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Falstaff Spezial Wien für Genießer

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DER<br />

HEURIGE<br />

EINE<br />

WIENER INSTITUTION<br />

Heurige gibt es in <strong>Wien</strong> seit dem Mittelalter.<br />

Heute präsentieren sich viele von ihnen mit Gourmetküche<br />

und Weinen von Weltformat. Wir zeigen<br />

die Besten der Besten.<br />

D<br />

er Heurige hat in Österreich<br />

eine jahrhundertealte Tradition,<br />

die eng mit seiner Weinbau-Geschichte<br />

verbunden<br />

ist. Schon im Mittelalter<br />

hängten Weinhauer einen Föhrenbusch an<br />

ihre Tür, um Gästen zu signalisieren, dass<br />

sie ihren neuen Wein im Keller ausschenkten.<br />

Damals wurden sie noch Leutgeb<br />

genannt, ab Ende des 19. Jahrhunderts<br />

Heurige. Und zu unserem Glück zog es die<br />

Menschen vom düsteren Weinkeller ins<br />

Freie. Ein Blick zurück.<br />

Mit Tannenreisig in der Hand verkündete<br />

der Weinausrufer in der Stadt, dass es frischen<br />

Wein zu trinken gab: Unter Karl dem<br />

Großen (742–814) war den Weinhauern das<br />

Ausschenken drei Monate im Jahr gestattet.<br />

1784 regte sich Widerstand in einem kleinen<br />

Ort der Grafschaft Görz; Graf Delmetri<br />

ließ die Wirte nur seinen eigenen Wein<br />

ausschenken. Kaiser Joseph II. regelte den<br />

Tumult mit einer Zirkularverordnung – der<br />

Ausschank von selbst erzeugtem Wein und<br />

Most war fortan »zu allen Zeiten des Jahres«<br />

erlaubt.<br />

Seine erste Glanzzeit erlebte der Heurige<br />

im 19. Jahrhundert, als auch das gehobene<br />

Bürgertum und der Adel seine Vorzüge entdeckten.<br />

In <strong>Wien</strong> ließen sie sich mit einer<br />

Pferdekutsche in die umliegenden Weinberge<br />

chauffieren. Der Heurige entwickelte ><br />

falstaff 83

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