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GRO_Taschenbuch_MUSTER_2019

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eingespeicherte Nummer. Es dauerte nicht lange, bis am anderen<br />

Ende abgehoben wurde.<br />

„Hallo Katja“, sagte sie. „Ich bin’s. Wir sind unterwegs an die Küste.<br />

Wir fahren zu dem Haus, in dem sich damals alles abgespielt hat.“<br />

Am anderen Ende sagte Katja etwas und Lara wartete.<br />

„Doch“, antwortete sie schließlich. „Ich glaube, dass das auch allein<br />

klappen kann. – Sagt mir mein Gefühl. – Auf seine Hilfe kann ich immer<br />

noch zurückgreifen, wenn es nötig wird. – Nein, ich glaube nicht,<br />

dass das gefährlich für mich werden kann. Paul ist bei mir.“<br />

Sie fasste nach meiner Hand und lächelte mir kurz zu.<br />

„Ja, ich weiß, dass man vorsichtig sein muss mit so was. Aber glaub<br />

mir, das werde ich auch sein. – Ich hab nicht vor, jetzt einen Absturz<br />

zu erleben, nein. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten hab ich etwas zu verlieren.<br />

Und ich bin sicher, ganz nah vor dem zu stehen, was ich will.<br />

– Nein, mach dir keine Sorgen, bitte.“<br />

Immer wieder waren ihre Worte durch kurze Entgegnungen Katjas<br />

unterbrochen worden, die jetzt offenbar zu einem längeren Monolog<br />

ansetzte. Lara machte ein leicht genervtes Gesicht. Meine Hand hielt<br />

sie weiter fest. Ich fühlte die Energie durch unsere Hände fließen. Ermunternd<br />

lächelte ich ihr zu.<br />

„Ja, Mama“, sagte sie ironisch. „Ist gut, Mama. Werde ganz doll auf<br />

mich aufpassen.“ Dann wieder ernst: „Ja, natürlich weiß ich, wie du es<br />

meinst, Katja. – Ja, ich mag dich auch sehr. – Ach, Katja? Tust du mir<br />

den Gefallen und sagst den Schuberths wegen dem Auto Bescheid.<br />

Wenn es sie stört, sollen sie es von mir aus abschleppen lassen. –<br />

Nein, das glaube ich auch nicht.“<br />

Katja wollte wissen, wo das Ferienhaus sich befand und Lara beschrieb<br />

es ihr so genau, wie sie es selbst noch wusste. Mir wurde klar,<br />

dass das nicht sehr genau war. Nachdem sie das Gespräch beendet<br />

hatte, behielt Lara das Telefon noch lange in der Hand. Nachdenklich<br />

schaute sie auf die vorüber fliegende Landschaft.<br />

„Ist es richtig“, fragte sie schließlich, „was wir tun?“<br />

„Ganz sicher“, sagte ich. „Ich habe keine Zweifel. – Du?“<br />

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