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abi. 8/02 - Amtsblatt des hessischen Kultusministeriums

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ABl. 8/<strong>02</strong> Veranstaltungen und Hinweise 605<br />

Programm <strong>des</strong> Kompaktseminars:<br />

Lernort Gedenkstätten<br />

Montag, den 30. 9. 20<strong>02</strong><br />

9.30 Uhr Abfahrt in Frankfurt am Main<br />

(Treffpunkt Hauptbahnhof Südseite)<br />

ca. 12.30 Uhr Ankunft in der Albert-Schweitzer-<br />

Begegungsstätte Niederbronn-les-<br />

Bains Begrüßung und Zimmereinteilung<br />

13.00 Uhr Mittagessen<br />

14.00 Uhr „Spurensuche“ auf der Kriegsgräberstätte<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

von Einzelschicksalen<br />

(Bernard Klein, Leiter der<br />

Begegungsstätte)<br />

16.00 Uhr Kaffeepause<br />

16.30 Uhr Die pädagogischen Angebote der<br />

Begegnungsstätte für Schulen<br />

(B. Klein) Gestaltung einer Projektwoche/Rahmenbedingungen<br />

Kennen lernen der Räumlichkeiten<br />

18.30 Uhr Elsässer Küche: Flammkuchenessen<br />

in Niederbronn-les-Bains<br />

Dienstag, den 1. 10. 20<strong>02</strong><br />

8.00 Uhr Frühstück<br />

9.00 Uhr Möglichkeiten von Multiplikatoren,<br />

die Schulprojektarbeit <strong>des</strong> Volksbunds<br />

Deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />

bekannter zu machen<br />

– Beispiele aus der Praxis –<br />

Schulprojektwoche in Niederbronnles-Bains:<br />

Referent/-innen:<br />

– Frau Christiane Bull (Pädagogische<br />

Mitarbeiterin, Hessisches Lan<strong>des</strong>institut<br />

für Pädagogik, Regionalstelle<br />

Darmstadt-Dieburg)<br />

– Herr Dieter Weis, Frau Silke Wolf<br />

(Theodor-Litt-Schule Michelstadt)<br />

10.45 Uhr „Grenzland Elsass“: Besonderheiten<br />

der deutsch-französischen Gesichte<br />

11.00 Uhr Abfahrt nach Lembach: Besichtigung<br />

eines Festigungswerkes der<br />

Maginotlinie<br />

13.00 Uhr Mittagessen auf eigene Rechnung<br />

ca. 17.00 Uhr Ankunft in Frankfurt am Main<br />

Das Thema „Krieg und Gefangenschaft“<br />

im Geschichtsunterricht<br />

„So weit die Füße tragen“<br />

„Der Krieg ist eine Sache <strong>des</strong> Menschen, in der er sich<br />

wiedererkennen kann: unter Schlägen und Leid findet er<br />

sein deformiertes Bild.“ So schrieb einst Siegfried Lenz.<br />

Doch auch über die reine Kriegshandlung hinaus, auch<br />

nach Kriegsschluss, kann die Deformation fortgesetzt,<br />

können Schläge und Leid andauern. So sind Flucht und<br />

Vertreibung gerade für uns Deutsche Sinnbild dieser<br />

fortgeführten Deformation. Auch Kriegsgefangenschaft<br />

stellt nicht nur ein eher technischer Zustand zeitweiliger<br />

Verwahrung ehemaliger Soldaten dar, sondern konnte<br />

den Krieg als Kampf um das eigene Überleben lediglich<br />

mit anderen Arten an Grausamkeiten fortsetzen.<br />

Nach vier Jahren Entwicklung und Dreharbeiten an russischen<br />

und deutschen Originalschauplätzen kam die<br />

spektakuläre Neuverfilmung <strong>des</strong> Bestsellerromans „SO<br />

WEIT DIE FÜSSE TRAGEN“ von Josef Martin Bauer<br />

am 27. Dezember 2001 bun<strong>des</strong>weit in die Kinos.<br />

Der Roman, einer der wenigen, der auch im „Haus der<br />

Geschichte“ in Bonn als Symbol der Nachkriegszeit und<br />

der Bewältigung der Folgen <strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges<br />

ausgestellt ist, erzählt die wahre Geschichte der packenden<br />

Flucht <strong>des</strong> deutschen Soldaten Clemens Forell aus<br />

dem ostsibirischen Kriegsgefangenenlager Kap Deschnew.<br />

Vor dem grandiosen Panorama der sibirischen<br />

Landschaft schlägt sich Forell durch die vielen Gefahren<br />

der Taiga und Tundra bis nach Persien durch. Drei Jahre<br />

ist er unterwegs - auf Eisenbahnwaggons, mit dem Boot<br />

und meist zu Fuß. 14 208 Kilometer legt er zurück. Erst<br />

an Weihnachten 1952 kann er seine Familie wiedersehen,<br />

die er acht Jahre zuvor für einen schon verlorenen<br />

Krieg verlassen musste .. .<br />

In den letzten Monaten wurden mit großem Erfolg vielerorts<br />

Schulvorstellungen dieses Filmes ermöglicht, bei<br />

denen der Regisseur Hardy Martins und eigens geladene,<br />

regionale Zeitzeugen zum Film und zu den damaligen<br />

Geschehnissen Stellung nahmen und mit den Schülern<br />

diskutierten.<br />

Das große Interesse und überraschend viele Kenntnislücken<br />

bei den Jugendlichen haben uns veranlasst, diese<br />

Schulvorstellungen nun bun<strong>des</strong>weit allen Schulen anzubieten,<br />

wobei sich die Vorstellungen primär an den Gerichtsunterricht<br />

der 9. bis 12. Klassen wenden.<br />

Bei den bisherigen Veranstaltungen wurde klar, wie sehr<br />

dieser Film die Seele und die deutsche Kultur berührt.<br />

Denn die Verdrängung vieler Aspekte der damaligen<br />

Zeit beeinflusst noch heute unsere Kultur und unser<br />

Selbstbewusstsein als Nation.<br />

Diese Problematik gewinnt mehr und mehr an Aktualität.<br />

Die LOS ANGELES TIMES schrieb am 8. März 20<strong>02</strong>

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