Society 361 / 2012
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Salzburg<br />
wirtschaft<br />
Zu keinem seiner Anrainerstaaten<br />
hat Österreich eine<br />
engere Beziehung als zu<br />
Deutschland. Besonders eng<br />
ist diese aber zwischen den<br />
Ländern Bayern und Salzburg,<br />
welche eine mehr als 2000 Jahre<br />
gemeinsame Geschichte verbindet. So<br />
erstreckte sich schon der römische Verwaltungsbezirk<br />
Iuvavum vom Attersee<br />
bis zum Chiemsee. Um 700 gründete, im<br />
Auftrag des bayerischen Herzogs Theodor,<br />
der Heilige Rupert Salzburg als Missionszentrum.<br />
Ab dem 14. Jahrhundert lösten<br />
sich die weltlich regierenden Salzburger<br />
Erzbischöfe vom Mutterland Bayern. Salzburg<br />
erlebte einen künstlerischen und<br />
wirtschaftlichen Aufschwung. 1803 wurde<br />
das geistliche Fürstentum Salzburg<br />
säkularisiert. Die Wiedervereinigung mit<br />
Bayern erfolgte 1810, als Kaiser Napoleon<br />
das Herzogtum Salzburg dem bayerischen<br />
König Max I. als „Belohnung“ für dessen<br />
Bündnistreue im Krieg gegen Österreich<br />
übergab. Durch die Beschlüsse des Wiener<br />
Kongresses wurde Salzburg 1816 geteilt:<br />
Österreich erhielt den Großteil von Salzburg,<br />
bei Bayern verblieben Berchtesgaden<br />
und die Altsalzburger Gerichtsbezirke.<br />
Salzburg verarmte und erst durch die<br />
Gründung der Festspiele rückten Stadt<br />
und Land Salzburg wieder in den Fokus<br />
des Weltgeschehens. Durch seine zentrale<br />
Lage und günstigen Steuerbedingungen<br />
siedelten sich internationale Konzerne<br />
an, deren Manager die vielen Freizeitmöglichkeiten<br />
und das ganzjährige Kulturangebot<br />
ebenso schätzen wie die herzliche<br />
und offene Gesellschaft.<br />
Salzburg sehen –<br />
und bleiben<br />
Die einzigartige Mischung aus romantischer<br />
Alpenlandschaft, zentraler Lage<br />
inmitten Europas, dem großen Kulturangebot<br />
und der hohen Lebensqualität<br />
machen Salzburg zu einem Anziehungspunkt<br />
für viele Menschen aus Kultur<br />
und Wirtschaft.<br />
Text von Eva von Schilgen<br />
Höchst geschickt hat sich der aus Augsburg<br />
stammende Carl Philip von Maldeghem<br />
als Intendant des Salzburger Landestheaters<br />
in die Herzen der Salzburger<br />
gespielt. So konnten diese für das Stück<br />
„Himmel über Berlin“ Texte verfassen<br />
und im erstmals in Salzburg aufgeführten<br />
Musical „Sound of Music“ treten Salzburger<br />
Kinder auf. Von Maldeghem studierte<br />
Rechtswissenschaft und Philosophie,<br />
besuchte anschließend die renommierte<br />
Schauspielschule Lee Strasberg Theatre<br />
Institute in New York und arbeitete als<br />
Regieassistent am American Repertory<br />
Theatre in Cambridge. Festspielerfahrung<br />
sammelte er als Pressesprecher und persönlicher<br />
Referent des Salzburger Festspielintendanten<br />
Gérard Mortier. Es folgte<br />
die sehr erfolgreiche Intendanz an den<br />
Schauspielbühnen in Stuttgart, bevor er<br />
2009 nach Salzburg kam. Carl Philip von<br />
Maldeghem: „Die Stadt Salzburg war und<br />
ist ein Kristallisationspunkt der europäischen<br />
Kultur. Nicht zufällig kommen hier<br />
so viele Einflüsse zusammen, die Menschen<br />
aus aller Welt und insbesondere<br />
Künstler zu Eigeninterpretationen angeregt<br />
hat. Wir haben das Glück, diese Entwicklung<br />
das ganze Jahr über erleben und<br />
mit unserer Arbeit gestalten zu können.“<br />
Technologieführer in der Dentalindustrie<br />
ist das Unternehmen Sirona, dessen<br />
Firmengeschichte über 130 Jahre zurückreicht.<br />
Mehr als 2.700 Mitarbeiter werden<br />
an 24 Standorten weltweit beschäftigt,<br />
135 Staaten auf allen Kontinenten zählen<br />
zu den Abnehmern. Sirona erzielte<br />
im vergangenen Geschäftsjahr einen<br />
Umsatz von 914 Millionen US-Dollar. Produziert<br />
wird der Großteil der Produkte<br />
in Bensheim, Deutschland, dem weltweit<br />
größten Entwicklungs- und Produktionsstandort<br />
der Dentalindustrie. Dr. Jürgen<br />
100 | <strong>Society</strong> 1_<strong>2012</strong>