Spurgeon: Die Schatzkammer Davids
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Psalm 4<br />
bedeutet: Du bist der Urheber, der Zeuge, der Erhalter, der Richter und der<br />
Vergelter meiner Gerechtigkeit; auf dich berufe ich mich bei den Schmähungen<br />
und harten Urteilen der Menschen. Das ist Weisheit, die der Nachahmung<br />
wert ist. Lasst uns, Brüder, unsere Klagen nicht vor dem niedrigen<br />
Gerichtshof des Urteils der Leute vorbringen, sondern vor dem höchsten<br />
Gerichtshof, vor dem königlichen Gericht des Himmels.<br />
Der du in Drangsal mir Raum geschafft hast (wörtl., Baccär hirHaºbTä llî).<br />
Das Bild verweist auf ein in einem Hohlweg eingeschlossenes und dort von<br />
den umzingelnden Feinden hart bedrängtes Kriegsheer. »Gott hat die Felsen<br />
zerschmettert und aus dem Weg geräumt und mir Raum gegeben: Er<br />
hat eine Bresche geschlagen und mich ins weite Feld geführt.« Oder wir<br />
können den Sinn so fassen: »Gott hat mein Herz weit gemacht in Freude<br />
und Trost, als ich einem in Kummer und Sorge Gefangenen glich.« So übersetzt<br />
ja Luther: Der du mich tröstest in Angst. Wer Gott zum Tröster hat,<br />
dem wird es nie an Trost fehlen.<br />
Sei mir gnädig. Ob du es gleich um meiner vielen schweren Sünden willen<br />
gerechterweise zulassen könntest, dass meine Feinde mich verderben,<br />
so flüchte ich mich dennoch zu deiner Gnade und flehe dich an: Erhöre<br />
mein Gebet und führe deinen Knecht aus seinen Nöten. <strong>Die</strong> besten unter<br />
den Menschen haben Gnade nötig wie die schlechtesten. All die Durchhilfe,<br />
welche die Gläubigen erfahren, ist ebenso wie die Begnadigung des Sünders<br />
eine freie Gabe der himmlischen Gnade.<br />
3. Liebe Herren 3 , wie lange soll meine Ehre geschändet werden?<br />
Wie habt ihr das Eitle so lieb und die Lüge so gern! Sela.<br />
3. In diesem zweiten Teil des Psalms werden wir aus dem Gebetskämmerlein<br />
auf das Kampfesfeld geführt. Man merke auf den unerschrockenen Mut<br />
des Mannes Gottes. Er gibt zu, dass seine Feinde große Männer sind; dennoch<br />
hält er sie für Toren und tadelt sie, als hätte er Kinder vor sich.<br />
Er schilt sie, dass sie das Eitle so lieb haben und die Lüge so gern, dass sie<br />
trügerischen Wahngebilden nachjagen und gottlose Lügengewebe spinnen.<br />
Er fragt sie, wie lange sie gedächten, mit seiner Ehre zu scherzen und seinen<br />
guten Ruf zum Spott zu machen. Ein wenig solcher Belustigung ist schon<br />
zu viel; warum müssen sie ohne Aufhören diesem frevelnden Spiel frönen?<br />
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