Develop³ Systems Engineering 01.2015
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN<br />
VERANSTALTUNG<br />
gie, der über andere Energieträger bereitzustellen ist. Da zumindest<br />
im Moment nichts konkurrenzfähig gegen Erdgas ist, ließe sich dieses<br />
etwa per Kraft-Wärme-Kopplung oder in der Mobilität per Erdgasantrieb<br />
nutzen. Wobei im Einzelfall immer entscheidend ist, welches<br />
Bedarfsprofil ich habe. Bei einer Spedition mit Langstreckenverkehr<br />
sieht das ganz anders aus als bei einem Postverteildienst.<br />
Die optimale Lösung finde ich nur, wenn ich die Bilanzhülle um das<br />
komplette System lege – und bereit bin, der zumindest teilweisen<br />
Autarkie in der Energieversorgung einen Wert zu geben. Führt diese<br />
Unabhängigkeit zu mehr Sicherheit und Handlungsfähigkeit, lässt<br />
sich das nicht in einer Amortisationsrechnung über zwei Jahre Laufzeit<br />
unterbringen! Das gilt für Privatanwender wie Industrieunternehmer<br />
gleichermaßen. Senke ich dauerhaft meine Ausgaben für<br />
Wärme, Mobilität und Strom, gibt mir das mehr Handlungsspielraum.<br />
Ein Absenken der Lebensqualität kann dagegen keine offene<br />
Empfehlung sein – Ingenieure sollten bessere Wege finden!<br />
develop 3 : Lassen Sie uns abschließend noch einmal auf die<br />
technische Umsetzung der Speicherung von Wärmeenergie<br />
zurückkommen. Welche Chancen sehen Sie hier?<br />
Leukefeld: Spannend wäre auf alle Fälle die Erforschung von Latentoder<br />
auch chemischen Speichern. Latentspeicher kennen wir alle<br />
als Taschenwärmer, die vorab im Kochtopf ‚geladen‘ werden. Diese<br />
Technologie gibt es, es fehlt aber die industrielle Fertigung in größerem<br />
Maßstab mit dann wettbewerbsfähigen Preisen. Noch interessanter<br />
sind chemische Speicher, in denen zwei pulverförmige Subs -<br />
tanzen bei Kontakt reagieren und Wärme freisetzen, umgekehrt sich<br />
bei Zufuhr von Wärme wieder trennen. Das wäre eigentlich eine<br />
sehr innovative Speichertechnologie, zumal man in einem Kubikmeter<br />
ungefähr bis zu zehn Mal so viel Energie speichern kann wie<br />
in Wasser! Anders formuliert reduziert das drastisch das Gewicht –<br />
man könnte auf Druckbehälter verzichten und gerade auch im Gebäudebestand<br />
darüber nachdenken, mit diesem Speicher Dächer zu<br />
dämmen. Das wäre ein riesiger Schritt nach vorne – der aber noch in<br />
weiter Zukunft liegt und einiges an Forschungsarbeit verlangt.<br />
develop 3 : Prof. Leukefeld – vielen Dank für das informative<br />
Gespräch, wir freuen uns auf Ihren Vortrag anlässlich des<br />
ENGINEERING CAMPUS.<br />
Hinweis: Prof. Timo Leukefeld hält seinen Vortrag im Rahmen des ENGINEERING<br />
CAMPUS am 22. September 2015 von 17 bis 18 Uhr, Veranstaltungsort ist das Mövenpick-Hotel<br />
am Flughafen Stuttgart (siehe S. 8f).<br />
Interview:<br />
Michael Corban, Chefredakteur develop 3 systems engineering<br />
Zuken: Internationale Konferenzserie 2015<br />
Auftakt in Deutschland<br />
Die Zuken-Innovation-World-Konferenzserie<br />
beginnt dieses Jahr am 20. und 21. Juni in<br />
Seeheim-Jugenheim bei Frankfurt. Von dort<br />
geht es quer durch Europa bis nach Nordamerika,<br />
bevor es im Oktober zum Abschluss<br />
nach Japan geht. „Wir setzen auch in diesem<br />
Jahr wieder auf das bewährte Format und<br />
konzentrieren uns auf Networking, praxisnahe<br />
Vorträge und Erfahrungsberichte von<br />
Kunden“, kommentiert Steve Chidester,<br />
Head of International Marketing bei Zuken.<br />
Die Themen reichen von Best Practices für<br />
Produkte bis hin zu Prozessinnovationen wie<br />
der interdisziplinären Entwicklung mechatronischer<br />
Produkte und der Systementwicklung.<br />
„Wir freuen uns auch auf interessante<br />
Diskussionen zu aktuellen Themen wie das<br />
Internet der Dinge oder Industrie 4.0.“ mc<br />
www.zuken.com/ziw<br />
Bild: Zuken<br />
it’s OWL: „Industrie 4.0 in der Praxis“<br />
Aus der Forschung in die Praxis<br />
Am 23. und 24. April veranstaltet der Spitzencluster<br />
Intelligente Technische Systeme Ost-<br />
WestfalenLippe (it’s OWL) gemeinsam mit<br />
dem Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) und weiteren Partnern in Paderborn<br />
erstmalig den Fachkongress „Industrie<br />
4.0 in der Praxis“. Der Weg zur Industrie<br />
4.0 und die Auswirkungen für die Unternehmen<br />
sind noch mit vielen Fragen verbunden.<br />
Zahlreiche Forschungsinitiativen in Deutschland<br />
beschäftigen sich mit diesen Fragestellungen.<br />
In den Programmen des BMBF und<br />
des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />
Energie (BMWi) werden derzeit über 80 Projekte<br />
umgesetzt, in denen Unternehmen gemeinsam<br />
mit Forschungseinrichtungen Lösungen<br />
für die Produktion von morgen erarbeiten.<br />
Unter dem Motto „Von guten Beispielen<br />
lernen“ gibt der Kongress einen Überblick<br />
über den Stand der Umsetzung der Forschungsinitiativen<br />
und präsentiert Ergebnisse<br />
aus den Projekten – und zwar aus der Sicht<br />
der Industrie. Experten aus den beteiligten<br />
Unternehmen wie Beckhoff, BorgWarner,<br />
DMG Mori Seiki, Harting, Kannegiesser,<br />
Opel, Phoenix Contact, Weidmüller und Wittenstein<br />
stellen Lösungsansätze vor und zeigen<br />
Perspektiven auf.<br />
mc<br />
www.its-owl.de/kongress<br />
MathWorks: Matlab Expo 2015<br />
Wieder in München<br />
Am 12. Mai lädt MathWorks, Anbieter von<br />
Software für mathematische Berechnungen,<br />
wieder zur Matlab Expo nach München ein.<br />
Auf der größten deutschsprachigen Matlab-<br />
& Simulink-Konferenz treffen sich Experten<br />
aus der Wirtschaft, der Industrie und aus Forschung<br />
und Lehre zu Vorträgen und zum Erfahrungsaustausch.<br />
Auf der Agenda stehen<br />
rund 30 Vorträge in drei Parallelsessions zu<br />
unterschiedlichen Anwendungsbereichen<br />
der Programmiersprache für technisch-wissenschaftliche<br />
Berechnungen, Matlab, und<br />
der grafischen Entwicklungsumgebung für<br />
die Simulation und das Model-based Design<br />
von dynamischen Mehrdomänen-Systemen<br />
und Embedded Systemen, Simulink. Die begleitende<br />
Fachausstellung gibt Gelegenheit<br />
zum Networking. In der Keynote thematisiert<br />
Jason Ghidella, Senior Manager Simulink<br />
Products, die Transformation und Vereinigung<br />
von Technologien in der Industrie: Leistungsfähige<br />
und leicht zugängliche Technologien<br />
wie Sensortechnik, Computer- und<br />
Netzwerktechnologien, Kommunikationstechnik<br />
und Regelungstechnik werden zunehmend<br />
zusammen in neuen Produkten integriert,<br />
wodurch etwa Telekommunikation,<br />
neue Medien und Internet verschmelzen. mc<br />
www.matlabexpo.de<br />
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