Develop³ Systems Engineering 01.2015
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN<br />
PLM-ANBIETER ZUM SYSTEMS ENGINEERING<br />
Karl Heinz Zachries, Vorsitzender der Geschäftsführung, Contact Software<br />
„Kreativ und ergebnissicher zugleich“<br />
PDM/PLM ist für Contact Software ein zentraler Baustein im Tragwerk heutiger Ingenieur -<br />
prozesse. Im Sinne einer ‚Managed Creativity‘ wird dabei die optimale Balance zwischen<br />
Kreativität und Agilität auf der einen und unabdingbarer Prozess- und Ergebnissicherheit<br />
auf der anderen Seite angestrebt.<br />
develop 3 : Wie definieren Sie den Begriff <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong><br />
und welche Rolle spielt dieser in Ihrer Unternehmensstrategie?<br />
Zachries: <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong> hat zwei Perspektiven: Erstens eine<br />
Prozesssicht, bei der es darum geht, den multidisziplinären Entwicklungsprozess<br />
eines vergleichsweise komplexen <strong>Systems</strong> zu<br />
organisieren. Dies umschließt als Kernprozess die eigentliche<br />
technische Entwicklung und zusätzlich insbesondere die Prozesse<br />
Anforderungsmanagement, Projektmanagement und Konfigurations-<br />
und Änderungsmanagement. Zweitens gibt es eine erneut zunehmende<br />
Fokussierung auf modellgetriebene Ansätze, bei denen<br />
Systeme graphisch beziehungsweise formal modelliert und mittels<br />
digitaler Simulation abgesichert werden. Beide Perspektiven sind<br />
im Kern darauf ausgerichtet, interdisziplinäre Entwicklungsarbeit<br />
zu organisieren. Ein integriertes Anforderungsmanagement entfaltet<br />
zum Beispiel dann seine Wirkung – und rechtfertigt die Aufwände<br />
–, wenn es gelingt, Systemanforderungen bis in die beteiligten<br />
Gewerke, alternativ Disziplinen oder Domänen, schrittweise und<br />
nachvollziehbar hinein zu entwickeln. Ein übergeordnetes Projektund<br />
Prozessmanagement muss die Beteiligten inhaltlich und organisatorisch<br />
verbinden. Das Konfigurationsmanagement muss die<br />
Änderungsstände aller relevanten Informationsobjekte auch über<br />
das PDM hinaus im Unternehmen transparent entlang verfahrenssicherer<br />
Änderungsabläufe führen.<br />
In unserer Unternehmensstrategie ist das <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong><br />
klar adressiert: Wir bieten zu den Kernanwendungen für PDM/PLM<br />
komplementäre, nahtlos integrierte Lösungen für das Projekt- und<br />
Anforderungsmanagement an. Für das disziplinübergreifende<br />
Konfigurationsmanagement haben wir zukunftsfähige Entwicklun-<br />
Kontakt<br />
Contact Software GmbH<br />
Dr. Patrick Müller, Produktmanager PLM<br />
Bremen<br />
Tel. +49 421/20153-0<br />
patrick.mueller@contact-software.com<br />
www.contact-software.com<br />
Details insbesondere zur<br />
Workspaces-Technologie:<br />
www.contact-software.com/workspaces<br />
INFO<br />
gen angestoßen. Zur Integration der modellbasierten Entwicklung<br />
beteiligen wir uns an wegbereitenden Forschungsprojekten mit<br />
starken Konsortien.<br />
develop 3 : PLM-Anbieter neigen natürlich dazu, <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong><br />
vorrangig über entsprechende IT-Tools zu ermöglichen.<br />
Entscheidender dürfte in einem ersten Schritt aber die<br />
methodische Herangehensweise sein. Ein Beispiel dafür ist etwa<br />
die Frage, wie flexibel der Entwicklungsprozess aufgestellt<br />
ist – Stichwort: Agile Softwareentwicklung versus? Vorgehen<br />
nach V-Modell. Würden Sie diese Aussage unterstreichen und<br />
welche Unterstützung können Sie an dieser Stelle anbieten?<br />
Zachries: Sie haben Recht. Ein Teil der IT-Werkzeuge, die als Nukleus<br />
des <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong>s publik gemacht werden, kommen<br />
aus der IT-Domäne. Sie kommen aber in Verbindung mit Methoden<br />
und Prozessen, die noch nicht kongruent mit PDM/PLM sind.<br />
PDM/PLM stellt einen zentralen Baustein im Tragwerk heutiger Ingenieurprozesse.<br />
Dieser ‚Konflikt‘ ist methodisch zu lösen – wir sagen<br />
dazu ‚Managed Creativity‘. Dieser Begriff drückt aus, dass es<br />
um die optimale Balance zwischen Kreativität und Agilität auf der<br />
einen und unabdingbarer Prozess- und Ergebnissicherheit auf der<br />
anderen Seite geht. Diesen Anspruch adressieren wir systematisch.<br />
Ein Beispiel ist unsere Workspaces-Technologie, die für Ent-<br />
Bild: Contact Software<br />
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