Spurgeon: Die Schatzkammer Davids
Spurgeon: Die Schatzkammer Davids
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Psalm 3<br />
der Hölle rüsteten sich zur Schlacht gegen den Menschensohn. Wie köstlich<br />
ist es, zu erkennen und zu glauben, dass er diese Heere alle in die Flucht<br />
geschlagen und sie in seinem Zorn zertreten. hat. <strong>Die</strong> uns ins Unglück bringen<br />
wollten, hat er in Ketten geschlagen, und die sich gegen uns erheben<br />
wollten, beugte er in den Staub. Der Drache verlor seinen Stachel, als er ihn<br />
in Jesu Herz bohrte.<br />
3. David weiß, dass Gottes liebendes Herz ihm offensteht; darum klagt<br />
er ihm die tiefste Not, sagt seinem Gott von der schlimmsten Waffe, mit<br />
der seine Feinde ihn angreifen, und von dem bittersten Tropfen in seinem<br />
Trübsalsbecher:<br />
Viele sagen von meiner Seele: Es gibt keine Hilfe für ihn bei Gott (wörtl.,<br />
raBBîm ´öm•rîm lünapšî ´ên yüšû`ä ºtâ llô bë´löhîm). Manche Freunde<br />
<strong>Davids</strong>, die das Vertrauen zu seiner Sache verloren hatten, mögen betrübten<br />
Herzens so gesprochen haben; seine Feinde aber rühmten sich auf diese<br />
Weise mit Frohlocken und warteten begierig darauf, dass ihre Worte durch<br />
seinen völligen Untergang bestätigt würden. Das war der grausamste Stich<br />
von allen, als sie erklärten, sein Gott habe ihn verlassen. Und doch sagte<br />
ihm sein Gewissen, dass er ihnen einige Gründe zu solcher Rede gegeben<br />
hatte; hatte er doch am hellen Tag gegen Gott gesündigt (siehe 2Sam 12,<br />
besonders V. 11). Da schleuderten sie ihm denn sein Vergehen mit Bathseba<br />
ins Angesicht und sagten: »Weg mit dir, du Blutmensch, Gott hat sich von<br />
dir gewandt, er will dir nicht helfen.« Simei fluchte ihm und schmähte ihn<br />
ins Angesicht (2Sam 16,5ff.); er war frech, weil er viele hinter sich wusste,<br />
denn Scharen von Belialsleuten dachten von David genauso. Ohne Zweifel<br />
fühlte David, dass das eine höllische Einflüsterung war, die seinen Glauben<br />
ins Wanken bringen sollte. Wenn all die Prüfungen, die uns vom Himmel<br />
gesandt werden, all die anderen Versuchungen, die aus der Hölle aufsteigen,<br />
und all die Leiden, die von der Erde herkommen, sich in eine große<br />
Prüfung zusammendrängten, würde diese doch noch nicht so schrecklich<br />
sein wie diejenige, die in unserem Vers enthalten ist. Es ist die bitterste aller<br />
Trübsale, zu der Furcht verleitet zu sein, als sei bei Gott keine Hilfe mehr<br />
für uns. Und doch, lasst uns nicht vergessen, dass unser hochgelobter Heiland<br />
gerade dies im höchsten Grade zu erdulden hatte, da er ausrief: »Mein<br />
Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« (Ps 22,2 // Mt 27,46 //<br />
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