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Develop³ Systems Engineering 01.2015

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INDUSTRIE 4.0<br />

ANWENDUNGEN<br />

„Wir zeigen<br />

den Weg zu<br />

effizienteren<br />

Wertschöpfungsprozessen<br />

in der<br />

Industrie.“<br />

„Wir wollen<br />

greifbar machen,<br />

wie zukünftig<br />

entwickelt und<br />

gefertigt wird.“<br />

Bild: Rittal<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Dr. Thomas Steffen, Geschäftsführer<br />

Forschung und Entwicklung, Rittal<br />

Roland Bent, Geschäftsführer,<br />

Phoenix Contact<br />

Hintergrund<br />

DAZU<br />

Wie lässt sich die durchgängige Datenhaltung für Komponenten<br />

von Beginn an sichern? Wie können Prozesse unternehmensübergreifend<br />

standardisiert werden? Denkbar ist, dass Betriebsmittel<br />

künftig über eine zusätzliche virtuelle Identität verfügen.<br />

Auf Basis von CAE-Daten wie digitalen Schaltplänen werden sie<br />

virtuell zu neuen Systemen verschaltet. Diese neuen Systeme<br />

wiederum werden auf Basis der <strong>Engineering</strong>-Daten virtuell in Betrieb<br />

genommen, getestet und optimiert. Verbesserte Diagnose-<br />

Tools greifen im Fehlerfall auf die CAE-Daten zurück und liefern<br />

dem Service-Personal die erforderlichen Informationen zu Ursachen,<br />

Auswirkungen und zur Fehlerbehebung. Nachhaltig reduzierte<br />

Ausfallzeiten sind die Folge. Das allerdings stellt enorme<br />

Herausforderungen an die Werkzeuge, die Integration und die intelligente<br />

Kopplung von und mit Drittsystemen – neben ERP,<br />

PDM und PLM auch denen zur SPS-Programmierung, Auslegung<br />

von Antrieben oder thermischen Auslegung – ebenso wie an Datenmodelle<br />

und die Methoden im <strong>Engineering</strong>. Das sind einige<br />

Aspekte des <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong>s!<br />

schaftlich möglich war. Auf dem Weg dahin sind allerdings auch<br />

noch Aufgaben zu lösen. So verhindert derzeit beispielsweise die<br />

Vielfalt der verfügbaren Automationstechnologien – verbunden mit<br />

der Hersteller- und maschinenspezifischen Form der Datenübernahme<br />

und Weiterverarbeitung – eine standardisierte und homogene<br />

Form der Datenbereitstellung für die Produktion. Ziel muss sein,<br />

Hersteller- und System-übergreifende Standards für Daten und ihre<br />

Bereitstellung zu definieren, die neue Prinzipien wie das ‚Produktgedächtnis‘<br />

und die ‚Selbstauskunft‘ ermöglichen. Zugleich sollte die<br />

intelligente Fertigung bis hin zur Sicherung der Produktqualität unterstützt<br />

werden – und das eben kompatibel über Systeme, Softwarewerkzeuge,<br />

Prozesse und Fertigungstechnologien hinweg. Keine<br />

einfache Aufgabe – aber hinsichtlich effizienterer Wertschöpfungsprozesse<br />

ein lohnendes Ziel.<br />

co<br />

Der Autor:<br />

Thomas Weichsel ist Produktmanager bei Eplan<br />

Bereitstellung des digitalen Prototypen<br />

Datenbereitstellung für die intelligente Produktion auf Basis AutomationML<br />

und eCl@ss – Stichwort: ‚Produktgedächtnis‘<br />

Mechanische Bearbeitung von Komponenten<br />

Datenübernahme aus dem virtuellen Prototypen in die Maschinensteuerung<br />

und vollautomatische Bearbeitung<br />

Intelligente Baugruppenfertigung in Losgröße Eins<br />

Anhand der digitalen Produktbeschreibung identifiziert das intelligente<br />

Leitsystem die für die Fertigung benötigten Stationen für<br />

einzelne Artikel<br />

RFID-basierte Fertigungssteuerung mit ‚Produktgedächtnis‘<br />

Anhand eines RFID-Tags mit Produktinformationen entscheidet<br />

das intelligente Fertigungssystem, ob eine Maschinenstation das<br />

Werkstück bearbeiten muss<br />

Qualitätsprüfung anhand digitaler Modelle<br />

Automatisierte Qualitätssicherung anhand der mit der digitalen<br />

Produktbeschreibung mitgelieferten Prüfanweisungen und -parameter.<br />

Die Ergebnisse werden als Prüfungs- beziehungsweise<br />

Fertigungshistorie hinterlegt und können über die Gesamtdokumentation<br />

bereitgestellt werden<br />

„Um heute effizientere Wertschöpfungsprozesse in der Industrie zu<br />

ermöglichen, ist es entscheidend, über hochwertige technische<br />

Produktdaten und konsequent standardisierte <strong>Engineering</strong>-Prozesse<br />

zu verfügen“, fasst Dr. Thomas Steffen, Geschäftsführer Forschung<br />

und Entwicklung bei Rittal, das Ziel der Gemeinschaftspräsentation<br />

zusammen. Die Messebesucher können dabei erleben,<br />

wie Produktdaten entstehen, für die Erstellung von virtuellen Prototypen<br />

genutzt und über standardisierte Schnittstellen bis in die<br />

Fertigung weitergereicht werden. Fünf Stationen zeigen exemplarisch<br />

die digitale Beschreibung eines Endprodukts, das <strong>Engineering</strong><br />

am Beispiel des Schaltschrankaufbaus, die NC-gestützte mechanische<br />

Bearbeitung von Bauteilen sowie die automatisierte und intelligente<br />

Konfektionierung von Baugruppen. Die digitale Produktbeschreibung<br />

kann zudem bis in die Inbetriebnahme sowie Anlagenbedienung<br />

und -wartung genutzt werden.<br />

Greifbar wird auf diese Weise die Idee hinter Industrie 4.0: Software-<br />

Lösungen und Software-Dienste stellen alle relevanten Daten über<br />

alle Instanzen des Lebenszyklus eines Produktes hinweg bereit und<br />

erlauben eine Wertschöpfung, die bislang nicht oder nur unwirtdevelop3<br />

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