Berliner Kurier 08.06.2019
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30 REISE BERLINER KURIER, Sonnabend, 8. Juni 2019*<br />
EinGruß an<br />
dieelegante<br />
Golden Gate<br />
Bridge<br />
SAN FRANCISCO Der Metropole<br />
an der US-Westküste ist Image in<br />
diesen Zeiten besonders wichtig.<br />
„Wir sind nicht Trumps Amerika“,<br />
so die Botschaft der Stadtwerbung<br />
„Grüß mir die Brücke“, ruft<br />
mir die Kollegin nach, als ich<br />
mich für ein paar Tage verabschiede.<br />
Ein Kurztrip<br />
nach San Francisco steht an<br />
und wohl jeder, der schon<br />
mal in der Stadt war, ist ein<br />
Fan ihres berühmtesten<br />
Bauwerks. Mit einzigartiger<br />
Eleganz überspannt die Golden<br />
Gate Bridge die San<br />
Francisco Bay. Bei ihrer Eröffnung<br />
1937 längste Hängebrücke<br />
der Welt hielt sie diesen<br />
Rekord fast 30 Jahre,<br />
heute darf sie sich mit dem<br />
Prädikat Weltwunder der<br />
Moderne schmücken.<br />
Die<br />
historischen Cable<br />
Cars rattern die<br />
typischen Hügel der<br />
Stadt hinauf und hinab<br />
und bilden die<br />
Kabelstraßenbahn<br />
in San<br />
Francisco.<br />
Doch für San Franciscos bekannteste<br />
Attraktion ist erstmal<br />
keine Zeit. Nach der späten<br />
Ankunft geht’s nur noch<br />
ins Hotel, der nächste Tag beginnt<br />
mit einem Frühstück in<br />
der französischen Bäckerei nahe<br />
der Landungsbrücke Embarcadero,<br />
wounter anderem<br />
die Fähren zur berühmten Gefängnisinsel<br />
Alcatraz ablegen.<br />
Dann sind wir auch schon<br />
mit Gimmy Park Li zu einem<br />
Streifzug durch Chinatown<br />
verabredet. Die kleine, drahtig-zierliche<br />
Mittfünfzigerin<br />
mit dem Pagenschnitt wartet<br />
schon am Dragon Gate. Dieses<br />
Tor mit dem grünen Ziegeldach<br />
ist der Eingang in eines<br />
der quirligsten Quartiere San<br />
Franciscos –und zugleich historisches<br />
Herz der Stadt, betont<br />
Gimmy und bahnt entschlossenen<br />
Schrittesden Weg<br />
über die Grant Avenue, Chinatowns<br />
Hauptstraße, wo Lichterketten<br />
mit roten Lampions<br />
über der Fahrbahn baumeln<br />
und vor den Fassaden der Häuser.<br />
Geschäftig geht es in den<br />
kleinen Läden zu, von denen<br />
die meisten Lebensmittel verkaufen.<br />
Obst und Gemüse,<br />
Fisch oder Fleisch, Frisches<br />
und nach allen Regeln der<br />
Kunst Getrocknetes stapelt<br />
sich auf den Ausstellungsflächen.<br />
Andrang herrscht schon<br />
in einem langen, schmalen Laden,<br />
in dem es ausschließlich<br />
Rotgoldenes gibt –Babyschuhe,<br />
Grußkarten, Dekoartikel<br />
aller Art. „Etwas Rotesbraucht<br />
man immer“, sagt die Stadtführerin.<br />
„Chinesen glauben, dass<br />
man mit der Farbe Rot dem<br />
Glück auf die Sprünge helfen<br />
kann.“<br />
Als wir uns später mit appetitlichen<br />
Teigtaschen stärken,<br />
erzählt die Amerikanerin mit<br />
den chinesischen Wurzeln von<br />
den Anfängen Chinatowns.<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts, zu<br />
Zeiten des Goldrausches, seien<br />
auch Chinesen in der Hoffnung<br />
auf das schnelle Glück an<br />
die US-Westküste gekommen.<br />
Eine Lizenz zum Schürfen<br />
wollte man ihnen nicht geben.<br />
„Also haben sie sich auf