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abi. 8/02 - Amtsblatt des hessischen Kultusministeriums

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ABl. 8/<strong>02</strong> Bekanntmachungen und Mitteilungen <strong>des</strong> Hess. <strong>Kultusministeriums</strong> 567<br />

Rost) die Beratungsstelle BRAIN ins Leben gerufen, die<br />

Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften auf<br />

dem Gebiet der Hochbegabungsdiagnostik eine umfangreiche<br />

Beratung auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft<br />

anbietet. Dies reicht von telefonischer und persönlicher<br />

Beratung bis zu einer ausführlichen Einzelfalldiagnostik.<br />

Die Inanspruchnahme der Beratungsstelle ist für Ratsuchende<br />

grundsätzlich kostenfrei; im Falle einer detaillierten<br />

Einzelfalldiagnostik bzw. Beratung, die auf dem freien<br />

Markt in vergleichbarem Umfang bis zu etwa 1 250,–<br />

Euro kosten kann, wird eine freiwillige Spende in Höhe<br />

von bis zu ca. 160,– Euro zur Unterstützung der<br />

Beratungsstelle erbeten. Die Lan<strong>des</strong>regierung stellt<br />

zum Unterhalt der Beratungsstelle über einen Zeitraum<br />

von anfänglich über vier Jahre (Oktober 1999 bis<br />

Dezember 2003) Haushaltsmittel in Höhe von insgesamt<br />

über 420 000,– Euro zur Verfügung; der Landtag<br />

als Haushaltsgesetzgeber hat den jährlichen Zuschuss<br />

(200 000,– DM ab dem Jahr 2000) ab dem Haushaltsjahr<br />

20<strong>02</strong> auf ca. 125 000,– Euro aufgestockt.<br />

Eine institutionelle Absicherung der Tätigkeit der Beratungsstelle<br />

über zusätzliche fünf Jahre wird derzeit<br />

vorbereitet.<br />

7. Schulpsychologischer Dienst<br />

Das Kultusministerium hat mit freundlicher Unterstützung<br />

der Karg-Stiftung Schulpsychologinnen und -psychologen<br />

aus allen Staatlichen Schulämtern seit dem<br />

Jahresbeginn 2000 im Umgang mit dem Thema der<br />

Hochbegabtenförderung fortgebildet und unterstützt.<br />

Sieben ganz- und zweitägige Tagungen in den Jahren<br />

2000–20<strong>02</strong> dienten bislang diesem Zweck. Nach dem<br />

Regionalprinzip stehen den Eltern, Schülerinnen und<br />

Schülern sowie Lehrkräften inzwischen in allen Staatlichen<br />

Schulämtern in Hessen Schulpsychologinnen und -<br />

psychologen als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung,<br />

um insbesondere in strittigen bzw. problematischen<br />

Einzelfällen zwischen Elternhaus und Schule sachkundig<br />

zu vermitteln. Eltern, Kinder und Lehrkräfte dürfen<br />

keinesfalls mit eventuellen Testergebnissen allein gelassen<br />

werden. Zumin<strong>des</strong>t in problembehafteten Einzelfällen<br />

bedarf die Umsetzung von testdiagnostischen Befunden<br />

in schulische Fördermaßnahmen der regelmäßigen<br />

fortdauernden Begleitung und Beratung durch die<br />

Schulpsychologischen Dienste.<br />

Die im <strong>Amtsblatt</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultusministeriums</strong> veröffentlichten<br />

„Empfehlungen zur Erkennung von besonderen<br />

Begabungen bei Schülerinnen und Schülern an <strong>hessischen</strong><br />

Schulen“ (ABl. 8/01 S. 517) wurden von der Arbeitsgruppe<br />

hessischer Schulpsychologinnen bzw. -psychologen<br />

als erste Orientierung für die Staatlichen<br />

Schulämter und Schulleitungen zum Thema erstellt. Ein<br />

erweitertes schulpsychologisches Beratungskonzept wird<br />

in Kapitel C dargestellt.<br />

8. Lehrerfortbildung und Ferienakademien<br />

Auch die Lehrerfortbildung – als weitere Aufgabe – wird<br />

durch vielfältige zentrale und dezentrale Fortbildungsund<br />

Veranstaltungsangebote in vielen Regionen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

intensiv betrieben. Schon am 7. Dezember 2000 hatte<br />

das Kultusministerium eine zentrale Lehrerfortbildungsmaßnahme<br />

auf dem Gebiet der Hochbegabtenförderung<br />

im Pädagogischen Institut Nordhessen <strong>des</strong> Hessischen<br />

Lan<strong>des</strong>instituts für Pädagogik in der Reinhardswaldschule<br />

eröffnet. 42 Lehrkräfte werden derzeit –<br />

ebenfalls mit Hilfe großzügiger Unterstützung seitens<br />

der Karg-Stiftung – über zwei Jahre von Wissenschaftlern<br />

und Experten auf den Gebieten <strong>des</strong> Erkennens und<br />

der Förderung von besonderen bzw. hohen Begabungen<br />

fortgebildet. Die Ziele dieser Fortbildung sind die Sensibilisierung<br />

der Lehrkräfte im Erkennen von hochbegabten<br />

Kindern und Jugendlichen, die Ausrichtung von Ferien-<br />

bzw. Sommerakademien in den ersten Wochen der<br />

Sommerferien 2001 und 20<strong>02</strong> sowie die Erarbeitung von<br />

spezifischen Förderkonzepten für die die Lehrkräfte jeweils<br />

entsendenden Schulen. Die erste Ferienakademie<br />

fand vom 21.–24. Juni 2001 mit 82 Schülerinnen und<br />

Schülern aus ganz Hessen in der Reinhardswaldschule<br />

unter großem Anklang aller Beteiligten statt. Die zweite<br />

Ferienakademie vom 1.–5. Juli 20<strong>02</strong> führte den Erfolg<br />

fort.<br />

Darüber hinaus führt das Kultusministerium gemeinsam<br />

mit dem Hessischen Lan<strong>des</strong>institut für Pädagogik und<br />

Staatlichen Schulämtern eine Vielzahl von eintägigen<br />

Regionalveranstaltungen für Lehrkräfte und Eltern<br />

durch, um möglichst viele Lehrkräfte mit der Thematik<br />

vertraut zu machen und sie mit betroffenen Eltern ins<br />

Gespräch zu bringen. Vor dem Hintergrund der o.a. vielfältig<br />

verbreiteten Missverständnisse, die den Zugang<br />

zum Thema der Hochbegabtenförderung erschweren<br />

können, ist öffentliche Aufklärung und Diskussion<br />

zwecks Versachlichung und Erleichterung der praktischen<br />

Zugänge nach wie vor vordringlich geboten.<br />

Seitens der Lehrerfortbildung können und sollen Lehrkräfte<br />

nicht zu Diagnostikern fortgebildet, wohl aber<br />

dafür sensibilisiert werden, Kinder und Jugendliche auch<br />

unter der Fragestellung einer eventuellen intellektuellen<br />

Hochbegabung zu betrachten und daraufhin entweder<br />

entsprechende Fördermaßnahmen einzuleiten oder aber –<br />

in Problemfällen – den betroffenen Schülerinnen und<br />

Schülern eine fachgerechte Diagnostik durch entsprechend<br />

ausgebildete Psychologen zu ermöglichen. Auch<br />

bei der Entwicklung spezieller Förderprogramme für besondere<br />

bzw. hohe Begabungen bedürfen die beteiligten<br />

Schulen intensiver Unterstützung und Begleitung seitens<br />

der Lehrerfortbildung, der Schulpsychologischen Dienste<br />

wie auch der Hochschulen. Derartige Arbeitsverbünde<br />

und Kooperationsmodelle sind bereits vielfältig im<br />

Lande entstanden und in fruchtbarer Arbeit begriffen.<br />

9. Verankerung an den Schulen<br />

Als nächster Schritt sind nunmehr die Schulen über die<br />

genannten Unterstützungssysteme vermehrt in die Lage

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