Develop³ Systems Engineering 01.2015
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ANWENDUNGEN INDUSTRIE 4.0<br />
Flexibles Montagekonzept durch autonome Komponenten<br />
Die Fertigung in der Zukunft<br />
Industrie 4.0 und Integrated Industry sind in aller Munde. Obwohl häufig darüber diskutiert und<br />
erste Ansätze realisiert wurden, wird dennoch viel über die konkrete Umsetzung spekuliert. Die<br />
Harting-Technologiegruppe widmet sich dem Thema unter verschiedenen Aspekten. Deutlich<br />
sichtbar wird dabei das enge Zusammenwachsen von Automatisierungs- und Informationstechnik.<br />
Beide Fachrichtungen gemeinsam ermöglichen eine Umsetzung der Idee der Selbstorganisation<br />
von Produkten und Produktionsmitteln. Dazu ist es erforderlich, dass umfangreiche Kompetenzen<br />
in der Mechanik, der Automatisierungstechnik, der Informationstechnik und insbesondere auch<br />
Wissen über die Möglichkeiten der Integration dieser Bereiche vorhanden sind.<br />
In der Harting-Technologiegruppe ist die Informationstechnik<br />
durch das Unternehmen Harting IT System Integration und die<br />
Automatisierungstechnik durch Harting Applied Technologies kompetent<br />
vertreten. In enger Zusammenarbeit mit dem CoR-Lab der<br />
Universität Bielefeld werden zudem die Kompetenzen der Robotik<br />
und der maschinellen Lern- und Optimierungsverfahren ergänzt.<br />
Über die rein technische Fragestellung hinaus wird auch eine Veränderung<br />
der Arbeitsbedingungen für die am Entwicklungs- und Produktionsprozess<br />
beteiligten Menschen erwartet. Mit dieser Fragestellung<br />
setzt sich Harting ebenfalls intensiv auseinander. Nutzerstudien<br />
an konkreten industriellen Implementierungen ermöglichen<br />
den direkten Vergleich von heutigen Lösungen zu Industrie 4.0.<br />
Neue oder geänderte Rollen werden frühzeitig diskutiert, und es<br />
wird der Frage nachgegangen, wie die technologische Veränderung<br />
die Mitarbeiter optimal unterstützen und im Idealfall von diesen als<br />
Bereicherung gesehen werden kann.<br />
Kurzfristig ist nur ein gemischter Ansatz möglich<br />
Eine der in Industrie 4.0 enthaltenen Visionen ist die Auflösung der<br />
Strukturen der Automatisierungspyramide. Unter dem Schlagwort<br />
IP-all wird davon ausgegangen, dass spezialisierte Feldbusse durch<br />
IP-basierte Standardkommunikation ersetzt werden. Dafür fehlen<br />
heute noch industrietaugliche und echtzeitfähige Lösungen und es<br />
ist kurzfristig nur ein gemischter Ansatz umsetzbar; das heißt die<br />
Nutzung der Vorteile von IP-basierten Systemen mit dezentralisierter<br />
Intelligenz im Zusammenspiel mit hart echtzeitfähigen SPS-Steuerungen<br />
mit eigenen leistungsfähigen Feldbussen.<br />
Mit diesen Forschungsfragen setzt sich die Harting-Technologiegruppe<br />
u.a. im Verbundprojekt „FlexiMon – Flexibles Montagekonzept<br />
durch autonome mechatronische Fertigungskomponenten“<br />
auseinander. Das Projekt ist Bestandteil des Spitzenclusters „It’s<br />
OWL“, welches im „Spitzencluster-Wettbewerb“ des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der<br />
Hightech-Strategie 2020 für Deutschland durchgeführt wird.<br />
Die zunehmende Individualisierung der Produkte aufgrund spezifischer<br />
Kundenwünsche fordert flexible Fertigungssysteme, die es<br />
ermöglichen, maßgeschneiderte Lösungen unter den Bedingungen<br />
der Massenfertigung herzustellen. Harting-Kunden können schon<br />
heute Steckverbinder per Internet regelbasiert konfigurieren und bestellen.<br />
Zukünftige intelligente Produktionssysteme oder sogenannte<br />
Smart Factories werden daraus Fertigungsaufträge ableiten und<br />
selbständig einplanen. Die Produktion erfolgt vollständig vernetzt,<br />
basierend auf digitalen Fertigungs- und Produktionsdaten mit flexiblen<br />
Fertigungsmodulen. Gefordert sind modulare Produktionsplattformen,<br />
die ähnlich effizient wie heutige Smartphones konfiguriert<br />
werden können, aber die Prozesssicherheit und Effektivität moderner<br />
Fertigungslinien aufweisen.<br />
Standardisierte Fertigungszellen<br />
Hierzu forscht Harting in enger Zusammenarbeit mit der Universität<br />
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