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Develop³ Systems Engineering 01.2015

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN<br />

PLM-ANBIETER ZUM SYSTEMS ENGINEERING<br />

Maximilian Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung, Eplan<br />

„Neue Lösungsräume erschließen“<br />

Von der bilateralen Zusammenarbeit zweier Disziplinen bis hin zur funktionalen, mechatronischen<br />

Konfiguration von variantenreichen Serienmaschinen unter Einbeziehung aller relevanten<br />

Disziplinen reicht nach Ansicht von Eplan das <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong>. Gefragt ist aber vor allem<br />

eine aktive, enge und vorurteilsfreie Zusammenarbeit.<br />

develop 3 : Wie definieren Sie den Begriff <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong><br />

und welche Rolle spielt dieser in Ihrer Unternehmensstrategie?<br />

Brandl: Wir verstehen <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong> als Methode, disziplinübergreifend<br />

technische Systeme, wie beispielsweise Maschinen<br />

oder Anlagen, zu entwickeln. Dabei ist die ziel- beziehungsweise lösungsorientierte<br />

Zusammenarbeit der jeweiligen Disziplinen die<br />

Grundlage, das gegenseitige Verständnis und der enge Austausch<br />

im Sinne von Kommunikation eine Notwendigkeit. Das Ergebnis<br />

kann etwa die Modellierung des zu entwickelnden <strong>Systems</strong> sein.<br />

Lenkt man die Sichtweise weg von der akademischen Betrachtung<br />

hin zur pragmatischen Umsetzung, ordnen wir der disziplinübergreifenden<br />

Zusammenarbeit eine sehr wichtige, wenn nicht eine<br />

zentrale Rolle zu. Die Spielweisen sind vielfältig: von der bilateralen<br />

Zusammenarbeit zweier Disziplinen wie beispielsweise Elektrokonstruktion<br />

und Steuerungssoftwareentwicklung bis hin zur funktionalen,<br />

mechatronischen Konfiguration von variantenreichen Serienmaschinen<br />

unter Einbeziehung aller relevanten Disziplinen wie<br />

Mechanik, Elektrik und Software. Wir können bereits heute schon<br />

viele bilaterale Szenarien über funktional weitreichende Schnittstellen<br />

zwischen der Eplan Plattform und der SPS-/Steuerungswelt realisieren.<br />

Und mit EEC – Eplan <strong>Engineering</strong> Configuration – ermöglichen<br />

wir unseren Kunden die interdisziplinäre Konfiguration von variantenreichen<br />

Serienmaschinen auf Basis mechatronischer Komponenten.<br />

develop 3 : PLM-Anbieter neigen natürlich dazu, <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong><br />

vorrangig über entsprechende IT-Tools zu ermöglichen.<br />

Entscheidender dürfte in einem ersten Schritt aber die<br />

Kontakt<br />

Eplan Software & Service GmbH & Co. KG<br />

Monheim am Rhein<br />

Tel. +49 2173/3964-0<br />

www.eplan.de<br />

Details zu Eplan <strong>Engineering</strong> Configuration<br />

(EEC):<br />

www.eplan.de/eec<br />

INFO<br />

methodische Herangehensweise sein. Ein Beispiel dafür ist etwa<br />

die Frage, wie flexibel der Entwicklungsprozess aufgestellt<br />

ist – Stichwort: Agile Softwareentwicklung versus? Vorgehen<br />

nach V-Modell. Würden Sie diese Aussage unterstreichen und<br />

welche Unterstützung können Sie an dieser Stelle anbieten?<br />

Brandl: Unsere Erfahrung ist, dass die aktive, enge und vorurteilsfreie<br />

Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen, die in der Regel eigene<br />

Abteilungen oder Fachbereiche in den Unternehmen darstellen,<br />

der Schlüssel zum Erfolg ist. Nur dadurch wird die Voraussetzung<br />

geschaffen, neue Lösungsräume durch die Bündelung der<br />

Kompetenzen zu entwickeln. Dieser Themenkomplex ist auch keine<br />

rein technische, sondern vielmehr eine firmenkulturelle beziehungsweise<br />

soziologische Herausforderung. Wir unterstützen gerne diesen<br />

Change-Prozess. Eine Grundvoraussetzung ist aber die Unterstützung<br />

und das Mandat des Top-Managements.<br />

Die Vorteile von agiler Methode zu V-Modell sind methodenimmanent.<br />

Will heißen: auch mit dem V-Modell kann man gute Lösungen<br />

erzielen. Die Vorteile einer agilen Entwicklung sind nachweisbar.<br />

Sie ist unserer Einschätzung nach aber derzeit noch nicht<br />

weitreichend im Produktentstehungsprozess implementiert, in der<br />

Softwarebranche dagegen schon.<br />

develop 3 : Blickt man konkreter auf die in Frage kommenden IT-<br />

Tools, stellt sich schnell die Frage, ob sich alle Aspekte des zu<br />

entwerfenden Produkts innerhalb einer umfassenden PLM-Lösung<br />

abbilden lassen oder ob eher ein sogenannter föderativer<br />

Ansatz sinnvoll ist – sprich das Zulassen mehrerer aufgabenspezifischer<br />

Tools (auch verschiedener Hersteller!) und die<br />

übergeordnete Zusammenführung in einer Art Verwaltungstool.<br />

Welchen der beiden Ansätze bevorzugen Sie?<br />

Brandl: Wir favorisieren eindeutig einen föderalen Ansatz und halten<br />

diesen auch für den einzig zielführenden. Unsere Philosophie und<br />

die Erkenntnis aus zahlreichen Projekten sind, dass die vielfältigen<br />

Autorensysteme in den Unternehmen fest etabliert sind und einen<br />

wertvollen Beitrag zur Wertschöpfung in ihrem jeweiligen Einsatzbereich<br />

leisten. Es ist utopisch, zu glauben, diese Autorensysteme<br />

durch ein einziges ersetzen zu können. Vielmehr geht es darum, auf<br />

einer Metaebene die mechatronischen Lösungen zum Beispiel als<br />

Baukastenkomponenten zu modellieren und diese dann im Rahmen<br />

einer funktionalen Konfiguration zur Komposition des jeweiligen<br />

Produktes zu nutzen. Die dann notwendige Nutzung in den weiteren<br />

Teilprozessen geschieht durch die Integration der zahlreichen Autorensysteme<br />

wie etwa M-CAD, E-CAD oder SPS-Programmiersystem<br />

in Form von Generierungsprozessen für Fertigungs- und<br />

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