abi. 8/02 - Amtsblatt des hessischen Kultusministeriums

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602 Veranstaltungen und Hinweise ABl. 8/02 motivierende Weise in die Vergangenheit führt. Beim anschließenden Rundgang durch das Museum, zusammen mit „Emeline“, werden dann verschiedene Gegenstände, z. B. Waschbrett, Wäschestampfer und Zinkwanne gesucht, die z. T. noch bis in die 1950er Jahre an einem Waschtag unerläßlich waren. 2. Ländliche Arbeiten zwischen Selbstversorgung und handwerklicher Spezialisierung (ab dem 4. Schuljahr) In diesem Projekt haben die Teilnehmer die Möglichkeit, bei der Flachsverarbeitung, beim Buttern und in der Töpferei mitzuarbeiten. Durch die persönliche Erfahrung mit Arbeitsablauf und Arbeitstechniken erkennen sie, daß gewisse Arbeiten durchaus im Rahmen der häuslichen Arbeit erledigt werden konnten, andere jedoch von Aufwand und technischen Voraussetzungen her eine berufliche Ausbildung notwendig machten. 3. Textilien auf dem Land (ab dem 3. Schuljahr) Dieses Projekt steht ganz im Zeichen von Fasern, Stoffen und Kleidern. In drei Gruppen kann man bei der Flachsverarbeitung, bei Wollverarbeitung und beim Filzen mitmachen. Hierbei können die Teilnehmer Herkunft und Eigenarten der beiden alten Kulturfasern kennenlernen und deren unterschiedliche Handhabung erfahren. 4. Kinderleben auf dem Land (für Schulklassen vom 3. bis zum 5. Schuljahr) Im Mittelpunkt steht die Rolle des Kindes in der von der Landwirtschaft geprägten ländlichen Gesellschaft. Die Schüler nehmen an an einem Rollenspiel im historischen Schulhaus teil. Sie spielen die Rolle von Schülern vor dem Ersten Weltkrieg und lernen so Lehrmethoden, Lerninhalte und Verhaltensweisen kennen, die sich deutlich vom heutigen Unterricht abheben. 5. Lehmbau (ab dem 3. Schuljahr) Zunächst lernen die Teilnehmer auf einem Rundgang Materialien, Aufbau und Gestaltung von Fachwerkhäusern kennen. Dann machen sie ihre Erfahrungen mit dem Baustoff Lehm und probieren Arbeitstechniken aus, die bei der Ausfachung eines Fachwerkhauses üblich waren. Anschließend werden die Bedingungen des Bauens und Wohnens für die Menschen früher und heute reflektiert. Die Teilnahme setzt jedoch die Bereitschaft voraus, sich nicht nur die Hände schmutzig zu machen. 6. Fachwerkbau (ab dem 3. Schuljahr) Mit Hilfe des Zimmermanns und eines Bauplans bauen die Teilnehmer ein Modell der Schmiede aus Weinbach (1:2) auf. Sie lernen dabei die historische Fachwerkbauweise, die Bezeichnungen der Hölzer sowie die Bundzeichen der Zimmerleute kennen. Vor allen Dingen erfahren sie aber, dass beim Aufrichten der Hölzer alle zusammen und nach Plan arbeiten müssen. Sekundarstufe I und II Bei älteren Schülern ist es ratsam, den Besuch im Freilichtmuseum Hessenpark mit einer gezielten Fragestellung zu verknüpfen. Dann kann auch in dieser Altersgruppe das Interesse am ländlichen Leben und an handwerklicher Arbeit geweckt werden. In Anknüpfung an das Unterrichtsthema „Industrielle Revolution“ können im Freilichtmuseum die durch die Industrialisierung verursachten Veränderungen auf dem Land bezüglich Hausbau, Landwirtschaft und Handwerk thematisiert werden. Weitere Anknüpfungspunkte zum Geschichts- oder auch Religionsunterricht der Sekundarstufe II bieten die Themen „Frauen auf dem Land“ und „Religiöses Leben auf dem Land“. Zu beiden Schwerpunkten liegen aus unserer „Kleine Reihe Museumspädagogik“ Veröffentlichungen vor, die für ältere Schüler geeignet sind. Themenführungen behandeln die Arbeit sowie die rechtliche und politische Stellung von Frauen seit dem 18. Jh., Aspekte des Geschlechterverhältnisses und die Lebensgeschichten ehemaliger Hausbewohnerinnen. Die Führung „Sakrale Bauten im Freilichtmuseum Hessenpark“ zeigt dörfliche Kirchen, Kleindenkmale und eine ehemalige Synagoge als Zeugen für das religiöse Leben von Christen und Juden in Hessen. Nicht zuletzt das Unterrichtsthema „Mensch und natürliche Mitwelt“ ist im Freilichtmuseum durch die Landwirtschaft, die sich früher als Kreislaufwirtschaft darstellte, vertreten. Das Freilichtmuseum pädagogisch nutzen Der Hessenpark stellt Lehrerkollegien und Studienseminaren das Freilichtmuseum als außerschulischen Lernort vor. Ein spezieller Rundgang mit anschließender Vorstellung der Materialien, Projekte und Anbindungsmöglichkeiten an den Unterricht ist die ideale Gelegenheit für einen Kollegiumsausflug. Freilichtmuseum Hessenpark GmbH 61267 Neu-Anspach/Taunus Tel.: (0 60 81) 588-0 Fax: (0 60 81) 588-160 Internet: www.hessenpark.de Öffnungszeiten: 1. 3. bis 30. 4. täglich 9.00–18.00 Uhr 1. 5. bis 31. 8. täglich 9.00–20.00 Uhr 1. 9. bis 3. 11. täglich 9.00–18.00 Uhr Einlass bis 1 Stunde vor Schließung. Vom 1. Mai bis 31. August bei Eintritt ab 17.00 Uhr ermäßigte Eintrittspreise.
ABl. 8/02 Veranstaltungen und Hinweise 603 Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen Kompaktseminar: Lernort Gedenkstätten Fortbildungsveranstaltung für Vertreter/innen der Schulämter, Leiter/innen derStudienseminare und Mitarbeiter/innen der Universitäten in Hessen in der Albert- Schweitzer-Begegnungsstätte in Niederbronn-les-Bains (Frankreich) Thema: Erfahrungs- und handlungsorientierte Zugänge zur Zeitgeschichte – Außerschulisches Lernen an Gedenkstätten und Erinnerungsorten deutsch-französischer Geschichte im Elsass Termin: Montag, den 30. September 2002 bis Dienstag, den 1. Oktober 2002 Treffpunkt: Frankfurt am Main, Hauptbahnhof/Südseite: 9.30 Uhr Veranstalter: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Landesverband Hessen Tagungsort: Albert-Schweitzer-Begegnungsstätte in Niederborn-les-Bains/Elsass Eigenkosten: 50,– Euro (Fahrt, Übernachtung, Verpflegung, Eintrittsgelder) Die Albert-Schweitzer-Begegnungsstätte Niederbronnles-Bains im Elsass ist eine von derzeit vier Jugendbegegungsstätten im Ausland, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. seit Anfang der 1990er Jahre in direkter Nähe zu großen Kriegsgräberstätten errichtet hat. Schulen können dort verschiedenartige Projekte zum Thema „Friedenserziehung“ durchführen. Auch für binationale Begegnungen und gemeinsame Projekte von Partnerschulen steht die Einrichtung zur Verfügung. Die unmittelbare Nähe zu einer großen Kriegsgräberstätte ermöglicht es, sich auf sehr anschauliche Weise mit den Themen „Krieg und Frieden“, deutsch-französische Geschichte, Gewalt etc. auseinander zu setzen. Zudem bietet sich aufgrund der räumlichen Nähe zu den EU-Institutionen in Straßburg die Beschäftigung mit europapolitischen Fragen an. Im Rahmen des zweitägigen Kompaktseminars haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, die pädagogische Arbeit der Jugendbegegnungsstätten Niederbronn mit ihren vielfältigen erlebnis- und handlungsorientierten Programmbausteinen sowie das Haus und seine Umgebung kennen zu lernen. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie ein Geschichtsunterricht an Gedenk- und Erinnerungsorten mit Schülerinnen und Schülern konkret umgesetzt werden kann, wird das Programm der Fortbil- dung sich eng an die Angebote halten, die auch von Schülerinnen und Schülern wahrgenommen werden. Dazu zählen unter anderem – Geschichte erkunden – Europa begreifen“: Spurensuche auf der angrenzenden Kriegsgräberstätte Niederbronn-les-Bains unter Einbeziehung von Einzelschicksalen – Zugänge zur Zeitgeschichte anhand von „Soldatenbriefen“ – der Umgang mit Kriegsgräberstätten anhand von Besucherbüchern – die Besichtigung des Festungswerkes der Maginotlinie in Lembach – die Besonderheit des „Grenzlandes Elsass“ im Laufe der Geschichte Interessierte senden ihre verbindliche Anmeldung bitte an folgende Adresse: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Landesverband Hessen Sandweg 7 60316 Frankfurt/M Tel.: (0 69) 94 49 07-0 Fax: (0 69) 94 49 07-70 Kontakt: Cornelia Meyer, Referentin für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit Die Fortbildungsveranstaltung ist auf 14 Personen begrenzt. Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie von uns ein Bestätigungsschreiben.
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