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Society 361 / 2012

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Wirtschaft<br />

Interview<br />

Sie waren 22 Jahre lang im<br />

Ausland tätig und kehren<br />

nun in Ihr Heimatland Österreich<br />

zurück. Wie schwer<br />

war diese Entscheidung für<br />

Sie?<br />

Es ist nie schwer, mit dem Gedanken<br />

zu spielen, in die Heimat zurückzukehren.<br />

Über all die Jahre außerhalb Europas<br />

ist und war mir Österreich immer sehr<br />

nahe. Meine Familie und ich haben zusammen<br />

entschieden, dass wir nach Wien<br />

kommen. Meine Kinder waren in diesem<br />

Fall sehr mittragend, denn meine Frau<br />

und ich wollten, dass sie sich in Europa<br />

festigen können, falls sie hier einmal studieren<br />

wollen.<br />

Traditionell,<br />

Historisch, Exklusiv<br />

Generaldirektor Klaus Christandl über<br />

die Leidenschaft und Verantwortung,<br />

einen so traditionsreichen Betrieb wie<br />

das Hotel Imperial zu führen.<br />

Interview: SOCIETY<br />

Kann man das Leben eines Generaldirektors<br />

mit dem eines Diplomaten<br />

vergleichen?<br />

Wenn man im internationalen Umfeld<br />

tätig ist, gibt es tatsächlich viele Parallelen<br />

bei diesen Berufen. Ich reise sehr viel<br />

durch die Welt, und in der Hotellerie in<br />

einer Führungsposition bzw. im Umgang<br />

mit Menschen ist oft Diplomatie gefragt.<br />

Im Ausland war es mir immer sehr wichtig,<br />

einen guten Kontakt zu den österreichischen<br />

Botschaften aufzubauen, denn<br />

wenn man in einem fremden Land ist,<br />

bekommt man dadurch ein Gefühl der<br />

Sicherheit und Rückhalt. Viele österreichische<br />

Botschaften engagieren sich im Ausland<br />

dafür, dass die Österreicher im jeweiligen<br />

Land miteinander vernetzt werden.<br />

In welchen Ländern waren Sie bisher<br />

tätig?<br />

Gleich nach meinem Abschluss an der<br />

Hotelfachschule Modul bin ich nach Südostasien<br />

gegangen. Meine berufliche Laufbahn<br />

habe ich bei der Mandarin Oriental-<br />

Gruppe begonnen, erst in Macao, dann in<br />

Manila. 1998 kam ich dann zu Starwood<br />

Hotels & Resorts, wo ich mehrere Stationen<br />

im Mittleren und Nahen Osten durchlaufen<br />

habe. Meine letzte Station, bevor<br />

ich nach Österreich transferierte, war<br />

Thailand. Dort war ich Generaldirektor<br />

im Sheraton Grande Laguna in Phuket.<br />

Für mich persönlich war jeder Schritt und<br />

jede Destination eine wertvolle und lehrreiche<br />

Erfahrung.<br />

Wie groß ist die Verantwortung, ein<br />

so traditionsreiches Haus wie das Imperial<br />

zu führen?<br />

Es ist eine schwerwiegende Verantwortung,<br />

aber nicht schwieriger als andere.<br />

In seinem Heimatland für so einen österreichisch-historischen<br />

Betrieb verantwortlich<br />

zu sein, ist ein anderes Gefühl der<br />

Das Hotel Imperial feiert 2013 das 140-jährige<br />

Jubiläum. Trotz Modernisierung blieb die altehrwürdige<br />

Atmosphäre des Hauses erhalten.<br />

Verantwortung, als wenn man im Ausland<br />

tätig ist. Ich fühle mich stets verantwortlich<br />

für die Menschen, die mit mir arbeiten.<br />

Flexibilität ist einer der wichtigsten<br />

Bestandteile des Arbeitsalltags und das<br />

spiegelt sich natürlich auch in der Arbeitszeitgestaltung<br />

wider. Wenn man<br />

dafür weder die Zeit noch den Willen aufbringen<br />

kann, ist es auch nicht möglich,<br />

diesen Beruf auszuüben.<br />

Das Haus ist mittlerweile 139 Jahre<br />

alt. In dieser Zeit hat der Betrieb einen<br />

sehr guten und in aller Welt bekannten<br />

Ruf aufgebaut. Wie viel tragen die<br />

Mitarbeiter dazu bei?<br />

Alle unsere Mitarbeiter im Hotel sind<br />

stets bemüht, die Stärken des Hauses zu<br />

repräsentieren, dazu gehört auch der individuelle<br />

Service für die Gäste und Diskretion.<br />

Das Imperial ist ein traditionsreicher<br />

Betrieb, den viel mit der Geschichte<br />

Österreichs verbindet. Unsere zahlreichen<br />

illustren Gäste sollen das spüren. Hier im<br />

Imperial ist nichts unmöglich. Wir sind<br />

bemüht, alle noch so speziellen Wünsche<br />

82 | <strong>Society</strong> 1_<strong>2012</strong>

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