berliner Zeitung 13./14.10.2018
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Bilder:Philip Aubreville<br />
Familienunternehmen: Schon mit 14 Jahren standMario Ruder hinter<br />
dem TresenimHaushaltswarengeschäft seiner Eltern. Heutearbeiten<br />
seine eigenen Kinder bei Ruder Küchen mit –zum Beispiel seine Tochter.<br />
Sie istTeamleiterin im Küchenstudio in der Pfarrstraße,wosich Kunden<br />
ein Bild vonder Ausstattung moderner Küchen machen können.<br />
IM GESPRÄCH MIT<br />
MARIO RUDER<br />
Schon in den 1970er Jahren begannen Mario RudersEltern, mit Haushaltswaren zu handeln. Mittlerweile istdas Familienunternehmen eine der<br />
führenden Adressen in Berlin, wenn es um Küchen und Hausgerätegeht.Ein Gespräch über die perfekte Ausstattung und die Küche vonmorgen.<br />
Herr Ruder,wie kochen Sie eigentlich privat?<br />
Wir laden gern Freunde in unsere Küche<br />
ein und verbringen dort schöne Abende.<br />
Entsprechend gut ist unsere Einbauküche<br />
ausgestattet: zum Beispiel mit einem Induktionskochfeld<br />
und einem Dampfgarer. Das<br />
kommt auch unserem Bedürfnis nach Zeitersparnis<br />
und bewusster Ernährung entgegen.<br />
Besonderer Höhepunkt ist aber unser integrierter<br />
Weinkühler (lacht).<br />
Wasmacht denn eine gute Küche jenseits der<br />
technischen Ausstattung in Ihren Augen aus?<br />
Ich denke, dass ausreichend Stauraum immer<br />
ein Vorteil ist. Zudem sollte die Ergonomie<br />
bei der Planung berücksichtigt werden. Es<br />
ist beispielsweise wichtig, dass die Ellbogen<br />
beim Schneiden einen bestimmten Abstand<br />
zur Arbeitsplatte einhalten. In unserer Küche<br />
ist auch der Geschirrspüler hochgestellt, damit<br />
man sich nicht bücken muss. Es bietet<br />
sich grundsätzlich eine frühzeitige Planung<br />
an, gerade auch bei Neubauten. Ich habe<br />
schon erlebt, dass Fenster sich nicht öffnen<br />
ließen, weil die Spüle davorstand.<br />
Nun leben gerade in Berlin viele Menschen zur<br />
Miete. Inwiefern mindert das die Bereitschaft,<br />
in die eigene Küche zu investieren?<br />
Aus meiner Erfahrung legen auch Mieter<br />
immer größeren Wert auf individuelle<br />
Küchen und überlegen, wie sie sie mit einzelnen<br />
Geräten aufpeppen. Die Zeiten, in<br />
denen man lieblos eine Küchenzeile in die<br />
Wohnung gestellt hat, sind vorbei.<br />
PerSmartphone in den Kühlschrank schauen? In<br />
modernen, smart ausgestattetenKüchen istdas kein<br />
Problem, wie Mario Ruder demonstriert.<br />
Und inwiefern beeinflusst die Größe der<br />
Wohnung die Ausstattung?<br />
Wir haben für alle Größen und finanziellen<br />
Möglichkeiten passende Lösungen. Seit Anfang<br />
September präsentieren wir an einem<br />
neuen Standort in Alt-Friedrichsfelde Küchenideen<br />
für verschiedene Wohnungstypen,<br />
etwa Q3A, QP64 oder WBS 70, die in den<br />
Plattenbauten Berlins häufig vorkommen. Je<br />
nach Größe muss man natürlich Abstriche<br />
machen, etwa vom Stauraum. Zugleich lassen<br />
sich die derzeit beliebten Insellösungen,<br />
bei denen sich die Arbeitsfläche im Zentrum<br />
der Küche befindet, schon ab einer Größe<br />
von etwa 15 Quadratmetern umsetzen.<br />
Diese Insellösungen markieren für manche<br />
Beobachter ja den Wandel der Küche zum<br />
Mittelpunkt der Wohnung. Können Sie diese<br />
Entwicklung bestätigen?<br />
Auf jeden Fall. Das gemütliche Beisammensein<br />
in der Küche gewinnt an Bedeutung,<br />
das spiegelt sich auch in der Ausstattung.<br />
Umgekehrt lassen sich viele Küchenmöbel<br />
auch als Wohnmöbel einplanen. Auch die<br />
Wohnraummöbel bei uns zu Hause stammen<br />
von einem Hersteller von Küchenmöbeln<br />
und schaffen fließende Übergänge.<br />
Welche Entwicklungen finden Sie sonst besonders<br />
bemerkenswert, wenn es um Küchen geht?<br />
Da ist auf jeden Fall die immer stärkere digitale<br />
Vernetzung der verschiedenen Hausgeräte<br />
zu nennen! Per App kann ich beispielsweise<br />
von unterwegs nachschauen, wie es<br />
zu Hause in meinem Kühlschrank aussieht<br />
und bekomme eine Meldung, wenn die<br />
Milch bald abläuft. Die Temperatur kann<br />
ich ebenfalls per Smartphone regulieren.<br />
Und wenn ich den Herd anstelle, startet die<br />
Dunstabzugshaube parallel. Wo das noch<br />
hinführen wird, ist eine spannende Frage.<br />
Andererseits kann ich meine Küche heute selbst<br />
über das Internet bestellen. Wozu braucht es<br />
eigentlich noch Küchenstudios?<br />
Die individuelle Beratung lässt sich über<br />
das Internet kaum leisten. Es ist außerdem<br />
wichtig, die Geräte auch einmal anzufassen<br />
und auszuprobieren.<br />
Das Interview führte Philip Aubreville.