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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 16 · 1 9./20. Januar 2019 – S eite 32<br />
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Panorama<br />
LEUTE<br />
Dr.Quincy Hund ist nicht der geläufigste<br />
Name –zumal wenn Dr.Hund<br />
angeblich in der Haustierstraße 69<br />
eine Arztpraxis betreiben soll. Ein<br />
Mann aus Rheinland-Pfalz hat dennoch<br />
versucht, mit diesem Fantasienamen<br />
auf einem gefälschten Rezept<br />
an Beruhigungsmittel zu kommen.<br />
Er scheiterte an der aufmerksamen<br />
Apothekenfachkraft, die flugs die<br />
Suchmaschine anwarfund feststellte,dass<br />
unter diesem Namen<br />
und an dieser Adresse in Speyer kein<br />
Arzt existierte.Potenziellen Namensfälschern,<br />
die sich bei TV-Serien<br />
aus den Achtzigernbedienen<br />
wollen, sei gleich gesagt: Es gibt weder<br />
einen Anwalt namens Dr.Matlock<br />
Robe in der Gesetzbuchstraße 4,<br />
noch ist in der Observationsstraße<br />
112 ein Privatdetektiv namens Prof.<br />
Magnum Schnüffler ansässig.<br />
Goldie Hawn (73) war bei<br />
der Geburtihrer Enkelin<br />
etwas überpräsent.<br />
„Goldie,wenn Sienoch<br />
näher kommen, fallen<br />
Sierein“, ermahnte<br />
der Arzt die Schauspielerin,<br />
als die einen<br />
Blick auf den<br />
Kopf des Babyserhaschen<br />
wollte.Tochter<br />
Kate Hudson (39) ist da<br />
allerdings schmerzfrei.<br />
Siehat ihrer Mutter bereits<br />
verziehen, bei der<br />
letzten Geburtnach Tortilla-Chips<br />
gerochen zu<br />
haben. (avo./mit dpa)<br />
In der Geburtsbegleitung hat<br />
sie gewisse Defizite.<br />
TIERE<br />
IMAGO<br />
Schnappschuss von der letzten Sichtung<br />
der KuhBetsy. DPA/MEG KURTAGH<br />
Erst am Freitag berichteten wir an<br />
dieser Stelle vomJallikattu –den tierquälerischen<br />
Bullenringkämpfen in<br />
Südindien. Unfassbar! Heute freut<br />
sich die kleine Tierkastenredaktion,<br />
mitteilen zu können, dass in der Stadt<br />
Anchorage im US-Bundesstaat<br />
Alaska eine Rodeo-Kuh dem Menschheitsbespaßungsirrsinn<br />
entfliehen<br />
konnte: Seit sieben Monaten genießt<br />
Betsy in einemWald ihreFreiheit. EtlicheVersuche,sie<br />
einzufangen, scheiterten<br />
bislang. UndFutter undWasser<br />
scheint es in dem vomSki- undWanderwegen<br />
durchzogenen Areal genug<br />
zu geben. Betsy,halte durch! (schl.)<br />
Reicher Nostalgiker gesucht: New Yorks<br />
VonSebastian Moll, New York<br />
Die Stadt New York hat in<br />
den vergangenen 15 Jahren<br />
einen beispiellosen<br />
Bauboom erlebt. Werseit<br />
Ende der 90er-Jahre nicht mehr dort<br />
war, der wird die ikonische Skyline<br />
Manhattans kaum wiedererkennen.<br />
Ganz neue Stadtviertel sind entstanden,<br />
wie etwa das Gelände rund um<br />
Ground Zero, die Hudson Yards und<br />
die Bauten rund um den High Line<br />
Park.AmSüdrand des Central Park ist<br />
eine ganze Phalanx superschlanker<br />
Wolkenkratzer der neuesten Generation<br />
aus dem Boden geschossen.<br />
Doch fragt man die New Yorker<br />
nach ihrem Liebling, wird einem nur<br />
selten einer der neuen Türme genannt,<br />
die sich so sehr bemühen, der<br />
Stadt ihren Stempel aufzudrücken.<br />
NewYorker lieben ihre Klassiker: das<br />
Empire State Building, das Woolworth<br />
Building, Flatiron und allen<br />
vorandas Chrysler Building.<br />
Extravagante Krone<br />
Das90Jahrealte Gebäude mit seiner<br />
extravaganten Stahlkrone,denWasserspeiern<br />
und der verspielten<br />
Lobby hat all das, was die modernen<br />
Glastürme nicht haben, gleich<br />
wie asymmetrisch und schräg die Linien<br />
gezogen sind: Charakter,Stil, Individualität.<br />
Doch so gerne man in<br />
New York das Chrysler Building bestaunt,<br />
so ungernmöchte man es offenbar<br />
beziehen. Es steht gerade<br />
zum dritten Mal seit der Jahrtausendwende<br />
zum Verkauf. Der<br />
New Yorker Klassiker lässt<br />
sich nicht mehr wirtschaftlich als<br />
Büroturmbetreiben.<br />
Ein Investmentunternehmen aus<br />
AbuDhabi, das vorelf Jahren 90 Prozent<br />
der Anteile am Gebäude für 800<br />
Millionen Dollar gekauft hat, will in<br />
einem merklich abkühlenden Immobilienmarkt<br />
in Manhattan ganz offensichtlich<br />
seine Verluste minimieren.<br />
Trotz Modernisierungen im Wert von<br />
100 Millionen Dollar lässt sich der Büroraum<br />
kaum vermieten. Auch die Erhöhungen<br />
der Grundstückspacht<br />
von7,75auf 32,5 Millionen Dollar pro<br />
Jahr hat das Unternehmen nicht eben<br />
einfacher gemacht. Entsprechend<br />
schwierig dürfte es werden, einen Abnehmer<br />
für das extravagante Baudenkmal<br />
an der 42. Straße, unmittelbar<br />
gegenüber dem Prachtbahnhof<br />
Grand Central, zu finden. „Wie bei so<br />
vielen wunderbaren Dingen in New<br />
York“, schreibt die New York Times,<br />
„wirddas Überleben des Chrysler am<br />
Ende von der Verbundenheit reicher<br />
Nostalgiker abhängen.“<br />
In gewissem Sinn sind die jetzigen<br />
Probleme nicht neu. Das Chrysler<br />
Building hatte vonAnfang an Schwierigkeiten,<br />
wirtschaftlich zu operieren.<br />
Dem ursprünglichen Bauherrn, William<br />
Reynolds, ging noch während<br />
der Bauarbeiten 1928 die Puste aus –<br />
er musste an den Automobilmagnaten<br />
Walter Chrysler verkaufen. Die<br />
Tatsache, dass der Bau mitten in die<br />
Hoch<br />
hinaus<br />
Aus der Euphorie der Höhe geboren: Kruppstahl gibt der Krone Glanz.<br />
berühmtes Chrysler Building wird verkauft<br />
Prächtiges Artdéco im Foyer,die Büroräume sind eher schlicht –und eng. GETTY (2)<br />
IMAGO<br />
Weltwirtschaftskrise hinein geplant<br />
wurde, war ebenfalls wenig förderlich.<br />
Noch 1935, fünf Jahre nach der<br />
Eröffnung, standen 30 Prozent des<br />
Wolkenkratzers leer.<br />
Ein Hindernis für die profitable<br />
Nutzung des Art-déco-Klassikers ist<br />
auch, dass den Architekten William<br />
VanAlen seinerzeit die Belegung nur<br />
in zweiter Linie interessierte.Van Alen<br />
wollte sich und seinem Auftraggeber<br />
ein Denkmal setzen. Das Äußerewar<br />
ihm wichtiger als alles andere. Nach<br />
der aufwendigen Gestaltung der<br />
Krone, der Fassade, der Lobby und<br />
der Aufzüge war fürs Innenleben<br />
nicht mehr viel Geld übrig. DieBüroräume<br />
sind klein, finster und<br />
schmucklos und passen nicht in die<br />
heutigen Vorstellungen vonTransparenz<br />
und kommunikativem Arbeiten<br />
in hellen Großraumbüros.<br />
So bleibt das Chrysler Building<br />
vornehmlich ein Denkmal seiner<br />
Zeit. In denekstatischen 20er-Jahren<br />
entstand das Manhattan, wie wir es<br />
heute kennen. Man baute sich mithilfe<br />
neuer Technologien und reichlich<br />
vorhandener Gelder vor dem<br />
Crash von 1929 in eine Euphorie der<br />
Höhe. So ist die Entstehung des<br />
Chrysler Buildings Teil eines legendärenWettlaufs<br />
zwischen drei Wolkenkratzern<br />
umden Titel des höchsten<br />
Gebäudes der Welt –den schließlich<br />
das Empire State Building gewann.<br />
Triumphdes Automobils<br />
Der Architekt Rem Koolhaas beschreibt<br />
die Wolkenkratzer jener Zeit<br />
als „automonumental“ –als Denkmäler<br />
ihrer eigenen Dynamik und<br />
technischen Möglichkeiten. Dabei<br />
habe eine Ablösung des Inneren vom<br />
Äußeren stattgefunden: Die ikonischen<br />
Hochhäuser seien vor allem<br />
Werbung für ihre Bauherren gewesen.<br />
Die Möglichkeiten des Inneren<br />
habe man indes vernachlässigt.<br />
Das lässt sich am Chrysler Building<br />
besonders deutlich ablesen. Die<br />
Krone aus Kruppstahl symbolisiert<br />
den Triumph des Automobils,die Figuren<br />
und Ornamente stehen für<br />
Geschwindigkeit und Fortschritt. Es<br />
ist wie seine Schwestern –das Empire<br />
State, das Rockefeller Center<br />
und 40 Wall Street –ein Symbol für<br />
die Möglichkeiten der Epoche.<br />
Die Chancen, dass sich ein betuchter<br />
Nostalgiker als Käufer findet,<br />
stehen gar nicht mal so schlecht. AndereKlassiker<br />
wie der MetLife Tower<br />
und das Flatiron-Building sind bereits<br />
von Hotelketten gekauft worden.<br />
DasEmpireState finanziertsich<br />
in erster Linie durch Eintrittskarten<br />
für die Aussichtsplattform. Das<br />
Chrysler wirdalso gewiss wieder auferstehen.<br />
Allein seine Tage als Heimat<br />
schummriger Büros aus der<br />
Mad-Men-Epoche sind gezählt.<br />
Sebastian Moll<br />
weiß, wie sehr NewYorker<br />
ihre Wolkenkratzer lieben.<br />
NACHRICHTEN<br />
Bau von Rettungstunnel<br />
verzögertsich weiter<br />
DieSuche nach dem zweijährigen<br />
Julen, der in Spanien seit Sonntag in<br />
einem mehr als 100 Meter tiefen<br />
Brunnenschacht verschollen ist,<br />
wirdweiterhin vonProblemen erschwert.<br />
Eine Bohrmaschine soll einen<br />
Bergungstunnel graben, doch<br />
ihr Transportzum Unglücksortgestaltete<br />
sich am Freitag komplizierter<br />
als erwartet. Wegen des zu steilen<br />
Zugangswegs habe man die 75 Tonnen<br />
schwereMaschine in zwei Hälften<br />
zerlegen müssen, die nacheinander<br />
zu dem Schacht in Totalán in der<br />
Provinz Málaga hochgefahren werden<br />
sollten. Dierund 100 Helfer vor<br />
Ortstehen auch deshalb im Wettlauf<br />
gegen die Uhr, weil für das Wochenende<br />
in Totalán Regen angekündigt<br />
wurde.Von Julen fehlt bisher jedes<br />
Lebenszeichen. (dpa)<br />
Taucher stoßen vor Hawaii<br />
auf riesigen Weißen Hai<br />
Nur ruhig Blut: Taucherin Ocean Ramsey<br />
schwimmt mit dem Weißen Hai.<br />
AFP<br />
Aufeinen riesigenWeißen Haisind<br />
Taucher vorder Küste vonHawaii gestoßen<br />
–und haben faszinierende<br />
Aufnahmen vondem imposanten<br />
Tier gemacht. Dasrund sechs Meter<br />
lange Hai-Weibchen tauchte plötzlich<br />
auf, als andereHaie vorder Insel<br />
Oahu den Kadaver eines Pottwals verspeisten,<br />
wie Profi-Taucherin Ocean<br />
Ramsey am Donnerstag der <strong>Zeitung</strong><br />
Honolulu Star Advisersagte.Sie bezeichnete<br />
den sonst so gefürchteten<br />
Raubfisch als„sanften Riesen“. Die<br />
Taucher schwammen dann den Tag<br />
über mit demWeißen Hai. (AFP)<br />
Autounfall von Prinz Philip<br />
schwerer als angenommen<br />
DerVerkehrsunfall vonPrinz Philip<br />
(97) war deutlich schwerer als zuerst<br />
angenommen. Sein Land Rover, den<br />
er selbst fuhr,soll sich einem Augenzeugen<br />
zufolge mehrfach überschlagen<br />
haben. DerEhemann vonKönigin<br />
Elizabeth II. kam mit dem Schrecken<br />
davon. Zwei Frauen in dem anderen<br />
Unfallauto mussten aber im<br />
Krankenhaus behandelt werden. Ein<br />
Baby blieb unverletzt. DerRoyal war<br />
am Donnerstag im ostenglischen<br />
Sandringham mit dem anderen Auto<br />
kollidiert. Er habe der Polizei erklärt,<br />
vonder Sonne geblendet worden zu<br />
sein, berichtete The Sun. (dpa)<br />
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