18.03.2019 Aufrufe

world of mtb Magazin AllMountain & Tour 2019

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WETTER/KLIMAWANDEL<br />

Mal Hoch, mal Tief – das ist normal. Doch durch die Abschwächung des Jetstreams verharren Wetterlagen immer länger an einer Stelle. Und während ein Tief über<br />

Mitteleuropa 2017 vielen den Sommer raubte, brachte 2018 kaum Regen. Viele Regionen in Deutschland trockneten regelrecht aus.<br />

Was bedeutet das nun für meine <strong>Tour</strong>enplanung?<br />

Für die kurzfristige <strong>Tour</strong>enplanung steht mehr<br />

das Wetter im Vordergrund. Aber wie man<br />

sieht, ist Wetter das Zusammenspiel vieler<br />

Prozesse. Die Wettermodelle werden ständig<br />

verbessert und liefern zwei Tage im Voraus<br />

wirklich hervorragende Ergebnisse. Diese Prognosen<br />

auf vier Symbole in einer App zu reduzieren,<br />

halte ich für gewagt. Wichtige Informationen<br />

und zeitliche und räumliche Details<br />

gehen hier verloren.<br />

Wie können wir uns anpassen? Geht das<br />

überhaupt?<br />

Für denkende Menschen kommt ein Leugnen<br />

des Klimawandels nicht mehr in Frage. Wir haben<br />

die Optionen, die Folgen zu mindern, uns<br />

anzupassen oder auszuwandern. Tatsächlich<br />

müssen wir uns zum einen mit Migrationsbewegungen<br />

auseinandersetzen. Und an Anpassung<br />

werden wir auch nicht vorbeikommen.<br />

Auch im Freizeitverhalten: Skifahren in Mittelgebirgen<br />

gehört schon jetzt zur Seltenheit und<br />

eine Verlängerung der Bikesaison beobachten<br />

wir ja bereits. Viel entscheidender ist es jedoch,<br />

dass wir uns sehr stark für eine Minderung<br />

des Klimakollapses einsetzen; unser bisheriges<br />

Bemühen reicht bei weitem nicht aus.<br />

Und das betrifft unsere Lebenseinstellung,<br />

unser Konsumverhalten und damit wiederum<br />

unser Freizeitverhalten. Denn wir „umweltbewussten<br />

Klimasünder“ sind Teil des Systems<br />

und damit hauptverantwortlich für die Krise.<br />

Was kann jeder Einzelne tun?<br />

Oft höre ich, dass man alleine nichts bewegen<br />

könne. Oder man sich die Lösungen von<br />

der Politik erwartet. Aber wir können wirklich<br />

mehr tun, als wir wahrhaben wollen und wir<br />

haben auch viel mehr Macht, als mancher<br />

meint. Wie wäre es, wenn aus uns Konsumenten<br />

und Verbrauchern Mitgestalter würden?<br />

Im Bioladen einkaufen, auf Fleisch verzichten<br />

… alles schön und gut, aber wir müssen größer<br />

denken. Unser Reise- und Mobilitätsverhalten<br />

ist eine Vollkatastrophe fürs Klima. Jeder sollte<br />

damit anfangen, seinen kompletten Verbrauch<br />

über Plattformen wie Atmosfair, MyClimate<br />

oder PrimaKlima zu kompensieren, quasi als<br />

eine Art Klimasteuer. Dort geht das Geld in<br />

Projekte, in denen sehr viel mehr CO2 eingespart<br />

werden kann, als es der Einzelne alleine<br />

könnte. Man kann sein Geld auf „grünen“<br />

Banken anlegen und damit nachhaltige Projekte<br />

vorantreiben, anstatt die Rüstungsindustrie zu<br />

finanzieren. Und nicht zuletzt sollte man sich<br />

gesellschaftlich engagieren. Entweder als stilles<br />

Mitglied einer Umweltorganisation – oder,<br />

indem man Menschen in seinem Umfeld zum<br />

Nachdenken anstiftet und einen Diskurs in<br />

Gang bringt. Es braucht gesellschaftliche Veränderungen<br />

– und die gilt es von jedem von<br />

uns zu gestalten!<br />

Text Antje Bornhak Bild Andreas Meyer<br />

<strong>world</strong> <strong>of</strong> <strong>mtb</strong> Nº2.19 135

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