Berliner Zeitung 19.01.2019

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6 Bild: Loberon Bild:epr/SchwörerHaus Erschließung kann dauern. Bei Bauland handelt es sich um Grundstücke, für die in der Regel schon ein Bebauungsplan existiert, die aber noch nicht erschlossen sind. Der Käufer hat zwar einen Rechtsanspruch aufs Bauen, aber grünes Licht dafür kann eine Weile dauern. Wer also sein Haus in absehbarer Zeit fertig haben möchte, sollte sich vorher bei der Kommune genau erkundigen, wann denn mit der Erschließung zu rechnen ist. Vor dem Kauf muss unbedingt geklärtsein, ob die geplante Immobilie hier überhaupt genehmigungsfähig ist. Bauvorbescheid. Liegt kein Bebauungsplan vor, kann bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde ein Antrag auf einen Bauvorbescheid gestellt werden. Den Antrag kann in der Regel nur ein Planer oder Architekt einreichen, der dafür auch einen Lageplan und eine Baubeschreibung anfertigen muss. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Papiere möglichst genau die Planung zeigen. Das Verfahren ist relativ kostspielig und langwierig –eskann passieren, dass einem in der Zwischenzeit ein anderer Interessent das Grundstück wegschnappt. Dann bleibt man auf den Kosten sitzen. Andererseits schafft ein Bauvorbescheid Rechtssicherheit –die Bauaufsichtsbehörde kann bei den späteren Planungen nicht mehr hinter das zurückfallen, was sie hier gebilligt hat. Die Sache mit den Erschließungskosten. Wenn bereits Erschließungsmaßnahmen durchgeführt wurden, ist auch zu überprüfen, ob sie vom Vorbesitzer restlos bezahlt wurden. Sonst staunt man nach dem Kauf über unerwartete Forderungen. Stadt oder Gemeinde geben Auskunft, ob die Erschließungskosten beglichen sind. Wichtig: Ein Notarvertrag schließt die Klärung dieser Frage nicht automatisch mit ein, denn hier wird ein sogenannter Gewährleistungsausschluss vereinbart. Mögliche unbeglichene Erschließungskosten trägt im Zweifel der Käufer. Abriss und Neubau. Expertin Reinhold-Postina vom Verband privater Bauherren weist aber noch auf weitere Möglichkeiten hin, zu einem Grundstück zu kommen: Abbruch und Neubau. „Auch dabei muss unbedingt vorab beim Bauamt geklärt werden, ob der Neubau in der vorgesehenen Form auf dem Grundstück überhaupt genehmigt werden kann. Wir beobachten häufig, dass viele vor Abriss und Neubau zurückscheuen“, fügt sie hinzu. „Dabeiist das für die in den 1960- er und 1970-er Jahren gebauten Häuser oft die vernünftigste Lösung.“ Damals nahm nämlich noch niemand Rücksicht auf Energiekosten, geschweige denn auf die Umwelt. Doppelverglasung kam erst 1977 auf, Außenwände waren dünn und ohne Dämmung. Ein heute übliches Niedrigenergiehaus lässt sich mit vertretbarem Aufwand und einer realistischen Kosten-Nutzen-Rechnung am ehesten im Neubau realisieren. Dana Heidner Bild:gettyimages/siraanamwong Bau-Boom und hohe Wohnkosten Die Auftragseingänge in<strong>Berliner</strong> Bauhauptgewerbe wuchsen, auch bedingt durch Großaufträge, innerhalb eines Jahres um 87,4 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten blieb dem gegenüber annähernd gleich. Gut eine Million Haushalte inden 77 deutschen Großstädten zahlen mehr als die Hälfte ihres Einkommens an Mietkosten. Grundstückspreise für baureifes Im Ländervergleich amzweitteuersten nach Hamburg war Berlin mit 393 Euro pro Quadratmeter. Im Oktober 2018 stieg der Umsatz im <strong>Berliner</strong> Bauhauptgewerbe (ab 20 tätigen Personen pro Betrieb) im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp ein Drittel. 13 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen fühlen sich durch ihre monatlichen Wohnkosten wirtschaftlich stark belastet. Land: Altlasten Sonderfall Zwangsversteigerung Auch die Zwangsversteigerung ist eine Möglichkeit, an Grund und Boden ohne Babauung zu kommen. „Das ist aber ein komplexes Prozedere, in das sich Kaufinteressenten vorher einfuchsen sollten“, sagt Eva Reinhold-Postina vom Verband privater Bauherren. „Außerdem sind solche Objekte oft nicht von innen zu besichtigen. Der Kauf ist dann eine Art Blind Date. Später können eventuell jede Menge Altlasten zum Vorschein kommen, die man erst teuer entsorgen muss.“ Bei der Stadt Berlin kann online ein Antrag auf Auskünfte aus dem Bodenbelastungskataster (BBK) gestellt werden. Zusändig ist das Umwelt- und Naturschutzamt des jeweiligen Bezirks. Es geht nicht nur um mögliche Fliegerbomben –allein im Landkreis Oder- Spree gibt es 55 ehemalige Militärstandorte mit knapp 680 Verdachtsflächen und 13 Standorte der chemischen Rüstungsindustrie. Man kann auch eine Bodenuntersuchung durchführen lassen. Der Gutachter untersucht auf Wunsch auch, ob die Grundmauern des Gebäudes unterhalb des Grundwasserspiegels liegen und wie tragfähig der Baugrund ist. Die Bodenuntersuchung ist sicherer –im Altlastenkataster sind nicht immer alle belasteten Grundstücke aufgeführt. (dah) Quellen:Statistisches Landesamt Berlin/Statistisches Bundesamt/Deutscher Mieterbund WOHNEN
Immobilienwelten Nr. 3, Ausgabe 19./20. Januar 2019 / 7 ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. RECHT EXPERTEN ANTWORTEN Wer als Wohnungseigentümer das Bad umbauen will, braucht die Zustimmung der Gemeinschaft, wenn Eingriffe indie Bausubstanz nötig sind. Bild:Hornbach § Ich bin Wohnungseigentümer und möchte mein Badezimmer seniorengerecht umbauen. Vonden geplanten Maßnahmen ist auch Gemeinschaftseigentum wie das Rohrleitungssystem betroffen. Braucht es einen Beschluss der Eigentümerversammlung? Ja. Sie benötigen einen allstimmig gefassten Beschluss, den Sie durch eine detaillierte technische Schilderung der geplanten Maßnahme vorbereiten sollten. Denn Eingriffe in das Abwassersystem braucht ein anderer Miteigentümer i.d.R. nicht zu dulden. Insoweit ist entscheidend, ob die anderen Miteigentümer nach §14Nr. 3WEG zur Duldung Ihrer Eingriffe in das Gemeinschaftseigentum verpflichtet sind oder nicht. Ihr Recht als Wohnungseigentümer, Ihr Badezimmer umzubauen, ist durch das Rücksichtnahmegebot des §14Nr. 1WEG beschränkt. So können grundlegende Umoder Ausbauten eine Pflicht zur Beachtung der aktuellen technischen Anforderungen etwa an den Schallschutz begründen. Dies ist jedoch bei Sanierungsmaßnahmen, die lediglich der üblichen Instandsetzung oder der Modernisierung Ihres Sondereigentums dienen, nicht der Fall. Es sind aber in den angrenzenden Räumen übermäßige Fließ- und Installationsgeräusche zu vermeiden. § Seit Jahren finden wir bei der Rückkehr aus dem Jahresurlaub mutwillig angerichtete Schäden an unserem Sondereigentum vor –der Pkw hat Beulen, Winkelfliesen am Balkon sind angehoben oder Leitungen am offen stehenden Sicherungsschrank sind manipuliert. Wir haben nur eine Vermutung, wer dafür verantwortlich sein könnte. Von der Eigentümergemeinschaft möchten wir deshalb die Reparaturen ersetzt haben. Ist das möglich? Nein. Die Gemeinschaft haftet Ihnen gegenüber nur dann auf Zahlung von Schadensersatz, wenn sie ein schuldhaftes Versäumnis trifft. Dies ist hier nicht erkennbar. Möglicherweise können Sie aber einzelne Schäden über die Gebäudeversicherung der Gemeinschaft abwickeln. Es kommt auch eine Strafanzeige in Betracht, damit der Täter ermittelt wird, der für die Schäden aufzukommen hat. Auch eine Kameraüberwachung Ihres Sondereigentums oder Sondernutzungsbereichs kann zulässig und sinnvoll sein. Bernhard Koch ist Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht. www.gssr.de Haben Sie Fragen zum Miet- oder Wohneigentumsrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.com OHV OPR VonA–Z,die ganze Stadt im Blick! BAR Ihr Unternehmen. UnsereReichweite. HVL Reinickendorf (Rd) Pankow (Pk) Weißensee (Ws) Hohenschönhausen (Hs) Das Branchenverzeichnis fürBerlin. www.berliner-zeitung.de berlin-nder Spandau (Sp) Wilmersdorf (Wd) Charlottenburg (Cb) Wedding (We) Tiergarten (Tg) Schöneberg (Sb) Prenzlauer Berg (PB) Mitte (Mi) Kreuzberg (Kb) Friedrichshain (Fh) Lichtenberg (Lb) Marzahn (Mz) Hellersdorf (Hd) MOL Eintragen und von55Mio.Zugrien roMonat rotieren Zehlendorf (Zd) Steglitz (St) Tempelhof (Th) Neukölln (Nk) Treptow (Tr) Köpenik (Kö) BerlinOnline P PM LOS TF LDS
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