Spurgeon: Die Schatzkammer Davids

Psalm 4
mehr auch in die kleinsten Einzelheiten unseres täglichen Lebens hineinblicken
ließen! Wäre dem so, dann würden wir eine Seelenruhe genießen,
die wir jetzt in dem Maße vielleicht kaum ahnen. Wir würden uns weniger
vor dem Krankenbett fürchten und hätten, statt eines gequälten Geistes,
jenen frohen Mut, der so sehr die Leibes- und Seelenruhe fördert. Ja,
dann könnten wir sagen: »Ich will mich niederlegen und schlafen und das
Morgen meinem Gott überlassen.« Dem bekannten Ridley 37 bot sein Bruder
an, die letzte Nacht vor dessen Blutzeugentod bei ihm zu bleiben; aber der
Bischof lehnte das Angebot ab, indem er sagte, er gedenke zu Bett zu gehen
und so friedlich zu schlafen wie immer in seinem bisherigen Leben. Philip
Bennett Power 1862. 38
Wohl dem Christen, der sich Nacht um Nacht mit solcher Sprache des
Herzens zur Ruhe begibt und zuletzt mit denselben Worten ins Grab als
sein Ruhebett legt, von dem er zu Gottes Zeit sich zu erheben gedenkt, um
mit den Kindern der Auferstehung das Morgenlied der Ewigkeit zu singen.
Bischof Dr. George Horne 1776. 39
»Ich liege und schlafe ganz mit Frieden« (vgl. Mk 4,37ff.):
Im schwankenden Schiff, in tobender Flut,
Wie sanft und stille der Heiland ruht,
Bis er um anderer Weh’ ist erwacht
Und Wind und Wellen zum Schweigen gebracht!
Ihr kennet die Ruhe der Seligen doch –
Warum denn weinet ihr Trauernden noch,
Weil doch an des Heilandes liebendem Herz
Vollendete Streiter ruh’n aus von dem Schmerz!
Nach Mrs. MacCartree.
Schon die alten Übersetzungen und viele neuere Ausleger ziehen den
Begriff »allein« nicht zu dem Wort »Jahwe«, sondern (gegen die Akzente) zu
dem Zeitwort »wohnen lassen«. Der Ausdruck »allein wohnen« wird nämlich
öfters von dem Wohnen in sicherer Abgeschiedenheit gebraucht (vgl.
4Mo 23,9; 5Mo 33,28; Mi 7,14; Jer 49,31). – James Millard.
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