Develop³ Systems Engineering 01.2015
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MES<br />
ANWENDUNGEN<br />
Bild: Guardus Solutions<br />
Bild: Mitsubishi Electric<br />
Bild: MPDV<br />
Bild: CSM <strong>Systems</strong><br />
Bild: nuveon<br />
„Unter anderem<br />
aufgrund von Datenbanken<br />
mit In-<br />
Memory-Funktionalitäten<br />
werden<br />
steigende Datenmengen<br />
kein<br />
Problem sein.“<br />
Andreas Kirsch,<br />
Vorstand von<br />
Guardus Solutions<br />
„Durch die Industrie<br />
4.0 werden<br />
die Grenzen in<br />
der Kommunikationspyramide<br />
immer weiter<br />
aufgeweicht und<br />
verschwinden.“<br />
Thomas Lantermann,<br />
Senior Business Development<br />
Manager bei<br />
Mitsubishi Electric Europe<br />
„MES werden in<br />
der Industrie 4.0<br />
als zentrale Informations-<br />
und Datendrehscheibe<br />
gebraucht.“<br />
Prof. Jürgen Kletti,<br />
Geschäftsführer von<br />
MPDV Mikrolab<br />
„Neben den<br />
Produkten werden<br />
auch die Maschinen<br />
selbst –<br />
sinnvollerweise<br />
über das Internet<br />
– mit dem ERP<br />
kommunizieren<br />
müssen.“<br />
Robert Schürch,<br />
CEO,<br />
CSM <strong>Systems</strong><br />
„Vor allem<br />
originär webbasierte<br />
Systeme<br />
bieten sich – vergleichbar<br />
einem<br />
Betriebssystem<br />
im PC – als Inte -<br />
grationsplattform<br />
an.“<br />
Christoph Sauer,<br />
Geschäftsführer und Leiter<br />
der Entwicklung, nuveon<br />
geführt werden können.“ Insofern würden sich beide Sichtweisen<br />
auf das Produkt – zentral und dezentral – eher ergänzen anstatt ablösen.<br />
MES als Mensch-Anlage-Schnittstelle<br />
Interessant ist in diesem Zusammenhang, ob sich MES im Sinne einer<br />
Mensch-Anlage-Schnittstelle einsetzen lassen, um beispielsweise<br />
abhängig vom Auftragseingang entweder die Fertigungskapazitäten<br />
voll auszulasten oder den Energieverbrauch zu minimieren.<br />
„Je intelligenter die Maschinen und Komponenten werden, um so<br />
mehr wird von MES gefordert werden, als einheitliche Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />
zu fungieren“, ist sich nuveon-Geschäftsführer<br />
Christoph Sauer sicher. „Der Nutzer darf ab einer gewissen Entwicklungsstufe<br />
nicht mehr merken, ob er sich auf einer Maschinen-Bedien-Ebene<br />
befindet oder der eigentlichen MES-Ebene.“ Da moderne<br />
MES beziehungsweise ‚Produktions-Betriebssysteme‘ die<br />
Schnittstellen zu allen Komponenten in der Fertigung unabhängig<br />
von der physischen Realisierung auf eine neutrale Ebene abstrahieren<br />
könnten, könne zudem das Verhalten der Komponenten simuliert<br />
werden – und auf diese Weise auch das gesamte Zusammenspiel<br />
in der Produktion in unterschiedlichen Szenarien. „Mit Hilfe<br />
entsprechender Sensorik und Maschinenintelligenz kann dem ERP<br />
während der Produktion der Energieverbrauch gemeldet werden“,<br />
meint CSM-<strong>Systems</strong>-CEO Robert Schürch. „Damit kann das ERP-<br />
System dann neben dem eigentlichen Materialfluss auch zusätzlich<br />
den Spitzenenergieverbrauch durch dynamische Auslastung der<br />
Fertigungskapazitäten intelligent steuern.“<br />
Anlagenbetreiber müssten zwischen den Zielsetzungen Kapazität,<br />
Energieeffizienz, Flexibilität und Qualität abwägen, erläutert Thomas<br />
Lantermann von Mitsubishi Electric. „Virtuelle Referenzmodelle –<br />
CPS – ermöglichen es schon heute, die Auswirkungen von Entscheidungen<br />
in Bezug auf die Zielsetzungen zu analysieren und zu simu-<br />
lieren.“ Durch die Industrie 4.0 würden die Informationsquellen für<br />
diese Entscheidungen, sprich die Datentransparenz und Datenqualität,<br />
deutlich verbessert. „Die MES werden hier zu Assistenz-Systemen<br />
für den Menschen, um die Entscheidungen schneller und zuverlässiger<br />
treffen zu können.“<br />
Klar ist damit aber auch, dass die Datenmengen steigen, die durch<br />
MES zu verarbeiten sind. Das sei kein Problem, sagt Guardus-Solutions-Vorstand<br />
Andreas Kirsch. „Durch die enormen Entwicklungsschübe<br />
in punkto Hardware-Leistung – Stichwort Big-Data-Analysen<br />
oder Cloud-Architekturen – sowie durch Datenbanken mit In-<br />
Memory-Funktionalitäten, werden steigende Datenmengen und<br />
Performance-Anforderungen kein Problem für eine integrierte MES-<br />
Datenbasis darstellen.“ Zudem falle auch die Beschaffung der leistungsfähigen<br />
Hardware-Komponenten immer leichter, da die Hardware-Preise<br />
bezogen auf Rechnerleistung und -kapazität dramatisch<br />
sänken. „MES werden in Zukunft mit den größeren Datenmengen<br />
umgehen können müssen“, bestätigt abschließend MPDV-<br />
Chef Prof. Jürgen Kletti. „Ein weiterer Ansatz, mit der Datenflut umzugehen,<br />
ist bereits bei der Erfassung die Daten zu verdichten und<br />
so aus ‚Big Data‘ aussagekräftige Informationen – ‚Smart Data‘ – zu<br />
machen.“<br />
www.csmsystems.com<br />
www.guardus-mes.de<br />
de3a.mitsubishielectric.com<br />
www.mpdv.de<br />
www.nuveon.de<br />
Hinweis: Dieser Beitrag fasst das Ergebnis des Trendinterviews „Big Data im Visier“<br />
zusammen, das in Ausgabe 3/2015 der elektro AUTOMATION ab S. 16 erschienen<br />
ist. Dort wird auch auf die Rolle der Kommunikation per OPC UA eingegangen.<br />
Zusammenfassung: Michael Corban,<br />
Chefredakteur develop 3 systems engineering<br />
develop3 systems engineering 01 2015 63