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world of mtb Magazin AllMountain & Tour 2019

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SCHWARZWALD<br />

Weinberge im Westen, über den Nationalpark Schwarzwald bis hin zum<br />

Feldberg im Süden.<br />

Trails, die verbinden<br />

Nahe der Hornisgrinde treffen wir an einem einsamen Waldparkplatz<br />

Alex Trautwein. Als Vertreter der <strong>Tour</strong>ismusregion möchte er uns gern<br />

ein Highlight vorstellen, das jedem Mountainbiker ein wohliges Herzklopfen<br />

bereiten soll. Umringt von einem stilisierten Kettenblatt und mit<br />

gekreuzter Schaufel und Hacke hinterlegt, prangt der Slogan „No Dig,<br />

No Ride“ auf einem Pappschild am Head der hiesigen Trails, darunter<br />

das Emblem des Bikesport Sasbachwalden e.V. Unverkennbar ist der<br />

Start zum Trail „Pfad Zwo“ gekennzeichnet. In ehrenamtlicher Tätigkeit<br />

haben hier die Mitglieder des Vereins mit Leidenschaft und Schweiß ein<br />

Trail-Juwel geschliffen, das weit über die Hügel und Wälder des Nordschwarzwaldes<br />

hinaus glänzt. In mehr als 3.000 Stunden ehrenamtlicher<br />

Arbeit haben sie ihn aus dem Waldboden gezaubert und 2018 eröffnet.<br />

Der Trail ist als knapp drei Kilometer lange Jumpline konzipiert,<br />

aber auch von weniger sprungfreudigen Bikern fahrbar. Jeder Sprung<br />

kann abgerollt werden, womit er auch für Familien und Kinder geeignet<br />

ist. Der „Pfad Zwo“ schließt an den bereits 2015 eröffneten Alpirsbacher<br />

Klosterbräu Schwarzwaldtrail an. Kombiniert man sie, erwartet<br />

einen fast sieben Kilometer und etwa 600 Tiefenmeter feinster Trailgenuss.<br />

Mit zahlreichen Wellen, Anliegern, Sprüngen und einzelnen<br />

Northshore-Elementen zirkelt der flowige Singletrail durch die Wälder.<br />

Vergleichbar lange Trails kennt man sonst nur aus den Alpen. Fahrtechnisch<br />

schwierige Passagen können aber überall umfahren werden.<br />

„Am Wochenende geht hier der Punk ab“, meint Alex. Drei Shuttlebusse<br />

bringen Biker nonstop zum Trail Head. Auf dem markierten Uphill<br />

sind zudem die Biker unterwegs, die sich das Trail-Erlebnis selbst erarbeiten<br />

möchten oder schlichtweg keinen Platz mehr im Shuttle bekommen<br />

haben. Nach der <strong>Tour</strong> kann man sich im Spinnerh<strong>of</strong> bei einer<br />

deftigen Mahlzeit stärken, bevor es erneut auf den Trail geht.<br />

Weitere Ergänzungen sind Zukunftsmusik in den Köpfen des<br />

überaus engagierten Vereines mit etwa 260 Mitgliedern. Im Gespräch<br />

ist der Start am Gipfelplateau der Hornisgrinde mit einer Enduro-Sektion<br />

auf dem alten Briefträgerweg und die Verlängerung vom Spinnerh<strong>of</strong> bis<br />

nach Sasbachwalden auf insgesamt zehn Kilometern Traillänge. Doch<br />

dazu wird es erneut vieler Gespräche und eines langen Atems bedürfen.<br />

Rudolf Spinner (70 Jahre), kein Spinner, sondern<br />

lokale Ikone, Visionär und Macher: „Niemand hat<br />

sie durchglasse‘ [die Biker].“ Bereitwillig hat Rudolf<br />

seine Waldflächen den Bikern zur Verfügung gestellt.<br />

Ein Besuch bei Rudolf ist allein wegen der filmreifen<br />

Anekdoten aus dem aufregenden Leben eines aufgeschlossenen Tausendsassa<br />

Pflicht. Wer bei Rudolf in die „Teufelsküch“ kommt, kann<br />

was erleben. Als Feuer spuckender Brennmeister präsentiert er im Gewölbe<br />

seine leckeren Obstbrände und überzeugt uns davon, dass trotz<br />

72 Prozent Alkoholgehalt das Kirschwasser auch ohne Kirschtorte noch<br />

erstaunlich fruchtig schmecken kann.<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer<br />

<strong>world</strong> <strong>of</strong> <strong>mtb</strong> Nº2.19<br />

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