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Berliner Zeitung 29.06.2019

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1939gründeten zwei deutsche EmigranteninNew<br />

York eine Plattenfirma –sie prägtden Jazz bisheute.<br />

Zum 80.Geburtstagvon Blue Note Records<br />

SEITE 6<br />

Es hat schon einen Grund, warum die gesunde<br />

Hülsenfrucht nicht nur in Gärten, sondern auch<br />

durchMärchenrankt. Eine Liebeserklärung<br />

SEITE 7<br />

Der Sommer bringt Hitze –und so manche<br />

Stilsünde mit sich. Ein Wegweiserdurch<br />

die größten modischenVerirrungen<br />

SEITE 10<br />

Klima und Wandel –was die <strong>Berliner</strong> für den Schutz der Umwelt tun – Berlin Seite 9<br />

Heute mit<br />

Service und<br />

Immobilien<br />

16°/31°<br />

Heiter und heiß<br />

Wetter Seite 16<br />

AM WOCHENENDE<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Sonnabend/Sonntag,29./30. Juni 2019<br />

Nr.148 HA -75. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 2.00 €<br />

Berlin/Brandenburg: 1.80 €<br />

Im Magazin:<br />

MAGAZIN<br />

Schau<br />

an!<br />

Schon<br />

20 Jahre<br />

Thomas Ostermeier steht seit zwei Jahrzehnten an der Spitze der Schaubühne.<br />

Ein Gespräch über Verantwortung und Wunder Feuilleton Seiten 26 und 27<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK, VOLKMAR OTTO<br />

BirthdayBlues<br />

Einlegendäres Plattenlabel wird80<br />

Seite 6<br />

Gutes Gewächs<br />

Eine Liebeserklärung an die Bohne<br />

Seite 7<br />

TatortTanga<br />

Dieschlimmsten Sommermodesünden<br />

Seite 10<br />

www.atala.de<br />

Expedition nach<br />

Naschhausen<br />

ReportSeiten 2und 3<br />

Hast du<br />

Töne<br />

Union zum Start<br />

gegen Leipzig<br />

SportSeite 24<br />

Zack<br />

die Bohne<br />

Der neue Roman<br />

von Javier Marías<br />

Seite 8<br />

Zusammen<br />

ist man<br />

weniger<br />

allein<br />

Die GeschwisterKatharina<br />

Wackernagel und JonasGrosch haben<br />

sich lange eine Wohnung geteilt.<br />

Heute machensie gemeinsam Filme.<br />

Im Interviewerzählen sie, warum<br />

SEITEN 2&3<br />

Zeigt her eure<br />

Füßlinge<br />

BERLINER ZEITUNG, MARKUS WÄCHTER<br />

Politikmenschen gehen nun<br />

mal nicht früh ins Bett, sie<br />

müssen noch arbeiten, sich<br />

kümmern, immer ist irgendetwas<br />

zu dringend, zu wichtig,<br />

noch unerledigt, um zu schlafen.<br />

Eine Krise muss abgewendet, ein<br />

Krieg verhindert, zwischendurch ein<br />

bisschen das Klima gerettet werden.<br />

Dasist das Bild, an das wir uns gewöhnt<br />

haben, wenn sich ein Gipfeltreffen<br />

in Brüssel bis in die späten<br />

Nachtstunden erstreckt oder Koalitionsverhandlungen<br />

in Berlin erst am<br />

frühen Morgen mit einem vorläufigen<br />

Kompromiss enden. Dann treten<br />

müde Politiker vor müde Reporter,<br />

und an der äußeren Erscheinung,<br />

an der Anzahl der Augenringe<br />

oder Knitterfalten im Hosenanzug,<br />

lässt sich schon mal auf die innere<br />

Verfasstheit schließen.<br />

Im politischen Nachtschichtbetrieb<br />

wird umFußnoten und Nachkommastellen<br />

gerungen, es ist ein<br />

Ringen um Argumente, die Deutungshoheit,<br />

aber auch ein Kampf<br />

gegen sich selbst, den eigenen Körper,<br />

die Müdigkeit, ohne Rücksicht<br />

auf Verluste –die Gesundheit. Denn<br />

auch daran haben wir uns gewöhnt:<br />

an stets verfügbare, sendungsbewusste,<br />

topleistungsorientierte, bis<br />

knapp vor dem Umfallen belastbare<br />

Politiker.Das ist Teil der Jobbeschreibung.<br />

Und gleichzeitig eine Inszenierung<br />

für die Öffentlichkeit. Im<br />

Kreml brannte ja auch immer Licht.<br />

Wenn Politikmenschen plötzlich<br />

nicht mehr so können, wie sie wollen,<br />

hier von ihrer Normalform abweichen,<br />

dort einen Termin zu viel<br />

absagen oder auch nur einen Ansatz<br />

von körperlicher Schwäche zeigen,<br />

tauchen sofort Fragen auf. Hat er<br />

sich übernommen? Hat sie etwas zu<br />

verheimlichen? Die Gesundheit ist<br />

keine private Angelegenheit mehr,<br />

sondern ein Politikum, ein Thema<br />

von öffentlichem Interesse, aber ein<br />

eher unpräziser Gradmesser für die<br />

Handlungsfähigkeit – etwa einer<br />

Kanzlerin. Unddann wirdein Zittern<br />

zum Beben der anderen.<br />

Kann der Klimawandel schuld sein?<br />

Angela Merkel hat zweimal gezittert<br />

innerhalb von zwei Wochen. Erst<br />

beim Empfang des neuen ukrainischen<br />

Präsidenten vor dem Kanzleramt.<br />

Hinterher sagte sie:„Ich habe inzwischen<br />

mindestens drei Gläser<br />

Wasser getrunken, das hat offensichtlich<br />

gefehlt.“ Unddann noch mal am<br />

vergangenen Donnerstag im Großen<br />

–und nicht mehr ganz so heißen –<br />

Saal von Schloss Bellevue, als der<br />

Bundespräsident die neue Justizministerin<br />

ernannte. Merkel stand neben<br />

Frank-Walter Steinmeier, es<br />

schüttelte sie am ganzen Körper,ihre<br />

Lippen waren ein dünnes Strichlein,<br />

ihr Blick klebte starr am Rednerpult,<br />

sie verschränkte die Arme,wie man es<br />

bei Kälte tut. Oder in einem Satz: Es<br />

schien Merkel schlecht zu gehen. Ihr<br />

Sprecher bestand später darauf: „Der<br />

Bundeskanzlerin geht es gut.“<br />

Das erste Zittern soll das zweite<br />

bedingt haben, „ein psychologisch-<br />

Das Beben<br />

der anderen<br />

Wenn die Bundeskanzlerin zittert,<br />

wird aus dem Privaten ein Politikum.<br />

Über den wahren Gesundheitszustand<br />

erfährt man wenig –das hat Tradition.<br />

Über den Umgang mit Schwächen<br />

VonPaul Linke<br />

„Dass es der mächtigsten Politikerin<br />

in der demokratischen Geschichte in<br />

Krisenzeiten nicht gut geht, gibt Anlass zur<br />

Sorge. Ihr Unwohlsein könnte zu keinem<br />

schlimmeren Zeitpunkt kommen.“<br />

Der US-Sender CNN ist mehr als besorgt um die deutsche Kanzlerin.<br />

verarbeitender Prozess“ gewesen<br />

sein, schreibt die Stuttgarter <strong>Zeitung</strong>.<br />

Grünenchefin Annalena Baerbock<br />

vermutet einen Zusammenhang<br />

zwischen Klimawandel und Kanzlerinnengesundheit.<br />

In der Gerüchteküche<br />

sind alle Kochplatten besetzt.<br />

Die Fragen, die jetzt gestellt werden,<br />

zunächst die menschliche: Wie<br />

geht es der Bundeskanzlerin wirklich?<br />

Unddie politische: Ist ein doppelter<br />

Zitteranfall nur Zufall oder<br />

zerfällt gerade das Bild vonder unerschütterlichen<br />

Angela Merkel, die alles<br />

wegsteckt, kaum Schlaf braucht<br />

und in Nachtsitzungen noch jeden<br />

Gegner niederringt mit ihrer Beharrlichkeit?<br />

In ihrem Terminkalender<br />

standen jedenfalls kein Wellnesswochenende<br />

in der Uckermark, sondern<br />

ein Treffen der Staats- und Regierungschefs<br />

der G20 in Osaka von<br />

Freitag bis Sonnabend und bereits<br />

am Sonntag eine außerplanmäßige<br />

Runde in Brüssel, um die künftigen<br />

Spitzenpositionen in der EU zu klären.<br />

Dürfte wieder spät werden.<br />

EinRecht aufPolitikerschlaf<br />

Über den tatsächlichen Gesundheitszustand<br />

von Politikern erfährt<br />

man nicht viel –oder einiges viel später.<br />

Helmut Kohl beschrieb erst in<br />

seinen Memoiren, wie er sich 1989<br />

auf dem Bremer Parteitag quälte; aus<br />

Angst über ein Misstrauensvotum zu<br />

stürzen, hielt er die Prostataschmerzen<br />

aus. Konrad Adenauers Lungenentzündung<br />

wurde zunächst auf die<br />

Stufe Erkältung abgewertet. Nach<br />

seinem Rücktritt erfuhr die Öffentlichkeit,<br />

dass Willy Brandt unter Depressionen<br />

litt, tagelang nicht ansprechbar<br />

war. Ein Staatsgeheimnis<br />

auch, wie oft Helmut Schmidt bewusstlos<br />

in seinem Büro aufgefunden<br />

wurde. Horst Seehofer, der 2002<br />

aufgrund einer Herzmuskelentzündung<br />

zwischen Weiterleben und<br />

Sterben stand, sagte drei Jahre später:<br />

„Es gehört nicht zum Bild eines<br />

Politikers, krank und schwach zu<br />

sein.“ Vielleicht, könnte man einwenden,<br />

gehörteseinfach nicht zum<br />

Bild eines Mannes,der daran krankt,<br />

Schwächen zugeben zu können.<br />

Dass Politik ein anstrengendes<br />

Business ist, bestreitet ja niemand.<br />

Schier jedes Füllwortimrelativierenden<br />

Relativsatz wird auf Gehalt und<br />

Glaubwürdigkeit geprüft und im Internet<br />

auf Wiedervorlage gespeichert.<br />

Politiker sind Meister der<br />

Selbstkontrolle, die absolute Härte,<br />

was Disziplin angeht, im Grunde immer<br />

im Wahlkampfmodus. Zweifel<br />

sind nicht erlaubt, mit Krankengeschichten<br />

wirdman ein weiches Ziel<br />

–sowar das früher.<br />

Es gab in den letzten Jahren Gegenbeispiele<br />

in der Politik, wie man<br />

Stärke zeigen kann im Umgang mit<br />

vermeintlichen Schwachstellen. Die<br />

Ministerpräsidentin von Rheinland-<br />

Pfalz Malu Dreyer hat offen über<br />

Multiple Sklerose gesprochen, andereKollegen<br />

über Krebs oder Burnout.<br />

An dieses Bild sollten wir uns in<br />

Zukunft gewöhnen. Und für das<br />

Rechtauf Politikerschlaf eintreten.<br />

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2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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Report<br />

Wo die Brunnen sauber bleiben<br />

Auf der Suche nach dem Sommer –wir starten in Berlin und reisen<br />

durch den Osten Deutschlands. Das zweite Ziel unserer Serie: Naschhausen.<br />

Ein Name, der nach Idylle klingt und nach der Süße des Lebens.<br />

Lüge oder Wahrheit? Es ist nicht leicht, dieses Naschhausen in Thüringen<br />

zu finden. Aber es existiert. Stolze Naschhäuser gibt es auch<br />

Text: Anne-Kattrin Palmer,Fotos: Volkmar Otto<br />

Die Klingel läutet leise. Niemand öffnet. Am<br />

Gebäude wuchern Weinblätter in sattem<br />

Grün. Ein braunes, halb verdecktes Schild<br />

weist darauf hin, dass wir richtig sind. Museum<br />

steht darauf geschrieben. Wirklingeln erneut.<br />

Ein Dienstagvormittag in Dornburg-Camburg, die<br />

Sonne scheint. Nicht weit entfernt sieht man eine Burg,<br />

die Camburgmit ihrem hohen Turm.Esist still in dieser<br />

Stadt. Nurder Trecker,der eben ratternd vorbeifuhr,hat<br />

die Idylle kurz gestört und daran erinnert, dass wir auf<br />

dem Land sind. Jetzt hören wir Schritte.Pauline Lörzer,<br />

die Leiterin des Stadtmuseums,lächelt entschuldigend<br />

und sagt: „Die Klingel ist mal wieder kaputt.“<br />

Wirbetreten das alte Gebäude aus dem 17. Jahrhundert<br />

–unsere erste Station auf der Suche nach Naschhausen.<br />

Naschhausen? Naschhausen! EinName,der an<br />

den Naschmarkt in Wien denken lässt. An das Süße im<br />

Leben. An Cremetörtchen mit Zuckerglasur, die sich<br />

auch als ungenießbar herausstellen könnten.<br />

Orte, deren Namen nach Sommer und Ferien klingen,<br />

haben wir als Ziele für unsereSommerserie ausgesucht,<br />

in einem der neuen Bundesländer sollten sie liegen.<br />

Wieist er denn so,der Sommer in Osten?<br />

In Herzsprung in Brandenburgsind wir schon gewesen,<br />

nächste Woche ist Rom inMecklenburg ander<br />

Reihe.Jetzt also Naschhausen. In Thüringen gibt es den<br />

Ortsnamen sogar mehrmals.Wir haben das Nachhausen<br />

in Dornburg-Camburg ausgewählt. Und wollten<br />

wissen:Wieleben die Menschen dort?Wasmacht ihnen<br />

Sorgen?Waswünschen sie sich?Vorallem aber erst mal:<br />

Wo genau ist dieses Naschhausen?<br />

Ulrich Rietze (l.) am Brunnen in Naschhausen.<br />

Neben ihm die NachbarnAnita und Heinz Fritsche<br />

I. KLATSCHMOHN AM WEGESRAND<br />

Als wir in der Frühe, nach zweieinhalb Stunden Fahrt<br />

und vonBerlin kommend, vonder Autobahn abfuhren,<br />

kurzvor Jena, erwarteten uns 15 Kilometer Landstraße<br />

in Richtung Dornburg-Camburg. Außerdem: Bauern,<br />

die mit ihren Traktoren und hoch beladenen Hängern<br />

als fahrende Tempo-30-Zonen unterwegs waren,<br />

Klatschmohn am Wegesrand, Vogelscheuchen in Streifen-Sakkos<br />

und mit Hut auf dem Strohkopf, Schlösser,<br />

die hoch oben auf Felsen thronten.<br />

Wir passierten am Ortseingang mehrere Häuser,<br />

darunter zwei Gaststätten, deren Fenster verrammelt<br />

waren, und sahen rechts eine imposante Stahlbrücke,<br />

die eingerüstet war –die Carl-August-Brücke, wie wir<br />

später erfuhren. Siewurde 1890 aus dem gleichen Stahl<br />

wie der EiffelturminParis gebaut.<br />

Derfranzösische Filmregisseur LucBesson wollte vor<br />

ein paar Jahren über diese Brücke einen Panzer rollen<br />

lassen. Er musste den Dreh absagen. Die Stadt genehmigte<br />

ihn nicht, die Brücke wäreunter dem Gewicht zusammengebrochen.<br />

Ein Verein sammelt seit Jahren<br />

Spenden und hat den Eigenanteil von 50000 Euro fast<br />

zusammen. Bald soll die Brücke fertig saniertsein.<br />

Wir haben dann die Saale überquert und uns links<br />

gehalten, bis wir nach etwa fünf Kilometernendlich das<br />

Stadtmuseum in Dornburg-Camburgerreichten.<br />

Die Dielen in dem Museum knarzen, eine schmale<br />

Holztreppe führt nach oben. Auf den Fensterbänken<br />

stehen Kaffeekannen aus den vergangenen Jahrzehnten.Verziertmit<br />

Karos, Blumen, Punkten. Es gibtTeddybären,<br />

treu blickend sitzen sie hinter Glas. Eine MusikboxerinnertanTanzabende,bei<br />

denen Lieder über die<br />

Finsterwalder Sänger oder die Post im Walde gedudelt<br />

wurden. Es gibt eine gut erhaltene alte Germania-Drogerie<br />

mit kleinen beschrifteten Schubladen für Zinnsand,<br />

Schlämmkreide,Bleichsoda und Melisse.<br />

Im Keller gibt es Gefängniszellen aus dem 17. Jahrhundert.<br />

Bis 1950 schmorten hier Ganoven, und Betrunkene<br />

schliefen ihren Rausch aus.Ineiner der Zellen<br />

hat sich einmal ein Mann erhängt. Eine Tafel erinnert<br />

an die Verzweiflungstat.<br />

In einer Vitrine steht Bauhaus-Keramik aus den<br />

Zwanzigerjahren. Manche Bauhaus-Töpfer ließen sich<br />

in diesem Saale-Landstrich nieder, weil sie in Weimar<br />

keinen Platz fanden. Einpaar Töpfer gibt es heute noch<br />

in Dornburg-Camburg. Naschhausen war jahrhunder-<br />

telang eigentlich nur eine kleine Handwerkersiedlung,<br />

kein richtiges Dorf. Undnicht einfach zu erreichen. Das<br />

hat sich nicht geändert.<br />

Aufdem Tisch stehen Porzellantässchen mit Rosendekor.<br />

Esgibt Kaffee. Und eine überraschende Auskunft.<br />

„Sie sind bereits durch Naschhausen gefahren“,<br />

sagt Pauline Lörzer, die Museumsleiterin. Siemeint die<br />

Straße mit den paar Häusern, den verrammelten Gaststätten<br />

und der eingerüsteten Brücke.Und erklärtweiter:<br />

„Eigentlich gibt es den Ort namentlich gar nicht<br />

mehr, aber die Naschhäuser fühlen sich nach wie vor<br />

als Naschhäuser.“ Und die wiederum legten großen<br />

Wert darauf, dass ihr Ort nicht übersehen wird und in<br />

Vergessenheit gerät. Später werden wir des Öfteren aus<br />

Versehen Naschhausener sagen und strafende Blicke<br />

ernten. Weil es doch Naschhäuser heißt.<br />

II. BESUCH DER BÜRGERMEISTERIN<br />

Dorothea Storch, die Bürgermeisterin von Dornburg-<br />

Camburg, kommt die Treppe hoch. Auch sie merkt an,<br />

dass unten die Klingel nicht funktioniert. Eine Frau<br />

nickt. Es ist Manuela Vogt. Sie sitzt bereits an Omas alten<br />

Holztisch und hat mehrerePapiereausgebreitet. Sie<br />

kommt von der Kreishandwerkerschaft Jena/Saale-<br />

Holzland-Kreis. Für den Abend sind Handwerker geladen:<br />

ein Steinmetz und ein Stellmacher, der Schmied,<br />

der Tischler,der Korbflechter und der Fensterbauer aus<br />

der Gemeinde.<br />

Handwerk ist wichtig hier in dem thüringischen<br />

Saale-Landkreis. Esstirbt aber aus, wie Manuela Vogt<br />

sagt. Die Jugend sei nur schwer dafür zu begeistern,<br />

daran müsse gearbeitet werden. Allein in Jena fehlen<br />

Dorothea<br />

Storch ist<br />

seit sieben<br />

Jahren<br />

Bürgermeisterin.<br />

bis 2030 über 17 000 Fachkräfte,habe jüngst eine Studie<br />

ergeben. In Naschhausen, so erfahren wir in der Runde,<br />

gibt es noch einen Korbflechter. Und es gibt die Bornfege,<br />

einen traditionellen Tanz um den Brunnen, das<br />

Wahrzeichen des kleinen Ortes. Indiesem Jahr findet<br />

der feucht-fröhliche Umzug zum 160. Mal statt. Wir<br />

sind zu früh. DerUmzug ist im September.<br />

Dorothea Storch ist 46 und seit sieben Jahren Bürgermeisterin.<br />

Sie ist Anwältin für Familien- und Erbrecht,<br />

Mutter und CDU-Mitglied. In den Wendejahren<br />

1989/90 hat sie sich wie Angela Merkel zunächst für den<br />

Demokratischen Aufbruch engagiert. Der Liebe und<br />

des Berufes wegen kam sie nach Dornburg-Camburg.<br />

Voracht Jahren fragte sie jemand, ob sie nicht als<br />

Bürgermeisterin kandidieren wolle. Sie tat es. Imvergangenen<br />

Jahr wurde sie wiedergewählt. Im Mai allerdings<br />

erlitten sie und ihreCDU bei der Kommunalwahl<br />

eine herbe Niederlage. Die Partei verlor ihre Mehrheit.<br />

Bisher stellte sie elf der 20 Stadträte. Nun sind es nur<br />

noch acht. Zwei Gruppen der Freien Wähler holten insgesamt<br />

mehr als 50 Prozent der Stimmen. Undwer hat<br />

die Populisten und Unzufriedenen gewählt? „Niemand<br />

hat es offen zugegeben“, sagt Dorothea Storch.<br />

Sie hat demnächst zwei Tage Urlaub.„Den brauche<br />

ich auch“, sagt sie.ImWahlkampf sei es hoch hergegangen.<br />

Sie habe geredet und geredet. Gekämpft mit ihrer<br />

Partei und eigentlich viel Zuspruch erhalten. Aber die<br />

Freien Wähler pflasterten die Stadt mit Plakaten voll,<br />

auf denen vor Drogenhöllen und Prostitution gewarnt<br />

wurde. Die Masche habe funktioniert, sagt Dorothea<br />

Storch. Ältere hätten plötzlich Angst bekommen,<br />

nachts alleine auf die Straße zu gehen. Zudem wetterten<br />

die FreienWähler gegen fehlende Ortslaternen, ma-<br />

rode Straßen, Fremde und Flüchtlinge. Vor dem Rathaus<br />

hing ein Plakat: „Alles muss raus.“<br />

Es sind diese Parolen, die Dorothea Storch fassungslos<br />

machen.„Man findet immer etwas zu meckern, und<br />

man kann“, hat sie festgestellt, „den Leuten ganz einfach<br />

einreden, wie schlecht es ihnen geht.“<br />

Es gebe in Dornburg-Camburg offiziell gar keine<br />

Prostituierte,sagt die Bürgermeisterin, die Kriminalität<br />

halte sich, anders als in Jena oder Gera, inGrenzen.<br />

Zwei Dauer-Kriminelle lebten hier,die aber alle naslang<br />

für ein paar Monate in Jena einsäßen. Flüchtlinge? Fehlanzeige.Esgibt<br />

nur 37 im ganzen Saale-Holzland-Kreis.<br />

Die Bürgermeisterin: „Wir haben keinen abbekommen.“<br />

Aber sie werdesich jetzt mit den Protestlernauseinandersetzen<br />

müssen, sagt sie. Und dass sie hofft,<br />

dass es konstruktiv werde.<br />

„Ich denke,dass wir hier viel Grund zum Freuen haben“,<br />

sagt Dorothea Storch nachdenklich. Familien mit<br />

Kindern zögen gerne hierher, weil die Stadt eine gute<br />

Infrastruktur habe und es zur Arbeit nach Jena nicht<br />

weit sei. Sie zählt die Vorteile auf: vier Kindergärten,<br />

niedrige Arbeitslosigkeit, der große Supermarkt. Dazu<br />

Freizeit-Angebote wie der Saale-Radweg oder der Kanuverleih,<br />

und oben auf dem Berg die drei Schlösser<br />

und die Camburg. Sie zuckt wieder mit den Schultern.<br />

„Wir haben hier viel geschaffen und ermöglicht.“ Die<br />

Protestler hätten nicht mal eine Blume umgetopft.<br />

Natürlich, räumt sie ein, habe es nach derWende viel<br />

Frust gegeben, darüber, dass Wessis kamen und vieles<br />

platt machten und danach weiterzogen. Aber es habe<br />

auch andere gegeben, solche, die geblieben seien, sich<br />

eingelebt haben. Einer ist heute Dorothea Storchs Beigeordneter.Erkam<br />

aus Nordrhein-Westfalen.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 3<br />

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Report<br />

IM OSTEN GEHT DER<br />

SOMMER AUF<br />

Die Sommerserie der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,Teil 2<br />

Schluck Mineralwasser. „Ich bin stolz auf den Zusammenhalt<br />

in der Region, wir haben 50 Vereine,und einer<br />

hilft dem anderen.“ Siekenne kaum einen Unzufriedenen.„Aber<br />

Gerede gibt es immer,inallen Kleinstädten.“<br />

Mankönne es eben nicht jedem recht machen.<br />

DER KLEINE REISEFÜHRER – NASCHHAUSEN<br />

Entfernung von Berlin: 201 Kilometer<br />

Dauer der Anreise in Stunden mit dem Auto: 2,5 Stunden<br />

Zahl der Fremdenzimmer: etwa 100<br />

Einwohnerzahl: 5500<br />

Partei mit dem stärksten Wahlergebnis: Bei der Bundestagswahl<br />

2017 bekam die CDU 30,7 Prozent<br />

Jahreshöhepunkt im Ort: Die BornfegeimSeptember<br />

WichtigsteSehenswürdigkeit: Dornburger Schlösser und<br />

Camburg<br />

Kulinarische Spezialitäten: Thüringische Bratwurst, Rouladen<br />

Nächste Bademöglichkeit: Das Freibad in Dornburg-Camberg<br />

oder die Saale<br />

In der Saale, in die vor ein paar Jahren noch ungeklärtdie<br />

Abwässer flossen, könne man inzwischen wieder<br />

schwimmen, das erwähnt Dorothea Storch auch<br />

noch. Sieist stolz auf das Erreichte.<br />

5500 Einwohner leben in der Gemeinde,zuder nebenDornburg-Camburgauch<br />

Hainichen, Löberschütz,<br />

Frauenprießnitz oder Neuengönna gehören. Und natürlich<br />

Naschhausen, das es offiziell so gar nicht mehr<br />

gibt. DasOrtsschild ist auch verschollen.<br />

III. ALS RUDI CARRELL KURZURLAUBE VERLOSTE<br />

Naschhausen –erstmals 1378 als Naßhusin erwähnt –<br />

liegt an der Saale. Dieetwa 50 Häuser grenzen an Dornburg-Steudnitz,<br />

das wiederum zu Dornburg-Camburg<br />

gehört. Mankannvon untendie Schlösser sehen. Sieliegen<br />

amRand eines Muschelkalkfelsenplateaus, umgeben<br />

vonBüschen undWiesen,und sehen reizvoll aus.<br />

Siewaren einstdie Sommerresidenzen der Großherzöge<br />

von Sachsen-Weimar-Eisenach. In den barocken<br />

Schlossgärten summen Bienen, rote Rosen blühen. Erholung<br />

pur.<br />

Literarische Bekanntheit erlangte das Renaissanceschloss,als<br />

JohannWolfgang vonGoethe sich nach dem<br />

Toddes Großherzogs vonWeimar im Sommer 1828 für<br />

mehr als acht Wochen dorthin zurückzog. Kurz nach<br />

seiner Ankunft schrieb Goethe an den Freund Carl<br />

FriedrichZelter:„DieAussicht ist herrlich und fröhlich,<br />

die Blumen blühen in den wohl unterhaltenen Gärten,<br />

die Traubengeländer sind reichlichbehangen, und unter<br />

meinem Fenster seh’ ich einen wohlgediehenen<br />

Weinberg, den der Verblichene auf dem ödesten Abhang<br />

noch vor drei Jahren anlegen ließ und an dessen<br />

Nächste<br />

Woche:<br />

Rom<br />

Herzsprung<br />

Naschhausen<br />

BLZ/GALANTY<br />

Ergrünung er sich die letzten Pfingsttage noch zu erfreuen<br />

die Lust hatte. Von den andern Seiten sind die<br />

Rosenlauben bis zum Feenhaften geschmückt und die<br />

Malven und was nicht alles blühend und bunt, und mir<br />

erscheint das alles in erhöhten Farben wie der Regenbogen<br />

auf schwarzgrauem Grunde.“<br />

Als wir dortsind, sieht man vereinzelteTouristen, die<br />

durch die Gemäuer und die Gärten schlendernund die<br />

Brunnen, Putten und Statuen bestaunen. Sechs Euro<br />

kostet ein Ticket für das gesamte Anwesen. Der von<br />

Goethe beschriebene Wein kann im Shop gekauft werden.<br />

Der Töpfer hat gerade Mittagspause. Das Bauhaus-Museum,<br />

das es dort seit kurzem gibt, hat geöffnet.<br />

Mankannunter anderem eine originale Gipsdrehscheibe<br />

besichtigen. Viel mehr gibt es nicht. Doch, da<br />

ist noch der Ratskeller. Flammkuchen und thüringische<br />

Bratwurst stehen auf der Karte. Man kann aber nicht<br />

draußen sitzen, also gehen wir wieder.<br />

Andrea Graf, unsere Pensionswirtin in Dornburg-<br />

Steudnitz, klagt darüber, dass esleider kaum Übernachtungsplätze<br />

in der Region gebe und dass die<br />

Schlösser vom LandThüringen stiefmütterlich behandelt<br />

würden. „Die in Weimar wollen ihren Goethe für<br />

sich alleine“, sagt sie.„Dabei hat er doch überall seine<br />

Spuren hinterlassen. Martin Luther ebenso.“ Mehr<br />

Werbung für die Schlösser bringe denen doch in Weimar<br />

auch etwas.„Dann würden noch mehr Touristen in<br />

die Region reisen.“<br />

Wiressen Käsebrötchen, während sie vonihrer Heimat<br />

erzählt. „Sie glauben nicht, was es hier manchmal<br />

für Fehden und Streitigkeiten gibt.“ Nachbarn,<br />

die seit 30 Jahren grußlos aneinander vorbeiliefen.<br />

Aber immer genau im Visier hätten, was der andere<br />

Ehrenbürgerin ElkeLüdecke<br />

so treibt oder sich gerade wieder angeschafft hat. Es<br />

gebe Unzufriedenheit über die Bürgermeisterin, die<br />

Politik, die Prioritäten der Stadt. „Und Neid.“ Als sie<br />

einmal das Gummienten-Rennen auf der Saale gewonnen<br />

habe, sei ihr noch nicht einmal gratuliert<br />

worden. „Natürlich sind alle neugierig, würden es<br />

aber nie zugeben“, sagt sie. Heute früh erst habe<br />

eine Frau, die in der Pension nächtigte, verwundert<br />

gefragt, was denn der wild winkende Mann am<br />

Abend zuvor vor ihrem Hotelfenster gewollt habe?<br />

Er habe unentwegt Hallo gerufen. Andrea Graf sagt:<br />

„Vermutlich wollte er sie warnen, dass man sie<br />

sieht, wenn sie sich vor dem Fenster auszieht. Wir<br />

sind eben ein stures Volk.“<br />

Es ist inzwischen Nachmittag. UndinNaschhausen<br />

sind die Straßen wie leer gefegt.Wirhaben aufder Camburg<br />

noch die Ehrenbürgerin der Stadt, Elke Lüdecke,<br />

74, kennengelernt, die sich für den Erhalt der 1166 erstmals<br />

erwähnten Anlage einsetzt. Jahrzehntelang hätten<br />

die Camburger nicht hoch auf ihre Burg gedurft, sagt<br />

sie.Erst quartierten die Nazis dortdie Hitlerjugend ein,<br />

später die SED ihreJungen Pioniere. Auch Elke Lüdecke<br />

klagt darüber, dass eszuwenig Hotels gebe und dass<br />

dadurch Touristen davon abgehalten würden, sich von<br />

den Schönheiten des Saaletals zu überzeugen. DieRadtouren<br />

seien wunderbar,man könne verweilen und Kirschen<br />

und Pflaumen pflücken.<br />

Gerne erzählt Elke Lüdecke, wie der Showmaster<br />

Rudi Carrell im Jahr 1993 Kurzurlaube verloste.Den Ort<br />

ermittelte er, indem er eine Postleitzahl zog. Es traf<br />

Hirschroda, inzwischen auch ein Ortsteil von Dornburg-Camburg.<br />

„Dortkonnte man aber gar nicht übernachten,<br />

da gab es nichts“, sagt sie. Sie nimmt einen<br />

IV. DIE WAHREN NASCHHÄUSER<br />

Am nächsten Tagfahren wir noch einmal nach Naschhausen.<br />

Ob wir dort vielleicht ein paar Unzufriedene<br />

treffen, die sich darüber beklagen, dass man ihnen den<br />

Namen und das Ortsschild entrissen hat? Und auch<br />

darüber, dass ihre Kinder jetzt über die Saale nach<br />

Dornburg-Steudnitz zur Schule müssen? Unddarüber,<br />

dass es hier keinen Arzt mehr gibt?<br />

Ein Frau jätet ein Beet vor einem der Gasthöfe, die<br />

tags zuvor so verrammelt aussahen. Sie heißt Gudrun<br />

Rietzeund wischt sich mit der Hand die Haareaus dem<br />

Gesicht. Es ist ein warmer Tag. Stammt sie aus Naschhausen?<br />

Sie lacht. „Nein, ich komme aus Dornburg-<br />

Steudnitz, aber mein Mann ist von hier.“ Sie stellt klar:<br />

„Wir können uns mit den Naschhäusernnicht messen,<br />

weil es besondere Menschen sind.“ Wie sie das denn<br />

meint? „Na, die sind anders.“<br />

Sie ist eine freundliche Frau, kennt ihren Mann bereits<br />

aus Schultagen und will gleich noch andereNaschhäuser<br />

anrufen, um zu sagen, dass die Presse da ist. Ihr<br />

Mann heißt Ulrich und kommt ein paar Minuten später.Erwirkt<br />

wie ein Seebär an Land.<br />

Er lebt in vierter Generation in Naschhausen. Von<br />

seinem Großvater übernahm er die Gaststätte, dort<br />

wird einmal im Jahr die Bornfege gefeiert. Seine Frau<br />

grinst: „Heute feiern wir alle zusammen, in den 60erund<br />

70er-Jahren haben die keinen vonuns rübergelassen.“<br />

Drüben –,das ist das andere Ufer der Saale. Der<br />

Flussist dieGrenzegewesen.<br />

Ulrich Rietze führt uns ins Innere der Gaststätte.<br />

Draußen steht das Schild „Dorndorfer Brennstoffhandel“.<br />

Rietze gehört die Firma, ebenso wie die Kneipe,<br />

die ab und an öffnet. „Vor allem, wenn es etwas zu Feiern<br />

gibt.“ Überall hängen alte vergilbte Fotos, auf denenMänner<br />

zu sehen sind, die steif und aufrecht dasitzen<br />

wie die Ölgötzen. Darunter steht „Bornfege 1954“<br />

oder „Bornfege1973“.<br />

Es gibt Orden, auf denen endlich auch mal „Naschhausen“<br />

steht. UndvieleWimpel, Rietzeist Bayern-Fan.<br />

„Wir halten etwas durch, im Gegensatz zu denen da<br />

drüben“, sagt er nicht ohne Stolz. Seit Jahrzehnten feierten<br />

sie hierdas Brunnenfest.„Drüben die“ hätten mal<br />

ihren Fasching oder etwas anderes. „Aber wir ziehen<br />

dashier durch.“<br />

Die „Bornfege“ –wörtlich: Das Brunnenfegen –ist<br />

der höchste Feiertag inNaschhausen. Jedes Jahr im<br />

September werden die beiden Brunnen mit Fichten<br />

und Girlanden geschmückt und der Naschhäuser<br />

„Bornschulte“ gewählt –eine Art Ehren-Bürgermeister<br />

auf Zeit.<br />

Als Insignien seiner Macht bekommt er einen alten<br />

Reisigbesen überreicht –ein Jahr lang soll er symbolisch<br />

dafür sorgen, dass die beiden alten Brunnen in<br />

dem 100-Seelen-Meiler sauber bleiben. Anschließend<br />

gibt es den traditionellen Umzug. Oldtimer und Traktoren<br />

fahren durch den Ort, und abends wird getanzt.<br />

„Und ichmussIhnen wohl nicht sagen, wie die PartyjedesMal<br />

endet“, sagt der Wirt.Ermeint damit ,dassder<br />

Alkohol in Mengen fließt. SeineAugen strahlen.<br />

Ulrich Rietze, 72 Jahre alt, setzt sich mit uns auf die<br />

Bank neben einen der Brunnen. DasWasser plätschert<br />

beruhigend vorsichhin. Es sind einfache Steinbottiche,<br />

sie bedeuten dem Naschhäuser viel. Rietze sitzt gerne<br />

hier. Ererzählt: „Bis Anfang der 60er-Jahre hatten wir<br />

dank der Brunnen eine eigene Trinkwasserversorgung.<br />

Es gab einen Lebensmittelladen, ein Geschäft mit feinsten<br />

Anzügen und Kindergärten und Schulen.“ Als die<br />

Wasserversorgung abgestellt wurde und die Naschhäuser<br />

von „drüben“ versorgt wurden, war es aus mit der<br />

Eigenständigkeit. „Aber im Herzen haben wir sie uns<br />

bewahrt.“ Waszeichneteinen Naschhäuser aus? Ulrich<br />

Rietzesagt:„Bodenständigkeit und Sinn fürs Feiern.Wir<br />

sind sehr traditionsbewusst.“ Ja, esgibt daeine Trennung:Wir<br />

Naschhäuserhier,die anderendadrüben.<br />

Auf der Rückfahrt nach Berlin reden wir über Gemeinschaft,<br />

Nachbarschaft, Neid,Missgunst, Unzufriedenheit<br />

und Identität. Daskleine Naschhausen und die<br />

Gemeinde, zudem es gehört, haben von allem etwas.<br />

Und Naschhausen ist, auch wenn es den Ort offiziell<br />

nicht mehr gibt, für ein paar Menschen Heimat. Undsei<br />

es nurfür einFest.<br />

Anne-Kattrin Palmer<br />

hatte leise gehofft, dass es in Naschhausen ein gute<br />

Konditorei gibt. Stimmt aber nicht.


4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Türkisches Gericht: Yücels<br />

Haft warrechtswidrig<br />

DastürkischeVerfassungsgericht hat<br />

die Inhaftierung des deutsch-türkischen<br />

Journalisten Deniz Yücel für<br />

rechtswidrig erklärt. Damit entsprachen<br />

die Richter einer Beschwerde<br />

Yücels,wie die Welt am Mittwoch<br />

unter Berufung auf das Urteil berichtete.„Durchdie<br />

rechtswidrige Verhaftung<br />

wurde das Recht auf persönliche<br />

Sicherheit und Freiheit sowie<br />

das Recht auf Meinungsfreiheit verletzt“,<br />

heißt es demnach in dem Urteil.<br />

DieEntscheidung der Richter sei<br />

einstimmig gefallen. (AFP)<br />

Kosten für Pkw-Maut liegen<br />

2019 bei 11,6 Millionen Euro<br />

ZurVorbereitung der inzwischen gestoppten<br />

Einführung der Pkw-Maut<br />

sind im laufenden Jahr Personalkosten<br />

vonrund 1,7 Millionen Euro angefallen,<br />

davon rund eine Million<br />

beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA).<br />

Dasgeht aus der Antwortdes Bundesverkehrsministeriums<br />

auf eine<br />

Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten<br />

Stephan Kühn hervor, die<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (RedaktionsnetzwerkDeutschland)<br />

vorliegt. Die<br />

Gesamtausgaben für Personal, Sachmittel<br />

und Beratungsleistungen in<br />

Zusammenhang mit der Pkw-Maut<br />

hatte dasVerkehrsministerium fürs<br />

laufende Jahr zuvor auf rund 11,6 Millionen<br />

Euro beziffert. (rb.)<br />

„Fridays for Future“-Protest<br />

am Reichstag<br />

Junge Klimaschützer bilden eine Menschenkette<br />

um den Reichstag.<br />

DPA<br />

Mitglieder der „Fridays for Future“-<br />

Bewegung haben mit einer Menschenkette<br />

am Freitag den Reichstag<br />

in Berlin eingekreist. MitBlick auf die<br />

letzte Sitzung des Bundestags vorder<br />

parlamentarischen Sommerpause<br />

erklärten die Aktivisten auf Twitter:<br />

„Wer keine Klimapolitik macht, hat<br />

auch keine Pause verdient.“ DiePolitiker<br />

seien „zum Nachsitzen“ aufgefordert.<br />

MehrereHundertvor allem<br />

junge Leute beteiligten sich an dem<br />

Protest, der mit einem Demonstrationszug<br />

begonnen hatte. (AFP)<br />

Stettiner Hotel storniert<br />

Zimmer:AfD-Klausur geplatzt<br />

Eine im polnischen Szczecin (Stettin)<br />

geplante Klausur der AfD-Bundestagsfraktion<br />

an diesem Wochenende<br />

ist geplatzt. DasHotel stornierte<br />

im letzten Moment die 160 gebuchten<br />

Zimmer für Abgeordnete<br />

und Mitarbeiter.„Drei Stunden vorher<br />

wurde alles gecancelt“, sagte<br />

Fraktionssprecher Christian Lüth<br />

am Freitag. DerSchaden betrage<br />

rund 70 000 Euro.Die Klausur solle<br />

nun in den Räumen der Fraktion im<br />

Reichstagsgebäude in Berlin abgehalten<br />

werden. (dpa)<br />

Messerangriff in Chemnitz:<br />

Angeklagter bleibt in Haft<br />

DerAngeklagte im Prozess zum tödlichen<br />

Messerangriff vonChemnitz im<br />

vorigen August bleibt in Haft. DasGericht<br />

habe die Fortdauer der Untersuchungshaft<br />

angeordnet, teilte Staatsanwalt<br />

Stephan Butzkies am Freitag<br />

nach dem 15.Verhandlungstag mit.<br />

Als Begründung sei angeführtworden,<br />

dass aufgrund des Gesamtergebnisses<br />

der bisherigen Beweisaufnahme<br />

der dringende Tatverdacht<br />

weiterhin bejaht werde. (dpa)<br />

La Capitana kämpft weiter<br />

Die Kapitänin der „Sea Watch 3“, Widersacherin von Lega-Chef Salvini, erhält internationale Unterstützung<br />

VonRegina Kerner,Rom<br />

Carola Rackete ist in Italien<br />

inzwischen eine Berühmtheit.<br />

Kritikern von<br />

Innenminister und Lega-<br />

Chef Matteo Salvini gilt die 31 Jahre<br />

alte Deutsche,Kapitänin des Flüchtlingsrettungsschiffs<br />

„Sea Watch 3“,<br />

als Heldin. Für Salvinis Anhänger<br />

verkörpert sie ebenso wie für ihn<br />

selbst ein Feindbild. „Eine kleine<br />

Wichtigtuerin, die Politik macht“,<br />

schimpft der Minister über Rackete,<br />

die ihr Schiff mit 42 Migranten an<br />

Bord am Mittwoch trotz seines Verbots<br />

in italienische Gewässer und<br />

zur Insel Lampedusa steuerte. Seitdem<br />

läuft das Ringen zwischen der<br />

„Capitana“ und dem „Capitano“.<br />

„Capitano“, so nennen Salvinis Fans<br />

den Rechtsnationalisten und Hardliner<br />

in Sachen Migration. Er fordert,<br />

Rackete müsse eine hohe Strafe zahlen<br />

und festgenommen werden.<br />

Ermittlungsverfahren eingeleitet<br />

Liebe Yael,<br />

Beimir ist das mit dem Hier und Jetzt<br />

gerade ein bisschen schwierig. Während<br />

ich dir schreibe, laufen verschiedene<br />

Handwerker durchs Haus,<br />

als würden sie hier wohnen. Sie sollen<br />

die Wasserschäden vom letzten<br />

Winter reparieren, kriegen das aber<br />

nicht hin. Die Hausverwalterin ist<br />

auch da. Siewill, dass wir die Lüftung<br />

anlassen, Tagund Nacht, damit die<br />

Wände trocknen. Die Lüftung läuft<br />

seit vier Monaten, die Wände sind<br />

trotzdem nass.Wenn die Verwalterin<br />

kommt, schalten wir die Lüftung an,<br />

wenn sie geht, schalten wir sie aus.<br />

Einkleiner Akt des Aufbegehrens gegen<br />

sinnlose Energieverschwendung,<br />

eine neue Seite an mir.<br />

In Berlin habe ich meine Nachbarn<br />

belächelt, wenn sie die Mülltonnen<br />

auf dem Hof auf vorschriftsgemäße<br />

Abfalltrennung untersucht<br />

haben. Seit ich hier lebe,verstehe ich<br />

sie auf einmal. Das liegt sicher an<br />

Greta und den Warnungen vor der<br />

Klimakatastrophe, vor allem aber<br />

liegt es daran, dass das alles hier niemanden<br />

zu interessieren scheint.<br />

Für alles und jeden gibt es in Israel<br />

eine Partei; Arbeiter,Orthodoxe,Nationalreligiöse,<br />

Drusen, Araber, russische<br />

Einwanderer, jemenitische<br />

Einwanderer, Sozialisten, Zionisten,<br />

Siedler, Kiffer.Von einer grünen Partei<br />

ist mir nichts bekannt.<br />

Dienächste Papiertonne ist einen<br />

Kilometer von unserer Wohnung<br />

entfernt. Alles landet im Müll, Glas,<br />

Bioabfall, alte Fernseher.Der Plastikmüll<br />

regt mich am meisten auf.<br />

Wenn ich bei Abu Hassan Hummus<br />

kaufe, gehe ich mit drei Bechern<br />

Matteo Salvini will das von Carola Rackete geführte Schiff nicht einlaufen lassen.<br />

Das Meer,<br />

ein Trauerspiel<br />

(zweimal Hummus, einmal Zitronensoße)<br />

und drei Tüten (für die<br />

Zwiebeln, fürs Pita-Brot, für die Becher)<br />

nach Hause. Der absolute Verpackungswahn.<br />

Jedes Mal nehme<br />

ich mir vor, etwas zu sagen. Aber die<br />

arabischen Händler sind zu schnell<br />

für mich und mein Hebräisch. Acht<br />

Männer wirbeln in dem winzigen<br />

Laden herum, jeder packt etwas anderes<br />

ab, alle schreien durcheinander,von<br />

hinten drängeln Leute.Zum<br />

Schluss wird mir alles über den Tresen<br />

gereicht, ich bezahle und gehe<br />

nach Hause, mit gutem Hummus<br />

und schlechtem Gewissen.<br />

TelAviv –Berlin<br />

Anja Reich<br />

DPA<br />

Das Tütenfach in unserer Küche<br />

platzt aus allen Nähten. In dem Fach<br />

befinden sich auch meine Stoffbeutel<br />

aus Berlin. Ich nehme sie mit, wenn<br />

ich einkaufen gehe,mit guten Vorsätzen.<br />

Es ist wie ein Wettkampf. Schaffe<br />

ich es, meinen Beutel aus der Tasche<br />

zu ziehen, bevor Ali, mein Gemüsehändler,<br />

die Einkäufe in Tüten verstaut<br />

hat? Eine Zeit lang hat es geklappt,<br />

aber seit ich versuche,mit ihm<br />

Hebräisch zu sprechen, kommt er mir<br />

wieder zuvor.Ich denke noch darüber<br />

nach, was Gurkeheißt, und bevor mir<br />

„Melafafon“ einfällt, drückt mir Ali<br />

schon die Tüte in die Hand. Mein He-<br />

Die Staatsanwaltschaft im sizilianischen<br />

Agrigent hat inzwischen ein<br />

Ermittlungsverfahren gegen die Kapitänin<br />

wegen Beihilfe zur illegalen<br />

Einwanderung und Verletzung des<br />

Seerechts durch Befehlsverweigerung<br />

gegenüber einem Militärschiff<br />

eingeleitet. Am Freitagnachmittag<br />

durchsuchte die Finanzpolizei die<br />

„Sea Watch 3“. Für den Fall einer Anklage<br />

gibt sich Rackete optimistisch<br />

und betont, zwei Gesetze stünden<br />

miteinander im Konflikt. Das internationale<br />

Seerecht verpflichte zur<br />

Hilfe im Notfall, sagte sie in einer<br />

Skype-Schaltung zur Auslandspresse<br />

in Rom. Italien wiederum behaupte,<br />

Flüchtlingsretter bedrohten die nationale<br />

Sicherheit. „Ich bin ziemlich<br />

sicher,dass italienische Gerichte anerkennen<br />

werden, dass das Seerecht<br />

wichtiger ist als das Interesse Italiens,seine<br />

Gewässer zu schützen“, so<br />

die Kapitänin.<br />

Die„SeaWatch 3“ harrte auch am<br />

Freitag weiter in Sichtweite des Hafens<br />

von Lampedusa auf dem Meer<br />

aus,weil ihr die Einfahrtinden Hafen<br />

verweigert wird. Am Vortag hatte Rackete<br />

versucht, dennoch einzulaufen,<br />

wurde aber von Küstenwache und<br />

Zoll gestoppt. Zwei der 42 afrikanischen<br />

Migranten, die seit zwei Wochen<br />

an Bord festsitzen, waren am<br />

Vorabend aus medizinischen Gründen<br />

an Land gebracht worden, darunter<br />

ein zwölfjähriger Junge. Rackete<br />

sagte, die Lage an Bord mit<br />

noch 40 Flüchtlingen und 22 Crew-<br />

Mitgliedern werde immer angespannter.Proviant<br />

sei nicht das Problem,<br />

wohl aber die psychologische<br />

Seite. Sie sei extrem besorgt, dass einige<br />

der nach Misshandlungen in Libyen<br />

traumatisierten Flüchtlinge sich<br />

etwas antun könnten. „Das Schiff ist<br />

wie ein Gefängnis für diese Leute.“ Sie<br />

hoffe auf eine baldige politische Lösung.<br />

Salvinis wütende Kommentare<br />

über sie zu lesen, dafür habe sie gar<br />

keine Zeit, betonte Rackete.<br />

Deutsche Städte bieten Hilfe an<br />

Die Sea-Watch-Aktivistin verwies auf<br />

die große Unterstützung in Italien<br />

und Deutschland. Seit Donnerstag<br />

sind fünf Parlamentarier der italienischen<br />

Linken an Bord des Schiffs. In<br />

Lampedusa schlafen der Pfarrer Don<br />

CarmeloLaGrassaund Dutzende Inselbewohner<br />

seit acht Nächten im<br />

Freien, als Zeichen der Solidarität mit<br />

den Flüchtlingen. Palermo hat die Aktivisten<br />

der deutschen Hilfsorganisation<br />

am Donnerstag zu Ehrenbürgern<br />

ernannt. Zahlreiche deutsche Städte<br />

haben die Aufnahme der Migranten<br />

angeboten. In den sozialen Netzwerken<br />

sammelten Italiener innerhalb<br />

von 24 Stunden 220 000 Euro, um<br />

drohende Geldstrafen und Gerichtskosten<br />

zu finanzieren.<br />

Derweil zeichnet sich eine Lösung<br />

ab.Der italienische Premier Giuseppe<br />

Conte sagte am Freitag am<br />

Rande des G20-Gipfels, „drei oder<br />

vier Länder“ hätten sich bereit erklärt,<br />

die Flüchtlinge aufzunehmen.<br />

Sea-Watch-Sprecherin Giulia Linardinannte<br />

Deutschland, Portugal,<br />

Frankreich und Luxemburg.<br />

Salvinidroht, wenn Europa keine<br />

Lösung finde, werde er neu ankommende<br />

Migranten nicht mehr identifizieren<br />

lassen.<br />

Regina Kerner ist erstaunt,<br />

wie ruhig und gelassen die<br />

Sea-Watch-Kapitänin bleibt.<br />

bräisch wirdbesser,aber für Umweltdiskussionen<br />

reicht es nicht. Neulich,<br />

als ich am Strand joggen war,sah ich,<br />

wie ein Mann eine Zigarette aus der<br />

Packung holte und die Packung auf<br />

den Boden warf. Direkt vormir.Pick it<br />

up, sagte ich. Heb das auf! Alex, der<br />

hinter mir lief, wiederholte es, lauter.<br />

DerMann sagte:Warum, die Packung<br />

ist doch leer!<br />

Der Strand in Jaffa ist ein Trauerspiel<br />

am Ende eines langen Sommertages.<br />

Überall Tüten, Plastikbecher,<br />

Flaschen, Wegwerfgeschirr, Einweggrills.<br />

Als ich neulich baden war,<br />

schwamm ich in einer Brühe aus<br />

winzigen Plastikteilen. Ich hatte das<br />

Gefühl, direkt auf die Apokalypse zuzuschwimmen<br />

und ging schnell wieder<br />

raus.<br />

So viel zu deiner Frage,obich das<br />

Meer sehe.Ja, jeden Abend bestaune<br />

ich den Sonnenuntergang, und oft<br />

denke ich daran, wie mir der Wind<br />

und die Wellen fehlen werden, wenn<br />

ich wieder in Berlin bin. Aber noch<br />

öfter denke ich, dass man das Meer<br />

retten muss,bevor es zu spät ist.<br />

Es gibt Hoffnung, ein wenig. In<br />

manchen Läden in Tel Aviv muss<br />

man für Plastiktüten bezahlen. An<br />

den Stränden von Eilat und Herzliya<br />

soll der Verkauf von Plastikprodukten<br />

verboten werden. Und bei uns<br />

um die Ecke stehen seit einer Woche<br />

zwei Recyclingtonnen. Mankann sie<br />

noch nicht benutzen. Sie sind verpackt.<br />

In Folie.<br />

Wasregt dich auf, liebe Yael? Wie<br />

kommst du mit den Friedrichshainern<br />

aus? Welche Partei würdest du<br />

gerne gründen?<br />

Fragt deine Anja<br />

Einmal<br />

ganz<br />

konkret<br />

Die Grünen stellen ihr<br />

Klimaschutz-Programm vor<br />

VonMarina Kormbaki<br />

Konkret“ –kaum ein Wort fällt so<br />

oft, als Grünen-Chefin Annalena<br />

Baerbock, Fraktionschef Anton Hofreiter<br />

und Baden-Württembergs Ministerpräsident<br />

Winfried Kretschmann<br />

ihren klimapolitischen Aufschlag<br />

machen. Nichts stört Grüne<br />

derzeit so sehr, wie wenn man ihren<br />

Höhenflug in Umfragen und bei<br />

Wahlen damit erklärt, dass sie inhaltlich<br />

vage und diffus auftreten. Also<br />

tritt das Grünen-Spitzenpersonal am<br />

Freitag vordie Hauptstadtpresse,um<br />

ein „Klimaschutz-Sofortprogramm<br />

für den Sommer 2019“ vorzustellen.<br />

Eines mit „konkreten Vorschlägen“,<br />

wie Kretschmann, Baerbock und<br />

Hofreiter stets betonen.<br />

„Energiegeld“ für die Bürger<br />

Im Mittelpunkt des Grünen-Konzepts<br />

steht die Einführung eines CO 2 -Preises.<br />

Die Umweltpartei will das Autofahren<br />

und Heizen in bereits bestehende<br />

Energiesteuern integrieren.<br />

Der Einstiegspreis soll bei 40 Euro<br />

pro Tonne Kohlendioxid liegen. Um<br />

die dadurch entstehenden Kosten<br />

sozial gerecht abzufedern, schlagen<br />

die Grünen eine Beinah-Komplettabschaffung<br />

der Stromsteuer vor.<br />

Zudem soll jeder Bürger proJahr ein<br />

„Energiegeld“ in Höhe von 100 Euro<br />

erhalten; ähnlich, wie es bereits in<br />

der Schweiz praktiziert wird. Wer<br />

etwa viel mit dem Flugzeug unterwegs<br />

ist, dem bleibt vom „Energiegeld“<br />

am Ende weniger als jenen, deren<br />

Lebensstil weniger CO 2 -Ausstoß<br />

bedeutet. Zum Vergleich: Ein Flug<br />

von Berlin nach München und zurück<br />

schlägt pro Person mit rund<br />

355 Tonnen CO 2 zu Buche. Der Staat<br />

solle mit dem CO 2 -Preis keine zusätzlichen<br />

Einnahmen erzielen.<br />

Nachteil für Vielflieger:Ein CO 2 -armer Lebensstil<br />

soll belohnt werden. IMAGO-IMAGES<br />

Zudem pochen die Grünen auf<br />

ein Kohleausstiegsgesetz. Es soll den<br />

von der Kohlekommission vorgezeichneten<br />

Ausstiegspfad bis 2038<br />

verbindlich machen und zu einer<br />

Beschleunigung der Energiewende<br />

beitragen. Auch solle sich die Bundesregierung<br />

bei der Erarbeitung<br />

des Klimaschutzgesetzes sputen.<br />

„Wer das nicht will, der steht nicht<br />

hinter dem Pariser Klimaschutzabkommen“,<br />

sagt Baerbock mit Blick<br />

auf die nur zähen Verhandlungen<br />

des eigens eingerichteten „Klimakabinetts“.<br />

Das Klimaschutzgesetz<br />

müsse einen besonderen Fokus auf<br />

die steuerliche Förderung der energetischen<br />

Sanierung von Gebäudenund<br />

denAusbauder E-Mobilität<br />

legen.<br />

Es zeugtnicht gerade vonmachtpolitischer<br />

Bescheidenheit, dass die<br />

kleinste OppositionsparteiimBund<br />

ein „Bund-Länder-Sofortprogramm“<br />

vorlegt. Parteichefin Baerbock<br />

erklärt das damit, dass die<br />

Grünen ja in Ländern und Kommunen<br />

„in der Verantwortung stehen“.<br />

Ministerpräsident Kretschmann<br />

verweist auf einen Rollentausch in<br />

der Klimapolitik: Eigentlich sei es<br />

die Aufgabe einer Regierung, „konkrete<br />

Vorschläge“ zu liefern, während<br />

sich die Opposition mit dem<br />

Produzieren von Überschriften begnügen<br />

könne. „Jetzt ist es genau<br />

umgekehrt“, sagt er.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 5 *<br />

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Politik<br />

Im Mittelpunkt beim Gruppenfoto: Bundeskanzlerin Angela Merkel.<br />

AP/SUSAN WALSH<br />

Gipfeltreffen mit Nebenprogramm<br />

In Osaka suchen die G20-Staaten nach einer Linie beim Klimaschutz und die Europäer nach ihrem Spitzenpersonal. Und alle fragen sich: Wiegeht’sder Kanzlerin?<br />

VonDamir Fras und<br />

Gordon Repinski, Osaka<br />

Angela Merkel ist betont<br />

entspannt, als sie am Freitagnachmittag<br />

in Osaka in<br />

Japan vor die Mikrofone<br />

der Presse tritt. Als sie in die Reihen<br />

blickt, entdeckt sie die kleinen<br />

Schreibplatten, die an jedem der<br />

Stühle angebracht sind. Die Journalisten<br />

dahinter geklemmt. „Das ist ja<br />

ein Anblick wie in der Schulklasse“,<br />

sagt Merkel. Heiterkeit bricht aus.<br />

Erst dann beginnt der reguläre Teil,<br />

der Bericht aus den Gesprächen bei<br />

dem G20-Gipfel. Routine,scheinbar.<br />

Es ist ein sonderbarer G20-Gipfel.<br />

Eigentlich geht es um die ganz großen<br />

politischen Fragen. Die Welt ist<br />

in Unordnung geraten. Deralte Westen<br />

existiert nicht mehr, im Osten<br />

entsteht mit China eine neue, alte<br />

Weltmacht, dazwischen mehren sich<br />

die Unsicherheitsfaktoren, im Mittleren<br />

Osten droht gar ein Krieg, die<br />

Weltwirtschaftslage ist unsicher.<br />

Europa sucht sich währenddessen<br />

selbst, es gibt keine Führung,<br />

aber viele verschiedene Interessen.<br />

Seit der Europawahl im Mai scheint<br />

der Kontinent politisch kopflos wie<br />

selten zuvor. Eine Lösung für die<br />

wichtigen Positionen an der Spitze<br />

von Kommission, Rat, Parlament<br />

und Zentralbank ist nicht in Sicht.<br />

Sie muss in den nächsten Tagen gefunden<br />

werden.<br />

Mitten zwischen den Klima- und<br />

Handelsthemen, die diesen Gipfel<br />

offiziell beherrschen und den europäischen<br />

Spitzenjobs, die zwischendurch<br />

auf den Gängen verhandelt<br />

werden, steht Kanzlerin Angela Merkel.<br />

An der Makellosigkeit ihres Gesundheitszustands<br />

wird seit dem<br />

Morgen des Abflugs mehr oder weniger<br />

öffentlich gezweifelt, nachdem<br />

sie zum zweiten Mal inwenigen Tagen<br />

in aller Öffentlichkeit zu zittern<br />

begann. Ist die Kanzlerin ernsthaft<br />

krank? Oder braucht sie womöglich<br />

nur etwas Ruhe nach anstrengenden<br />

Monaten?<br />

Krankheit ist erst einmal eine Privatangelegenheit.<br />

Das gilt für Politiker<br />

so wie für jeden anderen Menschen<br />

auch. Politiker müssen auch<br />

gesundheitliche Schwächephasen<br />

haben dürfen. Doch die Krankheit<br />

eines Politikers verliert den Schutz<br />

der Privatsphäre, wenn der oder diejenige<br />

das Amt nicht mehr uneingeschränkt<br />

ausfüllen kann.<br />

Bei ihrem Presseauftritt am Freitagnachmittag<br />

ließ Angela Merkel<br />

keine Fragen zu. Ihr Sprecher hatte<br />

am Donnerstag gesagt, ihr gehe es<br />

gut. Das muss reichen. Es gab<br />

schließlich viel zu verhandeln bei<br />

diesem Gipfel. Merkels Unterhändler<br />

mühten sich redlich, eine gemeinsame<br />

Abschlusserklärung möglich<br />

zu machen.<br />

Doch bei vielen Themen liegen<br />

die Interessen der einzelnen Staaten<br />

mittlerweile meilenweit auseinander.<br />

Bei der Klimapolitik etwa stand<br />

bis in den späten Abend infrage, ob<br />

wenigstens ohne die USA ein Konsens<br />

unter den übrigen Staaten erreicht<br />

werden könnte. Ähnlich kompliziertsah<br />

es beiWirtschaftsthemen<br />

wie Stahl- und Handelspolitik aus.<br />

Unddann wäredanoch das große<br />

Randthema dieses G20-Gipfels, das<br />

auf den Fluren verhandelt wurde<br />

und in Einzelgesprächen der Europäer.Wie<br />

geht es weiter mit der Führung,<br />

mit den Institutionen des Kontinents?<br />

Angela Merkel wollte eine<br />

„Sie ist eine fantastische Person, und ich bin<br />

froh, sie zur Freundin zu haben.“<br />

Donald Trump über Angela Merkel<br />

Lösung finden, auch weil es um einen<br />

Parteifreund ging, den europäischen<br />

Spitzenkandidaten aus der<br />

CSU, Manfred Weber. Würde Weber<br />

noch eine Chance haben, Kommissionspräsident<br />

zu werden?<br />

Vorein paarWochen hat sich Manfred<br />

Weber für einen kurzen Augenblick<br />

vorstellen könnten, wie es sich<br />

anfühlen würde,wenn er den Jobbekäme.<br />

Eswar ein paar Tage vor den<br />

Europawahlen. Weber machte Wahlkampf<br />

in der kroatischen Hauptstadt<br />

Zagreb. Der dortige Ministerpräsident<br />

Andrej Plenkovic empfing ihn<br />

auf einem rotenTeppich.So, als wäre<br />

der CSU-Mann schon Präsident der<br />

Europäischen Kommission. Damals<br />

sah es noch gut aus für Weber, den<br />

Spitzenkandidaten der europäischen<br />

Konservativen. Doch der Favorit ist<br />

längst gestürzt, und er weiß es spätestens,<br />

seit ihm vor einer Woche beim<br />

Gipfeltreffen der EU-Staatsregierungschef<br />

in Brüssel der französische<br />

Präsident Emmanuel Macron brutal<br />

in die Parade gefahren ist. Er werde,<br />

sagte Macron, im Kreise der Regierungschefs,Weber<br />

nicht als Kommissionspräsident<br />

akzeptieren. Zu unerfahren<br />

sei der Mann aus Niederbayern,<br />

so Macron, der mit seinen 41 Jahren<br />

fünf Jahre jünger ist als Weber.<br />

Und nicht charismatisch genug, um<br />

für die EU auf Augenhöhe mit den<br />

Mächtigen dieserWelt zu verhandeln.<br />

Kann, ja will Merkel Macron noch<br />

einmal umstimmen? Am Rand des<br />

G20-Gipfels sprachen die beiden.<br />

Am Sonntag ist das nächste Treffen<br />

der Staats- und Regierungschefs<br />

in Brüssel. Dort wollen die 28 Chefs,<br />

wie sie im Politjargon der EU genannt<br />

werden, Kandidaten für die<br />

Top-Jobs benennen. Das deutschfranzösische<br />

Verhältnis ist gespannt<br />

wie nie. Die Bundesregierung habe,<br />

sagen EU-Diplomaten, die ambitionierten<br />

Europa-Ideen Macrons abtropfen<br />

lassen oder weichgespült.<br />

Weder gibt es eine Digitalsteuer<br />

Damir Fras glaubt nicht,<br />

dass das EU-Personal<br />

schnell feststeht.<br />

noch ist das Eurozonen-Budget mit<br />

einer dreistelligen Milliardensumme<br />

versehen. Beides wollte Macron, beides<br />

lehnte Deutschland ab.Macrons<br />

Widerstand gegen Weber könnte<br />

also eine Retourkutschesein.<br />

Es ist eine komplizierte Situation,<br />

in der Angela Merkel am Freitag mit<br />

Macron eine Lösung sucht. Denn am<br />

Ende geht es auch um die Entwicklung<br />

der Demokratie in Europa insgesamt.<br />

UndimZentrum dessen steht<br />

ein Europäisches Parlament, das sich<br />

selbst in die Krise befördert hat. Die<br />

Sozialdemokraten wollen ihren eigenen<br />

Spitzenkandidaten durchsetzen,<br />

den Niederländer Frans Timmermans.<br />

Die Liberalen halten an ihrer<br />

Frontfrau MargretheVestager aus Dänemark<br />

fest. Die Konservativen unterstützen<br />

Weber, auch weil sie wissen,<br />

dass gegen sie kein anderer Kandidat<br />

durchzusetzen ist. Die Grünen<br />

sind neutral und betrachten das Geschehen<br />

mit einer Mischung aus Verwunderung<br />

und Sorge.<br />

Wie das Problem nun gelöst werden<br />

soll, ist derzeit völligunklar.<br />

Gordon Repinksi beobachtet<br />

die Kanzlerin in Japan<br />

aus nächster Nähe.<br />

Wirkungstreffer<br />

Mit Fernsehdebatten haben die Demokraten ihre Präsidentschaftskandidatenkür begonnen. Und Ex-Vizepräsident Joe Biden muss lernen, dass er nicht automatisch siegt<br />

VonKarlDoemens, Washington<br />

Eswar klar, dass dieser Moment<br />

kommen würde. Allzu deutlich<br />

liegt JoeBiden bei den Umfragen für<br />

den demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten<br />

vorne. Allzu lange<br />

hat sich der Ex-Vizepräsident als der<br />

geborene Herausforderer von Donald<br />

Trump präsentiert und dabei<br />

jede parteiinterne Diskussion vermieden.<br />

Irgendwann mussten seine<br />

Mitbewerber zurückschlagen. Sein<br />

schärfster Gegner, dawaren sich die<br />

Beobachter einig, würde der radikale<br />

Senator Bernie Sanders sein.<br />

MitCharme, Würde und Schärfe<br />

Doch als der 76-Jährige am Donnerstagabend<br />

erstmals um seine Favoritenrolle<br />

beim Kampf um das<br />

Weiße Haus fürchten muss, kommt<br />

die Attacke nicht vondem selbst proklamierten<br />

Sozialisten aus Vermont,<br />

der bei der ersten großen Fernsehdebatte<br />

direkt neben ihm auf der<br />

Bühne steht. Vielmehr erkämpft sich<br />

eine farbige Frau neben Sanders das<br />

JoeBiden (l.) gerät in die Defensive: Kamala Harris greift an,Bernie Sandersschaut zu. AFP<br />

mit einer mehrheitlich anderen<br />

Hautfarbe abgelehnt habe, die die<br />

Rassentrennung überwinden sollte.<br />

Ein vierjähriges Mädchen habe damals<br />

von dem sogenannten busing<br />

(wegen des Transports in Schulbussen<br />

in andere Schulen) profitiert:<br />

„Das Mädchen war ich.“<br />

Das war ein starker Aufschlag,<br />

und Biden taumelte wie ein angeschlagener<br />

Boxer imRing. „Das ist<br />

eine falsche Darstellung meiner Position“,<br />

betonte er. Er verwies auf<br />

seine Freundschaft mit Obama, seitin<br />

waren nun ziemlich verunglückte<br />

Äußerungen von Biden, der sich für<br />

seine Fähigkeit zum Kompromiss<br />

auch mit dezidierten politischen<br />

Gegnern gelobt hatte. Das könnte in<br />

den USA unter dem polarisierenden<br />

Präsidenten Trump durchaus ein<br />

Wert sein. Als Beleg verwies Biden<br />

aber auf Gesetze, die er in den 70er-<br />

Jahren mit zwei Anhängern der Rassentrennung<br />

im Senat durchbrachte.<br />

Daskritisierte Harris scharfund monierte,dass<br />

Biden auch die staatliche<br />

Zuweisung von Kindern anSchulen<br />

Wort.„Ich glaube nicht, dass Sie ein<br />

Rassist sind“, spricht sie freundlich,<br />

aber extrem entschlossen den einstigen<br />

Obama-Vizean: „Aber es hat geschmerzt,<br />

Siesoreden zu hören.“<br />

Seither beherrscht die Schlagzeilen<br />

in Amerika ein Name,der zuletzt<br />

selten genannt wurde: Kamala Harris,<br />

die Senatorin von Kalifornien,<br />

war mit vielenVorschusslorbeeren in<br />

das Kandidatenrennen gestartet. Als<br />

Tochter eines Wirtschaftsprofessors<br />

aus Jamaika und einer indischstämmigen<br />

Ärztin verfügt die 54-Jährige<br />

über einen interessanten biografischen<br />

Hintergrund. Sie strahlt<br />

Charme und Wärme aus,und hat bei<br />

der Befragung des neuen Verfassungsrichters<br />

Brett Kavanaugh im<br />

Kongress doch schneidende Schärfe<br />

und rhetorische Brillanz bewiesen.<br />

Aber ihre Kampagne war bislang<br />

flau. Jüngste Umfragen sahen sie mit<br />

sieben Prozent deutlich hinter Biden,<br />

Sanders und der linken SenatorinElizabeth<br />

Warren.<br />

Der Auslöser für den kraftvollen<br />

Neustart der einstigen Staatsanwäl-<br />

nen lebenslangen Einsatz für Bürgerrechte<br />

und seine Unterstützung<br />

sowohl für ethnische als auch sexuelle<br />

Minderheiten. Aber er war in die<br />

Defensive geraten, aus der er während<br />

der Debatte nicht herauskam.<br />

An zwei Abenden hatten dieseWochejeweils<br />

zehn Bewerber für die demokratische<br />

Präsidentschaftskandidatur<br />

miteinander diskutiert. Der<br />

Mittwoch verlief vergleichsweise ruhig<br />

mit der linken Senatorin Warren<br />

als klarer Siegerin. Am Donnerstag<br />

standen deutlich mehr Schwergewichte<br />

auf der Bühne, und der<br />

Schlagabtausch verlief emotionaler.<br />

Die Krankenversicherung, die Einwanderungspolitik<br />

und die Waffengesetze<br />

standen im Mittelpunkt.<br />

Doch unterschwellig ging es auch um<br />

die Frage, wie radikal sich die unter<br />

Trump ohnehin deutlich nach links<br />

gerückte Partei präsentieren soll.<br />

Sanders und Warren plädieren für<br />

kräftige Reichen-Steuererhöhungen<br />

und eine staatliche Bürgerversicherung,<br />

moderate und jüngere Politiker<br />

wie der Bürgermeister vonSouth<br />

Bend, Pete Buttigieg, und die Senatorin<br />

von Minnesota, Amy Klobuchar,<br />

bevorzugen schrittweise Veränderungen,<br />

und Biden wirbt mit<br />

viel Pragmatismus vor allem um<br />

Wechselwähler.<br />

DerGlanz wirdblasser<br />

Knapp 17 Monate vorder Präsidentschaftswahl<br />

ist es zu früh für Prognosen.<br />

Doch bei den Debatten lag die<br />

energische und ideenreiche Warren<br />

im linken Lager klar vorSanders,der<br />

seine Kampfansage an die Finanzindustrie<br />

und den militärisch-industriellen<br />

Komplex etwas zu oft wiederholte.<br />

Buttigieg beeindruckte mit einem<br />

offenen Bekenntnis zu eigenen Fehlernbei<br />

der Bekämpfung vonPolizeigewalt<br />

in seiner Heimatstadt. Biden<br />

rief am Ende noch einmal leidenschaftlich<br />

zur „Rettung der Seele der<br />

Nation“ auf:„Wir können alles schaffen,<br />

wenn wir zusammenstehen!“ Da<br />

schimmerte Obamas beliebter Stellvertreter<br />

durch. Aber sein Glanz ist<br />

an diesem Abend blasser geworden.


6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

DAX-30 in Punkten<br />

29.3.19<br />

29.3.19<br />

MÄRKTE<br />

▲ 12398,80 (+1,04 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

29.3.19<br />

Stand der Daten:28.06.2019 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

28.6.19<br />

▼ 64,21 (–3,20 %)<br />

28.6.19<br />

▲ 1,138 (+0,09 %)<br />

Quelle<br />

aus DAX und MDAX vom 28.06. zum Vortag<br />

28.6.19<br />

Nemetschek 52,95 +7,49 WWWWWWWWWWW<br />

DialogSemic. NA 35,46 +4,76 WWWWWWW<br />

Deutsche Bank NA 6,78 +3,32 WWWWW<br />

CarlZeissMeditec 86,75 +2,85 WWWWW<br />

HugoBoss NA 58,50 +2,78 WWWWW<br />

Gerresheimer 64,75 +2,61 WWWW<br />

Verlierer<br />

aus DAXund MDAX vom28.06.zum Vortag<br />

Osram Licht NA 28,96 WWWW –2,03<br />

Dürr 29,97 WW –1,09<br />

Merck 91,96 WW –0,82<br />

Wirecard 148,05 WW –0,50<br />

Fresenius 47,68 WW –0,42<br />

RTL Group 45,04 W –0,35<br />

Leitbörsen imÜberblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 28.06. ±% z. 27.06.<br />

Euro Stoxx 50 (EU) +0,91<br />

3537/2909 3473,69<br />

CAC 40 (FR) + 0,83<br />

5601/4556 5538,97<br />

S&P UK (UK) + 0,31<br />

1569/1323 1502,85<br />

RTS (RU) – 0,54<br />

1396/1033 1380,52<br />

IBEX (ES) +0,56<br />

9972/8286 9198,80<br />

Dow Jones (US) +0,17<br />

26952/21713 26572,67<br />

Bovespa (BR) +0,30<br />

102617/71779101028,00<br />

Nikkei (JP) – 0,29<br />

24448/18949 21275,92<br />

Hang Seng (HK) –0,20<br />

30280/24541 28546,74<br />

Stx Singap. 20 (SG) –0,43<br />

1635/1350 1599,00<br />

Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />

Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />

Effektivzinsen in %für<br />

Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />

PlanetHome<br />

089/76774188 0,51 0,71 1,01<br />

Interhyp<br />

0800/200151515 0,51 0,71 1,01<br />

DTW-Immobilienfinanzierung<br />

0800/1155600 0,51 0,71 1,01<br />

Dr.Klein<br />

0800/8833880 0,51 0,71 1,11<br />

MKIB Online<br />

030/6408810 0,70 0,89 1,11<br />

BBBank<br />

0721/1410 0,68 0,79 1,26<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 1,01 0,89 1,26<br />

Deutsche Bank<br />

069/91010000 0,90 0,95 1,46<br />

ING<br />

069/50500109 0,70 0,99 1,35<br />

Postbank<br />

0228/55002010 1,33 1,11 1,46<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,78 0,91 1,3,7<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30363300 1,09 1,04 1,40<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,96 1,06 1,46<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 1,03 1,08 1,44<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 0,83 1,10 1,69<br />

Mittelwert von 95 Banken 0,77 0,94 1,30<br />

Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />

unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />

Quelle:FMH-Finanzberatung<br />

Die politischeUnruheinVenezuela hat die Ölförderung dortgebremst.<br />

Die Opec fürchtet eine Ölschwemme<br />

Von Frank-Thomas Wenzel<br />

Tun sie es oder tun sie es<br />

nicht? Ringen sich die Ölförderländer<br />

bei ihrem<br />

Treffen Anfang nächster<br />

WochezueinerweiterenKürzungder<br />

Ölförderung durch, dürfte das zu Beginn<br />

der Reisezeit auch auf die Spritpreise<br />

durchschlagen. Am Montag<br />

und Dienstag treffen sich die Opec-<br />

LänderpluszehnweitereFörderstaaten<br />

–dazu zählt Russland –inWien zu<br />

ihrer Halbjahrestagung. Wichtigster<br />

Tagesordnungspunkt der Opec+: die<br />

Steuerung der Ölmenge.<br />

Voreinem halben Jahr beschloss<br />

das erweiterte Kartell, die tägliche<br />

Förderung um 1,2 Millionen Fass<br />

(à 159 Liter) zu kürzen. Seinerzeit war<br />

der Preis proFass auf 50 Dollar abgerutscht,<br />

und weitere Abschläge<br />

schienen angesichts der düsteren<br />

Prognosen für die Weltkonjunktur<br />

wahrscheinlich.<br />

DieOperation gelang:Den Analysen<br />

der Internationalen Energieagentur<br />

(IEA) zufolge verhielten sich<br />

die Ölstaaten diszipliniert. Saudi-<br />

Arabien pumpte sogar freiwillig<br />

deutlich weniger als erlaubt gewesen<br />

wäre. Zudem fiel unter anderem in<br />

Venezuela und Libyen wegen politischer<br />

Krisen ein Teil der Produktion<br />

weg.UnddieglobaleKonjunkturentwickelte<br />

sich nicht so schlecht wie<br />

befürchtet.<br />

Alles zusammen ließ den Preis für<br />

ein Fass der Nordseesorte Brent<br />

Blend Ende April auf rund 74 Dollar<br />

Chefdesigner Jony Ive verlässt Apple<br />

An der Seite von SteveJobs hat er das Unternehmen in den Neunzigerjahren vor demUntergang gerettet<br />

Von Hannes Breustedt<br />

Apple verliert einen seiner wichtigsten<br />

und bekanntesten Manager.Chefdesigner<br />

Jony Ivewerde das<br />

Unternehmen verlassen, um eine<br />

eigeneFirmazugründen,teilteApple<br />

mit. „Jony ist eine einzigartige Persönlichkeit<br />

in der Designwelt, und<br />

seine Rolle bei Apples Revival kann<br />

nicht starkgenug betont werden“, erklärte<br />

Konzernchef TimCook.<br />

Ives Abgang sei noch für dieses<br />

Jahr geplant, allerdings werde Apple<br />

zu den wichtigsten Kunden des neuen<br />

Unternehmens Lovefrom zählen.<br />

Der52ahrealte Brite kam Anfang der<br />

Neunzigerjahre zuApple und leitet<br />

dortseit 1996 das Designteam. Er gilt<br />

als eine der Schlüsselfiguren im Konzern.<br />

Apples Aktie reagierte auf die<br />

VomFortgang im Handelsstreit hängt die Förderpolitikdes Kartells ab<br />

Das Kartell: Die Organisation<br />

Erdöl exportierender<br />

Länder (Opec) wurde 1960<br />

gegründet und tagt zweimal<br />

jährlich an ihrem Sitz in<br />

Wien. Die zurzeit 14 Mitglieder<br />

fördernjährlich40Prozent<br />

der weltweiten Erdölproduktion.<br />

Im Mai waren das<br />

durchschnittlich 29 Millionen<br />

Fass pro Tag. Das größte<br />

Förderland ist Saudi-Arabien,<br />

das kleinste Gabun.<br />

klettern. An den Tankstellen kostete<br />

ein Liter Superbenzin zeitweise<br />

1,60 Euro. Für Experten wie Eugen<br />

Weinberg von der Commerzbank<br />

war klar,dass das geringereAngebot<br />

die Preise nach oben zog.<br />

Doch dann brachen die Notierungen<br />

wieder auf 60 Dollar ein, und<br />

selbst die Anschläge auf Öltanker vor<br />

der Küste Omans ließen sie nur geringfügig<br />

steigen. Rund 66 Dollar<br />

sind inzwischen wieder erreicht,<br />

aber nach Einschätzung vieler Experten<br />

genügt das für einige Förderländer<br />

nicht. Nach Berechnungen des<br />

Internationalen Währungsfonds<br />

braucht Saudi-Arabien dauerhaft<br />

eigentlich Preise deutlich über<br />

Ankündigung seines Rücktritts mit<br />

Kursverlusten.<br />

„Nach fast 30 Jahren und zahllosen<br />

Projekten bin ich am stolzesten,<br />

dass wir bei Apple ein Designteam,<br />

Prozesse und eine Kultur geschaffen<br />

haben, die ihresgleichen sucht“, sagte<br />

Ive. In einem Interview mit der „Financial<br />

Times“ sprach er von einem<br />

„natürlichen und behutsamen Übergang“.<br />

„Obwohl ich kein Apple-Mitarbeiter<br />

sein werde, werde ich mich<br />

trotzdem sehr engagieren –ich hoffe,<br />

dass das noch viele, viele Jahre dauernwird.“<br />

Ive galt als enger Vertrauter des<br />

verstorbenen Apple-Gründers Steve<br />

Jobs.Auch nach dessen Todblieb Ive<br />

die treibende Kreativkraft des Unternehmens.<br />

Zur Legende wurde sein<br />

Designkonzept für den iMac, mit<br />

VERTEILTER ÖLMARKT<br />

Die Partner: Jahrelang verlor<br />

die Opec an Einfluss, weil<br />

die Mitglieder unterschiedliche<br />

Interessen verfolgten<br />

und andere Förderländer wie<br />

Russland an Bedeutung gewannen.<br />

Voreinigen Jahren<br />

gelang es der Opec aber,<br />

diese Länder im Format<br />

Opec+ einzubeziehen und<br />

vonFall zu Fall Vereinbarungenzur<br />

Förderpolitik zu treffen.<br />

Der Konkurrent: Die USA<br />

haben die Förderung mit<br />

dem umstrittenen Fracking-<br />

Verfahren massiv ausgebaut.<br />

Sie haben zwar höhere Förderkosten<br />

als die arabischen<br />

Staaten, sind aber auch flexibler.Sowar<br />

in den vergangenen<br />

Jahren zu beobachten,<br />

dass die USA bei steigenden<br />

Preisen die Produktion<br />

ausweiteten –und die<br />

Preise wieder sanken.<br />

80 Dollar, umden üppigen Staatshaushalt<br />

zu finanzieren. Ähnliches<br />

dürfte für Russland gelten.<br />

Dass es mit dem Preis nicht weiter<br />

nach oben ging, wird inerster Linie<br />

auf den Handelskrieg zwischen den<br />

USA und China zurückgeführt. Eine<br />

der Folgen: Derglobale Handel ist zuletzt<br />

so langsam wie seit zehn Jahren<br />

nichtmehrgewachsen,daraufmacht<br />

die IEA in ihrem aktuellen Ölmarktbericht<br />

aufmerksam. Am Markt bestimmt<br />

wieder die Nachfrageseite die<br />

Preisentwicklung.<br />

Nach Berechnungen der Opec<br />

liegt der gegenwärtige weltweite<br />

Rohölbedarf bei rund 98 Millionen<br />

Fass proTag. DieNachfrage werdeim<br />

dem sich Apple Ende der Neunzigerjahreaus<br />

einer existenzbedrohenden<br />

Krise befreien konnte. Das von ihm<br />

gestaltete iPhone ließ Apple zum<br />

wertvollsten Unternehmen der Welt<br />

aufsteigen.<br />

DeriMacwar eines der ersten Projekte,<br />

die der 1997 in das Unternehmen<br />

zurückgekehrte SteveJobs in die<br />

Wege leitete. Mit seinen bunten,<br />

knubbeligen Geräteentwürfen<br />

brachte Ivedas Unternehmen wieder<br />

zurück auf die Erfolgsspur. Der Designer<br />

kam 1967 in London zur Welt<br />

und studierte in Newcastle Produktdesign.AlserstesProjektentwarferin<br />

Kalifornien das Design von Apples<br />

Produktreihe Newton. Die Gestaltung<br />

desiPods,mit dem Apple in den<br />

Folgejahren die Musikindustrie umkrempelte,stammt<br />

ebenfalls aus Ives<br />

FOTO: FERNANDO LLANO/AP/DPA<br />

Lauf dieses Jahres und 2020 langsam,<br />

aber stetig über die 100-Millionen-<br />

Marke steigen. Haupttreiber sind<br />

Schwellenländer wie Indien oder<br />

China. Auch die Internationale Energieagenturerwartetnochimmereine<br />

leichte Nachfragesteigerung. Allerdings<br />

mussten die IEA-Experten ihre<br />

Prognosen schon zweimal nach<br />

unten korrigieren –vor allem, weil<br />

der Handelsstreit das Wachstum in<br />

China bremst.<br />

Deshalb sind nun alle Augen auf<br />

das Treffen von Donald Trump mit<br />

Chinas Staatschef Xi Jinping beim G-<br />

20-Gipfel an diesem Samstag gerichtet.DasErgebnisderGesprächedürfte<br />

auch die Ölpreise für die nahe Zukunft<br />

bestimmen. Kommen beide<br />

einer Einigung näher,wächst wieder<br />

die Konjunkturhoffnung –und der<br />

Ölpreis könnte steigen.<br />

Die Frage ist dann, ob dies den<br />

Förderstaaten genügt. Beobachter<br />

halten es für sehr wahrscheinlich,<br />

dass zumindest die Förderkürzung<br />

vom Dezember um ein halbes Jahr<br />

verlängert wird. Oder wird sogar<br />

noch eins draufgesetzt und Rohöl<br />

noch stärker rationiert? Für Experten<br />

derIEAistdasdenkbar,weilsiedavon<br />

ausgehen, dass die Opec+-Staaten<br />

eine mögliche Ölschwemme in jedem<br />

Fall verhindernwollen.<br />

Vieles spricht jedenfalls dafür,<br />

dass zumindest kurzfristig die Spritpreise<br />

hierzulande anziehen. Laut<br />

ADAC liegen sie derzeit durchschnittlich<br />

bei 1,25 Euro pro Liter<br />

Diesel und bei 1,46 für Super.<br />

Feder.Auch dasiPadwurde maßgeblich<br />

von Ive gestaltet. Zuletzt setzten<br />

Ive und sein Team mit der Apple<br />

Watch und den Ohrhörern Airpods<br />

gestalterische Akzente.<br />

Alle seine Konzepte durchzieht als<br />

gemeinsamer Nenner die Reduktion<br />

auf das Wesentliche. Inseiner minimalistischen<br />

Formensprache ließ<br />

sich Ive Zeit seines Lebens von dem<br />

deutschen Industriedesigner Dieter<br />

Rams inspirieren, der viele Jahre<br />

Chefdesigner vonBraun war.<br />

Dievergangenen Jahrekümmerte<br />

sich Ive allerdings nicht nur um das<br />

Design neuer Apple-Produkte, sondernvor<br />

allemumden Bauder neuen<br />

Firmenzentrale in Cupertino. Sosoll<br />

Ivepersönlich Details der Innenausstattung<br />

des riesigen kreisrunden<br />

Gebäudes entworfen haben.<br />

Tampons<br />

sollen billiger<br />

werden<br />

Mehrwertsteuerkönnte<br />

auf 7Prozent sinken<br />

Von Tim Szent-Ivanyi und Manuel Behrens<br />

Die Chance für eine Senkung der<br />

Mehrwertsteuer auf Binden und<br />

Tampons steigt. Während sich das<br />

Bundesfinanzministerium bisher<br />

gegenüber entsprechenden Forderungen<br />

ablehnend geäußert hatte,<br />

zeigt sich das Ressortvon Olaf Scholz<br />

(SPD) mittlerweile aufgeschlossen:<br />

„Imparlamentarischen Raum gibt es<br />

Forderungen, den ermäßigten<br />

Steuersatz anzuwenden“, hieß es im<br />

Ministerium auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks<br />

Deutschland (RND).<br />

„Wenn es dafür eine parlamentarische<br />

Mehrheit gibt, werden wir uns<br />

dem nicht verschließen.“<br />

Zuvor hatten die Finanzpolitiker<br />

der Unionsfraktion gefordert, die<br />

Umsatzsteuer auf Produkte der Monatshygiene<br />

von19auf den ermäßigten<br />

Satz von7Prozent zu senken. Die<br />

finanzpolitische Sprecherin der<br />

Unions-Bundestagsfraktion, Antje<br />

Tillmann, erklärte, die Anwendung<br />

des höheren Steuersatzes auf Produkte<br />

der Monatshygiene wie Tampons<br />

oder Binden sei „weder inhaltlich<br />

noch steuersystematisch zubegründen“.<br />

DieUnionsfinanzpolitiker forderten<br />

das Ministerium auf, einen entsprechenden<br />

Vorschlag zu unterbreiten.<br />

Auch Lothar Binding, finanzpolitischer<br />

Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,<br />

unterstützt das Vorhaben:<br />

„Wir sind für eine Ermäßigung,<br />

wenn es gelingen würde, die Preise<br />

flächendeckend und dauerhaft für<br />

Periodenprodukte in Höhe der Ermäßigung<br />

zu senken.“<br />

Allerdings schränkt Binding ein:<br />

„Wir können nicht sicherstellen, dass<br />

der ermäßigte Steuersatz auch tatsächlich<br />

zu einer Entlastung bei den<br />

Verbraucherinnen führt. Die Unternehmen<br />

können nicht gezwungen<br />

werden, ihrePreise entsprechend zu<br />

senken. Steuererhöhungen werden<br />

tendenziell als Preisanhebung weitergegeben,<br />

Senkungen eher nicht.“<br />

Onlinepetitionen erfolgreich<br />

Die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze<br />

sind immer wieder Anlass<br />

für Kritik. Während die meisten<br />

Warenund Dienstleistungen des täglichen<br />

Bedarfs wie Grundnahrungsmittel,<br />

aber auch Kulturveranstaltungenseit1968mit<br />

demermäßigten<br />

Umsatzsteuersatz belegt werden,<br />

sind Damenhygieneartikel dem vollen<br />

Steuersatz von19Prozent unterworfen.<br />

In Frankreich, Spanien und England<br />

liegt die Steuer zwischen 5und<br />

10 Prozent. Unter anderem auch Kanada,<br />

Indien und Kenia haben die<br />

Besteuerung auf Tampons und Binden<br />

bereits gesenkt.<br />

Zwei erfolgreiche Onlinepetitionen,<br />

die eine Steuersenkung auch in<br />

Deutschland fordern, hatten das<br />

Thema in den Blickpunkt gerückt.<br />

Das Anliegen wird nun vom zuständigen<br />

Ausschuss im Bundestag diskutiert,derdanneineEmpfehlungan<br />

den Finanzausschuss aussprechen<br />

kann. Auch Thüringen will sich mit<br />

einer Bundesratsinitiative dafür einsetzen,<br />

die Umsatzsteuer auf Damenhygieneprodukte<br />

zu senken.<br />

Auchinder Schweizsolldie Steuer für<br />

Tampons sinken.<br />

FOTO: PETER KLAUNZER/DPA


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 7 *<br />

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Wirtschaft<br />

Traton geht<br />

im Kriechgang<br />

an die Börse<br />

Kursverlustfür<br />

VWs Lastwagentochter<br />

Von Thomas Magenheim<br />

Eshat schon Unternehmen gegeben,<br />

die mit mehr PS an die Börse<br />

gegangen sind. Mit enttäuschenden<br />

27 Euro hat die Aktie der VW-Nutzfahrzeuge-Tochter<br />

Traton bei ihrem<br />

Debüt auf dem Frankfurter Parkett<br />

notiert. Das war exakt der Ausgabekurs,der<br />

ohnehin schon am unteren<br />

Ende einer anvisierten Preisspanne<br />

festgelegt werden musste.<br />

50 Minuten später war das Papier<br />

sogar nur noch 26,70 Euro wert.„Wir<br />

haben es geschafft“, seufzte Chef<br />

Andreas Renschler, Chef des Lkw-<br />

Bauers mit den Marken MAN und<br />

Scania. DasWichtigste seies, börsennotiertzusein,<br />

meinte er.Ursprünglich<br />

hatte er eine Traton-Bewertung<br />

von 24Milliarden Euro erhofft. Mit<br />

dem Abbröckeln der Aktie sind es gut<br />

13 Milliarden Euro geworden.<br />

Das bedeutet, dass der Mutterkonzern<br />

VWfür die 11,5 Prozent an<br />

Traton, vondenen sich die Wolfsburger<br />

getrennt haben, nur magere<br />

1,55 Milliarden Euro einstreicht. Ein<br />

Blick auf das Umfeld zeigt, dass Renschler<br />

es trotzdem als Erfolg verbuchen<br />

kann, überhaupt den Sprung<br />

aufs Parkett geschafft zu haben.<br />

Nutzfahrzeugbauseieinkonjunktursensibles<br />

Gewerbe, erklärt Wirtschaftswissenschaftler<br />

Zacharias<br />

Sautner von der Frankfurt School of<br />

Finance & Management. Weltweit<br />

schwächelt die Konjunktur, auch<br />

weil US-Präsident Donald Trump<br />

Handelskonflikte provoziert. Lastwagenhersteller<br />

spüren es traditionell<br />

als eine der ersten Branchen,<br />

wenn das Wachstum nachlässt.<br />

WeltweiteStrategiefehlt<br />

„Es sieht substanziell nicht so<br />

schlecht aus“, sagte Renschler zum<br />

Geschäft mit Blick auf das Auftaktquartal<br />

2019. Die Traton-Umsätze<br />

haben um 6Prozent auf 6,4 Milliarden<br />

Euro zugelegt, die operativen<br />

Gewinne sogar um gut ein Fünftel auf<br />

rund eine halbe Milliarde Euro.Aber<br />

das kann schnell kippen.<br />

VonAnfang anfuhr VWden Traton-Börsengang<br />

eher im Kriechgang.<br />

Schon vorOsternsollteeigentlich ein<br />

Viertel der VW-Tochter börsennotiert<br />

sein. Doch das Echo großer Investoren<br />

war bescheiden. Sie konnten<br />

auch darauf spekulieren, dass VW<br />

die Tochter billiger an die Börse<br />

bringt. VW-Chef Herbert Diess hat<br />

den Wolfsburgern eine Konzentration<br />

auf das automobile Kerngeschäft<br />

verordnet und stand unter<br />

Druck, mit Traton dieses Versprechen<br />

auch sichtbar einzulösen.<br />

VW behält sich vor, bei besseren<br />

Kursen noch mehr Anteile auf den<br />

Marktzuwerfen.Tratonkannderweil<br />

mit größerer Distanz zu Wolfsburgan<br />

der eigenen Strategie arbeiten. „Wir<br />

sind am Aufbau eines globalen<br />

Champions“, sagte Renschler. In<br />

Europa und Brasilien sind die VW-<br />

Trucker mit den Hauptmarken MAN<br />

und Scania zwar Marktführer, zugleich<br />

aber ohne Zugriff auf den weltgrößten<br />

Lastwagenmarkt USA. Eine<br />

17-prozentige Minderheitsbeteiligung<br />

am US-Konzern Navistar ist<br />

dortalles,was man vorweisen kann.<br />

Traton-ChefAndreasRenschler ist erleichtert.<br />

FOTO: BORIS ROESSLER/DPA<br />

„Wir demonstrieren gegen das Nichtstun“<br />

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann fordert mehr Engagement von Arbeitgebern und Politik beim digitalen Wandel<br />

Für diesen Samstag hat die<br />

IG Metall zu einer Großkundgebung<br />

vor dem Brandenburger<br />

Tor aufgerufen.<br />

DieGewerkschaft erwartet Tausende<br />

Demonstranten aus den gesamten<br />

Bundesgebiet. Unter dem Schlagwort<br />

„#FairWandel“ wollen sich die<br />

Metaller für einen sozialen und ökologischen<br />

Wandel der Industrie stark<br />

machen.<br />

Herr Hofmann, istdie Digitalisierung<br />

eher Segen oder eher Fluch?<br />

Weder noch. Sieist beides.<br />

Warum?<br />

Grundsätzlich ist das Zusammenwirken<br />

zwischen Mensch und Maschine<br />

gestaltbar. Klar, esgibt Risiken.<br />

Da geht esumdie Möglichkeit<br />

permanenter Kontrolle, um Leistungsverdichtung<br />

und um den Verlust<br />

an Handlungsoptionen. Wenn<br />

die Datenbrille alles vorgibt, bleibt<br />

für den Beschäftigten wenig übrig.<br />

Aber es gibt auch viele Chancen, die<br />

in der Digitalisierung liegen.<br />

Wassind die positiven Facetten?<br />

Diegleiche Datenbrille kann auch<br />

dazu dienen, dem Menschen komplexe<br />

Entscheidungen zu erleichtern,<br />

indem Informationen etwa<br />

über Maschinenstörungen direkt abrufbar<br />

sind. Körperliche Belastungen<br />

könnten zurückgehen, viele Tätigkeiten<br />

könnten anspruchsvoller werden.<br />

Wenn die Beschäftigten in die<br />

Gestaltung vonTechnik und Organisation<br />

im Betrieb einbezogen werden,<br />

dann kann die Arbeit eine neue,<br />

bessereQualität gewinnen. Daneben<br />

steht die Frage, wie sich insgesamt<br />

die Beschäftigtenstrukturen ändern<br />

und welche Qualifikationen dann gebraucht<br />

werden.<br />

Wieverändern die sich?<br />

Auf jeden Fall so, dass wir unbedingt<br />

eine Qualifizierungsoffensive<br />

benötigen.MillionenvonBeschäftigten<br />

werden innerhalb kurzerZeitandere<br />

Tätigkeiten auszuführen haben<br />

als heute.<br />

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD)<br />

sagt, es würden durch Digitalisierung<br />

mehr Jobs entstehen als wegfallen.<br />

Wie sich die Beschäftigung<br />

untermStrich entwickeln wird, kann<br />

heute niemand verlässlich sagen.<br />

Auch wenn es mehr Arbeitsplätzegeben<br />

wird, ist noch offen, wo sie entstehen<br />

werden: in Deutschland oder<br />

im Ausland, unter geregelten, guten<br />

Arbeitsbedingungen oder prekär<br />

undschlechtbezahlt. Klarist:Wirstehen<br />

vor einem tiefgreifenden Wandel.<br />

Dazu gehören auch die Verkehrsund<br />

die Energiewende. Inder Vergangenheitwaresso,dasssolcheVeränderungeninderArbeitswelthäufig<br />

zu neuen, erfolgreichen Geschäftsmodellen<br />

geführthaben.<br />

Siesind zuversichtlich, dass das auch<br />

bei der Digitalisierung so sein wird?<br />

Ja.Die entscheidende Frage ist, ob<br />

es uns gelingt, aus technischem Fortschritt<br />

auch sozialen Fortschritt zu<br />

machen. Unddazu gehörtauch, dass<br />

die Digitalisierungsgewinne in gute<br />

Arbeit für alle investiertwerden.<br />

Elektroautoproduktionbei EgoinAachen: „E-Autos fressenJobs auf“,sagtHofmann<br />

und fordert, industrielle Arbeitsplätze abzusichern.<br />

FOTO: OLIVER BERG/DPA<br />

anpassungindiesemJahrerlebenwir<br />

seit 2014 eine Steigerung der Renten<br />

im Westen von15Prozent und im Osten<br />

von20Prozent. Dasübertrifft die<br />

Preissteigerung in diesem Zeitraum<br />

deutlich.“<br />

Roßbach sagte, damit hätten die<br />

Rentner in Deutschland seit mehrerenJahren<br />

in Folge auch real deutlich<br />

mehr Geld zur Verfügung. „Dies ist<br />

nicht nur für die über 20 Millionen<br />

Rentnerinnen und Rentner eine erfreuliche<br />

Nachricht, sondern stärkt<br />

ZUR PERSON<br />

Jörg Hofmann steht seit Oktober 2015 an der Spitze der mit rund 2,3 Millionen Mitgliedern<br />

größten deutschen Einzelgewerkschaft. Die IG Metall gilt zudem als größte organisierte Arbeitnehmervertretung<br />

der Welt. Hofmann kam 1955 als Sohn eines LehrerehepaarsinBaden-<br />

Württemberg auf die Welt. Der Diplom-Ökonom begann seine Laufbahn in der IG Metall 1987<br />

als Gewerkschaftssekretär in Stuttgart. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.<br />

Wie groß ist bei den Arbeitnehmern<br />

die Angst, abgehängt zu werden?<br />

Das ist je nach Branche und Betrieb<br />

sehr unterschiedlich. DieSkepsis<br />

ist dort besonders hoch, wo die<br />

Beschäftigten nicht einbezogen werden.<br />

Jedes zweite Unternehmen in<br />

Deutschland hat sich mit Antworten<br />

auf die Digitalisierung entweder<br />

noch nicht oder noch nicht ausreichend<br />

beschäftigt. Diesind blank. Da<br />

gibt es wenig Ideen, wie Digitalisierung<br />

für neue Produkte oder für bessereProzesse<br />

genutzt werden kann.<br />

Woranliegt das?<br />

Hinter uns liegen fast zehn Jahre<br />

beständiges Wachstum. Die Auftragsbücher<br />

sind voll. Da stellt sich<br />

eine gewisse Bräsigkeit ein. Dabei<br />

werden Betriebe, die sich der digitalen<br />

Transformation nicht stellen,<br />

über kurz oder lang schwere Probleme<br />

im Wettbewerb bekommen und<br />

schlimmstenfalls vom Markt verschwinden.<br />

Das ist ein Hochrisikospiel<br />

zulasten der Beschäftigten.<br />

Diesen Samstag soll es eine Großdemonstration<br />

der IG Metall geben.<br />

Im Fokusstehen dabei neben digitaler<br />

Transformation auch Verkehrs- und<br />

Energiewende. Wogegen wollen Sieda<br />

eigentlich demonstrieren?<br />

Wir demonstrieren gegen das<br />

Nichtstun von Arbeitgebern und<br />

Politik angesichts der großen Veränderungen,<br />

vordenen unsereArbeitswelt<br />

steht. Es geht darum, dass niemand<br />

unter die Räder kommt,<br />

auch die gesetzliche Rente als zentrale<br />

Säule der Alterssicherung in<br />

Deutschland“, betonte die Präsidentin<br />

der Deutschen Rentenversicherung<br />

Bund.<br />

DasRentenniveausteigt leicht auf<br />

48,16 Prozent an. Es markiertdas Verhältnis<br />

der Rente zum Durchschnittslohn<br />

und gibt Auskunft über<br />

die Absicherungskraft der Rente. In<br />

Westdeutschland steigen die Renten<br />

zum 1. Juli um 3,18 Prozent, in den<br />

östlichen Bundesländern um 3,91<br />

arbeitslos wird oder inprekäre Jobs<br />

abgeschoben wird. Die technische<br />

Entwicklung darf nicht zu Strukturbrüchen<br />

führen.<br />

Washeißt das?<br />

Unser Ziel ist, dass die Arbeitgeber<br />

ihre Investitions- und Innovationsstrategien<br />

offenlegen, strategische<br />

Personalentwicklung und Qualifizierung<br />

für alle zur Praxis wirdund dass<br />

sie Zukunftsvereinbarungen mit den<br />

Betriebsräten schließen, die die Sicherheit<br />

der Beschäftigung garantieren.<br />

Wir demonstrieren aber auch<br />

gegen Planlosigkeit in der Energieund<br />

in der Verkehrspolitik. In den<br />

vergangenen Jahren sind 4000<br />

Arbeitsplätze in den Bereichen<br />

Windkraft und Gaskraftwerke verloren<br />

gegangen. Und esfehlt an Verlässlichkeit<br />

beim Ausbau der Elektromobilität.<br />

Dasfängt schon bei der Ladeinfrastruktur<br />

an.<br />

Sind Sie eigentlich zufrieden mit der<br />

neuen Weiterbildungsstrategie der<br />

Bundesregierung?<br />

DasProblembewusstsein wächst.<br />

Aber beim Thema Weiterbildung vermisse<br />

ich noch die notwendige Entschlossenheit.<br />

Das zeigt auch die<br />

Weiterbildungsstrategie. An vielen<br />

Stellen – zum Beispiel bei unserer<br />

Forderung nach einem Transformationskurzarbeitergeld<br />

– stehen nur<br />

Prüfaufträge.<br />

Wasgenau soll das Transformationskurzarbeitergeld<br />

bringen?<br />

Diealte Mannschaft zu entlassen,<br />

ist heute angesichts des Fachkräftemangels<br />

keine Option. Wirbrauchen<br />

eine kluge Weiterqualifizierung, um<br />

Brücken zu bauen, ohne Entlassung.<br />

Daslässt sich mit unserem Vorschlag<br />

für ein Transformationskurzarbeitergeld<br />

absichern. Wenn Arbeitsvolumen<br />

wegfällt, weil alte Produkte<br />

auslaufen, werden die Beschäftigten<br />

nicht auf die Straße gesetzt, sondern<br />

weiterqualifiziertfür die Tätigkeit an<br />

neuenProdukten.DieAlternativedazu<br />

wäre in vielen Fällen Vorruhestand<br />

und Frühverrentung.<br />

In welchen Branchen und Regionen<br />

werden Jobs relativ gefährdet sein?<br />

In der Kommissionierung stehen<br />

viele Arbeitsplätzeauf der Kippe –da<br />

geht es oft um Jobs, die keine Fachausbildung<br />

verlangen. Und wenn es<br />

um Kraftwerksbau oder um Zuliefererfür<br />

den Verbrennungsmotor geht,<br />

droht in einigen Regionen steigende<br />

Arbeitslosigkeit. Ich denke da beispielsweise<br />

an Eisenach, an Mittelhessen<br />

und an das Saarland.<br />

Dasbedeutet: Elektromobilität kostet<br />

massiv Jobs?<br />

Ja, das stimmt. E-Autos fressen<br />

Jobs auf. Das muss man ganz nüchtern<br />

feststellen. Wir müssen aufpassen,<br />

dass in den besonders betroffenen<br />

Regionen keine industriellen<br />

Wüsten entstehen. Für sie brauchen<br />

wir gute,neue Ideen und Instrumente<br />

einer präventiven Strukturpolitik,<br />

um industrielle Arbeitsplätze inden<br />

Regionen zu sichern.<br />

DasGespräch führte<br />

Rasmus Buchsteiner.<br />

Die Renten steigen seit Jahren stärker als die Preise<br />

Von Rasmus Buchsteiner<br />

Nach Angaben von Rentenversicherungspräsidentin<br />

Gundula<br />

Roßbach steigen die Renten in<br />

Deutschland seit Jahren deutlich<br />

stärker als die Preise.„Für eine breite<br />

gesellschaftliche Akzeptanz der Rentenversicherung<br />

ist es wichtig, dass<br />

sich die Renten automatisch im Einklang<br />

mit den Löhnen und Gehältern<br />

der Arbeitnehmer entwickeln“, sagte<br />

Roßbach dem RND.„Mitder Renten-<br />

Anpassung zum 1. Juli –Zahlungen in Ostdeutschland nähern sich Westwerten weiter an<br />

Prozent. Werbisher eine Rente von<br />

1000 Euro bezogen hat, die allein auf<br />

inOstdeutschlandgeleistetenBeiträgen<br />

beruht, erhält vomkommenden<br />

Monat an 39,10 Euro mehr.Eine entsprechende<br />

Rente auf Grundlage<br />

ausschließlich im Westen gezahlter<br />

Beiträge steigt dann um 31,80 Euro.<br />

Allerdings müssen auch Rentner Sozialabgaben<br />

zahlen, unter anderem<br />

für die Krankenversicherung. Für die<br />

Pflegeversicherung zahlen sie den<br />

vollen Beitragssatz.<br />

NACHRICHTEN<br />

EU und Mercosur<br />

einig über Freihandel<br />

DieEUund der südamerikanische<br />

Staatenbund Mercosur wollen die<br />

größte Freihandelszone der Welt<br />

aufbauen. Diejahrelangen Verhandlungen<br />

seien am Freitag in Brüssel<br />

abgeschlossen worden, teilte das argentinische<br />

Präsidialamt mit. Durch<br />

die Einigung werdeder Zugang der<br />

Exporteureaus den Mercosur-Staaten<br />

zum EU-Markt verbessert. EU-<br />

Kommissionspräsident Jean-Claude<br />

Juncker schrieb auf Twitter von<br />

einem „historischen Moment“. Die<br />

Verhandlungen zwischen EU und<br />

den Mercosur-LändernArgentinien,<br />

Brasilien, Paraguay und Uruguay liefen<br />

mit Unterbrechungen seit dem<br />

Jahr 2000. (dpa)<br />

Lego-Familie kauft<br />

Legoland zurück<br />

DieFamilie des Lego-Gründers Ole<br />

Kirk Kristiansen will die Legoland-<br />

Freizeitparks zurückkaufen. Mit<br />

zwei Investoren sei ein Übernahmeangebot<br />

für den britischen Betreiber<br />

Merlin Entertainments abgegeben<br />

worden, gab die vonden Nachfahrendes<br />

Bausteinerfinders kontrollierte<br />

Aktionärsgesellschaft Kirkbi<br />

bekannt. Merlin besitzt weitereFreizeitattraktionen<br />

wie das Wachsfigurenkabinett<br />

Madame Tussauds und<br />

den Heide Park Soltau. Kirkbi will<br />

4,77 Milliarden Pfund (5,3 Milliarden<br />

Euro)zahlen. Merlin teilte mit, man<br />

halte die Verkaufsbedingungen für<br />

fair und angemessen. (dpa)<br />

Obstbauern erwarten<br />

sehr gute Kirschenernte<br />

2019 ist eingutes Jahr vor allem für Süßkirschen.<br />

FOTO: HENDRIK SCHMIDT/DPA<br />

Diedeutschen Obstbauernkönnen<br />

sich in diesem Sommer erneut über<br />

eine üppige Kirschenernte freuen.<br />

Trotz vereinzelter Einbußen durch<br />

Spätfröste und Trockenheit stehe ein<br />

sehr gutes Erntejahr bevor,teiltedas<br />

Statistische Bundesamt am Freitag<br />

mit. Nach einer ersten Schätzung<br />

rechnet die Behörde 2019 mit einer<br />

Kirschenmenge von62200 Tonnen –<br />

deutlich über dem Schnitt der vergangenen<br />

zehn Jahrevon<br />

48700 Tonnen. Schon 2018 hatten<br />

die Obstbauernmit gut 60000 Tonnen<br />

eine sehr gute Ernte eingefahren.<br />

Dank des warmen Frühjahrs<br />

dürfte es vorallem reichlich Süßkirschen<br />

geben. DieStatistiker rechnen<br />

mit einem Anstieg der Erntemenge<br />

von8Prozent. (dpa)<br />

Commerzbank hat<br />

technische Probleme<br />

Diezweite IT-Panne in nur einem<br />

Monat hat viele Commerzbank-<br />

Kunden verärgert. EinTeil der Kunden<br />

bekam am Freitag zeitweise an<br />

Bankautomaten kein Geld und<br />

konnte Einkäufe nicht mit der Girocard(EC-Karte)<br />

bezahlen. DerZugang<br />

zum Onlinebanking war stundenlang<br />

nur eingeschränkt möglich.<br />

Wieviele Kunden betroffen waren,<br />

konnte ein Sprecher des Instituts<br />

nicht sagen. DieProbleme begannen<br />

der Bank zufolge im Lauf der<br />

Nacht. Am späten Freitagvormittag<br />

funktionierten Geldautomaten und<br />

Kartenzahlung wieder.Die Störungen<br />

beim Onlinebanking zogen sich<br />

länger hin. (dpa)


8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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·<br />

Meinung<br />

Raserprozess<br />

AUSLESE<br />

Die Verantwortung<br />

der Polizei<br />

Pockenviren<br />

als Verbündete<br />

Annika Leister<br />

fordertinterne Ermittlungen im<br />

Fall Johanna Hahn.<br />

Das Urteil ist gefallen, aber der Fall<br />

noch lange nicht geklärt. Der Mann,<br />

der Johanna Hahn mit seinem Wagen tötete,<br />

soll wegen Mordes lebenslang ins<br />

Gefängnis. Gut so, klatschen viele Beifall,<br />

endlich wirdhartdurchgegriffen.<br />

Doch am Ende des Prozesses bleiben<br />

alle Fragen zur Rolle und Verantwortung<br />

der Polizei offen: Mit sechs Zivilwagen<br />

verfolgten Polizisten den jetzt Verurteilten.Warumschaltete<br />

kein einziger vonihnen<br />

Blaulicht und Martinshorn an, um<br />

Passanten zu warnen? Das hätte Johanna<br />

Hahns Leben vielleicht retten können,<br />

sagt der Richter. Vielleicht hätte sie gestoppt,<br />

sich umgeschaut und wäre nicht<br />

auf die Straße gelaufen. Menschen sind<br />

eben daran gewöhnt, auf die Sirene zu<br />

achten.<br />

Warum ist ein Video verschwunden,<br />

das die Festnahme dokumentiert –und<br />

laut einer Zeugin zeigt, wie Polizisten den<br />

da schon schwer verletzten Beifahrer auf<br />

den Boden drücken und sich einer auf seinen<br />

Rücken kniet? Warum hat der Krankenwagen<br />

den Unfallort erst nach viel zu<br />

langen 25 Minuten erreicht?<br />

Eine Vermutung, warum die Polizisten<br />

das Martinshorn vergaßen, hat der Richter:<br />

Im „Jagdfieber“ seien sie gewesen,<br />

mutmaßte er im Prozess, aus „Wut und<br />

Verärgerung“ über die Flucht der Diebe.<br />

Aber Vermutungen genügen nicht.<br />

Hier ist bei der Polizei etwas gewaltig<br />

falsch gelaufen. Drei Menschen sollten<br />

wegen Diebstahls gefasst werden. Am<br />

Ende sind zwei Menschen tot –Johanna<br />

Hahn, 22, und der Beifahrer im Fluchtauto,auch<br />

er erst 18 Jahrealt.<br />

Die Polizei muss jetzt in den eigenen<br />

Reihen ermitteln. Und vor allem: die Ergebnisse<br />

schnell und transparent nach<br />

außen kommunizieren.<br />

Mehrwertsteuer<br />

Tampons sind<br />

kein Luxus<br />

Steven Geyer<br />

meint, dass unser Steuersystem<br />

viel über politische Macht verrät.<br />

Das Mehrwertsteuer-System steht seit<br />

Jahren in der Kritik –und tatsächlich<br />

beweist es eindrücklich, dass ein gut gemeinter<br />

Ansatz nicht immer zu guten Ergebnissen<br />

führt. So ist im Fall der deutschen<br />

Umsatzsteuer die Idee zwar gut,<br />

Grundnahrungsmittel sowie Produkte<br />

und Dienstleistungen, die auch für Geringverdiener<br />

erschwinglich sein sollen,<br />

durch einen niedrigeren Steuersatz von 7<br />

Prozent billiger zu halten als Luxusgüter.<br />

Doch in der Umsetzung führtdas zu einer<br />

endlosen Liste willkürlicher Ausnahmen<br />

vom 19-Prozent-Regelsteuersatz, die<br />

immer wieder Anlass für Spott und Kopfschütteln<br />

ist: Brennholz 7Prozent, Babynahrung<br />

19 Prozent. Sojamilch 19 Prozent,<br />

Kuhmilch 7Prozent, Gänseleber 7, Mineralwasser<br />

19. Immer wieder mussten Gerichte<br />

im Zweifel entscheiden, bis hinauf<br />

zum Europäischen Gerichtshof, der grübeln<br />

musste,obNachos im Kino Nahrung<br />

oder Luxus sind. Und, Hand aufs Herz,wer<br />

könnte das je entscheiden?<br />

Eines aber sollte unstrittig sein: Dass<br />

Produkte der Damenhygiene keine Luxusgüter<br />

sind –weil die Menstruation weder<br />

ein selbst erwählter Spaß der Frauen<br />

ist, noch zwischen Arm und Reich unterscheidet.<br />

So ist es kein Wunder, dass die<br />

feministischen Petitionen gerade große<br />

Erfolge feiern, die den reduzierten Steuersatz<br />

auch für Tampons,Binden und Einlagen<br />

fordern –und dass sich dem auch<br />

konservative Politiker anschließen und<br />

nun sogar der Finanzminister offen dafür<br />

zeigt. Würde man heutzutage Waren des<br />

allgemeinen Bedarfs auflisten, wären Hygieneartikel<br />

für die Frau selbstverständlich<br />

darunter. Dass es noch anders ist,<br />

zeigt nur, wie lange fast nur Männer das<br />

Sagen hatten.<br />

Das G20-Universum<br />

Kürzlich war ich in dem netten kanadischen<br />

Örtchen Nipigon am<br />

Oberen See. Kaum 2000 Einwohner,bekannt<br />

vorallem Sporthistorikern,<br />

die sich an die größte jemals gefangene<br />

Regenbogenforelle erinnern, und begeisterten<br />

Naturliebhabern. In Nipigon fand<br />

am Mittwoch ein Pride-Waldlauf statt. Proportional<br />

dürften an ihm mehr Einwohner<br />

teilgenommen haben als an so mancher<br />

Pride- oder CSD-Demonstration, die derzeit<br />

in so ziemlich jeder größeren Stadt Nordund<br />

Südamerikas oder Europas stattfinden.<br />

Sie alle erinnern andie Rebellion einiger<br />

Schwuler, Transvestiten, Transsexueller, Stricher<br />

und Lesben, die an diesem Wochenende<br />

vor einem halben Jahrhundert inNew York<br />

ausbrach. Siewehrten sich vorder BarStonewall<br />

Innerstmals öffentlich sichtbar und militant<br />

gegen die Übergriffe der Polizei, nahmen<br />

nicht mehr hin, zusammengeschlagen, eingesperrtund<br />

mit irrwitzigen Strafen belegt zu<br />

werden, nur weil sie anders lebten, liebten,<br />

sich anders kleideten, als es die Mehrheitsgesellschaft<br />

wünschte. Wenn das Erinnern an<br />

diesen Christopher Street Day selbst inÖrtchen<br />

wie Nipigon angekommen ist –dann<br />

können wir wohl wirklich voneinem tiefgreifenden<br />

gesellschaftlichen Umbruch sprechen.<br />

So bedeutend die deutsche Schwulen-Bewegung<br />

der Kaiserzeit und der Weimarer Republik,<br />

die sich um den <strong>Berliner</strong> Sozial- und<br />

Sexualreformer Magnus Hirschfeld gebildet<br />

hatte,auch gewesen war:Erst im heißen New<br />

Yorker Sommer des Jahres 1969 entstand<br />

eine politisch durchsetzungsfähige Schwulenbewegung<br />

der Nicht-Heterosexuell-Liebenden<br />

und Sex-Habenden. Wiedie Bürgerrechtsbewegungen<br />

von Frauen, Arbeitern,<br />

Schwarzen, Latinos, Juden, Einwanderern<br />

oder Ureinwohnern ging es gegen die Über-<br />

Am Kaffeetisch im Garten in Brandenburg,<br />

fast Polen, erzähle ich davon, dass<br />

ich auf einer Konferenz über abgehängte<br />

Orte im Osten sprechen soll. Um den Tisch<br />

sitzen: ein Baggerfahrer, eine arbeitslose<br />

Melkerin, eine Rentnerin und ein Teenager.<br />

Sie schauen mich verwundert an. Sie leben<br />

in ihrem Dorf inBrandenburg, fast Polen, in<br />

dem es keinen Konsum, keine Post und keinen<br />

Bahnhof mehr gibt. Wölfe,ja, die gibt es.<br />

Undich, die <strong>Berliner</strong>in, sollte die Expertin<br />

für abgehängte Orte sein? Ichwar damals auf<br />

den Schienen, die später überwuchert und<br />

dann herausgerissen werden sollten, in der<br />

ersten Klasse vonder Schule nach Hause gefahren.<br />

Mit anderen Kindern, manchmal<br />

auch allein.<br />

DieKonferenz findet ein paar Tage später<br />

bei der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin-<br />

Mitte statt, es sind einige HundertMenschen<br />

gekommen. Aufdem Podium neben mir sitzen<br />

Robert Habeck, der Co-Grünen-Chef,<br />

und die Schriftstellerin Daniela Dröscher.<br />

Daniela Dröscher sagt, dass sie als Studentin<br />

behauptet habe,sie käme aus München, weil<br />

sie sich so schämte, aus einem Dorf inder<br />

Oberpfalz zu kommen. Ichhatte als Studentin<br />

in den 90er-Jahren manchmal erzählt, ich<br />

käme aus Bremen, weil ich wusste, dann<br />

würde mich keiner nach dem Osten fragen,<br />

nach Stasi, Bananen, Trabis.Nach dem Land,<br />

das einmal mein Alltag war,das sich aber auf<br />

einen Schlag zu einem Kuriositätenkabinett<br />

gewandelt hatte. Bremen wirkte harmlos,<br />

langweilig, normal.<br />

50 Jahre Schwulenbewegung<br />

Stolz und<br />

Vorurteil<br />

Nikolaus Bernau<br />

findet, dass das Wort „normal“ aus dem Wortschatz gestrichen<br />

werden sollte, vorallem, wenn es um Sex geht.<br />

macht der weißen, heterosexuellen Männer<br />

in Kirchen, Parteien, Vereinen und Familien.<br />

Dasgelingt nur,hat die oft bittereErfahrung<br />

gezeigt, in einer Kulturen, Ethnien, Religionen<br />

und andere soziale Grenzen überspannenden<br />

„Regenbogenkoalition“.<br />

Auch diese wurde damals in New York<br />

erstmals geschmiedet: Angeblich sollen vom<br />

berüchtigten Frauengefängnis an der Christopher<br />

Street aus die Insassinnen –vor allem<br />

schwarze und lateinamerikanische Frauen –<br />

die Transvestiten und Transsexuellen, die oft<br />

sehr jungen Schwulen und Lesben angefeuerthaben,<br />

sich nicht unterkriegen zu lassen.<br />

Diese sozial, ökonomisch und kulturell sehr<br />

breite Koalition macht das gemeinsame Erinnern<br />

übrigens nicht leichter. Sowerden,<br />

KOLUMNE<br />

Habeck<br />

und der<br />

Osten<br />

Sabine Rennefanz<br />

Robert Habeck ist im Moment der Lieblingspolitiker<br />

vieler Menschen, vielleicht, weil<br />

er so wenig wie ein Profi-Politiker rüberkommt,<br />

sondern eher wie ein Lehrer oder<br />

Hochschulprofessor, bei dem man früher<br />

auch gerne gelernt hätte. Manche sehen in<br />

ihm schon den nächsten Bundeskanzler.Welche<br />

Ideen hat er wohl für den Osten? Abgehängte<br />

Orte gebe es nicht nur im Osten, sagt<br />

er, sondern auch in Schleswig-Holstein, dort<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

um die vor allem sexualethisch zusammengehaltene<br />

LGBTQI-Koalition nicht zu gefährden,<br />

die durchaus unterschiedlichen Formen<br />

und Folgen der Verfolgung zu einer großen,<br />

politisch genehmeren Gemengelage<br />

zusammengemixt. Im <strong>Berliner</strong> Denkmal für<br />

die vonden Nazis verfolgten Homosexuellen<br />

etwa. Aber vom deutschen Staat ermordet<br />

und durch Gesetz in der Bundesrepublik<br />

noch bis 1968 massiv verfolgt wurden nicht<br />

„die Homosexuellen“, sondern Schwule. In<br />

seiner aktuellen Form ist dies Denkmal deswegen<br />

für viele ältere Schwule, deren Leben<br />

durch diese Gesetze oft zerstört wurde, eine<br />

nur politisch korrekte, die reale Geschichte<br />

aber verfälschende Zumutung.<br />

Einhalbes Jahrhundertist sehr kurz. ErinnernSie<br />

sich noch an die Aufregung um den<br />

ersten „schwulen Kuss“ imFernsehen? An<br />

die Aids-Krise, in der vom linksliberalen<br />

Spiegel bis zur konservativen Springer-<br />

Presse die übelstenVorurteile gegen Schwule<br />

reaktiviertwurden? Wiealleine stand damals<br />

die CDU-Politikerin Rita Süssmuth mit ihrem<br />

Kampf gegen diese Hetze. Erinnern Sie<br />

sich an die verdruckste Tolerierung der<br />

Schwulen in der DDR? An die Entlassung von<br />

Pfarrern, Erziehernoder Lehrern, die sich offen<br />

als homosexuell bezeichneten? Das galt<br />

als normal –ein brutales Machtwort, das aus<br />

dem Wortschatz gestrichen gehört.<br />

Pride, das steht für Stolz, Selbstbewusstsein,<br />

Selbstertüchtigung, Selbstanerkennung.<br />

Sie ist angesichts der rechtspopulistischenWelle<br />

in Nord-und Südamerika und in<br />

Europa nötig. Immer noch wird behauptet:<br />

Alle, die nicht heterosexuell lieben, sind von<br />

Gott verdammt, sind pervers und schwächlich,<br />

Schädlinge,die Kinder und Jugendliche<br />

verderben, den Staat unterminieren. Auch in<br />

Deutschland.<br />

kommt er, dort war er einmal Minister. In<br />

Schleswig-Holstein habe man Supermarktketten<br />

Grundstücke in kleinen Orten günstig<br />

überlassen und im Gegenzug gefordert, dass<br />

in den neuen Filialen auch ein Café oder eine<br />

Post mit drin sein müsste. Eine nette Idee.<br />

Aber waskommt nach dem Einkauf?<br />

Würde man so im OstenVertrauen in die<br />

Politik gewinnen? Gehen die Wunden nicht<br />

tiefer, nach all den Zerstörungen und Hoffnungen,<br />

die der Osten –anders als der Westen<br />

– nach 1945 erleben musste? Gibt es<br />

überhaupt ein gesamtdeutsches Bewusstsein<br />

für das Anderssein der Geschichte,bis in<br />

die 90er-Jahre hinein? Ist esdas Gleiche, ob<br />

man aus der Oberpfalz oder aus Brandenburg,fast<br />

Polen kommt?<br />

Der Grünen-Politiker Robert Habeck will<br />

darüber nicht reden. Jedenfalls nicht an jenem<br />

Abend. „Wir brauchen keine Traumatherapie,wir<br />

brauchen keinen nostalgischen<br />

Blick zurück, müssen gemeinsam nach vorn<br />

schauen“, sagt er. Muss man nicht, bevor<br />

man einen neuen Weg beschreitet, verstehen,<br />

was an dem alten falsch war? Wo ist<br />

vorn? Bevor ich etwas sagen konnte, widersprach<br />

eine Frau aus der ersten Reihe dem<br />

Grünenchef. Nach der Konferenz entschuldigt<br />

Habeck sich bei mir,erhabe das alles anders<br />

gemeint. Wie, bleibt unklar.<br />

In der Straßenbahn nach Hause entsperre<br />

ich das Handy und scrolle mich durch die<br />

Überschriften. „Ignoriert den Osten“, steht<br />

bei Zeit Online. Ich schließe die Augen. Ich<br />

bin sehr,sehrmüde.<br />

Hernán Cortés eroberte im Jahre 1519<br />

mit ein paar Dutzend Spaniern die<br />

aztekische Hauptstadt, brachte den Herrscher<br />

Moteuczoma umund zerstörte Tenochtitlan,<br />

das, sodie Eroberer, schöner<br />

war alsVenedig. So die Geschichte,wie wir<br />

sie lasen und lernten, als der Aztekenhäuptling<br />

noch Montezuma hieß. Es war<br />

eine Geschichte von der Überlegenheit<br />

europäischer Militärkunst<br />

und Waffentechnik.<br />

Wiewollten die Azteken<br />

sich mit Speeren<br />

gegen Gewehre schützen?<br />

Wie mussten sie<br />

erschrecken vor den<br />

nie gesehenen Pferden!<br />

Hinzu kam, dass ihnen<br />

die Wiederkehr weißer<br />

Götter geweissagt worden<br />

sei. Die Azteken<br />

versanken in Schockstarreangesichts<br />

dieser<br />

Stefan Rinke:<br />

Conquistadoren<br />

und Azteken<br />

C.H. Beck, 399 S.,<br />

28 Euro<br />

europäischen Übermacht. In meinen Büchern<br />

stand nicht mehr, dass dieser Sieg<br />

ein Sieg des christlichen Gottes gegen die<br />

grausamen Götzen der Azteken gewesen<br />

war. Aber die Selbstverständlichkeit, mit<br />

der man davon ausging, dass die Unterwerfung<br />

des Aztekenreiches die natürlichste<br />

Sache der Welt war, hatte etwas<br />

voneiner religiösen Überzeugung.<br />

Die Geschichte, wie wir sie kannten,<br />

hat einen Fehler: Sie stimmt nicht. Stefan<br />

Rinke Lateinamerikanist der Freien Universität<br />

Berlin räumt mit diesem Bild<br />

gründlich auf. Es standen sich inWahrheit<br />

nicht Spanier und Azteken gegenüber.Die<br />

Ankunft der Spanier war für viele der Gesellschaften,<br />

die die Azteken sich gerade<br />

erst unterworfen hatten, eine Chance,gegen<br />

die aztekische Herrschaft aufzustehen.<br />

Einer der wichtigsten Verbündeten<br />

der Spanier aber war Orthopoxvirus variolae,<br />

die Pockenviren. Wer die Pocken<br />

hatte, konnte nicht aufs Feld. Hungersnöte<br />

waren die Folge.Innerhalb eines Jahres<br />

sollen, so erklären Historiker, rund<br />

vierzig Prozent der Bevölkerung Zentralmexikos<br />

gestorben sein.<br />

Eine wesentliche Ursache dafür, dass<br />

die Spanier auch später an der Machtbleiben<br />

konnten, war: Die verschiedenen indigenen<br />

Gruppen, selbst die, die zusammen<br />

mit den Spaniern gegen die Azteken<br />

gekämpft hatten, waren so verfeindet,<br />

dass sie zu einem gemeinsamen Aufstand<br />

gegen die neuen Herren nicht in der Lage<br />

waren. Arno Widmann<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 – S eite 9 *<br />

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Berlin<br />

Zu Besuch in<br />

einem Seminar<br />

für Rabbinerinnen<br />

Seiten 10 u. 11<br />

Mordwaffe Auto: Die Urteile werden härter Seite 12<br />

Mahlzeit:Lichtenbergs Bürgermeister kocht Seite 14<br />

Jeder<br />

Zweite hat<br />

Angst vorm<br />

Klimawandel<br />

CO 2 -Steuer,City-Maut, weniger Fleisch:<br />

Umweltschutz steht bei den <strong>Berliner</strong>n hoch im<br />

Kurs. Sie würden dafür eine Menge tun<br />

VonMelanie Reinsch<br />

Berlin will bis 2050 klimaneutral sein.<br />

DPA<br />

Klimaaktivisten ketten sich<br />

aus Protest an Zäune, sie<br />

stürmen zu Tausenden<br />

Braunkohlereviere, versperrenWege<br />

oder rufen in den Städten<br />

den Klimanotstand aus.IhreForderungen<br />

an die Politik sind klar und<br />

scharf: Stoppt den Klimawandel,<br />

senkt die CO 2 -Emissionen, steigt aus<br />

der Braunkohle aus,tut endlich was!<br />

Längst ist der Umwelt- und Klimaschutz<br />

kein alleiniges Thema extremer<br />

Umweltaktivisten mehr, die öffentlichkeitswirksam<br />

bundesweit<br />

Protestaktionen starten.<br />

Laut einer aktuellen Umfrage des<br />

Meinungsforschungsinstituts Forsa<br />

unter 1004 <strong>Berliner</strong>n ist für 38 Prozent<br />

der Klimaschutz das wichtigste<br />

Thema, um das sich die Politik kümmernmuss.Jejünger<br />

die Menschen,<br />

desto dringlicher sehen sie das Problem.<br />

Beiden 18- bis 29-Jährigen sind<br />

es mehr als 54 Prozent, bei den über<br />

60-Jährigen nur noch 31 Prozent.<br />

Nicht verwunderlich, dass die Zustimmung<br />

bei den Grünen-Anhängern<br />

(63 Prozent) am höchsten ist,<br />

am geringsten ist sie bei denen der<br />

AfD (5 Prozent).<br />

Mehr als der Hälfte der Befragten<br />

(57 Prozent) macht der Klimawandel<br />

nach eigenen Angaben große oder<br />

sogar sehr große Angst. Nahezu jeder<br />

(97 Prozent) dieser Gruppe gab an,<br />

dass sich der Klimawandel bemerkbar<br />

mache. Amhäufigsten tritt der<br />

Klimawandel nach Einschätzung der<br />

Befragten durch Wetterphänomene<br />

wie Temperaturanstieg und Hitzewellen,<br />

Unwetter, Überschwemmungen<br />

und Sturmfluten, Dürrebeziehungsweise<br />

Trockenheit zutage.<br />

Doch wie weit würden die <strong>Berliner</strong><br />

gehen, wenn sie für den Klimaschutz<br />

persönliche Einschränkungen<br />

in Kauf nehmen müssten?<br />

Etwa die Hälfte der Befragten (48<br />

Prozent) wärebereit, mehr regionale<br />

Produkte zu kaufen. 43 Prozent würden<br />

sich mehr energiesparende Geräte<br />

im Haushalt anschaffen, auch<br />

wenn diese teurer sind. Etwas mehr<br />

als ein Drittel (36 Prozent) wäre bereit,<br />

für den Klimaschutz weniger<br />

Fleisch zu essen.<br />

Etwa jeder Fünfte will für den Klimaschutz<br />

nicht weniger fliegen und<br />

auch nicht weniger Fleisch essen.<br />

Viele <strong>Berliner</strong> aber, sodas Ergebnis<br />

der Forsa-Umfrage, haben ihr Verhalten<br />

allerdings schon längst angepasst<br />

und leben diese Einschränkungen<br />

im Alltag. So gaben zum Beispiel<br />

42 Prozent der befragten <strong>Berliner</strong><br />

an, dass sie bereits weniger<br />

fliegen. 50 Prozent gaben an, dass sie<br />

lieber öffentliche Verkehrsmittel<br />

nutzen, auch wenn es länger dauert.<br />

Jeder Zweite befürwortet City-Maut<br />

Während solche Maßnahmen freiwillig<br />

sind, können sich vor allem<br />

jüngere Menschen gut vorstellen,<br />

dass der Staat in Sachen Klimaschutz<br />

stärker regulierend eingreifen sollte.<br />

Insgesamt finden 31 Prozent ein generelles<br />

Verbot von Autos in den Innenstädten<br />

eher gut – 65 Prozent<br />

lehnen ein Verbot allerdings ab.<br />

45 Prozent fänden es eher gut,<br />

wenn Inlandsflüge verboten würden.<br />

72 Prozent der Befragten fänden<br />

auch eine zusätzliche Steuer auf Produkte,die<br />

die Umwelt belasten, eher<br />

gut. Undmehr als die Hälfte (53 Prozent)<br />

fänden eine sogenannte City-<br />

Maut eher gut –also eine Gebühr für<br />

Autofahrer,die in die Innenstadt fahren<br />

wollen. Eine Idee, die Verkehrssenatorin<br />

Regine Günther (Grüne)<br />

sich auch für Berlin vorstellen kann,<br />

um Autos vonder Innenstadt fernzuhalten.<br />

„Über kurz oder lang“ werde<br />

Ängste bezüglich des Klimawandels<br />

Der Klimawandel macht ...<br />

sehr große Angst<br />

13%<br />

weiß nicht<br />

1%<br />

keine besondere Angst<br />

10%<br />

Klimaschutz<br />

Wie finden Sie folgenden Maßnahmen des<br />

Staates zum Klimaschutz?<br />

gut nicht gut<br />

Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energie<br />

bei der Wärmeversorgung bei Neubauten<br />

90%<br />

7%<br />

eine zusätzliche Steuer auf Produkte,<br />

z. B. Lebensmittel, die in ihrer Herstellung<br />

die Umwelt stark belasten<br />

72%<br />

24%<br />

die Einführung einer sogenannten<br />

CO2-Steuer<br />

54%<br />

37%<br />

eine sogenannte City-Maut, also eine<br />

Gebühr für Autofahrer, die in die Innenstadt<br />

fahren<br />

53%<br />

44%<br />

ein Verbot von Inlandsflügen<br />

45%<br />

48%<br />

ein generelles Verbot von Autos in<br />

Innenstädten<br />

31%<br />

65%<br />

an 100 Prozent fehlende =„weiß nicht“<br />

Beitrag zum Umweltschutz<br />

Wären Sie bereit, folgende Dinge zu tun ...<br />

ja nein mache es ohnehin schon<br />

mehr regionale Produkte kaufen<br />

3%<br />

an 100 Prozent fehlende =„betrifft mich nicht“<br />

bzw. „weiß nicht“<br />

48%<br />

48%<br />

mehr energiesparende Geräte im Haushalt<br />

anschaffen, auch wenn diese teurer sind<br />

43%<br />

8%<br />

46%<br />

weniger Fleisch essen<br />

18%<br />

36%<br />

44%<br />

häufiger öffentliche Verkehrsmittel benutzen,<br />

auch wenn es länger dauert<br />

28%<br />

17%<br />

50%<br />

weniger mit dem Auto fahren<br />

28%<br />

14%<br />

weniger Flugreisen unternehmen<br />

25%<br />

19%<br />

große Angst<br />

44%<br />

weniger große Angst<br />

32%<br />

43%<br />

42%<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: FORSA<br />

man über solch eine Abgabe diskutieren<br />

müssen, sagte Günther kürzlich<br />

im Interview mit der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>.<br />

Berlin hat sich ohnehin ambitionierte<br />

Klimaziele gesetzt: Bis 2050<br />

will die Hauptstadt klimaneutral<br />

sein, schon bis 2020 sollen 40 Prozent<br />

der CO 2 -Emissionen eingespart<br />

werden. Insgesamt stehen im Haushalt<br />

und im landeseigenen Investitionsfonds<br />

Siwana 94 Millionen Euro<br />

für die Umsetzung des <strong>Berliner</strong> Energie-<br />

und Klimaschutzprogrammes<br />

(BEK 2030) bis 2021 zur Verfügung.<br />

Das Programm hat zum Ziel, Berlins<br />

CO 2 -Emissionen zu senken und die<br />

Stadt an die Folgen der Erderhitzung<br />

anzupassen. Das Programm wurde<br />

im vergangenen Jahr vomParlament<br />

beschlossen. Es enthält rund 100<br />

Maßnahmen, mit denen Berlin auf<br />

den Klimawandel reagiert.<br />

Ausbau vonSolarenergie<br />

Bisher wurden von dieser Summe<br />

erst 1,3 Millionen Euro ausgeben, für<br />

das laufende Jahr 2019 sind 2,2 Millionen<br />

Euro schon fest verplant.<br />

Konkret ausgegeben wurde das Geld<br />

bisher unter anderem für die Soforthilfe<br />

zur Wässerung des Stadtgrüns<br />

nach dem Hitzesommer 2018, für die<br />

Erstellung des Masterplans Solarcity,<br />

der den Ausbau dersolaren Energieversorgung<br />

beschleunigen soll oder<br />

das Modellprojekt zur Erprobung<br />

akkubetriebener Elektrogeräte in<br />

den Grünflächenämtern.<br />

Insgesamt sind bis zum Ende der<br />

Legislaturperiode 23 Millionen Euro<br />

aus dem Topf schon fest verausgabt<br />

oder verplant. Dasmeiste Geld ist für<br />

den Austausch von Ölheizungen<br />

durch klimafreundlichereHeizungssysteme<br />

vorgesehen (7,3 Millionen<br />

Euro). Aber auch für die Förderung<br />

von Sonnenstrom (3,3 Millionen<br />

Euro) und die Klimaanpassung –<br />

zum Beispiel durch mehr Grün-und<br />

Freiflächen – wird eine große<br />

Summe (2,5 Millionen) bereitgestellt.<br />

„Wir werden intensiv daran arbeiten,<br />

dass Berlin die zur Verfügung<br />

stehende Summe von 94Millionen<br />

Euro weitestgehend ausschöpft“,<br />

sagte JanThomsen, Sprecher derSenatsverwaltung<br />

für Umwelt, Verkehr<br />

und Klimaschutz. Gleichwohl<br />

stünde nicht die gesamte <strong>Berliner</strong><br />

Klimaschutzpolitik im BEK. Entscheidende<br />

Schritte wie der Kohleausstieg<br />

bis 2030, die Umstellung der<br />

gesamten BVG-Busflotte auf Elektromobilität<br />

oder der Ausbau der Fahrradinfrastruktur<br />

seien wichtige Klimaschutz-Maßnahmen,<br />

die formal<br />

nicht über dasBEK abgewickelt würden,<br />

so Thomsen.<br />

Bisher seien vor allem Vorbereitungen<br />

für die Umsetzung der BEK-<br />

Projekte getroffen worden. Daher<br />

habe man im ersten Jahr nach dem<br />

Beschluss noch vor allem Modellprojekte<br />

unterstützt –zum Beispiel<br />

den kostenlosen Verleih von Lastenfahrrädernoderdie<br />

Nachhaltigkeitsinitiativen<br />

in der <strong>Berliner</strong> Clubszene.<br />

DieUmsetzung desKlimaschutzprogramms<br />

ist für den Senat nach<br />

dem Energiewendegesetz, das 2016<br />

beschlossen wurde, bindend. Darin<br />

ist auch der geplante Kohleausstieg<br />

bis spätestens 2030 festgelegt. Bis<br />

dahin sollen die steinkohlebefeuerten<br />

Blöcke in Berlin abgeschaltet<br />

werden.<br />

Melanie Reinsch<br />

istdafür,dass Bahnfahren<br />

billiger alsFliegen wird.


10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Harmsens Berlin<br />

Schmelzendes<br />

Gehirn<br />

Torsten Harmsen<br />

denkt über Auswirkungen<br />

der Hitze nach.<br />

Ick graul ma schon vorm Sonntach“,<br />

stöhnt mein innerer <strong>Berliner</strong>.<br />

Denn da soll es wieder backofenheiß<br />

werden, und wir beide<br />

müssen durch die Stadt fahren –zur<br />

Arbeit.„Vorfreude is wat andret“, ätzt<br />

er. Ich stimme ihm zu. Werbei Temperaturen,<br />

die sich der 40-Grad-<br />

Markenähern, unterwegs sein muss,<br />

der kann die Stadt so richtig intensiv<br />

erleben. Undzwar in vollen Zügen.<br />

„Irjent ’ne Planungsplinse hat<br />

sich nämlich wieder jedacht: Leute,<br />

et is Sommer. Daisohnehin keena<br />

hier“, nölt mein innerer <strong>Berliner</strong>.<br />

„Alle liejen in Ibitza am Strand oder<br />

im Jarten unterm Sprenga. Die paar<br />

Touristen rechnen wa mal ab.“ Und<br />

so wird überall in Berlin gebaut. Der<br />

Verkehr ist ausgedünnt. Es wird gependelt<br />

und ersatzverkehrt, wo es<br />

nur geht. In Richtung Schönefeld<br />

brüten die Menschen im Bus-Stau,<br />

weil die S-Bahn nicht fährt. Auf der<br />

S3 zuckelt es so vor sich hin. Auch<br />

andere Linien betrifft es: in S-, U-,<br />

Straßenbahn und Bus. Die Stadt legt<br />

sich selbst lahm. Dazwischen laufen<br />

arme, verirrte Sommergäste umher,<br />

die gedacht hatten: Eh, Berlin im<br />

Sommer,cool!<br />

„Ick steh’ also inne Bahn, einjezwängt<br />

zwischen die janzen Leute,<br />

die anjeblich alle nich da sind“, meckert<br />

mein innerer <strong>Berliner</strong>. „Die<br />

Sonne ballat uffs Dach, die Luft brodelt.<br />

Ick schwitze wie ’ne Sau. Und<br />

denn hab ick jelesen: Jeda Mensch is<br />

’ne kleene Heizung mit hundert<br />

Watt. Wenn de also inne Bahn stehst<br />

mit vierzich Leute um dir rum, sind<br />

det schon 4000 Watt. Also vier blubbernde<br />

Wassakocher! Die kannste<br />

dann zur Heißluft dazurechnen.“<br />

Man sieht: Bei der Hitze wird der<br />

Mensch kirre, sein Gehirn schmilzt,<br />

er hat krude Gedanken. Am besten,<br />

man packt sich irgendwo in den<br />

Schatten und bleibt einfach liegen.<br />

Manche tun das auch wirklich.<br />

Unter der Brücke, die ich jeden Tag<br />

passiere, steht seit Wochen ein kleines<br />

Zelt. Undegal, zu welcher Tageszeit<br />

ich daran vorbeikomme, sehe<br />

ich durch den leicht geöffneten Eingang<br />

die Füße oder verwuschelten<br />

Köpfe der Liegenden. Drumherum<br />

stehen Schuhe und Flaschen.<br />

Wie schafft man es, tagelang nur<br />

zu liegen? Ich könnte das nicht. Ich<br />

muss ständig aufspringen, irgendwas<br />

machen.Werdauernd so daliegt,<br />

ist entweder zugedröhnt oder befindet<br />

sich im Koma. Oder er hat liegen<br />

gelernt. So wie in Thomas Manns Roman<br />

„Zauberberg“, wo die Insassen<br />

des Sanatoriums lernen, sich kunstvoll<br />

in die Decke zu wickeln, um<br />

stundenlang liegend zu verharren.<br />

Apropos „liegen lernen“: Meinem<br />

schmelzenden Gehirn ist aufgefallen,<br />

dass viele angenehme,sinnliche<br />

Wörter mit „L“ beginnen: zum Beispiel<br />

Lust, lieben, lachen, lümmeln,<br />

lecken, loben, locker, lässig. Es gibt<br />

natürlich auch Gegenbeispiele wie<br />

Last, Lump und Leiche.<br />

Härter ausgesprochene Wörter<br />

wiederum stehen oft für was Mieses,<br />

Bedrohliches,etwa Begriffe mit „Kr“:<br />

Krach, Krieg, Krawall, Kreischanfall,<br />

oder mit „Str“: Streit, Stress, Strafe,<br />

Strenge, Strapaze. Andererseits gibt<br />

es den Strand und die Straße –die<br />

aber auch eine echte Strafe sein können,<br />

wenn die Sonne draufballert.<br />

Ist es nicht auch seltsam, dass<br />

Wörter, die mit Hitze zutun haben,<br />

oft mit „Schw“ beginnen? Zum Beispiel<br />

Schweiß, Schwitzen, Schwüle,<br />

Schwäche und Schwindel. Doch<br />

auch die Rettung vor der Hitze naht<br />

oft mit dem selben Laut: Schwimmen,<br />

Schwall und Schwapp!<br />

„Du hast ooch janz schön unter<br />

de Hitze jelitten, mein Lieba!“, sagt<br />

mein innerer <strong>Berliner</strong>. Ausgerechnet<br />

er, der eben noch die Ansammlung<br />

von Leuten in Wasserkocher umgerechnet<br />

hat.<br />

Mit Gebetsschal und Kippa: Jasmin Andriani lässt sich zur Rabbinerin ausbilden. Demnächst wird sie ordiniert.<br />

Jasmin Andriani nimmt eine<br />

Torarolle aus dem Schrank und<br />

legt sie auf ein kleines Pult mitten<br />

im Raum. Sie entfernt die<br />

Krönchen auf den Rollenenden,<br />

zieht den schützenden Stoff vom<br />

Pergament und knotet die Bänder<br />

auseinander, die die beiden Rollen<br />

zusammen halten. Jeder Handgriff<br />

ist ihr selbstverständlich. Siehat sich<br />

so viele Jahre mit den Ritualen und<br />

den Hintergründen, ihrer Religion<br />

beschäftigt. „Da denke ich gar nicht<br />

mehr drüber nach“, sagt sie.<br />

Wer hätte das gedacht. Jasmin<br />

Andriani jedenfalls nicht. Und jetzt<br />

ist sie, eine junge Frau, 35 Jahre alt,<br />

im Begriff, Rabbinerin zu werden.<br />

Bald wird sie ordiniert. Acht Jahre<br />

Ausbildung am Abraham Geiger Kolleg<br />

in Berlin und an der Universität<br />

Potsdam liegen hinter ihr.<br />

Der Ort, oberhalb der Paris-Bar<br />

an der Kantstraße in Charlottenburg,<br />

ist seit Jahren ein besonderer. Esist<br />

ein Ort des Gebets und der inneren<br />

Einkehr. Auf drei Etagen wird dort<br />

gelehrt, diskutiert, gebetet. Eine<br />

Menge Bücher stehen in den Regalen,<br />

die hier die Wände bedecken,<br />

der Talmud und Schriften zum hebräischen<br />

Bibelkanon, Diskussionsbeiträge<br />

zu jüdischem Leben, philosophische<br />

Einlassungen. Es gibt Arbeitsräume<br />

mit großen Tischen für<br />

Gesprächsrunden und auch eine<br />

kleine Synagoge. Zwei angehende<br />

Kantoren üben dort gerade, während<br />

sich Jasmin Andriani mit den<br />

Torarollen beschäftigt.<br />

Alter Mann mit Bart<br />

20 Jahre gibt es das Kolleg in diesem<br />

August. 35 Rabbiner und Kantoren<br />

haben in dieser Zeit dortihr Studium<br />

erfolgreich abgeschlossen. Männer<br />

wie Frauen. Zurzeit lernen am Kolleg<br />

18 Rabbiner- und acht Kantorenstudierende.Neun<br />

von26sind Frauen.<br />

Wenn man Jasmin Andriani fragt,<br />

wie es kam, dass sie einen Beruf ergreifen<br />

will, den man gemeinhin mit<br />

älteren Männern mit Bart und Hut<br />

assoziiert, wann sie anfing, sich dafür<br />

zu interessieren, erzählt sie eine<br />

kleine Geschichte, inderen Verlauf<br />

sie vor ihrem Badezimmerspiegel<br />

landete und sich selbst prüfend in<br />

die Augen blickte. Sie sah eine junge<br />

Frau, Mitte 20.<br />

Rabbinerin werden?<br />

Ja, warum eigentlich nicht? Aber<br />

als Frau? Ja, gerade als Frau. Allein<br />

der Gedanke war herausfordernd.<br />

„Ich mag Herausforderungen“, sagt<br />

sie heute und lacht so frei und offen,<br />

dass man mitlachen muss und die<br />

Frage etwas Absurdes bekommt.<br />

Dabei ist die Antwort ausgesprochen<br />

interessant. Es tut sich etwas in<br />

der jüdischen Gesellschaft in diesem<br />

Land. Frauen werden Rabbinerinnen.<br />

Damit ist die kleine jüdische<br />

Minderheit schon mal einen Schritt<br />

weiter als die vergleichsweise riesige<br />

katholische Kirche.<br />

In Deutschland, dem Land, von<br />

dem die Schoah ausging, entsteht oft<br />

„Rabbinerin<br />

werden? Ich hab<br />

die Situation noch<br />

ganz genau vor<br />

Augen, wie ich im<br />

Badezimmer stand<br />

und dachte,warum<br />

eigentlich nicht?<br />

Ich mag gern<br />

verrückte Herausforderungen.“<br />

Jasmin Andriani, Rabbinatsstudentin<br />

am Abraham Geiger Kolleg<br />

der Eindruck, jüdisches Leben sei,<br />

wenn es wieder entsteht, zwangsläufig<br />

orthodox. In den Lokalen rund<br />

um die Oranienburger Straße in<br />

Mitte sitzen abends Familien, in denen<br />

die Frauen Perücke oder Huttragen<br />

und die Männer Kippa, schon<br />

kleine Jungs tragen religiöse Kopfbedeckung.<br />

In Mitte und Wilmersdorf<br />

sind in den vergangenen Jahren<br />

neue orthodoxe Gemeinschaften<br />

entstanden. Gern treten Politiker gemeinsam<br />

mit Rabbinern inlangen<br />

Mänteln und mit dunklen Hüten auf<br />

und zünden gemeinsam Lichter an<br />

wie den großen Leuchter am Brandenburger<br />

TorzuChanukka. Dietraditionelle<br />

Kleidung wirkt plakativ,<br />

ein leicht zu verstehendes Bild für jüdisches<br />

Leben in der Stadt.<br />

Das alles verstellt allerdings den<br />

Blick darauf, dass es noch viel mehr<br />

gibt, ein reformatorisches liberales<br />

Judentum nämlich, mit gleichen<br />

Rechten für Männer und Frauen, das<br />

sich ebenfalls etabliert hat in dieser<br />

Stadt und diesem Land.<br />

Man sieht es an der Existenz des<br />

Abraham Geiger Kollegs.<br />

Der auffälligste Unterschied ist,<br />

dass dortFrauen jüdische Geistliche<br />

werden können. Rabbiner, die am<br />

Kolleg ausgebildet wurden, seien<br />

durchaus in der Lage, auch orthodoxe<br />

Gemeinschaften zu betreuen.<br />

Darauf weist das Kolleg ausdrücklich<br />

hin. Die allerdings würden keine<br />

Frau in dieser Rolle akzeptieren.<br />

Und dabei hat alles in Deutschland<br />

angefangen. Hier liegen die<br />

Wurzeln der Reformbewegung des<br />

jüdischen Glaubens.<br />

Das liberale Judentum ist ursprünglich<br />

eine deutsche Entwicklung.<br />

Regina Jonas (1902–1944) war<br />

die erste Frau weltweit, die zur Rabbinerin<br />

ordiniert wurde. Sie war<br />

eine Deutsche, eine <strong>Berliner</strong>in. In<br />

den 30er- und 40er-Jahren predigte<br />

sie in <strong>Berliner</strong> Synagogen, was eine<br />

intensive öffentliche Auseinandersetzung<br />

zur Folge hatte. Sie konnte<br />

religiöse Feste feiern, religionsgesetzliche<br />

Handlungen blieben ihr<br />

allerdings verwehrt. Die weitere<br />

Diskussion wurde dann durch den<br />

Nationalsozialismus, Unterdrückung<br />

und Auslöschung abgeschnitten.<br />

Regina Jonas wurde in<br />

Auschwitz ermordet.<br />

Lange Zeit war Deutschland geradezu<br />

abgekoppelt von internationalen<br />

Entwicklungen. Während die liberalen<br />

Gemeinschaften heute weltweit<br />

das Judentum prägen, ist im<br />

Mutterland dieser Bewegung die Situation<br />

umgekehrt. Ein Großteil der<br />

Juden ist mit liberalem Judentum<br />

noch gar nicht in Verbindung gekommen.<br />

Jasmin Andriani würde<br />

gern für eine Mehrheit sprechen.<br />

„Ich sehe mich nicht in einer radikalen<br />

verrückten Richtung, abgedriftet<br />

vonder Mehrheit“, sagt sie.<br />

Es wird sich wohl aber noch eine<br />

Weile so anfühlen. Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts entwickelten sich in<br />

Deutschland reformatorische Ideen,<br />

noch weit entfernt allerdings von<br />

gleichen Rechten für Männer und<br />

Frauen. Mit den vor der systematischen<br />

Verfolgung durch die Nazis<br />

Flüchtenden kamen die Gedanken<br />

nach Amerika, wo sie sich weiter entwickelten<br />

und von wosie erst jetzt<br />

wieder zurückkommen.<br />

Heute setzt sich die jüdische Gemeinschaft<br />

in Deutschland in der<br />

Hauptsache aus Menschen zusammen,<br />

die ihreWurzeln in Osteuropa<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

„Weltweit gibt<br />

es einen erdrutschartigen<br />

Wandel<br />

zum Reformjudentum.<br />

Es zeichnen<br />

sich klare Pole ab,<br />

auch orthodoxe<br />

Strömungen<br />

profitieren, aber<br />

lange nicht so wie<br />

die Reformer.“<br />

Walter Homolka, Gründer und Rektor<br />

des Abraham Geiger Kollegs<br />

und Russland haben und damit in<br />

der Orthodoxie. Liberale Ideen kamen<br />

lange vonaußen.<br />

Ein Versuch, selbst zu gestalten,<br />

die Theologen selbst praktisch für<br />

die Arbeit in Gemeinden auszubilden,<br />

ist das Abraham Geiger Kolleg.<br />

Es ist das erste liberale Rabbinerseminar,das<br />

nach der Schoah in Kontinentaleuropa<br />

gegründet wurde. Es<br />

beruft sich auf den Rabbiner Abraham<br />

Geiger (1810–1874), der in Berlin<br />

1872 eine Hochschule für dieWissenschaft<br />

des Judentums mitgründete.ImAugust<br />

2020 wirddas Kolleg<br />

nach Potsdam ziehen an die Universität,<br />

mit der es bereits partnerschaftlich<br />

verbunden ist. Es ist ein<br />

weiterer Schritt des Kollegs,erwachsen<br />

zu werden.<br />

Fragt man den Rabbiner Walter<br />

Homolka, Rektor und Gründer der<br />

Einrichtung, aus welchem Impuls er<br />

vor 20Jahren das Abraham Geiger<br />

Kolleg schuf und wo es heute steht,<br />

gewinnt man den Eindruck, dass es<br />

eine Notwendigkeit für eine solche<br />

Ausbildungsstätte gab. „Im Judentum<br />

bewegt sich eben was“, sagt Homolka.<br />

Ob es Ehen von Juden und<br />

Nicht-Juden sind, die Gleichstellung<br />

der Frau oder die Anerkennung von<br />

Homosexualität. In den 70er-Jahren<br />

ist die erste Frau in Amerika ordiniert<br />

worden, heute seien über die Hälfte<br />

der amtierenden Rabbiner in Amerika<br />

Frauen, genau wie die aktuelle<br />

Präsidentin der Zentralkonferenz<br />

Regina Jonas, die erste Rabbinerin<br />

amerikanischer Juden eine Frau ist.<br />

Aus Homolkas Sichtist Rabbiner ein<br />

Frauenberuf.<br />

Nur in Deutschland nicht. Im<br />

ganzen Land gibt es nur acht Rabbinerinnen.<br />

Und auch die wurden<br />

nicht alle hier ausgebildet. DasMutterland<br />

der Reformbewegung im jüdischen<br />

Glauben hat durch die<br />

Schoah den Anschluss verloren. Nur<br />

ganz zaghaft kommt etwas zurück.<br />

Über 70 Jahrenach Kriegsende.<br />

Dabei habe es auch im Nachkriegsdeutschland<br />

einzelne liberale<br />

Rabbiner gegeben, sagt Homolka,<br />

und die Einheitsgemeinden seien<br />

nicht ausschließlich orthodox gewesen.<br />

„Man wählte einen Mittelweg,<br />

um alle an Bord zu halten und schuf<br />

eine Schutz- und Trutzburg. 1989<br />

gab es nur 25 000 Juden in ganz<br />

Deutschland“, sagt er. Geprägt von<br />

ostdeutschen Zuwanderern, weil die<br />

meisten deutschen Juden, die zur<br />

Nazi-Zeit geflüchtet waren, nicht in<br />

ihr Heimatland zurückkehrten.<br />

Wenn auch nicht jeder einzelne, so<br />

habe doch wenigstens der Rabbiner<br />

orthodoxund damit ein leuchtendes<br />

Vorbild zu sein, so sei jedenfalls die<br />

verbreitete Meinung gewesen. Liberaler<br />

Geist sei vor 1989 nur in der<br />

amerikanischen Militärseelsorge<br />

verbreitet gewesen, sagt Homolka.<br />

Mit der Zuwanderung von 200 000<br />

russischen Juden verstärkte sich der<br />

Trend noch. Als die Amerikaner abzogen,<br />

gründeten sich erste liberale<br />

Gemeinden –gegen den Widerstand<br />

etablierter Institutionen wie dem<br />

Zentralrat. „Und da musste es ja<br />

auch Geistliche geben, die sich diesen<br />

Gemeinden zuwenden“, sagt<br />

Homolka.<br />

Jung und kompetent<br />

CENTRUM JUDAICUM<br />

1999 gründete er deshalb gemeinsam<br />

mit dem amerikanischen RabbinerWalter<br />

Jacobdas Kolleg. Ignatz<br />

Bubis, der langjährige Zentralratspräsident<br />

war gerade gestorben, die<br />

Nachfolge noch ungeklärt. Ein Vakuum,<br />

in dem Neues entstand. So<br />

stellt es Homolka dar.<br />

Mittlerweile ist das Ganze recht<br />

etabliert, ein Partner-Institut der Uni<br />

Potsdam, verbunden mit dem Moses<br />

Mendelssohn Zentrum von Julius<br />

Schoeps, vom Bund und dem Land<br />

Brandenburg unterstützt und über<br />

die Kultusministerkonferenz zu einer<br />

von allen Ländern gemeinsam<br />

getragenen Institution entwickelt.<br />

Das Kolleg ist von der Zentralkonferenz<br />

amerikanischer Juden aner-


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 11 *<br />

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Berlin<br />

Rabbiner<br />

ist ein<br />

Frauenberuf<br />

Das Abraham Geiger Kolleg wird 20 Jahre alt.<br />

Ein Besuch in einem liberalen<br />

Rabbinerseminar –dem ersten,<br />

das nach der Schoah in Kontinentaleuropa<br />

gegründet wurde<br />

VonJulia Haak<br />

In der Institutsbibliothek: Walter Homolka, Gründer und Rektor des Kollegs.<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

kannt. „Die nehmen automatisch<br />

unsere Absolventen auf. Damit sind<br />

sie weltweit legitimiert, eine Arbeitsstelle<br />

anzunehmen. Wenn man in<br />

Amerika akzeptiertist, läuft alles anderevon<br />

selbst“, sagt Homolka.<br />

Es ist amüsant, Homolka zuzuhören,<br />

wenn er von den konservativen<br />

jüdischen Kräften im Land spricht,<br />

die den liberalen Geist am liebsten<br />

austrocknen würden und davon wie<br />

die jungen Absolventen bei den älteren<br />

Herrschaften in ihren Gemeinden<br />

punkten, weil sie neben jugendlicher<br />

Frische und weiblichem<br />

Charme auch noch Kompetenz mitbringen.<br />

Um Vorurteile zu überwinden,<br />

müssen die jungen Frauen<br />

dann aber auch schon mal Probepredigten<br />

halten.<br />

Die internationalen Entwicklungen<br />

scheinen dem kleinen Kolleg<br />

nicht zu schaden. Im Gegenteil. Homolka<br />

stellt zwar zunehmend konservative<br />

Strömungen in Israel wie<br />

auch in Europa fest, aber international<br />

sei das Liberale nicht mehr aufzuhalten.<br />

„Weltweit gibt es einen<br />

erdrutschartigen Wandel zum Reformjudentum“,<br />

sagt Homolka.<br />

Klare Pole mit orthodoxen und liberalen<br />

Strömungen, sieht er sich ausbilden,<br />

nur die Mitte dünne sich immer<br />

mehr aus –wie an vielen Stellen<br />

der Gesellschaft, so auch hier.„Wenn<br />

ich all das zusammen nehme, sind<br />

wir total gut im Trend. In Deutschland<br />

müssen wir halt ein bisschen<br />

länger warten“, sagt er.<br />

In Deutschland gibt es 27 liberale<br />

Gemeinden. Homolka glaubt, dass<br />

sich die Zahl in den nächsten Jahren<br />

erhöhen wird. Eine hohe Akademisierungsrate,<br />

der Umzug vom Land<br />

in die Städte, ein stärkerer Wunsch<br />

nach Mitsprache bei jungen Leuten,<br />

mehr Fluktuation in den Gemeinden<br />

werden dafür sorgen, glaubt er. „Es<br />

gab viel Streit in den letzten Jahren,<br />

aber das ist Teil der Heilung“, sagt<br />

Homolka. Jedenfalls würden die Absolventen<br />

des Kollegs, drei sind es<br />

proJahr,schnell Stellen finden. Auch<br />

die Frauen seien heute überall.<br />

Frauen in Führungspositionen gibt<br />

es bereits in Hannover, Braunschweig,<br />

Göttingen, Stuttgart, München,<br />

Straubing und anderswo.Folgt<br />

man Homolkas Gedanken, ist alles<br />

nur eine Frage der Zeit.<br />

Natalia Verzhbovska ist eine seiner<br />

Absolventinnen. Sie betreut in<br />

den Gemeinden in Köln, Oberhausen<br />

und Unna etwa 500 Menschen.<br />

Lange Zeit war sie die einzige Rabbinerin<br />

in Nordrhein-Westfalen. Seit<br />

ein paar Monaten gibt es noch eine<br />

zweite. „In der liberalen Bewegung<br />

bin ich nicht exotisch“, sagt Natalia<br />

Verzhbovska. Ihre Gemeinden<br />

wachsen, in Köln zum Beispiel habe<br />

sich die Zahl der Mitglieder in den<br />

vergangenen 30 Jahren verdoppelt.<br />

Aber natürlich dauere alles seine<br />

Zeit. In Deutschland war der Bruch<br />

durch die Nazi-Zeit allumfassend.<br />

Es ist ein weiter Weg–auch der<br />

vom Rand in die Mitte. Von Regina<br />

Jonas ist ein Zitat zu ihrer Berufswahl<br />

überliefert: „Ich kam zu meinem Beruf<br />

aus dem religiösen Gefühl, dass<br />

Gott keinen Menschen unterdrückt,<br />

dass also der Mann nicht die Frau<br />

beherrscht.“<br />

Jasmin Andriani kam zu ihrer Tätigkeit<br />

dagegen sehr zufällig. Sieist in<br />

Israel geboren und kam mit eineinhalb<br />

Jahren nach Berlin. Ihre Familie<br />

ist jüdisch, aber nicht besonders religiös.<br />

Die Eltern haben die deutsche<br />

und die israelische Staatsbürgerschaft<br />

mit deutsch-österreichischen<br />

Vorfahren der Vater und deutschen<br />

die Mutter. Zum Judentum gab es in<br />

der Familie vor allem eine kulturelle<br />

und gesellschaftliche Verbundenheit.<br />

„Meine Eltern sind keine religiösen<br />

Leute, beide sind Naturwissenschaftler<br />

mit deutsch-israelischen<br />

Wurzeln. Sie schickten mich<br />

aber auf eine,damals die einzige,jüdische<br />

Schule, ummir ein Leben in<br />

beiden Welten zu ermöglichen, also<br />

um für alle späteren Entscheidungen<br />

eine Basis zu schaffen.“ Hebräisch<br />

musste sie lernen. Die Muttersprache<br />

ist Deutsch. Siefühlt sich beiden<br />

Ländernverbunden.<br />

Verrückte Herausforderung<br />

Nach der Bat Mizwa, der weiblichen<br />

Form der jüdischen Konfirmation,<br />

ging sie regelmäßig in die Synagoge.<br />

Sie studierte Jura, leitete Ferienlager<br />

jüdischer Organisationen und arbeitete<br />

im Jüdischen Museum in Berlin.<br />

„Ich dachte, ich werde Juristin“, sagt<br />

sie. Aber über die Jahre änderte sich<br />

etwas in ihr.<br />

Mit15Jahren hatte Jasmin Andriani<br />

zum ersten Mal von Rabbinerinnen<br />

gehört. Damals dachte sie noch,<br />

das könnten gar keine echten Juden<br />

sein. DieVorstellung hatte für sie und<br />

ihreFreunde etwas Schockierendes.<br />

Später hörte sie einen Freund<br />

vom Abraham Geiger Kolleg sprechen.<br />

„Ich fand das total interessant<br />

und fragte meinen heutigen Mann,<br />

willst du das nicht machen, willst du<br />

nicht Rabbiner werden? Darauf sagten<br />

er und der Freund, werd du doch<br />

Rabbinerin. Und wir haben alle gelacht“,<br />

sagt sie.<br />

DieSituation habe sie heute noch<br />

genau vorAugen. Wiesie danach ins<br />

Badezimmer ging und vordem Spiegel<br />

stand. Wiesie sich selbst betrachtete<br />

und plötzlich dachte, okay,<br />

warum eigentlich nicht? „Ich mag<br />

gernverrückte Herausforderungen“,<br />

sagt Jasmin Andriani heute. Rabbinerin<br />

werden –mehr Herausforderung<br />

ging wohl nicht. Jedenfalls<br />

schrieb sie das Kolleg an und landete<br />

prompt in den Auswahlgesprächen<br />

für den nächsten Jahrgang der Rabbinerausbildung.<br />

Jasmin Andriani empfindet es<br />

heute als großes Glück, dass Homolka<br />

das Kolleg aufgebaut hat. Sie hat im<br />

Verlauf ihres Studiums herausgefunden,<br />

dass sie an der richtigen Stelle<br />

gelandet ist. „Als ich dann einmal dabei<br />

war,habe ich nicht mehr gezweifelt.“<br />

Aber als junge Frau sei es eine<br />

Herausforderung gewesen, reinzuwachsen<br />

in eine Rolle,inder man sich<br />

Regeln geben muss –als Studentin,<br />

die gerninClubs geht und ausspricht,<br />

was ihr gerade einfällt. Jetzt endlich,<br />

zum Ende des Studiums sei die Diskrepanz<br />

zwischen Schein und Sein<br />

nicht mehr so groß. Sie ist jetzt älter,<br />

hat einen Mann und eine Tochter.<br />

„Manchmal, wenn ich mit meinem<br />

Mann schimpfe, fragt er, ,spricht so<br />

eine Rabbinerin?‘ Das macht mich<br />

dann besonders fuchsig“, sagt sie,<br />

aber es klingt, als ob sie damit zurecht<br />

kommt. Es war ein Prozess.Das wäre<br />

es wahrscheinlich für jeden, besonders<br />

aber für eine Frau im Deutschland<br />

der Gegenwart.<br />

Zurzeit betreut Jasmin Andriani<br />

eine Gemeinde in Göttingen, die keinen<br />

eigenen Rabbiner hat. Das ist<br />

Teil ihrer Ausbildung. Ein zweijähriges<br />

Praktikum gehört dazu. Alle drei<br />

Wochen steigt sie in einen Zug nach<br />

Göttingen und bleibt dann ein paar<br />

Tage dort. Sie unterrichtet, liest gemeinsam<br />

mit der Gemeinde in der<br />

Tora, leitet Gottesdienste, hält Predigten,<br />

betet vor und spricht mit<br />

Kandidaten, die zum Judentum konvertieren<br />

wollen. Nach dem Abschluss<br />

möchte sie eine eigene Gemeinde<br />

betreuen. Dann wirdesdarauf<br />

ankommen, eine Gemeinde zu<br />

finden, die bereit ist, eine Frau als<br />

Rabbinerin zu beschäftigen. Siewird<br />

dortwieder die Vorstellung überwinden<br />

müssen, ein Rabbiner sei ein alter,<br />

weiser Mann mit Bart und keine<br />

junge Frau. Wer etwas verändern<br />

will, muss sich erst mal mit dieser<br />

Wunschvorstellung messen und<br />

Überzeugungsarbeit leisten, dass<br />

eine Frau genauso gut, vielleicht besser,<br />

injedem Fall aber anders Seelsorge<br />

leisten kann und religiöse Zeremonien<br />

leiten. Widerstand spürt<br />

sie schon – nicht so sehr bei den<br />

Frauen, eher bei den Männern.<br />

Daran muss man noch arbeiten.<br />

Jasmin Andriani möchte gern erreichen,<br />

dass es sich für nachfolgende<br />

Generationen von Jugendlichen<br />

nicht mehr ganz so absurd anfühlt,<br />

wenn sie zum ersten Mal Rabbinerinnen<br />

sehen, wie für sie selbst damals,<br />

als sie 15 Jahre alt war. „Ich<br />

sehe mich als eine ArtVorkämpferin<br />

auf dem Weg, das liberale Judentum<br />

wieder in Deutschland zu etablieren“,<br />

sagt sie.Das ist eine große Aufgabe.<br />

Eine Herausforderung eben,<br />

aber absurdist sienicht.<br />

Alzheimer Präventionsstudie<br />

der Firma Novartis<br />

Wollen Sie daran teilnehmen?<br />

Wirführen eine klinische Studie zur Prävention von Alzheimer durch. Im Rahmen der<br />

Studie soll die Verträglichkeit und Wirksamkeit von zwei noch nicht zugelassenen Wirkstoffen<br />

gegenüber Placebo inder Vorbeugung von Alzheimer bei Personen mit erhöhtem<br />

Alzheimer Risiko erforscht werden.<br />

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Teilnehmen können gesunde Frauen und Männer,<br />

zwischen 60und 75 Jahren.<br />

Sie haben keine Gedächtnisprobleme?<br />

Sie haben Verwandte, die an Alzheimer leiden?<br />

Sie sind bereit, einen Gentest durchführen zu lassen, um zu<br />

erfahren, ob Sie ein erhöhtes Risiko für Alzheimer haben?<br />

Die Entscheidung, ob Sie für diese Studie geeignet sind, trifft der Prüfarzt.<br />

Wenn Sie aneiner Teilnahme interessiert sind, dann melden Sie sich bei uns!<br />

Weitere Infos: 030 450 540 077 demenz-vorbeugen@charite.de<br />

Charité Universitätsmedizin Berlin Campus Berlin Buch<br />

ECRC Experimental and Clinical Research Center<br />

Lindenberger Weg 80 13125 Berlin<br />

Weitere Informationen imInternet unter<br />

www.generation.novartis.de<br />

DieseUntersuchung istden zuständigen Behörden angezeigt.Novartis PharmaAGist Sponsorder Studie.<br />

Julia Haak<br />

freut sich über Emanzipation<br />

in der Religion.


12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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Berlin<br />

Berlin scheitert<br />

mit Protest im<br />

Bundesrat<br />

Ländergremium billigt<br />

Migrationspakt<br />

Der Bundesrat hat am Freitag das<br />

umstrittene „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“und<br />

den Migrationspakt<br />

der großen Koalition gebilligt. Damit<br />

ist der Protest des <strong>Berliner</strong> Senats gegen<br />

das Gesetzespaket gescheitert<br />

und ein senatsinterner Streit zwischen<br />

Innensenator Andreas Geisel<br />

(SPD) und Sozialsenatorin Elke Breitenbach<br />

(Linke) vorerst beendet.<br />

Diebeiden Senatoren hatten sich<br />

in der Frage überworfen, ob Polizisten<br />

Flüchtlingsheime ohne richterlichen<br />

Beschluss betreten dürfen, um<br />

Flüchtlinge abzuschieben. Seehofers<br />

Gesetz schafft neue Fakten und<br />

räumt der Polizei jetzt das Recht ein,<br />

Wohnungen ohne Beschluss zu betreten,<br />

in denen sie Abschiebekandidaten<br />

vermutet. Damit ist im <strong>Berliner</strong><br />

Streitfall Rechtssicherheit erreicht<br />

–inGeisels Sinne. Eine vorübergehende<br />

Weisung der<br />

Verwaltung, die Polizisten in den<br />

Wochen des Streits das Betreten von<br />

Flüchtlingsheimen untersagte,<br />

werde aufgehoben, sobald das Gesetz<br />

in Kraft trete,teilte Geisels Sprecher<br />

am Freitag auf Nachfrage mit.<br />

„Wir prüfen noch“, sagte Breitenbachs<br />

Sprecherin. Aber die Sozialsenatorin<br />

wird sich dem Bundesrecht<br />

wohl beugen müssen.<br />

Der Senat hatte angekündigt, das<br />

„Geordnete-Rückkehr-Gesetz“ ablehnen<br />

und den Vermittlungsausschuss<br />

anrufen zu wollen.Wievorherzusehen<br />

fand sich dafür keine Mehrheit.<br />

DerMigrationspakt ist ein großes<br />

Gesetzespaket zur Steuerung und<br />

Begrenzung vonMigration. Abschiebungen<br />

sowie Arbeitsmigration sollen<br />

so erleichtertwerden. (ann.)<br />

Das Auto als Mordwaffe<br />

Das Urteil gegen Milinko P. zeigt: Die Rechtsprechunggegen Todesraser wird schärfer<br />

VonKatrin Bischoff<br />

Wann ist ein Raser, der<br />

bei einer rasanten<br />

Fahrt einen Menschen<br />

tötet, ein Mörder?<br />

Diese Frage wirdnach dem Urteil gegen<br />

Milinko P. laut. Der 28-jährige<br />

Serbe wurde am Donnerstag wegen<br />

Mordes vom <strong>Berliner</strong> Landgericht zu<br />

lebenslanger Haft verurteilt. DerDieb<br />

hatte auf der Flucht vorder Polizei am<br />

6. Juni vorigen Jahres in Charlottenburg<br />

die 22-jährige Studentin Johanna<br />

Hahn totgefahren. Auch sein<br />

Beifahrer starb.<br />

Der Schuldspruch wegen zweifachen<br />

Mordes,den Peter Schuster,der<br />

Vorsitzende Richter der 40. Großen<br />

Strafkammer des <strong>Berliner</strong> Landgerichts,<br />

am Donnerstagnachmittag<br />

sprach, war überraschend. Der 28-<br />

jährige Serbe Milinko P. muss lebenslang<br />

hinter Gitter. Der Staatsanwalt<br />

und auch die Verteidiger des Angeklagten<br />

hatten nur auf fahrlässige<br />

Tötung plädiert.<br />

Wasaber macht einen Raser zum<br />

Mörder? Im März wurden die sogenannten<br />

Kudamm-Raser, die bei einem<br />

illegalen Autorennen im Februar<br />

2016 einen unbeteiligten Autofahrer<br />

getötet hatten, in zweiter Instanz erneut<br />

wegen Mordes verurteilt. Vor<br />

zwei Wochen sprach ein Gericht einen<br />

Studenten, der mit seinem Auto<br />

auf einer Busspur in Weißensee einen<br />

Stau umfahren wollte und einen<br />

Vierjährigen erfasst hatte, wegen<br />

fahrlässiger Tötung schuldig. Der<br />

Mann wurde zu einer Geldstrafe von<br />

insgesamt 200 Euro verurteilt.<br />

Im Fall der getöteten Johanna erklärte<br />

selbst der Richter,dass es in einem<br />

solchen Fall vor einigen Jahren<br />

noch keinerlei Diskussionen gegeben<br />

hätte.Der Todder Studentin wäreals<br />

fahrlässige Tötung durchgegangen.<br />

An der Unglücksstelle: ein letzter Gruß für Johanna von ihrer Familie.<br />

Doch es habe eine überfällige Neujustierung<br />

in Raserfällen gegeben.<br />

Zudem habe der vorder Polizei in<br />

einem Audi A6 flüchtende Milinko P.<br />

drei Mordmerkmale erfüllt. Die Verdeckungsabsicht:<br />

Er wollte nach dem<br />

Diebstahl von Werkzeug aus einem<br />

Transporter nicht gestellt werden. Die<br />

Heimtücke: Johanna war arglos, als<br />

sie in der Tempo-30-Zone der Windscheidstraße<br />

bei Grün auf die Fahrbahn<br />

trat und von dem Audi erfasst<br />

wurde. Und Milinko P. nutzte ein gemeingefährliches<br />

Mittel: den vollbeladenen<br />

A6 –das Auto alsWaffe.<br />

Die verschärfte Rechtsprechung<br />

gegen Todesraser liegt durchaus im<br />

Trend, sagen Juristen. Seit Jahren<br />

BLZ/P. PONIZAK<br />

wurden Stimmen immer lauter, Rasen<br />

strenger zu bestrafen. Im Jahr<br />

2017 dann das Signal: Erstmals wurden<br />

in Berlin zwei Teilnehmer eines<br />

illegalen Straßenrennens,bei dem ein<br />

unbeteiligter Autofahrer starb,wegen<br />

Mordes verurteilt. Kurz darauf sanktionierte<br />

der Gesetzgeber die Haftstrafe<br />

für illegale Autorennen.<br />

Mord oder fahrlässige Tötung?<br />

„Jeder Fall muss als Einzelfall geprüft<br />

werden“, sagt Nicole Bédé vom<strong>Berliner</strong><br />

Anwaltsvereins. Der erstinstanzliche<br />

Schuldspruch wegen Mordes<br />

gegen die sogenannten Kudamm-<br />

Raser im Februar 2017 sieht die Strafverteidigerin<br />

als ein in die neue Richtung<br />

weisendes Urteil. Es wurde<br />

zwar vom Bundesgerichtshof (BGH)<br />

aufgehoben. Doch in einem zweiten<br />

Prozess vor dem <strong>Berliner</strong> Landgericht<br />

erhielten die beiden Raser erneut<br />

lebenslange Haftstrafen. Da die<br />

Verteidiger Revision einlegten, muss<br />

sich der BGH erneut mit dem Urteil<br />

befassen. Auch die Anwälte von Milinko<br />

P. wollen das Mordurteil durch<br />

den BGH überprüfen lassen.<br />

Doch tatsächlich kommt es immer<br />

wieder darauf an, welchen Richter<br />

der Angeklagte erwischt. Warum<br />

ein junger Mann, der ein Kind totfährt<br />

und Diebe, die mit tödlichen<br />

Folgen vorder Polizei fliehen, unterschiedlich<br />

bestraft werden, ist für<br />

Heinrich Strößenreuther unerklärlich.<br />

Strößenreuther kämpft als Fahrrad-Aktivist<br />

seit Jahren für einen<br />

fahrradfreundlichen Umbau der<br />

<strong>Berliner</strong> Straßen. „Es gibt im Strafgesetzbuch<br />

offenbar keine einheitliche<br />

Sprache beim Tod im Straßenverkehr“,<br />

sagt er. Aber zumindest bei<br />

Urteilen für illegale Straßenrennen<br />

sei die Justiz langsam in einem Bereich,<br />

wo die Rechtsprechung funktioniere.<br />

Strößenreuther begrüßt das<br />

harte Urteil gegen Milinko P.<br />

In dem Fall geht es allerdings auch<br />

um die Rolle der Polizei. Sechs Zivilfahrzeuge<br />

waren den Dieben hinterhergefahren<br />

–ohne Blaulicht, ohne<br />

Martinshorn. Benedikt Lux, innenpolitischer<br />

Sprecher der Grünen, hält<br />

eine Überprüfung der Arbeit der Polizei<br />

für dringend angezeigt. Der Einsatz<br />

und die Ermittlungen würden<br />

von der Polizei nachbereitet. „Wir<br />

werden uns darüber informieren lassen<br />

und schauen, ob sich danach weitere<br />

Fragen stellen.“ Benjamin<br />

Jendro, Sprecher der Gewerkschaft<br />

der Polizei, sagt dagegen, der Einsatz<br />

sei ausgewertet worden. In solchen<br />

Fällen werde immer untersucht, was<br />

geschehen sei. (mit ann.)<br />

Turbulenzen<br />

um neues<br />

Herzzentrum<br />

Krankenhaus-Manager<br />

verliert seinen Job<br />

Trotz personeller Turbulenzen<br />

sieht der Senat das Projekt des<br />

Universitären Herzzentrum Berlin<br />

(UHZB) nicht gefährdet. Insgesamt<br />

386 Millionen Euro –das ist die größte<br />

Investition seit Jahrzehnten im Medizin-Sektor<br />

in Berlin –sollen in die Fusion<br />

der Herz-Kreislaufeinrichtungen<br />

des Deutschen Herzzentrum Berlin<br />

(DHZB) und der Charité fließen.<br />

Nach Worten des Regierenden Bürgermeisters<br />

und Wissenschaftssenators<br />

Michael Müller (SPD) wolle Berlin<br />

„damit in der Herzmedizin an die<br />

europäische Spitze“.<br />

In den vergangenen Tagen war bekannt<br />

geworden, dass der Kaufmännische<br />

Direktor des DHZB, Marcus<br />

Polle,gehen müsse.Der Tagesspiegel<br />

hatte darüber berichtet. Hintergrund<br />

soll ein Streit um einen Kredit über<br />

100 Millionen Euro gewesen sei, den<br />

das DHZB absprachegemäß für das<br />

UHZB aufnehmen soll. DerSenat will<br />

286 Millionen Euro aus Investitionsmitteln<br />

beisteuern.<br />

„Die Entwicklung des UniversitärenHerzzentrums<br />

geht natürlich weiter“,<br />

sagt Michael Müller. Bereits im<br />

Haushalt 2020/21 ist Geld dafür vorgesehen.<br />

Ein verbindlicher Zeitplan<br />

für die Eröffnung des 500-Betten-<br />

Zentrums auf dem Gelände des Virchowklinikums<br />

der Charité in Wedding<br />

steht noch nicht fest.<br />

Zuletzt hatte es Ende 2017 nach einem<br />

Scheitern der Fusion ausgesehen.<br />

Das DHZB mit seiner überragenden<br />

Expertise auf dem Gebiet der<br />

Herz- und Gefäßoperationen fremdelte<br />

mit der Gesellschafterstruktur.<br />

Nach einer Intervention des Senats<br />

kam es zur Einigung. (elm.)<br />

herzenswünsche<br />

Partnerschaften<br />

sie sucht ihn<br />

Anita, 60+, auf der Suche noch<br />

unerfahren, da verw., sanft,<br />

warmherzig, sinnlich, schlank,<br />

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Musik u. gemütliche Wohng.,<br />

fährt gern mit ihrem kl. Auto -<br />

sehnt sich nach "Ihm" -auch älter.<br />

PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Anna, 60, seit einem Jahr allein,<br />

schöne Wohnung, keine Altlasten,<br />

trägt das Herz am rechten<br />

Fleck, Intr. für Haus u. Garten,<br />

Kultur, Sport, sucht "Ihn“,<br />

möchte Neuanfang wagen.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Ariane, 47/1.65, süße Teamleiterin,<br />

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Liebhaben. Partys u. Internet<br />

sind nichts für mich. HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

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niveauvollen, suchtfreien, aktiven<br />

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Geist wird immer jünger.<br />

60 plus, t 89 04 94 51<br />

Agt.<br />

Bildhübsche Polin, 56/1.65, perfektes<br />

Deutsch, Ausbilderin, finanz.<br />

ohne Sorgen, allein in d.<br />

Stadt, möchte sich verlieben.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Christine, 55/1.68, einfache, berufstätige<br />

Frau su. familiären<br />

Mann mit Humor u. Herzenswärme!<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Nicht mehr alleine frühstücken,<br />

verreisen, tanzen, essen, spazieren<br />

gehen, das wünsche ich<br />

mir, Witwe 70+.<br />

o ZU4000173664 BLZ, PF,<br />

11509 BLN<br />

Edith, 68 J.,sehr hübsch, mit FS u.<br />

Pkw, schmuse u. kuschle gern,<br />

sehne mich wieder n. e. ehrl. lb.<br />

Mann, der auch so einsam ist<br />

wie ich. Wir könnten getrennt,<br />

aber auch gemeinsam wohnen.<br />

Darf ich hoffen? Erreichbar<br />

über Glücksbote: t 27596611<br />

Monika, 72, vitale bodenständige<br />

Ärztin, su. vitalen Mann mit<br />

Ecken u. Kanten für liebe Zweisamkeit,<br />

Freundschaft u. Gemeinsame<br />

Freizeit bis ca 80 J.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

„ER“ fürs Herz gesucht! Jessica,<br />

Anf. 50, schlank u. sportlich,<br />

Angest., su. keinen Supermann,<br />

denkt an einen Mann mit Humor<br />

u. Herz, für den auch viele<br />

„Nebensachen“ der Welt wichtig<br />

sind. Agt. Neue Liebe:<br />

t 2815055<br />

Facettenreiche Witwe, 63, Top-<br />

Beruf, modern, spritzig, schöne<br />

blonde Haare, blaue Augen,<br />

fröhl. Naturell, sie mag Kochabende<br />

genau so wie Oper, gern<br />

Wassersport, Segeln, Ski mö. einen<br />

neuen Lebensabschnitt mit<br />

einem dynamischen Partner<br />

genießen u. aufbauen. Agt. 60<br />

plus, t 89 04 94 51<br />

Frau sucht Mann! Ganz einfach,<br />

gar nicht so einfach... .. Sie, 51 J.,<br />

Bürokauffr., offen für eine neue<br />

Beziehung, sucht Dich, gern älter,<br />

ehrlich u. zuverlässig mit<br />

Mut .... das Herz noch mal zu<br />

verschenken. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Gut gelaunte Frau, 69 Jahre, im<br />

Herzen jung, attraktiv u. gepflegt,<br />

gebildet, liebt Musik,<br />

Reisen, Wasser, gute Unterhaltung,<br />

mö. gern einen Partner<br />

finden. Singlecontact Berlin:<br />

t 2823420<br />

Hübsche Blondine aus Köpenick,<br />

65+, HS mit herzl. Ausstrahlung,<br />

liebt Radfahren, Kultur, Klassik,<br />

Reisen, Natur und Garten.<br />

Wünscht sich einen lieben, niveauvollen<br />

Mann z. kennenlernen.<br />

BmB o ZU4000188948<br />

BLZ, PF, 11509 BLN<br />

Hübsche Frau aus Wien, Elvira, 73,<br />

attraktiv u. mit guter Figur, su.<br />

"Ihn" für gemeinsame Ausflüge,<br />

für ein gemütliches Leben!<br />

Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />

Ines, 50+, attrakt., einfallsreich,<br />

mit Top-Figur, die sie durch<br />

Sport fit hält, m. niedl. Lächeln,<br />

ist gebildet u. humorv., Int. für<br />

Reisen, Autotouren, Natur,<br />

Couch und Pizza, Radeln uvm,<br />

PS Harmonie t 0151/20126923<br />

Marie, 67, verw. Köchin, mö. d.<br />

Zauber d. Verliebtheit wieder<br />

entdecken. Warum nicht auch<br />

mit 67J "Schmetterlinge" und<br />

Glück? Alles beginnt m. d. ersten<br />

Schritt, also tel…<br />

PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Ein Jahr allein ist genug! Nadine,<br />

57, mittelschlank u. ideenreich,<br />

freut sich auf die Bekanntschaft<br />

mit einem Mann!<br />

Beruflich ist sie gern im Internet<br />

unterwegs, für die Partnersuche<br />

ist ihr das zu anonym.<br />

Deshalb bitte einfach anrufen<br />

über Agt. Neue Liebe:<br />

t 2815055<br />

Sehr attraktive, schlanke, natürl.<br />

Koreanerin mit Haus u. blühendem<br />

Garten su. den praktischen<br />

Partner (gern Handwerker). Sie<br />

kann perfekt kochen u. backen,<br />

geht zum Fitness, su. neue Liebe<br />

u. Zärtlichkeit. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Stephanie, 62, eine fröhliche,<br />

hübsche Akademikerin, mag<br />

gute Gespräche, ist gern in der<br />

Stadt unterwegs, glaubt fest an<br />

die 2. Chance im Leben! Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Waltraud, 74, e. gutherzige u. gefühlvolle<br />

Witwe, tolle Hausfrau<br />

u. Köchin, schick u. zärtl,<br />

fröhlich uleise, möchte d. Lebensabend<br />

gern zu zweit verbringen.<br />

Liebe Gemütlichkeit,<br />

Reisen, Garten, Kuscheln uvm.<br />

PS Harmonie t 0151/20126923<br />

er sucht sie<br />

Akademiker, 73/185, für diesen<br />

gefühlsstarken Mann, verw., ist<br />

Herzenswärme nicht nur ein<br />

Wort, genau so wie zärtl. Innigkeit<br />

mit einer Frau an seiner<br />

Seite. Er liebt es, mit seinem<br />

Wohnmobil zu reisen, besucht<br />

Vorträge, Oper, Theater, gern<br />

in der Natur mit Rad. Agt. 60<br />

plus, t 89 04 94 51<br />

Alexander, 55/1.80, Ing., mag<br />

Städtereisen, ist naturverbunden,<br />

lebt in einem schönen<br />

Haus, sportl. Hobbykoch u. Optimist,<br />

wü. sich lebensfrohe<br />

Frau, möchte Zukunftspläne<br />

schmieden. HERZBLATT-BER-<br />

LIN: t 20459745<br />

Alte Schule, 70, sehr gepfl. Mann,<br />

verw., nett, symp., aufmerks. u.<br />

verlässlich, lässt auch mal das<br />

Auto f. schö. Spaziergang stehen.<br />

Reisefan, Kultur und Natur<br />

- mit e. lieben Frau (getr.<br />

Wohng) wü. ich gerne viel unternehmen.<br />

PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Arzt im Seniorenalter, verw., PKW,<br />

mit sonnigem Herzen, geplegt,<br />

su. für glückliche Zukunft eine<br />

Frau bis 75J -aber getr. Wohnungen.<br />

PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

<strong>Berliner</strong> Mann, Anf. 70/1,80, Restaurator<br />

i. R., angen. Ä., NR,<br />

schlank u. sportlich, su. Sie für<br />

die Freizeit! Alles Weitere bei<br />

der 1. Tasse Kaffee, die wir zusammen<br />

trinken! Singlecontact<br />

Berlin: t 2823420<br />

Herzenswunsch! Stefan, 67/1.79,<br />

Arzt, liebt Land u. Leute, Berge<br />

u. Meer, su. eine nette Frau für<br />

Freundschaft u. Freizeit.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Dich finden wäre großartig, es erwartet<br />

Dich ein vielseitiger, interessierter<br />

Gartenbauer,<br />

68/180, der die Natur –per Pedes<br />

u. Rad, Ausflüge mag. Bin<br />

ich vielleicht die Stecknadel im<br />

Heuhaufen mit passender Wellenlänge?<br />

Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Ein Mann mit Format, Dipl.-Ing.,<br />

79/177, Witwer, sportl. elegante<br />

Erscheinung, sehr positiv denkend,<br />

er liebt Malerei, Klassik,<br />

Theater, Vorträge, Reisen, ist<br />

sehr beweglich mit Rad, Wandern,<br />

Gymnastik su. die ebenfalls<br />

sportl. gebliebene Frau, um<br />

mit ihr ein erfülltes Leben bei<br />

getr. Wohnen zu genießen.<br />

Agt. 60 plus, t 89 04 94 51<br />

Ein Paar trotz getr. Wohng. Er, 75<br />

/1,78, NR, stud., jünger- innen u.<br />

außen, Int. f. Kunst, Kultur, Archäologie,<br />

Reisen, Garten,<br />

sportl., zuverl. u. empath. su.<br />

dich, schlk., intel. u. warmherzig,<br />

als Partnerin u. Geliebte<br />

o ZU4000193098 BLZ, PF,<br />

11509 BLN<br />

Einer muss den Anfang machen!<br />

Roman, 59/179, Dipl.-Ing., ang.<br />

Ä., mag Ostsee, Asien, Kultur,<br />

Musik, füreinander da sein. „Ich<br />

weiß, viele suchen im Internet,<br />

aber für mich ist das<br />

nichts!“ Agt. Neue Liebe:<br />

t 2815055<br />

Er, 47/1.86, im öfftl. D. tätig, mit<br />

Stärken u. Schwächen, war<br />

weltweit tätig, su. aufgeschlossene,<br />

gern lachende Frau mit<br />

Herz (gern mit zwei- o. vierbeinigem<br />

Anhang.) HERZBLATT-<br />

BERLIN: t 20459745<br />

Er, 68/1,81, eig. Firma, realist., m.<br />

sonnigem Herzen, leider allein,<br />

mö. nette "Sie" kennen lernen<br />

f. gem. Ausflüge u. Freizeit,<br />

Pkw vorh., bei getr. Wohnungen!<br />

PS Harmonie Kultivierter<br />

t 0151/20126923<br />

ER, 77/1,83, verw. Pensionär,<br />

gepfl., vital, untern.-lustig m.<br />

Pkw, fin. sorgenfrei, vermisse<br />

Frau, die auch so gern reist, u.<br />

für mich e. liebe Freizeitpartnerin<br />

ist u. ihre Wohng. behalten<br />

möchte! PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Erfolgreicher Unternehmer Jürgen,<br />

71/1.80, möchte nicht das<br />

Schöne im Leben alleine genießen,<br />

mag die Nord- u. Ostsee,<br />

Reisen, fahre Rad u. Auto,<br />

sucht etwas sportl. Partnerin.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Für ein Abenteuer zu alt, für die<br />

Einsamkeit zu jung! Klaus,<br />

77/1.77, Akademiker, sportl. Figur,<br />

ein Optimist, der auch<br />

noch mal das Tanzbein<br />

schwingt, fährt Auto, su. ganz<br />

normale Frau passenden Alters.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Günter, 75/1,84, Pensionär/Ing.,<br />

verw., angen. Ä., innen u. außen<br />

jung geblieben, sympathisch,<br />

mag nette Plaudereien, zusammen<br />

sitzen, su. Freizeitpartnerin<br />

… Singlecontact Berlin:<br />

t 2823420<br />

Hast du noch Träume? Andre,<br />

60/1.84, lt. Angest., vertauscht<br />

gern einmal seinen Anzug mit<br />

Jeans u. Lederjacke, sucht<br />

weibliches Wesen mit Herz.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Herzenswunsch! 64, im med.<br />

Dienst tätig, im Kopf u. Herzen<br />

frei, mag Ehrlichkeit, Kultur,<br />

Rad, ist für Neues offen, sucht<br />

fröhl. "Sie" für nicht nur eine<br />

Jahreszeit. HERZBLATT-BER-<br />

LIN: t 20459745<br />

Horst, 74/1,78, Beuleiter, gepflegt,<br />

sehr nett u. verlässlich,<br />

lässt sich seine gute Laune selten<br />

verderben, ist sportl., liebev.-romant.<br />

Mann m. dem<br />

Wunsch einer gemeins.Zukunft.<br />

PS Harmonie t 0151/20126923<br />

Ing., 75/180, kinderloser Witwer,<br />

gute Figur, grau meliert, jung<br />

geblieben, unternehmungs- u.<br />

reisefreudig, mag Malerei, Museen,<br />

Radtouren u. all das, was<br />

im Leben zu zweit Spaß macht.<br />

Möchte auf diesem Wege eine<br />

ehrliche Frau kennen lernen,<br />

die sich auch nach Harmonie<br />

sehnt. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Industriekaufmann,<br />

65/179, gut aussehender Kosmopolit<br />

mit Charme, humorvoll<br />

u. spontan, noch im Berufsleben<br />

mit Interesse an Kultur,<br />

Reisen, gern Rad u. Wandern.<br />

Möchte mit einer natürl. Frau<br />

mit fröhl. Naturell in eine gemeinsame<br />

Zukunft gehen. Agt.<br />

60 plus, t 89 04 94 51<br />

Pensionär, 77/185, verw., ein Katzenfreund,<br />

ein sympath., lustiger,<br />

aufgeschlossener Natur- u.<br />

Gartenfreund, bodenständig,<br />

solide mit Interesse an Technik,<br />

Reisen, Schnorcheln, Schwimmen<br />

–freut sich auf eine unkomplizierte<br />

Seniorin. Agt. 60<br />

plus, t 89 04 94 51<br />

Mann mit Herz u. Format! Alex,<br />

52/1.86, interessanter Typ mit<br />

dem „gewissen Etwas“, gut aussehend,<br />

familienerprobt, kinderlieb,<br />

su. lebensbejahende<br />

Partnerin. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Mario, 59, 1,83, Angest. ö. D., e.<br />

symp. Mann mit positiver Ausstrahlg.<br />

su. pass. "Sie". Für<br />

mich zählen Vertrauen, gegenseitige<br />

Achtung, eine Portion<br />

Humor und Leidenschaft.<br />

PS Harmonie t 0151/20126923<br />

Mario, 62/181, Kfz-Mech. su.<br />

dich! Nur auf “Nr. sicher“ gehen<br />

kann sehr gefährl. sein. Nur<br />

Dinge, zu denen Du wagst „ja“<br />

zu sagen – machen Dein Leben<br />

schön. Also sag „Ja“ z. Telephon<br />

u. Kennenl. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Michael, 58/1.82, attrakt. intr.<br />

Job, mag Kultur, Rad, Reisen,<br />

aber auch Gemütlichkeit, sehnt<br />

sich nach e. fröhlichen Partnerin,<br />

biete Ehrlich- u. Zuverlässigkeit,<br />

aber auch e. attraktiven<br />

Lebensstil! Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Mit 63J.hat man noch Träume!<br />

Jung gebl., promovierter Witwer<br />

su. nette Partnerin passenden<br />

Alters, um etwas gemeinsam<br />

zu erleben: Kultur, Natur,<br />

Konzerte, freut sich auf ein<br />

Kennenlernen. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Natur- u. Kulturfreund Klaus, 68,<br />

verw., aktiv u. vital, mit PKW,<br />

su. warmherzige, gern lachende<br />

Herzensfrau (ohne zusammen<br />

zu ziehen). HERZBLATT-BER-<br />

LIN: t 20459745<br />

Nichtnur für diesen Sommer! Marius,<br />

50/1,80, jungenhafter<br />

Typ, sehr herzlich u. belesen,<br />

führt eine eigene Firma, hat die<br />

berühmte Schulter zum Anlehnen,<br />

su. passende „Sie“! Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Nur zuzweit ist es schön; Zeit für<br />

wertvolle Zeit; mag Natur, eine<br />

Fahrt mit PKW an die Ostsee,<br />

gemeinsame Wege entdecken<br />

u. planen. Bin 71/179, natürlicher<br />

u. sensitiver Mann mit silbergrauem<br />

Haar, blauen Augen,<br />

schlanker Figur, freue mich auf<br />

Dich für ein Leben abseits vom<br />

Alltag. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Kurt, 75+/183, verw., ohne Imponiergehabe,<br />

diskrete u. zugleich<br />

gewitzte Art, gut gekleid.<br />

mit Stil u. Geschmack, volles<br />

Haar, sonorer Stimme, su. Sie.<br />

PKW vorh. (getr. Wohnungen).<br />

PS Harmonie t 0151/20126923<br />

Mann mitGoldfisch – su. Frau ohne<br />

Katze! Hans, 80, ein Gentleman<br />

von Kopf bis Fuß, verw.,<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 13 *<br />

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Berlin<br />

Idyll auf Zeit<br />

Rost, Schutt und junge Bäume verschwinden. Das Land gibt Geld, damit die Planungen zur Reaktivierung der Siemensbahn in Angriff genommen werden können<br />

VonPeter Neumann<br />

Jahrzehntelang war hier oben<br />

nichts los. Während nebenan<br />

auf dem Siemensdamm der<br />

Verkehr tobte, lag der S-Bahnhof<br />

Wernerwerk still und ungenutzt<br />

da. Im Bahnsteig ließ der Verfall Löcher<br />

entstehen, durch die man metertief<br />

durch das Viadukt nach unten<br />

blicken kann. Auf der brachliegenden<br />

Siemensbahn entstand eine kaputte<br />

Idylle,wie es sie vielfach in Berlin<br />

gab. Inzwischen ist es nur noch<br />

eine Idylle auf Zeit, in einigen Jahren<br />

wird sie verschwunden sein. Was<br />

sich am Freitag in dem alten Bahnhof<br />

zutrug, war einVorbote.Eswar so<br />

voll wie seit langer Zeit nicht mehr.<br />

Journalisten, Politiker, Personenschützer,<br />

Mitarbeiter von Siemens<br />

und der Deutschen Bahn (DB)<br />

drängten sich auf dem löchrigen<br />

Bahnsteig, an dem im September<br />

1980 zum letzten Mal Züge gehalten<br />

haben. Unter einer Leuchte, die seit<br />

langem nicht mehr strahlt, stand ein<br />

Tisch vorder fotogenen Kulisse eines<br />

benachbarten Siemens-Gebäudes.<br />

Hoffentlich keine Zauneidechsen<br />

Dort nahmen Bahn-Infrastrukturvorstand<br />

Ronald Pofalla und Berlins<br />

Regierender Bürgermeister Michael<br />

Müller (SPD) Platz. Sie unterschrieben<br />

eine Finanzierungsvereinbarung,<br />

auf deren Basis Berlin der<br />

Bahn 2,3 Millionen Euro zahlt –Geld<br />

für vorgezogene Planungen zur Wiederbelebung<br />

der S-Bahnlinie Jungfernheide–Gartenfeld.<br />

Sie kehrt ins<br />

Noch ganz gut in Schuss: das stählerne Viadukt am Popitzweg in Siemensstadt.<br />

Liniennetz zurück, weil Siemens nebenan<br />

rund 600 Millionen Euro in einen<br />

Campus mit Forschungsstätten,<br />

Start-ups und 3000 Wohnungen investiert.<br />

„Es ist ein großer Schritt<br />

nach vorn, indie Zukunft“, so Müller.<br />

Für Siemensstadt 2.0 sei die Siemensbahn<br />

wichtig. Pofalla: „Wir stehen<br />

hinter dem Wunsch des Senats,<br />

die Strecke wieder flott zu machen.“<br />

Das Land geht in die Vorleistung,<br />

damit Experten die Trasse bald unter<br />

die Lupe nehmen können. Alexander<br />

Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter<br />

der DB in Berlin, nannte<br />

ein Beispiel: „Das 800 Meter lange<br />

Anfang: Damit die damals<br />

90 000 Beschäftigten besser<br />

zu ihren Arbeitsplätzen<br />

gelangen, stellt Siemens 14<br />

Millionen Reichsmark für<br />

den Bau der S-Bahn-Strecke<br />

Jungfernheide–Gartenfeld<br />

zur Verfügung.1929 fährtdie<br />

erste S-Bahn.<br />

REAKTIVIERUNG NACH 39 JAHREN<br />

Stillstand: Nach dem Streik<br />

West-<strong>Berliner</strong> Reichsbahner<br />

1980 wird der Betrieb nicht<br />

wieder aufgenommen. Weil<br />

die DDR-Reichsbahn im<br />

Westen boykottiertwird, war<br />

die Zahl der Fahrgäste zuletzt<br />

ohnehin gering: rund<br />

700 pro Tag.<br />

Im Bahnhof Wernerwerkhielt 1980 zum letzten Mal eine S-Bahn. CHRISTIAN SCHULZ (2)<br />

Neustart: Um dem Siemens-Campus<br />

Verbindungen<br />

zum Hauptbahnhof und zum<br />

BER zu verschaffen, wird die<br />

nie stillgelegte Streckenun<br />

reaktiviert. Knifflig wird der<br />

Anschluss an den Ring in<br />

Jungfernheide. Dortentsteht<br />

eine dritte Bahnsteigkante.<br />

Viadukt mit dem S-Bahnhof Wernerwerk<br />

wird mit Röntgengeräten untersucht.“<br />

Welche Teile der 1929 eröffneten<br />

Strecke ließen sich aufarbeiten?<br />

Wo wärealles neu zu bauen?<br />

Es gibt auch eine Umweltkartierung.<br />

„Hoffentlich werden keine Zauneidechsen,<br />

Einhörner und Minisaurier<br />

gefunden“, witzelt man bei der DB.<br />

Daswürde vieles verkomplizieren.<br />

Evelyn Kupke, bei der Bahn für<br />

das Streckenbau-Programm 2030<br />

zuständig, ist Teile der Siemensbahn<br />

schon mehrmals abgelaufen. Kurz<br />

hinter Jungfernheide traf sie auf osteuropäische<br />

Arbeiter, die im<br />

Dickicht der jungen Bäume zelteten.<br />

Auf der Spandauer Seite schaute sie<br />

sich mit Kollegen das denkmalgeschützteViadukt<br />

an.„Es macht einen<br />

guten Eindruck“, so Kupke. „Aber<br />

auch das muss untersucht werden.“<br />

Es folgt eine Dammstrecke mit Betonbrücken.<br />

Im S-Bahnhof Siemensstadt<br />

ist das einstige Kindl-Stübchen<br />

ein morbides Fotomotiv.Inder Halle<br />

hängt noch ein Konzertplakat des<br />

mittlerweile gestorbenen österreichischen<br />

Sängers Falco von1986.<br />

Weiterführung geplant<br />

Ein weiterer Mini-Urwald schließt<br />

sich an. In Gartenfeld endet die fast<br />

4,6 Kilometer lange Trasse. Inferner<br />

Zukunft soll sie weitergehen –ineinem<br />

18 Meter tiefen Tunnel oder auf<br />

einem sieben Meter hohen Damm.<br />

Jetzt aber geht es erst einmal um<br />

die Wiederinbetriebnahme der bestehenden<br />

Strecke, die seit Beginn<br />

des West-<strong>Berliner</strong> Reichsbahnerstreiks<br />

1980 außer Betrieb ist. Bliebe<br />

es bei Tempo 60 und der bestehenden<br />

Führung, wärekein Planfeststellungsverfahren<br />

nötig, hieß es.Auf jeden<br />

Fall sind zehn Kilometer Gleise<br />

zu verlegen, zwei 150 Meter lange<br />

Spreebrücken neu zu errichten.<br />

Wie viel wird die Reaktivierung<br />

kosten? Werzahlt dafür? Wann rollt<br />

die erste S-Bahn? Das ist noch unklar.<br />

Der Wunsch des Senats, 2025<br />

fertig zu werden, wird als äußerst<br />

ambitioniert eingeschätzt. Doch es<br />

gebe ein Ziel, sagte Kaczmarek: „Wir<br />

wollen rechtzeitig zur Eröffnung des<br />

Siemens-Campus’fertig sein.“


14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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Berlin/Brandenburg<br />

NACHRICHTEN<br />

Keine Sicherungsverwahrung<br />

für Silvio S.<br />

Im Revisionsprozess gegen den Kindermörder<br />

Silvio S. ist am Freitag<br />

vorerst keine Sicherungsverwahrung<br />

angeordnet worden. DieRichter in<br />

Potsdam setzten jedoch den Vorbehalt,<br />

dass voreiner möglichen Haftentlassung<br />

erneut voneinem Gericht<br />

über die Anordnung der Sicherungsverwahrung<br />

entschieden werden<br />

muss.Der 36-Jährige war nach<br />

den Morden an den Jungen Elias (6)<br />

und Mohamed (5) vordreiJahren zu<br />

lebenslanger Haft verurteilt worden.<br />

DasLandgericht stellte damals eine<br />

besondereSchwereder Schuld fest,<br />

was eine Entlassung auf Bewährung<br />

nach 15 Jahren Haft erschwert. Die<br />

Richter lehnten jedoch die Anordnung<br />

einer Sicherungsverwahrung<br />

nach der Haft ab,weil dem Mann<br />

kein Hang zu weiteren schweren Taten<br />

nachzuweisen sei. Dagegen legte<br />

die Staatsanwaltschaft erfolgreich<br />

Revision beim Bundesgerichtshof<br />

ein. Daher musste das Landgericht<br />

Potsdam erneut entscheiden. (dpa)<br />

BER-Ausbauchef verlässt<br />

die Flughafengesellschaft<br />

DieFlughafengesellschaft FBB verlierteinen<br />

wichtigen Mitarbeiter.<br />

DerLeiter des BER-Ausbauprogramms<br />

verlässt das Unternehmmen<br />

Ende 2019 –„aus persönlichen<br />

Gründen und auf eigenen Wunsch“,<br />

teilte Flughafensprecher Hannes<br />

Hönemann am Freitag mit. „Bis dahin<br />

wirderseine Aufgaben weiterhin<br />

wahrnehmen. Dazu gehörtauch das<br />

Terminal 2.“ Dieerste Erweiterung<br />

des BER ist im Bau. „Wir sind mit<br />

dem Baufortschritt zufrieden“, sagte<br />

Hönemann. Im Oktober 2020, wenn<br />

der BER öffnet, soll auch das neue<br />

Terminal in Betrieb gehen. (pn.)<br />

Schmiererei gegen<br />

ermordeten Politiker Lübcke<br />

Nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten<br />

Walter Lübcke<br />

(CDU) beschäftigt eine Schmiererei<br />

an einer Baustellenplane in Mitte<br />

den Staatsschutz. Unbekannte Täter<br />

beschrifteten die Plane mit den Worten<br />

„Lübcke hat bezahlt, Merkel<br />

noch nicht“, wie eine Polizeisprecherin<br />

am Freitag sagte.Ein Zeuge<br />

rief deshalb am Donnerstagabend<br />

die Polizei zum Tatortinder Nähe<br />

der Museumsinsel. (dpa)<br />

Erste schwere Unfälle<br />

mit Tretrollern<br />

In Berlin hat es bereits zwei schwere<br />

Unfälle mit Elektro-Tretrollerngegeben.<br />

Am Donnerstag trugen zwei<br />

Frauen Knochenbrüche davon. Wie<br />

bereits berichtet, wurde eine 33-Jährige<br />

nach einem SturzinFriedrichshain<br />

voneinem Kleintransporter<br />

überrollt. Eine weitereE-Scooter-<br />

Fahrerin zogsich am Vormittag einen<br />

offenen Bruch am Unterschenkel<br />

zu. Die26-jährige Touristin stieß<br />

in der Friedrichstraße in Mitte seitlich<br />

gegen einen Lastwagen. (dpa)<br />

Schnippelnder Bürgermeister:Michael Grunst mag seine Kartoffelsuppe, denn auch wenn sie Arbeit macht, sei sie „eines der geselligsten Rezepte“. VERLAG APERCU (2)<br />

Mahlzeit, Herr Bürgermeister<br />

Ein neues Lichtenberger Kochbuch zeigt: Im internationalen Bezirk gibt’snicht nur Eisbein und Buletten<br />

VonFlorian Thalmann<br />

Man nehme Kartoffeln,<br />

Suppengrün, Zwiebel,<br />

Würstchen und Gewürze,<br />

etwas Zeit und<br />

Liebe –und schon ist sie fertig, die<br />

Kartoffelsuppe von Michael Grunst,<br />

Bezirksbürgermeister von Lichtenberg<br />

(Die Linke). „Bei der Familiennacht<br />

in der Malchower Knirpsenfarm<br />

habe ich die Suppe über dem<br />

Feuer für 70 Leute gekocht“, sagt er.<br />

„Bei der Menge hat es aber etwas<br />

länger gedauert–und wir haben uns<br />

mit dem Wasser verschätzt.“ Man<br />

sollte sich beim Kochen eben an das<br />

Rezept halten.<br />

Damit das klappt, ist Grunsts Kartoffelsuppe<br />

jetzt schriftlich verewigt.<br />

„Soisst Lichtenberg“ heißt ein neues<br />

Kiez-Kochbuch mit einer Mischung<br />

aus Rezepten der Lichtenberger Bürger.<br />

Das typische <strong>Berliner</strong> Eisbein<br />

und Buletten sucht man vergebens,<br />

stattdessen gibt’s Saltibarsciai, Paella<br />

und Reis in Weinblättern. Denn: Das<br />

Buch soll zeigen, wie international<br />

der Bezirkist.<br />

Idee kommt aus Wien<br />

DieIdee für das Projekt habe man„ein<br />

bisschen geklaut“, sagt Grunst. Lichtenberg<br />

pflegt Partnerschaften zu anderen<br />

Orten auf der Welt, auch zum<br />

5. Wiener Gemeindebezirk Margareten.<br />

Als er dorthin reiste, bekam<br />

Grunst als Geschenk ein Buch mit<br />

dem Titel „So is(s)t Margareten“. Die<br />

Idee fand er so charmant, dass er sie in<br />

Berlin umsetzen wollte.„Es passt auch<br />

zu Lichtenberg–wir haben hier Menschen<br />

aus mehr als 100 verschiedenen<br />

Ländern.“ Wie sich der Wandel bemerkbar<br />

macht, stellt Grunst im Vorwort<br />

zum Buch fest: „Dort, wo früher<br />

Sonntagsbratenduft durch die Hausflure<br />

zog, duftet es heute nach Curry,<br />

Paella oder Plow.“ Wasliegt näher, als<br />

die Rezepte aus allerWelt zu vereinen?<br />

„Schließlich gibt es nichts geselligeres<br />

SÄCHSISCHE KARTOFFELSUPPE<br />

Zutaten:1Kilogramm Kartoffeln, 2Bund Suppengrün, 1mittelgroße Zwiebel, etwas Öl, Gemüsebrühe,<br />

Wiener Würstchen oder Sojawürstchen, Salz und Pfeffer,Lorbeerblätter,Muskat,<br />

gerebelter Majoran, frische Petersilie.<br />

Zubereitung:Gemüse waschen und putzen. Kartoffeln und Sellerie in Würfel, Möhren und<br />

Lauch in Scheiben schneiden. Zwiebel klein würfeln und in einer Pfanne mit Öl glasig dünsten.<br />

Gemüse dazugeben, mit Brühe aufgießen, bis das Gemüse bedeckt ist. Lorbeerblätter zugeben<br />

und alles 10 bis 15 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse garist. Lorbeerblätter entfernen.<br />

Alles mit einem Pürierstab bis zur gewünschten Konsistenz zerkleinern. Kleingehackte<br />

Petersilie dazugeben. Mit Majoran, Muskat, Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Zum<br />

Schluss die geschnittenen Würstchen hinzufügen und mit Majoran oder Petersilie dekorieren.<br />

Grunsts Tipp: „Es ist ein kräftiger Eintopf, den man prima an kalten Wintertagen essen kann.<br />

Die Suppe lässt sich gut vorbereiten und einfach nur aufwärmen. Voreiniger Zeit habe ich die<br />

Kartoffelsuppe auf dem Grünen Campus in Malchowgekocht. Das war ein Riesenspaß. Allerdings<br />

ist uns der Pürierstab abhanden gekommen. Kurzentschlossen haben wir im Baumarkt<br />

einen großen Mörtelstampfer gekauft und das Gemüse damit zerkleinert. Beim Kochen ist es<br />

wie im Leben: Manchmal klappt alles nach Plan oder Rezept, ein anderes Mal muss man improvisieren.<br />

Und das Wichtigste dabei ist für mich, den Humor nicht zu verlieren.“<br />

Das Buch:„So isst Lichtenberg“ (5 Euro, Apercu) ist auf www.verlag-apercu.de erhältlich<br />

Sicherlich lecker:Die typisch sächsische Kartoffelsuppe mit Wiener Würstchen.<br />

So übernahm sie Michael Grunst von seiner Familie –nun steht sie im Buch.<br />

und integrativeres als Essen. Man<br />

kocht gemeinsam, isst gemeinsam,<br />

man verbringt Zeit.“ Also begannen<br />

Mitarbeiter des Bezirksamtes, nach<br />

Menschen zu suchen, derenWurzeln<br />

nicht in Lichtenberg liegen – und<br />

wurden fündig. Jeder sollte ein Gerichtliefern,<br />

einfach zu kochen, aber<br />

trotzdem mit Anspruch. Das Buch<br />

vereint Rezepte von Menschen aus<br />

Aserbaidschan, dem Irak, Afghanistan,<br />

Italien, der Türkei und Vietnam.<br />

Cevapcici vomOrdnungsamt<br />

Auch Mitarbeiter des Bezirkssindvertreten:<br />

Etwa Anas Rukbi aus Syrien,<br />

der seit 2017 Sprecher des Integrationsbeirates<br />

ist. Bei ihm gibt es Mutabbal,<br />

ein Auberginen-Püree,das als<br />

Beilage serviert wird. „Meine Mama<br />

hat es oft gekocht, für mich sind damit<br />

viele schöne Erinnerungen verbunden“,<br />

schreibt er im Buch. Doris<br />

Bojic, Mitarbeiterin des Ordnungsamtes,<br />

serviert Cevapcici – sie<br />

stammt aus Bosnien. „Ich mache sie,<br />

wenn ich Heimweh habe. Wenn ich<br />

nach Kroatien komme, sind Cevapcici<br />

vomGrill das erste,was ich esse.“<br />

Auch Lichtenberger, die aus anderen<br />

deutschen Regionen stammen,<br />

kommen vor. WieGrunst: Er ist<br />

Sachse,deshalb derHang zur Kartoffelsuppe.„Dasist<br />

eines der geselligsten<br />

Rezepte –schon beim Schnippeln<br />

kann man viel Zeit verbringen.“<br />

Die Arbeit am Herd habe er von seiner<br />

Mutter vermittelt bekommen.<br />

„Ich habe immer gerngekocht –und<br />

sie hat mich nie daran gehindert.“<br />

Das Buch kann über das Internet<br />

bestellt werden, der Bezirkwill es vor<br />

allem als Gastgeschenk nutzen –<br />

oder für die Auszeichnungen von<br />

Ehrenamts-Mitarbeitern.<br />

Florian Thalmann kommt<br />

ebenfalls aus Sachsen –<br />

und liebt Kartoffelsuppe.<br />

Kinder legten<br />

Brand in<br />

Strausberg<br />

Feuer verursachte<br />

Millionenschaden<br />

VonLutz Schnedelbach<br />

Zwei Kinder haben den Großbrand<br />

im Handelszentrum von<br />

Strausberg verursacht. Das teilte die<br />

Polizei in Märkisch-Oderland mit.<br />

Voreiner Woche war, wie berichtet,<br />

das Großfeuer in einer nahe gelegenen<br />

Autowerkstatt ausgebrochen.<br />

Die Flammen griffen schnell auf das<br />

Einkaufszentrum über. Esentstand<br />

ein Millionenschaden.<br />

Nach Informationen der Polizei<br />

waren die Ermittler auf die beiden<br />

12 und 13 Jahrealten Kinder gekommen,<br />

weil sie unter den Schaulustigen<br />

waren und bei der Befragung Täterwissen<br />

gezeigt hätten. Auch gab<br />

es weitere Spuren und Zeugenhinweise,<br />

wie die Polizei mitteilte. Offenbar<br />

hatten sie zuvor ein Fahrzeug<br />

in der Werkstatt angezündet. DasJugendamt<br />

wurde eingeschaltet.<br />

DieFeuerwehr brauchte mehr als<br />

acht Stunden, um die Flammen zu<br />

löschen. Bei dem Brand waren zwei<br />

Filialen von Rossmann und Medimax<br />

vernichtet worden. In dem Einkaufszentrum<br />

– offiziell Handelscentrum<br />

– sind 60 Geschäfte und<br />

gastronomische Einrichtungen untergebracht.<br />

Die Flammen loderten<br />

meterhoch und dunkle Rauchsäulen<br />

stiegen auf. Sie waren noch aus einem<br />

Umkreis von 50Kilometern zu<br />

sehen. Insgesamt waren 200 Feuerwehrleute<br />

aus dem Landkreis im<br />

Einsatz. Die Polizei hatte zwei Ermittlungsgruppen<br />

gebildet. Sie erhielten<br />

Unterstützung vonKriminaltechnikernder<br />

Direktion Ost.<br />

Strausberg: Die Rauchsäulen waren kilometerweit<br />

zu sehen.<br />

DPA/HARMS<br />

Die 12und 13 Jahre alten Jungen<br />

sind Deutsche und wohnen mit ihren<br />

Eltern imLandkreis Märkisch-<br />

Oderland. Siehätten sich zur Tatbereits<br />

eingelassen, teilte die Polizei<br />

mit. DieErmittlungen seien noch im<br />

Gange. Obund in welcher Höhe die<br />

Elternfür den Schaden der Kids aufkommen<br />

müssen, ist noch unklar.<br />

Das hängt von den genauen Tatumständen<br />

ab.<br />

Wochen zuvor war es in der<br />

Strausberger Vorstadt zudem gehäuft<br />

zu Bränden von Mülltonnen<br />

gekommen. Inzwischen wurde ein<br />

18 Jahre alter Mann festgenommen.<br />

Er steht unter dem Verdacht die<br />

Brände gelegt zu haben. Auch er hat<br />

sich inzwischen bei der Polizei eingelassen.<br />

Traueranzeigen<br />

Abschied von<br />

Abschiedvon<br />

Thomas Rothe<br />

Thomas Rothe<br />

*14. August 1955 †16. Juni 2019<br />

*14. August 1955 †16. Juni 2019<br />

am am 9. 9. Juli 2019 um1515Uhr<br />

Uhr<br />

im im Stadtkloster Segen<br />

Schönhauser Allee161, 10435 Berlin<br />

Schönhauser Allee 161, 10435 Berlin<br />

Die Beisetzung folgt zu einemspäteren Zeitpunkt im engsten Kreis.<br />

Die Beisetzung folgt zu einem späteren ZeitpunktimengstenKreis.<br />

Dagmar Hillig<br />

DagmarHillig<br />

Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 21.06.2019<br />

Dr. Burkhard Menzel<br />

In Liebe und Dankbarkeit nehmen Abschied<br />

Irene Menzel und Familie<br />

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung<br />

findet am Donnerstag, den 18.07.2019 um 13.00 Uhr<br />

in der Kapelle des evangelischen Friedhofs<br />

in 12587 Berlin-Friedrichshagen, Aßmannstraße, statt.<br />

TOTER SUCHT<br />

ANGEHÖRIGEN<br />

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Bestattungen seit 1879<br />

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wir beraten Sie gern.<br />

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( 030) 2327-50<br />

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Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 15 *<br />

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Berlin<br />

Koks, Gold und Geld<br />

Großrazzia in Neuköllner Shisha-Bars: Ermittler stellen kiloweise Drogen sicher und nehmen Männer fest<br />

VonLutz Schnedelbach<br />

Neukölln lässt nicht nach<br />

in seinen Bemühungen,<br />

die Kriminalität einzudämmen.<br />

Zusammen<br />

mit der Polizei, dem Zoll, dem Finanzamt,<br />

dem Ordnungsamt sowie<br />

der Gewerbeaufsicht durchsuchten<br />

Kontrolleure inder Nacht von Donnerstagabend<br />

bis zum Freitagmorgen<br />

sieben Lokale im Bezirk.<br />

5000 Euro sichergestellt<br />

Die Kontrolleure konzentrierten sich<br />

auf Shisha-Bars und wurden fündig:<br />

Marihuana, Kokain, verbotene Messer,<br />

scharfe Pistolen-Munition sowie<br />

Goldschmuck und mehr als 5000<br />

Euro in bar stellten sie sicher. Zwei<br />

Männer seien festgenommen worden,<br />

hieß es bei der Polizei. Bei dem<br />

Fund handelt es sich um den größten<br />

seiner Artseit mehreren Monaten.<br />

Der Bezirk setzt auf eine Null-Toleranz-Strategie.Sie<br />

scheint jetzt aufzugehen.<br />

Man wolle zeigen, wer im<br />

Bezirk die Macht hat, hieß es aus<br />

dem Bezirksamt. Mehrere Lokale in<br />

Neukölln seien im Besitz arabischer<br />

Clans, die über die Läden illegalen<br />

Handel mit Waffen und Drogen abwickeln,<br />

sagten Fahnder des Landeskriminalamtes.<br />

Sie seien beliebte<br />

Treffpunkte der kriminellen Szene,<br />

ebenso wie Wettbüros.<br />

Ein Schwerpunkt der Kontrollen<br />

war ein Café in der Tellstraße. Dort<br />

beschlagnahmten die Beamten unverzollten<br />

Shisha-Tabak. DerZoll ermittelt<br />

nun gegen den Betreiber.<br />

Der letzte Kontrollort war das<br />

Café Maybach am Maybachufer.<br />

Gegen 23 Uhrstürmten Polizisten in<br />

das Lokal. Auch die beiden Drogenhunde<br />

Jara und Luna waren mit im<br />

Einsatz. Die Hunde liefen zuerst in<br />

die Küche des Cafés, schnüffelten<br />

dann auch auf dem Hof des Lokals<br />

und wurden schließlich im und am<br />

Café fündig. Sie fanden mehrere Kilogramm<br />

Marihuana und Kokain.<br />

Polizisten sicherndas Café Maybach während der Lokalkontrolle.<br />

DieDrogen lagerten in Kisten. Auch<br />

ein Butterflymesser wurde gefunden.<br />

Es hat eine Klinge von15Zentimetern<br />

Länge und ist laut Waffengesetz<br />

verboten.<br />

PUDWELL<br />

Besonderes Augenmerk bei der<br />

Durchsuchung richteten die Beamten<br />

auf einen Tresor im Bürodes Lokals.<br />

Als Mitarbeiter des Cafés den<br />

Stahlschrank geöffnet hatten, entdeckten<br />

die Kontrolleure 5000 Euro<br />

in bar sowie Goldschmuck. Beides<br />

wurde sichergestellt. Ob es sich bei<br />

dem Schmuck um Hehlerware handelt<br />

oder dieser aus einem Einbruch<br />

stammt, teilte die Polizei nicht mit.<br />

Die Durchsuchung dauerte bis 2.30<br />

Uhr. Am Ende wurde das Café geschlossen<br />

und von der Gewerbeaufsicht<br />

versiegelt. Unklar ist noch, woher<br />

die Drogen stammen.<br />

300 Shisha-Bars in der Stadt<br />

In Berlin gibt es rund 300 Shisha-<br />

Bars, die meisten davon in Friedrichshain-Kreuzberg.<br />

Die Wasserpfeifen-Lokale<br />

sind schon lange in<br />

den Schlagzeilen. Mit der Einführung<br />

des Rauchverbots hatte man<br />

den Cafés eine Sondererlaubnis belassen,<br />

da man Muslimen nicht einen<br />

„traditionell festen Bestandteil“<br />

ihres Kulturkreises nehmen wollte.<br />

Jetzt, so die Argumentation von<br />

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci<br />

(SPD), sei das Shisha-Rauchen aber<br />

Teil des Mainstreams geworden.<br />

Auch Deutsche,Amerikaner,Norweger<br />

und Holländer mögen den süßlichen<br />

Rauch, die Sonderreglung sei<br />

nun hinfällig.<br />

Jetzt sollen die Betreiber von<br />

Shisha-Bars mit einer Größe von<br />

mehr als 75 Quadratmetern einen<br />

gesonderten Raucherraum einrichten<br />

– zum Schutz von Nichtrauchern.<br />

Die Strafen bei Verstößen<br />

werden angehoben. Bewegen sie<br />

sich derzeit zwischen 100 und 1000<br />

Euro, sosollen künftig zwischen 500<br />

und 10 000 Euro fällig werden.<br />

Viele Gäste, die in Raucher-Bars<br />

verkehren, finden die Einschränkungen<br />

widersinnig. „Ich gehe auch<br />

nicht ins Steakhaus, wenn ich Eintopf<br />

essen will“, sagen Gäste.<br />

Der Bezirk will auch künftig<br />

nicht auf Kontrollen der Lokale verzichten.„Die<br />

kriminellen Clans sollen<br />

wissen, dass wir der Kriminalität<br />

nicht tatenlos zusehen“, heißt<br />

es im Rathaus.<br />

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Veranstaltungen<br />

Verkäufe<br />

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Sie sind gefragt!<br />

Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

an der Bauleitplanung<br />

Mitte<br />

1-98<br />

Donnerstag, 04. Juli, 19.30 Uhr<br />

First Night –Berlin, Berlin!<br />

In Zusammenarbeit mitdem Rundfunk Berlin–Brandenburg (rbb)<br />

–GroßesFeuerwerksfinale–<br />

Freitag, 05. Juli, 19.30 Uhr<br />

Highlights der Klassik<br />

Inszeniert in Lichtund Feuer<br />

Zimmerstraße<br />

Samstag, 06.Juli, 19.30 Uhr<br />

Opera Italiana<br />

DieitalienischeOperngala<br />

Friedrichstraße<br />

©Falcon Crest Air<br />

Öffentliche Auslegung gemäß §3Absatz 2Baugesetzbuch zum<br />

Bebauungsplan 1-98 im Bezirk Mitte, Ortsteil Mitte<br />

Was wird ausgelegt?<br />

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen legt den<br />

Bebauungsplanentwurf 1-98, für die Flurstücke 80 und 84 beiderseits<br />

der Friedrichstraße zwischen Schützen- und Zimmerstraße<br />

einschließlich des Grundstücks Mauerstraße 93 im Bezirk Mitte,<br />

Ortsteil Mitte (Geltungsbereich vgl. Planausschnitt) aus.<br />

Was beinhaltet der Plan?<br />

Wesentliches Ziel des Bebauungsplans 1-98 ist die planungsrechtlicheSicherungeines<br />

Bildungs- und Erinnerungsorts zur Geschichte<br />

des ehemaligen Grenzübergangs, einer öffentlich nutzbaren Freifläche<br />

als urbaner Platz sowie einer der zentralen Lage des Orts<br />

entsprechenden gemischten Nutzung einschließlich eines hohen<br />

Wohnanteils.<br />

Wie kann man sich beteiligen?<br />

Vom 01. Juli bis einschließlich 02. August 2019 können Sie Ihre<br />

Stellungnahme zum Bebauungsplanentwurf 1-98 abgeben, diemit<br />

den anderen öffentlichen und privaten Belangen abgewogen wird.<br />

Bitte achten Sie unbedingt darauf, die Frist einzuhalten. Sonst kann<br />

Ihre Stellungnahme unberücksichtigt bleiben.<br />

Die Verarbeitung personenbezogener Daten erfolgt auf der Grundlage<br />

des §3Baugesetzbuch inVerbindung mit Artikel 6Absatz 1<br />

Buchst. eDatenschutz-Grundverordnung und dem <strong>Berliner</strong> Datenschutzgesetz.<br />

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der<br />

„Information über die Datenverarbeitung im Bereich des Bebauungsplanverfahrens“,<br />

die bereitgehalten wird.<br />

Sonntag, 07. Juli, 19.30 Uhr<br />

Vier Pianisten –ein Konzert<br />

Klassik, Jazz undBoogie Woogie<br />

Montag, 08.Juli, 19.30 Uhr<br />

DiePrinzen &Sinfonieorchester<br />

Gäste: Christina Stürmerund FoolsGarden<br />

www.classicopenair.de •Tickets 01806 999 000606<br />

(0,20€/Anruf ausdem dt.Festnetz;0,60€/Anruf ausdem dt.Mobilfunknetz)<br />

04.07.2020<br />

BERLIN . OLYMPIASTADION<br />

EINLASS: 15:30 UHR | BEGINN: 18:30 UHR<br />

TICKETS ERHÄLTLICH EXKLUSIV UNTER EVENTIM.COM/RAMMSTEIN<br />

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Auf Wunsch auch nur die klassische einmalige Grundreinigung.<br />

Wo kann der Plan eingesehen werden?<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen,<br />

Dienstgebäude Württembergische Straße 6, Raum 554 (5. Etage),<br />

10707 Berlin-Wilmersdorf,Telefon AnsprechpartnerIn: 90139-4491<br />

Siekönnendie Unterlagen außerdemimInternet einsehen undsich<br />

dort online äußern unter:<br />

www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/b-planverfahren<br />

www.mein.berlin.de<br />

Wann kann der Plan eingesehen werden?<br />

Vom 01. Juli bis einschließlich 02. August 2019,<br />

Montag bis Freitag von 09:00 bis 17:00 Uhr<br />

telefonische anzeigenannahme: 030 2327-50<br />

Vermischtes<br />

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Mehr Informationen auf:<br />

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16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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Leserbriefe<br />

So erreichen Sie uns<br />

PerPost<br />

Leserbriefe<br />

Alte Jakobstr.105,<br />

10969 Berlin<br />

Nachgespürt<br />

Die Stimme<br />

der Leser<br />

In den sozialen Medien<br />

facebook.com/berliner zeitung<br />

PerE-Mail<br />

leser-blz@dumont.de<br />

Am Telefon<br />

Mo–Fr10–16 Uhr<br />

(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

SchäfersProgrammvielfalt<br />

im Jüdischen Museum<br />

Feuilleton: „Jüdische Interessen und<br />

universalistische Prinzipien“ von Micha<br />

Brumlik<br />

(25. Juni)<br />

Das Jüdische Museum in Berlin ist<br />

ein Museum von internationalem<br />

Rang. Michael Blumenthal selbst,<br />

der Gründungsdirektor, hat Peter<br />

Schäfer nach Berlin geholt. Schäfers<br />

Programmvielfalt trug viel zur Geltung<br />

und Akzeptanz des Museums<br />

bei. Selbstverständlich sollte die Kritik<br />

Israels bei Projekten bedacht werden.<br />

Aber die Universalität des liberalen<br />

Judentums in Deutschland<br />

sollte nicht durch israelische Orthodoxie<br />

eingeengt werden.<br />

Klaus-Dieter John, per E-Mail<br />

Den Müll da verarbeiten und<br />

entsorgen, wo er entsteht<br />

Wirtschaft: „Plastikflut: Müll überschwemmt<br />

Malaysia“ von Marina<br />

Kormbaki<br />

(22. Juni)<br />

Unfassbar,dass Plastikabfälle als Exportschlager<br />

herhalten müssen. Es<br />

ist unerlässlich, dass das Bundesamt<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

Werkzeuge in die Hand bekommen,<br />

die Ausfuhr zu unterbinden. Müll<br />

sollte da verarbeitet und entsorgt<br />

werden, wo er entsteht.<br />

Rainer Szymanski, Grünheide<br />

Prostitution mitten in der<br />

Stadt, sichtbar für jeden<br />

Facebook: „Prostitution in Schöneberg:<br />

Experten sehen Sex-Boxen für<br />

Kurfürstenstraße kritisch“ von Annika<br />

Leister<br />

(27. Juni)<br />

Krass, wie sehr eine Stadt bereit ist,<br />

Zwangsprostitution und die extremen<br />

Notlagen von Minderjährigen<br />

und Hilfsbedürftigen zu institutionalisieren,<br />

um sich mit dem Schicksal<br />

Betroffener zu arrangieren. Mitten<br />

in der Stadt, sichtbar für jeden.<br />

Macht man sich als Stadt da nicht<br />

auch schuldig? Dasist ein Schlag ins<br />

Gesicht für jede/n Betroffene/n.<br />

LarsAffeld<br />

Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus an der Spree, auch hier wird –mit Verzögerung –gebaut.<br />

Änderungen verlängern Bauzeiten<br />

IMAGO IMAGES/JÜRGEN RITTER<br />

Berlin: „Zu teuer,zuspät“ von Ulrich Paul<br />

(25. Juni)<br />

Die Verzögerungen bei Bauten des Bundes sind hausgemacht! Als<br />

Haustechnikplaner haben wir immer wieder erlebt, dass das stets vom<br />

Auftraggeber vorgegebene Kostenbudget mit einer soliden Kostenberechnung<br />

für alle gewünschten Haustechnikleistungen nie einzuhalten<br />

war. Änderungs- und Zusatzwünsche während der Bauzeit waren leider<br />

die Regel und verteuernein Bauvorhaben extrem und unnötig. Damit<br />

gehen dann meist auch Bauzeitenverlängerungen einher. Zuschlagskriterium<br />

war bei öffentlichen Bauten immer der Preis. Hier<br />

sollte überlegt werden, ob nicht davon abgewichen werden sollte.Den<br />

Auftrag haben dann die Firmen bekommen, die das billigste Angebot<br />

abgegeben haben. DieErfahrung hat uns leider gezeigt, dass oft die gewünschten<br />

Leistungen in der gewünschten Ausführungsqualität zu<br />

dem geringen Angebotspreis nicht zu haben sind.<br />

Katja Dietrich, per E-Mail<br />

Gut frequentierte Bus-Linien werden gekürzt oder abgeschafft<br />

Berlin: „BVGschrumpft Buslinien“ von<br />

Peter Neumann (25. Juni)<br />

Das also ist die Verkehrspolitik des<br />

rot-grün-roten Senats für Berlins Bevölkerung<br />

und Steuerzahler: gut frequentierte<br />

Bus-Linien werden gekürzt<br />

oder abgeschafft. Auch die<br />

wichtige Verbindung für alle in der<br />

Charité Arbeitenden, die nicht mit<br />

dem Auto über Unter den Linden<br />

ihre Arbeitsstelle anfahren, sondern<br />

bei Wind, Wetter, Schnee und Eis<br />

Strecken zu Fuß und mit Umsteigeaktionen<br />

zu ihrem Ziel zurücklegen<br />

müssen. Das Gleiche gilt natürlich<br />

auch für die vielen Patienten des Klinikums<br />

und die Besucher der im<br />

Krankenhaus liegenden Patienten.<br />

Oft genug sind Behinderte darunter,<br />

denen Umsteigen oder Laufen bei<br />

schlechten Wetterbedingungen den<br />

Arzt- oder Krankenbesuch erschwerenoder<br />

unmöglich werden lassen.<br />

Es wird immer der Umstieg der<br />

Bürger vom Pkw und den chronisch<br />

überforderten städtischen Verkehrsmitteln<br />

auf das Fahrrad empfohlen.<br />

Eins möchte ich diesen solche Parolen<br />

wiederholenden Schlaumeiern<br />

noch einmal verdeutlichen: Das ist<br />

nicht für alle Babys, Kleinkinder,Behinderte<br />

und alte Menschen möglich.<br />

Es gehört zuden Pflichten der<br />

Verwaltung einer Stadt, dafür zu sorgen,<br />

dass die Steuern zahlenden, arbeitenden<br />

Bürger ordentlich mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln zu ihren<br />

Arbeitsplätzen und in ihreHeimstätten<br />

fahren können.<br />

H. Haake, per E-Mail<br />

Schilda muss wohl doch innerhalb<br />

von Berlins Grenzen liegen. Einige<br />

der Streckenverkürzungen, etwa der<br />

TXL, richten quasi die <strong>Berliner</strong><br />

Mauer wieder auf, indem sie nur<br />

noch auf West-<strong>Berliner</strong> Gebiet verlaufen.<br />

Es sollte bei der BVG noch<br />

einmal darüber nachgedacht werden,<br />

was der Sinn einer Buslinie ist,<br />

nämlich Leute von Anach Bzubefördern.<br />

Die Pünktlichkeit ist zwar<br />

wichtig, aber zweitrangig. Der Flugplatz<br />

Tegel ist nur mit Bus oder Taxe<br />

zu erreichen, weder mit U-Bahn<br />

noch S-Bahn. Nunverkürzendie Zuständigen<br />

die Strecke, statt die<br />

Busse, wenn auch nicht pünktlich,<br />

weiter vomAlex fahren zu lassen.<br />

Hinrich Hagemeyer,per E-Mail<br />

Unglaublich, wassich<br />

der Minister geleistet hat<br />

Politik: „Eine Frage des Zeitpunkts“<br />

von Rasmus Buchsteiner<br />

(27. Juni)<br />

Verträge mit Firmen zu machen, bevor<br />

das endgültige Urteil erfolgt ist,<br />

kostet den Steuerzahler enorm viel<br />

Geld.<br />

Das wäre besser für andere Infrastrukturmaßnahmen<br />

ausgegeben<br />

worden. Es ist unglaublich, was sich<br />

der Bundes-Verkehrsminister geleistet<br />

hat: Dasist ungefähr so,als würde<br />

sich jemand bei einer Firma bewerben<br />

und sich gleichzeitig schon<br />

Dienstkleidung kaufen, obwohl er<br />

noch keine Zusage hat.<br />

Es wird Zeit, dass dieser Herr die<br />

Konsequenzen zieht und zurücktritt<br />

oder aus dem Kabinett entlassen<br />

wird. Andere Minister sind wegen<br />

geringerer Vergehen entlassen worden.<br />

Das Problem wäre nicht entstanden,<br />

wenn es statt der Kfz-Steuer<br />

eine Maut für alle geben würde sowie<br />

eine Erhöhung der Kraftstoffpreise.<br />

Christine Baden,<br />

Berlin-Charlottenburg<br />

Eine alte Redewendung lautet: Die<br />

Suppe,die man sich einbrockt, muss<br />

man auch auslöffeln. Da für die Politik<br />

andere Regeln als für normal<br />

sterbliche Bürger gelten, wirdwieder<br />

einmal der deutsche Steuerzahler<br />

die besagte Suppe auslöffeln müssen.<br />

Das führt im Ergebnis zu einer<br />

sich weiter steigernden Politikverdrossenheit.<br />

Claus Reis, Schwabach<br />

Susanne Dübber<br />

will wissen, was Sie denken.<br />

Beim Lesen mancher Nachrichten<br />

von Ihnen werde ich sofort<br />

sehr traurig. In den ersten ein, zwei<br />

Zeilen tun sich schreckliche Ereignisse<br />

auf. Ich fühle, hier will jemand<br />

vonschwerem Schicksal berichten.<br />

So war es bei der Leserin, die ihren<br />

Sohn durch Suizid verlor. Das<br />

mailte sie anlässlich des Artikels der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> zu einem Autounfall,<br />

bei dem ein kleiner Junge starb.<br />

Sie berichtete, dass sein Grab nur<br />

vier Meter entfernt vondem Grab ihres<br />

Kindes entfernt sei. Dass sie den<br />

Vater oft sehe, daer–wie sie –fast<br />

täglich dorthin gehe. Weiter schrieb<br />

die Leserin, dass „unser kleiner<br />

Friedhof zwar etwas Ruhe und Trost<br />

ausstrahlt, doch leider sind dort zu<br />

viele Gräber von Kindern, Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen“. Wir<br />

trafen uns, man sieht der Mutter ihr<br />

Leid nicht an. Sie ist eine sympathische,<br />

offene, freundliche Frau, die<br />

ihreGeschichte im plaudernden Ton<br />

darstellt. Erst nach einigen Sätzen<br />

verstand ich, dass die Eile,mit der sie<br />

Satz an Satz reiht, ein Zeichen für<br />

seelische Bedrängnis ist. Als sie erzählte,<br />

wie ihr 21-jähriger Sohn vor<br />

fünf Jahren im Weißen See ertrank,<br />

musste ich weinen. Darüber hatte<br />

ich damals in der <strong>Zeitung</strong> geschrieben.<br />

Mich wunderte, wieso jemand<br />

mitten im Winter bekleidet im See<br />

schwimmt. Jetzt wusste ich es.„Was<br />

tut Ihnen gut?“, fragte ich die Leserin.<br />

Siesprach glücklich über monatliche<br />

Treffen bei der Selbsthilfegruppe<br />

„Verwaiste Eltern“. „Ich<br />

wollte sie nicht kennenlernen, aber<br />

jetzt bauen mich die Gespräche auf.“<br />

DerAustausch mit anderen Betroffenen<br />

in dem Verein gibt ihr Kraft für<br />

den Alltag mit der Arbeit als Verlagsangestellte,<br />

das Familienleben mit<br />

Mann und erwachsener Tochter. Zu<br />

diesem Alltag gehörtebenso,dass sie<br />

jeden Tagkurz heftig weint, es überwältigt<br />

sie.Soallein ist sie meist in ihrem<br />

Schmerz. Freundschaften zerbrachen,<br />

weil für sie die Erinnerung<br />

über das Heute dominiert. Für die<br />

meisten Mitmenschen sei es unverständlich,<br />

dass der Schock andauert.<br />

„Sie sagen, das ist schon so lange her,<br />

warum kannst du nicht vergessen?“<br />

Weil die Mutter sich<br />

danach sehnt, ihr Kind lebend<br />

in Erinnerung zu halten.<br />

Neben den quälend vielen<br />

offenen Fragen auch die<br />

wohltuende Bestätigung zu<br />

haben, „dass es ihn gab,dass<br />

er bei uns war und nicht einfach<br />

vergessen ist“.<br />

Jede Woche treffe ich Leser.<br />

Auch Sie? Schreiben Sie<br />

an: leser-blz@dumont.de<br />

BLZ/REEG<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute klettern die Höchsttemperaturen auf 27bis 32 Grad. Dazu dominiert<br />

verbreitet Sonnenschein. Der Wind weht schwach aus westlichen<br />

Richtungen. In der Nacht lassen sich verbreitet die Sterne amHimmel blicken.<br />

Dabei ist mit Tiefsttemperaturen von 18 bis 16 Grad zurechnen.<br />

Biowetter: Die aktuelle Hochdruckwetterlage<br />

bringt kaum wetterbedingte<br />

Beschwerden. Menschen,<br />

die anfällig für Kopfweh- und Migräneattacken<br />

sind, müssen mit vermehrten<br />

Schmerzen rechnen.<br />

Pollenflug: Derzeit fliegen Pollen<br />

von Linden, Ampfer, Nesseln, Wegerich<br />

und Gräsern inmäßiger bis<br />

hoher Konzentration. Zudem ist mit<br />

einigen Beifußpollen zu rechnen.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 31Grad.<br />

Wind: leichter Wind aus West.<br />

Wittenberge<br />

13°/31°<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

13°/32° 16°/31°<br />

Luckenwalde<br />

13°/31°<br />

Cottbus<br />

12°/31°<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

sonnig heiter wolkig<br />

19°/35° 17°/26° 14°/21°<br />

Prenzlau<br />

12°/27°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

12°/29°<br />

Hochdruckeinfluss bestimmt weiterhin das Wetter ingroßen Teilen Mitteleuropas.<br />

VonNordafrika wird dabei sehr heiße Luft über die Iberische Halbinsel und<br />

Frankreich bis nach Deutschland transportiert. Zwischen Hoch Vera über Mitteleuropa<br />

und Tief Otto über Osteuropa wird unterdessen relativ kühle Luft nach<br />

Süden gelenkt.<br />

Sylt<br />

11°/27°<br />

Hannover<br />

11°/30°<br />

Köln<br />

16°/35°<br />

Saarbrücken<br />

15°/32°<br />

Konstanz<br />

16°/31°<br />

Hamburg<br />

11°/31°<br />

Erfurt<br />

11°/27°<br />

Frankfurt/Main<br />

16°/34°<br />

Stuttgart<br />

14°/32°<br />

Rügen<br />

12°/25°<br />

Rostock<br />

12°/25°<br />

Magdeburg<br />

13°/30°<br />

Nürnberg<br />

14°/32°<br />

München<br />

16°/32°<br />

Dresden<br />

14°/30°<br />

Deutschland: Heute begleitet uns<br />

meist reichlich Sonnenschein, und<br />

die Temperaturen steigen amTage<br />

auf 25bis 35 Grad. Nachts sinken<br />

die Werte dann auf 19bis 15 Grad.<br />

Der Wind weht schwach aus westlichen<br />

Richtungen. Morgen überwiegt<br />

lange Zeit der Sonnenschein. Wolken<br />

bleiben eher die Ausnahme. Es werden<br />

Höchstwerte von 27 bis 35Grad<br />

erzielt, und der Wind weht schwach<br />

bis mäßig aus West.<br />

Meerestemperaturen:<br />

Ostsee: 18°-19°<br />

Nordsee: 16°-18°<br />

Mittelmeer: 22°-31°<br />

Ost-Atlantik: 16°-20°<br />

Mondphasen: 02.07. 09.07. 16.07. 25.07.<br />

Sonnenaufgang: 04:46 Uhr Sonnenuntergang: 21:33 Uhr Mondaufgang: 02:39 Uhr Monduntergang: 17:43 Uhr<br />

Lissabon<br />

28°<br />

Las Palmas<br />

23°<br />

Madrid<br />

40°<br />

Reykjavik<br />

14°<br />

Dublin<br />

21°<br />

London<br />

31°<br />

Paris<br />

34°<br />

Bordeaux<br />

35°<br />

Palma<br />

36°<br />

Algier<br />

39°<br />

Nizza<br />

31°<br />

Trondheim<br />

14°<br />

Oslo<br />

30°<br />

Stockholm<br />

25°<br />

Kopenhagen<br />

24°<br />

Berlin<br />

31°<br />

Mailand<br />

34°<br />

Tunis<br />

34°<br />

Rom<br />

35°<br />

Warschau<br />

24°<br />

Wien<br />

27° Budapest<br />

29°<br />

Palermo<br />

31°<br />

Kiruna<br />

12°<br />

Oulu<br />

16°<br />

Dubrovnik<br />

29°<br />

Athen<br />

31°<br />

St. Petersburg<br />

21°<br />

Wilna<br />

19°<br />

Kiew<br />

20°<br />

Odessa<br />

24°<br />

Varna<br />

26°<br />

Istanbul<br />

28°<br />

Iraklio<br />

29°<br />

Archangelsk<br />

17°<br />

Moskau<br />

11°<br />

Ankara<br />

22°<br />

Antalya<br />

35°<br />

Acapulco 36° heiter<br />

Bali 31° sonnig<br />

Bangkok 30° bewölkt<br />

Barbados 29° heiter<br />

Buenos Aires 14° bewölkt<br />

Casablanca 24° heiter<br />

Chicago 32° Gewitter<br />

Dakar 29° sonnig<br />

Dubai 41° sonnig<br />

Hongkong 35° wolkig<br />

Jerusalem 30° heiter<br />

Johannesburg 21° sonnig<br />

Kairo 37° sonnig<br />

Kapstadt 16° bewölkt<br />

Los Angeles 26° wolkig<br />

Manila 32° Gewitter<br />

Miami 31° Gewitter<br />

Nairobi 26° Schauer<br />

Neu Delhi 45° heiter<br />

New York 32° wolkig<br />

Peking 34° heiter<br />

Perth 16° bedeckt<br />

Phuket 33° heiter<br />

Rio de Janeiro 29° sonnig<br />

San Francisco 22° wolkig<br />

Santo Domingo 32° heiter<br />

Seychellen 27° Gewitter<br />

Singapur 34° Gewitter<br />

Sydney 19° heiter<br />

Tokio 26° bedeckt<br />

Toronto 29° wolkig


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 – S eite 17<br />

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Berlin<br />

AM WOCHENENDE<br />

Kühl im Glas:<br />

Die perfekte Lavendellimonade<br />

Schönes Wochenende Seite 19<br />

Sexy an der Stange:<br />

Wieman Poledance lernt<br />

Berlin bewegt sich Seite 20<br />

Caprese<br />

war gestern<br />

BERLINER ZEITUNG/ MARKUS WÄCHTER<br />

Seit Kolumbus 1492 Amerika<br />

entdeckte, profitieren wir<br />

von der kulinarischen Globalisierung.<br />

Viele Jahrhunderte<br />

lang reisten jedoch nur Rohprodukte<br />

und keine ganzen Gerichte<br />

über die Ländergrenzen. Noch in<br />

den 30er-Jahren fand sich selbst in<br />

Metropolen wie Paris, Berlin oder<br />

Madrid kein einziges italienisches<br />

Restaurant. Allein deshalb bin ich<br />

unendlich dankbar, inder heutigen<br />

Zeit leben zu dürfen.<br />

Das dachte ich erst kürzlich wieder,als<br />

ich eher zufällig im Sotto landete.<br />

Ich hatte dieses kleine italienische<br />

Restaurant beim Radfahren<br />

entdeckt, nahe dem<br />

Humboldthain in<br />

Wedding. Wegen seiner<br />

bunt zusammengewürfelten<br />

Einrichtung fällt das<br />

Sotto auf zwischen<br />

all den Spielhallen<br />

und Imbissbuden.<br />

Zuvor war hier das<br />

Messina, ein „Ristorante<br />

und Pizzeria“,<br />

das neben Gyros<br />

und Schnitzel auch<br />

Pizza und Pasta für<br />

2,99 Euro servierte.<br />

In solchen Angeboten liegt die<br />

ganze Tragik der italienischen Küche:<br />

Sie gehört zwar zu den Globalisierungsgewinnern;<br />

Pizza und Pasta<br />

haben es bis nach Usbekistan geschafft<br />

–mit dem Original hat das<br />

aber oft nichts mehr zu tun.<br />

In Berlin befinden wir uns heute<br />

auf einer fortgeschrittenen Globalisierungsstufe.<br />

Die ersten Würstel-<br />

Pizzen, mit denen die italienischen<br />

Gastarbeiter die Deutschen noch anwarben,<br />

sind Vergangenheit. Vorbei<br />

auch die 90er, indenen italienische<br />

Restaurants zwar stolz echtes Basilikum<br />

zum Caprese und ein Prosecco-<br />

Sorbet servierten, aber nicht ohne<br />

Säulen undWandmalerei auskamen.<br />

Langsam begreifen wir auch, dass es<br />

zwischen Osteria, Trattoria und Rosticceria<br />

Unterschiede gibt, genau<br />

wie zwischen sardischer,friaulischer<br />

und ligurischer Küche –womit auch<br />

geklärtwäre, ob man überhaupt von<br />

„der“ italienischen Küche sprechen<br />

kann. Antwort: nein.<br />

DasSotto geht noch einen Schritt<br />

weiter.Esführtuns neben selbst angesetzten<br />

Pizzen, auch an eine experimentelle<br />

italienische Küche heran,<br />

und zwar vegetarisch, teilweise sogar<br />

vegan. Im Team arbeiten ausschließlich<br />

Vegetarier, das Sotto wird von<br />

dem finnisch-italienischen Paar Bettina<br />

Hajanti und Mattia Mancini betrieben,<br />

der Küchenchef kommt aus<br />

Mailand und ist überzeugt davon,<br />

dass ökologisch denken bedeutet,<br />

das zu essen, was Saison hat und in<br />

AUFGETISCHT<br />

Tina Hüttl<br />

warimSotto.<br />

der Nähe wächst. Zu seinen Kreationen<br />

gehören hausgemachte Scialatielli<br />

–dicke, kurze Fettuccine–, die<br />

er mal mit Rotkohlpesto und gerösteten<br />

Mandelflocken serviert, mal<br />

mit einer leicht scharfen Spinat-<br />

Minz-Creme,Erbsen und Croûtons.<br />

Gesunde Ernährung und Geschmack<br />

sind im Sottosorgfältigaufeinander<br />

abgestimmt, schon mein<br />

veganes Carpaccio überzeugt: Kohlrabi,<br />

Rettich und Honigmelone sind<br />

in hauchdünne Scheiben geschichtet<br />

und verschiedenen mariniert:<br />

Der Rettich ist mit Miso fermentiert<br />

und hat ein salziges Umami, der<br />

Kohlrabi ist schön knackig und säuerlich,<br />

nur die Honigmelone<br />

hätte etwas<br />

süßer sein können.<br />

Die Kontraste<br />

werden von einer<br />

B96<br />

Pankstr.<br />

Chausseestr<br />

Gerichtstr.<br />

cremigen veganen<br />

Petersilienmayo zusammengehalten,<br />

ein Senfsand sorgt<br />

für etwas Prickeln.<br />

Nurdas Tempeh, das<br />

aus gekochten Sojabohnen<br />

und Pilzen<br />

hergestellt ist und<br />

als Fleischersatz<br />

dient, brauche ich persönlich nicht.<br />

Sehr gut ist dagegen das knusprige<br />

Pizzabrot, gereicht mit Öl und<br />

Oregano, ein Vorgeschmack auf die<br />

Pizzen. Das Sotto lässt seinen Teig<br />

mindestensdreiTagegehen, da kaltfermentierter<br />

Teig bekömmlicher ist.<br />

Bei der Pizza Porkkala mit geräucherter<br />

Karotte und Ricotta meint<br />

man fast, ein Schinkenaroma herauszuschmecken.<br />

Weniger kräftig<br />

ist die knusprige Maestro, die mit einem<br />

ausgesprochen guten Büffelmozzarella<br />

und Parmesan auf einem<br />

sehr aromatischen Tomatensugo belegt<br />

ist. Natürlich importiert das<br />

Sotto einige Produkte aus Italien –<br />

kulinarische Globalisierung im besten<br />

Sinne.<br />

Neue Hochstraße 25, Wedding, Di–Fr 12–22<br />

Uhr, Sa–So13.30–22 Uhr<br />

Antipasti kosten 3,80–8 Euro,Pasta, Pizzen,<br />

Primi und SecondiPiatti 5,50–11 Euro,Dolce<br />

3–3,50 Euro<br />

Humboldthain<br />

Neue Hochstr.<br />

Sotto<br />

Reinickendorfer Str.<br />

50 km<br />

BLZ/GALANTY<br />

Ein Hoch auf die Globalisierung!<br />

Zumindest wenn es ums Essen geht. Denn<br />

wie sonst kämen wir in den Genuss so<br />

toller italienischer Küche wie der im Sotto<br />

Familienausflug<br />

Mit den Händen<br />

wandern<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

Der Geist ist wie ein Fallschirm,<br />

er kann nur funktionieren,<br />

wenn er offen ist.“ Wasder Architekt<br />

Walter Gropius über den Geist sagt,<br />

gilt auch für die Sinne. Ohne offenen<br />

Blick für das Unauffällige oder<br />

zunächst Sonderbare bleibt viel<br />

Schönheit unentdeckt. Und auch<br />

den Tastsinn kann man weiten und<br />

schulen.<br />

Gropius’ Bauhaus-Kollege Lászlo<br />

Moholy-Nagy, vor allem bekannt als<br />

Maler, Gestalter und Fotograf,<br />

Hier wird ein Tastbild gebastelt.<br />

BAUHAUS-AGENTEN/DORO PETERSEN<br />

wusste, dass nicht allein das Auge<br />

sieht, dass mit dem Geist alle Sinne<br />

offen sein müssen. Ganz praktisch<br />

gesehen, denn das Romantisch-Spirituelle<br />

war seine Sache nicht. Für<br />

ihn war der Künstler immer auch Ingenieur.<br />

Zusammen mit seinen Studenten<br />

entwickelte er am Bauhaus<br />

in Weimar sogenannte Tasttafeln.<br />

Wie auf einem Barfußpfad, auf dem<br />

die Füße die Eigenschaften verschiedener<br />

Oberflächen ertasten, können<br />

auf diesen Flächen aus verschiedenen<br />

Materialien wie zum Beispiel<br />

Folie, Papier und Bastschnüren die<br />

Hände wandern.<br />

In der temporären Bauhaus-<br />

Werkstatt können an diesem Sonnabend<br />

schon die Jüngsten Studenten<br />

sein und unter fachkundiger Anleitung<br />

solche Tafeln herstellen. Mitoffenem<br />

Geist und allen Sinnen.<br />

bauhaus_werkstatt drop-in TemporaryBauhaus<br />

Archiv,Knesebeckstr.1–2, Charlottenburg.Sa<br />

11–14 Uhr,Eintritt frei.Ab6Jahre


18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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Schönes Wochenende<br />

WEINKUNDE<br />

FUNDSTÜCKE<br />

VonKirsten Herrmann<br />

Haben Sie auchetwas Neues in derStadtentdeckt?<br />

Bitte schreiben Sie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />

VonRomana Echensperger<br />

IMAGO IMAGES/MÜLLER-STAUFFENBERG<br />

IMAGO IMAGES/PEMAX<br />

Salz<br />

und Rauch<br />

Mallorca kennt man als großen Weinlieferanten –aber Teneriffa?<br />

Ichhabe mir kürzlich ein Glas empfehlen lassen.<br />

Weine aus Teneriffa sind derzeit die Lieblinge der Sommeliers,<br />

mir sind sie schon in Restaurants rund um den Globus aufgefallen.<br />

Dieschroffe Vulkaninsel im Atlantik ist ein ganz besonderer<br />

Ortfür denWeinanbau. In ihrer Mitte steht der Teide,der<br />

höchste Berg Spaniens,deshalb gibt es auf Teneriffa zwei Klimazonen:<br />

Im Norden regnet es viel, und es ist so saftig grün<br />

wie auf der Blumeninsel Madeira. DerSüden wiederum liegt<br />

im Regenschatten des Teide und ist sehr trocken.<br />

Diemeisten Weingüter findet man im Norden. Hier dürfen<br />

sich die Wurzeln der autochthonen Reben in das Vulkangestein<br />

graben. Besonders ist dabei nicht nur die Sortenvielfalt,<br />

sondernauch, dass es viele wurzelechte Reben gibt. Es gibt<br />

hier kaum Probleme mit der Reblaus,und die Reben müssen<br />

nicht auf eine schädlingsresistente Unterlage gepfropft werden.<br />

Wurzelechte Reben haben also kein Narbengewebe im<br />

Stock und können somit sehr alt werden. Rebanlagen, die über<br />

80 Jahrealt sind, sind auf Teneriffa keine Seltenheit. Alte Reben<br />

setzen deutlich weniger Trauben an, was für eine unvergleichliche<br />

natürliche Konzentration in den Weinen sorgt.<br />

DieReben für den Trenzado zum Beispiel sind bis zu 100<br />

Jahrealt. Trenzado heißt auf Deutsch Zopf, ein Hinweis darauf,<br />

wie die Reben hier erzogen werden: DieTriebe werden um einen<br />

Holzbalken herum geflochten und nicht, wie in Deutschland<br />

üblich, an einem Drahtrahmen befestigt. DerWinzer<br />

muss die Triebe also im Sommer nicht einkürzen, was die Reben<br />

immer besonders stresst.<br />

DasWeingut Suertes del Marquésist eine kleine Finca, malerisch<br />

gelegen oberhalb der Weinberge.Der Winzer Francisco<br />

Javier García Núñezpflegt die alten Sorten nach biodynamischen<br />

Grundsätzen und verarbeitet die Trauben behutsam<br />

und ohne viel Eingriffe im Keller.Ich kann eigentlich alle seine<br />

Weine empfehlen. ZumEinstieg aber eignet sich besonders<br />

der Trenzado aus der Rebsorte Listán Blanco.<br />

DerWein braucht Zeit im Glas.AmAnfang dominieren Noten<br />

vonStreichholzabrieb und Popcorn. Mitein wenig Geduld<br />

aber entfaltet sich ein PotpourrianAromen: Noten vonAprikosen,<br />

Zitrusfrüchten, dazu eine kühle Exotik, dieanGuaven<br />

und Melonen erinnert, außerdem Hibiskus,aber auch dezente<br />

getoastete Aromen. García Núñezbaut den Wein nämlich gekonnt<br />

im Holzfass aus.AmGaumen spürtman eine gute Mischung<br />

aus Schmelz und Körnigkeit, aber auch Salz und Rauch<br />

–ein besonderer,sehr authentischer Wein, den man aufmerksam<br />

genießen sollte.<br />

2017Trenzado Suertes del Marqués, Teneriffa. Zu kaufenfür 17,95Euro<br />

beivinatero.de<br />

Straßenfest<br />

Der Klassiker,<br />

leicht abgewandelt<br />

Erst drohte es auszufallen. Doch nun kann das legendäre<br />

Bergmannstraßenfest mit dem Untertitel „Kreuzberg<br />

jazzt!“ doch stattfinden und feiert andiesem Wochenende<br />

auch noch sein 25-jähriges Jubiläum. Allerdings gibt es da eine<br />

kleine Neuerung. Statt in der namensgebenden Bergmannstraße<br />

ist das Fest aufgrund der umstrittenen Begegnungszonen<br />

ein Stück weiter in die verlängernde Kreuzbergstraße umgezogen.<br />

Sonst aber bleibt alles beim Alten. Auf vier Bühnen<br />

können Besucher das Programm der etwa 50 Bands vonFunk<br />

bis zu lateinamerikanischer Musik und Theater zum Beispiel<br />

der Improvisationstruppe DieGorillas oder Auftritte verschiedener<br />

Komiker erleben. Und auch in diesem Jahr bieten wieder<br />

zahlreiche Gastronomiebetriebe Speisen und Getränke an.<br />

So muss keiner der Besucher am Abend hungrig oder gelangweilt<br />

nach Hause gehen.<br />

Bergmannstraßenfest Kreuzbergstraße,Kreuzberg.Sonnabend und Sonntag<br />

11–22 Uhr,Eintritt frei<br />

Filmfestival<br />

Die Stadt, die<br />

niemals schläft<br />

New York ist eine Stadt, die Träume weckt. Etliche Geschichten<br />

haben ihren Ursprung im BigApple.KeinWunder<br />

also, dass einige der großen Perlen der Filmgeschichte in<br />

der Metropole entstanden sind. Genau diesen Filmen widmet<br />

sich das NewYork–NewYork Filmfestival im Babylon Berlin. In<br />

80 Filmen huldigt das Fest dem magischen Ort. DasRepertoire<br />

reicht von Klassikern wie Woody Allens „Manhattan“, „Breakfast<br />

at Tiffany’s“ mit Audrey Hepburnoder Scorseses „Taxi Driver“<br />

über die„Ghostbusters“ und LucBessons„Leon der Profi“<br />

bis hin zu neueren Werken wie „The Wolf of Wallstreet“ oder<br />

Alejandro Gonzalez Inarritus’ „Birdman“. Und obwohl das<br />

Festival offiziell am Sonntag endet, können Sieviele der Filme,<br />

die in Originalfassung oder als Original mit Untertiteln gezeigt<br />

werden, noch bis in die kommende Woche hinein sehen.<br />

NewYork–New York Filmfestival BabylonBerlin, Rosa-Luxemburg-Straße<br />

30, Mitte. Filme laufen noch bis in dienächste Woche hinein, Tickets 9Euro<br />

IMAGO IMAGES/WESTEND<br />

Führungen<br />

Blick hinter<br />

die Fassaden<br />

Unter dem Motto „Räume prägen“ findet am Wochenende<br />

der alljährliche Tagder Architektur statt –auch in Berlin.<br />

DerName trügt ein bisschen, denn tatsächlich handelt es sich<br />

beim Tagder Architektur gleich um zwei Tage.AmSonnabend<br />

und Sonntag öffnen viele <strong>Berliner</strong> Architekturbüros und beeindruckende<br />

Bauten ihre Türenund Tore fürFührungen und<br />

Diskussionen. Interessierte können sich dabei in neuen Gebäuden<br />

umsehen, wie zum Beispiel in der Ernst-Busch-Hochschule<br />

für Schauspiel, können die Laube im Prinzessinnengarten<br />

erkunden oder das Gebäudeensemble „The Garden“ an<br />

der Chausseestraße kennenlernen. Oder sie nehmen an Führungen<br />

durch historische Bauten wie das Stadtkloster Segen,<br />

dessen Turm saniert wurde, oder das Schloss Cecilienhof in<br />

Potsdam teil. Das Programm ist fast ärgerlich vielfältig, doch<br />

viele der Führungen werden an beiden Tagen angeboten.<br />

Tagder Architektur in Berlin undUmland Sonnabendund Sonntag, Eintritt<br />

frei,Programmunter tag-der-architektur.de/programm<br />

Kanada-Fest<br />

Fast<br />

Eishockey<br />

Einmal im Jahr ist es so weit: In Berlin wird der Canada Day<br />

gefeiert. Am Sonntag dreht sich auf dem Gelände der Kulturbrauerei<br />

deswegen alles um das nordamerikanische Land.<br />

Besucher können sich dortvon kanadischen Bands und Komikernunterhalten<br />

lassen oder an den zahlreichen Ständen über<br />

das Land informieren, mit Glück können sie bei der Auslosung<br />

am Abend auch eine Reise nach Toronto gewinnen. Aber was<br />

wäre das Kanada ohne Eishockey. Daesdafür leider ein bisschen<br />

zu warm ist, wird zum Ball-Hockey-Turnier geladen und<br />

Besucher können sich beim Torwandschießen ausprobieren,<br />

dem Maskottchen und vielleicht sogar einem Spieler der <strong>Berliner</strong><br />

Eisbären die Pranke schütteln. Ab 19.30 Uhr wird imKino<br />

der Kulturbrauerei außerdem der Film „Weirdos“ gezeigt, und<br />

auch auf die Buchmesse 2020 gibt es einenVorgeschmack.<br />

Canada DayBerlin Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, Prenzlauer Berg,Sonntag<br />

12–22 Uhr, Eintritt frei<br />

IMAGO IMAGES/PIXSELLS<br />

WOHIN AM WOCHENENDE?<br />

Der schönste<br />

Platz von<br />

Berlin<br />

Ein Spaziergang voller<br />

Geschichte<br />

über den<br />

Gendarmenmarkt<br />

VonIda Luise Krenzlin<br />

Deutscher und Französicher Dom rahmen das Schauspielhaus ein. IMAGO IMAGES (3)<br />

InBerlins Mitte gibt es viele Plätze.<br />

Doch so richtig schön ist vorallem<br />

einer: Der Gendarmenmarkt, 48 000<br />

Quadratmeter groß, und sein hochklassizistisches<br />

Bauensemble – der<br />

Französische und der Deutsche<br />

Dom sowie mittig das ehemalige Königliche<br />

Schauspielhaus (heute Konzerthaus)<br />

–können sich mit Plätzen<br />

in Wien, Parisund London messen.<br />

Wie ist der Platz entstanden?<br />

Nach dem Dreißigjährigen Krieg<br />

steigt in Berlin die Bevölkerung<br />

sprunghaft an von sechs- auf zwanzigtausend<br />

Einwohner. Dringend<br />

muss Wohnraum her. Der wirtschaftliche<br />

Aufschwung in dieser<br />

Zeit fällt zusammen mit dem Einzug<br />

der französischen Glaubensflüchtlinge.<br />

Der Große Kurfürst hat den<br />

Réfugiés mit dem Edikt vonPotsdam<br />

(1685) eine neue geistige Heimat zugesagt.<br />

Reißbrettartig entsteht 1688<br />

ein Stadtteil, die Friedrichstadt mit<br />

ihrem zunächst Hauptmarkt genannten<br />

Platz. Friedrich I., seit 1701<br />

preußischer König, lässt dort für die<br />

Hugenotten den Französischen<br />

Dom im Norden und spiegelgleich<br />

im Süden den Deutschen Dom für<br />

die lutherische Gemeinde errichten.<br />

Undinder Mitte das Komödienhaus.<br />

Auf den freien Flächen lässt sich<br />

das königliche Kürassierregiment,<br />

die schwere Kavallerie Preußens,<br />

nieder. Der Platz heißt nun Gendarmenmarkt.<br />

Manöver und das wilde<br />

Marktgeschehen verunstalten den<br />

Platz zunehmend. König Friedrich II.<br />

lässt die Pferdestallungen ab 1780<br />

abreißen und die flach gedeckten<br />

Barockkirchen mit 70 Meter hohen<br />

Türmen ausstatten, sodass sie den<br />

Platz angemessen schmücken. Im<br />

Französischen Dom wird ein Glockenspiel<br />

installiert.<br />

Als das alte Komödienhaus abbrennt,<br />

erhält Karl Friedrich Schinkel<br />

den Auftrag für ein neues Schauspielhaus,<br />

das wegen der Freiheitskriege<br />

erst von 1819 bis 1821 errichtet<br />

werden kann. Üppig ist der<br />

Figurenschmuck außen am Bau,<br />

Schinkel hat auch ihn entworfen.<br />

Ausgeführt werden die Originale von<br />

den damals besten Bildhauern Berlins,<br />

Christian Daniel Rauch und<br />

Friedrich Tieck. Über der Hauptfront<br />

ist Apoll, der Gott der Künste,auf einem<br />

Gespann zu sehen, das von<br />

zwei Greifen gezogen wird. DieWestfront<br />

zur Charlottenstraße überragt<br />

Pegasus,das geflügelte Pferd.<br />

Ein Denkmal für Friedrich Schiller<br />

(1759–1805) steht direkt vor der<br />

Freitreppe zum heutigen Konzerthaus.Nochzum<br />

100. Geburtstag von<br />

Schiller im Jahr 1859 haben die <strong>Berliner</strong><br />

Behörden einen geplanten Straßenumzug<br />

untersagt –aus Angst vor<br />

Unruhen. Zehntausende Taler werdenfür<br />

einDenkmal für den Dichter<br />

bereitgestellt. Aber erst 1861 wirdein<br />

Wettbewerb ausgeschrieben. Den<br />

gewinnt der Bildhauer Reinhold Be-


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 19<br />

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Schönes Wochenende<br />

STADT, LAND, MENSCH<br />

Die Diva<br />

vom stillen<br />

Örtchen<br />

KOCHSTUNDE<br />

Rezept der Woche<br />

Lavendellimonade<br />

Tomasz Reichelt ist<br />

Damen-Imitator.<br />

Als Polin Ewelina Flaszka<br />

kümmert er sich seit<br />

zwei Jahren um die<br />

Toiletten im Varieté<br />

Wintergarten –an<br />

diesem Wochenende<br />

zum letzten Mal<br />

VonFlorian Thalmann<br />

Inder Potsdamer Straße in Mitte<br />

befindet sich die speziellste Toilette<br />

der Stadt –und zwar im<br />

Keller des Wintergarten-Varietés.<br />

Eine breite Treppe führt indie<br />

kunstvoll geschmückten Räume, designt<br />

von Fiona Bennett und Hans-<br />

Joachim Böhme, versehen mit dem<br />

Namen „The First Flush“. Wersie besichtigen<br />

oder anderweitig nutzen<br />

will, die Toilettenräume, muss erst<br />

einmal an ihr vorbei: Ewelina Flaszka.<br />

Eine polnische Klofrau, die elegante<br />

Kleider trägt, deren Haare rot strahlen,<br />

die auch mal Champagner ausschenkt<br />

–und Führungen durch die<br />

Räume anbietet. „Oft wollen die Damen<br />

mal das Männerklo anschauen<br />

und umgekehrt“, sagt sie.„Sietrauen<br />

sich aber nicht allein, dann kündige<br />

ich das kurzanund komme mit.“<br />

Waswäre eine so kunstvolle Toilette<br />

ohne eine äußerst kunstvolle<br />

Toilettenfrau? Die Kunst steckt hier<br />

hinter der Fassade: Ewelina ist keine<br />

Frau, im schillernden Kostüm steckt<br />

ein Mann. Tomasz Reichelt, 56, ist als<br />

Damen-Imitator seit Jahren auf Bühnen<br />

weltweit unterwegs, eigentlich<br />

als „Diva Tomasz“ – doch für den<br />

Wintergarten erfand er die Kunstfigur<br />

Ewelina. „Die meisten Toiletten<br />

sind nur funktional. Hier sind die<br />

Klos eine eigene Welt“, sagt er.<br />

Die Leidenschaft für Travestie<br />

entdeckte er als Kind. Schon mit fünf<br />

kostümierte er sich gern. „Ich war<br />

mal Cowboy, mal Prinz.“ Einmal,<br />

zum Fasching, hat er sich als Rotkäppchen<br />

verkleidet. „Meine Mutter<br />

brachte meinen Bruder und mich<br />

zur Schule. Auf dem Wegtrafen wir<br />

eine Arbeitskollegin. Siesah mich an<br />

und sagte zu Mama: Mensch, du hast<br />

ja eine Tochter –ich dachte bisher,<br />

du hast zwei Söhne.“ Reichelt wurde<br />

klar, wie leicht es sein kann, mit einem<br />

Kostüm eine Illusion zu erzeugen.<br />

„Ich trug als Kind dann lieber<br />

Röcke als Hosen, wenn ich mich verkleidete.<br />

Meine Mutter schimpfte,<br />

Rote Haare, elegantes Kostüm: WerimWintergarten zur Toilette will, muss an Ewelina Flaszka vorbei.<br />

Die Diva in Zivil: Tomasz Reichelt in seinem <strong>Berliner</strong> Kiez.<br />

wenn ich ihre High Heels ruinierte,<br />

weil ich mit den Füßen kein Gleichgewicht<br />

fand.“ Erst später fand er für<br />

die Frau, die in ihm schlummerte,<br />

auf der Bühne eine Nische. Erarbeitete<br />

im Travestie-Theater, imitierte<br />

Liza Minnelli und Marilyn Monroe.<br />

Er trat als einer der ersten männlichen<br />

Bauchtänzer auf. Außerdem<br />

ging er zur Fachoberschule für Gestaltung,<br />

beschäftigte sich mit Fotografie.<br />

Die Liebe führte ihn von Kassel<br />

nach Berlin, doch die Beziehung<br />

hielt nicht lange.„Ichwar hier,allein,<br />

ohne Job, ohne alles.“<br />

Er besann sich auf das Varieté,<br />

langsam erblickte seine Kunstfigur,<br />

die Diva, das Licht der Welt. Sie<br />

führte ihn auch auf weit entfernte<br />

Bühnen. Einer der Höhepunkte sei-<br />

THOMAS UHLEMANN<br />

THOMAS UHLEMANN<br />

ner Karriere: Tomasz trat als Tänzer<br />

in der britischen Show „The Royal<br />

Variety Performance“ auf, Queen Elizabeth<br />

nannte ihn einen „fantastischer<br />

Tänzer“.„Darauf bin ich stolz“,<br />

sagt er.<br />

Seit zwei Jahren gibt er nun die<br />

Empfangsdame in der Wintergarten-<br />

Toilette –eine klassische Klofrau war<br />

er aber nie.„Natürlich achte ich darauf,<br />

dass die Räume nicht unordentlich<br />

aussehen“, sagt er.„Aber für das<br />

Putzen gibt es eine Reinigungskolonne.“<br />

AmWochenende empfängt er<br />

die Besucher zum letzten Mal, bei der<br />

Derniereder Show„Let’s Twist Again“.<br />

Es ist das Ende der Ewelina-Ära. „Der<br />

Job hat mir Spaß gemacht, aber ich<br />

bin froh, dass ich nun wieder Zeit für<br />

andere Projekte habe.“ Erst kürzlich<br />

spielte Tomasz Reichelt in einem Musikvideo<br />

vonNiels Frevert mit, gestaltete<br />

ein Zimmer für das Designhotel<br />

Berlin, Berlin –und neue Showswerden<br />

folgen. Nur die Frage nach der<br />

Nachfolge auf der Edel-Toilette ist ungeklärt.<br />

Spätestens bei der Premiere<br />

der „Woodstock Variety Show“am15.<br />

August werden die Wintergarten-<br />

Gäste erfahren, weresist.<br />

Oft empfehlen wir Ihnen an dieser Stelle ja Kochbücher<br />

aus wärmeren Ländern, weil es kaum einen einfacheren<br />

und sinnlicheren Weg gibt, die Ferne indie eigene Küche<br />

zu holen, denn –falls Sie esschon vergessen haben<br />

sollten –die Hälfte des Jahres ist es in Berlin ja eher trostlos,<br />

grau und kalt. Dass wir Ihnen diese Woche unbedingt<br />

Erin Gleesons Reise durch den Mittelmeerraum vorstellen<br />

müssen, hat aber offensichtlich weniger mit kulinarischer<br />

Alltagsflucht zu tun: BeiTemperaturen, die beharrlich<br />

über 25 Grad liegen, passen Rezepte wie diese Lavendellimonade<br />

einfach perfekt. Gleesons „Ein Fest im Süden“<br />

(Knesebeck, 30 Euro) ist voll von Ideen für die nächste<br />

Sommernacht auf dem Balkon, den nächsten Grillabend<br />

im Park, von geschmolzenen Kirschtomaten auf geröstetem<br />

Brot bis hin zu Risotto mit grünem Spargel. Berlin ist<br />

zwar nicht Barcelona –wenn jetzt jeder Sommer so wird<br />

wie dieser,wachsen hier jedoch auch bald Orangenbäume.<br />

Mit diesem –übrigens zauberhaft illustrierten –Kochbuch<br />

sind Sie dann bestens vorbereitet. (alm.)<br />

Zutaten<br />

2Teebeutel mit Lavendelblüten<br />

480 ml heißes Wasser<br />

3ELAgavendicksaft oder Honig<br />

480 ml kaltes Wasser<br />

Saft von4Zitronen (etwa 120 ml)<br />

Essbarer Lavendel zum Garnieren<br />

Eis<br />

Zubereitung<br />

In einem Krug 2Teebeutel mit Lavendelblüten 5Minuten in<br />

480 ml heißem Wasser ziehen lassen. Die Teebeutel herausnehmen<br />

und 3ELAgavendicksaft oder Honig einrühren. 480<br />

ml kaltes Wasser und den Saft von4Zitronen (etwa 120 ml)<br />

hinzufügen und gut umrühren. Die Limonade abkühlen lassen,<br />

gegebenenfalls noch etwas nachsüßen und mit Zitronenscheiben<br />

und essbarem Lavendel garniertauf Eisservieren.<br />

ERIN GLEESON/KNESEBECK VERLAG<br />

gas, esist sein erster großer Auftrag.<br />

Den jugendlichen Schiller stellt er<br />

TIPPS<br />

auf einen Marmorsockel, ihm zu Füßen<br />

sitzen vier Musen, eine schöner<br />

als die andere, die Lyrik, die Philosophie,<br />

die Tragödie und die Geschichte.Einweihung<br />

Französische Friedrichstadtkirche Gendarmenmarkt<br />

ist 1871.<br />

Im 20. Jahrhundert legen sich<br />

über den Platz die dunklen Schatten<br />

deutscher Geschichte. Der Gendarmenmarkt<br />

5, Mitte. Sa und So 12–17<br />

Uhr.Eintritt frei. Konzertmit Werken von<br />

MozartamSonntag um 16 Uhr,Eintritt<br />

frei.<br />

verliert seinen Namen<br />

und wird in der Nazizeit militärischer<br />

Aufmarschplatz. Das Schiller-<br />

Denkmal wird abgeräumt. Im Zweiten<br />

Weltkrieg wird der Platz schwer<br />

Französischer Dom Gendarmenmarkt 5.<br />

Mitte. Der Turm wird saniertund ist<br />

ebenso geschlossen wie das Hugenottenmuseum.<br />

beschädigt und mit ihm das Schauspielhaus.<br />

Erst nach der Wende erhält der<br />

Platz seinen alten Namen zurück.<br />

Das Schauspielhaus ist 1984 in der<br />

DDR hervorragend restauriert worden<br />

und dient heute als eines der<br />

schönsten deutschen Konzerthäuser.<br />

Deutscher Dom Gendarmenmarkt 2,<br />

Mitte. Dauerausstellung „Wege–Irrwege<br />

–Umwege“ über die Entwicklung des parlamentarischen<br />

Systems in Deutschland,<br />

Sa und So 10–19 Uhr,Eintritt frei. Zwischen<br />

11 und 17 Uhr finden alle 30 Minuten<br />

kostenlose Führungen statt.<br />

Das Schiller-Denkmal steht seit<br />

1988 wieder an seinem Platz. Das Schiller-Denkmal steht seit 1988 wieder auf dem Gendarmenmarkt. Eine Schinkelleuchte setzt den Platz vor dem Konzerthaus in warmes Licht.


20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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Berlin bewegt sich<br />

Einmal<br />

sexy sein<br />

Poledance verleiht Flügel,<br />

sagt Studiobesitzerin Lily.Nach einer<br />

Stunde Training beginnt man<br />

ihr zu glauben<br />

VonMechthild Henneke<br />

„Die Stange zwischen den Knien einklemmen und dich dann nach oben ziehen“, forderte die Trainerin. Mechthild Henneke(vorne) verzweifelte fast daran.<br />

VOLKMAR OTTO<br />

Ein einziger Satz der<br />

Trainerin lässt mich verzagen:<br />

„Die Stange zwischen<br />

den Knien einklemmen<br />

und dich dann nach oben ziehen“,<br />

sagt Lily,die uns im Poledance unterrichtet.<br />

Eine Eisenstange,4,70 Meter<br />

hoch, vielleicht fünf Zentimeter im<br />

Durchmesser, wird mein Waterloo.<br />

Dann probiere ich es doch. Ich konzentriere<br />

mich. Die Hände greifen<br />

zu, die Arme spannen sich an, ich<br />

hüpfe hoch und nehme die Stange<br />

zwischen meine Knie –und lasse los.<br />

Ich stehe wieder auf dem Boden.<br />

Mir ist klar, dass es auch ein mentales<br />

Problem ist. Ichtraue mir einfach<br />

nicht zu, die Stange hochzuklettern.<br />

Dafür bin ich doch viel zu alt, viel zu<br />

schwer und habe zu wenig Muckis.<br />

Aber habe ich kein Recht, zu alt, zu<br />

schwer und zu schwach zu sein?<br />

Muss ich das denn schaffen?<br />

Ausverruchten Nachtbars<br />

Poledance – das ist doch was für<br />

junge Frauen mit perfekten Körpern,<br />

die Größe 34 tragen und Tag und<br />

Nacht tanzen. Wie Lily, meine Trainerin,<br />

die fürs Foto mal schnell einen<br />

Spagat an der Stange präsentiert. So<br />

eine Übung, bei der einem einfach<br />

nur die Kinnlade runterklappt.<br />

Später erzählt Lily mir, dass sie<br />

nie besonders sportlich war.Dass sie<br />

in der Schule immer unter den Letzten<br />

war, die beim Sportunterricht<br />

fürs Team gewählt wurden. Vorfünfeinhalb<br />

Jahren entdeckte sie Poledance,<br />

brachte sich selbst die ersten<br />

Tricks bei und war Feuer und<br />

Flamme. Sie nahm in NewYork Unterricht<br />

und eröffnete in Berlin ihr<br />

Studio Soul Flight. So kann es auch<br />

gehen.<br />

Diejunge Frau heißt eigentlich Ly<br />

Huyen, wurde in Vietnam geboren,<br />

ist in der DDR groß geworden und<br />

gibt ihr Alter mit 30 plus xan. Ein<br />

bisschen Geheimnis muss sein.<br />

Poledance ist selbst nicht ohne<br />

Mysterium. Es ist eine Sportart, die<br />

es aus verruchten Tanzclubs in die<br />

Fitnessszene geschafft hat. In den<br />

Erotikschuppen, wo es heute noch<br />

getanzt wird, ist auch nicht alles hell<br />

ausgeleuchtet. In unserem Studio<br />

fällt pinkfarbenes Licht auf meine<br />

weißen Schenkel. Club-Atmosphäre.<br />

Ein Sport aus der Zwischenwelt –<br />

und tatsächlich übt Lily mit uns an<br />

diesem Abend einen Bewegungsablauf,<br />

den ich mir so auch in einem<br />

Nachtclub vorstellen könnte.Ansich<br />

handelt es sich vermutlich eher um<br />

eine Anfängerübung, denn es ist weder<br />

ein Spagat noch eine Kopfüber-<br />

Position an der Stange dabei.<br />

Die Abfolge turnt Lily vor, nachdem<br />

ich meine Kapitulation beim<br />

Hinaufklettern lautstark artikuliert<br />

habe. Das hat bei der Trainerin ein<br />

wenig Unmut ausgelöst, den sie aber<br />

nur als gedehntes „Ja, okay“ zeigt.<br />

Aufzugeben käme ihr vermutlich<br />

nicht in den Sinn.<br />

Mit mir trainiert die 26-jährige<br />

Alexandrine aus Avignon. Sie ist erst<br />

zum dritten Mal dabei, hat aber<br />

schon viel gelernt. Meine Bitte um<br />

eine leichtere Übung nimmt sie gelassen<br />

hin. So zeigt uns Lily jetzt, wie<br />

wir uns so um die Stange herumbewegen,<br />

dass es unseren Freund im<br />

Schlafzimmer vermutlich erfreut,<br />

wie sie sagt. Allerdings bräuchte man<br />

Mal schnell ein Spagat: Ly („Lily“) Huyen,<br />

die Gründerin des Soul Flight. VOLKMAR OTTO<br />

neben dem Freund natürlich noch<br />

die Stange, aber mit derlei Hindernissen<br />

halten wir uns nicht auf.<br />

Als Erstes schwingen wir ordentlich<br />

die Hüfte. Wir gehen auf dem<br />

vorderen Ballen und schieben beim<br />

Schreiten unsereFlanken aufreizend<br />

SERVICE<br />

Soul-Flight-Studio: Das Studio vonLy<br />

(„Lily“) Huyen in Friedrichshain (Gubener<br />

Straße 47, 10243 Berlin, Internetseite<br />

www.soulflight.de) ist nur ein Anbieter<br />

für Pole Dance in Berlin. Eine Schnupperstunde<br />

kostet dort10Euro.<br />

Weitere Anbieter: Im Wedding gibt es<br />

beispielsweise Redlight Dance, Luxemburger<br />

Straße 31,13353 Berlin, Internet<br />

www.redlightdance.de. In Kreuzberg kann<br />

man Pole Dance lernen in Yvonne Haugs<br />

YH Studio, Erkelenzdamm 59/61, 10999<br />

Berlin, Portal 2a, 3.OG, Internetseite<br />

http://yvonne-haug-pole-and-sports.de<br />

In Prenzlauer Berg kann man sich an Poledance4you<br />

wenden, das in der Naugarder<br />

Straße 14 in 10409 Berlin und unter<br />

www.poledance4you.de zu finden ist.<br />

Generelles: Der Sportsteht Frauen und<br />

Männernoffen. Eine Altersbeschränkung<br />

gibt es nicht. Übrigens sind Poledance-<br />

Studios eine beliebte Adresse für Junggesellinnenabschiede.<br />

Die Preise fürs<br />

Training liegen auf der Höhe normaler Fitnessstudios.<br />

zur Seite und nach vorn,der Hintern<br />

wackelt, die Schultern wandern<br />

nach hinten, die Brust wird präsentiert.<br />

„Hey, schaut her. Jetzt komm<br />

ich“, ist die Botschaft der Bewegung<br />

–und die Psyche geht mit: Ich fühle<br />

Stolz. Dasmacht Spaß!<br />

Dann zeigt Lily uns, wie wir um<br />

die Stange herumschlängeln, dann<br />

nach ihr greifen und uns unter dem<br />

eigenen Armdurchwinden wie beim<br />

Tanz. Nurdass die Stange kein Tanzpartner<br />

ist, der schnell loslässt, wenn<br />

man droht, sich das Handgelenk zu<br />

verdrehen. Ich traue mich ja gar<br />

nicht, in den großen Ballettspiegel<br />

zu gucken, wie das aussieht. Ich<br />

ahne schon, dass ich ungelenk wie<br />

eine Dreijährige den Discofox mit<br />

mir selbst tanze.<br />

Richtig schön wird es, als wir uns<br />

seitlich an der Stange heruntergleiten<br />

lassen und dabei verführerisch<br />

einen Fuß über den Boden zur Seite<br />

schieben sollen. Verführerisch. Gibt<br />

es hier eine versteckte Kamera? Die<br />

Aufgabe ist unmöglich!Wüsste ich es<br />

nicht besser, würde ich denken, ich<br />

befinde mich in einem Managerseminar,<br />

woGeschäftsführer den absurdesten<br />

Übungen ausgesetzt sind,<br />

um sich neu zu erleben. Barfuß über<br />

Kohlen laufen, Bäume umarmen<br />

und Ähnliches.<br />

Meine neue Selbsterfahrung lautet:<br />

„Bis zur Eleganz ist der Wegfür mich<br />

unendlich weit.“ Ichsage zu Lily:„Du<br />

denkst bestimmt: Die Frau kann ja<br />

überhaupt nichts.“ Doch sie wehrtab.<br />

„Ich habe schon Schlimmere inder<br />

ersten Stunde gesehen.“ Na ja.<br />

Wir liegen auf dem Boden und<br />

sollen unseren Allerwertesten in die<br />

Höhe lüpfen, wie sich das für ordentliche<br />

Poledancerinnen gehört. Hoch<br />

und runter, hoch und runter, gern<br />

auch ein bisschen damit schütteln.<br />

Tja, diese ArtBewegung ist durchaus<br />

schön, aber im Sportstudio? VorLily<br />

und Alexandrine? Egal.<br />

VonSequenz zu Sequenz macht<br />

mir der Wechsel zwischen Kraft, tänzerischer<br />

Bewegung und erotischer<br />

Spielerei weniger aus.Ich mache mir<br />

jedoch keine Illusionen, dass ich hier<br />

die leichteste der Lightversionen<br />

trainieren durfte. Poledance ist ein<br />

harter Sport. Die Mädchen aus dem<br />

Nebensaal, die sich fürs Foto zurVerfügung<br />

stellen, haben an den Beinen<br />

eine hübsche Anzahl blauer Flecken.<br />

„Das gehörtdazu“, sagen sie und lächeln.<br />

So eine Metallstange kann<br />

schon mal ein paar Adern platzen<br />

lassen. Frauen sind eben doch das<br />

starke Geschlecht.<br />

Brillieren an der Stange<br />

„Du fühlst dich sexy und lernst,<br />

selbstbewusst zu sein“, sagt Alexandrine<br />

über ihre Motivation, zum Poledancing<br />

zu kommen. Außerdem<br />

sei der Fortschritt sichtbar. Lily<br />

möchte, dass ihre Kundinnen „die<br />

Seele baumeln lassen, die Musik<br />

spüren und den Alltag vergessen“.<br />

Der Studioname „Soul Flight“ bezieht<br />

sich darauf, dass man selbst<br />

lerne zu fliegen. Lily hat der Sportauf<br />

jeden Fall Flügel verliehen: Neben<br />

dem Studio führt sie noch ein Restaurant<br />

und studiertMedizin.<br />

Am Ende der Stunde tanzen wir<br />

die gesamte Kür und Lily filmt mich<br />

dabei. Als ich das Video später angucke,<br />

muss ich herzhaft lachen. Es<br />

sieht so unbeholfen aus, dass es<br />

schon wieder lustig ist. Das eigene<br />

Gefühl war zugegebenermaßen<br />

durchaus angenehm. Die Vorstellung<br />

und der Versuch, mal als sexy<br />

Braut an einer Stange zu brillieren,<br />

hatten etwas.<br />

VomZirkus in die Clubs<br />

Akrobaten zelebrieren ihr Können<br />

untermZirkuszelt. ARCHIV<br />

Geschichte<br />

Zirkusakrobaten aus Asien begannen<br />

zuerst, Stangen in ihre Darbietungen<br />

einzubauen. Der chinesische<br />

Staatszirkus zeigte beispielsweise<br />

Nummernmit mehreren Männern,<br />

die vorallem Kraftübungen an<br />

der Stange demonstrierten. Später<br />

begannen auch Frauen, an den Stangen<br />

des Zirkuszelts zu tanzen. Das<br />

Publikum war begeistert.<br />

In den USA übernahmen Nachtclubs<br />

die Stangen-Tänze, die gut ankamen.<br />

Damit etablierte sich der Poledance<br />

in der Rotlichtszene und<br />

fand schließlich auch seinen Weg<br />

nach Europa. Poledance-Studios<br />

gründeten sich, um den Tänzerinnen<br />

Orte zum Trainieren anzubieten.<br />

Seit den 80er-Jahren wird Poledancing<br />

als Fitnesssport und erotischer<br />

Tanzsport beliebter. In<br />

Deutschland gibt es rund 150 Poledance-Studios.<br />

(mec.)<br />

Yvonne Haug ist sechsfache<br />

Weltmeisterin im Pole Sport. HAUG<br />

Meisterschaften<br />

Einmal im Jahr richtet die „Organisation<br />

des deutschen Pole<br />

Sports“ (ODPS) Meisterschaften aus.<br />

Die 6.Deutsche Meisterschaft fand<br />

im Juni in Gießen statt. Knapp 100<br />

Sportler im Alter von 7bis 53 Jahren<br />

nahmen an ihr teil, berichtet ein<br />

Sprecher. Die Teilnehmer-Kategorien<br />

sind Amateur, Professional und<br />

Elite.<br />

Es gibt unter anderem eine artistische<br />

Ausrichtung („artistic pole“).<br />

Bei den Küren wird eine Geschichte<br />

erzählt. Eine andereDisziplin ist „ultrapole“.<br />

Dabei treten zwei Kandidaten<br />

gegeneinander an und versuchen,<br />

das Publikum für sich zu gewinnen.<br />

Eine bekannte Pole-Sportlerin ist<br />

Yvonne Haug. Dieeinstige professionelle<br />

Turnerin ist sechsfache Weltmeisterin<br />

im Pole Sport. Sie hat in<br />

Kreuzberg ein eigenes Studio eröffnet.<br />

(mec.)<br />

Lewis Capaldi versucht sich für<br />

„Grace“ an der Stange. APPLE MUSIC<br />

Stars<br />

Zuletzt hat Paris Hilton verführerisch<br />

an der Stange getanzt. Auf<br />

ihrer Geburtstagsparty im März<br />

drehte sie sich im silber Glitzer-<br />

Jumpsuit mit wehenden Haaren vor<br />

ihren Gästen um die Stange. Auch<br />

der schottische Sänger Lewis Capaldi<br />

zeigt sich im Video zu seinem<br />

Lied „Grace“ aktiv in einem Nachtclub.Jennifer<br />

Lopezpostete kürzlich<br />

eine elegante Spinning-Figur. Seit<br />

Jahren ist Pole Dancing unter US-<br />

Stars eine beliebte Methode, Fitness<br />

und Tanz zu verbinden.<br />

Manchmal kommt es auch unfreiwillig<br />

zu Poledance-Outings. Jennifer<br />

Lawrence wurde heimlich gefilmt, als<br />

sie sich auf einer Party amStangentanz<br />

versuchte. Als sie für ihre ungelenke<br />

Übung Häme erhielt, ließ sie<br />

sich nicht erschüttern. „Umehrlich zu<br />

sein, finde ich meinen Tanz ziemlich<br />

gut. Auch ohne Kraft in den Bauchmuskeln“,<br />

gab sie zurück. (mec.)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 21 *<br />

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Sport<br />

Papa<br />

Eisbär<br />

ist tot<br />

Hartmut Nickel verstirbt<br />

im Alter von 74 Jahren<br />

VonKarin Bühler<br />

Der offizielle Abschied von Hartmut<br />

Nickel in den Ruhestand<br />

im September 2016 war ergreifend,<br />

das Licht in der Arena am Ostbahnhof<br />

gedimmt. Die Spieler der Eisbären<br />

Berlin standen aufgereiht an der<br />

Blauen Linie. Die Fans hatten eine<br />

Choreografie mit roten und weißen<br />

Pappen vorbereitet, in der Mitte der<br />

Kurve rollten sie die Fahne des SC<br />

Dynamo aus. Als die Eisbären-Legende<br />

von Maskottchen Bully im<br />

Scheinwerferlicht übers Eisbegleitet<br />

wurde, schallte es: „Dynamo, Dynamo.“<br />

Ehre, wemEhregebührt.<br />

Nickel war 1963 als Spieler zum<br />

SC Dynamo gekommen, zuletzt ist er<br />

Assistenztrainer gewesen. „Haartmut<br />

Nickel“, sangen die Fans, „Du<br />

bist der beste Mann.“ Dann ergriff<br />

sogar einer das Mikrofon, der große<br />

Auftritte sonst lieber meidet, Münchens<br />

Trainer Don Jackson, der in<br />

seiner <strong>Berliner</strong> Zeit als Cheftrainer<br />

mit Nickel als Assistent fünf Meistertitel<br />

nach Berlin geholt hatte.„Es war<br />

mir eine große Ehre, mit dir arbeiten<br />

zu dürfen“, sagte Jackson. „Menschen<br />

wie dich gibt es heute nicht<br />

mehr viele im Profisport.“<br />

Hartmut Nickel war alles beim<br />

<strong>Berliner</strong> Eishockeyclub: Spieler, Co-<br />

Trainer, Trainer, Mahner, die gute<br />

Seele, Papa Eisbär, Vergangenheit,<br />

Gegenwart. Er feierte mit dem SC<br />

Dynamo 1966 den ersten Meistertitel,<br />

wurde später Co-Trainer im Club.<br />

In gleicher Funktion war er bis 1988<br />

auch in der DDR-Nationalmannschaft<br />

tätig, ehe er zum Cheftrainer<br />

in Berlin aufstieg. Er war der erste<br />

Cheftrainer des EHC Dynamo nach<br />

der Aufnahme in die Bundesliga,<br />

führte den Club nach dem Abstieg<br />

1992 direkt wieder in die erste Bundesliga.<br />

Nickel war immer da: loyal,<br />

Spieler,Trainer,Ikone: Hartmut Nickel bei<br />

seinem Club-Abschied 2016 IMAGO IMAGES<br />

kompetent, zuverlässig. Aus Talenten<br />

wie Sven Felski formte er andere<br />

Clublegenden. Er erlebte den Fast-<br />

Bankrott mit, den Umzug vomWellblechpalast<br />

in die Multifunktionsarena,<br />

die Wandlung vomOstclub zu<br />

Gesamtberliner Eisbärenprofis, deren<br />

Inhaber nun die amerikanische<br />

Anschutz Entertainment Group ist.<br />

EinInnehalten gab es für ihn in all<br />

den Jahren kaum. 2009 etwa, als die<br />

Mannschaft im Düsseldorfer Eishockey-Dome<br />

den vierten Titel in fünf<br />

Jahren gewonnen hatte, sich alle<br />

umarmten, Siegerbier tranken, galoppierten<br />

seine Gedanken schon<br />

Richtung neue Saison. Noch in der<br />

Kabine verpackte Nickel die Kampfansage<br />

fürs kommende Jahr in einen<br />

netten Fernsehgruß an seine Frau.<br />

„Mutti“, sagte er,„ich hoffe,eshat dir<br />

gefallen. Wir haben jetzt vier Titel.<br />

Wenn ich nach Hause komme,reden<br />

wir über den fünften.“<br />

Eine neue Saison wird Hartmut<br />

Nickel bei den Eisbären nicht mehr<br />

erleben. Am Donnerstag verstarb er<br />

nach kurzer schwerer Krankheit im<br />

Alter von74Jahren.„Erhat die Eisbären<br />

Berlin geprägt, wie kein anderer<br />

Spieler oder Trainer in der Clubgeschichte“,<br />

sagt Geschäftsführer Peter<br />

John Lee. „Sein Wirken wird immer<br />

ein Teil unserer DNA sein. Hartmut<br />

war Papa Eisbär und wird esfür uns<br />

immer bleiben.“<br />

Eine besondere Beziehung<br />

Ahh, Wimbledon, es ist soweit: Das Tennisturnier startet mit neuer Tiebreak-Regel und einem kniffligen Fall<br />

VonDoris Henkel, London<br />

Fast könnte man dieser Tage<br />

glauben, einige Spieler sähen<br />

den All England Lawn<br />

Tennis and Croquet Club,<br />

kurz AELTC, zum ersten Mal live.<br />

Oder sie hätten ihn seit Jahren nicht<br />

mehr gesehen. Denn sie tun das,was<br />

jeder Tennisfan am liebsten täte,<br />

wenn er die heiligen Hallen des Tennis<br />

betritt und den Blick einfach nicht<br />

von den makellos gepflegte Rasenplätzen<br />

lösen kann: Sie posieren für<br />

Fotos mit ihren Teams vorder Kulisse<br />

des mit Efeu bewachsenen Centre<br />

Courts oder einfach nur auf irgendeinem<br />

grünen Trainingsplatz. Die Botschaft<br />

ist klar:Ahh, Wimbledon, es ist<br />

wieder soweit.<br />

Einer der größten Fans dieses Turniers<br />

ist jener Mann, der es achtmal<br />

gewann. Vor20Jahren, mit knapp 18,<br />

spielte Roger Federer in London zum<br />

ersten Mal bei den Großen –imJahr<br />

davor hatte er den Juniorentitel gewonnen.<br />

DieGeschichte einer besonderen<br />

Beziehung begann mit einer<br />

Niederlage in fünf Sätzen gegen den<br />

Tschechen Jiri Novak.<br />

Federer ist guter Dinge, bestens<br />

eingestimmt auf das grüne Spiel mit<br />

dem kürzlich in Halle/Westfalen gewonnenen<br />

Titel, dem 102. seiner Karriere.<br />

Zu den French Open war er im<br />

Maizum ersten Malseit langem ohne<br />

Familie gereist, diesmal sind alle wieder<br />

dabei. Bei den fünf Jahre alten<br />

Söhnen Leo und Lenny hat er ein gewisses<br />

Interesse für Tennis festgestellt.<br />

Sie sind gelegentlich im Club<br />

dabei, wenn der Vater trainiert. Aber<br />

der gönnt sich auch Abwechslung anderer<br />

Art. Mit den Kollegen Nadal,<br />

Thiem, Zverev und Fognini traf er sich<br />

zu einem Mannschaftsessen von<br />

Team Europa für den Laver Cup bei<br />

einem Japaner imWestend.<br />

Nadal äußertUnverständnis<br />

Ob er mit Rafael Nadal bei dieser Gelegenheit<br />

über die Setzliste für Wimbledon<br />

sprach? Schwer zu sagen. Der<br />

Spanier hatte Unverständnis darüber<br />

geäußert, dass er in der vomTitelverteidiger<br />

Novak Djokovic angeführten<br />

Liste hinter Federer auf Platz drei landete,<br />

obwohl er in der Weltrangliste<br />

vordem Schweizer steht. Doch Wimbledon<br />

folgt seit mehr als anderthalb<br />

Jahrzehnten im Gegensatz zu den anderen<br />

drei Grand-Slam-Turnieren bei<br />

der Setzliste nicht der Weltrangliste,<br />

sondern bedient sich einer mathematischen<br />

Formel, bei der auch die<br />

Ergebnisse auf Rasen eingerechnet<br />

werden. Man kann darüber streiten,<br />

Bislang siegte er achtmal in Wimbledon: Roger Federer<br />

KOHLSCHREIBER ZUM AUFTAKT GEGEN DJOKOVIC<br />

1. Runde: Alexander Zverev(Hamburg) erhielt<br />

bei der Turnierauslosung am Freitag mit<br />

Jiri Vesely (Tschechien) eine machbare, aber<br />

nicht ungefährliche Erstrundenaufgabe. Für<br />

den weiteren Turnierverlauf ist Zverevs Auslosung<br />

vielversprechend. Hartist der Auftakt<br />

dagegen für Philipp Kohlschreiber:Ertrifft auf<br />

Titelverteidiger NovakDjokovic (Serbien).<br />

AP/PETER KLAUNZWE<br />

14 Deutsche: Es ist Kohlschreibers 13. Duell<br />

mit Djokovic, nur zwei davonhat er gewonnen,<br />

darunter eine Partie in diesem Jahr beim<br />

Masters in Indian Wells. Insgesamt stehen in<br />

Wimbledon je sieben deutsche Männer und<br />

Frauen in Runde eins. Die <strong>Berliner</strong>in Sabine<br />

Lisicki verpasste sechs Jahre nach ihrem Finaleinzug<br />

den Sprung ins Hauptfeld.<br />

Abisserl mehr Risiko<br />

ob diese Formel zeitgemäß ist und<br />

warum sie nur bei den Männern angewendet<br />

wird, aber noch ist sie im<br />

Dienst. Nachdem bei der Auslosung<br />

am Freitag herauskam, dass Federer<br />

und Nadal ohnehin im Halbfinale der<br />

unteren Hälfte gegeneinander spielen<br />

–sosie dann noch dabei sind –,<br />

kommt es nicht mehr darauf an, wer<br />

die Zwei und werdie Drei ist.<br />

Wohin mit Andy Murray?<br />

Zu den Neuigkeiten der 133. All England<br />

Championships gehört das betriebsbereite<br />

bewegliche Dach auf<br />

Court 1,wobei der Wetterbericht für<br />

die ersten Turniertage nicht so aussieht,<br />

als werde das Dach gebraucht.<br />

Eher wird die neue Regel genutzt.<br />

Nach dem Erkenntnissen vom Vorjahr<br />

mit dem zweitlängsten Spiel der<br />

Tennisgeschichte, jenen sechs Stunden<br />

und 36 Minuten im Halbfinale<br />

zwischen dem Südafrikaner Kevin<br />

Anderson und de Amerikaner John Isner<br />

inklusiveeines fünften Satzes von<br />

fast drei Stunden, fand Wimbledon,<br />

es sei an der Zeit für eine Veränderung.<br />

Jetzt wird beim Stand 12:12 im<br />

fünften Satz Tiebreak gespielt.<br />

Mindestens einen kniffligen Fall<br />

werden die Herrscher im grünen<br />

Reich lösen müssen: Wohin mit Andy<br />

Murray? Dessen Rückkehr, nur ein<br />

halbes Jahr nach einer Hüftoperation,<br />

bewegt die Tenniswelt. Murray wird<br />

bekanntlich nicht Einzel, sondern<br />

Doppel spielen –Partner ist der Franzose<br />

Pierre-Hugues Herbert –doch<br />

um den Rasen zu schonen, werden<br />

normalerweise erst ab Ende der erstenWoche<br />

auf dem CentreCourtoder<br />

Court 1 Doppel angesetzt, und so<br />

wirdesnicht ganz leicht werden, den<br />

passenden Rahmen für die mit allerlei<br />

Emotionen verzierte Rückkehr des<br />

Schotten zu finden.<br />

Das vielleicht spektakulärste Spiel<br />

der ersten Runde wird es bei den<br />

Frauen geben. Venus Williams, 39<br />

Jahre alt und damit die Älteste in der<br />

Einzelkonkurrenz, wurde gegen die<br />

Jüngste ausgelost, die 15 Jahre alte<br />

Cori Gauff. Die sieht ihr nicht nur<br />

ziemlich ähnlich, sondern gilt auch<br />

als eine der größten Hoffnungen des<br />

US-amerikanischen Tennis.<br />

Angelique Kerber, die Titelverteidigerin,<br />

wirdineinem deutschen Duell<br />

in der ersten Runde gegen Tatjana<br />

Maria spielen. Dass sie gut in Form<br />

ist, sieht man nach dem Auftritt auf<br />

Mallorca nun auch in Eastbourne,wo<br />

sie heute im Finale um den Titel spielen<br />

wird. Im zweiten Finale innerhalb<br />

einer Woche, kein schlechtes Zeichen.<br />

Vordem Heimrennen in Österreich erhöht Red Bull Racing den Druck, um an seine Erfolgsjahre anzuschließen<br />

Saftige Wiesen machen diese Bullen<br />

nicht satt. Vier Jahre dominierte<br />

Red Bull Racing die Formel 1.<br />

Von2010 bis einschließlich 2013 gewann<br />

das Team des österreichischen<br />

Milliardärs Dietrich Mateschitz die<br />

Fahrer-WM und die Konstrukteurs-<br />

WM. Es waren die Titeljahre von Sebastian<br />

Vettel. Die einstige Erfolgs-<br />

Partnerschaft ist längst Geschichte.<br />

Titel sind seitdem sowohl für Vettel<br />

bei Ferrari als auch für Red Bull ein<br />

Daueranliegen für die Zukunft.<br />

Die Gegenwart ist ernüchternd.<br />

Selbst wenn zum Heimspiel an den<br />

Grand-Prix-Tagen in der Steiermark<br />

200 000 Zuschauer erwartet werden<br />

und die Kulisse kaum schöner sein<br />

könnte. Seit 2014 darf Red Bull sein<br />

Heimspiel zelebrieren. Dank Mateschitz-Millionen<br />

wurde der frühere<br />

A1-Ring modernisiert. Die Zukunft<br />

ist offen: Laut Kleine <strong>Zeitung</strong> macht<br />

der Kurs „fast jährlich“ einen Verlust<br />

von30Millionen Euro.Daran würde<br />

auch ein Red-Bull-Sieg am Sonntag<br />

(15.10 Uhr/RTL, Sky) kaum etwas<br />

ändern.<br />

Auf die Frage, wie groß die<br />

Chance sei, den Heimerfolg aus dem<br />

Große Lücke: Max Verstappen wünscht sich Glück.<br />

Vorjahr zu wiederholen, antwortete<br />

der ansonsten forsche MaxVerstappen<br />

aus den Niederlanden: „Hm,<br />

nicht so groß, denke ich. Es ist ein<br />

bisschen schwierig. Wir brauchen<br />

ein wenig Glück.“ Glück wie es Verstappen<br />

vor einem Jahr hatte, weil<br />

beide Mercedes ausfielen, ist kein<br />

zuverlässiger Erfolgsfaktor. Ebensowenig<br />

das Wetter, auf das Red Bulls<br />

Motorsportberater im Kampf gegen<br />

GETTY IMAGES/THOMPSON<br />

den seit 2014 tonangebenden Mercedes<br />

mit Champion Lewis Hamilton<br />

und Ferrari setzt. „Aus eigener<br />

Kraft können wir es nicht gewinnen,<br />

aber es gibt Umstände wie diese unglaubliche<br />

Temperatur“, sagte Helmut<br />

Marko. Der76-Jährige bildet mit<br />

Teamchef Christian Horner, 45, das<br />

Führungsduo des Teams.<br />

59 Siege feierte Red Bull unter ihrerLeitung<br />

seit dem Einstieg zur Sai-<br />

son 2005. 163 Podiumsplätze waren<br />

es insgesamt, dazu kommen 60 Pole<br />

Positionen. Die meisten fielen in die<br />

Titel-Ära. Nur ein bisschen mitspielen<br />

entspricht aber nicht dem Anspruch<br />

von Red Bull. Nach den ausbleibenden<br />

Erfolgen kündigte das<br />

Team die einst so erfolgreiche Partnerschaft<br />

mit Motorlieferant Renault<br />

auf –begleitet von scharfer und öffentlicher<br />

Kritik an den Franzosen.<br />

In diesem Jahr fährtdas Team mit<br />

Antrieben von Honda. Ein Sieg gelang<br />

noch nicht. „Wir versuchen<br />

jetzt, mit unseren japanischen Partnern<br />

ein bisserl mehr Risiko einzugehen.<br />

Dasist halt schwierig, die haben<br />

eine andere Kultur, eine andere<br />

Denkungsweise“, meint Marko.<br />

Druck macht er gern. Auch Verstappens<br />

Kollege PierreGasly bekam das<br />

vor dem Heimrennen zu spüren.<br />

Nichts von Idylle grasender Kühe,<br />

sondern nackte Zahlen. 37 Punkte<br />

holte der 23 Jahrealte Franzose Gasly<br />

bislang, Verstappen steht bei 100.<br />

Gaslys Rückstand sei „nicht zu akzeptieren“,<br />

meinte Marko. DieLücke<br />

vonRed Bull auf Mercedes allerdings<br />

wohl auch nicht. (dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Losglück für<br />

deutsche Handballer<br />

HANDBALL. DerWM-Vierte<br />

Deutschland hat bei der EM 2020 in<br />

Norwegen, Österreich und Schweden<br />

eine leichte Vorrundenaufgabe<br />

erhalten. DasTeam trifft in der<br />

Gruppe CinTrondheim auf Titelverteidiger<br />

Spanien, Lettland und die<br />

Niederlande.<br />

Ludwig/Kozuch starten mit<br />

Sieg in die Heim-WM<br />

BEACHVOLLEYBALL. Titelverteidigerin<br />

LauraLudwig ist mit ihrer Partnerin<br />

Margareta Kozuch mit einem<br />

Sieg in die Heim-WM gestartet. Das<br />

Hamburger Duoschlug am Freitag<br />

in ihrer Wahlheimat Hamburgim<br />

ersten Gruppenspiel das US-amerikanische<br />

Team Kelley Larsen und<br />

Emily Stockman mit 2:0 (21.19,<br />

21:15). Damit gehen OlympiasiegerinLudwig,<br />

die seit dem Karriere-<br />

Ende ihrer langjährigen Partnerin<br />

Kira Walkenhorst seit Jahresbeginn<br />

mit der 336-maligen Hallen-Nationalspielerin<br />

Kozuch ein Team bildet,<br />

mit neuem Selbstbewusstsein ins<br />

zweite Spiel am Sonntagabend gegen<br />

das brasilianische Topteam MariaAntonelli/Carol.<br />

Degenkolb nicht für die Tour<br />

de France nominiert<br />

RADSPORT. John Degenkolb wird<br />

nicht an der 106. Tour de France an<br />

den Startgehen. Wieder 30 Jahrealte<br />

Klassikerspezialist aus Oberursel auf<br />

seinem Instagram-Account mitteilte,wolle<br />

sich sein US-amerikanisches<br />

Trek-Segafredo-Team auf die<br />

Gesamtwertung und somit auf die<br />

komplette Unterstützung des Australiers<br />

Richie Portekonzentrieren.<br />

An diesem Sonntag wirdder gebürtige<br />

Thüringer bei den deutschen<br />

Meisterschaften auf dem Sachsenring<br />

um das Trikot mit dem schwarzrot-goldenen<br />

Brustring kämpfen.<br />

MVP Antetokounmpo spielt<br />

bei der WM mit<br />

BASKETBALL. DieWeltmeisterschaft<br />

in China (31. August bis 15. September)<br />

ist um eine große Attraktion reicher.Giannis<br />

Antetokounmpo,<br />

„MVP“ (wertvollster Spieler) der abgelaufenen<br />

NBA-Saison, bestätigte<br />

am Freitag seine Teilnahme für Griechenland.<br />

„Ich will dortsein und<br />

meiner Mannschaft helfen, Großes<br />

zu erreichen“, sagte der 24 Jahrealte<br />

Ausnahmespieler vonden Milwaukee<br />

Bucks.Griechenland spielt in der<br />

Gruppe Fgegen Brasilien, Neuseeland<br />

und Montenegro. Deutschland<br />

spielt in der Gruppe G, Titelverteidiger<br />

ist Spanien.<br />

BR Volleys starten bei den<br />

Netzhoppersindie Saison<br />

VOLLEYBALL. Laut dem Spielplan<br />

der Bundesliga startet der deutsche<br />

Meister BR Volleys die neue Saison<br />

mit dem Derbybei den Netzhoppers<br />

in Königs Wusterhausen am 12. Oktober,bevor<br />

die <strong>Berliner</strong> am 15. Oktober<br />

beim Heimauftakt gegen die<br />

Grizzlys Giesen erstmals in der Max-<br />

Schmeling-Halle aufschlagen.<br />

Fünfkämpferin Schleu bei<br />

Weltcup-Finale auf Platz drei<br />

MODERNER FÜNFKAMPF.Annika<br />

Schleu (Spandau) hat beimWeltcup-<br />

Finale der Modernen Fünfkämpfer<br />

in Tokio einen starken dritten Platz<br />

belegt. Die29-Jährige musste sich<br />

beim Testwettkampf für die Spiele<br />

im kommenden Jahr nur London-<br />

Olympiasiegerin LauraAsadauskaite<br />

(Litauen) und der Olympiazweiten<br />

Elodie Clouvel geschlagen geben.<br />

Am Sonnabend findet das Finale der<br />

Männer statt. DieSieger der Einzelwettbewerbe<br />

erhalten einen Quotenplatz<br />

für Olympia 2020.


22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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Sport<br />

Schnürtihre Schuhe, um nun endlich bei der WM einzugreifen: Dzenifer Marozsan<br />

DPA/SEBASTIAN GOLLNOW<br />

Gespenst an der Vilaine<br />

Deutschlands Fußballerinnen erwarten im WM-Viertelfinale gegen Schweden Dzsenifer Marozsan zurück –und damit auch Spielwitz und Kreativität<br />

VonFrank Hellmann, Rennes<br />

Die Zeiten reichen bis ins<br />

Mittelalter zurück, dass<br />

der Fluss Vilaine für die<br />

Bretagne eine wichtige<br />

Rolle spielte,umWaren aus dem Golf<br />

von Biskaya bis hinauf nach Rennes<br />

zu transportieren. Trotzdem ist sein<br />

Wert mit den angrenzenden Gewässern<br />

auch heute für die bretonische<br />

Hauptstadt nicht zu unterschätzen,<br />

denn nur hier findet sich noch ein<br />

wenig Abkühlung von der Sommerhitze,<br />

die mittlerweile auch Frankreichs<br />

Norden in den Klammergriff<br />

genommen hat.<br />

Direkt an diesem Fluss liegt der<br />

Roazhon Park,indem nun der wichtigsteWM-Härtetest<br />

für die deutsche<br />

Frauen-Nationalmannschaft mit<br />

dem Viertelfinale gegen Schweden<br />

(Sonnabend 18.30 Uhr/ ARD) steigt.<br />

Während der einwöchigen Pause<br />

seit dem Achtelfinale –soviel wie bei<br />

keinem anderenTeilnehmer desTurniers<br />

–ist die Anspannung genauso<br />

gestiegen wie die Temperaturanzeige.Trotzdem<br />

will Bundestrainerin<br />

Martina Voss-Tecklenburg den langen<br />

Vorlauf nicht missen: „Weil wir<br />

zu Kräften kommen konnten. Wir<br />

haben einen Schwerpunkt gesetzt<br />

im technisch-taktischen Bereich.“<br />

Die51-Jährige erwartet ein„Spiel auf<br />

Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten<br />

entscheiden können.“ Oder einfach<br />

die größereHitzebeständigkeit.<br />

In der Heimstätte des französischen<br />

Pokalsiegers Stade Rennes findet<br />

der ewige Klassiker des Frauenfußballs<br />

statt, die aus deutscher Sicht<br />

fast immer einen guten Ausgang<br />

nahmen: 20 von28Begegnungen hat<br />

die stolze Frauenfußball-Nation aus<br />

Skandinavien verloren. Die letzte<br />

deutsche Turnier-Niederlage reicht<br />

bis zur WM 1995 zurück (2:3). Zur<br />

Vertreibung des Fluchs hat sich der<br />

Ministerpräsident Stefan Löfven eingeschaltet,<br />

die <strong>Zeitung</strong> „Aftonbladet“<br />

den deutschen Werbespot verspottet<br />

und die Anführerin Caroline<br />

Seger angekündigt, „die ewige Geschichte<br />

umzuschreiben“.<br />

Positiver Abnabelungseffekt<br />

Für den zweifachen Weltmeister und<br />

Olympiasieger Deutschland hängt<br />

zu Beginn der Amtszeit von Voss-<br />

Tecklenburg an diesem europäischen<br />

K.-o.-Duell die Qualifikation<br />

für die Olympia 2020. Druckempfindet<br />

die Duisburgerin deshalb nicht:<br />

„Ich vertraue dieser Mannschaft, die<br />

Charakter, Leidenschaft und Wille<br />

kennzeichnet.“ Und weniger Kreativität,<br />

Technik und Spielwitz. Alles<br />

Komponenten, die Dzsenifer Marozsan<br />

verkörpert. Doch alle Planspiele<br />

mit der Titelsammlerin von Olympique<br />

Lyon waren nach ihrem Bruch<br />

der Mittelzehe des linken Fußes im<br />

Auftaktspiel gegen China (1:0)<br />

durchkreuzt, ehe die WM so richtig<br />

begann. Die Rückkehr soll nun am<br />

DEUTSCHLAND Schult<br />

Gwinn Doorsoun Hegering Schweers<br />

Magull<br />

Leupolz<br />

Huth Marozsan Däbritz<br />

Popp<br />

Rolfö<br />

Blackstenius Jakobsson<br />

Seger<br />

Asllani Rubensson<br />

Eriksson Sembrant Fischer<br />

Glas<br />

Lindahl<br />

VoraussichtlicheAufstellung<br />

SCHWEDEN<br />

Schiedsrichterin: Stephanie Frappart(Frankreich)<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: DPA<br />

selben Orterfolgen, wo sich das Malheur<br />

ereignete.AmTag vordem Spiel<br />

sagte Voss-Tecklenburg: „Dzsenifer<br />

wird spielen können. Wir werden<br />

noch entscheiden, ob vonBeginn an<br />

oder im Laufe des Spiels.“<br />

Die deutsche Spielmacherin gilt<br />

als das personifizierte schwedische<br />

Schreckgespenst. Bei der EM 2013<br />

im Halbfinale (0:1) gab sie für den<br />

Gastgeber die Spaßbremse,als sie in<br />

Göteborgden Ball entschlossen über<br />

die Linie grätschte.Dass sie es viel filigraner<br />

kann, zeigte sie danach: Im<br />

WM-Achtelfinale 2015 (1:4) im kanadischen<br />

Ottawa erzielte sie ihr erstes<br />

WM-Tor, und sie war im Finale des<br />

Olympischen Fußballturniers (2:1)<br />

die Matchwinnerin, als sie in Rio de<br />

Janeirobei beiden Treffernihren feinen<br />

FußimSpiel hatte.Allein mit ihrerPräsenz<br />

beschwörtsie beim Gegner<br />

die Geister der Vergangenheit.<br />

Vermutlich ist der Platz auf der<br />

Bank für die 27-Jährige trotzdem zunächst<br />

der bessere. Denn die deutsche<br />

Mannschaft hat ohne die<br />

„Spiel-Figur“ (Kicker) einen Emanzipationsprozess<br />

hinbekommen.<br />

Deutschland gewann zwar keine<br />

Schönheitspreise, aber ohne Gegentor.<br />

Nia Künzer, die im WM-Finale<br />

2003 gegen Schweden das Golden<br />

Goal köpfte und als ARD-Expertin<br />

auch dieses Turnier intensiv verfolgt,<br />

hat einen positiven Abnabelungseffekt<br />

beobachtet. „Vorher hat sich alles<br />

auf Dzsenifer Marozsan konzentriert,<br />

weil sie im Moment auch eine<br />

der besten Spielerinnen der Welt ist,<br />

jetzt schaffen sie es tatsächlich, das<br />

als Team aufzufangen.“<br />

Die Trainerin muss abwägen, ob<br />

sie schon alles wieder auf ihre Edeltechnikerin<br />

ablädt. Nicht das vor jedem<br />

Spiel ausgerufene „Allez maximal“,<br />

sondern „alle Bälle zu Maro“<br />

schien das Motto zu lauten. „Gefühlt<br />

kann man sie in jeder Situation anspielen.<br />

Dass siemit einer Aktion ein<br />

Spiel entscheidet, hat sie schon öfter<br />

gezeigt“, sagt Abwehrchefin Marina<br />

Hegering. Aber Torhüterin Almuth<br />

Schult sieht auch ein Wagnis, wenn<br />

jetzt schon zu viel Druck der Nummer<br />

zehn laste. „Es ist was anderes,<br />

wenn man so lange nicht durchgängig<br />

trainieren kann. Wir freuen uns,<br />

wenn sie auf dem Platz steht. Aber<br />

wir wollen als Mannschaft 90 Minuten<br />

eine tolle Leistung zeigen –ob<br />

mit Dzseni oder ohne.“<br />

Vielleicht reicht es bei Marozsan<br />

sogar, nach 120 strapaziösen Minuten<br />

humpelnd im Elfmeterschießen<br />

zu verwandeln. Damit hat sie vorvier<br />

Jahren gute Erfahrungen im gewonnenen<br />

WM-Viertelfinale gegen<br />

Frankreich gemacht. Viel mehr ließ<br />

ein malader Fußdamals nicht zu.<br />

FrankHellmann<br />

sieht eineTrainerin voreinen<br />

schwierigen Entscheidung.<br />

Die Geschichte einer späten Liebe<br />

Die Italiener entdecken dank der überzeugenden Auftritte des Nationalteams bei der WM in Frankreich den Frauenfußball für sich<br />

VonFrank Hellmann, Valenciennes<br />

Das Bistrot de Charles in Valenciennes<br />

bietet an Spieltagen<br />

dieser Frauen-Weltmeisterschaft<br />

eine beliebte Begegnungsstätte vor<br />

Fußballspielen im Stade du Hainaut:<br />

Den Kreisverkehr passiert jeder, der<br />

in das rote getünchte Heimstadion<br />

des französischen Zweitligisten FC<br />

Valenciennes gelangen will. An der<br />

Backsteinfassade hängen fein säuberlich<br />

die Flaggen jener Nationen,<br />

die in der Vorrunde hier schon gespielt<br />

haben: Italien und Australien,<br />

Spanien und Deutschland, Kamerun,<br />

Niederlande und Brasilien.<br />

Nun kehren zum WM-Viertelfinale<br />

Niederlande gegen Italien<br />

(Sonnabend 15 Uhr/ ARD) zwei jener<br />

Nation zurück, was in einem Fall<br />

doch überrascht: Italien hat 20 Jahre<br />

nicht bei einer Frauen-WM mitgespielt,<br />

jetzt schreiben Le Azzurre auf<br />

einmal die Geschichte einer späten<br />

Liebe: eine seit Ewigkeiten ganz auf<br />

den Männerfußball gepolte Nation<br />

vonihren Vorzüge zu überzeugen.<br />

Als die Italienerinnen bei der<br />

Frauen-EM 2013 ein Viertelfinale gegen<br />

die deutschen Fußballerinnen<br />

bestritten, schickte die La Gazzetta<br />

dello Sport erst nach der Vorrunde<br />

den ersten italienischen Reporter,<br />

der damals schweißgebadet und verspätet<br />

zur Pressekonferenz im südschwedischen<br />

Växjö erschien. Doch<br />

mittlerweile schmelzen die Vorbe-<br />

halte gegen ein Frauenturnier<br />

wie das teure<br />

Speiseeis in den Gassen<br />

einer französischen<br />

Fußgängerzone.<br />

Der Sender RAI Uno<br />

vermeldet Rekordquoten.<br />

Beim Gruppenspiel<br />

gegen Brasilien<br />

(0:1), inklusive Pay-TV,<br />

schauten schon 7,3<br />

Millionen Landsleute<br />

zu, was Stürmerin Cristiana<br />

Girelli gar nicht<br />

fassen konnte. Bereits<br />

nach ihrem Dreierpack gegen Jamaika<br />

(5:0) erschien die 29-Jährige<br />

auf Titelseiten von Tageszeitungen,<br />

die zuvor für sie –wenn überhaupt –<br />

Plötzlich im Mittelpunkt:<br />

Cristiana Girelli<br />

DPA/SECO<br />

nur die letzte Meldung<br />

übrig hatten.<br />

„Die mediale Aufmerksamkeit,<br />

die wir<br />

bekommen, ist vonunschätzbarem<br />

Wert“,<br />

glaubt die Stürmerin<br />

Girelli vonJuventus Turin,<br />

die ja schon im<br />

Liga-Alltag ein Erweckungserlebnis<br />

hatte.<br />

Zum Spitzenspiel gegen<br />

den AC Florenz<br />

strömten auf einmal<br />

39 000 in jenes Stadion,<br />

in dem sonst Cristiano Ronaldo auftritt.<br />

Immer mehr Vereine ziehen<br />

mit. Der ACMailand, die AS Rom.<br />

Spielerberater bekommen Anrufe,<br />

was es denn kostet, eine deutsche<br />

Nationalspielerin zu verpflichten.<br />

Nun wird esnoch dauern, bis diese<br />

wirklich über die Alpen ziehen, wie<br />

einst in den Neunzigerjahren deutsche<br />

Männer,aber die Signalwirkung<br />

ist nicht zu unterschätzen.<br />

Trainerin Milena Bertolini spürt,<br />

dass sich nach dem souverän verwalteten<br />

2:0 im Achtelfinale gegen<br />

China –ein Tagnach ihrem 53. Geburtstag<br />

–eine ganz große Tür aufgehen<br />

würde, sollte es bis ins Halbfinale,<br />

und dann vielleicht wieder gegen<br />

Deutschland gehen. Europameister<br />

Niederlande ist individuell<br />

sicher besser besetzt, aber das taktische<br />

Geschick ihrer Spielerinnen<br />

nicht zu unterschätzen „Eine solide,<br />

sichere Defensive ist ein wichtiger<br />

Aspekt im Fußball“, sagt die Trainerin.<br />

Sollte heißen: Lieke Martens<br />

oder Vivianne Miedema, ihr müsst<br />

euch was einfallen lassen.<br />

Damit spannt sich die Verbindung<br />

zu jenem Fußballlehrer,der bei<br />

der EM 2013 noch auf der Trainerbank<br />

saß: Antonio Cabrini, ein Weltmeister<br />

aus der Verteidigung von<br />

1982. Cabrini schien das Amt auch<br />

deshalb ganz gerne zu bekleiden,<br />

weil er seinen Job recht ungestört<br />

ausüben konnte.Vor allem ohne jeglichen<br />

Medienrummel. Nach einer<br />

0:1-Niederlage gegen Deutschland<br />

zog übrigens auch die bekannteste<br />

italienische Sportgazette ihreneinzigen<br />

Mann schnell wieder ab.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 23 *<br />

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Sport<br />

Jesus<br />

sei<br />

Dank<br />

Brasilien steht im Halbfinale<br />

der Copa América<br />

Erwar in den vergangenen Tagen<br />

missmutig gewesen, dieser Gabriel<br />

Jesus. Seine brasilianischen<br />

Teamkollegen sahen, dass sich der<br />

Stürmer vonManchester City plagte,<br />

sich den Kopf zerbrach. Sein verschossener<br />

Elfmeter in der Gruppenphase<br />

der Copa América beim<br />

Stand von 5:0 der Brasilianer gegen<br />

Peru hatte ihn beschäftigt. Tagelang.<br />

Er dachte an Rücktritt. Aber Teamkameraden<br />

wie Kapitän Dani Alves,wie<br />

Thiago oder Tite redeten ihm gut zu,<br />

hielten ihn davon ab,bauten ihn auf.<br />

Schließlich schickte auch Dona<br />

Vera aus der Favela Jardim Peri in São<br />

Paulo, woGabriel Jesus als Jugendlicher<br />

die Nachmittage auf den Sandplätzen<br />

des benachbarten Militärgefängnisses<br />

beim Kicken verbrachte,<br />

eine aufmunternde Nachricht an ihrenSohn.<br />

Derhatte schließlich nicht<br />

nur die Elfmeterchance im letzten<br />

Gruppenspiel verpasst, sondern in<br />

den vergangenen neun Turnierspielen<br />

der Brasilianer, fünf bei der WM,<br />

plus vier bei der Copa América –also<br />

alles in allem mehr als 600 Minuten –<br />

kein Tormehr erzielt. Und das, obwohl<br />

er mit 16 Treffern noch immer<br />

der beste Torschütze inder Ära von<br />

Nationaltrainer Tite ist.<br />

Tja, und dann gab es dieses Elfmeterschießen<br />

in Porto Alegre, ausgerechnet<br />

gegen Paraguay. Nach 90<br />

Minuten hatte es 0:0 gestanden.<br />

Trotz 70 Prozent Ballbesitz für Brasilien,<br />

trotz 25 Torschüssen, trotz 40<br />

Minuten in Überzahl, da Paraguays<br />

Innenverteidiger Fabian Balbuena in<br />

der 58. Minute für eine Notbremse<br />

die Rote Karte gesehen hatte. Eine<br />

Verlängerung sieht das Copa-Reglement<br />

erst ab dem Halbfinale vor.<br />

So eine Erleichterung: Torhüter Alisson<br />

mit Gabriel Jesus im Arm. AFP/JUAN MABROMATA<br />

Gegen Paraguay war Brasilien jeweils<br />

im Viertelfinale 2011 und 2015<br />

jeweils nach Elfmeterschießen ausgeschieden.<br />

Auch dieses Mal würde<br />

der Sieger im Copa-Halbfinale stehen.<br />

Auf dem Platz fragte Brasiliens<br />

Assistenztrainer Cleber Xavier auf<br />

Geheiß von Trainer Tite, wer es sich<br />

zutrauen würde, gegen Paraguays<br />

Torhüter Gatito Fernández anzutreten.<br />

Und: Gabriel Jesus meldete sich.<br />

Im Roulette schnappte sich Brasiliens<br />

Torhüter Alisson Becker von<br />

Champions-League-Sieger FC Liverpool<br />

Paraguays ersten Schuss von<br />

Gustavo Gomez. Dann schossen der<br />

frühere Hoffenheimer Roberto Firmino<br />

auf brasilianischer Seite und<br />

Derlis Gonzalez für Paraguay neben<br />

das Tor. Gabriel Jesus sagte,ersei zuversichtlich<br />

gewesen, den Ball auf<br />

seine Art zuschießen: ruhig und gefühlskalt.<br />

Und wirklich: Er versetzte<br />

Paraguays Torwart Fernández, Gatito,<br />

das Kätzchen, sprang in die falsche<br />

Ecke. Brasilien gewann das Elfmeterschießen<br />

4:3, Jesus sei Dank.<br />

Das Halbfinale der Südamerika-<br />

Meisterschaft steht am Dienstag im<br />

Mineirão-Stadion von Belo Horizonte<br />

statt. Dort, wo die Selecão vor<br />

fünf Jahren bei derWM mit einem 1:7<br />

von Deutschland in der Vorschlussrunde<br />

gedemütigt worden war. Dieser<br />

Makel soll nun gegen den Sieger<br />

des Viertelfinales zwischen Argentinien<br />

und Venezuela (nach Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe) überdeckt<br />

werden. (kah. mit sid)<br />

Kniff in der Rhetorik<br />

U21-Trainer Stefan Kuntz will den EM-Titel mit seinem Team nicht verteidigen, sondern erobern<br />

VonTobias Schächter,Bologna<br />

Nadiem Amiridribbelte in<br />

der Mixed-Zone von einem<br />

Reporter zum<br />

nächsten. Schließlich<br />

tauchte der Offensivspieler der TSG<br />

Hoffenheim vordem Pulk deutscher<br />

Journalisten auf, es herrschten kurz<br />

vor22Uhr noch fast 40 Grad im Stadion<br />

vonBologna. Aber Amiriwirkte<br />

frisch. Es war ja auch genau jener<br />

Moment, auf den er seit sieben Wochen<br />

hingearbeitet hatte. Damals<br />

hatte er sich im Bundesligaspiel gegen<br />

Bremen einen Außenbandriss<br />

im linken Knöchel zugezogen, seine<br />

Teilnahme an der U21-EM in Italien<br />

schien in Gefahr zu sein. Doch in der<br />

Donnerstagnacht war er gefragt,<br />

nach dem 4:2-Sieg der Deutschen im<br />

Halbfinale gegen Rumänen.<br />

Amiri hatte ebenso zwei Tore erzielt<br />

wie der Freiburger Stürmer Luca<br />

Waldschmidt und ist nun neben<br />

Mahmoud Dahoud, Timo Baumgartl<br />

und Levin Öztunali einer von vier<br />

Spielern imKader, die zum zweiten<br />

Mal inSerie den EM-Titel gewinnen<br />

können.Wievor zwei Jahren in Polen<br />

heißt der Finalgegner am Sonntag in<br />

Udine um 20.45 Uhr Spanien. Trainer<br />

Stefan Kuntz hatte vor dem Turnier<br />

mit einem rhetorischen Kniff<br />

seine Spieler motiviert: „Wir wollen<br />

den Titel nicht verteidigen, sondern<br />

erobern.“ DieSpanier,die im Semifinale<br />

Frankreich 4:1 bezwangen, werden<br />

das Endspiel wohl genau mit<br />

dieser Einstellung angehen.<br />

Wie ein Hundertmeterläufer<br />

Für Amiriwar es in Bologna der erste<br />

Turnier-Einsatz von Anfang an,<br />

nachdem er zunächst dem Augsburger<br />

Marco Richter den Vortritt hatte<br />

lassen müssen. Richter überragte die<br />

ersten beiden Spiele, verletzte sich<br />

dann, während Amiri von Trainer<br />

Kuntz immer wieder längere Spielpraxis<br />

bekam. Gegen Rumänien war<br />

Amiridann topfit und der beste Spieler<br />

im weißen Trikot.<br />

Das1:0 (17.) erzielte er mit einem<br />

beherzten Schuss nach einem Antritt<br />

aus dem Mittelfeld –und in der<br />

Nachspielzeit traf er wie Luca Waldschmidt<br />

kurz davor (87.): per Freistoß.<br />

Danach zog Amiri trotz der<br />

Hitze noch mal einen Sprint an wie<br />

ein Hunderterläufer.„Ichwar eigentlich<br />

tot, aber dann hatte ich so viel<br />

Kraft, das waren einfach Emotionen<br />

pur“, erzählte Amiri: „Der Trainer<br />

wollte mich auswechseln, aber ich<br />

habe gesagt, nee, lass mich drin. Ich<br />

wollte unbedingt schießen.“<br />

Motivator und Matchwinner:Trainer Stefan Kuntz gratuliertNadiem Amiri. ZUMA/M. CIAMBELLI<br />

DEUTSCHLANDS PFLICHTSPIELBILANZ GEGEN SPANIEN<br />

7<br />

Mal standen sich die<br />

U21-Nationalteams von<br />

Spanien und Deutschland<br />

bisher gegenüber.<br />

2017<br />

gewann Deutschland im EM-<br />

Finale in Krakau durch ein<br />

Tordes früheren Herthaners<br />

Mitchell Weiser mit 1:0.<br />

Party auf Video<br />

4<br />

Mal siegten allerdings die<br />

Spanier,zudem gabeszwischen<br />

den Nachwuchsteams<br />

beider Länder ein Remis.<br />

Überschwänglich ist auch die Art,<br />

wie Amiri Fußball spielt. Wobei: Das<br />

Spiel des 22 Jahre jungen Technikers<br />

ist erwachsener geworden, er weiß<br />

jetzt viel besser, wann er abspielen<br />

soll, wann er dribbeln kann. Eine<br />

Lehre, die er in Hoffenheim bei Trainer<br />

Julian Nagelsmann, gezogen hat.<br />

„Die Bolzplatzmentalität aber lasse<br />

ich mir nicht austreiben“, betont<br />

Amiri, der A-Nationalspieler werden<br />

und regelmäßig Champions League<br />

spielen will. Sein Verbleib in Hoffenheim<br />

bei einer angeblichen Ausstiegsklausel<br />

von 14Millionen Euro<br />

in seinem Vertragist nicht sicher.<br />

„Bolzplatzmentalität“ ist übrigens<br />

eines jener Stichworte, die im<br />

Zentrum der Neujustierung der Talenteausbildung<br />

beim DFB stehen.<br />

In der aktuellen U21-Auswahl kicken<br />

noch Bolzplatztypen wie Amiri und<br />

Waldschmidt (siehe Text unten).<br />

Und inTimo Werner, Thilo Kehrer,<br />

Julian Brandt, KaiHavertz und Leroy<br />

Sané dribbelten sich bereits noch in<br />

der U21 spielberechtigte Großtalente<br />

in der A- Nationalmannschaft<br />

fest. In der Euphorie nach dem abermaligen<br />

Finaleinzug meinte DFB-Vizepräsident<br />

Dr. Reinhard Rauball<br />

dann auch: „An allen Ecken und<br />

Ende hörtman, dass es nicht gut bestellt<br />

sei um den deutschen Nachwuchs.<br />

Diese Mannschaft hat das<br />

heute widerlegt.“<br />

Emotionale Ansprache<br />

Die aktuelle U21 beweist in Italien<br />

aber nicht nur Kreativität. Fast alle<br />

Spieler sind gestandene Bundesligaprofis,<br />

Amiri etwa absolvierte schon<br />

105 Erstligaspiele. Diese Erfahrung<br />

aus der Bundesliga gab im Glutofen<br />

von Bologna den Ausschlag für den<br />

Erfolg gegen zunächst überlegene,<br />

dann kraftlose Rumänen. Trainer<br />

Kuntz reißt die jungen Spieler mit. In<br />

der Halbzeit, erzählte Amiri, habe<br />

der Trainer eine sehr, sehr emotionale<br />

Ansprache gehalten, die Mannschaft<br />

sehr hart angepackt: „Das hat<br />

uns gutgetan, das hat uns gepuscht.“<br />

Kuntz gibt jedem das Gefühl,<br />

wichtig zu sein. Nach dem Sieg gegen<br />

Rumänien umarmte der frühere<br />

Nationalspieler lange den Neu-<strong>Berliner</strong><br />

Eduard Löwen, der nicht zum<br />

Einsatz gekommen war. Oder: Nach<br />

Amiris Verletzung schrieb Kuntz<br />

dem gebürtigen Ludwigshafener<br />

und Sohn afghanischer Eltern noch<br />

im Stadion eine Nachricht, in der er<br />

ihm mitteilte,erbaue auf ihn bei der<br />

EM. Die Spieler danken Kuntz dessen<br />

Vertrauen, in dem sie sich immer<br />

wieder neu überwinden.<br />

Luca Waldschmidt stellt den Rekord als EM-Torschütze ein und verpasst die Siegesfeier im Mannschaftsbus<br />

Luca Waldschmidt saß noch immer<br />

im Stadion von Bologna, als<br />

im deutschen Mannschaftsbus die<br />

Party abging. Der neue EM-Rekordtorschütze<br />

verpasste nach dem Einzug<br />

ins Finale wegen einer Dopingprobe<br />

sowohl die Feier in der Kabine<br />

als auch die nächtliche Rückfahrt in<br />

Richtung Udine. „Das schmerzt<br />

schon ein bisschen. Vielleicht bekomme<br />

ich ja ein paar Videos aufs<br />

Handy geschickt“, sagte Waldschmidt,<br />

der in einem Minibus die<br />

drei Stunden nach Fagagna absaß.<br />

Dabei war es Waldschmidt, der<br />

die Partynacht erst ermöglicht hatte.<br />

Wieder einmal. Beim 4:2 (1:2) gegen<br />

Rumänien erzielte er einen Doppelpack<br />

und steht nun bei sieben Turnier-Toren<br />

aus vier Spielen. Damit<br />

stellte er den Rekord des Schweden<br />

Marcus Berg aus dem Jahr 2009<br />

schon vor dem Finale am Sonntag<br />

gegen Spanien (20.45 Uhr/ARD) ein.<br />

„Klar ist das schön. Aber der Titel für<br />

die gesamte Mannschaft steht über<br />

allem“, sagte er bescheiden.<br />

Schon jetzt steht aber fest, dass<br />

bei der Suche nach dem besten Spieler<br />

des Turniers kein Weg an dem<br />

Trifft gegen Rumänien im Doppelpack: Luca Waldschmidt<br />

Stürmer des SC Freiburg vorbei führen<br />

wird. Den bisherigen deutschen<br />

Rekordschützen Pierre Littbarski<br />

(sechs Tore 1982) hat er bereits überholt.<br />

„Diesen Rekord hat er sich redlich<br />

verdient. Es freut mich für den<br />

Jungen“, sagte Littbarski. Und jetzt?<br />

Noch ein Treffer gegen Spanien, und<br />

Waldschmidt lässt auch Marcus Berg<br />

hinter sich und schnappt sich die alleinige<br />

Bestmarke. „Jetzt soll Luca<br />

GETTY IMAGES/ALESSANDRO SABATTINI<br />

sich auch den richtigen Rekord holen“,<br />

sagte Littbarski.<br />

Bei seinem Verein SC Freiburg<br />

nahm man die Leistungen „mit großer<br />

Freude“ wahr und blickte einem<br />

möglichen Interesse großer Klubs<br />

gelassen entgegen. „Wir können natürlich<br />

nicht verhindern, dass andere<br />

Vereine auf ihn aufmerksam<br />

werden und sich aufgrund der guten<br />

Auftritte mit ihm beschäftigen“,<br />

sagte Sportvorstand Jochen Saier:<br />

„Inhaltlich ist es für beide Seiten<br />

richtig, den gemeinsamen Wegfortzusetzen,<br />

um die gute Entwicklung<br />

weiter voranzutreiben und zu stabilisieren.“<br />

Es ist kein Wunder, dass Waldschmidt<br />

international längst gefragt<br />

ist. Als er lange nach Schlusspfiff<br />

endlich die Dopingprobe erledigt<br />

hatte, wartete ein italienischer Journalist,<br />

der den verdutzten DFB-Spieler<br />

nach Ferrari, Michael Schumacher<br />

und sogar Valentino Rossi befragte.<br />

Schließlich heißt Luca Waldschmidt<br />

laut Pass mit Vornamen<br />

Gian-Luca, was ziemlich italienisch<br />

klingt. „Ja, mein Name ist eigentlich<br />

Gian-Luca. Aber das sagt keiner zu<br />

mir.Auch nicht meine Mutter,wenn<br />

sie sauer ist. Ich glaube, der Name<br />

hat meinen Eltern einfach gefallen“,<br />

sagte Waldschmidt. Also keine italienischen<br />

Spuren in der Familie –der<br />

Reporter zogsich enttäuscht zurück.<br />

Damit durfte auch Waldschmidt<br />

die Heimreise antreten. „Ich hoffe,<br />

dass wir Sonntag noch mal einen<br />

Grund haben, die Kabine auseinander<br />

zu nehmen“, sagte er. (sid)<br />

Fußball<br />

Frauen, WM in Frankreich<br />

Viertelfinale:<br />

Norwegen -England 0:3 (0:2)<br />

Frankreich -USA<br />

Italien -Niederlande<br />

Sa., 15.00 Uhr<br />

Deutschland -Schweden Sa., 18.30 Uhr<br />

Finale:<br />

FUSSBALL<br />

Cas schließt den AC Mailand<br />

vom Europapokal aus<br />

MAILAND.Der AC Mailand ist wegen<br />

Verstößen gegen das Financial<br />

Fair Play für die kommende Saison<br />

aus dem Europapokal ausgeschlossen<br />

worden. Dasentschied der Internationale<br />

Sportgerichtshof (Cas) am<br />

Freitag. Milan hatte in der vergangenen<br />

Saison den fünften Platz belegt<br />

und wärefür die Europa League<br />

spielberechtigt gewesen. DerKlub<br />

akzeptierte in einer Stellungnahme<br />

die Strafe,auch wenn es traurig sei,<br />

dass die Fans den Klub nächste Saison<br />

nicht im Europacup sehen können.<br />

Es sei die Folge aus den Verfehlungen<br />

der vorherigen Klubführung.<br />

PSG verlängertVertrag<br />

mit Ausrüster Nikebis 2032<br />

PARIS. Derfranzösische Meister ParisSaint-Germain<br />

und der US-Sportartikelhersteller<br />

Nike haben ihreZusammenarbeit<br />

langfristig verlängert.<br />

Wieder Klub des deutschen Trainers<br />

Thomas Tuchel am Freitag bekannt<br />

gab,unterschrieben beide Parteien<br />

einen neuen Vertragbis 2032. PSG<br />

bezeichnete die Vereinbarung als<br />

„größten Sponsorendeal in der Geschichte<br />

des Klubs“, nannte aber<br />

keine Zahlen. Medienberichten zufolge<br />

soll PSG proSaison 75 Millionen<br />

Euro erhalten.<br />

Emobolo wechselt von<br />

Schalkenach Gladbach<br />

MÖNCHENGLADBACH. In Breel<br />

Embolo hat Borussia Mönchengladbach<br />

den ersten neuen Stürmer für<br />

die nächste Saison nach zähen Verhandlungen<br />

verpflichtet. Der<br />

Schweizer Nationalspieler wechselt<br />

nach drei Jahren beim FC Schalke 04<br />

zum Tabellenfünften. Über die Ablösesumme<br />

für den 22-Jährigen, der<br />

beim Revierclub noch einen Vertrag<br />

bis 2021 hatte,wurde nichts bekannt,<br />

sie dürfte aber im Bereich von<br />

zehn bis zwölf Millionen Euro plus<br />

weiterer Bonuszahlungen liegen.<br />

Bruma verlässt Leipzig<br />

Richtung Eindhoven<br />

LEIPZIG. Flügelspieler Bruma verlässt<br />

RB Leipzig Richtung Niederlande.Der<br />

24 Jahrealte Portugiese<br />

wechselt zur kommenden Saison zur<br />

PSV Eindhoven. Bruma, der noch bis<br />

2022 in Leipzig unter Vertraggestanden<br />

hatte,war 2017 vonGalatasaray<br />

Istanbul nach Sachsen gekommen.<br />

Medienberichten zufolge soll er RB<br />

seinen Einkaufspreis von15Millionen<br />

Euro wieder einbringen.<br />

Fenerbahce holt<br />

Torjäger Max Kruse<br />

ISTANBUL. Torjäger MaxKruse<br />

wechselt zu Fenerbahce Istanbul.<br />

Dasteilte der türkische Erstligist am<br />

Freitag auf seiner Homepage mit.<br />

Der31-Jährige,dessen Vertragbeim<br />

Bundesligisten Werder Bremen auslief,<br />

erhält in der Türkei einen Dreijahresvertrag.<br />

Kruse soll in der<br />

nächsten Woche vorbehaltlich eines<br />

erfolgreichen Medizinchecks seinen<br />

Kontrakt unterschreiben.<br />

ZAHLEN<br />

Männer,U21-EM<br />

Deutschland -Spanien So., 20.45


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 – S eite 24 *<br />

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Sport<br />

Spielplan Bundesliga<br />

1. Spieltag, 16.–18. August 2019:<br />

Bayern München - Hertha BSC<br />

Borussia Dortmund -FCAugsburg<br />

BayerLeverkusen -SCPaderborn<br />

Mönchengladbach -Schalke04<br />

VfL Wolfsburg -1.FCKöln<br />

Eintracht Frankfurt-TSG Hoffenheim<br />

Werder Bremen -Fortuna Düsseldorf<br />

SC Freiburg -FSV Mainz 05<br />

1. FC Union -RBLeipzig<br />

Festival der<br />

Gegensätze<br />

Spielplan Bundesliga<br />

10. Spieltag, 1.–3. November 2019:<br />

Borussia Dortmund -VfL Wolfsburg<br />

RB Leipzig -FSV Mainz 05<br />

BayerLeverkusen -Mönchengladbach<br />

Eintracht Frankfurt-BayernMünchen<br />

Werder Bremen -SCFreiburg<br />

TSG Hoffenheim -SCPaderborn<br />

Fortuna Düsseldorf -1.FCKöln<br />

FC Augsburg -Schalke04<br />

1. FC Union -Hertha BSC<br />

2. Spieltag, 23.–25. August 2019:<br />

RB Leipzig -Eintracht Frankfurt<br />

TSG Hoffenheim -Werder Bremen<br />

Fortuna Düsseldorf -Bayer Leverkusen<br />

Hertha BSC -VfL Wolfsburg<br />

FSV Mainz 05 -Mönchengladbach<br />

Schalke04-BayernMünchen<br />

FC Augsburg - 1. FC Union<br />

1. FC Köln -Borussia Dortmund<br />

SC Paderborn-SCFreiburg<br />

3. Spieltag,<br />

30. August–1. September 2019:<br />

Bayern München -FSV Mainz 05<br />

BayerLeverkusen -TSG Hoffenheim<br />

Mönchengladbach -RBLeipzig<br />

VfL Wolfsburg -SCPaderborn<br />

Eintracht Frankfurt-Fortuna Düsseldorf<br />

Werder Bremen -FCAugsburg<br />

SC Freiburg -1.FCKöln<br />

Schalke04-Hertha BSC<br />

1. FC Union -Borussia Dortmund<br />

4. Spieltag, 13.–15. August 2019:<br />

Borussia Dortmund -Bayer Leverkusen<br />

RB Leipzig -BayernMünchen<br />

TSG Hoffenheim -SCFreiburg<br />

Fortuna Düsseldorf -VfL Wolfsburg<br />

FSV Mainz 05 - Hertha BSC<br />

FC Augsburg -Eintracht Frankfurt<br />

1. FC Köln -Mönchengladbach<br />

SC Paderborn-Schalke04<br />

1. FC Union -Werder Bremen<br />

5. Spieltag,<br />

20.–23. September 2019:<br />

Bayern München -1.FCKöln<br />

BayerLeverkusen - 1. FC Union<br />

Mönchengladbach -Fortuna Düsseldorf<br />

VfL Wolfsburg -TSG Hoffenheim<br />

Eintracht Frankfurt-Borussia Dortmund<br />

Werder Bremen -RBLeipzig<br />

Hertha BSC -SCPaderborn<br />

SC Freiburg -FCAugsburg<br />

Schalke04-FSV Mainz 05<br />

6. Spieltag, 27.–29. September 2019:<br />

Borussia Dortmund -Werder Bremen<br />

RB Leipzig -Schalke04<br />

TSG Hoffenheim -Mönchengladbach<br />

Fortuna Düsseldorf -SCFreiburg<br />

FSV Mainz 05 -VfL Wolfsburg<br />

FC Augsburg -Bayer Leverkusen<br />

1. FC Köln - Hertha BSC<br />

SC Paderborn-BayernMünchen<br />

1. FC Union -Eintracht Frankfurt<br />

7. Spieltag, 4.–6. Oktober 2019:<br />

Bayern München -TSG Hoffenheim<br />

BayerLeverkusen -RBLeipzig<br />

Mönchengladbach -FCAugsburg<br />

VfL Wolfsburg - 1. FC Union<br />

Eintracht Frankfurt-Werder Bremen<br />

Hertha BSC -Fortuna Düsseldorf<br />

SC Freiburg -Borussia Dortmund<br />

Schalke04-1.FCKöln<br />

SC Paderborn-FSV Mainz 05<br />

8. Spieltag, 18. –20. Oktober 2019:<br />

FC Augsburg -BayernMünchen<br />

1. FC Köln -SCPaderborn<br />

1. FC Union -SCFreiburg<br />

Borussia Dortmund -Mönchengladbach<br />

RB Leipzig -VfL Wolfsburg<br />

Eintracht Frankfurt-Bayer Leverkusen<br />

Werder Bremen - Hertha BSC<br />

TSG Hoffenheim -Schalke04<br />

Fortuna Düsseldorf -FSV Mainz 05<br />

9. Spieltag, 25. –27. Oktober 2019:<br />

Bayern München - 1. FC Union<br />

BayerLeverkusen -Werder Bremen<br />

Mönchengladbach -Eintracht Frankfurt<br />

VfL Wolfsburg -FCAugsburg<br />

Hertha BSC -TSG Hoffenheim<br />

FSV Mainz 05 -1.FCKöln<br />

SC Freiburg -RBLeipzig<br />

Schalke04-Borussia Dortmund<br />

SC Paderborn-Fortuna Düsseldorf<br />

Auf Hertha BSC und den 1. FC Union warten zum Bundesliga-Auftakt schwere Gegner.<br />

Am ersten Novemberwochenende<br />

wird in Berlin<br />

einmal mehr Geschichte<br />

geschrieben. Zum ersten<br />

Mal werden ein Verein aus dem Osten<br />

der Stadt und ein Verein aus dem<br />

Westen der Stadt ein Derby inder<br />

Fußball-Bundesliga austragen. Hertha<br />

BSC reist dafür eine Woche früher<br />

als erhofft nach Köpenick, die<br />

Charlottenburger hätten lieber marketingwirksam<br />

am 9. November,<br />

dem Tagdes Mauerfalls,gegen den 1.<br />

FC Union gespielt.<br />

Dass jedoch Wünsche in der<br />

Spielplan-Bastelei der Deutschen<br />

Fußball-Liga (DFL) so gar keine Rolle<br />

spielen, mussten die Eisernen ihrerseits<br />

auf unangenehme Weise erfahren.<br />

So gastiert mit RB Leipzig der<br />

Klub im Stadion An der Alten Försterei,<br />

den die Unioner von allen 17<br />

Bundesliga-Konkurrenten als einzigen<br />

explizit nicht zum Auftakt empfangen<br />

wollten.<br />

Hertha BSC traf es noch schwerer.<br />

Das Team um den neuen Trainer<br />

Ante Covic eröffnet die Saison mit einem<br />

Besuch beim amtierenden<br />

Meister in München.<br />

Für den Aufsteiger aus dem Südosten<br />

Berlins ist RB Leipzig als Tabellendritter<br />

der vergangenen Bundesliga-Saison<br />

rein sportlich gesehen<br />

gar nicht mal unattraktiv und −viel<br />

wichtiger −unter der Führung des<br />

neuen Trainers Julian Nagelsmann,<br />

womöglich schlagbarer, als es rundumverstärkte<br />

Spitzenteams wie Borussia<br />

Dortmund, Bayer04Leverkusen<br />

oder eben der FC Bayern gewesen<br />

wären. Nagelsmann selbst hat<br />

sogar schon richtig Lust auf den Auftakt:„Wir<br />

freuen uns auf den Startbei<br />

Union – einem Aufsteiger mit viel<br />

Euphorie und entsprechender Atmosphäreineinem<br />

tollen Stadion“<br />

Dennoch wurmt die Eisernen, die<br />

Ansetzung. Weil sie an einem so historischen<br />

Tagfür den Verein, dem allerersten<br />

Bundesliga-Spieltag in der<br />

Geschichte des Klubs, „ganz andere<br />

Dinge in den Vordergrund treten“<br />

lässt, wie es Oliver Ruhnertineinem<br />

Gespräch mit der Sportbild vor einigen<br />

Tagen bereits anmahnte.<br />

Denn kein Verein im Weltfußball<br />

ist den Fans und Verantwortlichen in<br />

Köpenick so fremd wie RB.Erst kürzlich<br />

hatte Präsident Dirk Zingler bekräftigt,<br />

dass ein potenzieller Transfer<br />

von Leipziger Spielern zuUnion<br />

nicht mit den Werten des Klubs vereinbar<br />

wäre. Für so manchen Union-<br />

Anhänger stellt sich vor dem ersten<br />

Spieltag nun die Frage: Feiert man<br />

den Bundesliga-Auftakt wie geplant,<br />

oder protestiert man gegen das moderne<br />

Fußball-Marketing-Konstrukt<br />

aus Sachsens Trend-Stadt.<br />

Selbstbewusste Herthaner<br />

Mit derlei Problemen hat Hertha<br />

BSC indes nicht zu kämpfen. Die<br />

Charlottenburger wissen um die<br />

Vorzeichen zum Auftaktspiel beim<br />

amtierenden Meister in der bayrischen<br />

Landeshauptstadt und versuchen<br />

die positiven Aspekte aus der<br />

herausfordernden Ansetzung zu ziehen.<br />

Immerhin wartet auf die Herthaner,<br />

die nicht erst seit dem Einstieg<br />

von Investor Lars Windhorst sehr an<br />

der Maximierung ihrer medialen<br />

Reichweite interessiert sind, mit<br />

dem Auftaktspiel die ganz große<br />

Bühne,liveimöffentlich-rechtlichen<br />

Fernsehen, zur besten Sendezeit.<br />

Darüber hinaus ist Hertha so etwas<br />

Der 1. FC Union<br />

empfängt zum Auftakt<br />

der Bundesliga-Saison<br />

2019/20 mit<br />

RB Leipzig seinen<br />

direkten<br />

Gegenentwurf, Hertha<br />

BSC eröffnet das<br />

Spieljahr indes mit<br />

einer Reise zum<br />

Meister nach<br />

München<br />

VonMax Ohlertund<br />

Sebastian Schmitt<br />

DPA<br />

wie der Mini-Angstgegner der<br />

Münchner,die vonden vergangenen<br />

fünf Ligaspielen gegen die Blau-Weißen<br />

nur eines gewinnen konnten.<br />

Zusätzlich gewannen die Herthaner<br />

in den viereinhalb Jahren unter dem<br />

eheamligen Trainer Pal Dardai stets<br />

ihr Auftaktspiel. Umso selbstbewusster<br />

zeigte sich auch dessen<br />

Nachfolger Ante Covic. Eine „spannende<br />

erste Aufgabe“ sei das Match<br />

gegen den Meister, erklärte der gebürtige<br />

<strong>Berliner</strong> und legte mit breiter<br />

Brust nach: „Langfristig wollen wir<br />

ohnehin die Mannschaft sein, gegen<br />

die niemand gerne spielt.“<br />

Ein solches Selbstbewusstsein<br />

würde Union auch gerne an den Tag<br />

legen, doch stattdessen nervt die<br />

Diskussion um den Auftaktgegner<br />

schon jetzt. Viel wichtiger wäre eine<br />

Konzentration aufs Sportliche, gepaartmit<br />

der Euphorie des Aufstiegs,<br />

die schon so manchen Bundesliga-<br />

Neuling beflügelt hat. Und Flügel<br />

können die Eisernen, auf die, nach<br />

einem Gastspiel in Augsburg, Heimspiele<br />

gegen Dortmund und Bremen<br />

warten, wirklich gebrauchen. Nur<br />

eben nicht aus einer blauen Dose.<br />

11. Spieltag, 8.–10. November 2019:<br />

Bayern München -Borussia Dortmund<br />

Mönchengladbach -Werder Bremen<br />

VfL Wolfsburg -Bayer Leverkusen<br />

Hertha BSC -RBLeipzig<br />

FSV Mainz 05 - 1. FC Union<br />

SC Freiburg -Eintracht Frankfurt<br />

Schalke04-Fortuna Düsseldorf<br />

1. FC Köln -TSG Hoffenheim<br />

SC Paderborn-FCAugsburg<br />

12. Spieltag, 22.–24. November 2019:<br />

Borussia Dortmund -SCPaderborn<br />

RB Leipzig -1.FCKöln<br />

BayerLeverkusen -SCFreiburg<br />

Eintracht Frankfurt-VfL Wolfsburg<br />

Werder Bremen -Schalke04<br />

TSG Hoffenheim -FSV Mainz 05<br />

Fortuna Düsseldorf -BayernMünchen<br />

FC Augsburg - Hertha BSC<br />

1. FC Union -Mönchengladbach<br />

13. Spieltag, 29. Nov.–2. Dez. 2019:<br />

Bayern München -Bayer Leverkusen<br />

Mönchengladbach -SCFreiburg<br />

VfL Wolfsburg -Werder Bremen<br />

TSG Hoffenheim -Fortuna Düsseldorf<br />

Hertha BSC -Borussia Dortmund<br />

FSV Mainz 05 -Eintracht Frankfurt<br />

Schalke04-1. FC Union<br />

1. FC Köln -FCAugsburg<br />

SC Paderborn-RBLeipzig<br />

14. Spieltag, 6.–8. Dezember 2019:<br />

Borussia Dortmund -Fortuna Düsseldorf<br />

RB Leipzig -TSG Hoffenheim<br />

BayerLeverkusen -Schalke04<br />

Mönchengladbach -BayernMünchen<br />

Eintracht Frankfurt-Hertha BSC<br />

Werder Bremen -SCPaderborn<br />

SC Freiburg -VfL Wolfsburg<br />

FC Augsburg -FSV Mainz 05<br />

1. FC Union -1.FCKöln<br />

15. Spieltag, 13.–15. Dezember 2019:<br />

Bayern München -Werder Bremen<br />

VfL Wolfsburg -Mönchengladbach<br />

TSG Hoffenheim -FCAugsburg<br />

Fortuna Düsseldorf -RBLeipzig<br />

Hertha BSC -SCFreiburg<br />

FSV Mainz 05 -Borussia Dortmund<br />

Schalke04-Eintracht Frankfurt<br />

1. FC Köln -Bayer Leverkusen<br />

SC Paderborn-1. FC Union<br />

16. Spieltag, 17.–18. Dezember 2019:<br />

Borussia Dortmund -RBLeipzig<br />

BayerLeverkusen - Hertha BSC<br />

Mönchengladbach -SCPaderborn<br />

VfL Wolfsburg -Schalke04<br />

Eintracht Frankfurt-1.FCKöln<br />

Werder Bremen -FSV Mainz 05<br />

SC Freiburg -BayernMünchen<br />

FC Augsburg -Fortuna Düsseldorf<br />

1. FC Union -TSG Hoffenheim<br />

17. Spieltag, 20.– 22. Dezember 2019:<br />

Bayern München -VfL Wolfsburg<br />

RB Leipzig -FCAugsburg<br />

TSG Hoffenheim -Borussia Dortmund<br />

Fortuna Düsseldorf - 1. FC Union<br />

Hertha BSC -Mönchengladbach<br />

FSV Mainz 05 -Bayer Leverkusen<br />

Schalke04-SCFreiburg<br />

1. FC Köln -Werder Bremen<br />

SC Paderborn-Eintracht Frankfurt<br />

Rückspieltermine:<br />

18. Spieltag: 17.–20. 1. 2020;<br />

19. Spieltag: 24.–27. 1; 20. Spieltag:<br />

31. 1. –3. 2.; 21. Spieltag: 7.–10. 2.;<br />

22. Spieltag: 14.–17. 2.; 23. Spieltag:<br />

21.–24. 2; 24. Spieltag: 28. 2.–2. 3.;<br />

25. Spieltag: 6.–9. 3; 26. Spieltag: 13.–16.<br />

3.; 27. Spieltag: 20.–22. 3; 28. Spieltag:<br />

3.–6. 4; 29. Spieltag: 11.–13. 4;<br />

30. Spieltag: 17.–20. 4.; 31. Spieltag:<br />

24. -27.4.; 32. Spieltag: 2.–4. 5.;<br />

33. Spieltag: 9. 5.; 34. Spieltag: 16. 5.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 – S eite 25<br />

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Feuilleton<br />

Die <strong>Berliner</strong> Soulsängerin<br />

Astrid North ist<br />

tot. Ein Nachruf von<br />

Harry Nutt Seite 26<br />

„Bankrottzugehen ist die letzte Todsünde“<br />

Thomas Ostermeier über seine 20-jährige Tätigkeit als künstlerischer Leiter der Schaubühne Seiten 26 und 27<br />

Ricarda Bethke kannte ich<br />

längere Zeit nur als<br />

Stimme. Als ich sie das<br />

erste Mal wahrnahm, war<br />

das durchs Telefon, im Sommer<br />

1998. DieStimme hell, zu hell, schien<br />

mir, zuaufgekratzt für eine Autorin,<br />

die in Zukunft ernst zu nehmen wäre<br />

(wie mir von ernst zu nehmender<br />

Seite beigebracht worden war). Sie<br />

lachte auf meine Frage, obsie etwas<br />

für die Zeitschrift, für die ich Texte<br />

suchte, zur Verfügung hätte. Sie<br />

lachte, womöglich, weil der Titel<br />

unsrer Zeitschrift –Sklaven –missverständlich<br />

war.Ein Irrtum.<br />

Unglückliche Arbeitsverhältnisse<br />

war sie seit langem, nicht erst seitdem<br />

sich der deutsche Osten im<br />

Westen wiederfand, gewohnt. Sie<br />

lachte, weil eigentlich alles, was sie<br />

bis dahin geschrieben hatte, „zur<br />

Verfügung“ stand. Ich wusste nicht,<br />

dass es Material der letzten vier Jahrzehnte<br />

war, unveröffentlicht zum<br />

größten Teil. Heute, 21Jahre später<br />

sieht es nicht viel besser aus, mit einer<br />

großen Ausnahme. Bethke ist<br />

wie wenige, die mir bekannt sind,<br />

mit der Literatur, der Produktion<br />

und Konsumtion von Sprache, eins.<br />

Ein sprachschöpfendes, gesprochenes<br />

Wesen, unersättlich. Beständig<br />

jung im Aufnehmen von allem, was<br />

literarische Reflexion lohnt.<br />

Die frühen Jahren im Osten<br />

Die<br />

Farben<br />

der<br />

Utopie<br />

Eine Würdigung<br />

für Ricarda Bethke,<br />

einst Lehrerin<br />

von Peter Brasch<br />

und Bert Neumann,<br />

Autorin des Romans<br />

„Die anders<br />

rote Fahne“, zum<br />

80. Geburtstag<br />

VonThomas Martin<br />

Als „Unbändige Lehrerin“ wird Ricarda Bethkeam4.Juli im Literaturforum des Brecht-Hauses gefeiert.<br />

FRANZISKA HAUSER<br />

IhrVorname schon deutet es an: Ricarda,<br />

Tochter eines Richard, trägt<br />

ihren Namen der anderen Ricarda,<br />

Huch, zu Ehren. Und wie diese<br />

schürft Bethke tief im Bergwerk des<br />

Humanistischen, nicht nur im<br />

schöngeistigen Schacht, auch in<br />

den Stollen der Geschichte,Philosophie,<br />

Sozialpolitik und der Bildung<br />

vor allem. Jahrzehntelang hat sie<br />

Oberschüler unterrichtet, zunächst<br />

in Angermünde, von 1968 bis 1988<br />

an der Max-Planck-EOS in Berlin-<br />

Mitte – in Deutsch, Geschichte,<br />

Kunst. Mit anderen Worten: Sie hat<br />

Spuren hinterlassen.<br />

Zu ihren Schülerngehörten Peter<br />

Brasch, Dichter, Bert Neumann,<br />

Bühnenbildner, Simone Frost,<br />

Schauspielerin, um nur drei zu nennen,<br />

die ihr zu Freunden wurden<br />

und mit Folgen für die Schule verlorenund<br />

für die Kunst gewonnen waren.<br />

Dass alle drei viel zu früh verstorben<br />

sind, verdunkelt diesen Teil<br />

des Horizonts; geblieben ist doch<br />

einiges. Dass sie im fragilen Rahmen<br />

von Schultheater Uraufführungen<br />

von Einar Schleef, Thomas<br />

Brasch und Lothar Trolle ermöglichte,<br />

muss als literaturgeschichtliche<br />

Fußnote erinnertwerden.<br />

Ricarda Bethke ist als Autorin von<br />

Hörspielen, Radioessays, als Literatur-<br />

und Theaterkritikerin bekannt<br />

geworden. Die junge Frau von damals<br />

60 lächerlichen Jahren, die sie<br />

zählte,als ich auf sie traf, schrieb seit<br />

vielen Jahren unentwegt, nicht nur<br />

an die Tafel, nicht nur in Hefte,auch<br />

an Büchern tippte sie. Die ersten<br />

Texte,die wir in den erwähnten Sklaven<br />

veröffentlichten, waren der<br />

Grundstock für ihr erstes Buch, genauer<br />

dessen erste Kapitel. Schwer<br />

verständlicher Weise sollte dieses<br />

kommende Buch ihr einziges bleiben,<br />

ihr einziger Roman.<br />

Ein Buch aus der deutschen Gesamtrepublik<br />

über die ostdeutsche<br />

Teilrepublik der frühen Jahre. Ein<br />

Buch über eine Zeit der Hoffnung,<br />

eine Zeit der Utopie.Der Titel spricht<br />

das an, Hoffnung wie Vergeblichkeit:<br />

„Die anders rote Fahne“, erschienen<br />

2001. Rezensiert unter dem eingeschränkten<br />

Fokus auf ihre Freundschaft<br />

mitWolf Biermann. Seither arbeitet<br />

sie am Buch über den Vater,<br />

Roman ihres Vaters, Richard wie erwähnt,<br />

Schmincke mit Nachnamen.<br />

Dieser 1875 Geborene, der als<br />

Reichstagsabgeordneter der KPD in<br />

der Republik von Weimar Spuren<br />

hinterlassen hat, der zuvor im frühen<br />

Sowjetrussland, in das er als<br />

Kriegsgefangener kam, gesundheitspolitisch<br />

wirken konnte,der mit dem<br />

sowjetischen Volkskommissar für<br />

Bildung, Anatoli Lunatscharski, befreundet<br />

war,der auf abenteuerliche<br />

Weise mit einem gewissen Mao Bekanntschaft<br />

schloss, bevor der sich<br />

auf seinen Langen Marsch machte,<br />

der Carl von Ossietzky versorgte,<br />

nachdem er aus dem KZ Sachsenhausen<br />

kam –dieser Vater unserer<br />

Autorin brachte sich ums Leben auf<br />

der Flucht vor seinen nationalsozialistischen<br />

Landsleuten, die eben das,<br />

sein Leben wollten. Er nahm es sich,<br />

vor 80Jahren, selbst. Und wurde für<br />

die damals keine anderthalb Monate<br />

alte Tochter zur Hauptgestalt ihres<br />

späteren Schreibens.Nicht nur ihres:<br />

Ernst Schumacher, Brecht-Interpret<br />

und Theaterkritiker schrieb ein<br />

„Poem des Nichtvergessens“ auf, für,<br />

über RichardSchmincke.<br />

Mögen Träume nach einer anders<br />

roten Fahne,einer gesellschaftlichen<br />

Alternative inzwischen mit dem<br />

Stigma der Aussichtslosigkeit, der<br />

Begriff der Utopie selbst Stigma sein,<br />

mögen solche Perspektiven im<br />

Schlaf der Vernunft gezeugte Träume<br />

sein –umsonst geträumt wurden sie<br />

nicht. Es verhält sich mit der Utopie<br />

wie mit der Kunst, der eigentlichen<br />

Ur-Utopie, von der Heiner Müller<br />

sagt, sie kann vor allem eins: Sehnsucht<br />

nach einem besseren Zustand<br />

vonWelt erwecken. Wierevolutionär<br />

diese Sehnsucht ist, sehen wir an<br />

Biografien wie der Ricarda Bethkes.<br />

Ihre Literatur, ihre Erinnerungen<br />

sind aus der antastbaren Zuversicht<br />

geschöpft, die nach der Vertreibung<br />

aus der Hölle der Ideologien bleibt.<br />

Gebrochenes Bewusstsein<br />

Gegen die Zeit, die der vornehmste<br />

Agent des Vergessens ist, vornehm,<br />

weil dieser Agent uns ausnahmslos<br />

alle beschattet, stehen die Kunstwerke<br />

als kulturelles Gedächtnis der<br />

Menschheit. Die Erkenntnis scheint<br />

bei der Lektüre von Ricarda Bethkes<br />

Texten auf. DieFarben ihrer Zeit, die<br />

sie beschreibt, sind überhell und in<br />

Pastell gebunden. DieKlänge,die sie<br />

anschlägt, sind zum hohen Tongemischt,<br />

der die Konturen des verschütteten<br />

kollektiven Gedächtnisses<br />

freilegt, das nicht nur im verwaisten<br />

Denkgebäude DDR dem „unglücklichen<br />

Bewusstsein“<br />

anzurechnen ist, das eben jenes Bewusstsein<br />

ist, dem nach Hegel „nur<br />

das Grab seines Lebens zur Gegenwart<br />

kommt“. Ricarda Bethke<br />

schreibt über dieses Leben wie eine<br />

tapfere Grabräuberin, in dem sie<br />

freilegt und ins Licht zerrt, was verschüttet<br />

war.Humus,immerhin.<br />

DieFacetten dieses in sich gespiegelten<br />

gebrochenen Bewusstseins<br />

hat Bethke gegen das verbreitete<br />

Desinteresse an einer Zukunft für<br />

alle in ihrem –imbesten Sinn naiv<br />

gemalten –Genrebild aufgefächert,<br />

das der Literatur ein Stück Geschichte<br />

wiedergibt. Und Hegel, nebenbei,<br />

ist einer der Protagonisten<br />

ihrer Prosa von Beginn. Mehr noch<br />

ist er einer ihrer Schüler, wenig gebührig,<br />

immer vorgenommen, muss<br />

er zitieren, wird erzitiert. Ihr Hörspiel<br />

„Der große und der kleine Hegel“<br />

erzählt davon. Ricarda Bethke,<br />

unbändige Lehrerin, unersättliche<br />

Leserin, Vorleserin und Schreibende<br />

wirdam4.Juli 80 Jahrejung.


26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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Feuilleton<br />

Kraftvoll<br />

und<br />

zerbrechlich<br />

Zum Todder <strong>Berliner</strong><br />

Soulsängerin Astrid North<br />

VonHarry Nutt<br />

Wenn man die Gelegenheit hat,<br />

verschiedene Versionen ihres<br />

wohl größten Hits „Lightning“ hintereinander<br />

zu hören, offenbart sich<br />

erst die große Bandbreite der Soulsängerin<br />

Astrid North. In weißem<br />

Kleid und mit strahlender Eleganz<br />

führte sie das Lied in einer orchestralen<br />

Fassung gemeinsam mit den Bremer<br />

Philharmonikern auf, und ein<br />

anderes Mal stellte sie im Duett mit<br />

Ina Müller in der ARD-Sendung<br />

„Inas Nacht“ ihre Clubtauglichkeit<br />

unter Beweis. Ihre schüchterne Art,<br />

an ein Mikrofon heranzutreten,<br />

wurde nach wenigen Akkorden<br />

durch ihre kraftvolle, aber auch zerbrechliche<br />

Stimme verdrängt, mit<br />

der sie es verstand, eine Melange aus<br />

Soul, Jazz und Popanzurühren.<br />

Die 1973 geborene Astrid North,<br />

die mit vollem Namen Astrid Karina<br />

North Radmann hieß, begann als<br />

Sängerin der <strong>Berliner</strong> Schülerband<br />

Colorful Dimension und wurde dort<br />

1992 vomSchlagzeuger Bela Brauckmann<br />

alias B. La und dem Multi-Instrumentalisten<br />

TexSuper entdeckt,<br />

die sie alsbald als Sängerin für ihre<br />

Band Cultered Pearls engagierten.<br />

Bis zuderen Auflösung im Jahr 2003<br />

spielten Cultered Pearls eine Mischung<br />

aus Soul, Jazz und Funk, der<br />

sie später Country-Einflüsse hinzufügten.<br />

Diebekanntesten Hits dieser<br />

Zeit waren „Tic Toc“ und „Sugar, Sugar,<br />

Honey“, Single-Produktionen,<br />

die Astrid North später jedoch als<br />

musikalische Einengung empfunden<br />

hatte.<br />

Trotz zahlreicher Soloprojekte,<br />

wie dem von Astrid North geschriebenen<br />

Song „Sleepy Eyes“ für Veit<br />

Helmers Film „Tor zum Himmel“ im<br />

Jahr 2003, dauerte es fast zehn Jahre,<br />

ehe sie unter dem Titel „North“ ein<br />

Soloalbum herausbrachte, das ihren<br />

Vorstellungen entsprach. „Precious<br />

Ruby“ hieß 2016 ihr zweites Album,<br />

auf dem das Stück „Since“ enthalten<br />

ist, das von einer nicht ausgelebten<br />

Liebe handelt und in dem Northmit<br />

viel Einfühlungsvermögen ihre<br />

Stimmgewalt zur Geltung bringt.<br />

Die <strong>Berliner</strong> Soulsängerin Astrid North<br />

(1973–2019). KRISTIN SCHNELL<br />

Astrid North war stets offen für<br />

musikalische Kooperationen. Zusammen<br />

mit Popstar Sasha sang sie<br />

eine Coverversion des Aerosmith-<br />

Hits „Walk This Way“, und mit der<br />

aus dem Seed-Umfeld stammenden<br />

Sängerin Miss Plattnum ging sie<br />

2010 auf Tournee. Neben der Arbeit<br />

an eigenen Produktionen hat sich<br />

Astrid North auch gesellschaftlich<br />

engagiert und das Festival „Frauensommer“<br />

in der Bar jeder Vernunft<br />

ins Leben gerufen, das in diesem<br />

Jahr bereits zum 5. Mal stattfindet<br />

und unter der Schirmherrschaft von<br />

Katrin Sass dem 30. Jahrestag des<br />

Mauerfalls gewidmet ist. Astrid North<br />

hätte im Rahmen des Festivals auftreten<br />

sollen. Nunwirdesunter dem Titel<br />

„North-Lichter“ ein KonzertzuihremAndenken<br />

geben, unter anderen<br />

mit Charlotte Brandi, Nicola Rost, Ivy<br />

Quainoo und Lisa Bassenge. Am<br />

Dienstag ist Astrid North, die Mutter<br />

zweier Kinder war, imAlter von 46<br />

Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung<br />

in Berlin gestorben.<br />

Vor 20 Jahren traten vier junge Leute<br />

die künstlerische Leitung der <strong>Berliner</strong><br />

Schaubühne an und wollten es<br />

zum genreübergreifenden Zweispartentheater<br />

machen: Für das Sprechtheater<br />

kamen der Regisseur Thomas Ostermeier<br />

und sein DramaturgJens Hillje,für den Tanz<br />

waren die Choreografin Sasha Waltz und ihr<br />

Manager Jochen Sandig zuständig. Die kulturpolitische<br />

Entscheidung war gewagt, die<br />

weitreichenden ästhetischen Bekundungen<br />

und Änderungen der Betriebsstruktur wurden<br />

bald korrigiert. Nach sechs Jahren war es<br />

vorbei mit der Tanzsparte, nach zehn Jahren<br />

stieg auch Jens Hillje aus der Leitung aus.<br />

Seitdem ist Thomas Ostermeier −heute 50<br />

Jahrealt −Alleinleiter.<br />

Herr Ostermeier, woran denken Sie, wenn Sie<br />

an den Sommer vor 20Jahren denken, den<br />

letzten Sommer, bevor Sie künstlerischer Leiter<br />

der Schaubühne wurden und bis heute<br />

blieben?<br />

Thomas Ostermeier: Man muss ein bisschen<br />

aufpassen, wenn man sagt, 20 JahreOstermeier-Schaubühne.<br />

Das würde Sascha<br />

Waltz, Jochen Sandig und Jens Hillje unrecht<br />

tun. Ichwar die ersten zehn Jahrenicht alleiniger<br />

künstlerischer Leiter. ImSommer 99<br />

sind wir mithilfe eines Stipendiums einen<br />

Monat auf das Schloss Solitude gefahren, um<br />

dort unser Programm für die Schaubühne<br />

vorzubereiten. Wir befanden uns in einer Situation,<br />

die wir uns in unseren kühnsten<br />

Träumen nicht erhofft hatten. In einem Alter,<br />

in dem man noch alles infrage stellt, haben<br />

wir die Chance bekommen, ein Theater nach<br />

unseren Vorstellungen zu organisieren: Wir<br />

sind als Viererleitung angetreten, Tanz und<br />

Schauspiel waren gleichberechtigt, alle sollten<br />

das gleiche Geld verdienen. Es gab am<br />

Anfang für Ensemblemitglieder auch nicht<br />

die Möglichkeit, ihre Gagen bei Film, Funk<br />

und Fernsehen aufzubessern. Wir wollten<br />

uns auf die Schaubühne konzentrieren. Das<br />

galt übrigens bis zur Abschaffung dieser<br />

Klausel auch für mich.<br />

Haben Sie Ihre eigene Karriere nicht im Blick<br />

gehabt, Siewaren doch überall gefragt?<br />

Für mich waren die erste Jahreindem Berufsowieso<br />

schon einWunder:Dass ich überhaupt<br />

auf der Regie-Schule angenommen<br />

wurde. Und dort hatte ich ein ganz anderes<br />

Zukunftsbild. Ich habe gedacht, dass ich,<br />

wenn ich Glück habe, nach dem Studium irgendwo<br />

eine Assistenzstelle in der Provinz<br />

bekomme und irgendwann, wenn ich die<br />

Nase voll habe,inBerlin Taxifahrer werde.<br />

Stattdessen fanden Sie sich als Leiter der DT-<br />

Baracke wieder.<br />

Eins von vielen Wundern auf meinem<br />

Weg, und der erste Schritt von: Wirbilden ein<br />

Ensemble und bespielen ein Haus.<br />

Sie benutzten in früheren Gesprächen die<br />

Wendung von der Insel der Glückseligen und<br />

vom richtigen Leben im Falschen. Wie und<br />

vom wem sind Ihre Ideen von Mitbestimmung<br />

und Einheitsgagen nach den ersten<br />

Jahren an der Schaubühne abgeschafft worden?<br />

Auf demokratischem Wege. Inden Statuten<br />

stand, dass man diese Errungenschaften<br />

mit einer Zweidrittelmehrheit rückgängig<br />

machen kann. Einheitsgage und Drehverbot<br />

wurden schon im zweiten Jahr abgewählt –<br />

aus einfachen Gründen: Alle haben sich gedacht,<br />

ein bisschen mehr ist vielleicht noch<br />

drin und vielleicht kann ich ein paar Drehtage<br />

ergatternund da eine Tür in ein anderes<br />

Medium aufstoßen.<br />

Und was war mit der Mitbestimmung? Wie<br />

weit ging das überhaupt?<br />

Zwei Ensemblemitglieder saßen bei der<br />

Schauspielleitungssitzung und bei der Direktionssitzung.<br />

Sie sollten das Ensemble informieren,<br />

damit man dann in der wöchentlichen<br />

Ensembleversammlung miteinander<br />

darüber sprechen konnte. Das sollte Transparenz<br />

schaffen. Es wurde dann aber leider<br />

eher selten inhaltlich gesprochen. Es ging<br />

mehr um die Interessen Einzelner, Engagements<br />

und Verträge wurden hinterfragt. Für<br />

jemanden, der eine künstlerisch befruchtende<br />

Gremienarbeit erhofft hatte, war das<br />

desillusionierend. Das Ganze ging so ungefähr<br />

vier Jahre und schlief dann ein. Keiner<br />

wollte sich mehr die Mehrarbeit aufhalsen.<br />

Dasfiel also noch in die Zeit der Viererleitung.<br />

Undauch die wurde nach vier Spielzeiten im<br />

Konflikt begraben.<br />

Ja, nach der vierten Spielzeit haben wir<br />

beschlossen, uns zu trennen. Aber wir haben<br />

noch weiterezweiJahreineinem Kooperationsmodell<br />

zusammengearbeitet, somit bleiben<br />

es für mich im Rückblick sechs erfolgreiche<br />

und schöne Spielzeiten.<br />

Vonheute aus gesehen: Wareseine gute Idee,<br />

die Schaubühne gleich vier jungen Leuten an-<br />

Der<br />

große Bruder<br />

Thomas Ostermeier trat vor 20 Jahren<br />

die künstlerische Leitung der Schaubühne an.<br />

Die Mitstreiter von damals sind schon lange<br />

von Bord gegangen, aber das Schiff steuert<br />

Erfolge um Erfolge an<br />

Interview: Ulrich Seidler<br />

DIE BERLINER SCHAUBÜHNE<br />

Die Anfänge: 1962 gründete Jürgen Schitthelm gemeinsam mit Leni Langenscheidt, Waltraut Mau, Dieter Sturm<br />

und Klaus Weiffenbach die Schaubühne in einem Mehrzweckgebäude der ArbeiterwohlfahrtinKreuzberg −dem<br />

späteren Theater am Halleschen Ufer,heute HAU2.<br />

Der erste Höhenflug: 1970 zog Peter Stein mit seinem in Bremen und Zürich gewachsenen Ensemble ein und<br />

schuf legendäre Inszenierungen wie „Peer Gynt“ (1971), „Sommergäste“ (1974), „Die Orestie des Aischylos“<br />

(1980), „Der Kirschgarten“ (1989). 1981 konnte das Theater in das umgebaute Kino vonErich Mendelsohn einziehen,<br />

das bis heute zu den modernsten Theatergebäuden der Welt zählt. 1985 legte Peter Stein die Leitung nieder,<br />

seine glücklosen Nachfolger waren Luc Bondy, Jürgen Gosch und Andrea Breth.<br />

Die Neuerfindung: Im Sommer 1999 übernahmein jungesViererteam die Leitung der Schaubühne. Neben Thomas<br />

Ostermeierund Jens Hillje, diedas Sprechtheater verantworteten, kamen Sasha Waltz und JochenSandig,die eine<br />

Tanzssparte installierten. Nachersten Erfolgen vonSasha Waltz’„Körper“ (2000),gelang Thomas Ostermeier der<br />

Durchbruch mit „Nora“ (2002). Auch nachdem Aussscheiden des Tanzes(2005) und vonJensHillje(2009) blieb<br />

Ostermeierkünstlerischer Leiter und ernteteviele Publikumserfolge und Anerkennung vorallem im Ausland.<br />

Der Gründungsdirektor Jürgen Schitthelm (2.v.l.) und die vier Jungen im September 1999: Jochen Sandig,<br />

Sasha Waltz, Thomas Ostermeier und Jens Hillje.<br />

ULLSTEIN/M. THIELE<br />

ZUR PERSON<br />

Die Anfänge: Thomas Ostermeier wurde 1968 in Soltau geboren und wuchs im niederbayerischen Landshut auf.<br />

1992–96 studierte der Sohn einer Verkäuferin und eines Berufssoldaten an der <strong>Berliner</strong> Ernst-Busch-Schule Regie.<br />

In seiner Diplom-Arbeit „Recherche Faust/Artaud“ verarbeitete er auch Einflüsse vonEinar Schleef.<br />

Die Karriere:Direkt vonder Hochschule wegberief ihn Thomas Langhoff, der Intendant des Deutschen Theaters,<br />

1996 zum Leiter einer jungen Bühne an seinem Haus, der Baracke. Gemeinsam mit den Dramaturgen Jens Hillje<br />

und Stefan Schmidtkeetablierte Ostermeier an diesem Ortden neuen britischen Realismus in Berlin. Zur Spielzeit<br />

1999/2000 wurde er Mitglied der künstlerischen Leitung der Schaubühne.<br />

Die Auszeichnungen:Thomas Ostermeier ist Ehrendoktor der University of Kent, Träger des Bundesverdienstkreuzes,<br />

Commandeur des Arts et des lettres und erhielt 2011 den Löwen der Biennale Venedig für sein Lebenswerk.<br />

zuvertrauen?<br />

Wir wurden ja nicht gefragt, weil wir jung<br />

waren, sondernweil wir interessante und bereits<br />

erfolgreiche Theatermacher waren.<br />

Mankann nicht per se sagen, dass ein Kollektiv<br />

besser als ein einzelner Intendant ist. Es<br />

hängt immer vonden Personen und vonden<br />

Häusern ab. Von meinen Arbeiten möchte<br />

ich nicht sprechen, aber Sascha Waltz’Arbeiten<br />

in den Sophiensaelen waren für mich das<br />

eindrücklichste, was man damals am Theater<br />

in Berlin sehen konnte, und daher kam<br />

auch derWunsch, mit ihr an der Schaubühne<br />

zu arbeiten.<br />

Siehatten vonAnfang an Gegenwind vonder<br />

Presse. MitIhrem Manifest haben Siedie Kollegen<br />

ziemlich gereizt. Waresein Fehler?<br />

Dashabe ich vielleicht fünf Jahrelang gedacht,<br />

heute als Fünfzigjähriger denke ich<br />

das nicht mehr. Dass ein Team von Dreißigbis<br />

Mittedreißigjährigen so einen Text veröffentlicht,<br />

in dem es in zugespitzter Art einen<br />

politischen und ästhetischen Standpunkt<br />

formuliert, finde ich aus heutiger Sicht sehr<br />

stark.<br />

Haben Sie den Mund ein bisschen zu voll genommen?<br />

Nein. Wirhaben nur beschrieben, was ist.<br />

Dass die Theaterlandschaft weitgehend entpolitisiert<br />

war und dass wir soziale Wirklichkeiten<br />

auf die Bühne bringen wollen. Und<br />

über das Ästhetische hinaus ging es um Arbeitsbedingungen<br />

und Organisationsformen.<br />

Warum haben Kritiker und Betrieb so allergisch<br />

reagiert?<br />

Vielleicht, weil wir so jung waren. Möglicherweise<br />

gab es den einen oder die andere,<br />

die schon etwas älter waren und schon ein<br />

paar Jahre Intendanz in der Provinz hinter<br />

sich hatten und dachten, dass sie jetzt mal<br />

dran wären. Die werden sich gefragt haben:<br />

Wasist denn jetzt kaputt, die überspringen<br />

einfach 20 Jahre. Und inder Kritik glaubten<br />

einige zu wissen, wie es geht und wer welchen<br />

Posten verdient hat.<br />

Wiehält man dem stand?<br />

Der Zusammenhalt im Ensemble war<br />

trotz allem stark. Das hat mir geholfen. Und<br />

nach und nach wurden viele unserer Schauspielerinnen<br />

und Schauspieler zu echten<br />

Stars.Außerdem wären wir ganz schnell weg<br />

vom Fenster gewesen, wenn wir uns beim<br />

Publikum nicht durchgesetzt hätten. Wirhaben<br />

mit unseren Ibsen-Inszenierungen ein<br />

Publikum gefunden, weil wir eine Ebene betraten,<br />

die damals schlichtweg nicht vorkam.<br />

Wir konfrontierten die angeblich so toleranten<br />

und aufgeklärten, dabei voll im Neoliberalismus<br />

aufgegangenenYuppies in ihren designten<br />

Welten mit ihren Widersprüchen –<br />

das war schon eine Setzung.<br />

Waswar mit der Politik?<br />

Eine zweischneidige Sache. Uns wurde<br />

die gesamte Zeit hindurch versichert, dass<br />

man mochte, was wir taten. Die strukturelle<br />

Unterfinanzierung, mit der wir an den<br />

Startgingen, saß uns aber lange im Nacken,<br />

und da half uns die Bemühenszusage des<br />

damaligen Kultursenators Peter Radunski<br />

kein bisschen. Es gab immer diesen Willen<br />

uns zu unterstützen, aber es fehlte zufälligerweise<br />

immer gerade an Geld. Dadurch,<br />

dass wir Gewächse der Stadt waren und<br />

nicht von irgendwelchen Ruhmesgipfeln<br />

eingekauft wurden, konnte man uns lange<br />

so hinhalten.<br />

Wieso haben Sie nicht härter verhandelt? Es<br />

gab doch Angebote aus anderen Städten und<br />

Ländern.Wieso sind Sienicht ans Burgtheater<br />

oder an die Kammerspiele gegangen?<br />

Ja, ich hatte Angebote und wir haben intensiv<br />

verhandelt, aber nur, bis mir klar<br />

wurde, dass die Bedingungen nicht stimmten.<br />

Wenn jetzt zum Beispiel was aus Frankreich<br />

käme, geriete ich vielleicht wieder ins<br />

Nachdenken. Ich kann mir gut vorstellen,<br />

auch mal eine Zeitlang kein Theater zu leiten.<br />

Es ist ein wirklich harter und auch in vieler<br />

Hinsicht unerfreulicher Job, künstlerischer<br />

Leiter zu sein. Lachen Sienicht.<br />

Gibt Schlimmeres.<br />

Ichbin für 230 Leute verantwortlich. Aber<br />

vor allem für die Ensemblemitglieder unter<br />

ihnen. Und daentdecke ich immer wieder<br />

Nachwuchs,den ich nach und nach versuche<br />

aufzubauen. Das sind Prozesse, die viel Zeit<br />

und Aufmerksamkeit brauchen. Diese Verantwortung<br />

geht ganz schön an die Substanz.<br />

Hat Castorf einen Fehler gemacht, indem er<br />

viele Ensemblestellen der Volksbühne abgebaut<br />

hatte, um das Geld für Gäste ausgeben<br />

zu können? Diese Strukturen wurden dann so<br />

übernommen, sodass die Volksbühne nur<br />

noch 15 feste Ensemblestellen hat. DieSchau-


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 27<br />

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Feuilleton<br />

bühne hat 32.<br />

Das kann man Castorf nicht ankreiden,<br />

dass er seine Leute im Freestyle beschäftigt<br />

hat. Einige seiner Stars hätte er wahrscheinlich<br />

anders nicht halten können. Er hat sie<br />

mit seiner Kunst ans Haus gebunden, seien<br />

wir froh, dass wir sie auf der Bühne sehen<br />

konnten. Man muss doch nicht immer alles<br />

wie ein deutscher Buchhalter sehen.<br />

Sie nehmen für sich in Anspruch, Verantwortung<br />

zu übernehmen und haltbare Strukturenfür<br />

eine Zeit nach Ihnen zu installieren …<br />

Ichbin ja auch ein anderer Typ, aber ich<br />

habe eine große Sympathie für Anarchisten.<br />

Ich finde das völlig legitim, wie Frank<br />

Castorf das gemacht hat. Er hat Theatergeschichte<br />

geschrieben, und man rechnet<br />

ihm kleinlich hinterher. Das gab es zu Zeiten,<br />

als etwa Peter Zadek das Hamburger<br />

Schauspielhaus geleitet hat, nicht. Damals<br />

galt nur als richtiger Künstler,wer ein Haus<br />

mit Schulden übergeben hat. Ich finde,<br />

dass da einiges an Mut und Subversivität<br />

verloren gegangen ist. Wir sind Theaterleute,<br />

unsere Kunst funktioniert, wie jede<br />

andereKunst, nur,wenn sie absolut frei ist.<br />

Deshalb wird sie subventioniert. Das<br />

Sprechtheater belastet den Etat des Landes<br />

Berlin mit lediglich 0,7 Prozent. Und wir<br />

werden manchmal behandelt, als würden<br />

wir wie die Made im Speck sitzen.<br />

Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie<br />

den Liebling der Kulturpolitik spielen …<br />

Ichhabe eine ArtGroße-Bruder-Rolle abbekommen.<br />

Schlingensief und Castorf haben<br />

im Kinderzimmer die Türme aus Bauklötzen<br />

umgeschmissen und kaputt gemacht.<br />

Und ich bin rein und hab gesagt,<br />

noch mal Raufschlagen bringt nichts,ich versuche,das<br />

mal wieder aufzubauen.<br />

Aber warum so diszipliniert?<br />

Wenn man mit dreißig in so eine Position<br />

kommt wie ich, dann verzeihen sie einem alles,<br />

außer dass du rote Zahlen schreibst. Da<br />

hätten sie uns gekillt. In diesen durchökonomisierten<br />

Zeiten darfst du alles denken und<br />

sagen, du darfst nur nicht bankrottgehen,<br />

das ist die letzte Todsünde.<br />

Wollten Siemal hinschmeißen?<br />

Daskam schon mal vor. Aber nicht am Anfang.<br />

Da war ich noch trotzig und wollte beweisen,<br />

dass ich es kann. DerWunsch hinzuschmeißen<br />

kam erst, als es lief. Undsorichtig<br />

angekommen sind wir erst in den Zehnerjahren.<br />

Mit„Hamlet“ und„Volksfeind“. Oder mit<br />

unseren jüngeren Produktionen wie „Rückkehr<br />

nach Reims“ oder „Professor Bernhardi“.<br />

Jetzt haben wir sehr viele Produktionen,<br />

die wir sorglos ansetzen können und bei<br />

denen das Haus immer voll ist.<br />

Woher kommt der Erfolg?<br />

Wir machen Schauspielertheater, bei uns<br />

ist das Ensemble der Star.Aber den Erfolg haben<br />

wir möglicherweise auch den anderen<br />

Häusern zuverdanken. Ich glaube, dass sich<br />

die Theaterlandschaft ganz böse ins Ausmanövriert<br />

hat. Wir hatten in den letzten Dekaden<br />

ein paar großartige Künstler, die viele<br />

völlig zu Recht bewundern. Frank Castorf,<br />

Christoph Schlingensief und andere, hauptsächlich<br />

aus der Volksbühne.Dann sind sehr<br />

viele auf diesen ästhetischen Weg eingeschwenkt,<br />

anstatt die Unterschiede zu betonen<br />

und eine Vielfalt von Handschriften zu<br />

erstreben. Jetzt will jeder Intendant seinen<br />

A-, B- oder C-Castorf haben. Da sitzt man<br />

dann im Theater, sieht ein nachgemachtes<br />

Bert-Neumann-Bühnenbild und schlechte<br />

Bühnenkräfte, die versuchen, Sophie Rois<br />

oder Martin Wuttke nachzuahmen. Das ist<br />

nicht besonders innovativ.<br />

Wieso lässt sich das Publikum das gefallen?<br />

Nicht nur das Publikum. Ichfinde die ganzen<br />

Ensemble-Initiativen für gerechtere Arbeitsbedingungen<br />

richtig. Ich verstehe nur<br />

nicht, warum es nicht auch in ästhetischer<br />

Hinsicht längst einen Aufstand der Schauspieler<br />

gibt. Wieso lassen sie sich das gefallen?<br />

Tänzeln,<br />

fächeln,<br />

zustechen<br />

François-Xavier Roth<br />

dirigiert Offenbach zum 200.<br />

VonClemens Haustein<br />

Schweben wie ein Schmetterling,<br />

stechen wie eine Biene: WasMuhammed<br />

Ali einst über seinen<br />

Kampfstil sagte, lässt sich auch auf<br />

den französischen Dirigenten<br />

François-Xavier Roth anwenden, obwohl<br />

er nicht viel von einem Boxer<br />

hat. Aufdie Bühne kommt er wie ein<br />

Arzt, die Hände schon angehoben in<br />

der Vorfreude auf das Skalpell. Und<br />

wie er seinen Krawattenknoten richtet,<br />

erinnert eraneinen Banker, der<br />

sich nicht ganz am Platz fühlt. Dazwischen<br />

aber tänzelt er, fächelt mit<br />

seinen Händen die Musik hinüber<br />

und herüber und sticht – kurzer<br />

Schwung mit der Handkante –fix zu.<br />

Der 1. Sinfonie von Robert<br />

Schumann, der „Frühlingssinfonie“,<br />

lässt sich auf diese Weise gut beikommen.<br />

Am Donnerstag in der<br />

Philharmonie kündigt schon gleich<br />

der Beginn des Werkes an, dass Außergewöhnliches<br />

passieren wird: In<br />

zurückgenommener Lautstärke lässt<br />

Roth die Trompeten und Hörner blasen.<br />

Wie imnatürlichen Sprachduktus<br />

(„ImTale zieht der Frühling ein“)<br />

federn die fünf Wiederholungen des<br />

Tones „B“ ab und gewinnen wieder<br />

an Spannung.<br />

Wenn das Werk erzählt<br />

In Konversationslautstärke lässt sich<br />

viel verständlicher sprechen: das ist<br />

eine Maxime von François-Xavier<br />

Roth, weshalb im Folgenden selten<br />

einfach nur die Lautstärke zunimmt,<br />

sondern zunächst einmal die Intensität.<br />

Dem Bild vom gut gelaunten<br />

Lärmstück, das sich bei dieser Sinfonie<br />

festgesetzt hat, rückt er damit<br />

entschieden zu Leibe. Das Werk beginnt<br />

zu erzählen: vom Wind, von<br />

den Düften, vom frischen Grün, von<br />

der Liebe, und von Schmetterlingen<br />

und Bienen.<br />

Es spielte eine ArtFestivalorchester,<br />

wie es große Dirigenten gerne<br />

aus Instrumentalisten zusammenstellen,<br />

die sie kennen und schätzen.<br />

Hier kamen nun Mitglieder des Kölner<br />

Gürzenich-Orchester und des<br />

französischen Originalklangensemble<br />

Les Siècles zusammen (beiden<br />

Ensembles steht Roth vor), um<br />

neben Schumann auch Jaques Offenbach<br />

zu feiern, der vor200 Jahren<br />

in Köln geboren wurde und in Paris<br />

Karriere machte. Vor zahlreichen<br />

Gästen aus Nordrhein-Westfalen –<br />

Schirmherr des Abends war Ministerpräsident<br />

Armin Laschet –wurde<br />

Verschiedenes aus Offenbachs Operetten<br />

gespielt, in ähnlich kluger<br />

Konversationslautstärke wie zuvor<br />

Schumann. Die Wirkung ist auch<br />

hier zauberhaft, etwa bei der „Barcarole“<br />

aus „Hoffmanns Erzählungen“<br />

mit ihrer träumisch-trunken sich<br />

verzweigenden Vielstimmigkeit.<br />

Schöne Aussicht: François-Xavier<br />

Roth wirdbereits im September wieder<br />

in Berlin zu erleben sein, beim<br />

Musikfest, und zwar mit Les Siècles.<br />

Dass dieses fabelhafte Ensemble in<br />

Berlin, dem Musiknabel des Universums,<br />

bislang noch nicht zu hören<br />

war –man kann es ja kaum glauben.<br />

Sah sich als Regiestudent schon als Taxifahrer enden, startete dann aber als Theaterleiter durch: Thomas Ostermeier.<br />

BERLINER ZEITUNG /PAULUS PONIZAK<br />

Was sollten die sich auf die Transparente<br />

schreiben?<br />

Wir wollen eine Regie, die sich für uns als<br />

kreativeKünstlerinnen und Künstler interessieren,<br />

die uns nicht nur als Erfüllungsgehilfen<br />

ihres Konzeptes sieht. Der Schauspieler<br />

oder die Schauspielerin sollte das Ereignis eines<br />

Theaterabends sein!<br />

Also zurück zum Als-ob-Theater?<br />

Nein, auf keinen Fall! Dasgilt unabhängig<br />

voninszenatorischen Ansätzen. DasEreignis<br />

eines René-Pollesch-Abends ist nicht nur der<br />

Text, sondern das sind vor allen Dingen die<br />

Schauspielerinnen und Schauspieler.<br />

Manchmal scheint es mir, als ob alle vergessen<br />

hätten, wer am Abend auf die Bühne<br />

geht. Es ist nicht der Regisseur.<br />

TOP 10<br />

Donnerstag,27. Juni<br />

1 Fußball-EM ZDF 5,66 30 %<br />

2 heute ZDF 4,70 26 %<br />

3 heute-journal ZDF 4,21 16 %<br />

4 ZDF-Sport, Mod. ZDF 3,87 22 %<br />

5 ZDF-Spezial ZDF 3,78 15 %<br />

6 Tagesschau ARD 3,71 15 %<br />

7 Fußball-WM ZDF 3,54 14 %<br />

8 Mordkommission I. ARD 3,34 13 %<br />

9 Let’sDance RTL 2,67 11 %<br />

10 ZDF-Sport, Mod. ZDF 2,61 11 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %


28 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

Wahrheiten von früher<br />

Auweia. Texte vongestern. Oder vorgesternwomöglich. Da fallen mir die<br />

Gedichte ein, die ich mit 19 anfallsartig in der Nacht verfasst habe.<br />

Möchte ich die noch einmal lesen? Womöglich vor Publikum? Marion hat<br />

sich getraut. Auf dem neuesten Podcast auf textevongestern.de kann man<br />

hören, wie sie Ende Aprilinder Hamburger Yoko BarVerse vortrug,die sie als<br />

Teenager geschrieben hat. Zum Beispiel diese, inihrer Abizeit: „Zeit vergeht/wo<br />

geht sie hin?/ Wasbleibt?/ Freunde kommen?/ Wo gehen sie hin?/<br />

Wasbleibt?/ Eine Umarmung/ EinKuss/ EinJa/ EinBlick/ Menschen/ Keine<br />

Verpflichtung/ Eine andereStadt/ Freunde gehen/ Kommen sie wieder?/Was<br />

bleibt?/WarmeHandschuhe gegen Einsamkeit.“ Dasgilt noch, oder? Also haben<br />

SieMut (mehr Mutals ich) und kommen SieamSonntag in den Frannz-<br />

Biergarten, wo die Hörspielautorin Johanna Steiner gemeinsam mit dem Moderator<br />

MarcoAmmer zur nächsten Open Stage einlädt. PetraKohse<br />

Texte vongestern Erwachsene lesenTexte ausihrerJugend,So, 30.6., 19 Uhr, Schönhauser Allee36<br />

BÜHNE<br />

Ballhaus Ost (& 44 03 91 68)<br />

20.00: Independence for all (Costa Compagnie)<br />

BühnenRausch (& 44 67 32 64)<br />

20.00: MordArt<br />

Dock 11 (& 448 12 22)<br />

19.00: Soundance 2019: Quatuor for twodancers /<br />

Human. Error.(Rossella Canciello, Mimi Jeong &Luca<br />

Canciello /Anna Bogdanowicz &Paulina Owczarek)<br />

Globe Berlin Prolog-Bühne (Open Air)<br />

(& 54 90 51 92)19.30:Romeo&Julia(Globe<br />

Ensemble Berlin)<br />

HAU3(&25 90 04 27)<br />

18.00 Houseclub: Transition and Apocalypse #4 (Jota<br />

Mombaça)<br />

19.00: Burgerz (Travis Alabanza &HackneyShowroom)<br />

HZT Berlin in den Uferstudios (Uferstr.23)<br />

19.00 Studio 14: fluid horizons<br />

Kleines Theater (& 821 20 21)<br />

20.00: Die Känguru-Chroniken (Gastspiel Dirk<br />

Neumann)<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.30: Komische Oper Festival: La Bohème<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 20.00: Alles was Sie wollen<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

20.00: Spatz undEngel –Die Geschichte derFreundschaft<br />

zwischen Edith Piaf und Marlene Dietrich<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

19.30 Studio: Prometheus<br />

20.00: Schatten(Eurydikesagt)<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

20.00: Mörder und Mörderinnen<br />

Shakespeare CompanyBerlin (& 21 75 30 35)<br />

19.00: Maß für Maß!<br />

Sommerbad Humboldthain (& /22 19 00 11)<br />

14.00 TROPEZ: White Walkers –Sans Amours (Das<br />

Helmi &New Star Dance Company)<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

20.00 Festsaal:Tonight (MelanieJame Wolf, Sheena<br />

McGrandles, RodrigoGarcia Alves)<br />

Staatsoper Unterden Linden (& 20 35 45 55)<br />

19.30: Rigoletto<br />

Theater an der Museumsinsel (& 47 01 89 49)<br />

20.00: Die Vögel<br />

Theater im Nikolaiviertel (& 017 6/ 40 53 11)<br />

19.30: Zille sein Milljöh<br />

Theater Thikwa (& 61 20 26 20)<br />

20.00: Extremities<br />

Uferstudios (& 46 06 08 87)<br />

20.00 Studio 1: Beyond Gravity: Have youseent my<br />

teeth? /From the room beside me /When Ithink of<br />

youyou’re naked (Jess Curtis, Gabriel Christian, jose e.<br />

abad, Rachael Dichter,Mira Kautto)<br />

UNI.T Theatersaal der UdK (& /3 18 50)<br />

19.30: Angels in America (Studiengang Gesang/Musiktheater<br />

&Symphonieorchesterder UdK Berlin)<br />

Vaganten Bühne (& 313 12 07)<br />

20.00: Spreeperlen. Eine Berlin-Revue<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

20.00: Mad Office /Büro Absurd (TrygveWakenshaw<br />

&Barnie Duncan)<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

20.00: Besetzungscouch –die Suche nach der<br />

wahren Liege(Kaiser &Plain)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00, 21.30: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

17.00, 20.00: Weltretten für Anfänger<br />

Estrel Festival Center (& 68 31 68 31)<br />

20.30: Simply The Best –Das Tina Turner Musical<br />

(Dorothea „Coco“ Fletcher)<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.30, 19.30: Vivid<br />

Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />

20.00: Drachenherz<br />

Pfefferberg Theater (& 939 35 85 55)<br />

20.00: Lachen (Hacki Ginda-Company&Lito Tabora)<br />

Scheinbar Varieté (& 784 55 39)<br />

20.00: Open StageVarieté (Marco Tschirpke(Mod.)<br />

Sozialwerk Berlin e. V. (Humboldtstr.12)<br />

15.00: Liebe und andere Katastrophen („Die Wilden<br />

Witwer“ und das aparte Fräulein Gabriele)<br />

Stachelschweine (& 261 47 95)<br />

20.00: Stachelschweinerei<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

19.30: The Band –Das Musical<br />

Theater O-Tonart (& 37 44 78 12)<br />

20.00: Mord in Belfour Castle<br />

ufaFabrik (& 75 50 30)<br />

20.30 Sommerbühne: OverSeas<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Let’sTwist Again! –Rockabilly Hits &Acrobatics<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />

Z-Bar (& 28 38 91 21)<br />

20.30: The Berlin Offensive–Dark Comedy(Hosted<br />

alternatively by Nir Soffer,Francesco Kirchhoff or Chris<br />

Doering)<br />

Open Stage<br />

SONNABEND<br />

KLASSIK<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

18.45: Einführung im Rang-Foyerrechts (Chor und<br />

Orchester der Deutschen OperBerlin)<br />

19.30: Chorund Orchesterder Deutschen Oper Berlin,<br />

Solisten: Florian Sempey, Nicolas Testé, Philippe<br />

Talbot, AndrewHarris u. a., Ltg.YvesAbel, Ambroise<br />

Thomas: „Hamlet“, Oper in fünfAkten, konzertant<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

20.00: SanFrancisco SymphonyYouth Orchestra,<br />

Ltg.Christian Reif, Nicola Benedetti (Violine),Glanert:<br />

Prelude No. 1aus den „Three American Preludes“;<br />

Tschaikowsky: Konzertfür Violine und Orchester D-Dur<br />

op. 35; Mahler:Symphonie Nr.1D-Dur<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

16.00: Young Tchaikovsky String Quartet, Borodin<br />

Quartet, Haydn: Streichquartett op. 76 Nr.2d-Moll;<br />

Tschaikowsky: Streichquartett Nr.1D-Dur op. 11, 2.<br />

Satz Andante cantabile; Streichquartett Nr.1D-Dur<br />

op. 11, 3. Satz Scherzo. Allegro non tanto econ fuoco;<br />

Borodin: Streichquartett Nr.2D-Dur<br />

Waldbühne (& 018 06 57 00 70)<br />

20.15: <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,Marianne Crebassa<br />

(Mezzosopran), Ltg.Tugan Sokhiev, Prokofjew: Suite<br />

aus der Filmmusik „Leutnant Kijé“ op. 60, „Romeo<br />

und Julia“, Ballettmusik op. 64, Suite; Ravel: „Sheherazade“,<br />

drei Lieder nach Gedichten vonTristan<br />

Klingsor<br />

KINDER<br />

FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />

12.00: Zirkus am Meer –Sommerferienspaß fürdie<br />

ganze Familie (ab 6bis 14 J.)<br />

Figurentheater Grashüpfer (& 536 95 15 0/ 52)<br />

17.00: Das Rübchen undandere Geschichten, Puppentheater<br />

Parthier,Figurentheater (ab3J.)<br />

Pfaueninsel (& 805 86 75 11)<br />

15.00: Familienführung: Mit Elfe Tana die Pfaueninsel<br />

entdecken, Treff: Fährhaus Pfaueninsel (ab 6bis 10 J.)<br />

Puppentheater Felicio (& 44 67 35 30)<br />

11.00: Peter und der Wolf (ab 4J.)<br />

Zeiss-Großplanetarium (& /42 18 45 10)<br />

12.30: Raumschiff Erde<br />

14.00: Der Regenbogenfisch und seine Freunde<br />

15.30: Mit Raketen zu Planeten<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Kulturbrauerei/Alte Kantine (& 44 31 50)<br />

20.00: Kantinenlesen –Das Gipfeltreffen der <strong>Berliner</strong><br />

Lesebühnen, Dan Richter und Gäste<br />

PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />

19.30: Icameinblind, AndyI.Svikiro, Lesung,<br />

Gespräch und Party<br />

KONZERT<br />

Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str.70)<br />

20.00: DDouble E<br />

Bergmannstraße<br />

11.00: Bergmannstraßenfest<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

23.30 Foyer: Badeperle –Jade PearlBaker &Gäste<br />

Columbiahalle (& 69 81 28 14)<br />

20.00: Walk Off The Earth<br />

Columbia Theater (Columbiadamm 9-11)<br />

20.00: Converge, Sect, Candy<br />

Freilichtbühne an der Zitadelle (& 333 40 22)<br />

20.00: Youngs Hearts Society,keativmolkerei e.V.<br />

präsentiert: Das Sommerkonzert<br />

Kleine Weltlaterne (& 892 65 85)<br />

21.00: Trio Palmera<br />

Lido (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Foxing<br />

Schokoladen Mitte (& 282 65 27)<br />

19.00: PLeaSureDomE<br />

VertiMusic Hall (& 20 60 70 88 11)<br />

20.00: BethHart, special guest: KennyWayne<br />

Shepherd<br />

Wild At Heart (& 611 70 10)<br />

22.00: Heathen Apostles +Guest<br />

Zitadelle Spandau (& 35 49 44 29 7/)<br />

20.00: Citadel Music Festival: King Crimson<br />

CLUB<br />

Clärchens Ballhaus (& 282 92 95)<br />

21.00: Schwoof, Clärchen &Freunde<br />

Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />

22.00: Tannz im Frannz, James Blond, DJ Stan<br />

Lido (& 69 56 68 40)<br />

23.00 Lidolino: Radioactive<br />

Slaughterhouse (& 397 50 56)<br />

23.00: Factory<br />

Surprise Club (& 017 23 83 06 53)<br />

22.00: Big Afro Party<br />

Treptower Hafen<br />

19.30 Anlegestelle Sternund Kreisschiffahrt: Partyboot<br />

auf der Spree<br />

Tresor Club (Köpenicker Str.70)<br />

23.59: Tresor.Klubnacht, Paleman, Cadans, OSKAR,<br />

HGR<br />

BALLROOM<br />

Tanzpavillon im Monbijoupark (Monbijoustr.3)<br />

16.00: Argentinischer Tango, Ilana<br />

20.00: Schwoof, Antoine<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Tolkien 15.00; Rocketman<br />

17.30, 20.15; Die Glenn MillerStorySo12.00<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Ein Becken voller Männer Sa<br />

15.00, 20.30, So 16.45; Ein Becken voller Männer (OmU)<br />

Sa 17.45, So 14.00; Matinee: Exhibition on Screen: Van<br />

Gogh und Japan So 12.00; La Comedie-Francaise: Britannicus<br />

(OmU) So 19.30<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Der Klavierspieler vom<br />

Gare du Nord Sa 15.30, 20.30, So 19.30; Ein Becken voller<br />

Männer Sa 17.50<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Rocketman (OmU) 15.00,<br />

17.45, 20.30; Stan &Ollie (OmU) So 12.45; Burning<br />

14.00, 17.10, 20.20; Burning –Beoning (OmU) So 11.00;<br />

Ramen Shop (OmU) 14.00; The Dead Don‘t Die (OF) 16.00,<br />

18.30, 21.00; Der Boden unter den Füßen So 11.30; All My<br />

Loving 14.40, 17.20, 20.00; RBG (OmU) So 12.30; Magie<br />

der Wildpferde 14.30; Zwischen den Zeilen 16.40, 19.00; O<br />

Beautiful Night 21.15; Das Ende der Wahrheit So 12.00;<br />

They Shall Not Grow Old (OmU) 14.00, 16.15, 18.30,<br />

20.45; Van Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit So 11.30;<br />

Yoga: Die Kraft des Lebens 14.00; Sunset 16.00; Der Klavierspieler<br />

vomGare du Nord (OmU) 19.00; Mid90s (OmU)<br />

21.20; Sunset (OmU) So 11.00<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Eine moralische Entscheidung<br />

(OmU) Sa 15.30; Britt-Marie war hier 18.00; Eine<br />

moralische Entscheidung 20.00, Soa.15.30; The Dead<br />

Don‘t Die (OmU) Sa 22.15; RoyalCorgi 15.00; All My Loving<br />

17.45; The Dead Don‘t Die (OmU) Sa 20.15; The Texas<br />

Chainsaw Massacre: Blutgericht in Texas Sa 22.15; The<br />

Dead Don‘t Die So 20.15<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Pets II 14.00, 16.00, 18.00,<br />

20.50; Jussi Adler-Olsen: Verachtung 18.00, 20.40; TKKG<br />

13.50, 16.00; The Dead Don‘t Die 18.10, 20.30; Edie –Für<br />

Träume ist es nie zu spät 14.00; Britt-Marie war hier 16.15;<br />

Roads 18.30; Monsieur Claude II 15.10; Rocketman 17.20,<br />

20.00; Der Flohmarkt von Madame Claire So 13.00; Royal<br />

Corgi 13.45; Nur eine Frau 15.45, 20.00<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) Pets II 11.15; 3D: Pets<br />

II 13.15, 15.30, 17.45, 20.00; John Wick III 22.30; Drei<br />

Schritte zu Dir 12.40; Pets II 15.15, 17.30; 3D: Aladdin<br />

19.45, 22.45; Men in Black: 12.10; TKKG 14.45; 3D: Aladdin<br />

17.10; Drei Schritte zu Dir 20.10; 3D: Pets II 22.50;<br />

Aladdin 11.40, 14.30; Ein Becken voller Männer 17.20,<br />

20.10; 3D: Pets II 23.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

12.30, 14.50; 3D: Men in Black: 17.30; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich 20.20; X-Men: Dark<br />

Phoenix 23.10; Avengers: Endgame 11.20; Drei Schritte zu<br />

Dir 15.00, 17.40; Men in Black: 20.20;Long Shot –Unwahrscheinlich,aber<br />

nicht unmöglich 23.00; Glam Girls: Hinreißend<br />

verdorben 11.00, 16.15; Ein Becken voller Männer<br />

13.15; Pets II –The Secret Life of Pets 2(OF) 18.30; John<br />

Wick III 20.45<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Prinzessin Emmy<br />

11.00; Royal Corgi Sa 12.15; Drachenzähmen leicht gemacht<br />

3: Die geheime Welt Sa 14.00; Mister Link: Ein fellig<br />

verrücktes Abenteuer 16.00; Yoga: Die Kraft des Lebens –<br />

Debout (OmU) Sa 17.45; Free Solo (OmU) 19.15; Nur eine<br />

Frau (DFmenglU) 21.00; Der Goldene Handschuh (DFmenglU)<br />

22.30; Willkommen im Wunder Park So 12.15; 3D: Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3: Die geheime Welt So 14.00;<br />

Berlin Bouncer (OmenglU) So 17.45; Ramen Shop –Ramen<br />

Teh (OmU) Sa 11.00; Die Wiese –Ein Paradies nebenan Sa<br />

12.45; Peter Lindbergh –Women‘s Stories (OmU) Sa 14.15,<br />

So 11.00; Edie –Für Träume ist es nie zu spät Sa 16.15;<br />

Eine moralische Entscheidung (OmU) 18.00; Rocketman<br />

(OmU) 19.45; Dave Made aMaze (OmU) 21.45; Beach<br />

Bum (OF) Sa 23.15; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />

So 12.45; Border –Gräns (OmU) So 14.15; Edie –Für Träume<br />

ist es nie zu spät (OmU) So 16.15; Diamantino (OmU)<br />

So 23.15; Once Again –Eine Liebe in Mumbai Sa 11.00;<br />

Vice –Der zweite Mann (OmU) Sa 12.45; Under the Tree –<br />

Undir trenu (OmU) Sa 15.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

16.30; Van Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit –At<br />

Eternity‘s Gate (OmU) 18.15; Burning –Beoning (OmU) Sa<br />

20.15;Border–Gräns (OmU) Sa 22.45;Das Endeder Wahrheit<br />

(DFmenglU) So 11.00; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft (OmU) So 12.45; Ramen Shop –Ramen Teh<br />

(OmU) So 15.00; Burning –Beoning (OmenglU) So 20.15;<br />

One Cut of the Dead –Kamera otomeru na! (OmU) So<br />

22.45<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 8129) Die Wiese –Ein Paradies<br />

nebenan 12.00; VanGogh: An der Schwelle zur Ewigkeit<br />

–AtEternity‘s Gate (OmU) Sa 13.45; Roads (OmU) 18.00;<br />

Burning –Beoning (OmU) 20.00; Das Ende der Wahrheit<br />

22.45; Maquia: Eine unsterbliche Liebesgeschichte –Sayonara<br />

no asa ni yakusoku no hana okazaro (OmU) So 13.45;<br />

Mirai: Das Mädchen aus der Zukunft – Mirai no Mirai (OmU)<br />

So 16.00; Macht das alles einen Sinn? 12.00; Familie<br />

Brasch 14.00, So a. 20.45; Der Funktionär 16.00; Esta todo<br />

bien –Alles ist gut (OmU) 17.30; Push –Für das Grundrecht<br />

auf Wohnen (OmU) 19.00; WarofArt (OmU) Sa 20.45<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Rocketman 11.00, 13.45,<br />

17.00, 19.50; Drei Schritte zuDir 11.00, 14.45, 17.30,<br />

20.15; TKKG 11.15; Men in Black: 11.15, 14.00, 16.45,<br />

19.30; Royal Corgi 11.30; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />

11.30, 14.15; Aladdin 11.30, 14.00, 16.15; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 11.45, 14.30; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 11.45, 13.45; 3D: Pets II 12.00,<br />

14.30, 17.00, 19.45, 22.15; Mister Link: Ein fellig verrücktes<br />

Abenteuer 14.45, Sa a. 12.10; TheyShall Not GrowOld<br />

Sa 12.15; Pets II 12.30, 15.00, 17.30; Monsieur Claude II<br />

13.45; Mamma Mia! Here We Go Again Sa 14.00, So 11.15;<br />

Brightburn: Son of Darkness 14.15, 19.45, 22.10; Godzilla<br />

2–King of the Monsters 14.30; Avengers: Endgame 16.00;<br />

John Wick III 16.35, 19.15, 22.30; 3D: Godzilla 2–King of<br />

the Monsters 16.40, 22.45; Free Solo (OmU) Sa 16.45, So<br />

20.10; Ein Becken voller Männer 16.50, 19.40; Long Shot<br />

–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 17.00, 20.00,<br />

23.00; Dancing Queens 17.10, 19.30; X-Men: Dark Phoenix<br />

17.30; 3D: X-Men: Dark Phoenix 19.15, 22.00; IMAX 3D:<br />

Avengers: Endgame Sa 19.15; 3D: Aladdin 19.45, 22.45;<br />

3D: Men in Black: 20.00; Rocketman (OF) 20.15; Lloronas<br />

Fluch 21.50; OBeautiful Night 22.30; Jussi Adler-Olsen:<br />

Verachtung 22.30; John Wick III –John Wick: Chapter 3–<br />

Parabellum (OF) 22.45; Greta (2019 USA) 23.00; Brightburn:<br />

Son of Darkness (OF) 23.00; IMAX 3D: Men in Black:<br />

Sa 23.10, So 22.45; Shadaa So 11.45; Quero-te tanto! –<br />

Ich will dich so sehr! (OmU) So 12.00; IMAX 3D: Aladdin So<br />

14.00; IMAX 3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds<br />

Verbrechen So 17.10<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) #Female Pleasure (OmU)<br />

Sa 16.00; Der Fall Collini 18.00; Das melancholische Mädchen<br />

20.20; Lords of Chaos (OmU) 22.00; Free Solo (OmU)<br />

So 16.00; Lord of the Toys 16.00; Eine moralische Entscheidung<br />

(OmU) Sa 18.00; Liebesfilm (OmenglU) Sa 20.00; The<br />

Wild Boys –Les garcons sauvages (OmU) Sa 21.50; One Cut<br />

of the Dead –Kamera otomeru na! (OmU) Sa 23.50; Das<br />

Leben meiner Tochter So 18.00; Berlin Bouncer (OmU) So<br />

19.50; Under the Tree –Undir trenu (OmU) So 21.50<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00)Drei Schritte zu Dir 11.00,<br />

13.50, 17.00, 19.50; Aladdin 11.00, 14.00, 17.00, 19.30;<br />

3D: Pets II 11.10, 13.40, 16.30, 19.40, Sa a. 22.45; Willkommen<br />

im Wunder Park 11.15; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 11.15, 14.00, Sa a. 16.50; RoyalCorgi 11.30; Pets<br />

II 11.45, 14.15, 17.10; Avengers: Endgame 13.30; TKKG<br />

14.10; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />

16.40, 19.50; Men in Black: 17.15; 3D: Men in Black:<br />

20.00, Sa a. 22.30; John Wick III 20.00, Sa a. 22.45; Glam<br />

Girls: Hinreißend verdorben 20.15; Godzilla 2–King of the<br />

Monsters Sa 22.45, So16.50; X-Men: Dark Phoenix Sa<br />

22.50; Friedhof der Kuscheltiere Sa 23.00; Brightburn: Son<br />

of Darkness Sa 23.00<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) Die kleinen Hexenjäger 13.00;<br />

Yuli Sa 14.35, So 20.15; Unheimlich perfekte Freunde Sa<br />

16.35, So 16.25; Das Familienfoto Sa 18.15, So 14.35;<br />

Rocketman Sa 20.00, So 18.05<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 4109) Alfons Zitterbacke<br />

11.50; Aladdin 11.50, 14.20, 17.10, 20.00; 3D: Pets II<br />

12.00, 14.10, 17.00, 20.00, Sa a. 23.00; 3D: Aladdin<br />

12.00; TKKG 12.10, 14.30; RoyalCorgi 12.15, 14.00; Willkommen<br />

im Wunder Park 12.20; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 12.30, 15.10; Pets II 13.00, 15.00, 16.00, 18.10;<br />

Rocketman 14.15; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.40,<br />

17.20; Drei Schritte zu Dir 14.50, 17.40, 19.45, Saa.<br />

22.50; Godzilla 216.50, Sa a. 22.20;<br />

Men in Black: 17.15, 20.15, Sa a. 22.50; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich 17.30, 19.40; Dancing<br />

Queens 17.40, 20.10; Avengers: Endgame 19.30; John<br />

Wick III 19.50, Sa a. 22.30; X-Men 20.20, Sa a. 22.30;<br />

BrightburnSa22.40; Ma –Sie sieht allesSa23.00<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A The Dead Don‘t Die (OmU)<br />

17.30, 20.00, 22.20; B Nur eineFrau 17.30, 19.30,21.40<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Zwischen den Zeilen<br />

–Doubles vies (OmU) 13.45; Nuestro tiempo –Our Time<br />

(OmU) 14.15, 20.00; Das melancholische Mädchen (DFmenglU)<br />

16.00, 20.30, Sa a. 22.15; Eine moralische Entscheidung<br />

(OmU) 17.45; Burning –Beoning (OmU) 17.45<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) TKKG 10.00, 12.15, 14.30,<br />

16.45; Inna de Yard –The Soul ofJamaica (OmU) 19.00;<br />

Rocketman (OmU) Sa 21.15; Roads (OmenglU) So 21.15;<br />

Die Winzlinge 10.15; Eine moralische Entscheidung (OmU)<br />

12.30, 20.00; Alfons Zitterbacke 14.45; Sunset (OmU)<br />

17.00; Cold War: Der Breitengrad der Liebe (OmenglU) Sa<br />

22.15; Ramen Shop –Ramen Teh(OmU) 11.15; Rocketman<br />

(OmU) 13.15, So a. 20.30; Checker Tobi unddas Geheimnis<br />

unseres Planeten 16.00; High Life (OmU) 18.00; Roads<br />

(OmenglU) Sa 20.30; Climax (OmU)Sa22.45<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) High Life (OmU) 20.30<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Mister Link: Ein fellig verrücktes<br />

Abenteuer15.00; Kim hateinen Penis (OmenglU) Sa 16.45;<br />

All My Loving (OmenglU) 18.30; Roads (OmU) 20.30; O<br />

Beautiful Night (OmenglU) 22.15; Edie –Für Träume ist es<br />

nie zu spät (OmU) So 16.45; Mirai: Das Mädchen aus der<br />

Zukunft 15.00; Mamacita (OmU) 16.45; Wo ist Kyra? Sa<br />

18.00, So 22.00; Rocketman (OmU) 19.45; Burning –Beoning<br />

(OmU) Sa 22.00; The Artist &The Pervert (OmU) So<br />

18.00; Kinobar im Sputnik Berlin Bouncer Sa 22.15; Happy<br />

Lamento (OmU) So 21.00<br />

KINO<br />

Klick, Schmidt, Kahane<br />

Claus Löser über drei runde Geburtstage<br />

von drei deutschen Filmemachern<br />

und deren aktuelle Würdigung auf der Leinwand<br />

Vielleicht muss noch mehr Zeit vergehen,<br />

um verbindende Unterströmungen zwischen<br />

BRD- und DDR-Biografien gebührend<br />

wahrzunehmen. Auch eine<br />

deutsch-deutsche Filmgeschichte ist noch nicht<br />

geschrieben worden. Möglicherweise lassen sich ja<br />

über das Phänomen des vermeintlichen Scheiterns<br />

Pfade zu den so unterschiedlichen Lebenswegen<br />

finden. Dieser Tage feierndreiFilmemacher –zwei<br />

Männer und eine Frau –runde Geburtstage,die es<br />

trotz anfänglicher Triumphe letztlich nicht geschafft<br />

haben, ihreursprünglichenVisionen konsequent<br />

weiter zu verfolgen.<br />

Die jeweiligen Œuvres erfuhren<br />

an bestimmten<br />

Punkten gravierende Einschnitte;<br />

sei es aus politischen,<br />

individuellen oder<br />

anderen Gründen.<br />

Aber was heißt das<br />

schon: das Scheitern?! Es<br />

gibt ja die vorhandenen Arbeiten,<br />

die mehr als nur<br />

Verheißungen sind. Eineinzelner,<br />

konsequent ausgeführter<br />

Film kann mehr bedeuten<br />

als eine zwar quantitativ<br />

üppige, aber durch<br />

ihreBeliebigkeit dann doch<br />

verwässerte Werkbiografie.<br />

Der1939 in der fränkischen<br />

Kleinstadt Hof geborene<br />

Roland Klick etwa muss mit<br />

seinen „nur“ fünf Filmen zu<br />

den wichtigsten deutschen<br />

Regisseuren überhaupt gezählt<br />

werden. Er steht heute<br />

nachgerade als personifizierter<br />

Gegenentwurf zum<br />

Neuen Deutschen Film der Bundesrepublik. Denn<br />

ihm ging es von Beginn an um die Essenz des Kinos:<br />

um unmittelbare sinnliche Wahrnehmung,<br />

um Blut,Schweiß und Tränen. Thesenhafte Umsetzungen<br />

vongerade opportunen Meinungen waren<br />

ihm ebenso gleichgültig wie langfristig angelegte<br />

filmpolitische Strategien. Seine an die Fördertöpfe<br />

angekoppelten Kollegen beschimpfte er als elitär<br />

und publikumsfeindlich. Was imUmkehrschluss<br />

zu seinem Rauswurf aus diesen Kreisen führte.<br />

1981 wurde ihm zwei Wochen vorDrehbeginn von<br />

BerndEichinger die Regie zu „Christiane F.“entzogen.<br />

Niemand stand ihm bei, Ersatz war schnell gefunden.<br />

Trotzig finanzierte er daraufhin aus privaten<br />

Mitteln den ganz auf Dennis Hopper konzentrierten<br />

Film „White Star“. Mitten in den Dreharbeiten<br />

verschwand der kokaingehetzte Hopper<br />

vomDrehort.Der Film musste umgeschnitten und<br />

mit Nachdrehs aufgefüttertwerden, um überhaupt<br />

noch irgendeinen Sinn zu ergeben.<br />

Vondiesem Schlag erholte sich Klick nie mehr<br />

richtig. Doch man sehe sich wieder und wieder seinen<br />

1970 entstandenen „Deadlock“ an, diesen fiebrigen,<br />

in Israel gedrehten Wüsten-Western mit<br />

MarioAdorfinder Hauptrolle,mit dem treibenden<br />

Sound der Kölner Avantgarde-Band Can. Eine Ahnung<br />

steigt auf, wie das bundesdeutsche Kino jenseits<br />

der kanonisierten Wahrnehmung hätte auch<br />

sein können: nämlich wild und kompromisslos.<br />

Völlig anders ist der Wegder 1949 in Görlitz geborenen<br />

Evelyn Rauer,später Schmidt. Nach ihrem<br />

auf einem Drehbuch vonWolfgang Kohlhaase basierenden<br />

Fernsehfilm„Lasset die Kindlein“ erhielt<br />

sie im Alter von nur 30 Jahren eine Festanstellung<br />

bei der Defa. VonKonrad Wolf protegiert, konnte<br />

sie in dessen Todesjahr mit „Das Fahrrad“ (1982)<br />

ihren bekanntesten Film realisieren. Selten erfuhr<br />

man die Nöte einer jungen Frau aus dem Osten<br />

derart ungeschönt. Schon wenn zu Beginn diese<br />

haltlose Susanne mit ihrer Tochter durch den aggressiven<br />

Straßenverkehr ihren Wegsucht,werden<br />

ungewöhnliche Zeichen<br />

sozialer Empathie gesetzt.<br />

Die Kamera von Roland<br />

Dressel zieht beengende<br />

Rahmen, die Regie verzichtet<br />

auf den sonst obligatorischen<br />

Optimismus. Während<br />

der Film in der DDR-<br />

Presse ignoriert oder angegriffen<br />

und im Kino eher<br />

verstecktwurde,erlangte er<br />

durch seine Ausstrahlung<br />

im ZDF im Juli 1985 ein<br />

deutsch-deutsches Millionenpublikum.<br />

Evelyn<br />

Schmidt allerdings wurde<br />

später im Studio zur Assistentin<br />

zurückgestuft.<br />

Wiederum ganz anders<br />

verlief derWegvon Peter Kahane,<br />

1949 in Prag geboren<br />

und als Sohn deutsch-jüdi-<br />

DAS FLIEGENDE AUGE<br />

Die Jubilare Roland Klick (l.), Evelyn Schmidt und<br />

Peter Kahane. IMAGO IMAGES (2), CC BY-SA 3.0/FRANZ RICHTER<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) TKKG 15.20; EinBecken voller Männer<br />

17.30, 20.15; New Der Klavierspieler vomGareduNord<br />

16.00; Rocketman 18.15; The Dead Don‘t Die 20.50<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 5389590) Pets II 14.00, So a. 10.00,<br />

12.15; Aladdin 14.15, 17.00, 20.00; Drei Schritte zu Dir<br />

14.30, 17.00, 19.45; TKKG 15.00, So a. 10.00; Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 15.00, So a. 10.15; 3D: Pets II<br />

16.00, 18.00, 20.00; Rocketman 17.15; Ein Becken voller<br />

Männer 17.15, 20.15; Men in Black: 20.15; Mister Link: Ein<br />

fellig verrücktes Abenteuer So 10.15, 12.00; Rocca verändertdie<br />

Welt So 10.30, 12.45; Alfons ZitterbackeSo12.15;<br />

Bailey: Ein Hund kehrtzurück So 12.30<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) TKKG Sa 13.00, So<br />

15.45; Ein Becken voller Männer Sa 13.00, 18.15, So<br />

15.20, 20.15; Pets II Sa 13.15, 15.45, So 13.00, 15.15;<br />

Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich Sa<br />

15.30, So 17.30; 3D: Pets II 18.00, 20.15; Der Klavierspieler<br />

vom Gare duNord 18.00, So a. 13.00; X-Men: Dark<br />

Phoenix 20.30, Sa a. 22.45<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 11.30, 14.15; Glam Girls: Hinreißend<br />

verdorben 11.30; Willkommen im Wunder Park 11.45;<br />

Royal Corgi 11.45, So a. 14.15; TKKG 12.00, Sa a. 14.15;<br />

3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00, 20.00, Sa a. 22.30; Aladdin<br />

12.00, 14.00, 17.00; Pets II 12.30, 15.00, 17.30; Drei<br />

Schritte zu Dir 14.00, 17.00, 19.45, Sa a. 22.30; Men in<br />

Black: 14.30, 17.15; Avengers: Endgame 15.15; Rocketman<br />

16.45; Brightburn: Son of Darkness 17.15, Sa a.<br />

23.00; Long Shot–Unwahrscheinlich, aber nichtunmöglich<br />

19.45, Sa a. 22.45; Godzilla 2–King of the Monsters Sa<br />

19.45; John Wick III 19.50, Sa a. 23.00;<br />

scher Résistance-Kämpfer<br />

in Ost-Berlin und Indien<br />

aufgewachsen. (Sein Vater<br />

Max war Auslandskorrespondent<br />

und in den 50ern<br />

auch stellvertretender Chefredakteur der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>) Im Herbst 1989 drehte Kahane „Die Architekten“<br />

–den letzten in der DDR uraufgeführten<br />

Defa-Film. Gerade einmal 5000 Zuschauer fanden<br />

damals den Wegindie Kinos,umdie Vergeblichkeit<br />

eines jungen Städtebauer-Kollektivs nachzuvollziehen.<br />

Daspotenzielle Publikum war längst mit anderen<br />

Problemen beschäftigt. Geschichte vollzog sich<br />

zu jener Zeit schneller als die zu erzählenden Geschichten.<br />

Inzwischen aber stellt dieser traurige<br />

Film ein großartiges Dokument des Umbruchs dar.<br />

Regisseur Peter Kahane ging nach den„Architekten“<br />

leider mehr oder weniger ans Fernsehen verloren.<br />

Wir warten dringend auf seinen langgeplanten autobiografischen<br />

Kinofilm. Niemand sonst kann erzählen,<br />

was Du zu erzählen hast, lieber Peter!<br />

Retrospektiven zumWerk von Roland Klick gibt es im Wolf-Kino<br />

(4.–10. Juli) und im Lichtblick (6.–10. Juli).<br />

Evelyn Schmidts „Lasset die Kindlein“ (1976) läuft am 5. Julium<br />

19 Uhr im FilmmuseumPotsdam.<br />

Peter Kahanes „Vorspiel“ und „DieArchitekten“ werden am 1. Juli ab<br />

19 Uhr im Arsenal gezeigt.<br />

Claus Löser<br />

ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />

kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />

3D: X-Men: Dark Phoenix 20.00, Sa a. 23.00; 3D: Men in<br />

Black: 20.00, Sa a. 23.00; 3D: Aladdin 20.00; 3D: Godzilla<br />

2–Kingofthe Monsters Sa 23.00; Brightburn: Son of Darkness<br />

(OF) So 20.00<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98)Der kleine DracheKokosnuss –Auf<br />

in den Dschungel! 15.00; Die Wiese –Ein Paradies nebenan<br />

Sa 16.45; Under the Tree Sa 18.45; Liebesfilm (OmenglU)<br />

20.45; Mamacita (OmU) So 16.45; All My Loving So 18.30;<br />

Alfons Zitterbacke Sa16.00; Kleine Germanen (OmenglU)<br />

Sa 22.00; Urfin: Der Zauberer von OzSo16.00; Mirai: Das<br />

Mädchen aus der Zukunft –Mirai no Mirai (OmU) So 17.45;<br />

Macht das alles einen Sinn? (OmenglU) So 19.45; Eine<br />

moralische Entscheidung So 21.45<br />

Babylon (✆ 242 59 69) IndoGerman Film: Article 15<br />

(OmenglU) Sa 15.30, So 13.30; Der Fall Collini Sa 15.30;<br />

NewYork: Ghostbusters –Die Geisterjäger (OmU) Sa 15.45;<br />

Monsieur Claude II (OmU) Sa 17.45, So 15.00; NewYork:<br />

The Purple Rose of Cairo (OF) Sa 17.45; Jemen Karama<br />

Filmfestival –Bring it to Light: Kurzfilmprogramm (OmenglU)<br />

Sa 18.00; NewYork: Leon –Der Profi (OmU) Sa 19.30; New<br />

York: Donnie Brasco (OmU) Sa 19.45; NewYork: Eyes Wide<br />

Shut (OmU) Sa 20.00; New York: Taxi Driver (OmU) Sa<br />

21.45; NewYork: Das Fenster zum Hof –Rear Window (OF)<br />

Sa 22.30; NewYork: Cruising (OmU) Sa 23.00; Stummfilm<br />

um Mitternacht: Die Gezeichneten (m. Live-Musikbegleitung)<br />

Sa 0.00; New York: Radio Days (OF) So 14.15; New York:<br />

King Kong und die weiße Frau (OmU) So 16.00; CinemAperitivo:<br />

Die mit der Liebe spielen (OmenglU; m. Diskussion)<br />

So 16.00; NewYork,New York (OmU) So 17.00; Macht das<br />

alles einen Sinn? So 18.00; New York: DoThe Right Thing<br />

(OmU) So 18.45; New York: Good Time (OmU) So 20.00;<br />

NewYork: Asphalt-Cowboy(OmU) So 20.15; NewYork:Hinterdem<br />

Rampenlicht –All that Jazz (OF) So 21.00


Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Rocketman<br />

(OmU) 12.15, 14.45, 17.15, 20.00, 22.45; Der Klavierspieler<br />

vom Gare du Nord (OmU) 11.00, 15.15, 19.45; Alfons<br />

Zitterbacke13.15; Monsieur Claude II (OmU) 17.30; Border<br />

–Gräns (OmU) Sa 22.15; Greta (OmU) So 22.15<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 14.20, Sa a. 11.00; Der Fall Collini<br />

11.00; Royal Corgi 11.10; Men in Black: 11.10, 14.15;<br />

Bailey: Ein Hund kehrt zurück 11.20, 14.00; Aladdin<br />

11.20, 13.30, 16.30; Drei Schritte zu Dir 11.30, 14.00,<br />

16.40, 20.00; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00, 19.30,<br />

23.15; Pets II 12.30, 15.00, 17.30; TKKG 13.30; Rocketman<br />

Sa 13.50, So 20.10; Avengers: Endgame 16.00;<br />

Dancing Queens 16.45, 19.20; 3D: Men in Black: 16.50,<br />

19.40, 22.20;3D: Godzilla 2–King of the Monsters 17.00,<br />

22.50; X-Men: Dark Phoenix 17.20; 3D: Aladdin 19.30;<br />

John Wick III 19.50, 23.00; 3D: X-Men: Dark Phoenix<br />

20.00, 23.00; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht<br />

unmöglich 20.15, 23.10; Glam Girls: Hinreißend verdorben<br />

Sa 20.30, So 14.10; 3D: Avengers: Endgame 22.00;<br />

Ma –Sie sieht alles 22.45; Brightburn: Son of Darkness<br />

23.15; After Passion So 11.00<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Sunset (OmU) 14.45;<br />

Nuestro tiempo –Our Time (OmU) 17.45, So a. 11.00;<br />

Green Book –Eine besondere Freundschaft (OmU) Sa<br />

21.15; Stan &Ollie (OmU) So 21.15; Berlin Babylon<br />

(Omdt+englU) 14.30, So a. 10.00; Ein Becken voller Männer<br />

(OmU) 16.30, 19.00, So a. 12.00; Nuestro tiempo –<br />

OurTime (OmU) 21.30; Zwischen denZeilen –Doubles vies<br />

(OmU) 15.15,Soa.10.45; Inna de Yard –The Soul of Jamaica<br />

(OmU) 17.30, So a. 13.00; The Dead Don‘t Die<br />

(OmU) 19.45, 22.00; Britt-Marie war hier –Britt-Marie var<br />

här (OmU) 14.45; All My Loving 17.00, So a. 10.30; Das<br />

melancholische Mädchen (OmenglU) 19.30, 21.15, Sa a.<br />

23.00, So a. 13.00; Burning –Beoning (OmU) 14.00,<br />

21.00, So a. 11.00; OBeautiful Night (OmenglU) 17.00,<br />

19.00<br />

International (✆ 24 75 60 11) Ein Becken voller Männer<br />

16.00, 18.40; The Dead Don‘t Die (OmU) 21.20<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Wilhelm Dieterle: Liebesbriefe<br />

(OF) Sa 18.00; Bilder von Drüben: Meier Sa 20.00;<br />

Wilhelm Dieterle: Das Schweigen im Walde So 18.00; Wilhelm<br />

Dieterle: Juarez (OF) So 20.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) X-Men:<br />

Dark Phoenix 12.00, 17.05; Willkommen im Wunder Park<br />

12.00; RoyalCorgi12.00; Pokemon MeisterdetektivPikachu<br />

12.00, 14.45, 17.00; Pets II 12.00, 14.30, 17.00, 19.30,<br />

Sa a. 22.00; Men in Black: 12.00, 14.00, 16.50, 19.45, Sa<br />

a. 22.15; Drei Schritte zu Dir 12.00, 14.00, 16.50, Sa a.<br />

19.40, 22.40; Aladdin 12.00, 14.15, 17.10, 19.55, Sa a.<br />

22.30; 3D: Pets II 12.30, 15.00, 17.30, 20.00, Sa a. 22.30;<br />

TKKG 14.40; Pets II –The Secret Life of Pets 2(OF) 14.45,<br />

17.15, 19.45; Mister Link: Ein fellig verrücktes Abenteuer<br />

14.45; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />

17.05; John Wick III 19.40, Sa a. 22.30; Hollywoodtürke<br />

20.00; X-Men: Dark Phoenix (OF) 20.05; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich (OF) Sa 22.25; Ma –<br />

Sie sieht alles Sa 22.50; Brightburn: Son of Darkness Sa<br />

22.50; Quero-te tanto! –Ich will dich so sehr! (OmU) So<br />

20.00<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Mirai: Das Mädchen aus der Zukunft<br />

Sa 14.00, So 12.30; Zwischen den Zeilen –Doubles<br />

vies (OmU) Sa 16.00, So 14.30; WarofArt (OmU) Sa 18.00,<br />

So 10.30; Ein Becken voller Männer (OmU) Sa 19.50, So<br />

19.45; Mamacita (OmU) So 16.30; Koudelka –Shooting<br />

Holy Land (OmenglU; m. Gästen u. Gespräch) So 18.00;<br />

Burning –Beoning (OmU) So 22.00<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) The Dead Don‘t Die (OF) 17.00,<br />

19.30, 22.00<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) The Dead Don‘t Die (OmU)<br />

15.45, 18.15, 20.45; Rocketman (OmU) 15.45, 18.15,<br />

20.15; Yoga: Die Kraft des Lebens 15.45; Nur eine Frau<br />

17.45, 20.00<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Ein Becken voller Männer (OmU)<br />

15.20, 18.00, 20.40; They Shall Not Grow Old (OmU)<br />

19.30, Sa a. 15.30, So a. 16.30; They Shall Not Grow Old<br />

(OF) 17.15, 21.45; Tolkien (OmU) 15.00, Sa a. 17.45, So a.<br />

18.40; OBeautiful Night (DFmenglU) Sa 20.15, So 21.10;<br />

CreepyCrypt: Preview: Puppet Master:The Littlest Reich (OF)<br />

Sa 22.30; Roads (OmU) 15.30; Burning –Beoning (OmU)<br />

18.15, 21.30; Burning –Beoning (OmenglU) 15.15, 20.20;<br />

Men in Black: (OF) 17.45<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) RoyalCorgi<br />

11.50; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00, 20.00, Sa a. 22.45;<br />

TKKG 12.05; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 12.05,<br />

14.35; Pets II 12.30, 15.00, 17.30; Men in Black: 13.45,<br />

16.45; Aladdin 13.55, 16.50, 19.45, Sa a. 22.45; Godzilla<br />

2–King of theMonsters 14.20; Glam Girls: Hinreißend verdorben<br />

17.10; Rocketman 17.20; John Wick III 19.30, Sa a.<br />

22.30; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />

19.40, Sa a. 22.40; 3D: Men in Black: 20.00; Brightburn:<br />

Son of Darkness 20.15, Sa a. 22.50; X-Men: Dark Phoenix<br />

Sa 23.00<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) High Life (OmU) Sa 12.00, 18.50,<br />

So 16.50; Burning –Beoning (OmU) Sa 12.20, 18.30, So<br />

21.00; Das melancholische Mädchen (OmenglU) 14.10,<br />

21.20; Tonari no Totoro –Mein Nachbar Totoro Sa 16.00;<br />

Mo &Friese unterwegs 16.00; OBeautiful Night (OmenglU)<br />

Sa 17.00, 23.00, So 12.00; Nuestro tiempo –Our Time<br />

(OmU) Sa 21.00, So 12.20, 18.00; Pippi Langstrumpf So<br />

16.00<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Pets II 13.45,<br />

15.45, 18.40, 20.45; Ein Becken voller Männer 17.45,<br />

20.30; TKKG 14.00; Der Klavierspieler vom Gare du Nord<br />

16.10<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Ein Becken voller<br />

Männer 15.15, 20.30; Ein Becken voller Männer (OmU)<br />

17.50; TKKG 13.40, 15.45; The Dead Don‘t Die (OmU)<br />

18.00; The Dead Don‘t Die 20.20; Pets II 14.00, 16.00,<br />

18.00, 20.00; OBeautiful Night Sa 22.00; Nur eine Frau<br />

13.40; Rocketman 15.50; Der Klavierspieler vom Gare du<br />

Nord 18.30; Rocketman (OmU) 20.50; Royal Corgi 15.00;<br />

Burning 17.00, 20.10<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 11.30, 14.00; Pets II 11.40,<br />

14.50, Sa a. 17.00, So a. 17.10; Dumbo 11.45; Checker<br />

Tobi und das Geheimnis unseres Planeten Sa 11.50; Kuddelmuddel<br />

bei Pettersson und Findus Sa 12.00; TKKG<br />

12.30, Sa a. 14.00, 16.40, So a. 13.45, 17.15; 3D: Pets II<br />

12.40, 15.00, 17.20, 20.00; Tolkien 19.45, Sa a. 14.00;<br />

Aladdin (OmU) 14.00, 16.30, 19.30, 22.30; Ein Becken<br />

voller Männer 14.20, 17.20, 19.30; Britt-Marie war hier Sa<br />

16.30, So 16.15; Rocketman 17.00, 19.45; Der Fall Collini<br />

Sa 17.10; Zwischen den Zeilen Sa 19.00; Der Klavierspieler<br />

vomGare du Nord 19.00; The Dead Don‘t Die (OmU) 20.15,<br />

22.50; Burning –Beoning (OmU) 21.30; Avengers: Endgame<br />

(OmU) Sa 21.30; Pets II–The Secret Life of Pets 2<br />

(OmU) 22.15; Rocketman (OmU) 22.30; Ein Becken voller<br />

Männer (OmU) 22.30; High Life (OmU) Sa22.50; Royal<br />

Corgi So 11.30; CanadaDay: Weirdos –Aussenseiter (OF) So<br />

19.00; Zwischen den Zeilen –Doubles vies (OmU) So<br />

21.30; Jussi Adler-Olsen: Verachtung –Journal 64 (OmU) So<br />

22.50<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Urfin: Der Zauberer von Oz<br />

16.00; Sunset (OmU) 17.45; „Mir ist es egal, wenn wir als<br />

Barbaren in die Geschichte eingehen“ –„Imi este indiferent<br />

daca in istorie vomintra ca barbari“ (OmU) 20.15<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Nuestro tiempo –Our<br />

Time (OmU) Sa 15.30, So 21.00; Rote Räte- Die bayrische<br />

Revolution aus der Sicht von Augenzeugen Sa18.30, So<br />

20.00; HappyLamento (OF) Sa 20.15, So 18.15; Ein Traum<br />

in Erdbeerfolie –Comrade Couture Sa 22.00; Casablanca<br />

(OmU) Sa 23.59; Gundermann So 16.00<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) TKKG 12.00;<br />

Pets II 12.00, 14.30, 17.00; Men in Black: 12.00, 14.15,<br />

17.05; Aladdin 12.00, 14.10, 17.05, So a. 19.50; Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 12.05, 14.25; Der kleine Drache<br />

Kokosnuss –Auf inden Dschungel! 12.10; Royal Corgi<br />

12.15; 3D: Pets II12.30, 15.00, 17.30, 20.00, 22.45; Ein<br />

Becken voller Männer 14.15, 17.05, 19.55; Drei Schritte zu<br />

Dir 14.15, 17.00, 19.45, 22.45; Godzilla 2–King of the<br />

Monsters 14.30, 22.45; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />

14.45; Dancing Queens 15.00, 17.30, 20.00; X-Men: Dark<br />

Phoenix 17.00; Brightburn: Son of Darkness 17.25, 22.50;<br />

Jussi Adler-Olsen: Verachtung 17.30; John Wick III 19.40,<br />

22.45; 3D: X-Men: Dark Phoenix 19.45, 22.40; 3D: Men in<br />

Black: 19.50, 22.30; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber<br />

nicht unmöglich 19.55, 22.45; Rocketman 20.00; The Dead<br />

Don‘t Die 22.45, Sa a. 20.05<br />

Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) The Cove –Die<br />

Bucht So 17.30<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Royal Corgi 11.00;<br />

Drei Schritte zu Dir 11.10, 14.10, 17.10, 20.15; 3D: Pets II<br />

11.15, 13.45, 16.15, 19.20, Sa a. 22.00; Glam Girls: Hinreißend<br />

verdorben 11.20; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

11.25, 14.00; Pets II 11.45, 14.15,16.45, 19.50; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3: Die geheime Welt 11.50; TKKG<br />

12.15, 14.45; Avengers: Endgame 12.15; Aladdin 13.30,<br />

16.30; Men in Black: 14.00; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />

14.20; X-Men: Dark Phoenix 16.25; Rocketman 16.50; 3D:<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 16.55; Dancing Queens<br />

17.05, 19.55; 3D: Men inBlack: 17.20, 20.15, Saa.<br />

23.10; 3D: Avengers: Endgame 19.15; 3D: Aladdin 19.30,<br />

Sa a. 22.40; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />

19.40, Sa a. 22.50; John Wick III 19.45, Sa a.<br />

23.00; 3D: X-Men: Dark Phoenix Sa 22.35; 3D: Godzilla 2<br />

–King of the Monsters Sa 22.50; Ma –Sie sieht alles Sa<br />

23.15; Brightburn: Son of Darkness Sa 23.15<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Royal<br />

Corgi 12.30; Rocketman 14.45, 17.40, 20.30<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Stan &Ollie 18.00; Roads 20.15,<br />

So a. 15.30<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) The Dead Don‘t Die (OmU) 15.30,<br />

18.00, 20.30<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) TKKG 10.00,<br />

12.40, 15.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 10.00,<br />

12.20, 14.45; Pets II 10.00, 12.15, 14.30, 17.00, 17.50,<br />

20.00, Sa a. 22.30;3D: Pets II 10.00, 12.30,15.00, 17.30,<br />

19.50, Sa a. 23.00; Men in Black: 10.00, 17.00, 20.15, Sa<br />

a. 22.50; Royal Corgi 12.10; Drei Schritte zu Dir 14.10,<br />

17.10, 20.00, Sa a. 22.45; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich19.45; John Wick III Sa 22.15<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Portugal –<br />

Der Wanderfilm Sa 14.00; Edie –Für Träume ist es nie zu<br />

spät Sa 16.00, 20.15, So 16.15; VanGogh: An der Schwelle<br />

zur Ewigkeit Sa 18.00; AStar Is Born Sa21.45; Sunset<br />

Over Hollywood (OmU) So 14.15; Monsieur Claude II So<br />

18.15; DerFallCollini So 20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11)Yoga –Die Kunst des Lebens<br />

12.45; Dancing Queens 15.00, 17.30, 20.00<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) TKKG<br />

10.00, 12.10, 14.10; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

10.00, 12.00, 14.45; Pets II 10.00, 12.30, 15.00, 16.30,<br />

17.30, 19.30; 3D: Pets II 10.00, 12.15, 14.30, 17.00,<br />

20.00, 22.30; Mister Link: Ein fellig verrücktes Abenteuer<br />

10.00, 12.40; Bailey: Ein Hund kehrtzurück 10.00, 12.15;<br />

Aladdin 10.00, 12.05, 14.15, 17.25, 20.15; Drei Schritte<br />

zu Dir 14.35, 17.20, 19.00, 22.50; Men in Black: 14.45,<br />

17.20, 20.05, 22.55; Ein Becken voller Männer 17.05,<br />

20.00; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />

22.00, Saa.20.00; John Wick III 22.00; X-Men: Dark<br />

Phoenix 22.55; Brightburn: Son of Darkness 23.05; Querote<br />

tanto! –Ich will dich so sehr! (OmU) So 20.00<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Aladdin 15.15, 17.45,<br />

20.30, Sa a. 12.30, So a. 12.15; TKKG Sa 13.00; Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 13.00; Pets II 16.00, Sa a. 14.00,<br />

So a. 11.30, 13.45; Godzilla 2–King of the Monsters<br />

15.15; Drei Schritte zu Dir 15.15, 18.00, 20.30; Rocketman<br />

18.00; 3D: Pets II 18.15, 20.30, So a. 13.00; Men in Black:<br />

20.30; Royal Corgi So 11.00; Pünktchen und Anton So<br />

11.00<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Carlos Reygadas: Post tenebras<br />

lux (OmenglU) Sa 20.00; Carlos Reygadas: Stellet Licht<br />

(OmU) So 19.30; Ogawa: Devotion –AFilm about Ogawa<br />

Productions (OmenglU) Sa 19.30; Arthur and Corinne Cantrill:<br />

Kurzfilmprogramm (OF) So 20.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) 3D:<br />

Pets II 12.30, 15.10, 17.45, 23.00, Sa a. 16.15, 20.30,<br />

So a. 20.10; Avengers: Endgame 12.30, 16.15, 20.30;<br />

Pets II 13.00, 14.00, 19.00, Sa a. 16.45, So a. 16.15;<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 13.10, 20.10; Van<br />

Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit Sa 13.20; Aladdin<br />

13.20; Monsieur Claude II Sa 13.30, 16.40, So 13.20;<br />

After Passion 13.30; 3D: X-Men: Dark Phoenix 13.40,<br />

23.10, Sa a. 20.00; Royal Corgi 13.40; Hollywoodtürke<br />

13.40, 23.10; Ein Becken voller Männer 13.40, 16.50,<br />

20.00, 23.15; Willkommen im Wunder Park 13.50; Bailey:<br />

Ein Hund kehrt zurück 13.50; TKKG 14.00; Men in Black:<br />

14.00; Drei Schritte zu Dir 14.00, 16.45, 19.50, 23.00;<br />

Dancing Queens 20.15, Sa a. 14.45, 17.30, So a. 15.10,<br />

17.40; Tolkien 16.20, Sa a. 19.15; 3D: Men in Black:<br />

16.30, 19.50, 23.00; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber<br />

nicht unmöglich 16.30, 19.45, 23.00; Godzilla 2–King of<br />

the Monsters 16.30; Der Klavierspieler vom Gare du Nord<br />

16.30, So a. 19.15; 3D: Aladdin 16.40, Saa.19.30,<br />

22.50, So a. 20.30, 23.00; Bohemian Rhapsody 16.45;<br />

Rocketman 16.50, 20.00; X-Men: Dark Phoenix 17.00, So<br />

a. 20.00; Der Junge muss an die frische Luft 17.10; 3D:<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.15; Ma –Sie sieht<br />

alles 19.30, 22.20; John Wick III 19.40, 23.00; Der Fall<br />

Collini 19.50; Glam Girls: Hinreißend verdorben Sa 20.10,<br />

So 12.30; 3D: Godzilla 2–King of the Monsters 20.20;<br />

Brightburn: Son of Darkness 20.20, 23.00; 3D: Avengers:<br />

Endgame 22.00; The Dead Don‘t Die 22.10; Nur eine Frau<br />

22.50; Jussi Adler-Olsen: Verachtung 23.00; Greta (2019<br />

USA) 23.00; Friedhof der Kuscheltiere Sa 23.10; Anime<br />

Night: Dragonball Super:Broly So 20.00<br />

CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) X-Men:<br />

Dark Phoenix (OF) 13.30; Avengers: Endgame (OF) 13.30;<br />

Aladdin (OF) 13.30, 16.45; Men in Black: (OF) 13.40,<br />

17.15; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />

(OF) 13.45, 19.20; Pets II –The Secret Life of Pets 2(OF)<br />

14.00, 16.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu –Pokemon<br />

Detective Pikachu (OF) 14.25; 3D: Pets II –The Secret Life<br />

of Pets 2(OF) 14.30, 17.00, 19.30, 22.10; The Dead Don‘t<br />

Die (OF) 16.30, 22.30; Brightburn: Son of Darkness (OF)<br />

16.45, 23.15; Tolkien (OF) 16.50; Dancing Queens –Poms<br />

(OF) 17.30, 20.00; 3D: Aladdin (OF) 19.00, 22.20; John<br />

Wick III –John Wick: Chapter 3–Parabellum (OF) 19.30,<br />

22.45; 3D: X-Men: Dark Phoenix (OF) 19.50, 23.00; Rokketman<br />

(OF) 20.00; 3D: Men in Black: (OF) 20.20, 22.30;<br />

3D: Godzilla 2–King of the Monsters (OF) 23.00<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: ABeautiful<br />

Planet Sa 11.30; 3D: X-Men: Dark Phoenix (OF) Sa<br />

13.00, 15.55, So 12.50, 22.55; 3D: Avengers: Endgame<br />

(OF) Sa 18.50, So 15.50; 3D: Men in Black: (OF) Sa<br />

22.55, So20.00; 3D: Galapagos: Rätsel der verlorenen<br />

Welt So 11.30<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Burning – Beoning<br />

(OmU) Sa 19.00, So 21.45; Jackie Brown –Rum Punch (OF)<br />

So 19.00<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) TKKG 10.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 10.00, 12.30, 15.00; Pets II 10.00, 12.00,<br />

14.00, 16.00, 18.00, Sa a. 19.00; Mister Link: Ein fellig<br />

verrücktes Abenteuer 10.00; Aladdin 10.00, 12.30, 15.00,<br />

17.30, 20.00; Godzilla 2–King of the Monsters 12.00; 3D:<br />

Pets II 12.30, 15.00, 17.00, 20.15, 22.30; Drei Schritte zu<br />

Dir 15.00, 17.30, 20.00, 22.30; Men in Black: Sa 17.30;<br />

John Wick III 20.00, 22.30; 3D: X-Men: Dark Phoenix Sa<br />

21.00; 3D: Men in Black: 22.30, So a. 20.00; X-Men: Dark<br />

Phoenix So 17.30<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) TKKG Sa 13.45, So 14.00;<br />

Zwischen den Zeilen Sa 15.45, So 18.15; Rocketman Sa<br />

18.00, So 20.30; Edie –Für Träume ist es nie zu spät Sa<br />

20.30; Aufdas Leben! So 16.00<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) Pets II<br />

11.30, 14.00, 16.30; Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die<br />

geheime Welt 11.30; Avengers: Endgame 11.30, 15.30; Alfons<br />

Zitterbacke 11.35; TKKG 11.40, 14.00; Royal Corgi<br />

11.45; Ostwind 4–Aris Ankunft 11.45; Mister Link: Ein fellig<br />

verrücktes Abenteuer 12.00; 3D: Pets II 12.10, 14.40,<br />

17.10, 19.30, Sa a. 22.00; Aladdin 14.00, 16.35; Men in<br />

Black:14.15,17.10, Sa a. 22.20; Drei Schritte zu Dir 14.20,<br />

16.50, 19.20; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.25;<br />

Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.45; X-Men: Dark Phoenix<br />

17.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.10; Glam<br />

Girls: Hinreißend verdorben 17.30; 3D: Men in Black:<br />

19.20; 3D: Aladdin 19.30; 3D: Godzilla 2–King of the Monsters<br />

19.40, Sa a. 22.45; John Wick III 19.45, Sa a. 22.50;<br />

3D: X-Men: Dark Phoenix 20.00; Rocketman 20.00; Long<br />

Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 20.00, Sa a.<br />

22.55; 3D: Avengers: Endgame Sa 22.00; Hollywoodtürke<br />

Sa 22.45; Ma –Sie sieht alles Sa 23.00; Brightburn: Son of<br />

Darkness Sa 23.00<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) X-Men: Dark<br />

Phoenix 12.00, 19.50; TKKG 12.00, 14.30; Royal Corgi<br />

12.00, 14.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 12.00,<br />

14.50, 18.15; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 16.50, 19.30, Sa<br />

a. 22.00; Bailey: Ein Hund kehrtzurück 12.00; Pets II 12.30,<br />

15.00, 16.00, 17.30, 20.00, Sa a. 22.30; Aladdin 14.00,<br />

17.00, 19.50; Drei Schritte zu Dir 14.20, 17.00, Saa.<br />

19.45; Men in Black: 17.00, 20.40, Sa a. 22.45; Pets II –<br />

The Secret Life of Pets 2(OF) Sa 17.20; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich 19.40; John Wick III<br />

Sa 22.30; Ma –Sie sieht alles Sa 22.40; Brightburn: Son of<br />

Darkness Sa 22.40; 3D: Pets II –The Secret Life of Pets 2<br />

(OF) So 17.20; Quero-te tanto! –Ich will dich sosehr!<br />

(OmU) So 20.00<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) All My Loving Sa<br />

17.00; Roads Sa 19.15, So18.00; Das melancholische<br />

Mädchen Sa 21.15, So 20.00; Monsieur Claude II So<br />

14.00; Mirai: Das Mädchen aus der Zukunft So 16.00<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 4001) Das melancholische Mädchen<br />

19.00; Nuestro tiempo –Our Time (OmU) 20.30<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Pets II 10.30, 12.30, 14.30,<br />

16.30, 18.30, 20.30, Sa a. 22.30; Der Fall Collini Sa 10.30;<br />

TKKG 13.00, 15.15; Wenn Fliegen träumen Sa 17.30; Der<br />

Klavierspieler vomGare du Nord Sa 19.30, So 17.30; Rokketman<br />

Sa 22.00, So 20.00; Monsieur Claude II So 10.45<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Van Gogh: An der<br />

Schwelle zur Ewigkeit Sa 15.30; All My Loving 18.00; Zwischen<br />

den Zeilen 20.30; Die Wiese –Ein Paradies nebenan<br />

So 11.00; Der Räuber Hotzenplotz So 13.30; Yoga:Die Kraft<br />

des Lebens So 15.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Yoga: Die Kraft des Lebens<br />

–Debout (OmU) Sa 11.00; Aladdin 15.15, Saa.<br />

12.45; Ein Becken voller Männer 17.45, 20.15; Rocketman<br />

17.45<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 46 78) Die Wiese –Ein Paradies nebenan<br />

16.00; Christo –Walking on Water 18.00; Tangerine Dream.<br />

Revolution of Sound 20.30<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Ein Becken voller Männer 15.15,<br />

20.30; Der Klavierspieler vomGare du Nord 18.00; Nur eine<br />

Frau So 13.00<br />

FREILUFTKINOS<br />

Freilichtbühne Weißensee (✆ 24 72 78 01) Big Fish &<br />

Begonia: Zwei Welten, ein Schicksal Sa 16.00; Bohemian<br />

Rhapsody(OmU) Sa 21.45<br />

Freiluftkino Friedrichshagen (✆ 65 01 31 41) Weil Du nur<br />

einmal lebst –Die Toten Hosen auf Tour Sa 21.15; Ballon So<br />

21.15<br />

Freiluftkino Hasenheide (✆ 283 46 03) Green Book –Eine<br />

besondere Freundschaft (OmU) Sa 21.45; Stan &Ollie<br />

(OmU) So 21.45<br />

Freiluftkino Insel im Cassiopeia (✆ 35 12 24 49) Gundermann<br />

(OmenglU) So 22.00<br />

Freiluftkino Kreuzberg Monsieur Claude II (OmU) Sa<br />

21.45; 25 km/h (DFmenglU) So 21.45<br />

Freiluftkino Rehberge Monsieur Claude II Sa 21.45; Die<br />

Frau des Nobelpreisträgers So 21.45<br />

Open Air Kino Mitte (✆ 28 59 99 73) Three Billboards<br />

Outside Ebbing,Missouri (OmU) So 21.45<br />

Open-Air-Kino Schlosspark Biesdorf (✆ 998 74 81)<br />

Das Familienfoto So 21.30<br />

Pompeji –FLK am Ostkreuz (✆ 01 76/56 70 92 98)<br />

The Hate UGive(OmU) Sa 21.45; film in sounds cinematic<br />

concert: Harley Davidson 344 – Electra Glide in Blue<br />

(OmenglU) So 21.45<br />

Radio EINS-Freiluftkino Friedrichshain Der Jungemuss an<br />

die frische Luft Sa 21.45; Yuli So 21.45<br />

Sommerkino Kulturforum am Potsdamer Platz<br />

(✆ 89 37 14 31) BlacKkKlansman (OmU) Sa 21.45; Spider-Man:<br />

ANew Universe –Spider-Man: Into The Spider-<br />

Verse (OmU) So 21.45<br />

POTSDAM<br />

Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Send mere<br />

Slik –Schickt mehr Süßes 15.00; Beach Bum (OF) Sa<br />

17.00;Border Sa 19.00; 25 km/h Sa 21.00, So 19.00; Hi,<br />

AI –Liebesgeschichten aus der Zukunft (OmU) So 17.00<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Tolkien Sa 13.45,<br />

So 18.45; Pets II 14.00, 16.15, 18.30, 20.45, So a. 12.00;<br />

Willkommen im Wunder Park 14.30; Ein Becken voller Männer<br />

16.00, 18.30, 21.00, So a. 11.45;TKKG 16.30; Wenn<br />

Fliegen träumen Sa 18.45, So 14.00; They Shall Not Grow<br />

Old (OmU) Sa 20.45, So12.00; Rocketman 20.45; Der<br />

Klavierspieler vom Gare du Nord So 12.00; Preview: Geheimnis<br />

eines Lebens So 18.30<br />

UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33) Willkommen<br />

im Wunder Park 11.00; 3D: Pets II11.00, 14.15,<br />

17.00, 20.00, Sa a. 23.00; Men in Black: 11.00, 14.00,<br />

16.45; Aladdin 11.00, 13.45, 17.00; Avengers: Endgame<br />

11.10, 15.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.00, Sa<br />

a. 11.15; Pets II 11.15, 13.45, 16.45; Royal Corgi Sa<br />

11.20; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 13.45; TKKG 14.15;<br />

Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 16.45,<br />

20.00, Sa a. 23.00; Rocketman 17.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 17.10; 3D: Men in Black: 19.30, Sa a.<br />

23.00; John Wick III 19.40, Sa a. 23.00; Godzilla 2–King<br />

of the Monsters Sa 19.45; 3D: Aladdin 19.45; 3D: X-Men:<br />

Dark Phoenix 20.00, Sa a. 23.00; Brightburn: Son of Darkness<br />

20.15, Sa a. 22.30; The Dead Don‘t Die Sa 23.00;<br />

Ma –Sie sieht alles Sa 23.00; They Shall Not Grow Old So<br />

11.15; Brightburn: Son of Darkness (OF) So 20.00<br />

UMLAND<br />

ALA Falkensee (✆ 033 22/279 88 77) Pets II 12.45,<br />

15.00, 17.15; 3D: Pets II 19.30<br />

Capitol Königs Wusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />

Die sagenhaften Vier –Marnies Welt 15.00; Under the Tree<br />

Sa 17.15, So 20.00; Glam Girls: Hinreißend verdorben Sa<br />

20.00, So 17.15<br />

CineStar Wildau (✆ 04 51/703 02 00) Mister Link: Ein<br />

fellig verrücktes Abenteuer 11.45; Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 3: Die geheime Welt 11.45; TKKG 12.00, 14.30;<br />

RoyalCorgi 12.00; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00, 19.30,<br />

Sa a. 22.15; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

12.00; Aladdin 12.05, 14.10; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

12.10, 14.40; Willkommen im Wunder Park 12.15;<br />

Pets II 12.30, 15.00, 17.30, 20.00; Men in Black: 14.15;<br />

3D: Godzilla 2–King of the Monsters 14.15, 17.00, 19.45,<br />

Sa a. 23.00; Drei Schritte zu Dir 14.15, 17.00, 19.45, Sa a.<br />

22.45; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.15; Glam Girls:<br />

Hinreißend verdorben 15.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 16.45; 3D: Men in Black: 16.50, 20.15; 3D: X-Men:<br />

Dark Phoenix 17.00; 3D: Aladdin 17.05, 19.30; Dancing<br />

Queens 17.10, 19.45; Rocketman 17.25; 3D: Avengers:<br />

Endgame 19.30; John Wick III 20.00, Sa a. 23.00; Long<br />

Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 20.15, Sa a.<br />

23.00; Avengers: Endgame Sa 22.15; Friedhof der Kuscheltiere<br />

Sa 22.45; The Silence Sa 23.15; Brightburn: Son of<br />

Darkness Sa 23.15; Ma –Sie sieht alles Sa 23.30<br />

Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) Pets II 12.45;<br />

TKKG 12.45; Aladdin 13.00, 15.00, 17.45; Drei Schritte zu<br />

Dir 15.00, 17.45, 20.30; 3D: Pets II 16.00, 18.15, 20.30;<br />

Men in Black: 20.30<br />

Filmpalast Oranienburg (✆ 033 01/70 48 28) RoyalCorgi<br />

Sa 12.00; Aladdin 12.10, 14.45, 20.00; TKKG Sa 12.15;<br />

Pets II 13.00, 15.00, 17.00; 3D: Pets II 14.00, 16.00,<br />

18.00, 19.30, Sa a. 23.00; Drei Schritte zu Dir 14.30,<br />

17.15, 20.15; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht<br />

unmöglich 17.30; Men in Black: 20.20; John Wick III Sa<br />

22.00; Godzilla 2–King of the Monsters Sa 22.45; X-Men:<br />

Dark Phoenix Sa 22.50; Das Familienfoto So 10.30; Willkommen<br />

im Wunder Park So 12.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu So 12.15<br />

Linden-Kino Wusterhausen (✆ 03 39 79/145 93) Willkommen<br />

im Wunder Park Sa 15.15, So 15.45; Men in Black:<br />

Sa 17.00; 3D: Men in Black: Sa 19.00, So 19.30; X-Men:<br />

Dark Phoenix Sa 21.00, So 17.30<br />

Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) Pets II 15.45, So a.<br />

11.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu Sa16.15; 3D:<br />

Pets II 17.45, 20.00; Rocketman Sa 18.15, So 11.45; Men<br />

in Black: Sa 20.45, So 15.15; Godzilla 2–King of the Monsters<br />

So 18.15; John Wick III So 20.45<br />

Tagestipp<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 29 · ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

KINO<br />

SONNTAG<br />

Sanfte Röhre<br />

E sist kurzvor halb sieben, der Platz an der Seite im Bett ist leer.Irgendetwas<br />

sagt ihr,singt Beth Hart imVideo zu„I’drather Go Blind“, dass es vorbei<br />

sei. Unddann beginnt ein gut acht Minuten dauerndes,elegisches Stück<br />

über Trennung, Alleinsein und Weitermachen. Raus aus dem Bett. JoeBonamassas<br />

Gitarrenspiel, das so unerbittlich hart zupacken kann, umschmeichelt<br />

die Szene sanft. Beth Hart singt den Blues, während Bonamassa ihn<br />

spielt. Im Kreis der großen Bluesgitarristen ist Hart eingerngesehener Gast.<br />

BeiEricClaptons viertem Crossroads Guitar Festival 2013 im Madison Square<br />

Garden trat sie zusammen mit Jeff Beck auf, wenig später ging sie dann mit<br />

Bonamassa auf Tour. Nach Berlin kommt sie diesmal ebenfalls nicht allein,<br />

sie wird begleitet von Kenny Wayne Shephard und seiner Band. Natürlich<br />

muss sie auch weiterhin damit leben, mit Janis Joplin vergleichen zu werden,<br />

diesie in dem Musical „Love,Janis“verkörperthat. HarryNutt<br />

Beth Hart Sa, 29.6., 20 Uhr,Verti Music Hall, Mercedes-Benz-Platz<br />

Rock<br />

Hu, Max, Daisy und Snowball in einer Szene von „Pets 2“<br />

UNIVERSAL PICTURES<br />

Pets 2<br />

Kaum verlassen die Menschen frühmorgens ihr Zuhause, umin<br />

die Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu entschwinden,<br />

geht es in ihren Wohnungen auch schon drunter und drüber –<br />

denn dann haben ihre Mitbewohner sturmfrei. Hund Max (gesprochen<br />

vonJan Josef Liefers) und seine Kumpanen haben allerdings<br />

nicht nur Spaß, sondern auch neue Sorgen, als im Tumult<br />

der Großstadt sowie beim Familienurlaub auf dem Land ein Menschensprössling<br />

gehütet werden soll. Undals wäredas noch nicht<br />

genug, verliertdie Spitz-Dame Gidget (Jella Haase) auch noch das<br />

Quietschebienchen, Max’ über alles geliebtes Spielzeug, an eine<br />

Hordeneurotischer Katzen!Während sie sich auf eine gefährliche<br />

Undercover-Rettungsmissionbegibt, will auch Kaninchen Snowball<br />

(FahriYardım) für das Gute eintreten. (BLZ)<br />

BÜHNE<br />

Acud (& 44 35 94 97)<br />

14.00, 16.00: Neverending journey<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: Romeo und Julia (Staatsballett Berlin)<br />

GarnTheater (& 78 95 13 46)<br />

20.30: Die Sanfte<br />

Globe Berlin Prolog-Bühne (OpenAir)<br />

(& 54 90 51 92) 18.00: Romeo &Julia (Globe<br />

Ensemble Berlin)<br />

HAU3(&25 90 04 27)<br />

19.00: Burgerz (Travis Alabanza &HackneyShowroom)<br />

Kleines Theater (& 821 20 21)<br />

18.00: Die Känguru-Chroniken (Gastspiel Dirk<br />

Neumann)<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.00: Komische Oper Festival: Candide<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88)18.00:Alles was Sie wollen<br />

LabSaal (& 41 10 75 75)<br />

18.00: Ein Abend mitLoriot (Schauspielkurs der VHS<br />

Reinickendorf)<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

18.00: Spatz und Engel –Die Geschichte der Freundschaft<br />

zwischen Edith Piaf und Marlene Dietrich<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

19.30 Studio: Prometheus<br />

20.00: Schatten (Eurydikesagt)<br />

SchlossparkTheater (& 78 95 66 71 00)<br />

18.00: Comedian Harmonists Today: Das Konzert<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

20.00 Festsaal: Tonight (Melanie Jame Wolf, Sheena<br />

McGrandles, RodrigoGarcia Alves)<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

20.00: Sacre (Sasha Waltz &Guests)<br />

Theater an der Museumsinsel (& 47 01 89 49)<br />

18.00: Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

Uferstudios (& 46 06 08 87)<br />

20.00 Studio 1: Beyond Gravity: Have youseent my<br />

teeth? /From the room beside me /When Ithink of<br />

youyou’re naked (Jess Curtis, Gabriel Christian, jose e.<br />

abad, Rachael Dichter,Mira Kautto)<br />

UNI.T Theatersaal der UdK (& /3 18 50)<br />

19.30: Angels in America (Studiengang Gesang/Musiktheater<br />

&Symphonieorchester der UdK Berlin)<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

19.00: Hitch und ich: Die Vögel (Jens Wawrczeck)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />

Estrel Festival Center (& 68 31 68 31)<br />

17.00: Simply The Best –Das Tina Turner Musical<br />

(Dorothea „Coco“ Fletcher)<br />

Galli Theater Berlin (& 27 59 69 71)<br />

20.00 Heckmannhöfe: 68er Spätlese<br />

Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />

20.00: Drachenherz<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

19.00: Die LiveShow(Udo Wolff, Kristian Kokol, Lena<br />

Kupke, C. Heiland, Mod.: Ingmar Stadelmann)<br />

StageBluemax Theater (& 018 05 44 44)<br />

18.00: Blue Man Group –The Show<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

14.30: The Band –Das Musical<br />

Theater O-Tonart (& 37 44 78 12)<br />

18.00: Mord in Belfour Castle<br />

ufaFabrik (& 75 50 30)<br />

19.30 Sommerbühne: OverSeas<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

18.00: Let’sTwist Again! –Rockabilly Hits &Acrobatics<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />

Z-Bar (& 28 38 91 21)<br />

20.00: AdorableIdiots –English ComedyOpen Mic<br />

(Zackarias Branzell, Brittni Bowering and guests)<br />

Zimmertheater Steglitz (& 25 05 80 78)<br />

19.00: Saisonabschied-Mix<br />

KLASSIK<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

16.00: Junges Ensemble Berlin (Sinfonieorchester),<br />

Ltg.Michael Riedel, Rachmaninow: Die Toteninsel;<br />

Britten: Four Sea Interludes aus der Oper „Peter<br />

Grimes“ op. 33a; Brahms: Symphonie Nr.1c-Moll<br />

op. 68<br />

20.00: Sinfonieorchester und Großer Chor des<br />

Collegium Musicum Berlin, Ltg.Donka Miteva,Lili Boulanger;„Du<br />

Fond de l’Abîme“, Psalm 130 für Stimme<br />

und Orchester;Johanna Doderer:SalveRegina für Sopran,<br />

Chor und Orchester;Antonín Dvorák: Symphonie<br />

Nr.7d-Moll op.70<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

20.00: Humboldts Philharmonischer Chor,Ltg.Constantin<br />

Alex, Yvonne-Elisabeth Friedli (Sopran), Karina<br />

Repova (Alt), Thomas Heyer(Tenor), Manos Kia (Bass),<br />

Gioacchino Rossini:Petite Messe solennelle<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

19.00: The 12 Tenors, Millennium, Hommageandie<br />

Welthits des letzten Jahrtausends –klassischeArien,<br />

Pop-Hymnen, Rock-Klassiker<br />

KINDER<br />

FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />

12.00: Zirkus am Meer –Sommerferienspaß für die<br />

ganze Familie (ab 6bis 14 J.)<br />

Figurentheater Grashüpfer (& 536 95 15 0/ 52)<br />

16.00: Das Rübchen und andere Geschichten, Puppentheater<br />

Parthier,Figurentheater(ab 3J.)<br />

Freilichtbühne am Weißen See (& 24 72 78 01)<br />

16.00: Aschenputtel, Theater aus dem Wäschekorb,<br />

Puppentheater zum Mitmachen (ab 3J.)<br />

Freilichtbühne an der Zitadelle (& 333 40 22)<br />

16.00: 15. Sommer-Familientheater-Reihe: Pippi<br />

Langstrumpf –wie alles begann ...,<strong>Berliner</strong> KinderTheater<br />

(ab4bis 9J.)<br />

Jaro Theater (& 341 04 42)<br />

16.00: Der Seehund, der die Nixe austrickste, Puppen-<br />

und Schauspiel (ab 3bis 8J.)<br />

Puppentheater Felicio (& 44 67 35 30)<br />

11.00, 16.00: Peter und der Wolf (ab 4J.)<br />

Puppentheater Firlefanz (& 283 35 60)<br />

16.00: Dastapfere Schneiderlein, (ab 3bis 8J.)<br />

Zeiss-Großplanetarium (& /42 18 45 10)<br />

12.30: Lars –der kleine Eisbär<br />

14.00: Raumschiff Erde<br />

15.30: Mit Raketen zu Planeten<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Brücke-Museum (& 831 20 29)<br />

11.00: HannaBekker vomRath: Eine Aufständische<br />

für Künstler,Marian Stein-Steinfeld, Lesung und<br />

Vortrag<br />

Café Chagall (& /4 41 58 81)<br />

20.00 1. Geschoss im Galerieraum: lauter niemand<br />

literaturlabor<br />

Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />

19.00 Biergarten: texte vongestern–Erwachsene<br />

lesen Dinge, die sie als Kinder geschrieben haben,<br />

Open Stage, Mod.: Marco Ammer,JohannaSteiner<br />

20.00: Texte vonGestern–Das Sommer Special,<br />

Mod.: MarcoAmmer &Johanna Steiner<br />

KONZERT<br />

b-flat (& 283 31 23)<br />

21.00: NeckarGanga<br />

Badehaus (& 95 59 27 76)<br />

19.00: Budapest Gold Stars<br />

Bergmannstraße<br />

11.00: Bergmannstraßenfest<br />

Dorfkirche Alt-Tegel (& 433 60 14)<br />

17.00: Jazzotic Five,vivoJazz<br />

Dorfkirche Rosenthal (& 912 36 00)<br />

18.00: Malte Vief (Akustikgitarre), Rosenthaler<br />

Kirchensommer:Musikalische Bilder<br />

Freilichtbühne an der Zitadelle (& 333 40 22)<br />

11.00: UkeAcademy,Umsonst &Draußen<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

20.00: Ministry,special guests: 3Teeth<br />

Jazz-Institut Berlin (& 31 85 13 55)<br />

17.00 Georg-Neumann-Saal: Piano Blue Hour<br />

Kapelle am Urban (& 017 51 60 46 14)<br />

20.00: Sasperella &Sina Bena, Women from theHuni<br />

Kuin Tribe, Spezial-Gast:Lilia (Gu Qin), Sacred Songs<br />

from the Forest<br />

Kulturbrauerei/Kesselhaus (& 44 31 51 00)<br />

20.00: Lena<br />

Rickenbacker’s (& 81 89 82 90)<br />

20.00: Zound Busters<br />

Schlot (& 448 21 60)<br />

20.00: Frank Heibert(voc) &TomekSołtys (p), It’s<br />

Your Dance!<br />

Teehaus im Englischen Garten (& /39 48 04 00)<br />

16.00: Della Miles, Konzertsommer.berlin 2019<br />

19.00: Will Jacobs, Konzertsommer.berlin 2019<br />

Werkstatt der Kulturen (& 609 77 00)<br />

16.00: All Female Jazz Band, She’sGot Jazz<br />

Yorckschlösschen (& 215 80 70)<br />

11.00: DesneyBailey, Jazz Brunch<br />

Zitadelle Spandau (& 35 49 44 29 7/)<br />

19.30: Citadel Music Festival: Toto<br />

CLUB<br />

Else Open Air Club (Anden Treptowers 10)<br />

14.00: 20 Years Beats in Space, TimSweeney, Powder,Optimo,<br />

Tornado Wallace, Alison Swing<br />

Maze (& 55 51 84 54)<br />

6.00: Amazething –Afterhour,eleven12, Zweihertz,<br />

Paula Ernsting,DannySubsonic<br />

StayGold! House of Gin (& 25 02 10 80)<br />

1.00: Gin Tronic<br />

Suicide Circus (Revaler Str.99)<br />

23.59: Rituals xJustine Perry, Refracted, Madwoman,<br />

Mown, Justine Perry<br />

BALLROOM<br />

Clärchens Ballhaus (& 282 92 95)<br />

15.00: Tanztee, Evan, Josefina, Ingmar,Sascha<br />

Crack BellmerBar (Revaler Str.99)<br />

20.00: Celebrating Summer:The Sin Brothers (live)<br />

Kulturbrauerei/Soda (& 44 31 51 55)<br />

19.00: Soda SocialClub,ElPuma DJ,Fenómeno, MV,<br />

Jimmy Goo, DennisS<br />

Tanzpavillon im Monbijoupark (Monbijoustr.3)<br />

16.00: Argentinischer Tango, Gaia, Leandro und<br />

Freund*innen


30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonnabend<br />

Tagesschau 24<br />

13.15 Der Mann hinter Porsche –Adolf Rosenberger<br />

14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15 Unsere<br />

Geschichte 15.00 Tagesschau-Nachrichten 15.30<br />

mehr/wert 16.00 Tagesschau-Nachrichten 16.30<br />

Weltbilder 17.00 Tagesschau-Nachrichten 17.30<br />

Monitor 18.00 Tagesschau-Nachrichten 18.30<br />

Zapp 19.00 Tagesschau-Nachrichten 19.30 Exakt<br />

–Die Story 20.00 Tagesschau 20.15 Der Erste<br />

Weltkrieg (5) 21.02 DieKonterrevolution. TV-<br />

Historienfilm, D2011 22.32 Bayer –die Fusion<br />

und dieFolgen 23.15 Tagesthemen 23.35 Die<br />

Tagesschau vor 20 Jahren 23.50 MDR Kultur –<br />

Filmmagazin 0.05 Tagesthemen 0.25 betrifft 1.10<br />

Extra 1.15 DerErste Weltkrieg<br />

ONE<br />

10.40 Hochzeit in Rom. TV-Romantikkomödie, D/I<br />

2017 12.10 Brisant 12.50 kinokino 13.05 Die<br />

Kramer 13.30 Die Kramer 13.55 DieKramer<br />

14.20 Großstadtrevier 15.10 Lindenstraße 15.40<br />

Lindenstraße 16.10 Lindenstraße 16.40 Lindenstraße<br />

17.10 Lindenstraße 17.40 Lindenstraße<br />

18.10 Wie herrlich, eine Frau zu sein. Komödie,<br />

F/I 1956 19.45 Käpt'ns Dinner 20.15 Mordkommission<br />

Istanbul. Derletzte Gast. TV-Kriminalfilm,<br />

D2017 21.45 Jonathan. Drama,D2016 23.15<br />

Jenseits desSpiegels. Mystery, D2018 0.45 Agatha<br />

Christies Poirot.Elefantenvergessen nicht.<br />

TV-Kriminalfilm, GB 2013 2.15 Agatha Christie<br />

3.05 DoctorWho 4.10 Doctor Who<br />

ZDF NEO<br />

8.55 TerraX9.40 TerraX10.25 TerraX11.10<br />

TerraX11.55 TerraX12.50 TerraX13.35 TerraX<br />

14.20 TerraX15.05 TerraX15.50 TerraX16.35<br />

Die glorreichen 10 17.20 Die glorreichen 10<br />

18.05 Sketch History 18.30 Topfgeldjäger 19.20<br />

Topfgeldjäger 20.15 Bridget Jones –Schokolade<br />

zum Frühstück. Komödie,F/GB/USA2001 21.45<br />

BridgetJones –AmRande desWahnsinns. Komödie,<br />

GB/F/D/IRL/USA 2004 23.25 Die Unbestechlichen.<br />

Actionfilm,USA 1987 1.15 (für HG)Mord<br />

im Mittsommer. Im Schatten der Macht.TV-Kriminalfilm,<br />

S2018 2.45 (für HG)MordimMittsommer.<br />

Im Namen derWahrheit. TV-Kriminalfilm, S<br />

2018 4.11 Neu im Kino 4.15 Blaumacher<br />

ZDF INFO<br />

12.00 Lebenslang im Abseits –Sexualstraftäter in<br />

den USA 12.45 KnastinTexas–Fünf Tage im Bexar<br />

County Jail 13.30 Police Patrol –Gefährliches Pflaster<br />

14.15 Putins Männer fürs Grobe –Spezialeinheiten<br />

in Russland 15.00 Putin unddie Mafia 15.45<br />

Kampfbereit:Russlands Hooligans 16.30 Putin –<br />

Russlands neuer Zar 17.15 (für HG) Putin unddie<br />

Deutschen 18.00 (für HG) Supermächte 18.45<br />

Police Patrol –Gefährliches Pflaster 20.15 Warten<br />

auf denWeltuntergang –Prepper in den USA 21.00<br />

Das neueBrasilien –Rechtsruck unter Bolsonaro<br />

21.45 Teheranextrem–Subkultur im Gottesstaat<br />

22.30 Geheimes Saudi-Arabien 0.45 Öl, Machtund<br />

Religion –Saudi-Arabien undder Iran<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

10.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Klassik –Pop –etcetera Mit William Youn<br />

(Pianist), ca. 55 Minuten<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kammermusik César Franck und seine Violinsonate<br />

A-Dur.„Nichts in der Welt hätte mir<br />

größere Ehre oder Freude machen können als<br />

diese Gabe. Doch sie gehört nicht mir allein.<br />

Sie gehört der ganzen Welt.”, ca. 56 Minuten<br />

19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Leonardo Vinci/Johann Adolf Hasse/Giovanni<br />

Porta: „Arbace” Pasticcio in drei Akten. Bearbeitung:<br />

Georg Friedrich Händel., ca. 175 Min.<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Eine märchenhafte<br />

Nacht. Moderation: Christian Detig.Mit Werken<br />

von Prokofjew, Ravel, ca. 176 Minuten<br />

22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Die besondere Aufnahme Mit Werken von Frid,<br />

ca. 60 Minuten<br />

22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Atelier neuer Musik REVISITED Forum neuer Musik<br />

2009. Imaginario sonoro aus Chile, ca. 45 Min.<br />

HÖRSPIEL<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Literatur „Sie wob ihr Netz aus Gift”. Spinnen<br />

in der Literatur.Von Rolf Cantzen, ca. 55 Min.<br />

MAGAZIN<br />

9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Vom Flüstern, Ächzen und Knacken<br />

der Bäume. Die verkannte Intelligenz der Giganten<br />

und seiner Artgenossen, ca. 31 Min.<br />

11.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Gesichter Europas Ausbeutung der Wasserreserven:<br />

Ortstermine in Andalusien., ca. 55 Min.<br />

18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Feature 8Uhr 15, OP III, Hüftplastik. Aus dem<br />

Alltag eines Operationsteams., ca. 55 Minuten<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Studio LCB Gäste: Monika Rinck, Durs Grünbein.<br />

Mit: Christian Metz., ca. 115 Minuten<br />

23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Lange Nacht Im Traum ein Paradies. Eine Lange<br />

Nacht über die Südtoskana., ca. 175 Min.<br />

JAZZ /BLUES<br />

1.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Deutschlandfunk Radionacht Jazz. Neuer Strom<br />

in alten Drähten. Die Renaissance elektronischer<br />

Instrumente im aktuellen Jazz, ca. 235 Min.<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Tierney Sutton., ca. 30 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Jazz aus Berlin: Lisa Bassenge<br />

„Tribute To Lady Day”., ca. 56 Minuten<br />

ARD<br />

11.30 (für HG) Quarks imErsten 12.00 (für<br />

HG)Tagesschau 12.05 (für HG) In aller<br />

Freundschaft –Die jungenÄrzte 12.55 (für HG)<br />

Tagesschau 13.00 (für HG) Frau Pfarrer &Herr<br />

Priester. TV-Drama, D2016 14.30 Fußball:<br />

Weltmeisterschaft der Frauen. Viertelfinale:<br />

Italien –Niederlande. Moderation: Claus Lufen.<br />

Expertin: Nia Künzer.Kommentar: Stephanie<br />

Baczyk AusValenciennes (F) 17.00 (für HG)<br />

Tagesschau 17.05 Beachvolleyball: Weltmeisterschaften.<br />

Kommentar: Robert Hunke. Zusammenfassung<br />

aus Hamburg 17.40 Fußball:<br />

Weltmeisterschaft der Frauen. Viertelfinale:<br />

Deutschland –Schweden. Kommentar: Bernd<br />

Schmelzer.Aus Rennes (F)<br />

20.45 (für HG) Tagesschau<br />

21.00 (für HG) Zwischen zwei Herzen<br />

TV-Komödie, D2019<br />

Mit Anna Schudt, Felix Klare, Mark<br />

Waschke, Friederike Frerichs u.a.<br />

Regie: Markus Herling<br />

22.30 (für HG) Tagesthemen<br />

22.50 (für HG) DasWort zum Sonntag<br />

22.55 (für HG) Inas Nacht<br />

Gäste: Anna Loos (Schauspielerin und<br />

Musikerin), Sarajane (Musikerin)<br />

23.55 (für HG) Blutadler<br />

TV-Thriller,D/A 2012<br />

RTL<br />

8.05 Familien im Brennpunkt. Doku-Soap<br />

9.05 Familien im Brennpunkt. Doku-Soap<br />

10.05 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten<br />

aus dem Berufsalltag von Polizisten,<br />

Sanitätern und Notärzten 11.05 Der Blaulicht-<br />

Report 11.10 Die 100 ... verrücktesten Videos<br />

des Lebens 14.00 Formel 1: Großer Preis von<br />

Österreich 14.45 Formel 1: Großer Preis von<br />

Österreich. Qualifying.Aus Spielberg 16.15<br />

Die Superhändler –4Räume, 1Deal. Moderation:<br />

Sükrü Pehlivan 16.45 Die Superhändler –<br />

4Räume, 1Deal. Moderation: Sükrü Pehlivan<br />

17.45 Best of ...! 18.45 aktuell 19.05 Life –<br />

Menschen, Momente, Geschichten. Moderation:<br />

Annika Begiebing<br />

20.15 Team Ninja Warrior Germany<br />

Kandidaten: Michael Siegmund,<br />

Jescher Heidl,Viola Weiermüller,<br />

Siegfried Sperlich,Arleen Schüßler<br />

Moderation: Laura Wontorra, Frank<br />

„Buschi“ Buschmann, Jan Köppen<br />

22.20 Hotel Verschmitzt –Auf die Ohren,<br />

fertig,los!<br />

Mit Frank „Buschi” Buschmann<br />

23.20 Schmitz &Family<br />

23.50 Team Ninja Warrior Germany<br />

1.40 Hotel Verschmitzt –Auf die Ohren,<br />

fertig,los!<br />

TV-Tipps<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

Anzeige<br />

MDR WDR Arte<br />

16.35 (für HG) Zwei irre Typen auf der Flucht.<br />

Krimikomödie, F1986 18.00 (für HG) Der<br />

Countdown zurMDR-Sommerparty. Live 18.15<br />

(für HG) Unterwegs in Thüringen 18.45 (für<br />

HG) Glaubwürdig 18.54 (für HG) Sandmann<br />

19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />

Aktuell 19.50 (für HG) Quickie 20.15 (für HG)<br />

Sommer bei uns. Live 22.15 (für HG) Aktuell<br />

22.20 (für HG) Bauerfeind –Die Show zur Frau<br />

23.05 Privatkonzert 0.05 (für HG) Carol. Liebesmelodram,<br />

GB/AUS/USA 2015 1.55 Das<br />

rote Zimmer. Drama, D2010<br />

Bayern<br />

17.00 Anna und die Haustiere 17.15 Kreuzer<br />

trifft ... 17.45 (für HG) Zwischen Spessart und<br />

Karwendel 18.30 (für HG) Rundschau 19.00<br />

(für HG) Gut zuwissen 19.30 (für HG) Kunst &<br />

Krempel 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Gestern waren wir Fremde. TV-Drama, D<br />

2012 21.45 (für HG) Rundschau Magazin<br />

22.00 (für HG) Die Notlüge. TV-Komödie, A/D<br />

2017 23.30 (für HG) Von Mäusen und Lügen.<br />

TV-Liebeskomödie, D2011 1.00 (für HG) Aus<br />

lauter Liebe zu dir. TV-Liebeskomödie, D2002<br />

2.30 (für HG) Achtung Kreuzottern!<br />

Vox<br />

14.50 Shopping Queen 15.50 Shopping Queen<br />

16.55 Der Hundeprofi 18.00 hundkatzemaus<br />

19.10 Tierbabys –süß und wild! 20.15 (für HG)<br />

Erin Brockovich. Sozialdrama, USA 2000 22.50<br />

(für HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />

Gerichtsmedizin. DemTäter auf der Spur 23.50<br />

(für HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />

Gerichtsmedizin. Falsche Fährten 0.45 (für HG)<br />

Medical Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Kalte Herzen 1.30 (für HG) Medical<br />

Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Mörderisches Spiel<br />

Super RTL<br />

14.10 Friends –Freundinnen auf Mission<br />

14.30 Sally Bollywood 15.00 Inspector Gadget<br />

15.30 Inspector Gadget 15.55 Inspector<br />

Gadget 16.20 Inspector Gadget 16.45 Inspector<br />

Gadget 17.15 What's New Scooby-Doo?<br />

17.40 Inspector Gadget 18.05 ALVINNN!!!<br />

und die Chipmunks 18.40 Woozle Goozle<br />

19.10 Bugs Bunny &LooneyTunes 19.40 Angelo!<br />

20.15 Alvin und die Chipmunks –Road<br />

Chip. Animationsfilm, USA 2015 21.55 (für<br />

HG) Mara und der Feuerbringer. Fantasyfilm, D<br />

2015 23.40 Böse Mädchen<br />

Sport1<br />

9.00 Europaspiele. u.a. Finals Tischtennis, Badminton<br />

und Turnen 15.00 Bundesligaaktuell.<br />

inkl.Highlights European Games 15.15 Europaspiele.<br />

u.a. Finals Turnen 16.00 Bundesligaaktuell.<br />

inkl. Highlights European Games 16.15<br />

Europaspiele. u.a. Finals Tischtennis und Beachsoccer<br />

18.00 Bundesligaaktuell. inkl. Highlights<br />

European Games, Tag918.15 Europaspiele.<br />

u.a. Finals Tischtennis, Bahnrad und Beachsoccer<br />

22.30 Beachvolleyball: Weltmeisterschaften<br />

23.00 Glühendes Herz. TV-Erotikfilm, USA 2011<br />

SAT.1, 20.15 UHR ANIMATIONSFILM<br />

Merida –Legende der Highlands<br />

Meridaist der ganzeStolz ihres Vaters KönigFergusund seiner Gattin Elinor,<br />

und eine echteHighlanderin: Siereitet wieder Wind, trifft mit dem Bogenstets<br />

ins Ziel und hat einen beachtlichenDickkopf.Vergeblich versuchtihre<br />

Mutter,sie für dasgeziemliche Lebeneiner künftigen Regentinzubegeistern. Als<br />

Merida erfährt, dass siemit dem Sprösslingeines wichtigenClan-Chefs verheiratet<br />

werden soll, istsie entsetzt.DreiAnwärtertreten an, um sieimWettbewerb<br />

mit Pfeil und Bogenfür sich zu gewinnen. Doch Merida brüskiertdie versammeltenNotabeln,<br />

indem sie in das Turnier eintritt, um ihreeigeneHandkämpft ...<br />

und gewinnt. Vordem entstehenden Eklatfliehtsie mit ihrem PferdAngusinden<br />

Wald, wo sie aufeine alte Hexe trifft.Von ihrwünschtsichMeridaeinen Zauber,<br />

der eigentlich nur das Familienglückwiederherstellen soll, aberfür die Prinzessin<br />

und ihren Clan ungeahnteFolgen hat. Mitliebevoll gezeichneten Figuren<br />

und der bis zu diesem Zeitpunktreichsten animierten Lockenprachtder Filmgeschichte<br />

traf dieDisney/Pixar-Koproduktion einmal mehrins Schwarze.<br />

(USA/GB/2012)<br />

Foto: Sat.1<br />

PHOENIX, 20.15 UHR DOKUMENTATIONSREIHE<br />

Probieren Sie Ihr Glück<br />

am 10.August 2019<br />

Geheimes Kuba<br />

Am17. Dezember 2014 kündigten der damalige US-PräsidentBarackObama<br />

und der kubanische PräsidentRaúlCastroan, nach 53 Jahren die diplomatischenBeziehungen<br />

zwischen Kuba und den USAwiederaufzunehmen. Es ist<br />

das Ende einer jahrzehntelangen Feindschaft,und nurdas jüngsteKapitel in der<br />

an Wendungenund<br />

Anmeldung<br />

Widersprüchen<br />

unter:<br />

reichen Geschichte der karbischenInsel.<br />

Wiewurde www.berliner-zeitung.de/lesertag<br />

Kuba vonder spanischen Kolonie zum Tummelplatzfür US-amerikanische<br />

Militärs, Promis,Unternehmer und Gangster –häufiginPersonalunion?<br />

Wiekam es,dassKubafür kurzeZeitzum reichsten Land der Erde wurde,<br />

um kurz daraufinArmut und Korruption zu versingen?Wie gelangder kleinen<br />

GruppeumChe Guevara, Fidel und Raúl Castrodie Revolution? Wiekam es,dass<br />

die USAtrotz der 53-jährigen Eiszeit in Gunatanamo eine berüchtigte Militärbasis<br />

unterhalten konnten? All dies erzählt die achtteilige Dokumentation vonEmmanuel<br />

Amara, KaiChristiansen und FlorianDediowie. Die Teile 2-4der Serie<br />

folgengleich im Anschluss, vier weitereFolgen am kommenden Samstag.<br />

(Dtl./Frk./Russ./2015)<br />

ARD, 21.00 UHR TV-KOMÖDIE<br />

Zwischen zwei Herzen<br />

RTL 2, 22.35 UHR DRAMA<br />

The Beach<br />

Als sich Katrin (AnnaSchudt)und Peter<br />

(MarkWaschke) in einer stürmischen<br />

Nachtauf einer Nordseeinsel begegnen und<br />

es zwischenihnen funkt, sind sienicht ganz<br />

ehrlich zueinander.Ergibt sichals russischer<br />

Spion aus, und so erfindet sie um des<br />

Kitzels wegenauch eine Agentengeschichte<br />

für sich.Die Realitätsiehtviel wenigeraufregend<br />

aus: Katrin istHNO-Ärztin und lebt mit<br />

Gatten und Kindern in geordneten Verhältnissen.<br />

Als sie Peter bei den Hochzeitsvorbereitungeneiner<br />

Freundin überraschend<br />

wiedersieht, kollidieren beide Welten miteinander,was<br />

auch ihrem Mann Mark nicht<br />

lange verborgenbleibt.Katrinsteht an der<br />

Schwelle zu einer wichtigen Entscheidung.<br />

(Dtl./2019)<br />

Foto: ARD<br />

Von Thailandist der US-amerikanische BackpackerRichardschwerenttäuscht.<br />

Er suchtunberührte Naturund natürlichsichselbst, findet aber<br />

nurMassentourismus und Müll vor. Dochdann hörtervon einem sagenhaften<br />

Traumstrand aufeiner nahen Insel, der seinen Vorstellungenentspricht. Obwohl<br />

er schnell feststellt,dassder Wegdorthin mit zahlreichen Gefahren gepflastert<br />

ist, machtsich Richardmit einem gleichgesinnten Paar aufdie Suche nach dem<br />

Refugium.Mehrfach riskieren die Drei ihr Leben, doch ihre Mühen werden belohnt:<br />

An einem paradiesischen Strand stoßen sie aufeine Gruppe vonAussteigern<br />

und Individualisten, die hier scheinbar im Einklangmit der Naturleben.<br />

Scheinbar,denn in Wahrheit brodelt es unter der idyllischenOberfläche.Bald<br />

nimmtdas Unheil seinen Lauf,und der Traumstrand wird zum Alptraum. In seinem<br />

Debütroman nahm Alex Garland, heuteselbstFilmemacher („28 Days“),<br />

das Unbehagenpriveligierter Individualisten an der Massenkultur und ihr Scheitern<br />

an selbstgesetzten Zielen aufs Korn. Die Regie übernahm „Trainspotting“-<br />

Regisseur DannyBoyle,die Haputrolle Leonardo DiCaprio.<br />

(USA/Gbr./2000)<br />

8.30 (für HG) Robin Hood –Schlitzohr von<br />

Sherwood 8.45 heute Xpress 8.50 (für HG)<br />

Bibi Blocksberg 9.15 (für HG) Bibi und Tina<br />

9.40 (für HG) Bibi und Tina 10.05 (für HG)<br />

Lassie 10.25 heute Xpress 10.30 (für HG)<br />

Notruf Hafenkante 11.15 (für HG) SOKO Stuttgart<br />

12.00 heute Xpress 12.05 (für HG) Menschen<br />

–das Magazin 12.15 (für HG) Bettys<br />

Diagnose 13.00 (für HG) Inga Lindström: Sommermond.<br />

TV-Liebesgeschichte,D2009 14.30<br />

(für HG) heute Xpress 14.35 (für HG) Bares für<br />

Rares –Lieblingsstücke 17.00 (für HG) heute<br />

Xpress 17.05 (für HG) Länderspiegel 17.35<br />

(für HG) plan b 18.05 (für HG) SOKO Kitzbühel<br />

19.00 (für HG) heute 19.25 (für HG) Dr.Klein<br />

20.15 (für HG) Wilsberg Der Betreuer<br />

TV-Kriminalfilm, D2016<br />

Mit Leonard Lansink, Oliver Korittke,<br />

Ina Paule Klink u.a.<br />

21.45 (für HG) Der Staatsanwalt<br />

Tödlicher Ehrgeiz. Krimiserie<br />

22.45 (für HG) heute-journal<br />

23.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />

0.00 heute Xpress<br />

0.05 (für HG) The Hunted –Der Gejagte<br />

Actionthriller,USA 1995<br />

Mit Christopher Lambert, John Lone,<br />

Joan Chen, Yoshio Harada u.a.<br />

5.45 Die dreisten drei –Die Comedy-WG 6.05<br />

Weibsbilder 6.35 Weibsbilder 7.05 Praxis Dr.<br />

Dreesen –Ein Hof für Tiere 8.05 Der Welpentrainer<br />

–Auf die Pfoten, fertig,los! 9.05 Haustier<br />

sucht Herz 10.05 Das große Backen 12.20<br />

Navy CIS. Schiffe in der Nacht. Krimiserie<br />

13.15 Navy CIS. Nichts fragen, nichts sagen.<br />

Krimiserie 14.10 Navy CIS. Die Kunst des<br />

Überlebens. Krimiserie 15.05 Navy CIS. Der<br />

Schlussstrich. Krimiserie 16.00 Navy CIS. Die<br />

schöne Tochter.Krimiserie 17.00 Auf Streife –<br />

Die Spezialisten. Reportagereihe 18.00 Auf<br />

Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />

19.00 Grenzenlos –Die Welt entdecken. Irlands<br />

„Wilder Westen” 19.55 Nachrichten<br />

20.15 Merida –Legende der Highlands<br />

Animationsfilm, USA/GB 2012<br />

Regie: Mark Andrews, Brenda<br />

Chapman, Steve Purcell<br />

Synchronsprecher: Nora Tschirner,<br />

Bernd Rumpf, Monica Bielenstein<br />

22.00 Die Legende von Aang<br />

Fantasyfilm, USA 2010<br />

Mit Noah Ringer,Dev Patel, Jackson<br />

Rathbone, Nicola Peltz u.a.<br />

23.55 Jet Li's Fearless<br />

Actionfilm, CHN/HK/USA 2006<br />

Mit JetLi, ShidôNakamura, Betty Sunu.a.<br />

17.00 (für HG) Heimathäppchen 17.15 (für<br />

HG) Land und lecker 17.45 (für HG) Kochen<br />

mit Martina und Moritz 18.15 (für HG) Der<br />

Vorkoster 18.45 (für HG) Aktuelle Stunde<br />

19.30 (für HG) Lokalzeit 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Neue DeutscheWelle –<br />

Revolte, Spaß und Da-Da-Da. Dokumentarfilm,<br />

D2018 21.45 (für HG) Mitternachtsspitzen<br />

22.45 (für HG) Feuerwerk am Hochofen –Die<br />

ExtraSchicht LIVE. Live 23.30 (für HG) Schicht<br />

im Schacht –aber nicht Schluss mit lustig!<br />

1.00 (für HG) Unser Westen, Unser Witz<br />

NDR<br />

13.15 (für HG) Geheimnisse Asiens –Die schönsten<br />

Nationalparks 14.00 (für HG) Im Reichedes<br />

silbernen Löwen. Abenteuerfilm,D/E 1965 15.30<br />

(für HG)Die Anwälte. Haltlos 16.15 (für HG) Rentnercops.<br />

Engel 07 17.00 Yared lastminute: Die<br />

Reise insUnbekannte 17.30 (für HG) TimMälzer<br />

kocht! 18.00 (für HG) Nordtour 18.45 (für HG)<br />

DAS! 19.30 Ländermagazine 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Ich weiß alles! 23.30 (für<br />

HG) Sommerhits, die Sie kennen sollten 1.00 (für<br />

HG) TimMälzer kocht! 1.25 (für HG) TimMälzer<br />

kocht! 1.55 (für HG) TimMälzer kocht!<br />

Kabel eins<br />

9.10 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />

10.05 Elementary 11.00 Castle 11.50 Castle<br />

12.45 Castle 13.40 Castle 14.35 Castle<br />

15.25 Castle 16.20 News 16.30 EUReKA –Die<br />

geheime Stadt 17.30 EUReKA –Die geheime<br />

Stadt 18.20 EUReKA –Die geheime Stadt<br />

19.15 EUReKA –Die geheime Stadt 20.15<br />

Hawaii Five-0. Der kleine Bruder 21.15 Hawaii<br />

Five-0. Operation Fugo 22.15 Scorpion. Echte<br />

Helden 23.15 Criminal Minds: Beyond Borders.<br />

Böses Erwachen 0.05 Hawaii Five-0. Der kleine<br />

Bruder 1.00 Hawaii Five-0. Operation Fugo<br />

RTL 2<br />

10.10 Die Girls von St. Trinian 2–Auf Schatzsuche.<br />

Komödie, GB 2009 12.15 Die<br />

Schnäppchenhäuser –Jeder Cent zählt 13.15<br />

Die Schnäppchenhäuser –Jeder Cent zählt<br />

14.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt imKeller<br />

15.15 DerTrödeltrupp –Das Geld liegt im<br />

Keller 16.15 Zuhause im Glück –Unser Einzug<br />

in ein neues Leben 18.15 Zuhause im Glück –<br />

Unser Einzug in ein neues Leben 20.15 Der<br />

Schakal. Thriller,USA/GB/F/D/J 1997 22.35<br />

The Beach. Drama, USA/GB 2000 0.55 Road<br />

House. Actionthriller,USA 1989<br />

Eurosport 1<br />

10.30 Radsport: Halle-Ingooigem 11.15 Kanu:<br />

Slalom-Weltcup 12.00 Kanu 13.25 Snooker:<br />

WorldMain Tour. WorldCup 15.30 Snooker:<br />

WorldMain Tour. WorldCup 17.00 Radsport:<br />

Halle-Ingooigem 17.30 Radsport: Tour de France<br />

18.30 Snooker:World MainTour 19.25 EurosportNews<br />

19.35 Radsport: Halle-Ingooigem<br />

20.05 Springreiten: Global Champions Tour<br />

22.25 WATTS 23.00 Rallye: FIA-Europameisterschaft<br />

23.25 Eurosport News 23.35 Snooker:<br />

WorldMainTour 0.30 Radsport: Tour de France<br />

RBB<br />

5.20 Giraffe, Erdmännchen &Co. 6.10<br />

Schloss Einstein 6.35 Schloss Einstein 7.00<br />

Lindenstraße 7.30 (für HG) Sehen statt Hören<br />

8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau 8.30<br />

Brandenburg aktuell /Abendschau 9.00 Meine<br />

große Liebe. TV-Melodram, D2005 10.30<br />

Das bisschen Haushalt. TV-Komödie, D2003<br />

12.00 Verrückt nach Meer 12.45 Verrückt<br />

nach Meer 13.35 Rund um ... 17.25 Wenn<br />

Amor online geht –vom neuen Suchen und<br />

Finden 17.55 Sandmann 18.00 rbb UM6 –<br />

Das Ländermagazin 18.30 Entdecke Brandenburg<br />

19.00 Heimatjournal 19.27 rbb wetter<br />

19.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Die <strong>Berliner</strong> Philharmoniker live in<br />

der Waldbühne<br />

„Sheherazade” von Maurice Ravel /<br />

Musik zur Filmsatire „Leutnant Kijé” von<br />

Sergei Prokofjew /Ballettmusik „Romeo<br />

und Julia” von Sergei Prokofjew<br />

22.30 rbb24<br />

22.45 Die 2<br />

Die Ozerov-Juwelen. Krimiserie<br />

23.35 Die 2<br />

Die Seifenprinzessin. Krimiserie<br />

0.25 Die 2<br />

Ja, wo rennen sie denn? Krimiserie<br />

ProSieben<br />

7.00 The Big Bang Theory 8.40 Fresh off the<br />

Boat 9.35 Last Man Standing 10.25 Baby<br />

Daddy 11.25 Superior Donuts. Alte Schule.<br />

Comedyserie 11.50 Die Simpsons. Kill den<br />

Alligator und dann .../Sie wollte schon immer<br />

Tänzerin werden/Wird Marge verrückt gemacht?/Hinter<br />

den Lachern/Die Geschichte<br />

der zwei Springfields/O mein Clown Papa. Zeichentrickserie<br />

14.40 Twoand aHalf Men. Das<br />

Traumpaar/Zehn Finger,zehn Zehen/Willkommen<br />

in Malibu. Comedyserie 16.00 Style your<br />

Star –It's About You 17.00 taff weekend<br />

18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons. Global<br />

Clowning/White Christmas Blues. Zeichentrickserie<br />

19.05 Galileo. Moderation: Funda Vanroy<br />

20.15 Galileo Big Pictures<br />

Moderation: Aiman Abdallah<br />

50 Geheimnissen auf der Spur<br />

Eines der Bilder zeigt Adolfo Kaminsky.<br />

Dieser fälschte ab 1943 Pässe und rettete<br />

tausenden Menschen das Leben.<br />

23.30 Galileo Big Pictures<br />

Moderation: Aiman Abdallah<br />

1.20 Galileo Big Pictures<br />

Moderation: Aiman Abdallah<br />

3.55 Defendor<br />

Kriminalfilm,CDN/USA/GB 2009<br />

MitWoody Harrelson, Elias Koteas u.a.<br />

15.15 Versailles –Palast des Sonnenkönigs.<br />

Dokumentarfilm, F2018 16.50 Stadt Land<br />

Kunst Spezial 17.30 Arte Reportage 18.20<br />

360° Geo Reportage 19.10 Arte Journal<br />

19.30 Die Dominikanische Republik 20.15<br />

(für HG) Einer von uns: Der Homo sapiens.<br />

Australien: Ein Volk am Ende der Welt /Europa:<br />

Homo sapiens et neanderthalensis /Nordund<br />

Südamerika: SibirischeWanderer 23.00<br />

(für HG) Der Mensch von morgen 23.55 Kurz-<br />

Schluss 0.50 Ein ziemlich außerordentlicher<br />

Schultag. Kurzfilm,F2018 1.40 Arte Journal<br />

3Sat<br />

16.45 (für HG) Myanmar –Eine Reise durch<br />

mein Land 17.30 (für HG) Letzte Ausfahrt Sauerland.<br />

TV-Drama, D2015 19.00 (für HG) heute<br />

19.20 Oper –das knallharte Geschäft 20.00<br />

(für HG) Tagesschau 20.15 Die <strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />

live inder Waldbühne. Live 22.30 (für<br />

HG) Kleine große Stimme. TV-Drama, A/D 2015<br />

0.00 lebens.art 1.00 Das aktuelle Sportstudio.<br />

Fußball:WMder Frauen, Viertelfinale; Copa<br />

America, Viertelfinale /Formel 1: Großer Preis<br />

von Österreich, Bericht aus Spielberg /Beachvolleyball:<br />

WM in Hamburg, Halbfinals<br />

Phoenix<br />

10.00 Türkei –Der Kampf umVeränderung<br />

10.45 Iran bittersüß –Reise durch ein Land<br />

der Widersprüche 11.30 Geraubte Heimat –<br />

Exil in der Türkei und Deutschland 12.15 Die<br />

Deniz Yücel Story 13.00 phoenix plus 14.15<br />

Gärtner führen keine Kriege 15.00 Unser Welterbe<br />

15.45 (für HG) Schätze derWelt 17.15<br />

Der Bodensee 18.00 Die Schorfheide 19.30<br />

Wenn Störche reisen 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Geheimes Kuba 23.15 ZDF-History<br />

0.00 Was wäre wenn... 2.15 Wahr oder<br />

falsch? 3.00 ZDF-History<br />

Kika<br />

10.45 (für HG) Tigerenten Club 11.45<br />

Schmecksplosion 12.00 Astrid Lindgrens: Pippi<br />

Langstrumpf 13.30 (für HG) Kidnap –Bos<br />

aufregendste Ferien. TV-Komödie, NL/B/A<br />

2015 14.55 Mirette ermittelt 15.25 Ein Fall<br />

für TKKG 16.35 Kann es Johannes? 17.00 (für<br />

HG) Timster 17.15 The Garfield Show 17.55<br />

(für HG) Mascha und der Bär 18.15 Sam<br />

18.35 Beccas Bande –Mit Mut wird alles gut!<br />

18.50 Sandmann 19.00 (für HG) Lassie<br />

19.25 (für HG) Checker Julian 19.50 (für HG)<br />

logo! 20.00 (für HG) Live 20.10 Checkpoint<br />

Dmax<br />

15.15 Repair Shop –Kaputt gibt's nicht 16.15<br />

Dein bestes Stück –Gebracht, gemacht 17.15<br />

Die Raritäten-Jäger 18.15 Die Beckenbauer –<br />

Pools der Superlative 19.15 Der Pool-Profi<br />

20.15 Die Modellbauer –Das Duell 21.15 Die<br />

Modellbauer –Das Duell 22.15 War Machines<br />

–Welt der Waffen 23.15 Strange Evidence<br />

–Unglaubliche Aufnahmen 0.15 Spurlos<br />

verschwunden –Ungelöste Mysterien mit<br />

Miroslav Nemec 1.10 Spurlos verschwunden –<br />

Ungelöste Mysterien mit Miroslav Nemec


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 31<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonntag<br />

ARD<br />

10.03 (für HG) Immer wieder sonntags. Gäste:<br />

Maite Kelly,Christian Lais, Linda Hesse, Alpin<br />

KG, Kathy Kelly,Frau Wäber.Moderation: Stefan<br />

Mross.Live 12.00 (für HG) Sportschau.<br />

Triathlon: Ironman, EM, aus Frankfurt /ca.<br />

12.55 Beachvolleyball: WM, aus Hamburg /<br />

ca. 14.05 Triathlon: Ironman, EM, aus Frankfurt<br />

/ca. 14.35 Leichtathletik: Ratingen Mehrkampf-Meeting<br />

16.25 (für HG) Tagesschau<br />

16.30 (für HG) Mythos Wald 17.15 (für HG)<br />

Tagesschau 17.30 (für HG) Wahre Größe –Alltag<br />

von kleinwüchsigen Menschen 18.00 (für<br />

HG) Sportschau 18.30 (für HG) Bericht aus<br />

Berlin 18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für<br />

HG) Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Tatort Der Fall Holdt<br />

TV-Kriminalfilm, D2016<br />

Mit Maria Furtwängler,Aljoscha<br />

Stadelmann, Susanne Bormann u.a.<br />

21.45 (für HG) Mord auf Shetland<br />

Der Vermisste. TV-Kriminalfilm, GB 2016<br />

23.40 (für HG) Tagesthemen<br />

0.00 (für HG) ttt –titel, thesen,<br />

temperamente<br />

0.30 (für HG) Die Vermessung der Welt<br />

Literaturverfilmung,D/A 2012<br />

Mit Albrecht Schuch, Karl Markovics,<br />

Florian David Fitz u.a.<br />

RTL<br />

7.05 Die Superhändler –4Räume, 1Deal 8.05<br />

Die Superhändler –4Räume,1Deal 9.05 Undercover<br />

Boss. Johanniter 10.05 Undercover<br />

Boss. Euromaster 11.05 Schlager sucht Liebe<br />

12.05 Die 25... 14.00 Formel 1: Großer Preis<br />

von Österreich. Countdown 15.00 Formel 1:<br />

Großer Preis von Österreich. Das Rennen 16.45<br />

Formel 1: Großer Preis von Österreich. Siegerehrung<br />

und Highlights 17.15 Explosiv –Weekend<br />

17.45 Exclusiv –Weekend 18.45 aktuell<br />

19.05 Comeback oder weg? Mit Verona Pooth,<br />

Anne-Sophie Briest und Tochter Faye Montana,<br />

Oli P.mit Sohn Illias, Jenny Elvers, David Odonkor,<br />

Kai Böcking mit Sohn Luca, Silvan-Pierre<br />

Leirich mit Niccolò und Sophia<br />

20.15 (für HG) Sleepless –Eine tödliche<br />

Nacht Actionthriller,USA 2017<br />

Mit Jamie Foxx, Michelle Monaghan,<br />

Dermot Mulroney, David Harbour,Tip<br />

„T.I.“ Harris,Scoot McNairy u.a.<br />

Regie: Baran boOdar<br />

22.00 (für HG) James Bond 007: Stirb an<br />

einem anderen Tag<br />

Agentenfilm,GB/USA 2002<br />

Mit Pierce Brosnan, Halle Berry u.a.<br />

0.35 (für HG) Sleepless –Eine tödliche<br />

Nacht Actionthriller,USA 2017<br />

2.15 Der Blaulicht-Report Doku-Soap<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

17.10 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte<br />

18.00 (für HG) Aktuell 18.05 (für HG)<br />

In aller Freundschaft 18.52 (für HG) Sandmann<br />

19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />

Aktuell 19.50 (für HG) Kripo live 20.15 (für HG)<br />

Sommer war's –Ferienspaß auf Rügen 21.45<br />

(für HG) Aktuell 22.00 (für HG) MDR Zeitreise<br />

22.30 Wohnen mit Hartz IV –White Box. Dokumentarfilm,<br />

D2011 23.35 Im Dreieck. Dokumentarfilm,<br />

D2014 1.00 (für HG) Die Bergpolizei<br />

–Ganz nah amHimmel 1.50 (für HG) Die<br />

Bergpolizei –Ganz nah am Himmel<br />

Bayern<br />

16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG)<br />

Unser Land 16.45 (für HG) Euroblick 17.15<br />

(für HG) Schuhbecks 17.45 Regional 18.30<br />

(für HG) Rundschau 18.45 (für HG) Bergauf,<br />

bergab 19.15 (für HG) Unter unserem Himmel<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Der<br />

Komödienstadel 21.45 (für HG) Hubert und<br />

Staller 22.30 (für HG) Hubert und Staller<br />

23.15 (für HG) Rundschau Sonntags-Magazin<br />

23.30 (für HG) Bayerns besteWitze 0.15 (für<br />

HG) Gestern waren wir Fremde. TV-Drama, D<br />

2012 1.45 (für HG) Schuhbecks<br />

Vox<br />

13.35 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />

14.30 (für HG) Erin Brockovich. Sozialdrama,<br />

USA 2000 17.00 auto mobil 18.10 Biete Rostlaube,<br />

suche Traumauto 19.10 Hot oder<br />

Schrott –Die Allestester 20.15 Promi Shopping<br />

Queen. Motto: Muster Mania –Egal obScarf<br />

Print, Batik oder Glencheck –Zeige,wie aufregend<br />

die angesagten Muster sind! 23.20 Prominent!<br />

0.05 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Last der Beweise<br />

1.05 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Mord zum Dessert<br />

Super RTL<br />

13.55 Barbie unddas Geheimnis vonOceana 2.<br />

TV-Animationsfilm, USA/CDN 2011 15.10 Die<br />

Tomund JerryShow 15.50 What's NewScooby-<br />

Doo? 16.25 What's NewScooby-Doo? 16.50<br />

What's NewScooby-Doo? 17.15 What's New<br />

Scooby-Doo? 17.40 Inspector Gadget 18.10 AL-<br />

VINNN!!! und die Chipmunks 18.40 WoozleGoozle<br />

und die Weltentdecker 19.10 Bugs Bunny &<br />

LooneyTunes 19.40 Angelo! 20.15 Larry Crowne.<br />

Komödie, USA 2011 22.05 Murder She Solved –<br />

Frauen auf Täterjagd 23.00 Murder She Solved –<br />

Frauen auf Täterjagd 0.00 Comedytotal<br />

Sport1<br />

15.15 Europaspiele. u.a. Finals Turnen und<br />

Karate 16.45 Bundesliga aktuell. Die tägliche<br />

News-Sendung für Fußballfans. inkl. Highlights<br />

European Games, Tag1017.00 Beachvolleyball:<br />

Weltmeisterschaften. Gruppenphase Herren<br />

19.00 Fußball: U21-Europameisterschaft<br />

20.15 Bundesliga aktuell. Die tägliche News-<br />

Sendung für Fußballfans 20.45 Fußball: U21-<br />

Europameisterschaft. Finale 23.00 Sport1 Reportage<br />

23.30 Beachvolleyball: Weltmeisterschaften<br />

0.00 Sport-Clips<br />

10.15 (für HG) Bares für Rares –Lieblingsstücke<br />

11.55 (für HG) ZDF-Fernsehgarten 14.10 Duell<br />

der Gartenprofis. Mit Stefan Schatz,Frank Riese,<br />

Alexandra Lehne, Frank Dietl 14.55 (für HG)<br />

heute Xpress 15.00 (für HG) Evan Allmächtig.<br />

Komödie, USA 2007 16.30 (für HG) planet e.<br />

Volle Fahrtaufs Abstellgleis: Über das Verschwinden<br />

der Güterzüge 17.00 (für HG)heute 17.10<br />

(für HG) Sportreportage 18.00 (für HG) Brüllend<br />

heiß!GanzDeutschland schwitzt 18.30 (für HG)<br />

TerraXpress 19.00 (für HG) heute 19.10 (für<br />

HG) Berlin direkt –Sommerinterview. Gast:<br />

Frank-Walter Steinmeier (Bundespräsident)<br />

19.30 (für HG) TerraX.Verlorenes Wissen: Sonnenpillen<br />

und der Superbetonder Antike<br />

20.15 (für HG) Inga Lindström: Das<br />

Postboot in den Schären<br />

TV-Liebesdrama, D2017<br />

Mit Nele Kiper,Alexander Gier,Wookie<br />

Mayer, Wolfgang Häntsch u.a.<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.15 (für HG) Kommissar Beck<br />

Anatomie desTodes.TV-Kriminalfilm, S’15<br />

Mit Peter Haber,Mikael Persbrandt,<br />

Ingvar Hirdwall, Rebecka Hemse u.a.<br />

23.40 (für HG) Precht Der kalte Frieden –<br />

Russland und der Westen<br />

Mit Horst Teltschik<br />

6.05 Navy CIS. Nichts fragen, nichts sagen.<br />

Krimiserie 6.55 Navy CIS. Die Kunst des Überlebens.<br />

Krimiserie 7.50 So gesehen –Talk am<br />

Sonntag 8.10 Navy CIS. Der Schlussstrich.<br />

Krimiserie 9.00 Navy CIS. Die schöne Tochter.<br />

Krimiserie 9.55 Knallerfrauen 10.25 Reingelegt<br />

–Die lustigsten Comedy-Fallen derWelt<br />

12.25 Frau Müller muss weg. Komödie, D<br />

2015 14.10 Die Legende vonAang. Fantasyfilm,<br />

USA 2010 16.10 Merida –Legende der<br />

Highlands. Animationsfilm, USA/GB 2012<br />

17.55 Julia Leischik sucht: Bitte melde Dich.<br />

Moderation: Julia Leischik 18.55 Julia Leischik<br />

sucht: Bitte melde Dich. Moderation: Julia Leischik<br />

19.55 Nachrichten<br />

20.15 Der Herr der Ringe –Die zwei Türme<br />

Fantasyfilm, USA/NZ 2002<br />

Mit ElijahWood, Sean Astin, Ian<br />

McKellen, Viggo Mortensen, Liv Tyler,<br />

Orlando Bloom, Christopher Lee u.a.<br />

Regie: Peter Jackson<br />

23.55 Der Herr der Ringe –Die zwei Türme<br />

Fantasyfilm, USA/NZ 2002<br />

Mit Elijah Wood, Sean Astin, Ian<br />

McKellen, Viggo Mortensen u.a.<br />

Regie: Peter Jackson<br />

3.05 Auf Streife –Die Spezialisten<br />

Reportagereihe<br />

13.45 (für HG) Becker,der Entdecker 14.30<br />

(für HG) Wunderschön! 15.15 (für HG) Wunderschön!<br />

16.00 (für HG) Lecker an Bord –Eine<br />

kulinarische Sommerreise 16.45 (für HG) Rentnercops<br />

17.30 (für HG) Rentnercops 18.15 (für<br />

HG) Tiere suchen ein Zuhause 19.10 (für HG)<br />

Aktuelle Stunde 19.30 (für HG)Westpol 20.00<br />

(für HG)Tagesschau 20.15 Tatort. TV-Kriminalfilm,<br />

D2005 21.45 (für HG) Falk 22.30 (für<br />

HG) Ohne Schnitzel geht es nicht 23.15 Dittsche<br />

–Das wirklich wahre Leben. Live 23.45<br />

(für HG) So lacht NRW Extra 0.30 Rockpalast<br />

NDR<br />

14.15 (für HG) Bauer Wuttke siene Höfe 15.15<br />

(für HG) Mein Traum vom Hof 16.00 Lieb und<br />

teuer 16.30 Sass: So isst der Norden 17.00<br />

Bingo! 18.00 (für HG) Ostseereport 18.45 (für<br />

HG) DAS! 19.30 Ländermagazine 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Inselgeschichten<br />

21.45 (für HG) Kaum zu glauben! 22.45<br />

(für HG) Die NDR Quizshow 23.30 (für HG)<br />

Verrückte Schlafplätze, die Sie ausprobieren<br />

sollten 0.15 Dittsche –Das wirklich wahre Leben<br />

0.45 (für HG) Bauer Wuttke siene Höfe<br />

1.45 (für HG) Ostseereport<br />

Kabel eins<br />

9.20 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />

10.20 Mein Lokal,Dein Lokal –Der Profi<br />

kommt 11.20 Mein Lokal, Dein Lokal –Der<br />

Profi kommt 12.15 Mein Lokal, Dein Lokal –<br />

Der Profi kommt 13.10 Mein Lokal, Dein Lokal<br />

–Der Profi kommt 14.10 Abenteuer Leben<br />

Spezial 16.05 News 16.15 Rosins Restaurants<br />

–Ein Sternekoch räumt auf! 18.10 Die<br />

Sommertrends 2019 20.15 Die Sommertrends<br />

2019. Urlaub in Deutschland 22.20 Abenteuer<br />

Leben am Sonntag. Das wahre Leben im<br />

Pott 0.20 Mein Revier. TatortAutobahn<br />

RTL 2<br />

9.15 X-Factor: Das Unfassbare 11.15 Die<br />

Schnäppchenhäuser –Der Traum vom Eigenheim<br />

12.15 Die Schnäppchenhäuser –Der<br />

Traum vom Eigenheim 13.15 Die Schnäppchenhäuser<br />

–Jeder Cent zählt 14.15 Zuhause<br />

im Glück –Unser Einzug in ein neues Leben<br />

16.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt imKeller<br />

17.15 Mein neuer Alter 18.15 GRIP –Das<br />

Motormagazin 20.15 Pretty Woman. Liebesfilm,<br />

USA 1990 22.35 Vier Hochzeiten und ein<br />

Todesfall. Romantikkomödie, GB 1994 1.00<br />

Der Schakal. Thriller,USA/GB/F/D/J 1997<br />

Eurosport 1<br />

13.00 Snooker:World Main Tour 13.25 Snooker:<br />

WorldMain Tour 15.40 WATTS 15.55 Rallyecross:<br />

Titans-RX. 2. Rennen 17.00 Kanu: Slalom-Weltcup<br />

18.00 WATTS 18.20 Eurosport<br />

News 18.30 Radsport:Spanische Straßen-Meisterschaften.<br />

Straßenrennen Elite Herren 20.00<br />

Radsport: Britische Straßen-Meisterschaften<br />

22.00 Radsport: Tour de France 23.00 Rallye:<br />

FIA-Europameisterschaft 23.25 EurosportNews<br />

23.30 Snooker:World Main Tour 0.30 Radsport:<br />

Britische Straßen-Meisterschaften<br />

RTL, 20.15 UHR ACTIONTHRILLER<br />

Sleepless –Eine tödliche Nacht<br />

Vincent(Jamie Foxx)und Sean sind zwei korrupte Cops,die ihren Dienstin<br />

den Straßenvon Las Vegasverrichten.Dochals sieeines Nachts in einer<br />

spektakulär danebengehenden Aktion zwei Drogenkuriereumeine Lieferung<br />

Kokain erleichtern und dabei in eine Schießerei mit den Männern dasCasinobetreibers<br />

StanleyRubinogeraten,überteten sieeine rote Linie: Die erbeuteten<br />

Drogen sind fast8Millionen Dollar wert.Und Rubino zögert nicht, Vincents<br />

Sohn Thomas zu entführen, um seine Lieferungzurückzubekommen. Fürden<br />

Cop mit den dreckigenHänden ziehtsich die Schlinge allmählichzu. Fürsein<br />

Remake desfanzösischenThrillers „SleeplessNight -Nacht der Vergeltung“<br />

(2011) vonFrédéricJardin konnte der schweizer Regisseur BaranboOdar Jamie<br />

Foxx und Südstaaten-RapperT.I. als Hauptdarsteller gewinnen.<br />

(USA/2017)<br />

Anzeige<br />

Foto: RTL<br />

ARD, 21.45 UHR TV-KRIMINALFILM<br />

prisma<br />

Mord auf Shetland<br />

TV-Magazin<br />

Auf der Fährezuden Shetland-Inseln<br />

trifft Leanne (SaraVickers) aufden<br />

19-jährigen AltenpflegerRobbie.Als dieser<br />

am nächstenMporgen spurlos verschwindet,alarmiertdie<br />

jungeFraudie Polizei.<br />

Doch nureiner nimmt ihreVermisstenanzeigeernst:<br />

Detective Inspector JimmyPe-<br />

MDR WDR rezversuchtgerade,die Herkunft vonange-<br />

Arte<br />

schwemmten Partydrogenzuermitteln und<br />

vermutet einen Zusammenhang. Starteiner<br />

neuen, dreiteiligenStaffel der Krimi-Serie<br />

aufden ruppig-schönen Shetland-Inslen vor<br />

der schottischen Küste. Die Geschichte geht,<br />

anders als die ersteStaffel, nichtauf Romanvorlagenvon<br />

Ann Cleeveszurück.<br />

(Gbr./2016)<br />

Foto: ARD<br />

SUDOKU<br />

NORMALVARIANTE -mittel<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL<br />

3<br />

8 2<br />

6 4 7<br />

3 8 6 1<br />

2<br />

4 5 7<br />

5 7<br />

7 2 1 9<br />

2 1<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT DIAGONALEN –SCHWER<br />

3<br />

1 8<br />

4 5 2<br />

8 4<br />

1<br />

3 9<br />

7<br />

2 3<br />

9 3<br />

Dienstag<br />

neu!<br />

AUFLÖSUNG Auflösung<br />

vom VOM 28.6.2019<br />

2019<br />

MITTEL mittel<br />

3 1 9 5 6 7 8 2 4<br />

4 6 8 1 2 9 5 3 7<br />

7 5 2 8 3 4 6 1 9<br />

1 2 4 6 9 3 7 5 8<br />

8 9 5 7 4 1 2 6 3<br />

6 7 3 2 8 5 4 9 1<br />

2 4 6 9 1 8 3 7 5<br />

9 8 7 3 5 2 1 4 6<br />

5 3 1 4 7 6 9 8 2<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

vom<br />

VOM<br />

28.6.2019<br />

28. 6. 2019<br />

SCHWER schwer<br />

8 6 7 5 4 1 2 3 9<br />

3 4 1 2 9 7 8 6 5<br />

9 2 5 3 8 6 7 4 1<br />

5 1 9 7 3 2 4 8 6<br />

7 8 6 4 1 5 3 9 2<br />

2 3 4 8 6 9 5 1 7<br />

1 7 3 9 2 4 6 5 8<br />

6 5 8 1 7 3 9 2 4<br />

4 9 2 6 5 8 1 7 3<br />

5.20 Berlin erwacht –Sommer 5.45 Alinas<br />

Traum. TV-Familienfilm, D2005 7.15 tierisch<br />

gut! 8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

8.30 Brandenburg aktuell /Abendschau 9.00<br />

Kindermädchen für Papa gesucht. Komödie, D<br />

1957 10.25 Almuth und Rita –Zwei wie Pech<br />

und Schwefel. TV-Komödie, D2016 11.55<br />

Alles Klara 12.45 Rentnercops 13.35 Spree-<br />

Spaziergänge 13.45 Die 2 14.35 Die 2 15.25<br />

Die 2 16.15 In aller Freundschaft –Die jungen<br />

Ärzte 17.05 In aller Freundschaft 17.50 Sandmann<br />

18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />

18.30 rbb Gartenzeit 19.00 Die Spur der Täter<br />

19.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Wer weiß denn sowas? Kandidaten:<br />

Gloria vonThurn und Taxis, Armin Rohde<br />

21.00 Wer weiß denn sowas? Kandidaten:<br />

Ralf Moeller,Matthias Steiner<br />

Moderation: Kai Pflaume<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Ein Sommer an der Spree<br />

Von Cottbus bis in den Spreewald<br />

22.45 Wiederkehr –Reisen zu Johannes<br />

Bobrowski<br />

23.45 In Sarmatien Dokumentarfilm, D2013<br />

1.50 Wenn Amor online geht –vom neuen<br />

Suchen und Finden<br />

ProSieben<br />

5.40 Twoand aHalf Men. Willkommen in Malibu.<br />

Comedyserie 6.00 Fresh off the Boat. Der<br />

blinde Fleck/Die verdammte Vier.Comedyserie<br />

6.55 Eine schrecklich nette Familie. Der Gewinner/Marcy<br />

Superstar.Comedyserie 7.50<br />

Galileo 10.45 Kon-Tiki. Abenteuerfilm, GB/N/<br />

DK/D/S 2012.Mit Pål Sverre Hagen, Anders<br />

Baasmo Christiansen, Tobias Santelmann<br />

12.50 Coach Carter. Sportfilm, USA/D 2005.<br />

Mit Samuel L. Jackson, Ashanti, Channing Tatum<br />

15.30 Die Kunst zu gewinnen –Moneyball.<br />

Biografie, USA 2011. Mit Brad Pitt, Robin<br />

Wright, Jonah Hill 17.55 Newstime 18.05 Galileo<br />

360°. Ranking Spezial –„Crazy Animals”<br />

19.05 Galileo. Moderation: Stefan Gödde<br />

20.15 Dirty Grandpa<br />

Komödie, USA 2016<br />

Mit Robert De Niro, Zac Efron, Zoey<br />

Deutch, Aubrey Plaza, Jason<br />

Mantzoukas, Dermot Mulroney u.a.<br />

Regie: Dan Mazer<br />

22.20 Mike and Dave Need Wedding Dates<br />

Komödie, USA 2016<br />

Mit Zac Efron,Adam DeVine, Anna<br />

Kendrick, Aubrey Plaza u.a. i<br />

0.10 Dirty Grandpa Komödie, USA 2016<br />

Mit Robert De Niro, Zac Efron, Zoey<br />

Deutch, Aubrey Plaza u.a.<br />

13.30 Ausgelöscht 14.30 Ausgelöscht 15.20<br />

Ausgelöscht 16.15 Metropolis 17.00 (für HG)<br />

Kunst? Für Beifahrer 17.55 Joyce DiDonato in<br />

Barcelona 18.40 (für HG) Zu Tisch 19.10 Arte<br />

Journal 19.30 Geo Tour 20.15 (für HG) Operation<br />

Walküre –Das Stauffenberg Attentat.<br />

Kriegsdrama, USA/D 2008 22.05 (für HG) Die<br />

Stunde der Offiziere. TV-Dokudrama, D2004<br />

23.40 Dirigenten –Jede Bewegung zählt! 0.30<br />

Keren Ann –Konzert vom Rudolstadt Festival<br />

1.55 Arte Journal 2.15 Louise by the Shore.<br />

Animationsfilm, F/CDN 2016<br />

3Sat<br />

14.15 (für HG) Das Pubertier 15.00 (für HG)<br />

Das Pubertier 15.45 (für HG) Das Pubertier<br />

16.30 (für HG) Das Pubertier 17.15 (für HG)<br />

Das Pubertier 18.00 Buchzeit 19.00 (für HG)<br />

heute 19.10 NZZ Format 19.40 Schätze der<br />

Welt 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Das<br />

große Kleinkunstfestival. Jury-Preis 21.00 Das<br />

große Kleinkunstfestival. Publikumspreis 21.45<br />

(für HG) 600 PSfür zwei. TV-Komödie, D2015<br />

23.15 (für HG) Polizeiruf 110. Der Fall Preibisch.<br />

TV-Kriminalfilm, D1991 0.30 Flug 93.<br />

Drama, F/GB/USA 2006 2.15 Wilde Inseln<br />

Phoenix<br />

9.45 (für HG) Schätze der Welt 11.15 augstein<br />

und blome 11.30 phoenix persönlich 12.00<br />

internationaler frühschoppen 12.45 Internationaler<br />

Frühschoppen –nachgefragt 13.00 (für<br />

HG) bilder der geschichte 14.00 Was wäre<br />

wenn... 16.15 Wahr oder falsch? 17.00 Geheimes<br />

Kuba 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Metropolen von unten 21.45 Dokumentation<br />

23.15 Die Story 0.00 bilder der geschichte<br />

1.00 Metropolen von unten 2.30 Die<br />

härtesten Expeditionen der Welt 4.00 Wälder<br />

unserer Erde. Dokumentarfilm, D2017<br />

Kika<br />

12.00 Der Prinz im Bärenfell. TV-Familienfilm,<br />

D2015 13.00 Familie Smart. Familienfilm, NL<br />

2017 14.20 Nils Holgersson 15.10 (für HG)<br />

Yakari 15.45 SimsalaGrimm 16.35 (für HG)<br />

Anna und die wilden Tiere 17.00 (für HG) 1, 2<br />

oder 3 17.25 The Garfield Show 18.00 (für<br />

HG) Mascha und der Bär 18.15 Sam 18.35<br />

Beccas Bande –Mit Mut wird alles gut! 18.50<br />

Sandmann 19.00 (für HG) Lassie 19.25 (für<br />

HG) pur+ 19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG)<br />

Erde an Zukunft 20.15 stark! –Kinder erzählen<br />

ihre Geschichte 20.30 Schau in meine Welt!<br />

Dmax<br />

14.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

15.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

16.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

17.15 Der Geiger –Boss ofBig Blocks 18.15<br />

Steel Buddies Spezial: Das geheime Archiv<br />

20.15 Alaskan Bush People 21.15 Australian<br />

Gold –Schatzsuche Down Under 22.15 Outback<br />

Opal Hunters –Edelsteinjagd in Australien<br />

23.15 Die Blockhaus-Profis 0.10 Die Schatzsucher<br />

–Goldrausch in Alaska 1.10 Australian<br />

Gold –Schatzsuche Down Under<br />

12.15 Mex –Das Marktmagazin 13.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

13.15 Bayer–dieFusion und<br />

die Folgen 14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15<br />

Internationaler Frühschoppen 15.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 15.30 Re: 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

16.30 Wie geht das? 17.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 17.30 Panorama 3 18.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

18.30 extra 3Spezial 19.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 19.30 Campinginder<br />

Stadt 20.00 Tagesschau 20.15 Lebenslinien<br />

21.02 Zeig mirDeine Welt 21.47 Zeigmir Deine<br />

Welt 22.32 Bericht ausBerlin 22.50 Re: 23.20<br />

Weltspiegel 0.00 Tagesthemen 0.20 Internationaler<br />

Frühschoppen 1.05 Extra 1.15 Lebenslinien<br />

ONE<br />

9.15 Zeitvertreib –Chansons,Sketcheund Gesellschaftsspiele<br />

10.45 Quarks 11.30 Campingmit<br />

Herz. TV-Musikfilm, D2019 13.00 Männeraldente.<br />

Tragikomödie,I2010 14.45 kinokinoshortcuts<br />

14.50 Großstadtrevier 15.40 Die Kanzlei 16.30<br />

Die Kanzlei 17.20 Die Kanzlei 18.05 Die Kanzlei<br />

18.55 Die Kanzlei 19.45 Lindenstraße 20.15<br />

Bornholmer Straße–Dieunglaubliche, aberwahre<br />

Geschichte vonHarald Schäfer. TV-Drama, D2014<br />

21.45 Tatort. DerFallHoldt. TV-Kriminalfilm, D<br />

2016 23.15 Lindenstraße 23.45 Tatort. DerFall<br />

Holdt. TV-Kriminalfilm, D2016 1.15 Jonathan.<br />

Drama,D2016 2.45 ComedyCuisine 3.30 Bauerfeind<br />

–Die Show zurFrau<br />

ZDF NEO<br />

11.25 TerraX12.10 TerraX12.55 TerraX13.40<br />

TerraX14.25 TerraX15.10 TerraX15.50 Die<br />

glorreichen 10 16.35 Sketch History 17.00 Death<br />

in Paradise 17.50 Death in Paradise 18.45 (für<br />

HG)Lewis. Gefangen im Netz. TV-Kriminalfilm, GB<br />

2012 20.15 Marie Brand unddas Mädchen im<br />

Ring. TV-Kriminalfilm, D2014 21.45 EinTaunuskrimi.<br />

TV-Kriminalfilm,D2013 23.15 (für HG)Ein<br />

starkesTeam. ZahnumZahn.TV-Kriminalfilm,D<br />

2005 0.45 Marie Brand unddas Mädchen im<br />

Ring. TV-Kriminalfilm, D2014 2.15 (für HG)Lewis.<br />

Gefangen im Netz.TV-Kriminalfilm, GB 2012 3.40<br />

(für HG)Inspector Barnaby. Tiefunterder Erde.<br />

TV-Kriminalfilm, GB 2005<br />

ZDF INFO<br />

6.15 Kasachstan–Größenwahn undKrise 7.00<br />

Wladiwostok –Russlands BoomtownamPazifik<br />

7.45 (für HG)Russlandsversteckte Paradiese<br />

8.30 Indiens Superreiche –ZwischenElend und<br />

Luxus 9.15 (für HG)GSG 9–Trainingfür Personenschützer<br />

9.45 Komplizen desBösen 17.15 Hitler<br />

privat –Das Leben desDiktators 18.00 Hitler privat–DasLeben<br />

des Diktators 18.45 Hitlerprivat–<br />

DasLeben desDiktators 19.30 Hitlerprivat–Das<br />

Lebendes Diktators 20.15 Böse Bauten 21.00<br />

Böse Bauten 21.45 Böse Bauten 22.30 Böse<br />

Bauten 23.15 Böse Bauten 0.00 Komplizendes<br />

Bösen 0.45 Komplizendes Bösen 1.30 Komplizen<br />

des Bösen 2.15 Komplizen desBösen<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

7.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Klassik am Morgen Mit Werken von Chopin,<br />

Tschaikowski, S. Wesley, Popper,Biber,<br />

ca. 56 Minuten<br />

11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Sonntagskonzert Mit Chamber Orchestra of<br />

Europe und Werken von Rossini, J. Haydn,<br />

Schubert, R. Strauss, W.A. Mozart, Paganini,<br />

ca. 176 Minuten<br />

15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Franz Schubert Fremd zieh ich wieder aus:<br />

Schubert, der Flüchtige, ca. 116 Minuten<br />

15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Interpretationen Nächte in spanischen Palastgärten.<br />

Das „Concierto de Aranjuez” von<br />

Joaquín Rodrigo., ca. 115 Minuten<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Konzert Mit Werken von Schubert, W.A. Mozart,<br />

Mendelssohn, ca. 117 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Das Konzert Mit Werken von Beethoven,<br />

R. Strauss, Berio,ca. 176 Minuten<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Joseph Haydn: „Die Jahreszeiten” Oratorium<br />

für Soli, Chor und Orchester,ca. 115 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

7.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Feiertag „So muss man leben!”Zum 200.<br />

Geburtstag Theodor Fontanes., ca. 25 Min.<br />

14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

„Oberwasser” Mit Michael Klammer,Sammy<br />

Ounis. Regie: Frank Naumann, ca. 56 Minuten<br />

18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Hell genug –und trotzdem stockfinster” ,<br />

ca. 90 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

9.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Essay und Diskurs Neuer Antisemitismus –<br />

Befund, Analyse, Verstehen. Anders,als alle<br />

dachten. Von Mirna Funk, ca. 30 Minuten<br />

22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Musikfeuilleton „Ich bin nun wieder dort angelangt,<br />

wo ich angefangen habe.”Zum 50.<br />

Todestag des Pianisten Wilhelm Backhaus. Von<br />

Richard Schroetter, ca. 30 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Rock et cetera Mäandernd zwischen Krautrock<br />

und Elektro-Psychedelia.Das Band-Kollektiv<br />

Von Spar., ca. 55 Minuten<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Freistil Popmusik-Spezial (5/5). „Fremd im<br />

eigenen Land”. Ein Satz wandert von Pop nach<br />

rechts. Von Sammy Khamis, ca. 55 Minuten


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 – S eite 32 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

Kim Kardashian (38) gibt sich völlig<br />

ahnungslos,wenn es darauf ankommt.<br />

Dieerfolgreiche Ich-Unternehmerin<br />

hatte voreinige Zeit eine<br />

neue Modelinie unter dem Namen<br />

„Kimono Solutionwear“ angekündigt.<br />

Daswiederum stieß bei vielen<br />

traditionsbewussten Japanernauf<br />

Kritik, weil unter diesem Label vorallem<br />

Unterwäsche verkauft werden<br />

soll –was mit derWürde eines Kimonos<br />

nun überhaupt nicht vereinbar<br />

sei. Kardashian gab jetzt in der New<br />

YorkTimes zu Protokoll: Es sei nie ihre<br />

Absicht gewesen,„Kleidungsstücke<br />

zu kreieren oder zu verkaufen, die in<br />

irgendeinerWeise der traditionellen<br />

Kleidung ähneln oder sie entehren“.<br />

Abgesehen davon denke sie aber<br />

nicht daran, den Namen der Modelinie<br />

zu ändern.Wirübersetzen: DieJapanernsollen<br />

sich gehackt legen.<br />

Will nicht für<br />

Trump musizieren.<br />

IMAGO-IMAGES/PERSONA STARS<br />

Ozzy Osbourne<br />

(70) ist schwer<br />

genervt vonUS-<br />

Präsident Donald<br />

Trump,weil<br />

der immer wieder<br />

seine Lieder<br />

imWahlkampf<br />

einsetzt. Derbritische<br />

Rockmusiker<br />

ließ jetzt<br />

seine Managerin und Ehefrau Sharon<br />

Osbourne auf Instagram klipp- und<br />

klarstellen:„Ozzys Musik darfunter<br />

keinen Umständen ohne Genehmigung<br />

genutzt werden.“ Trump hatte<br />

zuvor den Song„Crazy Train“ für einen<br />

Twitter-Clip genutzt, in dem er<br />

sich über technische Probleme einer<br />

Fernsehdebatte der Demokraten lustig<br />

machte.Auch die Rolling Stones,<br />

Elton John und Adele hatten den US-<br />

Präsidenten für dieVerwendung ihrer<br />

Songs kritisiert.<br />

Idris Elba (46) wirdseit einiger Zeit<br />

als Nachfolger vonDaniel Craig (51)<br />

in der Rolle als James Bond gehandelt<br />

–der Brite wäredamit der erste<br />

dunkelhäutige Geheimagent Ihrer<br />

Majestät. Toll! Doch im US-Magazin<br />

Vanity Fair zeigte sich der Schauspieler<br />

jetzt enttäuscht über manche Reaktionen:<br />

„Duwirst einfach entmutigt,<br />

wenn Leute generell sagen, dass<br />

das nicht möglich sei. Nurwegen<br />

meiner Hautfarbe.“ (schl./mit dpa)<br />

TIERE<br />

Bei der Einweihung lobt der<br />

Prince ofWales und spätere<br />

König EdwardVII. das Bauwerk<br />

als „technischen Triumph<br />

und neuen Ausdruck englischer<br />

Größe“. Und ervergisst nicht<br />

anzumerken, dass die Brücke„anders<br />

als Frankreichs nutzloser Eiffelturm<br />

tätig ist und sich selbst erhält“.<br />

Im 19. Jahrhundert entwickelte<br />

sich die Hauptstadt des britischen<br />

Empirezur größten Stadt der Welt, allein<br />

zwischen 1870 und 1900 erhöhte<br />

sich ihre Einwohnerzahl alle zehn<br />

Jahre umeine Million. Damit brach<br />

auch auf den Straßen Chaos aus,Tausende<br />

Pferde-Omnibusse, Kutschen<br />

und Fuhrwerke verstopften die Straßen.<br />

Zudem hatte sich die Metropole<br />

weit nach Osten ausgedehnt. Um ans<br />

andere Themseufer zu gelangen,<br />

mussten Anwohner und Händler kilometerlange<br />

Umwege in Kauf nehmen.<br />

Die Hafengebiete im East-End<br />

östlich der London Bridge benötigten<br />

dringend eine neue Querung über<br />

den Fluss.<br />

HöhereKosten, längereBauzeit<br />

1876 startete ein Wettbewerb für die<br />

neue Brücke,mehr als 50 Vorschläge<br />

gingen ein. Es galt eine Lösung zu<br />

finden, die eine Zufahrt zuden oberen<br />

Werften für Schiffe mit stehenden<br />

Masten oder hohen Schornsteinen<br />

weiterhin ermöglichte. Daher<br />

kam eine traditionelle feste Brücke<br />

nicht infrage. Nach jahrelanger Prüfung<br />

der eingereichten Pläne erhielt<br />

schließlich 1884 ein Entwurf des<br />

Londoner Stadtbaumeisters Horace<br />

Jones den Zuschlag. Allerdings war<br />

er selber Mitglied des Auswahlkomitees,<br />

was einen faden Beigeschmack<br />

hinterließ.<br />

Unter Salutschüssen aus dem<br />

nahe gelegenen Towerbegannen die<br />

Bauarbeiten am 21. Juni 1886, lediglich<br />

fünf Unternehmen mit rund 430<br />

Angestellten waren damit beauftragt.<br />

Der technisch anspruchsvollste<br />

Teil lag in der Konstruktion<br />

der Fundamente auf dem Grund der<br />

Themse. Umdie beiden Pfeiler des<br />

riesigen Bauwerks zu platzieren,<br />

mussten im Flussbett zwei vorgefertigte<br />

Senkkästen mit 70 000 Tonnen<br />

Beton siebeneinhalb Meter tief eingelassen<br />

werden. DieTürme bestanden<br />

nicht aus massivem Mauerwerk,<br />

sondern aus einem Stahlskelett, das<br />

mit Kalksteinplatten und Granit verkleidet<br />

wurde. Insgesamt 11 000<br />

Tonnen Stahl wurden verbaut. Da<br />

die Fahrrinne jederzeit passierbar<br />

bleiben sollte, verdoppelte sich die<br />

geplante vierjährige Bauzeit ebenso<br />

wie die ehemals veranschlagten Kosten<br />

in Höhe von700 000 Pfund.<br />

Die<br />

Verbindung<br />

Sie gehörtzuLondon wieder Buckingham<br />

Palace und Big Ben:Vor 125Jahren wurde die<br />

Tower Bridge eröffnet<br />

VonMichael Ossenkopp<br />

Im Inneren besteht die Brückeaus 11000 Tonnen Stahl.<br />

Die Flussüberquerung sollte Verkehrsstaus vorbeugen.<br />

Heute− öffnen sich die Fahrbahnwippen 800- bis 1000-mal im Jahr.<br />

GETTY IMAGES<br />

GETTY IMAGES<br />

IMAGO<br />

Die 244 Meter lange Tower Bridge<br />

ist eine kombinierte Hänge- und<br />

Klappbrücke im neogotischen Stil.<br />

Die beiden Brückentürme sind 65<br />

Meter hoch und stehen 61 Meter auseinander,<br />

die Fahrbahn liegt neun<br />

Meter über der Themse. Die Brücke<br />

wurde mit einem für die damalige<br />

Zeit einzigartigen Klappmechanismus<br />

versehen. Um großen Schiffen<br />

die Durchfahrt zuermöglichen, können<br />

die Fahrbahnwippen (sogenannte<br />

Baskülen) auf beiden Seiten<br />

hochgeklappt werden –das geschieht<br />

jedoch jeweils nur so weit, wie es für<br />

die Größe des passierenden Schiffs<br />

erforderlich ist. Der maximale Öffnungswinkel<br />

beträgt 86 Grad.<br />

Stelldichein der Prostituierten<br />

Heute wirddie Themse im Londoner<br />

Stadtgebiet hauptsächlich touristisch<br />

genutzt und die zahlreichen<br />

Ausflugsschiffe können auch bei geschlossener<br />

Brücke unter der Fahrbahn<br />

hindurchfahren. Die Brücke<br />

wird nur noch etwa 800- bis 1000-<br />

mal im Jahr hoch- und runtergeklappt.<br />

Komplett geöffnet wird sie<br />

nur noch bei besonderen Anlässen,<br />

wie 1965 für den Trauerzug von<br />

Winston Churchill oder während der<br />

Themse-Parade anlässlich des 60.<br />

Thronjubiläums von Königin Elisabeth<br />

II. im Jahr 2012. Hinter der Tower<br />

Bridge beginnen die Docklands,<br />

das alte Hafengebiet Londons. Die<br />

ehemalige Arme-Leute-Gegend<br />

avancierte zu einem angesehenen<br />

Viertel für Banker, Kreative und<br />

Nachtschwärmer.<br />

Zwischen den Türmen verlaufen<br />

zwei begehbare Fußgängerstege in<br />

43 Metern Höhe. Die galten aber<br />

schon bald nach der Eröffnung als<br />

Anziehungspunkte für Prostituierte<br />

und Taschendiebe. Deshalb wurden<br />

sie 1910 geschlossen und erst 1982<br />

wieder für die Öffentlichkeit freigegeben.<br />

Außerdem besteht hier seit<br />

2014 ein elf Meter langer Glasboden,<br />

der schwindel- und angstfreien Besuchern<br />

einen atemberaubenden<br />

Blick auf den unter ihnen fließenden<br />

Verkehr und auf die Themse bietet.<br />

Das Betreten der Stege ist mittlerweile<br />

nur in Verbindung mit einem<br />

Ticket für die Tower Bridge Ausstellung<br />

möglich. Das Museum zeigt in<br />

Modellen und Bildern den Bau und<br />

die Geschichte der Brücke.<br />

AusAnlass des silbernen Thronjubiläums<br />

vonQueen Elisabeth II. wurden<br />

1977 die sichtbaren metallenen<br />

Brückenteile in den britischen Nationalfarben<br />

Rot-Weiß-Blau gestrichen.<br />

Dieses Farbkonzept ist bis heute erhalten.<br />

Ursprünglich war die Brücke<br />

in Schokoladenbraun gehalten<br />

NACHRICHTEN<br />

Erstes Missbrauchsopfer<br />

sagt im Lügde-Prozess aus<br />

Im Prozess um den hundertfachen<br />

sexuellen Missbrauch vonKindern<br />

und Jugendlichen in Lügde bei Detmold<br />

ist ein mutmaßliches Opfer als<br />

erste Zeugin angehörtworden. Auf<br />

Antrag der Anwältin, die die junge<br />

Frau vertritt, wurde die Öffentlichkeit<br />

dafür am Freitag vorübergehend ausgeschlossen.<br />

Aufausdrücklichen<br />

Wunsch der Zeugin sollten die drei<br />

Angeklagten, die am Donnerstag allesamt<br />

gestanden hatten, während ihrerBefragung<br />

im Saal des Detmolder<br />

Landgerichts bleiben. DerVerteidiger<br />

des Hauptangeklagten AndreasV. (56)<br />

beantragte,sein Mandant wolle während<br />

der Aussagen nicht im Raum<br />

sein.„Das soll er sich ruhig anhören“,<br />

sagte dieVorsitzende Richterin Anke<br />

Grudda. AndreasV. und MarioS.(34)<br />

wirdjahrelanger sexueller Missbrauch<br />

von34minderjährigen Opfernvorgeworfen.<br />

Grudda entschied<br />

auch, dass das Strafverfahren gegen<br />

den 49-jährigen HeikoV. aus Stade in<br />

Niedersachsen abgetrennt wird. Er<br />

soll sich inWebcam-Übertragungen<br />

angesehen haben, wie Minderjährigen<br />

schwereGewalt angetan wurde,<br />

teilweise soll er dazu angestiftet haben.<br />

(dpa)<br />

Hitzewelle rollt über<br />

Frankreich: Rekord geknackt<br />

Pariser Kinder suchen Abkühlung in Wasserspielen.<br />

AP<br />

DieHitzewelle hat in Frankreich die<br />

Temperaturen auf noch nie dagewesene<br />

Höhen getrieben. Mit45,9 Grad<br />

Celsius wurde am Freitag der höchste<br />

jemals in Frankreich gemesseneWert<br />

registriert, wie das Meteorologie-Institut<br />

Météo France mitteilte.Er<br />

wurde demnach aus Gallargues-le-<br />

Montueux im südlichen Département<br />

Gard gemeldet. (dpa)<br />

Flip ist unter uns und man kann ihn<br />

immer wieder treffen. DPA/PATRICK SEEGER<br />

Jeder Fotograf träumt vonsolch einem<br />

Schuss.Patrick Seeger vonder<br />

Deutschen Presseagentur ist er gelungen:<br />

Eine Heuschrecke sitzt am<br />

Freitag auf einer Sonnenblume im<br />

baden-württembergischen Rheinau.<br />

In der kleinen Tierkastenredaktion<br />

fühlen wir uns an den guten Freund<br />

vonBiene Maja erinnert, nämlich an<br />

Flip,den Grashüpfer.So, und bevor<br />

nun die Neunmalklugen sich beschweren:<br />

Flip,wie übrigens auch der<br />

BienenjungeWilli, tauchen inWaldemar<br />

Bonsels Roman„Die Biene Maja<br />

und ihreAbenteuer“ (1911) nicht auf,<br />

sondernerst in der zwischen 1975<br />

und 1980 produzierten japanischdeutschen<br />

Zeichentrickserie. (schl.)<br />

Der Abbruch<br />

Die verbliebenen Pfeiler der Unglücksbrücke in Genua wurden gesprengt. Sie sackten binnen Sekunden zusammen<br />

VonRegina Kerner<br />

Esdauerte nur sechs Sekunden,<br />

dann waren am Donnerstagmorgen<br />

um 9.37 Uhrdie letzten beiden<br />

Pfeiler der Unglücksbrücke von<br />

Genua zusammengestürzt und eine<br />

enorme, weiße Staubwolke breitete<br />

sich über der Stadt aus. Tausende<br />

Schaulustige, die das Schauspiel mit<br />

Handys gefilmt oder durch Ferngläser<br />

beobachtet hatten, applaudierten<br />

und jubelten. Kurz darauf verkündete<br />

Genuas Bürgermeister<br />

Marco Bucci, die schwierige Sprengung,<br />

wie es sie in dieser Dimension<br />

noch nie in einem bewohnten Zentrum<br />

gegeben habe, sei nach Plan<br />

verlaufen.<br />

Eine Tonne Dynamit in Hunderten<br />

Einzelladungen und viele Kilogramm<br />

Plastiksprengstoff hatten die<br />

Techniker an den 90 Meter hohen<br />

Pylonen und Querverstrebungen<br />

aus Stahlbeton angebracht. 3500 Anwohner<br />

aus einem Umkreis von 400<br />

Metern hatten aus Sicherheitsgründen<br />

am frühen Morgen ihre Häuser<br />

Die umliegenden Häuser wurden vor der Sprengung evakuiert.<br />

und Wohnungen verlassen müssen.<br />

Alle anderen waren angewiesen, die<br />

Fenster geschlossen zu halten. 400<br />

Polizisten sicherten die Wohngegenden,<br />

um Einbrüche und Plünderungen<br />

zu verhindern.<br />

Zehneinhalb Monate sind seit<br />

dem Unglück vergangen. Am 14. August<br />

2018 war ein 200 Meter langer<br />

Abschnitt der Autobahnbrücke Ponte<br />

Morandi eingestürzt und hatte 43<br />

Menschen in Autos und Lkw in den<br />

AFP/VINCENZO PINTO<br />

Tod gerissen. Das direkt unter den<br />

Pfeilern liegende Viertel war schon<br />

gleich nach dem Unglück geräumt,<br />

mehr als 650 Menschen waren dauerhaft<br />

umgesiedelt worden.<br />

Der Abriss des Viadukts hatte im<br />

Februar begonnen. Vonden beiden<br />

letzten Brückenpfeilernbleiben nun<br />

noch 20 000 Kubikmeter Beton und<br />

Metall-Trümmer übrig, die weggeschafft<br />

werden müssen. Um die Belastung<br />

durch Staub und Asbest<br />

möglichst gering zu halten, waren<br />

vor der Sprengung überall an den<br />

Pfeilern orangefarbene Plastik-Wassersäcke<br />

angebracht worden, Wasserbecken<br />

waren aufgestellt, außerdem<br />

schickten Dutzende Wasserkanonen<br />

Fontänen in die aufsteigende<br />

Staubwolke.<br />

Das in den 60er-Jahren erbaute<br />

Morandi-Viadukt hatte das Bild der<br />

ligurischen Hafenstadt jahrzehntelang<br />

geprägt. Nunentsteht eine neue<br />

Brücke nach einem Entwurf des Genueser<br />

Star-Architekten Renzo<br />

Piano.Eingeweiht werden soll sie im<br />

April 2020, der Bau hat vor wenigen<br />

Tagen begonnen. Noch am Freitag<br />

sollten erste fertige Brückenteile in<br />

Genua eintreffen.<br />

Noch immer nicht abschließend<br />

geklärt ist die Frage, wer für das Unglück<br />

Verantwortung trägt. Gegen<br />

73 Personen wird wegen des Verdachts<br />

mangelnder Instandhaltung<br />

ermittelt, darunter ist der Chef des<br />

früheren Autobahnbetreibers Autostrade<br />

per l’Italia, der zum Benetton-Konzerngehört.<br />

Größter Online-Drogenhandel<br />

Deutschlands zerschlagen<br />

DerPolizei ist ein Schlag gegen den<br />

Drogenhandel im Internet gelungen.<br />

InsRollen kamen die Ermittlungen<br />

über einenVerdächtigen aus Brandenburg.<br />

Derdeutschlandweit größte<br />

Drogen-Onlineshop sei nach monatelangen<br />

Ermittlungen abgeschaltet<br />

worden, teilte das Bundeskriminalamt<br />

am Freitag inWiesbaden mit. Elf<br />

mutmaßlicheVerantwortliche der<br />

Plattformseien wegen des dringenden<br />

Tatverdachts des bandenmäßigen<br />

Handels mit Betäubungsmitteln<br />

in nicht geringer Menge festgenommen<br />

worden. Darunter sind zwei<br />

Männer aus Brandenburg. (dpa)<br />

Wachkoma-Patient Lambert<br />

darf sterben<br />

Dasoberste Gericht Frankreichs hat<br />

den Wegzum Ende der künstlichen<br />

Ernährung für den bekanntesten<br />

Koma-Patienten des Landes freigemacht:<br />

DerPariser Kassationshof<br />

annullierte am Freitag im Fall von<br />

Vincent Lambertein Urteil der Vorinstanz,<br />

wie der Anwalt der Ehefrau<br />

mitteilte.Damit könnten die Ärzte<br />

die lebenserhaltenden Maßnahmen<br />

für den 42-Jährigen laut dem Anwalt<br />

„sofort“ beenden.(AFP)


MAGAZIN<br />

Zusammen<br />

ist man<br />

weniger<br />

allein<br />

Die Geschwister Katharina<br />

Wackernagel und Jonas Grosch haben<br />

sich lange eine Wohnung geteilt.<br />

Heute machen sie gemeinsam Filme.<br />

Im Interview erzählen sie, warum<br />

SEITEN 2&3<br />

Hast du<br />

Töne<br />

Zack<br />

die Bohne<br />

Der neue Roman<br />

von Javier Marías<br />

Seite 8<br />

Zeigt her eure<br />

Füßlinge<br />

1939 gründeten zwei deutsche Emigranten in New<br />

York eine Plattenfirma –sie prägt den Jazz bis heute.<br />

Zum 80. Geburtstag von Blue Note Records<br />

SEITE 6<br />

Es hat schon einen Grund, warum die gesunde<br />

Hülsenfrucht nicht nur in Gärten, sondern auch<br />

durch Märchen rankt. Eine Liebeserklärung<br />

SEITE 7<br />

Der Sommer bringt Hitze –und so manche<br />

Stilsünde mit sich. Ein Wegweiser durch<br />

die größten modischen Verirrungen<br />

SEITE 10<br />

BERLINER ZEITUNG, MARKUS WÄCHTER


2 29./30. JUNI 2019<br />

„Alle senden dauernd. So<br />

entsteht Einsamkeit …“<br />

„… und es fördert<br />

Egomanie.“<br />

Inder Oderberger Straße in Prenzlauer<br />

Berg reiht sich Café an Café. Katharina<br />

Wackernagel, ganz in Rot-<br />

Schwarz gekleidet und Jonas Grosch<br />

mit schwarzem T-Shirt, dessen Aufdruck<br />

für ihren neuesten gemeinsamen Film<br />

wirbt, steuern schließlich eines an, in dem<br />

die Tische draußen nicht so dicht aneinander<br />

stehen. Die Geschwister bestellen<br />

Orangensaft und Kaffee,sie sitzen über Eck,<br />

Katharina Wackernagel mit Blick zur<br />

Straße. Sie fallen einander nur selten ins<br />

Wort. Esist ihr vierter gemeinsamer Film,<br />

den sie gerade ins Kino gebracht haben.<br />

Während sie ihre vorherigen Filme weitgehend<br />

in Berlin und im Umland drehten,<br />

führte sie ihr jüngstes Werk „Wenn Fliegen<br />

träumen“ vonBerlin aus auf die lange Reise<br />

nach Norwegen – in einem alten Feuerwehrauto.<br />

ImMittelpunkt stehen eine einsame<br />

Psychotherapeutin und ihre schwerkranke<br />

Schwester.Was nach schwerer Kost<br />

klingt, erzählen Katharina Wackernagel<br />

und Jonas Grosch in Form eines heiter-melancholischen<br />

Roadmovies voller liebenswerter<br />

Gestalten, gespielt von Schauspielern<br />

wie Thelma Buabeng, Nina Weniger,<br />

Robert Glazeder und Katharina Wackernagel<br />

selbst. Zum ersten Mal führte die<br />

Schauspielerin dabei auch selbst Regie.Das<br />

Drehbuch schrieb ihr Bruder.<br />

Wasist Einsamkeit für Sie?<br />

KATHARINA WACKERNAGEL: Ich<br />

glaube, esgibt verschiedene Formen der<br />

Einsamkeit. Es gibt diese Einsamkeit in<br />

Norwegen, an diesem Ortunserer Kindheit,<br />

wo wir viele Urlaube verbracht haben. Dort<br />

ist Einsamkeit für uns etwas Positives,auch<br />

wenn wir uns nicht vorstellen konnten, wie<br />

man dortleben kann. Aber ich kenne auch<br />

die andere Einsamkeit: Ich bin ja oft von<br />

sehr vielen Menschen umgeben, wenn ich<br />

ein paar Monate drehe oder ein Theaterprojekt<br />

mache. Man ist dann nicht einsam<br />

im wörtlichen Sinne,aber vielleicht einsam<br />

mit dem, was man eigentlich gerne teilen<br />

würde. Dann fehlt in dem Moment der<br />

richtige Mensch dafür.Inmeinem Privatleben<br />

gibt es glücklicherweise kaum einsame<br />

Momente. Ich habe oft so viele Menschen<br />

um mich, dass ich nicht gerade die Einsamkeit,<br />

aber doch das Alleinsein suche.<br />

Einsamkeit ist ein Stigma. Kaum jemand<br />

gibt zu, einsam zu sein. Hatjemand, der einsam<br />

ist, etwas falsch gemacht?<br />

JONAS GROSCH: Nein, das glaube ich<br />

nicht. Einsamkeit erfährt jeder von uns.<br />

Aber ich finde die Spannung zwischen Alleinsein<br />

und Einsamkeit interessant. Ich<br />

habe eine Familie –einen kleinen Sohn,<br />

eine Freundin –, und trotzdem fahre ich<br />

auch mal eine Woche ganz allein nach Norwegen.<br />

Es schlummertvieles in einem, was<br />

nicht so eindeutig ist. Ich genieße es auch,<br />

eine Woche lang mit niemandem zu reden.<br />

WACKERNAGEL: Manchmal bin ich in<br />

einer Arbeit einsam mit dem, was ich erzählen<br />

möchte.Ich merke,dass ich einen anderen<br />

Ansatz habe, einen anderen Humor.<br />

Oder dass ich dem Ganzen eine größere<br />

Wichtigkeit beimesse als andere. Diese Art<br />

vonEinsamkeit ist mir auch bekannt.<br />

GROSCH: Es gibt die einsamen Momente,<br />

indenen man sich unverstanden<br />

fühlt. Aber es gibt auch das Gefühl tiefer<br />

Einsamkeit: Niemanden zu haben, mit<br />

dem man sich austauschen kann. Dann ist<br />

es egal, ob man in einer Gruppe ist oder allein<br />

in seiner Wohnung sitzt. Diegroße Einsamkeit,<br />

die die Figuren in unserem Film<br />

erfahren, hat damit zu tun, dass sie sich<br />

ausschließlich um sich selbst drehen. Da<br />

können sie noch so viel miteinander reden:<br />

Wenn sie nicht wirklich etwas gemeinsam<br />

machen oder durchleben, wirdsich das nie<br />

ändern. Im Lauf der Geschichte finden sie<br />

zusammen, obwohl sie lange wie kleine Satelliten<br />

umeinander herumschwirren.<br />

WACKERNAGEL: Jede dieser Figuren<br />

hat ihreeigene Artvon Einsamkeit. Dieeine<br />

zieht sich zurück, weil sie vonihrem Mann<br />

und ihrer Mutter nicht wirklich wahrgenommen<br />

wird, die andere sucht dagegen<br />

eine andere Form von Geborgenheit, weil<br />

sie keine Familie hat.<br />

Einsamkeit wird inzwischen als großes gesellschaftliches<br />

Problem gesehen. Der SPD-<br />

Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach will<br />

sogar den Posten eines Einsamkeitsbeauftragten<br />

schaffen.<br />

WACKERNAGEL: Dabei geht die Entwicklung<br />

geradlinig Richtung Einzelkämpfer,<br />

das ist das Ideal, das der Generation<br />

nach uns signalisiertwird: Guck, dass du irgendwie<br />

durchkommst. Natürlich hat die<br />

Vereinsamung auch mit den sozialen Medien<br />

zu tun, weil man zwar in ständigem<br />

Kontakt, aber gleichzeitig auch in ständigem<br />

Wettbewerb miteinander ist.<br />

Sind Sie selbst auf Facebook, Instagram,<br />

Twitter und so weiter unterwegs?<br />

WACKERNAGEL: Um auf unseren Film<br />

aufmerksam zu machen, nutzen wir soziale<br />

Medien, aber sonst mache ich da nichts.<br />

Die Dinge sind diesen Netzwerken sehr<br />

kurzlebig. Etwas findet in einem bestimmten<br />

Augenblick statt, dann muss es sofort<br />

geliked und gepusht werden, und wenn es<br />

nicht sofort geliked wird, dann ist es auch<br />

nichts wert.<br />

GROSCH: Alle senden dauernd. Es geht<br />

immer nur in eine Richtung, Austausch<br />

kommt so nicht zustande. Soentsteht Einsamkeit<br />

...<br />

WACKERNAGEL: …und es fördertEgomanie<br />

...<br />

GROSCH: …die gleichzeitig dein Einsamkeitsgefühl<br />

beruhigen soll. Das ist ja<br />

das Komische daran, es ist wie eine Droge.<br />

Es gibt dir in dem Moment das Gefühl, dass<br />

du nicht einsam bist, weil du diesen Augenblick,<br />

in dem du deinen Kartoffelsalat isst,<br />

im Netz teilst. Dann liken es fünf Leute,und<br />

du meinst, die sind bei dir.<br />

WACKERNAGEL: Und oft stellt sich<br />

dann wieder Leereein.<br />

Sie hingegen, Frau Wackernagel, laden lieber<br />

zu sich nach Hause ein. Angeblich haben<br />

Sieeinen Tisch, an dem zwanzig Leute sitzen<br />

können.<br />

WACKERNAGEL: Ichkoche wahnsinnig<br />

gern und immer viel zu viel. Das hat damit<br />

zu tun, dass ich in einer großen Familie aufgewachsen<br />

bin mit drei Brüdern. Wiressen<br />

alle gernund viel.<br />

Sie sind eine sehr miteinander verbundene<br />

Familie.<br />

WACKERNAGEL: Ja, ich bin außerdem<br />

schon vierfache Tante, der Kleinste ist Jonas’Sohn.<br />

Kann es sein, dass Sie diesen Film, in dem<br />

Einsamkeit eine so große Rolle spielt, nur<br />

drehen konnten, weil Sieesselbst nicht sind?<br />

GROSCH: Ich weiß es nicht, aber wahrscheinlich<br />

wäreesein anderer Film geworden.<br />

Ich glaube, wir hatten einfach Glück,<br />

schon durch unsere Familie, und dadurch<br />

konnten sich wohl auch Freundschaften<br />

gut entwickeln. Es gibt vielleicht auch deshalb<br />

nichts Bitteres in unserem Film, wir<br />

haben das Hoffnungsvolle als Element, das<br />

liegt wahrscheinlich in unserer Natur.<br />

WACKERNAGEL: Ja, vielleicht. Wir haben<br />

sehr früh beigebracht bekommen, dass<br />

man auch in traurigen, schweren Momenten<br />

etwas Heiteres, Skurriles finden kann.<br />

Wirkonnten gut miteinander und übereinander<br />

lachen, und wir haben früh mitbekommen,<br />

dass man sich selber nicht immer<br />

so ernst nehmen muss. Auf manche<br />

wirkt das wie ein Angriff. Es gibt Leute, die<br />

meinen, wir würden uns in unseren Filmen<br />

über den Zuschauer lustig machen.<br />

GROSCH: Eine Fernsehredakteurin empörte<br />

sich mal über unseren „menschenverachtenden<br />

Humor“.<br />

WACKERNAGEL: Dabei ist es genau das<br />

Gegenteil: Wenn man über sich selbst lachen<br />

kann, so wie wir es mit unseren Figuren<br />

erzählen, kann man doch viel offener<br />

sein.<br />

Katharina<br />

Wackernagel und<br />

Jonas Grosch sind<br />

Bruder und<br />

Schwester.Sie ist<br />

Schauspielerin, er<br />

Regisseur und<br />

Drehbuchautor.Ein<br />

Gespräch über<br />

soziale Medien,<br />

das Anarchische an<br />

ihren Filmen und<br />

rückständige<br />

Frauenbilder im<br />

deutschen Fernsehen<br />

Interview: Christina Bylow<br />

Männer<br />

im deutschen<br />

Fernsehen können<br />

auch crazy Typen<br />

sein, verrückt<br />

aussehen, große<br />

Nasen haben und<br />

Segelohren und<br />

dicke Bäuche und<br />

immer kurioser<br />

werden. Wieso geht<br />

das eigentlich nicht<br />

bei den Frauen?<br />

Die Frauenfiguren, die Sie, Frau Wackernagel,<br />

im Fernsehen spielen, unterscheiden<br />

sich extrem vondenen, die Sieinihren eigenen<br />

Filmen entwerfen. Ihre Aenne Burda<br />

etwa, die Verlegerin von Burda Moden, war<br />

eine, die bei allem Ehrgeiz und allen Liebhabern<br />

doch konventionell blieb.<br />

WACKERNAGEL: Aenne Burda wollte<br />

ich auf jeden Fall spielen. Als ich das Drehbuch<br />

las,war sofortklar,dass das ein widersprüchlicher<br />

Mensch war,und solche Figurenwerden<br />

einem so selten angeboten. Die<br />

Frauenfiguren im deutschen Fernsehen<br />

sind leider oft sehr einfach gestrickt und<br />

orientieren sich immer wieder an einem<br />

Rollenbild der 50er-Jahre. Ich glaube, ich<br />

habe letztes Jahr drei Drehbücher gelesen,<br />

in denen die Frauenfiguren so oberflächlich<br />

erzählt waren –das sollen dann starke<br />

Powerfrauen sein, die zwar Karriere machen,<br />

aber meist unsympathisch sind und<br />

dann durch die Liebe ihres Lebens geläutert<br />

werden. Für solche Rollen werde ich<br />

leider häufig angefragt. Und umso mehr<br />

freue ich mich, wenn auch Figuren wie<br />

Aenne Burdaerzählt werden.<br />

Müssen Frauen immer noch vorallem sympathisch<br />

sein im deutschen Fernsehen –<br />

oder es wenigstens werden?<br />

GROSCH: Ja, und vor allem müssen sie<br />

bodenständig sein. Bodenständig zu sein,<br />

ist bei Frauenfiguren das Allerwichtigste.<br />

Das hört man immer, wenn man mit Produzenten<br />

redet oder mit Fernsehredakteurenund<br />

-redakteurinnen.<br />

Männer müssen nicht bodenständig sein?<br />

GROSCH: Nein, nur Frauen.<br />

WACKERNAGEL: Männer können auch<br />

crazy Typen sein, verrückt aussehen, große<br />

Nasen haben und Segelohren und dicke<br />

Bäuche und immer kurioser werden. Wieso<br />

geht das eigentlich nicht bei den Frauen?<br />

Für mich ist es tausendmal spannender,<br />

eine Frau mit Widersprüchen zu spielen als<br />

eine Hausmutti oder eine Karrierefrau, die<br />

zu Beginn des Films sagt: „Ich brauche<br />

keine Familie, umglücklich zu sein“, um<br />

dann nach neunzig Minuten schwanger in<br />

den Armen eines kräftigen Mannes zu liegen<br />

und zu sagen: „Ich war auf dem falschen<br />

Dampfer.Jetzt bin ich glücklich.“<br />

GROSCH: Diese Stoffe tun vermeintlich<br />

modern, um am Ende doch da zu landen,<br />

wo wir angeblich alle hinwollen.<br />

WACKERNAGEL: Ichbin schon sehr irritiert<br />

von dem Frauenbild, das bei einigen<br />

Sendeplätzen vorherrscht.<br />

Könnte die bei manchen öffentlich-rechtlichen<br />

Sendern geplante Quote, die dazu verpflichtet,<br />

mehr Filme vonRegisseurinnen zu<br />

zeigen, daran etwas ändern?<br />

WACKERNAGEL: Generell finde ich es<br />

wichtig und gut, dass das angeschoben<br />

wird. Aber ob diese Frauen wirklich eine<br />

Chance kriegen, andere Drehbücher zu<br />

schreiben? Es wirdvon manchen Redaktionen<br />

diesesWeichgespülte und Glattgebürstete<br />

gewollt, und da ist es dann auch egal,<br />

ob es voneinem Mann oder voneiner Frau<br />

gemacht wurde. Die Sender legen dann<br />

ihre Einschaltquoten vor, als Beweis, dass<br />

der Zuschauer das so will. Andererseits<br />

hatte auch„Aenne Burda“ eine Superquote.<br />

Und ich glaube, Frauen haben auch Lust,<br />

solche weiblichen Figuren zu sehen, die angreifbar<br />

sind in ihrer Widersprüchlichkeit,<br />

ihrer Härte,ihrem Egoismus.<br />

Ihre Produktionsfirma heißt „Résiste“. Ist<br />

der Name Programm, dem Gewohnten etwas<br />

anderes entgegenzusetzen?<br />

GROSCH: Sicherlich, das treibt mich um.<br />

Aber es geht nicht immer nur darum, sich zu<br />

fragen, wo sind die gesellschaftlichen Missstände,<br />

über die ich etwas erzählen will. Es<br />

findet auch im Kleineren statt, in den Formen.<br />

Wieerzählt man Geschichten? Wiereden<br />

die Figuren? Was haben sie an? Ich<br />

glaube,dass das der rote Faden bei mir ist. Es<br />

geht um andereLebensstile,wie in unserem<br />

Film „bestefreunde“. Die Hauptfigur begehrt<br />

auf gegen das Konventionelle. Das ist<br />

nichts Weltbewegendes,aber es handelt davon,<br />

was passiert, wenn jemand sich nicht in<br />

die Konvention einfügt.<br />

WACKERNAGEL: Wirsind ja nicht angetreten,<br />

etwas „gegen das System“ zu machen.<br />

Es ist nur so schwierig, etwas zu realisieren,<br />

was ein bisschen von der Norm abweicht.<br />

Man wird zum Anarchisten gemacht,<br />

wenn man eine Geschichte einfach<br />

etwas anders erzählen will. Wir fragen uns<br />

schon manchmal, was so„verrückt“ sein soll<br />

an unserer Art, Geschichten zu erzählen.Wir<br />

lassen doch nur ein paar Erklärungen aus,<br />

ein paar übliche Wendungen. Wir wollen ja<br />

Filme machen, die dem Zuschauer Spaß<br />

machen und ihnüberraschen.<br />

GROSCH: Und das tun wir doch relativ<br />

unbeirrbar. Als Autor versuche ich aber<br />

auch, mich in kommerziellen Bereichen zu<br />

bewegen, und auch das macht mir großen<br />

Spaß.<br />

So etwas nennt sich Mischkalkulation. Man<br />

verdient das Geld anderswo und steckt das<br />

in die Kunst?<br />

WACKERNAGEL: Was auch nicht so<br />

leicht ist, denn Drehbuchautoren werden<br />

oft schlecht bezahlt und auch schlecht behandelt.<br />

Bei Preisverleihungen wird dann<br />

aber Billy Wilder zitiert, der sinngemäß gesagt<br />

hat: „Das Wichtigste an einem Film ist<br />

das Buch, das Buch, das Buch.“<br />

GROSCH: Wir sind jetzt in Köln in eine<br />

Produktionsfirma eingestiegen und sind<br />

dort zuständig für die Fiktion. Interessanterweise<br />

sind die Kölner mit drei belgischen<br />

Filmfirmen verknüpft, und die Begegnung<br />

mit den Belgiern war wirklich gut. Deren<br />

Ansatz ist: Das, was wir jetzt machen, muss<br />

noch origineller sein als das Projekt zuvor,<br />

und so machen sie Fernsehen. In Deutschland<br />

heißt es oft: Eigentlich wollen wir es so<br />

haben wie das,was wir schon mal hatten.<br />

WACKERNAGEL: Mal sehen, ob man<br />

den belgischen Humor in Deutschland unterbringen<br />

kann.<br />

Werden Sie beide weiter miteinander arbeiten?<br />

GROSCH: Dasauf jeden Fall.<br />

Auf dem Presseheft steht: ein Film von Katharina<br />

Wackernagel und Jonas Grosch. Regie<br />

haben aber Sie geführt, Katharina Wackernagel.<br />

Sind solche Unterscheidungen<br />

nicht wichtig für Sie?<br />

WACKERNAGEL: Nein, eben nicht. Ich<br />

fand es toll, dass Jonas mir die Chance gegeben<br />

hat, das Regieführen auszuprobieren,<br />

trotzdem hat er ja den ganzen Dreh begleitet.<br />

Ich konnte mich immer mit ihm<br />

austauschen. Dasist unser Film. Ganz klar.<br />

Möchten Siewieder Regie führen?<br />

KATHARINA WACKERNAGEL: Auf jeden<br />

Fall. Mir brennt es unter den Nägeln,<br />

weil ich jetzt so viele Sachen gelernt habe,<br />

die ich am liebsten gleich anwenden will.<br />

Wie hat sich Ihre Schwester als Regisseurin<br />

angestellt?<br />

GROSCH: Gut, sehr gut! Wasganz wichtig<br />

ist: Alles, was wir zusammen machen<br />

wollten, haben wir auch gemacht. Es gibt<br />

bei uns keine Kompromisse. Wir reden<br />

nicht so viel über das, was wir vorhaben,<br />

sonderntun es einfach. Dadurch setzt man<br />

viele Kräfte frei.<br />

Gab eszwischen Ihnen beiden einmal eine<br />

ernsthafte Krise? Gerade durch die Arbeit?<br />

WACKERNAGEL: Eine richtige Krise hat<br />

es bei uns noch nie gegeben. Streit gibt es<br />

natürlich, in der Arbeit und im normalen<br />

Leben, aber ich habe es nie als bedrohlich<br />

empfunden. Es ging nur um Dinge,bei denen<br />

wir unterschiedlicher Meinung sind.<br />

Obwohl wir uns sehr gut verstehen, sind wir<br />

sehr unterschiedliche Charaktere. Wir führenauch<br />

ganz unterschiedliche Leben.<br />

GROSCH: Ja,wenn man uns im Film sehen<br />

würde, wären das zwei sehr unterschiedliche<br />

Figuren.


29./30. JUNI 2019 3<br />

Wie würden Sie sich in einem Drehbuch<br />

skizzieren?<br />

WACKERNAGEL: Ich glaube, man<br />

kann nicht sagen, er ist der Kopf und ich<br />

bin der Bauch. Wir sind beide impulsiv,<br />

aber es heißt nicht, dass sich das immer<br />

zur gleichen Zeit trifft. Manchmal geht<br />

Jonas die Dinge viel pragmatischer an,<br />

während ich emotional schon durch die<br />

Decke gehe, und manchmal ist es umgekehrt.<br />

GROSCH: WasEntscheidungen angeht,<br />

bin ich sicher pragmatischer als du, du bist<br />

schon emotionaler.Wenn es um einen Film<br />

geht, muss man viel Verantwortung übernehmen,<br />

für Menschen, fürs Budget, auch<br />

wenn sich das nicht nur in Zahlen lesen<br />

lässt. Jeder muss viele Stunden am Tagarbeiten,<br />

und dadurch muss man pragmatisch<br />

sein –aber auch leidenschaftlich und<br />

emotional.<br />

WACKERNAGEL: Darüber könnte man<br />

sich auch in die Haare kriegen. Aber in<br />

unserer Familie wurde immer offen über<br />

alles geredet. Krisen entstehen vor allem<br />

dann, wenn lange etwas unter dem Deckel<br />

gehalten wird, und wenn einem irgendwann<br />

der Kragen platzt, wird es<br />

richtig schlimm. Das ist dann wie bei einem<br />

Topf, der lange vor sich hinschmort<br />

und schließlich in die Luft fliegt. Dasgibt<br />

es bei uns nicht, auch mit unseren Eltern<br />

nicht. Ich finde es gut, wie sie uns erzogen<br />

haben. Sie hatten auch uns gegenüber<br />

nie irgendwelche Heimlichkeiten,<br />

die einem dann zwanzig Jahre später um<br />

die Ohren fliegen.<br />

Es gibt auch den Terror der Offenheit –gerade<br />

in der Elterngeneration, die sich zu den<br />

68ern zählt.<br />

GROSCH. Das stimmt, aber das gab es<br />

bei uns nicht.<br />

Sie haben unterschiedliche Väter. Sind Sie<br />

gemeinsam aufgewachsen?<br />

WACKERNAGEL: Ja, und ich habe auch<br />

nie das Gefühl, dass wir Halbgeschwister<br />

sind, auch nicht mit meinem älteren Bruder.Wir<br />

sind Geschwister.<br />

Sie sprachen ja immer wieder von Ihren<br />

„beiden Vätern“. Wie sah das aus in der Familie?<br />

WACKERNAGEL: Unsere Mutter lebt<br />

mit einem Mann zusammen und hat mit<br />

dem anderen auch eine Beziehung, jetzt<br />

schon vierzig Jahrelang.<br />

Das sind Lebensformen, die viele in den<br />

70er-Jahren probiert haben, und viele sind<br />

daran gescheitert.<br />

GROSCH: Das war manchmal auch nur<br />

Ideologie,man oktroyierte sich gegenseitig<br />

etwas auf, was aber dann oft nicht ausgehalten<br />

werden konnte.<br />

Die Geschwister Katharina Wackernagel und Jonas Grosche stammen aus einer Schauspielerfamilie: Ihre Großmutter Erika Wackernagel warauf den großen Bühnen Deutschlands zu sehen, ebenso ihre<br />

Mutter Sabine Wackernagel, die mehr als 50 Jahre auf der Bühne stand. Ihr Onkel Christof Wackernagel wirkte in Filmen von SönkeWortmann und Bernd Eichinger mit.<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Katharina Wackernagel ...<br />

...wurde 1978 in Freiburg im Breisgau geboren, ihre Schulzeit verbrachte sie in Kassel, ehe sie 1998 nach Berlin zog.<br />

... ist seit über 20 Jahren als Schauspielerin bekannt. Am 27. Juni kam ihr Film „Wenn Fliegen träumen“ in die Kinos, mit<br />

dem Wackernagel ihr Regiedebüt gibt und bei dem ihr Bruder Jonas Grosch ihr als Co-Regisseur,Autor und Produzent zur<br />

Seite stand.<br />

... spielte im Fernsehen zuletzt im ARD-Zweiteiler „Aenne Burda –Die Wirtschaftswunderfrau“ (Regie: Francis Meletzky)<br />

die titelgebende Rolle. Im Theater war sie in diesem Jahr in einem Stück vonMoritz Rinkeinden Hamburger Kammerspielen<br />

zu sehen. TV-Rollen hatte sie in der Serie „Bloch“, als Ermittlerin Nina Petersen war sie Zentrum der Stralsund-Krimis,<br />

weitere Rollen hatte sie in „Waffenbrüder“ und „Adlon –Eine Familiensaga“. Im Kino sah man sie u.a. in „Die Boxerin“<br />

(2005) und in „Der Baader-Meinhof-Komplex“ (2008).<br />

Jonas Grosch ...<br />

... wurde 1981 in Freiburg im Breisgau geboren und ist in Kassel aufgewachsen.<br />

... absolvierte das Studium der „Drehbuch-/Film- und Fernsehdramaturgie“ an<br />

der HFF Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg,ab1998 brachte er diverse Kurzfilme<br />

als Autor und Regisseur heraus, ab 2006 folgten mehrere Spiel- und Dokumentarfilme.<br />

Seinen Film „Die letzte Lüge“ produzierte er 2011 selbst und verkaufte<br />

ihn dann an das ZDF,genau wie den Spielfilm „bestefreunde“, der Anfang<br />

2015 mit großem Erfolg in den Kinos lief.<br />

... lebt mit seiner Familie in Berlin und schreibt mittlerweile für viele Produktionsfirmen,<br />

darunter auch Stoffe, deren Regisseur er nicht selbst ist.<br />

Die Beziehungen, die Sie inIhren Filmen<br />

zeigen, haben etwas Anarchisches.<br />

GROSCH: Der Begriff anarchisch gefällt<br />

mir ganz gut, den hört man nur<br />

noch selten. Eigentlich beschreibt er unsere<br />

Filme treffend, andererseits erklärt<br />

er vielleicht auch die Schwierigkeiten,<br />

die manche mit unseren Filmen haben.<br />

Das Anarchische entspricht nicht dem<br />

Zeitgeist. Es ist out.<br />

WACKERNAGEL: Aber da landen wir<br />

wieder beim Anfang unseres Gesprächs.<br />

In einer Gesellschaft, in der es um Follower<br />

geht und darum, zu liken und zu<br />

posten, ist doch klar, dass keiner etwas<br />

von Anarchie wissen will. Das ist das Gegenteil<br />

von Anarchie. Man wird zuHerdenwesen<br />

gemacht, und Anarchie steht<br />

für einen eigenen Geist.<br />

GROSCH: Jetzt haben wir es endlich auf<br />

den Punkt gebracht!<br />

Christina Bylow<br />

sehnt sich gerade nach einem einsamen<br />

Fischerhaus am Fjord.


4 29./30. JUNI 2019<br />

Noch heute kann man die Bahn der riesigen Flut sehen, die vor<br />

425 000 Jahren die Straße von Dover schuf. NASA/GSFC/MITI/ERSDAC/JAROS<br />

Unzählige winzige Lebewesen bildeten vor 50 Millionen Jahren im Ur-<br />

Ozean den Kalk, aus dem die Pyramiden gebaut sind.<br />

DPA<br />

Die Plattentektonik schuf einst auch das Mittelmeer,das zur Wiege<br />

der europäischen Zivilisation wurde. Hier die Insel Kos.<br />

DPA<br />

Der Ursprung der Menschheit. Der Ostafrikanische Grabenbruch erstreckt<br />

sich vom Roten Meer bis Mosambik. S. BRUNE/GFZ/NASA-WORLD-WIND<br />

Es ist<br />

kein Zufall,<br />

dass 1863 in<br />

London die erste<br />

U-Bahn der Welt gebaut<br />

wurde.Denn dafür<br />

herrschten besonders<br />

günstige Bedingungen. Diese<br />

waren durch ein seichtes Urmeer<br />

geschaffen worden, das vor<br />

55 Millionen Jahren in eine muldenartige<br />

Senke –das heutige Londoner<br />

Becken –strömte. Esließ eine Schicht<br />

weichen, kittartigen Tons zurück, ideal für<br />

den Bau von Tunneln. Im Süden Londons<br />

dagegen, wo diese Tonschicht in der Tiefe verschwindet,<br />

hat die insgesamt 400 Kilometer<br />

lange „Tube“ nur wenige Linien. Allerdings bringt<br />

die Tonschicht aus dem einstigen Urmeer auch<br />

Nachteile mit sich. Denn die Wärme, die der unermüdliche<br />

Bahnverkehr und die vielen Menschen über<br />

mehr als ein Jahrhundertentwickelten, kann durch den<br />

wärmedämmenden Tonkaum entweichen. Eine Ursache<br />

für die Klagen vieler Londoner und Touristen.<br />

Vonsolchen Geschichten lebt das fesselnde Buch „Ursprünge“<br />

des britischen Astrobiologen Lewis Dartnell, Professor<br />

für Wissenschaftskommunikationander University of<br />

Westminster in London. Der Autor nimmt einen mit auf eine<br />

Reise durch Millionen Jahre.„Ich will der Frage nachgehen, wie<br />

die Erde uns erschaffen hat“, erklärt der 38-Jährige zu Beginn<br />

seines Buches,das jüngst beim Verlag Hanser Berlin erschienen<br />

ist. Wie„durch Zwiebelschalen“ wolle er sich immer tiefer zu den<br />

Ursachen vorarbeiten. Dartnell, dessen Vater als Ingenieur bei<br />

British Airways tätig war,studierte Biologie,machte seinen Doktor<br />

der Philosophie in Astrobiologie,war Forschungsstipendiat bei der<br />

britischen Weltraumbehörde. Erbefasste sich mit außerirdischem<br />

Leben in Form von möglichen Mikroorganismen, die extremer<br />

Strahlung ausgesetzt sind. Schon einmal hat er sich in einem Projekt<br />

mit der Darstellung eines sehr umfassenden Komplexes befasst, und<br />

zwar in seinem 2014 bei Hanser erschienenen „Handbuch für den<br />

Neustart der Welt“. „Dort beschreibe ich die wichtigsten wissenschaftlichen<br />

Entdeckungen und technologischen Innovationen, die<br />

uns dazu befähigt haben, die moderne Welt aufzubauen“, schreibt<br />

Dartnell. Und er macht ein Gedankenexperiment: Was passiert,<br />

wenn die uns bekannte Zivilisation plötzlich endet –durch einen<br />

Atomkrieg oder einen Asteroideneinschlag? Wiekönnten wir überleben?<br />

Wasmüssten wir für einen „Neustart“ wissen, was erlernen?<br />

In seinem Buch „Ursprünge“ denkt der Autor nun jene Ansätze<br />

konsequent zu Ende, die seit einigen Jahren unter Historikern immer<br />

mehr Verbreitung finden. Dabei werden die Menschen und ihre<br />

Geschichte nicht mehr isoliertbetrachtet, sonderninAbhängigkeit<br />

von Umweltbedingungen. „Bisher haben wir als Historiker mit<br />

Quellen gearbeitet, bei denen es sich vornehmlich um schriftliche<br />

Dokumente handelt oder um archäologisches Material“, sagte bereits<br />

2014 der amerikanische Geschichtswissenschaftler Nicola Di<br />

Cosmo auf Zeit online. „Nun ist aber in jüngster Zeit eine ganz<br />

neue Art von Quellen aufgetaucht: naturwissenschaftliches Datenmaterial.“<br />

Dieses habe sich in den vergangenen 20 bis 25 Jahren<br />

bei der Erforschung der globalen Erwärmung angehäuft,<br />

etwa als Ergebnis von Eisbohrkern- und Isotopenuntersuchungen.<br />

Auch genetische Daten würden erforscht. Als Historiker<br />

könne man jetzt viele Probleme neu betrachten, sagte<br />

Di Cosmo. Auf diese Weise entstanden Theorien, die den<br />

Blick der Menschen auf ihre eigene Geschichte veränderten.<br />

2011 hatten Forscher erstmals eine lückenlose Klimarekonstruktion<br />

der letzten 2500 Jahre vorgelegt. Sie<br />

erkannten auffällige Parallelen zwischen starken Klimaschwankungen<br />

und gesellschaftlichen Veränderungen,<br />

etwa der Völkerwanderung und der Transformation<br />

Roms, dem Aufstieg des Mittelalters,<br />

dem Aufkommen vonPest und Krieg. So bereiteten<br />

sich ihrer Meinung nach etwa der Dreißigjährige<br />

Krieg und die Französische Revolution<br />

auf dem Boden von Agrarkrisen, Hungersnöten,<br />

Epidemien und Unruhen vor–<br />

verursacht durch die sogenannte Kleine<br />

Eiszeit, die Anfang des 15. Jahrhunderts<br />

begann und bis ins 19. Jahrhunderthinein<br />

anhielt.<br />

DasBuch „Ursprünge“ geht<br />

aber noch viel weiter. Während<br />

der Blick in den Klimadebatten<br />

meist<br />

nicht über einige<br />

Tausend Jahre<br />

hinausreicht,<br />

widmet<br />

sich<br />

Dartnell<br />

gleich der gesamten<br />

Biografie der Erde.„Denn alles,was<br />

unsere moderne Welt ausmacht –seien es<br />

Metropolen, technische Errungenschaften oder<br />

globale Handelswege –, hat seinen Ursprung in der natürlichen<br />

Beschaffenheit der Erde: ihrem Klima, ihrer Landschaft,<br />

ihren geologischenVeränderungen“, heißt es in derVerlagsankündigung<br />

zu Dartnells Buch. „In,Ursprünge‘ deckt er das Zusammenspiel aus<br />

Kräften auf, das die Umwelt geformt, die Evolution gesteuert und letztendlich<br />

unsere Gesellschaft gebildet hat.“ Dartnell dankt am Ende des<br />

Buchs mehr als dreißig Naturwissenschaftlern und Historikern, die ihm<br />

„ihreZeit großzügig zurVerfügung gestellt“ hätten. Er gibt weiterführende<br />

Literatur- und Quellenangaben für fast jede Seite. Die Bibliografie verweist<br />

auf etwa 320 Bücher, Fachartikel und wissenschaftliche Arbeiten,<br />

aus denen Dartnell den aktuellen Stand des Wissens zusammengetragen<br />

hat. Dennoch merkt man dem Buch diese hochkonzentrierte Fleißarbeit<br />

nicht an. Es wirkt wie aus einem Guss.Dem Autor gelingt es,Zusammenhänge<br />

anschaulich und für Laien verständlich darzustellen.<br />

Diegroße Stärke des Buches besteht darin, dass es die Perspektiveradikal<br />

verändert. Dies ist auch für aktuelle Debatten über die Gegenwartund<br />

Zukunft der Menschheit höchst wichtig –und heilsam. Denn es führtden<br />

Menschen auf seine eigentlichen Ursprünge zurück, zeigt, wovon seine<br />

Existenz wirklich abhängt. Undesordnet die Geschichte der Menschheit<br />

ein –als winzige Episode in der etwa 4,6 Milliarden Jahrealten Geschichte<br />

der Erde, die immer wieder ihr Antlitz grundlegend verändert hat, und<br />

weiter verändern wird. Wie lange die Episode des Homo sapiens noch<br />

dauernwird, liegt nicht am Menschen allein. Aber eben auch an ihm.<br />

„Wir sind Kinder der Plattentektonik“, lautet die Kernthese Lewis Dartnells.Weil<br />

die Erde ständig aktiv ist, sich Kontinente ständig verschieben,<br />

sich Ozeane,Vulkanketten und Gebirge bilden und wieder verschwinden,<br />

Wiedie E<br />

erschaf<br />

Wirsind Kinder der Plattentektonik, beh<br />

in seinem Buch „Ursprünge“. Die Menschh<br />

sich verschieben, Vulkane, Ge<br />

entstanden nicht nur ideale Untergründe für riesige Bauten und ganze<br />

Metropolen, sondernauch deren Baumeister,der Mensch selbst. DiePlattentektonik<br />

und ein dadurch ausgelöster Klimawandel schufen die Voraussetzungen<br />

für die Geburt des Homo sapiens. Sowie ein Klimawandel<br />

auch das Ende der Menschheit bedeuten könnte.<br />

Faszinierend sind die vielen detailreichen Belege, die der Autor für<br />

seine These liefert. Bis dahin, dass die Plattentektonik sogar beeinflusst<br />

hat, an welchen Stellen heute in New York die Wolkenkratzer stehen.<br />

Diese konzentrieren sich, wie Dartnell schreibt, weitgehend auf zwei Gebiete<br />

Manhattans: auf die Südspitze mit dem Finanzdistrikt und auf<br />

Midtown mit dem EmpireState Building und anderen Hochhäusern. Die<br />

typische Skyline New Yorks spiegelt die „unsichtbaren Gesteinsschichten“<br />

unter der Stadt wider.Denn unter den beiden Wolkenkratzer-Häufungen<br />

liegen die „abgewetzten Stümpfe eines alten Gebirgszugs“,<br />

schreibt Dartnell. Forscher nennen den Gebirgszug Grenville-Orogen.<br />

Er soll sich voretwa einer Milliarde Jahren quer durch einen Superkontinent<br />

gezogen haben, der Rodinia genannt wird. Dasharte Gestein eines<br />

nicht mehr existenten Kontinents liefertalso heute das perfekte Fundament<br />

für die Wolkenkratzer.<br />

Die Menschheit selbst entstand laut Dartnell aus einem Zusammenspiel<br />

geologischer und klimatischer Prozesse. AmAnfang stand ein Vorgang,<br />

den wohl kaum jemand in diesem Zusammenhang für besonders<br />

wichtig halten würde: die Auffaltung des Himalaja, angetrieben von der<br />

Kollision Indiens mit Eurasia voretwa 50 Millionen Jahren. Durchdie Erosionsprozesse<br />

in dem gigantischen Gebirgssystem wurde der Atmosphäre<br />

massenhaft Kohlendioxid entzogen, wie Dartnell beschreibt. Der bis dahin<br />

herrschende Treibhauseffekt mit heißem und feuchtem Klima<br />

schwächte sich innerhalb von 20Millionen Jahren ab. Die Temperaturen<br />

sanken. Es kam zur sogenannten känozoischen Abkühlung, die vor etwa<br />

2,6 Millionen Jahren in die Periode „pulsierender Kaltzeiten“ mündete.<br />

Feuchtigkeit wurde von Ostafrika abgezogen, der Niederschlag verringerte<br />

sich. Besonders wichtig für die Entstehung des Menschen war laut<br />

Dartnell außerdem, dass tektonische Prozesse den Ostafrikanischen Grabenbruch<br />

schufen –ein breites,tiefes Talmit hohen Gebirgskämmen, die<br />

feuchte Luftmassen umlenkten. Es bildete sich ein „Lebensraummosaik“,<br />

eine sehr komplexe Umwelt mit vielfältigen Nahrungsquellen, Ressourcen<br />

und Chancen. Wie Dartnell zusammenfasst, entstanden so ideale<br />

Entwicklungsbedingungen für Frühmenschen. Schnelle Veränderungen<br />

in der Region –„tektonische und klimatische Ereignisse“ –führten dazu,<br />

dass jene überlebten, die sich gut an sich verändernde Situationen anpassen<br />

konnten. Dazu trugen bei: die Herausbildung des „opponierbaren“<br />

Daumens, wichtig für den sogenannten Pinzettengriff, die<br />

schnelle Beweglichkeit durch den aufrechten Gang, die Herstellung<br />

vonWerkzeugen und Jagdwaffen, die Entwicklung<br />

erfolgreicher Jagdmethoden, die Zunahme<br />

des Hirnvolumens durch fleischreiche<br />

Ernährung, die Fähigkeit, sich<br />

Kleidung herzu-<br />

VonTorsten


29./30. JUNI 2019 5<br />

rde uns<br />

fen hat<br />

auptet der Astrobiologe Lewis Dartnell<br />

eit konnte nur entstehen, weil Kontinente<br />

birge und Meere sich bilden<br />

Harmsen<br />

stellen.<br />

Dartnell liefertauch eine<br />

interessante Definition für Intelligenz.<br />

Diese sei eine „evolutionäre Lösung<br />

für das Problem, dass sich ein Lebensraum schneller<br />

ändert, als die natürliche Selektion den Körper ummodellieren<br />

kann“. In Ostafrika betrifft das zum Beispiel Schwankungen<br />

zwischen trockenem und feuchtem Klima. Vordiesem Hintergrund<br />

ist es interessant, dass Forscher 2017 vonerstaunlichen Fossilienfunden<br />

in Marokko berichteten, die bisherige Vorstellungen teilweise<br />

über den Haufen warfen. „Wir dachten lange Zeit, dass die Wiege der<br />

Menschheit vor etwa 200 000 Jahren irgendwo in Ostafrika lag“, fasste<br />

Jean-Jacques Hublin, Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre<br />

Anthropologie in Leipzig, zusammen: „Unsere Daten zeigen aber, dass<br />

sich Homo sapiens bereits vor etwa 300 000 Jahren über den gesamten<br />

Kontinent ausgebreitet hat.“ Offenbar hat der Mensch seine Anpassungsfähigkeit<br />

viel offensiver genutzt als lange gedacht.<br />

Der Homo sapiens ist nach der Darstellung von Lewis Dartnell nicht<br />

nur mit extremen Bedingungen vertraut. Selbst ein Produkt„extremer Klimaschwankungen<br />

und der Tektonik Ostafrikas“, überlebte der Mensch<br />

nach seiner Auswanderung aus Afrika vor etwa 60 000 Jahren als einzige<br />

Art der Gattung Homo die letzte Eiszeit und breitete sich auf der ganzen<br />

Erde aus.Ja, offenbar hat die Plattentektonik sogar die Wahl seiner späteren<br />

Lebensorte beeinflusst. Wie Dartnell schreibt, hätten sich 13 von 15<br />

frühen Hochkulturen in unmittelbarer Nähe von Plattengrenzen befunden.<br />

Wassich unter anderem damit erklären lässt, dass sich in der Nähe<br />

vonVulkanen und am Fußvon Gebirgsketten mit daraus entspringenden,<br />

sedimentreichen Flüssen meist sehr fruchtbares Land befindet.<br />

Auch die „Wiege der europäischen Zivilisation“ entstand laut Dartnell<br />

als Folge der Plattentektonik. DasMittelmeer ist eine ArtTümpel, der von<br />

einem riesigen Ur-Ozean –Tethys genannt –übrig blieb. Dieser verschwand<br />

zunehmend, als sich die afrikanische Platte nach Norden schob.<br />

Siebewegt sich auch heute immer weiter,und das Mittelmeer wirdeines<br />

Tages restlos verschwinden. Faszinierend ist, wie Lewis Dartnell die Unterschiede<br />

der Küstenlinien des Mittelmeers darstellt: im Süden relativ<br />

glatt, weil sich dortdie afrikanische Platte unter die eurasische schiebt, im<br />

Norden dagegen heftig zerklüftet und gebirgig, weil der Druck die Landschaft<br />

auffaltet. Laut Dartnell trug die Bildung vieler Inseln und geschützter<br />

Buchten dazu bei, dass sich vorallem im Norden des Mittelmeers eine<br />

große Vielfalt antiker Völker und Kulturen entwickelte.<br />

Es ist unmöglich, hier auch nur annähernd einen Überblick über die<br />

vielen „Ursprünge“ zu geben, die Dartnell in seinem Buch herausarbeitet.<br />

Erstaunlich viele Grundlagen unseres heutigen Lebens stammen aus der<br />

Plattentektonik. Etwa die Baustoffe für unsere Gebäude und Denkmäler.<br />

Granit zum Beispiel entstand vorMillionen vonJahren aus Magma –ineiner<br />

Tiefe von mindestens drei Kilometern. Durch die Bewegungen der<br />

Erdkruste gelangte er an die Oberfläche. Die ägyptischen Pyramiden bestehen<br />

aus Blöcken vonNummulitenkalk. Dieser wurde vor40bis 50 Millionen<br />

Jahren in den warmen, seichten Randzonen des Ur-Ozeans Tethys<br />

geschaffen –von unzähligen einzelligen Meerstieren, sogenannten Foraminiferen,<br />

die münzförmige Kalkschalen hinterließen. Erdöl entstand aus<br />

den Überresten mikroskopisch kleinen Meeresplanktons.Ineinem einzigen<br />

Smartphone wiederum sind etwa 60 verschiedene Metalle und andereStoffe<br />

enthalten, die aus den Tiefen der Erde stammen.<br />

Aufschlussreich ist auch die geraffte Darstellung Lewis Dartnells, was<br />

die Fragen des Klimawandels betrifft. Dartnell zeigt auf, wie das Erdklima<br />

von den sogenannten Milankovic-Zyklen beeinflusst wird. Diese wiederum<br />

hängen vonVeränderungen der Erdbahn und der Erdachse ab.Wie<br />

der Autor darstellt, kam es in den vergangenen 2,6 Millionen Jahren zu 40<br />

bis 50 Kaltzeiten. DieMenschheit lebt in der Holozän-Warmzeit und wandertauf<br />

die nächste Eiszeit in etwa 3300 Jahren zu, wenn es beim gewohnten<br />

Rhythmus bleibt. Wie eine „lebende Gezeitenströmung“ bewegten<br />

sich Pflanzen- und Tierarten in der Erdgeschichte bald nach Norden, bald<br />

nach Süden, schreibt Dartnell. So habe man zum Beispiel in London Fossilien<br />

von Elefanten, Löwen und Flusspferden aus einer noch wärmeren<br />

Zwischeneiszeit von vor 115 000 Jahren gefunden. Wie andere, bereits<br />

vorneerwähnte Autoren zeigt auch Dartnell, dass historische Ereignisse –<br />

Wanderungen, Kriege, der Untergang von Reichen –oft mit Klimaveränderungen<br />

verbunden waren. DenNiedergang des Weströmischen Reichs<br />

voretwa 1600 Jahren führtDartnell zum Beispiel zurück„auf den ökologischen<br />

Gegensatz zwischen dem Grasland der Eurasischen Steppen, in denen<br />

berittene Hirtennomaden ihr Auskommen fanden, und den feuchteren<br />

Randgebieten, in denen sesshafte BauernLandwirtschaft betrieben,<br />

sowie auf einen Klimawandel innerhalb der Steppen,<br />

der diese Wanderungswellen vertriebener Völkerschaften<br />

auslöste“. Klimatische,soziale und politische<br />

Ursachen kamen also zusammen. Genau<br />

wie bei heutigen Wanderungsbewegungen.<br />

Dartnell<br />

versucht,<br />

solche<br />

Zusammenhänge<br />

mit Vorsicht darzustellen<br />

und keine „simple<br />

Serievon Korrelationen<br />

zwischen klimatischen Ereignissen<br />

und historischen Ereignissen“<br />

zu postulieren, wovor der<br />

Historiker Nicola Di Cosmo in dem<br />

erwähnten Interview mit Zeit online<br />

schon im Jahre2014 gewarnt hatte.Dennoch<br />

kann man Dartnells Buch auch Anregungen<br />

für die gegenwärtige Klimadebatte<br />

entnehmen. Denn angesichts der langen Zeiträume,die<br />

es behandelt, stellen sich grundsätzliche<br />

Fragen: Kann der Mensch mit seinen massenhaften<br />

Emissionen von Treibhausgasen wirklich<br />

den uralten Rhythmus der „pulsierenden Kaltzeiten“<br />

unterbrechen? Wird die nächste Eiszeit<br />

tatsächlich ausfallen, wie Klimaforscher befürchten?<br />

Diese soll ja immerhin 80 000 Jahredauern. Hier ist nicht<br />

der Platz, um die alarmierenden Klimamodelle zu bewerten.<br />

Lewis Dartnells Buch zeigt aber,wie auf der Erde alles<br />

mit allem zusammenhängt und dass Klimaschwankungen –<br />

egal, wodurch sie ausgelöst wurden –oft gravierende Folgen<br />

hatten, bis dahin, dass Arten einfach verschwanden. Derkatastrophengeschulte<br />

Homo sapiens mag vielleicht Wege finden,<br />

als Artzuüberleben. Aber gewiss nicht, ohne zu lernen und sich<br />

immer wieder an neue Bedingungen anzupassen. Die bei nicht<br />

wenigen Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft zu beobachtende<br />

Ignoranz ist da völlig fehl am Platz.<br />

Faszinierend ist, wie Dartnell auch neuerepolitische Ereignisse<br />

mit längst zurückliegenden Prozessen in Beziehung setzt. So schilderter,<br />

wie vor425 000 Jahren ein sich auffüllender riesiger Glazialsee<br />

in Nordeuropa plötzlich seinen Damm durchbrach und mit einer<br />

gigantischen Flut die Landbrücke zwischen dem heutigen<br />

Frankreich und dem heutigen England zerstörte. Die Klippen von<br />

Dover sind der übriggebliebene Stumpf dieser Landbrücke. Der Ärmelkanal<br />

entstand –und er bildete laut Dartnell die geologische Voraussetzung<br />

für die Sonderstellung und Inselmentalität Großbritanniens.<br />

Dartnell verfolgt die Gedankenkette bis hin zur Entwicklung<br />

des europäischen Staatengebildes, bei dem England langfristig für<br />

eine ArtMachtausgleich sorgte.England –früh zu nationaler Identität<br />

geeint, unbescholten vomDreißigjährigen Krieg, eine Bastion gegen<br />

Napoleon und überhaupt jede Macht, die ein dauerhaftes europäisches<br />

Imperium errichten wollte.Und all dies als Folge einer Megaflut.<br />

DieÜberlegungen gipfeln in dem Satz:„WäreGroßbritannien<br />

noch immer über eine Landbrücke mit dem Kontinent verbunden,<br />

hätte der Blitzkrieg-Vorstoß der Wehrmacht durch Europa dann<br />

auch diese letzte Bastion des Widerstands gegen Nazi-Deutschland<br />

geschleift?“ Mancher Historiker könnte dagegen anmerken, dass<br />

jede Änderung der Ausgangsbedingungen ohnehin eine ganz andereGeschichte<br />

zur Folge gehabt hätte.Und dass auch die gegenwärtigen<br />

geologischen Bedingungen –ohne eine Landbrücke –<br />

nicht zu jenen historischen Ergebnissen hätten führen müssen.<br />

Zu vielfältig sind die Einflüsse,zuzufällig viele Entwicklungen.<br />

Dennoch ist der Versuch dieses Perspektivwechsels vomkleinen<br />

Alltag auf riesige Zeiträume interessant und wichtig. Aus<br />

der Sicht auf viele Jahrmillionen Erdgeschichte wird einem<br />

klar,dass es noch nicht einmal etwas Besonderes wäre, wenn<br />

die Menschheit tatsächlich ausstürbe. Denn das Kommen<br />

und Gehen ist ganz normal. WieDartnell aufzeigt, lebte der<br />

Homo erectus, eine andere Art der Gattung Homo, zwei<br />

Millionen Jahre auf der Erde. Und er musste am Ende<br />

dennoch verschwinden. DerMensch hat es gerade mal<br />

bis zu einem Siebtel dieser Zeit geschafft.<br />

Lewis Dartnell führt zugleich eindrucksvoll vor,<br />

wie sehr der Mensch ein Kind der Erde ist. Er ist ein<br />

Produkt seines Planeten. Dieser hat ihn erschaffen.<br />

Er lebt vonallem, was die Erde ihm mitgegeben<br />

hat. Auch seine Psyche ist ganz an die Erde<br />

gebunden –mit ihrem Wasser, ihren grünen<br />

Pflanzen, ihrem blauen Himmel. Das, was<br />

er als schön empfindet, stammt von der<br />

Erde.Esist eine Illusion, dass er sich in<br />

Wohnkapseln auf dem Mars oder<br />

anderen, noch unerreichbaren<br />

Planeten ansiedeln könnte,<br />

wenn die Erde unbewohnbar<br />

geworden ist. Nein, ihm<br />

bleibt nichts anderes<br />

übrig, als sein eigenes<br />

Haus zu bewahren.<br />

Die erste U-Bahn der Welt fuhr 1863 in London. Den idealen Baugrund<br />

für ihre Tunnel hatte einst ein seichtes Urmeer geschaffen. PICTURE ALLIANCE<br />

Die Wolkenkratzer NewYorks wie das Chrysler Building stehen auf den<br />

Resten eines Gebirgszugs, der etwaeine Milliarde Jahre alt ist. DPA<br />

Beim Besuch eines Erzbergwerks denkt man kaum daran, dass das Eisen<br />

im Felsen einst aus der Kernfusion in Sternen hervorging. DPA<br />

QuarzaderninSchiefer entstanden einst aus heißen, kieselsäurehaltigen<br />

Lösungen. Aus Quarz gewinnt man Silizium für die Elektronik. DPA<br />

Lewis Dartnell:Ursprünge–Wiedie Erde<br />

unserschaffen hat.<br />

Hanser Berlin 2019. 384 Seiten,<br />

gebunden 25 Euro,Kindle<br />

18,99Euro.


6 29./30. JUNI 2019<br />

Der<br />

Schrei<br />

des Saxofons<br />

Blue Note, vor 80 Jahren<br />

gegründet, hat den Jazz geprägt<br />

wie keine andere Plattenfirma.<br />

Gefühl war und ist das Wichtigste,<br />

sagt Labelchef Don Was<br />

VonDagmar Leischow<br />

Ist selbst auch Musiker:Don Was, Chef von Blue Note Records.<br />

GETTY<br />

Wo ist Don Was? Ratlos schaut<br />

sein Assistent in das leereBüro.<br />

Der Chef von Blue Note Records<br />

ist doch, so dachte der<br />

Assistent jedenfalls, nach einem Fotoshooting<br />

längst mit dem Fahrstuhl von der Dachterrasse<br />

der <strong>Berliner</strong> Universal-Zentrale in<br />

den ersten Stock gefahren. Nach 15 Minuten<br />

taucht der 66-Jährige auf. Er hat sich Zeit gelassen,<br />

noch ein bisschen den Blick auf Spree<br />

und Oberbaumbrücke genossen. Don Wasist<br />

eher der entspannte Typ, auch optisch. Wer<br />

ihm auf der Straße begegnet, würde ihn nicht<br />

in einer Chefetage vermuten: Dreadlocks,<br />

Bart, Hut, dunkle Jeans, T-Shirt, jede Menge<br />

Ketten um den Hals und Flip-Flops –immer,<br />

nicht nur an diesem warmen Tag. Seine Sonnenbrille,<br />

normalerweise sein Markenzeichen,<br />

nimmt er gleich zu Beginn des Interviews<br />

ab.Erpräsentiertsich nahbar,als er die<br />

80-jährige Geschichte des Plattenlabels Blue<br />

Note Revue passieren lässt.<br />

Gegründet wurde es 1939 in New York –<br />

von den Deutschen Alfred Lion und Francis<br />

Wolff. Sie trieben sich bereits vor ihrer Auswanderung<br />

in <strong>Berliner</strong> Jazzclubs herum.<br />

Beide waren Juden, 1937 emigrierte Alfred<br />

Lion in die USA, zwei Jahre später gelang<br />

Francis Wolff in letzter Sekunde die Flucht<br />

aus Nazi-Deutschland. Dieerste Zeit in dem<br />

fremden Land war eine prägende Erfahrung<br />

für die beiden.„Sie wussten, was es heißt, ein<br />

Underdog zu sein“, sagt Don Was. „Vermutlich<br />

konnten sie sich deshalb ohne weiteres<br />

mit schwarzenMusikernsolidarisieren.“<br />

Etliche Geschichten ranken sich darum,<br />

welchen Anfeindungen erste Blue-Note-<br />

Schützlinge wie etwa der Pianist Meade Lux<br />

Lewis oder der Saxofonist und Klarinettist<br />

Sidney Bechet ausgesetzt waren. Jazz galt bei<br />

den meisten weißen Amerikanern als verpönt.<br />

Nur konsequent, dass dieses Musikgenre<br />

in den Vereinigten Staaten eher ein<br />

Schattendasein fristete, zurückgeworfen auf<br />

sich selbst. In dieser Zeit sahen es Alfred Lion<br />

und FrancisWolff als ihreselbstverständliche<br />

Pflicht, dunkelhäutigen Jazzern einen<br />

Zufluchtsortzugewähren. Sieschenkten<br />

ihnen etwas sehr Wertvolles: künstlerische<br />

Freiheit. Erstaunlich war, dass die Firmenbosse<br />

ihreSchützlinge sogar fürs Proben bezahlten.<br />

Dank dieses Novums konnte sich<br />

der Jazz immer weiterentwickeln. In Richtung<br />

Bebop zum Beispiel.„Thelonious Monk<br />

war einer der radikalsten Vorreiter dieses<br />

Genres“, sagt Don Was, man spürt seine Begeisterung.<br />

Dann zählt er Namen auf: Horace<br />

Silver, Art Blakey, Herbie Hancock, Ornette<br />

Coleman, Wayne Shorter. Allesamt stilbildende<br />

Musiker, die den typischen Blue-<br />

Note-Sound prägten.<br />

Existiert der im 21. Jahrhundert überhaupt<br />

noch? Die Sängerin Norah Jones, der<br />

Sänger José James, der Trompeter Ambrose<br />

Akinmusireoder der Schlagzeuger Kendrick<br />

Scott liegen ja melodisch nicht unbedingt<br />

auf einer Wellenlänge. Don Was nickt. „Es<br />

hat sich einiges geändert“, räumt er ein.<br />

„Früher zeichnete hauptsächlich der Toningenieur<br />

RudyVanGelder für die Aufnahmen<br />

verantwortlich. Blue-Note-Einspielungen<br />

trugen mit ihrem klaren Klang unweigerlich<br />

seine Handschrift.“<br />

Er macht eine bedeutungsvolle Pause:<br />

„Heute lassen sich unsere Künstler nicht<br />

mehr so einfach mit einem bestimmten<br />

Techniker oder Produzenten ins Studio<br />

schicken. Sie wählen ihr Team selber aus.“<br />

Eines verbinde sie aber trotzdem: „Alle sind<br />

authentisch und echt. Mit dem Anspruch,<br />

den Hörer tatsächlich zu berühren.“<br />

MUSIK MUSS EMOTIONAL SEIN, sonst ist sie<br />

für Don Was, der am 13. September 1952 als<br />

Don Fagenson in Detroit geboren wurde,<br />

unbefriedigend. Bei ihm drehe sich „alles,<br />

wirklich alles“ um Gefühle. Wie um das zu<br />

unterstreichen, erzählt er,wie er zum ersten<br />

Malmit Jazz in Berührung kam: Es war 1966,<br />

er war 14 Jahre alt und genervt, weil er mit<br />

seiner Mutter einkaufen gehen musste.<br />

Missmutig<br />

blieb er im Wagen<br />

sitzen, während<br />

sie in die Geschäfte ging.<br />

Um die Wartezeit zu verkürzen,<br />

spielte er am Autoradio herum. Er stieß auf<br />

den lokalen Jazzsender, bei dem gerade Joe<br />

Hendersons Nummer „Mode for Joe“ lief:<br />

„Das Saxofon stieß einen qualvollen Schrei<br />

aus –esschien mit mir zu sprechen, es beruhigte<br />

mich. Ich spürte: Diese Musik ist<br />

Balsam für meine Seele.“<br />

In diesem Moment verpuffte nicht nur<br />

seine Wutauf seine Mutter –eswar der Augenblick,<br />

in dem DonWaszum Jazzliebhaber<br />

wurde. Er begann, Platten zu sammeln.<br />

Meistens vonBlue Note Records,dem Jazzlabel<br />

schlechthin. Dass er 2012 Präsident dieser<br />

legendären Institution werden würde,<br />

hätte er sich allerdings nicht träumen lassen.<br />

„Passend zu meiner Hippie-Mentalität trieb<br />

mich kein übermäßiger Ehrgeiz an“, sagt er.<br />

Mein einziges Ziel war es, keinen festen Job<br />

zu haben.“<br />

Das Musikmachen empfand er nicht im<br />

Geringsten als Arbeit –egal, ob er als Bassist<br />

für Sessions gebucht wurde oder in den 80er-<br />

Jahren mit seiner eigenen Band Was (Not<br />

Was) die Charts aufmischte.Fast jeder Song,<br />

den die Gruppe herausbrachte, wurde ein<br />

Erfolg. „Spy in the House of Love“ war 1987<br />

ein Nummer-eins-Hit in den USA, in<br />

Deutschland schnitten Was (Not Was) drei<br />

Jahre später mit „Papa was aRolling Stone“<br />

besonders gut ab.<br />

Dennoch verlegte sich Don Was inden<br />

90er-Jahren mehr und mehr aufs Produzieren.<br />

Randy Newman holte ihn ins Studio,<br />

Iggy Pop<br />

und JoeCocker.Mit BobDylan<br />

und VanMorrison nahm er ebenfalls auf,<br />

gerade diese zwei Musiker gelten als schwierig.<br />

Don Waslacht. „Ich habe mit ihnen keine<br />

einzige schlechte Erfahrung gemacht“, sagt<br />

er.„Manmuss als Produzent lediglich darauf<br />

achten, dass man die Künstler respektiert.<br />

Dann kommt man eigentlich mit jedem zurecht.“<br />

Er muss es wissen. Selbst die Rolling<br />

Stones haben sich auf Don Waseingeschworen,<br />

seitdem sie 1993 ihr Album „Vodoo<br />

Lounge“ unter seiner Regie einspielten.<br />

Fühlt er sich nicht schon wie das fünfte<br />

Bandmitglied? „Die Stones sind für mich<br />

eher wie ältereBrüder“, sagt er.<br />

Auch zu Gregory Porter pflegt Don Was<br />

ein fast schon familiäresVerhältnis.Ohne ihn<br />

hätte er wahrscheinlich heute kein Büro im<br />

Capitol Records Tower inLos Angeles, wo<br />

Blue Note seine Zentrale hat. Seitdem er den<br />

ersten Porter-Song im Radio gehört hatte,<br />

war Don Wasein Bewunderer seiner Musik.<br />

Vorein paar Jahren besuchte er in einem<br />

New Yorker Club ein Konzert des Sängers<br />

und Komponisten, das ihn endgültig zum<br />

Fan werden ließ. Am nächsten Tag<br />

schwärmte er seinem FreundDan McCarroll<br />

–damals Chef von Capitol Records, zu dem<br />

Blue Note gehört–von dem Gigdieses noch<br />

unbekannten Sängers vor.<br />

Für ihn stand fest: Gregory Porter wäre<br />

eine Bereicherung fürs Blue-Note-Repertoire.<br />

Doch das Label stand kurz vor dem<br />

Aus, weil der<br />

damalige Chef<br />

Bruce Lundvall in<br />

den Ruhestandgehen<br />

wollte. Das muss ein<br />

Wink des Schicksals gewesen<br />

sein. Dan McCarroll<br />

machte in seinem Kumpel den<br />

perfekten Nachfolger für Bruce<br />

Lundvall aus und bot ihm den Joban.<br />

Jetzt obliegt es Don Was, die Blue-Note-<br />

Tradition zu bewahren –aberauch Zukunftsvisionen<br />

zu haben. So brachte er zum Beispiel<br />

2017 unter dem Motto „Jazz is not a<br />

Crime“, auf Deutsch: „Jazz ist kein Verbrechen“,<br />

hochwertige Vinyl-Scheiben heraus.<br />

Zum 80-jährigen Jubiläum erscheint die in<br />

den USA zu bestellende Box„Spirit &Time“,<br />

gewidmet ist sie berühmten Schlagzeugern<br />

und Percussionistenwie BobbyHutcherson.<br />

Dieses Projektspricht vorallem Kenner an.<br />

DOCH DON WAS GLAUBT, dass jeder zum<br />

Jazz finden kann: „Keiner muss vier Jahre<br />

Musiktheorie studiert haben, um diese Musik<br />

zuschätzen. Für mich ist Jazz ein Kommunikationsmittel,<br />

dasimGrundefür jeden<br />

zugänglich ist.“<br />

Einen Beweis für seine These liefert der<br />

Saxofonist KamasiWashington, dersogar vor<br />

Zehntausenden Popfans beim Coachella-<br />

Festival in Kalifornien auftritt. Allerdings gehört<br />

dieser Künstler nicht zu Blue Note.Don<br />

Wasschmunzelt wehmütig:„Leider habe ich<br />

meine Chance vertan. Als ich Kamasi hätte<br />

unter Vertrag nehmen können, war ich als<br />

Label-Boss noch zu unerfahren und habe<br />

nicht schnell genug zugeschlagen.“ Das<br />

würdeihm jetzt nicht mehr passieren.<br />

Dagmar Leischow fragt sich, wie Don<br />

Wasohne vernünftigeSchuhe auskommt.<br />

Sie hat dauernd kalte Füße.<br />

MEIN PLATZ<br />

VonJörg Niendorf (Text)<br />

und Benjamin Pritzkuleit (Fotos)<br />

Stefanie Dobertin auf<br />

ihrem Grundstück in<br />

Hohen Neuendorf<br />

Wenn ich durch das Gartentor auf mein<br />

Freizeitgrundstück komme, dann<br />

habe ich sofortKindheitserinnerungen. Hier<br />

stehen hohe Kiefern, der Boden ist weich<br />

und voller Nadeln –und es riecht gleich wie<br />

auf einem Zeltplatz im Norden. Gerade habe<br />

ich einen dieser heißen Tage unter den Bäumen<br />

verbracht, ich saß hier stundenlang mit<br />

einer Freundin im Schatten, und ich hatte<br />

genau dieses Gefühl. Ichfinde hier vieles von<br />

dem, was ich schon immer mag. Solch einen<br />

Orthabe ich seit längerem gesucht, als Rückzugsort<br />

für mich und meine beiden Kinder,<br />

damit wir am Wochenende hinaus in die Natur<br />

kommen.<br />

Vorein paar Monaten fanden wir das alte<br />

Grundstück. Es steht kein Haus mehr drauf,<br />

es musste offenbar abgerissen werden. Aber<br />

das störte mich nicht. Ich habe mir über<br />

Freunde einen Bauwagen organisiert, er ist<br />

ausgebaut, dieVorbesitzerin hat lange richtig<br />

darin gewohnt. Für mich ist er jetzt sozusagen<br />

das große Zelt in meinem Garten. Die<br />

Kinder und ich können darin schlafen.<br />

Ich bin also dabei, mir gerade meinen<br />

Platz zu schaffen, etwas Neues auszuprobieren.<br />

Das Grundstück liegt nah am Wasser,<br />

gleichzeitig ist es nicht zu weit entfernt von<br />

der Stadt. Wir können abends einfach herfahren,<br />

das ist sehr viel wert. Ich plane, eine<br />

Bienenwiese anzulegen und lese mich da<br />

ein. Meine Jungs können hier rumtoben, wie<br />

sie wollen. Auch das ist mir wichtig, es ist<br />

endlich mal ein Ort, an dem es nicht so viele<br />

Verbote wie sonst geben muss, wenn wir in<br />

der Stadt sind. Undüber den Bauwagen bin<br />

ich sehr glücklich: Der wird mich lange begleiten,<br />

das weiß ich schon. Vielleicht stelle<br />

ich ihn später ja einmal irgendwo in meine<br />

alte Heimat in Mecklenburg, werweiß.<br />

Beruf: Mitarbeiterin eines Grünen-Bundestagsabgeordneten; Alter:41; geboren in: Schwerin; wohnt in: Mitte; Zeit am Platz: jedes Wochenende


29./30. JUNI 2019 7<br />

Haben Sie jemals einer Bohne namens<br />

Blauhilde zugeschaut,<br />

wenn ihre Farbe im Kochtopf<br />

von Tiefviolett in kräftiges Grün<br />

wechselt? Kosteten Sie schon das „Wunder<br />

vonVenedig“ oder„Neckargold“, buttergelbe<br />

Bohnen, denen der bekannte britische Kochbuchautor<br />

Nigel Slater „viel stille Schönheit“<br />

und natürlich Wohlgeschmack attestiert?<br />

Kennen Siedie präzise schwarz-weiß gemusterten<br />

Kerne der Yin-Yang-Bohne, die genauso<br />

aussieht, wie der Name sagt? Oder haben<br />

Siesich schon einmal an den rot-weißen<br />

Sprenkeln der Borlotto–Bohne erfreut, die jeden<br />

Garten und jeden Teller verschönert?<br />

Wenn nicht, sollten Sieestun.<br />

Es gibt grüne,gelbe,lila-, creme-, ja mehrfarbige<br />

Bohnen mit Kernen in allen Schattierungen<br />

vonWeiß über Rotbraun bis Schwarz,<br />

nur wenige davon kann man kaufen. Es<br />

lohnt sich, sie kennenzulernen, auch wenn<br />

die klassischen grünen sehr lecker sind. Vor<br />

allem wenn sie knackfrisch aus dem eigenen<br />

Garten kommen. Oder vomeigenen Balkon.<br />

Viele Sorten sind so hübsch, dass man sie<br />

auch als Zierpflanzen kultivieren könnte,besonders<br />

die rankenden. Mit herzförmigen<br />

Blättern und anmutigen Blüten erklimmen<br />

sie Stangen, Zäune oder Bäume.Sehr kräftig<br />

wuchern die knallrot oder auch weiß blühenden<br />

Feuerbohnen. Ihre flachen langen<br />

Schoten, die man botanisch korrekt übrigens<br />

Hülsen nennt, sind in ausgewachsenem Zustand<br />

ein bisschen haarig und zäh und haben<br />

außerdem Fäden. Jung geerntet sind sie<br />

aber zart. Später werden nur ihre oft mehrfarbigen<br />

Kernegegessen.<br />

DIE ANDEREN STANGENBOHNEN haben rundere,<br />

meist längere und vor allem dünnere<br />

Schoten als Feuerbohnen, ranken aber auch<br />

locker zwei Meter in die Höhe.Buschbohnen<br />

dagegen wachsen nah am Boden, sie brauchen<br />

weniger Nährstoffe als ihre rankenden<br />

Verwandten, schließlich bleiben sie kleiner.<br />

Die Ackerbohne (Vicia faba), auch Dicke<br />

Bohne oder Saubohne genannt, aß<br />

man in Europa schon in der Bronzezeit,<br />

Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) dagegen,<br />

also Stangen- und Buschbohnen,<br />

wurden erst vom amerikanischen Kontinent<br />

mitgebracht. Anders als Tomaten<br />

und Kartoffeln, die ebenfalls als koloniale<br />

Beute zu uns kamen, fanden sie zügig in<br />

die Gärten und Töpfe der breiten Bevölkerung.<br />

Das lag teils sicher daran, dass man<br />

die Ackerbohne schon lange kannte. Dazu<br />

kam, dass auch die neuen Bohnen leicht<br />

anzubauen waren. Man musste sich nur<br />

auf ihr Wärmebedürfnis einstellen.<br />

Während die einheimischen Dicken<br />

Bohnen schon sehr früh im Jahr gedeihen,<br />

mögen Stangen- und Buschbohnen keine<br />

Kälte. Frost bringt sie um, vor Ende Mai<br />

läuft hier gar nichts. Ist es warm genug,<br />

liegt die Bodentemperatur also bei mindestens<br />

zwölf Grad, keimen und wachsen<br />

sie aber so schnell, dass es Geschichtenerzähler<br />

inspirierte.Indem englischen Märchen<br />

„Jack and the Beanstalk“ schafft es<br />

eine Bohne über Nacht bis in den Himmel.<br />

Bohnen gedeihen in der Sonne wie<br />

im Halbschatten. Als Leguminosen, also<br />

Pflanzen, die mithilfe winziger Knöllchenbakterien<br />

Stickstoff aus der Luft aufnehmen,<br />

kommen sie auch mit nicht ganz<br />

so üppigen Böden zurecht. Und, vielleicht<br />

das Erfreulichste, wir können sie bis Ende<br />

Juli in die Erde stecken.<br />

Wenn Sie also schon länger ihren grünen<br />

Daumen testen wollen, sollten Sie<br />

sich eine Tüte Bohnensamen besorgen.<br />

Am besten eine alte, seltene, samenfeste<br />

Sorte, mit der es im nächsten Jahr weitergehen<br />

kann. Denn auch die Samengewinnung<br />

ist bei Bohnen kinderleicht –man lässt<br />

eine Schote ausreifen und trocknet ihre<br />

Kerne, die dann etwa drei Jahre lang ihre<br />

Keimkraft bewahren.<br />

Bohnen enthalten jede Menge Eiweiß<br />

und sind in vielen Kulturen ein geschätztes,<br />

ja lebenswichtiges Grundnahrungsmittel.<br />

Vielleicht ranken sich deswegen so viele Geschichten<br />

um sie.Sosoll die besonders hüb-<br />

Ein Herzund<br />

eine Bohne<br />

Sie wachsen schnell und sehen gut aus dabei, sie garantieren auch<br />

unerfahrenen Gärtnern ein Erfolgserlebnis und sind dazu noch gesund:<br />

Ein Lob der Hülsenfrucht<br />

VonSabine Rohlf<br />

Bohnensamen in den Boden gesteckt, und schon zwei Monate später kann geerntet werden.<br />

sche Monstranzbohne erstmals dort gewachsen<br />

sein, wo während der Französischen<br />

Revolution eine Monstranz vergraben<br />

wurde. Ihre Kerne haben einen unregelmäßigen<br />

Fleck in Form dieses Kirchen-Kultgegenstandes.Inanderen<br />

Überlieferungen fällt<br />

so eine Bohne vom Himmel, um eine vom<br />

IMAGO IMAGES<br />

Teufel initiierte Hungersnot zu beenden.<br />

Manche Menschen interpretieren die rotbraune<br />

Zeichnung auf den weißen Bohnen<br />

auch als Engel –sooder so stellt man aus ihnen<br />

gernRosenkränzeher.<br />

In den USA erzählt man vonfreundlichen<br />

Ureinwohnern, die halb verhungerte Siedler<br />

mit getrockneten Bohnen retteten. Die„Trail<br />

of Tears“-Bohne, die „Pfad der Tränen“-<br />

Bohne, erinnert dagegen mit ihrem Namen<br />

bis heute an die massenhafteVertreibung der<br />

Cherokee und anderer Stämme aus ihrer<br />

fruchtbaren Heimat im Südosten der USA<br />

nach Oklahoma. DieDeportationen in karge<br />

Regionen, die für Tausende mit dem Todendeten,<br />

gelten als Höhepunkt der Gewalt gegen<br />

die indigenen Völker in den Vereinigten<br />

Staaten.<br />

Auf dem amerikanischen Kontinent werden<br />

Kletterbohnen traditionell in Gemeinschaft<br />

von Mais und Kürbis kultiviert, in einer<br />

„DreiSchwestern“ genannten Mischkultur.Die<br />

Bohnenranken finden Halt am Maisstängel,<br />

die festen, haarigen Kürbisblätter<br />

bieten Schutz vor hungrigen Waschbären,<br />

während die Bohne ihrerseits die andern<br />

Pflanzen mit Stickstoff versorgt. Michelle<br />

Obama pflegte und würdigte diese Anbauforminihrem<br />

White HouseKitchenGarden.<br />

Bohnen fühlen sich aber auch in Gesellschaft<br />

von Kohl, Gurken, Salaten, Sellerie<br />

und Tomaten wohl, besonders gut passt<br />

auch Bohnenkraut –essollzudem schwarze<br />

Läuse vertreiben, die zarte Bohnentriebe<br />

gern aussaugen. Nicht sogut sollen sie mit<br />

Erbsen,Fenchel, Lauch und Zwiebelgewächsen<br />

harmonieren, das sagt die einschlägige<br />

Biogartenliteratur.<br />

ALS RANKHILFE EIGNET SICH alles vonZaun<br />

bis Gitter, besonders hübsch sind Bohnenzelte<br />

aus oben zusammengebundenen Ästen.<br />

Um jede Stange legt man vier bis fünf<br />

Bohnen und zwar maximal zwei Zentimeter<br />

tief. Der Boden sollte locker und mit<br />

Kompost angereichert sein, Stickstoffdünger<br />

wie Brennnesseljauche dagegen<br />

schadet eher, damit versorgen sich die<br />

Pflanzen selbst. Leider lieben Nacktschnecken<br />

zartes Bohnengrün sehr, daher<br />

brauchen die Jungpflanzen ein bisschen<br />

Schutz. Manche Gärtner ziehen sie deswegen<br />

auch in Töpfen vor, bis sie eine stabile<br />

Größe erreicht haben. Aber selbst<br />

wenn dieunteren Blätter abgefressen werden,<br />

wachsen die Pflanzen oft unbeeindruckt<br />

weiter. Einmal in Schwung, blühen<br />

sie bis in den Herbst hinein und bilden<br />

unermüdlich neue Schoten aus.<br />

Bohnen sind ein unkompliziertes Anfängergemüse,<br />

Kitas und Schulen nutzen<br />

sie gern, um Kindern die Freuden des Gemüseanbaus<br />

nahezubringen. Wichtig ist<br />

in diesem Zusammenhang, dass Bohnen<br />

ungekocht Phasin, eine giftige Eiweißverbindung,<br />

enthalten. Also beißen Sie nie in<br />

ein rohes Exemplar, soappetitlich es auch<br />

aussehen mag, und warnen Sie die lieben<br />

Kleinen – gekocht besteht keinerlei Gefahr.<br />

Natürlich machen eigene Bohnen ein<br />

bisschen Arbeit, wenn man pflanzt, gießt,<br />

Läuse abwischt oder Schnecken vertreibt,<br />

wenn man jätet, pflückt, verarbeitet, wozu<br />

bei manchen Sorten auch das Entfernen<br />

der Fäden gehört. Aber wenn man nicht<br />

wie Henry David Thoreau, der in seiner Zurück-zur-Natur-Bibel<br />

„Walden“ davon berichtet,<br />

mehrere 75Meter lange Bohnenreihenanlegt<br />

undsich schwer überfordert,hält<br />

sich dieMühe doch in Grenzen.<br />

Vorallem aber belohnen uns diese Hülsenfrüchte<br />

mit einer so gut wie sicheren<br />

Ernte und besonderen Qualitäten: Als überaus<br />

vielfältiges, gesundes, dekoratives und<br />

delikates Nahrungsmittel, mit dem man ein<br />

bisschen angeben kann und über das es so<br />

viel zu erzählen gibt, dass es jedes Tischgespräch<br />

belebt.<br />

Sabine Rohlf störtanBohnen nur,<br />

dass die violetten beim Kochen immer<br />

grün werden.<br />

LEBEN &STERBEN<br />

Heute: Sabine Kroh, Hebamme<br />

Der Hund tut nix<br />

Hunde waren mir schon immer fremd<br />

und haben mich eher ängstlich gemacht.<br />

Zu Beginn meiner Arbeit als Hebamme<br />

fragte ich nie im Voraus,obesHunde<br />

im Haus gibt und ärgerte mich dann über<br />

mich selbst, wenn ich doch bellend an der<br />

Tür empfangen wurde.<br />

Wenn ich ankam, bat ich die Familien,<br />

den Hund während des Besuchs wegzusperren.<br />

Diemeisten wunderten sich über diesen<br />

Wunsch, gaben ihm aber nach.<br />

Allerdings nicht alle.<br />

Einmal reagierte eine Frau beim ersten<br />

Besuch im Wochenbett auf meine Bitte, vor<br />

dem Eintritt in dieWohnung und den Beginn<br />

meiner Arbeit einen auf mich gefährlich wirkenden<br />

Hund wegzusperren, mit großem<br />

Unverständnis und war empört. Ach, Rex ist<br />

doch ganz lieb.Wirklich, der tut nix. Er freut<br />

sich, wenn du kommst.<br />

Ja,klar.<br />

Vonder sehr knappen Zeit des Hausbesuches<br />

waren schon zwanzig Minuten verstrichen,<br />

sie gab nach und sperrte den Hund mit<br />

lautem Stöhnen in die Küche.Ich glaube,ich<br />

sah bei ihr rollende Augen und hörte ein<br />

Grummeln des Unverständnisses. Ich<br />

konnte mit der Arbeit beginnen und ging mit<br />

Frau und Baby an den Wickeltisch.<br />

In der Zwischenzeit kam der Ehemann<br />

heim, der vonunserem kleinen Disput nichts<br />

wusste und wunderte sich wohl über den<br />

eingesperrten Hund.<br />

Keine Minute später rasteder Hund in das<br />

Zimmer, um zielstrebig Anlauf auf meine<br />

Wade zu nehmen. Eingreifen konnte hier<br />

keiner mehr. Ich erinnere mich gut an den<br />

Moment, in dem seine Zähne sich in meine<br />

Wade gruben und wieWiderhaken fest steckten.Wie<br />

gelähmt starrten die Besitzer ihr geliebtes<br />

Tier an.<br />

Starr stand ich da und sah das große<br />

schwarze Tier an meiner Wade. Ich weiß<br />

nicht, nach wie vielen Sekunden oder Minuten<br />

der Mann endlich eingriff. Irgendwann<br />

ließ Rex von mir ab, wandte sich seinem<br />

Herrchen zu und biss auch ihn in den Arm.<br />

DieFraufing an zu schreien, griff beherzt<br />

nach dem großen Tier und drückte es mit ihrem<br />

Körper zu Boden. Die Frau hatte das<br />

schwarze Tier im Griff und gewann die Oberhand.<br />

DerMann nahm sein Baby und wir verließen<br />

den Raum. Ich zog die Lederstiefel, die<br />

ich trug, aus und verstand sofort, dass diese<br />

mich vor einer schlimmeren Verletzung gerettet<br />

hatten. In meinem Bein klaffte eine<br />

große Wunde. Der Arm des Mannes sah viel<br />

schlimmer aus. Der Hund musste eine Arterie<br />

erwischt haben und es sprudelte rhythmisch<br />

helles Blut aus der Wunde. Mein aus<br />

den vielen Stunden im Kreißsaal geübtes<br />

Auge sah, dass da ein großer kräftiger Mann<br />

vormir stand, der in Ohnmacht fallen würde.<br />

Ich eilte zu meinem Koffer und versorgte<br />

erst mal die Wunde des Mannes. Langsam<br />

wurde auch mir ein bisschen mulmig. Zehn<br />

Minuten später saßen wir beide im Krankenwagen<br />

und wurden in die Notaufnahme gefahren.<br />

Der junge Arzt, der Dienst hatte,<br />

schüttelte den Kopf und verpasste mir eine<br />

Tetanusimpfung und eine sehr schmerzhafte<br />

Impfung gegen Tollwut in die Bauchdecke.<br />

Diese feine Bauchdecken-Prozedur<br />

folgte dann im Abstand von jeweils vier Wo-<br />

chen noch dreimal. Wie ich später erfuhr,<br />

hatte der Hund auch noch versucht, die Frau<br />

zu beißen.Wiekann man dieses Tier mit dem<br />

Baby auch nur eine Sekunde allein zu lassen?<br />

Eine unmöglicheVorstellung, auch wenn der<br />

liebe Rexsonst immer ganz fröhlich mit dem<br />

Schwanz wedelt.<br />

Warum letztendlich gerade dieser Hund<br />

mich gebissen hat, konnte niemand wirklich<br />

sagen.<br />

Vielleicht, weil er weggesperrt wurde,<br />

vielleicht, weil er meine Angst spürte oder<br />

weil er am Ende doch sein Familienrudel beschützen<br />

wollte? Nicht ganz zwei Jahre später<br />

biss mich wieder ein Hund bei einem<br />

Hausbesuch, gerade in dem Moment, als ich<br />

mit dem Baby zumWickeltischging. Diesmal<br />

in die Hand.<br />

Inzwischen sage ich es immer rechtdeutlich<br />

und vor der Aufnahme der Betreuung:<br />

Bitte sperren Sieden Hund sicher weg, wenn<br />

ich zum Hausbesuch komme.<br />

Nächste Woche schreibt an dieser Stelle der<br />

Bestatter Eric Wrede.


8 29./30. JUNI 2019<br />

KINDERBUCH<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

FAMILY AFFAIRS<br />

VonDagmar Leischow<br />

Gehörtes endlich lesen<br />

Wenn einer über eine Reling fällt, an einer<br />

Axt vorbei durchs Meer strudelt, vom Besitzerder<br />

Axt gerettet wird, um sich dann gefesselt<br />

auf einem riesigen Holzschiff wiederzufinden<br />

und über all diese Vorgänge weder<br />

Angst noch Verwunderung verspürt, kann<br />

das nur einer sein: Fred. Denn:„Erwar schon<br />

öfter durch die Zeit gefallen. Aber er wollte<br />

sich lieber nicht so weit vonder Stelle entfernen,<br />

an der es passiert war.“ Wasdie aufregenden<br />

Ereignisse rund um „Jarl Ragnalds<br />

Vermächtnis“ (so der Untertitel) von früheren<br />

Zeitreisen zu den Skythen, nach Pergamon<br />

oder in die Eiszeit unterscheidet: Sie<br />

sind nicht nur hörbar, sondern finden zwischen<br />

Buchdeckeln statt. Neben der Geschichte<br />

wirdder Leser in vielen andersfarbigen<br />

Textblöcken und einem großen Glossar<br />

über die Zeit der Wikinger, ihre Bräuche und<br />

Werkzeuge, Götter und Gegner informiert.<br />

Auch als Erwachsener kann man, um vieles<br />

klüger nach der Lektüre, den nächsten Band<br />

kaum erwarten. Birge Tetzner, Autorin und<br />

Verlegerin, will sukzessive alle „Fred“-Hörspiele<br />

auch als Bücher herausbringen. Um die<br />

Wartezeit zu verkürzen, kann man<br />

sich einfach öfter die vielen,<br />

zum Teil doppelseitigen<br />

Illustrationen von Karl<br />

Uhlenbrock ansehen. Sie<br />

sind eineWucht.<br />

Bilder lesen lernen<br />

BirgeTetzner:Fred bei<br />

denWikingern. Jarl Ragnalds<br />

Vermächtnis<br />

Ill. v. KarlUhlenbrock. Ultramar<br />

Media,Berlin2019.218 S.,<br />

22 Euro. Ab 10 Jahre.<br />

Was genau macht ein Bild zur Kunst? Und<br />

wie schafften es die Maler in allen Zeiten,<br />

Werke zuerschaffen, die uns im Innersten<br />

berühren, die uns „Ah!“ und „Oh!“ und<br />

„Wow!“ ausrufen lassen oder auch erschrecken<br />

und beunruhigen? Wie kommen Licht<br />

und Schatten zum Ausdruck und warum ist<br />

die Perspektive sowichtig? Und was haben<br />

die Mona Lisa und eine Fotografie von Marlene<br />

Dietrich gemeinsam? Diese und unzählige<br />

Fragen mehr diskutieren und beantworten<br />

der amerikanische Künstler David Hockney<br />

und der Kunstkritiker Martin Gayford in<br />

„Die Welt der Bilder für Kinder“ anhand vieler<br />

berühmter und weniger bekannterWerke.<br />

Weil sie das tatsächlich im Dialog tun und<br />

sich mit den feinen, lustigen Illustrationen<br />

vonRose Blake neben den abgebildeten Gemälden,<br />

Fotografien, Wandmalereien und<br />

Film-Stills auch noch eine zweite Bildstimme<br />

ins Gespräch mischt, liest sich dieses<br />

Sachbuch wie ein Gang durchs Museum in<br />

fachkundiger Gruppe. Ein Museum freilich,<br />

das sich nicht scheut, Jahrtausende der<br />

Kunstgeschichte in mutigen und fröhlichen<br />

Gegenüberstellungen zusammenschnurren<br />

zu lassen. Vonda<br />

Vincis „Abendmahl“ zu<br />

Hoppers „Nighthawks“<br />

ist es plötzlich gar nicht<br />

weit.<br />

DavidHockney/ Martin Gayford:<br />

Die Welt der Bilder fürKinder<br />

Ill.v.Rose Blake, aus dem<br />

Engl. vonClaudia Koch.Midas,<br />

Zürich 2019. 128 S..19,90 Euro.<br />

Ab 8Jahre.<br />

Tomás Nevison, Jugendliebe und Ehemann der titelgebenden Madrilenin Berta Isla, wird bei Javier Marías zum Schattenmann.<br />

Puppenspieler als Marionetten<br />

Es muss nicht immer James Bond<br />

sein. Spione, Agenten, Geheimdienstmitarbeiter,wie<br />

sie auch korrekt<br />

bezeichnet sein mögen, die<br />

Schattenmänner und -frauen, die imVerborgenen<br />

die Geschicke der Welt beeinflussen,<br />

entsprechen in der Regel vermutlich nicht<br />

dem von Ian Fleming gezeichneten Bild des<br />

sinnenfrohen Draufgängers mit der Lizenz<br />

zum Töten. Wie mühselig und frustrierend<br />

das Leben dieser Leute ist, wie nah am Abgrund<br />

der Sinnlosigkeit ihreArbeit, ist bei einem<br />

anderen berühmten Autor nachzulesen,<br />

der in Javier Marías’ „Berta Isla“ zitiert<br />

wird. Das ist John Le Carré, und dessen oft<br />

melancholische Protagonisten taugen eher<br />

zur Referenzgröße dieses Romans als Flemings<br />

Frauenheld mit den glamourösen<br />

Gadgets. Tomás Nevison, Jugendliebe und<br />

Ehemann der titelgebenden Madrilenin<br />

Berta Isla, erscheint schon im allerersten<br />

Satz, als buchstäblich zweifelhafte Figur:„Es<br />

gab eine Zeit, da war sie sich nicht sicher,ob<br />

ihr Mann ihr Mann war …“, so beginnt dieses<br />

Buch –und der Zweifel, die Schattenhaftigkeit<br />

dieses talentierten Mannes bleiben über<br />

die mehr als 650 Seiten erhalten.<br />

Tomás, genannt Tom, ist –Vater Brite,<br />

Mutter Spanierin –Kind zweier Welten und<br />

scheint zunächst in beiden zu Hause, im<br />

Englischen wie im Kastilischen bewegt er<br />

sich wie ein Fisch im Wasser.Zuseiner enormen<br />

Sprachbegabung kommt eine herausragende<br />

Befähigung zur Imitation, mit der er<br />

zunächst nur seine Schulkameraden unterhält.<br />

Bertaverliebt sich sofortinihn, „grundlegend<br />

und blindlings“. Diezweiwerden ein<br />

Paar und bleiben es auch, als Tomzum Studieren<br />

nach Oxford geht. Beide erleben<br />

Abenteuer mit anderen, nichts Besonderes<br />

für die Siebziger, auch im noch franquistischen<br />

Spanien. Für Tomwirdseine Oxforder<br />

Affäre allerdings zum Verhängnis. Zwei Vertreter<br />

der britischen Military Intelligence<br />

weisen ihm nach einem fatalen Vorfall einen<br />

Javier Marías’ Anti-Spionageroman „Berta Isla“<br />

VonJulia Schröder<br />

Javier Marías: Berta Isla<br />

Roman. Ausdem Spanischen vonSusanne Lange.<br />

S. Fischer,FrankfurtamMain. 656 S.,26Euro<br />

scheinbaren Ausweg, der geradewegs in die<br />

Arme vonMI5 oder MI6 führt.<br />

Genauer wird Marías nicht, denn das<br />

Spionagegeschäft als praktisches Handwerk<br />

ist nicht sein Thema. Auch in seinem dreizehnten<br />

Roman geht es ihm, dem Erzähler<br />

der Belesenheit, vor allem um die Frage,<br />

woraus unsereVorstellungen vonWirklichkeit<br />

konstruiertsind, wie Identitäten sich bilden<br />

und Schicksale sich vollziehen und –<br />

selbstredend –welche Rolle die Werke der<br />

Weltliteratur dabei spielen. Ohne Shakespeare<br />

geht es eh nicht, auch Flaubert wird<br />

bemüht. Vorallem T. S. Eliot hat es Tomangetan,<br />

Zeilen aus dem Langgedicht „Little<br />

Gidding“, dem letzten größeren Werk von<br />

Eliot und Schlussstein der „Vier Quartette“:<br />

„Asche auf dem Ärmel eines alten Mannes ...<br />

Staub, inder Luft verdichtet, offenbart das<br />

Ende der Geschichte.“<br />

IMAGAO IMAGES/BERNARD JAUBERT<br />

Die Eliot’schen Verse, die dem jungen<br />

Mann zufällig unter die Augen gekommen<br />

sind, werden zu den Motti seines fortan gespaltenen<br />

Lebens. Aus der purgatorischen<br />

Szene der zweiten Abteilung von„Little Gidding“,<br />

einer dantesken Begegnung im Limbus<br />

zwischen Vergangenheit und Zukunft,<br />

wirdmehrfach zitiert, ihreMotivedienen zur<br />

Verknüpfung und Aufladung wesentlicher<br />

Szenen der nicht allzu bewegten Handlung.<br />

Die doppelt oder dreifach verschachtelte<br />

Referenz liegt Marías so am Herzen, dass er<br />

die Titelfigur, Tomás’ duldende Ehefrau<br />

Berta, während dessen langer Abwesenheiten<br />

im Dienst der „Verteidigung des Reiches“<br />

unerwarteterweise in englischer Literatur<br />

promovieren und sogar an der Universität<br />

dieses Fach ebenso wie englische Zeitgeschichte<br />

unterrichten lässt. Das hat keine<br />

zwingende Logik, ist aber ungeheuer praktisch,<br />

um aus Bertas Lesefrüchten die Geschichte<br />

britischer geheimer und geheimster<br />

Einheiten im 20. Jahrhundertzureferieren.<br />

Aber Marías’jüngster Streich ist nicht nur<br />

im Hinblick auf überzeugende Motivation<br />

eine Zumutung. Auch die notorische Weitschweifigkeit<br />

von Schilderungen einfach zu<br />

begreifender Vorkommnisse kann die Geduld<br />

des Lesers, der sich durchaus in der<br />

Lage sieht, eigene Gedanken zu entwickeln,<br />

gehörig strapazieren.<br />

Ja, die Strippenzieherei, um Krieg und<br />

Zerfall der Ordnung zu verhindern oder zu<br />

befördern, ist von zweifelhaftem Nutzen für<br />

das Gemeinwohl, ja, die Puppenspieler verneigen<br />

sich am Ende selbst als Marionetten,<br />

aber ja, nicht nur der Schattenmann, sondern<br />

überhaupt kein Mensch ist tatsächlich<br />

Herr eines frei gewählten Schicksals –alles<br />

geschenkt. Undwährend das Hin- und Her-<br />

Wenden kluger Einfälle Seite um Seite füllt,<br />

bleiben die Figuren, trotz zuweilen geradezu<br />

knalliger Ausstattung, schemenhaft und so<br />

nebulös wie Berta Islas Wahrnehmung ihres<br />

eigenen Mannes.<br />

Der Sound der Vergebung<br />

Heather Novas Markenzeichen sind ihre aus<br />

dem Leben gegriffenen Geschichten. Ihr<br />

neuntes Studioalbum „Pearl“ entstand,<br />

nachdem sie ihre Ehe mit dem Produzenten<br />

Felix Todmit einer Scheidung hinter sich gebracht<br />

hatte. Trotzdem klingen ihre Songs<br />

keineswegs verbittert, im Gegenteil: Mit den<br />

Balladen „Vincent“ und „Don't worry what<br />

the Experts say“ zelebriertdie 51-Jährige ihre<br />

neue Liebe. Ein Cello veredelt das wehmütige<br />

„After all this Time“. Die E-Gitarre verpasst<br />

dem Trennungslied „The Wounds we<br />

bled“ ein rockiges Flair. Das bewegende<br />

„Some Things just come undone“ beschreibt<br />

den Moment, in dem die bermudische Musikerin<br />

ihrem Sohn am Strand erzählt, dass<br />

sich seine Eltern trennen werden. Dabei ist<br />

alles im Fluss.Von einer Sekunde auf die andere<br />

verwandelt sich das Stück von einem<br />

Powerpop-Song in eine Rocknummer.„Over<br />

the Field“ knüpft an das Lied„Island“ vonder<br />

ersten Platte„Oyster“ an. Dieser Klassiker arbeitete<br />

das Thema Missbrauch auf, mit der<br />

Fortsetzung vergibt Heather Novaihrem Peiniger,<br />

der sie körperlich und seelisch quälte,<br />

als sie noch sehr jung war. Sie schrieb den<br />

Text allerdings erst nach seinem Tod. Bei„All<br />

the Rivers“ oder „Rewild me“ umgarnt die<br />

markante Stimme der Sängerin die Gitarrenriffs.<br />

Wer „Oyster“<br />

geliebt hat, wirdbei<br />

diesem Werk voll<br />

auf seine Kosten<br />

kommen.<br />

Heather Nova:<br />

Pearl<br />

OMN<br />

Klangzauberer mit Gästen<br />

Mark Ronson ist ein Mann, den Frauen unwiderstehlich<br />

finden. Zumindest im Studio.<br />

Der Brite hat als Produzent Amy Winehouse<br />

oder Lily Allen zu Hits verholfen. Für den<br />

Film„A Star is born“ schrieb er mit Lady Gaga<br />

das Lied „Shallow“ –und heimste dafür unlängst<br />

einen Oscar ein. Sein Hit „Uptown<br />

Funk“, für den er Bruno Mars engagierte,<br />

hielt sich 2014 wochenlang weltweit in den<br />

Charts.Nun veröffentlicht der 43-Jährige mit<br />

„Late Night Feelings“ seine fünfte Platte, auf<br />

der er die Trennung von seiner Exfrau Josephine<br />

de la Baume verarbeitet –natürlich<br />

mithilfe einiger Sängerinnen. Im Titelsong,<br />

der vonnächtlicher Einsamkeit handelt, legt<br />

sich Lykke Lis Stimme über funky Beats, gepaart<br />

mit fernöstlichen Flair. Herausragend<br />

ist das Lied „Nothing breaks like aHeart“. Da<br />

trifft Miley Cyrus' mächtiger Gesang auf einen<br />

Mix aus Pop, Country und Flamenco.<br />

Camila Cabello verleiht dem Clubtrack„Find<br />

uagain“ melancholische Aufmüpfigkeit. Aus<br />

„Don't leave melonely“, hinreißend gesungen<br />

von Yebba, spricht pure Verzweiflung,<br />

obwohl das Stück musikalisch mit treibenden<br />

Elektro-Pop-Grooves flirtet. Angel Olsen<br />

liefert mit „Blue“ den Soundtrack für besonders<br />

dunkle Momente. „Truth“ mit Alicia<br />

Keys glänzt nicht nur mit Hip-Hop-Elementen,<br />

sondern mit<br />

seiner Tanzbarkeit.<br />

Mark Ronson ist<br />

eben ein Klangzauberer.<br />

Mark Ronson<br />

Late Night Feelings<br />

Columbia/Sony<br />

OL


29./30. JUNI 2019 9<br />

Giorgio Agamben lehrt unter anderem an der Universität Venedig<br />

und am Collège international de philosophie in Paris. Agamben<br />

ist einer der bekanntesten und meistdiskutierten Philosophen<br />

der Gegenwart. Das italienische Kulturinstitut Berlin widmete<br />

dem Gelehrten eine einwöchige Reihe von Veranstaltungen in der ganzen<br />

Stadt. Sein monumentaler Versuch eines radikalen Verständnisses unserer<br />

Gegenwart–„Homo Sacer“ –umfasst vier Bände und mehr als 1300 Seiten.<br />

Agamben schreibt darin über die souveräne Macht und das nackte Leben,<br />

über Armut und Auschwitz, über Ausnahmezustand und Bürgerkrieg. Zu<br />

mächtig schien mir das für die eine Stunde in einem Hotelzimmer. Also befragte<br />

ich ihn zum Weltende.<br />

Herr Agamben, was bedeutet Ihr Name?<br />

Philologen erklärten mir,erstamme aus dem Armenischen: Agambenian,<br />

Kind des Agamben. Ichweiß aber nicht, was Agamben bedeutet. Als ich das<br />

meiner Familie erzählte, erklärte meine Mutter mich für verrückt. Aber: Armenier<br />

gibt es in Italien seit dem 18. Jahrhundert. In der Nähe des Lido von<br />

Venedig liegt die Insel „San Lazzarodegli Armeni“. Dorterbauten damals vor<br />

den Türken geflohene armenische Mönche ein Kloster. Eswurde zu einem<br />

der Zentren armenischer Kultur.<br />

Leben wir in apokalyptischen Zeiten?<br />

DieVorstellung voneinem Ende der Geschichte gehörtzuden Grundlagen<br />

der christlichen Tradition. Die Theologen allerdings haben schon lange den<br />

Schalter„jüngstes Gericht“ geschlossen. DieWissenschaftler haben ihn wieder<br />

geöffnet. Heute sind sie es,die uns mit Endzeiterwartungen versorgen.<br />

Ausgerechnet mit diesen.<br />

Christliche Vorstellungen vonErlösung, vomParadies spielen heute kaum<br />

eine Rolle.Stattdessen wirdüberall vonder Krise gesprochen. In der Medizin<br />

wurde Krise der Moment genannt, da der Arzt nicht mehr helfen konnte.Wir<br />

scheinen heute aus diesem Zustand nicht mehr herauszukommen. Wirleben<br />

in einem permanenten, vomStaat ausgerufenen Ausnahmezustand. Er befördertdie<br />

Gesetzlosigkeit der Einzelnen und des Staates.Andie Stelle der klassischen<br />

Figur des Antichrist sind Millionen kleiner Antichristusse getreten. Auch<br />

darin zeigt sich die Richtigkeit der Beobachtung vonder„Banalität des Bösen“.<br />

Undesist nirgends ein Messias zu sehen. Eine radikal säkularisierte apokalyptische<br />

Situation.<br />

Diechristliche Idee vomJüngsten Gericht bestand darin, die einen in den Himmel<br />

und die anderen in die Hölle zu schicken.<br />

Eine monströse Idee. Besonders schlimm ist die Auffassung des Heiligen<br />

Thomas.Für ihn besteht eine der großen Freuden des Paradieses darin, dass<br />

man bei der Bestrafung der Sünder zuschauen kann. Der Splatterfilm als<br />

Hauptbestandteil des himmlischen Unterhaltungsprogramms.<br />

Dasist keine aus dem Heidentum übernommene Vorstellung?<br />

Nein, nein. Das ist eine durch und durch christliche Innovation. Man<br />

muss sich vorstellen: Ist das Paradies einmal erreicht, gibt es für die Seligen<br />

nichts mehr zu tun. DasParadies ist eine ArtNichts,ein Nirwana. In der Hölle<br />

dagegen arbeiten die Strafbehörden weiter.<br />

DieBeamten des Himmels, die Engel, singen.<br />

Ja,aber das ist ja keine Beschäftigung.<br />

Singen Sie?<br />

Nein.<br />

Haben SieAngst davor?<br />

Ichglaube,ich kann es nicht. Es gab auch große Lehrer des Christentums,<br />

die nicht viel hielten von der Hölle und ihren Strafen. Origenes, einer der geachtetsten<br />

unter ihnen, der auchWalter Benjamin beeinflusste,vertrat die Auffassung,<br />

dass am Ende der Zeiten alle,auch Satan selber,gerettet werden würden.<br />

Eine ewige Hölle gab es bei ihm nicht. Origenes hielt sie für eine dem<br />

Evangelium widersprechende menschliche Fantasie.<br />

Die Idee der Apokalypse sei heute, so sagten Sie, eine Sache der Wissenschaft.<br />

Aktuell denken wir an die Klimakatastrophe. DieÄlteren erinnern sich an die<br />

Furcht voreinem Atomkrieg. DieMenschheit scheint dieVorstellung vonKatastrophen<br />

zu lieben.<br />

Einkleines Beispiel: Es gibt den Brief des Baumeisters der florentinischen<br />

Frührenaissance,Filippo Brunelleschi, er lebte von1377 bis 1446. DerZeitgenosse<br />

vonDonatello,Ghiberti und Masaccio schreibt darin: „Wir leben in einer<br />

Zeit, in der alles zusammenbricht. Nirgends ist ein Talent in Sicht.“ Die<br />

Vorstellung, in einer Endzeit zu leben, scheint eine Konstante zu sein.<br />

Istdas heute nicht doch etwas anders?<br />

Es gibt eine Beschleunigung. Aber ich halte es da mitWalter Benjamin. Für<br />

den stand die Katastrophe nicht am Ende. Ermeinte: „Dass es ,so weiter‘<br />

geht, ist die Katastrophe.“<br />

Sie schreiben, Demokratie und Terrorismus seien zwei Seiten derselben Medaille.<br />

Ich schreibe, dass zu dem, was wir „unser demokratisches System“ nennen,<br />

der Terrorismus gehört.<br />

Gilt das international oder auch national?<br />

Beides.Indem Augenblick, in dem Sicherheit zur Staatsdoktrin wird, wird<br />

eineVerbindung eingegangen mit allem, das diese Sicherheit bedroht.<br />

„Dass es ,so<br />

weiter‘ geht,<br />

ist die<br />

Katastrophe“<br />

Der italienische Philosoph<br />

Giorgio Agamben spricht über die<br />

Faszination von Krisen und<br />

Katastrophen, über das Glück, in den<br />

Texten anderer schwimmen zu<br />

können und über das Projekt Europa<br />

Interview: Arno Widmann<br />

Giorgio Agamben, die rare Verbindung von Philologe und Seher,inseinem<br />

<strong>Berliner</strong> Hotel.<br />

BENJAMIN PRITZKULEIT<br />

Giorgio Agamben …<br />

…wurde am 22. April 1942 im noch nicht vondeutschen Truppen besetzten<br />

Rom geboren. 1965 wurde er mit einer juristischen Dissertation über Simone<br />

Weil promoviert. Er war schon damals u.a. mit Elsa Morante und Pier Paolo Pasolini<br />

befreundet. In dessen Film „Das Evangelium nach Matthäus“ spielte Agamben<br />

den Apostel Philippus.<br />

…lebte in den 70er-Jahren u.a. in Paris und London. 1986-1993 leitete er das<br />

Collègeinternational de philosophie in Paris. 2003 trat er vonseiner Professur<br />

an der NewYork University zurück –aus Protest gegendie US-Regierung,die von<br />

in den USA arbeitenden Ausländernihre Fingerabdrückeverlangte.<br />

…veröffentlichte auf Deutsch zuletzt im Verlag Schirmer/Mosel: „Pulcinella<br />

oder Belustigung für Kinder“.<br />

Aber bildet nicht alles, das existiert, ein System? Auch die Kontrahenten?<br />

Ichglaube schon, dass es so etwas gibt wie ein System. Seiesein bewusst<br />

organisiertes oder ein objektives, das ohne jede Art von Verschwörung existiert.<br />

WerAgamben liest, der liest immer auch in den Gehirnen anderer Menschen.<br />

Agamben zitiertzum Beispiel Aristoteles, interpretiertihn. Plötzlich bemerkt der<br />

Leser,dass er sich nicht mehr mit Agamben im Kopf vonAristoteles bewegt, sondern<br />

in dem vonGiorgio Agamben. Agamben singt plötzlich solo.Wie eine Kadenz<br />

in einem Konzert. DerLeser liest die letzten Zeilen noch einmal. Er sucht die<br />

Stelle, wo die Kadenz begann. Er findet sie nicht.<br />

Wassoll ich dazu sagen?<br />

Das war mein erster Eindruck bei der Agamben-Lektüre. Heute dagegen<br />

glaube ich: Es gibt einen Ozean, der heißt Giorgio Agamben. In dem wiegen<br />

sich alle Autoren und Texte, alle Bilder und Theorien. Nach dessen Strömungsgesetzen.<br />

DieWasser aller Flüsse münden in diesen Ozean. Agamben benutzt<br />

sie alle. Aber er spielt mit all diesen Instrumenten immer seine eigene Melodie.<br />

In Ihrem ersten Eindruck erkenne ich mich wieder. Ich bin auf der Suche,<br />

ich tauche nach entwicklungsfähigen Gedanken. Es geht darum,<br />

das Ungesagte, das Verschwiegene einer Beobachtung, einer Bemerkung<br />

zu entfalten. Ichverstehe sehr gut, dass sie den Punkt nicht finden,<br />

wo der zitierte Autor aufhört und wo Agamben beginnt. Auch ich kenne<br />

ihn nicht. Ich denke auch, dass ich immer noch nichts anderes tue, als<br />

die Entwicklungsfähigkeit des Gedankens eines anderen auszuprobieren,<br />

während ich doch schon hinübergegangen bin in ein Eigenes. Ich<br />

weiß nicht: Ist eres, bin ich es? Ist esAristoteles, ist es Benjamin, ist es<br />

Heidegger oder ist es Agamben? Es ist der Gedanke, der sich entfaltet.<br />

Mal durch jenen Autor, mal durch diesen, mal durch mich.<br />

Undder Ozean?<br />

Ich schwimme in ihm. In den Strömungen Benjamin, Heidegger, Platon,<br />

Aristoteles,Spinoza. Dasmacht mich glücklich.<br />

Sieschwimmen nicht nur in den Texten. Siesurfen auch auf ihnen.<br />

Ich bewege mich nicht über ihnen. Ich sehe mich mehr den Wirbeln folgen,<br />

die die Strömungen bilden. Dort entfalten sich die Entwicklungsfähigkeiten<br />

einer Idee.<br />

Sie haben viel geschrieben über das Sprechen, die Stimme. Sie sind aber doch<br />

Schriftsteller.<br />

Mich hat immer die Möglichkeit fasziniert, im Geschriebenen das Sprechen<br />

zu bewahren. Ich möchte in der Schrift den Analphabetismus bewahren.<br />

Der peruanische Dichter César Vallejo schrieb in einer seiner Hymnen<br />

auf die freiwilligen Kämpfer für die spanische Republik: „Por el analfabeta a<br />

quien escribo“. Für die Analphabeten zu schreiben, das gehört für mich zu<br />

den Aufgaben des Autors.<br />

Siekonzentrieren sich sehr auf die europäische Tradition.<br />

Wasmeinen Sie damit? Washeißt Europa? Werweiß, was Europa ist? Ich<br />

kenne nur jene Dame,die vonZeus in Gestalt eines Stiers vonPhönizien nach<br />

Kreta entführtwurde.<br />

Siehaben sonst keine Vorstellung vonEuropa?<br />

Ich weiß, was alles als Europa durchgeht. Zum Beispiel dieses politische<br />

Europa, das ja gerade kein politisches Europa ist. Das sogenannte „christliche<br />

Europa“ zum Beispiel ist ein Begriff, den Theologen schufen, nachdem<br />

die Länder, indenen das Christentum entstanden war, islamisch geworden<br />

waren.<br />

Undheute?<br />

Machen wir genau dasselbe. Wir greifen zu einem nicht-politischen<br />

Konzept von Europa. Wir reden von der europäischen Tradition des<br />

Rechtsstaats, der Demokratie, von der Wertegemeinschaft usw. Genau<br />

das sollte man nicht machen. Das einzig interessante Konzept von Europa<br />

wäre ein politisches. Das aber gibt es nicht. Überhaupt nicht. Entweder<br />

man redet, ausgehend voneinem säkularisierten christlichen Europa,<br />

von den angeblich Europa prägenden Werten oder aber man behauptet,<br />

das Europa, in dem wir leben, sei ein politisches Europa. Das<br />

existiert aber noch nicht einmal embryonal. Juristisch betrachtet ist Europa<br />

ein Pakt von Nationalstaaten. Eine europäische Verfassung gibt es<br />

nicht. Wo sie einer Abstimmung seitens der Bevölkerungen unterzogen<br />

wurde, wurde sie abgelehnt. Darum wurde auch in Deutschland nicht<br />

über sie abgestimmt.<br />

Wasmüsste getan werden, um zu einem wirklichen politischen Projekt Europa<br />

zu kommen?<br />

Dererste Schritt wäredie Auflösung des derzeitigen Europa.<br />

Manmüsste Europa zerstören, um Europa zu schaffen?<br />

Es gibt kein Europa.Waswir haben, sind auf falschen Papieren beruhende<br />

Verträge zwischen Nationalstaaten.<br />

Siehaben viele Freunde, die diese Überzeugung teilen?<br />

Freunde hat man immer nur wenige.<br />

Deutscherscheinen die Bücher Giorgio Agambens voralleminden Verlagen S. Fischer,<br />

Matthes &Seitz, Merve und Suhrkamp. Im ItalienischenKulturinstitut in der Hildebrandtstraße ist<br />

noch bis zum 30. August eine Ausstellung über das Werk Giorgio Agambens zu sehen.<br />

RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />

Ein postumes Geschenk<br />

der DDR an die BRD<br />

29. Juni 1956<br />

Autobahn: US-Präsident Eisenhower unterzeichnet<br />

das Gesetz zum Aufbau der Interstate<br />

Highways, eines landesweiten Autobahnnetzes<br />

nach deutschem Vorbild. 2016<br />

hatte es eine Länge von77556 Kilometern.<br />

29. Juni 1995<br />

Geschenk der DDR: Im Deutschen Bundestag<br />

wird mit Zweidrittelmehrheit ein neues Abtreibungsrecht<br />

verabschiedet, das einen<br />

Schwangerschaftsabbruch innerhalb der<br />

Präsident Eisenhower im April<br />

1956 in NewYork. IMAGO/ZUMA/KEYSTONE<br />

ersten drei Monate zulässt, falls sich die<br />

Schwangerevorher beraten lässt.<br />

29. Juni 2006<br />

Verfassungswirklichkeit: Der US Supreme<br />

Courtentscheidet im juristischen Streit über<br />

die Gerichtszuständigkeit für Insassen im<br />

Gefangenenlager der Guantanamo Bay NavalBase,dass<br />

die Regierung Bush Rechtsverstöße<br />

begangen habe und verlangt das Anwenden<br />

der Genfer Konventionen.<br />

Und am 29. Juni 1969 in der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Liebesbriefe an die Republik: <strong>Berliner</strong> Liebesbriefe,<br />

geschrieben im 20. Jahr unserer<br />

Republik. Als wir vor sechs Wochen mit<br />

dieser „BZ“-Aktion begannen, haben wir<br />

nicht erwartet, dass Sie, liebe Leser, unserer<br />

Aufforderung so zahlreich folgen wür-<br />

Guantanamo, das US-Gefangenenlager<br />

auf Kuba. IMAGO/ZUMA PRESS<br />

den. Liebesbriefe besonderer Art sind es,<br />

die Sie uns schrieben. Briefe, die in schöner<br />

Weise die Gemeinsamkeit unseres Anliegens<br />

zeigen. Die <strong>Berliner</strong> lieben ihre<br />

Stadt, die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen<br />

Republik. In den letzten<br />

zwanzig Jahren haben sie kräftig mitgeholfen,<br />

daß „Spree-Athen wie ein Phönix<br />

aus der Asche stieg“, wie Hermann Wild<br />

aus Mitte schrieb. Ihr Dank gilt deshalb<br />

auch besonders jenen, die sich unermüdlich<br />

für das Werden und Wachsen unseres<br />

Staates und unserer Stadt eingesetzt haben.<br />

Und sie fühlen sich für das vielfältige<br />

Leben in dieser Stadt immer stärker verantwortlich,<br />

einer Stadt, in der sich täglich<br />

ausländische Besucher von der<br />

Schöpferkraft eines freien Volkes überzeugen,<br />

die kürzlich auch Gastgeber für Vertreter<br />

von mehr als 100 Ländern beim<br />

Welttreffen für den Frieden war. Bis zum<br />

20. Jahrestag der DDR wollen wir Ihre Liebesbriefe<br />

veröffentlichen. Die in ihnen<br />

enthaltenen Erkenntnisse und Erfahrungen<br />

sprechen Bände, heute schon.


10 29./30. JUNI 2019<br />

Die Rückkehr des Wimmerls<br />

Siegeszug der Glamourprothese<br />

Jüngst drängelten sich mal wieder die Massen in der U-Bahn, und<br />

immer wieder pikste oder drückte es in Hüfthöhe. Bei näherem Hinsehen<br />

war der Übeltäter enttarnt, es war eine Bauchtasche! Oh, nein,<br />

da war es wieder, dieses furchtbare Relikt aus den 80er-Jahren. Es<br />

war doch längst im hintersten Teil des Schranks vergraben,<br />

dieses neonfarbene oder wild gemusterte<br />

Ding aus Segelstoff oder sonst was, das einst<br />

ähnlich wie Schulterpolster eine Generation<br />

außer Rand und Band brachte.<br />

Danach waren Gürteltaschen, die<br />

manche auch liebevoll Banane oder Wimmerl nannten,<br />

eigentlich nur noch unbeliebte Accessoires für<br />

Touristen mit Trekkingsandalen. Aber nein, seit<br />

neuestem heißen sie „Hip Bags“ oder „Fanny<br />

Packs“. Es gibt sie mit Fransen, Pailletten oder<br />

in weichem Leder. Schön aufgehübscht –aber<br />

eben weiterhin Bauchtaschen. Siesitzen wieder<br />

dort, wo man wenn überhaupt nur Gürtel<br />

sehen möchte. Anne-Kattrin Palmer<br />

TatortTanga<br />

Keine Frage: Die Lingerieindustrie<br />

bietet reizvolle Stücke und interessante<br />

Details. Tangas mit Strassapplikationen<br />

zum Beispiel oder<br />

Strings mit edlen Rüschen und<br />

Spitze. Greifen Sie zu, bis die Kreditkarte<br />

glüht, verzaubern Sie damit Ihren<br />

Liebsten daheim, nur, umGottes<br />

Willen, lassen Sie die Unterwäsche<br />

dort, wo sie schon dem Namen nach<br />

hingehört: unter der Kleidung. Leider<br />

grassiert gerade an heißen Sommertagen<br />

die schon in den 90ern weit verbreitete<br />

und zum Trend hochstilisierte Unsitte,<br />

den String-Tanga über dem Bund der Jeans<br />

oder des Rockes hervorblitzen zu lassen. Eine<br />

an Liederlichkeit und falsch verstandener Erotik<br />

kaum zu unterbietende<br />

Modesünde, die<br />

in ihrer Prolligkeit nur<br />

knapp über dem Arschgeweih<br />

angesiedelt ist. Niemand<br />

will einen von manchen Trägerinnen<br />

bis zum Rippenbogen hochgezogenen<br />

Schlüpper sehen –essei denn, es<br />

handelt sich um hochwertige Feinripp-Ware.<br />

Dann wollen wir mal nicht so sein. Anne Vorbringer<br />

6<br />

Sommersünden<br />

Am Montag beginnt die <strong>Berliner</strong> Fashion Week.<br />

Wieist es eigentlich um den Stil der Stadt bestellt?<br />

Ganz gut, finden wir,wenn da nicht ein<br />

paar Fauxpas wären …<br />

Die Zeiten, in denen Understatement die Maxime der Modewelt<br />

war,sind längst vorbei. DieLage ist kritisch, das Klima-Armageddon<br />

zieht mit Rekordhitzeund Waldbränden heran. Höchste Zeit<br />

also aufzurüsten, etwa mit übergroßen Sonnenbrillen, die bewehrtsind<br />

mit goldenen Designerlogos.InZeiten existenzieller<br />

Bedrohung reagiert der Mensch mit Verweisen auf<br />

seinen materiellen Status. Deswegen prangen<br />

die Designerlogos jetzt nicht nur auf Sonnenbrillen,<br />

sondern auch auf T-Shirts,<br />

Taschen und sogar Unterwäsche.Bei<br />

den nicht modeaffinen Massen war die Riesen-Sonnenbrille<br />

als Glamourprothese ohnehin nie weg: Ein Griff zum<br />

Jackie-O-Gestell, und die Sachbearbeiterin fühlt sich<br />

wie eine Modeikone. Anders gesagt: Liebe Freunde<br />

der Schönheit im aufstrebenden Mittelstand, vermeintlich<br />

glamouröse Sonnenbrillen mit dickem<br />

Logo sind ein Milieumerkmal, das ebenso eindeutig<br />

funktioniert wie französisch manikürte<br />

Acrylfingernägel. Es drückt aus: Grundsätzlich<br />

an Luxus interessiert, Klasse aber leider<br />

nicht vorhanden. Gabriela Keller<br />

malignen Melanomen.<br />

Heute trägt jedes Kind Lichtschutzfaktor<br />

50 (hoffentlich).<br />

Bei aller Liebe zu meiner Großmutter<br />

und den 80ern: Sonnenbrand<br />

darf heute höchstens noch Männern<br />

vom Bau passieren oder Open-Air-Fans<br />

nach drei Tagen Festival. Und Nussöl gehört in<br />

den Salat –nicht auf die Haut. Anne Lena Mösken<br />

Tiefbraun, fast schwarz<br />

Denke ich an meine Großmutter, sehe<br />

ich sie vor mir, wie sie auf einem Badetuch<br />

am Ostseestrand liegt, den ganzen<br />

Tag in der Sonne, der Sonnenschirm<br />

war dafür da, der Kühlbox Schatten zu<br />

spenden, nicht ihr. Sie schmierte sich<br />

mit Tiroler Nussöl ein. Sonnenschutzfaktor<br />

null. Es waren die 80er-Jahre, wer<br />

braun war, zeigte, dass er es sich leisten<br />

konnte, Urlaub zu machen. Am Ende eines<br />

Strandtages war die Haut meiner Großmutter<br />

knallrot und pellte sich, am Ende des Sommers<br />

wurde daraus ein Tiefbraun, zwischen<br />

den Schulterblättern war sie fast schwarz. Niemand<br />

sprach damals vomOzonloch, vonirreparablen<br />

Hautschäden und<br />

Fort mit Füßlingen!<br />

So sommertauglich wie ein Schweinebraten<br />

Wenn Modetrends dem Sanitätshaus entspringen, ist<br />

Vorsicht geboten. Denn Ästhetik spielt dort gemeinhin<br />

keine Rolle, und das modische Statement etwa der vor<br />

zehn Jahren mal kurz hippen MBT-Funktionssneaker<br />

lautete: Ich will meinen Po und meine Waden straffen.<br />

Dasist nicht gerade Werbung in eigener Sache.Ähnlich<br />

verhält es sich mit Füßlingen – als Einlagen für<br />

Schweißfußgeplagte erfunden, inzwischen als „Footies“<br />

oder „No Show Socks“ zur Landplage geworden.<br />

Fans schwärmen vomWohlfühleffekt, nehmen aber in<br />

Kauf, dass ihre Füße von den Gesundstrumpfstumpen<br />

zu Würsten degradiert werden. Wasumso absurder erscheint,<br />

da ja die Information „Ich habe Käsfüße“ mitgeliefertwird.<br />

Schluss also mit dem Unsinn. Wersich in<br />

seinen Schuhen nicht wohlfühlt, hat im Zweifelsfall nur<br />

ein Problem: die falschen Schuhe. Christian Seidl<br />

Der Moment ist nicht leicht, in dem Kinder von einer<br />

niedlichen Abspielfläche des elterlichen Geschmacks<br />

endgültig zu Filtern des modischen Zeitgeistes<br />

werden, der sie so zuverlässig findet wie ein<br />

Hund Grillreste im Park. Bei uns war es in diesem<br />

Jahr so weit, als der Versuch, Sommerschuhe zu kaufen,<br />

mit dem wortkargen Verweis auf Internetseiten<br />

endete. Dagab es die Schuhe, die es sein mussten,<br />

die Schuhe, die jetzt alle hatten: weiß, klobig, Sneakers.<br />

So sommertauglich wie ein Schweinebraten<br />

mit Knödeln. Wenn ich nach Hause komme, bahne<br />

ich mir jetzt den Weg durch einen –jenach Anzahl<br />

der Teenager-Freunde, die gerade da sind – Berg<br />

gräulich-schmuddeliger Turnschuhe. Das Weiß hat<br />

bei keinem lange gehalten. Und dieser Trend wird es<br />

auch nicht. PetraAhne<br />

IMAGO IMAGES (4), PA, DPA<br />

Leo<br />

Gutsch<br />

Mein Ruf ist gerade nicht der beste. In<br />

den <strong>Zeitung</strong>en steht, ich sei ein gewissenloser<br />

Ausbeuter, im Internet kursieren<br />

Hassbriefe gegen mich. Vermutlich ist es<br />

nicht besonders schlau, mich gerade jetzt zu<br />

outen. Ich tue es trotzdem, weil es das eine<br />

oder anderezuklären gibt. Denn: Ichbin ein<br />

Vermieter.<br />

Vorzwanzig Jahren wurden meine Frau<br />

und ich von einer befreundeten Familie<br />

gefragt, ob wir zusammen mit anderen Familien<br />

ein total runtergekommenes<br />

Mietshaus kaufen wollen. Ich war dagegen.<br />

Denn, ganz ehrlich, ich hatte einen<br />

Riesenschiss davor, einen hohen Kredit<br />

aufzunehmen, sämtliche Ersparnisse einzusetzen<br />

und für jegliches Risiko lebenslänglich<br />

haftbar zu sein. Meine Frau Catherine<br />

dagegen, im Kapitalismus großgeworden,<br />

kraulte mir beruhigend das Köpfchen<br />

und sagte: „Sei stark, mein kleiner,<br />

furchtsamer Ostler.Wir schaffendas!“<br />

So wurde ich Vermieter.<br />

Das heißt, zunächst einmal wurde ich<br />

Bauherr. Zwei Jahre dauerte die Sanierung.<br />

Ich lernte viel über Verträge, aufsteigende<br />

Nässe in Kellerräumen, Fassadendämmung<br />

und Kommunikation mit <strong>Berliner</strong> Behörden.<br />

Zwischendurch wären wir zweimal fast pleitegegangen,<br />

gab es eine Überschwemmung,<br />

einen Rattenbefall und eine Kreditkündigung.<br />

Und trotzdem ging es immer weiter,<br />

haben wir es wirklich geschafft.<br />

Später wurde es ruhiger,aber nicht unbedingt<br />

leichter, weil immer Geld fehlte. Das<br />

Wort„Gewinn“ kenne ich leider nur vomHörensagen,<br />

bis heute geht es vorallem darum,<br />

die Verluste klein zu halten. Warum ich das<br />

erzähle? Weil ich das Gefühl habe, dass in<br />

Berlin gerade ein Monster erschaffen wird,<br />

das es so gar nicht gibt. Dieses Monster ist<br />

derVermieter,ein abgefeimter Geselle,der in<br />

Saus und Braus lebt, weil er seine Mieter ausquetscht<br />

wie kubanische Zitronen. Ichdenke<br />

aber, der typische deutsche Kleinvermieter<br />

ist eher so ein Typwie ich, er kommt ganz gut<br />

Wie ich<br />

Vermieter wurde<br />

VonMaxim Leo<br />

klar, aber wenn mal gleichzeitig der Fahrstuhl<br />

kaputtgeht und der Heizungskessel<br />

platzt, dann wird esfinanziell eng. Sechzig<br />

Prozent der Wohnungen in Deutschland gehören<br />

Kleinvermietern. Klar werden da auch<br />

ein paar Fieslinge dabei sein, aber ich würde<br />

behaupten, die große Mehrheit besteht aus<br />

ganz ordentlichen Menschen.<br />

Als ich Vermieter wurde, war die Lage in<br />

Berlin eine komplett andere als heute: Viele<br />

Wohnungen standen leer,die Mietpreise warenimKeller,kaum<br />

einer hatte Lust, die maroden<br />

Häuser zu sanieren. Ich sollte erwähnen,<br />

dass es der <strong>Berliner</strong> Senat war, der uns<br />

damals das Haus verkaufte. Tausende landeseigene<br />

Wohnungen wurden zu der Zeit<br />

verramscht. „Wir brauchen die Bruchbuden<br />

nicht mehr,sollen sich doch private Vermieter<br />

darum kümmern!“, rief der von der SPD<br />

geführte Senat. Heute ruft ein anderer von<br />

der SPD geführte Senat: „Wir brauchen mehr<br />

preiswerten Wohnraum! Und schuld an allem<br />

sind die privaten Vermieter!“<br />

Weil die Politik so kläglich versagt hat, ließ<br />

sie sich einen schönen Begriff einfallen. Mietendeckel.<br />

Klingt toll, oder? Dabei ist es der<br />

reinste Populismus, sagt sogar der Chef des<br />

<strong>Berliner</strong> Mietervereins. Gemacht wird es<br />

trotzdem, weil man ja irgendetwas machen<br />

muss. Esnervt mich, wenn komplexe Probleme<br />

so manipulativ vereinfacht werden.<br />

Das ist ja nicht nur beim Wohnen so, auch<br />

beim Klimawandel, beim Verkehr, der Ernährung,<br />

den Geschlechterverhältnissen.<br />

DerPopulismus vonlinks und rechts interessiertsich<br />

nicht für die Wahrheit, er sucht nur<br />

Sündenböcke.Weiße Männer,Moslems,Autofahrer,<br />

Juden, Langstreckenflieger, Flüchtlinge,<br />

Fleischesser, Ostdeutsche – sie alle<br />

sind an irgendetwas schuld.<br />

Leider bin ich in vielfacher Hinsicht betroffen.<br />

Als weißer, ostdeutscher, autofahrender,<br />

fliegender, fleischessender, vermietender<br />

Mann bin ich so eine Art Teufelsgestalt<br />

des 21. Jahrhunderts geworden. Und<br />

werweiß, was noch alles dazukommt.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 B1<br />

·························································································································································································································································································<br />

Service<br />

Eine Individualreise zu planen,<br />

ist ein Abenteuer für sich<br />

Reise, Seite B2<br />

Herr der Königinnen:<br />

Imker ist ein Lehrberuf<br />

Karriere, Seite B5<br />

Einstieg ohne Verzicht:<br />

Der Nissan Qashqai im Test<br />

Mobile Welten, Seite B10<br />

An diesem warmen Sommer-Nachmittag<br />

steigen<br />

drei schicke Blondinen in<br />

die Kabine der Gaislachkoglbahn<br />

und fahren hinab zur Talstation<br />

Sölden. Sie sehen stylisch<br />

aus, tragen feine Blusen, lässige<br />

Überzieher und –sie zittern. „Habt<br />

ihr geahnt, was da für eine Kälte<br />

herrscht?“, fragt eine der drei. Die<br />

beiden bayerischen Rentner mit<br />

Wanderstöcken und Steppjacken<br />

starren ihre Gegenüber in der Gondel<br />

mit kaum verhohlenem Begehren<br />

an und machen sich lustig:<br />

„Wolltet ihr da oben aussehen wie<br />

Bond-Girls im 007-Museum, oder<br />

was?“ – Ach, Bond stand erst gar<br />

nicht auf ihrem Plan, hören wir. Nur<br />

eine Einladung in das Ice QRestaurant<br />

nebenan. Doch James Bond hat<br />

die jungen Damen dann neugierig<br />

gemacht.<br />

Damit wären zwei Parameter der<br />

Attraktion auf 3040 Meter Höhe im<br />

österreichischen Ötztal schon mal<br />

benannt. Die will auf keinen Fall ein<br />

Museum sein, sonderneine cineastische<br />

Installation über James Bond.<br />

Und esist kalt dort, fünf Grad. Im<br />

Hochsommer kann das ein nützlicher<br />

Hinweis sein für Besucher mit<br />

nackten Beinen oder Schultern. Das<br />

Aufsichtspersonal trägt jedenfalls<br />

dicke Daunenjacken.<br />

Besondere Kräfte<br />

Auch ich gerate durch Zufall im Urlaub<br />

hierher und bringe eine ambitionierte<br />

Skepsis mit. Die Filme<br />

habe ich wohl nie vollständig gesehen,<br />

so anstrengend finde ich surreale<br />

Action-Szenen. Außerdem hege<br />

ich Zweifel, dass ausgerechnet der<br />

ohnehin schon überfüllte Ski-und-<br />

Party-Hotspot Sölden einen weiteren<br />

Besucherschub braucht. Aber<br />

danach geht es nicht, hier wirken<br />

andere Kräfte.<br />

Erstaunlicherweise kann einen<br />

dieser Hightech-Tempel doch pakken<br />

und nach dem Rundgang in<br />

Hochstimmung entlassen. Denn er<br />

zeigt, wieviel Live-Charakter in einem<br />

Bond-Film steckt, wie echt die<br />

ursprünglichen Schauplätze sind.<br />

Was für Leidenschaft und Energie<br />

es braucht, in dieser Höhe im Winter<br />

zudrehen, und dann noch ein<br />

solches Gebäude mit 1300 Quadratmetern<br />

inden Berg zu pflanzen –<br />

das alles verdient hohen Respekt.<br />

Die Reste des Original-Flugzeugs,das in „Spectre“ mit James Bond in eine Scheune krachte –sorgfältig aufgehängt in der 007-Installation auf dem Gaiskogel in Sölden. PR (2)<br />

Darumentstanddiese 007-Berg-<br />

Installation überhaupt, weil der<br />

Gaislachkogl 2015 als Schauplatz<br />

für den jüngsten James-Bond-Film<br />

„Spectre“ mit Daniel Craig, Christoph<br />

Waltz und Madeleine Swann<br />

diente. Das gläserne Gipfelrestaurant<br />

Ice Q im Eiswürfel-Design<br />

nutzte die Regie als Klinik für ein<br />

erstes frostiges Treffen zwischen<br />

Bond und Bondgirl. Daslange Gletschertal<br />

unterhalb des Bergs bildete<br />

das Panorama für den „Gunfight“,<br />

die Verfolgungsjagd mit<br />

Flugzeug, Geländewagen, Tunnel –<br />

es wurde tatsächlich gerast und geschossen.<br />

Wobei sich die Schau-<br />

James Bond fürewig<br />

im Permafrost<br />

Sölden im Ötztal war Schauplatz für den 007-Film „Spectre“.<br />

Danach entstand auf 3040 Meter Höhe eine cineastische Dauerausstellung<br />

Von Birgit Walter<br />

Das neue James-Bond-Museum wurde direkt inden Berg Gaislochkogel gebaut.<br />

spieler auf Coolness und Waffengebrauch<br />

konzentrieren konnten –<br />

das Lenken übernahm derweil ein<br />

Fahrer mit Sitz auf dem Jeep-Dach.<br />

Für die wenigen Film-Minuten übrigens<br />

wurde sechs Monate geprobt<br />

und 15Tage gedreht. Dazu wohnten<br />

inder Hochsaison 500 Filmleute<br />

in Sölden.<br />

Nun aber ins Museum, das keins<br />

sein will, und sich direkt neben dem<br />

Restaurant im Berg versteckt. Der<br />

Crash am Ende der Verfolgungsszene<br />

bildet hier den Höhepunkt des<br />

Rundgangs durch zehn Räume. Die<br />

Reste des ruinierten Original-Flugzeugs,<br />

die nach der Kollision mit<br />

einer Scheune übrig blieben, füllen<br />

den ganzen Saal. Die beim Aufprall<br />

splitternden Holzscheite hängen<br />

jetzt kunstvoll arrangiert von der<br />

Decke herab –als würde der Film<br />

für eine Sekunde angehalten, um<br />

Filmgeschichte für immer einzufrieren.<br />

DieAusstatter sind selig, nie<br />

zuvor wurde ein Bond-Set weiter<br />

verwendet.<br />

Das gesamte Arrangement zielt<br />

natürlich auf Überwältigung. Man<br />

kommt den Helden inmitten übergroßer,<br />

sich spiegelnder oder trichterförmig<br />

aufeinander zulaufender<br />

Filmsequenzen sehr nah, taucht in<br />

wenige der 24 Heldengeschichten<br />

kurz ein und sieht auch die Verfolgungs-Sequenzen<br />

aus „Spectre“. An<br />

Monitoren kann man den raffinierten<br />

Funktionen der hier ausgestellten<br />

und natürlichhoch versicherten<br />

Autos, Stöcke, Brillen, Harpunen<br />

und Uhren nachspüren. Erklärt<br />

wird außerdem, wie die Szenen in<br />

Schichten gefilmt und übereinander<br />

gelegt werden.<br />

Denkmal für die Bond-Filmkunst<br />

Dazwischen gibt die 007-Inszenierung<br />

öfter Gelegenheit zur Besinnung,<br />

indem man etwa von der offenen<br />

Terrasse den Blick schweifen<br />

lässt auf die Bergwelt, erhaben und<br />

ewig, eine Schönheit, die eigentlich<br />

stumm macht. Dann wartet das<br />

nächste Abenteuer.<br />

Natürlich war dieser Ausflug in<br />

die Bond-Welt für die Macher vorOrt<br />

teurer als geplant, Zahlen gibt es<br />

nicht, offiziell heißt es: zehn bis<br />

zwanzig Millionen Euro Baukosten.<br />

DasVersenken des Gebäudes im Permafrost<br />

soll sich durchaus heikel gestaltet<br />

haben. Bezahlt haben die,die<br />

daran verdienenund auch sonst Millionen<br />

bewegen –anGeld und an<br />

Fahrgästen: Die Bergbahnen Sölden<br />

mit Aussichtsplattformen auf drei<br />

Dreitausender-Gipfeln. Die Bergbahnen<br />

gelten als äußerst vermögend.<br />

Ihre Verschwiegenheit freilich<br />

geht so weit, dass sie ein Jahr nach<br />

Eröffnung des Museums nicht mal<br />

Besucherzahlen nennen.<br />

Die Bond-Familie zeigt sich von<br />

diesem Denkmal für ihre Filmkunst<br />

natürlich begeistert. Was für eine<br />

Werbung mit Aussicht, wie viele<br />

neue Kinogänger.<br />

Infos:007elements.soelden.com/de<br />

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von 20bis 22 Uhr • Bunter musikal. Nachmittag<br />

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08.09.–15.09. €389,–<br />

06.10.–13.10. €379,–<br />

03.11.–10.11. €365,–<br />

01.12.–08.12. €335,–<br />

29.12.–05.01. €645,–<br />

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12.01.–19.01. €345,–<br />

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Kostenloses Kundenservicetelefon: 0800-123 19 19 (täglich 8–20 uhr, auch sa/so)<br />

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DER Reisecenter TUI: Annenstr. 50, Tel.: 030-68 83 23 95 •<strong>Berliner</strong> Allee 47, Tel.: 030-9 26 82 92/92 37 41 74<br />

DER Dt. Reisebüro: Bahnhofstr. 18, Tel.: 030-6 57 12 24 RB Steffen Kühn: Bahnhofstr. 45,<br />

Tel.: 030-65 07 08 77 Alltours Reisecenter: Greifswalder Str. 220, Tel.: 030-4 29 28 72<br />

DER Deutsches Reisebüro: Koppenstr. 77, Tel.: 030-29 33 990<br />

www.seniorenreisen.de<br />

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Veranstalter: SKan-tOurS touristik international gmbh,<br />

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B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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Reise<br />

NACHRICHTEN<br />

Hunde reisen mit, Katzen<br />

bleiben lieber daheim<br />

Tierhalter sollten sich rechtzeitig<br />

vor einer Reise überlegen, wo ihr<br />

Haustier bleiben soll. Während<br />

Hunde oft mit auf die Reise gehen<br />

können, sollte man Katzen, Vögel<br />

und kleine Heimtiere besser<br />

daheim lassen, rät der Deutsche<br />

Tierschutzbund. Solche Tiere werden<br />

besser in ihrer gewohnten<br />

Umgebung versorgt. Idealerweise<br />

besteht dabei bereits ein Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Tier und<br />

Betreuer. (dpa)<br />

Wasvor der Urlaubsfahrt<br />

am Auto zu prüfen ist<br />

Wermit dem Auto in den Urlaub<br />

fährt, sollte vorabdie Füllstände<br />

vonÖl, Kühlflüssigkeit und Scheibenwischwasser<br />

überprüfen. Auch<br />

eine Dose passendes Motoröl als<br />

Reserve dabei zu haben sei sinnvoll,<br />

erläutertder Tüv-Verband. Beiden<br />

Reifen ist es wichtig, den Luftdruck<br />

entsprechend der Insassenzahl und<br />

der eventuellhöheren Ladung<br />

anzupassen. (dpa)<br />

Winnie-Puuh-Zeichnungen<br />

auf Fanø zu sehen<br />

Einkleinesdänisches Kunstmuseum<br />

zeigt Dutzende Original-<br />

Zeichnungen des tollpatschigen<br />

Bären Winnie Puuh. 70 Werkedes<br />

englischen Künstlers Ernest Shepardsind<br />

vom29. Juni bis 1. September<br />

im Kunstmuseum der Wattenmeerinsel<br />

Fanø in der Gemeinde<br />

Sønderho zu sehen. (dpa)<br />

VorErsatzflug dem<br />

Veranstalter Zeit geben<br />

Pauschalurlauber dürfen sich zwar<br />

auf eigene Faust einen Ersatzflug<br />

buchen, wenn sie auf dem<br />

ursprünglichen Flug nicht mitgenommen<br />

werden. Doch sie müssen<br />

dem Reiseveranstalter zuerst<br />

die Gelegenheit geben, selbst für<br />

Abhilfe zu sorgen. Andernfalls können<br />

sie sich ihre Kosten nicht vom<br />

Veranstalter erstatten lassen. Das<br />

zeigt ein Urteil des Amtsgerichts<br />

Uelzen (Az.: 16 C9031/18). (dpa)<br />

Traum aller Harry-Potter-Fans: Eine Fahrt imJacobite Steam Train in Schottland.Das Ticket sollte man sich bei Westcoast Railways rechtzeitig vorab sichern.<br />

VonPetra Kohne<br />

Richtige Reisen gönnt man<br />

sich als Familie ja eher selten.<br />

Deutsche Ostsee, Dänemark,<br />

mal Mallorca sind<br />

die Regel, wobei die Blicke (zumindest<br />

meine) doch auch immer wieder<br />

vom Programm der anspruchsvolleren<br />

Familienreiseanbieter angezogen<br />

werden. Einmal keine<br />

Selbstversorgung, auch die Jugendlichen<br />

auf Augenhöhe betreut oder<br />

auch –warum nicht?! –eine Rundreise,<br />

umdas Große, Ganze zu erfassen.<br />

Aber: Wer weiß, wer daneben<br />

einem sitzen wird! Und dann<br />

die Gruppendisziplin! Vom Preis<br />

ganz zu schweigen! Und der ist ja<br />

stets noch ohne Flug ...<br />

DerPlan istgut. Oder so<br />

Zimmer ja, Fähre nein<br />

Ein individuelle Rundreise für die Familie zu planen, ist schon ein Abenteuer für sich<br />

In diesem Jahr wollte ich tatsächlich<br />

einmal eine Reise machen und<br />

nicht nur irgendwo am Meer Aufenthalt<br />

nehmen. Und beschloss –<br />

aus oben genannten Gründen –raffinierterweise<br />

selbst zu planen.<br />

Schottland! Undzwar weder im Bus<br />

noch im Mietwagen (Linksverkehr!),<br />

sondern per Bahn. Das bieten<br />

die Profis ohnehin nicht an.<br />

Edinburgh wollen wir sehen. Und<br />

eine der Hebriden-Inseln im Atlantik.<br />

Eine kleine, ohne Autoverkehr<br />

am besten. Dann eine Runde mit<br />

dem Harry-Potter-Dampfzug, dem<br />

Jacobite Steam Train, danach vielleicht<br />

den kaledonischen Kanal bis<br />

zu Loch Ness,noch Inverness besuchen<br />

und zurück. Oder so. Motiviert<br />

begann ich zu planen.<br />

Flüge, Unterkünfte in Edinburgh,<br />

Fort William, Inverness, Zugfahrten.<br />

Über ScotRail kann man drei Monate<br />

im Voraus alles fest buchen, wobei<br />

man dazu natürlich wissen muss,<br />

wann genau man wo sein will. Was<br />

soll ich sagen: Die Planung der<br />

Schottlandreise war das ganzeFrühjahr<br />

hindurch mein Hobby. Ichwollte<br />

etwa von FortWilliam den Steam<br />

Train nach Mallaig nehmen, dortdie<br />

Fähre nach Eigg und eine Woche<br />

später genauso zurück, bevor es<br />

Richtung Loch Ness geht. Eigg sieht<br />

zauberhaft aus, aber es gibt wenige<br />

Unterkünfte, wenn man die Option<br />

einer Jurte für sich ausschließt. Da<br />

zur Wunschzeit ein Musikevent auf<br />

der Insel stattfindet, gibt es dort nur<br />

für drei Tage Unterkunft. Okay,dann<br />

bleiben wir die restlichen Tage auf<br />

der Nachbarinsel Rum. „Ja, Sie können<br />

das Familienzimmer gerne in<br />

dieser Zeit haben“, schrieb die dortige<br />

Vermieterin. „Aber haben Sie bedacht,<br />

dass an diesem Tagkeine Fähre<br />

ab Mallaig geht?“ Nein, das hatte<br />

ich nicht.<br />

Über Arisaig mit einem Ausflugsboot<br />

wäre eine Möglichkeit, das legt<br />

um 11 Uhr ab. Da schafft man es an<br />

einem Dienstag mit dem Frühzug ab<br />

Fort William gut nach Rum. Sonntags<br />

müsste es dann von dort nach<br />

Eigg gehen, das liegt direkt daneben,<br />

an dem Tagaber fährt das Ausflugsboot<br />

nicht, und die Fähre nur so,<br />

dass man erst zurück nach Mallaig<br />

und dann komplett neu starten<br />

muss. Egal: der Tagauf dem Meer<br />

wird amEnde das besondere Highlightgewesen<br />

sein!<br />

Als dies gebucht war, konnte ich<br />

endlich den Jacobite Steam Train reservieren,<br />

jetzt mit Rückfahrt nach<br />

Fort William. Tatsächlich gab es nur<br />

noch die Rückfahrt nach Fort William.<br />

Für die Hinfahrt waren zwar<br />

noch einzelne Plätze zuhaben, aber<br />

nicht nebeneinander, und selbst<br />

15-Jährige dürfen dort nicht alleine<br />

sitzen. Aber man kann auf dem Hinweg<br />

jaauch den normalen ScotRail-<br />

Zug benutzen, der Ausblick ist<br />

schließlich der gleiche.<br />

Reiserädchen greifen ineinander<br />

Ichbegann eine Liste zu führen, die<br />

alle Zeiten, Referenznummern und<br />

noch offenen Posten enthielt, und<br />

nach und nach kam überall ein<br />

Häkchen dran. Blieb die Rückfahrt<br />

nach Edinburgh. Falls Sieselbst mal<br />

eine Zugreise durch Schottland planen,<br />

möchte ich Ihnen raten, den<br />

Hinweis auf nur noch wenige preisreduzierte<br />

Plätze immer sehr ernst<br />

zu nehmen. Von einer Stunde zur<br />

nächsten war das Spar-Kontingent<br />

ausverkauft (natürlich habe ich von<br />

einem anderen Computer aus gecheckt),<br />

und die Tickets kosten jetzt<br />

mehr als das Dreifache. Egal, das<br />

Rechnen hatte ich beim Planen ohnehin<br />

aufgegeben. Wenn überhaupt<br />

ein Reiserädchen ins andere<br />

griff, war das Belohnung genug. Ich<br />

lasse mir übrigens für nächstes Jahr<br />

(Island? Marokko?) schon im Herbst<br />

mal die Familienreisekataloge kommen.<br />

Organisierte Reisen mögen<br />

ihren Preis haben. Aber in gewisser<br />

Weise beginnt der Urlaub da schon<br />

mit der Buchung.<br />

PR<br />

REISE &FREIHEIT<br />

Picknick im<br />

Flugzeug<br />

Klaus Kronsbein<br />

Reiseredakteur,<br />

Teamleiter Service<br />

Die Zeit der kostenlosen Snacks<br />

im Flugzeug ist leider vorbei.<br />

Wobei: Auf viele Snacks, auf verkochte<br />

Nudeln und auf die verbrannten<br />

Finger beim Öffnen der<br />

lavaheißen Silberfolie des „Menüs“<br />

konnte man bisher und kann man<br />

in Zukunft gern verzichten. Jetzt<br />

muss bezahlt werden –aber hohe<br />

Kosten kann man vermeiden.<br />

Passagiere, die statt Tomatensaft<br />

eher Lust auf ein Bier haben, sind am<br />

besten in den Billigfliegern aus<br />

Deutschland aufgehoben. Bei Tuifly<br />

und Eurowings kann die kleine Dose<br />

(0,33 l) für drei Euro erstanden werden.<br />

Der Liter Bier kostet hochgerechnet<br />

9,09 Euro. Doppelt so viel<br />

nimmt die britischen Airline easyJet.<br />

Und die Reisenden der irischen<br />

Fluggesellschaft RyanAir müssen<br />

immerhin noch 5,50 Euro berappen.<br />

Die günstigsten nicht-alkoholischen<br />

Erfrischungen gibt es für Passagiere<br />

von easyJet, TUIfly, Wizzair<br />

und SunExpress.Bei den vier Airlines<br />

bezahlt man 2,50 Euro für einen halben<br />

Liter Wasser. Air Baltic verlangt<br />

den gleichen Preis für 0,33 Liter.<br />

Haben Sie schon mal daran gedacht,<br />

sich selbst zu versorgen? Die<br />

gute Stulle von zuHause, Obst oder<br />

belegte Brötchen vom Bäcker (nicht<br />

unbedingt vom Flughafen-Backshop!)<br />

für unterwegs schmecken<br />

auch im Flieger –und dürfen natürlich<br />

mitgenommenwerden.Was viele<br />

nicht wissen: Leere Flaschen (Plastik)<br />

dürfen selbstverständlich mit<br />

ins Flugzeug genommen werden. Es<br />

kommen nur keine Flüssigkeiten<br />

über 100 Milliliter pro Gefäß durch<br />

die Sicherheitskontrolle. Eine leere<br />

(vielleicht zuvor ausgetrunkene) Mineralwasserflasche<br />

kann nach der<br />

Sicherheitskontrolle wieder mit Leitungswasser<br />

(zumindest inEuropa)<br />

unbedenklich aufgefüllt werden.<br />

Schade um die vielen, vielleicht sogar<br />

noch vollen Flaschen, die kurz<br />

vor der Kontrolle in den Müll wandern.<br />

Ein Picknick im Flugzeug ist<br />

nicht verboten!<br />

ReiselUsT<br />

Sonneund Meer<br />

Last-Minute Sommerferien<br />

Ihr Appartement oder Hotelzimmer<br />

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ab 15.06.,Kapazitäten begrenzt)<br />

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Kurhotel zu Heringsdorf GmbH &Co. KG<br />

Delbrückstr.3,17424 Seebad Heringsdorf<br />

Telefon 038378-82222<br />

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Raus aus der Großstadthitze!<br />

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Preis p. P. im DZ Südseite inklusive: ·Frühstücksbuffet,<br />

Genießer-Halbpension ·1Aloe-Vera-Packung u.<br />

1Rückenmassage ·Nutzung des Spa- und Saunabereiches<br />

& des örtlichen Thermalbades · WLAN<br />

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17454 Zinnowitz<br />

Tel: 038377-38000<br />

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Unser nächstes Thema: Anzeigenberatung und Informationen: Telefon 030 2327-50<br />

Noch Zimmer frei Erscheinungstermin:Sbd./So., 06./07. Juli 2019


SEILBAHNEN THALE ERLEBNISWELT<br />

Rodelbahn Harzbob<br />

Tausend Meter geht es talwärts mit fliegenden<br />

Haaren und bis zu 40 Sachen oder sanft und<br />

gemütlich mit einer leichten Brise im Gesicht.<br />

Kabinenbahn Hexentanzplatz<br />

Mit der Glaskabinenbahn geht es durch die grantige<br />

Bodeschlucht –dem gewaltigsten Felsental<br />

nördlich der Alpen (Zitat Goethe).<br />

Sessellift Rosstrappe<br />

Hier kann man aufwärts schweben und die<br />

romantische Atmosphäre des Bodetals inklusive<br />

toller Panoramaaussicht genießen.<br />

Funpark<br />

Zehn Spielspaßstationen und ein kostenloses<br />

Tollhaus warten in einem spaßigen Kinderparadies<br />

auf Spaßwillige.<br />

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HEXENTANZPLATZ<br />

H C<br />

ROSSTRAPPE<br />

10<br />

H B<br />

9<br />

8<br />

2<br />

1 SOMMERRODELBAHN HARZBOB<br />

2 KABINENBAHN HEXENTANZPLATZ<br />

3 MINIGOLF-ANLAGE<br />

4 SPASSINSEL: Spritzige Sause, Boderitt, Bumper<br />

Boote, Nautic Jet 2.0, Trampolin, Hexenbesen<br />

5 HEXENKESSEL: Imbiss-Bistro mitFreiterrasse<br />

6 FUNPARK: Kinderspielplatz, Mini-Kletterwand,<br />

Sky-Dive,Euro-Bungee,MotorschaukelKomet,<br />

Karussell,Kinderbagger,Kinderkran,Wasserspiel,<br />

Butterfly, Luna Loop, NauticJet<br />

7 TOLLHAUS (kostenlos)<br />

8 SESSELLIFTROSSTRAPPE<br />

9 SAGENPAVILLON ROSSTRAPPE<br />

10 BIKEPARKBODETAL<br />

M<br />

Tierpark<br />

Bergtheater<br />

Hüttenmuseum<br />

Bodetal-Therme<br />

H A<br />

H B<br />

H C<br />

FerienhausdorfThale<br />

BerghotelRosstrappe<br />

BerghotelHexentanzplatz<br />

3<br />

4<br />

2<br />

6<br />

5<br />

7<br />

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Genießen Sieeinen preiswertenund völlig stressfreien Ausflug.<br />

Unserattraktives Kombi-Ticket bringt Siemit demHarz-Berlin-Express<br />

komfortabelans Ziel.Der Harz-Berlin-Express verkehrt am Wochenende<br />

von Berlin-Ostbahnhofüberdie Stadtbahn umsteigefreidirektbis nach Thale,<br />

wo Hexentanzplatz, Bodetalund Rosstrappe schonauf IhrenBesuchwarten.<br />

Im Kombi-Ticket sind bereits einige Attraktionender Seilbahnen ThaleErlebnisweltinklusive.<br />

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Spassinsel<br />

Unten im Bodetal neben dem Funpark ist die<br />

neue Spassinsel mit fünf tollen Fahrgeschäften<br />

am und auf und über und neben dem Wasser<br />

für frische Große und spaßige Kleine.<br />

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Thale und den Harz erreichen Sie via A2 (bis<br />

Kreuz Magdeburg), A14 (bis Kreuz Bernburg)<br />

und A36 in ca. 2,5 Stunden.<br />

SUPER-KOMBI-TICKET<br />

HIN UND RÜCKFAHRT MIT DEM HARZBERLINEXPRESS<br />

PLUS JE EINE BERG- UND TALFAHRT MIT DER GLASKABI-<br />

NENBAHN UND DEM SESSELLIFT PLUS RODELSPASS MIT DEM<br />

HARZBOB PLUS SPASSPUNKTE FÜR FUNPARK/SPASSINSEL<br />

BEREITSAB<br />

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33,EURO<br />

WeitereInformationen unter http://www.seilbahnen-thale.de/superkombi,<br />

Tel. 0800/2235546 oder www.abellio-mitteldeutschland.de; Betreiber: AbellioRailMitteldeutschland GmbH,Halle(Saale)<br />

Tel. 03947 /2500oderinfo@seilbahnen-thale.de; Betreiber: Seilbahnen Thale GmbH,Thale


B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Reise<br />

Hamburgs zweiter Hafen<br />

Im Discovery Dock auf virtuelle Tuchfühlung mit kleinen Walen und großen Kränen gehen<br />

Sieht beeindruckend echt aus: die virtuelle Unterwasser-Welt im Discovery Dock in Hamburg. Mit speziellen Brillen wird die virtuelle Welt im Discovery Dock zum Leben erweckt. PR (2)<br />

Von Klaus Kronsbein<br />

Wahrscheinlich haben<br />

Siedie Planung für die<br />

Sommerferien bereits<br />

weitgehend abgeschlossen.<br />

Wenn Sie aber noch Zeit<br />

für einen Wochenendausflug haben,<br />

dann sollte Sie nach Hamburg<br />

fahren. Dort gibt es einen neuen<br />

Hafen!<br />

Nein, die aktuelle Sommerhitze<br />

hat uns keinen Streich gespielt. Es<br />

gibt wirklich einen neuen Hafen in<br />

der Hansestadt –und zwar einen virtuellen:<br />

das Discovery Dock. Und<br />

werein erlebnisreichesWochenende<br />

an der Elbe verbringen will, sollte sowohl<br />

mit einer Barkasse durch den<br />

echten Containerhafen schippern<br />

als auch selbst einen Kran führen<br />

und Container verladen.Das geht.<br />

Denn das Discovery Dock ist die<br />

weltweit einzige und erste Mixed-<br />

Reality-Erlebniswelt, die einen Hafen<br />

spielerisch und interaktiv erlebbar<br />

macht –mitten in der Hamburger<br />

Hafen-City gelegen. Touristen,<br />

technikbegeisterte Menschen und<br />

Hafenliebhaber können hier in einer<br />

50-minütigen Tour durch die<br />

knapp 300 Quadratmeter Fläche<br />

Wissenswertes über den Hamburger<br />

Hafen erfahren.<br />

Für Kinder ist das Discovery<br />

Dock ab etwazehn Jahren geeignet.<br />

Gründer und Betreiber ist die Du-<br />

Mont Media GmbH. Zu den Partnern<br />

gehören die Reederei Aida<br />

Cruises, der Hamburger Hafen, die<br />

Logistik Aktiengesellschaft (HHLA)<br />

und die Hamburg Port Authority<br />

(HPA).<br />

Aber was erlebt man nun dort? Es<br />

ist im wahrsten Sinne fantastisch,<br />

atemberaubend realistisch und faszinierend<br />

informativ. ImDiscovery<br />

Dock wird der Hamburger Hafen<br />

zum virtuellen Abenteuerspielplatz.<br />

Die Erlebniswelt gegenüber<br />

der Elbphilharmonie lädt auf spektakuläre<br />

Artund Weisedazu ein, die<br />

großen und kleinen Abenteuer der<br />

unmittelbaren Umgebung hautnah<br />

zu erleben.<br />

Mit Hilfe modernster Multi-Media-Technologie<br />

erleben Einheimische<br />

und Gäste Tagund Nacht Hamburgs<br />

pulsierendes Herz aus völlig<br />

neuen Blickwinkeln. Ein Rendezvous<br />

mit derWollhandkrabbe ist hier<br />

möglich, als Zollfahnder kann man<br />

Schmugglern auf der Spur kommen<br />

oder man kann mit dem Megakran<br />

Container manövrieren. Im Elbwasser<br />

schwimmenaber nicht nur große<br />

Containerschiffe, sondern auch<br />

Schweinswale. Auch diese werden<br />

im Discovery Dock dank moderner<br />

Technik sichtbar. Das Discovery<br />

Dock schafft damit einen Ort, an<br />

dem der Hafen als Herz von Hamburg<br />

in seinem ganzen Facettenreichtum<br />

zum digitalen und visuellenErlebnis<br />

für Hamburger und ihre<br />

Besucher wird. Mit dem vereinten<br />

Knowhow von Wissenschaft, Wirtschaft,<br />

Medien und Stadt tauchen<br />

die Besucher in die Lebens- und Arbeitswelt<br />

Hafen ein und machen<br />

durch Multi-Media-Technologien<br />

wie Virtual Reality, multisensorischen<br />

Erlebniswelten und digitalem<br />

Lernen eine unvergessliche Erfahrung.<br />

Wie funktioniert der Besuch?<br />

Ganz einfach: Ineiner Gruppengröße<br />

mit maximal 35 Personen stehen<br />

täglich acht geführte Touren à50Minuten<br />

zwischen 10 und 18 Uhr zur<br />

Verfügung, in denen die Besucher<br />

die knapp 300 Quadratmeter große<br />

Fläche auf Deutsch und Englisch erleben<br />

können. Das Beste: Hier kann<br />

man nicht nur entdecken, sondern<br />

auch selber mitmachen. Viele der<br />

multimedialen Stationen funktionieren<br />

interaktiv. Der Besucher löst<br />

knifflige Aufgaben, um noch intensiverund<br />

eindrucksvoller in die Erlebniswelt<br />

des Hamburger Hafens einzutauchen.<br />

Und wenn esdabei Fragen<br />

gibt, helfen erfahrene Guides,<br />

die aufWunsch jederzeit mit Ratund<br />

Tatzur Seite stehen. WerimDiscovery<br />

Dock war, weiß, wie der Hamburger<br />

Hafen funktioniert und welche<br />

Bedeutung die Hansestadt für unsere<br />

Wirtschaft hat.<br />

Infos:https://discovery-dock.de<br />

www.facebook.com/discoverydock,<br />

www.instagram.com/discoverydockhamburg<br />

ANZEIGE<br />

Reiseziele<br />

Der bekannteste Sohn Korsikas,<br />

Napoleon Bonaparte,<br />

soll gesagt haben, dass<br />

er die Insel mit verbundenen Augen<br />

allein am Geruch erkenne.<br />

Kein Wunder, verströmt doch allerorts<br />

die ätherisch duftende<br />

Macchia das Aroma von Rosmarin,<br />

Myrte und unzähligen anderen<br />

Kräutern. Ob Wildschwein,<br />

mit italienischen und arabischen<br />

Gewürzen, korsischer Wein und<br />

Korsika–Karibikfeeling mitfranzösischer Lebensart<br />

EINstÜCKCHEN ALPENIMMIttELMEEr<br />

Ajaccio–bonifacio –<br />

Calvi–Cap Corse<br />

Kastanienbier oder der weiche<br />

FrischkäseBrocciu –die korsische<br />

Küche ist ausgesprochen deliziös!<br />

Ander wohltuenden Natur<br />

und den grandiosen Ausblicken<br />

auf die Berge und Täler können<br />

sich Reisende nichtsattsehen!<br />

Dramatische Felsformationen<br />

wechseln sich an der bizarren<br />

Küstenlinie mit verträumten<br />

Buchten ab, während das Bergmassiv<br />

im Landesinneren fast<br />

DerDuftder schönenInsel<br />

3000 Meter in den Himmel ragt.<br />

Besonders beeindruckend zeigt<br />

sich der Kontrast zwischen Felsen<br />

und Meer inBonifacio: Uneinnehmbar<br />

wirkt die mittelalterliche<br />

Burg hoch oben über der<br />

See auf einem beeindruckenden<br />

Kalkplateau, wo man bei einem<br />

Spaziergang entlang der StadtmauereinmaligeAusblickehat.<br />

Der Hafen liegt dagegen im tief<br />

eingeschnittenen Fjord, von dem<br />

Korsika<br />

kleine Boote spektakuläre Höhlen<br />

anfahren, in denen sich fantastische<br />

Lichtspiele im türkisblauen<br />

Wasser spiegeln. Korsika<br />

ist eine wilde Schönheit, gepaart<br />

mit entspanntem Lebensgefühl.<br />

Selbst die frei herumlaufenden<br />

Kühe suchen sogar mitten in der<br />

Saison so manchen Strand zum<br />

Sonnenbadenauf.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 Terminkalender B5<br />

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NACHRICHTEN<br />

Mit „Aufgabenmatrix“<br />

Konzentration stärken<br />

Ein erster Schritt zu mehr Konzentration<br />

im Büro kann eine Aufgabenmatrix<br />

sein. Dazu rät Autor und<br />

Coach Chris Bailey in der Zeitschrift<br />

„Cosmopolitan“. Anstehenden<br />

Aufgaben fallen demnach<br />

unter vier Kategorien: unnötig,<br />

ablenkend, notwendig und zielführend.<br />

Wesentlich sind nur zwei –<br />

zum Beispiel: Schreibtischschublade<br />

sortieren (unnötig), Social<br />

Media checken (ablenkend), Meetings<br />

(notwendig) oder To-dos, die<br />

anstehen (zielführend). (dpa)<br />

Für den Ruhestand einen<br />

Plan entwickeln<br />

Der Start in den Ruhestand ist eine<br />

große Wende im Leben, auf die sich<br />

jeder gut vorbereiten sollte.Wie in<br />

jedem neuen Lebensabschnitt<br />

kann es anfangs auch holpern. Iris<br />

Seidensticker, die künftige Rentner<br />

coacht, empfiehlt, sich so sorgfältig<br />

mit dem Ruhestand zu beschäftigen<br />

wie mit der Berufswahl. Sie rät<br />

zu dieser Übung: Malen Sie sich<br />

den idealenTag im Ruhestand mit<br />

allen Details aus.Wowachen Sie<br />

auf? Wasgibt es zum Frühstück?<br />

Wasmachen Sie danach? „Viele<br />

sehen dann tolle, inspirierende Bilder<br />

vor sich. Sie machen Musik,<br />

lesen ausgiebig <strong>Zeitung</strong>, sitzen am<br />

Fluss, fahren Rad, sind vormittags<br />

beim Ehrenamt und spielen nachmittags<br />

mit den Enkeln“, sagt Seidensticker.<br />

(dpa)<br />

Eine Abfindung kann die<br />

Kündigung versüßen<br />

Arbeitnehmer haben im Falle einer<br />

Kündigung meist keinen Anspruch<br />

auf eine Abfindung. Dennoch<br />

erklären sich Chefs häufig zur Zahlung<br />

einer einmaligen Geldsumme<br />

bereit, um eine reibungslose Einigung<br />

mit einem gekündigten Mitarbeiter<br />

zu erzielen. Grundsätzlich<br />

gilt: Die Höhe der Abfindung ist<br />

Verhandlungssache. Neben dem<br />

Verhandlungsgeschick des Gekündigten<br />

oder seines Anwalts ist sie<br />

von verschiedenen Faktoren wie<br />

Lebensalter, Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />

und Grund der Kündigung<br />

abhängig. (dpa)<br />

Wer gehen muss, freut sich oft immerhin über<br />

eine Abfindung.<br />

GETTYIMAGES/ JGI/TOM GRILL<br />

Produzieren in der<br />

Königinnen-Disziplin<br />

Imkerei boomt. Neben Hobby-Imkern gibt es Profis. Sie müssen komplex denken<br />

können und drei Jahre lang die Schulbank drücken<br />

Von Marie Wachsmuth<br />

Ein Imker prüft ein Waben-Rähmchen. Tagsüber bringen die Bienen Nektar,Wasser und Pollen (Blütenstaub) zur Wabe, über Nacht wird er von ihnen zu Honig verarbeitet.<br />

Und am Ende steht da ein<br />

ganzes Glas Honig! Süßer,<br />

zähflüssiger, goldener<br />

Saft, dem Heilkräfte<br />

nachgesagt werden und der den<br />

meisten Menschen richtig gut<br />

schmeckt. Bisesaber soweit ist, dass<br />

der Honig auf dem Butterbrot landet,<br />

muss eine Menge passieren. Imker<br />

–genauer gesagt Tierwirte der<br />

Fachrichtung Imkerei –kennen jeden<br />

Schritt. Zumindest dann, wenn<br />

sie ihredreijährige duale Ausbildung<br />

erfolgreich abgeschlossen haben.<br />

Imkerei boomt. Auch unter Großstädtern,<br />

jungen Leuten und Hobby-<br />

Gärtnern finden sich viele Interessierte.<br />

Die Imkerausbildungen, die<br />

Imkerverbände und Bieneninstitute<br />

in Deutschland anbieten, sind je<br />

nach Verband unterschiedlich organisiert,<br />

werden aber meist in Blockveranstaltungen<br />

angeboten, die<br />

halbtags- oder tageweise absolviert<br />

werden können. Je nach Imkerverein<br />

werden für eine komplette Schulung<br />

mehrere Blockeinheiten angeboten.<br />

Eine Fortbildung zum Hobby-Imker<br />

lässt sich also gut nebenbei absolvierenund<br />

individuell einteilen.<br />

Azubis mit Hochschulreife<br />

Ein Imker hat Hunderttausende von Mitarbeiterinnen.<br />

Wasaber, wenn man die Honigproduktion<br />

zum Beruf machen will?<br />

Dann schaut man sich nach einer<br />

Ausbildung zum Tierwirt der Fachrichtung<br />

Imkerei um, lernt im Betrieb<br />

und muss die Schulbank drükken.<br />

Rechtlich ist keine bestimmte<br />

Schulbildung vorgeschrieben. In der<br />

Praxis stellen Betriebe aber überwiegend<br />

Auszubildende mit Hochschulreife<br />

ein (62 Prozent). Kein Wunder,<br />

immerhin ist der Job komplexer als<br />

man auf den ersten Blick vermuten<br />

würde. Neben der Versorgung der<br />

Bienenvölker, der Bienenzucht und<br />

dem Verarbeiten, Aufbereiten und<br />

Vermarkten von Honig und Wachs<br />

müssen auch Werkstatt- und Verwaltungsarbeiten<br />

erledigt werden. Betriebliche<br />

Aufzeichnungen müssen<br />

geführt, Seuchenfreiheitsbescheinigungen<br />

besorgt und Wanderanträge<br />

gestellt werden. Um wirtschaftliche<br />

Entscheidungen treffen zu können,<br />

zeichnen Tierwirte der Fachrichtung<br />

Imkerei Daten für die Zucht und Betriebsbuchführung<br />

auf und stellen<br />

Rentabilitätsrechnungen an. Im<br />

Winter reparieren sie Bienenkästen<br />

und Imkereigeräte. Wer zwei linke<br />

Hände hat, ist hier fehl am Platz.<br />

Hauptaufgabe bleibt aber natürlich<br />

die Arbeit in der Natur, etwa an<br />

Waldrändern, in Obstgärten und<br />

Heidelandschaften. Dabei richten<br />

sich die Arbeitszeiten stark nach der<br />

Jahreszeit. Zwischen Mai und Juli<br />

sind Überstunden keine Seltenheit.<br />

Denn dann hat die Honiggewinnung<br />

Hochsaison. Dafür entnehmen die<br />

Tierwirte die Rähmchen mit den Ho-<br />

DPA<br />

nigwaben aus der sogenannten Beute<br />

und entdeckeln sie –immer mit<br />

einem Blick auf die nötige Reife des<br />

Honigs. Dann schleudern sie den<br />

Honig mit einer Zentrifuge aus den<br />

Waben. Mithilfe feiner Siebe entfernen<br />

sie Verunreinigungen und rührenden<br />

Honig anschließend, um ihn<br />

geschmeidig zu machen. Fingerspitzengefühl<br />

und Erfahrung sind gefragt.<br />

Der fertige Honig wird insaubereBehältnisse<br />

abgefüllt, etikettiert<br />

und fachgerecht gelagert. Hygiene<br />

ist oberstes Gebot.<br />

Und der Rest des Jahres –wie verbringen<br />

Imker den? Eben genau damit,<br />

was die Grundlage für guten<br />

Honig ist. Die Profis führen Bienenvölker.Das<br />

bedeutet:Sie beobachten<br />

dieTiere genau, beurteilen die Volkstärke<br />

und vereinigen gegebenenfalls<br />

auch zwei Bienenvölker zu einem<br />

neuen. Oder aber sie bilden<br />

GETTYIMAGES/ ANADOLU AGENCY<br />

Ableger,indem sieein neuesVolk aus<br />

einem Größeren abzweigen. Jungvölker<br />

müssen aufgebaut werden<br />

und bedürfen besonders intensiver<br />

Pflege. Krankheiten wie Faulbrut<br />

oder Milbenbefall erkennen die Tierwirte<br />

rechtzeitig und behandeln sie.<br />

Nach ärztlicher Anweisung ergreifen<br />

sie Maßnahmen zur Gesundheitsprophylaxe<br />

und versorgen<br />

kranke Tieregezielt.<br />

Als Meister selbst ausbilden<br />

Die„Königsdisziplin“ ist schließlich<br />

das Züchten neuer Bienenköniginnen.<br />

Fürdie Königinnenzuchtmüssen<br />

Pflege- und Drohnenvölker<br />

vorbereitet werden. Tierwirte der<br />

Fachrichtung Imkerei kümmern<br />

sich um die geschlüpfte Königin<br />

und versehen sie mit einer Nummer.<br />

Anpaarung, Schlupftag und<br />

Zeichen vermerken sie im Zuchtbuch.<br />

Ziemlich viel Aufwand für ein<br />

Gläschen Honig. Und was ist –neben<br />

der süßen Köstlichkeit – der<br />

Lohn?Zwischen 520 Euro im ersten<br />

und 830 Euro im dritten Ausbildungsjahr<br />

gibt die Arbeitsagentur<br />

als Ausbildungsvergütung an. Später<br />

sind als Tierwirt der Fachrichtung<br />

Imkerei bis zu 2500 Euro Bruttoverdienst<br />

drin. Eine Aufstiegsweiterbildung<br />

hilft, beruflich voranzukommen<br />

und Führungspositionen<br />

zu erreichen. Naheliegend ist es,die<br />

Prüfung als Tierwirtschaftsmeister<br />

der Fachrichtung Imkerei abzulegen,<br />

um beispielsweise selber ausbilden<br />

zu können.<br />

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung<br />

kann man auch studieren<br />

und beispielsweise einen Bachelorabschluss<br />

im Studienfach<br />

Agrarwissenschaft erwerben. Noch<br />

häufiger aber entscheiden sich ambitionierte<br />

und gut ausgebildete<br />

Profi-Imker für den Schritt in die<br />

Selbstständigkeit.<br />

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Generation Z<br />

im Beruf<br />

selbstbewusst<br />

Fachkräfte sind gesucht und<br />

können Ansprüche stellen<br />

Von Christina Spitzmüller<br />

Die Zeiten sind gut für junge Jobeinsteiger:<br />

„Die Generation Z<br />

hat den Riesenvorteil, dass sie eine<br />

hartumkämpfte Ware ist“, sagt Christian<br />

Scholz, emeritierter Professor<br />

für Wirtschaftswissenschaft an der<br />

Universität des Saarlandes. Scholz<br />

forscht unter anderem zuden Vorstellungen<br />

der Generation Zzur Arbeitswelt.<br />

Die ab Ende der 1990er<br />

JahreGeborenen,die als Generation<br />

Zbezeichnet werden, planen langfristig<br />

und haben klare Ideen, wie sie<br />

arbeiten möchten. Dazu gehören<br />

laut Scholz geregelte Arbeitszeiten,<br />

keine Überstunden und ein eigener<br />

Arbeitsplatz, kein Großraumbüro.<br />

Außerdem wollen junge Berufseinsteiger<br />

ungerndie Stadt und den Arbeitgeber<br />

wechseln.<br />

Laut Martina Niemann, Personalleiterin<br />

bei Lufthansa und Präsidiumsmitglied<br />

beim Bundesverband<br />

der Personalmanager, suchen die<br />

jungen Einsteiger in erster Linie<br />

nach einer sinnerfüllten Arbeit, die<br />

einen Beitrag zu den Unternehmenszielen<br />

leistet. Beate Großegger<br />

vom Institut für Jugendkulturforschung<br />

in Wien erklärt, dass besonders<br />

junge Akademiker einen Arbeitgeber<br />

suchen, der zu ihnen passt -<br />

das könne vor allem in dienstleistungsorientierten<br />

Branchen zur Irritation<br />

unter Personalverantwortlichen<br />

führen. Denn in diesen Branchen<br />

steht oft die Kundenorientierung<br />

über den Entfaltungswünschen<br />

des Einzelnen.<br />

Gleichzeitig sind der Expertin zufolge<br />

die akademischen Abschlüsse<br />

längst nicht mehr so viel wert wie in<br />

der Elterngeneration. Schließlich<br />

wirdein Hochschulabschluss immer<br />

mehr zur Norm und ist damit nicht<br />

automatisch eine Garantie für einen<br />

gut bezahlten Job. Das führe häufig<br />

zu Verunsicherung und Orientierungslosigkeit.<br />

Junge Jobeinsteiger sind meistens heiß begehrt<br />

inden Unternehmen.<br />

DPA<br />

Niemann hat die Erfahrung gemacht,<br />

dass Spielregeln wichtig sind:<br />

„Ich erlebe, dass die Neuen gerne<br />

wissen wollen, woran sie sind.“<br />

Wenn ein Arbeitgeber eine 40-Stunden-Woche<br />

verspricht, dürfen dann<br />

am Ende keine 70 Stunden herauskommen.<br />

„Diese Wünsche waren<br />

früher auch da, aber die Konkurrenz<br />

war größer“, erklärtNiemann.<br />

Doch wie weit kommen sie mit<br />

ihrer Erwartungshaltung?„Ich erlebe<br />

da nicht eine Generation, die vormir<br />

sitzt und Ansprüche stellt“, stellt<br />

Niemann klar. InGesprächen werde<br />

nach der allgemeinen Kultur des Unternehmensgefragt:„Sind<br />

die für Diversity<br />

und Weiterbildung, kann<br />

man sich da entwickeln?“ Keiner falle<br />

mit der Tür ins Haus und fordere<br />

sofort Sabbaticals oder unverhältnismäßig<br />

viel Urlaub. Auch Scholz<br />

betont: „Sie wollen arbeiten, und in<br />

der Zeit, in der sie arbeiten, sind sie<br />

hochmotiviert, hochengagiert und<br />

kreativ.“ Allerdings forderedie Generation<br />

Zauch eine ganz klare Trennung<br />

vonArbeit und Privatleben ein.<br />

Nach dem Arbeitstag wolle sie sich<br />

der Partnerschaft oder Hobbys widmen,<br />

um sich darin zu verwirklichen.<br />

(dpa)


B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

Sauna im Büro –hitzefrei für Arbeitnehmer?<br />

Das Arbeitsschutzrecht sieht klare Maßnahmen vor, wenn die Temperaturen steigen<br />

Von Maik Heitmann<br />

Sommer –Sonne –Schweiß.<br />

DieserDreiklangmacht nicht<br />

nur Bauarbeitern, Dachdekkern<br />

und anderen Freiluftwerklernzuschaffen.<br />

Auch in Büros<br />

oder Verkaufsräumen kann es unerträglich<br />

werden, vor allemohne Klimaanlage.<br />

Steigen die Temperaturen<br />

Richtung 35 Grad, so wird es<br />

unangenehm.<br />

Es soll Unternehmer geben, denen<br />

das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter<br />

so sehr am Herzen liegt, dass<br />

sie ihnen schon von sich aus –je<br />

nach Temperatur in den Arbeitsräumen<br />

– Vergünstigungen verschiedenster<br />

Art einräumen. Das<br />

fängt bei kostenlosen Getränken an<br />

und setzt sich fort über Salatbuffets,<br />

Aufstellung von Ventilatoren<br />

oder gar vorübergehende Aufenthalte<br />

in „Kühlräumen“ bis zu „hitzefrei“<br />

auf Firmenkosten. Letzteres<br />

kennt das deutsche Arbeitsrecht an<br />

sich nicht –esmüsste dann schon<br />

aus Großzügigkeit ausgesprochen<br />

werden.<br />

Zu schlapp zum Arbeiten<br />

Fakt ist, dass sich Geschäftsinhaber<br />

an das Arbeitsschutzgesetz und die<br />

Arbeitsstättenverordnung halten<br />

müssen. Darin ist penibel geregelt,<br />

was zu tun ist, wenn die Temperatu-<br />

ren die Schaffenskraft erlahmen lassen.<br />

Ermüdungserscheinungen mit<br />

einhergehender Leistungsminderung<br />

erfreuen schließlich keinen Firmenboss.<br />

Und Konzentrationsmangel<br />

führtunweigerlich zu einer höheren<br />

Unfallgefahr. Das Bürgerliche<br />

Gesetzbuch (BGB) gibt obendrein<br />

vor, dass der Arbeitgeberverpflichtet<br />

ist, den Arbeitnehmer vor Gefahren<br />

für Leben und Gesundheit zu schützen–also<br />

auch vorgroßer Hitze.<br />

Die Arbeitsstättenverordnung<br />

gibt ganz allgemein vor, dass fürBereiche<br />

vonArbeitsplätzen, die unter<br />

„starker Hitzeentwicklung“ stehen,<br />

die Möglichkeit bestehen sollte,die<br />

Räume „im Rahmen des betrieblich<br />

Möglichen“ auf eine erträgliche<br />

Temperatur gekühlt zu werden,<br />

etwa dadurch, dass es Außenjalousien<br />

gibt. Ergänzend dazu heißt es<br />

in den Arbeitsstättenrichtlinien,<br />

dass die Raumtemperatur in Arbeitsräumen<br />

26 Grad Celsius nicht<br />

überschreiten „soll“ (von „Hitzearbeitsplätzen“<br />

abgesehen). Dabei ist<br />

Raumtemperatur „die in einer<br />

Höhe von75Zentimeternüber dem<br />

Fußboden in der Mitte des geschlossenen<br />

Raumes mit einem<br />

Thermometer gemessene Temperatur“.<br />

Generell gilt die Arbeitsstättenregel,<br />

die ab einer Raumtemperatur<br />

von 26Grad Celsius ein Stufenmo-<br />

Zu heiß zum Arbeiten, Denken und Konzentrieren. Dennoch gibt es keinen Anspruch auf „hitzefrei“<br />

im Arbeitsleben.<br />

GETTYIMAGES/ PAUL BRADBURY<br />

dell mit Schutzmaßnahmen vorsieht.<br />

Danach werden bei Lufttemperaturen<br />

in Arbeitsräumen in der<br />

Stufe „über 26 Grad“ verschiedene<br />

Maßnahmen empfohlen. Bei 30 bis<br />

35 Grad Celsius muss der Arbeitgeber<br />

(„zwingend“!) wirksame<br />

Schutzmaßnahmen ergreifen. Dazu<br />

zählen Maßnahmen wie zum Beispiel<br />

eine effektive Steuerung des<br />

Sonnenschutzes (Jalousien auch<br />

nach der Arbeitszeit schließen),<br />

eine effektive Steuerung der Lüftungseinrichtungen<br />

wie Nachtauskühlung,<br />

die Reduzierung der inneren<br />

thermischen Lasten, zum Beispiel<br />

elektrische Geräte nur bei Bedarf<br />

zubetreiben, die Lüftung in<br />

den frühen Morgenstunden oder<br />

die Nutzung von Gleitzeitregelungen<br />

zur Arbeitszeitverlagerung.<br />

Beimehr als 35 Grad wirddie Tätigkeit<br />

in einem Arbeitsraum<br />

grundsätzlich als ungeeignet angesehen<br />

(von Ausnahmen –Stichwort<br />

„Hitzearbeit“ – abgesehen). Trotz<br />

dieser Regelung gibt es keinen<br />

Rechtsanspruch auf Klimaanlage<br />

oder hitzefrei. Arbeitnehmer aber,<br />

die bei solchenTemperaturen nicht<br />

mehr arbeiten können, können„die<br />

Weiterarbeit verweigern“.<br />

Es versteht sich, dass das „Temperaturempfinden“<br />

individuell und<br />

von einer ganzen Reihe von Faktoren<br />

abhängig ist. Es kommt auf die<br />

physikalischen Bedingungen an<br />

(etwa: Lufttemperatur, relative<br />

Luftfeuchtigkeit, Luftzusammensetzung<br />

und optische Einflüsse),<br />

ferner auf „intermediäreBedingungen“<br />

(etwa: Kleidung, Tätigkeitsgrad,<br />

Tageszeit, Raumbesetzung)<br />

und schließlich auf psychosoziale<br />

Faktoren (etwa: Konstitution, körperliche<br />

Verfassung, Geschlecht,<br />

Alter).<br />

Jeder empfindet anders<br />

Fragt sich nur noch, was geschieht,<br />

wenn trotz „Bullenhitze“ der Arbeitgeber<br />

„kühl“ bleibt? Den Arbeitnehmern<br />

steht ein Beschwerderecht zu.<br />

Sie gehen damit allerdings nicht vor<br />

das Arbeitsgericht, sondern zur für<br />

Arbeitsschutz örtlich zuständigen<br />

Behörde. Dort gibt es Fachleute, die<br />

mit dem Unternehmer Abhilfemaßnahmen<br />

diskutieren und konkrete<br />

Vorschläge machen. Folgt darauf<br />

nichts in Richtung Arbeitsschutz,<br />

dann könnte dem Arbeitgeber auch<br />

schon mal mit einem Bußgeld gedroht<br />

werden.<br />

Andererseits: Natürlich haben<br />

Arbeitnehmer (oder für sie der Betriebsrat)<br />

auch das Recht, ihr Mütchen<br />

vor dem Arbeitsgericht zu<br />

kühlen. Ob das immer empfehlenswert<br />

ist, ist eine andere Frage, die<br />

im Kollegenkreis sicher heiß diskutiert<br />

wird...<br />

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Kennzahl 36a/2019<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 B7<br />

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Karriere<br />

Darf der<br />

Chef<br />

das?<br />

Im Arbeitsrecht gibt es<br />

einige Kuriositäten<br />

Das Arbeitsrecht regelt alle denkbaren<br />

Beziehungen zwischen<br />

Arbeitgeber und Mitarbeiter.Wie kurios<br />

das sein kann, zeigen die Experten<br />

der Arag anhand einiger Urteile:<br />

Abmahnung wegen einer schwachen<br />

Blase: Grundsätzlich gehört<br />

der Gang zur Toilette zur Arbeitszeit.<br />

Problematisch kann der Gang aufs<br />

Klo nur dann werden, wenn er zu<br />

häufig geschieht und der Chef den<br />

Eindruck bekommt, der Arbeitnehmer<br />

will sich vorder Arbeit drücken.<br />

DerGangzur Toilette darfauch nicht<br />

unnötig in die Länge gezogen werden.<br />

Wenn der Mitarbeiter zum Beispiel<br />

auf der Toilette mit seinem<br />

Smartphone Nachrichten liest oder<br />

ein Nickerchen macht, kann das als<br />

Arbeitsverweigerung angesehen<br />

werden. Kann der Arbeitgeber eine<br />

Arbeitsverweigerung beweisen, darf<br />

er den Mitarbeiter abmahnen. Den<br />

Lohn darferallerdings nicht kürzen.<br />

(ArbG Köln, AZ.: 6Ca3846/09).<br />

Duzen und Grüßen: Ein distanziertes,<br />

höfliches „Sie“ kann helfen, den<br />

guten Tonzuwahren. Doch in manchen<br />

Firmen ist das„Du“ Teil der Unternehmensphilosophie<br />

und sogar<br />

angeordnet. Doch die Experten weisen<br />

darauf hin, dass kein Arbeitnehmer<br />

gezwungen werden kann, den<br />

Chef zu duzen. Allerdings sollte man<br />

seinen Protest unbedingt sofort einlegen.<br />

Ansonsten gilt der Verhaltenskodex<br />

als verinnerlicht und ist<br />

Teil des Arbeitsvertrages geworden<br />

(LAG Hamm, Az.: 14 Sa 1145/98).<br />

Übrigens: Wer seinen Chef in der<br />

Freizeit trifft, ist nicht gezwungen,<br />

ihn zu grüßen. (LAG Köln, Az.: 9(7)<br />

Sa 657/05).<br />

Unterwäsche: Wasich drunter trage,<br />

geht meinen Chef nichts an, könnte<br />

man denken. Doch so schräg es<br />

klingt –wenn Mitarbeiter in weißen<br />

Oberteilen arbeiten und die Unterwäsche<br />

nicht durchscheinen soll,<br />

hat der Arbeitgeber zumindest in<br />

puncto Farbe der Unterwäsche ein<br />

Wörtchen mitzureden. So ist es beispielsweise<br />

manchen Flughafenmitarbeiternverboten,<br />

bunte Shirts und<br />

BHsunter der weißen Dienstoberbekleidung<br />

zu tragen (Landesarbeitsgericht<br />

Köln, Az.: 3TaBV 15/10). Die<br />

Experten weisen darauf hin, dass<br />

auch im Bereich der Arbeitssicherheit<br />

bestimmte Kleidung vorgeschrieben<br />

werden kann. (blz)<br />

Immer im Dienst, immer erreichbar –das wird vom Chef erstmal gern gesehen, aber meist halten Beschäftigte das nicht lange durch.<br />

Rendezvous mit sich selbst<br />

Richtig abschalten ist im Urlaub genauso wichtig wie nach Feierabend –und heute gar nicht mehr so leicht<br />

Von Inga Dreyer<br />

Elterngespräche, Korrekturen,<br />

Unterrichtsvorbereitung:<br />

Für Lehrer ist der Arbeitstag<br />

nicht vorbei, wenn<br />

es geklingelt hat. Während der Vormittage<br />

sei oft wenig Zeit, sich mit<br />

Kollegen abzusprechen, erzählt Kathrin<br />

Nowak, die als Biologie- und<br />

Chemielehrerin an einem <strong>Berliner</strong><br />

Gymnasium arbeitet. Oft trudeln<br />

dann spätabends Nachrichten oder<br />

morgens zwischen 5.00 und 6.00 Uhr<br />

E-Mails ein. „Es ist schon ein Trend,<br />

dass man darauf schnell reagieren<br />

muss“, sagtdie 35-Jährige.<br />

Nein sagen lernen<br />

Ob beim Abendessen, beim Spielen<br />

mit den Kindern, beim Grillabend<br />

oder im Urlaub: Istdas Handy in der<br />

Nähe, ist auch die Arbeit nicht weit.<br />

Beruf und Freizeit zu trennen, geht<br />

das überhaupt noch? „Theoretisch<br />

ja, praktisch nein. Denn der Übergang<br />

ist immer fließender geworden“,<br />

sagt Prof. Lothar Seiwert, Autor<br />

und Vortragsredner zum Thema<br />

Zeitmanagement.<br />

Sielese morgens vorder Arbeit keine<br />

Mails,erzählt Kathrin Nowak. Für<br />

Lothar Seiwert eine gute Strategie,<br />

die Disziplin erfordert, denn Neugier<br />

sei menschlich. „Wenn ich einmal<br />

anfange, morgens reinzugucken,<br />

komme ich davon nicht weg.“<br />

Sein Rezept klingt simpel: Lernen,<br />

sich abzugrenzen. „Viele Menschen<br />

haben einen Sprachfehler. Sie<br />

können oder wollen nicht Nein sagen.“<br />

Er rät, Geräte zum Feierabend<br />

oder in Auszeiten einfach abzuschalten.<br />

„Ich muss es einfach nur tun.“<br />

Zum Nein-Sagen-Lernen gehört<br />

auch, einzusehen, dass man ersetzbar<br />

ist: „Sie sind nicht die Notaufnahme<br />

des örtlichen Unfallkrankenhauses.“<br />

Dass es sich trotzdem so<br />

anfühlt, hat unter anderem strukturelle<br />

Gründe, sagt Robert Kötter,<br />

Gründer der Beratungsagentur Work<br />

Life Romance in Köln. Viele Firmen<br />

hätten eine lange Zeit des Sparens,<br />

der Reduzierung von Personal und<br />

der Effizienzsteigerung hinter sich.<br />

Dasmache sich bemerkbar.<br />

Wenn irgendwo ein Rädchen im<br />

Getriebe still steht, gerate das System<br />

ins Wanken. Neben der engen<br />

Taktung des Arbeitsalltags sei ein<br />

weiteres Phänomen zu beobachten,<br />

sagt Kötter: Menschen sei es heute<br />

wichtiger, Dinge zu tun, die ihnen<br />

Spaß machen, statt Dienst nach Vorschrift.<br />

Dadurch entstehe ein hohes<br />

Maß anIdentifikation, das Abschalten<br />

und Abgrenzen schwerer macht.<br />

Verstärkt werde das durch ein Idealbild<br />

vonAngestellten, die für die Firma<br />

leben. „Ein guter Mitarbeiter ist<br />

aber nicht der, der 120 Prozent gibt<br />

und dann mit 50 im Burnout ist“,<br />

sagt der Coach und Buchautor. Auf<br />

sich zu achten und abschalten zu<br />

können, seien wichtige Fähigkeiten.<br />

„Es macht etwas mit den Menschen,<br />

wenn vomChef am Sonntagmittag<br />

eine Mail kommt“, ergänzt<br />

Lothar Seiwert. Er erzählt, dass Führungskräfte<br />

bei einem Dax-Konzern,<br />

den er berät, daher am Wochenende<br />

keine E-Mails mehr an Mitarbeiter<br />

schicken dürfen. Sie müssen sie im<br />

Entwurfsmodus speichern und dürfen<br />

sie erst am Montagmorgen senden.<br />

Auch Führungskräfte können<br />

als Vorbilder also zu einer gesunden<br />

Work-Life-Balance im Unternehmen<br />

beitragen.<br />

Wiewichtig Auszeiten sind, lernen<br />

viele Menschen erst, wenn sie<br />

leiden, sagt Robert Kötter. Den Ansatz<br />

der Work-Life-Balance, der Balance<br />

zwischen Arbeit und Leben,<br />

halten er und sein Mitgründer aber<br />

nicht für den passenden Begriff. Das<br />

klinge, als würde man in seiner Arbeitszeit<br />

nicht leben. „Ich definiere<br />

mich als Mensch aber auch über die<br />

Arbeit.“ Nicht umsonst heißt sein<br />

GETTYIMAGES/WESTEND61<br />

Start-up Work Life Romance. Eine<br />

romantische Beziehung zwischen<br />

Beruf und Freizeit? Klingt kompliziert.<br />

Für die beiden Gründer ist es<br />

selbst nicht immer einfach. Doch sie<br />

versuchen ihren Ansatz, dass der<br />

Mensch im Mittelpunkt steht, vorzuleben<br />

und nehmen Auszeiten ernst.<br />

Feste Termine für die Freizeit<br />

Kathrin Nowak sieht Berufund Freizeit<br />

nicht als komplett getrennte<br />

Welten. Es ist ihr wichtig, sich für die<br />

Schule zu engagieren und persönlichen<br />

Kontakt zu Kollegen wie Schülernzuhaben.<br />

Schwierig sei manchmal,<br />

dass es die digitalen Möglichkeiten<br />

erlauben, den Beruf überall<br />

hin mitzunehmen. Deswegen falle<br />

die Abgrenzung schwer.Was ihr helfe,<br />

sei ein Ortswechsel –etwa eine<br />

Pause im Freien.<br />

Lothar Seiwert rät, bestimmte<br />

Freizeitaktivitäten fest in den Alltag<br />

einzubauen. Ob Yoga, Fitness, Treffen<br />

mit Freunden, Meditation, Spaziergänge<br />

mit Hund, Theater oder<br />

Musical: Körperlicher, seelischer,<br />

mentaler und emotionaler Ausgleich<br />

seien wichtig. Er rät, sich fest zu verabreden.„Ich<br />

muss aber auch Termine<br />

mit dem wichtigsten Menschen<br />

machen: mit mir selbst.“ (dpa)<br />

Wann besteht<br />

Anspruch auf<br />

Urlaubsgeld?<br />

Nur bei Vertrag oder<br />

„betrieblicher Übung“<br />

Ein Bonus des Arbeitgebers auf<br />

dem Konto ermöglicht so manchem<br />

die Urlaubsreise im Sommer.<br />

Knapp jeder zweite Beschäftigte in<br />

Deutschland erhält Urlaubsgeld, wie<br />

eine Online-Befragung des WSI-<br />

Tarifarchivs der gewerkschaftsnahen<br />

Hans-Böckler-Stiftung zeigt. Einen<br />

gesetzlichen Anspruch auf eine freiwillige<br />

Sonderzahlung des Arbeitgebers<br />

haben Arbeitnehmer aber<br />

grundsätzlich nicht, erklärt Alexander<br />

Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

in Berlin. Einen Anspruch<br />

kann sich nur in drei Fällen ergeben:<br />

„Das gilt erstens,wennein Anspruch<br />

auf Urlaubsgeld im Arbeitsvertrag<br />

vereinbart ist, oder, zweitens, die<br />

Sonderzahlung im Tarifvertrag vorgesehen<br />

ist“, wie der Fachanwalt erklärt.<br />

Der dritte Fall ist die sogenannte<br />

betriebliche Übung. Davon spricht<br />

man, wenn der Arbeitgeber über einen<br />

längeren Zeitraum immer Urlaubsgeld<br />

gezahlt hat. „Zahlt der Arbeitgeber<br />

drei Jahre inFolge in gleicher<br />

Höhe und ohne Vorbehalt Urlaubsgeld,<br />

entsteht daraus im vierten<br />

Jahr ein Anspruch für die Arbeitnehmer“,<br />

erklärt Bredereck. Arbeitgeber<br />

können die betriebliche<br />

Übung aber explizit ausschließen,<br />

dann gilt diese Art von Gewohnheitsrecht<br />

nicht. (dpa)<br />

Jeder zweite Arbeitnehmer bekommt Urlaubsgeld.<br />

GETTYIMAGES/ GRADYREESE<br />

Schauspielerin<br />

Judi Dench (84)<br />

Die Geheimnisse<br />

meines Lebens<br />

Morgen<br />

lesen!<br />

KURIER traf die ehemalige<br />

Chefin von James Bond<br />

Foto: Imago-Images<br />

AM<br />

SONNTAG<br />

Der vonhier


Berlin im Herzen.<br />

Und aufdem Handy<br />

SO SCHREIBT MAN BERLIN.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 9<br />

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Mobile Welten<br />

Gas geben, aber richtig<br />

CNG-Autos sind eine umweltfreundlicheLösung, die (noch) mit zu vielen Vorurteilen abgestraft ist<br />

Ein Argument gegen Gasfahrzeuge ist das dürftige Tankstellennetz. Der Fahrer eines CNG-Autos kann bundesweit nur an gut 900 Tankstellen nachfüllen. PR (2)<br />

VonAxel F. Busse<br />

An Heilsversprechen für<br />

eine elektrische Automobil-Zukunft<br />

fehlt es derzeit<br />

nicht. Die Pkw-Hersteller<br />

überbieten sich förmlich mit Ankündigungen<br />

für ihren emissionsfreien<br />

Flottenausbau. Dabei gerät ein alternativer<br />

Antrieb aus dem Blickfeld,<br />

dessen Technik bewährt, dessen<br />

Umweltvorteile unumstritten und<br />

Verfügbarkeit langfristig gesichert<br />

ist: DasErdgas.Die spanische Marke<br />

Seat hat gerade einen neuen Versuch<br />

gestartet, CNG-Autos beliebter zu<br />

machen.<br />

Das Kürzel „CNG“ steht für<br />

„Compressed Natural Gas“. Chemisch<br />

besteht es überwiegend aus<br />

Methan und sein Energiegehalt ist so<br />

hoch, dass ein Kilo Erdgas etwa dem<br />

von 1,5 Litern Superbenzin entspricht.<br />

Dennoch ist Erdgas an der<br />

Tankstelle billiger als Ottokraftstoff,<br />

was am Steuervorteil liegt, der zunächst<br />

bis 2026 gesetzlich festgeschrieben<br />

ist. Im allgemeinen Hype<br />

um Elektroautos wird leicht übersehen,<br />

dass auch der Pkw-Betrieb mit<br />

Erdgas einen stattlichen Beitrag zur<br />

Minderung von Luftschadstoffen<br />

leisten könnte.<br />

25 Prozent weniger Kohlendioxid<br />

Modell- und aggregatabhängig ist<br />

davon auszugehen, dass ein mit Erdgas<br />

betriebener Ottomotor bis zu 25<br />

Prozent weniger Kohlendioxid (CO 2 )<br />

ausstößt als sein Benzin-Pendant.<br />

Stickoxide und Feinstaub,die vorallem<br />

die Dieselmotoren in Verruf gebracht<br />

haben, fallen praktisch gar<br />

nicht an. Dennoch gibt esVorbehalte<br />

seitens potenzieller Kunden, die<br />

überwiegend Sicherheitsbedenken<br />

geltend machen. Schließlich stehen<br />

die Kraftstofftanks der Autos unter<br />

hohem Druck. Damit eine ausreichende<br />

Menge Erdgas für die Fahrt<br />

mitgeführtwerden kann, beträgt der<br />

Betriebsdruck in den Behältern 200<br />

bar.<br />

Die Firma Seat, die gerade ihre<br />

aktuelle Erdgasflotte – sie umfasst<br />

vier Modelle –auf der Nordseeinsel<br />

Sylt von Fachjournalisten hat testen<br />

lassen, tritt Sicherheitsbedenken<br />

entschieden entgegen: Die Tanks<br />

unterlägen einem strengen Prüfverfahren,<br />

sie seien zertifiziert und bis<br />

zu einem Druck von600 bar zugelassen,<br />

also dem Dreifachen dessen,<br />

was notwendig sein. Außerdem sei<br />

das System „mit einem Sicherheitsventil<br />

ausgestattet, das im höchst<br />

unwahrscheinlichen Fall eines technischen<br />

Problems dafür sorgt, dass<br />

das Gasauf kontrollierteWeise an die<br />

Außenluft abgegeben wird“, heißt es<br />

vonSeiten des Herstellers.<br />

Innerhalb des Volkswagen-Konzernsist<br />

der MarkeSeat offenbar die<br />

Aufgabe zugefallen, das CNG-<br />

Thema mit neuem Schwung zu versehen.<br />

Die Modelle Arona, Ibiza,<br />

Leon und Leon ST sind mit Erdgas-<br />

Motoren zu haben. Das Angebot<br />

reicht vom ein Liter großen Dreizylinder<br />

mit 90 PS bis zu einem 1,5 Liter<br />

großen Vierzylinder mit 130 PS. Die<br />

Verbräuche bewegen sich laut Hersteller<br />

zwischen 3,1 und 4,6 Kg/100<br />

km, die CO 2 –Werte liegen zuverlässig<br />

unter 100 g/km. Fahrverbote müssen<br />

die Besitzer vonCNG-Autos folglich<br />

nicht fürchten.<br />

Dagegen können die Fahrer von<br />

E-Autos stolz auf null Gramm CO 2<br />

verweisen, mit denen sie unterwegs<br />

sind. Nurwenig hörtman jedoch davon,<br />

dass bei der Batterieherstellung<br />

je Kilowattstunde Kapazität rund 125<br />

Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt<br />

werden. Das hat das Heidelberger<br />

Institut für Energie- und Umweltforschung<br />

herausgefunden. Für Rohstoffe<br />

wie Lithium und Kobalt steigen<br />

die Preise.Und dass die massenhafte<br />

Produktion von Elektroautos<br />

erhebliche volkswirtschaftliche Auswirkungen<br />

hätte, wird ebenfalls<br />

kaum diskutiert.<br />

Viele Komponenten, die ein herkömmlich<br />

angetriebenes Auto<br />

braucht, werden schlicht überflüssig.<br />

Nicht nur Tanks und Abgasanlagen<br />

sind dann obsolet, sondernzum Beispiel<br />

auch Turbolader,Ventile, Zündkerzen,<br />

Kolben, Pleuel und Kurbelwellen.<br />

Für die Arbeitsplätze dieser<br />

Zulieferer müsste Ersatz-Beschäftigung<br />

gefunden werden. Demgegenüber<br />

bleiben Ottomotoren für die<br />

Erdgas-Anwendung nahezu unverändert,<br />

lediglich einige Bestandteile<br />

werden stabiler ausgelegt, um sie für<br />

die Belastungen der effektiveren Verbrennung<br />

standfest zu machen.<br />

Erdgas synthetisch herstellbar<br />

Gern wird als Argument gegen Erdgas-Autos<br />

ins Feld geführt, es handele<br />

sich ebenso wie beim Öl um einen<br />

fossilen und damit endlichen<br />

Energieträger. Auf diese Bedenken<br />

hat das Zentrum für Sonnenenergieund<br />

Wasserstoffforschung Baden-<br />

Württemberg (ZSW) eine Antwort.<br />

In zwei Versuchsanlagen wird durch<br />

Windkraft erzeugter Strom zunächst<br />

zur Aufspaltung vonWasser in Wasserstoff<br />

und Sauerstoff eingesetzt. In<br />

einem zweiten Schritt wird dem<br />

Wasserstoff Kohlendioxid zugeführt<br />

und es entsteht Methan, das die<br />

Techniker synthetisches Erdgas oder<br />

e-Gas nennen. Dies ist als Treibstoff<br />

für Erdgas-Motoren universell einsetzbar.<br />

Nun müssen die CNG-Autobesitzer<br />

es aber auch tanken können.<br />

Dort ist tatsächlich noch ein Problem<br />

zu lösen. DasNetz der Tankstellen<br />

ist in Deutschland etwa so unvollkommen<br />

wie das vonE-Ladesäulen.<br />

In anderen europäischen Ländern<br />

ist Erdgas als Treibstoff<br />

populärer, nur das hilft hierzulande<br />

niemandem. Zwar hat der Volkswagen-Konzern<br />

versprochen, am Ausbau<br />

der Zapfanlagen vonderzeit 900<br />

auf 2000 bis zum Jahr 2025 mitzuwirken,<br />

doch bis dahin müssen sich<br />

wohl auch die Fahrer vonSeat-CNG-<br />

Modellen auf eine andere Fähigkeit<br />

ihrer Wagen verlassen: ganz gewöhnlichen<br />

Sprit zutanken. Sie haben<br />

nämlich auch einen kleinen<br />

Benzintank an Bord, und dessen Inhalt<br />

reicht bestimmt bis zur nächsten<br />

Erdgas-Tanke.<br />

Verkäufe<br />

GebrauchtwaGen<br />

Verkaufsschlager.<br />

Auto deS tAGeS<br />

Auto deS tAGeS<br />

Auto deS tAGeS<br />

Ihr Anzeigenmarkt<br />

in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

opel Cascada Cabrio<br />

Renault Captur<br />

Fiat 500<br />

Gebrauchtwagen<br />

Gebrauchtwagen<br />

tageszulassung<br />

Ausstattung:<br />

Lederausstattung,Klimaautomatik,<br />

el. Verdeck, Verdeckbezug<br />

Premium/Stoff<br />

schwarz, Sport-Fahrwerk,<br />

Sitzheizung,Xenon Scheinwerfer,LED-Rückleuchten,<br />

Audio-Navigationssystem<br />

Navi 950 Europa IntelliLink,<br />

Audiosystem 7Lautsprecher,Lederlenkrad<br />

u.v.m.<br />

dAten &FAkten<br />

Typ:<br />

1.6 Automatik<br />

Ausführung: Turbo Innovation<br />

Leistung: 125 kW/170 PS<br />

Erstzulassung: 03/2018<br />

Kilometer: 15.471<br />

Kraftstoff:<br />

Benzin<br />

Sonderpreis: 28.590 euro<br />

Ausstattung:<br />

Navi, Klima, Sitzheizung,<br />

Zentralverriegelung,<br />

Freisprecheinrichtung,<br />

Bluetooth, USB-Anschluss,<br />

MP-3, Alufelgen, Lederlenkrad,<br />

LED-Tagfahrlicht, elektr.<br />

Außenspiegel, Bordcomputer,Keyless<br />

Go, Multifunktionslenkrad,<br />

u.v.m.<br />

dAten &FAkten<br />

Typ: 0.9 Schaltgetr., Benzin<br />

Ausführung:<br />

TCe90<br />

Leistung: 66 kW/90 PS<br />

Erstzulassung: 05/2019<br />

Kilometer: 20<br />

Kraftstoff:<br />

Benzin<br />

Sonderpreis: 14.390 euro<br />

Ausstattung:<br />

Navi, Klima, Panoramadach,<br />

MP-3,<br />

USB-Anschluss, Radio,<br />

Freisprechanlage<br />

Bluetooth inkl. Audiostreaming,Zentralverriegelung,el.<br />

Außenspiegel,<br />

ZV mit Fernbedienung,Tempomat,<br />

Berganfahrhilfe u.v.m.<br />

dAten &FAkten<br />

Typ: 1.2 8V Schaltgetriebe<br />

Ausführung:<br />

Lounge<br />

Leistung: 51 kW/ 69 PS<br />

Erstzulassung: 03/2019<br />

Kilometer: 10<br />

Kraftstoff:<br />

Benzin<br />

Sonderpreis: 10.850 euro<br />

Anzeigenannahme:<br />

( 030) 2327-50<br />

Verbrauch: 7,2 l/100 km (kombiniert)<br />

9,4 l/100 km (innerorts)<br />

5,9 l/100 km (außerorts)<br />

CO 2 -Emissionen: 169 g/km<br />

(kombiniert) CO 2 -Effizienz: C<br />

DÜRKOP GmbH<br />

Filiale Berlin Prenzlauer Berg<br />

10409 Berlin ·Goethestr. 5/7<br />

Tel.: 030 421809-25<br />

christian.jebautzke@duerkop.de<br />

Verbrauch: 5,6 l/100 km (kombiniert)<br />

6,9 l/100 km (innerorts)<br />

4,8 l/100 km (außerorts)<br />

CO 2 -Emissionen: 127 g/km<br />

(kombiniert) CO 2 -Effizienz: C<br />

DÜRKOP GmbH<br />

Filiale Berlin Prenzlauer Berg<br />

10409 Berlin ·Goethestr. 5/7<br />

Tel.: 030 421809-25<br />

christian.jebautzke@duerkop.de<br />

Verbrauch: 5,6 l/100 km (kombiniert)<br />

6,9 l/100 km (innerorts)<br />

4,8 l/100 km (außerorts)<br />

CO 2 -Emissionen: 127 g/km<br />

(kombiniert) CO 2 -Effizienz: D<br />

DÜRKOP GmbH<br />

Filiale Berlin Prenzlauer Berg<br />

10409 Berlin ·Goethestr. 5/7<br />

Tel.: 030 421809-25<br />

christian.jebautzke@duerkop.de


10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

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Mobile Welten<br />

Als Nissan 2007 seinen Qashqai<br />

auf den Markt brachte,<br />

glaubte kaum jemand an<br />

einen nachhaltigen Erfolg<br />

des Crossovers mit dem gewöhnungsbedürftigen<br />

Namen. Doch weit<br />

gefehlt: Der Asphalt-Cowboy wurde<br />

die absolute Erfolgsgeschichte des japanischen<br />

Herstellers, verkaufte sich<br />

seitdem allein in Deutschland bis<br />

Ende 2018 mehr als 292 000 Mal.<br />

Wenngleich er nicht mehr der Jüngste<br />

ist, sieht er deshalb noch lange nicht<br />

altbacken aus. Zumal er mit dem<br />

kürzlich eingeführten 1.3er Vierzylinder-Turbobenziner,<br />

der mit 140 und<br />

160 PS zu haben ist, über eine saubere<br />

und modereAntriebstechnik verfügt.<br />

Wir haben uns im Test mal den Globetrotter<br />

mit 140-PS-Antrieb angeschaut.<br />

Benannt nach dem südiranischen<br />

Nomadenvolk der „Kaschgai“ wandert<br />

der Kompakt-Crossover weiter<br />

hurtig auf seiner Tour durch die Autowelt.<br />

Er gefällt mit harmonischen<br />

Proportionen und stilistischer Geradlinigkeit,<br />

weil die Designer bei ihm<br />

fast gänzlich auf aggressive Attribute<br />

verzichteten. Zu den gewölbten Stoßfängernpassen<br />

die dynamische Front<br />

mit zugespitztem V-Grill und die geschlitzten<br />

Scheinwerfer, die für 950<br />

Euro Aufpreis mit LED-Lichtern<br />

strahlen. Dazu bietet der Hochbeiner<br />

ausgestellte Radhäuser, die optional<br />

selbst 19-Zöller aufnehmen und hinten<br />

LED-Rückleuchten in Bumerang-<br />

Form.<br />

Viel Platz und passgerechte Sitze<br />

Auch innen gefällt uns der Japaner<br />

mit seiner subtilen Artvon Behaglichkeit.<br />

Hier ist alles auf die Bedürfnisse<br />

des urbanen Kunden, der sich gern<br />

verwöhnen lässt, abgestimmt: viel<br />

Platz und passgerechte Sitze, die mit<br />

Seitenführung und weicher Polsterung<br />

punkten und aus denen man<br />

selbst nach langer Fahrt erholt aussteigt.<br />

Dazu trägt auch die vonNissan<br />

verordnete Ruhe im Auto bei: Aerodynamische<br />

Innovationen aus dem<br />

Flugzeugbau sorgen am Unterboden<br />

für weniger Lärm, ebenso die dickeren<br />

Scheiben und eine verstärkte<br />

Fahrzeugdämmung an der Karosserie.<br />

Vorn registrieren wir ein formschönes<br />

Cockpit mit kristallscharfen<br />

Displays, viel Alu-Look und übersichtlichen<br />

Rundinstrumenten. Für<br />

615 Euro extra gibt es ein Navi, welches<br />

über Staus in Echtzeit informiert.<br />

Der Fahrer greift zudem in ein<br />

handfestes, unten abgeflachtes Dreispeichen-Lenkrad.<br />

Ausreichend groß<br />

ist auch der Kofferraum (430 l). Prakti-<br />

Einstieg<br />

ohne Verzicht<br />

Mit seinen knapp 4,40 Metern Länge passt der Nissan Qashqai genau in das stetig<br />

wachsende Segment der kompakten Crossover.Der optisch und technisch<br />

aufgefrischte Japaner gehört dabei zu den Trendsettern<br />

Der aktuelle Qashqai fährtmit dem typischen Nissan-Gesicht in den Konkurrenzkampf der Kompakt-SUV. PR (5)<br />

Die deutlichsten Verfeinerungen bei Material<br />

und Ausstattung finden sich aber im Inneren.<br />

Sitze, Bedienung der Infotainment-Zentrale,<br />

Kopf- und Schulterfreiheit hinten, der klare<br />

Look des Armaturenbretts -hier kann man sich<br />

wohlfühlen. Man findet sich schnell zurecht.<br />

DER NISSAN QASHQAI 1.3 IM DETAIL<br />

Schon dieBasisvariante namens „Visia“ist unter<br />

anderemmit Multifunktionslenkrad, elektrisch<br />

einstell- und beheizbarenAußenspiegeln,<br />

KlimaanlageundAudiosystem mit CD-Player, Digitalradio<br />

DAB+,vier Lautsprechern und Bluetooth-Freisprecheinrichtung<br />

ausgestattet .<br />

VonRainer Bekeschus<br />

Mitschwimmen in der Stadt oderauf der Landstraßeist<br />

überhauptkein Problem,beim Überholensollteaber<br />

rechtzeitigzweiGängeruntergeschaltet<br />

werden, sonstzieht sich die Sache<br />

argindie Länge. Aufder Autobahn schwingt sich<br />

der Japaner zu maximal185 Sachen auf.<br />

Kein Grund zum Klagen gibt es beim Blick in<br />

den 430 bis 1.585 Liter großen Kofferraum.<br />

Auch die Hinterbänkler finden angenehme<br />

Platzverhältnisse vor. Insgesamt ist die Wahrnehmung<br />

deutlich in Richtung Komfortverschoben.<br />

ker dürfte hier das Unterbodenfach<br />

sowie eineVerstaumöglichkeit für das<br />

Gepäckraumrollo freuen.<br />

Und der Antrieb? Die neuen<br />

Turbo-Benziner,die aus der Kooperation<br />

mit Renault stammen und auch<br />

in der Mercedes A-Klasse ihren<br />

Dienst tun, ersetzen die alten 115 PS<br />

starken 1,2-Liter-Benziner sowie das<br />

163 PS starke 1,6er-Aggregat.<br />

Wirhaben imTest die 140-PS-Variante<br />

an Bord, die einen Benzinpartikelfilter<br />

hat und stets an ein manuelles<br />

Sechsgang-Getriebe gekoppelt ist.<br />

Los geht's mit Startknopf. Mit Leichtigkeit<br />

setzt sich der Qashqai in Bewegung,<br />

stürmt munter mit respektablen<br />

240 Nm vorwärts.Wer indes dieses<br />

Temperament zu sehr strapaziert,<br />

kommt beim Verbrauch allerdings<br />

nicht klar mit den durchschnittlich<br />

angegebenen 5,3 Litern. Das schafft<br />

nur wer mit den Zehenspitzen Gas<br />

gibt.<br />

GrößereService-Intervalle<br />

In der Summe gefällt das Aggregat<br />

aber durchaus mit Kultiviertheit und<br />

Effizienz. Hierfür wurde unter anderemder<br />

Turbolader technisch verbessert.<br />

Statt wie bislang mit pneumatischen<br />

Ventilen haben die Ingenieure<br />

ihn mit einem elektrisch betriebenen<br />

Bypass-Sicherheitsventil (e-Wastegate)<br />

bestückt. Einer der Vorteile:<br />

DurchgeringereWartungskosten sinken<br />

die Betriebskosten, denn die Service-Intervalle<br />

wurden von20000 auf<br />

30 000 Kilometer erweitert.<br />

Lobend erwähnen wollen wir<br />

noch die Dämpfung sowie das gut<br />

trainierte Handling des Qashqai, seinen<br />

ruhigen Geradeauslauf und die<br />

bissig eingreifende Bremsanlage. Als<br />

Minuspunkte stehen im Protokoll: zu<br />

hohe Ladekante (77 cm), knappe<br />

Kopffreiheit im Fond, geringe Zuladung<br />

und eine leicht schwammige<br />

Lenkung.<br />

Serienmäßig verfügt das Basismodell<br />

bereits unter anderem über eine<br />

Klimaanlage, DAB-Radio samt<br />

Smartphone-Integration, geteilt umlegbare<br />

Rücksitze und einen Tempomat.<br />

Alles in allem ist der Qashqai ein<br />

mobiler Hochsitz, der kaum Schwächen<br />

aufweist, preislich nicht zu teuer<br />

ist und sich auch sonst als ein solider<br />

Praktiker für Sportund Freizeit gibt.<br />

DasAuto wurde uns vonNissan zurVerfügunggestellt:<br />

NissanQashqai 1.3 DIG-T. Motor:1,3-l-Vierzylinder-Turbobenziner,Frontantrieb,Sechsgangschaltung,140<br />

PS,0-100 km/h: 10,5 s, Spitze: 193<br />

km/h,Verbrauch: 5,3 lSuper,CO2-Wert121 g/km,<br />

Tank 55 Liter,L/B/H in mm: 4394/1806/ 1590,<br />

Radstand 2646 mm, Kofferraum 430-1585l,Leergewicht<br />

1375 kg,Preis: ab 21.350 Euro<br />

Verkäufe<br />

gebrauchtwagen<br />

opel Mokka X<br />

Auto deS tAGeS<br />

Ausstattung:<br />

Navi, Klima, PDC, Rückfahrkamera,<br />

LED-Licht, Sitzheizung,<br />

Freisprecheinrichtung Bluetooth,<br />

Audio-Navigationssystem<br />

Navi RF 900 Europa Touch (IntelliLink<br />

8-Zoll-Display), Radio,<br />

Zentralverriegelung,<br />

Außenspiegel elektr. anklappbar,Lederlenkrad,<br />

Lenkrad<br />

heizbar u.v.m.<br />

Verbrauch: 6,3 l/100 km (kombiniert)<br />

8,0 l/100 km (innerorts)<br />

5,2 l/100 km (außerorts)<br />

CO 2 -Emissionen: 145 g/km<br />

(kombiniert) CO 2 -Effizienz: C<br />

Typ:<br />

Ausführung:<br />

Leistung:<br />

1.4 Schaltgetriebe<br />

Innovation<br />

103kW/140PS<br />

Erstzulassung: 06/2017<br />

Kilometer: 10<br />

Kraftstoff:<br />

Sonderpreis:<br />

Gebrauchtwagen<br />

dAten &FAkten<br />

Benzin<br />

19.950 euro<br />

DÜRKOP GmbH<br />

Filiale Berlin Prenzlauer Berg<br />

10409 Berlin ·Goethestr. 5/7<br />

Tel.: 030 421809-25<br />

christian.jebautzke@duerkop.de<br />

kaufgesuche<br />

Wir kaufen Wohnmobile +<br />

Wohnwagen, Tel. 03944-36160,<br />

www.wm-aw.de Fa.<br />

“Dank der St. Josefs<br />

Indianerschule lese und<br />

lerne ich mit Begeisterung!”<br />

Mehr Informationen auf:<br />

stjosefs.de/indianerschule<br />

St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V.<br />

Vergessen Sie die Diesel-Panik!<br />

Seinen Alten muss man nicht verkaufen. In Berlin werden nur wenige Meter Straße gesperrt<br />

VonKlaus Kronsbein<br />

Die <strong>Berliner</strong> Luft ist nicht mehr<br />

dufte. Erhöhte Stickstoffoxid-<br />

Wertemachen unsereStadt nun auch<br />

zu einer„Intensivstadt“. Diesel-Besitzer<br />

geraten in Panik. Aber: Niemand<br />

muss sein Auto tauschen oder verkaufen.<br />

In Berlin werden nicht einmal<br />

3(!) Kilometer Straße insgesamt gesperrt.<br />

Also: Runter vom Gas, entspannen<br />

und unsere Tipps zur Umfahrung<br />

der wenigen Meter gesperrter<br />

Strecken lesen.<br />

Berlin ist also nun „Intensivstadt“.<br />

So werden Städte genannt, in denen<br />

Messungen eine Belastung vonmehr<br />

als 40 Mikrogramm Stickstoffoxid pro<br />

Kubikmeter ergeben. 59 Mikrogramm<br />

wurden 2018 an der Leipziger<br />

Straße gemessen. Die Folge: Einige<br />

Straßen in Berlin werden für alte Diesel<br />

gesperrt. Na und?<br />

Wereinen alten Diesel fährt, sollte<br />

nicht in Panik geraten. Eine flächendeckende<br />

Fahrverbotszone – zum<br />

Beispiel entsprechend der Umweltzone<br />

innerhalb des S-Bahn-Rings –ist<br />

erst einmal vomTisch. Frühestens im<br />

August werden auf vielleicht 15 Abschnitten<br />

in Berlin Durchfahrverbote<br />

für Diesel bis Euro 5verhängt. Dazu<br />

zählen Teilstücke von Leipziger<br />

Straße, Reinhardtstraße, Friedrichstraße,Brückenstraße<br />

und Hermannstraße.Wer<br />

trotzdem hier durch fährt<br />

(und vielleicht doch einmal erwischt<br />

wird), zahlt für einen Pkw 20, für Lkw<br />

ab 3,5 Tonnen 75 Euro Bußgeld.<br />

Das ist aber kein Grund, Panik zu<br />

haben oder sich gleich sogar ein<br />

neues Auto zu kaufen! Denn auf dem<br />

<strong>Berliner</strong> Stadtgebiet gibt es Straßen in<br />

einer Gesamtlänge vonrund 5000 Kilometern.<br />

Unddavon werden nur wenige<br />

Kilometer (insgesamt nicht einmal<br />

3Kilometer) insgesamt für Alt-<br />

Diesel gesperrt. Die folgenden Sperrungen<br />

wurden bisher veröffentlicht.<br />

Unddie <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> nennt Ihnen<br />

dazu die Umfahrungsmöglichkeiten.<br />

Charlottenburg: Spandauer Damm<br />

von Klausenerplatz bis Sophie-Charlotte-Straße.<br />

Umfahrung: Schloßstraße<br />

- Neufertstraße - Klausener<br />

Platz -Gardes-du-Corps-Straße -Sophie-Charlotte-Straße<br />

- Spandauer<br />

Damm. Großräumiger: Schloßstraße<br />

- Kaiserdamm - Sophie-Chaerlotte-<br />

Straße -Spandauer Damm.<br />

Mitte: Brückenstraße vonKöpenicker<br />

bis Holzmarktstraße. Umfahrung:<br />

Köpenicker Straße - Michaelkirchstraße<br />

-Holzmarktstraße.<br />

Mitte: Friedrichstraße von Mittelstraße<br />

bis Dorotheenstraße. Umfahrung:<br />

Friedrichstraße - Dorotheenstraße<br />

-Charlottenstraße -Unter den<br />

Linden.<br />

Mitte: Leipziger Straße von Charlottenstraße<br />

bis Leipziger Platz. Umfahrung:<br />

Charlottenstraße - Mohrenstraße<br />

-Wilhelmplatz -Voßstraße -<br />

Ebertstraße -Potsdamer Platz.<br />

Mitte: Reinhardstraße von<br />

Charitéstraße bis Kapelle-Ufer.<br />

Umfahrung: Luisenstraße -<br />

Schumannstraße - Unterbaumstraße<br />

-Margarete-Steffin-Straße -<br />

Alexanderufer - Kapelle-<br />

Ufer/Hugo-Preuß-Brücke.<br />

Moabit: Alt-Moabit von Gotzkowkystraße<br />

bis Beusselstraße.Umfahrung:<br />

Gotzkowskystraße - Zwinglistraße -<br />

Beusselstraße - Kaserin-Augusta-<br />

Straße.<br />

Moabit: Stromstraße von Bugenhagenstraße<br />

bis Turmstraße. Umfahrung:<br />

Stromstraße - Perleberger<br />

Straße - Lübecker Straße - Turmstraße.<br />

Neukölln: Hermannstraße vonSilbersteinstraße<br />

bis Emser Straße.Umfahrung:<br />

Silbersteinstraße -Karl-Marx-<br />

Straße -Emser Straße.<br />

Neukölln: Silbersteinstraße von Hermannstraße<br />

bis Karl-Marx-Straße.<br />

Umfahrung: Hermannstraße - Kranoldstraße<br />

-Bendastraße -Glasower<br />

Straße -Karl-Marx-Straße.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 11<br />

· ·<br />

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Börse<br />

Tagesgeld Zins p.a. für Beträge<br />

Kundenkontakt ab 1€ 5.000€ 50.000€<br />

Advanzia */**<br />

advanzia.com - 1,00 1,00<br />

NIBC Direct */**<br />

nibcdirect.de 0,75 0,75 0,75<br />

Renault Bank direkt */**<br />

renault-bank-direkt.de 0,70 0,70 0,70<br />

Akbank<br />

akbank.de 0,41 0,41 0,41<br />

Ikano Bank<br />

ikanobank.de 0,34 0,34 0,34<br />

ING *<br />

ing.de 1,00 1,00 1,00<br />

Santander<br />

santander.de 0,03 0,03 0,03<br />

Postbank<br />

postbank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse (Online)<br />

berliner-sparkasse.de 0,01 0,01 0,01<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse (Online)<br />

mbsdirekt.de 0,01 0,01 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />

Sparda Berlin (Online)<br />

sparda-b.de - 0,001 0,001<br />

BBBank<br />

bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

Mittelwert von 85 Banken 0,18 0,18 0,17<br />

*Neukunden /Neuanlagen<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Ratenkredite 10.000 Euro<br />

Kreditzinsen, bonitätsunabhängig bzw.2/3 Zins<br />

Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />

Deutsche Skatbank<br />

skatbank.de 2,89 2,89 2,89<br />

PSD Bank Nürnberg<br />

psd-nuernberg.de 2,93 2,93 2,93<br />

EthikBank<br />

ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />

DKB Deutsche Kreditbank<br />

dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />

SWK Bank<br />

couchkredit.de 3,49 3,49 3,49<br />

Targobank<br />

targobank.de 3,10 3,10 3,10<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 3,74 4,98 4,74<br />

Postbank<br />

postbank.de 3,79 3,79 3,79<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />

ING<br />

ing.de 3,99 3,99 3,99<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 3,49 3,69 3,69<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />

ABK Allgemeine Beamten Bank<br />

030/28535200 4,49 4,49 3,39<br />

BBBank<br />

030 202480 5,82 5,61 5,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />

Mittelwert von 70 Banken 4,21 4,30 4,38<br />

Sparbriefe und<br />

langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Jahre 5Jahre 8Jahre<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 1,31 1,41 -<br />

akf bank **<br />

akf.de 1,05 1,20 1,20<br />

Ziraat Bank<br />

ziraatbank.de 1,05 1,20 -<br />

VTB Direktbank<br />

vtbdirekt.de 1,00 1,20 1,20<br />

renault bank direkt<br />

renault-bank-direkt.de 1,00 1,20 -<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,60 1,10 -<br />

Santander<br />

santander.de 0,60 0,90 1,22<br />

ING<br />

ing.de 0,07 0,12 -<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 0,05 0,05 0,05<br />

Postbank<br />

postbank.de - - -<br />

Isbank<br />

isbank.de 1,00 1,15 -<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de - - 0,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,01 - 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 - - -<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,75 0,93 0,86<br />

*Neukundenangebot<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Festgeld für 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 0,81 0,91 1,01<br />

PrivatBank 1891 **<br />

privatbank1891.com 0,56 0,57 0,75<br />

Bank11<br />

bank11.de 0,40 0,50 0,60<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,20 0,45 0,65<br />

abcbank<br />

abcbank.de - 0,45 0,55<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de - 0,05 0,05<br />

Santander<br />

santander.de - 0,01 0,20<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />

ING<br />

ing.de - - 0,03<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de - - 0,01<br />

Isbank<br />

isbank.de 0,35 0,35 0,50<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,02 0,03 0,05<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

mbs-potsdam.de - - 0,01<br />

Sparda Berlin<br />

sparda-b.de - - 0,002<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

-030/86986969 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,23 0,28 0,45<br />

*6Monate Neukundenangebot<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />

zurückfallende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Verlierer Index<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Investmentfonds<br />

Gewinner<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

aufholende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />

die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />

vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />

Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />

Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />

die horizontale Achse die Veränderung des<br />

vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />

relativ gesehen besten Performance befinden<br />

sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />

Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />

Performance links unten. Die Grösse der<br />

Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />

sind, richtet sich nach der Höhe der<br />

Marktkapitalisierung.<br />

AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />

27.06. 27.06. VORW.<br />

WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />

A.Ad.InGlA A 106,79 103,68 104,40<br />

Adifonds A A 124,71 118,77 118,73<br />

AdiverbaA A 162,48 154,74 156,83<br />

AdvFixedIncAEUR A 103,44 100,43 100,45<br />

Aktien Europa A A 93,39 88,94 89,56<br />

All Stratfds Ba A A 87,86 84,48 85,19<br />

BiotechnologieA A0,49 155,38 147,98 154,01<br />

ConcentraA A0,36 117,89 112,28 112,25<br />

CONVEST 21 VL A 61,04 58,13 59,12<br />

East. Europe EqA A1,96 102,18 97,31 97,80<br />

Emerging Europe A A 349,06 332,44 333,35<br />

Eur Renten AE A1,35 64,90 63,32 63,29<br />

Eur Renten KAE A0,41 41,91 41,09 41,09<br />

Euro RentenfondsAT T 110,25 107,56 107,52<br />

EuropaVisionA A0,95 26,94 25,66 25,97<br />

Europazins A A0,78 57,65 55,97 56,06<br />

Flexi Rentenf.A A1,27 94,68 91,48 91,67<br />

FondakA A 177,09 168,66 168,77<br />

Fondis A 86,72 82,59 83,95<br />

Fondra A 118,23 113,68 113,73<br />

Fonds Japan A A0,19 58,58 55,79 56,13<br />

Fonds Schweiz A A1,41 491,28 467,89 470,94<br />

Geldmkt SP AE A0,36 46,60 46,60 46,60<br />

Gl. Intell. Cap.A A0,31 104,62 99,64 101,26<br />

Global Eq.Divid A A1,84 113,57 108,16 109,67<br />

Industria A A1,63 100,83 96,03 96,52<br />

Informationst.A A0,76 262,79 250,28 257,04<br />

Interglobal A A1,01 354,04 337,18 342,61<br />

InternRentA A0,36 49,31 47,87 48,17<br />

Kapital Plus A A0,65 65,69 63,78 63,81<br />

Nebw.Deutschl.A A0,95 308,31 293,63 296,01<br />

Nürnb.Eurold.A A 134,30 127,90 128,21<br />

Plusfonds A 154,62 147,26 149,57<br />

Rentenfonds A A0,90 89,52 87,34 87,37<br />

RohstofffondsA A0,31 67,42 64,21 63,34<br />

Thesaurus AT T 959,01 913,34 913,08<br />

Trsy ShrtTrm+€A A 94,41 93,48 93,48<br />

US Equity C2 A0,20 66,33 66,33 67,39<br />

US LargeCap Gr.A A0,28 94,86 90,34 92,57<br />

Verm.Deutschl.A A0,69 179,95 171,38 171,08<br />

Verm.Europa A A1,13 49,13 46,79 47,13<br />

Wachstum Eurol A A 121,42 115,64 116,19<br />

Wachstum Europa A A0,99 125,81 119,82 119,97<br />

ALTE LEIPZIGER<br />

Aktien Deutschland A 114,68 109,22 110,17<br />

Trust €uro Dfsv A 45,81 45,81 45,81<br />

Trust €uro Renten A 48,26 46,85 46,84<br />

WWW.AMPEGA.DE<br />

Amp DivPlus Akt P A2,50 135,09 128,66 129,86<br />

Amp GenderPlus Akt T0,35 108,22 104,06 105,41<br />

Amp Global Renten A0,20 17,93 17,28 17,41<br />

Amp Rendite Renten A0,25 22,21 21,56 21,57<br />

BLACKROCK<br />

BGF EmeEurA2 EUR T 114,60 114,60 113,03<br />

Euro BondA2 T 30,09 30,09 30,04<br />

World EnergyA2 T 16,62 16,62 16,62<br />

World GoldA2 T 30,29 30,29 30,15<br />

BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT<br />

Bd.Euro Med.Term* T 185,56 185,56 185,49<br />

Bd.Euro Sh.Term* T 122,50 122,50 122,48<br />

BNPP L1 Seasons Cl* T 98,77 99,29<br />

Eq.High Div.Europe* T 92,87 92,87 93,55<br />

Euro ShortTermBd* T 114,10 114,10 114,08<br />

MoneyMkt Euro* T 207,88 207,88 207,89<br />

CREDIT SUISSE<br />

CS EF(L)S&MC Ger.B* T 2757,26 2757,26 2782,95<br />

CS EUROREAL* A1,54 7,52 7,52<br />

WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />

Aktfds RheinEdit P A 54,32 51,61 52,05<br />

AriDeka CF A0,65 70,23 66,72 66,97<br />

Berol.Ca.Chance A0,19 55,65 54,03 54,46<br />

Berol.Ca.Premium A0,21 66,54 64,29 64,95<br />

Berol.Ca.Sicherh. A0,16 44,43 43,35 43,31<br />

Berol.Ca.Wachst. A0,15 42,26 41,13 41,17<br />

BerolinaRent Deka A 41,20 39,76 39,85<br />

Deka Immob Europa A0,80 49,19 46,73 46,71<br />

Deka-Conv.Rent CF A 46,23 44,56 44,42<br />

Deka-Dtschl Akt Str A0,64 105,76 100,72 101,47<br />

Deka-Europa Akt Str A1,30 66,68 63,50 63,81<br />

DekaFonds CF A0,34 111,19 105,63 106,41<br />

DekaLux-EuropaTF A 59,41 59,41 59,90<br />

DekaLux-PharmaT.TF A 281,29 281,29 285,74<br />

DekaLuxT-Akt Asien A 759,32 721,38 720,22<br />

DekaRent-Intern.CF A0,12 20,34 19,75 19,83<br />

DekaSpezial CF A1,16 378,50 364,82 370,86<br />

DekaStruk.Wachst. A0,15 43,13 42,28 42,28<br />

DekaTresor T 89,74 87,55 87,49<br />

in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />

schlechter besser als der DAX<br />

+160<br />

+140<br />

+120<br />

+100<br />

+80<br />

+60<br />

+40<br />

+20<br />

–20<br />

–40<br />

Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahl der Aktien)<br />

DIE BESTEN GELDMARKTFONDS IM VERGLEICH<br />

PREIS PERFORMANCE IN %<br />

TITEL ISIN 27.06. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />

Vontobel US Dollar MoneyB* LU0120690226 136,27 USD 0,38 1,91 2,98 5,68 6,20 WWWWW 0,47<br />

Pictet Sh.-Term M.Mkt P LU0128496485 140,22 USD 0,20 1,28 2,44 5,21 5,95 WWW 0,31<br />

Pictet Sov. S-TM.Mkt P LU0366537446 107,22 USD 0,21 1,23 2,29 4,68 5,09 WW 0,20<br />

Fidelity Ir ILF USD Acc* IE0003323619 17873,37 USD 0,21 1,24 2,35 4,68 5,04 WW 0,15<br />

Deka. DekaLux-Geldm:USD LU0065060971 96,17 USD 0,23 1,37 2,32 4,61 5,14 WWWWWW 0,57<br />

Deka. DekaTresor DE0008474750 87,55 EUR 0,59 1,85 1,19 2,82 4,98 WWWWWW 0,54<br />

LeggM GF WA US Gov.Liq A* IE00B19Z6R17 108,63 USD 0,14 0,88 1,68 2,77 2,80 WWWWWWW 0,67<br />

Deka. Deka Flex:EUR C LU0027797579 1213,10 EUR –0,02 0,12 0,38 1,08 1,83 WWWWWWW 0,60<br />

apo Asset VarioZins Plus* DE0005324222 51,09 EUR 0,18 1,25 0,33 1,02 1,04 WWWWWW 0,58<br />

Deka. Deka FlexZins CF LU0249486092 974,76 EUR 0,15 0,74 0,73 0,76 0,95 WW 0,18<br />

DWS DtFloat R.Nts LC LU0034353002 83,94 EUR 0,04 0,71 –0,19 0,08 0,39 WW 0,21<br />

Federated Euro-Kurzlaeufer* IE0001475106 14,38 EUR ±0,00 0,35 ±0,00 0,07 0,49 WWWWW 0,50<br />

Deka. Deka InGarKzptCF(T) LU0250598322 5769,70 EUR ±0,00 ±0,00 ±0,00 ±0,00 0,19 W 0,07<br />

LVM Euro-Kurzläufer* IE0000641252 28,73 EUR –0,03 0,35 ±0,00 ±0,00 0,45 WWWWW 0,50<br />

Fidelity Ir ILF GBP AFlex Dis IE0003323387 1,00 GBP ±0,00 ±0,00 ±0,00 ±0,00 ±0,00 WW 0,15<br />

Bantleon Cash IA* LU0371477885 86,25 EUR 0,23 0,51 0,23 –0,08 0,38 WW 0,16<br />

Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am vwd funds service, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet<br />

nach BVI Methode. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />

Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />

Fonds. Keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />

Digit Kommunik TF A 78,06 78,06 79,16<br />

EuropaSelect CF A0,40 67,81 65,36 65,96<br />

Keppler-EmMkts-Inv A1,06 38,64 36,80 36,70<br />

Lingohr-Eurp-Sys A1,15 67,85 64,62 65,19<br />

Lingohr-Systemat A1,22 117,14 111,56 112,13<br />

Multirent-Invest A1,13 35,56 34,52 34,47<br />

Naspa-Europafonds* T 44,77 44,77 44,77<br />

PrivatDepot 3B A0,11 30,12 30,12 30,16<br />

RenditDeka A0,15 25,07 24,34 24,23<br />

Rntfds RheinEdit A 30,34 29,28 29,24<br />

StarCap-Corp Bd-Inv A 31,63 31,32 31,34<br />

Technologie CF T0,12 40,64 39,17 39,69<br />

Weltzins-Invest P A1,33 25,06 24,33 24,33<br />

WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />

Basler-Aktienf DWS A0,34 67,93 64,87 65,34<br />

Basler-InternDWS A1,26 114,38 109,23 109,79<br />

Basler-Rentenf DWS A0,45 26,82 25,61 25,59<br />

Deut ESG Eurp Eq L T 75,55 72,81 73,42<br />

Deut.Inv.IMltCrLDH A3,10 102,04 98,98 98,86<br />

Deut.Inv.IGlBdHCRC T 106,54 103,87 103,91<br />

Deut.Inv.IIAs.T.Di T 156,95 149,10 148,60<br />

DWS€UltSh FI6-12 T 68,01 68,01 68,02<br />

DWSAkkumula T 1199,40 1142,28 1160,45<br />

DWSAkt.Strat.D T 421,25 401,18 404,00<br />

DWSBalance T 113,05 108,70 109,22<br />

DWSBiotech T 203,63 193,93 201,91<br />

DWSConc GS&P Food A 363,75 346,43 353,09<br />

DWSCov Bond Fd LD A 56,61 55,23 55,21<br />

DWSD.Akt.O T 395,31 395,31 400,24<br />

DWSDefensiv T 116,21 112,82 113,12<br />

DWSDeutschland T 229,92 218,96 220,43<br />

DWSEUR Bds (Long) T 1938,79 1882,31 1882,25<br />

DWSEUR Reserve LC T 134,47 133,14 133,15<br />

DWSEurlStrRent LD A 33,61 32,78 32,79<br />

DWSEurop. Opp LD A 328,10 312,47 313,16<br />

DWSEurorenta A1,31 58,34 56,63 56,68<br />

DWSEurovesta A 132,36 126,05 127,46<br />

DWSFinanTypO ND A 64,19 64,19 64,93<br />

DWSGM&MTypO A 58,48 58,48 58,59<br />

DWSGlb.SM Cap A 72,29 68,84 69,55<br />

DWSGlbl Growth A 131,77 125,49 127,32<br />

DWSHeal. CTypO T 255,87 255,87 259,80<br />

DWSInst. Money+ T14067,96 13928,67 13929,37<br />

DWSIntern.Rent.O T 129,31 129,31 130,25<br />

DWSInter-Renta LD A 14,90 14,46 14,48<br />

DWSInvesta A 171,16 163,01 164,25<br />

DWSOsteuropa T 661,00 629,52 625,53<br />

DWSTechn.TypO A 201,68 201,68 206,86<br />

DWSTelemedia OND A 166,21 166,21 169,42<br />

DWSTopAsien T 175,53 168,78 168,66<br />

DWSTop Dividen LD A 131,71 125,43 126,94<br />

DWSTop Europe A 151,46 145,63 146,49<br />

DWSTop Prtf Off T 72,82 69,35 69,82<br />

DWSTopWorld A 116,09 111,62 113,34<br />

DWSTRC Deutschl. T 176,47 168,06 168,56<br />

DWSUSDollar Res A2,77 193,61 191,69 191,59<br />

DWSUSEq.Typ O T 418,70 418,70 426,04<br />

DWSUSGrowth A 230,15 219,19 224,69<br />

DWSVermbf.I LD A 174,80 166,47 169,28<br />

DWSVermbf.R LD A 19,70 19,13 19,11<br />

DWSVors.AS(Dyn.) T 128,38 123,43 124,37<br />

DWSI GE LD A1,82 188,84 179,40 179,89<br />

Global Hyb Bd LD A 41,40 40,19 40,33<br />

Gottlieb Daimler T 75,04 72,15 72,97<br />

grundb.europa RC A 42,19 40,18 40,14<br />

LatinAmerican Eq T 135,21 128,45 132,27<br />

Nomura Jp Grwth LC T 56,33 54,16 53,60<br />

Qi Eurozone Eq RC T 98,02 93,35 94,37<br />

Qi LowVol Europe NC T 277,19 277,19 280,67<br />

WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />

DJE Real Estate P A 1,03 0,98 0,98<br />

DJE-Div&Sub I T 453,91 453,91 457,49<br />

DJE-Div&Sub P T 430,93 410,41 413,66<br />

DJE-Div&Sub XP A 272,81 272,81 274,93<br />

DJE-Europa I T 392,04 392,04 394,12<br />

DJE-Sht Term Bd I T 143,78 143,78 143,82<br />

0<br />

GSW Immobilien<br />

Eckert &Ziegler<br />

Dax (+3,10%seit 4Wochen,–0,63% seit 12 Monaten)<br />

DeagDt. Dt.Entert.<br />

<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />

IVU TrafficTechn.<br />

Techn.<br />

Westgrund<br />

TLG Immobilien<br />

TradegateWertpapier.<br />

Accentro Real Est.<br />

in den vergangenen 4Wochen (%)<br />

schlechter besser als der DAX<br />

Quirin Privatbank<br />

–20 –15 –10 –5 0 +5 +10 +15 +20 +25<br />

FIDELITY<br />

America EUR A 10,21 9,70 9,79<br />

Euro Balanced Fund A 18,74 18,11 18,12<br />

Euro Stoxx 50 Fund A 10,97 10,97 11,04<br />

European Growth A 16,71 15,88 16,00<br />

European Sm. Comp. A 55,07 52,32 52,57<br />

GermanyFund A 58,42 55,51 55,62<br />

International EUR A 54,25 51,54 52,10<br />

Nordic Fund A 1388,00 1319,00 1329,00<br />

Port.Sel.Gr.&Inc. A 28,08 27,13 27,19<br />

South Ea.As.USD A 10,01 9,51 9,45<br />

US Dollar Bond A0,07 7,77 7,51 7,49<br />

WorldFund A 25,42 24,15 24,49<br />

WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />

Growth.Inc.Ad* A 23,38 22,04 22,07<br />

TEM Asian SmCp.A a* T 60,58 57,40 57,92<br />

TEM Em.Mkts BdAd* A 6,66 6,46 6,47<br />

TEM Gl.(Eur) Ad* A 20,54 19,46 19,54<br />

TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 40,87 38,72 39,12<br />

TEM GlobalAd* A 36,63 34,71 34,74<br />

TEM Gr.(Eur)Aa* T 17,39 16,48 16,50<br />

TEM Gr.(Eur)Ad* A 17,50 16,58 16,60<br />

SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />

HANSAeuropa A A1,45 48,25 45,96 46,31<br />

HANSAinter.A A0,36 19,79 19,12 19,25<br />

HANSArenta A0,47 24,84 24,00 24,00<br />

HANSAzins A0,10 24,61 24,36 24,38<br />

SI BestSelect T 138,23 131,65 133,20<br />

WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />

FFPB MTrend Dplus A 14,49 13,80 13,93<br />

FFPB RENDITE A 11,57 11,23 11,23<br />

Mu.In.Spezial OP R T 44,13 41,93 42,04<br />

WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />

Greater China EqA T 66,99 63,64 63,64<br />

JANUS HENDERSON<br />

China FA2Acc USD T 20,20 20,00<br />

GlbTechologyA2 T 92,51 93,17<br />

Japanese Equity T 16,42 16,35<br />

Japanese S.CA2 T 52,95 52,48<br />

PanEuro Sm CoA2 T 47,85 48,15<br />

TELEFON +49 89 2867-2867<br />

EuroFlex A0,66 44,48 44,04 44,74<br />

EuroKapital A0,81 44,76 42,63 43,61<br />

EuroRentA A0,27 32,00 30,92 31,20<br />

ProInvest A 178,33 169,84 171,68<br />

METZLER<br />

Akt Deutschl.AR* A 193,47 184,26 185,48<br />

Aktien Europa AR* A 127,80 121,71 122,26<br />

Wachstum Internat.* T 195,25 185,95 188,93<br />

PSISoftwareSoftware<br />

Fernhwk. Neukölln<br />

Rocket Internet<br />

Beta SystemsSoftware<br />

MagForce<br />

Zalando<br />

MBB<br />

First Sensor<br />

Hypoport<br />

Axel Springer<br />

Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />

MONEGA<br />

ARIADActiveAll I* A0,39 112,48 112,48 112,53<br />

IIV Mikrofinanz R* A 101,34 98,39 98,39<br />

LandertBond Opp* A 51,12 51,12 51,10<br />

VM Sterntaler II* A 117,21 112,70 112,65<br />

WahreWerteFonds R* T 50,53 48,59 49,04<br />

ODDO BHF<br />

AlgoGlobal DRW-€* A 105,81 100,77 102,21<br />

Basis-Fonds I* T 138,95 138,95 138,94<br />

O.BHF AccuZins CR* T 308,29 299,31 299,68<br />

O.BHF AlgoEur DRW* A 109,63 104,41 105,41<br />

O.BHF FRA EFF* A 215,40 205,14 206,53<br />

WWW.PICTETFUNDS.COM<br />

Biotech HP € T 509,70 485,43 492,07<br />

Biotech PEUR T 659,84 628,42 638,32<br />

Clean EnergyP€ T 83,58 79,60 79,38<br />

Digital P T 340,07 323,88 327,02<br />

Em.Mrkts PEUR T 531,87 506,54 508,67<br />

EUR Bonds P* T 605,68 588,04 586,81<br />

EUR Bonds Pdy* A 356,37 345,99 345,27<br />

EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 137,56 133,55 133,52<br />

Gl.Em.Debt-HP EUR* T 263,39 255,72 257,41<br />

Great.China PEUR T 527,33 502,22 502,72<br />

Health HP € T 212,70 202,57 204,39<br />

Health PEUR T 261,46 249,01 251,75<br />

Indian Eq. PEUR T 492,83 469,36 467,11<br />

Robotics PEUR T 160,39 152,75 152,52<br />

Robotics REUR T 155,19 148,83 148,62<br />

Russian Equ. PEUR T 73,90 70,38 69,89<br />

Sh.-Term M.Mkt P T 135,40 135,40 135,41<br />

Sh.-Term M.Mkt Pdy A 92,92 92,92 92,92<br />

Water P€ T 345,70 329,24 332,89<br />

SEB ASSET MANGAGEMENT<br />

SEB Conc. Biotech.* A0,47 94,74 93,80 96,76<br />

SEB Green Bond D* A0,79 53,40 52,61 52,59<br />

SEB ImmoInvest A 7,00 6,65 6,64<br />

SEB Sust.HighYield* A0,84 35,50 35,15 35,21<br />

SEBTrdSys®Rent.I* A0,33 56,21 55,93 55,88<br />

SEBTrdSys®Rent.II* A0,33 57,89 55,94 55,88<br />

WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />

Priv.Fonds:Flex.* A0,38 100,95 100,95 101,24<br />

Priv.Fonds:FlexPro* A0,46 125,28 125,28 125,48<br />

PrivFd:Konseq.* T 97,59 97,59 97,64<br />

PrivFd:Konseq.pro* T 113,14 113,14 113,33<br />

PrivFd:Kontr.* A0,46 128,44 128,44 128,80<br />

PrivFd:Kontr.pro* A0,50 147,29 147,29 148,32<br />

UniAbsoluterEnet-A* A0,17 44,97 44,97 45,02<br />

UniAbsoluterErt.A* A0,17 45,50 44,61 44,66<br />

UniDeutschland* T 207,65 199,66 201,05<br />

UniEuroAktien* A 74,18 70,65 71,00<br />

UniEuroRenta* A 68,79 66,79 66,70<br />

UniEuroSt.50A* A 53,31 51,26 51,61<br />

Unifavorit:Aktien* A 154,97 147,59 150,04<br />

UniFonds* A 52,92 50,40 50,82<br />

UniGlobal* A 238,63 227,27 230,81<br />

UniGlobal-net-* A 136,25 136,25 138,38<br />

UniImmo:Dt.* A2,10 95,99 91,42 91,40<br />

UniImmo:Europa* A 57,73 54,98 54,90<br />

UniImmo:Global* A1,00 52,80 50,29 50,23<br />

UniKonzept: PortA* A0,16 45,07 43,34 43,41<br />

UniOpti4* A 98,49 98,49 98,48<br />

UniRak* A0,62 126,10 122,43 123,16<br />

UniRak Konserva A* A 118,36 116,04 116,21<br />

UniStrat:Ausgew.* T 64,45 62,57 62,82<br />

UniStrat: Konserv.* T 71,34 69,26 69,37<br />

SONSTIGE FONDS<br />

Aberd.A.M. Degi Europa A0,23 1,33 1,27 1,27<br />

ACATIS Aktien Global A* T 331,11 315,34 319,43<br />

Commerz hausInvest A0,40 43,80 41,71 41,70<br />

HSBC Global European Equity PD* A 38,25 38,25 38,38<br />

iii INTER ImmoProfil A 58,03 55,27 55,28<br />

INKA German Eq.* T 224,95 214,24 215,85<br />

La FrançaisVe-RI Equ. Europe A0,52 87,91 83,72 84,63<br />

La FrançaisVeri M.Ass.Alloc A0,90 147,25 140,24 141,24<br />

ÖkoworldÖkoVision Classic T 192,59 183,42 186,91<br />

Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 204,36 198,41 199,84<br />

Universal Fiduka Univ.I* A 151,33 148,36 149,23<br />

WARBURG DirkMüllerPremAkti* T 105,61 101,55 101,15<br />

WARBURG Multi-Asset Sel R* T 77,23 73,55 73,61<br />

Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />

A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />

sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />

T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />

wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />

Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />

Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />

Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />

Tag.<br />

* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />

kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />

Währungen<br />

1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />

Dänemark DKK 7,12 /7,88<br />

England GBP 0,85 /0,93<br />

Japan JPY 117,01 /131,15<br />

Polen PLN 3,80 /4,89<br />

Russland RUB 63,93 /80,84<br />

Schweden SEK 10,10 /11,25<br />

Schweiz CHF 1,08 /1,16<br />

Tschechien CZK 21,71 /28,11<br />

Ungarn HUF 271,02 /401,17<br />

USA USD 1,07 /1,20<br />

Metalle und Münzen<br />

27.06. (in €) Ankauf Verkauf<br />

Krügerrand (1 oz) 1235,0 1247,0<br />

Maple Leaf (1/2 oz) 613,0 663,6<br />

Maple Leaf (1/4 oz) 306,5 338,9<br />

Gold (1 kg) 39484,0 40116,0<br />

Silber (1 kg) 419,5 560,7<br />

Platin (100 g) 2223,0 2916,1<br />

(in €/100 kg) 27.06. 21.06.<br />

Blei in Kabeln 196,35 195,60<br />

Kupfer (DEL-Notiz) 531,82 533,59<br />

Messing MS 63/37 530,00 536,00<br />

Zinsen und Renditen<br />

10-j. Staatsanleihen<br />

27.06. +/–% 21.06.<br />

Australien 1,349 +5,47 W 1,279<br />

Belgien 0,073 W -40,16 0,122<br />

Dänemark -0,258 W -14,67 -0,225<br />

Deutschland -0,317 W -13,62 -0,279<br />

Finnland -0,015 WWWWWWWWW -350 0,006<br />

Frankreich 0,003 WW -94,55 0,055<br />

Griechenland 2,487 W -2,51 2,551<br />

Großbritannien 0,830 W -2,47 0,851<br />

Italien 2,128 W -1,62 2,163<br />

Japan -0,146 +15,18 W -0,173<br />

Kanada 1,479 W -0,65 1,489<br />

Niederlande -0,147 W -33,64 -0,110<br />

Österreich -0,039 WWWWWWWWWW -387,5 -0,008<br />

Portugal 0,481 W -15,76 0,571<br />

Russland 7,460 W -0,13 7,470<br />

Schweden 0,029 +222,22 WWWWWW 0,009<br />

Schweiz -0,530 0 -0,530<br />

Spanien 0,392 W -10,5 0,438<br />

USA 2,032 W -1,23 2,058<br />

Sonstige 27.06. 21.06.<br />

REX 144,58 144,65<br />

Umlaufrendite -0,33 -0,34<br />

Ausländische Leitzinsen<br />

Konjunkturdaten<br />

Satz in %<br />

gültig ab<br />

Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />

Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />

Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />

Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />

Schweden Pensionssatz -0,25 09.01.2019<br />

Tschechien Diskontsatz 1,00 03.05.2019<br />

Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />

Norwegen Deposits Rate 1,25 20.06.2019<br />

Schweiz 3M Libor -0,727 27.06.2019<br />

Australien Target-Cash Rate 1,25 04.06.2019<br />

Hongkong Prime Rate 2,75 20.12.2018<br />

Japan Diskontsatz -0,10 01.02.2016<br />

Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />

Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />

USA Diskontsatz* 3,00 21.01.2019<br />

USA Fed Funds Rate 2,50 19.12.2018<br />

BIP-Wachstum°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 0,70 (03.19) 0,70 (07.19)<br />

Eurozone 1,20 (03.19) 1,20 (07.19)<br />

Frankreich 1,20 (03.19) 1,30 (07.19)<br />

Grossbritannien 1,80 (03.19) 1,20 (07.19)<br />

Italien -0,10 (03.19) 0,00 (07.19)<br />

Japan 0,90 (03.19) 0,70 (07.19)<br />

Schweiz 1,70 (03.19) 1,00 (07.19)<br />

USA 3,20 (03.19) 2,80 (07.19)<br />

Deutschland -1,90 (04.19) 4,90 (05.19)<br />

Eurozone -0,40 (04.19) 7,60 (04.19)<br />

Frankreich 1,10 (04.19) 8,70 (04.19)<br />

Grossbritannien -1,10 (04.19) 3,80 (03.19)<br />

Italien -1,50 (04.19) 10,20 (04.19)<br />

Japan -1,10 (04.19) 2,40 (04.19)<br />

Schweiz 4,30 (03.19) 2,40 (05.19)<br />

USA 2,00 (05.19) 3,60 (05.19)<br />

Inflation°°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 1,60 (06.19) 1,50 (07.19)<br />

Eurozone 1,20 (05.19) 1,20 (07.19)<br />

Frankreich 1,00 (05.19) 1,10 (07.19)<br />

Grossbritannien 2,00 (05.19) 1,70 (07.19)<br />

Italien 0,80 (05.19) 0,60 (07.19)<br />

Japan 0,70 (05.19) 0,80 (07.19)<br />

Schweiz 0,60 (05.19) 0,50 (07.19)<br />

USA 1,80 (05.19) 1,60 (07.19)<br />

Industrie- Arbeits-<br />

Land produktion° losigkeit°°<br />

Detailhandels-<br />

Real-<br />

Land umsätze° zins°°<br />

Deutschland 1,90 (05.19) -1,68 (06.19)<br />

Eurozone 2,60 (04.19) -1,20 (06.19)<br />

Frankreich 2,20 (04.19) -0,94 (06.19)<br />

Grossbritannien 1,80 (05.19) -1,15 (06.19)<br />

Italien 2,10 (04.19) 1,36 (06.19)<br />

Japan 0,70 (05.19) -0,87 (06.19)<br />

Schweiz -0,80 (05.19) -1,13 (06.19)<br />

USA 1,80 (05.19) 0,26 (06.19)<br />

Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />

auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />

ERLÄUTERUNGEN<br />

Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />

Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />

Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />

Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />

Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />

Stand:27.06.19, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle


12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Rätsel<br />

S C H A C H M E I S T E R<br />

B E R Ü H M T E<br />

L E U T E<br />

Bernhard<br />

Gregory<br />

Der in Reval, dem heutigen Tallinn,<br />

geborene BernhardGregory(1879-<br />

1939) war ein Findelkind. Zu seinem<br />

Glück kam er in die Familie des begüterten<br />

Senators Ferdinand Oscar Gregory,<br />

einem Deutsch-Balten. Bernhard erhielt<br />

eine vorzügliche Bildung und besuchte<br />

die Ritter- und Domschule zu<br />

Reval. Mitacht Jahren lernte er Schach.<br />

1898 ging er zum Studium der Chemie<br />

und der technischenWissenschaften an<br />

die Universität München.<br />

In Berlin setzte er seine Studien fort.<br />

Hier gründete er eine Familie und betätigte<br />

sich als Ingenieur und Erfinder.Als<br />

sogenannter „Staatenloser“ wurde er<br />

nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs<br />

als „feindlicher Ausländer“ behandelt.<br />

Er durfte nicht zum Militärdienst eingezogen<br />

werden, was sich im nachhinein<br />

wohl als Glücksfall erwies.<br />

Bernhard Gregory zählte zwischen<br />

1904 und 1920 zu den spielstarken und<br />

aktiven <strong>Berliner</strong> Schachmeistern. Ihm<br />

gelangen eine Reihe beachtenswerter<br />

Resultate. Geteilte und alleinige Turniersiege<br />

in Reval (1904), Barmen<br />

(1905) und Breslau (1912). Er nahm<br />

1909 in St. Petersburg amstark besetzten<br />

Allrussischen Nationalturnier zu<br />

Ehren des ein Jahr zuvor verstorbenen<br />

Michail Tschigorin teil.<br />

Anfang der zwanziger Jahre zog sich<br />

Bernhard Gregory endgültig aus dem<br />

Schachleben zurück. Derverdienstvolle<br />

Meister wurde 1932 in Preußen eingebürgert<br />

und erhielt dadurch die Deutsche<br />

Staatsbürgerschaft.<br />

F. Marshall -B.Gregory<br />

Berlin 1908<br />

1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.c:d5 e:d5 5.Sf3<br />

Sc6 6.g3 c:d4 7.S:d4 Db6 8.Sb3 Le6 9.Le3<br />

d4! 10.S:d4 0–0–0 11.S:e6 T:d1+ 12.T:d1<br />

D:b2 13.S:f8 D:c3+ 14.Ld2 Dc5 15.Lh3+<br />

f5 16.Sd7 Dd5 17.0–0 D:d7 18.e4 Df7<br />

19.L:f5+ Kb8 20.Lf4+ Ka8 21.Td7 Sge7<br />

22.Tb1 b6 23.Tc1 D:a2 24.Lh3 Tf8 25.e5<br />

XABCDEFGHY<br />

8k+ + tr +(<br />

7zp +Rsn zpp'<br />

6 zpn+ + +&<br />

5+ + zP + %<br />

4 + + vL +$<br />

3+ + + zPL#<br />

2q+ + zP zP"<br />

1+ tR + mK !<br />

xabcdefghy<br />

25...T:f4! 26.g:f4 Da3 27.T:c6 S:c6 28.Lf1<br />

Dc1 29.T:g7 D:f4 30.La6 D:e5 31.Tf7<br />

Da1+ 32.Lf1 Db1 33.f4 Dg6+ 0-1<br />

Paul Werner Wagner<br />

Lösung vom<br />

22./23. Juni<br />

Ratekrimi: DerWaffenhändler hatte sich selbst verraten:<br />

Er wusste,wer mit dem Gewehr umgebracht<br />

werden sollte, obwohl die Polizisten dies nicht erwähnt<br />

hatten.<br />

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Rätsel-Aktionen: KennwortPREISRÄTSEL am Samstag, Postfach 11 02 01,<br />

10832 Berlin oder per E-Mail an: raetsel@berliner-zeitung.de .Einsendeschluss ist der kommende Dienstag<br />

(Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren<br />

Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner werden telefonisch oder<br />

schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />

Lösung vom22./23.6.2019: FUERSTIN. Gewinnerin: Angelika Skrock, 12247 Berlin.<br />

Die einsame<br />

Legende<br />

Wenn in diesenTagen die Helden alter<br />

Comichefte zu Giganten des<br />

Film- und internationalen Lizenzgeschäfts<br />

werden, so liegt dies auch an der<br />

künstlerischen Leistung unseres heutigen<br />

Gesuchten. Doch ganz ähnlich wie<br />

viele seiner Schöpfungen zog esauch<br />

ihn nie ins große Rampenlicht. Auf der<br />

ganzen Welt feiern die Fans, Leser und<br />

Kinogänger seine Arbeit, wenngleich<br />

nur wenige seinen Namen kennen.<br />

Geboren wurde die heimliche Größe<br />

des Superheldencomics im November<br />

1927 im amerikanischen Johntstown,<br />

einer Kleinstadt in der Nähe von Pittsburgh.<br />

Er war das zweitälteste Kind einer<br />

Arbeiterfamilie und beobachtete<br />

fasziniert, mit welcher Freude seinVater<br />

die funny pages der Tageszeitung studierte<br />

–also die Seiten, auf denen die oft<br />

lustigen Comicstrips ihren Platz fanden.<br />

InsbesondereWill Eisners preisgekrönter<br />

„The Spirit“ und der dunkle Ritter<br />

„Batman“ von Bob Kane und Bill<br />

Finger hatten es auch ihm angetan, und<br />

der Junge verfolgte ihre Abenteuer mit<br />

einigem Interesse.<br />

Nach seinem Wehrdienst, den er in<br />

Nachkriegsdeutschland verbrachte<br />

und während dem er erste Zeichnungen<br />

für eine Armeepublikation erstellte,<br />

zog ernach NewYork City, anden vielleicht<br />

wichtigsten Ort der amerikanischen<br />

Verlagsszene.Ab1950 ließ er sich<br />

an der dortigen Cartoonists and Illustrators<br />

School zum professionellen<br />

Zeichner ausbilden. Zu seinen Lehrmeistern<br />

gehörten einige seiner Jugendidole,<br />

darunter Batman-Künstler<br />

JerryRobinson.<br />

Schon drei Jahre später arbeitete er<br />

mit den Größen seines gewählten<br />

Fachs: für das Studio der Captain-Amerika-Schöpfer<br />

JoeSimon und Jack Kirby.<br />

DieWeichen für eine Karriere imabsoluten<br />

Traumberuf schienen optimal gestellt<br />

zu sein. Dann kam die Hiobsbotschaft.<br />

Eine Tuberkulose-Erkrankung<br />

zwang den Gesuchten erst in die Knie<br />

und dann raus aus NewYork. Zurück in<br />

Johnstown, fern vom Zeichentisch und<br />

den mühsam erarbeiteten ersten Branchenkontakten,<br />

musste der junge<br />

Mann sich lange auskurieren. Erst Ende<br />

1955 kehrte er in den BigApple zurück.<br />

Danach ging es Schlag auf Schlag.<br />

Bei Atlas Comics, einem Vorläufer des<br />

berühmten Verlags Marvel, lernte er<br />

den Comicschöpfer Stan Lee kennen<br />

und machte sich einen Namen als begabter<br />

und belastbarer Zeichner. Dennoch<br />

war es zunächst Jack Kirby, dem<br />

Lee die visuelle Ausarbeitung einer Figur<br />

auftrug, die Weltgeschichte schreiben<br />

sollte: Spider-Man!<br />

Zum Glück für unseren Gesuchten<br />

erwies sich Kirbys Entwurf als zu martialisch,<br />

weshalb Stan Lee es mit dem<br />

jungen Mann aus Johnstown neu versuchte.<br />

Und dessen Ideen sind es, die<br />

die „freundliche Spinne aus der Nachbarschaft“<br />

bis heute prägen –auf den<br />

Comicseiten ebenso wie im Kino.<br />

Über das Privatleben des Künstlers,<br />

der noch viele weitere Figuren und<br />

Abenteuer miterschuf, ist wenig bekannt,<br />

scheute er die Öffentlichkeit<br />

doch nach Kräften. Ehen? Kinder? Unerfüllte<br />

Träume? Die Nachwelt kann nur<br />

spekulieren, denn selbst mächtige Hollywoodstudios<br />

hielten respektvollen<br />

Abstand zu dem großen (und vielleicht<br />

ein wenig eigenbrötlerischen) Mann der<br />

Comics. Der Gesuchte wurde Ende Juni<br />

2018 in seiner Wohnung in NewYorktot<br />

aufgefunden. Er wurde 90 Jahrealt.<br />

Wielautete sein Name?<br />

Christian Humberg<br />

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Weinspezial<br />

EMPFEHLUNGEN FÜRDEN SOMMER<br />

Fotos: Shutterstock<br />

EDITORIAL<br />

LiebeLeserinnenund Leser,<br />

aus Jungen werden Meister. Als ich Axel<br />

Neiss kennenlernte, war erein qualitätsversessener<br />

Niemand aus der Provinz,<br />

der rotzfrech die Weinwelt herausforderte.<br />

Heute zählt sein Weingut zu den großen<br />

Namen in der Pfalz. Große Namen verlangen<br />

für gewöhnlich ebensolche Preise.<br />

Doch aus alter Verbundenheit gewährt mir<br />

Axel bis heute Zugang zu seinen Fässern<br />

mit dem besten Preis-Genuss-Verhältnis<br />

und wir füllen exklusiv für Rindchen einen<br />

Grauburgunder und einen Riesling, die<br />

ich Ihnen sehr an Herz und Gaumen legen<br />

möchte. Dass esauch inKalifornien Winemaker<br />

gibt, die nicht nach dem Motto „Take<br />

it from the Living“ handeln, beweist die unvergleichliche<br />

Cheryl Indelicato. Ein sinnliches<br />

Bravourstück ist schließlich der Nobelschäumer<br />

„On the Move“ mit einer –das<br />

Auge trinkt mit –bonfortionösen Ausstattung.<br />

Bleiben Sie also neugierig auf alles,<br />

was Spaß macht und schmeckt.<br />

Ihr Gerd Rindchen<br />

„Bester Weinfachhändler International“<br />

<strong>Berliner</strong> Wein Trophy 2019<br />

Kaltgepresstes<br />

Aromawunder<br />

Hochwertiges Olivenöl bereichert<br />

dasLeben<br />

Foto: Andreas Durst<br />

AlsAxelNeiss in Kindenheim mitdem Weinmachen<br />

begann, packten Südpfälzer selbst im Sommer<br />

noch Schal und Mütze ein, wenn sie in die Nordpfalzfuhren.<br />

Hoch,kaltund windig waresdain den<br />

Weinbergen,und dieRebenstanden aufallerkargsten<br />

Kalkböden. Davon ließ sich der junge Mann jedoch<br />

nichtbeirren.Ihm zurSeite sprang derKlimawandel,<br />

der die physiologische Traubenreife inden<br />

Neiss’schenWeinbergenzwarnicht zumSelbstläufer,<br />

für einen gut ausgebildeten Winzer aber möglich<br />

macht. Dazu kam, dass vieleWeintrinker genug<br />

hatten von der überladenen Gemütlichkeit damaliger<br />

Pfälzer Weine. Genau zum richtigen Zeitpunkt<br />

kam also dieser junge Wilde aus dem Norden mit<br />

seinen knackigen, geschliffenen, fruchtstrotzenden<br />

Gewächsen. Von den Medien wurde Axel Neiss<br />

als einer der ersten Popstars des Weins gefeiert<br />

und hat sich dagegen auch nicht gewehrt.<br />

Doch Axel Neiss ging und geht es im Kern nicht um<br />

Der Dreifach Axel Neiss<br />

DiegroßartigenWeißweine<br />

desNordpfälzer<br />

Publikumslieblings,<br />

Erneuerers und<br />

Terroir-Flüsterers<br />

Pop, sondern umWein. Erist ein verdammt ehrgeiziger<br />

und brillanter Winzer, der ein immer tieferes<br />

Verständnis seines Kindenheimer Terroirs entwickelt<br />

und darum auch Jahr um Jahr bessere, weil<br />

vielschichtige Weine macht. Die Weinkritik ist ihm<br />

mittlerweile blind erlegen –und zwar im Wortsinne.<br />

Bei den wichtigsten Blindverkostungen der Republik<br />

finden sich Axel Neiss Weine regelmäßig auf<br />

dem Podest: Erster Platz Deutscher Rotweinpreis<br />

2017, Zweiter Platz Riesling Champions 2017, Aufsteiger<br />

und 3,5 Sterne im Vinum Weinguide 2019.<br />

Was für Auszeichnungen für einen Winzer, dem<br />

man vor gar nicht langer Zeit bestenfalls Landwein<br />

zugetraut hätte!<br />

Drei Weine haben wir ausgewählt, die für uns das<br />

Phänomen des Dreifach Axel Neiss gaumenfällig<br />

erklären. Der Grauburgunder steht für den Publikumsliebling<br />

Axel:Saftig-knackigeFruchtund zarter<br />

Schmelz –dawird jeder Gaumen schwach. Der<br />

BlancdeNoirsteht fürden innovativenAxel. Er war<br />

einerder ersten in Deutschland, deraus demMostabzug<br />

seiner roten Spätburgunder einen Weißwein<br />

kelterte –und wirkte damit stilbildend. ImRiesling<br />

„Grafenstück“ zeigt sich der Terroir Axel. Kühle<br />

und Kalkmineralik, ungeschminkt eingefangen,<br />

ergeben einen flirrenden 2017er, der seine ganze<br />

Faszination erst jetzt, nach über einem Jahr Reife<br />

erstrahlen lässt –hier will einer wissen, zu was<br />

die RebsorteRiesling fähig ist. Und Sie? Sie wollen<br />

jetzt hoffentlich wissen, wozu Axel Neiss fähig ist.<br />

Dieses mild-fruchtige spanische Bio-Olivenöl<br />

vom Ausnahmeerzeuger Pio del<br />

Ramo Nuñez aus der Region Albacete begeistert<br />

alle,die beim Genuss nach Harmonie<br />

streben. ImDuft feinwürzige Aromen<br />

von Mandeln und Nüssen, eine zarte Note<br />

von Artischockenund dezenteFruchtnoten.<br />

Am Gaumen geben die drei Olivensorten,<br />

wassie am besten können:Die Picual markiert<br />

die runde, zart-pfeffrige<br />

Basis. Arbequina<br />

setzt die nussigen<br />

und grün-vegetalen<br />

Akzente. Und die rare<br />

Royal begeistert mit<br />

Süße, feiner Frucht<br />

und alles einhüllender<br />

Sanftmut.<br />

Entdecken Sie<br />

den himmelweiten<br />

Unterschied<br />

bei Salaten, Marinaden,<br />

Dips –<br />

oder pur auf Baguette.<br />

Olivenöl„Pio del Ramo“<br />

Qualitätsstufe: Natives Olivenöl Virgen Extra<br />

Abfüller: Bodegas Pio del Ramo,02652 Ontur (Albacete),<br />

Spanien<br />

Inhalt: 500 ml<br />

statt10,95 € nur 9,80 €<br />

(19,60 €/L) (Art. 1106596)<br />

Alle Weine enthalten Sulfite.<br />

Grauburgunder trocken „vom Kalkstein“<br />

Jahrgang: 2018<br />

Erzeuger/Abfüller:<br />

Axel Neiss, 67271 Kindenheim, Pfalz, DE<br />

Alkohol: 13,0 % vol Jahrgang: 2018<br />

je<br />

2x<br />

Wasfür einDuft: Birne, Orange,<br />

Honigmelone –das fängt<br />

ja schon großartig an. ImGeschmack<br />

ist der Wein perfekt<br />

ausbalanciert: Saftig-knackige<br />

Frucht, ein zarter Schmelz<br />

undeineschönenussige Note<br />

ziehen harmonisch dahin.<br />

-21%<br />

Spätburgunder „Blanc de Noir“<br />

Erzeuger/Abfüller:<br />

Riesling „Grafenstück“<br />

Axel Neiss,67271 Kindenheim, Pfalz, DE<br />

Alkohol: 12,5 % vol Jahrgang: 2017<br />

je<br />

2x<br />

Aus bestem roten Spätburgunder<br />

entsteht dieser zart rosafarbene<br />

Wein. Der „Blanc de<br />

Noir“ –Weiß aus Rot –duftet<br />

nach hellroten Kirschen und<br />

Haselnüssen und rollt als mitreißend<br />

cremige Welle über<br />

denGaumen. Atemberaubend!<br />

6er Weinpaket:<br />

Der Dreifach Axel Neiss<br />

2FLGrauburgunder trocken „vom Kalkstein“<br />

2FLSpätburgunder „Blanc deNoir“<br />

2FLRiesling „Grafenstück“<br />

IhrPaketpreis: statt57,10 € nur 45,- €<br />

(10,00 €/L) (Art. 1106598)<br />

Ausgezeichnet<br />

mit3Trauben<br />

(Gault &Millau),<br />

3Sterne<br />

(Eichelmann),<br />

3,5Sternen<br />

(Vinum 2019)<br />

Erzeuger/Abfüller:<br />

Axel Neiss, 67271Kindenheim,Pfalz, DE<br />

Alkohol: 12,5 % vol<br />

je<br />

2x<br />

Der Grafenstück ist knackig,<br />

athletisch und gut gebaut.<br />

Frucht, Säure, Mineralik –alles,<br />

was ein Riesling braucht,<br />

ist ingroßer Harmonie vorhanden.<br />

In der Nase locken reife<br />

Zitrusfrüchte, am Gaumen Eleganz<br />

undLebhaftigkeit.<br />

Foto: Andreas Durst


Weinspezial<br />

EMPFEHLUNGEN FÜRDEN SOMMER<br />

Rotweine mit<br />

Traummaßen<br />

Foto: Adobe Stock<br />

Diemagischen Zahlen im<br />

spanischen Toro heißen 50-30-20<br />

Es war eine Sensation, als Wissenschaftler im<br />

Jahr 2000 den Beweis erbrachten, dass sich hinter<br />

der bis dato kaum beachtete Rebsorte Tinta de<br />

Toro die wohl älteste erhaltene Spielart von Spaniens<br />

Edelrebe Tempranillo verbirgt. Würziger,<br />

kraftvoller, dunkelfruchtiger –das sind die wesentlichen<br />

Unterschiede zu den modernen Züchtungen.<br />

Schnell entwickelte sich die im Grenzgebiet<br />

zu Portugal gelegene Weinregion Toro zum<br />

Geheimtipp. Doch umden entscheidenden Schritt<br />

zu tun und zu den renommierten Tempranillo-Gebieten<br />

Riojaund Ribera delDuero qualitativ aufzuschließen,<br />

dafür bedurfte der Top-Erzeuger Francisco<br />

Casas mehr als eine Rebsorte. Die Bodega<br />

entwickelte ihre eigene Zahlenmagie.<br />

Zahlen gelten vielen Menschen als langweilig und<br />

wenig sexy. Es gibt jedoch bei der Weinproduktion<br />

einige Ziffern von so hoher Aussagekraft und<br />

Schönheit, dass wirSie an dieser Stelle kurz damit<br />

behelligen müssen. Beginnen wir mit der runden<br />

50. Wenn eine Weinrebe dieses Alter erreicht hat,<br />

setzt sie sich zwar nicht zur Ruhe, aber sie entscheidet<br />

glasklar: Auf Teufel komm raus Masse<br />

machen? Nicht mit mir! Qualität statt Quantität<br />

heißt ihre Devise. Und just 50Jahre alt sind die<br />

Reben der Bodegas Francisco Casas für ihre Rotweine<br />

Los Bayones und Berrendo.<br />

Die zwischen 600 und 800 Höhenmetern amNordufer<br />

des Duero-Flusses gelegenen Weinberge<br />

verfügen über kargen, kalkhaltigen Boden, der<br />

den Reben alles abverlangt, die Wurzeln tief in die<br />

verschiedenen Gesteinsschichten treibt und sozu<br />

nuancenreichenund vielschichtigenWeinenführt.<br />

Aber eben nicht zugroßen Mengen. Die zweite<br />

magische Zahl ist darum die 30. Bei keinem der<br />

hier vorgestellten Weine überschreitet der Ertrag<br />

30 Hektoliter je Hektar. Eine Zahl, die andernorts<br />

schon mal wacker auf die 100 zuschreitet.<br />

Ein weiterer wichtiger Qualitätsfaktor für die Casas-Weine<br />

sind die starken Klimaschwankungen<br />

zwischen heißen Tagen, an denen die Trauben<br />

sich ihre Reife holen und den kühlen Nächten,<br />

die für Frische und Komplexität sorgen. Apropos<br />

heiß. Das führt uns zur dritten, schön geformten<br />

Zahl: Bei Casas werden alle Trauben per Hand<br />

geerntet und in20-Kilogramm-Boxen zum Weingut<br />

verfrachtet. Das ist bei der ortsüblichen Bullenhitze<br />

eine schweißtreibende Angelegenheit.<br />

Warum also nicht mit dem Vollernter drüberjagen<br />

und ganz bequem tonnenweise rausholen?<br />

„Ganz einfach“, sagt Kellermeister Jesús Garcia<br />

Alvarez, „die Früchte würden allein durch das<br />

eigene Gewicht aufplatzen und schon amWeinberg<br />

unkontrolliert losgären.“ Was der Weingott<br />

verhüten möge.<br />

Wenn Sie also in Zukunft einem Weingut mit<br />

50–30–20 begegnen, wissen Sie genau: Das sind<br />

absolute Traummaße.<br />

LosBayones Joven<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger: BodegasFranciscoCasas,<br />

49810 Morales de Toro,Spanien<br />

Traube: Tinta de Toro (Tempranillo)<br />

Ausbau: Stahltank<br />

Alkohol: 14,0 % vol<br />

je<br />

3x<br />

Bereits der einladende Duft<br />

nach Wildkirsche und Kräutern<br />

gibt die Richtung vor. Im<br />

Geschmack zeigt sich die Intensität<br />

alter Rebstöcke: lebhaft,<br />

herzhaft und nachhaltig.<br />

Fehlt nur noch Serranoschinkenund<br />

gegrilltePaprika zum<br />

Glück.<br />

Ausgezeichnet mitGold<br />

(<strong>Berliner</strong>WeinTrophy2019)<br />

Berrendo Selección<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger: BodegasFrancisco Casas,<br />

49810 Morales de Toro,Spanien<br />

Traube: Tinta de Toro (Tempranillo)<br />

Ausbau: 6Monate Barrique<br />

Alkohol: 14,5 %vol<br />

je<br />

3x<br />

Dieser Rotweinzelebriertdie<br />

Dreieinigkeit aus Tempranillo,Reife<br />

im Barrique undder<br />

Substanz derBöden.Einnehmender<br />

Duft nach Kirsche,<br />

Kakao und Tabak, gefolgt<br />

von Holunderbeer-Noten<br />

und zarter Vanillewürze im<br />

Geschmack.<br />

Los Bayones „Selección D’Oro“<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger: Bodegas Francisco Casas,<br />

49810 Morales de Toro,Spanien<br />

Traube: TintadeToro (Tempranillo)<br />

Ausbau: 6 Monate Barrique<br />

Alkohol: 14,5 % vol<br />

je<br />

3x<br />

Dieser faszinierendeSpitzenwein<br />

überwältigt mit seiner<br />

intensiven Nase von roten<br />

Beerenfrüchten, auf denen<br />

sich keck ein Klecks Vanillesahne<br />

breitgemacht hat. Im<br />

Gaumen ist erkomplex, tief<br />

und mit samtigen Tanninen.<br />

Groß!<br />

9er Weinpaket:<br />

Rotweine mit Traummaßen<br />

3FLLos Bayones Joven<br />

3FLBerrendo Selección<br />

3FLLosBayones „Selección D’Oro“<br />

IhrPaketpreis:<br />

statt92,10 € nur 65,- €<br />

(9,63 €/L) (Art. 1106595)<br />

-29%<br />

Alle Weine enthalten Sulfite.<br />

DerNobelschäumer<br />

Der„On theMove“ lässtviele<br />

Proseccosblass aussehen<br />

Das norditalienische Friaul gilt als edelste Weißweinregion<br />

des Landes und unterstreicht diesen Ruf seit<br />

neuestem auch mit herausragenden Schaumweinen.<br />

Doch wenige Entdeckungen begeistern so wie der Ribolla<br />

Spumante Brut des Spitzenerzeugers Antonutti.<br />

Derist dank derabsolut geschenktauglichen Ausstattung<br />

nichtnur einFest fürdie Augen, sondernfür alle<br />

Sinne: Schon das überströmende Bukett lockt Sie mit<br />

Anklängen an Haselnüsse, Aprikose und Trockenfrüchtemagisch<br />

insGlas. Im Gaumen gefälltder wunderbar<br />

lebhafte Antritt, die stoffige Struktur und die<br />

feine Perlage, bevor dieser Nobelschäumer aus der<br />

raren, autochthonen friulanischen Rebsorte Ribolla<br />

Gialla ungemein vibrierend mit einem kleinen, feinen<br />

Säureschwänzchen verhallt.<br />

Prosecco „Onthe move”Ribolla Gialla<br />

Region: Veneto<br />

Weingut: Antonutti, 33037 Pasian di Prato(UD),<br />

Italien<br />

Alkohol: 12,5 % vol<br />

statt14,80 €<br />

nur 13,50 €<br />

(18,00 €/L) (Art. 1106592)<br />

Alle Weine enthalten Sulfite.<br />

Einfach&bequem bestellen: www.berliner-zeitung.de/shop


Weinspezial<br />

EMPFEHLUNGEN FÜRDEN SOMMER<br />

California Dreaming<br />

Delicato Family Vineyards lebt den<br />

amerikanischen Traum<br />

Als Gaspare Indelicato 1912 seine sizilianische Heimat<br />

verließ, hatte er nicht viel mehr als einen großen<br />

Traum inseinen Taschen. Schon 1924 verwirklichte er<br />

ihn mit der Gründung eines Weinguts. Dass 95Jahre<br />

später sein familiengeführter Betrieb als einer der<br />

renommiertesten der USA gilt, hätte er wohl nicht zu<br />

träumen gewagt. Die Liste von Auszeichnungen ist<br />

lang. Die Prestigeträchtigste vielleicht: Bereits zum<br />

fünften Mal wurde Delicato Family Vineyards 2018 in<br />

London auf der hochgeachteten International Wine &<br />

Spirit Competition zum „USA Wine Producer of the<br />

Year“ gekrönt! Einer der Gründe hierfür war die spannende<br />

HandCraft-Linie des vielleicht talentiertesten<br />

Sprosses der Familie –CherylIndelicato. Sie kreierte<br />

eine Selektion an erstklassigen, charaktervollen<br />

Rebsortenweinen, die sorgsam, aber nicht zulange in<br />

Barriques ausgebaut werden, sich vorzüglich als Essensbegleiter<br />

eignen und, absolut ungewöhnlich für<br />

Kalifornier, ein exzellentes Preis-Genuss-Verhältnis<br />

bieten!<br />

Schon der Chardonnay fesselt mit seiner Cremigkeit<br />

und kommt für amerikanische Verhältnisse recht<br />

schlank daher. So kann er auch beim Beach Barbecuebegeistern.<br />

DerCabernetSauvignon istimGolden<br />

State mittlerweile genauso zuhause wie in seiner Heimat<br />

Bordeaux. Um die Herkunft der seltenen Edelrebe<br />

Petite Sirah hingegen ranken sich etliche Mythen. Wir<br />

sind jedoch heilfroh, dass sich die Kalifornier dieser<br />

Kostbarkeit angenommen haben und ihr zu neuem<br />

Glanz verhelfen. Entdecken Sie mit uns diesen hochprämierten<br />

American Dream!<br />

Chardonnay„HandCraft”<br />

Jahrgang: 2017<br />

Region: Kalifornien,San Joaquin Valley<br />

Weingut: Handcraft Artisan Collection<br />

95336 Manteca, California USA<br />

Ausbau: Stahltank, ein Teil im Barrique<br />

Alkohol: 13,0 %vol<br />

je<br />

2x<br />

VerlockendeNasemit Aromen<br />

von gelbem Apfel,<br />

Mandeln und weißen Blüten;<br />

geschmeidigerKörper,<br />

viel LebenamGaumenund<br />

einwunderbar harmonisch<br />

ausklingendes Finale. Der<br />

Holztouch ist sanft und<br />

elegant –nur drei Monate<br />

im Barrique.<br />

Cabernet Sauvignon „HandCraft“<br />

Jahrgang: 2017<br />

Region: Kalifornien, San Joaquin Valley<br />

Weingut: HandcraftArtisan Collection<br />

95336Manteca,California USA<br />

Ausbau: Stahltank, einTeil im Barrique<br />

Alkohol: 13,0 %vol<br />

je<br />

2x<br />

Sie finden Cabernet Sauvignon<br />

oft karg und spröde?<br />

Dann haben Sie hier<br />

das glatte Gegenteil im<br />

Glas. Den Golden Retriever<br />

unter den Cabernets:<br />

anschmiegsam, mit Aromen<br />

von Schwarzkirschen,<br />

Schokolade und Mokka.<br />

Everybody‘s Darling!<br />

Petite Sirah „HandCraft“<br />

Jahrgang: 2017<br />

Region: Kalifornien, SanJoaquin Valley<br />

Weingut: Handcraft Artisan Collection<br />

95336 Manteca,California USA<br />

Ausbau: Stahltank, ein Teil im Barrique<br />

Alkohol: 14,5 %vol<br />

je<br />

2x<br />

Diese seltene, kostbare<br />

Rebsorte isteineKreuzung<br />

aus Syrah und Peloursin.<br />

Die uralten Weinberge<br />

ergeben einen dichten,<br />

dunklen, würzigen Wein<br />

mit tollen Aromen von<br />

Blaubeeren, Pflaumen und<br />

Brombeeren. Mit viel Substanz<br />

imGaumen.<br />

6er Weinpaket:<br />

California Dreaming<br />

2FLChardonnay „HandCraft”<br />

2FLCabernet Sauvignon „HandCraft“<br />

2FLPetite Sirah „HandCraft“<br />

IhrPaketpreis:<br />

statt 65,70 € nur 49,95 €<br />

(11,10 €/L) (Art. 1106597)<br />

-24%<br />

Alle Weine enthalten Sulfite.<br />

Avanti Antonutti<br />

VonKieseln undPerlenitalienischer Weinkultur<br />

Seit 1921 –daher die 921 im Etikett –existiert das<br />

Weingut Antonutti. Die Familie erzeugt mit Elan ihre<br />

Kollektion und vollbringt imnorditalienischen Friaul<br />

einWunder: Siegibtdem FlachenTiefe.SeitJahrund<br />

Tag hört man das Loblied von Weinberg und Steilhang.<br />

Dann kommt man nach Friuli Grave und alles<br />

ist …flach. Nun gut, im ebenfalls recht platten Bordelais<br />

spricht man schon ab15Metern von „höheren<br />

Lagen“. Apropos Bordeaux. Die Verwechslungsgefahr<br />

mit dem dortigen Prestige-Gebiet Graves ist<br />

kein Zufall. Auch dagibt esdie namensgebenden<br />

Kieselfelder –Graves, bzw. italienisch: Grave, die zu<br />

den herausragenden Terroirs für mineralische Weiße<br />

undsanfteRotweinezählen. WieMerlotbeispielsweise.<br />

Nurist derbei SignoraAdriana Antonuttideutlich<br />

flauschiger als die Kreszenzen aus Frankreich.<br />

Auch ihr Chardonnay ist ein Sinnbild von Harmonie.<br />

Und der hierzulande als Grauburgunder verehrte<br />

Pinot Grigio ist schlicht eine wahre Perle italienischerWeinkultur,<br />

derjeden Hauswein desLieblingsitalieners<br />

rund machtwie friulanischenKiesel.<br />

12er Weinpaket:<br />

Avanti Antonutti<br />

4FLPinotGrigio„Collevento 921“<br />

4FLChardonnay „Collevento 921“<br />

4FLMerlot „Collevento 921“<br />

IhrPaketpreis:<br />

statt72,40 € nur 62,95 €<br />

(6,99 €/L) (Art. 1106593)<br />

-13%<br />

Pinot Grigio„Collevento 921“<br />

je<br />

4x<br />

Ein runder, säurearmer doch<br />

lebhafter Pinot Grigio mit einer<br />

einladenden Nase von saftiger<br />

Honigmelone, Haselnuss und<br />

Sommerwiese. Sein verführerischerCharmelöstFrühlingsgefühleaus<br />

undmacht ihnzum<br />

perfekten Begleiter zur Carbonara.<br />

Chardonnay„Collevento 921“<br />

Jahrgang: 2018 | Region: Friaul<br />

Weingut: Antonutti,33037Pasian di Prato(UD),<br />

Italien<br />

Ausbau: Stahltank | Alkohol: 12,0 % vol Jahrgang: 2018 | Region: Trevenzie<br />

je<br />

4x<br />

Der Duft von Wiesenblüten,<br />

gelber Steinfrucht und einem<br />

Hauch Zitrus empfängt<br />

uns aufs Angenehmste. Am<br />

Gaumen ist alles perfekt balanciert:<br />

Sokompakt, soharmonisch<br />

und doch mit einer<br />

schönen lebendigen Ader ausgestattet.<br />

Merlot„Collevento 921“<br />

Weingut: Antonutti,33037 Pasian di Prato(UD),<br />

Italien<br />

Ausbau: Stahltank | Alkohol: 13,0 %vol<br />

Weingut: Antonutti,33037Pasian di Prato(UD),<br />

Italien<br />

Ausbau: Stahltank | Alkohol: 12,5 % vol Jahrgang: 2017 | Region: Trevenzie<br />

je<br />

4x<br />

So was von saftig! Volle und aromatische<br />

Pflaumenfrucht, mit<br />

Nelken und Lakritze im Duft.<br />

Ganz weich und samtig legen<br />

sich die Gerbstoffe anden Gaumen<br />

und tragen den Geschmack<br />

zur höchsten Vollendung.<br />

Alle Weine enthalten Sulfite.<br />

Einfach&bequembestellen:TEL 030201 64 004 | Bestellcoupon S. 4


Weinspezial<br />

EMPFEHLUNGEN FÜRDEN SOMMER<br />

2019<br />

Weinevom Seriensieger<br />

Nicht der große Name zählt, sondern allein das beste<br />

Preis-Genuss-Verhältnis. Mit dieser Idee steuerte Gerd<br />

Rindchen vor 40 Jahren in einem alten VW-Bulli die<br />

ersten Weingüter an. Vieles hat sich seit den Anfängen<br />

geändert. Das beste Preis-Genuss-Verhältnis ist geblieben.<br />

Davonzeugenauchdie Auszeichnungen:Rindchen‘s<br />

Weinkontor wurde2019auf der<strong>Berliner</strong>WeinTrophyzum<br />

neunten Mal in Folge als „Fachhändler des Jahres International“<br />

ausgezeichnet. Eine Erfolgsserie, die einzigartig<br />

ist in der deutschen Weinlandschaft. Für die <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> hat Gerd Rindchen auch im Sommer 2019 seine<br />

Weinempfehlungen zusammengestellt.<br />

Sommer in Rosabelle<br />

SüdfranzösischeSonnenuntergängeimGlas<br />

Die Rebsorte Grenache ist die Königin des<br />

südfranzösischen Rosé. „Es gibt für mich<br />

keine Rebsorte, die ihre dralle Himbeer- und<br />

Erdbeerfrucht mit so viel Sanftmut austeilt<br />

wie die Grenache“, sagt Marilyn Lasserre,<br />

die geniale Önologin von Cellier d’Eole. Traditionell<br />

sind südfranzösische Rosé Cuvées<br />

aus mehreren Rebsorten. Reinsortig wie im<br />

„Rosabelle“ ist die große Rebe des Südens<br />

selten zu finden. „Ich hatte einfach Lust, mit<br />

Rosabelle einen im positiven Sinn femininen<br />

Rosé zu machen“, beschreibt Lasserre ihre<br />

Motivation. „Kraftvoll, impulsiv, schwelgerisch<br />

– und doch allen zugewandt und voller<br />

Charme.“ Diesem zu erliegen, das sei versprochen,fällt<br />

auch Männernnicht schwer.<br />

Best of<br />

Sommer<br />

-25%<br />

Foto: Adobe Stock<br />

Tauchen Sie tief ein inden Sommer mit all seinen<br />

Genüssen. Das Paket „Best of Sommer“ vereint 10<br />

Spitzenweine aus allen im Weinspezial Sommer<br />

vorgestellten Regionen und Themen. Ob Sie mit einem<br />

norditalienischen Pinot Grigio den Feierabend<br />

einläuten, Ihren gegrillten Fisch mit einem Pfälzer<br />

Grauburgunder oder Blanc de Noir krönen, Ihrem<br />

marinierten Rindersteak einen spanischen Tempranillo<br />

oder einen kalifornischen Cabernet zur Seite<br />

stellen oder sich von einem dramatischen Sonnenuntergang<br />

und einem faszinierenden südfranzösischen<br />

Rosé gleich doppelt verwöhnen lassen –mit<br />

diesem Weinpaket sind Sie aufs Genussvollste vorbereitet.<br />

Zueinem Preis, der zusätzliche Glücksmomente<br />

spendet. Nur für Abonnenten gibt esgratis<br />

ein Kellnermesser dazu.<br />

Weinclub-Mitglieder erhalten<br />

dasClubpaket versandkostenfrei!<br />

-35%<br />

Jahrgang: 2018<br />

Rebsorte: 100% Grenache Noir<br />

Abfüller: Cellier d`Eole, 11160 Rieux-Minervois,<br />

Frankreich, Languedoc-Roussillon<br />

Ausbau: Betontank<br />

Alkohol: 12,5 %vol<br />

6er Weinpaket:<br />

Sommer in Rosabelle<br />

statt58,80 € nur 43,95 €<br />

(9,77 €/L) (Art. 1106594)<br />

10er Weinpaket: <strong>Berliner</strong> Weinclub –BestofSommer<br />

1FLGrauburgunder trocken „vom Kalkstein“<br />

1FLSpätburgunder „Blanc deNoir“<br />

2FLBerrendo Selección<br />

1FLLos Bayones „Selección D’Oro”<br />

1FLCabernet Sauvignon „HandCraft“<br />

2FLPinot Grigio „Collevento 921“<br />

2FLRosabelle<br />

1 Kellnermesser nur für Weinclub-Mitglieder<br />

*Sie erhalten viermal jährlich ein Weinpaket. Das Weinpaket enthält 10-12 Flaschen zum Festpreis von 59,99 € (bei 10 Flaschen<br />

8,00 €/L, bei 12 Flaschen 6,66 €/L, versandkostenfrei). Das Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Bitte richten Sie die<br />

Kündigungan: SiglochDistributionGmbH&Co.KG, <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>Webshop,Tor 6-10,AmBuchberg8,74572 Blaufelden oder<br />

wein@berliner-zeitung.de<br />

IhrClubpreis:<br />

statt93,- € nur 59,99 €<br />

(8,00 €/L) (Art. 1106599)<br />

EXTRA<br />

Kellnermesser<br />

nurfür Weinclub-Mitglieder<br />

Bestellcoupon<br />

<br />

Bestellcoupon bitte ausfüllen, ausschneiden und senden an:<br />

Sigloch Distribution GmbH &Co. KG,<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> Shop, AmBuchberg 8,74572 Blaufelden<br />

Anzahl<br />

Vorname, Name<br />

Art.-Nr.<br />

1106598<br />

1106596<br />

1106595<br />

1106592<br />

1106597<br />

1106593<br />

1106594<br />

1106599<br />

1106280<br />

Straße, Hausnummer<br />

Alle Weine enthalten Sulfite.<br />

Artikelbezeichnung<br />

6er Weinpaket: Der Dreifach Axel Neiss<br />

Olivenöl „Pio del Ramo“<br />

9er Weinpaket: Rotweine mit Traummaßen<br />

Prosecco „On the move” Ribolla Gialla<br />

6er Weinpaket: California Dreaming<br />

12er Weinpaket: Avanti Antonutti<br />

6er Weinpaket: Sommer inRosabelle<br />

10er Weinpaket: Best ofSommer (Weinclub*)<br />

Kellnermesser Rindchen<br />

Geburtsdatum<br />

PLZ Ort Telefon<br />

www.berliner-zeitung.de/shop<br />

Shop-Hotline: 030/201 64 004<br />

E-Mail: wein@berliner-zeitung.de<br />

Fax: 07953/883 640<br />

Die angegebenen Preise verstehen sich inkl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer (19 %). Für alle hier abgebildeten Produkte, außer den<br />

<strong>Berliner</strong> Weinclub, erfolgt die Lieferung zzgl. einmalig €6,95 Versandkosten. Diese entfallen ab einem Bestellwert von €75,–.<br />

Die Angebote gelten nur solange der Vorrat reicht!<br />

Preis<br />

45,00 €<br />

9,80 €<br />

65,00 €<br />

13,50 €<br />

49,95 €<br />

62,95 €<br />

43,95 €<br />

59,99 €<br />

6,95 €<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14Tagen ohne Angabe von Gründen<br />

in Textform (z. B.Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt<br />

nach Erhalt dieser Belehrung in Textform, jedoch nicht vor Eingang der Ware beim Empfänger. Zur<br />

Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache. Bitte<br />

Widerruf an: Sigloch Distribution GmbH &Co. KG <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> Webshop, Tor 6-10, AmBuchberg 8,<br />

74572 Blaufelden oder wein@berliner-zeitung.de<br />

Kauf: Die Darstellung der Produkte auf dem Bestellschein stellt kein rechtlich bindendes Angebot, sondern<br />

einen unverbindlichen Katalog der M.DuMont Schauberg Expedition der Kölnischen <strong>Zeitung</strong> GmbH<br />

&Co.KG dar. Durch Ausfüllen und Absenden des Bestellscheins geben Sie eine verbindliche Bestellung<br />

bezüglich der ausgewählten Waren ab. Eine Eingangsbestätigung erfolgt per E-Mail nach Eingang Ihrer<br />

Bestellung. Diese Eingangsbestätigung stellt keine Annahme Ihres Angebots dar. Die Annahme erfolgt<br />

separat schriftlich oder konkludent durch Zusendung der Ware. Abeinem Gesamtbestellwert von<br />

150,00 Euro erfolgt eine Versendung nur bei Vorkasse unmittelbar nach Zahlungseingang. Die Preise<br />

beinhalten die gesetzl. MwSt. Zahlung innerhalb von 7Tagen nach Rechnungseingang.<br />

Ein Angebot der M.DuMont Schauberg Expedition der Kölnischen <strong>Zeitung</strong> GmbH &Co.KG,<br />

Amsterdamer Straße 192, 50735 Köln<br />

Ab 75€ versandkostenfrei!<br />

Bitte Zahlungsart ankreuzen:<br />

q per Rechnung<br />

q bequem per SEPA-Lastschrift<br />

IBAN DE<br />

BIC<br />

Geldinstitut<br />

✗Datum, Unterschrift<br />

In Kooperation mit:<br />

Einzelne Weine auch in 6er<br />

Weinpaketen erhältlich:<br />

6er Grauburgunder trocken „vom Kalkstein“<br />

statt 53,70 €nur 48,33 €(10,74 €/L) (Art. 1106610)<br />

6er Spätburgunder „Blanc de Noir“<br />

statt 58,80 €nur 52,92 € (11,76 €/L) (Art. 1106612)<br />

6er Riesling „Grafenstück“<br />

statt 58,80 €nur 52,92 € (11,76 €/L) (Art. 1106611)<br />

6er Los Bayones Joven<br />

statt 53,70 €nur 48,33 €(10,74 €/L) (Art. 1106605)<br />

6er Berrendo Selección<br />

statt 53,70 €nur 48,33 €(10,74 €/L) (Art. 1106604)<br />

6er Los Bayones „Selección D’Oro“<br />

statt 76,80 €nur 69,12 €(15,36 €/L) (Art. 1106606)<br />

6er Chardonnay „HandCraft”<br />

statt 65,70 €nur 59,13 €(13,14 €/L) (Art. 1106609)<br />

6er Cabernet Sauvignon „HandCraft“<br />

statt 65,70 €nur 59,13 €(13,14 €/L) (Art. 1106607)<br />

6er Petite Sirah „HandCraft“<br />

statt 65,70 €nur 59,13 €(13,14 €/L) (Art. 1106608)<br />

6er Pinot Grigio „Collevento 921“<br />

statt 39,00 €nur 35,10 €(7,80 €/L )(Art. 1106601)<br />

6er Chardonnay „Collevento 921“<br />

statt 34,80 €nur 31,32 €(6,96 €/L )(Art. 1106603)<br />

6er Merlot „Collevento 921“<br />

statt 34,80 €nur 31,32 €(6,96 €/L )(Art. 1106602)<br />

Alle Weine enthalten Sulfite.<br />

Alle Weine enthalten Sulfite.<br />

10%<br />

Ersparnis


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Nr.26, Ausgabe 29./30. Juni 2019<br />

Bild: BURG WÄCHTER<br />

EINE SCHÜSSELROLLE IM HAUS<br />

Das richtige<br />

Schließsystem 04<br />

Grüne Oasen zum Essen<br />

Obst und Gemüse ziehen mitten in der<br />

Großstart: Vertical Gardening heißt das<br />

Zauberwort. Wie‘s geht, erklärt ein Buch<br />

Rechtsexperten<br />

Den Nachbarn ist ein Moskitonetz auf<br />

dem Balkon ein Dorn imAuge. Der Mieter<br />

will es aber nicht zurückbauen<br />

Wann und wo ich will<br />

Viele Deutsche wechseln nach einem<br />

Umzug den TV-Anbieter. Streamingdienste<br />

werden immer beliebter


2<br />

KURZ &GUT<br />

Wenn ein Mieter in seiner Wohnung<br />

mutwillig Schäden anrichtet, kann der Vermieter<br />

die Kosten für die Instandsetzung als<br />

anschaffungsnahe Herstellungskosten von<br />

der Steuer absetzen.<br />

Bild: Michael Maritsch<br />

AZ: (IX R6/16) Bundesfinanzhof<br />

Editorial<br />

SCHLÜSSEL-ERLEBNIS<br />

Nadine Kirsch<br />

und das Immo-Team<br />

Es ist noch nicht lange her, dawurde einer Freundin die Handtasche<br />

geklaut. Mit komplettem Inhalt, versteht sich. Es war kaum Bargeld<br />

drin, die Karten ließen sich sperren, die Ausweise neu besorgen. Ärgerlich,<br />

aber kein großes Drama. Viel schlimmer: In der Tasche hatte sie<br />

den Schlüssel zu den Büros ihres Arbeitgebers. Ein richtig komplexer,<br />

kostspieliger Hochsicherheitsschlüssel.<br />

Meine Freundin packte das kalte Grausen, denn sie wusste: Taucht<br />

dasDingnicht wiederauf,dannmuss sieden kompletten Austausch<br />

zahlen. Mit allen Schlössern und ausgehändigten Schlüsseln kam sie<br />

auf locker 1.000 Euro. Wie einfach wäre das hingegen mit einem<br />

digitalen Schließsystem: die Schlösser und vorhandenen Schlüssel<br />

neu programmieren –fertig! Meine Freundin hatte Glück: Schlüssel<br />

und Portmonee tauchten wieder auf, nur das Bargeld fehlte. Aber<br />

seit diesem Erlebnis ist sie ein großer Fan digitaler Schließsysteme.<br />

Bild: Herler<br />

GRÜNE OASEN ZUM ESSEN<br />

NEUES BUCH ERKLÄRT VERTICAL GARDENING<br />

Sich ökologisch und gesund ernähren – das geht auch inder Großstadt. Und dafür ist nicht<br />

immer der Gang zum Bioladen nötig. Der gerade erschienene Ratgeber „Hände indie Erde!<br />

Vertical Gardening. Für grüne, essbare Städte der Zukunft“ zeigt, wie der Selbstanbau von<br />

Obst und Gemüse funktioniert. Der Autor Jürgen Herler erklärt das Gärtnern inder Stadt als<br />

logische Konsquenz ausden Problemen der konventionellen Landwirtschaft.Erzeigt,wie man<br />

mittels vertikalem Gärtnern auch auf kleinstem Raum –anWänden, am Balkon oder auf der<br />

Terrasse –eine üppige Ernährungsoase schaffen kann. Für den Leser gibt es viele Anleitungen<br />

zum biologischen Gärtnern. Praktische Tipps hat der Autor auch zum Them „vertikaler<br />

Low-Energy-Gemüseanbau im Winter“ parat –mit frostsicheren, vitaminreichen Sorten.<br />

Der Autor Jürgen Herler, geboren 1973, hat Biologie studiert und war zwölf Jahre in der Meeresforschung<br />

tätig. Im Jahr 2015 machte er seinHobby VerticalGardening zumBeruf.Erentwickelte<br />

Vertikalbeetsysteme, die eine besonders hohe Produktivität und Biodiversität ermöglichen.<br />

Seine Zukunftsvisiion sind grüne, „essbare“ Städte undsaubereMeere.Erlebtmit seiner<br />

Familie in einem ökologischen, begrünten Haus im Wienerwald.<br />

Bild: Ennsthaler Verlag<br />

ACHTUNG RADON<br />

KELLERRÄUME ÜBERPRÜFEN<br />

Impressum<br />

Radon kommt aus der Erde und<br />

solltenicht in Gebäude eindringen.<br />

Abhilfeschaffteine dauerhaft<br />

funktionssichereAbdichtung<br />

erdberührter Bereiche.<br />

Bild:Saint-Gobain Weber/txn<br />

Es ist unsichtbar, geruchlos und gefährlich: Das radioaktive,<br />

natürlich vorkommende Edelgas Radon kann über Risse im<br />

Fundament in Wohnräume gelangen. Wie hoch die Belastung<br />

ist, können Hausbesitzer mit einem Radonmessgerät prüfen.<br />

Nach dem aktuellen Strahlenschutzgesetz gelten 300 Becquerel<br />

pro Kubikmeter als Grenzwert. Empfohlen sind unter 100.<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />

Anzeigen:<br />

BVZBMVermarktung GmbH<br />

(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />

Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />

Anzeigenannahme:<br />

(030) 23 27 50<br />

Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />

01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />

„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2018.<br />

Druck:<br />

BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Layout, Redaktion und Produktion:<br />

mdsCreativeBerlin GmbH<br />

AlteJakobstraße 105<br />

10969Berlin<br />

Klaus Bartels (verantwortlich),<br />

Nadine Kirsch<br />

) (030) 23 27 67 12<br />

* immobilien@mdscreative.com


Nr.26, Ausgabe 29./30. Juni 2019<br />

/ 3<br />

DIELEN AUS WOOD POLYMER COMPOSITES:<br />

PFLEGELEICHT,RUTSCHFEST UND UV-BESTÄNDIG<br />

Balkon und Terrasse avancieren während der Sommermonate zum erweiterten Wohnzimmer:<br />

Das kann beim Frühstück am Sonntagmorgen sein oder beim Abendessen mit Freunden.<br />

Doch auch im Freien zählen Stil und Ambiente. „Design-Dielen aus Wood Polymer Composites<br />

(WPC) bieten jede Menge Möglichkeiten, die Terrasse ansprechend in Szene zu setzen“, sagt<br />

Jana Horn von Mydeck. Erst kürzlich wurde die Dielenserie Colours des Unternehmens mit dem<br />

German Design Award 2019 in der Kategorie „Excellent Product Design“ ausgezeichnet. Neben<br />

verschiedenen Brauntönen, die durch spezielle Verlegemuster interessante Farbspieleauf<br />

die Terrasse zaubern, sind derzeit vor allem Grautöne angesagt. Zu ihnen passen Möbel im<br />

Landhaus-Stil genauso wie skandinavische Designs. Horn: „Gerade die ruhige Zurückhaltung<br />

dieser Farbtöne eröffnet Raum für gestalterische Akzente. Möbel aus Holz, Metall oder Rattan<br />

kommen genauso zur Geltung wie beispielsweise Sitzkissen in kräftigem Dunkelblau oder auch<br />

Pastelltöne und Naturfarben.<br />

Optisch gewinnen die Dielen im Lauf der Zeit: Direkt nach dem Verlegen haben sie noch einen<br />

gelblichen Stich. Doch später setzt sich der elegant-neutrale Grauton mehr und mehr durch.<br />

Das Material WPC besteht zwar zu circa 60 Prozent aus Holzfasern, ist aber pflegeleichter als<br />

Massivholz.Die Oberfläche ist fein gebürstet und fühlt sich dadurch glatt an. Trotzdem ist der<br />

Verbundstoff rutschfest und splitterfrei, so dass sich solche Dielen auch als Pool-Umrandung<br />

eignen. Die Bretter müssen weder geölt noch gestrichen werden. Auch nach Jahren ist es nicht<br />

nötig, sie zu schleifen oder zu imprägnieren. Denn das Material ist dauerhaft vor Fäule und<br />

Moder geschützt –ohne Holzschutzmittel und Schadstoffe. Allerdings sagt die Angabe „WPC“<br />

allein noch nichts über die Qualität der Dielen aus. Die Unterschiede bei diesem Verbundstoff<br />

sind groß. Nicht alle WPC-Dielen, die auf dem Markt erhältlich sind, sind auch wirklich massiv.<br />

Bild: www.mydeck.de<br />

WIRBAUEN IHREN INDIVIDUELLENWOHN(T)RAUM<br />

WOHNRAUM<br />

ZUM DURCHATMEN<br />

Wirbauen individuellund wohngesund.<br />

Weil es IhrHausist.<br />

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Tel. 030 -54437310


4<br />

Bild: Burg-Wächter<br />

Schlüsselumdrehen wargestern:Transponder<br />

mussman nur kurzvor das Schloss halten.<br />

Bild: KIWI.Ki GmbH<br />

DER<br />

SCHLÜSSEL<br />

ZUR<br />

ZUKUNFT<br />

Digital oder mechanisch? Die Frage nach dem<br />

optimalen Schließsystem ist aktueller denn je<br />

Über viele Jahrzehnte war das<br />

mechanische Schloss quasi<br />

konkurrenzlos, wenn es um<br />

Türsicherungen in Wohnungen und<br />

Häusern ging. Doch mit Aufkommen<br />

digitaler Möglichkeiten ergeben<br />

sich auch neue Optionen –und<br />

offene Fragen. Wer heute ein Haus<br />

bauen oder die Schließanlage in der<br />

Wohnung wechseln will, der sollte<br />

sich rechtzeitig und kritisch mit dem<br />

Thema auseinandersetzen.<br />

Digitale Freiheit. Ob per Fingerabdruck,<br />

Strichcode oder Transponder<br />

– die Zukunft der Türöffnung<br />

ist digital. Zumindest, wenn es nach<br />

der neu gegründeten „Initiative Digitaler<br />

Türzugang“ (IDiT) geht. Die<br />

Initiative setzt sich aus dem Wohnungskonzern<br />

Deutsche Wohnen<br />

und den Immobiliendienstleistern<br />

Kiwi, Schindler Deutschland, Gegenbauer,<br />

Greenberg Traurig, Prüm,<br />

Garant, Immobilien Service Deutschland,<br />

Abus und der Hager Group<br />

zusammen. Der Türzugang spielt in<br />

der Wohnungswirtschaft eine wichtige<br />

Rolle, besonders bei der Steuerung<br />

von Handwerksdienstleistungen oder<br />

Mieterwechseln. Zwischen verschiedenen<br />

Systemen müssen deshalb offene<br />

und sichere Schnittstellen bestehen,<br />

die reibungslos funktionierende<br />

Prozesse garantieren. „Mit innovativen<br />

Zugangssystemen revolutionieren<br />

wir das Schlüsselmanagement. Digitale<br />

Zutrittsrechte lösen den Schlüssel<br />

nach und nach ab“, sagt Karsten<br />

Nölling, Geschäftsführer der in Berlin<br />

ansässigen Kiwi GmbH. Er hat keinen<br />

Zweifel: „Der Zugang wird in<br />

Zukunft einfacher und sicherer werden<br />

als je zuvor.“ Türen öffnen wird<br />

demnach zu einem nahtlosen Prozess:<br />

Ohne Nachdenken, ohne Sorgen,<br />

ohne physischen Gegenstand.<br />

Die Befürworter des digitalen Zugangs<br />

führen drei zentrale Punkte ins<br />

Feld: eine Aufwertung der Immobilie<br />

durch den Einsatz innovativer Tech-


Nr.26Ausgabe 29./30. Juni 2019<br />

/ 5<br />

Verlorene Transponder<br />

kann man in Echtzeit<br />

sperren lassen.<br />

nologien, die Reduktion der Kosten durch<br />

vereinfachte Schlüsselübergaben und eine erhöhte<br />

Sicherheit. „Dankmoderner Lösungen<br />

gehören Sorgen rund um verlorene Schlüssel<br />

der Vergangenheit an. Digitale Zutrittsrechte<br />

werden in Echtzeit aus der Ferne aktualisiert<br />

und verlorene Transponder können in Echtzeit<br />

gesperrt werden“, erklärt Nölling, der<br />

sich mit der Kiwi GmbH dafür starkmacht,<br />

dass dabei höchste Anforderungen an Datenschutz<br />

und Übertragungssicherheit erfüllt<br />

werden. „Unsere Verfahren sind TÜV-zertifiziert.<br />

Mit komplexen Verschlüsselungstechnologien<br />

stellen wir ferner sicher,dass durch<br />

Hacker-Attacken keine Schließvorgänge manipuliert<br />

werden können.“<br />

Jérôme Johl, Geschäftsführer der in Kleinmachnow<br />

ansässigen Safelock GmbH, betont<br />

neben der Sicherheit auch die Flexibilität<br />

der digitalen Systeme. „So können unsere<br />

Schlösser beispielsweise automatisch öffnen<br />

und schließen, zeitlich gesteuert werden oder<br />

sogar ganz ohne Transponder mittels eines<br />

Morsecodes geöffnet werden. Gleichzeitig<br />

können sie bestimmten Personen Zutritte<br />

nur zu bestimmten Zeiten und für bestimmte<br />

Türen geben, was durchaus für größere Objekte<br />

oder Reinigungskräfte interessant ist.“<br />

Elektronische Türschlösser eignen sich nicht<br />

nur für Neubauten oder Bürogebäude. Vorteilhaft<br />

sind sie auch für Einfamilien-, Mehrfamilien-<br />

oder Miethäuser. Interessant dürften<br />

die neuen Möglichkeiten für Eigentümer<br />

von Ferienhäusern sein, deren Zugänge sich<br />

dann leicht aus der Ferne steuern lassen.<br />

Bewährte Mechanik. Führt an der digitalen<br />

Zukunft also kein Weg vorbei? „Elektronische<br />

und digitale Schließsysteme werden in<br />

Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen“,<br />

ist sich Dietmar Schake, Vertriebsleiter<br />

bei Burg-Wächter, einem Hersteller präventiver<br />

Sicherheitstechnik, sicher. „Bei Neueinrichtungen<br />

hat das elektronische Türschloss<br />

dem klassischen Schlüssel schon den Rang<br />

abgelaufen und in absehbarer Zeit wird es<br />

eine Verzahnung zwischen den Schließsystemen<br />

und anderen Smart-Home-Komponenten<br />

geben.“ Allerdings sieht er das Ende<br />

mechanischer Lösungen noch nicht gekommen.<br />

„So ganz ,out‘ wird der mechanische<br />

Schlüssel wohl nie sein. Dafür gibt es einfach<br />

zu viele Türen, Tore uns sonstige Eingänge,<br />

die aufgeschlossen werden wollen.“<br />

Außerdem wollen sich nicht alle Menschen<br />

auf eine moderne Art der Türöffnung einlassen.“<br />

Dem stimmt Uwe Trackies, Spezialist<br />

für Alarmanlagen und Schließsysteme, zu.<br />

„Zwar verzeichnen elektronische Schließsysteme<br />

immer stärkere Zuwächse, aber<br />

ohne Mechanik geht es dennoch nicht. Es<br />

gibt Anwendungsgebiete, für die ein mechanisches<br />

Schließsystem schlichtweg besser<br />

geeignet ist als ein elektronisches.“ Es<br />

gelte zu differenzieren, welches Objekt mit<br />

welcher Technologie sinnvollerweise ausgestattet<br />

werden sollte – siehe Info-Kasten<br />

rechts unten. „Nicht vergessen werden<br />

darf die Mechanik, nicht zuletzt als starkes<br />

Fundament der Elektronik. Ein elektronisches<br />

System kann nur so gut sein wie seine<br />

mechanische Basis. Mechanik wird auch<br />

in den nächsten Jahrzehnten noch in den<br />

Mechanische Schließsysteme<br />

werden aufabsehbare Zeit<br />

nicht verschwinden.<br />

Türen zu finden sein.“ Gründe dafür seien<br />

einerseits das Fundament, das die Mechanik<br />

der Elektronik bietet, die langen Lebenszyklen<br />

mechanischer Systeme und die<br />

hohe Investitionssicherheit. Für die mechanischen<br />

Lösungen sprechen außerdem ihre<br />

geringeren Anschaffungskosten. Und: Mechanische<br />

Systeme sind unabhängig von<br />

Stromquellen und den Nutzern vertraut in<br />

der Handhabung.<br />

Vorausschauend planen. Die zentrale Frage<br />

für viele Verbraucher lautet derzeit: „Soll<br />

ich auf die digitalen Systeme umsteigen<br />

oder lieber nicht?“ Da das Meer an Optionen<br />

immer größer wird, ist eine gezielte<br />

Beratung mit Blick auf das konkrete Vorhaben<br />

unerlässlich. „Allgemein hängt die<br />

Entscheidung zum einen von der Tür, dem<br />

Sicherheitsbedarf und der Nutzung der Tür<br />

ab“, bemerkt Jérôme Johl, Geschäftsführer<br />

der Safelock GmbH. „Wenn ich einfach<br />

und kostengünstig nachrüsten möchte, bietet<br />

sich ein Austausch des Schließzylinders<br />

an, der jedoch automatische Schließabläufe<br />

nicht durchführen kann. Wenn ich gerade<br />

neu baue, dann kann ich auch Strom<br />

an die Tür legen lassen und den elektronischen<br />

Zutritt möglichst komfortabel<br />

gestalten, ohne viel Geld dafür ausgeben<br />

zu müssen.“ Das vorausschauende Planen<br />

macht insbesondere bei Neubauten Sinn.<br />

Mit guter Beratung lassen sich hier zahlreiche<br />

Optionen aus dem Pool der Smart-Home-Technologien<br />

geschickt kombinieren.<br />

Egal, ob die Öffnung mechanisch oder<br />

elektronisch ausgelöst wird: Im Hinblick<br />

auf den Schließzylinder hat Uwe Trackies<br />

drei Hinweise parat: „Der Schließzylinder<br />

muss einen Bohr-und einen Kernziehschutz<br />

haben. Außerdem sollte er die richtige Länge<br />

haben, was bedeutet, dass ernicht mehr<br />

als drei Millimeter herausragen darf. Zuletzt<br />

sollte er anderen, nicht offensichtlichen Öffnungsmethoden<br />

wie dem ,Schlagpicking‘<br />

standhalten.“ Detaillierte Beratungen gibt<br />

Trackies in seinem „Haus der Sicherheit“.<br />

Blick voraus. Das digitale Zeitalter macht vor<br />

den Zugangssystemen in Häusern und Wohnungen<br />

keinen Halt und viele neue Möglichkeiten.<br />

Fest steht aber auch, dass sich<br />

die neuen Technologien erst im dauerhaften<br />

Praxistest beweisen müssen. Denn wo neue<br />

Sicherheit entsteht, öffnen sich auch neue<br />

Risiken. Deshalb ist die Gründung der „Initiative<br />

Digitaler Türzugang“ auch aus Verbrauchersicht<br />

zu begrüßen. Ihr Ziel ist nicht<br />

zuletzt, einheitliche Standards zu schaffen<br />

sowie aufkommende Fragen frühzeitig zu erkennen<br />

und zu lösen. Die Zukunft ist digital<br />

und es macht Sinn, sich bereits jetzt mit den<br />

neuen Technologien auseinanderzusetzen.<br />

Für viele Verbraucher scheint eine sinnvolle<br />

Kombination aus mechanischen und digitalen<br />

Lösungen in Verbindung mit einer umsichtigen<br />

Beratung gegenwärtig das Mittel<br />

der ersten Wahl zu sein.<br />

Torsten Weigel<br />

Hier braucht es keine<br />

digitalen Schlüssel<br />

● Bei Türen in kleinen Objekten, wo ein<br />

Schlüsselverlust ohnehin keine großen<br />

finanziellen Folgen hat<br />

● Wenn es bei den Schlüssel-Nutzern eine starre<br />

Struktur gibt und auch keine organisatorischen<br />

Veränderungen absehbar sind<br />

● In temporären Objekten wie beispielsweise<br />

einer Bauzeitanlage<br />

● FürGartentore<br />

● Bei Türen, für die wenige Schlüssel benötigt<br />

werden und bei denen der Sicherheitsstandard<br />

eher gering ist (tw)<br />

Alt, aber<br />

bewährt.<br />

Bild: gettyimages/DanielaRödger/EyeEm


Immobilienwelten Nr. 26, Ausgabe 29./30. Juni 2019 / 6<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

RECHT<br />

EXPERTEN ANTWORTEN<br />

Auch wenn Fenster Gemeinschaftseigentum sind, kann es sein,<br />

dass ein Eigentümer fürden Austausch zahlen muss<br />

Bild:gettyimages/AvailableLight<br />

§<br />

Seit 37 Jahren bin ich Miteigentümer<br />

in einer Wohngemeinschaft.<br />

Aufgrund einer defekten Isolierverglasung<br />

eines Fensters meiner Wohnung<br />

stellte ich einen Antrag auf Austausch<br />

dieses Fensters zu Lasten unserer Instandhaltungsrücklage<br />

an den Verwalter.<br />

Meines Wissens gehören Fenster<br />

in der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

zum Gemeinschaftseigentum.<br />

Damit ist die Gemeinschaft zur Instandsetzung<br />

verpflichtet. Mein Antrag<br />

wurde vom Verwalter abschlägig<br />

beschieden. Glasfenster würden dem<br />

Sondereigentum zugeordnet und seien<br />

demnach auf eigene Kosten des Wohnungseigentümers<br />

auszutauschen. Ist<br />

diese Begründung so hinnehmbar?<br />

Fenster, Fensterverglasungen, Rahmen<br />

und Fensterzarge gehören als Bestandteil<br />

der äußeren Gestalt des Hauses zwingend<br />

zum Gemeinschaftseigentum. Anderslautende<br />

Klauseln in Teilungserklärungen<br />

sind unwirksam. Damit ist die Instandsetzung<br />

der Fenster Angelegenheit der<br />

Gemeinschaft. Die Ansicht des Verwalters<br />

ist nicht richtig. Möglich ist aber, dass die<br />

Teilungserklärung eine Regelung beinhaltet,<br />

wonach Sie die Kosten der Instandsetzung<br />

des Fensters tragen müssen. Eine<br />

solche Regelung wäre wirksam. Sie müssten<br />

Ihre die Teilungserklärung prüfen.<br />

§<br />

In meiner vermieteten Eigentumswohnung<br />

hat sich der Mieter<br />

auf dem Balkon senkrechte Balken aufgestellt,<br />

an denen ein Moskitonetz bis<br />

unter die Decke des darüber liegendem<br />

Balkons gespannt wurde. Ich wurde<br />

von der Hausverwaltung aufgefordert,<br />

dieses abzubauen, da mehrere Eigentümer<br />

hierin eine Verletzung des WEG<br />

(Veränderung des optischen Erscheinungsbildes)<br />

sehen. Es ist aber ohnehin<br />

kein einheitliches Erscheinungsbild<br />

vorhanden. Nun wurde ich auch von der<br />

Eigentümerversammlung zum Rückbau<br />

aufgefordert. Der Mieter weigert sich<br />

aber.Was soll ich tun?<br />

Wenn ein Beschluss zur Beseitigung in<br />

der Eigentümerversammlung ergangen<br />

ist, sollten Sie den Mieter ernsthaft und<br />

schriftlich auffordern, das Netz nebst Balken<br />

zu entfernen. Bei weiterer Verweigerung<br />

des Mieters können Sie Klage gegen<br />

den Mieter einreichen. Die Gestaltung der<br />

anderen Balkone hat hier keinen Einfluss.<br />

Karsten Kranich ist Fachanwalt<br />

für Miet- und Wohnungseigentumsrecht.<br />

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Haben Sie Fragen zum Miet- oder Wohneigentumsrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.com<br />

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zwischen 2015 und 2030 voraussichtlich<br />

um 16 Prozentpunkte wachsen.<br />

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Die Bevölkerung wirdzwischen2015und<br />

2030 um 7,5Prozentpunkte wachsen.<br />

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Pankow (Pk)<br />

Weißensee<br />

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Hohenschönhausen<br />

(Hs)<br />

Spandau<br />

(Sp)<br />

Wilmersdorf<br />

(Wd)<br />

Charlottenburg<br />

(Cb)<br />

Wedding<br />

(We)<br />

Tiergarten<br />

(Tg)<br />

Schöneberg<br />

(Sb)<br />

Prenzlauer<br />

Berg (PB)<br />

Mitte<br />

(Mi)<br />

Kreuzberg<br />

(Kb)<br />

Friedrichshain<br />

(Fh)<br />

Lichtenberg<br />

(Lb)<br />

Marzahn<br />

(Mz)<br />

Hellersdorf<br />

(Hd)<br />

MOL<br />

Zehlendorf<br />

(Zd)<br />

Steglitz<br />

(St)<br />

Tempelhof<br />

(Th)<br />

58595b<br />

Neukölln<br />

(Nk)<br />

Treptow<br />

(Tr)<br />

P<br />

Köpenick<br />

(Kö)<br />

LOS<br />

PM<br />

TF<br />

Quelle: Wohnmarktreport Berlin 2019 der Berlin Hyp &CBRE<br />

LDS


Immobilienwelten Nr. 26, Ausgabe 29./30. Juni 2019 / 7<br />

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DG ........... Dachgeschoss<br />

DHH ........Doppelhaushälfte<br />

EBK..........Einbauküche<br />

EFH.......... Einfamilienhaus<br />

ETW.........Eigentumswohnung<br />

F................Fahrstuhl<br />

GA............ Genossenschaftsanteile<br />

GFZ..........Geschossflächenzahl<br />

GEH ......... Gasetagenheizung<br />

GRZ ......... Grundflächenzahl<br />

Gst........... Grundstück<br />

Hb............Heutbesichtigung<br />

Hk............ Heizkosten<br />

k ............... Kaltmiete<br />

Kfz...........Autostellplatz<br />

Kt. ............ Kaution<br />

MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />

MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />

NB ............ Neubau<br />

nk .............Netto-Kaltmiete<br />

NK............ Nebenkosten<br />

OG ........... Obergeschoss<br />

Pk. ........... Parkettboden<br />

RH............ Reihenhaus<br />

ren. .........renoviert<br />

REG..........Region<br />

TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />

VB ............ Verhandlungsbasis<br />

VS ............ Verhandlungssache<br />

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FW ...........Fernwärme ausHeizwerk<br />

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Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />

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Immobilienwelten Nr. 26, Ausgabe 29./30. Juni 2019 / 9<br />

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10<br />

Bild: Zattoo<br />

Streaming-Technik: kein Problem. Jetzt muss<br />

man sich nur noch über das Programm einig werden.<br />

WANN, WO<br />

UND WOMIT<br />

ICH WILL<br />

TV über das Internet streamen<br />

ist einfacher als es klingt<br />

DEin Umzug ist immer der Beginn<br />

eines neuen Lebensabschnitts.<br />

Man zieht bei den<br />

Eltern aus und in die erste eigene<br />

Wohnung, man zieht mit seinem Partner<br />

oder der Partnerin zusammen,<br />

Nachwuchs kündigt sich an und die<br />

alte Wohnung wird zu klein. Wasauch<br />

immer der Grund ist, die Kisten zu packen:<br />

Ein Umzug ist mit viel Organisation<br />

verbunden, aber auch eine gute<br />

Gelegenheit, sich von Altem zu trennen.<br />

Das durchgesessene Sofa kommt<br />

nicht mit, das unvollständige Teeservice<br />

wird entsorgt und Bücher werden<br />

ins Antiquariat gebracht.<br />

Neue Wohnung, neuer Anbieter. Außerdem<br />

ist ein Umzug ein Anlass, um den<br />

Strom- oder Internet- oder TV-Anbieter<br />

zu wechseln. Laut Post-Umzugsstudie<br />

von 2018 wechselt ein Großteil<br />

der Umziehenden, nämlich 80 Prozent,<br />

mindestens einen Anbieter. Knapp 60<br />

Prozent suchen sich einen neuen Stromanbieter,<br />

jeder Zweite einen neuen<br />

Internetanbieter und rund ein Drittel<br />

(32 Prozent) wechseln den TV-Anbieter.<br />

Wer nach dem Umzug künftig<br />

ohne Antenne oder Satellitenschüssel<br />

Fernsehen schauen möchte, der sollte<br />

TV-Streaming ausprobieren.<br />

Internet-TV. Fernsehen über das Internet<br />

ist unkompliziert und zeitgemäß.<br />

Video-on-Demand-Plattformen haben<br />

es vorgemacht: das Streamen von<br />

Filmen und Serien wann und wo und<br />

mit welchem Gerät man will. TV-Streaming<br />

ist nichts anderes. Mit den<br />

„Timeshift“-Funktionen wie Restart,<br />

Live-Pause oder Online-Aufnahmen<br />

macht TV-Streaming zeitversetztes<br />

Fernsehen möglich und funktioniert<br />

mit jedem internetfähigen Gerät –und<br />

zwar zuhause und unterwegs. Das<br />

geht ganz einfach mit einem TV-Streaming-Dienst<br />

Selbstbestimmt. „Die Zeiten, in denen<br />

sich die Zuschauer rein nach dem<br />

Fernsehprogramm richteten, enden<br />

Stück für Stück”, so Jörg Meyer,Chief<br />

Officer Content and Consumer bei


Nr.26, Ausgabe 29./30. Juni 2019<br />

/ 11<br />

Zattoo. „Fernsehen ist mit TV-Streaming<br />

immer noch ein Massenmedium, kann<br />

aber nach den individuellen Bedürfnissen<br />

TV-Streaming: Selber wählen,<br />

wann welche Sendung läuft<br />

ausgerichtet werden. Mit Funktionen wie<br />

Restart oder Online-Aufnahmen bestimmt<br />

heute jeder selbst, wann seine persönliche<br />

‘Tatort-Zeit’ ist.”<br />

Keine Zusatzgeräte nötig. Für TV-Streaming<br />

werden keine zusätzlichen Geräte wie Set<br />

Top-Boxen benötigt und es ist in der Regel<br />

günstiger als der bestehende TV-Vertrag.<br />

Man braucht nur einen Internetzugang und<br />

einen internetfähigen Fernseher. Oder ein<br />

portables Gerät wie Tablet oder Smartphone.<br />

Die Browserversion und die Apps laufen<br />

auf jedem Betriebssystem, egal ob iOS,Android,Tizen<br />

oder Windows10.<br />

Abos für unterschiedliche Bedürfnisse. Es<br />

gibt oft verschiedene Abo-Modelle für<br />

TV-Streaming. Bei Zattoo gibt es zum<br />

Beispiel ein Free-Abo für Nutzer, denen<br />

80 TV-Sender ausreichen unddie nichts dafür<br />

zahlen wollen. Das Premium-Abo gibt<br />

es für 9,99 Euro im Monat für diejenigen,<br />

die Wert auf HD-Qualität, Funktionen für<br />

zeitversetztes Fernsehen und eine größere<br />

Auswahl anTV-Sendern (100) legen. Das<br />

Ultimate-Abo für 19,99 Euro monatlich<br />

ist auf intensive Nutzer zugeschnitten, die<br />

Fernsehfilme oder Sport-Events gerne in<br />

Full HD schauen und bei denen imHaushalt<br />

mehrere Streaming-Geräte gleichzeitig<br />

im Einsatz sind.<br />

Einfach mal anhalten. Mit Premium und Ultimate<br />

lassen sich laufende Sendungen mit<br />

Restart von Beginn ansehen und mit der<br />

Live-Pause biszu90 Minutenlangstoppen.<br />

Zudem können Online-Aufnahmen programmiert<br />

werden. Ergänzt wirddas Ganze<br />

von einem großen On-Demand-Angebot<br />

mit Filmen und Serien.Das Lieblingsfernsehen<br />

ist mit den TV-Streamingdiensten auch<br />

im Urlaub dabei, denn seit demletzten Jahr<br />

ermöglicht eine Richtlinie der EU europaweites<br />

Streaming für bezahlpflichtige Dienste.<br />

Einen Vergleich vonTV-Streamingdiensten<br />

gibt es hier: www.homeandsmart.de/<br />

tv-streaming-anbieter-test-vergleich<br />

Bilder:Georg Jensen /Press Loft<br />

Feine Accessoires<br />

Der dänische Hersteller Georg Jensen ist der<br />

Spezialist fürs Feine: Schmuck und Wohnaccessoires.<br />

1904 wurde das Unternehmen vom berühmten<br />

Silberschmied Georg Arthur Jensen gegründet –<br />

berühmt, weil sein funktionaler Stil für die damalige<br />

Zeit wegweisend war.Renommierte Designer wie<br />

Arne Jacobsen, Nanna Ditzel und Sigvard Bernadotte<br />

gaben ihr Können bei Georg Jensen zum Besten.<br />

Momentan beschäftigt das dänische Unternehmen<br />

rund 1500 Mitarbeiter weltweit.<br />

Bild: gettyimages/Ivanko Brnjakovic<br />

Daheim auf der Couch oder per Smartphone-App<br />

unterwegs: TV-Streaming funktioniert überall, wo<br />

es eine leistungsfähigeInternet-Verbindung gibt.<br />

Bild:Zattoo

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