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Develop³ Systems Engineering 01.2015

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ANWENDUNGEN<br />

KOMMUNIKATION/SECURITY<br />

Um das Produkt vollständig<br />

digital zu erfassen, ist die<br />

Digitalisierung des gesamten<br />

Lebenszyklus von der Produktidee<br />

bis zu Service und<br />

Außerbetriebnahme<br />

erforderlich<br />

Folgerungen für die Informationssicherheit<br />

Die Bedeutung von Wissen, Konzepten und Daten, des Intellectual<br />

Property, das die Produkte und Prozesse ausmacht, wird entsprechend<br />

der Digitalisierung zunehmen. Das vollständig digitale Produkt<br />

ist effektiv und effizient, es wird aber auch genauso einfach kopierbar.<br />

Was einmal aus dem 3D-Drucker kommt, könnte auch<br />

mehrfach gedruckt werden.<br />

Lieferketten, bei denen Zulieferungen automatisch bestellt werden,<br />

können bei Missbrauch einen hohen Schaden hervorrufen. Teile der<br />

Effizienz von Industrie 4.0 rühren daher, das bisher zentrale ERP-<br />

Systeme durch autonome verteilte Systeme ersetzt werden, die<br />

dann aber das gleiche Schutzniveau benötigen. Umgekehrt lassen<br />

sich aus gesammelten Daten über bestellte oder gelieferte Komponenten<br />

oder durch die Auswertung von Betriebsdaten, die beim<br />

Condition Monitoring anfallen, viele Informationen über die laufende<br />

Fertigung bis hin zu möglichen Rückschlüssen auf die wirtschaftliche<br />

Lage eines Kunden oder Lieferanten ziehen.<br />

Aktuelle Lage: Industrie 3.0<br />

Aktuelle Erhebungen zur IT-Sicherheit in der Fabrikautomation, etwa<br />

durch den VDMA, zeigen eine unbefriedigende Lage. Nur in etwa<br />

der Hälfte der Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus sind<br />

die einschlägigen Standards bekannt, in lediglich einem Drittel der<br />

Unternehmen sind Maßnahmen umgesetzt. Gleichzeitig geben<br />

29 % der Unternehmen an, selbst schon von durch Security-Vorfälle<br />

hervorgerufenen Produktionsausfällen betroffen gewesen zu<br />

sein.<br />

Die Vernetzung industrieller Anlagen mittels Industrial Ethernet erfolgte<br />

in einer rapiden Entwicklung der letzten Jahre. Das Thema IT-<br />

Security hat dabei eine untergeordnete Rolle gespielt, da in vielen<br />

Fällen davon ausgegangen wurde, dass die Fertigungsnetze gar<br />

nicht oder nur in sehr geringer Form mit externen Netzen gekoppelt<br />

würden. In der Praxis zeigt sich, dass viele Fabriknetze bereits heute<br />

mit dem Internet gekoppelt sind. Hierbei spielen zum Beispiel<br />

Fernwartungsanwendungen eine Rolle. Teils geschieht dies geplant<br />

und kontrolliert, in vielen Fällen aber ist den Verantwortlichen die<br />

Vernetzung nicht bewusst.<br />

Auch die Annahme, dass aufgrund der proprietären Systeme und<br />

Protokolle die Hürde für Angreifer hoch liegen würde, ist spätestens<br />

seit Stuxnet widerlegt. Populäre Security-Scanner wie Metasploit<br />

verfügen über spezielle Module für Scada-Systeme, Netzwerkscanner<br />

wie Shodan suchen gezielt nach industriellen Steuerungssystemen.<br />

Entsprechend dieser Entwicklungen sind heute vielfältige Initiativen<br />

gestartet worden, um die Situation zu verbessern. Neben<br />

der Anwendung technischer Lösungen sollte dabei jederzeit das<br />

Thema Awareness im Zentrum stehen.<br />

Informationssicherheit für Industrie 4.0<br />

Die für Industrie 4.0 notwendige vollständige Integration wird die<br />

heute häufig vorhandene organisatorische Trennung von Officeund<br />

Fertigungs-IT überwinden müssen. Wenn etwa die zu schützen-<br />

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