11.02.2019 Aufrufe

Develop³ Systems Engineering 01.2015

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

MENSCHEN & UNTERNEHMEN<br />

VERANSTALTUNG<br />

gie, der über andere Energieträger bereitzustellen ist. Da zumindest<br />

im Moment nichts konkurrenzfähig gegen Erdgas ist, ließe sich dieses<br />

etwa per Kraft-Wärme-Kopplung oder in der Mobilität per Erdgasantrieb<br />

nutzen. Wobei im Einzelfall immer entscheidend ist, welches<br />

Bedarfsprofil ich habe. Bei einer Spedition mit Langstreckenverkehr<br />

sieht das ganz anders aus als bei einem Postverteildienst.<br />

Die optimale Lösung finde ich nur, wenn ich die Bilanzhülle um das<br />

komplette System lege – und bereit bin, der zumindest teilweisen<br />

Autarkie in der Energieversorgung einen Wert zu geben. Führt diese<br />

Unabhängigkeit zu mehr Sicherheit und Handlungsfähigkeit, lässt<br />

sich das nicht in einer Amortisationsrechnung über zwei Jahre Laufzeit<br />

unterbringen! Das gilt für Privatanwender wie Industrieunternehmer<br />

gleichermaßen. Senke ich dauerhaft meine Ausgaben für<br />

Wärme, Mobilität und Strom, gibt mir das mehr Handlungsspielraum.<br />

Ein Absenken der Lebensqualität kann dagegen keine offene<br />

Empfehlung sein – Ingenieure sollten bessere Wege finden!<br />

develop 3 : Lassen Sie uns abschließend noch einmal auf die<br />

technische Umsetzung der Speicherung von Wärmeenergie<br />

zurückkommen. Welche Chancen sehen Sie hier?<br />

Leukefeld: Spannend wäre auf alle Fälle die Erforschung von Latentoder<br />

auch chemischen Speichern. Latentspeicher kennen wir alle<br />

als Taschenwärmer, die vorab im Kochtopf ‚geladen‘ werden. Diese<br />

Technologie gibt es, es fehlt aber die industrielle Fertigung in größerem<br />

Maßstab mit dann wettbewerbsfähigen Preisen. Noch interessanter<br />

sind chemische Speicher, in denen zwei pulverförmige Subs -<br />

tanzen bei Kontakt reagieren und Wärme freisetzen, umgekehrt sich<br />

bei Zufuhr von Wärme wieder trennen. Das wäre eigentlich eine<br />

sehr innovative Speichertechnologie, zumal man in einem Kubikmeter<br />

ungefähr bis zu zehn Mal so viel Energie speichern kann wie<br />

in Wasser! Anders formuliert reduziert das drastisch das Gewicht –<br />

man könnte auf Druckbehälter verzichten und gerade auch im Gebäudebestand<br />

darüber nachdenken, mit diesem Speicher Dächer zu<br />

dämmen. Das wäre ein riesiger Schritt nach vorne – der aber noch in<br />

weiter Zukunft liegt und einiges an Forschungsarbeit verlangt.<br />

develop 3 : Prof. Leukefeld – vielen Dank für das informative<br />

Gespräch, wir freuen uns auf Ihren Vortrag anlässlich des<br />

ENGINEERING CAMPUS.<br />

Hinweis: Prof. Timo Leukefeld hält seinen Vortrag im Rahmen des ENGINEERING<br />

CAMPUS am 22. September 2015 von 17 bis 18 Uhr, Veranstaltungsort ist das Mövenpick-Hotel<br />

am Flughafen Stuttgart (siehe S. 8f).<br />

Interview:<br />

Michael Corban, Chefredakteur develop 3 systems engineering<br />

Zuken: Internationale Konferenzserie 2015<br />

Auftakt in Deutschland<br />

Die Zuken-Innovation-World-Konferenzserie<br />

beginnt dieses Jahr am 20. und 21. Juni in<br />

Seeheim-Jugenheim bei Frankfurt. Von dort<br />

geht es quer durch Europa bis nach Nordamerika,<br />

bevor es im Oktober zum Abschluss<br />

nach Japan geht. „Wir setzen auch in diesem<br />

Jahr wieder auf das bewährte Format und<br />

konzentrieren uns auf Networking, praxisnahe<br />

Vorträge und Erfahrungsberichte von<br />

Kunden“, kommentiert Steve Chidester,<br />

Head of International Marketing bei Zuken.<br />

Die Themen reichen von Best Practices für<br />

Produkte bis hin zu Prozessinnovationen wie<br />

der interdisziplinären Entwicklung mechatronischer<br />

Produkte und der Systementwicklung.<br />

„Wir freuen uns auch auf interessante<br />

Diskussionen zu aktuellen Themen wie das<br />

Internet der Dinge oder Industrie 4.0.“ mc<br />

www.zuken.com/ziw<br />

Bild: Zuken<br />

it’s OWL: „Industrie 4.0 in der Praxis“<br />

Aus der Forschung in die Praxis<br />

Am 23. und 24. April veranstaltet der Spitzencluster<br />

Intelligente Technische Systeme Ost-<br />

WestfalenLippe (it’s OWL) gemeinsam mit<br />

dem Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) und weiteren Partnern in Paderborn<br />

erstmalig den Fachkongress „Industrie<br />

4.0 in der Praxis“. Der Weg zur Industrie<br />

4.0 und die Auswirkungen für die Unternehmen<br />

sind noch mit vielen Fragen verbunden.<br />

Zahlreiche Forschungsinitiativen in Deutschland<br />

beschäftigen sich mit diesen Fragestellungen.<br />

In den Programmen des BMBF und<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />

Energie (BMWi) werden derzeit über 80 Projekte<br />

umgesetzt, in denen Unternehmen gemeinsam<br />

mit Forschungseinrichtungen Lösungen<br />

für die Produktion von morgen erarbeiten.<br />

Unter dem Motto „Von guten Beispielen<br />

lernen“ gibt der Kongress einen Überblick<br />

über den Stand der Umsetzung der Forschungsinitiativen<br />

und präsentiert Ergebnisse<br />

aus den Projekten – und zwar aus der Sicht<br />

der Industrie. Experten aus den beteiligten<br />

Unternehmen wie Beckhoff, BorgWarner,<br />

DMG Mori Seiki, Harting, Kannegiesser,<br />

Opel, Phoenix Contact, Weidmüller und Wittenstein<br />

stellen Lösungsansätze vor und zeigen<br />

Perspektiven auf.<br />

mc<br />

www.its-owl.de/kongress<br />

MathWorks: Matlab Expo 2015<br />

Wieder in München<br />

Am 12. Mai lädt MathWorks, Anbieter von<br />

Software für mathematische Berechnungen,<br />

wieder zur Matlab Expo nach München ein.<br />

Auf der größten deutschsprachigen Matlab-<br />

& Simulink-Konferenz treffen sich Experten<br />

aus der Wirtschaft, der Industrie und aus Forschung<br />

und Lehre zu Vorträgen und zum Erfahrungsaustausch.<br />

Auf der Agenda stehen<br />

rund 30 Vorträge in drei Parallelsessions zu<br />

unterschiedlichen Anwendungsbereichen<br />

der Programmiersprache für technisch-wissenschaftliche<br />

Berechnungen, Matlab, und<br />

der grafischen Entwicklungsumgebung für<br />

die Simulation und das Model-based Design<br />

von dynamischen Mehrdomänen-Systemen<br />

und Embedded Systemen, Simulink. Die begleitende<br />

Fachausstellung gibt Gelegenheit<br />

zum Networking. In der Keynote thematisiert<br />

Jason Ghidella, Senior Manager Simulink<br />

Products, die Transformation und Vereinigung<br />

von Technologien in der Industrie: Leistungsfähige<br />

und leicht zugängliche Technologien<br />

wie Sensortechnik, Computer- und<br />

Netzwerktechnologien, Kommunikationstechnik<br />

und Regelungstechnik werden zunehmend<br />

zusammen in neuen Produkten integriert,<br />

wodurch etwa Telekommunikation,<br />

neue Medien und Internet verschmelzen. mc<br />

www.matlabexpo.de<br />

12 develop 3 systems engineering 01 2015

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!