Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1939gründeten zwei deutsche EmigranteninNew<br />
York eine Plattenfirma –sie prägtden Jazz bisheute.<br />
Zum 80.Geburtstagvon Blue Note Records<br />
SEITE 6<br />
Es hat schon einen Grund, warum die gesunde<br />
Hülsenfrucht nicht nur in Gärten, sondern auch<br />
durchMärchenrankt. Eine Liebeserklärung<br />
SEITE 7<br />
Der Sommer bringt Hitze –und so manche<br />
Stilsünde mit sich. Ein Wegweiserdurch<br />
die größten modischenVerirrungen<br />
SEITE 10<br />
Klima und Wandel –was die <strong>Berliner</strong> für den Schutz der Umwelt tun – Berlin Seite 9<br />
Heute mit<br />
Service und<br />
Immobilien<br />
16°/31°<br />
Heiter und heiß<br />
Wetter Seite 16<br />
AM WOCHENENDE<br />
www.berliner-zeitung.de<br />
Sonnabend/Sonntag,29./30. Juni 2019<br />
Nr.148 HA -75. Jahrgang<br />
Auswärts/D*: 2.00 €<br />
Berlin/Brandenburg: 1.80 €<br />
Im Magazin:<br />
MAGAZIN<br />
Schau<br />
an!<br />
Schon<br />
20 Jahre<br />
Thomas Ostermeier steht seit zwei Jahrzehnten an der Spitze der Schaubühne.<br />
Ein Gespräch über Verantwortung und Wunder Feuilleton Seiten 26 und 27<br />
BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK, VOLKMAR OTTO<br />
BirthdayBlues<br />
Einlegendäres Plattenlabel wird80<br />
Seite 6<br />
Gutes Gewächs<br />
Eine Liebeserklärung an die Bohne<br />
Seite 7<br />
TatortTanga<br />
Dieschlimmsten Sommermodesünden<br />
Seite 10<br />
www.atala.de<br />
Expedition nach<br />
Naschhausen<br />
ReportSeiten 2und 3<br />
Hast du<br />
Töne<br />
Union zum Start<br />
gegen Leipzig<br />
SportSeite 24<br />
Zack<br />
die Bohne<br />
Der neue Roman<br />
von Javier Marías<br />
Seite 8<br />
Zusammen<br />
ist man<br />
weniger<br />
allein<br />
Die GeschwisterKatharina<br />
Wackernagel und JonasGrosch haben<br />
sich lange eine Wohnung geteilt.<br />
Heute machensie gemeinsam Filme.<br />
Im Interviewerzählen sie, warum<br />
SEITEN 2&3<br />
Zeigt her eure<br />
Füßlinge<br />
BERLINER ZEITUNG, MARKUS WÄCHTER<br />
Politikmenschen gehen nun<br />
mal nicht früh ins Bett, sie<br />
müssen noch arbeiten, sich<br />
kümmern, immer ist irgendetwas<br />
zu dringend, zu wichtig,<br />
noch unerledigt, um zu schlafen.<br />
Eine Krise muss abgewendet, ein<br />
Krieg verhindert, zwischendurch ein<br />
bisschen das Klima gerettet werden.<br />
Dasist das Bild, an das wir uns gewöhnt<br />
haben, wenn sich ein Gipfeltreffen<br />
in Brüssel bis in die späten<br />
Nachtstunden erstreckt oder Koalitionsverhandlungen<br />
in Berlin erst am<br />
frühen Morgen mit einem vorläufigen<br />
Kompromiss enden. Dann treten<br />
müde Politiker vor müde Reporter,<br />
und an der äußeren Erscheinung,<br />
an der Anzahl der Augenringe<br />
oder Knitterfalten im Hosenanzug,<br />
lässt sich schon mal auf die innere<br />
Verfasstheit schließen.<br />
Im politischen Nachtschichtbetrieb<br />
wird umFußnoten und Nachkommastellen<br />
gerungen, es ist ein<br />
Ringen um Argumente, die Deutungshoheit,<br />
aber auch ein Kampf<br />
gegen sich selbst, den eigenen Körper,<br />
die Müdigkeit, ohne Rücksicht<br />
auf Verluste –die Gesundheit. Denn<br />
auch daran haben wir uns gewöhnt:<br />
an stets verfügbare, sendungsbewusste,<br />
topleistungsorientierte, bis<br />
knapp vor dem Umfallen belastbare<br />
Politiker.Das ist Teil der Jobbeschreibung.<br />
Und gleichzeitig eine Inszenierung<br />
für die Öffentlichkeit. Im<br />
Kreml brannte ja auch immer Licht.<br />
Wenn Politikmenschen plötzlich<br />
nicht mehr so können, wie sie wollen,<br />
hier von ihrer Normalform abweichen,<br />
dort einen Termin zu viel<br />
absagen oder auch nur einen Ansatz<br />
von körperlicher Schwäche zeigen,<br />
tauchen sofort Fragen auf. Hat er<br />
sich übernommen? Hat sie etwas zu<br />
verheimlichen? Die Gesundheit ist<br />
keine private Angelegenheit mehr,<br />
sondern ein Politikum, ein Thema<br />
von öffentlichem Interesse, aber ein<br />
eher unpräziser Gradmesser für die<br />
Handlungsfähigkeit – etwa einer<br />
Kanzlerin. Unddann wirdein Zittern<br />
zum Beben der anderen.<br />
Kann der Klimawandel schuld sein?<br />
Angela Merkel hat zweimal gezittert<br />
innerhalb von zwei Wochen. Erst<br />
beim Empfang des neuen ukrainischen<br />
Präsidenten vor dem Kanzleramt.<br />
Hinterher sagte sie:„Ich habe inzwischen<br />
mindestens drei Gläser<br />
Wasser getrunken, das hat offensichtlich<br />
gefehlt.“ Unddann noch mal am<br />
vergangenen Donnerstag im Großen<br />
–und nicht mehr ganz so heißen –<br />
Saal von Schloss Bellevue, als der<br />
Bundespräsident die neue Justizministerin<br />
ernannte. Merkel stand neben<br />
Frank-Walter Steinmeier, es<br />
schüttelte sie am ganzen Körper,ihre<br />
Lippen waren ein dünnes Strichlein,<br />
ihr Blick klebte starr am Rednerpult,<br />
sie verschränkte die Arme,wie man es<br />
bei Kälte tut. Oder in einem Satz: Es<br />
schien Merkel schlecht zu gehen. Ihr<br />
Sprecher bestand später darauf: „Der<br />
Bundeskanzlerin geht es gut.“<br />
Das erste Zittern soll das zweite<br />
bedingt haben, „ein psychologisch-<br />
Das Beben<br />
der anderen<br />
Wenn die Bundeskanzlerin zittert,<br />
wird aus dem Privaten ein Politikum.<br />
Über den wahren Gesundheitszustand<br />
erfährt man wenig –das hat Tradition.<br />
Über den Umgang mit Schwächen<br />
VonPaul Linke<br />
„Dass es der mächtigsten Politikerin<br />
in der demokratischen Geschichte in<br />
Krisenzeiten nicht gut geht, gibt Anlass zur<br />
Sorge. Ihr Unwohlsein könnte zu keinem<br />
schlimmeren Zeitpunkt kommen.“<br />
Der US-Sender CNN ist mehr als besorgt um die deutsche Kanzlerin.<br />
verarbeitender Prozess“ gewesen<br />
sein, schreibt die Stuttgarter <strong>Zeitung</strong>.<br />
Grünenchefin Annalena Baerbock<br />
vermutet einen Zusammenhang<br />
zwischen Klimawandel und Kanzlerinnengesundheit.<br />
In der Gerüchteküche<br />
sind alle Kochplatten besetzt.<br />
Die Fragen, die jetzt gestellt werden,<br />
zunächst die menschliche: Wie<br />
geht es der Bundeskanzlerin wirklich?<br />
Unddie politische: Ist ein doppelter<br />
Zitteranfall nur Zufall oder<br />
zerfällt gerade das Bild vonder unerschütterlichen<br />
Angela Merkel, die alles<br />
wegsteckt, kaum Schlaf braucht<br />
und in Nachtsitzungen noch jeden<br />
Gegner niederringt mit ihrer Beharrlichkeit?<br />
In ihrem Terminkalender<br />
standen jedenfalls kein Wellnesswochenende<br />
in der Uckermark, sondern<br />
ein Treffen der Staats- und Regierungschefs<br />
der G20 in Osaka von<br />
Freitag bis Sonnabend und bereits<br />
am Sonntag eine außerplanmäßige<br />
Runde in Brüssel, um die künftigen<br />
Spitzenpositionen in der EU zu klären.<br />
Dürfte wieder spät werden.<br />
EinRecht aufPolitikerschlaf<br />
Über den tatsächlichen Gesundheitszustand<br />
von Politikern erfährt<br />
man nicht viel –oder einiges viel später.<br />
Helmut Kohl beschrieb erst in<br />
seinen Memoiren, wie er sich 1989<br />
auf dem Bremer Parteitag quälte; aus<br />
Angst über ein Misstrauensvotum zu<br />
stürzen, hielt er die Prostataschmerzen<br />
aus. Konrad Adenauers Lungenentzündung<br />
wurde zunächst auf die<br />
Stufe Erkältung abgewertet. Nach<br />
seinem Rücktritt erfuhr die Öffentlichkeit,<br />
dass Willy Brandt unter Depressionen<br />
litt, tagelang nicht ansprechbar<br />
war. Ein Staatsgeheimnis<br />
auch, wie oft Helmut Schmidt bewusstlos<br />
in seinem Büro aufgefunden<br />
wurde. Horst Seehofer, der 2002<br />
aufgrund einer Herzmuskelentzündung<br />
zwischen Weiterleben und<br />
Sterben stand, sagte drei Jahre später:<br />
„Es gehört nicht zum Bild eines<br />
Politikers, krank und schwach zu<br />
sein.“ Vielleicht, könnte man einwenden,<br />
gehörteseinfach nicht zum<br />
Bild eines Mannes,der daran krankt,<br />
Schwächen zugeben zu können.<br />
Dass Politik ein anstrengendes<br />
Business ist, bestreitet ja niemand.<br />
Schier jedes Füllwortimrelativierenden<br />
Relativsatz wird auf Gehalt und<br />
Glaubwürdigkeit geprüft und im Internet<br />
auf Wiedervorlage gespeichert.<br />
Politiker sind Meister der<br />
Selbstkontrolle, die absolute Härte,<br />
was Disziplin angeht, im Grunde immer<br />
im Wahlkampfmodus. Zweifel<br />
sind nicht erlaubt, mit Krankengeschichten<br />
wirdman ein weiches Ziel<br />
–sowar das früher.<br />
Es gab in den letzten Jahren Gegenbeispiele<br />
in der Politik, wie man<br />
Stärke zeigen kann im Umgang mit<br />
vermeintlichen Schwachstellen. Die<br />
Ministerpräsidentin von Rheinland-<br />
Pfalz Malu Dreyer hat offen über<br />
Multiple Sklerose gesprochen, andereKollegen<br />
über Krebs oder Burnout.<br />
An dieses Bild sollten wir uns in<br />
Zukunft gewöhnen. Und für das<br />
Rechtauf Politikerschlaf eintreten.<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, 11509 Berlin<br />
Redaktion: (030) 63 33 11-457 (Mo-Fr10-16 Uhr), Fax-499<br />
Leser-blz@dumont.de; Leser-Service: (030)23 27-77,<br />
Fax-76; www.berliner-zeitung.de/leserservice<br />
Anzeigen: (030) 23 27-50, Fax: -66 97;<br />
berlin.anzeigen@dumont.de<br />
Postvertriebsstück A6517<br />
Entgelt bezahlt<br />
4<br />
194050<br />
501801<br />
61026
2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Report<br />
Wo die Brunnen sauber bleiben<br />
Auf der Suche nach dem Sommer –wir starten in Berlin und reisen<br />
durch den Osten Deutschlands. Das zweite Ziel unserer Serie: Naschhausen.<br />
Ein Name, der nach Idylle klingt und nach der Süße des Lebens.<br />
Lüge oder Wahrheit? Es ist nicht leicht, dieses Naschhausen in Thüringen<br />
zu finden. Aber es existiert. Stolze Naschhäuser gibt es auch<br />
Text: Anne-Kattrin Palmer,Fotos: Volkmar Otto<br />
Die Klingel läutet leise. Niemand öffnet. Am<br />
Gebäude wuchern Weinblätter in sattem<br />
Grün. Ein braunes, halb verdecktes Schild<br />
weist darauf hin, dass wir richtig sind. Museum<br />
steht darauf geschrieben. Wirklingeln erneut.<br />
Ein Dienstagvormittag in Dornburg-Camburg, die<br />
Sonne scheint. Nicht weit entfernt sieht man eine Burg,<br />
die Camburgmit ihrem hohen Turm.Esist still in dieser<br />
Stadt. Nurder Trecker,der eben ratternd vorbeifuhr,hat<br />
die Idylle kurz gestört und daran erinnert, dass wir auf<br />
dem Land sind. Jetzt hören wir Schritte.Pauline Lörzer,<br />
die Leiterin des Stadtmuseums,lächelt entschuldigend<br />
und sagt: „Die Klingel ist mal wieder kaputt.“<br />
Wirbetreten das alte Gebäude aus dem 17. Jahrhundert<br />
–unsere erste Station auf der Suche nach Naschhausen.<br />
Naschhausen? Naschhausen! EinName,der an<br />
den Naschmarkt in Wien denken lässt. An das Süße im<br />
Leben. An Cremetörtchen mit Zuckerglasur, die sich<br />
auch als ungenießbar herausstellen könnten.<br />
Orte, deren Namen nach Sommer und Ferien klingen,<br />
haben wir als Ziele für unsereSommerserie ausgesucht,<br />
in einem der neuen Bundesländer sollten sie liegen.<br />
Wieist er denn so,der Sommer in Osten?<br />
In Herzsprung in Brandenburgsind wir schon gewesen,<br />
nächste Woche ist Rom inMecklenburg ander<br />
Reihe.Jetzt also Naschhausen. In Thüringen gibt es den<br />
Ortsnamen sogar mehrmals.Wir haben das Nachhausen<br />
in Dornburg-Camburg ausgewählt. Und wollten<br />
wissen:Wieleben die Menschen dort?Wasmacht ihnen<br />
Sorgen?Waswünschen sie sich?Vorallem aber erst mal:<br />
Wo genau ist dieses Naschhausen?<br />
Ulrich Rietze (l.) am Brunnen in Naschhausen.<br />
Neben ihm die NachbarnAnita und Heinz Fritsche<br />
I. KLATSCHMOHN AM WEGESRAND<br />
Als wir in der Frühe, nach zweieinhalb Stunden Fahrt<br />
und vonBerlin kommend, vonder Autobahn abfuhren,<br />
kurzvor Jena, erwarteten uns 15 Kilometer Landstraße<br />
in Richtung Dornburg-Camburg. Außerdem: Bauern,<br />
die mit ihren Traktoren und hoch beladenen Hängern<br />
als fahrende Tempo-30-Zonen unterwegs waren,<br />
Klatschmohn am Wegesrand, Vogelscheuchen in Streifen-Sakkos<br />
und mit Hut auf dem Strohkopf, Schlösser,<br />
die hoch oben auf Felsen thronten.<br />
Wir passierten am Ortseingang mehrere Häuser,<br />
darunter zwei Gaststätten, deren Fenster verrammelt<br />
waren, und sahen rechts eine imposante Stahlbrücke,<br />
die eingerüstet war –die Carl-August-Brücke, wie wir<br />
später erfuhren. Siewurde 1890 aus dem gleichen Stahl<br />
wie der EiffelturminParis gebaut.<br />
Derfranzösische Filmregisseur LucBesson wollte vor<br />
ein paar Jahren über diese Brücke einen Panzer rollen<br />
lassen. Er musste den Dreh absagen. Die Stadt genehmigte<br />
ihn nicht, die Brücke wäreunter dem Gewicht zusammengebrochen.<br />
Ein Verein sammelt seit Jahren<br />
Spenden und hat den Eigenanteil von 50000 Euro fast<br />
zusammen. Bald soll die Brücke fertig saniertsein.<br />
Wir haben dann die Saale überquert und uns links<br />
gehalten, bis wir nach etwa fünf Kilometernendlich das<br />
Stadtmuseum in Dornburg-Camburgerreichten.<br />
Die Dielen in dem Museum knarzen, eine schmale<br />
Holztreppe führt nach oben. Auf den Fensterbänken<br />
stehen Kaffeekannen aus den vergangenen Jahrzehnten.Verziertmit<br />
Karos, Blumen, Punkten. Es gibtTeddybären,<br />
treu blickend sitzen sie hinter Glas. Eine MusikboxerinnertanTanzabende,bei<br />
denen Lieder über die<br />
Finsterwalder Sänger oder die Post im Walde gedudelt<br />
wurden. Es gibt eine gut erhaltene alte Germania-Drogerie<br />
mit kleinen beschrifteten Schubladen für Zinnsand,<br />
Schlämmkreide,Bleichsoda und Melisse.<br />
Im Keller gibt es Gefängniszellen aus dem 17. Jahrhundert.<br />
Bis 1950 schmorten hier Ganoven, und Betrunkene<br />
schliefen ihren Rausch aus.Ineiner der Zellen<br />
hat sich einmal ein Mann erhängt. Eine Tafel erinnert<br />
an die Verzweiflungstat.<br />
In einer Vitrine steht Bauhaus-Keramik aus den<br />
Zwanzigerjahren. Manche Bauhaus-Töpfer ließen sich<br />
in diesem Saale-Landstrich nieder, weil sie in Weimar<br />
keinen Platz fanden. Einpaar Töpfer gibt es heute noch<br />
in Dornburg-Camburg. Naschhausen war jahrhunder-<br />
telang eigentlich nur eine kleine Handwerkersiedlung,<br />
kein richtiges Dorf. Undnicht einfach zu erreichen. Das<br />
hat sich nicht geändert.<br />
Aufdem Tisch stehen Porzellantässchen mit Rosendekor.<br />
Esgibt Kaffee. Und eine überraschende Auskunft.<br />
„Sie sind bereits durch Naschhausen gefahren“,<br />
sagt Pauline Lörzer, die Museumsleiterin. Siemeint die<br />
Straße mit den paar Häusern, den verrammelten Gaststätten<br />
und der eingerüsteten Brücke.Und erklärtweiter:<br />
„Eigentlich gibt es den Ort namentlich gar nicht<br />
mehr, aber die Naschhäuser fühlen sich nach wie vor<br />
als Naschhäuser.“ Und die wiederum legten großen<br />
Wert darauf, dass ihr Ort nicht übersehen wird und in<br />
Vergessenheit gerät. Später werden wir des Öfteren aus<br />
Versehen Naschhausener sagen und strafende Blicke<br />
ernten. Weil es doch Naschhäuser heißt.<br />
II. BESUCH DER BÜRGERMEISTERIN<br />
Dorothea Storch, die Bürgermeisterin von Dornburg-<br />
Camburg, kommt die Treppe hoch. Auch sie merkt an,<br />
dass unten die Klingel nicht funktioniert. Eine Frau<br />
nickt. Es ist Manuela Vogt. Sie sitzt bereits an Omas alten<br />
Holztisch und hat mehrerePapiereausgebreitet. Sie<br />
kommt von der Kreishandwerkerschaft Jena/Saale-<br />
Holzland-Kreis. Für den Abend sind Handwerker geladen:<br />
ein Steinmetz und ein Stellmacher, der Schmied,<br />
der Tischler,der Korbflechter und der Fensterbauer aus<br />
der Gemeinde.<br />
Handwerk ist wichtig hier in dem thüringischen<br />
Saale-Landkreis. Esstirbt aber aus, wie Manuela Vogt<br />
sagt. Die Jugend sei nur schwer dafür zu begeistern,<br />
daran müsse gearbeitet werden. Allein in Jena fehlen<br />
Dorothea<br />
Storch ist<br />
seit sieben<br />
Jahren<br />
Bürgermeisterin.<br />
bis 2030 über 17 000 Fachkräfte,habe jüngst eine Studie<br />
ergeben. In Naschhausen, so erfahren wir in der Runde,<br />
gibt es noch einen Korbflechter. Und es gibt die Bornfege,<br />
einen traditionellen Tanz um den Brunnen, das<br />
Wahrzeichen des kleinen Ortes. Indiesem Jahr findet<br />
der feucht-fröhliche Umzug zum 160. Mal statt. Wir<br />
sind zu früh. DerUmzug ist im September.<br />
Dorothea Storch ist 46 und seit sieben Jahren Bürgermeisterin.<br />
Sie ist Anwältin für Familien- und Erbrecht,<br />
Mutter und CDU-Mitglied. In den Wendejahren<br />
1989/90 hat sie sich wie Angela Merkel zunächst für den<br />
Demokratischen Aufbruch engagiert. Der Liebe und<br />
des Berufes wegen kam sie nach Dornburg-Camburg.<br />
Voracht Jahren fragte sie jemand, ob sie nicht als<br />
Bürgermeisterin kandidieren wolle. Sie tat es. Imvergangenen<br />
Jahr wurde sie wiedergewählt. Im Mai allerdings<br />
erlitten sie und ihreCDU bei der Kommunalwahl<br />
eine herbe Niederlage. Die Partei verlor ihre Mehrheit.<br />
Bisher stellte sie elf der 20 Stadträte. Nun sind es nur<br />
noch acht. Zwei Gruppen der Freien Wähler holten insgesamt<br />
mehr als 50 Prozent der Stimmen. Undwer hat<br />
die Populisten und Unzufriedenen gewählt? „Niemand<br />
hat es offen zugegeben“, sagt Dorothea Storch.<br />
Sie hat demnächst zwei Tage Urlaub.„Den brauche<br />
ich auch“, sagt sie.ImWahlkampf sei es hoch hergegangen.<br />
Sie habe geredet und geredet. Gekämpft mit ihrer<br />
Partei und eigentlich viel Zuspruch erhalten. Aber die<br />
Freien Wähler pflasterten die Stadt mit Plakaten voll,<br />
auf denen vor Drogenhöllen und Prostitution gewarnt<br />
wurde. Die Masche habe funktioniert, sagt Dorothea<br />
Storch. Ältere hätten plötzlich Angst bekommen,<br />
nachts alleine auf die Straße zu gehen. Zudem wetterten<br />
die FreienWähler gegen fehlende Ortslaternen, ma-<br />
rode Straßen, Fremde und Flüchtlinge. Vor dem Rathaus<br />
hing ein Plakat: „Alles muss raus.“<br />
Es sind diese Parolen, die Dorothea Storch fassungslos<br />
machen.„Man findet immer etwas zu meckern, und<br />
man kann“, hat sie festgestellt, „den Leuten ganz einfach<br />
einreden, wie schlecht es ihnen geht.“<br />
Es gebe in Dornburg-Camburg offiziell gar keine<br />
Prostituierte,sagt die Bürgermeisterin, die Kriminalität<br />
halte sich, anders als in Jena oder Gera, inGrenzen.<br />
Zwei Dauer-Kriminelle lebten hier,die aber alle naslang<br />
für ein paar Monate in Jena einsäßen. Flüchtlinge? Fehlanzeige.Esgibt<br />
nur 37 im ganzen Saale-Holzland-Kreis.<br />
Die Bürgermeisterin: „Wir haben keinen abbekommen.“<br />
Aber sie werdesich jetzt mit den Protestlernauseinandersetzen<br />
müssen, sagt sie. Und dass sie hofft,<br />
dass es konstruktiv werde.<br />
„Ich denke,dass wir hier viel Grund zum Freuen haben“,<br />
sagt Dorothea Storch nachdenklich. Familien mit<br />
Kindern zögen gerne hierher, weil die Stadt eine gute<br />
Infrastruktur habe und es zur Arbeit nach Jena nicht<br />
weit sei. Sie zählt die Vorteile auf: vier Kindergärten,<br />
niedrige Arbeitslosigkeit, der große Supermarkt. Dazu<br />
Freizeit-Angebote wie der Saale-Radweg oder der Kanuverleih,<br />
und oben auf dem Berg die drei Schlösser<br />
und die Camburg. Sie zuckt wieder mit den Schultern.<br />
„Wir haben hier viel geschaffen und ermöglicht.“ Die<br />
Protestler hätten nicht mal eine Blume umgetopft.<br />
Natürlich, räumt sie ein, habe es nach derWende viel<br />
Frust gegeben, darüber, dass Wessis kamen und vieles<br />
platt machten und danach weiterzogen. Aber es habe<br />
auch andere gegeben, solche, die geblieben seien, sich<br />
eingelebt haben. Einer ist heute Dorothea Storchs Beigeordneter.Erkam<br />
aus Nordrhein-Westfalen.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 3<br />
·························································································································································································································································································<br />
Report<br />
IM OSTEN GEHT DER<br />
SOMMER AUF<br />
Die Sommerserie der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,Teil 2<br />
Schluck Mineralwasser. „Ich bin stolz auf den Zusammenhalt<br />
in der Region, wir haben 50 Vereine,und einer<br />
hilft dem anderen.“ Siekenne kaum einen Unzufriedenen.„Aber<br />
Gerede gibt es immer,inallen Kleinstädten.“<br />
Mankönne es eben nicht jedem recht machen.<br />
DER KLEINE REISEFÜHRER – NASCHHAUSEN<br />
Entfernung von Berlin: 201 Kilometer<br />
Dauer der Anreise in Stunden mit dem Auto: 2,5 Stunden<br />
Zahl der Fremdenzimmer: etwa 100<br />
Einwohnerzahl: 5500<br />
Partei mit dem stärksten Wahlergebnis: Bei der Bundestagswahl<br />
2017 bekam die CDU 30,7 Prozent<br />
Jahreshöhepunkt im Ort: Die BornfegeimSeptember<br />
WichtigsteSehenswürdigkeit: Dornburger Schlösser und<br />
Camburg<br />
Kulinarische Spezialitäten: Thüringische Bratwurst, Rouladen<br />
Nächste Bademöglichkeit: Das Freibad in Dornburg-Camberg<br />
oder die Saale<br />
In der Saale, in die vor ein paar Jahren noch ungeklärtdie<br />
Abwässer flossen, könne man inzwischen wieder<br />
schwimmen, das erwähnt Dorothea Storch auch<br />
noch. Sieist stolz auf das Erreichte.<br />
5500 Einwohner leben in der Gemeinde,zuder nebenDornburg-Camburgauch<br />
Hainichen, Löberschütz,<br />
Frauenprießnitz oder Neuengönna gehören. Und natürlich<br />
Naschhausen, das es offiziell so gar nicht mehr<br />
gibt. DasOrtsschild ist auch verschollen.<br />
III. ALS RUDI CARRELL KURZURLAUBE VERLOSTE<br />
Naschhausen –erstmals 1378 als Naßhusin erwähnt –<br />
liegt an der Saale. Dieetwa 50 Häuser grenzen an Dornburg-Steudnitz,<br />
das wiederum zu Dornburg-Camburg<br />
gehört. Mankannvon untendie Schlösser sehen. Sieliegen<br />
amRand eines Muschelkalkfelsenplateaus, umgeben<br />
vonBüschen undWiesen,und sehen reizvoll aus.<br />
Siewaren einstdie Sommerresidenzen der Großherzöge<br />
von Sachsen-Weimar-Eisenach. In den barocken<br />
Schlossgärten summen Bienen, rote Rosen blühen. Erholung<br />
pur.<br />
Literarische Bekanntheit erlangte das Renaissanceschloss,als<br />
JohannWolfgang vonGoethe sich nach dem<br />
Toddes Großherzogs vonWeimar im Sommer 1828 für<br />
mehr als acht Wochen dorthin zurückzog. Kurz nach<br />
seiner Ankunft schrieb Goethe an den Freund Carl<br />
FriedrichZelter:„DieAussicht ist herrlich und fröhlich,<br />
die Blumen blühen in den wohl unterhaltenen Gärten,<br />
die Traubengeländer sind reichlichbehangen, und unter<br />
meinem Fenster seh’ ich einen wohlgediehenen<br />
Weinberg, den der Verblichene auf dem ödesten Abhang<br />
noch vor drei Jahren anlegen ließ und an dessen<br />
Nächste<br />
Woche:<br />
Rom<br />
Herzsprung<br />
Naschhausen<br />
BLZ/GALANTY<br />
Ergrünung er sich die letzten Pfingsttage noch zu erfreuen<br />
die Lust hatte. Von den andern Seiten sind die<br />
Rosenlauben bis zum Feenhaften geschmückt und die<br />
Malven und was nicht alles blühend und bunt, und mir<br />
erscheint das alles in erhöhten Farben wie der Regenbogen<br />
auf schwarzgrauem Grunde.“<br />
Als wir dortsind, sieht man vereinzelteTouristen, die<br />
durch die Gemäuer und die Gärten schlendernund die<br />
Brunnen, Putten und Statuen bestaunen. Sechs Euro<br />
kostet ein Ticket für das gesamte Anwesen. Der von<br />
Goethe beschriebene Wein kann im Shop gekauft werden.<br />
Der Töpfer hat gerade Mittagspause. Das Bauhaus-Museum,<br />
das es dort seit kurzem gibt, hat geöffnet.<br />
Mankannunter anderem eine originale Gipsdrehscheibe<br />
besichtigen. Viel mehr gibt es nicht. Doch, da<br />
ist noch der Ratskeller. Flammkuchen und thüringische<br />
Bratwurst stehen auf der Karte. Man kann aber nicht<br />
draußen sitzen, also gehen wir wieder.<br />
Andrea Graf, unsere Pensionswirtin in Dornburg-<br />
Steudnitz, klagt darüber, dass esleider kaum Übernachtungsplätze<br />
in der Region gebe und dass die<br />
Schlösser vom LandThüringen stiefmütterlich behandelt<br />
würden. „Die in Weimar wollen ihren Goethe für<br />
sich alleine“, sagt sie.„Dabei hat er doch überall seine<br />
Spuren hinterlassen. Martin Luther ebenso.“ Mehr<br />
Werbung für die Schlösser bringe denen doch in Weimar<br />
auch etwas.„Dann würden noch mehr Touristen in<br />
die Region reisen.“<br />
Wiressen Käsebrötchen, während sie vonihrer Heimat<br />
erzählt. „Sie glauben nicht, was es hier manchmal<br />
für Fehden und Streitigkeiten gibt.“ Nachbarn,<br />
die seit 30 Jahren grußlos aneinander vorbeiliefen.<br />
Aber immer genau im Visier hätten, was der andere<br />
Ehrenbürgerin ElkeLüdecke<br />
so treibt oder sich gerade wieder angeschafft hat. Es<br />
gebe Unzufriedenheit über die Bürgermeisterin, die<br />
Politik, die Prioritäten der Stadt. „Und Neid.“ Als sie<br />
einmal das Gummienten-Rennen auf der Saale gewonnen<br />
habe, sei ihr noch nicht einmal gratuliert<br />
worden. „Natürlich sind alle neugierig, würden es<br />
aber nie zugeben“, sagt sie. Heute früh erst habe<br />
eine Frau, die in der Pension nächtigte, verwundert<br />
gefragt, was denn der wild winkende Mann am<br />
Abend zuvor vor ihrem Hotelfenster gewollt habe?<br />
Er habe unentwegt Hallo gerufen. Andrea Graf sagt:<br />
„Vermutlich wollte er sie warnen, dass man sie<br />
sieht, wenn sie sich vor dem Fenster auszieht. Wir<br />
sind eben ein stures Volk.“<br />
Es ist inzwischen Nachmittag. UndinNaschhausen<br />
sind die Straßen wie leer gefegt.Wirhaben aufder Camburg<br />
noch die Ehrenbürgerin der Stadt, Elke Lüdecke,<br />
74, kennengelernt, die sich für den Erhalt der 1166 erstmals<br />
erwähnten Anlage einsetzt. Jahrzehntelang hätten<br />
die Camburger nicht hoch auf ihre Burg gedurft, sagt<br />
sie.Erst quartierten die Nazis dortdie Hitlerjugend ein,<br />
später die SED ihreJungen Pioniere. Auch Elke Lüdecke<br />
klagt darüber, dass eszuwenig Hotels gebe und dass<br />
dadurch Touristen davon abgehalten würden, sich von<br />
den Schönheiten des Saaletals zu überzeugen. DieRadtouren<br />
seien wunderbar,man könne verweilen und Kirschen<br />
und Pflaumen pflücken.<br />
Gerne erzählt Elke Lüdecke, wie der Showmaster<br />
Rudi Carrell im Jahr 1993 Kurzurlaube verloste.Den Ort<br />
ermittelte er, indem er eine Postleitzahl zog. Es traf<br />
Hirschroda, inzwischen auch ein Ortsteil von Dornburg-Camburg.<br />
„Dortkonnte man aber gar nicht übernachten,<br />
da gab es nichts“, sagt sie. Sie nimmt einen<br />
IV. DIE WAHREN NASCHHÄUSER<br />
Am nächsten Tagfahren wir noch einmal nach Naschhausen.<br />
Ob wir dort vielleicht ein paar Unzufriedene<br />
treffen, die sich darüber beklagen, dass man ihnen den<br />
Namen und das Ortsschild entrissen hat? Und auch<br />
darüber, dass ihre Kinder jetzt über die Saale nach<br />
Dornburg-Steudnitz zur Schule müssen? Unddarüber,<br />
dass es hier keinen Arzt mehr gibt?<br />
Ein Frau jätet ein Beet vor einem der Gasthöfe, die<br />
tags zuvor so verrammelt aussahen. Sie heißt Gudrun<br />
Rietzeund wischt sich mit der Hand die Haareaus dem<br />
Gesicht. Es ist ein warmer Tag. Stammt sie aus Naschhausen?<br />
Sie lacht. „Nein, ich komme aus Dornburg-<br />
Steudnitz, aber mein Mann ist von hier.“ Sie stellt klar:<br />
„Wir können uns mit den Naschhäusernnicht messen,<br />
weil es besondere Menschen sind.“ Wie sie das denn<br />
meint? „Na, die sind anders.“<br />
Sie ist eine freundliche Frau, kennt ihren Mann bereits<br />
aus Schultagen und will gleich noch andereNaschhäuser<br />
anrufen, um zu sagen, dass die Presse da ist. Ihr<br />
Mann heißt Ulrich und kommt ein paar Minuten später.Erwirkt<br />
wie ein Seebär an Land.<br />
Er lebt in vierter Generation in Naschhausen. Von<br />
seinem Großvater übernahm er die Gaststätte, dort<br />
wird einmal im Jahr die Bornfege gefeiert. Seine Frau<br />
grinst: „Heute feiern wir alle zusammen, in den 60erund<br />
70er-Jahren haben die keinen vonuns rübergelassen.“<br />
Drüben –,das ist das andere Ufer der Saale. Der<br />
Flussist dieGrenzegewesen.<br />
Ulrich Rietze führt uns ins Innere der Gaststätte.<br />
Draußen steht das Schild „Dorndorfer Brennstoffhandel“.<br />
Rietze gehört die Firma, ebenso wie die Kneipe,<br />
die ab und an öffnet. „Vor allem, wenn es etwas zu Feiern<br />
gibt.“ Überall hängen alte vergilbte Fotos, auf denenMänner<br />
zu sehen sind, die steif und aufrecht dasitzen<br />
wie die Ölgötzen. Darunter steht „Bornfege 1954“<br />
oder „Bornfege1973“.<br />
Es gibt Orden, auf denen endlich auch mal „Naschhausen“<br />
steht. UndvieleWimpel, Rietzeist Bayern-Fan.<br />
„Wir halten etwas durch, im Gegensatz zu denen da<br />
drüben“, sagt er nicht ohne Stolz. Seit Jahrzehnten feierten<br />
sie hierdas Brunnenfest.„Drüben die“ hätten mal<br />
ihren Fasching oder etwas anderes. „Aber wir ziehen<br />
dashier durch.“<br />
Die „Bornfege“ –wörtlich: Das Brunnenfegen –ist<br />
der höchste Feiertag inNaschhausen. Jedes Jahr im<br />
September werden die beiden Brunnen mit Fichten<br />
und Girlanden geschmückt und der Naschhäuser<br />
„Bornschulte“ gewählt –eine Art Ehren-Bürgermeister<br />
auf Zeit.<br />
Als Insignien seiner Macht bekommt er einen alten<br />
Reisigbesen überreicht –ein Jahr lang soll er symbolisch<br />
dafür sorgen, dass die beiden alten Brunnen in<br />
dem 100-Seelen-Meiler sauber bleiben. Anschließend<br />
gibt es den traditionellen Umzug. Oldtimer und Traktoren<br />
fahren durch den Ort, und abends wird getanzt.<br />
„Und ichmussIhnen wohl nicht sagen, wie die PartyjedesMal<br />
endet“, sagt der Wirt.Ermeint damit ,dassder<br />
Alkohol in Mengen fließt. SeineAugen strahlen.<br />
Ulrich Rietze, 72 Jahre alt, setzt sich mit uns auf die<br />
Bank neben einen der Brunnen. DasWasser plätschert<br />
beruhigend vorsichhin. Es sind einfache Steinbottiche,<br />
sie bedeuten dem Naschhäuser viel. Rietze sitzt gerne<br />
hier. Ererzählt: „Bis Anfang der 60er-Jahre hatten wir<br />
dank der Brunnen eine eigene Trinkwasserversorgung.<br />
Es gab einen Lebensmittelladen, ein Geschäft mit feinsten<br />
Anzügen und Kindergärten und Schulen.“ Als die<br />
Wasserversorgung abgestellt wurde und die Naschhäuser<br />
von „drüben“ versorgt wurden, war es aus mit der<br />
Eigenständigkeit. „Aber im Herzen haben wir sie uns<br />
bewahrt.“ Waszeichneteinen Naschhäuser aus? Ulrich<br />
Rietzesagt:„Bodenständigkeit und Sinn fürs Feiern.Wir<br />
sind sehr traditionsbewusst.“ Ja, esgibt daeine Trennung:Wir<br />
Naschhäuserhier,die anderendadrüben.<br />
Auf der Rückfahrt nach Berlin reden wir über Gemeinschaft,<br />
Nachbarschaft, Neid,Missgunst, Unzufriedenheit<br />
und Identität. Daskleine Naschhausen und die<br />
Gemeinde, zudem es gehört, haben von allem etwas.<br />
Und Naschhausen ist, auch wenn es den Ort offiziell<br />
nicht mehr gibt, für ein paar Menschen Heimat. Undsei<br />
es nurfür einFest.<br />
Anne-Kattrin Palmer<br />
hatte leise gehofft, dass es in Naschhausen ein gute<br />
Konditorei gibt. Stimmt aber nicht.
4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Politik<br />
NACHRICHTEN<br />
Türkisches Gericht: Yücels<br />
Haft warrechtswidrig<br />
DastürkischeVerfassungsgericht hat<br />
die Inhaftierung des deutsch-türkischen<br />
Journalisten Deniz Yücel für<br />
rechtswidrig erklärt. Damit entsprachen<br />
die Richter einer Beschwerde<br />
Yücels,wie die Welt am Mittwoch<br />
unter Berufung auf das Urteil berichtete.„Durchdie<br />
rechtswidrige Verhaftung<br />
wurde das Recht auf persönliche<br />
Sicherheit und Freiheit sowie<br />
das Recht auf Meinungsfreiheit verletzt“,<br />
heißt es demnach in dem Urteil.<br />
DieEntscheidung der Richter sei<br />
einstimmig gefallen. (AFP)<br />
Kosten für Pkw-Maut liegen<br />
2019 bei 11,6 Millionen Euro<br />
ZurVorbereitung der inzwischen gestoppten<br />
Einführung der Pkw-Maut<br />
sind im laufenden Jahr Personalkosten<br />
vonrund 1,7 Millionen Euro angefallen,<br />
davon rund eine Million<br />
beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA).<br />
Dasgeht aus der Antwortdes Bundesverkehrsministeriums<br />
auf eine<br />
Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten<br />
Stephan Kühn hervor, die<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (RedaktionsnetzwerkDeutschland)<br />
vorliegt. Die<br />
Gesamtausgaben für Personal, Sachmittel<br />
und Beratungsleistungen in<br />
Zusammenhang mit der Pkw-Maut<br />
hatte dasVerkehrsministerium fürs<br />
laufende Jahr zuvor auf rund 11,6 Millionen<br />
Euro beziffert. (rb.)<br />
„Fridays for Future“-Protest<br />
am Reichstag<br />
Junge Klimaschützer bilden eine Menschenkette<br />
um den Reichstag.<br />
DPA<br />
Mitglieder der „Fridays for Future“-<br />
Bewegung haben mit einer Menschenkette<br />
am Freitag den Reichstag<br />
in Berlin eingekreist. MitBlick auf die<br />
letzte Sitzung des Bundestags vorder<br />
parlamentarischen Sommerpause<br />
erklärten die Aktivisten auf Twitter:<br />
„Wer keine Klimapolitik macht, hat<br />
auch keine Pause verdient.“ DiePolitiker<br />
seien „zum Nachsitzen“ aufgefordert.<br />
MehrereHundertvor allem<br />
junge Leute beteiligten sich an dem<br />
Protest, der mit einem Demonstrationszug<br />
begonnen hatte. (AFP)<br />
Stettiner Hotel storniert<br />
Zimmer:AfD-Klausur geplatzt<br />
Eine im polnischen Szczecin (Stettin)<br />
geplante Klausur der AfD-Bundestagsfraktion<br />
an diesem Wochenende<br />
ist geplatzt. DasHotel stornierte<br />
im letzten Moment die 160 gebuchten<br />
Zimmer für Abgeordnete<br />
und Mitarbeiter.„Drei Stunden vorher<br />
wurde alles gecancelt“, sagte<br />
Fraktionssprecher Christian Lüth<br />
am Freitag. DerSchaden betrage<br />
rund 70 000 Euro.Die Klausur solle<br />
nun in den Räumen der Fraktion im<br />
Reichstagsgebäude in Berlin abgehalten<br />
werden. (dpa)<br />
Messerangriff in Chemnitz:<br />
Angeklagter bleibt in Haft<br />
DerAngeklagte im Prozess zum tödlichen<br />
Messerangriff vonChemnitz im<br />
vorigen August bleibt in Haft. DasGericht<br />
habe die Fortdauer der Untersuchungshaft<br />
angeordnet, teilte Staatsanwalt<br />
Stephan Butzkies am Freitag<br />
nach dem 15.Verhandlungstag mit.<br />
Als Begründung sei angeführtworden,<br />
dass aufgrund des Gesamtergebnisses<br />
der bisherigen Beweisaufnahme<br />
der dringende Tatverdacht<br />
weiterhin bejaht werde. (dpa)<br />
La Capitana kämpft weiter<br />
Die Kapitänin der „Sea Watch 3“, Widersacherin von Lega-Chef Salvini, erhält internationale Unterstützung<br />
VonRegina Kerner,Rom<br />
Carola Rackete ist in Italien<br />
inzwischen eine Berühmtheit.<br />
Kritikern von<br />
Innenminister und Lega-<br />
Chef Matteo Salvini gilt die 31 Jahre<br />
alte Deutsche,Kapitänin des Flüchtlingsrettungsschiffs<br />
„Sea Watch 3“,<br />
als Heldin. Für Salvinis Anhänger<br />
verkörpert sie ebenso wie für ihn<br />
selbst ein Feindbild. „Eine kleine<br />
Wichtigtuerin, die Politik macht“,<br />
schimpft der Minister über Rackete,<br />
die ihr Schiff mit 42 Migranten an<br />
Bord am Mittwoch trotz seines Verbots<br />
in italienische Gewässer und<br />
zur Insel Lampedusa steuerte. Seitdem<br />
läuft das Ringen zwischen der<br />
„Capitana“ und dem „Capitano“.<br />
„Capitano“, so nennen Salvinis Fans<br />
den Rechtsnationalisten und Hardliner<br />
in Sachen Migration. Er fordert,<br />
Rackete müsse eine hohe Strafe zahlen<br />
und festgenommen werden.<br />
Ermittlungsverfahren eingeleitet<br />
Liebe Yael,<br />
Beimir ist das mit dem Hier und Jetzt<br />
gerade ein bisschen schwierig. Während<br />
ich dir schreibe, laufen verschiedene<br />
Handwerker durchs Haus,<br />
als würden sie hier wohnen. Sie sollen<br />
die Wasserschäden vom letzten<br />
Winter reparieren, kriegen das aber<br />
nicht hin. Die Hausverwalterin ist<br />
auch da. Siewill, dass wir die Lüftung<br />
anlassen, Tagund Nacht, damit die<br />
Wände trocknen. Die Lüftung läuft<br />
seit vier Monaten, die Wände sind<br />
trotzdem nass.Wenn die Verwalterin<br />
kommt, schalten wir die Lüftung an,<br />
wenn sie geht, schalten wir sie aus.<br />
Einkleiner Akt des Aufbegehrens gegen<br />
sinnlose Energieverschwendung,<br />
eine neue Seite an mir.<br />
In Berlin habe ich meine Nachbarn<br />
belächelt, wenn sie die Mülltonnen<br />
auf dem Hof auf vorschriftsgemäße<br />
Abfalltrennung untersucht<br />
haben. Seit ich hier lebe,verstehe ich<br />
sie auf einmal. Das liegt sicher an<br />
Greta und den Warnungen vor der<br />
Klimakatastrophe, vor allem aber<br />
liegt es daran, dass das alles hier niemanden<br />
zu interessieren scheint.<br />
Für alles und jeden gibt es in Israel<br />
eine Partei; Arbeiter,Orthodoxe,Nationalreligiöse,<br />
Drusen, Araber, russische<br />
Einwanderer, jemenitische<br />
Einwanderer, Sozialisten, Zionisten,<br />
Siedler, Kiffer.Von einer grünen Partei<br />
ist mir nichts bekannt.<br />
Dienächste Papiertonne ist einen<br />
Kilometer von unserer Wohnung<br />
entfernt. Alles landet im Müll, Glas,<br />
Bioabfall, alte Fernseher.Der Plastikmüll<br />
regt mich am meisten auf.<br />
Wenn ich bei Abu Hassan Hummus<br />
kaufe, gehe ich mit drei Bechern<br />
Matteo Salvini will das von Carola Rackete geführte Schiff nicht einlaufen lassen.<br />
Das Meer,<br />
ein Trauerspiel<br />
(zweimal Hummus, einmal Zitronensoße)<br />
und drei Tüten (für die<br />
Zwiebeln, fürs Pita-Brot, für die Becher)<br />
nach Hause. Der absolute Verpackungswahn.<br />
Jedes Mal nehme<br />
ich mir vor, etwas zu sagen. Aber die<br />
arabischen Händler sind zu schnell<br />
für mich und mein Hebräisch. Acht<br />
Männer wirbeln in dem winzigen<br />
Laden herum, jeder packt etwas anderes<br />
ab, alle schreien durcheinander,von<br />
hinten drängeln Leute.Zum<br />
Schluss wird mir alles über den Tresen<br />
gereicht, ich bezahle und gehe<br />
nach Hause, mit gutem Hummus<br />
und schlechtem Gewissen.<br />
TelAviv –Berlin<br />
Anja Reich<br />
DPA<br />
Das Tütenfach in unserer Küche<br />
platzt aus allen Nähten. In dem Fach<br />
befinden sich auch meine Stoffbeutel<br />
aus Berlin. Ich nehme sie mit, wenn<br />
ich einkaufen gehe,mit guten Vorsätzen.<br />
Es ist wie ein Wettkampf. Schaffe<br />
ich es, meinen Beutel aus der Tasche<br />
zu ziehen, bevor Ali, mein Gemüsehändler,<br />
die Einkäufe in Tüten verstaut<br />
hat? Eine Zeit lang hat es geklappt,<br />
aber seit ich versuche,mit ihm<br />
Hebräisch zu sprechen, kommt er mir<br />
wieder zuvor.Ich denke noch darüber<br />
nach, was Gurkeheißt, und bevor mir<br />
„Melafafon“ einfällt, drückt mir Ali<br />
schon die Tüte in die Hand. Mein He-<br />
Die Staatsanwaltschaft im sizilianischen<br />
Agrigent hat inzwischen ein<br />
Ermittlungsverfahren gegen die Kapitänin<br />
wegen Beihilfe zur illegalen<br />
Einwanderung und Verletzung des<br />
Seerechts durch Befehlsverweigerung<br />
gegenüber einem Militärschiff<br />
eingeleitet. Am Freitagnachmittag<br />
durchsuchte die Finanzpolizei die<br />
„Sea Watch 3“. Für den Fall einer Anklage<br />
gibt sich Rackete optimistisch<br />
und betont, zwei Gesetze stünden<br />
miteinander im Konflikt. Das internationale<br />
Seerecht verpflichte zur<br />
Hilfe im Notfall, sagte sie in einer<br />
Skype-Schaltung zur Auslandspresse<br />
in Rom. Italien wiederum behaupte,<br />
Flüchtlingsretter bedrohten die nationale<br />
Sicherheit. „Ich bin ziemlich<br />
sicher,dass italienische Gerichte anerkennen<br />
werden, dass das Seerecht<br />
wichtiger ist als das Interesse Italiens,seine<br />
Gewässer zu schützen“, so<br />
die Kapitänin.<br />
Die„SeaWatch 3“ harrte auch am<br />
Freitag weiter in Sichtweite des Hafens<br />
von Lampedusa auf dem Meer<br />
aus,weil ihr die Einfahrtinden Hafen<br />
verweigert wird. Am Vortag hatte Rackete<br />
versucht, dennoch einzulaufen,<br />
wurde aber von Küstenwache und<br />
Zoll gestoppt. Zwei der 42 afrikanischen<br />
Migranten, die seit zwei Wochen<br />
an Bord festsitzen, waren am<br />
Vorabend aus medizinischen Gründen<br />
an Land gebracht worden, darunter<br />
ein zwölfjähriger Junge. Rackete<br />
sagte, die Lage an Bord mit<br />
noch 40 Flüchtlingen und 22 Crew-<br />
Mitgliedern werde immer angespannter.Proviant<br />
sei nicht das Problem,<br />
wohl aber die psychologische<br />
Seite. Sie sei extrem besorgt, dass einige<br />
der nach Misshandlungen in Libyen<br />
traumatisierten Flüchtlinge sich<br />
etwas antun könnten. „Das Schiff ist<br />
wie ein Gefängnis für diese Leute.“ Sie<br />
hoffe auf eine baldige politische Lösung.<br />
Salvinis wütende Kommentare<br />
über sie zu lesen, dafür habe sie gar<br />
keine Zeit, betonte Rackete.<br />
Deutsche Städte bieten Hilfe an<br />
Die Sea-Watch-Aktivistin verwies auf<br />
die große Unterstützung in Italien<br />
und Deutschland. Seit Donnerstag<br />
sind fünf Parlamentarier der italienischen<br />
Linken an Bord des Schiffs. In<br />
Lampedusa schlafen der Pfarrer Don<br />
CarmeloLaGrassaund Dutzende Inselbewohner<br />
seit acht Nächten im<br />
Freien, als Zeichen der Solidarität mit<br />
den Flüchtlingen. Palermo hat die Aktivisten<br />
der deutschen Hilfsorganisation<br />
am Donnerstag zu Ehrenbürgern<br />
ernannt. Zahlreiche deutsche Städte<br />
haben die Aufnahme der Migranten<br />
angeboten. In den sozialen Netzwerken<br />
sammelten Italiener innerhalb<br />
von 24 Stunden 220 000 Euro, um<br />
drohende Geldstrafen und Gerichtskosten<br />
zu finanzieren.<br />
Derweil zeichnet sich eine Lösung<br />
ab.Der italienische Premier Giuseppe<br />
Conte sagte am Freitag am<br />
Rande des G20-Gipfels, „drei oder<br />
vier Länder“ hätten sich bereit erklärt,<br />
die Flüchtlinge aufzunehmen.<br />
Sea-Watch-Sprecherin Giulia Linardinannte<br />
Deutschland, Portugal,<br />
Frankreich und Luxemburg.<br />
Salvinidroht, wenn Europa keine<br />
Lösung finde, werde er neu ankommende<br />
Migranten nicht mehr identifizieren<br />
lassen.<br />
Regina Kerner ist erstaunt,<br />
wie ruhig und gelassen die<br />
Sea-Watch-Kapitänin bleibt.<br />
bräisch wirdbesser,aber für Umweltdiskussionen<br />
reicht es nicht. Neulich,<br />
als ich am Strand joggen war,sah ich,<br />
wie ein Mann eine Zigarette aus der<br />
Packung holte und die Packung auf<br />
den Boden warf. Direkt vormir.Pick it<br />
up, sagte ich. Heb das auf! Alex, der<br />
hinter mir lief, wiederholte es, lauter.<br />
DerMann sagte:Warum, die Packung<br />
ist doch leer!<br />
Der Strand in Jaffa ist ein Trauerspiel<br />
am Ende eines langen Sommertages.<br />
Überall Tüten, Plastikbecher,<br />
Flaschen, Wegwerfgeschirr, Einweggrills.<br />
Als ich neulich baden war,<br />
schwamm ich in einer Brühe aus<br />
winzigen Plastikteilen. Ich hatte das<br />
Gefühl, direkt auf die Apokalypse zuzuschwimmen<br />
und ging schnell wieder<br />
raus.<br />
So viel zu deiner Frage,obich das<br />
Meer sehe.Ja, jeden Abend bestaune<br />
ich den Sonnenuntergang, und oft<br />
denke ich daran, wie mir der Wind<br />
und die Wellen fehlen werden, wenn<br />
ich wieder in Berlin bin. Aber noch<br />
öfter denke ich, dass man das Meer<br />
retten muss,bevor es zu spät ist.<br />
Es gibt Hoffnung, ein wenig. In<br />
manchen Läden in Tel Aviv muss<br />
man für Plastiktüten bezahlen. An<br />
den Stränden von Eilat und Herzliya<br />
soll der Verkauf von Plastikprodukten<br />
verboten werden. Und bei uns<br />
um die Ecke stehen seit einer Woche<br />
zwei Recyclingtonnen. Mankann sie<br />
noch nicht benutzen. Sie sind verpackt.<br />
In Folie.<br />
Wasregt dich auf, liebe Yael? Wie<br />
kommst du mit den Friedrichshainern<br />
aus? Welche Partei würdest du<br />
gerne gründen?<br />
Fragt deine Anja<br />
Einmal<br />
ganz<br />
konkret<br />
Die Grünen stellen ihr<br />
Klimaschutz-Programm vor<br />
VonMarina Kormbaki<br />
Konkret“ –kaum ein Wort fällt so<br />
oft, als Grünen-Chefin Annalena<br />
Baerbock, Fraktionschef Anton Hofreiter<br />
und Baden-Württembergs Ministerpräsident<br />
Winfried Kretschmann<br />
ihren klimapolitischen Aufschlag<br />
machen. Nichts stört Grüne<br />
derzeit so sehr, wie wenn man ihren<br />
Höhenflug in Umfragen und bei<br />
Wahlen damit erklärt, dass sie inhaltlich<br />
vage und diffus auftreten. Also<br />
tritt das Grünen-Spitzenpersonal am<br />
Freitag vordie Hauptstadtpresse,um<br />
ein „Klimaschutz-Sofortprogramm<br />
für den Sommer 2019“ vorzustellen.<br />
Eines mit „konkreten Vorschlägen“,<br />
wie Kretschmann, Baerbock und<br />
Hofreiter stets betonen.<br />
„Energiegeld“ für die Bürger<br />
Im Mittelpunkt des Grünen-Konzepts<br />
steht die Einführung eines CO 2 -Preises.<br />
Die Umweltpartei will das Autofahren<br />
und Heizen in bereits bestehende<br />
Energiesteuern integrieren.<br />
Der Einstiegspreis soll bei 40 Euro<br />
pro Tonne Kohlendioxid liegen. Um<br />
die dadurch entstehenden Kosten<br />
sozial gerecht abzufedern, schlagen<br />
die Grünen eine Beinah-Komplettabschaffung<br />
der Stromsteuer vor.<br />
Zudem soll jeder Bürger proJahr ein<br />
„Energiegeld“ in Höhe von 100 Euro<br />
erhalten; ähnlich, wie es bereits in<br />
der Schweiz praktiziert wird. Wer<br />
etwa viel mit dem Flugzeug unterwegs<br />
ist, dem bleibt vom „Energiegeld“<br />
am Ende weniger als jenen, deren<br />
Lebensstil weniger CO 2 -Ausstoß<br />
bedeutet. Zum Vergleich: Ein Flug<br />
von Berlin nach München und zurück<br />
schlägt pro Person mit rund<br />
355 Tonnen CO 2 zu Buche. Der Staat<br />
solle mit dem CO 2 -Preis keine zusätzlichen<br />
Einnahmen erzielen.<br />
Nachteil für Vielflieger:Ein CO 2 -armer Lebensstil<br />
soll belohnt werden. IMAGO-IMAGES<br />
Zudem pochen die Grünen auf<br />
ein Kohleausstiegsgesetz. Es soll den<br />
von der Kohlekommission vorgezeichneten<br />
Ausstiegspfad bis 2038<br />
verbindlich machen und zu einer<br />
Beschleunigung der Energiewende<br />
beitragen. Auch solle sich die Bundesregierung<br />
bei der Erarbeitung<br />
des Klimaschutzgesetzes sputen.<br />
„Wer das nicht will, der steht nicht<br />
hinter dem Pariser Klimaschutzabkommen“,<br />
sagt Baerbock mit Blick<br />
auf die nur zähen Verhandlungen<br />
des eigens eingerichteten „Klimakabinetts“.<br />
Das Klimaschutzgesetz<br />
müsse einen besonderen Fokus auf<br />
die steuerliche Förderung der energetischen<br />
Sanierung von Gebäudenund<br />
denAusbauder E-Mobilität<br />
legen.<br />
Es zeugtnicht gerade vonmachtpolitischer<br />
Bescheidenheit, dass die<br />
kleinste OppositionsparteiimBund<br />
ein „Bund-Länder-Sofortprogramm“<br />
vorlegt. Parteichefin Baerbock<br />
erklärt das damit, dass die<br />
Grünen ja in Ländern und Kommunen<br />
„in der Verantwortung stehen“.<br />
Ministerpräsident Kretschmann<br />
verweist auf einen Rollentausch in<br />
der Klimapolitik: Eigentlich sei es<br />
die Aufgabe einer Regierung, „konkrete<br />
Vorschläge“ zu liefern, während<br />
sich die Opposition mit dem<br />
Produzieren von Überschriften begnügen<br />
könne. „Jetzt ist es genau<br />
umgekehrt“, sagt er.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 5 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Politik<br />
Im Mittelpunkt beim Gruppenfoto: Bundeskanzlerin Angela Merkel.<br />
AP/SUSAN WALSH<br />
Gipfeltreffen mit Nebenprogramm<br />
In Osaka suchen die G20-Staaten nach einer Linie beim Klimaschutz und die Europäer nach ihrem Spitzenpersonal. Und alle fragen sich: Wiegeht’sder Kanzlerin?<br />
VonDamir Fras und<br />
Gordon Repinski, Osaka<br />
Angela Merkel ist betont<br />
entspannt, als sie am Freitagnachmittag<br />
in Osaka in<br />
Japan vor die Mikrofone<br />
der Presse tritt. Als sie in die Reihen<br />
blickt, entdeckt sie die kleinen<br />
Schreibplatten, die an jedem der<br />
Stühle angebracht sind. Die Journalisten<br />
dahinter geklemmt. „Das ist ja<br />
ein Anblick wie in der Schulklasse“,<br />
sagt Merkel. Heiterkeit bricht aus.<br />
Erst dann beginnt der reguläre Teil,<br />
der Bericht aus den Gesprächen bei<br />
dem G20-Gipfel. Routine,scheinbar.<br />
Es ist ein sonderbarer G20-Gipfel.<br />
Eigentlich geht es um die ganz großen<br />
politischen Fragen. Die Welt ist<br />
in Unordnung geraten. Deralte Westen<br />
existiert nicht mehr, im Osten<br />
entsteht mit China eine neue, alte<br />
Weltmacht, dazwischen mehren sich<br />
die Unsicherheitsfaktoren, im Mittleren<br />
Osten droht gar ein Krieg, die<br />
Weltwirtschaftslage ist unsicher.<br />
Europa sucht sich währenddessen<br />
selbst, es gibt keine Führung,<br />
aber viele verschiedene Interessen.<br />
Seit der Europawahl im Mai scheint<br />
der Kontinent politisch kopflos wie<br />
selten zuvor. Eine Lösung für die<br />
wichtigen Positionen an der Spitze<br />
von Kommission, Rat, Parlament<br />
und Zentralbank ist nicht in Sicht.<br />
Sie muss in den nächsten Tagen gefunden<br />
werden.<br />
Mitten zwischen den Klima- und<br />
Handelsthemen, die diesen Gipfel<br />
offiziell beherrschen und den europäischen<br />
Spitzenjobs, die zwischendurch<br />
auf den Gängen verhandelt<br />
werden, steht Kanzlerin Angela Merkel.<br />
An der Makellosigkeit ihres Gesundheitszustands<br />
wird seit dem<br />
Morgen des Abflugs mehr oder weniger<br />
öffentlich gezweifelt, nachdem<br />
sie zum zweiten Mal inwenigen Tagen<br />
in aller Öffentlichkeit zu zittern<br />
begann. Ist die Kanzlerin ernsthaft<br />
krank? Oder braucht sie womöglich<br />
nur etwas Ruhe nach anstrengenden<br />
Monaten?<br />
Krankheit ist erst einmal eine Privatangelegenheit.<br />
Das gilt für Politiker<br />
so wie für jeden anderen Menschen<br />
auch. Politiker müssen auch<br />
gesundheitliche Schwächephasen<br />
haben dürfen. Doch die Krankheit<br />
eines Politikers verliert den Schutz<br />
der Privatsphäre, wenn der oder diejenige<br />
das Amt nicht mehr uneingeschränkt<br />
ausfüllen kann.<br />
Bei ihrem Presseauftritt am Freitagnachmittag<br />
ließ Angela Merkel<br />
keine Fragen zu. Ihr Sprecher hatte<br />
am Donnerstag gesagt, ihr gehe es<br />
gut. Das muss reichen. Es gab<br />
schließlich viel zu verhandeln bei<br />
diesem Gipfel. Merkels Unterhändler<br />
mühten sich redlich, eine gemeinsame<br />
Abschlusserklärung möglich<br />
zu machen.<br />
Doch bei vielen Themen liegen<br />
die Interessen der einzelnen Staaten<br />
mittlerweile meilenweit auseinander.<br />
Bei der Klimapolitik etwa stand<br />
bis in den späten Abend infrage, ob<br />
wenigstens ohne die USA ein Konsens<br />
unter den übrigen Staaten erreicht<br />
werden könnte. Ähnlich kompliziertsah<br />
es beiWirtschaftsthemen<br />
wie Stahl- und Handelspolitik aus.<br />
Unddann wäredanoch das große<br />
Randthema dieses G20-Gipfels, das<br />
auf den Fluren verhandelt wurde<br />
und in Einzelgesprächen der Europäer.Wie<br />
geht es weiter mit der Führung,<br />
mit den Institutionen des Kontinents?<br />
Angela Merkel wollte eine<br />
„Sie ist eine fantastische Person, und ich bin<br />
froh, sie zur Freundin zu haben.“<br />
Donald Trump über Angela Merkel<br />
Lösung finden, auch weil es um einen<br />
Parteifreund ging, den europäischen<br />
Spitzenkandidaten aus der<br />
CSU, Manfred Weber. Würde Weber<br />
noch eine Chance haben, Kommissionspräsident<br />
zu werden?<br />
Vorein paarWochen hat sich Manfred<br />
Weber für einen kurzen Augenblick<br />
vorstellen könnten, wie es sich<br />
anfühlen würde,wenn er den Jobbekäme.<br />
Eswar ein paar Tage vor den<br />
Europawahlen. Weber machte Wahlkampf<br />
in der kroatischen Hauptstadt<br />
Zagreb. Der dortige Ministerpräsident<br />
Andrej Plenkovic empfing ihn<br />
auf einem rotenTeppich.So, als wäre<br />
der CSU-Mann schon Präsident der<br />
Europäischen Kommission. Damals<br />
sah es noch gut aus für Weber, den<br />
Spitzenkandidaten der europäischen<br />
Konservativen. Doch der Favorit ist<br />
längst gestürzt, und er weiß es spätestens,<br />
seit ihm vor einer Woche beim<br />
Gipfeltreffen der EU-Staatsregierungschef<br />
in Brüssel der französische<br />
Präsident Emmanuel Macron brutal<br />
in die Parade gefahren ist. Er werde,<br />
sagte Macron, im Kreise der Regierungschefs,Weber<br />
nicht als Kommissionspräsident<br />
akzeptieren. Zu unerfahren<br />
sei der Mann aus Niederbayern,<br />
so Macron, der mit seinen 41 Jahren<br />
fünf Jahre jünger ist als Weber.<br />
Und nicht charismatisch genug, um<br />
für die EU auf Augenhöhe mit den<br />
Mächtigen dieserWelt zu verhandeln.<br />
Kann, ja will Merkel Macron noch<br />
einmal umstimmen? Am Rand des<br />
G20-Gipfels sprachen die beiden.<br />
Am Sonntag ist das nächste Treffen<br />
der Staats- und Regierungschefs<br />
in Brüssel. Dort wollen die 28 Chefs,<br />
wie sie im Politjargon der EU genannt<br />
werden, Kandidaten für die<br />
Top-Jobs benennen. Das deutschfranzösische<br />
Verhältnis ist gespannt<br />
wie nie. Die Bundesregierung habe,<br />
sagen EU-Diplomaten, die ambitionierten<br />
Europa-Ideen Macrons abtropfen<br />
lassen oder weichgespült.<br />
Weder gibt es eine Digitalsteuer<br />
Damir Fras glaubt nicht,<br />
dass das EU-Personal<br />
schnell feststeht.<br />
noch ist das Eurozonen-Budget mit<br />
einer dreistelligen Milliardensumme<br />
versehen. Beides wollte Macron, beides<br />
lehnte Deutschland ab.Macrons<br />
Widerstand gegen Weber könnte<br />
also eine Retourkutschesein.<br />
Es ist eine komplizierte Situation,<br />
in der Angela Merkel am Freitag mit<br />
Macron eine Lösung sucht. Denn am<br />
Ende geht es auch um die Entwicklung<br />
der Demokratie in Europa insgesamt.<br />
UndimZentrum dessen steht<br />
ein Europäisches Parlament, das sich<br />
selbst in die Krise befördert hat. Die<br />
Sozialdemokraten wollen ihren eigenen<br />
Spitzenkandidaten durchsetzen,<br />
den Niederländer Frans Timmermans.<br />
Die Liberalen halten an ihrer<br />
Frontfrau MargretheVestager aus Dänemark<br />
fest. Die Konservativen unterstützen<br />
Weber, auch weil sie wissen,<br />
dass gegen sie kein anderer Kandidat<br />
durchzusetzen ist. Die Grünen<br />
sind neutral und betrachten das Geschehen<br />
mit einer Mischung aus Verwunderung<br />
und Sorge.<br />
Wie das Problem nun gelöst werden<br />
soll, ist derzeit völligunklar.<br />
Gordon Repinksi beobachtet<br />
die Kanzlerin in Japan<br />
aus nächster Nähe.<br />
Wirkungstreffer<br />
Mit Fernsehdebatten haben die Demokraten ihre Präsidentschaftskandidatenkür begonnen. Und Ex-Vizepräsident Joe Biden muss lernen, dass er nicht automatisch siegt<br />
VonKarlDoemens, Washington<br />
Eswar klar, dass dieser Moment<br />
kommen würde. Allzu deutlich<br />
liegt JoeBiden bei den Umfragen für<br />
den demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten<br />
vorne. Allzu lange<br />
hat sich der Ex-Vizepräsident als der<br />
geborene Herausforderer von Donald<br />
Trump präsentiert und dabei<br />
jede parteiinterne Diskussion vermieden.<br />
Irgendwann mussten seine<br />
Mitbewerber zurückschlagen. Sein<br />
schärfster Gegner, dawaren sich die<br />
Beobachter einig, würde der radikale<br />
Senator Bernie Sanders sein.<br />
MitCharme, Würde und Schärfe<br />
Doch als der 76-Jährige am Donnerstagabend<br />
erstmals um seine Favoritenrolle<br />
beim Kampf um das<br />
Weiße Haus fürchten muss, kommt<br />
die Attacke nicht vondem selbst proklamierten<br />
Sozialisten aus Vermont,<br />
der bei der ersten großen Fernsehdebatte<br />
direkt neben ihm auf der<br />
Bühne steht. Vielmehr erkämpft sich<br />
eine farbige Frau neben Sanders das<br />
JoeBiden (l.) gerät in die Defensive: Kamala Harris greift an,Bernie Sandersschaut zu. AFP<br />
mit einer mehrheitlich anderen<br />
Hautfarbe abgelehnt habe, die die<br />
Rassentrennung überwinden sollte.<br />
Ein vierjähriges Mädchen habe damals<br />
von dem sogenannten busing<br />
(wegen des Transports in Schulbussen<br />
in andere Schulen) profitiert:<br />
„Das Mädchen war ich.“<br />
Das war ein starker Aufschlag,<br />
und Biden taumelte wie ein angeschlagener<br />
Boxer imRing. „Das ist<br />
eine falsche Darstellung meiner Position“,<br />
betonte er. Er verwies auf<br />
seine Freundschaft mit Obama, seitin<br />
waren nun ziemlich verunglückte<br />
Äußerungen von Biden, der sich für<br />
seine Fähigkeit zum Kompromiss<br />
auch mit dezidierten politischen<br />
Gegnern gelobt hatte. Das könnte in<br />
den USA unter dem polarisierenden<br />
Präsidenten Trump durchaus ein<br />
Wert sein. Als Beleg verwies Biden<br />
aber auf Gesetze, die er in den 70er-<br />
Jahren mit zwei Anhängern der Rassentrennung<br />
im Senat durchbrachte.<br />
Daskritisierte Harris scharfund monierte,dass<br />
Biden auch die staatliche<br />
Zuweisung von Kindern anSchulen<br />
Wort.„Ich glaube nicht, dass Sie ein<br />
Rassist sind“, spricht sie freundlich,<br />
aber extrem entschlossen den einstigen<br />
Obama-Vizean: „Aber es hat geschmerzt,<br />
Siesoreden zu hören.“<br />
Seither beherrscht die Schlagzeilen<br />
in Amerika ein Name,der zuletzt<br />
selten genannt wurde: Kamala Harris,<br />
die Senatorin von Kalifornien,<br />
war mit vielenVorschusslorbeeren in<br />
das Kandidatenrennen gestartet. Als<br />
Tochter eines Wirtschaftsprofessors<br />
aus Jamaika und einer indischstämmigen<br />
Ärztin verfügt die 54-Jährige<br />
über einen interessanten biografischen<br />
Hintergrund. Sie strahlt<br />
Charme und Wärme aus,und hat bei<br />
der Befragung des neuen Verfassungsrichters<br />
Brett Kavanaugh im<br />
Kongress doch schneidende Schärfe<br />
und rhetorische Brillanz bewiesen.<br />
Aber ihre Kampagne war bislang<br />
flau. Jüngste Umfragen sahen sie mit<br />
sieben Prozent deutlich hinter Biden,<br />
Sanders und der linken SenatorinElizabeth<br />
Warren.<br />
Der Auslöser für den kraftvollen<br />
Neustart der einstigen Staatsanwäl-<br />
nen lebenslangen Einsatz für Bürgerrechte<br />
und seine Unterstützung<br />
sowohl für ethnische als auch sexuelle<br />
Minderheiten. Aber er war in die<br />
Defensive geraten, aus der er während<br />
der Debatte nicht herauskam.<br />
An zwei Abenden hatten dieseWochejeweils<br />
zehn Bewerber für die demokratische<br />
Präsidentschaftskandidatur<br />
miteinander diskutiert. Der<br />
Mittwoch verlief vergleichsweise ruhig<br />
mit der linken Senatorin Warren<br />
als klarer Siegerin. Am Donnerstag<br />
standen deutlich mehr Schwergewichte<br />
auf der Bühne, und der<br />
Schlagabtausch verlief emotionaler.<br />
Die Krankenversicherung, die Einwanderungspolitik<br />
und die Waffengesetze<br />
standen im Mittelpunkt.<br />
Doch unterschwellig ging es auch um<br />
die Frage, wie radikal sich die unter<br />
Trump ohnehin deutlich nach links<br />
gerückte Partei präsentieren soll.<br />
Sanders und Warren plädieren für<br />
kräftige Reichen-Steuererhöhungen<br />
und eine staatliche Bürgerversicherung,<br />
moderate und jüngere Politiker<br />
wie der Bürgermeister vonSouth<br />
Bend, Pete Buttigieg, und die Senatorin<br />
von Minnesota, Amy Klobuchar,<br />
bevorzugen schrittweise Veränderungen,<br />
und Biden wirbt mit<br />
viel Pragmatismus vor allem um<br />
Wechselwähler.<br />
DerGlanz wirdblasser<br />
Knapp 17 Monate vorder Präsidentschaftswahl<br />
ist es zu früh für Prognosen.<br />
Doch bei den Debatten lag die<br />
energische und ideenreiche Warren<br />
im linken Lager klar vorSanders,der<br />
seine Kampfansage an die Finanzindustrie<br />
und den militärisch-industriellen<br />
Komplex etwas zu oft wiederholte.<br />
Buttigieg beeindruckte mit einem<br />
offenen Bekenntnis zu eigenen Fehlernbei<br />
der Bekämpfung vonPolizeigewalt<br />
in seiner Heimatstadt. Biden<br />
rief am Ende noch einmal leidenschaftlich<br />
zur „Rettung der Seele der<br />
Nation“ auf:„Wir können alles schaffen,<br />
wenn wir zusammenstehen!“ Da<br />
schimmerte Obamas beliebter Stellvertreter<br />
durch. Aber sein Glanz ist<br />
an diesem Abend blasser geworden.
6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Wirtschaft<br />
DAX-30 in Punkten<br />
29.3.19<br />
29.3.19<br />
MÄRKTE<br />
▲ 12398,80 (+1,04 %)<br />
Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />
Euro in US-Dollar<br />
29.3.19<br />
Stand der Daten:28.06.2019 (21:50 Uhr)<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Gewinner<br />
28.6.19<br />
▼ 64,21 (–3,20 %)<br />
28.6.19<br />
▲ 1,138 (+0,09 %)<br />
Quelle<br />
aus DAX und MDAX vom 28.06. zum Vortag<br />
28.6.19<br />
Nemetschek 52,95 +7,49 WWWWWWWWWWW<br />
DialogSemic. NA 35,46 +4,76 WWWWWWW<br />
Deutsche Bank NA 6,78 +3,32 WWWWW<br />
CarlZeissMeditec 86,75 +2,85 WWWWW<br />
HugoBoss NA 58,50 +2,78 WWWWW<br />
Gerresheimer 64,75 +2,61 WWWW<br />
Verlierer<br />
aus DAXund MDAX vom28.06.zum Vortag<br />
Osram Licht NA 28,96 WWWW –2,03<br />
Dürr 29,97 WW –1,09<br />
Merck 91,96 WW –0,82<br />
Wirecard 148,05 WW –0,50<br />
Fresenius 47,68 WW –0,42<br />
RTL Group 45,04 W –0,35<br />
Leitbörsen imÜberblick<br />
52-Wochen Hoch/Tief 28.06. ±% z. 27.06.<br />
Euro Stoxx 50 (EU) +0,91<br />
3537/2909 3473,69<br />
CAC 40 (FR) + 0,83<br />
5601/4556 5538,97<br />
S&P UK (UK) + 0,31<br />
1569/1323 1502,85<br />
RTS (RU) – 0,54<br />
1396/1033 1380,52<br />
IBEX (ES) +0,56<br />
9972/8286 9198,80<br />
Dow Jones (US) +0,17<br />
26952/21713 26572,67<br />
Bovespa (BR) +0,30<br />
102617/71779101028,00<br />
Nikkei (JP) – 0,29<br />
24448/18949 21275,92<br />
Hang Seng (HK) –0,20<br />
30280/24541 28546,74<br />
Stx Singap. 20 (SG) –0,43<br />
1635/1350 1599,00<br />
Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />
Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />
Effektivzinsen in %für<br />
Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />
PlanetHome<br />
089/76774188 0,51 0,71 1,01<br />
Interhyp<br />
0800/200151515 0,51 0,71 1,01<br />
DTW-Immobilienfinanzierung<br />
0800/1155600 0,51 0,71 1,01<br />
Dr.Klein<br />
0800/8833880 0,51 0,71 1,11<br />
MKIB Online<br />
030/6408810 0,70 0,89 1,11<br />
BBBank<br />
0721/1410 0,68 0,79 1,26<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 1,01 0,89 1,26<br />
Deutsche Bank<br />
069/91010000 0,90 0,95 1,46<br />
ING<br />
069/50500109 0,70 0,99 1,35<br />
Postbank<br />
0228/55002010 1,33 1,11 1,46<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 0,78 0,91 1,3,7<br />
<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />
030/30363300 1,09 1,04 1,40<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
psd-bb.de 0,96 1,06 1,46<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
030/86986969 1,03 1,08 1,44<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
030/42080420 0,83 1,10 1,69<br />
Mittelwert von 95 Banken 0,77 0,94 1,30<br />
Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />
unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />
ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />
(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />
Quelle:FMH-Finanzberatung<br />
Die politischeUnruheinVenezuela hat die Ölförderung dortgebremst.<br />
Die Opec fürchtet eine Ölschwemme<br />
Von Frank-Thomas Wenzel<br />
Tun sie es oder tun sie es<br />
nicht? Ringen sich die Ölförderländer<br />
bei ihrem<br />
Treffen Anfang nächster<br />
WochezueinerweiterenKürzungder<br />
Ölförderung durch, dürfte das zu Beginn<br />
der Reisezeit auch auf die Spritpreise<br />
durchschlagen. Am Montag<br />
und Dienstag treffen sich die Opec-<br />
LänderpluszehnweitereFörderstaaten<br />
–dazu zählt Russland –inWien zu<br />
ihrer Halbjahrestagung. Wichtigster<br />
Tagesordnungspunkt der Opec+: die<br />
Steuerung der Ölmenge.<br />
Voreinem halben Jahr beschloss<br />
das erweiterte Kartell, die tägliche<br />
Förderung um 1,2 Millionen Fass<br />
(à 159 Liter) zu kürzen. Seinerzeit war<br />
der Preis proFass auf 50 Dollar abgerutscht,<br />
und weitere Abschläge<br />
schienen angesichts der düsteren<br />
Prognosen für die Weltkonjunktur<br />
wahrscheinlich.<br />
DieOperation gelang:Den Analysen<br />
der Internationalen Energieagentur<br />
(IEA) zufolge verhielten sich<br />
die Ölstaaten diszipliniert. Saudi-<br />
Arabien pumpte sogar freiwillig<br />
deutlich weniger als erlaubt gewesen<br />
wäre. Zudem fiel unter anderem in<br />
Venezuela und Libyen wegen politischer<br />
Krisen ein Teil der Produktion<br />
weg.UnddieglobaleKonjunkturentwickelte<br />
sich nicht so schlecht wie<br />
befürchtet.<br />
Alles zusammen ließ den Preis für<br />
ein Fass der Nordseesorte Brent<br />
Blend Ende April auf rund 74 Dollar<br />
Chefdesigner Jony Ive verlässt Apple<br />
An der Seite von SteveJobs hat er das Unternehmen in den Neunzigerjahren vor demUntergang gerettet<br />
Von Hannes Breustedt<br />
Apple verliert einen seiner wichtigsten<br />
und bekanntesten Manager.Chefdesigner<br />
Jony Ivewerde das<br />
Unternehmen verlassen, um eine<br />
eigeneFirmazugründen,teilteApple<br />
mit. „Jony ist eine einzigartige Persönlichkeit<br />
in der Designwelt, und<br />
seine Rolle bei Apples Revival kann<br />
nicht starkgenug betont werden“, erklärte<br />
Konzernchef TimCook.<br />
Ives Abgang sei noch für dieses<br />
Jahr geplant, allerdings werde Apple<br />
zu den wichtigsten Kunden des neuen<br />
Unternehmens Lovefrom zählen.<br />
Der52ahrealte Brite kam Anfang der<br />
Neunzigerjahre zuApple und leitet<br />
dortseit 1996 das Designteam. Er gilt<br />
als eine der Schlüsselfiguren im Konzern.<br />
Apples Aktie reagierte auf die<br />
VomFortgang im Handelsstreit hängt die Förderpolitikdes Kartells ab<br />
Das Kartell: Die Organisation<br />
Erdöl exportierender<br />
Länder (Opec) wurde 1960<br />
gegründet und tagt zweimal<br />
jährlich an ihrem Sitz in<br />
Wien. Die zurzeit 14 Mitglieder<br />
fördernjährlich40Prozent<br />
der weltweiten Erdölproduktion.<br />
Im Mai waren das<br />
durchschnittlich 29 Millionen<br />
Fass pro Tag. Das größte<br />
Förderland ist Saudi-Arabien,<br />
das kleinste Gabun.<br />
klettern. An den Tankstellen kostete<br />
ein Liter Superbenzin zeitweise<br />
1,60 Euro. Für Experten wie Eugen<br />
Weinberg von der Commerzbank<br />
war klar,dass das geringereAngebot<br />
die Preise nach oben zog.<br />
Doch dann brachen die Notierungen<br />
wieder auf 60 Dollar ein, und<br />
selbst die Anschläge auf Öltanker vor<br />
der Küste Omans ließen sie nur geringfügig<br />
steigen. Rund 66 Dollar<br />
sind inzwischen wieder erreicht,<br />
aber nach Einschätzung vieler Experten<br />
genügt das für einige Förderländer<br />
nicht. Nach Berechnungen des<br />
Internationalen Währungsfonds<br />
braucht Saudi-Arabien dauerhaft<br />
eigentlich Preise deutlich über<br />
Ankündigung seines Rücktritts mit<br />
Kursverlusten.<br />
„Nach fast 30 Jahren und zahllosen<br />
Projekten bin ich am stolzesten,<br />
dass wir bei Apple ein Designteam,<br />
Prozesse und eine Kultur geschaffen<br />
haben, die ihresgleichen sucht“, sagte<br />
Ive. In einem Interview mit der „Financial<br />
Times“ sprach er von einem<br />
„natürlichen und behutsamen Übergang“.<br />
„Obwohl ich kein Apple-Mitarbeiter<br />
sein werde, werde ich mich<br />
trotzdem sehr engagieren –ich hoffe,<br />
dass das noch viele, viele Jahre dauernwird.“<br />
Ive galt als enger Vertrauter des<br />
verstorbenen Apple-Gründers Steve<br />
Jobs.Auch nach dessen Todblieb Ive<br />
die treibende Kreativkraft des Unternehmens.<br />
Zur Legende wurde sein<br />
Designkonzept für den iMac, mit<br />
VERTEILTER ÖLMARKT<br />
Die Partner: Jahrelang verlor<br />
die Opec an Einfluss, weil<br />
die Mitglieder unterschiedliche<br />
Interessen verfolgten<br />
und andere Förderländer wie<br />
Russland an Bedeutung gewannen.<br />
Voreinigen Jahren<br />
gelang es der Opec aber,<br />
diese Länder im Format<br />
Opec+ einzubeziehen und<br />
vonFall zu Fall Vereinbarungenzur<br />
Förderpolitik zu treffen.<br />
Der Konkurrent: Die USA<br />
haben die Förderung mit<br />
dem umstrittenen Fracking-<br />
Verfahren massiv ausgebaut.<br />
Sie haben zwar höhere Förderkosten<br />
als die arabischen<br />
Staaten, sind aber auch flexibler.Sowar<br />
in den vergangenen<br />
Jahren zu beobachten,<br />
dass die USA bei steigenden<br />
Preisen die Produktion<br />
ausweiteten –und die<br />
Preise wieder sanken.<br />
80 Dollar, umden üppigen Staatshaushalt<br />
zu finanzieren. Ähnliches<br />
dürfte für Russland gelten.<br />
Dass es mit dem Preis nicht weiter<br />
nach oben ging, wird inerster Linie<br />
auf den Handelskrieg zwischen den<br />
USA und China zurückgeführt. Eine<br />
der Folgen: Derglobale Handel ist zuletzt<br />
so langsam wie seit zehn Jahren<br />
nichtmehrgewachsen,daraufmacht<br />
die IEA in ihrem aktuellen Ölmarktbericht<br />
aufmerksam. Am Markt bestimmt<br />
wieder die Nachfrageseite die<br />
Preisentwicklung.<br />
Nach Berechnungen der Opec<br />
liegt der gegenwärtige weltweite<br />
Rohölbedarf bei rund 98 Millionen<br />
Fass proTag. DieNachfrage werdeim<br />
dem sich Apple Ende der Neunzigerjahreaus<br />
einer existenzbedrohenden<br />
Krise befreien konnte. Das von ihm<br />
gestaltete iPhone ließ Apple zum<br />
wertvollsten Unternehmen der Welt<br />
aufsteigen.<br />
DeriMacwar eines der ersten Projekte,<br />
die der 1997 in das Unternehmen<br />
zurückgekehrte SteveJobs in die<br />
Wege leitete. Mit seinen bunten,<br />
knubbeligen Geräteentwürfen<br />
brachte Ivedas Unternehmen wieder<br />
zurück auf die Erfolgsspur. Der Designer<br />
kam 1967 in London zur Welt<br />
und studierte in Newcastle Produktdesign.AlserstesProjektentwarferin<br />
Kalifornien das Design von Apples<br />
Produktreihe Newton. Die Gestaltung<br />
desiPods,mit dem Apple in den<br />
Folgejahren die Musikindustrie umkrempelte,stammt<br />
ebenfalls aus Ives<br />
FOTO: FERNANDO LLANO/AP/DPA<br />
Lauf dieses Jahres und 2020 langsam,<br />
aber stetig über die 100-Millionen-<br />
Marke steigen. Haupttreiber sind<br />
Schwellenländer wie Indien oder<br />
China. Auch die Internationale Energieagenturerwartetnochimmereine<br />
leichte Nachfragesteigerung. Allerdings<br />
mussten die IEA-Experten ihre<br />
Prognosen schon zweimal nach<br />
unten korrigieren –vor allem, weil<br />
der Handelsstreit das Wachstum in<br />
China bremst.<br />
Deshalb sind nun alle Augen auf<br />
das Treffen von Donald Trump mit<br />
Chinas Staatschef Xi Jinping beim G-<br />
20-Gipfel an diesem Samstag gerichtet.DasErgebnisderGesprächedürfte<br />
auch die Ölpreise für die nahe Zukunft<br />
bestimmen. Kommen beide<br />
einer Einigung näher,wächst wieder<br />
die Konjunkturhoffnung –und der<br />
Ölpreis könnte steigen.<br />
Die Frage ist dann, ob dies den<br />
Förderstaaten genügt. Beobachter<br />
halten es für sehr wahrscheinlich,<br />
dass zumindest die Förderkürzung<br />
vom Dezember um ein halbes Jahr<br />
verlängert wird. Oder wird sogar<br />
noch eins draufgesetzt und Rohöl<br />
noch stärker rationiert? Für Experten<br />
derIEAistdasdenkbar,weilsiedavon<br />
ausgehen, dass die Opec+-Staaten<br />
eine mögliche Ölschwemme in jedem<br />
Fall verhindernwollen.<br />
Vieles spricht jedenfalls dafür,<br />
dass zumindest kurzfristig die Spritpreise<br />
hierzulande anziehen. Laut<br />
ADAC liegen sie derzeit durchschnittlich<br />
bei 1,25 Euro pro Liter<br />
Diesel und bei 1,46 für Super.<br />
Feder.Auch dasiPadwurde maßgeblich<br />
von Ive gestaltet. Zuletzt setzten<br />
Ive und sein Team mit der Apple<br />
Watch und den Ohrhörern Airpods<br />
gestalterische Akzente.<br />
Alle seine Konzepte durchzieht als<br />
gemeinsamer Nenner die Reduktion<br />
auf das Wesentliche. Inseiner minimalistischen<br />
Formensprache ließ<br />
sich Ive Zeit seines Lebens von dem<br />
deutschen Industriedesigner Dieter<br />
Rams inspirieren, der viele Jahre<br />
Chefdesigner vonBraun war.<br />
Dievergangenen Jahrekümmerte<br />
sich Ive allerdings nicht nur um das<br />
Design neuer Apple-Produkte, sondernvor<br />
allemumden Bauder neuen<br />
Firmenzentrale in Cupertino. Sosoll<br />
Ivepersönlich Details der Innenausstattung<br />
des riesigen kreisrunden<br />
Gebäudes entworfen haben.<br />
Tampons<br />
sollen billiger<br />
werden<br />
Mehrwertsteuerkönnte<br />
auf 7Prozent sinken<br />
Von Tim Szent-Ivanyi und Manuel Behrens<br />
Die Chance für eine Senkung der<br />
Mehrwertsteuer auf Binden und<br />
Tampons steigt. Während sich das<br />
Bundesfinanzministerium bisher<br />
gegenüber entsprechenden Forderungen<br />
ablehnend geäußert hatte,<br />
zeigt sich das Ressortvon Olaf Scholz<br />
(SPD) mittlerweile aufgeschlossen:<br />
„Imparlamentarischen Raum gibt es<br />
Forderungen, den ermäßigten<br />
Steuersatz anzuwenden“, hieß es im<br />
Ministerium auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks<br />
Deutschland (RND).<br />
„Wenn es dafür eine parlamentarische<br />
Mehrheit gibt, werden wir uns<br />
dem nicht verschließen.“<br />
Zuvor hatten die Finanzpolitiker<br />
der Unionsfraktion gefordert, die<br />
Umsatzsteuer auf Produkte der Monatshygiene<br />
von19auf den ermäßigten<br />
Satz von7Prozent zu senken. Die<br />
finanzpolitische Sprecherin der<br />
Unions-Bundestagsfraktion, Antje<br />
Tillmann, erklärte, die Anwendung<br />
des höheren Steuersatzes auf Produkte<br />
der Monatshygiene wie Tampons<br />
oder Binden sei „weder inhaltlich<br />
noch steuersystematisch zubegründen“.<br />
DieUnionsfinanzpolitiker forderten<br />
das Ministerium auf, einen entsprechenden<br />
Vorschlag zu unterbreiten.<br />
Auch Lothar Binding, finanzpolitischer<br />
Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,<br />
unterstützt das Vorhaben:<br />
„Wir sind für eine Ermäßigung,<br />
wenn es gelingen würde, die Preise<br />
flächendeckend und dauerhaft für<br />
Periodenprodukte in Höhe der Ermäßigung<br />
zu senken.“<br />
Allerdings schränkt Binding ein:<br />
„Wir können nicht sicherstellen, dass<br />
der ermäßigte Steuersatz auch tatsächlich<br />
zu einer Entlastung bei den<br />
Verbraucherinnen führt. Die Unternehmen<br />
können nicht gezwungen<br />
werden, ihrePreise entsprechend zu<br />
senken. Steuererhöhungen werden<br />
tendenziell als Preisanhebung weitergegeben,<br />
Senkungen eher nicht.“<br />
Onlinepetitionen erfolgreich<br />
Die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze<br />
sind immer wieder Anlass<br />
für Kritik. Während die meisten<br />
Warenund Dienstleistungen des täglichen<br />
Bedarfs wie Grundnahrungsmittel,<br />
aber auch Kulturveranstaltungenseit1968mit<br />
demermäßigten<br />
Umsatzsteuersatz belegt werden,<br />
sind Damenhygieneartikel dem vollen<br />
Steuersatz von19Prozent unterworfen.<br />
In Frankreich, Spanien und England<br />
liegt die Steuer zwischen 5und<br />
10 Prozent. Unter anderem auch Kanada,<br />
Indien und Kenia haben die<br />
Besteuerung auf Tampons und Binden<br />
bereits gesenkt.<br />
Zwei erfolgreiche Onlinepetitionen,<br />
die eine Steuersenkung auch in<br />
Deutschland fordern, hatten das<br />
Thema in den Blickpunkt gerückt.<br />
Das Anliegen wird nun vom zuständigen<br />
Ausschuss im Bundestag diskutiert,derdanneineEmpfehlungan<br />
den Finanzausschuss aussprechen<br />
kann. Auch Thüringen will sich mit<br />
einer Bundesratsinitiative dafür einsetzen,<br />
die Umsatzsteuer auf Damenhygieneprodukte<br />
zu senken.<br />
Auchinder Schweizsolldie Steuer für<br />
Tampons sinken.<br />
FOTO: PETER KLAUNZER/DPA
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 7 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Wirtschaft<br />
Traton geht<br />
im Kriechgang<br />
an die Börse<br />
Kursverlustfür<br />
VWs Lastwagentochter<br />
Von Thomas Magenheim<br />
Eshat schon Unternehmen gegeben,<br />
die mit mehr PS an die Börse<br />
gegangen sind. Mit enttäuschenden<br />
27 Euro hat die Aktie der VW-Nutzfahrzeuge-Tochter<br />
Traton bei ihrem<br />
Debüt auf dem Frankfurter Parkett<br />
notiert. Das war exakt der Ausgabekurs,der<br />
ohnehin schon am unteren<br />
Ende einer anvisierten Preisspanne<br />
festgelegt werden musste.<br />
50 Minuten später war das Papier<br />
sogar nur noch 26,70 Euro wert.„Wir<br />
haben es geschafft“, seufzte Chef<br />
Andreas Renschler, Chef des Lkw-<br />
Bauers mit den Marken MAN und<br />
Scania. DasWichtigste seies, börsennotiertzusein,<br />
meinte er.Ursprünglich<br />
hatte er eine Traton-Bewertung<br />
von 24Milliarden Euro erhofft. Mit<br />
dem Abbröckeln der Aktie sind es gut<br />
13 Milliarden Euro geworden.<br />
Das bedeutet, dass der Mutterkonzern<br />
VWfür die 11,5 Prozent an<br />
Traton, vondenen sich die Wolfsburger<br />
getrennt haben, nur magere<br />
1,55 Milliarden Euro einstreicht. Ein<br />
Blick auf das Umfeld zeigt, dass Renschler<br />
es trotzdem als Erfolg verbuchen<br />
kann, überhaupt den Sprung<br />
aufs Parkett geschafft zu haben.<br />
Nutzfahrzeugbauseieinkonjunktursensibles<br />
Gewerbe, erklärt Wirtschaftswissenschaftler<br />
Zacharias<br />
Sautner von der Frankfurt School of<br />
Finance & Management. Weltweit<br />
schwächelt die Konjunktur, auch<br />
weil US-Präsident Donald Trump<br />
Handelskonflikte provoziert. Lastwagenhersteller<br />
spüren es traditionell<br />
als eine der ersten Branchen,<br />
wenn das Wachstum nachlässt.<br />
WeltweiteStrategiefehlt<br />
„Es sieht substanziell nicht so<br />
schlecht aus“, sagte Renschler zum<br />
Geschäft mit Blick auf das Auftaktquartal<br />
2019. Die Traton-Umsätze<br />
haben um 6Prozent auf 6,4 Milliarden<br />
Euro zugelegt, die operativen<br />
Gewinne sogar um gut ein Fünftel auf<br />
rund eine halbe Milliarde Euro.Aber<br />
das kann schnell kippen.<br />
VonAnfang anfuhr VWden Traton-Börsengang<br />
eher im Kriechgang.<br />
Schon vorOsternsollteeigentlich ein<br />
Viertel der VW-Tochter börsennotiert<br />
sein. Doch das Echo großer Investoren<br />
war bescheiden. Sie konnten<br />
auch darauf spekulieren, dass VW<br />
die Tochter billiger an die Börse<br />
bringt. VW-Chef Herbert Diess hat<br />
den Wolfsburgern eine Konzentration<br />
auf das automobile Kerngeschäft<br />
verordnet und stand unter<br />
Druck, mit Traton dieses Versprechen<br />
auch sichtbar einzulösen.<br />
VW behält sich vor, bei besseren<br />
Kursen noch mehr Anteile auf den<br />
Marktzuwerfen.Tratonkannderweil<br />
mit größerer Distanz zu Wolfsburgan<br />
der eigenen Strategie arbeiten. „Wir<br />
sind am Aufbau eines globalen<br />
Champions“, sagte Renschler. In<br />
Europa und Brasilien sind die VW-<br />
Trucker mit den Hauptmarken MAN<br />
und Scania zwar Marktführer, zugleich<br />
aber ohne Zugriff auf den weltgrößten<br />
Lastwagenmarkt USA. Eine<br />
17-prozentige Minderheitsbeteiligung<br />
am US-Konzern Navistar ist<br />
dortalles,was man vorweisen kann.<br />
Traton-ChefAndreasRenschler ist erleichtert.<br />
FOTO: BORIS ROESSLER/DPA<br />
„Wir demonstrieren gegen das Nichtstun“<br />
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann fordert mehr Engagement von Arbeitgebern und Politik beim digitalen Wandel<br />
Für diesen Samstag hat die<br />
IG Metall zu einer Großkundgebung<br />
vor dem Brandenburger<br />
Tor aufgerufen.<br />
DieGewerkschaft erwartet Tausende<br />
Demonstranten aus den gesamten<br />
Bundesgebiet. Unter dem Schlagwort<br />
„#FairWandel“ wollen sich die<br />
Metaller für einen sozialen und ökologischen<br />
Wandel der Industrie stark<br />
machen.<br />
Herr Hofmann, istdie Digitalisierung<br />
eher Segen oder eher Fluch?<br />
Weder noch. Sieist beides.<br />
Warum?<br />
Grundsätzlich ist das Zusammenwirken<br />
zwischen Mensch und Maschine<br />
gestaltbar. Klar, esgibt Risiken.<br />
Da geht esumdie Möglichkeit<br />
permanenter Kontrolle, um Leistungsverdichtung<br />
und um den Verlust<br />
an Handlungsoptionen. Wenn<br />
die Datenbrille alles vorgibt, bleibt<br />
für den Beschäftigten wenig übrig.<br />
Aber es gibt auch viele Chancen, die<br />
in der Digitalisierung liegen.<br />
Wassind die positiven Facetten?<br />
Diegleiche Datenbrille kann auch<br />
dazu dienen, dem Menschen komplexe<br />
Entscheidungen zu erleichtern,<br />
indem Informationen etwa<br />
über Maschinenstörungen direkt abrufbar<br />
sind. Körperliche Belastungen<br />
könnten zurückgehen, viele Tätigkeiten<br />
könnten anspruchsvoller werden.<br />
Wenn die Beschäftigten in die<br />
Gestaltung vonTechnik und Organisation<br />
im Betrieb einbezogen werden,<br />
dann kann die Arbeit eine neue,<br />
bessereQualität gewinnen. Daneben<br />
steht die Frage, wie sich insgesamt<br />
die Beschäftigtenstrukturen ändern<br />
und welche Qualifikationen dann gebraucht<br />
werden.<br />
Wieverändern die sich?<br />
Auf jeden Fall so, dass wir unbedingt<br />
eine Qualifizierungsoffensive<br />
benötigen.MillionenvonBeschäftigten<br />
werden innerhalb kurzerZeitandere<br />
Tätigkeiten auszuführen haben<br />
als heute.<br />
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD)<br />
sagt, es würden durch Digitalisierung<br />
mehr Jobs entstehen als wegfallen.<br />
Wie sich die Beschäftigung<br />
untermStrich entwickeln wird, kann<br />
heute niemand verlässlich sagen.<br />
Auch wenn es mehr Arbeitsplätzegeben<br />
wird, ist noch offen, wo sie entstehen<br />
werden: in Deutschland oder<br />
im Ausland, unter geregelten, guten<br />
Arbeitsbedingungen oder prekär<br />
undschlechtbezahlt. Klarist:Wirstehen<br />
vor einem tiefgreifenden Wandel.<br />
Dazu gehören auch die Verkehrsund<br />
die Energiewende. Inder Vergangenheitwaresso,dasssolcheVeränderungeninderArbeitswelthäufig<br />
zu neuen, erfolgreichen Geschäftsmodellen<br />
geführthaben.<br />
Siesind zuversichtlich, dass das auch<br />
bei der Digitalisierung so sein wird?<br />
Ja.Die entscheidende Frage ist, ob<br />
es uns gelingt, aus technischem Fortschritt<br />
auch sozialen Fortschritt zu<br />
machen. Unddazu gehörtauch, dass<br />
die Digitalisierungsgewinne in gute<br />
Arbeit für alle investiertwerden.<br />
Elektroautoproduktionbei EgoinAachen: „E-Autos fressenJobs auf“,sagtHofmann<br />
und fordert, industrielle Arbeitsplätze abzusichern.<br />
FOTO: OLIVER BERG/DPA<br />
anpassungindiesemJahrerlebenwir<br />
seit 2014 eine Steigerung der Renten<br />
im Westen von15Prozent und im Osten<br />
von20Prozent. Dasübertrifft die<br />
Preissteigerung in diesem Zeitraum<br />
deutlich.“<br />
Roßbach sagte, damit hätten die<br />
Rentner in Deutschland seit mehrerenJahren<br />
in Folge auch real deutlich<br />
mehr Geld zur Verfügung. „Dies ist<br />
nicht nur für die über 20 Millionen<br />
Rentnerinnen und Rentner eine erfreuliche<br />
Nachricht, sondern stärkt<br />
ZUR PERSON<br />
Jörg Hofmann steht seit Oktober 2015 an der Spitze der mit rund 2,3 Millionen Mitgliedern<br />
größten deutschen Einzelgewerkschaft. Die IG Metall gilt zudem als größte organisierte Arbeitnehmervertretung<br />
der Welt. Hofmann kam 1955 als Sohn eines LehrerehepaarsinBaden-<br />
Württemberg auf die Welt. Der Diplom-Ökonom begann seine Laufbahn in der IG Metall 1987<br />
als Gewerkschaftssekretär in Stuttgart. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.<br />
Wie groß ist bei den Arbeitnehmern<br />
die Angst, abgehängt zu werden?<br />
Das ist je nach Branche und Betrieb<br />
sehr unterschiedlich. DieSkepsis<br />
ist dort besonders hoch, wo die<br />
Beschäftigten nicht einbezogen werden.<br />
Jedes zweite Unternehmen in<br />
Deutschland hat sich mit Antworten<br />
auf die Digitalisierung entweder<br />
noch nicht oder noch nicht ausreichend<br />
beschäftigt. Diesind blank. Da<br />
gibt es wenig Ideen, wie Digitalisierung<br />
für neue Produkte oder für bessereProzesse<br />
genutzt werden kann.<br />
Woranliegt das?<br />
Hinter uns liegen fast zehn Jahre<br />
beständiges Wachstum. Die Auftragsbücher<br />
sind voll. Da stellt sich<br />
eine gewisse Bräsigkeit ein. Dabei<br />
werden Betriebe, die sich der digitalen<br />
Transformation nicht stellen,<br />
über kurz oder lang schwere Probleme<br />
im Wettbewerb bekommen und<br />
schlimmstenfalls vom Markt verschwinden.<br />
Das ist ein Hochrisikospiel<br />
zulasten der Beschäftigten.<br />
Diesen Samstag soll es eine Großdemonstration<br />
der IG Metall geben.<br />
Im Fokusstehen dabei neben digitaler<br />
Transformation auch Verkehrs- und<br />
Energiewende. Wogegen wollen Sieda<br />
eigentlich demonstrieren?<br />
Wir demonstrieren gegen das<br />
Nichtstun von Arbeitgebern und<br />
Politik angesichts der großen Veränderungen,<br />
vordenen unsereArbeitswelt<br />
steht. Es geht darum, dass niemand<br />
unter die Räder kommt,<br />
auch die gesetzliche Rente als zentrale<br />
Säule der Alterssicherung in<br />
Deutschland“, betonte die Präsidentin<br />
der Deutschen Rentenversicherung<br />
Bund.<br />
DasRentenniveausteigt leicht auf<br />
48,16 Prozent an. Es markiertdas Verhältnis<br />
der Rente zum Durchschnittslohn<br />
und gibt Auskunft über<br />
die Absicherungskraft der Rente. In<br />
Westdeutschland steigen die Renten<br />
zum 1. Juli um 3,18 Prozent, in den<br />
östlichen Bundesländern um 3,91<br />
arbeitslos wird oder inprekäre Jobs<br />
abgeschoben wird. Die technische<br />
Entwicklung darf nicht zu Strukturbrüchen<br />
führen.<br />
Washeißt das?<br />
Unser Ziel ist, dass die Arbeitgeber<br />
ihre Investitions- und Innovationsstrategien<br />
offenlegen, strategische<br />
Personalentwicklung und Qualifizierung<br />
für alle zur Praxis wirdund dass<br />
sie Zukunftsvereinbarungen mit den<br />
Betriebsräten schließen, die die Sicherheit<br />
der Beschäftigung garantieren.<br />
Wir demonstrieren aber auch<br />
gegen Planlosigkeit in der Energieund<br />
in der Verkehrspolitik. In den<br />
vergangenen Jahren sind 4000<br />
Arbeitsplätze in den Bereichen<br />
Windkraft und Gaskraftwerke verloren<br />
gegangen. Und esfehlt an Verlässlichkeit<br />
beim Ausbau der Elektromobilität.<br />
Dasfängt schon bei der Ladeinfrastruktur<br />
an.<br />
Sind Sie eigentlich zufrieden mit der<br />
neuen Weiterbildungsstrategie der<br />
Bundesregierung?<br />
DasProblembewusstsein wächst.<br />
Aber beim Thema Weiterbildung vermisse<br />
ich noch die notwendige Entschlossenheit.<br />
Das zeigt auch die<br />
Weiterbildungsstrategie. An vielen<br />
Stellen – zum Beispiel bei unserer<br />
Forderung nach einem Transformationskurzarbeitergeld<br />
– stehen nur<br />
Prüfaufträge.<br />
Wasgenau soll das Transformationskurzarbeitergeld<br />
bringen?<br />
Diealte Mannschaft zu entlassen,<br />
ist heute angesichts des Fachkräftemangels<br />
keine Option. Wirbrauchen<br />
eine kluge Weiterqualifizierung, um<br />
Brücken zu bauen, ohne Entlassung.<br />
Daslässt sich mit unserem Vorschlag<br />
für ein Transformationskurzarbeitergeld<br />
absichern. Wenn Arbeitsvolumen<br />
wegfällt, weil alte Produkte<br />
auslaufen, werden die Beschäftigten<br />
nicht auf die Straße gesetzt, sondern<br />
weiterqualifiziertfür die Tätigkeit an<br />
neuenProdukten.DieAlternativedazu<br />
wäre in vielen Fällen Vorruhestand<br />
und Frühverrentung.<br />
In welchen Branchen und Regionen<br />
werden Jobs relativ gefährdet sein?<br />
In der Kommissionierung stehen<br />
viele Arbeitsplätzeauf der Kippe –da<br />
geht es oft um Jobs, die keine Fachausbildung<br />
verlangen. Und wenn es<br />
um Kraftwerksbau oder um Zuliefererfür<br />
den Verbrennungsmotor geht,<br />
droht in einigen Regionen steigende<br />
Arbeitslosigkeit. Ich denke da beispielsweise<br />
an Eisenach, an Mittelhessen<br />
und an das Saarland.<br />
Dasbedeutet: Elektromobilität kostet<br />
massiv Jobs?<br />
Ja, das stimmt. E-Autos fressen<br />
Jobs auf. Das muss man ganz nüchtern<br />
feststellen. Wir müssen aufpassen,<br />
dass in den besonders betroffenen<br />
Regionen keine industriellen<br />
Wüsten entstehen. Für sie brauchen<br />
wir gute,neue Ideen und Instrumente<br />
einer präventiven Strukturpolitik,<br />
um industrielle Arbeitsplätze inden<br />
Regionen zu sichern.<br />
DasGespräch führte<br />
Rasmus Buchsteiner.<br />
Die Renten steigen seit Jahren stärker als die Preise<br />
Von Rasmus Buchsteiner<br />
Nach Angaben von Rentenversicherungspräsidentin<br />
Gundula<br />
Roßbach steigen die Renten in<br />
Deutschland seit Jahren deutlich<br />
stärker als die Preise.„Für eine breite<br />
gesellschaftliche Akzeptanz der Rentenversicherung<br />
ist es wichtig, dass<br />
sich die Renten automatisch im Einklang<br />
mit den Löhnen und Gehältern<br />
der Arbeitnehmer entwickeln“, sagte<br />
Roßbach dem RND.„Mitder Renten-<br />
Anpassung zum 1. Juli –Zahlungen in Ostdeutschland nähern sich Westwerten weiter an<br />
Prozent. Werbisher eine Rente von<br />
1000 Euro bezogen hat, die allein auf<br />
inOstdeutschlandgeleistetenBeiträgen<br />
beruht, erhält vomkommenden<br />
Monat an 39,10 Euro mehr.Eine entsprechende<br />
Rente auf Grundlage<br />
ausschließlich im Westen gezahlter<br />
Beiträge steigt dann um 31,80 Euro.<br />
Allerdings müssen auch Rentner Sozialabgaben<br />
zahlen, unter anderem<br />
für die Krankenversicherung. Für die<br />
Pflegeversicherung zahlen sie den<br />
vollen Beitragssatz.<br />
NACHRICHTEN<br />
EU und Mercosur<br />
einig über Freihandel<br />
DieEUund der südamerikanische<br />
Staatenbund Mercosur wollen die<br />
größte Freihandelszone der Welt<br />
aufbauen. Diejahrelangen Verhandlungen<br />
seien am Freitag in Brüssel<br />
abgeschlossen worden, teilte das argentinische<br />
Präsidialamt mit. Durch<br />
die Einigung werdeder Zugang der<br />
Exporteureaus den Mercosur-Staaten<br />
zum EU-Markt verbessert. EU-<br />
Kommissionspräsident Jean-Claude<br />
Juncker schrieb auf Twitter von<br />
einem „historischen Moment“. Die<br />
Verhandlungen zwischen EU und<br />
den Mercosur-LändernArgentinien,<br />
Brasilien, Paraguay und Uruguay liefen<br />
mit Unterbrechungen seit dem<br />
Jahr 2000. (dpa)<br />
Lego-Familie kauft<br />
Legoland zurück<br />
DieFamilie des Lego-Gründers Ole<br />
Kirk Kristiansen will die Legoland-<br />
Freizeitparks zurückkaufen. Mit<br />
zwei Investoren sei ein Übernahmeangebot<br />
für den britischen Betreiber<br />
Merlin Entertainments abgegeben<br />
worden, gab die vonden Nachfahrendes<br />
Bausteinerfinders kontrollierte<br />
Aktionärsgesellschaft Kirkbi<br />
bekannt. Merlin besitzt weitereFreizeitattraktionen<br />
wie das Wachsfigurenkabinett<br />
Madame Tussauds und<br />
den Heide Park Soltau. Kirkbi will<br />
4,77 Milliarden Pfund (5,3 Milliarden<br />
Euro)zahlen. Merlin teilte mit, man<br />
halte die Verkaufsbedingungen für<br />
fair und angemessen. (dpa)<br />
Obstbauern erwarten<br />
sehr gute Kirschenernte<br />
2019 ist eingutes Jahr vor allem für Süßkirschen.<br />
FOTO: HENDRIK SCHMIDT/DPA<br />
Diedeutschen Obstbauernkönnen<br />
sich in diesem Sommer erneut über<br />
eine üppige Kirschenernte freuen.<br />
Trotz vereinzelter Einbußen durch<br />
Spätfröste und Trockenheit stehe ein<br />
sehr gutes Erntejahr bevor,teiltedas<br />
Statistische Bundesamt am Freitag<br />
mit. Nach einer ersten Schätzung<br />
rechnet die Behörde 2019 mit einer<br />
Kirschenmenge von62200 Tonnen –<br />
deutlich über dem Schnitt der vergangenen<br />
zehn Jahrevon<br />
48700 Tonnen. Schon 2018 hatten<br />
die Obstbauernmit gut 60000 Tonnen<br />
eine sehr gute Ernte eingefahren.<br />
Dank des warmen Frühjahrs<br />
dürfte es vorallem reichlich Süßkirschen<br />
geben. DieStatistiker rechnen<br />
mit einem Anstieg der Erntemenge<br />
von8Prozent. (dpa)<br />
Commerzbank hat<br />
technische Probleme<br />
Diezweite IT-Panne in nur einem<br />
Monat hat viele Commerzbank-<br />
Kunden verärgert. EinTeil der Kunden<br />
bekam am Freitag zeitweise an<br />
Bankautomaten kein Geld und<br />
konnte Einkäufe nicht mit der Girocard(EC-Karte)<br />
bezahlen. DerZugang<br />
zum Onlinebanking war stundenlang<br />
nur eingeschränkt möglich.<br />
Wieviele Kunden betroffen waren,<br />
konnte ein Sprecher des Instituts<br />
nicht sagen. DieProbleme begannen<br />
der Bank zufolge im Lauf der<br />
Nacht. Am späten Freitagvormittag<br />
funktionierten Geldautomaten und<br />
Kartenzahlung wieder.Die Störungen<br />
beim Onlinebanking zogen sich<br />
länger hin. (dpa)
8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
· ·······················································································································································································································································································<br />
·<br />
Meinung<br />
Raserprozess<br />
AUSLESE<br />
Die Verantwortung<br />
der Polizei<br />
Pockenviren<br />
als Verbündete<br />
Annika Leister<br />
fordertinterne Ermittlungen im<br />
Fall Johanna Hahn.<br />
Das Urteil ist gefallen, aber der Fall<br />
noch lange nicht geklärt. Der Mann,<br />
der Johanna Hahn mit seinem Wagen tötete,<br />
soll wegen Mordes lebenslang ins<br />
Gefängnis. Gut so, klatschen viele Beifall,<br />
endlich wirdhartdurchgegriffen.<br />
Doch am Ende des Prozesses bleiben<br />
alle Fragen zur Rolle und Verantwortung<br />
der Polizei offen: Mit sechs Zivilwagen<br />
verfolgten Polizisten den jetzt Verurteilten.Warumschaltete<br />
kein einziger vonihnen<br />
Blaulicht und Martinshorn an, um<br />
Passanten zu warnen? Das hätte Johanna<br />
Hahns Leben vielleicht retten können,<br />
sagt der Richter. Vielleicht hätte sie gestoppt,<br />
sich umgeschaut und wäre nicht<br />
auf die Straße gelaufen. Menschen sind<br />
eben daran gewöhnt, auf die Sirene zu<br />
achten.<br />
Warum ist ein Video verschwunden,<br />
das die Festnahme dokumentiert –und<br />
laut einer Zeugin zeigt, wie Polizisten den<br />
da schon schwer verletzten Beifahrer auf<br />
den Boden drücken und sich einer auf seinen<br />
Rücken kniet? Warum hat der Krankenwagen<br />
den Unfallort erst nach viel zu<br />
langen 25 Minuten erreicht?<br />
Eine Vermutung, warum die Polizisten<br />
das Martinshorn vergaßen, hat der Richter:<br />
Im „Jagdfieber“ seien sie gewesen,<br />
mutmaßte er im Prozess, aus „Wut und<br />
Verärgerung“ über die Flucht der Diebe.<br />
Aber Vermutungen genügen nicht.<br />
Hier ist bei der Polizei etwas gewaltig<br />
falsch gelaufen. Drei Menschen sollten<br />
wegen Diebstahls gefasst werden. Am<br />
Ende sind zwei Menschen tot –Johanna<br />
Hahn, 22, und der Beifahrer im Fluchtauto,auch<br />
er erst 18 Jahrealt.<br />
Die Polizei muss jetzt in den eigenen<br />
Reihen ermitteln. Und vor allem: die Ergebnisse<br />
schnell und transparent nach<br />
außen kommunizieren.<br />
Mehrwertsteuer<br />
Tampons sind<br />
kein Luxus<br />
Steven Geyer<br />
meint, dass unser Steuersystem<br />
viel über politische Macht verrät.<br />
Das Mehrwertsteuer-System steht seit<br />
Jahren in der Kritik –und tatsächlich<br />
beweist es eindrücklich, dass ein gut gemeinter<br />
Ansatz nicht immer zu guten Ergebnissen<br />
führt. So ist im Fall der deutschen<br />
Umsatzsteuer die Idee zwar gut,<br />
Grundnahrungsmittel sowie Produkte<br />
und Dienstleistungen, die auch für Geringverdiener<br />
erschwinglich sein sollen,<br />
durch einen niedrigeren Steuersatz von 7<br />
Prozent billiger zu halten als Luxusgüter.<br />
Doch in der Umsetzung führtdas zu einer<br />
endlosen Liste willkürlicher Ausnahmen<br />
vom 19-Prozent-Regelsteuersatz, die<br />
immer wieder Anlass für Spott und Kopfschütteln<br />
ist: Brennholz 7Prozent, Babynahrung<br />
19 Prozent. Sojamilch 19 Prozent,<br />
Kuhmilch 7Prozent, Gänseleber 7, Mineralwasser<br />
19. Immer wieder mussten Gerichte<br />
im Zweifel entscheiden, bis hinauf<br />
zum Europäischen Gerichtshof, der grübeln<br />
musste,obNachos im Kino Nahrung<br />
oder Luxus sind. Und, Hand aufs Herz,wer<br />
könnte das je entscheiden?<br />
Eines aber sollte unstrittig sein: Dass<br />
Produkte der Damenhygiene keine Luxusgüter<br />
sind –weil die Menstruation weder<br />
ein selbst erwählter Spaß der Frauen<br />
ist, noch zwischen Arm und Reich unterscheidet.<br />
So ist es kein Wunder, dass die<br />
feministischen Petitionen gerade große<br />
Erfolge feiern, die den reduzierten Steuersatz<br />
auch für Tampons,Binden und Einlagen<br />
fordern –und dass sich dem auch<br />
konservative Politiker anschließen und<br />
nun sogar der Finanzminister offen dafür<br />
zeigt. Würde man heutzutage Waren des<br />
allgemeinen Bedarfs auflisten, wären Hygieneartikel<br />
für die Frau selbstverständlich<br />
darunter. Dass es noch anders ist,<br />
zeigt nur, wie lange fast nur Männer das<br />
Sagen hatten.<br />
Das G20-Universum<br />
Kürzlich war ich in dem netten kanadischen<br />
Örtchen Nipigon am<br />
Oberen See. Kaum 2000 Einwohner,bekannt<br />
vorallem Sporthistorikern,<br />
die sich an die größte jemals gefangene<br />
Regenbogenforelle erinnern, und begeisterten<br />
Naturliebhabern. In Nipigon fand<br />
am Mittwoch ein Pride-Waldlauf statt. Proportional<br />
dürften an ihm mehr Einwohner<br />
teilgenommen haben als an so mancher<br />
Pride- oder CSD-Demonstration, die derzeit<br />
in so ziemlich jeder größeren Stadt Nordund<br />
Südamerikas oder Europas stattfinden.<br />
Sie alle erinnern andie Rebellion einiger<br />
Schwuler, Transvestiten, Transsexueller, Stricher<br />
und Lesben, die an diesem Wochenende<br />
vor einem halben Jahrhundert inNew York<br />
ausbrach. Siewehrten sich vorder BarStonewall<br />
Innerstmals öffentlich sichtbar und militant<br />
gegen die Übergriffe der Polizei, nahmen<br />
nicht mehr hin, zusammengeschlagen, eingesperrtund<br />
mit irrwitzigen Strafen belegt zu<br />
werden, nur weil sie anders lebten, liebten,<br />
sich anders kleideten, als es die Mehrheitsgesellschaft<br />
wünschte. Wenn das Erinnern an<br />
diesen Christopher Street Day selbst inÖrtchen<br />
wie Nipigon angekommen ist –dann<br />
können wir wohl wirklich voneinem tiefgreifenden<br />
gesellschaftlichen Umbruch sprechen.<br />
So bedeutend die deutsche Schwulen-Bewegung<br />
der Kaiserzeit und der Weimarer Republik,<br />
die sich um den <strong>Berliner</strong> Sozial- und<br />
Sexualreformer Magnus Hirschfeld gebildet<br />
hatte,auch gewesen war:Erst im heißen New<br />
Yorker Sommer des Jahres 1969 entstand<br />
eine politisch durchsetzungsfähige Schwulenbewegung<br />
der Nicht-Heterosexuell-Liebenden<br />
und Sex-Habenden. Wiedie Bürgerrechtsbewegungen<br />
von Frauen, Arbeitern,<br />
Schwarzen, Latinos, Juden, Einwanderern<br />
oder Ureinwohnern ging es gegen die Über-<br />
Am Kaffeetisch im Garten in Brandenburg,<br />
fast Polen, erzähle ich davon, dass<br />
ich auf einer Konferenz über abgehängte<br />
Orte im Osten sprechen soll. Um den Tisch<br />
sitzen: ein Baggerfahrer, eine arbeitslose<br />
Melkerin, eine Rentnerin und ein Teenager.<br />
Sie schauen mich verwundert an. Sie leben<br />
in ihrem Dorf inBrandenburg, fast Polen, in<br />
dem es keinen Konsum, keine Post und keinen<br />
Bahnhof mehr gibt. Wölfe,ja, die gibt es.<br />
Undich, die <strong>Berliner</strong>in, sollte die Expertin<br />
für abgehängte Orte sein? Ichwar damals auf<br />
den Schienen, die später überwuchert und<br />
dann herausgerissen werden sollten, in der<br />
ersten Klasse vonder Schule nach Hause gefahren.<br />
Mit anderen Kindern, manchmal<br />
auch allein.<br />
DieKonferenz findet ein paar Tage später<br />
bei der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin-<br />
Mitte statt, es sind einige HundertMenschen<br />
gekommen. Aufdem Podium neben mir sitzen<br />
Robert Habeck, der Co-Grünen-Chef,<br />
und die Schriftstellerin Daniela Dröscher.<br />
Daniela Dröscher sagt, dass sie als Studentin<br />
behauptet habe,sie käme aus München, weil<br />
sie sich so schämte, aus einem Dorf inder<br />
Oberpfalz zu kommen. Ichhatte als Studentin<br />
in den 90er-Jahren manchmal erzählt, ich<br />
käme aus Bremen, weil ich wusste, dann<br />
würde mich keiner nach dem Osten fragen,<br />
nach Stasi, Bananen, Trabis.Nach dem Land,<br />
das einmal mein Alltag war,das sich aber auf<br />
einen Schlag zu einem Kuriositätenkabinett<br />
gewandelt hatte. Bremen wirkte harmlos,<br />
langweilig, normal.<br />
50 Jahre Schwulenbewegung<br />
Stolz und<br />
Vorurteil<br />
Nikolaus Bernau<br />
findet, dass das Wort „normal“ aus dem Wortschatz gestrichen<br />
werden sollte, vorallem, wenn es um Sex geht.<br />
macht der weißen, heterosexuellen Männer<br />
in Kirchen, Parteien, Vereinen und Familien.<br />
Dasgelingt nur,hat die oft bittereErfahrung<br />
gezeigt, in einer Kulturen, Ethnien, Religionen<br />
und andere soziale Grenzen überspannenden<br />
„Regenbogenkoalition“.<br />
Auch diese wurde damals in New York<br />
erstmals geschmiedet: Angeblich sollen vom<br />
berüchtigten Frauengefängnis an der Christopher<br />
Street aus die Insassinnen –vor allem<br />
schwarze und lateinamerikanische Frauen –<br />
die Transvestiten und Transsexuellen, die oft<br />
sehr jungen Schwulen und Lesben angefeuerthaben,<br />
sich nicht unterkriegen zu lassen.<br />
Diese sozial, ökonomisch und kulturell sehr<br />
breite Koalition macht das gemeinsame Erinnern<br />
übrigens nicht leichter. Sowerden,<br />
KOLUMNE<br />
Habeck<br />
und der<br />
Osten<br />
Sabine Rennefanz<br />
Robert Habeck ist im Moment der Lieblingspolitiker<br />
vieler Menschen, vielleicht, weil<br />
er so wenig wie ein Profi-Politiker rüberkommt,<br />
sondern eher wie ein Lehrer oder<br />
Hochschulprofessor, bei dem man früher<br />
auch gerne gelernt hätte. Manche sehen in<br />
ihm schon den nächsten Bundeskanzler.Welche<br />
Ideen hat er wohl für den Osten? Abgehängte<br />
Orte gebe es nicht nur im Osten, sagt<br />
er, sondern auch in Schleswig-Holstein, dort<br />
BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />
um die vor allem sexualethisch zusammengehaltene<br />
LGBTQI-Koalition nicht zu gefährden,<br />
die durchaus unterschiedlichen Formen<br />
und Folgen der Verfolgung zu einer großen,<br />
politisch genehmeren Gemengelage<br />
zusammengemixt. Im <strong>Berliner</strong> Denkmal für<br />
die vonden Nazis verfolgten Homosexuellen<br />
etwa. Aber vom deutschen Staat ermordet<br />
und durch Gesetz in der Bundesrepublik<br />
noch bis 1968 massiv verfolgt wurden nicht<br />
„die Homosexuellen“, sondern Schwule. In<br />
seiner aktuellen Form ist dies Denkmal deswegen<br />
für viele ältere Schwule, deren Leben<br />
durch diese Gesetze oft zerstört wurde, eine<br />
nur politisch korrekte, die reale Geschichte<br />
aber verfälschende Zumutung.<br />
Einhalbes Jahrhundertist sehr kurz. ErinnernSie<br />
sich noch an die Aufregung um den<br />
ersten „schwulen Kuss“ imFernsehen? An<br />
die Aids-Krise, in der vom linksliberalen<br />
Spiegel bis zur konservativen Springer-<br />
Presse die übelstenVorurteile gegen Schwule<br />
reaktiviertwurden? Wiealleine stand damals<br />
die CDU-Politikerin Rita Süssmuth mit ihrem<br />
Kampf gegen diese Hetze. Erinnern Sie<br />
sich an die verdruckste Tolerierung der<br />
Schwulen in der DDR? An die Entlassung von<br />
Pfarrern, Erziehernoder Lehrern, die sich offen<br />
als homosexuell bezeichneten? Das galt<br />
als normal –ein brutales Machtwort, das aus<br />
dem Wortschatz gestrichen gehört.<br />
Pride, das steht für Stolz, Selbstbewusstsein,<br />
Selbstertüchtigung, Selbstanerkennung.<br />
Sie ist angesichts der rechtspopulistischenWelle<br />
in Nord-und Südamerika und in<br />
Europa nötig. Immer noch wird behauptet:<br />
Alle, die nicht heterosexuell lieben, sind von<br />
Gott verdammt, sind pervers und schwächlich,<br />
Schädlinge,die Kinder und Jugendliche<br />
verderben, den Staat unterminieren. Auch in<br />
Deutschland.<br />
kommt er, dort war er einmal Minister. In<br />
Schleswig-Holstein habe man Supermarktketten<br />
Grundstücke in kleinen Orten günstig<br />
überlassen und im Gegenzug gefordert, dass<br />
in den neuen Filialen auch ein Café oder eine<br />
Post mit drin sein müsste. Eine nette Idee.<br />
Aber waskommt nach dem Einkauf?<br />
Würde man so im OstenVertrauen in die<br />
Politik gewinnen? Gehen die Wunden nicht<br />
tiefer, nach all den Zerstörungen und Hoffnungen,<br />
die der Osten –anders als der Westen<br />
– nach 1945 erleben musste? Gibt es<br />
überhaupt ein gesamtdeutsches Bewusstsein<br />
für das Anderssein der Geschichte,bis in<br />
die 90er-Jahre hinein? Ist esdas Gleiche, ob<br />
man aus der Oberpfalz oder aus Brandenburg,fast<br />
Polen kommt?<br />
Der Grünen-Politiker Robert Habeck will<br />
darüber nicht reden. Jedenfalls nicht an jenem<br />
Abend. „Wir brauchen keine Traumatherapie,wir<br />
brauchen keinen nostalgischen<br />
Blick zurück, müssen gemeinsam nach vorn<br />
schauen“, sagt er. Muss man nicht, bevor<br />
man einen neuen Weg beschreitet, verstehen,<br />
was an dem alten falsch war? Wo ist<br />
vorn? Bevor ich etwas sagen konnte, widersprach<br />
eine Frau aus der ersten Reihe dem<br />
Grünenchef. Nach der Konferenz entschuldigt<br />
Habeck sich bei mir,erhabe das alles anders<br />
gemeint. Wie, bleibt unklar.<br />
In der Straßenbahn nach Hause entsperre<br />
ich das Handy und scrolle mich durch die<br />
Überschriften. „Ignoriert den Osten“, steht<br />
bei Zeit Online. Ich schließe die Augen. Ich<br />
bin sehr,sehrmüde.<br />
Hernán Cortés eroberte im Jahre 1519<br />
mit ein paar Dutzend Spaniern die<br />
aztekische Hauptstadt, brachte den Herrscher<br />
Moteuczoma umund zerstörte Tenochtitlan,<br />
das, sodie Eroberer, schöner<br />
war alsVenedig. So die Geschichte,wie wir<br />
sie lasen und lernten, als der Aztekenhäuptling<br />
noch Montezuma hieß. Es war<br />
eine Geschichte von der Überlegenheit<br />
europäischer Militärkunst<br />
und Waffentechnik.<br />
Wiewollten die Azteken<br />
sich mit Speeren<br />
gegen Gewehre schützen?<br />
Wie mussten sie<br />
erschrecken vor den<br />
nie gesehenen Pferden!<br />
Hinzu kam, dass ihnen<br />
die Wiederkehr weißer<br />
Götter geweissagt worden<br />
sei. Die Azteken<br />
versanken in Schockstarreangesichts<br />
dieser<br />
Stefan Rinke:<br />
Conquistadoren<br />
und Azteken<br />
C.H. Beck, 399 S.,<br />
28 Euro<br />
europäischen Übermacht. In meinen Büchern<br />
stand nicht mehr, dass dieser Sieg<br />
ein Sieg des christlichen Gottes gegen die<br />
grausamen Götzen der Azteken gewesen<br />
war. Aber die Selbstverständlichkeit, mit<br />
der man davon ausging, dass die Unterwerfung<br />
des Aztekenreiches die natürlichste<br />
Sache der Welt war, hatte etwas<br />
voneiner religiösen Überzeugung.<br />
Die Geschichte, wie wir sie kannten,<br />
hat einen Fehler: Sie stimmt nicht. Stefan<br />
Rinke Lateinamerikanist der Freien Universität<br />
Berlin räumt mit diesem Bild<br />
gründlich auf. Es standen sich inWahrheit<br />
nicht Spanier und Azteken gegenüber.Die<br />
Ankunft der Spanier war für viele der Gesellschaften,<br />
die die Azteken sich gerade<br />
erst unterworfen hatten, eine Chance,gegen<br />
die aztekische Herrschaft aufzustehen.<br />
Einer der wichtigsten Verbündeten<br />
der Spanier aber war Orthopoxvirus variolae,<br />
die Pockenviren. Wer die Pocken<br />
hatte, konnte nicht aufs Feld. Hungersnöte<br />
waren die Folge.Innerhalb eines Jahres<br />
sollen, so erklären Historiker, rund<br />
vierzig Prozent der Bevölkerung Zentralmexikos<br />
gestorben sein.<br />
Eine wesentliche Ursache dafür, dass<br />
die Spanier auch später an der Machtbleiben<br />
konnten, war: Die verschiedenen indigenen<br />
Gruppen, selbst die, die zusammen<br />
mit den Spaniern gegen die Azteken<br />
gekämpft hatten, waren so verfeindet,<br />
dass sie zu einem gemeinsamen Aufstand<br />
gegen die neuen Herren nicht in der Lage<br />
waren. Arno Widmann<br />
PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />
Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />
Mitglied der Chefredaktion: Elmar Jehn.<br />
Newsdesk-Chefs (Nachrichten/Politik/Wirtschaft): Tobias Miller,<br />
Michael Heun, Michaela Pfisterer.<br />
Textchefin: Bettina Cosack.<br />
Newsroom-Manager: Jan Schmidt.<br />
Teams:<br />
Investigativ: Kai Schlieter.<br />
Kultur: Harry Nutt.<br />
Regio: Arno Schupp, Karim Mahmoud.<br />
Service: Klaus Kronsbein.<br />
Sport: Markus Lotter.<br />
Story: Christian Seidl.<br />
Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />
Seite 3/Report: Bettina Cosack.<br />
Die für das jeweiligeRessortanerster Stelle Genannten sind<br />
verantwortliche Redakteure im Sinne des <strong>Berliner</strong> Pressegesetzes.<br />
Reporterin: Sabine Rennefanz.<br />
ArtDirektion: Annette Tiedge.<br />
Newsleader Regio: Sabine Deckwerth, Stefan Henseke, Susanne Rost.<br />
Newsleader Sport: Matthias Fritzsche, Christian Schwager.<br />
Hauptstadtredaktion: Gordon Repinski (Ltg.), StevenGeyer (Stv.).<br />
RND Berlin GmbH, GF: Wolfgang Büchner,Uwe Dulias.<br />
Autoren: Joachim Frank, Holger Schmale, Dieter Schröder,ArnoWidmann.<br />
Istanbul: Frank Nordhausen,<br />
Moskau: Stefan Scholl, Paris: Axel Veiel,<br />
Rom: Regina Kerner,<br />
TelAviv: Anja Reich, Washington: KarlDoemens.<br />
Redaktion: <strong>Berliner</strong> Newsroom GmbH, Berlin24 Digital GmbH,<br />
Geschäftsführung: Aljoscha Brell, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />
Lesertelefon: 030-63 33 11-457, E-Mail: leser-blz@dumont.de<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH Geschäftsführer:Jens Kauerauf.<br />
Postadresse 11509 Berlin. Besucher:Alte Jakobstraße 105,<br />
Telefon: (030) 23 27-9; Fax: (030) 23 27-55 33;<br />
Internet: www.berliner-zeitung.de.<br />
Vertrieb: BVZ <strong>Berliner</strong> Lesermarkt GmbH, KayRentsch.<br />
Leserservice Tel.: (030) 23 27-77, Fax: (030) 23 27-76<br />
www.berliner-zeitung.de/leserservice<br />
Anzeigen: BVZ BM Vermarktung GmbH (BerlinMedien), Andree Fritsche.<br />
Postfach 11 05 06, 10835 Berlin;<br />
Anzeigenannahme: (030) 23 27-50; Fax(030) 23 27-66 97<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr.30, gültig seit 1.1.2019.<br />
Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH, Am Wasserwerk 11,<br />
10365 Berlin, Internet: www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erscheint sechs Mal in der Woche. Bezugspreis monatlich<br />
45,90 €einschl. 7% Mehrwertsteuer,außerhalb vonBerlin und Brandenburg<br />
49,50 €; AboPlus, inklusiveStadtmagazin tip 54,19 €(nur in Berlin und<br />
Brandenburg). Bezugspreis des Studentenabonnements monatlich 27,60 €,<br />
außerhalb vonBerlin und Brandenburg 28,50 €. Das E-Paper kostet monatlich<br />
29,99 €einschl. 7% Mehrwertsteuer.Der Preis für Studenten beträgt monatlich<br />
18,99 €.Im Fallehöherer Gewalt und bei Arbeitskampf (Streik/Aussperrung)<br />
besteht kein Belieferungs- und Entschädigungsanspruch. Erfüllung und<br />
Gerichtsstand Berlin-Mitte. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotomaterial<br />
wird keineHaftung übernommen.<br />
Die Auflageder <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> wird vonder unabhängigen Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung vonWerbeträgerngeprüft.<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />
und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />
Brandenburg täglich 274 000 Leser.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 – S eite 9 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Zu Besuch in<br />
einem Seminar<br />
für Rabbinerinnen<br />
Seiten 10 u. 11<br />
Mordwaffe Auto: Die Urteile werden härter Seite 12<br />
Mahlzeit:Lichtenbergs Bürgermeister kocht Seite 14<br />
Jeder<br />
Zweite hat<br />
Angst vorm<br />
Klimawandel<br />
CO 2 -Steuer,City-Maut, weniger Fleisch:<br />
Umweltschutz steht bei den <strong>Berliner</strong>n hoch im<br />
Kurs. Sie würden dafür eine Menge tun<br />
VonMelanie Reinsch<br />
Berlin will bis 2050 klimaneutral sein.<br />
DPA<br />
Klimaaktivisten ketten sich<br />
aus Protest an Zäune, sie<br />
stürmen zu Tausenden<br />
Braunkohlereviere, versperrenWege<br />
oder rufen in den Städten<br />
den Klimanotstand aus.IhreForderungen<br />
an die Politik sind klar und<br />
scharf: Stoppt den Klimawandel,<br />
senkt die CO 2 -Emissionen, steigt aus<br />
der Braunkohle aus,tut endlich was!<br />
Längst ist der Umwelt- und Klimaschutz<br />
kein alleiniges Thema extremer<br />
Umweltaktivisten mehr, die öffentlichkeitswirksam<br />
bundesweit<br />
Protestaktionen starten.<br />
Laut einer aktuellen Umfrage des<br />
Meinungsforschungsinstituts Forsa<br />
unter 1004 <strong>Berliner</strong>n ist für 38 Prozent<br />
der Klimaschutz das wichtigste<br />
Thema, um das sich die Politik kümmernmuss.Jejünger<br />
die Menschen,<br />
desto dringlicher sehen sie das Problem.<br />
Beiden 18- bis 29-Jährigen sind<br />
es mehr als 54 Prozent, bei den über<br />
60-Jährigen nur noch 31 Prozent.<br />
Nicht verwunderlich, dass die Zustimmung<br />
bei den Grünen-Anhängern<br />
(63 Prozent) am höchsten ist,<br />
am geringsten ist sie bei denen der<br />
AfD (5 Prozent).<br />
Mehr als der Hälfte der Befragten<br />
(57 Prozent) macht der Klimawandel<br />
nach eigenen Angaben große oder<br />
sogar sehr große Angst. Nahezu jeder<br />
(97 Prozent) dieser Gruppe gab an,<br />
dass sich der Klimawandel bemerkbar<br />
mache. Amhäufigsten tritt der<br />
Klimawandel nach Einschätzung der<br />
Befragten durch Wetterphänomene<br />
wie Temperaturanstieg und Hitzewellen,<br />
Unwetter, Überschwemmungen<br />
und Sturmfluten, Dürrebeziehungsweise<br />
Trockenheit zutage.<br />
Doch wie weit würden die <strong>Berliner</strong><br />
gehen, wenn sie für den Klimaschutz<br />
persönliche Einschränkungen<br />
in Kauf nehmen müssten?<br />
Etwa die Hälfte der Befragten (48<br />
Prozent) wärebereit, mehr regionale<br />
Produkte zu kaufen. 43 Prozent würden<br />
sich mehr energiesparende Geräte<br />
im Haushalt anschaffen, auch<br />
wenn diese teurer sind. Etwas mehr<br />
als ein Drittel (36 Prozent) wäre bereit,<br />
für den Klimaschutz weniger<br />
Fleisch zu essen.<br />
Etwa jeder Fünfte will für den Klimaschutz<br />
nicht weniger fliegen und<br />
auch nicht weniger Fleisch essen.<br />
Viele <strong>Berliner</strong> aber, sodas Ergebnis<br />
der Forsa-Umfrage, haben ihr Verhalten<br />
allerdings schon längst angepasst<br />
und leben diese Einschränkungen<br />
im Alltag. So gaben zum Beispiel<br />
42 Prozent der befragten <strong>Berliner</strong><br />
an, dass sie bereits weniger<br />
fliegen. 50 Prozent gaben an, dass sie<br />
lieber öffentliche Verkehrsmittel<br />
nutzen, auch wenn es länger dauert.<br />
Jeder Zweite befürwortet City-Maut<br />
Während solche Maßnahmen freiwillig<br />
sind, können sich vor allem<br />
jüngere Menschen gut vorstellen,<br />
dass der Staat in Sachen Klimaschutz<br />
stärker regulierend eingreifen sollte.<br />
Insgesamt finden 31 Prozent ein generelles<br />
Verbot von Autos in den Innenstädten<br />
eher gut – 65 Prozent<br />
lehnen ein Verbot allerdings ab.<br />
45 Prozent fänden es eher gut,<br />
wenn Inlandsflüge verboten würden.<br />
72 Prozent der Befragten fänden<br />
auch eine zusätzliche Steuer auf Produkte,die<br />
die Umwelt belasten, eher<br />
gut. Undmehr als die Hälfte (53 Prozent)<br />
fänden eine sogenannte City-<br />
Maut eher gut –also eine Gebühr für<br />
Autofahrer,die in die Innenstadt fahren<br />
wollen. Eine Idee, die Verkehrssenatorin<br />
Regine Günther (Grüne)<br />
sich auch für Berlin vorstellen kann,<br />
um Autos vonder Innenstadt fernzuhalten.<br />
„Über kurz oder lang“ werde<br />
Ängste bezüglich des Klimawandels<br />
Der Klimawandel macht ...<br />
sehr große Angst<br />
13%<br />
weiß nicht<br />
1%<br />
keine besondere Angst<br />
10%<br />
Klimaschutz<br />
Wie finden Sie folgenden Maßnahmen des<br />
Staates zum Klimaschutz?<br />
gut nicht gut<br />
Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energie<br />
bei der Wärmeversorgung bei Neubauten<br />
90%<br />
7%<br />
eine zusätzliche Steuer auf Produkte,<br />
z. B. Lebensmittel, die in ihrer Herstellung<br />
die Umwelt stark belasten<br />
72%<br />
24%<br />
die Einführung einer sogenannten<br />
CO2-Steuer<br />
54%<br />
37%<br />
eine sogenannte City-Maut, also eine<br />
Gebühr für Autofahrer, die in die Innenstadt<br />
fahren<br />
53%<br />
44%<br />
ein Verbot von Inlandsflügen<br />
45%<br />
48%<br />
ein generelles Verbot von Autos in<br />
Innenstädten<br />
31%<br />
65%<br />
an 100 Prozent fehlende =„weiß nicht“<br />
Beitrag zum Umweltschutz<br />
Wären Sie bereit, folgende Dinge zu tun ...<br />
ja nein mache es ohnehin schon<br />
mehr regionale Produkte kaufen<br />
3%<br />
an 100 Prozent fehlende =„betrifft mich nicht“<br />
bzw. „weiß nicht“<br />
48%<br />
48%<br />
mehr energiesparende Geräte im Haushalt<br />
anschaffen, auch wenn diese teurer sind<br />
43%<br />
8%<br />
46%<br />
weniger Fleisch essen<br />
18%<br />
36%<br />
44%<br />
häufiger öffentliche Verkehrsmittel benutzen,<br />
auch wenn es länger dauert<br />
28%<br />
17%<br />
50%<br />
weniger mit dem Auto fahren<br />
28%<br />
14%<br />
weniger Flugreisen unternehmen<br />
25%<br />
19%<br />
große Angst<br />
44%<br />
weniger große Angst<br />
32%<br />
43%<br />
42%<br />
BLZ/GALANTY; QUELLE: FORSA<br />
man über solch eine Abgabe diskutieren<br />
müssen, sagte Günther kürzlich<br />
im Interview mit der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong>.<br />
Berlin hat sich ohnehin ambitionierte<br />
Klimaziele gesetzt: Bis 2050<br />
will die Hauptstadt klimaneutral<br />
sein, schon bis 2020 sollen 40 Prozent<br />
der CO 2 -Emissionen eingespart<br />
werden. Insgesamt stehen im Haushalt<br />
und im landeseigenen Investitionsfonds<br />
Siwana 94 Millionen Euro<br />
für die Umsetzung des <strong>Berliner</strong> Energie-<br />
und Klimaschutzprogrammes<br />
(BEK 2030) bis 2021 zur Verfügung.<br />
Das Programm hat zum Ziel, Berlins<br />
CO 2 -Emissionen zu senken und die<br />
Stadt an die Folgen der Erderhitzung<br />
anzupassen. Das Programm wurde<br />
im vergangenen Jahr vomParlament<br />
beschlossen. Es enthält rund 100<br />
Maßnahmen, mit denen Berlin auf<br />
den Klimawandel reagiert.<br />
Ausbau vonSolarenergie<br />
Bisher wurden von dieser Summe<br />
erst 1,3 Millionen Euro ausgeben, für<br />
das laufende Jahr 2019 sind 2,2 Millionen<br />
Euro schon fest verplant.<br />
Konkret ausgegeben wurde das Geld<br />
bisher unter anderem für die Soforthilfe<br />
zur Wässerung des Stadtgrüns<br />
nach dem Hitzesommer 2018, für die<br />
Erstellung des Masterplans Solarcity,<br />
der den Ausbau dersolaren Energieversorgung<br />
beschleunigen soll oder<br />
das Modellprojekt zur Erprobung<br />
akkubetriebener Elektrogeräte in<br />
den Grünflächenämtern.<br />
Insgesamt sind bis zum Ende der<br />
Legislaturperiode 23 Millionen Euro<br />
aus dem Topf schon fest verausgabt<br />
oder verplant. Dasmeiste Geld ist für<br />
den Austausch von Ölheizungen<br />
durch klimafreundlichereHeizungssysteme<br />
vorgesehen (7,3 Millionen<br />
Euro). Aber auch für die Förderung<br />
von Sonnenstrom (3,3 Millionen<br />
Euro) und die Klimaanpassung –<br />
zum Beispiel durch mehr Grün-und<br />
Freiflächen – wird eine große<br />
Summe (2,5 Millionen) bereitgestellt.<br />
„Wir werden intensiv daran arbeiten,<br />
dass Berlin die zur Verfügung<br />
stehende Summe von 94Millionen<br />
Euro weitestgehend ausschöpft“,<br />
sagte JanThomsen, Sprecher derSenatsverwaltung<br />
für Umwelt, Verkehr<br />
und Klimaschutz. Gleichwohl<br />
stünde nicht die gesamte <strong>Berliner</strong><br />
Klimaschutzpolitik im BEK. Entscheidende<br />
Schritte wie der Kohleausstieg<br />
bis 2030, die Umstellung der<br />
gesamten BVG-Busflotte auf Elektromobilität<br />
oder der Ausbau der Fahrradinfrastruktur<br />
seien wichtige Klimaschutz-Maßnahmen,<br />
die formal<br />
nicht über dasBEK abgewickelt würden,<br />
so Thomsen.<br />
Bisher seien vor allem Vorbereitungen<br />
für die Umsetzung der BEK-<br />
Projekte getroffen worden. Daher<br />
habe man im ersten Jahr nach dem<br />
Beschluss noch vor allem Modellprojekte<br />
unterstützt –zum Beispiel<br />
den kostenlosen Verleih von Lastenfahrrädernoderdie<br />
Nachhaltigkeitsinitiativen<br />
in der <strong>Berliner</strong> Clubszene.<br />
DieUmsetzung desKlimaschutzprogramms<br />
ist für den Senat nach<br />
dem Energiewendegesetz, das 2016<br />
beschlossen wurde, bindend. Darin<br />
ist auch der geplante Kohleausstieg<br />
bis spätestens 2030 festgelegt. Bis<br />
dahin sollen die steinkohlebefeuerten<br />
Blöcke in Berlin abgeschaltet<br />
werden.<br />
Melanie Reinsch<br />
istdafür,dass Bahnfahren<br />
billiger alsFliegen wird.
10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Harmsens Berlin<br />
Schmelzendes<br />
Gehirn<br />
Torsten Harmsen<br />
denkt über Auswirkungen<br />
der Hitze nach.<br />
Ick graul ma schon vorm Sonntach“,<br />
stöhnt mein innerer <strong>Berliner</strong>.<br />
Denn da soll es wieder backofenheiß<br />
werden, und wir beide<br />
müssen durch die Stadt fahren –zur<br />
Arbeit.„Vorfreude is wat andret“, ätzt<br />
er. Ich stimme ihm zu. Werbei Temperaturen,<br />
die sich der 40-Grad-<br />
Markenähern, unterwegs sein muss,<br />
der kann die Stadt so richtig intensiv<br />
erleben. Undzwar in vollen Zügen.<br />
„Irjent ’ne Planungsplinse hat<br />
sich nämlich wieder jedacht: Leute,<br />
et is Sommer. Daisohnehin keena<br />
hier“, nölt mein innerer <strong>Berliner</strong>.<br />
„Alle liejen in Ibitza am Strand oder<br />
im Jarten unterm Sprenga. Die paar<br />
Touristen rechnen wa mal ab.“ Und<br />
so wird überall in Berlin gebaut. Der<br />
Verkehr ist ausgedünnt. Es wird gependelt<br />
und ersatzverkehrt, wo es<br />
nur geht. In Richtung Schönefeld<br />
brüten die Menschen im Bus-Stau,<br />
weil die S-Bahn nicht fährt. Auf der<br />
S3 zuckelt es so vor sich hin. Auch<br />
andere Linien betrifft es: in S-, U-,<br />
Straßenbahn und Bus. Die Stadt legt<br />
sich selbst lahm. Dazwischen laufen<br />
arme, verirrte Sommergäste umher,<br />
die gedacht hatten: Eh, Berlin im<br />
Sommer,cool!<br />
„Ick steh’ also inne Bahn, einjezwängt<br />
zwischen die janzen Leute,<br />
die anjeblich alle nich da sind“, meckert<br />
mein innerer <strong>Berliner</strong>. „Die<br />
Sonne ballat uffs Dach, die Luft brodelt.<br />
Ick schwitze wie ’ne Sau. Und<br />
denn hab ick jelesen: Jeda Mensch is<br />
’ne kleene Heizung mit hundert<br />
Watt. Wenn de also inne Bahn stehst<br />
mit vierzich Leute um dir rum, sind<br />
det schon 4000 Watt. Also vier blubbernde<br />
Wassakocher! Die kannste<br />
dann zur Heißluft dazurechnen.“<br />
Man sieht: Bei der Hitze wird der<br />
Mensch kirre, sein Gehirn schmilzt,<br />
er hat krude Gedanken. Am besten,<br />
man packt sich irgendwo in den<br />
Schatten und bleibt einfach liegen.<br />
Manche tun das auch wirklich.<br />
Unter der Brücke, die ich jeden Tag<br />
passiere, steht seit Wochen ein kleines<br />
Zelt. Undegal, zu welcher Tageszeit<br />
ich daran vorbeikomme, sehe<br />
ich durch den leicht geöffneten Eingang<br />
die Füße oder verwuschelten<br />
Köpfe der Liegenden. Drumherum<br />
stehen Schuhe und Flaschen.<br />
Wie schafft man es, tagelang nur<br />
zu liegen? Ich könnte das nicht. Ich<br />
muss ständig aufspringen, irgendwas<br />
machen.Werdauernd so daliegt,<br />
ist entweder zugedröhnt oder befindet<br />
sich im Koma. Oder er hat liegen<br />
gelernt. So wie in Thomas Manns Roman<br />
„Zauberberg“, wo die Insassen<br />
des Sanatoriums lernen, sich kunstvoll<br />
in die Decke zu wickeln, um<br />
stundenlang liegend zu verharren.<br />
Apropos „liegen lernen“: Meinem<br />
schmelzenden Gehirn ist aufgefallen,<br />
dass viele angenehme,sinnliche<br />
Wörter mit „L“ beginnen: zum Beispiel<br />
Lust, lieben, lachen, lümmeln,<br />
lecken, loben, locker, lässig. Es gibt<br />
natürlich auch Gegenbeispiele wie<br />
Last, Lump und Leiche.<br />
Härter ausgesprochene Wörter<br />
wiederum stehen oft für was Mieses,<br />
Bedrohliches,etwa Begriffe mit „Kr“:<br />
Krach, Krieg, Krawall, Kreischanfall,<br />
oder mit „Str“: Streit, Stress, Strafe,<br />
Strenge, Strapaze. Andererseits gibt<br />
es den Strand und die Straße –die<br />
aber auch eine echte Strafe sein können,<br />
wenn die Sonne draufballert.<br />
Ist es nicht auch seltsam, dass<br />
Wörter, die mit Hitze zutun haben,<br />
oft mit „Schw“ beginnen? Zum Beispiel<br />
Schweiß, Schwitzen, Schwüle,<br />
Schwäche und Schwindel. Doch<br />
auch die Rettung vor der Hitze naht<br />
oft mit dem selben Laut: Schwimmen,<br />
Schwall und Schwapp!<br />
„Du hast ooch janz schön unter<br />
de Hitze jelitten, mein Lieba!“, sagt<br />
mein innerer <strong>Berliner</strong>. Ausgerechnet<br />
er, der eben noch die Ansammlung<br />
von Leuten in Wasserkocher umgerechnet<br />
hat.<br />
Mit Gebetsschal und Kippa: Jasmin Andriani lässt sich zur Rabbinerin ausbilden. Demnächst wird sie ordiniert.<br />
Jasmin Andriani nimmt eine<br />
Torarolle aus dem Schrank und<br />
legt sie auf ein kleines Pult mitten<br />
im Raum. Sie entfernt die<br />
Krönchen auf den Rollenenden,<br />
zieht den schützenden Stoff vom<br />
Pergament und knotet die Bänder<br />
auseinander, die die beiden Rollen<br />
zusammen halten. Jeder Handgriff<br />
ist ihr selbstverständlich. Siehat sich<br />
so viele Jahre mit den Ritualen und<br />
den Hintergründen, ihrer Religion<br />
beschäftigt. „Da denke ich gar nicht<br />
mehr drüber nach“, sagt sie.<br />
Wer hätte das gedacht. Jasmin<br />
Andriani jedenfalls nicht. Und jetzt<br />
ist sie, eine junge Frau, 35 Jahre alt,<br />
im Begriff, Rabbinerin zu werden.<br />
Bald wird sie ordiniert. Acht Jahre<br />
Ausbildung am Abraham Geiger Kolleg<br />
in Berlin und an der Universität<br />
Potsdam liegen hinter ihr.<br />
Der Ort, oberhalb der Paris-Bar<br />
an der Kantstraße in Charlottenburg,<br />
ist seit Jahren ein besonderer. Esist<br />
ein Ort des Gebets und der inneren<br />
Einkehr. Auf drei Etagen wird dort<br />
gelehrt, diskutiert, gebetet. Eine<br />
Menge Bücher stehen in den Regalen,<br />
die hier die Wände bedecken,<br />
der Talmud und Schriften zum hebräischen<br />
Bibelkanon, Diskussionsbeiträge<br />
zu jüdischem Leben, philosophische<br />
Einlassungen. Es gibt Arbeitsräume<br />
mit großen Tischen für<br />
Gesprächsrunden und auch eine<br />
kleine Synagoge. Zwei angehende<br />
Kantoren üben dort gerade, während<br />
sich Jasmin Andriani mit den<br />
Torarollen beschäftigt.<br />
Alter Mann mit Bart<br />
20 Jahre gibt es das Kolleg in diesem<br />
August. 35 Rabbiner und Kantoren<br />
haben in dieser Zeit dortihr Studium<br />
erfolgreich abgeschlossen. Männer<br />
wie Frauen. Zurzeit lernen am Kolleg<br />
18 Rabbiner- und acht Kantorenstudierende.Neun<br />
von26sind Frauen.<br />
Wenn man Jasmin Andriani fragt,<br />
wie es kam, dass sie einen Beruf ergreifen<br />
will, den man gemeinhin mit<br />
älteren Männern mit Bart und Hut<br />
assoziiert, wann sie anfing, sich dafür<br />
zu interessieren, erzählt sie eine<br />
kleine Geschichte, inderen Verlauf<br />
sie vor ihrem Badezimmerspiegel<br />
landete und sich selbst prüfend in<br />
die Augen blickte. Sie sah eine junge<br />
Frau, Mitte 20.<br />
Rabbinerin werden?<br />
Ja, warum eigentlich nicht? Aber<br />
als Frau? Ja, gerade als Frau. Allein<br />
der Gedanke war herausfordernd.<br />
„Ich mag Herausforderungen“, sagt<br />
sie heute und lacht so frei und offen,<br />
dass man mitlachen muss und die<br />
Frage etwas Absurdes bekommt.<br />
Dabei ist die Antwort ausgesprochen<br />
interessant. Es tut sich etwas in<br />
der jüdischen Gesellschaft in diesem<br />
Land. Frauen werden Rabbinerinnen.<br />
Damit ist die kleine jüdische<br />
Minderheit schon mal einen Schritt<br />
weiter als die vergleichsweise riesige<br />
katholische Kirche.<br />
In Deutschland, dem Land, von<br />
dem die Schoah ausging, entsteht oft<br />
„Rabbinerin<br />
werden? Ich hab<br />
die Situation noch<br />
ganz genau vor<br />
Augen, wie ich im<br />
Badezimmer stand<br />
und dachte,warum<br />
eigentlich nicht?<br />
Ich mag gern<br />
verrückte Herausforderungen.“<br />
Jasmin Andriani, Rabbinatsstudentin<br />
am Abraham Geiger Kolleg<br />
der Eindruck, jüdisches Leben sei,<br />
wenn es wieder entsteht, zwangsläufig<br />
orthodox. In den Lokalen rund<br />
um die Oranienburger Straße in<br />
Mitte sitzen abends Familien, in denen<br />
die Frauen Perücke oder Huttragen<br />
und die Männer Kippa, schon<br />
kleine Jungs tragen religiöse Kopfbedeckung.<br />
In Mitte und Wilmersdorf<br />
sind in den vergangenen Jahren<br />
neue orthodoxe Gemeinschaften<br />
entstanden. Gern treten Politiker gemeinsam<br />
mit Rabbinern inlangen<br />
Mänteln und mit dunklen Hüten auf<br />
und zünden gemeinsam Lichter an<br />
wie den großen Leuchter am Brandenburger<br />
TorzuChanukka. Dietraditionelle<br />
Kleidung wirkt plakativ,<br />
ein leicht zu verstehendes Bild für jüdisches<br />
Leben in der Stadt.<br />
Das alles verstellt allerdings den<br />
Blick darauf, dass es noch viel mehr<br />
gibt, ein reformatorisches liberales<br />
Judentum nämlich, mit gleichen<br />
Rechten für Männer und Frauen, das<br />
sich ebenfalls etabliert hat in dieser<br />
Stadt und diesem Land.<br />
Man sieht es an der Existenz des<br />
Abraham Geiger Kollegs.<br />
Der auffälligste Unterschied ist,<br />
dass dortFrauen jüdische Geistliche<br />
werden können. Rabbiner, die am<br />
Kolleg ausgebildet wurden, seien<br />
durchaus in der Lage, auch orthodoxe<br />
Gemeinschaften zu betreuen.<br />
Darauf weist das Kolleg ausdrücklich<br />
hin. Die allerdings würden keine<br />
Frau in dieser Rolle akzeptieren.<br />
Und dabei hat alles in Deutschland<br />
angefangen. Hier liegen die<br />
Wurzeln der Reformbewegung des<br />
jüdischen Glaubens.<br />
Das liberale Judentum ist ursprünglich<br />
eine deutsche Entwicklung.<br />
Regina Jonas (1902–1944) war<br />
die erste Frau weltweit, die zur Rabbinerin<br />
ordiniert wurde. Sie war<br />
eine Deutsche, eine <strong>Berliner</strong>in. In<br />
den 30er- und 40er-Jahren predigte<br />
sie in <strong>Berliner</strong> Synagogen, was eine<br />
intensive öffentliche Auseinandersetzung<br />
zur Folge hatte. Sie konnte<br />
religiöse Feste feiern, religionsgesetzliche<br />
Handlungen blieben ihr<br />
allerdings verwehrt. Die weitere<br />
Diskussion wurde dann durch den<br />
Nationalsozialismus, Unterdrückung<br />
und Auslöschung abgeschnitten.<br />
Regina Jonas wurde in<br />
Auschwitz ermordet.<br />
Lange Zeit war Deutschland geradezu<br />
abgekoppelt von internationalen<br />
Entwicklungen. Während die liberalen<br />
Gemeinschaften heute weltweit<br />
das Judentum prägen, ist im<br />
Mutterland dieser Bewegung die Situation<br />
umgekehrt. Ein Großteil der<br />
Juden ist mit liberalem Judentum<br />
noch gar nicht in Verbindung gekommen.<br />
Jasmin Andriani würde<br />
gern für eine Mehrheit sprechen.<br />
„Ich sehe mich nicht in einer radikalen<br />
verrückten Richtung, abgedriftet<br />
vonder Mehrheit“, sagt sie.<br />
Es wird sich wohl aber noch eine<br />
Weile so anfühlen. Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts entwickelten sich in<br />
Deutschland reformatorische Ideen,<br />
noch weit entfernt allerdings von<br />
gleichen Rechten für Männer und<br />
Frauen. Mit den vor der systematischen<br />
Verfolgung durch die Nazis<br />
Flüchtenden kamen die Gedanken<br />
nach Amerika, wo sie sich weiter entwickelten<br />
und von wosie erst jetzt<br />
wieder zurückkommen.<br />
Heute setzt sich die jüdische Gemeinschaft<br />
in Deutschland in der<br />
Hauptsache aus Menschen zusammen,<br />
die ihreWurzeln in Osteuropa<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
„Weltweit gibt<br />
es einen erdrutschartigen<br />
Wandel<br />
zum Reformjudentum.<br />
Es zeichnen<br />
sich klare Pole ab,<br />
auch orthodoxe<br />
Strömungen<br />
profitieren, aber<br />
lange nicht so wie<br />
die Reformer.“<br />
Walter Homolka, Gründer und Rektor<br />
des Abraham Geiger Kollegs<br />
und Russland haben und damit in<br />
der Orthodoxie. Liberale Ideen kamen<br />
lange vonaußen.<br />
Ein Versuch, selbst zu gestalten,<br />
die Theologen selbst praktisch für<br />
die Arbeit in Gemeinden auszubilden,<br />
ist das Abraham Geiger Kolleg.<br />
Es ist das erste liberale Rabbinerseminar,das<br />
nach der Schoah in Kontinentaleuropa<br />
gegründet wurde. Es<br />
beruft sich auf den Rabbiner Abraham<br />
Geiger (1810–1874), der in Berlin<br />
1872 eine Hochschule für dieWissenschaft<br />
des Judentums mitgründete.ImAugust<br />
2020 wirddas Kolleg<br />
nach Potsdam ziehen an die Universität,<br />
mit der es bereits partnerschaftlich<br />
verbunden ist. Es ist ein<br />
weiterer Schritt des Kollegs,erwachsen<br />
zu werden.<br />
Fragt man den Rabbiner Walter<br />
Homolka, Rektor und Gründer der<br />
Einrichtung, aus welchem Impuls er<br />
vor 20Jahren das Abraham Geiger<br />
Kolleg schuf und wo es heute steht,<br />
gewinnt man den Eindruck, dass es<br />
eine Notwendigkeit für eine solche<br />
Ausbildungsstätte gab. „Im Judentum<br />
bewegt sich eben was“, sagt Homolka.<br />
Ob es Ehen von Juden und<br />
Nicht-Juden sind, die Gleichstellung<br />
der Frau oder die Anerkennung von<br />
Homosexualität. In den 70er-Jahren<br />
ist die erste Frau in Amerika ordiniert<br />
worden, heute seien über die Hälfte<br />
der amtierenden Rabbiner in Amerika<br />
Frauen, genau wie die aktuelle<br />
Präsidentin der Zentralkonferenz<br />
Regina Jonas, die erste Rabbinerin<br />
amerikanischer Juden eine Frau ist.<br />
Aus Homolkas Sichtist Rabbiner ein<br />
Frauenberuf.<br />
Nur in Deutschland nicht. Im<br />
ganzen Land gibt es nur acht Rabbinerinnen.<br />
Und auch die wurden<br />
nicht alle hier ausgebildet. DasMutterland<br />
der Reformbewegung im jüdischen<br />
Glauben hat durch die<br />
Schoah den Anschluss verloren. Nur<br />
ganz zaghaft kommt etwas zurück.<br />
Über 70 Jahrenach Kriegsende.<br />
Dabei habe es auch im Nachkriegsdeutschland<br />
einzelne liberale<br />
Rabbiner gegeben, sagt Homolka,<br />
und die Einheitsgemeinden seien<br />
nicht ausschließlich orthodox gewesen.<br />
„Man wählte einen Mittelweg,<br />
um alle an Bord zu halten und schuf<br />
eine Schutz- und Trutzburg. 1989<br />
gab es nur 25 000 Juden in ganz<br />
Deutschland“, sagt er. Geprägt von<br />
ostdeutschen Zuwanderern, weil die<br />
meisten deutschen Juden, die zur<br />
Nazi-Zeit geflüchtet waren, nicht in<br />
ihr Heimatland zurückkehrten.<br />
Wenn auch nicht jeder einzelne, so<br />
habe doch wenigstens der Rabbiner<br />
orthodoxund damit ein leuchtendes<br />
Vorbild zu sein, so sei jedenfalls die<br />
verbreitete Meinung gewesen. Liberaler<br />
Geist sei vor 1989 nur in der<br />
amerikanischen Militärseelsorge<br />
verbreitet gewesen, sagt Homolka.<br />
Mit der Zuwanderung von 200 000<br />
russischen Juden verstärkte sich der<br />
Trend noch. Als die Amerikaner abzogen,<br />
gründeten sich erste liberale<br />
Gemeinden –gegen den Widerstand<br />
etablierter Institutionen wie dem<br />
Zentralrat. „Und da musste es ja<br />
auch Geistliche geben, die sich diesen<br />
Gemeinden zuwenden“, sagt<br />
Homolka.<br />
Jung und kompetent<br />
CENTRUM JUDAICUM<br />
1999 gründete er deshalb gemeinsam<br />
mit dem amerikanischen RabbinerWalter<br />
Jacobdas Kolleg. Ignatz<br />
Bubis, der langjährige Zentralratspräsident<br />
war gerade gestorben, die<br />
Nachfolge noch ungeklärt. Ein Vakuum,<br />
in dem Neues entstand. So<br />
stellt es Homolka dar.<br />
Mittlerweile ist das Ganze recht<br />
etabliert, ein Partner-Institut der Uni<br />
Potsdam, verbunden mit dem Moses<br />
Mendelssohn Zentrum von Julius<br />
Schoeps, vom Bund und dem Land<br />
Brandenburg unterstützt und über<br />
die Kultusministerkonferenz zu einer<br />
von allen Ländern gemeinsam<br />
getragenen Institution entwickelt.<br />
Das Kolleg ist von der Zentralkonferenz<br />
amerikanischer Juden aner-
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 11 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Rabbiner<br />
ist ein<br />
Frauenberuf<br />
Das Abraham Geiger Kolleg wird 20 Jahre alt.<br />
Ein Besuch in einem liberalen<br />
Rabbinerseminar –dem ersten,<br />
das nach der Schoah in Kontinentaleuropa<br />
gegründet wurde<br />
VonJulia Haak<br />
In der Institutsbibliothek: Walter Homolka, Gründer und Rektor des Kollegs.<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
kannt. „Die nehmen automatisch<br />
unsere Absolventen auf. Damit sind<br />
sie weltweit legitimiert, eine Arbeitsstelle<br />
anzunehmen. Wenn man in<br />
Amerika akzeptiertist, läuft alles anderevon<br />
selbst“, sagt Homolka.<br />
Es ist amüsant, Homolka zuzuhören,<br />
wenn er von den konservativen<br />
jüdischen Kräften im Land spricht,<br />
die den liberalen Geist am liebsten<br />
austrocknen würden und davon wie<br />
die jungen Absolventen bei den älteren<br />
Herrschaften in ihren Gemeinden<br />
punkten, weil sie neben jugendlicher<br />
Frische und weiblichem<br />
Charme auch noch Kompetenz mitbringen.<br />
Um Vorurteile zu überwinden,<br />
müssen die jungen Frauen<br />
dann aber auch schon mal Probepredigten<br />
halten.<br />
Die internationalen Entwicklungen<br />
scheinen dem kleinen Kolleg<br />
nicht zu schaden. Im Gegenteil. Homolka<br />
stellt zwar zunehmend konservative<br />
Strömungen in Israel wie<br />
auch in Europa fest, aber international<br />
sei das Liberale nicht mehr aufzuhalten.<br />
„Weltweit gibt es einen<br />
erdrutschartigen Wandel zum Reformjudentum“,<br />
sagt Homolka.<br />
Klare Pole mit orthodoxen und liberalen<br />
Strömungen, sieht er sich ausbilden,<br />
nur die Mitte dünne sich immer<br />
mehr aus –wie an vielen Stellen<br />
der Gesellschaft, so auch hier.„Wenn<br />
ich all das zusammen nehme, sind<br />
wir total gut im Trend. In Deutschland<br />
müssen wir halt ein bisschen<br />
länger warten“, sagt er.<br />
In Deutschland gibt es 27 liberale<br />
Gemeinden. Homolka glaubt, dass<br />
sich die Zahl in den nächsten Jahren<br />
erhöhen wird. Eine hohe Akademisierungsrate,<br />
der Umzug vom Land<br />
in die Städte, ein stärkerer Wunsch<br />
nach Mitsprache bei jungen Leuten,<br />
mehr Fluktuation in den Gemeinden<br />
werden dafür sorgen, glaubt er. „Es<br />
gab viel Streit in den letzten Jahren,<br />
aber das ist Teil der Heilung“, sagt<br />
Homolka. Jedenfalls würden die Absolventen<br />
des Kollegs, drei sind es<br />
proJahr,schnell Stellen finden. Auch<br />
die Frauen seien heute überall.<br />
Frauen in Führungspositionen gibt<br />
es bereits in Hannover, Braunschweig,<br />
Göttingen, Stuttgart, München,<br />
Straubing und anderswo.Folgt<br />
man Homolkas Gedanken, ist alles<br />
nur eine Frage der Zeit.<br />
Natalia Verzhbovska ist eine seiner<br />
Absolventinnen. Sie betreut in<br />
den Gemeinden in Köln, Oberhausen<br />
und Unna etwa 500 Menschen.<br />
Lange Zeit war sie die einzige Rabbinerin<br />
in Nordrhein-Westfalen. Seit<br />
ein paar Monaten gibt es noch eine<br />
zweite. „In der liberalen Bewegung<br />
bin ich nicht exotisch“, sagt Natalia<br />
Verzhbovska. Ihre Gemeinden<br />
wachsen, in Köln zum Beispiel habe<br />
sich die Zahl der Mitglieder in den<br />
vergangenen 30 Jahren verdoppelt.<br />
Aber natürlich dauere alles seine<br />
Zeit. In Deutschland war der Bruch<br />
durch die Nazi-Zeit allumfassend.<br />
Es ist ein weiter Weg–auch der<br />
vom Rand in die Mitte. Von Regina<br />
Jonas ist ein Zitat zu ihrer Berufswahl<br />
überliefert: „Ich kam zu meinem Beruf<br />
aus dem religiösen Gefühl, dass<br />
Gott keinen Menschen unterdrückt,<br />
dass also der Mann nicht die Frau<br />
beherrscht.“<br />
Jasmin Andriani kam zu ihrer Tätigkeit<br />
dagegen sehr zufällig. Sieist in<br />
Israel geboren und kam mit eineinhalb<br />
Jahren nach Berlin. Ihre Familie<br />
ist jüdisch, aber nicht besonders religiös.<br />
Die Eltern haben die deutsche<br />
und die israelische Staatsbürgerschaft<br />
mit deutsch-österreichischen<br />
Vorfahren der Vater und deutschen<br />
die Mutter. Zum Judentum gab es in<br />
der Familie vor allem eine kulturelle<br />
und gesellschaftliche Verbundenheit.<br />
„Meine Eltern sind keine religiösen<br />
Leute, beide sind Naturwissenschaftler<br />
mit deutsch-israelischen<br />
Wurzeln. Sie schickten mich<br />
aber auf eine,damals die einzige,jüdische<br />
Schule, ummir ein Leben in<br />
beiden Welten zu ermöglichen, also<br />
um für alle späteren Entscheidungen<br />
eine Basis zu schaffen.“ Hebräisch<br />
musste sie lernen. Die Muttersprache<br />
ist Deutsch. Siefühlt sich beiden<br />
Ländernverbunden.<br />
Verrückte Herausforderung<br />
Nach der Bat Mizwa, der weiblichen<br />
Form der jüdischen Konfirmation,<br />
ging sie regelmäßig in die Synagoge.<br />
Sie studierte Jura, leitete Ferienlager<br />
jüdischer Organisationen und arbeitete<br />
im Jüdischen Museum in Berlin.<br />
„Ich dachte, ich werde Juristin“, sagt<br />
sie. Aber über die Jahre änderte sich<br />
etwas in ihr.<br />
Mit15Jahren hatte Jasmin Andriani<br />
zum ersten Mal von Rabbinerinnen<br />
gehört. Damals dachte sie noch,<br />
das könnten gar keine echten Juden<br />
sein. DieVorstellung hatte für sie und<br />
ihreFreunde etwas Schockierendes.<br />
Später hörte sie einen Freund<br />
vom Abraham Geiger Kolleg sprechen.<br />
„Ich fand das total interessant<br />
und fragte meinen heutigen Mann,<br />
willst du das nicht machen, willst du<br />
nicht Rabbiner werden? Darauf sagten<br />
er und der Freund, werd du doch<br />
Rabbinerin. Und wir haben alle gelacht“,<br />
sagt sie.<br />
DieSituation habe sie heute noch<br />
genau vorAugen. Wiesie danach ins<br />
Badezimmer ging und vordem Spiegel<br />
stand. Wiesie sich selbst betrachtete<br />
und plötzlich dachte, okay,<br />
warum eigentlich nicht? „Ich mag<br />
gernverrückte Herausforderungen“,<br />
sagt Jasmin Andriani heute. Rabbinerin<br />
werden –mehr Herausforderung<br />
ging wohl nicht. Jedenfalls<br />
schrieb sie das Kolleg an und landete<br />
prompt in den Auswahlgesprächen<br />
für den nächsten Jahrgang der Rabbinerausbildung.<br />
Jasmin Andriani empfindet es<br />
heute als großes Glück, dass Homolka<br />
das Kolleg aufgebaut hat. Sie hat im<br />
Verlauf ihres Studiums herausgefunden,<br />
dass sie an der richtigen Stelle<br />
gelandet ist. „Als ich dann einmal dabei<br />
war,habe ich nicht mehr gezweifelt.“<br />
Aber als junge Frau sei es eine<br />
Herausforderung gewesen, reinzuwachsen<br />
in eine Rolle,inder man sich<br />
Regeln geben muss –als Studentin,<br />
die gerninClubs geht und ausspricht,<br />
was ihr gerade einfällt. Jetzt endlich,<br />
zum Ende des Studiums sei die Diskrepanz<br />
zwischen Schein und Sein<br />
nicht mehr so groß. Sie ist jetzt älter,<br />
hat einen Mann und eine Tochter.<br />
„Manchmal, wenn ich mit meinem<br />
Mann schimpfe, fragt er, ,spricht so<br />
eine Rabbinerin?‘ Das macht mich<br />
dann besonders fuchsig“, sagt sie,<br />
aber es klingt, als ob sie damit zurecht<br />
kommt. Es war ein Prozess.Das wäre<br />
es wahrscheinlich für jeden, besonders<br />
aber für eine Frau im Deutschland<br />
der Gegenwart.<br />
Zurzeit betreut Jasmin Andriani<br />
eine Gemeinde in Göttingen, die keinen<br />
eigenen Rabbiner hat. Das ist<br />
Teil ihrer Ausbildung. Ein zweijähriges<br />
Praktikum gehört dazu. Alle drei<br />
Wochen steigt sie in einen Zug nach<br />
Göttingen und bleibt dann ein paar<br />
Tage dort. Sie unterrichtet, liest gemeinsam<br />
mit der Gemeinde in der<br />
Tora, leitet Gottesdienste, hält Predigten,<br />
betet vor und spricht mit<br />
Kandidaten, die zum Judentum konvertieren<br />
wollen. Nach dem Abschluss<br />
möchte sie eine eigene Gemeinde<br />
betreuen. Dann wirdesdarauf<br />
ankommen, eine Gemeinde zu<br />
finden, die bereit ist, eine Frau als<br />
Rabbinerin zu beschäftigen. Siewird<br />
dortwieder die Vorstellung überwinden<br />
müssen, ein Rabbiner sei ein alter,<br />
weiser Mann mit Bart und keine<br />
junge Frau. Wer etwas verändern<br />
will, muss sich erst mal mit dieser<br />
Wunschvorstellung messen und<br />
Überzeugungsarbeit leisten, dass<br />
eine Frau genauso gut, vielleicht besser,<br />
injedem Fall aber anders Seelsorge<br />
leisten kann und religiöse Zeremonien<br />
leiten. Widerstand spürt<br />
sie schon – nicht so sehr bei den<br />
Frauen, eher bei den Männern.<br />
Daran muss man noch arbeiten.<br />
Jasmin Andriani möchte gern erreichen,<br />
dass es sich für nachfolgende<br />
Generationen von Jugendlichen<br />
nicht mehr ganz so absurd anfühlt,<br />
wenn sie zum ersten Mal Rabbinerinnen<br />
sehen, wie für sie selbst damals,<br />
als sie 15 Jahre alt war. „Ich<br />
sehe mich als eine ArtVorkämpferin<br />
auf dem Weg, das liberale Judentum<br />
wieder in Deutschland zu etablieren“,<br />
sagt sie.Das ist eine große Aufgabe.<br />
Eine Herausforderung eben,<br />
aber absurdist sienicht.<br />
Alzheimer Präventionsstudie<br />
der Firma Novartis<br />
Wollen Sie daran teilnehmen?<br />
Wirführen eine klinische Studie zur Prävention von Alzheimer durch. Im Rahmen der<br />
Studie soll die Verträglichkeit und Wirksamkeit von zwei noch nicht zugelassenen Wirkstoffen<br />
gegenüber Placebo inder Vorbeugung von Alzheimer bei Personen mit erhöhtem<br />
Alzheimer Risiko erforscht werden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Teilnehmen können gesunde Frauen und Männer,<br />
zwischen 60und 75 Jahren.<br />
Sie haben keine Gedächtnisprobleme?<br />
Sie haben Verwandte, die an Alzheimer leiden?<br />
Sie sind bereit, einen Gentest durchführen zu lassen, um zu<br />
erfahren, ob Sie ein erhöhtes Risiko für Alzheimer haben?<br />
Die Entscheidung, ob Sie für diese Studie geeignet sind, trifft der Prüfarzt.<br />
Wenn Sie aneiner Teilnahme interessiert sind, dann melden Sie sich bei uns!<br />
Weitere Infos: 030 450 540 077 demenz-vorbeugen@charite.de<br />
Charité Universitätsmedizin Berlin Campus Berlin Buch<br />
ECRC Experimental and Clinical Research Center<br />
Lindenberger Weg 80 13125 Berlin<br />
Weitere Informationen imInternet unter<br />
www.generation.novartis.de<br />
DieseUntersuchung istden zuständigen Behörden angezeigt.Novartis PharmaAGist Sponsorder Studie.<br />
Julia Haak<br />
freut sich über Emanzipation<br />
in der Religion.
12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Berlin scheitert<br />
mit Protest im<br />
Bundesrat<br />
Ländergremium billigt<br />
Migrationspakt<br />
Der Bundesrat hat am Freitag das<br />
umstrittene „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“und<br />
den Migrationspakt<br />
der großen Koalition gebilligt. Damit<br />
ist der Protest des <strong>Berliner</strong> Senats gegen<br />
das Gesetzespaket gescheitert<br />
und ein senatsinterner Streit zwischen<br />
Innensenator Andreas Geisel<br />
(SPD) und Sozialsenatorin Elke Breitenbach<br />
(Linke) vorerst beendet.<br />
Diebeiden Senatoren hatten sich<br />
in der Frage überworfen, ob Polizisten<br />
Flüchtlingsheime ohne richterlichen<br />
Beschluss betreten dürfen, um<br />
Flüchtlinge abzuschieben. Seehofers<br />
Gesetz schafft neue Fakten und<br />
räumt der Polizei jetzt das Recht ein,<br />
Wohnungen ohne Beschluss zu betreten,<br />
in denen sie Abschiebekandidaten<br />
vermutet. Damit ist im <strong>Berliner</strong><br />
Streitfall Rechtssicherheit erreicht<br />
–inGeisels Sinne. Eine vorübergehende<br />
Weisung der<br />
Verwaltung, die Polizisten in den<br />
Wochen des Streits das Betreten von<br />
Flüchtlingsheimen untersagte,<br />
werde aufgehoben, sobald das Gesetz<br />
in Kraft trete,teilte Geisels Sprecher<br />
am Freitag auf Nachfrage mit.<br />
„Wir prüfen noch“, sagte Breitenbachs<br />
Sprecherin. Aber die Sozialsenatorin<br />
wird sich dem Bundesrecht<br />
wohl beugen müssen.<br />
Der Senat hatte angekündigt, das<br />
„Geordnete-Rückkehr-Gesetz“ ablehnen<br />
und den Vermittlungsausschuss<br />
anrufen zu wollen.Wievorherzusehen<br />
fand sich dafür keine Mehrheit.<br />
DerMigrationspakt ist ein großes<br />
Gesetzespaket zur Steuerung und<br />
Begrenzung vonMigration. Abschiebungen<br />
sowie Arbeitsmigration sollen<br />
so erleichtertwerden. (ann.)<br />
Das Auto als Mordwaffe<br />
Das Urteil gegen Milinko P. zeigt: Die Rechtsprechunggegen Todesraser wird schärfer<br />
VonKatrin Bischoff<br />
Wann ist ein Raser, der<br />
bei einer rasanten<br />
Fahrt einen Menschen<br />
tötet, ein Mörder?<br />
Diese Frage wirdnach dem Urteil gegen<br />
Milinko P. laut. Der 28-jährige<br />
Serbe wurde am Donnerstag wegen<br />
Mordes vom <strong>Berliner</strong> Landgericht zu<br />
lebenslanger Haft verurteilt. DerDieb<br />
hatte auf der Flucht vorder Polizei am<br />
6. Juni vorigen Jahres in Charlottenburg<br />
die 22-jährige Studentin Johanna<br />
Hahn totgefahren. Auch sein<br />
Beifahrer starb.<br />
Der Schuldspruch wegen zweifachen<br />
Mordes,den Peter Schuster,der<br />
Vorsitzende Richter der 40. Großen<br />
Strafkammer des <strong>Berliner</strong> Landgerichts,<br />
am Donnerstagnachmittag<br />
sprach, war überraschend. Der 28-<br />
jährige Serbe Milinko P. muss lebenslang<br />
hinter Gitter. Der Staatsanwalt<br />
und auch die Verteidiger des Angeklagten<br />
hatten nur auf fahrlässige<br />
Tötung plädiert.<br />
Wasaber macht einen Raser zum<br />
Mörder? Im März wurden die sogenannten<br />
Kudamm-Raser, die bei einem<br />
illegalen Autorennen im Februar<br />
2016 einen unbeteiligten Autofahrer<br />
getötet hatten, in zweiter Instanz erneut<br />
wegen Mordes verurteilt. Vor<br />
zwei Wochen sprach ein Gericht einen<br />
Studenten, der mit seinem Auto<br />
auf einer Busspur in Weißensee einen<br />
Stau umfahren wollte und einen<br />
Vierjährigen erfasst hatte, wegen<br />
fahrlässiger Tötung schuldig. Der<br />
Mann wurde zu einer Geldstrafe von<br />
insgesamt 200 Euro verurteilt.<br />
Im Fall der getöteten Johanna erklärte<br />
selbst der Richter,dass es in einem<br />
solchen Fall vor einigen Jahren<br />
noch keinerlei Diskussionen gegeben<br />
hätte.Der Todder Studentin wäreals<br />
fahrlässige Tötung durchgegangen.<br />
An der Unglücksstelle: ein letzter Gruß für Johanna von ihrer Familie.<br />
Doch es habe eine überfällige Neujustierung<br />
in Raserfällen gegeben.<br />
Zudem habe der vorder Polizei in<br />
einem Audi A6 flüchtende Milinko P.<br />
drei Mordmerkmale erfüllt. Die Verdeckungsabsicht:<br />
Er wollte nach dem<br />
Diebstahl von Werkzeug aus einem<br />
Transporter nicht gestellt werden. Die<br />
Heimtücke: Johanna war arglos, als<br />
sie in der Tempo-30-Zone der Windscheidstraße<br />
bei Grün auf die Fahrbahn<br />
trat und von dem Audi erfasst<br />
wurde. Und Milinko P. nutzte ein gemeingefährliches<br />
Mittel: den vollbeladenen<br />
A6 –das Auto alsWaffe.<br />
Die verschärfte Rechtsprechung<br />
gegen Todesraser liegt durchaus im<br />
Trend, sagen Juristen. Seit Jahren<br />
BLZ/P. PONIZAK<br />
wurden Stimmen immer lauter, Rasen<br />
strenger zu bestrafen. Im Jahr<br />
2017 dann das Signal: Erstmals wurden<br />
in Berlin zwei Teilnehmer eines<br />
illegalen Straßenrennens,bei dem ein<br />
unbeteiligter Autofahrer starb,wegen<br />
Mordes verurteilt. Kurz darauf sanktionierte<br />
der Gesetzgeber die Haftstrafe<br />
für illegale Autorennen.<br />
Mord oder fahrlässige Tötung?<br />
„Jeder Fall muss als Einzelfall geprüft<br />
werden“, sagt Nicole Bédé vom<strong>Berliner</strong><br />
Anwaltsvereins. Der erstinstanzliche<br />
Schuldspruch wegen Mordes<br />
gegen die sogenannten Kudamm-<br />
Raser im Februar 2017 sieht die Strafverteidigerin<br />
als ein in die neue Richtung<br />
weisendes Urteil. Es wurde<br />
zwar vom Bundesgerichtshof (BGH)<br />
aufgehoben. Doch in einem zweiten<br />
Prozess vor dem <strong>Berliner</strong> Landgericht<br />
erhielten die beiden Raser erneut<br />
lebenslange Haftstrafen. Da die<br />
Verteidiger Revision einlegten, muss<br />
sich der BGH erneut mit dem Urteil<br />
befassen. Auch die Anwälte von Milinko<br />
P. wollen das Mordurteil durch<br />
den BGH überprüfen lassen.<br />
Doch tatsächlich kommt es immer<br />
wieder darauf an, welchen Richter<br />
der Angeklagte erwischt. Warum<br />
ein junger Mann, der ein Kind totfährt<br />
und Diebe, die mit tödlichen<br />
Folgen vorder Polizei fliehen, unterschiedlich<br />
bestraft werden, ist für<br />
Heinrich Strößenreuther unerklärlich.<br />
Strößenreuther kämpft als Fahrrad-Aktivist<br />
seit Jahren für einen<br />
fahrradfreundlichen Umbau der<br />
<strong>Berliner</strong> Straßen. „Es gibt im Strafgesetzbuch<br />
offenbar keine einheitliche<br />
Sprache beim Tod im Straßenverkehr“,<br />
sagt er. Aber zumindest bei<br />
Urteilen für illegale Straßenrennen<br />
sei die Justiz langsam in einem Bereich,<br />
wo die Rechtsprechung funktioniere.<br />
Strößenreuther begrüßt das<br />
harte Urteil gegen Milinko P.<br />
In dem Fall geht es allerdings auch<br />
um die Rolle der Polizei. Sechs Zivilfahrzeuge<br />
waren den Dieben hinterhergefahren<br />
–ohne Blaulicht, ohne<br />
Martinshorn. Benedikt Lux, innenpolitischer<br />
Sprecher der Grünen, hält<br />
eine Überprüfung der Arbeit der Polizei<br />
für dringend angezeigt. Der Einsatz<br />
und die Ermittlungen würden<br />
von der Polizei nachbereitet. „Wir<br />
werden uns darüber informieren lassen<br />
und schauen, ob sich danach weitere<br />
Fragen stellen.“ Benjamin<br />
Jendro, Sprecher der Gewerkschaft<br />
der Polizei, sagt dagegen, der Einsatz<br />
sei ausgewertet worden. In solchen<br />
Fällen werde immer untersucht, was<br />
geschehen sei. (mit ann.)<br />
Turbulenzen<br />
um neues<br />
Herzzentrum<br />
Krankenhaus-Manager<br />
verliert seinen Job<br />
Trotz personeller Turbulenzen<br />
sieht der Senat das Projekt des<br />
Universitären Herzzentrum Berlin<br />
(UHZB) nicht gefährdet. Insgesamt<br />
386 Millionen Euro –das ist die größte<br />
Investition seit Jahrzehnten im Medizin-Sektor<br />
in Berlin –sollen in die Fusion<br />
der Herz-Kreislaufeinrichtungen<br />
des Deutschen Herzzentrum Berlin<br />
(DHZB) und der Charité fließen.<br />
Nach Worten des Regierenden Bürgermeisters<br />
und Wissenschaftssenators<br />
Michael Müller (SPD) wolle Berlin<br />
„damit in der Herzmedizin an die<br />
europäische Spitze“.<br />
In den vergangenen Tagen war bekannt<br />
geworden, dass der Kaufmännische<br />
Direktor des DHZB, Marcus<br />
Polle,gehen müsse.Der Tagesspiegel<br />
hatte darüber berichtet. Hintergrund<br />
soll ein Streit um einen Kredit über<br />
100 Millionen Euro gewesen sei, den<br />
das DHZB absprachegemäß für das<br />
UHZB aufnehmen soll. DerSenat will<br />
286 Millionen Euro aus Investitionsmitteln<br />
beisteuern.<br />
„Die Entwicklung des UniversitärenHerzzentrums<br />
geht natürlich weiter“,<br />
sagt Michael Müller. Bereits im<br />
Haushalt 2020/21 ist Geld dafür vorgesehen.<br />
Ein verbindlicher Zeitplan<br />
für die Eröffnung des 500-Betten-<br />
Zentrums auf dem Gelände des Virchowklinikums<br />
der Charité in Wedding<br />
steht noch nicht fest.<br />
Zuletzt hatte es Ende 2017 nach einem<br />
Scheitern der Fusion ausgesehen.<br />
Das DHZB mit seiner überragenden<br />
Expertise auf dem Gebiet der<br />
Herz- und Gefäßoperationen fremdelte<br />
mit der Gesellschafterstruktur.<br />
Nach einer Intervention des Senats<br />
kam es zur Einigung. (elm.)<br />
herzenswünsche<br />
Partnerschaften<br />
sie sucht ihn<br />
Anita, 60+, auf der Suche noch<br />
unerfahren, da verw., sanft,<br />
warmherzig, sinnlich, schlank,<br />
mag Kuscheln, Kochen, schö.<br />
Musik u. gemütliche Wohng.,<br />
fährt gern mit ihrem kl. Auto -<br />
sehnt sich nach "Ihm" -auch älter.<br />
PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Anna, 60, seit einem Jahr allein,<br />
schöne Wohnung, keine Altlasten,<br />
trägt das Herz am rechten<br />
Fleck, Intr. für Haus u. Garten,<br />
Kultur, Sport, sucht "Ihn“,<br />
möchte Neuanfang wagen.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Ariane, 47/1.65, süße Teamleiterin,<br />
sucht einen ehrl. Mann z.<br />
Liebhaben. Partys u. Internet<br />
sind nichts für mich. HERZ-<br />
BLATT-BERLIN: t 20459745<br />
Attraktive, schlanke, dynamische<br />
Polin, 61jährig mit grünen Augen<br />
u. blonden Haaren, elegant<br />
- immer gut angezogen, ehrlich<br />
u. selbstbewusst wü. sich<br />
niveauvollen, suchtfreien, aktiven<br />
u. zuverlässigen Partner bis<br />
68 J. alt, der Freude an Reisen,<br />
Musik hören u. Schwimmen hat.<br />
Ich bin kein Oma-Typ, mein<br />
Geist wird immer jünger.<br />
60 plus, t 89 04 94 51<br />
Agt.<br />
Bildhübsche Polin, 56/1.65, perfektes<br />
Deutsch, Ausbilderin, finanz.<br />
ohne Sorgen, allein in d.<br />
Stadt, möchte sich verlieben.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Christine, 55/1.68, einfache, berufstätige<br />
Frau su. familiären<br />
Mann mit Humor u. Herzenswärme!<br />
Glücksbote: t 27596611<br />
Nicht mehr alleine frühstücken,<br />
verreisen, tanzen, essen, spazieren<br />
gehen, das wünsche ich<br />
mir, Witwe 70+.<br />
o ZU4000173664 BLZ, PF,<br />
11509 BLN<br />
Edith, 68 J.,sehr hübsch, mit FS u.<br />
Pkw, schmuse u. kuschle gern,<br />
sehne mich wieder n. e. ehrl. lb.<br />
Mann, der auch so einsam ist<br />
wie ich. Wir könnten getrennt,<br />
aber auch gemeinsam wohnen.<br />
Darf ich hoffen? Erreichbar<br />
über Glücksbote: t 27596611<br />
Monika, 72, vitale bodenständige<br />
Ärztin, su. vitalen Mann mit<br />
Ecken u. Kanten für liebe Zweisamkeit,<br />
Freundschaft u. Gemeinsame<br />
Freizeit bis ca 80 J.<br />
Glücksbote: t 27596611<br />
„ER“ fürs Herz gesucht! Jessica,<br />
Anf. 50, schlank u. sportlich,<br />
Angest., su. keinen Supermann,<br />
denkt an einen Mann mit Humor<br />
u. Herz, für den auch viele<br />
„Nebensachen“ der Welt wichtig<br />
sind. Agt. Neue Liebe:<br />
t 2815055<br />
Facettenreiche Witwe, 63, Top-<br />
Beruf, modern, spritzig, schöne<br />
blonde Haare, blaue Augen,<br />
fröhl. Naturell, sie mag Kochabende<br />
genau so wie Oper, gern<br />
Wassersport, Segeln, Ski mö. einen<br />
neuen Lebensabschnitt mit<br />
einem dynamischen Partner<br />
genießen u. aufbauen. Agt. 60<br />
plus, t 89 04 94 51<br />
Frau sucht Mann! Ganz einfach,<br />
gar nicht so einfach... .. Sie, 51 J.,<br />
Bürokauffr., offen für eine neue<br />
Beziehung, sucht Dich, gern älter,<br />
ehrlich u. zuverlässig mit<br />
Mut .... das Herz noch mal zu<br />
verschenken. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Gut gelaunte Frau, 69 Jahre, im<br />
Herzen jung, attraktiv u. gepflegt,<br />
gebildet, liebt Musik,<br />
Reisen, Wasser, gute Unterhaltung,<br />
mö. gern einen Partner<br />
finden. Singlecontact Berlin:<br />
t 2823420<br />
Hübsche Blondine aus Köpenick,<br />
65+, HS mit herzl. Ausstrahlung,<br />
liebt Radfahren, Kultur, Klassik,<br />
Reisen, Natur und Garten.<br />
Wünscht sich einen lieben, niveauvollen<br />
Mann z. kennenlernen.<br />
BmB o ZU4000188948<br />
BLZ, PF, 11509 BLN<br />
Hübsche Frau aus Wien, Elvira, 73,<br />
attraktiv u. mit guter Figur, su.<br />
"Ihn" für gemeinsame Ausflüge,<br />
für ein gemütliches Leben!<br />
Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />
Ines, 50+, attrakt., einfallsreich,<br />
mit Top-Figur, die sie durch<br />
Sport fit hält, m. niedl. Lächeln,<br />
ist gebildet u. humorv., Int. für<br />
Reisen, Autotouren, Natur,<br />
Couch und Pizza, Radeln uvm,<br />
PS Harmonie t 0151/20126923<br />
Marie, 67, verw. Köchin, mö. d.<br />
Zauber d. Verliebtheit wieder<br />
entdecken. Warum nicht auch<br />
mit 67J "Schmetterlinge" und<br />
Glück? Alles beginnt m. d. ersten<br />
Schritt, also tel…<br />
PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Ein Jahr allein ist genug! Nadine,<br />
57, mittelschlank u. ideenreich,<br />
freut sich auf die Bekanntschaft<br />
mit einem Mann!<br />
Beruflich ist sie gern im Internet<br />
unterwegs, für die Partnersuche<br />
ist ihr das zu anonym.<br />
Deshalb bitte einfach anrufen<br />
über Agt. Neue Liebe:<br />
t 2815055<br />
Sehr attraktive, schlanke, natürl.<br />
Koreanerin mit Haus u. blühendem<br />
Garten su. den praktischen<br />
Partner (gern Handwerker). Sie<br />
kann perfekt kochen u. backen,<br />
geht zum Fitness, su. neue Liebe<br />
u. Zärtlichkeit. Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
Stephanie, 62, eine fröhliche,<br />
hübsche Akademikerin, mag<br />
gute Gespräche, ist gern in der<br />
Stadt unterwegs, glaubt fest an<br />
die 2. Chance im Leben! Agt.<br />
Neue Liebe: t 2815055<br />
Waltraud, 74, e. gutherzige u. gefühlvolle<br />
Witwe, tolle Hausfrau<br />
u. Köchin, schick u. zärtl,<br />
fröhlich uleise, möchte d. Lebensabend<br />
gern zu zweit verbringen.<br />
Liebe Gemütlichkeit,<br />
Reisen, Garten, Kuscheln uvm.<br />
PS Harmonie t 0151/20126923<br />
er sucht sie<br />
Akademiker, 73/185, für diesen<br />
gefühlsstarken Mann, verw., ist<br />
Herzenswärme nicht nur ein<br />
Wort, genau so wie zärtl. Innigkeit<br />
mit einer Frau an seiner<br />
Seite. Er liebt es, mit seinem<br />
Wohnmobil zu reisen, besucht<br />
Vorträge, Oper, Theater, gern<br />
in der Natur mit Rad. Agt. 60<br />
plus, t 89 04 94 51<br />
Alexander, 55/1.80, Ing., mag<br />
Städtereisen, ist naturverbunden,<br />
lebt in einem schönen<br />
Haus, sportl. Hobbykoch u. Optimist,<br />
wü. sich lebensfrohe<br />
Frau, möchte Zukunftspläne<br />
schmieden. HERZBLATT-BER-<br />
LIN: t 20459745<br />
Alte Schule, 70, sehr gepfl. Mann,<br />
verw., nett, symp., aufmerks. u.<br />
verlässlich, lässt auch mal das<br />
Auto f. schö. Spaziergang stehen.<br />
Reisefan, Kultur und Natur<br />
- mit e. lieben Frau (getr.<br />
Wohng) wü. ich gerne viel unternehmen.<br />
PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Arzt im Seniorenalter, verw., PKW,<br />
mit sonnigem Herzen, geplegt,<br />
su. für glückliche Zukunft eine<br />
Frau bis 75J -aber getr. Wohnungen.<br />
PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
<strong>Berliner</strong> Mann, Anf. 70/1,80, Restaurator<br />
i. R., angen. Ä., NR,<br />
schlank u. sportlich, su. Sie für<br />
die Freizeit! Alles Weitere bei<br />
der 1. Tasse Kaffee, die wir zusammen<br />
trinken! Singlecontact<br />
Berlin: t 2823420<br />
Herzenswunsch! Stefan, 67/1.79,<br />
Arzt, liebt Land u. Leute, Berge<br />
u. Meer, su. eine nette Frau für<br />
Freundschaft u. Freizeit.<br />
Glücksbote: t 27596611<br />
Dich finden wäre großartig, es erwartet<br />
Dich ein vielseitiger, interessierter<br />
Gartenbauer,<br />
68/180, der die Natur –per Pedes<br />
u. Rad, Ausflüge mag. Bin<br />
ich vielleicht die Stecknadel im<br />
Heuhaufen mit passender Wellenlänge?<br />
Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
Ein Mann mit Format, Dipl.-Ing.,<br />
79/177, Witwer, sportl. elegante<br />
Erscheinung, sehr positiv denkend,<br />
er liebt Malerei, Klassik,<br />
Theater, Vorträge, Reisen, ist<br />
sehr beweglich mit Rad, Wandern,<br />
Gymnastik su. die ebenfalls<br />
sportl. gebliebene Frau, um<br />
mit ihr ein erfülltes Leben bei<br />
getr. Wohnen zu genießen.<br />
Agt. 60 plus, t 89 04 94 51<br />
Ein Paar trotz getr. Wohng. Er, 75<br />
/1,78, NR, stud., jünger- innen u.<br />
außen, Int. f. Kunst, Kultur, Archäologie,<br />
Reisen, Garten,<br />
sportl., zuverl. u. empath. su.<br />
dich, schlk., intel. u. warmherzig,<br />
als Partnerin u. Geliebte<br />
o ZU4000193098 BLZ, PF,<br />
11509 BLN<br />
Einer muss den Anfang machen!<br />
Roman, 59/179, Dipl.-Ing., ang.<br />
Ä., mag Ostsee, Asien, Kultur,<br />
Musik, füreinander da sein. „Ich<br />
weiß, viele suchen im Internet,<br />
aber für mich ist das<br />
nichts!“ Agt. Neue Liebe:<br />
t 2815055<br />
Er, 47/1.86, im öfftl. D. tätig, mit<br />
Stärken u. Schwächen, war<br />
weltweit tätig, su. aufgeschlossene,<br />
gern lachende Frau mit<br />
Herz (gern mit zwei- o. vierbeinigem<br />
Anhang.) HERZBLATT-<br />
BERLIN: t 20459745<br />
Er, 68/1,81, eig. Firma, realist., m.<br />
sonnigem Herzen, leider allein,<br />
mö. nette "Sie" kennen lernen<br />
f. gem. Ausflüge u. Freizeit,<br />
Pkw vorh., bei getr. Wohnungen!<br />
PS Harmonie Kultivierter<br />
t 0151/20126923<br />
ER, 77/1,83, verw. Pensionär,<br />
gepfl., vital, untern.-lustig m.<br />
Pkw, fin. sorgenfrei, vermisse<br />
Frau, die auch so gern reist, u.<br />
für mich e. liebe Freizeitpartnerin<br />
ist u. ihre Wohng. behalten<br />
möchte! PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Erfolgreicher Unternehmer Jürgen,<br />
71/1.80, möchte nicht das<br />
Schöne im Leben alleine genießen,<br />
mag die Nord- u. Ostsee,<br />
Reisen, fahre Rad u. Auto,<br />
sucht etwas sportl. Partnerin.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Für ein Abenteuer zu alt, für die<br />
Einsamkeit zu jung! Klaus,<br />
77/1.77, Akademiker, sportl. Figur,<br />
ein Optimist, der auch<br />
noch mal das Tanzbein<br />
schwingt, fährt Auto, su. ganz<br />
normale Frau passenden Alters.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Günter, 75/1,84, Pensionär/Ing.,<br />
verw., angen. Ä., innen u. außen<br />
jung geblieben, sympathisch,<br />
mag nette Plaudereien, zusammen<br />
sitzen, su. Freizeitpartnerin<br />
… Singlecontact Berlin:<br />
t 2823420<br />
Hast du noch Träume? Andre,<br />
60/1.84, lt. Angest., vertauscht<br />
gern einmal seinen Anzug mit<br />
Jeans u. Lederjacke, sucht<br />
weibliches Wesen mit Herz.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Herzenswunsch! 64, im med.<br />
Dienst tätig, im Kopf u. Herzen<br />
frei, mag Ehrlichkeit, Kultur,<br />
Rad, ist für Neues offen, sucht<br />
fröhl. "Sie" für nicht nur eine<br />
Jahreszeit. HERZBLATT-BER-<br />
LIN: t 20459745<br />
Horst, 74/1,78, Beuleiter, gepflegt,<br />
sehr nett u. verlässlich,<br />
lässt sich seine gute Laune selten<br />
verderben, ist sportl., liebev.-romant.<br />
Mann m. dem<br />
Wunsch einer gemeins.Zukunft.<br />
PS Harmonie t 0151/20126923<br />
Ing., 75/180, kinderloser Witwer,<br />
gute Figur, grau meliert, jung<br />
geblieben, unternehmungs- u.<br />
reisefreudig, mag Malerei, Museen,<br />
Radtouren u. all das, was<br />
im Leben zu zweit Spaß macht.<br />
Möchte auf diesem Wege eine<br />
ehrliche Frau kennen lernen,<br />
die sich auch nach Harmonie<br />
sehnt. Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
Industriekaufmann,<br />
65/179, gut aussehender Kosmopolit<br />
mit Charme, humorvoll<br />
u. spontan, noch im Berufsleben<br />
mit Interesse an Kultur,<br />
Reisen, gern Rad u. Wandern.<br />
Möchte mit einer natürl. Frau<br />
mit fröhl. Naturell in eine gemeinsame<br />
Zukunft gehen. Agt.<br />
60 plus, t 89 04 94 51<br />
Pensionär, 77/185, verw., ein Katzenfreund,<br />
ein sympath., lustiger,<br />
aufgeschlossener Natur- u.<br />
Gartenfreund, bodenständig,<br />
solide mit Interesse an Technik,<br />
Reisen, Schnorcheln, Schwimmen<br />
–freut sich auf eine unkomplizierte<br />
Seniorin. Agt. 60<br />
plus, t 89 04 94 51<br />
Mann mit Herz u. Format! Alex,<br />
52/1.86, interessanter Typ mit<br />
dem „gewissen Etwas“, gut aussehend,<br />
familienerprobt, kinderlieb,<br />
su. lebensbejahende<br />
Partnerin. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Mario, 59, 1,83, Angest. ö. D., e.<br />
symp. Mann mit positiver Ausstrahlg.<br />
su. pass. "Sie". Für<br />
mich zählen Vertrauen, gegenseitige<br />
Achtung, eine Portion<br />
Humor und Leidenschaft.<br />
PS Harmonie t 0151/20126923<br />
Mario, 62/181, Kfz-Mech. su.<br />
dich! Nur auf “Nr. sicher“ gehen<br />
kann sehr gefährl. sein. Nur<br />
Dinge, zu denen Du wagst „ja“<br />
zu sagen – machen Dein Leben<br />
schön. Also sag „Ja“ z. Telephon<br />
u. Kennenl. PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Michael, 58/1.82, attrakt. intr.<br />
Job, mag Kultur, Rad, Reisen,<br />
aber auch Gemütlichkeit, sehnt<br />
sich nach e. fröhlichen Partnerin,<br />
biete Ehrlich- u. Zuverlässigkeit,<br />
aber auch e. attraktiven<br />
Lebensstil! Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Mit 63J.hat man noch Träume!<br />
Jung gebl., promovierter Witwer<br />
su. nette Partnerin passenden<br />
Alters, um etwas gemeinsam<br />
zu erleben: Kultur, Natur,<br />
Konzerte, freut sich auf ein<br />
Kennenlernen. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Natur- u. Kulturfreund Klaus, 68,<br />
verw., aktiv u. vital, mit PKW,<br />
su. warmherzige, gern lachende<br />
Herzensfrau (ohne zusammen<br />
zu ziehen). HERZBLATT-BER-<br />
LIN: t 20459745<br />
Nichtnur für diesen Sommer! Marius,<br />
50/1,80, jungenhafter<br />
Typ, sehr herzlich u. belesen,<br />
führt eine eigene Firma, hat die<br />
berühmte Schulter zum Anlehnen,<br />
su. passende „Sie“! Agt.<br />
Neue Liebe: t 2815055<br />
Nur zuzweit ist es schön; Zeit für<br />
wertvolle Zeit; mag Natur, eine<br />
Fahrt mit PKW an die Ostsee,<br />
gemeinsame Wege entdecken<br />
u. planen. Bin 71/179, natürlicher<br />
u. sensitiver Mann mit silbergrauem<br />
Haar, blauen Augen,<br />
schlanker Figur, freue mich auf<br />
Dich für ein Leben abseits vom<br />
Alltag. Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
Kurt, 75+/183, verw., ohne Imponiergehabe,<br />
diskrete u. zugleich<br />
gewitzte Art, gut gekleid.<br />
mit Stil u. Geschmack, volles<br />
Haar, sonorer Stimme, su. Sie.<br />
PKW vorh. (getr. Wohnungen).<br />
PS Harmonie t 0151/20126923<br />
Mann mitGoldfisch – su. Frau ohne<br />
Katze! Hans, 80, ein Gentleman<br />
von Kopf bis Fuß, verw.,<br />
fährt Auto, sehr optimistisch,<br />
möchte eine Frau kennen lernen<br />
und mit ihr die Freizeit teilen.<br />
Singlecontact Berlin:<br />
t 2823420<br />
Dasmussgeändert werden! Dipl.-<br />
Ing., 66/1,84, möchte jetzt Privatleben<br />
genießen. Wenn es Ihnen<br />
auch so geht, Sie Natur,<br />
Frankreich u. gut Essen gehen<br />
mögen…. Tel! -ambesten sofort..!<br />
PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Richard, 73/1.78, ehem. Meister,<br />
sehr gepflegte Erscheinung<br />
sucht weibl. Ergänzung. Gern<br />
möchte ich wieder Reisepläne<br />
schmieden, gem. Unternehmungen,<br />
auch bei getrenntem<br />
Wohnen.<br />
t 27596611<br />
Glücksbote:<br />
Thomas, Ende 50/1,83, strahlend<br />
blaue Augen, verschmitztes Lächeln,<br />
mag Fernreisen, Ski, Kultur,<br />
ist familienerprobt, schönes<br />
Haus, su. sportl., gern lachende<br />
Frau. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Warum nicht per Annonce? Er ist<br />
67/1,76, Fach-Arzt i. R., hat das<br />
Alleinsein satt. Am Wochenende<br />
läuft er gern durch die Stadt,<br />
liebt Kultur u. Musik, möchte<br />
eine Frau kennen lernen. Singlecontact<br />
Berlin: t 2823420<br />
Wirlernenuns ohne Internet kennen!<br />
Eric, 47/1,90, Techniker,<br />
gebildet, sieht gut aus, ideenreich,<br />
mag Sonne u. Schnee,<br />
Berge u. Meer, Fahrrad, Auto,<br />
würde Dich gern kennen lernen<br />
über Agt. Neue Liebe:<br />
t 2815055<br />
Wünsche mir, dass das Wort „gemeinsam“<br />
wieder an Wert gewinnt.<br />
Facharzt, 67/182, volles,<br />
dunkl. Haar, su. die musikinteressierte<br />
Frau auf Augenhöhe,<br />
Besuche in der Philharmonie,<br />
Oper, Salzburger Festspiele,<br />
bewege mich gern in der Natur,<br />
sportl. Ski, Tennis. Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
Zufall hin – Annonce her! Stephan,<br />
62/1,82, ein charmanter<br />
Angestellter, angen. Optik, modisch,<br />
mag Sport, Kultur, Mode,<br />
liebt Kurztrips mit dem Auto,<br />
su. Frau, die gern Frau ist! „Mein<br />
Vorsatz: ich überlasse mein Leben<br />
nicht dem Zufall!“<br />
Neue Liebe: t 2815055<br />
Agt.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 13 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Idyll auf Zeit<br />
Rost, Schutt und junge Bäume verschwinden. Das Land gibt Geld, damit die Planungen zur Reaktivierung der Siemensbahn in Angriff genommen werden können<br />
VonPeter Neumann<br />
Jahrzehntelang war hier oben<br />
nichts los. Während nebenan<br />
auf dem Siemensdamm der<br />
Verkehr tobte, lag der S-Bahnhof<br />
Wernerwerk still und ungenutzt<br />
da. Im Bahnsteig ließ der Verfall Löcher<br />
entstehen, durch die man metertief<br />
durch das Viadukt nach unten<br />
blicken kann. Auf der brachliegenden<br />
Siemensbahn entstand eine kaputte<br />
Idylle,wie es sie vielfach in Berlin<br />
gab. Inzwischen ist es nur noch<br />
eine Idylle auf Zeit, in einigen Jahren<br />
wird sie verschwunden sein. Was<br />
sich am Freitag in dem alten Bahnhof<br />
zutrug, war einVorbote.Eswar so<br />
voll wie seit langer Zeit nicht mehr.<br />
Journalisten, Politiker, Personenschützer,<br />
Mitarbeiter von Siemens<br />
und der Deutschen Bahn (DB)<br />
drängten sich auf dem löchrigen<br />
Bahnsteig, an dem im September<br />
1980 zum letzten Mal Züge gehalten<br />
haben. Unter einer Leuchte, die seit<br />
langem nicht mehr strahlt, stand ein<br />
Tisch vorder fotogenen Kulisse eines<br />
benachbarten Siemens-Gebäudes.<br />
Hoffentlich keine Zauneidechsen<br />
Dort nahmen Bahn-Infrastrukturvorstand<br />
Ronald Pofalla und Berlins<br />
Regierender Bürgermeister Michael<br />
Müller (SPD) Platz. Sie unterschrieben<br />
eine Finanzierungsvereinbarung,<br />
auf deren Basis Berlin der<br />
Bahn 2,3 Millionen Euro zahlt –Geld<br />
für vorgezogene Planungen zur Wiederbelebung<br />
der S-Bahnlinie Jungfernheide–Gartenfeld.<br />
Sie kehrt ins<br />
Noch ganz gut in Schuss: das stählerne Viadukt am Popitzweg in Siemensstadt.<br />
Liniennetz zurück, weil Siemens nebenan<br />
rund 600 Millionen Euro in einen<br />
Campus mit Forschungsstätten,<br />
Start-ups und 3000 Wohnungen investiert.<br />
„Es ist ein großer Schritt<br />
nach vorn, indie Zukunft“, so Müller.<br />
Für Siemensstadt 2.0 sei die Siemensbahn<br />
wichtig. Pofalla: „Wir stehen<br />
hinter dem Wunsch des Senats,<br />
die Strecke wieder flott zu machen.“<br />
Das Land geht in die Vorleistung,<br />
damit Experten die Trasse bald unter<br />
die Lupe nehmen können. Alexander<br />
Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter<br />
der DB in Berlin, nannte<br />
ein Beispiel: „Das 800 Meter lange<br />
Anfang: Damit die damals<br />
90 000 Beschäftigten besser<br />
zu ihren Arbeitsplätzen<br />
gelangen, stellt Siemens 14<br />
Millionen Reichsmark für<br />
den Bau der S-Bahn-Strecke<br />
Jungfernheide–Gartenfeld<br />
zur Verfügung.1929 fährtdie<br />
erste S-Bahn.<br />
REAKTIVIERUNG NACH 39 JAHREN<br />
Stillstand: Nach dem Streik<br />
West-<strong>Berliner</strong> Reichsbahner<br />
1980 wird der Betrieb nicht<br />
wieder aufgenommen. Weil<br />
die DDR-Reichsbahn im<br />
Westen boykottiertwird, war<br />
die Zahl der Fahrgäste zuletzt<br />
ohnehin gering: rund<br />
700 pro Tag.<br />
Im Bahnhof Wernerwerkhielt 1980 zum letzten Mal eine S-Bahn. CHRISTIAN SCHULZ (2)<br />
Neustart: Um dem Siemens-Campus<br />
Verbindungen<br />
zum Hauptbahnhof und zum<br />
BER zu verschaffen, wird die<br />
nie stillgelegte Streckenun<br />
reaktiviert. Knifflig wird der<br />
Anschluss an den Ring in<br />
Jungfernheide. Dortentsteht<br />
eine dritte Bahnsteigkante.<br />
Viadukt mit dem S-Bahnhof Wernerwerk<br />
wird mit Röntgengeräten untersucht.“<br />
Welche Teile der 1929 eröffneten<br />
Strecke ließen sich aufarbeiten?<br />
Wo wärealles neu zu bauen?<br />
Es gibt auch eine Umweltkartierung.<br />
„Hoffentlich werden keine Zauneidechsen,<br />
Einhörner und Minisaurier<br />
gefunden“, witzelt man bei der DB.<br />
Daswürde vieles verkomplizieren.<br />
Evelyn Kupke, bei der Bahn für<br />
das Streckenbau-Programm 2030<br />
zuständig, ist Teile der Siemensbahn<br />
schon mehrmals abgelaufen. Kurz<br />
hinter Jungfernheide traf sie auf osteuropäische<br />
Arbeiter, die im<br />
Dickicht der jungen Bäume zelteten.<br />
Auf der Spandauer Seite schaute sie<br />
sich mit Kollegen das denkmalgeschützteViadukt<br />
an.„Es macht einen<br />
guten Eindruck“, so Kupke. „Aber<br />
auch das muss untersucht werden.“<br />
Es folgt eine Dammstrecke mit Betonbrücken.<br />
Im S-Bahnhof Siemensstadt<br />
ist das einstige Kindl-Stübchen<br />
ein morbides Fotomotiv.Inder Halle<br />
hängt noch ein Konzertplakat des<br />
mittlerweile gestorbenen österreichischen<br />
Sängers Falco von1986.<br />
Weiterführung geplant<br />
Ein weiterer Mini-Urwald schließt<br />
sich an. In Gartenfeld endet die fast<br />
4,6 Kilometer lange Trasse. Inferner<br />
Zukunft soll sie weitergehen –ineinem<br />
18 Meter tiefen Tunnel oder auf<br />
einem sieben Meter hohen Damm.<br />
Jetzt aber geht es erst einmal um<br />
die Wiederinbetriebnahme der bestehenden<br />
Strecke, die seit Beginn<br />
des West-<strong>Berliner</strong> Reichsbahnerstreiks<br />
1980 außer Betrieb ist. Bliebe<br />
es bei Tempo 60 und der bestehenden<br />
Führung, wärekein Planfeststellungsverfahren<br />
nötig, hieß es.Auf jeden<br />
Fall sind zehn Kilometer Gleise<br />
zu verlegen, zwei 150 Meter lange<br />
Spreebrücken neu zu errichten.<br />
Wie viel wird die Reaktivierung<br />
kosten? Werzahlt dafür? Wann rollt<br />
die erste S-Bahn? Das ist noch unklar.<br />
Der Wunsch des Senats, 2025<br />
fertig zu werden, wird als äußerst<br />
ambitioniert eingeschätzt. Doch es<br />
gebe ein Ziel, sagte Kaczmarek: „Wir<br />
wollen rechtzeitig zur Eröffnung des<br />
Siemens-Campus’fertig sein.“
14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin/Brandenburg<br />
NACHRICHTEN<br />
Keine Sicherungsverwahrung<br />
für Silvio S.<br />
Im Revisionsprozess gegen den Kindermörder<br />
Silvio S. ist am Freitag<br />
vorerst keine Sicherungsverwahrung<br />
angeordnet worden. DieRichter in<br />
Potsdam setzten jedoch den Vorbehalt,<br />
dass voreiner möglichen Haftentlassung<br />
erneut voneinem Gericht<br />
über die Anordnung der Sicherungsverwahrung<br />
entschieden werden<br />
muss.Der 36-Jährige war nach<br />
den Morden an den Jungen Elias (6)<br />
und Mohamed (5) vordreiJahren zu<br />
lebenslanger Haft verurteilt worden.<br />
DasLandgericht stellte damals eine<br />
besondereSchwereder Schuld fest,<br />
was eine Entlassung auf Bewährung<br />
nach 15 Jahren Haft erschwert. Die<br />
Richter lehnten jedoch die Anordnung<br />
einer Sicherungsverwahrung<br />
nach der Haft ab,weil dem Mann<br />
kein Hang zu weiteren schweren Taten<br />
nachzuweisen sei. Dagegen legte<br />
die Staatsanwaltschaft erfolgreich<br />
Revision beim Bundesgerichtshof<br />
ein. Daher musste das Landgericht<br />
Potsdam erneut entscheiden. (dpa)<br />
BER-Ausbauchef verlässt<br />
die Flughafengesellschaft<br />
DieFlughafengesellschaft FBB verlierteinen<br />
wichtigen Mitarbeiter.<br />
DerLeiter des BER-Ausbauprogramms<br />
verlässt das Unternehmmen<br />
Ende 2019 –„aus persönlichen<br />
Gründen und auf eigenen Wunsch“,<br />
teilte Flughafensprecher Hannes<br />
Hönemann am Freitag mit. „Bis dahin<br />
wirderseine Aufgaben weiterhin<br />
wahrnehmen. Dazu gehörtauch das<br />
Terminal 2.“ Dieerste Erweiterung<br />
des BER ist im Bau. „Wir sind mit<br />
dem Baufortschritt zufrieden“, sagte<br />
Hönemann. Im Oktober 2020, wenn<br />
der BER öffnet, soll auch das neue<br />
Terminal in Betrieb gehen. (pn.)<br />
Schmiererei gegen<br />
ermordeten Politiker Lübcke<br />
Nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten<br />
Walter Lübcke<br />
(CDU) beschäftigt eine Schmiererei<br />
an einer Baustellenplane in Mitte<br />
den Staatsschutz. Unbekannte Täter<br />
beschrifteten die Plane mit den Worten<br />
„Lübcke hat bezahlt, Merkel<br />
noch nicht“, wie eine Polizeisprecherin<br />
am Freitag sagte.Ein Zeuge<br />
rief deshalb am Donnerstagabend<br />
die Polizei zum Tatortinder Nähe<br />
der Museumsinsel. (dpa)<br />
Erste schwere Unfälle<br />
mit Tretrollern<br />
In Berlin hat es bereits zwei schwere<br />
Unfälle mit Elektro-Tretrollerngegeben.<br />
Am Donnerstag trugen zwei<br />
Frauen Knochenbrüche davon. Wie<br />
bereits berichtet, wurde eine 33-Jährige<br />
nach einem SturzinFriedrichshain<br />
voneinem Kleintransporter<br />
überrollt. Eine weitereE-Scooter-<br />
Fahrerin zogsich am Vormittag einen<br />
offenen Bruch am Unterschenkel<br />
zu. Die26-jährige Touristin stieß<br />
in der Friedrichstraße in Mitte seitlich<br />
gegen einen Lastwagen. (dpa)<br />
Schnippelnder Bürgermeister:Michael Grunst mag seine Kartoffelsuppe, denn auch wenn sie Arbeit macht, sei sie „eines der geselligsten Rezepte“. VERLAG APERCU (2)<br />
Mahlzeit, Herr Bürgermeister<br />
Ein neues Lichtenberger Kochbuch zeigt: Im internationalen Bezirk gibt’snicht nur Eisbein und Buletten<br />
VonFlorian Thalmann<br />
Man nehme Kartoffeln,<br />
Suppengrün, Zwiebel,<br />
Würstchen und Gewürze,<br />
etwas Zeit und<br />
Liebe –und schon ist sie fertig, die<br />
Kartoffelsuppe von Michael Grunst,<br />
Bezirksbürgermeister von Lichtenberg<br />
(Die Linke). „Bei der Familiennacht<br />
in der Malchower Knirpsenfarm<br />
habe ich die Suppe über dem<br />
Feuer für 70 Leute gekocht“, sagt er.<br />
„Bei der Menge hat es aber etwas<br />
länger gedauert–und wir haben uns<br />
mit dem Wasser verschätzt.“ Man<br />
sollte sich beim Kochen eben an das<br />
Rezept halten.<br />
Damit das klappt, ist Grunsts Kartoffelsuppe<br />
jetzt schriftlich verewigt.<br />
„Soisst Lichtenberg“ heißt ein neues<br />
Kiez-Kochbuch mit einer Mischung<br />
aus Rezepten der Lichtenberger Bürger.<br />
Das typische <strong>Berliner</strong> Eisbein<br />
und Buletten sucht man vergebens,<br />
stattdessen gibt’s Saltibarsciai, Paella<br />
und Reis in Weinblättern. Denn: Das<br />
Buch soll zeigen, wie international<br />
der Bezirkist.<br />
Idee kommt aus Wien<br />
DieIdee für das Projekt habe man„ein<br />
bisschen geklaut“, sagt Grunst. Lichtenberg<br />
pflegt Partnerschaften zu anderen<br />
Orten auf der Welt, auch zum<br />
5. Wiener Gemeindebezirk Margareten.<br />
Als er dorthin reiste, bekam<br />
Grunst als Geschenk ein Buch mit<br />
dem Titel „So is(s)t Margareten“. Die<br />
Idee fand er so charmant, dass er sie in<br />
Berlin umsetzen wollte.„Es passt auch<br />
zu Lichtenberg–wir haben hier Menschen<br />
aus mehr als 100 verschiedenen<br />
Ländern.“ Wie sich der Wandel bemerkbar<br />
macht, stellt Grunst im Vorwort<br />
zum Buch fest: „Dort, wo früher<br />
Sonntagsbratenduft durch die Hausflure<br />
zog, duftet es heute nach Curry,<br />
Paella oder Plow.“ Wasliegt näher, als<br />
die Rezepte aus allerWelt zu vereinen?<br />
„Schließlich gibt es nichts geselligeres<br />
SÄCHSISCHE KARTOFFELSUPPE<br />
Zutaten:1Kilogramm Kartoffeln, 2Bund Suppengrün, 1mittelgroße Zwiebel, etwas Öl, Gemüsebrühe,<br />
Wiener Würstchen oder Sojawürstchen, Salz und Pfeffer,Lorbeerblätter,Muskat,<br />
gerebelter Majoran, frische Petersilie.<br />
Zubereitung:Gemüse waschen und putzen. Kartoffeln und Sellerie in Würfel, Möhren und<br />
Lauch in Scheiben schneiden. Zwiebel klein würfeln und in einer Pfanne mit Öl glasig dünsten.<br />
Gemüse dazugeben, mit Brühe aufgießen, bis das Gemüse bedeckt ist. Lorbeerblätter zugeben<br />
und alles 10 bis 15 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse garist. Lorbeerblätter entfernen.<br />
Alles mit einem Pürierstab bis zur gewünschten Konsistenz zerkleinern. Kleingehackte<br />
Petersilie dazugeben. Mit Majoran, Muskat, Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Zum<br />
Schluss die geschnittenen Würstchen hinzufügen und mit Majoran oder Petersilie dekorieren.<br />
Grunsts Tipp: „Es ist ein kräftiger Eintopf, den man prima an kalten Wintertagen essen kann.<br />
Die Suppe lässt sich gut vorbereiten und einfach nur aufwärmen. Voreiniger Zeit habe ich die<br />
Kartoffelsuppe auf dem Grünen Campus in Malchowgekocht. Das war ein Riesenspaß. Allerdings<br />
ist uns der Pürierstab abhanden gekommen. Kurzentschlossen haben wir im Baumarkt<br />
einen großen Mörtelstampfer gekauft und das Gemüse damit zerkleinert. Beim Kochen ist es<br />
wie im Leben: Manchmal klappt alles nach Plan oder Rezept, ein anderes Mal muss man improvisieren.<br />
Und das Wichtigste dabei ist für mich, den Humor nicht zu verlieren.“<br />
Das Buch:„So isst Lichtenberg“ (5 Euro, Apercu) ist auf www.verlag-apercu.de erhältlich<br />
Sicherlich lecker:Die typisch sächsische Kartoffelsuppe mit Wiener Würstchen.<br />
So übernahm sie Michael Grunst von seiner Familie –nun steht sie im Buch.<br />
und integrativeres als Essen. Man<br />
kocht gemeinsam, isst gemeinsam,<br />
man verbringt Zeit.“ Also begannen<br />
Mitarbeiter des Bezirksamtes, nach<br />
Menschen zu suchen, derenWurzeln<br />
nicht in Lichtenberg liegen – und<br />
wurden fündig. Jeder sollte ein Gerichtliefern,<br />
einfach zu kochen, aber<br />
trotzdem mit Anspruch. Das Buch<br />
vereint Rezepte von Menschen aus<br />
Aserbaidschan, dem Irak, Afghanistan,<br />
Italien, der Türkei und Vietnam.<br />
Cevapcici vomOrdnungsamt<br />
Auch Mitarbeiter des Bezirkssindvertreten:<br />
Etwa Anas Rukbi aus Syrien,<br />
der seit 2017 Sprecher des Integrationsbeirates<br />
ist. Bei ihm gibt es Mutabbal,<br />
ein Auberginen-Püree,das als<br />
Beilage serviert wird. „Meine Mama<br />
hat es oft gekocht, für mich sind damit<br />
viele schöne Erinnerungen verbunden“,<br />
schreibt er im Buch. Doris<br />
Bojic, Mitarbeiterin des Ordnungsamtes,<br />
serviert Cevapcici – sie<br />
stammt aus Bosnien. „Ich mache sie,<br />
wenn ich Heimweh habe. Wenn ich<br />
nach Kroatien komme, sind Cevapcici<br />
vomGrill das erste,was ich esse.“<br />
Auch Lichtenberger, die aus anderen<br />
deutschen Regionen stammen,<br />
kommen vor. WieGrunst: Er ist<br />
Sachse,deshalb derHang zur Kartoffelsuppe.„Dasist<br />
eines der geselligsten<br />
Rezepte –schon beim Schnippeln<br />
kann man viel Zeit verbringen.“<br />
Die Arbeit am Herd habe er von seiner<br />
Mutter vermittelt bekommen.<br />
„Ich habe immer gerngekocht –und<br />
sie hat mich nie daran gehindert.“<br />
Das Buch kann über das Internet<br />
bestellt werden, der Bezirkwill es vor<br />
allem als Gastgeschenk nutzen –<br />
oder für die Auszeichnungen von<br />
Ehrenamts-Mitarbeitern.<br />
Florian Thalmann kommt<br />
ebenfalls aus Sachsen –<br />
und liebt Kartoffelsuppe.<br />
Kinder legten<br />
Brand in<br />
Strausberg<br />
Feuer verursachte<br />
Millionenschaden<br />
VonLutz Schnedelbach<br />
Zwei Kinder haben den Großbrand<br />
im Handelszentrum von<br />
Strausberg verursacht. Das teilte die<br />
Polizei in Märkisch-Oderland mit.<br />
Voreiner Woche war, wie berichtet,<br />
das Großfeuer in einer nahe gelegenen<br />
Autowerkstatt ausgebrochen.<br />
Die Flammen griffen schnell auf das<br />
Einkaufszentrum über. Esentstand<br />
ein Millionenschaden.<br />
Nach Informationen der Polizei<br />
waren die Ermittler auf die beiden<br />
12 und 13 Jahrealten Kinder gekommen,<br />
weil sie unter den Schaulustigen<br />
waren und bei der Befragung Täterwissen<br />
gezeigt hätten. Auch gab<br />
es weitere Spuren und Zeugenhinweise,<br />
wie die Polizei mitteilte. Offenbar<br />
hatten sie zuvor ein Fahrzeug<br />
in der Werkstatt angezündet. DasJugendamt<br />
wurde eingeschaltet.<br />
DieFeuerwehr brauchte mehr als<br />
acht Stunden, um die Flammen zu<br />
löschen. Bei dem Brand waren zwei<br />
Filialen von Rossmann und Medimax<br />
vernichtet worden. In dem Einkaufszentrum<br />
– offiziell Handelscentrum<br />
– sind 60 Geschäfte und<br />
gastronomische Einrichtungen untergebracht.<br />
Die Flammen loderten<br />
meterhoch und dunkle Rauchsäulen<br />
stiegen auf. Sie waren noch aus einem<br />
Umkreis von 50Kilometern zu<br />
sehen. Insgesamt waren 200 Feuerwehrleute<br />
aus dem Landkreis im<br />
Einsatz. Die Polizei hatte zwei Ermittlungsgruppen<br />
gebildet. Sie erhielten<br />
Unterstützung vonKriminaltechnikernder<br />
Direktion Ost.<br />
Strausberg: Die Rauchsäulen waren kilometerweit<br />
zu sehen.<br />
DPA/HARMS<br />
Die 12und 13 Jahre alten Jungen<br />
sind Deutsche und wohnen mit ihren<br />
Eltern imLandkreis Märkisch-<br />
Oderland. Siehätten sich zur Tatbereits<br />
eingelassen, teilte die Polizei<br />
mit. DieErmittlungen seien noch im<br />
Gange. Obund in welcher Höhe die<br />
Elternfür den Schaden der Kids aufkommen<br />
müssen, ist noch unklar.<br />
Das hängt von den genauen Tatumständen<br />
ab.<br />
Wochen zuvor war es in der<br />
Strausberger Vorstadt zudem gehäuft<br />
zu Bränden von Mülltonnen<br />
gekommen. Inzwischen wurde ein<br />
18 Jahre alter Mann festgenommen.<br />
Er steht unter dem Verdacht die<br />
Brände gelegt zu haben. Auch er hat<br />
sich inzwischen bei der Polizei eingelassen.<br />
Traueranzeigen<br />
Abschied von<br />
Abschiedvon<br />
Thomas Rothe<br />
Thomas Rothe<br />
*14. August 1955 †16. Juni 2019<br />
*14. August 1955 †16. Juni 2019<br />
am am 9. 9. Juli 2019 um1515Uhr<br />
Uhr<br />
im im Stadtkloster Segen<br />
Schönhauser Allee161, 10435 Berlin<br />
Schönhauser Allee 161, 10435 Berlin<br />
Die Beisetzung folgt zu einemspäteren Zeitpunkt im engsten Kreis.<br />
Die Beisetzung folgt zu einem späteren ZeitpunktimengstenKreis.<br />
Dagmar Hillig<br />
DagmarHillig<br />
Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 21.06.2019<br />
Dr. Burkhard Menzel<br />
In Liebe und Dankbarkeit nehmen Abschied<br />
Irene Menzel und Familie<br />
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung<br />
findet am Donnerstag, den 18.07.2019 um 13.00 Uhr<br />
in der Kapelle des evangelischen Friedhofs<br />
in 12587 Berlin-Friedrichshagen, Aßmannstraße, statt.<br />
TOTER SUCHT<br />
ANGEHÖRIGEN<br />
Tag&Nacht 49 10 11<br />
www.ottoberg.de<br />
Bestattungen seit 1879<br />
Traueranzeige<br />
Wir beraten Sie gern.<br />
Ihre Traueranzeige<br />
in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> –<br />
wir beraten Sie gern.<br />
Anzeigenannahme:<br />
( 030) 2327-50<br />
www.graebersuche-online.de<br />
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.<br />
Anzeigenannahme:<br />
( 030) 2327-50
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 15 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Koks, Gold und Geld<br />
Großrazzia in Neuköllner Shisha-Bars: Ermittler stellen kiloweise Drogen sicher und nehmen Männer fest<br />
VonLutz Schnedelbach<br />
Neukölln lässt nicht nach<br />
in seinen Bemühungen,<br />
die Kriminalität einzudämmen.<br />
Zusammen<br />
mit der Polizei, dem Zoll, dem Finanzamt,<br />
dem Ordnungsamt sowie<br />
der Gewerbeaufsicht durchsuchten<br />
Kontrolleure inder Nacht von Donnerstagabend<br />
bis zum Freitagmorgen<br />
sieben Lokale im Bezirk.<br />
5000 Euro sichergestellt<br />
Die Kontrolleure konzentrierten sich<br />
auf Shisha-Bars und wurden fündig:<br />
Marihuana, Kokain, verbotene Messer,<br />
scharfe Pistolen-Munition sowie<br />
Goldschmuck und mehr als 5000<br />
Euro in bar stellten sie sicher. Zwei<br />
Männer seien festgenommen worden,<br />
hieß es bei der Polizei. Bei dem<br />
Fund handelt es sich um den größten<br />
seiner Artseit mehreren Monaten.<br />
Der Bezirk setzt auf eine Null-Toleranz-Strategie.Sie<br />
scheint jetzt aufzugehen.<br />
Man wolle zeigen, wer im<br />
Bezirk die Macht hat, hieß es aus<br />
dem Bezirksamt. Mehrere Lokale in<br />
Neukölln seien im Besitz arabischer<br />
Clans, die über die Läden illegalen<br />
Handel mit Waffen und Drogen abwickeln,<br />
sagten Fahnder des Landeskriminalamtes.<br />
Sie seien beliebte<br />
Treffpunkte der kriminellen Szene,<br />
ebenso wie Wettbüros.<br />
Ein Schwerpunkt der Kontrollen<br />
war ein Café in der Tellstraße. Dort<br />
beschlagnahmten die Beamten unverzollten<br />
Shisha-Tabak. DerZoll ermittelt<br />
nun gegen den Betreiber.<br />
Der letzte Kontrollort war das<br />
Café Maybach am Maybachufer.<br />
Gegen 23 Uhrstürmten Polizisten in<br />
das Lokal. Auch die beiden Drogenhunde<br />
Jara und Luna waren mit im<br />
Einsatz. Die Hunde liefen zuerst in<br />
die Küche des Cafés, schnüffelten<br />
dann auch auf dem Hof des Lokals<br />
und wurden schließlich im und am<br />
Café fündig. Sie fanden mehrere Kilogramm<br />
Marihuana und Kokain.<br />
Polizisten sicherndas Café Maybach während der Lokalkontrolle.<br />
DieDrogen lagerten in Kisten. Auch<br />
ein Butterflymesser wurde gefunden.<br />
Es hat eine Klinge von15Zentimetern<br />
Länge und ist laut Waffengesetz<br />
verboten.<br />
PUDWELL<br />
Besonderes Augenmerk bei der<br />
Durchsuchung richteten die Beamten<br />
auf einen Tresor im Bürodes Lokals.<br />
Als Mitarbeiter des Cafés den<br />
Stahlschrank geöffnet hatten, entdeckten<br />
die Kontrolleure 5000 Euro<br />
in bar sowie Goldschmuck. Beides<br />
wurde sichergestellt. Ob es sich bei<br />
dem Schmuck um Hehlerware handelt<br />
oder dieser aus einem Einbruch<br />
stammt, teilte die Polizei nicht mit.<br />
Die Durchsuchung dauerte bis 2.30<br />
Uhr. Am Ende wurde das Café geschlossen<br />
und von der Gewerbeaufsicht<br />
versiegelt. Unklar ist noch, woher<br />
die Drogen stammen.<br />
300 Shisha-Bars in der Stadt<br />
In Berlin gibt es rund 300 Shisha-<br />
Bars, die meisten davon in Friedrichshain-Kreuzberg.<br />
Die Wasserpfeifen-Lokale<br />
sind schon lange in<br />
den Schlagzeilen. Mit der Einführung<br />
des Rauchverbots hatte man<br />
den Cafés eine Sondererlaubnis belassen,<br />
da man Muslimen nicht einen<br />
„traditionell festen Bestandteil“<br />
ihres Kulturkreises nehmen wollte.<br />
Jetzt, so die Argumentation von<br />
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci<br />
(SPD), sei das Shisha-Rauchen aber<br />
Teil des Mainstreams geworden.<br />
Auch Deutsche,Amerikaner,Norweger<br />
und Holländer mögen den süßlichen<br />
Rauch, die Sonderreglung sei<br />
nun hinfällig.<br />
Jetzt sollen die Betreiber von<br />
Shisha-Bars mit einer Größe von<br />
mehr als 75 Quadratmetern einen<br />
gesonderten Raucherraum einrichten<br />
– zum Schutz von Nichtrauchern.<br />
Die Strafen bei Verstößen<br />
werden angehoben. Bewegen sie<br />
sich derzeit zwischen 100 und 1000<br />
Euro, sosollen künftig zwischen 500<br />
und 10 000 Euro fällig werden.<br />
Viele Gäste, die in Raucher-Bars<br />
verkehren, finden die Einschränkungen<br />
widersinnig. „Ich gehe auch<br />
nicht ins Steakhaus, wenn ich Eintopf<br />
essen will“, sagen Gäste.<br />
Der Bezirk will auch künftig<br />
nicht auf Kontrollen der Lokale verzichten.„Die<br />
kriminellen Clans sollen<br />
wissen, dass wir der Kriminalität<br />
nicht tatenlos zusehen“, heißt<br />
es im Rathaus.<br />
an- und Verkäufe<br />
bekanntmachungen<br />
Veranstaltungen<br />
Verkäufe<br />
Achtung Campingplatzauflösung!<br />
Mehrere Wohnwagen im guten<br />
Zustand preisgünstig abzugeben.<br />
Tel.:0152 33 96 35 13<br />
zaunkoenig-wendenschloss.de<br />
Zäune extrem preisw. ab 49€/m²<br />
Grat-Kat., 8500 Ref. 655 90 03<br />
kaufgesuche<br />
Alte Möbel u. Ölgemälde kauft GalerieLauterbach,<br />
425 10 16<br />
Kaufe Ölgemälde, Münzen, Antiquität.Dr.<br />
Richter, 01705009959<br />
Sie sind gefragt!<br />
Beteiligung der Öffentlichkeit<br />
an der Bauleitplanung<br />
Mitte<br />
1-98<br />
Donnerstag, 04. Juli, 19.30 Uhr<br />
First Night –Berlin, Berlin!<br />
In Zusammenarbeit mitdem Rundfunk Berlin–Brandenburg (rbb)<br />
–GroßesFeuerwerksfinale–<br />
Freitag, 05. Juli, 19.30 Uhr<br />
Highlights der Klassik<br />
Inszeniert in Lichtund Feuer<br />
Zimmerstraße<br />
Samstag, 06.Juli, 19.30 Uhr<br />
Opera Italiana<br />
DieitalienischeOperngala<br />
Friedrichstraße<br />
©Falcon Crest Air<br />
Öffentliche Auslegung gemäß §3Absatz 2Baugesetzbuch zum<br />
Bebauungsplan 1-98 im Bezirk Mitte, Ortsteil Mitte<br />
Was wird ausgelegt?<br />
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen legt den<br />
Bebauungsplanentwurf 1-98, für die Flurstücke 80 und 84 beiderseits<br />
der Friedrichstraße zwischen Schützen- und Zimmerstraße<br />
einschließlich des Grundstücks Mauerstraße 93 im Bezirk Mitte,<br />
Ortsteil Mitte (Geltungsbereich vgl. Planausschnitt) aus.<br />
Was beinhaltet der Plan?<br />
Wesentliches Ziel des Bebauungsplans 1-98 ist die planungsrechtlicheSicherungeines<br />
Bildungs- und Erinnerungsorts zur Geschichte<br />
des ehemaligen Grenzübergangs, einer öffentlich nutzbaren Freifläche<br />
als urbaner Platz sowie einer der zentralen Lage des Orts<br />
entsprechenden gemischten Nutzung einschließlich eines hohen<br />
Wohnanteils.<br />
Wie kann man sich beteiligen?<br />
Vom 01. Juli bis einschließlich 02. August 2019 können Sie Ihre<br />
Stellungnahme zum Bebauungsplanentwurf 1-98 abgeben, diemit<br />
den anderen öffentlichen und privaten Belangen abgewogen wird.<br />
Bitte achten Sie unbedingt darauf, die Frist einzuhalten. Sonst kann<br />
Ihre Stellungnahme unberücksichtigt bleiben.<br />
Die Verarbeitung personenbezogener Daten erfolgt auf der Grundlage<br />
des §3Baugesetzbuch inVerbindung mit Artikel 6Absatz 1<br />
Buchst. eDatenschutz-Grundverordnung und dem <strong>Berliner</strong> Datenschutzgesetz.<br />
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der<br />
„Information über die Datenverarbeitung im Bereich des Bebauungsplanverfahrens“,<br />
die bereitgehalten wird.<br />
Sonntag, 07. Juli, 19.30 Uhr<br />
Vier Pianisten –ein Konzert<br />
Klassik, Jazz undBoogie Woogie<br />
Montag, 08.Juli, 19.30 Uhr<br />
DiePrinzen &Sinfonieorchester<br />
Gäste: Christina Stürmerund FoolsGarden<br />
www.classicopenair.de •Tickets 01806 999 000606<br />
(0,20€/Anruf ausdem dt.Festnetz;0,60€/Anruf ausdem dt.Mobilfunknetz)<br />
04.07.2020<br />
BERLIN . OLYMPIASTADION<br />
EINLASS: 15:30 UHR | BEGINN: 18:30 UHR<br />
TICKETS ERHÄLTLICH EXKLUSIV UNTER EVENTIM.COM/RAMMSTEIN<br />
berliner adressen<br />
Putzfrauen<br />
speziell für Senioren<br />
π<br />
Kostenloser Prospekt<br />
030/797 88 730<br />
Auf Wunsch auch nur die klassische einmalige Grundreinigung.<br />
Wo kann der Plan eingesehen werden?<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen,<br />
Dienstgebäude Württembergische Straße 6, Raum 554 (5. Etage),<br />
10707 Berlin-Wilmersdorf,Telefon AnsprechpartnerIn: 90139-4491<br />
Siekönnendie Unterlagen außerdemimInternet einsehen undsich<br />
dort online äußern unter:<br />
www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/b-planverfahren<br />
www.mein.berlin.de<br />
Wann kann der Plan eingesehen werden?<br />
Vom 01. Juli bis einschließlich 02. August 2019,<br />
Montag bis Freitag von 09:00 bis 17:00 Uhr<br />
telefonische anzeigenannahme: 030 2327-50<br />
Vermischtes<br />
“Dank der St. Josefs<br />
Indianerschule<br />
lese und lerne ich<br />
mit Begeisterung.”<br />
Ihr Logenplatz!<br />
Ihr Kulturkalender inder <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
dienstleistungen<br />
Mehr Informationen auf:<br />
www.stjosefs.de/indianerschule<br />
St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V.<br />
Anzeigenannahme: ( 030) 2327-50<br />
Klinker verfugen<br />
reinigen, restaurieren<br />
0160-96354981 www.Die Fuger.com
16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Leserbriefe<br />
So erreichen Sie uns<br />
PerPost<br />
Leserbriefe<br />
Alte Jakobstr.105,<br />
10969 Berlin<br />
Nachgespürt<br />
Die Stimme<br />
der Leser<br />
In den sozialen Medien<br />
facebook.com/berliner zeitung<br />
PerE-Mail<br />
leser-blz@dumont.de<br />
Am Telefon<br />
Mo–Fr10–16 Uhr<br />
(030) 63 33 11-457<br />
Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />
ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />
beantworten oder abzudrucken.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
sinnwahrender Kürzungen vor.<br />
SchäfersProgrammvielfalt<br />
im Jüdischen Museum<br />
Feuilleton: „Jüdische Interessen und<br />
universalistische Prinzipien“ von Micha<br />
Brumlik<br />
(25. Juni)<br />
Das Jüdische Museum in Berlin ist<br />
ein Museum von internationalem<br />
Rang. Michael Blumenthal selbst,<br />
der Gründungsdirektor, hat Peter<br />
Schäfer nach Berlin geholt. Schäfers<br />
Programmvielfalt trug viel zur Geltung<br />
und Akzeptanz des Museums<br />
bei. Selbstverständlich sollte die Kritik<br />
Israels bei Projekten bedacht werden.<br />
Aber die Universalität des liberalen<br />
Judentums in Deutschland<br />
sollte nicht durch israelische Orthodoxie<br />
eingeengt werden.<br />
Klaus-Dieter John, per E-Mail<br />
Den Müll da verarbeiten und<br />
entsorgen, wo er entsteht<br />
Wirtschaft: „Plastikflut: Müll überschwemmt<br />
Malaysia“ von Marina<br />
Kormbaki<br />
(22. Juni)<br />
Unfassbar,dass Plastikabfälle als Exportschlager<br />
herhalten müssen. Es<br />
ist unerlässlich, dass das Bundesamt<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
Werkzeuge in die Hand bekommen,<br />
die Ausfuhr zu unterbinden. Müll<br />
sollte da verarbeitet und entsorgt<br />
werden, wo er entsteht.<br />
Rainer Szymanski, Grünheide<br />
Prostitution mitten in der<br />
Stadt, sichtbar für jeden<br />
Facebook: „Prostitution in Schöneberg:<br />
Experten sehen Sex-Boxen für<br />
Kurfürstenstraße kritisch“ von Annika<br />
Leister<br />
(27. Juni)<br />
Krass, wie sehr eine Stadt bereit ist,<br />
Zwangsprostitution und die extremen<br />
Notlagen von Minderjährigen<br />
und Hilfsbedürftigen zu institutionalisieren,<br />
um sich mit dem Schicksal<br />
Betroffener zu arrangieren. Mitten<br />
in der Stadt, sichtbar für jeden.<br />
Macht man sich als Stadt da nicht<br />
auch schuldig? Dasist ein Schlag ins<br />
Gesicht für jede/n Betroffene/n.<br />
LarsAffeld<br />
Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus an der Spree, auch hier wird –mit Verzögerung –gebaut.<br />
Änderungen verlängern Bauzeiten<br />
IMAGO IMAGES/JÜRGEN RITTER<br />
Berlin: „Zu teuer,zuspät“ von Ulrich Paul<br />
(25. Juni)<br />
Die Verzögerungen bei Bauten des Bundes sind hausgemacht! Als<br />
Haustechnikplaner haben wir immer wieder erlebt, dass das stets vom<br />
Auftraggeber vorgegebene Kostenbudget mit einer soliden Kostenberechnung<br />
für alle gewünschten Haustechnikleistungen nie einzuhalten<br />
war. Änderungs- und Zusatzwünsche während der Bauzeit waren leider<br />
die Regel und verteuernein Bauvorhaben extrem und unnötig. Damit<br />
gehen dann meist auch Bauzeitenverlängerungen einher. Zuschlagskriterium<br />
war bei öffentlichen Bauten immer der Preis. Hier<br />
sollte überlegt werden, ob nicht davon abgewichen werden sollte.Den<br />
Auftrag haben dann die Firmen bekommen, die das billigste Angebot<br />
abgegeben haben. DieErfahrung hat uns leider gezeigt, dass oft die gewünschten<br />
Leistungen in der gewünschten Ausführungsqualität zu<br />
dem geringen Angebotspreis nicht zu haben sind.<br />
Katja Dietrich, per E-Mail<br />
Gut frequentierte Bus-Linien werden gekürzt oder abgeschafft<br />
Berlin: „BVGschrumpft Buslinien“ von<br />
Peter Neumann (25. Juni)<br />
Das also ist die Verkehrspolitik des<br />
rot-grün-roten Senats für Berlins Bevölkerung<br />
und Steuerzahler: gut frequentierte<br />
Bus-Linien werden gekürzt<br />
oder abgeschafft. Auch die<br />
wichtige Verbindung für alle in der<br />
Charité Arbeitenden, die nicht mit<br />
dem Auto über Unter den Linden<br />
ihre Arbeitsstelle anfahren, sondern<br />
bei Wind, Wetter, Schnee und Eis<br />
Strecken zu Fuß und mit Umsteigeaktionen<br />
zu ihrem Ziel zurücklegen<br />
müssen. Das Gleiche gilt natürlich<br />
auch für die vielen Patienten des Klinikums<br />
und die Besucher der im<br />
Krankenhaus liegenden Patienten.<br />
Oft genug sind Behinderte darunter,<br />
denen Umsteigen oder Laufen bei<br />
schlechten Wetterbedingungen den<br />
Arzt- oder Krankenbesuch erschwerenoder<br />
unmöglich werden lassen.<br />
Es wird immer der Umstieg der<br />
Bürger vom Pkw und den chronisch<br />
überforderten städtischen Verkehrsmitteln<br />
auf das Fahrrad empfohlen.<br />
Eins möchte ich diesen solche Parolen<br />
wiederholenden Schlaumeiern<br />
noch einmal verdeutlichen: Das ist<br />
nicht für alle Babys, Kleinkinder,Behinderte<br />
und alte Menschen möglich.<br />
Es gehört zuden Pflichten der<br />
Verwaltung einer Stadt, dafür zu sorgen,<br />
dass die Steuern zahlenden, arbeitenden<br />
Bürger ordentlich mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zu ihren<br />
Arbeitsplätzen und in ihreHeimstätten<br />
fahren können.<br />
H. Haake, per E-Mail<br />
Schilda muss wohl doch innerhalb<br />
von Berlins Grenzen liegen. Einige<br />
der Streckenverkürzungen, etwa der<br />
TXL, richten quasi die <strong>Berliner</strong><br />
Mauer wieder auf, indem sie nur<br />
noch auf West-<strong>Berliner</strong> Gebiet verlaufen.<br />
Es sollte bei der BVG noch<br />
einmal darüber nachgedacht werden,<br />
was der Sinn einer Buslinie ist,<br />
nämlich Leute von Anach Bzubefördern.<br />
Die Pünktlichkeit ist zwar<br />
wichtig, aber zweitrangig. Der Flugplatz<br />
Tegel ist nur mit Bus oder Taxe<br />
zu erreichen, weder mit U-Bahn<br />
noch S-Bahn. Nunverkürzendie Zuständigen<br />
die Strecke, statt die<br />
Busse, wenn auch nicht pünktlich,<br />
weiter vomAlex fahren zu lassen.<br />
Hinrich Hagemeyer,per E-Mail<br />
Unglaublich, wassich<br />
der Minister geleistet hat<br />
Politik: „Eine Frage des Zeitpunkts“<br />
von Rasmus Buchsteiner<br />
(27. Juni)<br />
Verträge mit Firmen zu machen, bevor<br />
das endgültige Urteil erfolgt ist,<br />
kostet den Steuerzahler enorm viel<br />
Geld.<br />
Das wäre besser für andere Infrastrukturmaßnahmen<br />
ausgegeben<br />
worden. Es ist unglaublich, was sich<br />
der Bundes-Verkehrsminister geleistet<br />
hat: Dasist ungefähr so,als würde<br />
sich jemand bei einer Firma bewerben<br />
und sich gleichzeitig schon<br />
Dienstkleidung kaufen, obwohl er<br />
noch keine Zusage hat.<br />
Es wird Zeit, dass dieser Herr die<br />
Konsequenzen zieht und zurücktritt<br />
oder aus dem Kabinett entlassen<br />
wird. Andere Minister sind wegen<br />
geringerer Vergehen entlassen worden.<br />
Das Problem wäre nicht entstanden,<br />
wenn es statt der Kfz-Steuer<br />
eine Maut für alle geben würde sowie<br />
eine Erhöhung der Kraftstoffpreise.<br />
Christine Baden,<br />
Berlin-Charlottenburg<br />
Eine alte Redewendung lautet: Die<br />
Suppe,die man sich einbrockt, muss<br />
man auch auslöffeln. Da für die Politik<br />
andere Regeln als für normal<br />
sterbliche Bürger gelten, wirdwieder<br />
einmal der deutsche Steuerzahler<br />
die besagte Suppe auslöffeln müssen.<br />
Das führt im Ergebnis zu einer<br />
sich weiter steigernden Politikverdrossenheit.<br />
Claus Reis, Schwabach<br />
Susanne Dübber<br />
will wissen, was Sie denken.<br />
Beim Lesen mancher Nachrichten<br />
von Ihnen werde ich sofort<br />
sehr traurig. In den ersten ein, zwei<br />
Zeilen tun sich schreckliche Ereignisse<br />
auf. Ich fühle, hier will jemand<br />
vonschwerem Schicksal berichten.<br />
So war es bei der Leserin, die ihren<br />
Sohn durch Suizid verlor. Das<br />
mailte sie anlässlich des Artikels der<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> zu einem Autounfall,<br />
bei dem ein kleiner Junge starb.<br />
Sie berichtete, dass sein Grab nur<br />
vier Meter entfernt vondem Grab ihres<br />
Kindes entfernt sei. Dass sie den<br />
Vater oft sehe, daer–wie sie –fast<br />
täglich dorthin gehe. Weiter schrieb<br />
die Leserin, dass „unser kleiner<br />
Friedhof zwar etwas Ruhe und Trost<br />
ausstrahlt, doch leider sind dort zu<br />
viele Gräber von Kindern, Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen“. Wir<br />
trafen uns, man sieht der Mutter ihr<br />
Leid nicht an. Sie ist eine sympathische,<br />
offene, freundliche Frau, die<br />
ihreGeschichte im plaudernden Ton<br />
darstellt. Erst nach einigen Sätzen<br />
verstand ich, dass die Eile,mit der sie<br />
Satz an Satz reiht, ein Zeichen für<br />
seelische Bedrängnis ist. Als sie erzählte,<br />
wie ihr 21-jähriger Sohn vor<br />
fünf Jahren im Weißen See ertrank,<br />
musste ich weinen. Darüber hatte<br />
ich damals in der <strong>Zeitung</strong> geschrieben.<br />
Mich wunderte, wieso jemand<br />
mitten im Winter bekleidet im See<br />
schwimmt. Jetzt wusste ich es.„Was<br />
tut Ihnen gut?“, fragte ich die Leserin.<br />
Siesprach glücklich über monatliche<br />
Treffen bei der Selbsthilfegruppe<br />
„Verwaiste Eltern“. „Ich<br />
wollte sie nicht kennenlernen, aber<br />
jetzt bauen mich die Gespräche auf.“<br />
DerAustausch mit anderen Betroffenen<br />
in dem Verein gibt ihr Kraft für<br />
den Alltag mit der Arbeit als Verlagsangestellte,<br />
das Familienleben mit<br />
Mann und erwachsener Tochter. Zu<br />
diesem Alltag gehörtebenso,dass sie<br />
jeden Tagkurz heftig weint, es überwältigt<br />
sie.Soallein ist sie meist in ihrem<br />
Schmerz. Freundschaften zerbrachen,<br />
weil für sie die Erinnerung<br />
über das Heute dominiert. Für die<br />
meisten Mitmenschen sei es unverständlich,<br />
dass der Schock andauert.<br />
„Sie sagen, das ist schon so lange her,<br />
warum kannst du nicht vergessen?“<br />
Weil die Mutter sich<br />
danach sehnt, ihr Kind lebend<br />
in Erinnerung zu halten.<br />
Neben den quälend vielen<br />
offenen Fragen auch die<br />
wohltuende Bestätigung zu<br />
haben, „dass es ihn gab,dass<br />
er bei uns war und nicht einfach<br />
vergessen ist“.<br />
Jede Woche treffe ich Leser.<br />
Auch Sie? Schreiben Sie<br />
an: leser-blz@dumont.de<br />
BLZ/REEG<br />
BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />
Heute klettern die Höchsttemperaturen auf 27bis 32 Grad. Dazu dominiert<br />
verbreitet Sonnenschein. Der Wind weht schwach aus westlichen<br />
Richtungen. In der Nacht lassen sich verbreitet die Sterne amHimmel blicken.<br />
Dabei ist mit Tiefsttemperaturen von 18 bis 16 Grad zurechnen.<br />
Biowetter: Die aktuelle Hochdruckwetterlage<br />
bringt kaum wetterbedingte<br />
Beschwerden. Menschen,<br />
die anfällig für Kopfweh- und Migräneattacken<br />
sind, müssen mit vermehrten<br />
Schmerzen rechnen.<br />
Pollenflug: Derzeit fliegen Pollen<br />
von Linden, Ampfer, Nesseln, Wegerich<br />
und Gräsern inmäßiger bis<br />
hoher Konzentration. Zudem ist mit<br />
einigen Beifußpollen zu rechnen.<br />
Gefühlte Temperatur: maximal 31Grad.<br />
Wind: leichter Wind aus West.<br />
Wittenberge<br />
13°/31°<br />
Min./Max.<br />
des 24h-Tages<br />
Brandenburg BERLIN<br />
13°/32° 16°/31°<br />
Luckenwalde<br />
13°/31°<br />
Cottbus<br />
12°/31°<br />
Sonntag<br />
Montag<br />
Dienstag<br />
sonnig heiter wolkig<br />
19°/35° 17°/26° 14°/21°<br />
Prenzlau<br />
12°/27°<br />
Frankfurt<br />
(Oder)<br />
12°/29°<br />
Hochdruckeinfluss bestimmt weiterhin das Wetter ingroßen Teilen Mitteleuropas.<br />
VonNordafrika wird dabei sehr heiße Luft über die Iberische Halbinsel und<br />
Frankreich bis nach Deutschland transportiert. Zwischen Hoch Vera über Mitteleuropa<br />
und Tief Otto über Osteuropa wird unterdessen relativ kühle Luft nach<br />
Süden gelenkt.<br />
Sylt<br />
11°/27°<br />
Hannover<br />
11°/30°<br />
Köln<br />
16°/35°<br />
Saarbrücken<br />
15°/32°<br />
Konstanz<br />
16°/31°<br />
Hamburg<br />
11°/31°<br />
Erfurt<br />
11°/27°<br />
Frankfurt/Main<br />
16°/34°<br />
Stuttgart<br />
14°/32°<br />
Rügen<br />
12°/25°<br />
Rostock<br />
12°/25°<br />
Magdeburg<br />
13°/30°<br />
Nürnberg<br />
14°/32°<br />
München<br />
16°/32°<br />
Dresden<br />
14°/30°<br />
Deutschland: Heute begleitet uns<br />
meist reichlich Sonnenschein, und<br />
die Temperaturen steigen amTage<br />
auf 25bis 35 Grad. Nachts sinken<br />
die Werte dann auf 19bis 15 Grad.<br />
Der Wind weht schwach aus westlichen<br />
Richtungen. Morgen überwiegt<br />
lange Zeit der Sonnenschein. Wolken<br />
bleiben eher die Ausnahme. Es werden<br />
Höchstwerte von 27 bis 35Grad<br />
erzielt, und der Wind weht schwach<br />
bis mäßig aus West.<br />
Meerestemperaturen:<br />
Ostsee: 18°-19°<br />
Nordsee: 16°-18°<br />
Mittelmeer: 22°-31°<br />
Ost-Atlantik: 16°-20°<br />
Mondphasen: 02.07. 09.07. 16.07. 25.07.<br />
Sonnenaufgang: 04:46 Uhr Sonnenuntergang: 21:33 Uhr Mondaufgang: 02:39 Uhr Monduntergang: 17:43 Uhr<br />
Lissabon<br />
28°<br />
Las Palmas<br />
23°<br />
Madrid<br />
40°<br />
Reykjavik<br />
14°<br />
Dublin<br />
21°<br />
London<br />
31°<br />
Paris<br />
34°<br />
Bordeaux<br />
35°<br />
Palma<br />
36°<br />
Algier<br />
39°<br />
Nizza<br />
31°<br />
Trondheim<br />
14°<br />
Oslo<br />
30°<br />
Stockholm<br />
25°<br />
Kopenhagen<br />
24°<br />
Berlin<br />
31°<br />
Mailand<br />
34°<br />
Tunis<br />
34°<br />
Rom<br />
35°<br />
Warschau<br />
24°<br />
Wien<br />
27° Budapest<br />
29°<br />
Palermo<br />
31°<br />
Kiruna<br />
12°<br />
Oulu<br />
16°<br />
Dubrovnik<br />
29°<br />
Athen<br />
31°<br />
St. Petersburg<br />
21°<br />
Wilna<br />
19°<br />
Kiew<br />
20°<br />
Odessa<br />
24°<br />
Varna<br />
26°<br />
Istanbul<br />
28°<br />
Iraklio<br />
29°<br />
Archangelsk<br />
17°<br />
Moskau<br />
11°<br />
Ankara<br />
22°<br />
Antalya<br />
35°<br />
Acapulco 36° heiter<br />
Bali 31° sonnig<br />
Bangkok 30° bewölkt<br />
Barbados 29° heiter<br />
Buenos Aires 14° bewölkt<br />
Casablanca 24° heiter<br />
Chicago 32° Gewitter<br />
Dakar 29° sonnig<br />
Dubai 41° sonnig<br />
Hongkong 35° wolkig<br />
Jerusalem 30° heiter<br />
Johannesburg 21° sonnig<br />
Kairo 37° sonnig<br />
Kapstadt 16° bewölkt<br />
Los Angeles 26° wolkig<br />
Manila 32° Gewitter<br />
Miami 31° Gewitter<br />
Nairobi 26° Schauer<br />
Neu Delhi 45° heiter<br />
New York 32° wolkig<br />
Peking 34° heiter<br />
Perth 16° bedeckt<br />
Phuket 33° heiter<br />
Rio de Janeiro 29° sonnig<br />
San Francisco 22° wolkig<br />
Santo Domingo 32° heiter<br />
Seychellen 27° Gewitter<br />
Singapur 34° Gewitter<br />
Sydney 19° heiter<br />
Tokio 26° bedeckt<br />
Toronto 29° wolkig
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 – S eite 17<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
AM WOCHENENDE<br />
Kühl im Glas:<br />
Die perfekte Lavendellimonade<br />
Schönes Wochenende Seite 19<br />
Sexy an der Stange:<br />
Wieman Poledance lernt<br />
Berlin bewegt sich Seite 20<br />
Caprese<br />
war gestern<br />
BERLINER ZEITUNG/ MARKUS WÄCHTER<br />
Seit Kolumbus 1492 Amerika<br />
entdeckte, profitieren wir<br />
von der kulinarischen Globalisierung.<br />
Viele Jahrhunderte<br />
lang reisten jedoch nur Rohprodukte<br />
und keine ganzen Gerichte<br />
über die Ländergrenzen. Noch in<br />
den 30er-Jahren fand sich selbst in<br />
Metropolen wie Paris, Berlin oder<br />
Madrid kein einziges italienisches<br />
Restaurant. Allein deshalb bin ich<br />
unendlich dankbar, inder heutigen<br />
Zeit leben zu dürfen.<br />
Das dachte ich erst kürzlich wieder,als<br />
ich eher zufällig im Sotto landete.<br />
Ich hatte dieses kleine italienische<br />
Restaurant beim Radfahren<br />
entdeckt, nahe dem<br />
Humboldthain in<br />
Wedding. Wegen seiner<br />
bunt zusammengewürfelten<br />
Einrichtung fällt das<br />
Sotto auf zwischen<br />
all den Spielhallen<br />
und Imbissbuden.<br />
Zuvor war hier das<br />
Messina, ein „Ristorante<br />
und Pizzeria“,<br />
das neben Gyros<br />
und Schnitzel auch<br />
Pizza und Pasta für<br />
2,99 Euro servierte.<br />
In solchen Angeboten liegt die<br />
ganze Tragik der italienischen Küche:<br />
Sie gehört zwar zu den Globalisierungsgewinnern;<br />
Pizza und Pasta<br />
haben es bis nach Usbekistan geschafft<br />
–mit dem Original hat das<br />
aber oft nichts mehr zu tun.<br />
In Berlin befinden wir uns heute<br />
auf einer fortgeschrittenen Globalisierungsstufe.<br />
Die ersten Würstel-<br />
Pizzen, mit denen die italienischen<br />
Gastarbeiter die Deutschen noch anwarben,<br />
sind Vergangenheit. Vorbei<br />
auch die 90er, indenen italienische<br />
Restaurants zwar stolz echtes Basilikum<br />
zum Caprese und ein Prosecco-<br />
Sorbet servierten, aber nicht ohne<br />
Säulen undWandmalerei auskamen.<br />
Langsam begreifen wir auch, dass es<br />
zwischen Osteria, Trattoria und Rosticceria<br />
Unterschiede gibt, genau<br />
wie zwischen sardischer,friaulischer<br />
und ligurischer Küche –womit auch<br />
geklärtwäre, ob man überhaupt von<br />
„der“ italienischen Küche sprechen<br />
kann. Antwort: nein.<br />
DasSotto geht noch einen Schritt<br />
weiter.Esführtuns neben selbst angesetzten<br />
Pizzen, auch an eine experimentelle<br />
italienische Küche heran,<br />
und zwar vegetarisch, teilweise sogar<br />
vegan. Im Team arbeiten ausschließlich<br />
Vegetarier, das Sotto wird von<br />
dem finnisch-italienischen Paar Bettina<br />
Hajanti und Mattia Mancini betrieben,<br />
der Küchenchef kommt aus<br />
Mailand und ist überzeugt davon,<br />
dass ökologisch denken bedeutet,<br />
das zu essen, was Saison hat und in<br />
AUFGETISCHT<br />
Tina Hüttl<br />
warimSotto.<br />
der Nähe wächst. Zu seinen Kreationen<br />
gehören hausgemachte Scialatielli<br />
–dicke, kurze Fettuccine–, die<br />
er mal mit Rotkohlpesto und gerösteten<br />
Mandelflocken serviert, mal<br />
mit einer leicht scharfen Spinat-<br />
Minz-Creme,Erbsen und Croûtons.<br />
Gesunde Ernährung und Geschmack<br />
sind im Sottosorgfältigaufeinander<br />
abgestimmt, schon mein<br />
veganes Carpaccio überzeugt: Kohlrabi,<br />
Rettich und Honigmelone sind<br />
in hauchdünne Scheiben geschichtet<br />
und verschiedenen mariniert:<br />
Der Rettich ist mit Miso fermentiert<br />
und hat ein salziges Umami, der<br />
Kohlrabi ist schön knackig und säuerlich,<br />
nur die Honigmelone<br />
hätte etwas<br />
süßer sein können.<br />
Die Kontraste<br />
werden von einer<br />
B96<br />
Pankstr.<br />
Chausseestr<br />
Gerichtstr.<br />
cremigen veganen<br />
Petersilienmayo zusammengehalten,<br />
ein Senfsand sorgt<br />
für etwas Prickeln.<br />
Nurdas Tempeh, das<br />
aus gekochten Sojabohnen<br />
und Pilzen<br />
hergestellt ist und<br />
als Fleischersatz<br />
dient, brauche ich persönlich nicht.<br />
Sehr gut ist dagegen das knusprige<br />
Pizzabrot, gereicht mit Öl und<br />
Oregano, ein Vorgeschmack auf die<br />
Pizzen. Das Sotto lässt seinen Teig<br />
mindestensdreiTagegehen, da kaltfermentierter<br />
Teig bekömmlicher ist.<br />
Bei der Pizza Porkkala mit geräucherter<br />
Karotte und Ricotta meint<br />
man fast, ein Schinkenaroma herauszuschmecken.<br />
Weniger kräftig<br />
ist die knusprige Maestro, die mit einem<br />
ausgesprochen guten Büffelmozzarella<br />
und Parmesan auf einem<br />
sehr aromatischen Tomatensugo belegt<br />
ist. Natürlich importiert das<br />
Sotto einige Produkte aus Italien –<br />
kulinarische Globalisierung im besten<br />
Sinne.<br />
Neue Hochstraße 25, Wedding, Di–Fr 12–22<br />
Uhr, Sa–So13.30–22 Uhr<br />
Antipasti kosten 3,80–8 Euro,Pasta, Pizzen,<br />
Primi und SecondiPiatti 5,50–11 Euro,Dolce<br />
3–3,50 Euro<br />
Humboldthain<br />
Neue Hochstr.<br />
Sotto<br />
Reinickendorfer Str.<br />
50 km<br />
BLZ/GALANTY<br />
Ein Hoch auf die Globalisierung!<br />
Zumindest wenn es ums Essen geht. Denn<br />
wie sonst kämen wir in den Genuss so<br />
toller italienischer Küche wie der im Sotto<br />
Familienausflug<br />
Mit den Händen<br />
wandern<br />
VonBarbaraWeitzel<br />
Der Geist ist wie ein Fallschirm,<br />
er kann nur funktionieren,<br />
wenn er offen ist.“ Wasder Architekt<br />
Walter Gropius über den Geist sagt,<br />
gilt auch für die Sinne. Ohne offenen<br />
Blick für das Unauffällige oder<br />
zunächst Sonderbare bleibt viel<br />
Schönheit unentdeckt. Und auch<br />
den Tastsinn kann man weiten und<br />
schulen.<br />
Gropius’ Bauhaus-Kollege Lászlo<br />
Moholy-Nagy, vor allem bekannt als<br />
Maler, Gestalter und Fotograf,<br />
Hier wird ein Tastbild gebastelt.<br />
BAUHAUS-AGENTEN/DORO PETERSEN<br />
wusste, dass nicht allein das Auge<br />
sieht, dass mit dem Geist alle Sinne<br />
offen sein müssen. Ganz praktisch<br />
gesehen, denn das Romantisch-Spirituelle<br />
war seine Sache nicht. Für<br />
ihn war der Künstler immer auch Ingenieur.<br />
Zusammen mit seinen Studenten<br />
entwickelte er am Bauhaus<br />
in Weimar sogenannte Tasttafeln.<br />
Wie auf einem Barfußpfad, auf dem<br />
die Füße die Eigenschaften verschiedener<br />
Oberflächen ertasten, können<br />
auf diesen Flächen aus verschiedenen<br />
Materialien wie zum Beispiel<br />
Folie, Papier und Bastschnüren die<br />
Hände wandern.<br />
In der temporären Bauhaus-<br />
Werkstatt können an diesem Sonnabend<br />
schon die Jüngsten Studenten<br />
sein und unter fachkundiger Anleitung<br />
solche Tafeln herstellen. Mitoffenem<br />
Geist und allen Sinnen.<br />
bauhaus_werkstatt drop-in TemporaryBauhaus<br />
Archiv,Knesebeckstr.1–2, Charlottenburg.Sa<br />
11–14 Uhr,Eintritt frei.Ab6Jahre
18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Schönes Wochenende<br />
WEINKUNDE<br />
FUNDSTÜCKE<br />
VonKirsten Herrmann<br />
Haben Sie auchetwas Neues in derStadtentdeckt?<br />
Bitte schreiben Sie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />
VonRomana Echensperger<br />
IMAGO IMAGES/MÜLLER-STAUFFENBERG<br />
IMAGO IMAGES/PEMAX<br />
Salz<br />
und Rauch<br />
Mallorca kennt man als großen Weinlieferanten –aber Teneriffa?<br />
Ichhabe mir kürzlich ein Glas empfehlen lassen.<br />
Weine aus Teneriffa sind derzeit die Lieblinge der Sommeliers,<br />
mir sind sie schon in Restaurants rund um den Globus aufgefallen.<br />
Dieschroffe Vulkaninsel im Atlantik ist ein ganz besonderer<br />
Ortfür denWeinanbau. In ihrer Mitte steht der Teide,der<br />
höchste Berg Spaniens,deshalb gibt es auf Teneriffa zwei Klimazonen:<br />
Im Norden regnet es viel, und es ist so saftig grün<br />
wie auf der Blumeninsel Madeira. DerSüden wiederum liegt<br />
im Regenschatten des Teide und ist sehr trocken.<br />
Diemeisten Weingüter findet man im Norden. Hier dürfen<br />
sich die Wurzeln der autochthonen Reben in das Vulkangestein<br />
graben. Besonders ist dabei nicht nur die Sortenvielfalt,<br />
sondernauch, dass es viele wurzelechte Reben gibt. Es gibt<br />
hier kaum Probleme mit der Reblaus,und die Reben müssen<br />
nicht auf eine schädlingsresistente Unterlage gepfropft werden.<br />
Wurzelechte Reben haben also kein Narbengewebe im<br />
Stock und können somit sehr alt werden. Rebanlagen, die über<br />
80 Jahrealt sind, sind auf Teneriffa keine Seltenheit. Alte Reben<br />
setzen deutlich weniger Trauben an, was für eine unvergleichliche<br />
natürliche Konzentration in den Weinen sorgt.<br />
DieReben für den Trenzado zum Beispiel sind bis zu 100<br />
Jahrealt. Trenzado heißt auf Deutsch Zopf, ein Hinweis darauf,<br />
wie die Reben hier erzogen werden: DieTriebe werden um einen<br />
Holzbalken herum geflochten und nicht, wie in Deutschland<br />
üblich, an einem Drahtrahmen befestigt. DerWinzer<br />
muss die Triebe also im Sommer nicht einkürzen, was die Reben<br />
immer besonders stresst.<br />
DasWeingut Suertes del Marquésist eine kleine Finca, malerisch<br />
gelegen oberhalb der Weinberge.Der Winzer Francisco<br />
Javier García Núñezpflegt die alten Sorten nach biodynamischen<br />
Grundsätzen und verarbeitet die Trauben behutsam<br />
und ohne viel Eingriffe im Keller.Ich kann eigentlich alle seine<br />
Weine empfehlen. ZumEinstieg aber eignet sich besonders<br />
der Trenzado aus der Rebsorte Listán Blanco.<br />
DerWein braucht Zeit im Glas.AmAnfang dominieren Noten<br />
vonStreichholzabrieb und Popcorn. Mitein wenig Geduld<br />
aber entfaltet sich ein PotpourrianAromen: Noten vonAprikosen,<br />
Zitrusfrüchten, dazu eine kühle Exotik, dieanGuaven<br />
und Melonen erinnert, außerdem Hibiskus,aber auch dezente<br />
getoastete Aromen. García Núñezbaut den Wein nämlich gekonnt<br />
im Holzfass aus.AmGaumen spürtman eine gute Mischung<br />
aus Schmelz und Körnigkeit, aber auch Salz und Rauch<br />
–ein besonderer,sehr authentischer Wein, den man aufmerksam<br />
genießen sollte.<br />
2017Trenzado Suertes del Marqués, Teneriffa. Zu kaufenfür 17,95Euro<br />
beivinatero.de<br />
Straßenfest<br />
Der Klassiker,<br />
leicht abgewandelt<br />
Erst drohte es auszufallen. Doch nun kann das legendäre<br />
Bergmannstraßenfest mit dem Untertitel „Kreuzberg<br />
jazzt!“ doch stattfinden und feiert andiesem Wochenende<br />
auch noch sein 25-jähriges Jubiläum. Allerdings gibt es da eine<br />
kleine Neuerung. Statt in der namensgebenden Bergmannstraße<br />
ist das Fest aufgrund der umstrittenen Begegnungszonen<br />
ein Stück weiter in die verlängernde Kreuzbergstraße umgezogen.<br />
Sonst aber bleibt alles beim Alten. Auf vier Bühnen<br />
können Besucher das Programm der etwa 50 Bands vonFunk<br />
bis zu lateinamerikanischer Musik und Theater zum Beispiel<br />
der Improvisationstruppe DieGorillas oder Auftritte verschiedener<br />
Komiker erleben. Und auch in diesem Jahr bieten wieder<br />
zahlreiche Gastronomiebetriebe Speisen und Getränke an.<br />
So muss keiner der Besucher am Abend hungrig oder gelangweilt<br />
nach Hause gehen.<br />
Bergmannstraßenfest Kreuzbergstraße,Kreuzberg.Sonnabend und Sonntag<br />
11–22 Uhr,Eintritt frei<br />
Filmfestival<br />
Die Stadt, die<br />
niemals schläft<br />
New York ist eine Stadt, die Träume weckt. Etliche Geschichten<br />
haben ihren Ursprung im BigApple.KeinWunder<br />
also, dass einige der großen Perlen der Filmgeschichte in<br />
der Metropole entstanden sind. Genau diesen Filmen widmet<br />
sich das NewYork–NewYork Filmfestival im Babylon Berlin. In<br />
80 Filmen huldigt das Fest dem magischen Ort. DasRepertoire<br />
reicht von Klassikern wie Woody Allens „Manhattan“, „Breakfast<br />
at Tiffany’s“ mit Audrey Hepburnoder Scorseses „Taxi Driver“<br />
über die„Ghostbusters“ und LucBessons„Leon der Profi“<br />
bis hin zu neueren Werken wie „The Wolf of Wallstreet“ oder<br />
Alejandro Gonzalez Inarritus’ „Birdman“. Und obwohl das<br />
Festival offiziell am Sonntag endet, können Sieviele der Filme,<br />
die in Originalfassung oder als Original mit Untertiteln gezeigt<br />
werden, noch bis in die kommende Woche hinein sehen.<br />
NewYork–New York Filmfestival BabylonBerlin, Rosa-Luxemburg-Straße<br />
30, Mitte. Filme laufen noch bis in dienächste Woche hinein, Tickets 9Euro<br />
IMAGO IMAGES/WESTEND<br />
Führungen<br />
Blick hinter<br />
die Fassaden<br />
Unter dem Motto „Räume prägen“ findet am Wochenende<br />
der alljährliche Tagder Architektur statt –auch in Berlin.<br />
DerName trügt ein bisschen, denn tatsächlich handelt es sich<br />
beim Tagder Architektur gleich um zwei Tage.AmSonnabend<br />
und Sonntag öffnen viele <strong>Berliner</strong> Architekturbüros und beeindruckende<br />
Bauten ihre Türenund Tore fürFührungen und<br />
Diskussionen. Interessierte können sich dabei in neuen Gebäuden<br />
umsehen, wie zum Beispiel in der Ernst-Busch-Hochschule<br />
für Schauspiel, können die Laube im Prinzessinnengarten<br />
erkunden oder das Gebäudeensemble „The Garden“ an<br />
der Chausseestraße kennenlernen. Oder sie nehmen an Führungen<br />
durch historische Bauten wie das Stadtkloster Segen,<br />
dessen Turm saniert wurde, oder das Schloss Cecilienhof in<br />
Potsdam teil. Das Programm ist fast ärgerlich vielfältig, doch<br />
viele der Führungen werden an beiden Tagen angeboten.<br />
Tagder Architektur in Berlin undUmland Sonnabendund Sonntag, Eintritt<br />
frei,Programmunter tag-der-architektur.de/programm<br />
Kanada-Fest<br />
Fast<br />
Eishockey<br />
Einmal im Jahr ist es so weit: In Berlin wird der Canada Day<br />
gefeiert. Am Sonntag dreht sich auf dem Gelände der Kulturbrauerei<br />
deswegen alles um das nordamerikanische Land.<br />
Besucher können sich dortvon kanadischen Bands und Komikernunterhalten<br />
lassen oder an den zahlreichen Ständen über<br />
das Land informieren, mit Glück können sie bei der Auslosung<br />
am Abend auch eine Reise nach Toronto gewinnen. Aber was<br />
wäre das Kanada ohne Eishockey. Daesdafür leider ein bisschen<br />
zu warm ist, wird zum Ball-Hockey-Turnier geladen und<br />
Besucher können sich beim Torwandschießen ausprobieren,<br />
dem Maskottchen und vielleicht sogar einem Spieler der <strong>Berliner</strong><br />
Eisbären die Pranke schütteln. Ab 19.30 Uhr wird imKino<br />
der Kulturbrauerei außerdem der Film „Weirdos“ gezeigt, und<br />
auch auf die Buchmesse 2020 gibt es einenVorgeschmack.<br />
Canada DayBerlin Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, Prenzlauer Berg,Sonntag<br />
12–22 Uhr, Eintritt frei<br />
IMAGO IMAGES/PIXSELLS<br />
WOHIN AM WOCHENENDE?<br />
Der schönste<br />
Platz von<br />
Berlin<br />
Ein Spaziergang voller<br />
Geschichte<br />
über den<br />
Gendarmenmarkt<br />
VonIda Luise Krenzlin<br />
Deutscher und Französicher Dom rahmen das Schauspielhaus ein. IMAGO IMAGES (3)<br />
InBerlins Mitte gibt es viele Plätze.<br />
Doch so richtig schön ist vorallem<br />
einer: Der Gendarmenmarkt, 48 000<br />
Quadratmeter groß, und sein hochklassizistisches<br />
Bauensemble – der<br />
Französische und der Deutsche<br />
Dom sowie mittig das ehemalige Königliche<br />
Schauspielhaus (heute Konzerthaus)<br />
–können sich mit Plätzen<br />
in Wien, Parisund London messen.<br />
Wie ist der Platz entstanden?<br />
Nach dem Dreißigjährigen Krieg<br />
steigt in Berlin die Bevölkerung<br />
sprunghaft an von sechs- auf zwanzigtausend<br />
Einwohner. Dringend<br />
muss Wohnraum her. Der wirtschaftliche<br />
Aufschwung in dieser<br />
Zeit fällt zusammen mit dem Einzug<br />
der französischen Glaubensflüchtlinge.<br />
Der Große Kurfürst hat den<br />
Réfugiés mit dem Edikt vonPotsdam<br />
(1685) eine neue geistige Heimat zugesagt.<br />
Reißbrettartig entsteht 1688<br />
ein Stadtteil, die Friedrichstadt mit<br />
ihrem zunächst Hauptmarkt genannten<br />
Platz. Friedrich I., seit 1701<br />
preußischer König, lässt dort für die<br />
Hugenotten den Französischen<br />
Dom im Norden und spiegelgleich<br />
im Süden den Deutschen Dom für<br />
die lutherische Gemeinde errichten.<br />
Undinder Mitte das Komödienhaus.<br />
Auf den freien Flächen lässt sich<br />
das königliche Kürassierregiment,<br />
die schwere Kavallerie Preußens,<br />
nieder. Der Platz heißt nun Gendarmenmarkt.<br />
Manöver und das wilde<br />
Marktgeschehen verunstalten den<br />
Platz zunehmend. König Friedrich II.<br />
lässt die Pferdestallungen ab 1780<br />
abreißen und die flach gedeckten<br />
Barockkirchen mit 70 Meter hohen<br />
Türmen ausstatten, sodass sie den<br />
Platz angemessen schmücken. Im<br />
Französischen Dom wird ein Glockenspiel<br />
installiert.<br />
Als das alte Komödienhaus abbrennt,<br />
erhält Karl Friedrich Schinkel<br />
den Auftrag für ein neues Schauspielhaus,<br />
das wegen der Freiheitskriege<br />
erst von 1819 bis 1821 errichtet<br />
werden kann. Üppig ist der<br />
Figurenschmuck außen am Bau,<br />
Schinkel hat auch ihn entworfen.<br />
Ausgeführt werden die Originale von<br />
den damals besten Bildhauern Berlins,<br />
Christian Daniel Rauch und<br />
Friedrich Tieck. Über der Hauptfront<br />
ist Apoll, der Gott der Künste,auf einem<br />
Gespann zu sehen, das von<br />
zwei Greifen gezogen wird. DieWestfront<br />
zur Charlottenstraße überragt<br />
Pegasus,das geflügelte Pferd.<br />
Ein Denkmal für Friedrich Schiller<br />
(1759–1805) steht direkt vor der<br />
Freitreppe zum heutigen Konzerthaus.Nochzum<br />
100. Geburtstag von<br />
Schiller im Jahr 1859 haben die <strong>Berliner</strong><br />
Behörden einen geplanten Straßenumzug<br />
untersagt –aus Angst vor<br />
Unruhen. Zehntausende Taler werdenfür<br />
einDenkmal für den Dichter<br />
bereitgestellt. Aber erst 1861 wirdein<br />
Wettbewerb ausgeschrieben. Den<br />
gewinnt der Bildhauer Reinhold Be-
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 19<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Schönes Wochenende<br />
STADT, LAND, MENSCH<br />
Die Diva<br />
vom stillen<br />
Örtchen<br />
KOCHSTUNDE<br />
Rezept der Woche<br />
Lavendellimonade<br />
Tomasz Reichelt ist<br />
Damen-Imitator.<br />
Als Polin Ewelina Flaszka<br />
kümmert er sich seit<br />
zwei Jahren um die<br />
Toiletten im Varieté<br />
Wintergarten –an<br />
diesem Wochenende<br />
zum letzten Mal<br />
VonFlorian Thalmann<br />
Inder Potsdamer Straße in Mitte<br />
befindet sich die speziellste Toilette<br />
der Stadt –und zwar im<br />
Keller des Wintergarten-Varietés.<br />
Eine breite Treppe führt indie<br />
kunstvoll geschmückten Räume, designt<br />
von Fiona Bennett und Hans-<br />
Joachim Böhme, versehen mit dem<br />
Namen „The First Flush“. Wersie besichtigen<br />
oder anderweitig nutzen<br />
will, die Toilettenräume, muss erst<br />
einmal an ihr vorbei: Ewelina Flaszka.<br />
Eine polnische Klofrau, die elegante<br />
Kleider trägt, deren Haare rot strahlen,<br />
die auch mal Champagner ausschenkt<br />
–und Führungen durch die<br />
Räume anbietet. „Oft wollen die Damen<br />
mal das Männerklo anschauen<br />
und umgekehrt“, sagt sie.„Sietrauen<br />
sich aber nicht allein, dann kündige<br />
ich das kurzanund komme mit.“<br />
Waswäre eine so kunstvolle Toilette<br />
ohne eine äußerst kunstvolle<br />
Toilettenfrau? Die Kunst steckt hier<br />
hinter der Fassade: Ewelina ist keine<br />
Frau, im schillernden Kostüm steckt<br />
ein Mann. Tomasz Reichelt, 56, ist als<br />
Damen-Imitator seit Jahren auf Bühnen<br />
weltweit unterwegs, eigentlich<br />
als „Diva Tomasz“ – doch für den<br />
Wintergarten erfand er die Kunstfigur<br />
Ewelina. „Die meisten Toiletten<br />
sind nur funktional. Hier sind die<br />
Klos eine eigene Welt“, sagt er.<br />
Die Leidenschaft für Travestie<br />
entdeckte er als Kind. Schon mit fünf<br />
kostümierte er sich gern. „Ich war<br />
mal Cowboy, mal Prinz.“ Einmal,<br />
zum Fasching, hat er sich als Rotkäppchen<br />
verkleidet. „Meine Mutter<br />
brachte meinen Bruder und mich<br />
zur Schule. Auf dem Wegtrafen wir<br />
eine Arbeitskollegin. Siesah mich an<br />
und sagte zu Mama: Mensch, du hast<br />
ja eine Tochter –ich dachte bisher,<br />
du hast zwei Söhne.“ Reichelt wurde<br />
klar, wie leicht es sein kann, mit einem<br />
Kostüm eine Illusion zu erzeugen.<br />
„Ich trug als Kind dann lieber<br />
Röcke als Hosen, wenn ich mich verkleidete.<br />
Meine Mutter schimpfte,<br />
Rote Haare, elegantes Kostüm: WerimWintergarten zur Toilette will, muss an Ewelina Flaszka vorbei.<br />
Die Diva in Zivil: Tomasz Reichelt in seinem <strong>Berliner</strong> Kiez.<br />
wenn ich ihre High Heels ruinierte,<br />
weil ich mit den Füßen kein Gleichgewicht<br />
fand.“ Erst später fand er für<br />
die Frau, die in ihm schlummerte,<br />
auf der Bühne eine Nische. Erarbeitete<br />
im Travestie-Theater, imitierte<br />
Liza Minnelli und Marilyn Monroe.<br />
Er trat als einer der ersten männlichen<br />
Bauchtänzer auf. Außerdem<br />
ging er zur Fachoberschule für Gestaltung,<br />
beschäftigte sich mit Fotografie.<br />
Die Liebe führte ihn von Kassel<br />
nach Berlin, doch die Beziehung<br />
hielt nicht lange.„Ichwar hier,allein,<br />
ohne Job, ohne alles.“<br />
Er besann sich auf das Varieté,<br />
langsam erblickte seine Kunstfigur,<br />
die Diva, das Licht der Welt. Sie<br />
führte ihn auch auf weit entfernte<br />
Bühnen. Einer der Höhepunkte sei-<br />
THOMAS UHLEMANN<br />
THOMAS UHLEMANN<br />
ner Karriere: Tomasz trat als Tänzer<br />
in der britischen Show „The Royal<br />
Variety Performance“ auf, Queen Elizabeth<br />
nannte ihn einen „fantastischer<br />
Tänzer“.„Darauf bin ich stolz“,<br />
sagt er.<br />
Seit zwei Jahren gibt er nun die<br />
Empfangsdame in der Wintergarten-<br />
Toilette –eine klassische Klofrau war<br />
er aber nie.„Natürlich achte ich darauf,<br />
dass die Räume nicht unordentlich<br />
aussehen“, sagt er.„Aber für das<br />
Putzen gibt es eine Reinigungskolonne.“<br />
AmWochenende empfängt er<br />
die Besucher zum letzten Mal, bei der<br />
Derniereder Show„Let’s Twist Again“.<br />
Es ist das Ende der Ewelina-Ära. „Der<br />
Job hat mir Spaß gemacht, aber ich<br />
bin froh, dass ich nun wieder Zeit für<br />
andere Projekte habe.“ Erst kürzlich<br />
spielte Tomasz Reichelt in einem Musikvideo<br />
vonNiels Frevert mit, gestaltete<br />
ein Zimmer für das Designhotel<br />
Berlin, Berlin –und neue Showswerden<br />
folgen. Nur die Frage nach der<br />
Nachfolge auf der Edel-Toilette ist ungeklärt.<br />
Spätestens bei der Premiere<br />
der „Woodstock Variety Show“am15.<br />
August werden die Wintergarten-<br />
Gäste erfahren, weresist.<br />
Oft empfehlen wir Ihnen an dieser Stelle ja Kochbücher<br />
aus wärmeren Ländern, weil es kaum einen einfacheren<br />
und sinnlicheren Weg gibt, die Ferne indie eigene Küche<br />
zu holen, denn –falls Sie esschon vergessen haben<br />
sollten –die Hälfte des Jahres ist es in Berlin ja eher trostlos,<br />
grau und kalt. Dass wir Ihnen diese Woche unbedingt<br />
Erin Gleesons Reise durch den Mittelmeerraum vorstellen<br />
müssen, hat aber offensichtlich weniger mit kulinarischer<br />
Alltagsflucht zu tun: BeiTemperaturen, die beharrlich<br />
über 25 Grad liegen, passen Rezepte wie diese Lavendellimonade<br />
einfach perfekt. Gleesons „Ein Fest im Süden“<br />
(Knesebeck, 30 Euro) ist voll von Ideen für die nächste<br />
Sommernacht auf dem Balkon, den nächsten Grillabend<br />
im Park, von geschmolzenen Kirschtomaten auf geröstetem<br />
Brot bis hin zu Risotto mit grünem Spargel. Berlin ist<br />
zwar nicht Barcelona –wenn jetzt jeder Sommer so wird<br />
wie dieser,wachsen hier jedoch auch bald Orangenbäume.<br />
Mit diesem –übrigens zauberhaft illustrierten –Kochbuch<br />
sind Sie dann bestens vorbereitet. (alm.)<br />
Zutaten<br />
2Teebeutel mit Lavendelblüten<br />
480 ml heißes Wasser<br />
3ELAgavendicksaft oder Honig<br />
480 ml kaltes Wasser<br />
Saft von4Zitronen (etwa 120 ml)<br />
Essbarer Lavendel zum Garnieren<br />
Eis<br />
Zubereitung<br />
In einem Krug 2Teebeutel mit Lavendelblüten 5Minuten in<br />
480 ml heißem Wasser ziehen lassen. Die Teebeutel herausnehmen<br />
und 3ELAgavendicksaft oder Honig einrühren. 480<br />
ml kaltes Wasser und den Saft von4Zitronen (etwa 120 ml)<br />
hinzufügen und gut umrühren. Die Limonade abkühlen lassen,<br />
gegebenenfalls noch etwas nachsüßen und mit Zitronenscheiben<br />
und essbarem Lavendel garniertauf Eisservieren.<br />
ERIN GLEESON/KNESEBECK VERLAG<br />
gas, esist sein erster großer Auftrag.<br />
Den jugendlichen Schiller stellt er<br />
TIPPS<br />
auf einen Marmorsockel, ihm zu Füßen<br />
sitzen vier Musen, eine schöner<br />
als die andere, die Lyrik, die Philosophie,<br />
die Tragödie und die Geschichte.Einweihung<br />
Französische Friedrichstadtkirche Gendarmenmarkt<br />
ist 1871.<br />
Im 20. Jahrhundert legen sich<br />
über den Platz die dunklen Schatten<br />
deutscher Geschichte. Der Gendarmenmarkt<br />
5, Mitte. Sa und So 12–17<br />
Uhr.Eintritt frei. Konzertmit Werken von<br />
MozartamSonntag um 16 Uhr,Eintritt<br />
frei.<br />
verliert seinen Namen<br />
und wird in der Nazizeit militärischer<br />
Aufmarschplatz. Das Schiller-<br />
Denkmal wird abgeräumt. Im Zweiten<br />
Weltkrieg wird der Platz schwer<br />
Französischer Dom Gendarmenmarkt 5.<br />
Mitte. Der Turm wird saniertund ist<br />
ebenso geschlossen wie das Hugenottenmuseum.<br />
beschädigt und mit ihm das Schauspielhaus.<br />
Erst nach der Wende erhält der<br />
Platz seinen alten Namen zurück.<br />
Das Schauspielhaus ist 1984 in der<br />
DDR hervorragend restauriert worden<br />
und dient heute als eines der<br />
schönsten deutschen Konzerthäuser.<br />
Deutscher Dom Gendarmenmarkt 2,<br />
Mitte. Dauerausstellung „Wege–Irrwege<br />
–Umwege“ über die Entwicklung des parlamentarischen<br />
Systems in Deutschland,<br />
Sa und So 10–19 Uhr,Eintritt frei. Zwischen<br />
11 und 17 Uhr finden alle 30 Minuten<br />
kostenlose Führungen statt.<br />
Das Schiller-Denkmal steht seit<br />
1988 wieder an seinem Platz. Das Schiller-Denkmal steht seit 1988 wieder auf dem Gendarmenmarkt. Eine Schinkelleuchte setzt den Platz vor dem Konzerthaus in warmes Licht.
20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin bewegt sich<br />
Einmal<br />
sexy sein<br />
Poledance verleiht Flügel,<br />
sagt Studiobesitzerin Lily.Nach einer<br />
Stunde Training beginnt man<br />
ihr zu glauben<br />
VonMechthild Henneke<br />
„Die Stange zwischen den Knien einklemmen und dich dann nach oben ziehen“, forderte die Trainerin. Mechthild Henneke(vorne) verzweifelte fast daran.<br />
VOLKMAR OTTO<br />
Ein einziger Satz der<br />
Trainerin lässt mich verzagen:<br />
„Die Stange zwischen<br />
den Knien einklemmen<br />
und dich dann nach oben ziehen“,<br />
sagt Lily,die uns im Poledance unterrichtet.<br />
Eine Eisenstange,4,70 Meter<br />
hoch, vielleicht fünf Zentimeter im<br />
Durchmesser, wird mein Waterloo.<br />
Dann probiere ich es doch. Ich konzentriere<br />
mich. Die Hände greifen<br />
zu, die Arme spannen sich an, ich<br />
hüpfe hoch und nehme die Stange<br />
zwischen meine Knie –und lasse los.<br />
Ich stehe wieder auf dem Boden.<br />
Mir ist klar, dass es auch ein mentales<br />
Problem ist. Ichtraue mir einfach<br />
nicht zu, die Stange hochzuklettern.<br />
Dafür bin ich doch viel zu alt, viel zu<br />
schwer und habe zu wenig Muckis.<br />
Aber habe ich kein Recht, zu alt, zu<br />
schwer und zu schwach zu sein?<br />
Muss ich das denn schaffen?<br />
Ausverruchten Nachtbars<br />
Poledance – das ist doch was für<br />
junge Frauen mit perfekten Körpern,<br />
die Größe 34 tragen und Tag und<br />
Nacht tanzen. Wie Lily, meine Trainerin,<br />
die fürs Foto mal schnell einen<br />
Spagat an der Stange präsentiert. So<br />
eine Übung, bei der einem einfach<br />
nur die Kinnlade runterklappt.<br />
Später erzählt Lily mir, dass sie<br />
nie besonders sportlich war.Dass sie<br />
in der Schule immer unter den Letzten<br />
war, die beim Sportunterricht<br />
fürs Team gewählt wurden. Vorfünfeinhalb<br />
Jahren entdeckte sie Poledance,<br />
brachte sich selbst die ersten<br />
Tricks bei und war Feuer und<br />
Flamme. Sie nahm in NewYork Unterricht<br />
und eröffnete in Berlin ihr<br />
Studio Soul Flight. So kann es auch<br />
gehen.<br />
Diejunge Frau heißt eigentlich Ly<br />
Huyen, wurde in Vietnam geboren,<br />
ist in der DDR groß geworden und<br />
gibt ihr Alter mit 30 plus xan. Ein<br />
bisschen Geheimnis muss sein.<br />
Poledance ist selbst nicht ohne<br />
Mysterium. Es ist eine Sportart, die<br />
es aus verruchten Tanzclubs in die<br />
Fitnessszene geschafft hat. In den<br />
Erotikschuppen, wo es heute noch<br />
getanzt wird, ist auch nicht alles hell<br />
ausgeleuchtet. In unserem Studio<br />
fällt pinkfarbenes Licht auf meine<br />
weißen Schenkel. Club-Atmosphäre.<br />
Ein Sport aus der Zwischenwelt –<br />
und tatsächlich übt Lily mit uns an<br />
diesem Abend einen Bewegungsablauf,<br />
den ich mir so auch in einem<br />
Nachtclub vorstellen könnte.Ansich<br />
handelt es sich vermutlich eher um<br />
eine Anfängerübung, denn es ist weder<br />
ein Spagat noch eine Kopfüber-<br />
Position an der Stange dabei.<br />
Die Abfolge turnt Lily vor, nachdem<br />
ich meine Kapitulation beim<br />
Hinaufklettern lautstark artikuliert<br />
habe. Das hat bei der Trainerin ein<br />
wenig Unmut ausgelöst, den sie aber<br />
nur als gedehntes „Ja, okay“ zeigt.<br />
Aufzugeben käme ihr vermutlich<br />
nicht in den Sinn.<br />
Mit mir trainiert die 26-jährige<br />
Alexandrine aus Avignon. Sie ist erst<br />
zum dritten Mal dabei, hat aber<br />
schon viel gelernt. Meine Bitte um<br />
eine leichtere Übung nimmt sie gelassen<br />
hin. So zeigt uns Lily jetzt, wie<br />
wir uns so um die Stange herumbewegen,<br />
dass es unseren Freund im<br />
Schlafzimmer vermutlich erfreut,<br />
wie sie sagt. Allerdings bräuchte man<br />
Mal schnell ein Spagat: Ly („Lily“) Huyen,<br />
die Gründerin des Soul Flight. VOLKMAR OTTO<br />
neben dem Freund natürlich noch<br />
die Stange, aber mit derlei Hindernissen<br />
halten wir uns nicht auf.<br />
Als Erstes schwingen wir ordentlich<br />
die Hüfte. Wir gehen auf dem<br />
vorderen Ballen und schieben beim<br />
Schreiten unsereFlanken aufreizend<br />
SERVICE<br />
Soul-Flight-Studio: Das Studio vonLy<br />
(„Lily“) Huyen in Friedrichshain (Gubener<br />
Straße 47, 10243 Berlin, Internetseite<br />
www.soulflight.de) ist nur ein Anbieter<br />
für Pole Dance in Berlin. Eine Schnupperstunde<br />
kostet dort10Euro.<br />
Weitere Anbieter: Im Wedding gibt es<br />
beispielsweise Redlight Dance, Luxemburger<br />
Straße 31,13353 Berlin, Internet<br />
www.redlightdance.de. In Kreuzberg kann<br />
man Pole Dance lernen in Yvonne Haugs<br />
YH Studio, Erkelenzdamm 59/61, 10999<br />
Berlin, Portal 2a, 3.OG, Internetseite<br />
http://yvonne-haug-pole-and-sports.de<br />
In Prenzlauer Berg kann man sich an Poledance4you<br />
wenden, das in der Naugarder<br />
Straße 14 in 10409 Berlin und unter<br />
www.poledance4you.de zu finden ist.<br />
Generelles: Der Sportsteht Frauen und<br />
Männernoffen. Eine Altersbeschränkung<br />
gibt es nicht. Übrigens sind Poledance-<br />
Studios eine beliebte Adresse für Junggesellinnenabschiede.<br />
Die Preise fürs<br />
Training liegen auf der Höhe normaler Fitnessstudios.<br />
zur Seite und nach vorn,der Hintern<br />
wackelt, die Schultern wandern<br />
nach hinten, die Brust wird präsentiert.<br />
„Hey, schaut her. Jetzt komm<br />
ich“, ist die Botschaft der Bewegung<br />
–und die Psyche geht mit: Ich fühle<br />
Stolz. Dasmacht Spaß!<br />
Dann zeigt Lily uns, wie wir um<br />
die Stange herumschlängeln, dann<br />
nach ihr greifen und uns unter dem<br />
eigenen Armdurchwinden wie beim<br />
Tanz. Nurdass die Stange kein Tanzpartner<br />
ist, der schnell loslässt, wenn<br />
man droht, sich das Handgelenk zu<br />
verdrehen. Ich traue mich ja gar<br />
nicht, in den großen Ballettspiegel<br />
zu gucken, wie das aussieht. Ich<br />
ahne schon, dass ich ungelenk wie<br />
eine Dreijährige den Discofox mit<br />
mir selbst tanze.<br />
Richtig schön wird es, als wir uns<br />
seitlich an der Stange heruntergleiten<br />
lassen und dabei verführerisch<br />
einen Fuß über den Boden zur Seite<br />
schieben sollen. Verführerisch. Gibt<br />
es hier eine versteckte Kamera? Die<br />
Aufgabe ist unmöglich!Wüsste ich es<br />
nicht besser, würde ich denken, ich<br />
befinde mich in einem Managerseminar,<br />
woGeschäftsführer den absurdesten<br />
Übungen ausgesetzt sind,<br />
um sich neu zu erleben. Barfuß über<br />
Kohlen laufen, Bäume umarmen<br />
und Ähnliches.<br />
Meine neue Selbsterfahrung lautet:<br />
„Bis zur Eleganz ist der Wegfür mich<br />
unendlich weit.“ Ichsage zu Lily:„Du<br />
denkst bestimmt: Die Frau kann ja<br />
überhaupt nichts.“ Doch sie wehrtab.<br />
„Ich habe schon Schlimmere inder<br />
ersten Stunde gesehen.“ Na ja.<br />
Wir liegen auf dem Boden und<br />
sollen unseren Allerwertesten in die<br />
Höhe lüpfen, wie sich das für ordentliche<br />
Poledancerinnen gehört. Hoch<br />
und runter, hoch und runter, gern<br />
auch ein bisschen damit schütteln.<br />
Tja, diese ArtBewegung ist durchaus<br />
schön, aber im Sportstudio? VorLily<br />
und Alexandrine? Egal.<br />
VonSequenz zu Sequenz macht<br />
mir der Wechsel zwischen Kraft, tänzerischer<br />
Bewegung und erotischer<br />
Spielerei weniger aus.Ich mache mir<br />
jedoch keine Illusionen, dass ich hier<br />
die leichteste der Lightversionen<br />
trainieren durfte. Poledance ist ein<br />
harter Sport. Die Mädchen aus dem<br />
Nebensaal, die sich fürs Foto zurVerfügung<br />
stellen, haben an den Beinen<br />
eine hübsche Anzahl blauer Flecken.<br />
„Das gehörtdazu“, sagen sie und lächeln.<br />
So eine Metallstange kann<br />
schon mal ein paar Adern platzen<br />
lassen. Frauen sind eben doch das<br />
starke Geschlecht.<br />
Brillieren an der Stange<br />
„Du fühlst dich sexy und lernst,<br />
selbstbewusst zu sein“, sagt Alexandrine<br />
über ihre Motivation, zum Poledancing<br />
zu kommen. Außerdem<br />
sei der Fortschritt sichtbar. Lily<br />
möchte, dass ihre Kundinnen „die<br />
Seele baumeln lassen, die Musik<br />
spüren und den Alltag vergessen“.<br />
Der Studioname „Soul Flight“ bezieht<br />
sich darauf, dass man selbst<br />
lerne zu fliegen. Lily hat der Sportauf<br />
jeden Fall Flügel verliehen: Neben<br />
dem Studio führt sie noch ein Restaurant<br />
und studiertMedizin.<br />
Am Ende der Stunde tanzen wir<br />
die gesamte Kür und Lily filmt mich<br />
dabei. Als ich das Video später angucke,<br />
muss ich herzhaft lachen. Es<br />
sieht so unbeholfen aus, dass es<br />
schon wieder lustig ist. Das eigene<br />
Gefühl war zugegebenermaßen<br />
durchaus angenehm. Die Vorstellung<br />
und der Versuch, mal als sexy<br />
Braut an einer Stange zu brillieren,<br />
hatten etwas.<br />
VomZirkus in die Clubs<br />
Akrobaten zelebrieren ihr Können<br />
untermZirkuszelt. ARCHIV<br />
Geschichte<br />
Zirkusakrobaten aus Asien begannen<br />
zuerst, Stangen in ihre Darbietungen<br />
einzubauen. Der chinesische<br />
Staatszirkus zeigte beispielsweise<br />
Nummernmit mehreren Männern,<br />
die vorallem Kraftübungen an<br />
der Stange demonstrierten. Später<br />
begannen auch Frauen, an den Stangen<br />
des Zirkuszelts zu tanzen. Das<br />
Publikum war begeistert.<br />
In den USA übernahmen Nachtclubs<br />
die Stangen-Tänze, die gut ankamen.<br />
Damit etablierte sich der Poledance<br />
in der Rotlichtszene und<br />
fand schließlich auch seinen Weg<br />
nach Europa. Poledance-Studios<br />
gründeten sich, um den Tänzerinnen<br />
Orte zum Trainieren anzubieten.<br />
Seit den 80er-Jahren wird Poledancing<br />
als Fitnesssport und erotischer<br />
Tanzsport beliebter. In<br />
Deutschland gibt es rund 150 Poledance-Studios.<br />
(mec.)<br />
Yvonne Haug ist sechsfache<br />
Weltmeisterin im Pole Sport. HAUG<br />
Meisterschaften<br />
Einmal im Jahr richtet die „Organisation<br />
des deutschen Pole<br />
Sports“ (ODPS) Meisterschaften aus.<br />
Die 6.Deutsche Meisterschaft fand<br />
im Juni in Gießen statt. Knapp 100<br />
Sportler im Alter von 7bis 53 Jahren<br />
nahmen an ihr teil, berichtet ein<br />
Sprecher. Die Teilnehmer-Kategorien<br />
sind Amateur, Professional und<br />
Elite.<br />
Es gibt unter anderem eine artistische<br />
Ausrichtung („artistic pole“).<br />
Bei den Küren wird eine Geschichte<br />
erzählt. Eine andereDisziplin ist „ultrapole“.<br />
Dabei treten zwei Kandidaten<br />
gegeneinander an und versuchen,<br />
das Publikum für sich zu gewinnen.<br />
Eine bekannte Pole-Sportlerin ist<br />
Yvonne Haug. Dieeinstige professionelle<br />
Turnerin ist sechsfache Weltmeisterin<br />
im Pole Sport. Sie hat in<br />
Kreuzberg ein eigenes Studio eröffnet.<br />
(mec.)<br />
Lewis Capaldi versucht sich für<br />
„Grace“ an der Stange. APPLE MUSIC<br />
Stars<br />
Zuletzt hat Paris Hilton verführerisch<br />
an der Stange getanzt. Auf<br />
ihrer Geburtstagsparty im März<br />
drehte sie sich im silber Glitzer-<br />
Jumpsuit mit wehenden Haaren vor<br />
ihren Gästen um die Stange. Auch<br />
der schottische Sänger Lewis Capaldi<br />
zeigt sich im Video zu seinem<br />
Lied „Grace“ aktiv in einem Nachtclub.Jennifer<br />
Lopezpostete kürzlich<br />
eine elegante Spinning-Figur. Seit<br />
Jahren ist Pole Dancing unter US-<br />
Stars eine beliebte Methode, Fitness<br />
und Tanz zu verbinden.<br />
Manchmal kommt es auch unfreiwillig<br />
zu Poledance-Outings. Jennifer<br />
Lawrence wurde heimlich gefilmt, als<br />
sie sich auf einer Party amStangentanz<br />
versuchte. Als sie für ihre ungelenke<br />
Übung Häme erhielt, ließ sie<br />
sich nicht erschüttern. „Umehrlich zu<br />
sein, finde ich meinen Tanz ziemlich<br />
gut. Auch ohne Kraft in den Bauchmuskeln“,<br />
gab sie zurück. (mec.)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 21 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Papa<br />
Eisbär<br />
ist tot<br />
Hartmut Nickel verstirbt<br />
im Alter von 74 Jahren<br />
VonKarin Bühler<br />
Der offizielle Abschied von Hartmut<br />
Nickel in den Ruhestand<br />
im September 2016 war ergreifend,<br />
das Licht in der Arena am Ostbahnhof<br />
gedimmt. Die Spieler der Eisbären<br />
Berlin standen aufgereiht an der<br />
Blauen Linie. Die Fans hatten eine<br />
Choreografie mit roten und weißen<br />
Pappen vorbereitet, in der Mitte der<br />
Kurve rollten sie die Fahne des SC<br />
Dynamo aus. Als die Eisbären-Legende<br />
von Maskottchen Bully im<br />
Scheinwerferlicht übers Eisbegleitet<br />
wurde, schallte es: „Dynamo, Dynamo.“<br />
Ehre, wemEhregebührt.<br />
Nickel war 1963 als Spieler zum<br />
SC Dynamo gekommen, zuletzt ist er<br />
Assistenztrainer gewesen. „Haartmut<br />
Nickel“, sangen die Fans, „Du<br />
bist der beste Mann.“ Dann ergriff<br />
sogar einer das Mikrofon, der große<br />
Auftritte sonst lieber meidet, Münchens<br />
Trainer Don Jackson, der in<br />
seiner <strong>Berliner</strong> Zeit als Cheftrainer<br />
mit Nickel als Assistent fünf Meistertitel<br />
nach Berlin geholt hatte.„Es war<br />
mir eine große Ehre, mit dir arbeiten<br />
zu dürfen“, sagte Jackson. „Menschen<br />
wie dich gibt es heute nicht<br />
mehr viele im Profisport.“<br />
Hartmut Nickel war alles beim<br />
<strong>Berliner</strong> Eishockeyclub: Spieler, Co-<br />
Trainer, Trainer, Mahner, die gute<br />
Seele, Papa Eisbär, Vergangenheit,<br />
Gegenwart. Er feierte mit dem SC<br />
Dynamo 1966 den ersten Meistertitel,<br />
wurde später Co-Trainer im Club.<br />
In gleicher Funktion war er bis 1988<br />
auch in der DDR-Nationalmannschaft<br />
tätig, ehe er zum Cheftrainer<br />
in Berlin aufstieg. Er war der erste<br />
Cheftrainer des EHC Dynamo nach<br />
der Aufnahme in die Bundesliga,<br />
führte den Club nach dem Abstieg<br />
1992 direkt wieder in die erste Bundesliga.<br />
Nickel war immer da: loyal,<br />
Spieler,Trainer,Ikone: Hartmut Nickel bei<br />
seinem Club-Abschied 2016 IMAGO IMAGES<br />
kompetent, zuverlässig. Aus Talenten<br />
wie Sven Felski formte er andere<br />
Clublegenden. Er erlebte den Fast-<br />
Bankrott mit, den Umzug vomWellblechpalast<br />
in die Multifunktionsarena,<br />
die Wandlung vomOstclub zu<br />
Gesamtberliner Eisbärenprofis, deren<br />
Inhaber nun die amerikanische<br />
Anschutz Entertainment Group ist.<br />
EinInnehalten gab es für ihn in all<br />
den Jahren kaum. 2009 etwa, als die<br />
Mannschaft im Düsseldorfer Eishockey-Dome<br />
den vierten Titel in fünf<br />
Jahren gewonnen hatte, sich alle<br />
umarmten, Siegerbier tranken, galoppierten<br />
seine Gedanken schon<br />
Richtung neue Saison. Noch in der<br />
Kabine verpackte Nickel die Kampfansage<br />
fürs kommende Jahr in einen<br />
netten Fernsehgruß an seine Frau.<br />
„Mutti“, sagte er,„ich hoffe,eshat dir<br />
gefallen. Wir haben jetzt vier Titel.<br />
Wenn ich nach Hause komme,reden<br />
wir über den fünften.“<br />
Eine neue Saison wird Hartmut<br />
Nickel bei den Eisbären nicht mehr<br />
erleben. Am Donnerstag verstarb er<br />
nach kurzer schwerer Krankheit im<br />
Alter von74Jahren.„Erhat die Eisbären<br />
Berlin geprägt, wie kein anderer<br />
Spieler oder Trainer in der Clubgeschichte“,<br />
sagt Geschäftsführer Peter<br />
John Lee. „Sein Wirken wird immer<br />
ein Teil unserer DNA sein. Hartmut<br />
war Papa Eisbär und wird esfür uns<br />
immer bleiben.“<br />
Eine besondere Beziehung<br />
Ahh, Wimbledon, es ist soweit: Das Tennisturnier startet mit neuer Tiebreak-Regel und einem kniffligen Fall<br />
VonDoris Henkel, London<br />
Fast könnte man dieser Tage<br />
glauben, einige Spieler sähen<br />
den All England Lawn<br />
Tennis and Croquet Club,<br />
kurz AELTC, zum ersten Mal live.<br />
Oder sie hätten ihn seit Jahren nicht<br />
mehr gesehen. Denn sie tun das,was<br />
jeder Tennisfan am liebsten täte,<br />
wenn er die heiligen Hallen des Tennis<br />
betritt und den Blick einfach nicht<br />
von den makellos gepflegte Rasenplätzen<br />
lösen kann: Sie posieren für<br />
Fotos mit ihren Teams vorder Kulisse<br />
des mit Efeu bewachsenen Centre<br />
Courts oder einfach nur auf irgendeinem<br />
grünen Trainingsplatz. Die Botschaft<br />
ist klar:Ahh, Wimbledon, es ist<br />
wieder soweit.<br />
Einer der größten Fans dieses Turniers<br />
ist jener Mann, der es achtmal<br />
gewann. Vor20Jahren, mit knapp 18,<br />
spielte Roger Federer in London zum<br />
ersten Mal bei den Großen –imJahr<br />
davor hatte er den Juniorentitel gewonnen.<br />
DieGeschichte einer besonderen<br />
Beziehung begann mit einer<br />
Niederlage in fünf Sätzen gegen den<br />
Tschechen Jiri Novak.<br />
Federer ist guter Dinge, bestens<br />
eingestimmt auf das grüne Spiel mit<br />
dem kürzlich in Halle/Westfalen gewonnenen<br />
Titel, dem 102. seiner Karriere.<br />
Zu den French Open war er im<br />
Maizum ersten Malseit langem ohne<br />
Familie gereist, diesmal sind alle wieder<br />
dabei. Bei den fünf Jahre alten<br />
Söhnen Leo und Lenny hat er ein gewisses<br />
Interesse für Tennis festgestellt.<br />
Sie sind gelegentlich im Club<br />
dabei, wenn der Vater trainiert. Aber<br />
der gönnt sich auch Abwechslung anderer<br />
Art. Mit den Kollegen Nadal,<br />
Thiem, Zverev und Fognini traf er sich<br />
zu einem Mannschaftsessen von<br />
Team Europa für den Laver Cup bei<br />
einem Japaner imWestend.<br />
Nadal äußertUnverständnis<br />
Ob er mit Rafael Nadal bei dieser Gelegenheit<br />
über die Setzliste für Wimbledon<br />
sprach? Schwer zu sagen. Der<br />
Spanier hatte Unverständnis darüber<br />
geäußert, dass er in der vomTitelverteidiger<br />
Novak Djokovic angeführten<br />
Liste hinter Federer auf Platz drei landete,<br />
obwohl er in der Weltrangliste<br />
vordem Schweizer steht. Doch Wimbledon<br />
folgt seit mehr als anderthalb<br />
Jahrzehnten im Gegensatz zu den anderen<br />
drei Grand-Slam-Turnieren bei<br />
der Setzliste nicht der Weltrangliste,<br />
sondern bedient sich einer mathematischen<br />
Formel, bei der auch die<br />
Ergebnisse auf Rasen eingerechnet<br />
werden. Man kann darüber streiten,<br />
Bislang siegte er achtmal in Wimbledon: Roger Federer<br />
KOHLSCHREIBER ZUM AUFTAKT GEGEN DJOKOVIC<br />
1. Runde: Alexander Zverev(Hamburg) erhielt<br />
bei der Turnierauslosung am Freitag mit<br />
Jiri Vesely (Tschechien) eine machbare, aber<br />
nicht ungefährliche Erstrundenaufgabe. Für<br />
den weiteren Turnierverlauf ist Zverevs Auslosung<br />
vielversprechend. Hartist der Auftakt<br />
dagegen für Philipp Kohlschreiber:Ertrifft auf<br />
Titelverteidiger NovakDjokovic (Serbien).<br />
AP/PETER KLAUNZWE<br />
14 Deutsche: Es ist Kohlschreibers 13. Duell<br />
mit Djokovic, nur zwei davonhat er gewonnen,<br />
darunter eine Partie in diesem Jahr beim<br />
Masters in Indian Wells. Insgesamt stehen in<br />
Wimbledon je sieben deutsche Männer und<br />
Frauen in Runde eins. Die <strong>Berliner</strong>in Sabine<br />
Lisicki verpasste sechs Jahre nach ihrem Finaleinzug<br />
den Sprung ins Hauptfeld.<br />
Abisserl mehr Risiko<br />
ob diese Formel zeitgemäß ist und<br />
warum sie nur bei den Männern angewendet<br />
wird, aber noch ist sie im<br />
Dienst. Nachdem bei der Auslosung<br />
am Freitag herauskam, dass Federer<br />
und Nadal ohnehin im Halbfinale der<br />
unteren Hälfte gegeneinander spielen<br />
–sosie dann noch dabei sind –,<br />
kommt es nicht mehr darauf an, wer<br />
die Zwei und werdie Drei ist.<br />
Wohin mit Andy Murray?<br />
Zu den Neuigkeiten der 133. All England<br />
Championships gehört das betriebsbereite<br />
bewegliche Dach auf<br />
Court 1,wobei der Wetterbericht für<br />
die ersten Turniertage nicht so aussieht,<br />
als werde das Dach gebraucht.<br />
Eher wird die neue Regel genutzt.<br />
Nach dem Erkenntnissen vom Vorjahr<br />
mit dem zweitlängsten Spiel der<br />
Tennisgeschichte, jenen sechs Stunden<br />
und 36 Minuten im Halbfinale<br />
zwischen dem Südafrikaner Kevin<br />
Anderson und de Amerikaner John Isner<br />
inklusiveeines fünften Satzes von<br />
fast drei Stunden, fand Wimbledon,<br />
es sei an der Zeit für eine Veränderung.<br />
Jetzt wird beim Stand 12:12 im<br />
fünften Satz Tiebreak gespielt.<br />
Mindestens einen kniffligen Fall<br />
werden die Herrscher im grünen<br />
Reich lösen müssen: Wohin mit Andy<br />
Murray? Dessen Rückkehr, nur ein<br />
halbes Jahr nach einer Hüftoperation,<br />
bewegt die Tenniswelt. Murray wird<br />
bekanntlich nicht Einzel, sondern<br />
Doppel spielen –Partner ist der Franzose<br />
Pierre-Hugues Herbert –doch<br />
um den Rasen zu schonen, werden<br />
normalerweise erst ab Ende der erstenWoche<br />
auf dem CentreCourtoder<br />
Court 1 Doppel angesetzt, und so<br />
wirdesnicht ganz leicht werden, den<br />
passenden Rahmen für die mit allerlei<br />
Emotionen verzierte Rückkehr des<br />
Schotten zu finden.<br />
Das vielleicht spektakulärste Spiel<br />
der ersten Runde wird es bei den<br />
Frauen geben. Venus Williams, 39<br />
Jahre alt und damit die Älteste in der<br />
Einzelkonkurrenz, wurde gegen die<br />
Jüngste ausgelost, die 15 Jahre alte<br />
Cori Gauff. Die sieht ihr nicht nur<br />
ziemlich ähnlich, sondern gilt auch<br />
als eine der größten Hoffnungen des<br />
US-amerikanischen Tennis.<br />
Angelique Kerber, die Titelverteidigerin,<br />
wirdineinem deutschen Duell<br />
in der ersten Runde gegen Tatjana<br />
Maria spielen. Dass sie gut in Form<br />
ist, sieht man nach dem Auftritt auf<br />
Mallorca nun auch in Eastbourne,wo<br />
sie heute im Finale um den Titel spielen<br />
wird. Im zweiten Finale innerhalb<br />
einer Woche, kein schlechtes Zeichen.<br />
Vordem Heimrennen in Österreich erhöht Red Bull Racing den Druck, um an seine Erfolgsjahre anzuschließen<br />
Saftige Wiesen machen diese Bullen<br />
nicht satt. Vier Jahre dominierte<br />
Red Bull Racing die Formel 1.<br />
Von2010 bis einschließlich 2013 gewann<br />
das Team des österreichischen<br />
Milliardärs Dietrich Mateschitz die<br />
Fahrer-WM und die Konstrukteurs-<br />
WM. Es waren die Titeljahre von Sebastian<br />
Vettel. Die einstige Erfolgs-<br />
Partnerschaft ist längst Geschichte.<br />
Titel sind seitdem sowohl für Vettel<br />
bei Ferrari als auch für Red Bull ein<br />
Daueranliegen für die Zukunft.<br />
Die Gegenwart ist ernüchternd.<br />
Selbst wenn zum Heimspiel an den<br />
Grand-Prix-Tagen in der Steiermark<br />
200 000 Zuschauer erwartet werden<br />
und die Kulisse kaum schöner sein<br />
könnte. Seit 2014 darf Red Bull sein<br />
Heimspiel zelebrieren. Dank Mateschitz-Millionen<br />
wurde der frühere<br />
A1-Ring modernisiert. Die Zukunft<br />
ist offen: Laut Kleine <strong>Zeitung</strong> macht<br />
der Kurs „fast jährlich“ einen Verlust<br />
von30Millionen Euro.Daran würde<br />
auch ein Red-Bull-Sieg am Sonntag<br />
(15.10 Uhr/RTL, Sky) kaum etwas<br />
ändern.<br />
Auf die Frage, wie groß die<br />
Chance sei, den Heimerfolg aus dem<br />
Große Lücke: Max Verstappen wünscht sich Glück.<br />
Vorjahr zu wiederholen, antwortete<br />
der ansonsten forsche MaxVerstappen<br />
aus den Niederlanden: „Hm,<br />
nicht so groß, denke ich. Es ist ein<br />
bisschen schwierig. Wir brauchen<br />
ein wenig Glück.“ Glück wie es Verstappen<br />
vor einem Jahr hatte, weil<br />
beide Mercedes ausfielen, ist kein<br />
zuverlässiger Erfolgsfaktor. Ebensowenig<br />
das Wetter, auf das Red Bulls<br />
Motorsportberater im Kampf gegen<br />
GETTY IMAGES/THOMPSON<br />
den seit 2014 tonangebenden Mercedes<br />
mit Champion Lewis Hamilton<br />
und Ferrari setzt. „Aus eigener<br />
Kraft können wir es nicht gewinnen,<br />
aber es gibt Umstände wie diese unglaubliche<br />
Temperatur“, sagte Helmut<br />
Marko. Der76-Jährige bildet mit<br />
Teamchef Christian Horner, 45, das<br />
Führungsduo des Teams.<br />
59 Siege feierte Red Bull unter ihrerLeitung<br />
seit dem Einstieg zur Sai-<br />
son 2005. 163 Podiumsplätze waren<br />
es insgesamt, dazu kommen 60 Pole<br />
Positionen. Die meisten fielen in die<br />
Titel-Ära. Nur ein bisschen mitspielen<br />
entspricht aber nicht dem Anspruch<br />
von Red Bull. Nach den ausbleibenden<br />
Erfolgen kündigte das<br />
Team die einst so erfolgreiche Partnerschaft<br />
mit Motorlieferant Renault<br />
auf –begleitet von scharfer und öffentlicher<br />
Kritik an den Franzosen.<br />
In diesem Jahr fährtdas Team mit<br />
Antrieben von Honda. Ein Sieg gelang<br />
noch nicht. „Wir versuchen<br />
jetzt, mit unseren japanischen Partnern<br />
ein bisserl mehr Risiko einzugehen.<br />
Dasist halt schwierig, die haben<br />
eine andere Kultur, eine andere<br />
Denkungsweise“, meint Marko.<br />
Druck macht er gern. Auch Verstappens<br />
Kollege PierreGasly bekam das<br />
vor dem Heimrennen zu spüren.<br />
Nichts von Idylle grasender Kühe,<br />
sondern nackte Zahlen. 37 Punkte<br />
holte der 23 Jahrealte Franzose Gasly<br />
bislang, Verstappen steht bei 100.<br />
Gaslys Rückstand sei „nicht zu akzeptieren“,<br />
meinte Marko. DieLücke<br />
vonRed Bull auf Mercedes allerdings<br />
wohl auch nicht. (dpa)<br />
NACHRICHTEN<br />
Losglück für<br />
deutsche Handballer<br />
HANDBALL. DerWM-Vierte<br />
Deutschland hat bei der EM 2020 in<br />
Norwegen, Österreich und Schweden<br />
eine leichte Vorrundenaufgabe<br />
erhalten. DasTeam trifft in der<br />
Gruppe CinTrondheim auf Titelverteidiger<br />
Spanien, Lettland und die<br />
Niederlande.<br />
Ludwig/Kozuch starten mit<br />
Sieg in die Heim-WM<br />
BEACHVOLLEYBALL. Titelverteidigerin<br />
LauraLudwig ist mit ihrer Partnerin<br />
Margareta Kozuch mit einem<br />
Sieg in die Heim-WM gestartet. Das<br />
Hamburger Duoschlug am Freitag<br />
in ihrer Wahlheimat Hamburgim<br />
ersten Gruppenspiel das US-amerikanische<br />
Team Kelley Larsen und<br />
Emily Stockman mit 2:0 (21.19,<br />
21:15). Damit gehen OlympiasiegerinLudwig,<br />
die seit dem Karriere-<br />
Ende ihrer langjährigen Partnerin<br />
Kira Walkenhorst seit Jahresbeginn<br />
mit der 336-maligen Hallen-Nationalspielerin<br />
Kozuch ein Team bildet,<br />
mit neuem Selbstbewusstsein ins<br />
zweite Spiel am Sonntagabend gegen<br />
das brasilianische Topteam MariaAntonelli/Carol.<br />
Degenkolb nicht für die Tour<br />
de France nominiert<br />
RADSPORT. John Degenkolb wird<br />
nicht an der 106. Tour de France an<br />
den Startgehen. Wieder 30 Jahrealte<br />
Klassikerspezialist aus Oberursel auf<br />
seinem Instagram-Account mitteilte,wolle<br />
sich sein US-amerikanisches<br />
Trek-Segafredo-Team auf die<br />
Gesamtwertung und somit auf die<br />
komplette Unterstützung des Australiers<br />
Richie Portekonzentrieren.<br />
An diesem Sonntag wirdder gebürtige<br />
Thüringer bei den deutschen<br />
Meisterschaften auf dem Sachsenring<br />
um das Trikot mit dem schwarzrot-goldenen<br />
Brustring kämpfen.<br />
MVP Antetokounmpo spielt<br />
bei der WM mit<br />
BASKETBALL. DieWeltmeisterschaft<br />
in China (31. August bis 15. September)<br />
ist um eine große Attraktion reicher.Giannis<br />
Antetokounmpo,<br />
„MVP“ (wertvollster Spieler) der abgelaufenen<br />
NBA-Saison, bestätigte<br />
am Freitag seine Teilnahme für Griechenland.<br />
„Ich will dortsein und<br />
meiner Mannschaft helfen, Großes<br />
zu erreichen“, sagte der 24 Jahrealte<br />
Ausnahmespieler vonden Milwaukee<br />
Bucks.Griechenland spielt in der<br />
Gruppe Fgegen Brasilien, Neuseeland<br />
und Montenegro. Deutschland<br />
spielt in der Gruppe G, Titelverteidiger<br />
ist Spanien.<br />
BR Volleys starten bei den<br />
Netzhoppersindie Saison<br />
VOLLEYBALL. Laut dem Spielplan<br />
der Bundesliga startet der deutsche<br />
Meister BR Volleys die neue Saison<br />
mit dem Derbybei den Netzhoppers<br />
in Königs Wusterhausen am 12. Oktober,bevor<br />
die <strong>Berliner</strong> am 15. Oktober<br />
beim Heimauftakt gegen die<br />
Grizzlys Giesen erstmals in der Max-<br />
Schmeling-Halle aufschlagen.<br />
Fünfkämpferin Schleu bei<br />
Weltcup-Finale auf Platz drei<br />
MODERNER FÜNFKAMPF.Annika<br />
Schleu (Spandau) hat beimWeltcup-<br />
Finale der Modernen Fünfkämpfer<br />
in Tokio einen starken dritten Platz<br />
belegt. Die29-Jährige musste sich<br />
beim Testwettkampf für die Spiele<br />
im kommenden Jahr nur London-<br />
Olympiasiegerin LauraAsadauskaite<br />
(Litauen) und der Olympiazweiten<br />
Elodie Clouvel geschlagen geben.<br />
Am Sonnabend findet das Finale der<br />
Männer statt. DieSieger der Einzelwettbewerbe<br />
erhalten einen Quotenplatz<br />
für Olympia 2020.
22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Schnürtihre Schuhe, um nun endlich bei der WM einzugreifen: Dzenifer Marozsan<br />
DPA/SEBASTIAN GOLLNOW<br />
Gespenst an der Vilaine<br />
Deutschlands Fußballerinnen erwarten im WM-Viertelfinale gegen Schweden Dzsenifer Marozsan zurück –und damit auch Spielwitz und Kreativität<br />
VonFrank Hellmann, Rennes<br />
Die Zeiten reichen bis ins<br />
Mittelalter zurück, dass<br />
der Fluss Vilaine für die<br />
Bretagne eine wichtige<br />
Rolle spielte,umWaren aus dem Golf<br />
von Biskaya bis hinauf nach Rennes<br />
zu transportieren. Trotzdem ist sein<br />
Wert mit den angrenzenden Gewässern<br />
auch heute für die bretonische<br />
Hauptstadt nicht zu unterschätzen,<br />
denn nur hier findet sich noch ein<br />
wenig Abkühlung von der Sommerhitze,<br />
die mittlerweile auch Frankreichs<br />
Norden in den Klammergriff<br />
genommen hat.<br />
Direkt an diesem Fluss liegt der<br />
Roazhon Park,indem nun der wichtigsteWM-Härtetest<br />
für die deutsche<br />
Frauen-Nationalmannschaft mit<br />
dem Viertelfinale gegen Schweden<br />
(Sonnabend 18.30 Uhr/ ARD) steigt.<br />
Während der einwöchigen Pause<br />
seit dem Achtelfinale –soviel wie bei<br />
keinem anderenTeilnehmer desTurniers<br />
–ist die Anspannung genauso<br />
gestiegen wie die Temperaturanzeige.Trotzdem<br />
will Bundestrainerin<br />
Martina Voss-Tecklenburg den langen<br />
Vorlauf nicht missen: „Weil wir<br />
zu Kräften kommen konnten. Wir<br />
haben einen Schwerpunkt gesetzt<br />
im technisch-taktischen Bereich.“<br />
Die51-Jährige erwartet ein„Spiel auf<br />
Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten<br />
entscheiden können.“ Oder einfach<br />
die größereHitzebeständigkeit.<br />
In der Heimstätte des französischen<br />
Pokalsiegers Stade Rennes findet<br />
der ewige Klassiker des Frauenfußballs<br />
statt, die aus deutscher Sicht<br />
fast immer einen guten Ausgang<br />
nahmen: 20 von28Begegnungen hat<br />
die stolze Frauenfußball-Nation aus<br />
Skandinavien verloren. Die letzte<br />
deutsche Turnier-Niederlage reicht<br />
bis zur WM 1995 zurück (2:3). Zur<br />
Vertreibung des Fluchs hat sich der<br />
Ministerpräsident Stefan Löfven eingeschaltet,<br />
die <strong>Zeitung</strong> „Aftonbladet“<br />
den deutschen Werbespot verspottet<br />
und die Anführerin Caroline<br />
Seger angekündigt, „die ewige Geschichte<br />
umzuschreiben“.<br />
Positiver Abnabelungseffekt<br />
Für den zweifachen Weltmeister und<br />
Olympiasieger Deutschland hängt<br />
zu Beginn der Amtszeit von Voss-<br />
Tecklenburg an diesem europäischen<br />
K.-o.-Duell die Qualifikation<br />
für die Olympia 2020. Druckempfindet<br />
die Duisburgerin deshalb nicht:<br />
„Ich vertraue dieser Mannschaft, die<br />
Charakter, Leidenschaft und Wille<br />
kennzeichnet.“ Und weniger Kreativität,<br />
Technik und Spielwitz. Alles<br />
Komponenten, die Dzsenifer Marozsan<br />
verkörpert. Doch alle Planspiele<br />
mit der Titelsammlerin von Olympique<br />
Lyon waren nach ihrem Bruch<br />
der Mittelzehe des linken Fußes im<br />
Auftaktspiel gegen China (1:0)<br />
durchkreuzt, ehe die WM so richtig<br />
begann. Die Rückkehr soll nun am<br />
DEUTSCHLAND Schult<br />
Gwinn Doorsoun Hegering Schweers<br />
Magull<br />
Leupolz<br />
Huth Marozsan Däbritz<br />
Popp<br />
Rolfö<br />
Blackstenius Jakobsson<br />
Seger<br />
Asllani Rubensson<br />
Eriksson Sembrant Fischer<br />
Glas<br />
Lindahl<br />
VoraussichtlicheAufstellung<br />
SCHWEDEN<br />
Schiedsrichterin: Stephanie Frappart(Frankreich)<br />
BLZ/GALANTY; QUELLE: DPA<br />
selben Orterfolgen, wo sich das Malheur<br />
ereignete.AmTag vordem Spiel<br />
sagte Voss-Tecklenburg: „Dzsenifer<br />
wird spielen können. Wir werden<br />
noch entscheiden, ob vonBeginn an<br />
oder im Laufe des Spiels.“<br />
Die deutsche Spielmacherin gilt<br />
als das personifizierte schwedische<br />
Schreckgespenst. Bei der EM 2013<br />
im Halbfinale (0:1) gab sie für den<br />
Gastgeber die Spaßbremse,als sie in<br />
Göteborgden Ball entschlossen über<br />
die Linie grätschte.Dass sie es viel filigraner<br />
kann, zeigte sie danach: Im<br />
WM-Achtelfinale 2015 (1:4) im kanadischen<br />
Ottawa erzielte sie ihr erstes<br />
WM-Tor, und sie war im Finale des<br />
Olympischen Fußballturniers (2:1)<br />
die Matchwinnerin, als sie in Rio de<br />
Janeirobei beiden Treffernihren feinen<br />
FußimSpiel hatte.Allein mit ihrerPräsenz<br />
beschwörtsie beim Gegner<br />
die Geister der Vergangenheit.<br />
Vermutlich ist der Platz auf der<br />
Bank für die 27-Jährige trotzdem zunächst<br />
der bessere. Denn die deutsche<br />
Mannschaft hat ohne die<br />
„Spiel-Figur“ (Kicker) einen Emanzipationsprozess<br />
hinbekommen.<br />
Deutschland gewann zwar keine<br />
Schönheitspreise, aber ohne Gegentor.<br />
Nia Künzer, die im WM-Finale<br />
2003 gegen Schweden das Golden<br />
Goal köpfte und als ARD-Expertin<br />
auch dieses Turnier intensiv verfolgt,<br />
hat einen positiven Abnabelungseffekt<br />
beobachtet. „Vorher hat sich alles<br />
auf Dzsenifer Marozsan konzentriert,<br />
weil sie im Moment auch eine<br />
der besten Spielerinnen der Welt ist,<br />
jetzt schaffen sie es tatsächlich, das<br />
als Team aufzufangen.“<br />
Die Trainerin muss abwägen, ob<br />
sie schon alles wieder auf ihre Edeltechnikerin<br />
ablädt. Nicht das vor jedem<br />
Spiel ausgerufene „Allez maximal“,<br />
sondern „alle Bälle zu Maro“<br />
schien das Motto zu lauten. „Gefühlt<br />
kann man sie in jeder Situation anspielen.<br />
Dass siemit einer Aktion ein<br />
Spiel entscheidet, hat sie schon öfter<br />
gezeigt“, sagt Abwehrchefin Marina<br />
Hegering. Aber Torhüterin Almuth<br />
Schult sieht auch ein Wagnis, wenn<br />
jetzt schon zu viel Druck der Nummer<br />
zehn laste. „Es ist was anderes,<br />
wenn man so lange nicht durchgängig<br />
trainieren kann. Wir freuen uns,<br />
wenn sie auf dem Platz steht. Aber<br />
wir wollen als Mannschaft 90 Minuten<br />
eine tolle Leistung zeigen –ob<br />
mit Dzseni oder ohne.“<br />
Vielleicht reicht es bei Marozsan<br />
sogar, nach 120 strapaziösen Minuten<br />
humpelnd im Elfmeterschießen<br />
zu verwandeln. Damit hat sie vorvier<br />
Jahren gute Erfahrungen im gewonnenen<br />
WM-Viertelfinale gegen<br />
Frankreich gemacht. Viel mehr ließ<br />
ein malader Fußdamals nicht zu.<br />
FrankHellmann<br />
sieht eineTrainerin voreinen<br />
schwierigen Entscheidung.<br />
Die Geschichte einer späten Liebe<br />
Die Italiener entdecken dank der überzeugenden Auftritte des Nationalteams bei der WM in Frankreich den Frauenfußball für sich<br />
VonFrank Hellmann, Valenciennes<br />
Das Bistrot de Charles in Valenciennes<br />
bietet an Spieltagen<br />
dieser Frauen-Weltmeisterschaft<br />
eine beliebte Begegnungsstätte vor<br />
Fußballspielen im Stade du Hainaut:<br />
Den Kreisverkehr passiert jeder, der<br />
in das rote getünchte Heimstadion<br />
des französischen Zweitligisten FC<br />
Valenciennes gelangen will. An der<br />
Backsteinfassade hängen fein säuberlich<br />
die Flaggen jener Nationen,<br />
die in der Vorrunde hier schon gespielt<br />
haben: Italien und Australien,<br />
Spanien und Deutschland, Kamerun,<br />
Niederlande und Brasilien.<br />
Nun kehren zum WM-Viertelfinale<br />
Niederlande gegen Italien<br />
(Sonnabend 15 Uhr/ ARD) zwei jener<br />
Nation zurück, was in einem Fall<br />
doch überrascht: Italien hat 20 Jahre<br />
nicht bei einer Frauen-WM mitgespielt,<br />
jetzt schreiben Le Azzurre auf<br />
einmal die Geschichte einer späten<br />
Liebe: eine seit Ewigkeiten ganz auf<br />
den Männerfußball gepolte Nation<br />
vonihren Vorzüge zu überzeugen.<br />
Als die Italienerinnen bei der<br />
Frauen-EM 2013 ein Viertelfinale gegen<br />
die deutschen Fußballerinnen<br />
bestritten, schickte die La Gazzetta<br />
dello Sport erst nach der Vorrunde<br />
den ersten italienischen Reporter,<br />
der damals schweißgebadet und verspätet<br />
zur Pressekonferenz im südschwedischen<br />
Växjö erschien. Doch<br />
mittlerweile schmelzen die Vorbe-<br />
halte gegen ein Frauenturnier<br />
wie das teure<br />
Speiseeis in den Gassen<br />
einer französischen<br />
Fußgängerzone.<br />
Der Sender RAI Uno<br />
vermeldet Rekordquoten.<br />
Beim Gruppenspiel<br />
gegen Brasilien<br />
(0:1), inklusive Pay-TV,<br />
schauten schon 7,3<br />
Millionen Landsleute<br />
zu, was Stürmerin Cristiana<br />
Girelli gar nicht<br />
fassen konnte. Bereits<br />
nach ihrem Dreierpack gegen Jamaika<br />
(5:0) erschien die 29-Jährige<br />
auf Titelseiten von Tageszeitungen,<br />
die zuvor für sie –wenn überhaupt –<br />
Plötzlich im Mittelpunkt:<br />
Cristiana Girelli<br />
DPA/SECO<br />
nur die letzte Meldung<br />
übrig hatten.<br />
„Die mediale Aufmerksamkeit,<br />
die wir<br />
bekommen, ist vonunschätzbarem<br />
Wert“,<br />
glaubt die Stürmerin<br />
Girelli vonJuventus Turin,<br />
die ja schon im<br />
Liga-Alltag ein Erweckungserlebnis<br />
hatte.<br />
Zum Spitzenspiel gegen<br />
den AC Florenz<br />
strömten auf einmal<br />
39 000 in jenes Stadion,<br />
in dem sonst Cristiano Ronaldo auftritt.<br />
Immer mehr Vereine ziehen<br />
mit. Der ACMailand, die AS Rom.<br />
Spielerberater bekommen Anrufe,<br />
was es denn kostet, eine deutsche<br />
Nationalspielerin zu verpflichten.<br />
Nun wird esnoch dauern, bis diese<br />
wirklich über die Alpen ziehen, wie<br />
einst in den Neunzigerjahren deutsche<br />
Männer,aber die Signalwirkung<br />
ist nicht zu unterschätzen.<br />
Trainerin Milena Bertolini spürt,<br />
dass sich nach dem souverän verwalteten<br />
2:0 im Achtelfinale gegen<br />
China –ein Tagnach ihrem 53. Geburtstag<br />
–eine ganz große Tür aufgehen<br />
würde, sollte es bis ins Halbfinale,<br />
und dann vielleicht wieder gegen<br />
Deutschland gehen. Europameister<br />
Niederlande ist individuell<br />
sicher besser besetzt, aber das taktische<br />
Geschick ihrer Spielerinnen<br />
nicht zu unterschätzen „Eine solide,<br />
sichere Defensive ist ein wichtiger<br />
Aspekt im Fußball“, sagt die Trainerin.<br />
Sollte heißen: Lieke Martens<br />
oder Vivianne Miedema, ihr müsst<br />
euch was einfallen lassen.<br />
Damit spannt sich die Verbindung<br />
zu jenem Fußballlehrer,der bei<br />
der EM 2013 noch auf der Trainerbank<br />
saß: Antonio Cabrini, ein Weltmeister<br />
aus der Verteidigung von<br />
1982. Cabrini schien das Amt auch<br />
deshalb ganz gerne zu bekleiden,<br />
weil er seinen Job recht ungestört<br />
ausüben konnte.Vor allem ohne jeglichen<br />
Medienrummel. Nach einer<br />
0:1-Niederlage gegen Deutschland<br />
zog übrigens auch die bekannteste<br />
italienische Sportgazette ihreneinzigen<br />
Mann schnell wieder ab.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 23 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Jesus<br />
sei<br />
Dank<br />
Brasilien steht im Halbfinale<br />
der Copa América<br />
Erwar in den vergangenen Tagen<br />
missmutig gewesen, dieser Gabriel<br />
Jesus. Seine brasilianischen<br />
Teamkollegen sahen, dass sich der<br />
Stürmer vonManchester City plagte,<br />
sich den Kopf zerbrach. Sein verschossener<br />
Elfmeter in der Gruppenphase<br />
der Copa América beim<br />
Stand von 5:0 der Brasilianer gegen<br />
Peru hatte ihn beschäftigt. Tagelang.<br />
Er dachte an Rücktritt. Aber Teamkameraden<br />
wie Kapitän Dani Alves,wie<br />
Thiago oder Tite redeten ihm gut zu,<br />
hielten ihn davon ab,bauten ihn auf.<br />
Schließlich schickte auch Dona<br />
Vera aus der Favela Jardim Peri in São<br />
Paulo, woGabriel Jesus als Jugendlicher<br />
die Nachmittage auf den Sandplätzen<br />
des benachbarten Militärgefängnisses<br />
beim Kicken verbrachte,<br />
eine aufmunternde Nachricht an ihrenSohn.<br />
Derhatte schließlich nicht<br />
nur die Elfmeterchance im letzten<br />
Gruppenspiel verpasst, sondern in<br />
den vergangenen neun Turnierspielen<br />
der Brasilianer, fünf bei der WM,<br />
plus vier bei der Copa América –also<br />
alles in allem mehr als 600 Minuten –<br />
kein Tormehr erzielt. Und das, obwohl<br />
er mit 16 Treffern noch immer<br />
der beste Torschütze inder Ära von<br />
Nationaltrainer Tite ist.<br />
Tja, und dann gab es dieses Elfmeterschießen<br />
in Porto Alegre, ausgerechnet<br />
gegen Paraguay. Nach 90<br />
Minuten hatte es 0:0 gestanden.<br />
Trotz 70 Prozent Ballbesitz für Brasilien,<br />
trotz 25 Torschüssen, trotz 40<br />
Minuten in Überzahl, da Paraguays<br />
Innenverteidiger Fabian Balbuena in<br />
der 58. Minute für eine Notbremse<br />
die Rote Karte gesehen hatte. Eine<br />
Verlängerung sieht das Copa-Reglement<br />
erst ab dem Halbfinale vor.<br />
So eine Erleichterung: Torhüter Alisson<br />
mit Gabriel Jesus im Arm. AFP/JUAN MABROMATA<br />
Gegen Paraguay war Brasilien jeweils<br />
im Viertelfinale 2011 und 2015<br />
jeweils nach Elfmeterschießen ausgeschieden.<br />
Auch dieses Mal würde<br />
der Sieger im Copa-Halbfinale stehen.<br />
Auf dem Platz fragte Brasiliens<br />
Assistenztrainer Cleber Xavier auf<br />
Geheiß von Trainer Tite, wer es sich<br />
zutrauen würde, gegen Paraguays<br />
Torhüter Gatito Fernández anzutreten.<br />
Und: Gabriel Jesus meldete sich.<br />
Im Roulette schnappte sich Brasiliens<br />
Torhüter Alisson Becker von<br />
Champions-League-Sieger FC Liverpool<br />
Paraguays ersten Schuss von<br />
Gustavo Gomez. Dann schossen der<br />
frühere Hoffenheimer Roberto Firmino<br />
auf brasilianischer Seite und<br />
Derlis Gonzalez für Paraguay neben<br />
das Tor. Gabriel Jesus sagte,ersei zuversichtlich<br />
gewesen, den Ball auf<br />
seine Art zuschießen: ruhig und gefühlskalt.<br />
Und wirklich: Er versetzte<br />
Paraguays Torwart Fernández, Gatito,<br />
das Kätzchen, sprang in die falsche<br />
Ecke. Brasilien gewann das Elfmeterschießen<br />
4:3, Jesus sei Dank.<br />
Das Halbfinale der Südamerika-<br />
Meisterschaft steht am Dienstag im<br />
Mineirão-Stadion von Belo Horizonte<br />
statt. Dort, wo die Selecão vor<br />
fünf Jahren bei derWM mit einem 1:7<br />
von Deutschland in der Vorschlussrunde<br />
gedemütigt worden war. Dieser<br />
Makel soll nun gegen den Sieger<br />
des Viertelfinales zwischen Argentinien<br />
und Venezuela (nach Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe) überdeckt<br />
werden. (kah. mit sid)<br />
Kniff in der Rhetorik<br />
U21-Trainer Stefan Kuntz will den EM-Titel mit seinem Team nicht verteidigen, sondern erobern<br />
VonTobias Schächter,Bologna<br />
Nadiem Amiridribbelte in<br />
der Mixed-Zone von einem<br />
Reporter zum<br />
nächsten. Schließlich<br />
tauchte der Offensivspieler der TSG<br />
Hoffenheim vordem Pulk deutscher<br />
Journalisten auf, es herrschten kurz<br />
vor22Uhr noch fast 40 Grad im Stadion<br />
vonBologna. Aber Amiriwirkte<br />
frisch. Es war ja auch genau jener<br />
Moment, auf den er seit sieben Wochen<br />
hingearbeitet hatte. Damals<br />
hatte er sich im Bundesligaspiel gegen<br />
Bremen einen Außenbandriss<br />
im linken Knöchel zugezogen, seine<br />
Teilnahme an der U21-EM in Italien<br />
schien in Gefahr zu sein. Doch in der<br />
Donnerstagnacht war er gefragt,<br />
nach dem 4:2-Sieg der Deutschen im<br />
Halbfinale gegen Rumänen.<br />
Amiri hatte ebenso zwei Tore erzielt<br />
wie der Freiburger Stürmer Luca<br />
Waldschmidt und ist nun neben<br />
Mahmoud Dahoud, Timo Baumgartl<br />
und Levin Öztunali einer von vier<br />
Spielern imKader, die zum zweiten<br />
Mal inSerie den EM-Titel gewinnen<br />
können.Wievor zwei Jahren in Polen<br />
heißt der Finalgegner am Sonntag in<br />
Udine um 20.45 Uhr Spanien. Trainer<br />
Stefan Kuntz hatte vor dem Turnier<br />
mit einem rhetorischen Kniff<br />
seine Spieler motiviert: „Wir wollen<br />
den Titel nicht verteidigen, sondern<br />
erobern.“ DieSpanier,die im Semifinale<br />
Frankreich 4:1 bezwangen, werden<br />
das Endspiel wohl genau mit<br />
dieser Einstellung angehen.<br />
Wie ein Hundertmeterläufer<br />
Für Amiriwar es in Bologna der erste<br />
Turnier-Einsatz von Anfang an,<br />
nachdem er zunächst dem Augsburger<br />
Marco Richter den Vortritt hatte<br />
lassen müssen. Richter überragte die<br />
ersten beiden Spiele, verletzte sich<br />
dann, während Amiri von Trainer<br />
Kuntz immer wieder längere Spielpraxis<br />
bekam. Gegen Rumänien war<br />
Amiridann topfit und der beste Spieler<br />
im weißen Trikot.<br />
Das1:0 (17.) erzielte er mit einem<br />
beherzten Schuss nach einem Antritt<br />
aus dem Mittelfeld –und in der<br />
Nachspielzeit traf er wie Luca Waldschmidt<br />
kurz davor (87.): per Freistoß.<br />
Danach zog Amiri trotz der<br />
Hitze noch mal einen Sprint an wie<br />
ein Hunderterläufer.„Ichwar eigentlich<br />
tot, aber dann hatte ich so viel<br />
Kraft, das waren einfach Emotionen<br />
pur“, erzählte Amiri: „Der Trainer<br />
wollte mich auswechseln, aber ich<br />
habe gesagt, nee, lass mich drin. Ich<br />
wollte unbedingt schießen.“<br />
Motivator und Matchwinner:Trainer Stefan Kuntz gratuliertNadiem Amiri. ZUMA/M. CIAMBELLI<br />
DEUTSCHLANDS PFLICHTSPIELBILANZ GEGEN SPANIEN<br />
7<br />
Mal standen sich die<br />
U21-Nationalteams von<br />
Spanien und Deutschland<br />
bisher gegenüber.<br />
2017<br />
gewann Deutschland im EM-<br />
Finale in Krakau durch ein<br />
Tordes früheren Herthaners<br />
Mitchell Weiser mit 1:0.<br />
Party auf Video<br />
4<br />
Mal siegten allerdings die<br />
Spanier,zudem gabeszwischen<br />
den Nachwuchsteams<br />
beider Länder ein Remis.<br />
Überschwänglich ist auch die Art,<br />
wie Amiri Fußball spielt. Wobei: Das<br />
Spiel des 22 Jahre jungen Technikers<br />
ist erwachsener geworden, er weiß<br />
jetzt viel besser, wann er abspielen<br />
soll, wann er dribbeln kann. Eine<br />
Lehre, die er in Hoffenheim bei Trainer<br />
Julian Nagelsmann, gezogen hat.<br />
„Die Bolzplatzmentalität aber lasse<br />
ich mir nicht austreiben“, betont<br />
Amiri, der A-Nationalspieler werden<br />
und regelmäßig Champions League<br />
spielen will. Sein Verbleib in Hoffenheim<br />
bei einer angeblichen Ausstiegsklausel<br />
von 14Millionen Euro<br />
in seinem Vertragist nicht sicher.<br />
„Bolzplatzmentalität“ ist übrigens<br />
eines jener Stichworte, die im<br />
Zentrum der Neujustierung der Talenteausbildung<br />
beim DFB stehen.<br />
In der aktuellen U21-Auswahl kicken<br />
noch Bolzplatztypen wie Amiri und<br />
Waldschmidt (siehe Text unten).<br />
Und inTimo Werner, Thilo Kehrer,<br />
Julian Brandt, KaiHavertz und Leroy<br />
Sané dribbelten sich bereits noch in<br />
der U21 spielberechtigte Großtalente<br />
in der A- Nationalmannschaft<br />
fest. In der Euphorie nach dem abermaligen<br />
Finaleinzug meinte DFB-Vizepräsident<br />
Dr. Reinhard Rauball<br />
dann auch: „An allen Ecken und<br />
Ende hörtman, dass es nicht gut bestellt<br />
sei um den deutschen Nachwuchs.<br />
Diese Mannschaft hat das<br />
heute widerlegt.“<br />
Emotionale Ansprache<br />
Die aktuelle U21 beweist in Italien<br />
aber nicht nur Kreativität. Fast alle<br />
Spieler sind gestandene Bundesligaprofis,<br />
Amiri etwa absolvierte schon<br />
105 Erstligaspiele. Diese Erfahrung<br />
aus der Bundesliga gab im Glutofen<br />
von Bologna den Ausschlag für den<br />
Erfolg gegen zunächst überlegene,<br />
dann kraftlose Rumänen. Trainer<br />
Kuntz reißt die jungen Spieler mit. In<br />
der Halbzeit, erzählte Amiri, habe<br />
der Trainer eine sehr, sehr emotionale<br />
Ansprache gehalten, die Mannschaft<br />
sehr hart angepackt: „Das hat<br />
uns gutgetan, das hat uns gepuscht.“<br />
Kuntz gibt jedem das Gefühl,<br />
wichtig zu sein. Nach dem Sieg gegen<br />
Rumänien umarmte der frühere<br />
Nationalspieler lange den Neu-<strong>Berliner</strong><br />
Eduard Löwen, der nicht zum<br />
Einsatz gekommen war. Oder: Nach<br />
Amiris Verletzung schrieb Kuntz<br />
dem gebürtigen Ludwigshafener<br />
und Sohn afghanischer Eltern noch<br />
im Stadion eine Nachricht, in der er<br />
ihm mitteilte,erbaue auf ihn bei der<br />
EM. Die Spieler danken Kuntz dessen<br />
Vertrauen, in dem sie sich immer<br />
wieder neu überwinden.<br />
Luca Waldschmidt stellt den Rekord als EM-Torschütze ein und verpasst die Siegesfeier im Mannschaftsbus<br />
Luca Waldschmidt saß noch immer<br />
im Stadion von Bologna, als<br />
im deutschen Mannschaftsbus die<br />
Party abging. Der neue EM-Rekordtorschütze<br />
verpasste nach dem Einzug<br />
ins Finale wegen einer Dopingprobe<br />
sowohl die Feier in der Kabine<br />
als auch die nächtliche Rückfahrt in<br />
Richtung Udine. „Das schmerzt<br />
schon ein bisschen. Vielleicht bekomme<br />
ich ja ein paar Videos aufs<br />
Handy geschickt“, sagte Waldschmidt,<br />
der in einem Minibus die<br />
drei Stunden nach Fagagna absaß.<br />
Dabei war es Waldschmidt, der<br />
die Partynacht erst ermöglicht hatte.<br />
Wieder einmal. Beim 4:2 (1:2) gegen<br />
Rumänien erzielte er einen Doppelpack<br />
und steht nun bei sieben Turnier-Toren<br />
aus vier Spielen. Damit<br />
stellte er den Rekord des Schweden<br />
Marcus Berg aus dem Jahr 2009<br />
schon vor dem Finale am Sonntag<br />
gegen Spanien (20.45 Uhr/ARD) ein.<br />
„Klar ist das schön. Aber der Titel für<br />
die gesamte Mannschaft steht über<br />
allem“, sagte er bescheiden.<br />
Schon jetzt steht aber fest, dass<br />
bei der Suche nach dem besten Spieler<br />
des Turniers kein Weg an dem<br />
Trifft gegen Rumänien im Doppelpack: Luca Waldschmidt<br />
Stürmer des SC Freiburg vorbei führen<br />
wird. Den bisherigen deutschen<br />
Rekordschützen Pierre Littbarski<br />
(sechs Tore 1982) hat er bereits überholt.<br />
„Diesen Rekord hat er sich redlich<br />
verdient. Es freut mich für den<br />
Jungen“, sagte Littbarski. Und jetzt?<br />
Noch ein Treffer gegen Spanien, und<br />
Waldschmidt lässt auch Marcus Berg<br />
hinter sich und schnappt sich die alleinige<br />
Bestmarke. „Jetzt soll Luca<br />
GETTY IMAGES/ALESSANDRO SABATTINI<br />
sich auch den richtigen Rekord holen“,<br />
sagte Littbarski.<br />
Bei seinem Verein SC Freiburg<br />
nahm man die Leistungen „mit großer<br />
Freude“ wahr und blickte einem<br />
möglichen Interesse großer Klubs<br />
gelassen entgegen. „Wir können natürlich<br />
nicht verhindern, dass andere<br />
Vereine auf ihn aufmerksam<br />
werden und sich aufgrund der guten<br />
Auftritte mit ihm beschäftigen“,<br />
sagte Sportvorstand Jochen Saier:<br />
„Inhaltlich ist es für beide Seiten<br />
richtig, den gemeinsamen Wegfortzusetzen,<br />
um die gute Entwicklung<br />
weiter voranzutreiben und zu stabilisieren.“<br />
Es ist kein Wunder, dass Waldschmidt<br />
international längst gefragt<br />
ist. Als er lange nach Schlusspfiff<br />
endlich die Dopingprobe erledigt<br />
hatte, wartete ein italienischer Journalist,<br />
der den verdutzten DFB-Spieler<br />
nach Ferrari, Michael Schumacher<br />
und sogar Valentino Rossi befragte.<br />
Schließlich heißt Luca Waldschmidt<br />
laut Pass mit Vornamen<br />
Gian-Luca, was ziemlich italienisch<br />
klingt. „Ja, mein Name ist eigentlich<br />
Gian-Luca. Aber das sagt keiner zu<br />
mir.Auch nicht meine Mutter,wenn<br />
sie sauer ist. Ich glaube, der Name<br />
hat meinen Eltern einfach gefallen“,<br />
sagte Waldschmidt. Also keine italienischen<br />
Spuren in der Familie –der<br />
Reporter zogsich enttäuscht zurück.<br />
Damit durfte auch Waldschmidt<br />
die Heimreise antreten. „Ich hoffe,<br />
dass wir Sonntag noch mal einen<br />
Grund haben, die Kabine auseinander<br />
zu nehmen“, sagte er. (sid)<br />
Fußball<br />
Frauen, WM in Frankreich<br />
Viertelfinale:<br />
Norwegen -England 0:3 (0:2)<br />
Frankreich -USA<br />
Italien -Niederlande<br />
Sa., 15.00 Uhr<br />
Deutschland -Schweden Sa., 18.30 Uhr<br />
Finale:<br />
FUSSBALL<br />
Cas schließt den AC Mailand<br />
vom Europapokal aus<br />
MAILAND.Der AC Mailand ist wegen<br />
Verstößen gegen das Financial<br />
Fair Play für die kommende Saison<br />
aus dem Europapokal ausgeschlossen<br />
worden. Dasentschied der Internationale<br />
Sportgerichtshof (Cas) am<br />
Freitag. Milan hatte in der vergangenen<br />
Saison den fünften Platz belegt<br />
und wärefür die Europa League<br />
spielberechtigt gewesen. DerKlub<br />
akzeptierte in einer Stellungnahme<br />
die Strafe,auch wenn es traurig sei,<br />
dass die Fans den Klub nächste Saison<br />
nicht im Europacup sehen können.<br />
Es sei die Folge aus den Verfehlungen<br />
der vorherigen Klubführung.<br />
PSG verlängertVertrag<br />
mit Ausrüster Nikebis 2032<br />
PARIS. Derfranzösische Meister ParisSaint-Germain<br />
und der US-Sportartikelhersteller<br />
Nike haben ihreZusammenarbeit<br />
langfristig verlängert.<br />
Wieder Klub des deutschen Trainers<br />
Thomas Tuchel am Freitag bekannt<br />
gab,unterschrieben beide Parteien<br />
einen neuen Vertragbis 2032. PSG<br />
bezeichnete die Vereinbarung als<br />
„größten Sponsorendeal in der Geschichte<br />
des Klubs“, nannte aber<br />
keine Zahlen. Medienberichten zufolge<br />
soll PSG proSaison 75 Millionen<br />
Euro erhalten.<br />
Emobolo wechselt von<br />
Schalkenach Gladbach<br />
MÖNCHENGLADBACH. In Breel<br />
Embolo hat Borussia Mönchengladbach<br />
den ersten neuen Stürmer für<br />
die nächste Saison nach zähen Verhandlungen<br />
verpflichtet. Der<br />
Schweizer Nationalspieler wechselt<br />
nach drei Jahren beim FC Schalke 04<br />
zum Tabellenfünften. Über die Ablösesumme<br />
für den 22-Jährigen, der<br />
beim Revierclub noch einen Vertrag<br />
bis 2021 hatte,wurde nichts bekannt,<br />
sie dürfte aber im Bereich von<br />
zehn bis zwölf Millionen Euro plus<br />
weiterer Bonuszahlungen liegen.<br />
Bruma verlässt Leipzig<br />
Richtung Eindhoven<br />
LEIPZIG. Flügelspieler Bruma verlässt<br />
RB Leipzig Richtung Niederlande.Der<br />
24 Jahrealte Portugiese<br />
wechselt zur kommenden Saison zur<br />
PSV Eindhoven. Bruma, der noch bis<br />
2022 in Leipzig unter Vertraggestanden<br />
hatte,war 2017 vonGalatasaray<br />
Istanbul nach Sachsen gekommen.<br />
Medienberichten zufolge soll er RB<br />
seinen Einkaufspreis von15Millionen<br />
Euro wieder einbringen.<br />
Fenerbahce holt<br />
Torjäger Max Kruse<br />
ISTANBUL. Torjäger MaxKruse<br />
wechselt zu Fenerbahce Istanbul.<br />
Dasteilte der türkische Erstligist am<br />
Freitag auf seiner Homepage mit.<br />
Der31-Jährige,dessen Vertragbeim<br />
Bundesligisten Werder Bremen auslief,<br />
erhält in der Türkei einen Dreijahresvertrag.<br />
Kruse soll in der<br />
nächsten Woche vorbehaltlich eines<br />
erfolgreichen Medizinchecks seinen<br />
Kontrakt unterschreiben.<br />
ZAHLEN<br />
Männer,U21-EM<br />
Deutschland -Spanien So., 20.45
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 – S eite 24 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Spielplan Bundesliga<br />
1. Spieltag, 16.–18. August 2019:<br />
Bayern München - Hertha BSC<br />
Borussia Dortmund -FCAugsburg<br />
BayerLeverkusen -SCPaderborn<br />
Mönchengladbach -Schalke04<br />
VfL Wolfsburg -1.FCKöln<br />
Eintracht Frankfurt-TSG Hoffenheim<br />
Werder Bremen -Fortuna Düsseldorf<br />
SC Freiburg -FSV Mainz 05<br />
1. FC Union -RBLeipzig<br />
Festival der<br />
Gegensätze<br />
Spielplan Bundesliga<br />
10. Spieltag, 1.–3. November 2019:<br />
Borussia Dortmund -VfL Wolfsburg<br />
RB Leipzig -FSV Mainz 05<br />
BayerLeverkusen -Mönchengladbach<br />
Eintracht Frankfurt-BayernMünchen<br />
Werder Bremen -SCFreiburg<br />
TSG Hoffenheim -SCPaderborn<br />
Fortuna Düsseldorf -1.FCKöln<br />
FC Augsburg -Schalke04<br />
1. FC Union -Hertha BSC<br />
2. Spieltag, 23.–25. August 2019:<br />
RB Leipzig -Eintracht Frankfurt<br />
TSG Hoffenheim -Werder Bremen<br />
Fortuna Düsseldorf -Bayer Leverkusen<br />
Hertha BSC -VfL Wolfsburg<br />
FSV Mainz 05 -Mönchengladbach<br />
Schalke04-BayernMünchen<br />
FC Augsburg - 1. FC Union<br />
1. FC Köln -Borussia Dortmund<br />
SC Paderborn-SCFreiburg<br />
3. Spieltag,<br />
30. August–1. September 2019:<br />
Bayern München -FSV Mainz 05<br />
BayerLeverkusen -TSG Hoffenheim<br />
Mönchengladbach -RBLeipzig<br />
VfL Wolfsburg -SCPaderborn<br />
Eintracht Frankfurt-Fortuna Düsseldorf<br />
Werder Bremen -FCAugsburg<br />
SC Freiburg -1.FCKöln<br />
Schalke04-Hertha BSC<br />
1. FC Union -Borussia Dortmund<br />
4. Spieltag, 13.–15. August 2019:<br />
Borussia Dortmund -Bayer Leverkusen<br />
RB Leipzig -BayernMünchen<br />
TSG Hoffenheim -SCFreiburg<br />
Fortuna Düsseldorf -VfL Wolfsburg<br />
FSV Mainz 05 - Hertha BSC<br />
FC Augsburg -Eintracht Frankfurt<br />
1. FC Köln -Mönchengladbach<br />
SC Paderborn-Schalke04<br />
1. FC Union -Werder Bremen<br />
5. Spieltag,<br />
20.–23. September 2019:<br />
Bayern München -1.FCKöln<br />
BayerLeverkusen - 1. FC Union<br />
Mönchengladbach -Fortuna Düsseldorf<br />
VfL Wolfsburg -TSG Hoffenheim<br />
Eintracht Frankfurt-Borussia Dortmund<br />
Werder Bremen -RBLeipzig<br />
Hertha BSC -SCPaderborn<br />
SC Freiburg -FCAugsburg<br />
Schalke04-FSV Mainz 05<br />
6. Spieltag, 27.–29. September 2019:<br />
Borussia Dortmund -Werder Bremen<br />
RB Leipzig -Schalke04<br />
TSG Hoffenheim -Mönchengladbach<br />
Fortuna Düsseldorf -SCFreiburg<br />
FSV Mainz 05 -VfL Wolfsburg<br />
FC Augsburg -Bayer Leverkusen<br />
1. FC Köln - Hertha BSC<br />
SC Paderborn-BayernMünchen<br />
1. FC Union -Eintracht Frankfurt<br />
7. Spieltag, 4.–6. Oktober 2019:<br />
Bayern München -TSG Hoffenheim<br />
BayerLeverkusen -RBLeipzig<br />
Mönchengladbach -FCAugsburg<br />
VfL Wolfsburg - 1. FC Union<br />
Eintracht Frankfurt-Werder Bremen<br />
Hertha BSC -Fortuna Düsseldorf<br />
SC Freiburg -Borussia Dortmund<br />
Schalke04-1.FCKöln<br />
SC Paderborn-FSV Mainz 05<br />
8. Spieltag, 18. –20. Oktober 2019:<br />
FC Augsburg -BayernMünchen<br />
1. FC Köln -SCPaderborn<br />
1. FC Union -SCFreiburg<br />
Borussia Dortmund -Mönchengladbach<br />
RB Leipzig -VfL Wolfsburg<br />
Eintracht Frankfurt-Bayer Leverkusen<br />
Werder Bremen - Hertha BSC<br />
TSG Hoffenheim -Schalke04<br />
Fortuna Düsseldorf -FSV Mainz 05<br />
9. Spieltag, 25. –27. Oktober 2019:<br />
Bayern München - 1. FC Union<br />
BayerLeverkusen -Werder Bremen<br />
Mönchengladbach -Eintracht Frankfurt<br />
VfL Wolfsburg -FCAugsburg<br />
Hertha BSC -TSG Hoffenheim<br />
FSV Mainz 05 -1.FCKöln<br />
SC Freiburg -RBLeipzig<br />
Schalke04-Borussia Dortmund<br />
SC Paderborn-Fortuna Düsseldorf<br />
Auf Hertha BSC und den 1. FC Union warten zum Bundesliga-Auftakt schwere Gegner.<br />
Am ersten Novemberwochenende<br />
wird in Berlin<br />
einmal mehr Geschichte<br />
geschrieben. Zum ersten<br />
Mal werden ein Verein aus dem Osten<br />
der Stadt und ein Verein aus dem<br />
Westen der Stadt ein Derby inder<br />
Fußball-Bundesliga austragen. Hertha<br />
BSC reist dafür eine Woche früher<br />
als erhofft nach Köpenick, die<br />
Charlottenburger hätten lieber marketingwirksam<br />
am 9. November,<br />
dem Tagdes Mauerfalls,gegen den 1.<br />
FC Union gespielt.<br />
Dass jedoch Wünsche in der<br />
Spielplan-Bastelei der Deutschen<br />
Fußball-Liga (DFL) so gar keine Rolle<br />
spielen, mussten die Eisernen ihrerseits<br />
auf unangenehme Weise erfahren.<br />
So gastiert mit RB Leipzig der<br />
Klub im Stadion An der Alten Försterei,<br />
den die Unioner von allen 17<br />
Bundesliga-Konkurrenten als einzigen<br />
explizit nicht zum Auftakt empfangen<br />
wollten.<br />
Hertha BSC traf es noch schwerer.<br />
Das Team um den neuen Trainer<br />
Ante Covic eröffnet die Saison mit einem<br />
Besuch beim amtierenden<br />
Meister in München.<br />
Für den Aufsteiger aus dem Südosten<br />
Berlins ist RB Leipzig als Tabellendritter<br />
der vergangenen Bundesliga-Saison<br />
rein sportlich gesehen<br />
gar nicht mal unattraktiv und −viel<br />
wichtiger −unter der Führung des<br />
neuen Trainers Julian Nagelsmann,<br />
womöglich schlagbarer, als es rundumverstärkte<br />
Spitzenteams wie Borussia<br />
Dortmund, Bayer04Leverkusen<br />
oder eben der FC Bayern gewesen<br />
wären. Nagelsmann selbst hat<br />
sogar schon richtig Lust auf den Auftakt:„Wir<br />
freuen uns auf den Startbei<br />
Union – einem Aufsteiger mit viel<br />
Euphorie und entsprechender Atmosphäreineinem<br />
tollen Stadion“<br />
Dennoch wurmt die Eisernen, die<br />
Ansetzung. Weil sie an einem so historischen<br />
Tagfür den Verein, dem allerersten<br />
Bundesliga-Spieltag in der<br />
Geschichte des Klubs, „ganz andere<br />
Dinge in den Vordergrund treten“<br />
lässt, wie es Oliver Ruhnertineinem<br />
Gespräch mit der Sportbild vor einigen<br />
Tagen bereits anmahnte.<br />
Denn kein Verein im Weltfußball<br />
ist den Fans und Verantwortlichen in<br />
Köpenick so fremd wie RB.Erst kürzlich<br />
hatte Präsident Dirk Zingler bekräftigt,<br />
dass ein potenzieller Transfer<br />
von Leipziger Spielern zuUnion<br />
nicht mit den Werten des Klubs vereinbar<br />
wäre. Für so manchen Union-<br />
Anhänger stellt sich vor dem ersten<br />
Spieltag nun die Frage: Feiert man<br />
den Bundesliga-Auftakt wie geplant,<br />
oder protestiert man gegen das moderne<br />
Fußball-Marketing-Konstrukt<br />
aus Sachsens Trend-Stadt.<br />
Selbstbewusste Herthaner<br />
Mit derlei Problemen hat Hertha<br />
BSC indes nicht zu kämpfen. Die<br />
Charlottenburger wissen um die<br />
Vorzeichen zum Auftaktspiel beim<br />
amtierenden Meister in der bayrischen<br />
Landeshauptstadt und versuchen<br />
die positiven Aspekte aus der<br />
herausfordernden Ansetzung zu ziehen.<br />
Immerhin wartet auf die Herthaner,<br />
die nicht erst seit dem Einstieg<br />
von Investor Lars Windhorst sehr an<br />
der Maximierung ihrer medialen<br />
Reichweite interessiert sind, mit<br />
dem Auftaktspiel die ganz große<br />
Bühne,liveimöffentlich-rechtlichen<br />
Fernsehen, zur besten Sendezeit.<br />
Darüber hinaus ist Hertha so etwas<br />
Der 1. FC Union<br />
empfängt zum Auftakt<br />
der Bundesliga-Saison<br />
2019/20 mit<br />
RB Leipzig seinen<br />
direkten<br />
Gegenentwurf, Hertha<br />
BSC eröffnet das<br />
Spieljahr indes mit<br />
einer Reise zum<br />
Meister nach<br />
München<br />
VonMax Ohlertund<br />
Sebastian Schmitt<br />
DPA<br />
wie der Mini-Angstgegner der<br />
Münchner,die vonden vergangenen<br />
fünf Ligaspielen gegen die Blau-Weißen<br />
nur eines gewinnen konnten.<br />
Zusätzlich gewannen die Herthaner<br />
in den viereinhalb Jahren unter dem<br />
eheamligen Trainer Pal Dardai stets<br />
ihr Auftaktspiel. Umso selbstbewusster<br />
zeigte sich auch dessen<br />
Nachfolger Ante Covic. Eine „spannende<br />
erste Aufgabe“ sei das Match<br />
gegen den Meister, erklärte der gebürtige<br />
<strong>Berliner</strong> und legte mit breiter<br />
Brust nach: „Langfristig wollen wir<br />
ohnehin die Mannschaft sein, gegen<br />
die niemand gerne spielt.“<br />
Ein solches Selbstbewusstsein<br />
würde Union auch gerne an den Tag<br />
legen, doch stattdessen nervt die<br />
Diskussion um den Auftaktgegner<br />
schon jetzt. Viel wichtiger wäre eine<br />
Konzentration aufs Sportliche, gepaartmit<br />
der Euphorie des Aufstiegs,<br />
die schon so manchen Bundesliga-<br />
Neuling beflügelt hat. Und Flügel<br />
können die Eisernen, auf die, nach<br />
einem Gastspiel in Augsburg, Heimspiele<br />
gegen Dortmund und Bremen<br />
warten, wirklich gebrauchen. Nur<br />
eben nicht aus einer blauen Dose.<br />
11. Spieltag, 8.–10. November 2019:<br />
Bayern München -Borussia Dortmund<br />
Mönchengladbach -Werder Bremen<br />
VfL Wolfsburg -Bayer Leverkusen<br />
Hertha BSC -RBLeipzig<br />
FSV Mainz 05 - 1. FC Union<br />
SC Freiburg -Eintracht Frankfurt<br />
Schalke04-Fortuna Düsseldorf<br />
1. FC Köln -TSG Hoffenheim<br />
SC Paderborn-FCAugsburg<br />
12. Spieltag, 22.–24. November 2019:<br />
Borussia Dortmund -SCPaderborn<br />
RB Leipzig -1.FCKöln<br />
BayerLeverkusen -SCFreiburg<br />
Eintracht Frankfurt-VfL Wolfsburg<br />
Werder Bremen -Schalke04<br />
TSG Hoffenheim -FSV Mainz 05<br />
Fortuna Düsseldorf -BayernMünchen<br />
FC Augsburg - Hertha BSC<br />
1. FC Union -Mönchengladbach<br />
13. Spieltag, 29. Nov.–2. Dez. 2019:<br />
Bayern München -Bayer Leverkusen<br />
Mönchengladbach -SCFreiburg<br />
VfL Wolfsburg -Werder Bremen<br />
TSG Hoffenheim -Fortuna Düsseldorf<br />
Hertha BSC -Borussia Dortmund<br />
FSV Mainz 05 -Eintracht Frankfurt<br />
Schalke04-1. FC Union<br />
1. FC Köln -FCAugsburg<br />
SC Paderborn-RBLeipzig<br />
14. Spieltag, 6.–8. Dezember 2019:<br />
Borussia Dortmund -Fortuna Düsseldorf<br />
RB Leipzig -TSG Hoffenheim<br />
BayerLeverkusen -Schalke04<br />
Mönchengladbach -BayernMünchen<br />
Eintracht Frankfurt-Hertha BSC<br />
Werder Bremen -SCPaderborn<br />
SC Freiburg -VfL Wolfsburg<br />
FC Augsburg -FSV Mainz 05<br />
1. FC Union -1.FCKöln<br />
15. Spieltag, 13.–15. Dezember 2019:<br />
Bayern München -Werder Bremen<br />
VfL Wolfsburg -Mönchengladbach<br />
TSG Hoffenheim -FCAugsburg<br />
Fortuna Düsseldorf -RBLeipzig<br />
Hertha BSC -SCFreiburg<br />
FSV Mainz 05 -Borussia Dortmund<br />
Schalke04-Eintracht Frankfurt<br />
1. FC Köln -Bayer Leverkusen<br />
SC Paderborn-1. FC Union<br />
16. Spieltag, 17.–18. Dezember 2019:<br />
Borussia Dortmund -RBLeipzig<br />
BayerLeverkusen - Hertha BSC<br />
Mönchengladbach -SCPaderborn<br />
VfL Wolfsburg -Schalke04<br />
Eintracht Frankfurt-1.FCKöln<br />
Werder Bremen -FSV Mainz 05<br />
SC Freiburg -BayernMünchen<br />
FC Augsburg -Fortuna Düsseldorf<br />
1. FC Union -TSG Hoffenheim<br />
17. Spieltag, 20.– 22. Dezember 2019:<br />
Bayern München -VfL Wolfsburg<br />
RB Leipzig -FCAugsburg<br />
TSG Hoffenheim -Borussia Dortmund<br />
Fortuna Düsseldorf - 1. FC Union<br />
Hertha BSC -Mönchengladbach<br />
FSV Mainz 05 -Bayer Leverkusen<br />
Schalke04-SCFreiburg<br />
1. FC Köln -Werder Bremen<br />
SC Paderborn-Eintracht Frankfurt<br />
Rückspieltermine:<br />
18. Spieltag: 17.–20. 1. 2020;<br />
19. Spieltag: 24.–27. 1; 20. Spieltag:<br />
31. 1. –3. 2.; 21. Spieltag: 7.–10. 2.;<br />
22. Spieltag: 14.–17. 2.; 23. Spieltag:<br />
21.–24. 2; 24. Spieltag: 28. 2.–2. 3.;<br />
25. Spieltag: 6.–9. 3; 26. Spieltag: 13.–16.<br />
3.; 27. Spieltag: 20.–22. 3; 28. Spieltag:<br />
3.–6. 4; 29. Spieltag: 11.–13. 4;<br />
30. Spieltag: 17.–20. 4.; 31. Spieltag:<br />
24. -27.4.; 32. Spieltag: 2.–4. 5.;<br />
33. Spieltag: 9. 5.; 34. Spieltag: 16. 5.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 – S eite 25<br />
·························································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
Die <strong>Berliner</strong> Soulsängerin<br />
Astrid North ist<br />
tot. Ein Nachruf von<br />
Harry Nutt Seite 26<br />
„Bankrottzugehen ist die letzte Todsünde“<br />
Thomas Ostermeier über seine 20-jährige Tätigkeit als künstlerischer Leiter der Schaubühne Seiten 26 und 27<br />
Ricarda Bethke kannte ich<br />
längere Zeit nur als<br />
Stimme. Als ich sie das<br />
erste Mal wahrnahm, war<br />
das durchs Telefon, im Sommer<br />
1998. DieStimme hell, zu hell, schien<br />
mir, zuaufgekratzt für eine Autorin,<br />
die in Zukunft ernst zu nehmen wäre<br />
(wie mir von ernst zu nehmender<br />
Seite beigebracht worden war). Sie<br />
lachte auf meine Frage, obsie etwas<br />
für die Zeitschrift, für die ich Texte<br />
suchte, zur Verfügung hätte. Sie<br />
lachte, womöglich, weil der Titel<br />
unsrer Zeitschrift –Sklaven –missverständlich<br />
war.Ein Irrtum.<br />
Unglückliche Arbeitsverhältnisse<br />
war sie seit langem, nicht erst seitdem<br />
sich der deutsche Osten im<br />
Westen wiederfand, gewohnt. Sie<br />
lachte, weil eigentlich alles, was sie<br />
bis dahin geschrieben hatte, „zur<br />
Verfügung“ stand. Ich wusste nicht,<br />
dass es Material der letzten vier Jahrzehnte<br />
war, unveröffentlicht zum<br />
größten Teil. Heute, 21Jahre später<br />
sieht es nicht viel besser aus, mit einer<br />
großen Ausnahme. Bethke ist<br />
wie wenige, die mir bekannt sind,<br />
mit der Literatur, der Produktion<br />
und Konsumtion von Sprache, eins.<br />
Ein sprachschöpfendes, gesprochenes<br />
Wesen, unersättlich. Beständig<br />
jung im Aufnehmen von allem, was<br />
literarische Reflexion lohnt.<br />
Die frühen Jahren im Osten<br />
Die<br />
Farben<br />
der<br />
Utopie<br />
Eine Würdigung<br />
für Ricarda Bethke,<br />
einst Lehrerin<br />
von Peter Brasch<br />
und Bert Neumann,<br />
Autorin des Romans<br />
„Die anders<br />
rote Fahne“, zum<br />
80. Geburtstag<br />
VonThomas Martin<br />
Als „Unbändige Lehrerin“ wird Ricarda Bethkeam4.Juli im Literaturforum des Brecht-Hauses gefeiert.<br />
FRANZISKA HAUSER<br />
IhrVorname schon deutet es an: Ricarda,<br />
Tochter eines Richard, trägt<br />
ihren Namen der anderen Ricarda,<br />
Huch, zu Ehren. Und wie diese<br />
schürft Bethke tief im Bergwerk des<br />
Humanistischen, nicht nur im<br />
schöngeistigen Schacht, auch in<br />
den Stollen der Geschichte,Philosophie,<br />
Sozialpolitik und der Bildung<br />
vor allem. Jahrzehntelang hat sie<br />
Oberschüler unterrichtet, zunächst<br />
in Angermünde, von 1968 bis 1988<br />
an der Max-Planck-EOS in Berlin-<br />
Mitte – in Deutsch, Geschichte,<br />
Kunst. Mit anderen Worten: Sie hat<br />
Spuren hinterlassen.<br />
Zu ihren Schülerngehörten Peter<br />
Brasch, Dichter, Bert Neumann,<br />
Bühnenbildner, Simone Frost,<br />
Schauspielerin, um nur drei zu nennen,<br />
die ihr zu Freunden wurden<br />
und mit Folgen für die Schule verlorenund<br />
für die Kunst gewonnen waren.<br />
Dass alle drei viel zu früh verstorben<br />
sind, verdunkelt diesen Teil<br />
des Horizonts; geblieben ist doch<br />
einiges. Dass sie im fragilen Rahmen<br />
von Schultheater Uraufführungen<br />
von Einar Schleef, Thomas<br />
Brasch und Lothar Trolle ermöglichte,<br />
muss als literaturgeschichtliche<br />
Fußnote erinnertwerden.<br />
Ricarda Bethke ist als Autorin von<br />
Hörspielen, Radioessays, als Literatur-<br />
und Theaterkritikerin bekannt<br />
geworden. Die junge Frau von damals<br />
60 lächerlichen Jahren, die sie<br />
zählte,als ich auf sie traf, schrieb seit<br />
vielen Jahren unentwegt, nicht nur<br />
an die Tafel, nicht nur in Hefte,auch<br />
an Büchern tippte sie. Die ersten<br />
Texte,die wir in den erwähnten Sklaven<br />
veröffentlichten, waren der<br />
Grundstock für ihr erstes Buch, genauer<br />
dessen erste Kapitel. Schwer<br />
verständlicher Weise sollte dieses<br />
kommende Buch ihr einziges bleiben,<br />
ihr einziger Roman.<br />
Ein Buch aus der deutschen Gesamtrepublik<br />
über die ostdeutsche<br />
Teilrepublik der frühen Jahre. Ein<br />
Buch über eine Zeit der Hoffnung,<br />
eine Zeit der Utopie.Der Titel spricht<br />
das an, Hoffnung wie Vergeblichkeit:<br />
„Die anders rote Fahne“, erschienen<br />
2001. Rezensiert unter dem eingeschränkten<br />
Fokus auf ihre Freundschaft<br />
mitWolf Biermann. Seither arbeitet<br />
sie am Buch über den Vater,<br />
Roman ihres Vaters, Richard wie erwähnt,<br />
Schmincke mit Nachnamen.<br />
Dieser 1875 Geborene, der als<br />
Reichstagsabgeordneter der KPD in<br />
der Republik von Weimar Spuren<br />
hinterlassen hat, der zuvor im frühen<br />
Sowjetrussland, in das er als<br />
Kriegsgefangener kam, gesundheitspolitisch<br />
wirken konnte,der mit dem<br />
sowjetischen Volkskommissar für<br />
Bildung, Anatoli Lunatscharski, befreundet<br />
war,der auf abenteuerliche<br />
Weise mit einem gewissen Mao Bekanntschaft<br />
schloss, bevor der sich<br />
auf seinen Langen Marsch machte,<br />
der Carl von Ossietzky versorgte,<br />
nachdem er aus dem KZ Sachsenhausen<br />
kam –dieser Vater unserer<br />
Autorin brachte sich ums Leben auf<br />
der Flucht vor seinen nationalsozialistischen<br />
Landsleuten, die eben das,<br />
sein Leben wollten. Er nahm es sich,<br />
vor 80Jahren, selbst. Und wurde für<br />
die damals keine anderthalb Monate<br />
alte Tochter zur Hauptgestalt ihres<br />
späteren Schreibens.Nicht nur ihres:<br />
Ernst Schumacher, Brecht-Interpret<br />
und Theaterkritiker schrieb ein<br />
„Poem des Nichtvergessens“ auf, für,<br />
über RichardSchmincke.<br />
Mögen Träume nach einer anders<br />
roten Fahne,einer gesellschaftlichen<br />
Alternative inzwischen mit dem<br />
Stigma der Aussichtslosigkeit, der<br />
Begriff der Utopie selbst Stigma sein,<br />
mögen solche Perspektiven im<br />
Schlaf der Vernunft gezeugte Träume<br />
sein –umsonst geträumt wurden sie<br />
nicht. Es verhält sich mit der Utopie<br />
wie mit der Kunst, der eigentlichen<br />
Ur-Utopie, von der Heiner Müller<br />
sagt, sie kann vor allem eins: Sehnsucht<br />
nach einem besseren Zustand<br />
vonWelt erwecken. Wierevolutionär<br />
diese Sehnsucht ist, sehen wir an<br />
Biografien wie der Ricarda Bethkes.<br />
Ihre Literatur, ihre Erinnerungen<br />
sind aus der antastbaren Zuversicht<br />
geschöpft, die nach der Vertreibung<br />
aus der Hölle der Ideologien bleibt.<br />
Gebrochenes Bewusstsein<br />
Gegen die Zeit, die der vornehmste<br />
Agent des Vergessens ist, vornehm,<br />
weil dieser Agent uns ausnahmslos<br />
alle beschattet, stehen die Kunstwerke<br />
als kulturelles Gedächtnis der<br />
Menschheit. Die Erkenntnis scheint<br />
bei der Lektüre von Ricarda Bethkes<br />
Texten auf. DieFarben ihrer Zeit, die<br />
sie beschreibt, sind überhell und in<br />
Pastell gebunden. DieKlänge,die sie<br />
anschlägt, sind zum hohen Tongemischt,<br />
der die Konturen des verschütteten<br />
kollektiven Gedächtnisses<br />
freilegt, das nicht nur im verwaisten<br />
Denkgebäude DDR dem „unglücklichen<br />
Bewusstsein“<br />
anzurechnen ist, das eben jenes Bewusstsein<br />
ist, dem nach Hegel „nur<br />
das Grab seines Lebens zur Gegenwart<br />
kommt“. Ricarda Bethke<br />
schreibt über dieses Leben wie eine<br />
tapfere Grabräuberin, in dem sie<br />
freilegt und ins Licht zerrt, was verschüttet<br />
war.Humus,immerhin.<br />
DieFacetten dieses in sich gespiegelten<br />
gebrochenen Bewusstseins<br />
hat Bethke gegen das verbreitete<br />
Desinteresse an einer Zukunft für<br />
alle in ihrem –imbesten Sinn naiv<br />
gemalten –Genrebild aufgefächert,<br />
das der Literatur ein Stück Geschichte<br />
wiedergibt. Und Hegel, nebenbei,<br />
ist einer der Protagonisten<br />
ihrer Prosa von Beginn. Mehr noch<br />
ist er einer ihrer Schüler, wenig gebührig,<br />
immer vorgenommen, muss<br />
er zitieren, wird erzitiert. Ihr Hörspiel<br />
„Der große und der kleine Hegel“<br />
erzählt davon. Ricarda Bethke,<br />
unbändige Lehrerin, unersättliche<br />
Leserin, Vorleserin und Schreibende<br />
wirdam4.Juli 80 Jahrejung.
26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
Kraftvoll<br />
und<br />
zerbrechlich<br />
Zum Todder <strong>Berliner</strong><br />
Soulsängerin Astrid North<br />
VonHarry Nutt<br />
Wenn man die Gelegenheit hat,<br />
verschiedene Versionen ihres<br />
wohl größten Hits „Lightning“ hintereinander<br />
zu hören, offenbart sich<br />
erst die große Bandbreite der Soulsängerin<br />
Astrid North. In weißem<br />
Kleid und mit strahlender Eleganz<br />
führte sie das Lied in einer orchestralen<br />
Fassung gemeinsam mit den Bremer<br />
Philharmonikern auf, und ein<br />
anderes Mal stellte sie im Duett mit<br />
Ina Müller in der ARD-Sendung<br />
„Inas Nacht“ ihre Clubtauglichkeit<br />
unter Beweis. Ihre schüchterne Art,<br />
an ein Mikrofon heranzutreten,<br />
wurde nach wenigen Akkorden<br />
durch ihre kraftvolle, aber auch zerbrechliche<br />
Stimme verdrängt, mit<br />
der sie es verstand, eine Melange aus<br />
Soul, Jazz und Popanzurühren.<br />
Die 1973 geborene Astrid North,<br />
die mit vollem Namen Astrid Karina<br />
North Radmann hieß, begann als<br />
Sängerin der <strong>Berliner</strong> Schülerband<br />
Colorful Dimension und wurde dort<br />
1992 vomSchlagzeuger Bela Brauckmann<br />
alias B. La und dem Multi-Instrumentalisten<br />
TexSuper entdeckt,<br />
die sie alsbald als Sängerin für ihre<br />
Band Cultered Pearls engagierten.<br />
Bis zuderen Auflösung im Jahr 2003<br />
spielten Cultered Pearls eine Mischung<br />
aus Soul, Jazz und Funk, der<br />
sie später Country-Einflüsse hinzufügten.<br />
Diebekanntesten Hits dieser<br />
Zeit waren „Tic Toc“ und „Sugar, Sugar,<br />
Honey“, Single-Produktionen,<br />
die Astrid North später jedoch als<br />
musikalische Einengung empfunden<br />
hatte.<br />
Trotz zahlreicher Soloprojekte,<br />
wie dem von Astrid North geschriebenen<br />
Song „Sleepy Eyes“ für Veit<br />
Helmers Film „Tor zum Himmel“ im<br />
Jahr 2003, dauerte es fast zehn Jahre,<br />
ehe sie unter dem Titel „North“ ein<br />
Soloalbum herausbrachte, das ihren<br />
Vorstellungen entsprach. „Precious<br />
Ruby“ hieß 2016 ihr zweites Album,<br />
auf dem das Stück „Since“ enthalten<br />
ist, das von einer nicht ausgelebten<br />
Liebe handelt und in dem Northmit<br />
viel Einfühlungsvermögen ihre<br />
Stimmgewalt zur Geltung bringt.<br />
Die <strong>Berliner</strong> Soulsängerin Astrid North<br />
(1973–2019). KRISTIN SCHNELL<br />
Astrid North war stets offen für<br />
musikalische Kooperationen. Zusammen<br />
mit Popstar Sasha sang sie<br />
eine Coverversion des Aerosmith-<br />
Hits „Walk This Way“, und mit der<br />
aus dem Seed-Umfeld stammenden<br />
Sängerin Miss Plattnum ging sie<br />
2010 auf Tournee. Neben der Arbeit<br />
an eigenen Produktionen hat sich<br />
Astrid North auch gesellschaftlich<br />
engagiert und das Festival „Frauensommer“<br />
in der Bar jeder Vernunft<br />
ins Leben gerufen, das in diesem<br />
Jahr bereits zum 5. Mal stattfindet<br />
und unter der Schirmherrschaft von<br />
Katrin Sass dem 30. Jahrestag des<br />
Mauerfalls gewidmet ist. Astrid North<br />
hätte im Rahmen des Festivals auftreten<br />
sollen. Nunwirdesunter dem Titel<br />
„North-Lichter“ ein KonzertzuihremAndenken<br />
geben, unter anderen<br />
mit Charlotte Brandi, Nicola Rost, Ivy<br />
Quainoo und Lisa Bassenge. Am<br />
Dienstag ist Astrid North, die Mutter<br />
zweier Kinder war, imAlter von 46<br />
Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung<br />
in Berlin gestorben.<br />
Vor 20 Jahren traten vier junge Leute<br />
die künstlerische Leitung der <strong>Berliner</strong><br />
Schaubühne an und wollten es<br />
zum genreübergreifenden Zweispartentheater<br />
machen: Für das Sprechtheater<br />
kamen der Regisseur Thomas Ostermeier<br />
und sein DramaturgJens Hillje,für den Tanz<br />
waren die Choreografin Sasha Waltz und ihr<br />
Manager Jochen Sandig zuständig. Die kulturpolitische<br />
Entscheidung war gewagt, die<br />
weitreichenden ästhetischen Bekundungen<br />
und Änderungen der Betriebsstruktur wurden<br />
bald korrigiert. Nach sechs Jahren war es<br />
vorbei mit der Tanzsparte, nach zehn Jahren<br />
stieg auch Jens Hillje aus der Leitung aus.<br />
Seitdem ist Thomas Ostermeier −heute 50<br />
Jahrealt −Alleinleiter.<br />
Herr Ostermeier, woran denken Sie, wenn Sie<br />
an den Sommer vor 20Jahren denken, den<br />
letzten Sommer, bevor Sie künstlerischer Leiter<br />
der Schaubühne wurden und bis heute<br />
blieben?<br />
Thomas Ostermeier: Man muss ein bisschen<br />
aufpassen, wenn man sagt, 20 JahreOstermeier-Schaubühne.<br />
Das würde Sascha<br />
Waltz, Jochen Sandig und Jens Hillje unrecht<br />
tun. Ichwar die ersten zehn Jahrenicht alleiniger<br />
künstlerischer Leiter. ImSommer 99<br />
sind wir mithilfe eines Stipendiums einen<br />
Monat auf das Schloss Solitude gefahren, um<br />
dort unser Programm für die Schaubühne<br />
vorzubereiten. Wir befanden uns in einer Situation,<br />
die wir uns in unseren kühnsten<br />
Träumen nicht erhofft hatten. In einem Alter,<br />
in dem man noch alles infrage stellt, haben<br />
wir die Chance bekommen, ein Theater nach<br />
unseren Vorstellungen zu organisieren: Wir<br />
sind als Viererleitung angetreten, Tanz und<br />
Schauspiel waren gleichberechtigt, alle sollten<br />
das gleiche Geld verdienen. Es gab am<br />
Anfang für Ensemblemitglieder auch nicht<br />
die Möglichkeit, ihre Gagen bei Film, Funk<br />
und Fernsehen aufzubessern. Wir wollten<br />
uns auf die Schaubühne konzentrieren. Das<br />
galt übrigens bis zur Abschaffung dieser<br />
Klausel auch für mich.<br />
Haben Sie Ihre eigene Karriere nicht im Blick<br />
gehabt, Siewaren doch überall gefragt?<br />
Für mich waren die erste Jahreindem Berufsowieso<br />
schon einWunder:Dass ich überhaupt<br />
auf der Regie-Schule angenommen<br />
wurde. Und dort hatte ich ein ganz anderes<br />
Zukunftsbild. Ich habe gedacht, dass ich,<br />
wenn ich Glück habe, nach dem Studium irgendwo<br />
eine Assistenzstelle in der Provinz<br />
bekomme und irgendwann, wenn ich die<br />
Nase voll habe,inBerlin Taxifahrer werde.<br />
Stattdessen fanden Sie sich als Leiter der DT-<br />
Baracke wieder.<br />
Eins von vielen Wundern auf meinem<br />
Weg, und der erste Schritt von: Wirbilden ein<br />
Ensemble und bespielen ein Haus.<br />
Sie benutzten in früheren Gesprächen die<br />
Wendung von der Insel der Glückseligen und<br />
vom richtigen Leben im Falschen. Wie und<br />
vom wem sind Ihre Ideen von Mitbestimmung<br />
und Einheitsgagen nach den ersten<br />
Jahren an der Schaubühne abgeschafft worden?<br />
Auf demokratischem Wege. Inden Statuten<br />
stand, dass man diese Errungenschaften<br />
mit einer Zweidrittelmehrheit rückgängig<br />
machen kann. Einheitsgage und Drehverbot<br />
wurden schon im zweiten Jahr abgewählt –<br />
aus einfachen Gründen: Alle haben sich gedacht,<br />
ein bisschen mehr ist vielleicht noch<br />
drin und vielleicht kann ich ein paar Drehtage<br />
ergatternund da eine Tür in ein anderes<br />
Medium aufstoßen.<br />
Und was war mit der Mitbestimmung? Wie<br />
weit ging das überhaupt?<br />
Zwei Ensemblemitglieder saßen bei der<br />
Schauspielleitungssitzung und bei der Direktionssitzung.<br />
Sie sollten das Ensemble informieren,<br />
damit man dann in der wöchentlichen<br />
Ensembleversammlung miteinander<br />
darüber sprechen konnte. Das sollte Transparenz<br />
schaffen. Es wurde dann aber leider<br />
eher selten inhaltlich gesprochen. Es ging<br />
mehr um die Interessen Einzelner, Engagements<br />
und Verträge wurden hinterfragt. Für<br />
jemanden, der eine künstlerisch befruchtende<br />
Gremienarbeit erhofft hatte, war das<br />
desillusionierend. Das Ganze ging so ungefähr<br />
vier Jahre und schlief dann ein. Keiner<br />
wollte sich mehr die Mehrarbeit aufhalsen.<br />
Dasfiel also noch in die Zeit der Viererleitung.<br />
Undauch die wurde nach vier Spielzeiten im<br />
Konflikt begraben.<br />
Ja, nach der vierten Spielzeit haben wir<br />
beschlossen, uns zu trennen. Aber wir haben<br />
noch weiterezweiJahreineinem Kooperationsmodell<br />
zusammengearbeitet, somit bleiben<br />
es für mich im Rückblick sechs erfolgreiche<br />
und schöne Spielzeiten.<br />
Vonheute aus gesehen: Wareseine gute Idee,<br />
die Schaubühne gleich vier jungen Leuten an-<br />
Der<br />
große Bruder<br />
Thomas Ostermeier trat vor 20 Jahren<br />
die künstlerische Leitung der Schaubühne an.<br />
Die Mitstreiter von damals sind schon lange<br />
von Bord gegangen, aber das Schiff steuert<br />
Erfolge um Erfolge an<br />
Interview: Ulrich Seidler<br />
DIE BERLINER SCHAUBÜHNE<br />
Die Anfänge: 1962 gründete Jürgen Schitthelm gemeinsam mit Leni Langenscheidt, Waltraut Mau, Dieter Sturm<br />
und Klaus Weiffenbach die Schaubühne in einem Mehrzweckgebäude der ArbeiterwohlfahrtinKreuzberg −dem<br />
späteren Theater am Halleschen Ufer,heute HAU2.<br />
Der erste Höhenflug: 1970 zog Peter Stein mit seinem in Bremen und Zürich gewachsenen Ensemble ein und<br />
schuf legendäre Inszenierungen wie „Peer Gynt“ (1971), „Sommergäste“ (1974), „Die Orestie des Aischylos“<br />
(1980), „Der Kirschgarten“ (1989). 1981 konnte das Theater in das umgebaute Kino vonErich Mendelsohn einziehen,<br />
das bis heute zu den modernsten Theatergebäuden der Welt zählt. 1985 legte Peter Stein die Leitung nieder,<br />
seine glücklosen Nachfolger waren Luc Bondy, Jürgen Gosch und Andrea Breth.<br />
Die Neuerfindung: Im Sommer 1999 übernahmein jungesViererteam die Leitung der Schaubühne. Neben Thomas<br />
Ostermeierund Jens Hillje, diedas Sprechtheater verantworteten, kamen Sasha Waltz und JochenSandig,die eine<br />
Tanzssparte installierten. Nachersten Erfolgen vonSasha Waltz’„Körper“ (2000),gelang Thomas Ostermeier der<br />
Durchbruch mit „Nora“ (2002). Auch nachdem Aussscheiden des Tanzes(2005) und vonJensHillje(2009) blieb<br />
Ostermeierkünstlerischer Leiter und ernteteviele Publikumserfolge und Anerkennung vorallem im Ausland.<br />
Der Gründungsdirektor Jürgen Schitthelm (2.v.l.) und die vier Jungen im September 1999: Jochen Sandig,<br />
Sasha Waltz, Thomas Ostermeier und Jens Hillje.<br />
ULLSTEIN/M. THIELE<br />
ZUR PERSON<br />
Die Anfänge: Thomas Ostermeier wurde 1968 in Soltau geboren und wuchs im niederbayerischen Landshut auf.<br />
1992–96 studierte der Sohn einer Verkäuferin und eines Berufssoldaten an der <strong>Berliner</strong> Ernst-Busch-Schule Regie.<br />
In seiner Diplom-Arbeit „Recherche Faust/Artaud“ verarbeitete er auch Einflüsse vonEinar Schleef.<br />
Die Karriere:Direkt vonder Hochschule wegberief ihn Thomas Langhoff, der Intendant des Deutschen Theaters,<br />
1996 zum Leiter einer jungen Bühne an seinem Haus, der Baracke. Gemeinsam mit den Dramaturgen Jens Hillje<br />
und Stefan Schmidtkeetablierte Ostermeier an diesem Ortden neuen britischen Realismus in Berlin. Zur Spielzeit<br />
1999/2000 wurde er Mitglied der künstlerischen Leitung der Schaubühne.<br />
Die Auszeichnungen:Thomas Ostermeier ist Ehrendoktor der University of Kent, Träger des Bundesverdienstkreuzes,<br />
Commandeur des Arts et des lettres und erhielt 2011 den Löwen der Biennale Venedig für sein Lebenswerk.<br />
zuvertrauen?<br />
Wir wurden ja nicht gefragt, weil wir jung<br />
waren, sondernweil wir interessante und bereits<br />
erfolgreiche Theatermacher waren.<br />
Mankann nicht per se sagen, dass ein Kollektiv<br />
besser als ein einzelner Intendant ist. Es<br />
hängt immer vonden Personen und vonden<br />
Häusern ab. Von meinen Arbeiten möchte<br />
ich nicht sprechen, aber Sascha Waltz’Arbeiten<br />
in den Sophiensaelen waren für mich das<br />
eindrücklichste, was man damals am Theater<br />
in Berlin sehen konnte, und daher kam<br />
auch derWunsch, mit ihr an der Schaubühne<br />
zu arbeiten.<br />
Siehatten vonAnfang an Gegenwind vonder<br />
Presse. MitIhrem Manifest haben Siedie Kollegen<br />
ziemlich gereizt. Waresein Fehler?<br />
Dashabe ich vielleicht fünf Jahrelang gedacht,<br />
heute als Fünfzigjähriger denke ich<br />
das nicht mehr. Dass ein Team von Dreißigbis<br />
Mittedreißigjährigen so einen Text veröffentlicht,<br />
in dem es in zugespitzter Art einen<br />
politischen und ästhetischen Standpunkt<br />
formuliert, finde ich aus heutiger Sicht sehr<br />
stark.<br />
Haben Sie den Mund ein bisschen zu voll genommen?<br />
Nein. Wirhaben nur beschrieben, was ist.<br />
Dass die Theaterlandschaft weitgehend entpolitisiert<br />
war und dass wir soziale Wirklichkeiten<br />
auf die Bühne bringen wollen. Und<br />
über das Ästhetische hinaus ging es um Arbeitsbedingungen<br />
und Organisationsformen.<br />
Warum haben Kritiker und Betrieb so allergisch<br />
reagiert?<br />
Vielleicht, weil wir so jung waren. Möglicherweise<br />
gab es den einen oder die andere,<br />
die schon etwas älter waren und schon ein<br />
paar Jahre Intendanz in der Provinz hinter<br />
sich hatten und dachten, dass sie jetzt mal<br />
dran wären. Die werden sich gefragt haben:<br />
Wasist denn jetzt kaputt, die überspringen<br />
einfach 20 Jahre. Und inder Kritik glaubten<br />
einige zu wissen, wie es geht und wer welchen<br />
Posten verdient hat.<br />
Wiehält man dem stand?<br />
Der Zusammenhalt im Ensemble war<br />
trotz allem stark. Das hat mir geholfen. Und<br />
nach und nach wurden viele unserer Schauspielerinnen<br />
und Schauspieler zu echten<br />
Stars.Außerdem wären wir ganz schnell weg<br />
vom Fenster gewesen, wenn wir uns beim<br />
Publikum nicht durchgesetzt hätten. Wirhaben<br />
mit unseren Ibsen-Inszenierungen ein<br />
Publikum gefunden, weil wir eine Ebene betraten,<br />
die damals schlichtweg nicht vorkam.<br />
Wir konfrontierten die angeblich so toleranten<br />
und aufgeklärten, dabei voll im Neoliberalismus<br />
aufgegangenenYuppies in ihren designten<br />
Welten mit ihren Widersprüchen –<br />
das war schon eine Setzung.<br />
Waswar mit der Politik?<br />
Eine zweischneidige Sache. Uns wurde<br />
die gesamte Zeit hindurch versichert, dass<br />
man mochte, was wir taten. Die strukturelle<br />
Unterfinanzierung, mit der wir an den<br />
Startgingen, saß uns aber lange im Nacken,<br />
und da half uns die Bemühenszusage des<br />
damaligen Kultursenators Peter Radunski<br />
kein bisschen. Es gab immer diesen Willen<br />
uns zu unterstützen, aber es fehlte zufälligerweise<br />
immer gerade an Geld. Dadurch,<br />
dass wir Gewächse der Stadt waren und<br />
nicht von irgendwelchen Ruhmesgipfeln<br />
eingekauft wurden, konnte man uns lange<br />
so hinhalten.<br />
Wieso haben Sie nicht härter verhandelt? Es<br />
gab doch Angebote aus anderen Städten und<br />
Ländern.Wieso sind Sienicht ans Burgtheater<br />
oder an die Kammerspiele gegangen?<br />
Ja, ich hatte Angebote und wir haben intensiv<br />
verhandelt, aber nur, bis mir klar<br />
wurde, dass die Bedingungen nicht stimmten.<br />
Wenn jetzt zum Beispiel was aus Frankreich<br />
käme, geriete ich vielleicht wieder ins<br />
Nachdenken. Ich kann mir gut vorstellen,<br />
auch mal eine Zeitlang kein Theater zu leiten.<br />
Es ist ein wirklich harter und auch in vieler<br />
Hinsicht unerfreulicher Job, künstlerischer<br />
Leiter zu sein. Lachen Sienicht.<br />
Gibt Schlimmeres.<br />
Ichbin für 230 Leute verantwortlich. Aber<br />
vor allem für die Ensemblemitglieder unter<br />
ihnen. Und daentdecke ich immer wieder<br />
Nachwuchs,den ich nach und nach versuche<br />
aufzubauen. Das sind Prozesse, die viel Zeit<br />
und Aufmerksamkeit brauchen. Diese Verantwortung<br />
geht ganz schön an die Substanz.<br />
Hat Castorf einen Fehler gemacht, indem er<br />
viele Ensemblestellen der Volksbühne abgebaut<br />
hatte, um das Geld für Gäste ausgeben<br />
zu können? Diese Strukturen wurden dann so<br />
übernommen, sodass die Volksbühne nur<br />
noch 15 feste Ensemblestellen hat. DieSchau-
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 27<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
bühne hat 32.<br />
Das kann man Castorf nicht ankreiden,<br />
dass er seine Leute im Freestyle beschäftigt<br />
hat. Einige seiner Stars hätte er wahrscheinlich<br />
anders nicht halten können. Er hat sie<br />
mit seiner Kunst ans Haus gebunden, seien<br />
wir froh, dass wir sie auf der Bühne sehen<br />
konnten. Man muss doch nicht immer alles<br />
wie ein deutscher Buchhalter sehen.<br />
Sie nehmen für sich in Anspruch, Verantwortung<br />
zu übernehmen und haltbare Strukturenfür<br />
eine Zeit nach Ihnen zu installieren …<br />
Ichbin ja auch ein anderer Typ, aber ich<br />
habe eine große Sympathie für Anarchisten.<br />
Ich finde das völlig legitim, wie Frank<br />
Castorf das gemacht hat. Er hat Theatergeschichte<br />
geschrieben, und man rechnet<br />
ihm kleinlich hinterher. Das gab es zu Zeiten,<br />
als etwa Peter Zadek das Hamburger<br />
Schauspielhaus geleitet hat, nicht. Damals<br />
galt nur als richtiger Künstler,wer ein Haus<br />
mit Schulden übergeben hat. Ich finde,<br />
dass da einiges an Mut und Subversivität<br />
verloren gegangen ist. Wir sind Theaterleute,<br />
unsere Kunst funktioniert, wie jede<br />
andereKunst, nur,wenn sie absolut frei ist.<br />
Deshalb wird sie subventioniert. Das<br />
Sprechtheater belastet den Etat des Landes<br />
Berlin mit lediglich 0,7 Prozent. Und wir<br />
werden manchmal behandelt, als würden<br />
wir wie die Made im Speck sitzen.<br />
Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie<br />
den Liebling der Kulturpolitik spielen …<br />
Ichhabe eine ArtGroße-Bruder-Rolle abbekommen.<br />
Schlingensief und Castorf haben<br />
im Kinderzimmer die Türme aus Bauklötzen<br />
umgeschmissen und kaputt gemacht.<br />
Und ich bin rein und hab gesagt,<br />
noch mal Raufschlagen bringt nichts,ich versuche,das<br />
mal wieder aufzubauen.<br />
Aber warum so diszipliniert?<br />
Wenn man mit dreißig in so eine Position<br />
kommt wie ich, dann verzeihen sie einem alles,<br />
außer dass du rote Zahlen schreibst. Da<br />
hätten sie uns gekillt. In diesen durchökonomisierten<br />
Zeiten darfst du alles denken und<br />
sagen, du darfst nur nicht bankrottgehen,<br />
das ist die letzte Todsünde.<br />
Wollten Siemal hinschmeißen?<br />
Daskam schon mal vor. Aber nicht am Anfang.<br />
Da war ich noch trotzig und wollte beweisen,<br />
dass ich es kann. DerWunsch hinzuschmeißen<br />
kam erst, als es lief. Undsorichtig<br />
angekommen sind wir erst in den Zehnerjahren.<br />
Mit„Hamlet“ und„Volksfeind“. Oder mit<br />
unseren jüngeren Produktionen wie „Rückkehr<br />
nach Reims“ oder „Professor Bernhardi“.<br />
Jetzt haben wir sehr viele Produktionen,<br />
die wir sorglos ansetzen können und bei<br />
denen das Haus immer voll ist.<br />
Woher kommt der Erfolg?<br />
Wir machen Schauspielertheater, bei uns<br />
ist das Ensemble der Star.Aber den Erfolg haben<br />
wir möglicherweise auch den anderen<br />
Häusern zuverdanken. Ich glaube, dass sich<br />
die Theaterlandschaft ganz böse ins Ausmanövriert<br />
hat. Wir hatten in den letzten Dekaden<br />
ein paar großartige Künstler, die viele<br />
völlig zu Recht bewundern. Frank Castorf,<br />
Christoph Schlingensief und andere, hauptsächlich<br />
aus der Volksbühne.Dann sind sehr<br />
viele auf diesen ästhetischen Weg eingeschwenkt,<br />
anstatt die Unterschiede zu betonen<br />
und eine Vielfalt von Handschriften zu<br />
erstreben. Jetzt will jeder Intendant seinen<br />
A-, B- oder C-Castorf haben. Da sitzt man<br />
dann im Theater, sieht ein nachgemachtes<br />
Bert-Neumann-Bühnenbild und schlechte<br />
Bühnenkräfte, die versuchen, Sophie Rois<br />
oder Martin Wuttke nachzuahmen. Das ist<br />
nicht besonders innovativ.<br />
Wieso lässt sich das Publikum das gefallen?<br />
Nicht nur das Publikum. Ichfinde die ganzen<br />
Ensemble-Initiativen für gerechtere Arbeitsbedingungen<br />
richtig. Ich verstehe nur<br />
nicht, warum es nicht auch in ästhetischer<br />
Hinsicht längst einen Aufstand der Schauspieler<br />
gibt. Wieso lassen sie sich das gefallen?<br />
Tänzeln,<br />
fächeln,<br />
zustechen<br />
François-Xavier Roth<br />
dirigiert Offenbach zum 200.<br />
VonClemens Haustein<br />
Schweben wie ein Schmetterling,<br />
stechen wie eine Biene: WasMuhammed<br />
Ali einst über seinen<br />
Kampfstil sagte, lässt sich auch auf<br />
den französischen Dirigenten<br />
François-Xavier Roth anwenden, obwohl<br />
er nicht viel von einem Boxer<br />
hat. Aufdie Bühne kommt er wie ein<br />
Arzt, die Hände schon angehoben in<br />
der Vorfreude auf das Skalpell. Und<br />
wie er seinen Krawattenknoten richtet,<br />
erinnert eraneinen Banker, der<br />
sich nicht ganz am Platz fühlt. Dazwischen<br />
aber tänzelt er, fächelt mit<br />
seinen Händen die Musik hinüber<br />
und herüber und sticht – kurzer<br />
Schwung mit der Handkante –fix zu.<br />
Der 1. Sinfonie von Robert<br />
Schumann, der „Frühlingssinfonie“,<br />
lässt sich auf diese Weise gut beikommen.<br />
Am Donnerstag in der<br />
Philharmonie kündigt schon gleich<br />
der Beginn des Werkes an, dass Außergewöhnliches<br />
passieren wird: In<br />
zurückgenommener Lautstärke lässt<br />
Roth die Trompeten und Hörner blasen.<br />
Wie imnatürlichen Sprachduktus<br />
(„ImTale zieht der Frühling ein“)<br />
federn die fünf Wiederholungen des<br />
Tones „B“ ab und gewinnen wieder<br />
an Spannung.<br />
Wenn das Werk erzählt<br />
In Konversationslautstärke lässt sich<br />
viel verständlicher sprechen: das ist<br />
eine Maxime von François-Xavier<br />
Roth, weshalb im Folgenden selten<br />
einfach nur die Lautstärke zunimmt,<br />
sondern zunächst einmal die Intensität.<br />
Dem Bild vom gut gelaunten<br />
Lärmstück, das sich bei dieser Sinfonie<br />
festgesetzt hat, rückt er damit<br />
entschieden zu Leibe. Das Werk beginnt<br />
zu erzählen: vom Wind, von<br />
den Düften, vom frischen Grün, von<br />
der Liebe, und von Schmetterlingen<br />
und Bienen.<br />
Es spielte eine ArtFestivalorchester,<br />
wie es große Dirigenten gerne<br />
aus Instrumentalisten zusammenstellen,<br />
die sie kennen und schätzen.<br />
Hier kamen nun Mitglieder des Kölner<br />
Gürzenich-Orchester und des<br />
französischen Originalklangensemble<br />
Les Siècles zusammen (beiden<br />
Ensembles steht Roth vor), um<br />
neben Schumann auch Jaques Offenbach<br />
zu feiern, der vor200 Jahren<br />
in Köln geboren wurde und in Paris<br />
Karriere machte. Vor zahlreichen<br />
Gästen aus Nordrhein-Westfalen –<br />
Schirmherr des Abends war Ministerpräsident<br />
Armin Laschet –wurde<br />
Verschiedenes aus Offenbachs Operetten<br />
gespielt, in ähnlich kluger<br />
Konversationslautstärke wie zuvor<br />
Schumann. Die Wirkung ist auch<br />
hier zauberhaft, etwa bei der „Barcarole“<br />
aus „Hoffmanns Erzählungen“<br />
mit ihrer träumisch-trunken sich<br />
verzweigenden Vielstimmigkeit.<br />
Schöne Aussicht: François-Xavier<br />
Roth wirdbereits im September wieder<br />
in Berlin zu erleben sein, beim<br />
Musikfest, und zwar mit Les Siècles.<br />
Dass dieses fabelhafte Ensemble in<br />
Berlin, dem Musiknabel des Universums,<br />
bislang noch nicht zu hören<br />
war –man kann es ja kaum glauben.<br />
Sah sich als Regiestudent schon als Taxifahrer enden, startete dann aber als Theaterleiter durch: Thomas Ostermeier.<br />
BERLINER ZEITUNG /PAULUS PONIZAK<br />
Was sollten die sich auf die Transparente<br />
schreiben?<br />
Wir wollen eine Regie, die sich für uns als<br />
kreativeKünstlerinnen und Künstler interessieren,<br />
die uns nicht nur als Erfüllungsgehilfen<br />
ihres Konzeptes sieht. Der Schauspieler<br />
oder die Schauspielerin sollte das Ereignis eines<br />
Theaterabends sein!<br />
Also zurück zum Als-ob-Theater?<br />
Nein, auf keinen Fall! Dasgilt unabhängig<br />
voninszenatorischen Ansätzen. DasEreignis<br />
eines René-Pollesch-Abends ist nicht nur der<br />
Text, sondern das sind vor allen Dingen die<br />
Schauspielerinnen und Schauspieler.<br />
Manchmal scheint es mir, als ob alle vergessen<br />
hätten, wer am Abend auf die Bühne<br />
geht. Es ist nicht der Regisseur.<br />
TOP 10<br />
Donnerstag,27. Juni<br />
1 Fußball-EM ZDF 5,66 30 %<br />
2 heute ZDF 4,70 26 %<br />
3 heute-journal ZDF 4,21 16 %<br />
4 ZDF-Sport, Mod. ZDF 3,87 22 %<br />
5 ZDF-Spezial ZDF 3,78 15 %<br />
6 Tagesschau ARD 3,71 15 %<br />
7 Fußball-WM ZDF 3,54 14 %<br />
8 Mordkommission I. ARD 3,34 13 %<br />
9 Let’sDance RTL 2,67 11 %<br />
10 ZDF-Sport, Mod. ZDF 2,61 11 %<br />
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %
28 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Tagestipp<br />
Wahrheiten von früher<br />
Auweia. Texte vongestern. Oder vorgesternwomöglich. Da fallen mir die<br />
Gedichte ein, die ich mit 19 anfallsartig in der Nacht verfasst habe.<br />
Möchte ich die noch einmal lesen? Womöglich vor Publikum? Marion hat<br />
sich getraut. Auf dem neuesten Podcast auf textevongestern.de kann man<br />
hören, wie sie Ende Aprilinder Hamburger Yoko BarVerse vortrug,die sie als<br />
Teenager geschrieben hat. Zum Beispiel diese, inihrer Abizeit: „Zeit vergeht/wo<br />
geht sie hin?/ Wasbleibt?/ Freunde kommen?/ Wo gehen sie hin?/<br />
Wasbleibt?/ Eine Umarmung/ EinKuss/ EinJa/ EinBlick/ Menschen/ Keine<br />
Verpflichtung/ Eine andereStadt/ Freunde gehen/ Kommen sie wieder?/Was<br />
bleibt?/WarmeHandschuhe gegen Einsamkeit.“ Dasgilt noch, oder? Also haben<br />
SieMut (mehr Mutals ich) und kommen SieamSonntag in den Frannz-<br />
Biergarten, wo die Hörspielautorin Johanna Steiner gemeinsam mit dem Moderator<br />
MarcoAmmer zur nächsten Open Stage einlädt. PetraKohse<br />
Texte vongestern Erwachsene lesenTexte ausihrerJugend,So, 30.6., 19 Uhr, Schönhauser Allee36<br />
BÜHNE<br />
Ballhaus Ost (& 44 03 91 68)<br />
20.00: Independence for all (Costa Compagnie)<br />
BühnenRausch (& 44 67 32 64)<br />
20.00: MordArt<br />
Dock 11 (& 448 12 22)<br />
19.00: Soundance 2019: Quatuor for twodancers /<br />
Human. Error.(Rossella Canciello, Mimi Jeong &Luca<br />
Canciello /Anna Bogdanowicz &Paulina Owczarek)<br />
Globe Berlin Prolog-Bühne (Open Air)<br />
(& 54 90 51 92)19.30:Romeo&Julia(Globe<br />
Ensemble Berlin)<br />
HAU3(&25 90 04 27)<br />
18.00 Houseclub: Transition and Apocalypse #4 (Jota<br />
Mombaça)<br />
19.00: Burgerz (Travis Alabanza &HackneyShowroom)<br />
HZT Berlin in den Uferstudios (Uferstr.23)<br />
19.00 Studio 14: fluid horizons<br />
Kleines Theater (& 821 20 21)<br />
20.00: Die Känguru-Chroniken (Gastspiel Dirk<br />
Neumann)<br />
Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />
19.30: Komische Oper Festival: La Bohème<br />
Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />
(& 88 59 11 88) 20.00: Alles was Sie wollen<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
20.00: Spatz undEngel –Die Geschichte derFreundschaft<br />
zwischen Edith Piaf und Marlene Dietrich<br />
Schaubühne (& 89 00 23)<br />
19.30 Studio: Prometheus<br />
20.00: Schatten(Eurydikesagt)<br />
Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />
20.00: Mörder und Mörderinnen<br />
Shakespeare CompanyBerlin (& 21 75 30 35)<br />
19.00: Maß für Maß!<br />
Sommerbad Humboldthain (& /22 19 00 11)<br />
14.00 TROPEZ: White Walkers –Sans Amours (Das<br />
Helmi &New Star Dance Company)<br />
Sophiensaele (& 283 52 66)<br />
20.00 Festsaal:Tonight (MelanieJame Wolf, Sheena<br />
McGrandles, RodrigoGarcia Alves)<br />
Staatsoper Unterden Linden (& 20 35 45 55)<br />
19.30: Rigoletto<br />
Theater an der Museumsinsel (& 47 01 89 49)<br />
20.00: Die Vögel<br />
Theater im Nikolaiviertel (& 017 6/ 40 53 11)<br />
19.30: Zille sein Milljöh<br />
Theater Thikwa (& 61 20 26 20)<br />
20.00: Extremities<br />
Uferstudios (& 46 06 08 87)<br />
20.00 Studio 1: Beyond Gravity: Have youseent my<br />
teeth? /From the room beside me /When Ithink of<br />
youyou’re naked (Jess Curtis, Gabriel Christian, jose e.<br />
abad, Rachael Dichter,Mira Kautto)<br />
UNI.T Theatersaal der UdK (& /3 18 50)<br />
19.30: Angels in America (Studiengang Gesang/Musiktheater<br />
&Symphonieorchesterder UdK Berlin)<br />
Vaganten Bühne (& 313 12 07)<br />
20.00: Spreeperlen. Eine Berlin-Revue<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />
20.00: Mad Office /Büro Absurd (TrygveWakenshaw<br />
&Barnie Duncan)<br />
BKA (& 202 20 07)<br />
20.00: Besetzungscouch –die Suche nach der<br />
wahren Liege(Kaiser &Plain)<br />
Chamäleon (& 400 05 90)<br />
18.00, 21.30: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />
Distel (& 204 47 04)<br />
17.00, 20.00: Weltretten für Anfänger<br />
Estrel Festival Center (& 68 31 68 31)<br />
20.30: Simply The Best –Das Tina Turner Musical<br />
(Dorothea „Coco“ Fletcher)<br />
Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />
15.30, 19.30: Vivid<br />
Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />
20.00: Drachenherz<br />
Pfefferberg Theater (& 939 35 85 55)<br />
20.00: Lachen (Hacki Ginda-Company&Lito Tabora)<br />
Scheinbar Varieté (& 784 55 39)<br />
20.00: Open StageVarieté (Marco Tschirpke(Mod.)<br />
Sozialwerk Berlin e. V. (Humboldtstr.12)<br />
15.00: Liebe und andere Katastrophen („Die Wilden<br />
Witwer“ und das aparte Fräulein Gabriele)<br />
Stachelschweine (& 261 47 95)<br />
20.00: Stachelschweinerei<br />
StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />
19.30: The Band –Das Musical<br />
Theater O-Tonart (& 37 44 78 12)<br />
20.00: Mord in Belfour Castle<br />
ufaFabrik (& 75 50 30)<br />
20.30 Sommerbühne: OverSeas<br />
Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />
20.00: Let’sTwist Again! –Rockabilly Hits &Acrobatics<br />
Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />
20.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />
Z-Bar (& 28 38 91 21)<br />
20.30: The Berlin Offensive–Dark Comedy(Hosted<br />
alternatively by Nir Soffer,Francesco Kirchhoff or Chris<br />
Doering)<br />
Open Stage<br />
SONNABEND<br />
KLASSIK<br />
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
18.45: Einführung im Rang-Foyerrechts (Chor und<br />
Orchester der Deutschen OperBerlin)<br />
19.30: Chorund Orchesterder Deutschen Oper Berlin,<br />
Solisten: Florian Sempey, Nicolas Testé, Philippe<br />
Talbot, AndrewHarris u. a., Ltg.YvesAbel, Ambroise<br />
Thomas: „Hamlet“, Oper in fünfAkten, konzertant<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
20.00: SanFrancisco SymphonyYouth Orchestra,<br />
Ltg.Christian Reif, Nicola Benedetti (Violine),Glanert:<br />
Prelude No. 1aus den „Three American Preludes“;<br />
Tschaikowsky: Konzertfür Violine und Orchester D-Dur<br />
op. 35; Mahler:Symphonie Nr.1D-Dur<br />
Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />
16.00: Young Tchaikovsky String Quartet, Borodin<br />
Quartet, Haydn: Streichquartett op. 76 Nr.2d-Moll;<br />
Tschaikowsky: Streichquartett Nr.1D-Dur op. 11, 2.<br />
Satz Andante cantabile; Streichquartett Nr.1D-Dur<br />
op. 11, 3. Satz Scherzo. Allegro non tanto econ fuoco;<br />
Borodin: Streichquartett Nr.2D-Dur<br />
Waldbühne (& 018 06 57 00 70)<br />
20.15: <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,Marianne Crebassa<br />
(Mezzosopran), Ltg.Tugan Sokhiev, Prokofjew: Suite<br />
aus der Filmmusik „Leutnant Kijé“ op. 60, „Romeo<br />
und Julia“, Ballettmusik op. 64, Suite; Ravel: „Sheherazade“,<br />
drei Lieder nach Gedichten vonTristan<br />
Klingsor<br />
KINDER<br />
FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />
12.00: Zirkus am Meer –Sommerferienspaß fürdie<br />
ganze Familie (ab 6bis 14 J.)<br />
Figurentheater Grashüpfer (& 536 95 15 0/ 52)<br />
17.00: Das Rübchen undandere Geschichten, Puppentheater<br />
Parthier,Figurentheater (ab3J.)<br />
Pfaueninsel (& 805 86 75 11)<br />
15.00: Familienführung: Mit Elfe Tana die Pfaueninsel<br />
entdecken, Treff: Fährhaus Pfaueninsel (ab 6bis 10 J.)<br />
Puppentheater Felicio (& 44 67 35 30)<br />
11.00: Peter und der Wolf (ab 4J.)<br />
Zeiss-Großplanetarium (& /42 18 45 10)<br />
12.30: Raumschiff Erde<br />
14.00: Der Regenbogenfisch und seine Freunde<br />
15.30: Mit Raketen zu Planeten<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Kulturbrauerei/Alte Kantine (& 44 31 50)<br />
20.00: Kantinenlesen –Das Gipfeltreffen der <strong>Berliner</strong><br />
Lesebühnen, Dan Richter und Gäste<br />
PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />
19.30: Icameinblind, AndyI.Svikiro, Lesung,<br />
Gespräch und Party<br />
KONZERT<br />
Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str.70)<br />
20.00: DDouble E<br />
Bergmannstraße<br />
11.00: Bergmannstraßenfest<br />
BKA (& 202 20 07)<br />
23.30 Foyer: Badeperle –Jade PearlBaker &Gäste<br />
Columbiahalle (& 69 81 28 14)<br />
20.00: Walk Off The Earth<br />
Columbia Theater (Columbiadamm 9-11)<br />
20.00: Converge, Sect, Candy<br />
Freilichtbühne an der Zitadelle (& 333 40 22)<br />
20.00: Youngs Hearts Society,keativmolkerei e.V.<br />
präsentiert: Das Sommerkonzert<br />
Kleine Weltlaterne (& 892 65 85)<br />
21.00: Trio Palmera<br />
Lido (& 69 56 68 40)<br />
20.00: Foxing<br />
Schokoladen Mitte (& 282 65 27)<br />
19.00: PLeaSureDomE<br />
VertiMusic Hall (& 20 60 70 88 11)<br />
20.00: BethHart, special guest: KennyWayne<br />
Shepherd<br />
Wild At Heart (& 611 70 10)<br />
22.00: Heathen Apostles +Guest<br />
Zitadelle Spandau (& 35 49 44 29 7/)<br />
20.00: Citadel Music Festival: King Crimson<br />
CLUB<br />
Clärchens Ballhaus (& 282 92 95)<br />
21.00: Schwoof, Clärchen &Freunde<br />
Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />
22.00: Tannz im Frannz, James Blond, DJ Stan<br />
Lido (& 69 56 68 40)<br />
23.00 Lidolino: Radioactive<br />
Slaughterhouse (& 397 50 56)<br />
23.00: Factory<br />
Surprise Club (& 017 23 83 06 53)<br />
22.00: Big Afro Party<br />
Treptower Hafen<br />
19.30 Anlegestelle Sternund Kreisschiffahrt: Partyboot<br />
auf der Spree<br />
Tresor Club (Köpenicker Str.70)<br />
23.59: Tresor.Klubnacht, Paleman, Cadans, OSKAR,<br />
HGR<br />
BALLROOM<br />
Tanzpavillon im Monbijoupark (Monbijoustr.3)<br />
16.00: Argentinischer Tango, Ilana<br />
20.00: Schwoof, Antoine<br />
CHARLOTTENBURG<br />
Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Tolkien 15.00; Rocketman<br />
17.30, 20.15; Die Glenn MillerStorySo12.00<br />
Cinema Paris (✆ 881 31 19) Ein Becken voller Männer Sa<br />
15.00, 20.30, So 16.45; Ein Becken voller Männer (OmU)<br />
Sa 17.45, So 14.00; Matinee: Exhibition on Screen: Van<br />
Gogh und Japan So 12.00; La Comedie-Francaise: Britannicus<br />
(OmU) So 19.30<br />
Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Der Klavierspieler vom<br />
Gare du Nord Sa 15.30, 20.30, So 19.30; Ein Becken voller<br />
Männer Sa 17.50<br />
Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Rocketman (OmU) 15.00,<br />
17.45, 20.30; Stan &Ollie (OmU) So 12.45; Burning<br />
14.00, 17.10, 20.20; Burning –Beoning (OmU) So 11.00;<br />
Ramen Shop (OmU) 14.00; The Dead Don‘t Die (OF) 16.00,<br />
18.30, 21.00; Der Boden unter den Füßen So 11.30; All My<br />
Loving 14.40, 17.20, 20.00; RBG (OmU) So 12.30; Magie<br />
der Wildpferde 14.30; Zwischen den Zeilen 16.40, 19.00; O<br />
Beautiful Night 21.15; Das Ende der Wahrheit So 12.00;<br />
They Shall Not Grow Old (OmU) 14.00, 16.15, 18.30,<br />
20.45; Van Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit So 11.30;<br />
Yoga: Die Kraft des Lebens 14.00; Sunset 16.00; Der Klavierspieler<br />
vomGare du Nord (OmU) 19.00; Mid90s (OmU)<br />
21.20; Sunset (OmU) So 11.00<br />
Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Eine moralische Entscheidung<br />
(OmU) Sa 15.30; Britt-Marie war hier 18.00; Eine<br />
moralische Entscheidung 20.00, Soa.15.30; The Dead<br />
Don‘t Die (OmU) Sa 22.15; RoyalCorgi 15.00; All My Loving<br />
17.45; The Dead Don‘t Die (OmU) Sa 20.15; The Texas<br />
Chainsaw Massacre: Blutgericht in Texas Sa 22.15; The<br />
Dead Don‘t Die So 20.15<br />
Kant Kino (✆ 319 98 66) Pets II 14.00, 16.00, 18.00,<br />
20.50; Jussi Adler-Olsen: Verachtung 18.00, 20.40; TKKG<br />
13.50, 16.00; The Dead Don‘t Die 18.10, 20.30; Edie –Für<br />
Träume ist es nie zu spät 14.00; Britt-Marie war hier 16.15;<br />
Roads 18.30; Monsieur Claude II 15.10; Rocketman 17.20,<br />
20.00; Der Flohmarkt von Madame Claire So 13.00; Royal<br />
Corgi 13.45; Nur eine Frau 15.45, 20.00<br />
Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) Pets II 11.15; 3D: Pets<br />
II 13.15, 15.30, 17.45, 20.00; John Wick III 22.30; Drei<br />
Schritte zu Dir 12.40; Pets II 15.15, 17.30; 3D: Aladdin<br />
19.45, 22.45; Men in Black: 12.10; TKKG 14.45; 3D: Aladdin<br />
17.10; Drei Schritte zu Dir 20.10; 3D: Pets II 22.50;<br />
Aladdin 11.40, 14.30; Ein Becken voller Männer 17.20,<br />
20.10; 3D: Pets II 23.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
12.30, 14.50; 3D: Men in Black: 17.30; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich 20.20; X-Men: Dark<br />
Phoenix 23.10; Avengers: Endgame 11.20; Drei Schritte zu<br />
Dir 15.00, 17.40; Men in Black: 20.20;Long Shot –Unwahrscheinlich,aber<br />
nicht unmöglich 23.00; Glam Girls: Hinreißend<br />
verdorben 11.00, 16.15; Ein Becken voller Männer<br />
13.15; Pets II –The Secret Life of Pets 2(OF) 18.30; John<br />
Wick III 20.45<br />
FRIEDRICHSHAIN<br />
b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Prinzessin Emmy<br />
11.00; Royal Corgi Sa 12.15; Drachenzähmen leicht gemacht<br />
3: Die geheime Welt Sa 14.00; Mister Link: Ein fellig<br />
verrücktes Abenteuer 16.00; Yoga: Die Kraft des Lebens –<br />
Debout (OmU) Sa 17.45; Free Solo (OmU) 19.15; Nur eine<br />
Frau (DFmenglU) 21.00; Der Goldene Handschuh (DFmenglU)<br />
22.30; Willkommen im Wunder Park So 12.15; 3D: Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3: Die geheime Welt So 14.00;<br />
Berlin Bouncer (OmenglU) So 17.45; Ramen Shop –Ramen<br />
Teh (OmU) Sa 11.00; Die Wiese –Ein Paradies nebenan Sa<br />
12.45; Peter Lindbergh –Women‘s Stories (OmU) Sa 14.15,<br />
So 11.00; Edie –Für Träume ist es nie zu spät Sa 16.15;<br />
Eine moralische Entscheidung (OmU) 18.00; Rocketman<br />
(OmU) 19.45; Dave Made aMaze (OmU) 21.45; Beach<br />
Bum (OF) Sa 23.15; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />
So 12.45; Border –Gräns (OmU) So 14.15; Edie –Für Träume<br />
ist es nie zu spät (OmU) So 16.15; Diamantino (OmU)<br />
So 23.15; Once Again –Eine Liebe in Mumbai Sa 11.00;<br />
Vice –Der zweite Mann (OmU) Sa 12.45; Under the Tree –<br />
Undir trenu (OmU) Sa 15.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
16.30; Van Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit –At<br />
Eternity‘s Gate (OmU) 18.15; Burning –Beoning (OmU) Sa<br />
20.15;Border–Gräns (OmU) Sa 22.45;Das Endeder Wahrheit<br />
(DFmenglU) So 11.00; Green Book –Eine besondere<br />
Freundschaft (OmU) So 12.45; Ramen Shop –Ramen Teh<br />
(OmU) So 15.00; Burning –Beoning (OmenglU) So 20.15;<br />
One Cut of the Dead –Kamera otomeru na! (OmU) So<br />
22.45<br />
Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 8129) Die Wiese –Ein Paradies<br />
nebenan 12.00; VanGogh: An der Schwelle zur Ewigkeit<br />
–AtEternity‘s Gate (OmU) Sa 13.45; Roads (OmU) 18.00;<br />
Burning –Beoning (OmU) 20.00; Das Ende der Wahrheit<br />
22.45; Maquia: Eine unsterbliche Liebesgeschichte –Sayonara<br />
no asa ni yakusoku no hana okazaro (OmU) So 13.45;<br />
Mirai: Das Mädchen aus der Zukunft – Mirai no Mirai (OmU)<br />
So 16.00; Macht das alles einen Sinn? 12.00; Familie<br />
Brasch 14.00, So a. 20.45; Der Funktionär 16.00; Esta todo<br />
bien –Alles ist gut (OmU) 17.30; Push –Für das Grundrecht<br />
auf Wohnen (OmU) 19.00; WarofArt (OmU) Sa 20.45<br />
UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Rocketman 11.00, 13.45,<br />
17.00, 19.50; Drei Schritte zuDir 11.00, 14.45, 17.30,<br />
20.15; TKKG 11.15; Men in Black: 11.15, 14.00, 16.45,<br />
19.30; Royal Corgi 11.30; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />
11.30, 14.15; Aladdin 11.30, 14.00, 16.15; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 11.45, 14.30; Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 11.45, 13.45; 3D: Pets II 12.00,<br />
14.30, 17.00, 19.45, 22.15; Mister Link: Ein fellig verrücktes<br />
Abenteuer 14.45, Sa a. 12.10; TheyShall Not GrowOld<br />
Sa 12.15; Pets II 12.30, 15.00, 17.30; Monsieur Claude II<br />
13.45; Mamma Mia! Here We Go Again Sa 14.00, So 11.15;<br />
Brightburn: Son of Darkness 14.15, 19.45, 22.10; Godzilla<br />
2–King of the Monsters 14.30; Avengers: Endgame 16.00;<br />
John Wick III 16.35, 19.15, 22.30; 3D: Godzilla 2–King of<br />
the Monsters 16.40, 22.45; Free Solo (OmU) Sa 16.45, So<br />
20.10; Ein Becken voller Männer 16.50, 19.40; Long Shot<br />
–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 17.00, 20.00,<br />
23.00; Dancing Queens 17.10, 19.30; X-Men: Dark Phoenix<br />
17.30; 3D: X-Men: Dark Phoenix 19.15, 22.00; IMAX 3D:<br />
Avengers: Endgame Sa 19.15; 3D: Aladdin 19.45, 22.45;<br />
3D: Men in Black: 20.00; Rocketman (OF) 20.15; Lloronas<br />
Fluch 21.50; OBeautiful Night 22.30; Jussi Adler-Olsen:<br />
Verachtung 22.30; John Wick III –John Wick: Chapter 3–<br />
Parabellum (OF) 22.45; Greta (2019 USA) 23.00; Brightburn:<br />
Son of Darkness (OF) 23.00; IMAX 3D: Men in Black:<br />
Sa 23.10, So 22.45; Shadaa So 11.45; Quero-te tanto! –<br />
Ich will dich so sehr! (OmU) So 12.00; IMAX 3D: Aladdin So<br />
14.00; IMAX 3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds<br />
Verbrechen So 17.10<br />
Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) #Female Pleasure (OmU)<br />
Sa 16.00; Der Fall Collini 18.00; Das melancholische Mädchen<br />
20.20; Lords of Chaos (OmU) 22.00; Free Solo (OmU)<br />
So 16.00; Lord of the Toys 16.00; Eine moralische Entscheidung<br />
(OmU) Sa 18.00; Liebesfilm (OmenglU) Sa 20.00; The<br />
Wild Boys –Les garcons sauvages (OmU) Sa 21.50; One Cut<br />
of the Dead –Kamera otomeru na! (OmU) Sa 23.50; Das<br />
Leben meiner Tochter So 18.00; Berlin Bouncer (OmU) So<br />
19.50; Under the Tree –Undir trenu (OmU) So 21.50<br />
HELLERSDORF<br />
CineStar (✆ 04 51/703 02 00)Drei Schritte zu Dir 11.00,<br />
13.50, 17.00, 19.50; Aladdin 11.00, 14.00, 17.00, 19.30;<br />
3D: Pets II 11.10, 13.40, 16.30, 19.40, Sa a. 22.45; Willkommen<br />
im Wunder Park 11.15; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 11.15, 14.00, Sa a. 16.50; RoyalCorgi 11.30; Pets<br />
II 11.45, 14.15, 17.10; Avengers: Endgame 13.30; TKKG<br />
14.10; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />
16.40, 19.50; Men in Black: 17.15; 3D: Men in Black:<br />
20.00, Sa a. 22.30; John Wick III 20.00, Sa a. 22.45; Glam<br />
Girls: Hinreißend verdorben 20.15; Godzilla 2–King of the<br />
Monsters Sa 22.45, So16.50; X-Men: Dark Phoenix Sa<br />
22.50; Friedhof der Kuscheltiere Sa 23.00; Brightburn: Son<br />
of Darkness Sa 23.00<br />
Kino Kiste (✆ 998 74 81) Die kleinen Hexenjäger 13.00;<br />
Yuli Sa 14.35, So 20.15; Unheimlich perfekte Freunde Sa<br />
16.35, So 16.25; Das Familienfoto Sa 18.15, So 14.35;<br />
Rocketman Sa 20.00, So 18.05<br />
HOHENSCHÖNHAUSEN<br />
CineMotion (✆ 038 71/211 4109) Alfons Zitterbacke<br />
11.50; Aladdin 11.50, 14.20, 17.10, 20.00; 3D: Pets II<br />
12.00, 14.10, 17.00, 20.00, Sa a. 23.00; 3D: Aladdin<br />
12.00; TKKG 12.10, 14.30; RoyalCorgi 12.15, 14.00; Willkommen<br />
im Wunder Park 12.20; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 12.30, 15.10; Pets II 13.00, 15.00, 16.00, 18.10;<br />
Rocketman 14.15; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.40,<br />
17.20; Drei Schritte zu Dir 14.50, 17.40, 19.45, Saa.<br />
22.50; Godzilla 216.50, Sa a. 22.20;<br />
Men in Black: 17.15, 20.15, Sa a. 22.50; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich 17.30, 19.40; Dancing<br />
Queens 17.40, 20.10; Avengers: Endgame 19.30; John<br />
Wick III 19.50, Sa a. 22.30; X-Men 20.20, Sa a. 22.30;<br />
BrightburnSa22.40; Ma –Sie sieht allesSa23.00<br />
KREUZBERG<br />
Babylon (✆ 61 60 96 93) A The Dead Don‘t Die (OmU)<br />
17.30, 20.00, 22.20; B Nur eineFrau 17.30, 19.30,21.40<br />
fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Zwischen den Zeilen<br />
–Doubles vies (OmU) 13.45; Nuestro tiempo –Our Time<br />
(OmU) 14.15, 20.00; Das melancholische Mädchen (DFmenglU)<br />
16.00, 20.30, Sa a. 22.15; Eine moralische Entscheidung<br />
(OmU) 17.45; Burning –Beoning (OmU) 17.45<br />
Moviemento (✆ 692 47 85) TKKG 10.00, 12.15, 14.30,<br />
16.45; Inna de Yard –The Soul ofJamaica (OmU) 19.00;<br />
Rocketman (OmU) Sa 21.15; Roads (OmenglU) So 21.15;<br />
Die Winzlinge 10.15; Eine moralische Entscheidung (OmU)<br />
12.30, 20.00; Alfons Zitterbacke 14.45; Sunset (OmU)<br />
17.00; Cold War: Der Breitengrad der Liebe (OmenglU) Sa<br />
22.15; Ramen Shop –Ramen Teh(OmU) 11.15; Rocketman<br />
(OmU) 13.15, So a. 20.30; Checker Tobi unddas Geheimnis<br />
unseres Planeten 16.00; High Life (OmU) 18.00; Roads<br />
(OmenglU) Sa 20.30; Climax (OmU)Sa22.45<br />
Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) High Life (OmU) 20.30<br />
Sputnik (✆ 694 11 47) Mister Link: Ein fellig verrücktes<br />
Abenteuer15.00; Kim hateinen Penis (OmenglU) Sa 16.45;<br />
All My Loving (OmenglU) 18.30; Roads (OmU) 20.30; O<br />
Beautiful Night (OmenglU) 22.15; Edie –Für Träume ist es<br />
nie zu spät (OmU) So 16.45; Mirai: Das Mädchen aus der<br />
Zukunft 15.00; Mamacita (OmU) 16.45; Wo ist Kyra? Sa<br />
18.00, So 22.00; Rocketman (OmU) 19.45; Burning –Beoning<br />
(OmU) Sa 22.00; The Artist &The Pervert (OmU) So<br />
18.00; Kinobar im Sputnik Berlin Bouncer Sa 22.15; Happy<br />
Lamento (OmU) So 21.00<br />
KINO<br />
Klick, Schmidt, Kahane<br />
Claus Löser über drei runde Geburtstage<br />
von drei deutschen Filmemachern<br />
und deren aktuelle Würdigung auf der Leinwand<br />
Vielleicht muss noch mehr Zeit vergehen,<br />
um verbindende Unterströmungen zwischen<br />
BRD- und DDR-Biografien gebührend<br />
wahrzunehmen. Auch eine<br />
deutsch-deutsche Filmgeschichte ist noch nicht<br />
geschrieben worden. Möglicherweise lassen sich ja<br />
über das Phänomen des vermeintlichen Scheiterns<br />
Pfade zu den so unterschiedlichen Lebenswegen<br />
finden. Dieser Tage feierndreiFilmemacher –zwei<br />
Männer und eine Frau –runde Geburtstage,die es<br />
trotz anfänglicher Triumphe letztlich nicht geschafft<br />
haben, ihreursprünglichenVisionen konsequent<br />
weiter zu verfolgen.<br />
Die jeweiligen Œuvres erfuhren<br />
an bestimmten<br />
Punkten gravierende Einschnitte;<br />
sei es aus politischen,<br />
individuellen oder<br />
anderen Gründen.<br />
Aber was heißt das<br />
schon: das Scheitern?! Es<br />
gibt ja die vorhandenen Arbeiten,<br />
die mehr als nur<br />
Verheißungen sind. Eineinzelner,<br />
konsequent ausgeführter<br />
Film kann mehr bedeuten<br />
als eine zwar quantitativ<br />
üppige, aber durch<br />
ihreBeliebigkeit dann doch<br />
verwässerte Werkbiografie.<br />
Der1939 in der fränkischen<br />
Kleinstadt Hof geborene<br />
Roland Klick etwa muss mit<br />
seinen „nur“ fünf Filmen zu<br />
den wichtigsten deutschen<br />
Regisseuren überhaupt gezählt<br />
werden. Er steht heute<br />
nachgerade als personifizierter<br />
Gegenentwurf zum<br />
Neuen Deutschen Film der Bundesrepublik. Denn<br />
ihm ging es von Beginn an um die Essenz des Kinos:<br />
um unmittelbare sinnliche Wahrnehmung,<br />
um Blut,Schweiß und Tränen. Thesenhafte Umsetzungen<br />
vongerade opportunen Meinungen waren<br />
ihm ebenso gleichgültig wie langfristig angelegte<br />
filmpolitische Strategien. Seine an die Fördertöpfe<br />
angekoppelten Kollegen beschimpfte er als elitär<br />
und publikumsfeindlich. Was imUmkehrschluss<br />
zu seinem Rauswurf aus diesen Kreisen führte.<br />
1981 wurde ihm zwei Wochen vorDrehbeginn von<br />
BerndEichinger die Regie zu „Christiane F.“entzogen.<br />
Niemand stand ihm bei, Ersatz war schnell gefunden.<br />
Trotzig finanzierte er daraufhin aus privaten<br />
Mitteln den ganz auf Dennis Hopper konzentrierten<br />
Film „White Star“. Mitten in den Dreharbeiten<br />
verschwand der kokaingehetzte Hopper<br />
vomDrehort.Der Film musste umgeschnitten und<br />
mit Nachdrehs aufgefüttertwerden, um überhaupt<br />
noch irgendeinen Sinn zu ergeben.<br />
Vondiesem Schlag erholte sich Klick nie mehr<br />
richtig. Doch man sehe sich wieder und wieder seinen<br />
1970 entstandenen „Deadlock“ an, diesen fiebrigen,<br />
in Israel gedrehten Wüsten-Western mit<br />
MarioAdorfinder Hauptrolle,mit dem treibenden<br />
Sound der Kölner Avantgarde-Band Can. Eine Ahnung<br />
steigt auf, wie das bundesdeutsche Kino jenseits<br />
der kanonisierten Wahrnehmung hätte auch<br />
sein können: nämlich wild und kompromisslos.<br />
Völlig anders ist der Wegder 1949 in Görlitz geborenen<br />
Evelyn Rauer,später Schmidt. Nach ihrem<br />
auf einem Drehbuch vonWolfgang Kohlhaase basierenden<br />
Fernsehfilm„Lasset die Kindlein“ erhielt<br />
sie im Alter von nur 30 Jahren eine Festanstellung<br />
bei der Defa. VonKonrad Wolf protegiert, konnte<br />
sie in dessen Todesjahr mit „Das Fahrrad“ (1982)<br />
ihren bekanntesten Film realisieren. Selten erfuhr<br />
man die Nöte einer jungen Frau aus dem Osten<br />
derart ungeschönt. Schon wenn zu Beginn diese<br />
haltlose Susanne mit ihrer Tochter durch den aggressiven<br />
Straßenverkehr ihren Wegsucht,werden<br />
ungewöhnliche Zeichen<br />
sozialer Empathie gesetzt.<br />
Die Kamera von Roland<br />
Dressel zieht beengende<br />
Rahmen, die Regie verzichtet<br />
auf den sonst obligatorischen<br />
Optimismus. Während<br />
der Film in der DDR-<br />
Presse ignoriert oder angegriffen<br />
und im Kino eher<br />
verstecktwurde,erlangte er<br />
durch seine Ausstrahlung<br />
im ZDF im Juli 1985 ein<br />
deutsch-deutsches Millionenpublikum.<br />
Evelyn<br />
Schmidt allerdings wurde<br />
später im Studio zur Assistentin<br />
zurückgestuft.<br />
Wiederum ganz anders<br />
verlief derWegvon Peter Kahane,<br />
1949 in Prag geboren<br />
und als Sohn deutsch-jüdi-<br />
DAS FLIEGENDE AUGE<br />
Die Jubilare Roland Klick (l.), Evelyn Schmidt und<br />
Peter Kahane. IMAGO IMAGES (2), CC BY-SA 3.0/FRANZ RICHTER<br />
Yorck (✆ 78 91 32 40) TKKG 15.20; EinBecken voller Männer<br />
17.30, 20.15; New Der Klavierspieler vomGareduNord<br />
16.00; Rocketman 18.15; The Dead Don‘t Die 20.50<br />
KÖPENICK<br />
Kino Spreehöfe (✆ 5389590) Pets II 14.00, So a. 10.00,<br />
12.15; Aladdin 14.15, 17.00, 20.00; Drei Schritte zu Dir<br />
14.30, 17.00, 19.45; TKKG 15.00, So a. 10.00; Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 15.00, So a. 10.15; 3D: Pets II<br />
16.00, 18.00, 20.00; Rocketman 17.15; Ein Becken voller<br />
Männer 17.15, 20.15; Men in Black: 20.15; Mister Link: Ein<br />
fellig verrücktes Abenteuer So 10.15, 12.00; Rocca verändertdie<br />
Welt So 10.30, 12.45; Alfons ZitterbackeSo12.15;<br />
Bailey: Ein Hund kehrtzurück So 12.30<br />
Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) TKKG Sa 13.00, So<br />
15.45; Ein Becken voller Männer Sa 13.00, 18.15, So<br />
15.20, 20.15; Pets II Sa 13.15, 15.45, So 13.00, 15.15;<br />
Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich Sa<br />
15.30, So 17.30; 3D: Pets II 18.00, 20.15; Der Klavierspieler<br />
vom Gare duNord 18.00, So a. 13.00; X-Men: Dark<br />
Phoenix 20.30, Sa a. 22.45<br />
MARZAHN<br />
UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 11.30, 14.15; Glam Girls: Hinreißend<br />
verdorben 11.30; Willkommen im Wunder Park 11.45;<br />
Royal Corgi 11.45, So a. 14.15; TKKG 12.00, Sa a. 14.15;<br />
3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00, 20.00, Sa a. 22.30; Aladdin<br />
12.00, 14.00, 17.00; Pets II 12.30, 15.00, 17.30; Drei<br />
Schritte zu Dir 14.00, 17.00, 19.45, Sa a. 22.30; Men in<br />
Black: 14.30, 17.15; Avengers: Endgame 15.15; Rocketman<br />
16.45; Brightburn: Son of Darkness 17.15, Sa a.<br />
23.00; Long Shot–Unwahrscheinlich, aber nichtunmöglich<br />
19.45, Sa a. 22.45; Godzilla 2–King of the Monsters Sa<br />
19.45; John Wick III 19.50, Sa a. 23.00;<br />
scher Résistance-Kämpfer<br />
in Ost-Berlin und Indien<br />
aufgewachsen. (Sein Vater<br />
Max war Auslandskorrespondent<br />
und in den 50ern<br />
auch stellvertretender Chefredakteur der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong>) Im Herbst 1989 drehte Kahane „Die Architekten“<br />
–den letzten in der DDR uraufgeführten<br />
Defa-Film. Gerade einmal 5000 Zuschauer fanden<br />
damals den Wegindie Kinos,umdie Vergeblichkeit<br />
eines jungen Städtebauer-Kollektivs nachzuvollziehen.<br />
Daspotenzielle Publikum war längst mit anderen<br />
Problemen beschäftigt. Geschichte vollzog sich<br />
zu jener Zeit schneller als die zu erzählenden Geschichten.<br />
Inzwischen aber stellt dieser traurige<br />
Film ein großartiges Dokument des Umbruchs dar.<br />
Regisseur Peter Kahane ging nach den„Architekten“<br />
leider mehr oder weniger ans Fernsehen verloren.<br />
Wir warten dringend auf seinen langgeplanten autobiografischen<br />
Kinofilm. Niemand sonst kann erzählen,<br />
was Du zu erzählen hast, lieber Peter!<br />
Retrospektiven zumWerk von Roland Klick gibt es im Wolf-Kino<br />
(4.–10. Juli) und im Lichtblick (6.–10. Juli).<br />
Evelyn Schmidts „Lasset die Kindlein“ (1976) läuft am 5. Julium<br />
19 Uhr im FilmmuseumPotsdam.<br />
Peter Kahanes „Vorspiel“ und „DieArchitekten“ werden am 1. Juli ab<br />
19 Uhr im Arsenal gezeigt.<br />
Claus Löser<br />
ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />
kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />
3D: X-Men: Dark Phoenix 20.00, Sa a. 23.00; 3D: Men in<br />
Black: 20.00, Sa a. 23.00; 3D: Aladdin 20.00; 3D: Godzilla<br />
2–Kingofthe Monsters Sa 23.00; Brightburn: Son of Darkness<br />
(OF) So 20.00<br />
MITTE<br />
Acud (✆ 44 35 94 98)Der kleine DracheKokosnuss –Auf<br />
in den Dschungel! 15.00; Die Wiese –Ein Paradies nebenan<br />
Sa 16.45; Under the Tree Sa 18.45; Liebesfilm (OmenglU)<br />
20.45; Mamacita (OmU) So 16.45; All My Loving So 18.30;<br />
Alfons Zitterbacke Sa16.00; Kleine Germanen (OmenglU)<br />
Sa 22.00; Urfin: Der Zauberer von OzSo16.00; Mirai: Das<br />
Mädchen aus der Zukunft –Mirai no Mirai (OmU) So 17.45;<br />
Macht das alles einen Sinn? (OmenglU) So 19.45; Eine<br />
moralische Entscheidung So 21.45<br />
Babylon (✆ 242 59 69) IndoGerman Film: Article 15<br />
(OmenglU) Sa 15.30, So 13.30; Der Fall Collini Sa 15.30;<br />
NewYork: Ghostbusters –Die Geisterjäger (OmU) Sa 15.45;<br />
Monsieur Claude II (OmU) Sa 17.45, So 15.00; NewYork:<br />
The Purple Rose of Cairo (OF) Sa 17.45; Jemen Karama<br />
Filmfestival –Bring it to Light: Kurzfilmprogramm (OmenglU)<br />
Sa 18.00; NewYork: Leon –Der Profi (OmU) Sa 19.30; New<br />
York: Donnie Brasco (OmU) Sa 19.45; NewYork: Eyes Wide<br />
Shut (OmU) Sa 20.00; New York: Taxi Driver (OmU) Sa<br />
21.45; NewYork: Das Fenster zum Hof –Rear Window (OF)<br />
Sa 22.30; NewYork: Cruising (OmU) Sa 23.00; Stummfilm<br />
um Mitternacht: Die Gezeichneten (m. Live-Musikbegleitung)<br />
Sa 0.00; New York: Radio Days (OF) So 14.15; New York:<br />
King Kong und die weiße Frau (OmU) So 16.00; CinemAperitivo:<br />
Die mit der Liebe spielen (OmenglU; m. Diskussion)<br />
So 16.00; NewYork,New York (OmU) So 17.00; Macht das<br />
alles einen Sinn? So 18.00; New York: DoThe Right Thing<br />
(OmU) So 18.45; New York: Good Time (OmU) So 20.00;<br />
NewYork: Asphalt-Cowboy(OmU) So 20.15; NewYork:Hinterdem<br />
Rampenlicht –All that Jazz (OF) So 21.00
Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Rocketman<br />
(OmU) 12.15, 14.45, 17.15, 20.00, 22.45; Der Klavierspieler<br />
vom Gare du Nord (OmU) 11.00, 15.15, 19.45; Alfons<br />
Zitterbacke13.15; Monsieur Claude II (OmU) 17.30; Border<br />
–Gräns (OmU) Sa 22.15; Greta (OmU) So 22.15<br />
CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 14.20, Sa a. 11.00; Der Fall Collini<br />
11.00; Royal Corgi 11.10; Men in Black: 11.10, 14.15;<br />
Bailey: Ein Hund kehrt zurück 11.20, 14.00; Aladdin<br />
11.20, 13.30, 16.30; Drei Schritte zu Dir 11.30, 14.00,<br />
16.40, 20.00; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00, 19.30,<br />
23.15; Pets II 12.30, 15.00, 17.30; TKKG 13.30; Rocketman<br />
Sa 13.50, So 20.10; Avengers: Endgame 16.00;<br />
Dancing Queens 16.45, 19.20; 3D: Men in Black: 16.50,<br />
19.40, 22.20;3D: Godzilla 2–King of the Monsters 17.00,<br />
22.50; X-Men: Dark Phoenix 17.20; 3D: Aladdin 19.30;<br />
John Wick III 19.50, 23.00; 3D: X-Men: Dark Phoenix<br />
20.00, 23.00; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht<br />
unmöglich 20.15, 23.10; Glam Girls: Hinreißend verdorben<br />
Sa 20.30, So 14.10; 3D: Avengers: Endgame 22.00;<br />
Ma –Sie sieht alles 22.45; Brightburn: Son of Darkness<br />
23.15; After Passion So 11.00<br />
Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Sunset (OmU) 14.45;<br />
Nuestro tiempo –Our Time (OmU) 17.45, So a. 11.00;<br />
Green Book –Eine besondere Freundschaft (OmU) Sa<br />
21.15; Stan &Ollie (OmU) So 21.15; Berlin Babylon<br />
(Omdt+englU) 14.30, So a. 10.00; Ein Becken voller Männer<br />
(OmU) 16.30, 19.00, So a. 12.00; Nuestro tiempo –<br />
OurTime (OmU) 21.30; Zwischen denZeilen –Doubles vies<br />
(OmU) 15.15,Soa.10.45; Inna de Yard –The Soul of Jamaica<br />
(OmU) 17.30, So a. 13.00; The Dead Don‘t Die<br />
(OmU) 19.45, 22.00; Britt-Marie war hier –Britt-Marie var<br />
här (OmU) 14.45; All My Loving 17.00, So a. 10.30; Das<br />
melancholische Mädchen (OmenglU) 19.30, 21.15, Sa a.<br />
23.00, So a. 13.00; Burning –Beoning (OmU) 14.00,<br />
21.00, So a. 11.00; OBeautiful Night (OmenglU) 17.00,<br />
19.00<br />
International (✆ 24 75 60 11) Ein Becken voller Männer<br />
16.00, 18.40; The Dead Don‘t Die (OmU) 21.20<br />
Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Wilhelm Dieterle: Liebesbriefe<br />
(OF) Sa 18.00; Bilder von Drüben: Meier Sa 20.00;<br />
Wilhelm Dieterle: Das Schweigen im Walde So 18.00; Wilhelm<br />
Dieterle: Juarez (OF) So 20.00<br />
NEUKÖLLN<br />
Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) X-Men:<br />
Dark Phoenix 12.00, 17.05; Willkommen im Wunder Park<br />
12.00; RoyalCorgi12.00; Pokemon MeisterdetektivPikachu<br />
12.00, 14.45, 17.00; Pets II 12.00, 14.30, 17.00, 19.30,<br />
Sa a. 22.00; Men in Black: 12.00, 14.00, 16.50, 19.45, Sa<br />
a. 22.15; Drei Schritte zu Dir 12.00, 14.00, 16.50, Sa a.<br />
19.40, 22.40; Aladdin 12.00, 14.15, 17.10, 19.55, Sa a.<br />
22.30; 3D: Pets II 12.30, 15.00, 17.30, 20.00, Sa a. 22.30;<br />
TKKG 14.40; Pets II –The Secret Life of Pets 2(OF) 14.45,<br />
17.15, 19.45; Mister Link: Ein fellig verrücktes Abenteuer<br />
14.45; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />
17.05; John Wick III 19.40, Sa a. 22.30; Hollywoodtürke<br />
20.00; X-Men: Dark Phoenix (OF) 20.05; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich (OF) Sa 22.25; Ma –<br />
Sie sieht alles Sa 22.50; Brightburn: Son of Darkness Sa<br />
22.50; Quero-te tanto! –Ich will dich so sehr! (OmU) So<br />
20.00<br />
IL KINO (✆ 91 70 29 19) Mirai: Das Mädchen aus der Zukunft<br />
Sa 14.00, So 12.30; Zwischen den Zeilen –Doubles<br />
vies (OmU) Sa 16.00, So 14.30; WarofArt (OmU) Sa 18.00,<br />
So 10.30; Ein Becken voller Männer (OmU) Sa 19.50, So<br />
19.45; Mamacita (OmU) So 16.30; Koudelka –Shooting<br />
Holy Land (OmenglU; m. Gästen u. Gespräch) So 18.00;<br />
Burning –Beoning (OmU) So 22.00<br />
Neues Off (✆ 62 70 95 50) The Dead Don‘t Die (OF) 17.00,<br />
19.30, 22.00<br />
Passage (✆ 68 23 70 18) The Dead Don‘t Die (OmU)<br />
15.45, 18.15, 20.45; Rocketman (OmU) 15.45, 18.15,<br />
20.15; Yoga: Die Kraft des Lebens 15.45; Nur eine Frau<br />
17.45, 20.00<br />
Rollberg (✆ 62 70 46 45) Ein Becken voller Männer (OmU)<br />
15.20, 18.00, 20.40; They Shall Not Grow Old (OmU)<br />
19.30, Sa a. 15.30, So a. 16.30; They Shall Not Grow Old<br />
(OF) 17.15, 21.45; Tolkien (OmU) 15.00, Sa a. 17.45, So a.<br />
18.40; OBeautiful Night (DFmenglU) Sa 20.15, So 21.10;<br />
CreepyCrypt: Preview: Puppet Master:The Littlest Reich (OF)<br />
Sa 22.30; Roads (OmU) 15.30; Burning –Beoning (OmU)<br />
18.15, 21.30; Burning –Beoning (OmenglU) 15.15, 20.20;<br />
Men in Black: (OF) 17.45<br />
UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) RoyalCorgi<br />
11.50; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00, 20.00, Sa a. 22.45;<br />
TKKG 12.05; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 12.05,<br />
14.35; Pets II 12.30, 15.00, 17.30; Men in Black: 13.45,<br />
16.45; Aladdin 13.55, 16.50, 19.45, Sa a. 22.45; Godzilla<br />
2–King of theMonsters 14.20; Glam Girls: Hinreißend verdorben<br />
17.10; Rocketman 17.20; John Wick III 19.30, Sa a.<br />
22.30; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />
19.40, Sa a. 22.40; 3D: Men in Black: 20.00; Brightburn:<br />
Son of Darkness 20.15, Sa a. 22.50; X-Men: Dark Phoenix<br />
Sa 23.00<br />
Wolf (✆ 921 03 93 33) High Life (OmU) Sa 12.00, 18.50,<br />
So 16.50; Burning –Beoning (OmU) Sa 12.20, 18.30, So<br />
21.00; Das melancholische Mädchen (OmenglU) 14.10,<br />
21.20; Tonari no Totoro –Mein Nachbar Totoro Sa 16.00;<br />
Mo &Friese unterwegs 16.00; OBeautiful Night (OmenglU)<br />
Sa 17.00, 23.00, So 12.00; Nuestro tiempo –Our Time<br />
(OmU) Sa 21.00, So 12.20, 18.00; Pippi Langstrumpf So<br />
16.00<br />
PANKOW<br />
Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Pets II 13.45,<br />
15.45, 18.40, 20.45; Ein Becken voller Männer 17.45,<br />
20.30; TKKG 14.00; Der Klavierspieler vom Gare du Nord<br />
16.10<br />
PRENZLAUER BERG<br />
FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Ein Becken voller<br />
Männer 15.15, 20.30; Ein Becken voller Männer (OmU)<br />
17.50; TKKG 13.40, 15.45; The Dead Don‘t Die (OmU)<br />
18.00; The Dead Don‘t Die 20.20; Pets II 14.00, 16.00,<br />
18.00, 20.00; OBeautiful Night Sa 22.00; Nur eine Frau<br />
13.40; Rocketman 15.50; Der Klavierspieler vom Gare du<br />
Nord 18.30; Rocketman (OmU) 20.50; Royal Corgi 15.00;<br />
Burning 17.00, 20.10<br />
Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 11.30, 14.00; Pets II 11.40,<br />
14.50, Sa a. 17.00, So a. 17.10; Dumbo 11.45; Checker<br />
Tobi und das Geheimnis unseres Planeten Sa 11.50; Kuddelmuddel<br />
bei Pettersson und Findus Sa 12.00; TKKG<br />
12.30, Sa a. 14.00, 16.40, So a. 13.45, 17.15; 3D: Pets II<br />
12.40, 15.00, 17.20, 20.00; Tolkien 19.45, Sa a. 14.00;<br />
Aladdin (OmU) 14.00, 16.30, 19.30, 22.30; Ein Becken<br />
voller Männer 14.20, 17.20, 19.30; Britt-Marie war hier Sa<br />
16.30, So 16.15; Rocketman 17.00, 19.45; Der Fall Collini<br />
Sa 17.10; Zwischen den Zeilen Sa 19.00; Der Klavierspieler<br />
vomGare du Nord 19.00; The Dead Don‘t Die (OmU) 20.15,<br />
22.50; Burning –Beoning (OmU) 21.30; Avengers: Endgame<br />
(OmU) Sa 21.30; Pets II–The Secret Life of Pets 2<br />
(OmU) 22.15; Rocketman (OmU) 22.30; Ein Becken voller<br />
Männer (OmU) 22.30; High Life (OmU) Sa22.50; Royal<br />
Corgi So 11.30; CanadaDay: Weirdos –Aussenseiter (OF) So<br />
19.00; Zwischen den Zeilen –Doubles vies (OmU) So<br />
21.30; Jussi Adler-Olsen: Verachtung –Journal 64 (OmU) So<br />
22.50<br />
Krokodil (✆ 44 04 92 98) Urfin: Der Zauberer von Oz<br />
16.00; Sunset (OmU) 17.45; „Mir ist es egal, wenn wir als<br />
Barbaren in die Geschichte eingehen“ –„Imi este indiferent<br />
daca in istorie vomintra ca barbari“ (OmU) 20.15<br />
Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Nuestro tiempo –Our<br />
Time (OmU) Sa 15.30, So 21.00; Rote Räte- Die bayrische<br />
Revolution aus der Sicht von Augenzeugen Sa18.30, So<br />
20.00; HappyLamento (OF) Sa 20.15, So 18.15; Ein Traum<br />
in Erdbeerfolie –Comrade Couture Sa 22.00; Casablanca<br />
(OmU) Sa 23.59; Gundermann So 16.00<br />
UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) TKKG 12.00;<br />
Pets II 12.00, 14.30, 17.00; Men in Black: 12.00, 14.15,<br />
17.05; Aladdin 12.00, 14.10, 17.05, So a. 19.50; Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 12.05, 14.25; Der kleine Drache<br />
Kokosnuss –Auf inden Dschungel! 12.10; Royal Corgi<br />
12.15; 3D: Pets II12.30, 15.00, 17.30, 20.00, 22.45; Ein<br />
Becken voller Männer 14.15, 17.05, 19.55; Drei Schritte zu<br />
Dir 14.15, 17.00, 19.45, 22.45; Godzilla 2–King of the<br />
Monsters 14.30, 22.45; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />
14.45; Dancing Queens 15.00, 17.30, 20.00; X-Men: Dark<br />
Phoenix 17.00; Brightburn: Son of Darkness 17.25, 22.50;<br />
Jussi Adler-Olsen: Verachtung 17.30; John Wick III 19.40,<br />
22.45; 3D: X-Men: Dark Phoenix 19.45, 22.40; 3D: Men in<br />
Black: 19.50, 22.30; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber<br />
nicht unmöglich 19.55, 22.45; Rocketman 20.00; The Dead<br />
Don‘t Die 22.45, Sa a. 20.05<br />
Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) The Cove –Die<br />
Bucht So 17.30<br />
REINICKENDORF<br />
CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Royal Corgi 11.00;<br />
Drei Schritte zu Dir 11.10, 14.10, 17.10, 20.15; 3D: Pets II<br />
11.15, 13.45, 16.15, 19.20, Sa a. 22.00; Glam Girls: Hinreißend<br />
verdorben 11.20; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
11.25, 14.00; Pets II 11.45, 14.15,16.45, 19.50; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3: Die geheime Welt 11.50; TKKG<br />
12.15, 14.45; Avengers: Endgame 12.15; Aladdin 13.30,<br />
16.30; Men in Black: 14.00; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />
14.20; X-Men: Dark Phoenix 16.25; Rocketman 16.50; 3D:<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 16.55; Dancing Queens<br />
17.05, 19.55; 3D: Men inBlack: 17.20, 20.15, Saa.<br />
23.10; 3D: Avengers: Endgame 19.15; 3D: Aladdin 19.30,<br />
Sa a. 22.40; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />
19.40, Sa a. 22.50; John Wick III 19.45, Sa a.<br />
23.00; 3D: X-Men: Dark Phoenix Sa 22.35; 3D: Godzilla 2<br />
–King of the Monsters Sa 22.50; Ma –Sie sieht alles Sa<br />
23.15; Brightburn: Son of Darkness Sa 23.15<br />
SCHÖNEBERG<br />
Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Royal<br />
Corgi 12.30; Rocketman 14.45, 17.40, 20.30<br />
Cosima (✆ 85 07 58 02) Stan &Ollie 18.00; Roads 20.15,<br />
So a. 15.30<br />
Odeon (✆ 78 70 40 19) The Dead Don‘t Die (OmU) 15.30,<br />
18.00, 20.30<br />
SPANDAU<br />
Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) TKKG 10.00,<br />
12.40, 15.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 10.00,<br />
12.20, 14.45; Pets II 10.00, 12.15, 14.30, 17.00, 17.50,<br />
20.00, Sa a. 22.30;3D: Pets II 10.00, 12.30,15.00, 17.30,<br />
19.50, Sa a. 23.00; Men in Black: 10.00, 17.00, 20.15, Sa<br />
a. 22.50; Royal Corgi 12.10; Drei Schritte zu Dir 14.10,<br />
17.10, 20.00, Sa a. 22.45; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich19.45; John Wick III Sa 22.15<br />
Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Portugal –<br />
Der Wanderfilm Sa 14.00; Edie –Für Träume ist es nie zu<br />
spät Sa 16.00, 20.15, So 16.15; VanGogh: An der Schwelle<br />
zur Ewigkeit Sa 18.00; AStar Is Born Sa21.45; Sunset<br />
Over Hollywood (OmU) So 14.15; Monsieur Claude II So<br />
18.15; DerFallCollini So 20.15<br />
STEGLITZ<br />
Adria (✆ 01 80/505 07 11)Yoga –Die Kunst des Lebens<br />
12.45; Dancing Queens 15.00, 17.30, 20.00<br />
Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) TKKG<br />
10.00, 12.10, 14.10; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
10.00, 12.00, 14.45; Pets II 10.00, 12.30, 15.00, 16.30,<br />
17.30, 19.30; 3D: Pets II 10.00, 12.15, 14.30, 17.00,<br />
20.00, 22.30; Mister Link: Ein fellig verrücktes Abenteuer<br />
10.00, 12.40; Bailey: Ein Hund kehrtzurück 10.00, 12.15;<br />
Aladdin 10.00, 12.05, 14.15, 17.25, 20.15; Drei Schritte<br />
zu Dir 14.35, 17.20, 19.00, 22.50; Men in Black: 14.45,<br />
17.20, 20.05, 22.55; Ein Becken voller Männer 17.05,<br />
20.00; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />
22.00, Saa.20.00; John Wick III 22.00; X-Men: Dark<br />
Phoenix 22.55; Brightburn: Son of Darkness 23.05; Querote<br />
tanto! –Ich will dich so sehr! (OmU) So 20.00<br />
Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Aladdin 15.15, 17.45,<br />
20.30, Sa a. 12.30, So a. 12.15; TKKG Sa 13.00; Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 13.00; Pets II 16.00, Sa a. 14.00,<br />
So a. 11.30, 13.45; Godzilla 2–King of the Monsters<br />
15.15; Drei Schritte zu Dir 15.15, 18.00, 20.30; Rocketman<br />
18.00; 3D: Pets II 18.15, 20.30, So a. 13.00; Men in Black:<br />
20.30; Royal Corgi So 11.00; Pünktchen und Anton So<br />
11.00<br />
TIERGARTEN<br />
Arsenal (✆ 26 95 51 00) Carlos Reygadas: Post tenebras<br />
lux (OmenglU) Sa 20.00; Carlos Reygadas: Stellet Licht<br />
(OmU) So 19.30; Ogawa: Devotion –AFilm about Ogawa<br />
Productions (OmenglU) Sa 19.30; Arthur and Corinne Cantrill:<br />
Kurzfilmprogramm (OF) So 20.00<br />
CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) 3D:<br />
Pets II 12.30, 15.10, 17.45, 23.00, Sa a. 16.15, 20.30,<br />
So a. 20.10; Avengers: Endgame 12.30, 16.15, 20.30;<br />
Pets II 13.00, 14.00, 19.00, Sa a. 16.45, So a. 16.15;<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 13.10, 20.10; Van<br />
Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit Sa 13.20; Aladdin<br />
13.20; Monsieur Claude II Sa 13.30, 16.40, So 13.20;<br />
After Passion 13.30; 3D: X-Men: Dark Phoenix 13.40,<br />
23.10, Sa a. 20.00; Royal Corgi 13.40; Hollywoodtürke<br />
13.40, 23.10; Ein Becken voller Männer 13.40, 16.50,<br />
20.00, 23.15; Willkommen im Wunder Park 13.50; Bailey:<br />
Ein Hund kehrt zurück 13.50; TKKG 14.00; Men in Black:<br />
14.00; Drei Schritte zu Dir 14.00, 16.45, 19.50, 23.00;<br />
Dancing Queens 20.15, Sa a. 14.45, 17.30, So a. 15.10,<br />
17.40; Tolkien 16.20, Sa a. 19.15; 3D: Men in Black:<br />
16.30, 19.50, 23.00; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber<br />
nicht unmöglich 16.30, 19.45, 23.00; Godzilla 2–King of<br />
the Monsters 16.30; Der Klavierspieler vom Gare du Nord<br />
16.30, So a. 19.15; 3D: Aladdin 16.40, Saa.19.30,<br />
22.50, So a. 20.30, 23.00; Bohemian Rhapsody 16.45;<br />
Rocketman 16.50, 20.00; X-Men: Dark Phoenix 17.00, So<br />
a. 20.00; Der Junge muss an die frische Luft 17.10; 3D:<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.15; Ma –Sie sieht<br />
alles 19.30, 22.20; John Wick III 19.40, 23.00; Der Fall<br />
Collini 19.50; Glam Girls: Hinreißend verdorben Sa 20.10,<br />
So 12.30; 3D: Godzilla 2–King of the Monsters 20.20;<br />
Brightburn: Son of Darkness 20.20, 23.00; 3D: Avengers:<br />
Endgame 22.00; The Dead Don‘t Die 22.10; Nur eine Frau<br />
22.50; Jussi Adler-Olsen: Verachtung 23.00; Greta (2019<br />
USA) 23.00; Friedhof der Kuscheltiere Sa 23.10; Anime<br />
Night: Dragonball Super:Broly So 20.00<br />
CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) X-Men:<br />
Dark Phoenix (OF) 13.30; Avengers: Endgame (OF) 13.30;<br />
Aladdin (OF) 13.30, 16.45; Men in Black: (OF) 13.40,<br />
17.15; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />
(OF) 13.45, 19.20; Pets II –The Secret Life of Pets 2(OF)<br />
14.00, 16.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu –Pokemon<br />
Detective Pikachu (OF) 14.25; 3D: Pets II –The Secret Life<br />
of Pets 2(OF) 14.30, 17.00, 19.30, 22.10; The Dead Don‘t<br />
Die (OF) 16.30, 22.30; Brightburn: Son of Darkness (OF)<br />
16.45, 23.15; Tolkien (OF) 16.50; Dancing Queens –Poms<br />
(OF) 17.30, 20.00; 3D: Aladdin (OF) 19.00, 22.20; John<br />
Wick III –John Wick: Chapter 3–Parabellum (OF) 19.30,<br />
22.45; 3D: X-Men: Dark Phoenix (OF) 19.50, 23.00; Rokketman<br />
(OF) 20.00; 3D: Men in Black: (OF) 20.20, 22.30;<br />
3D: Godzilla 2–King of the Monsters (OF) 23.00<br />
CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: ABeautiful<br />
Planet Sa 11.30; 3D: X-Men: Dark Phoenix (OF) Sa<br />
13.00, 15.55, So 12.50, 22.55; 3D: Avengers: Endgame<br />
(OF) Sa 18.50, So 15.50; 3D: Men in Black: (OF) Sa<br />
22.55, So20.00; 3D: Galapagos: Rätsel der verlorenen<br />
Welt So 11.30<br />
Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Burning – Beoning<br />
(OmU) Sa 19.00, So 21.45; Jackie Brown –Rum Punch (OF)<br />
So 19.00<br />
TREPTOW<br />
Astra (✆ 636 16 50) TKKG 10.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 10.00, 12.30, 15.00; Pets II 10.00, 12.00,<br />
14.00, 16.00, 18.00, Sa a. 19.00; Mister Link: Ein fellig<br />
verrücktes Abenteuer 10.00; Aladdin 10.00, 12.30, 15.00,<br />
17.30, 20.00; Godzilla 2–King of the Monsters 12.00; 3D:<br />
Pets II 12.30, 15.00, 17.00, 20.15, 22.30; Drei Schritte zu<br />
Dir 15.00, 17.30, 20.00, 22.30; Men in Black: Sa 17.30;<br />
John Wick III 20.00, 22.30; 3D: X-Men: Dark Phoenix Sa<br />
21.00; 3D: Men in Black: 22.30, So a. 20.00; X-Men: Dark<br />
Phoenix So 17.30<br />
Casablanca (✆ 677 57 52) TKKG Sa 13.45, So 14.00;<br />
Zwischen den Zeilen Sa 15.45, So 18.15; Rocketman Sa<br />
18.00, So 20.30; Edie –Für Träume ist es nie zu spät Sa<br />
20.30; Aufdas Leben! So 16.00<br />
CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) Pets II<br />
11.30, 14.00, 16.30; Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die<br />
geheime Welt 11.30; Avengers: Endgame 11.30, 15.30; Alfons<br />
Zitterbacke 11.35; TKKG 11.40, 14.00; Royal Corgi<br />
11.45; Ostwind 4–Aris Ankunft 11.45; Mister Link: Ein fellig<br />
verrücktes Abenteuer 12.00; 3D: Pets II 12.10, 14.40,<br />
17.10, 19.30, Sa a. 22.00; Aladdin 14.00, 16.35; Men in<br />
Black:14.15,17.10, Sa a. 22.20; Drei Schritte zu Dir 14.20,<br />
16.50, 19.20; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.25;<br />
Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.45; X-Men: Dark Phoenix<br />
17.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.10; Glam<br />
Girls: Hinreißend verdorben 17.30; 3D: Men in Black:<br />
19.20; 3D: Aladdin 19.30; 3D: Godzilla 2–King of the Monsters<br />
19.40, Sa a. 22.45; John Wick III 19.45, Sa a. 22.50;<br />
3D: X-Men: Dark Phoenix 20.00; Rocketman 20.00; Long<br />
Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 20.00, Sa a.<br />
22.55; 3D: Avengers: Endgame Sa 22.00; Hollywoodtürke<br />
Sa 22.45; Ma –Sie sieht alles Sa 23.00; Brightburn: Son of<br />
Darkness Sa 23.00<br />
WEDDING<br />
Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) X-Men: Dark<br />
Phoenix 12.00, 19.50; TKKG 12.00, 14.30; Royal Corgi<br />
12.00, 14.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 12.00,<br />
14.50, 18.15; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 16.50, 19.30, Sa<br />
a. 22.00; Bailey: Ein Hund kehrtzurück 12.00; Pets II 12.30,<br />
15.00, 16.00, 17.30, 20.00, Sa a. 22.30; Aladdin 14.00,<br />
17.00, 19.50; Drei Schritte zu Dir 14.20, 17.00, Saa.<br />
19.45; Men in Black: 17.00, 20.40, Sa a. 22.45; Pets II –<br />
The Secret Life of Pets 2(OF) Sa 17.20; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich 19.40; John Wick III<br />
Sa 22.30; Ma –Sie sieht alles Sa 22.40; Brightburn: Son of<br />
Darkness Sa 22.40; 3D: Pets II –The Secret Life of Pets 2<br />
(OF) So 17.20; Quero-te tanto! –Ich will dich sosehr!<br />
(OmU) So 20.00<br />
City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) All My Loving Sa<br />
17.00; Roads Sa 19.15, So18.00; Das melancholische<br />
Mädchen Sa 21.15, So 20.00; Monsieur Claude II So<br />
14.00; Mirai: Das Mädchen aus der Zukunft So 16.00<br />
WEISSENSEE<br />
BrotfabrikKino (✆ 471 4001) Das melancholische Mädchen<br />
19.00; Nuestro tiempo –Our Time (OmU) 20.30<br />
Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Pets II 10.30, 12.30, 14.30,<br />
16.30, 18.30, 20.30, Sa a. 22.30; Der Fall Collini Sa 10.30;<br />
TKKG 13.00, 15.15; Wenn Fliegen träumen Sa 17.30; Der<br />
Klavierspieler vomGare du Nord Sa 19.30, So 17.30; Rokketman<br />
Sa 22.00, So 20.00; Monsieur Claude II So 10.45<br />
WILMERSDORF<br />
Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Van Gogh: An der<br />
Schwelle zur Ewigkeit Sa 15.30; All My Loving 18.00; Zwischen<br />
den Zeilen 20.30; Die Wiese –Ein Paradies nebenan<br />
So 11.00; Der Räuber Hotzenplotz So 13.30; Yoga:Die Kraft<br />
des Lebens So 15.30<br />
Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Yoga: Die Kraft des Lebens<br />
–Debout (OmU) Sa 11.00; Aladdin 15.15, Saa.<br />
12.45; Ein Becken voller Männer 17.45, 20.15; Rocketman<br />
17.45<br />
ZEHLENDORF<br />
Bali (✆ 811 46 78) Die Wiese –Ein Paradies nebenan<br />
16.00; Christo –Walking on Water 18.00; Tangerine Dream.<br />
Revolution of Sound 20.30<br />
Capitol (✆ 831 64 17) Ein Becken voller Männer 15.15,<br />
20.30; Der Klavierspieler vomGare du Nord 18.00; Nur eine<br />
Frau So 13.00<br />
FREILUFTKINOS<br />
Freilichtbühne Weißensee (✆ 24 72 78 01) Big Fish &<br />
Begonia: Zwei Welten, ein Schicksal Sa 16.00; Bohemian<br />
Rhapsody(OmU) Sa 21.45<br />
Freiluftkino Friedrichshagen (✆ 65 01 31 41) Weil Du nur<br />
einmal lebst –Die Toten Hosen auf Tour Sa 21.15; Ballon So<br />
21.15<br />
Freiluftkino Hasenheide (✆ 283 46 03) Green Book –Eine<br />
besondere Freundschaft (OmU) Sa 21.45; Stan &Ollie<br />
(OmU) So 21.45<br />
Freiluftkino Insel im Cassiopeia (✆ 35 12 24 49) Gundermann<br />
(OmenglU) So 22.00<br />
Freiluftkino Kreuzberg Monsieur Claude II (OmU) Sa<br />
21.45; 25 km/h (DFmenglU) So 21.45<br />
Freiluftkino Rehberge Monsieur Claude II Sa 21.45; Die<br />
Frau des Nobelpreisträgers So 21.45<br />
Open Air Kino Mitte (✆ 28 59 99 73) Three Billboards<br />
Outside Ebbing,Missouri (OmU) So 21.45<br />
Open-Air-Kino Schlosspark Biesdorf (✆ 998 74 81)<br />
Das Familienfoto So 21.30<br />
Pompeji –FLK am Ostkreuz (✆ 01 76/56 70 92 98)<br />
The Hate UGive(OmU) Sa 21.45; film in sounds cinematic<br />
concert: Harley Davidson 344 – Electra Glide in Blue<br />
(OmenglU) So 21.45<br />
Radio EINS-Freiluftkino Friedrichshain Der Jungemuss an<br />
die frische Luft Sa 21.45; Yuli So 21.45<br />
Sommerkino Kulturforum am Potsdamer Platz<br />
(✆ 89 37 14 31) BlacKkKlansman (OmU) Sa 21.45; Spider-Man:<br />
ANew Universe –Spider-Man: Into The Spider-<br />
Verse (OmU) So 21.45<br />
POTSDAM<br />
Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Send mere<br />
Slik –Schickt mehr Süßes 15.00; Beach Bum (OF) Sa<br />
17.00;Border Sa 19.00; 25 km/h Sa 21.00, So 19.00; Hi,<br />
AI –Liebesgeschichten aus der Zukunft (OmU) So 17.00<br />
Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Tolkien Sa 13.45,<br />
So 18.45; Pets II 14.00, 16.15, 18.30, 20.45, So a. 12.00;<br />
Willkommen im Wunder Park 14.30; Ein Becken voller Männer<br />
16.00, 18.30, 21.00, So a. 11.45;TKKG 16.30; Wenn<br />
Fliegen träumen Sa 18.45, So 14.00; They Shall Not Grow<br />
Old (OmU) Sa 20.45, So12.00; Rocketman 20.45; Der<br />
Klavierspieler vom Gare du Nord So 12.00; Preview: Geheimnis<br />
eines Lebens So 18.30<br />
UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33) Willkommen<br />
im Wunder Park 11.00; 3D: Pets II11.00, 14.15,<br />
17.00, 20.00, Sa a. 23.00; Men in Black: 11.00, 14.00,<br />
16.45; Aladdin 11.00, 13.45, 17.00; Avengers: Endgame<br />
11.10, 15.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.00, Sa<br />
a. 11.15; Pets II 11.15, 13.45, 16.45; Royal Corgi Sa<br />
11.20; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 13.45; TKKG 14.15;<br />
Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 16.45,<br />
20.00, Sa a. 23.00; Rocketman 17.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 17.10; 3D: Men in Black: 19.30, Sa a.<br />
23.00; John Wick III 19.40, Sa a. 23.00; Godzilla 2–King<br />
of the Monsters Sa 19.45; 3D: Aladdin 19.45; 3D: X-Men:<br />
Dark Phoenix 20.00, Sa a. 23.00; Brightburn: Son of Darkness<br />
20.15, Sa a. 22.30; The Dead Don‘t Die Sa 23.00;<br />
Ma –Sie sieht alles Sa 23.00; They Shall Not Grow Old So<br />
11.15; Brightburn: Son of Darkness (OF) So 20.00<br />
UMLAND<br />
ALA Falkensee (✆ 033 22/279 88 77) Pets II 12.45,<br />
15.00, 17.15; 3D: Pets II 19.30<br />
Capitol Königs Wusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />
Die sagenhaften Vier –Marnies Welt 15.00; Under the Tree<br />
Sa 17.15, So 20.00; Glam Girls: Hinreißend verdorben Sa<br />
20.00, So 17.15<br />
CineStar Wildau (✆ 04 51/703 02 00) Mister Link: Ein<br />
fellig verrücktes Abenteuer 11.45; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 3: Die geheime Welt 11.45; TKKG 12.00, 14.30;<br />
RoyalCorgi 12.00; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00, 19.30,<br />
Sa a. 22.15; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />
12.00; Aladdin 12.05, 14.10; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
12.10, 14.40; Willkommen im Wunder Park 12.15;<br />
Pets II 12.30, 15.00, 17.30, 20.00; Men in Black: 14.15;<br />
3D: Godzilla 2–King of the Monsters 14.15, 17.00, 19.45,<br />
Sa a. 23.00; Drei Schritte zu Dir 14.15, 17.00, 19.45, Sa a.<br />
22.45; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.15; Glam Girls:<br />
Hinreißend verdorben 15.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 16.45; 3D: Men in Black: 16.50, 20.15; 3D: X-Men:<br />
Dark Phoenix 17.00; 3D: Aladdin 17.05, 19.30; Dancing<br />
Queens 17.10, 19.45; Rocketman 17.25; 3D: Avengers:<br />
Endgame 19.30; John Wick III 20.00, Sa a. 23.00; Long<br />
Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 20.15, Sa a.<br />
23.00; Avengers: Endgame Sa 22.15; Friedhof der Kuscheltiere<br />
Sa 22.45; The Silence Sa 23.15; Brightburn: Son of<br />
Darkness Sa 23.15; Ma –Sie sieht alles Sa 23.30<br />
Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) Pets II 12.45;<br />
TKKG 12.45; Aladdin 13.00, 15.00, 17.45; Drei Schritte zu<br />
Dir 15.00, 17.45, 20.30; 3D: Pets II 16.00, 18.15, 20.30;<br />
Men in Black: 20.30<br />
Filmpalast Oranienburg (✆ 033 01/70 48 28) RoyalCorgi<br />
Sa 12.00; Aladdin 12.10, 14.45, 20.00; TKKG Sa 12.15;<br />
Pets II 13.00, 15.00, 17.00; 3D: Pets II 14.00, 16.00,<br />
18.00, 19.30, Sa a. 23.00; Drei Schritte zu Dir 14.30,<br />
17.15, 20.15; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht<br />
unmöglich 17.30; Men in Black: 20.20; John Wick III Sa<br />
22.00; Godzilla 2–King of the Monsters Sa 22.45; X-Men:<br />
Dark Phoenix Sa 22.50; Das Familienfoto So 10.30; Willkommen<br />
im Wunder Park So 12.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu So 12.15<br />
Linden-Kino Wusterhausen (✆ 03 39 79/145 93) Willkommen<br />
im Wunder Park Sa 15.15, So 15.45; Men in Black:<br />
Sa 17.00; 3D: Men in Black: Sa 19.00, So 19.30; X-Men:<br />
Dark Phoenix Sa 21.00, So 17.30<br />
Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) Pets II 15.45, So a.<br />
11.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu Sa16.15; 3D:<br />
Pets II 17.45, 20.00; Rocketman Sa 18.15, So 11.45; Men<br />
in Black: Sa 20.45, So 15.15; Godzilla 2–King of the Monsters<br />
So 18.15; John Wick III So 20.45<br />
Tagestipp<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 29 · ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
KINO<br />
SONNTAG<br />
Sanfte Röhre<br />
E sist kurzvor halb sieben, der Platz an der Seite im Bett ist leer.Irgendetwas<br />
sagt ihr,singt Beth Hart imVideo zu„I’drather Go Blind“, dass es vorbei<br />
sei. Unddann beginnt ein gut acht Minuten dauerndes,elegisches Stück<br />
über Trennung, Alleinsein und Weitermachen. Raus aus dem Bett. JoeBonamassas<br />
Gitarrenspiel, das so unerbittlich hart zupacken kann, umschmeichelt<br />
die Szene sanft. Beth Hart singt den Blues, während Bonamassa ihn<br />
spielt. Im Kreis der großen Bluesgitarristen ist Hart eingerngesehener Gast.<br />
BeiEricClaptons viertem Crossroads Guitar Festival 2013 im Madison Square<br />
Garden trat sie zusammen mit Jeff Beck auf, wenig später ging sie dann mit<br />
Bonamassa auf Tour. Nach Berlin kommt sie diesmal ebenfalls nicht allein,<br />
sie wird begleitet von Kenny Wayne Shephard und seiner Band. Natürlich<br />
muss sie auch weiterhin damit leben, mit Janis Joplin vergleichen zu werden,<br />
diesie in dem Musical „Love,Janis“verkörperthat. HarryNutt<br />
Beth Hart Sa, 29.6., 20 Uhr,Verti Music Hall, Mercedes-Benz-Platz<br />
Rock<br />
Hu, Max, Daisy und Snowball in einer Szene von „Pets 2“<br />
UNIVERSAL PICTURES<br />
Pets 2<br />
Kaum verlassen die Menschen frühmorgens ihr Zuhause, umin<br />
die Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu entschwinden,<br />
geht es in ihren Wohnungen auch schon drunter und drüber –<br />
denn dann haben ihre Mitbewohner sturmfrei. Hund Max (gesprochen<br />
vonJan Josef Liefers) und seine Kumpanen haben allerdings<br />
nicht nur Spaß, sondern auch neue Sorgen, als im Tumult<br />
der Großstadt sowie beim Familienurlaub auf dem Land ein Menschensprössling<br />
gehütet werden soll. Undals wäredas noch nicht<br />
genug, verliertdie Spitz-Dame Gidget (Jella Haase) auch noch das<br />
Quietschebienchen, Max’ über alles geliebtes Spielzeug, an eine<br />
Hordeneurotischer Katzen!Während sie sich auf eine gefährliche<br />
Undercover-Rettungsmissionbegibt, will auch Kaninchen Snowball<br />
(FahriYardım) für das Gute eintreten. (BLZ)<br />
BÜHNE<br />
Acud (& 44 35 94 97)<br />
14.00, 16.00: Neverending journey<br />
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
19.30: Romeo und Julia (Staatsballett Berlin)<br />
GarnTheater (& 78 95 13 46)<br />
20.30: Die Sanfte<br />
Globe Berlin Prolog-Bühne (OpenAir)<br />
(& 54 90 51 92) 18.00: Romeo &Julia (Globe<br />
Ensemble Berlin)<br />
HAU3(&25 90 04 27)<br />
19.00: Burgerz (Travis Alabanza &HackneyShowroom)<br />
Kleines Theater (& 821 20 21)<br />
18.00: Die Känguru-Chroniken (Gastspiel Dirk<br />
Neumann)<br />
Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />
19.00: Komische Oper Festival: Candide<br />
Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />
(& 88 59 11 88)18.00:Alles was Sie wollen<br />
LabSaal (& 41 10 75 75)<br />
18.00: Ein Abend mitLoriot (Schauspielkurs der VHS<br />
Reinickendorf)<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
18.00: Spatz und Engel –Die Geschichte der Freundschaft<br />
zwischen Edith Piaf und Marlene Dietrich<br />
Schaubühne (& 89 00 23)<br />
19.30 Studio: Prometheus<br />
20.00: Schatten (Eurydikesagt)<br />
SchlossparkTheater (& 78 95 66 71 00)<br />
18.00: Comedian Harmonists Today: Das Konzert<br />
Sophiensaele (& 283 52 66)<br />
20.00 Festsaal: Tonight (Melanie Jame Wolf, Sheena<br />
McGrandles, RodrigoGarcia Alves)<br />
Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />
20.00: Sacre (Sasha Waltz &Guests)<br />
Theater an der Museumsinsel (& 47 01 89 49)<br />
18.00: Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
Uferstudios (& 46 06 08 87)<br />
20.00 Studio 1: Beyond Gravity: Have youseent my<br />
teeth? /From the room beside me /When Ithink of<br />
youyou’re naked (Jess Curtis, Gabriel Christian, jose e.<br />
abad, Rachael Dichter,Mira Kautto)<br />
UNI.T Theatersaal der UdK (& /3 18 50)<br />
19.30: Angels in America (Studiengang Gesang/Musiktheater<br />
&Symphonieorchester der UdK Berlin)<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />
19.00: Hitch und ich: Die Vögel (Jens Wawrczeck)<br />
Chamäleon (& 400 05 90)<br />
18.00: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />
Estrel Festival Center (& 68 31 68 31)<br />
17.00: Simply The Best –Das Tina Turner Musical<br />
(Dorothea „Coco“ Fletcher)<br />
Galli Theater Berlin (& 27 59 69 71)<br />
20.00 Heckmannhöfe: 68er Spätlese<br />
Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />
20.00: Drachenherz<br />
Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />
19.00: Die LiveShow(Udo Wolff, Kristian Kokol, Lena<br />
Kupke, C. Heiland, Mod.: Ingmar Stadelmann)<br />
StageBluemax Theater (& 018 05 44 44)<br />
18.00: Blue Man Group –The Show<br />
StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />
14.30: The Band –Das Musical<br />
Theater O-Tonart (& 37 44 78 12)<br />
18.00: Mord in Belfour Castle<br />
ufaFabrik (& 75 50 30)<br />
19.30 Sommerbühne: OverSeas<br />
Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />
18.00: Let’sTwist Again! –Rockabilly Hits &Acrobatics<br />
Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />
20.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />
Z-Bar (& 28 38 91 21)<br />
20.00: AdorableIdiots –English ComedyOpen Mic<br />
(Zackarias Branzell, Brittni Bowering and guests)<br />
Zimmertheater Steglitz (& 25 05 80 78)<br />
19.00: Saisonabschied-Mix<br />
KLASSIK<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
16.00: Junges Ensemble Berlin (Sinfonieorchester),<br />
Ltg.Michael Riedel, Rachmaninow: Die Toteninsel;<br />
Britten: Four Sea Interludes aus der Oper „Peter<br />
Grimes“ op. 33a; Brahms: Symphonie Nr.1c-Moll<br />
op. 68<br />
20.00: Sinfonieorchester und Großer Chor des<br />
Collegium Musicum Berlin, Ltg.Donka Miteva,Lili Boulanger;„Du<br />
Fond de l’Abîme“, Psalm 130 für Stimme<br />
und Orchester;Johanna Doderer:SalveRegina für Sopran,<br />
Chor und Orchester;Antonín Dvorák: Symphonie<br />
Nr.7d-Moll op.70<br />
Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />
20.00: Humboldts Philharmonischer Chor,Ltg.Constantin<br />
Alex, Yvonne-Elisabeth Friedli (Sopran), Karina<br />
Repova (Alt), Thomas Heyer(Tenor), Manos Kia (Bass),<br />
Gioacchino Rossini:Petite Messe solennelle<br />
TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />
19.00: The 12 Tenors, Millennium, Hommageandie<br />
Welthits des letzten Jahrtausends –klassischeArien,<br />
Pop-Hymnen, Rock-Klassiker<br />
KINDER<br />
FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />
12.00: Zirkus am Meer –Sommerferienspaß für die<br />
ganze Familie (ab 6bis 14 J.)<br />
Figurentheater Grashüpfer (& 536 95 15 0/ 52)<br />
16.00: Das Rübchen und andere Geschichten, Puppentheater<br />
Parthier,Figurentheater(ab 3J.)<br />
Freilichtbühne am Weißen See (& 24 72 78 01)<br />
16.00: Aschenputtel, Theater aus dem Wäschekorb,<br />
Puppentheater zum Mitmachen (ab 3J.)<br />
Freilichtbühne an der Zitadelle (& 333 40 22)<br />
16.00: 15. Sommer-Familientheater-Reihe: Pippi<br />
Langstrumpf –wie alles begann ...,<strong>Berliner</strong> KinderTheater<br />
(ab4bis 9J.)<br />
Jaro Theater (& 341 04 42)<br />
16.00: Der Seehund, der die Nixe austrickste, Puppen-<br />
und Schauspiel (ab 3bis 8J.)<br />
Puppentheater Felicio (& 44 67 35 30)<br />
11.00, 16.00: Peter und der Wolf (ab 4J.)<br />
Puppentheater Firlefanz (& 283 35 60)<br />
16.00: Dastapfere Schneiderlein, (ab 3bis 8J.)<br />
Zeiss-Großplanetarium (& /42 18 45 10)<br />
12.30: Lars –der kleine Eisbär<br />
14.00: Raumschiff Erde<br />
15.30: Mit Raketen zu Planeten<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Brücke-Museum (& 831 20 29)<br />
11.00: HannaBekker vomRath: Eine Aufständische<br />
für Künstler,Marian Stein-Steinfeld, Lesung und<br />
Vortrag<br />
Café Chagall (& /4 41 58 81)<br />
20.00 1. Geschoss im Galerieraum: lauter niemand<br />
literaturlabor<br />
Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />
19.00 Biergarten: texte vongestern–Erwachsene<br />
lesen Dinge, die sie als Kinder geschrieben haben,<br />
Open Stage, Mod.: Marco Ammer,JohannaSteiner<br />
20.00: Texte vonGestern–Das Sommer Special,<br />
Mod.: MarcoAmmer &Johanna Steiner<br />
KONZERT<br />
b-flat (& 283 31 23)<br />
21.00: NeckarGanga<br />
Badehaus (& 95 59 27 76)<br />
19.00: Budapest Gold Stars<br />
Bergmannstraße<br />
11.00: Bergmannstraßenfest<br />
Dorfkirche Alt-Tegel (& 433 60 14)<br />
17.00: Jazzotic Five,vivoJazz<br />
Dorfkirche Rosenthal (& 912 36 00)<br />
18.00: Malte Vief (Akustikgitarre), Rosenthaler<br />
Kirchensommer:Musikalische Bilder<br />
Freilichtbühne an der Zitadelle (& 333 40 22)<br />
11.00: UkeAcademy,Umsonst &Draußen<br />
Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />
20.00: Ministry,special guests: 3Teeth<br />
Jazz-Institut Berlin (& 31 85 13 55)<br />
17.00 Georg-Neumann-Saal: Piano Blue Hour<br />
Kapelle am Urban (& 017 51 60 46 14)<br />
20.00: Sasperella &Sina Bena, Women from theHuni<br />
Kuin Tribe, Spezial-Gast:Lilia (Gu Qin), Sacred Songs<br />
from the Forest<br />
Kulturbrauerei/Kesselhaus (& 44 31 51 00)<br />
20.00: Lena<br />
Rickenbacker’s (& 81 89 82 90)<br />
20.00: Zound Busters<br />
Schlot (& 448 21 60)<br />
20.00: Frank Heibert(voc) &TomekSołtys (p), It’s<br />
Your Dance!<br />
Teehaus im Englischen Garten (& /39 48 04 00)<br />
16.00: Della Miles, Konzertsommer.berlin 2019<br />
19.00: Will Jacobs, Konzertsommer.berlin 2019<br />
Werkstatt der Kulturen (& 609 77 00)<br />
16.00: All Female Jazz Band, She’sGot Jazz<br />
Yorckschlösschen (& 215 80 70)<br />
11.00: DesneyBailey, Jazz Brunch<br />
Zitadelle Spandau (& 35 49 44 29 7/)<br />
19.30: Citadel Music Festival: Toto<br />
CLUB<br />
Else Open Air Club (Anden Treptowers 10)<br />
14.00: 20 Years Beats in Space, TimSweeney, Powder,Optimo,<br />
Tornado Wallace, Alison Swing<br />
Maze (& 55 51 84 54)<br />
6.00: Amazething –Afterhour,eleven12, Zweihertz,<br />
Paula Ernsting,DannySubsonic<br />
StayGold! House of Gin (& 25 02 10 80)<br />
1.00: Gin Tronic<br />
Suicide Circus (Revaler Str.99)<br />
23.59: Rituals xJustine Perry, Refracted, Madwoman,<br />
Mown, Justine Perry<br />
BALLROOM<br />
Clärchens Ballhaus (& 282 92 95)<br />
15.00: Tanztee, Evan, Josefina, Ingmar,Sascha<br />
Crack BellmerBar (Revaler Str.99)<br />
20.00: Celebrating Summer:The Sin Brothers (live)<br />
Kulturbrauerei/Soda (& 44 31 51 55)<br />
19.00: Soda SocialClub,ElPuma DJ,Fenómeno, MV,<br />
Jimmy Goo, DennisS<br />
Tanzpavillon im Monbijoupark (Monbijoustr.3)<br />
16.00: Argentinischer Tango, Gaia, Leandro und<br />
Freund*innen
30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
TV-Programm am Sonnabend<br />
Tagesschau 24<br />
13.15 Der Mann hinter Porsche –Adolf Rosenberger<br />
14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15 Unsere<br />
Geschichte 15.00 Tagesschau-Nachrichten 15.30<br />
mehr/wert 16.00 Tagesschau-Nachrichten 16.30<br />
Weltbilder 17.00 Tagesschau-Nachrichten 17.30<br />
Monitor 18.00 Tagesschau-Nachrichten 18.30<br />
Zapp 19.00 Tagesschau-Nachrichten 19.30 Exakt<br />
–Die Story 20.00 Tagesschau 20.15 Der Erste<br />
Weltkrieg (5) 21.02 DieKonterrevolution. TV-<br />
Historienfilm, D2011 22.32 Bayer –die Fusion<br />
und dieFolgen 23.15 Tagesthemen 23.35 Die<br />
Tagesschau vor 20 Jahren 23.50 MDR Kultur –<br />
Filmmagazin 0.05 Tagesthemen 0.25 betrifft 1.10<br />
Extra 1.15 DerErste Weltkrieg<br />
ONE<br />
10.40 Hochzeit in Rom. TV-Romantikkomödie, D/I<br />
2017 12.10 Brisant 12.50 kinokino 13.05 Die<br />
Kramer 13.30 Die Kramer 13.55 DieKramer<br />
14.20 Großstadtrevier 15.10 Lindenstraße 15.40<br />
Lindenstraße 16.10 Lindenstraße 16.40 Lindenstraße<br />
17.10 Lindenstraße 17.40 Lindenstraße<br />
18.10 Wie herrlich, eine Frau zu sein. Komödie,<br />
F/I 1956 19.45 Käpt'ns Dinner 20.15 Mordkommission<br />
Istanbul. Derletzte Gast. TV-Kriminalfilm,<br />
D2017 21.45 Jonathan. Drama,D2016 23.15<br />
Jenseits desSpiegels. Mystery, D2018 0.45 Agatha<br />
Christies Poirot.Elefantenvergessen nicht.<br />
TV-Kriminalfilm, GB 2013 2.15 Agatha Christie<br />
3.05 DoctorWho 4.10 Doctor Who<br />
ZDF NEO<br />
8.55 TerraX9.40 TerraX10.25 TerraX11.10<br />
TerraX11.55 TerraX12.50 TerraX13.35 TerraX<br />
14.20 TerraX15.05 TerraX15.50 TerraX16.35<br />
Die glorreichen 10 17.20 Die glorreichen 10<br />
18.05 Sketch History 18.30 Topfgeldjäger 19.20<br />
Topfgeldjäger 20.15 Bridget Jones –Schokolade<br />
zum Frühstück. Komödie,F/GB/USA2001 21.45<br />
BridgetJones –AmRande desWahnsinns. Komödie,<br />
GB/F/D/IRL/USA 2004 23.25 Die Unbestechlichen.<br />
Actionfilm,USA 1987 1.15 (für HG)Mord<br />
im Mittsommer. Im Schatten der Macht.TV-Kriminalfilm,<br />
S2018 2.45 (für HG)MordimMittsommer.<br />
Im Namen derWahrheit. TV-Kriminalfilm, S<br />
2018 4.11 Neu im Kino 4.15 Blaumacher<br />
ZDF INFO<br />
12.00 Lebenslang im Abseits –Sexualstraftäter in<br />
den USA 12.45 KnastinTexas–Fünf Tage im Bexar<br />
County Jail 13.30 Police Patrol –Gefährliches Pflaster<br />
14.15 Putins Männer fürs Grobe –Spezialeinheiten<br />
in Russland 15.00 Putin unddie Mafia 15.45<br />
Kampfbereit:Russlands Hooligans 16.30 Putin –<br />
Russlands neuer Zar 17.15 (für HG) Putin unddie<br />
Deutschen 18.00 (für HG) Supermächte 18.45<br />
Police Patrol –Gefährliches Pflaster 20.15 Warten<br />
auf denWeltuntergang –Prepper in den USA 21.00<br />
Das neueBrasilien –Rechtsruck unter Bolsonaro<br />
21.45 Teheranextrem–Subkultur im Gottesstaat<br />
22.30 Geheimes Saudi-Arabien 0.45 Öl, Machtund<br />
Religion –Saudi-Arabien undder Iran<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
10.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Klassik –Pop –etcetera Mit William Youn<br />
(Pianist), ca. 55 Minuten<br />
18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Kammermusik César Franck und seine Violinsonate<br />
A-Dur.„Nichts in der Welt hätte mir<br />
größere Ehre oder Freude machen können als<br />
diese Gabe. Doch sie gehört nicht mir allein.<br />
Sie gehört der ganzen Welt.”, ca. 56 Minuten<br />
19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Leonardo Vinci/Johann Adolf Hasse/Giovanni<br />
Porta: „Arbace” Pasticcio in drei Akten. Bearbeitung:<br />
Georg Friedrich Händel., ca. 175 Min.<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Eine märchenhafte<br />
Nacht. Moderation: Christian Detig.Mit Werken<br />
von Prokofjew, Ravel, ca. 176 Minuten<br />
22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Die besondere Aufnahme Mit Werken von Frid,<br />
ca. 60 Minuten<br />
22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Atelier neuer Musik REVISITED Forum neuer Musik<br />
2009. Imaginario sonoro aus Chile, ca. 45 Min.<br />
HÖRSPIEL<br />
0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Literatur „Sie wob ihr Netz aus Gift”. Spinnen<br />
in der Literatur.Von Rolf Cantzen, ca. 55 Min.<br />
MAGAZIN<br />
9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Feature Vom Flüstern, Ächzen und Knacken<br />
der Bäume. Die verkannte Intelligenz der Giganten<br />
und seiner Artgenossen, ca. 31 Min.<br />
11.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Gesichter Europas Ausbeutung der Wasserreserven:<br />
Ortstermine in Andalusien., ca. 55 Min.<br />
18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Feature 8Uhr 15, OP III, Hüftplastik. Aus dem<br />
Alltag eines Operationsteams., ca. 55 Minuten<br />
20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Studio LCB Gäste: Monika Rinck, Durs Grünbein.<br />
Mit: Christian Metz., ca. 115 Minuten<br />
23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Lange Nacht Im Traum ein Paradies. Eine Lange<br />
Nacht über die Südtoskana., ca. 175 Min.<br />
JAZZ /BLUES<br />
1.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Deutschlandfunk Radionacht Jazz. Neuer Strom<br />
in alten Drähten. Die Renaissance elektronischer<br />
Instrumente im aktuellen Jazz, ca. 235 Min.<br />
19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
The Voice Tierney Sutton., ca. 30 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Late Night Jazz Jazz aus Berlin: Lisa Bassenge<br />
„Tribute To Lady Day”., ca. 56 Minuten<br />
ARD<br />
11.30 (für HG) Quarks imErsten 12.00 (für<br />
HG)Tagesschau 12.05 (für HG) In aller<br />
Freundschaft –Die jungenÄrzte 12.55 (für HG)<br />
Tagesschau 13.00 (für HG) Frau Pfarrer &Herr<br />
Priester. TV-Drama, D2016 14.30 Fußball:<br />
Weltmeisterschaft der Frauen. Viertelfinale:<br />
Italien –Niederlande. Moderation: Claus Lufen.<br />
Expertin: Nia Künzer.Kommentar: Stephanie<br />
Baczyk AusValenciennes (F) 17.00 (für HG)<br />
Tagesschau 17.05 Beachvolleyball: Weltmeisterschaften.<br />
Kommentar: Robert Hunke. Zusammenfassung<br />
aus Hamburg 17.40 Fußball:<br />
Weltmeisterschaft der Frauen. Viertelfinale:<br />
Deutschland –Schweden. Kommentar: Bernd<br />
Schmelzer.Aus Rennes (F)<br />
20.45 (für HG) Tagesschau<br />
21.00 (für HG) Zwischen zwei Herzen<br />
TV-Komödie, D2019<br />
Mit Anna Schudt, Felix Klare, Mark<br />
Waschke, Friederike Frerichs u.a.<br />
Regie: Markus Herling<br />
22.30 (für HG) Tagesthemen<br />
22.50 (für HG) DasWort zum Sonntag<br />
22.55 (für HG) Inas Nacht<br />
Gäste: Anna Loos (Schauspielerin und<br />
Musikerin), Sarajane (Musikerin)<br />
23.55 (für HG) Blutadler<br />
TV-Thriller,D/A 2012<br />
RTL<br />
8.05 Familien im Brennpunkt. Doku-Soap<br />
9.05 Familien im Brennpunkt. Doku-Soap<br />
10.05 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten<br />
aus dem Berufsalltag von Polizisten,<br />
Sanitätern und Notärzten 11.05 Der Blaulicht-<br />
Report 11.10 Die 100 ... verrücktesten Videos<br />
des Lebens 14.00 Formel 1: Großer Preis von<br />
Österreich 14.45 Formel 1: Großer Preis von<br />
Österreich. Qualifying.Aus Spielberg 16.15<br />
Die Superhändler –4Räume, 1Deal. Moderation:<br />
Sükrü Pehlivan 16.45 Die Superhändler –<br />
4Räume, 1Deal. Moderation: Sükrü Pehlivan<br />
17.45 Best of ...! 18.45 aktuell 19.05 Life –<br />
Menschen, Momente, Geschichten. Moderation:<br />
Annika Begiebing<br />
20.15 Team Ninja Warrior Germany<br />
Kandidaten: Michael Siegmund,<br />
Jescher Heidl,Viola Weiermüller,<br />
Siegfried Sperlich,Arleen Schüßler<br />
Moderation: Laura Wontorra, Frank<br />
„Buschi“ Buschmann, Jan Köppen<br />
22.20 Hotel Verschmitzt –Auf die Ohren,<br />
fertig,los!<br />
Mit Frank „Buschi” Buschmann<br />
23.20 Schmitz &Family<br />
23.50 Team Ninja Warrior Germany<br />
1.40 Hotel Verschmitzt –Auf die Ohren,<br />
fertig,los!<br />
TV-Tipps<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
Anzeige<br />
MDR WDR Arte<br />
16.35 (für HG) Zwei irre Typen auf der Flucht.<br />
Krimikomödie, F1986 18.00 (für HG) Der<br />
Countdown zurMDR-Sommerparty. Live 18.15<br />
(für HG) Unterwegs in Thüringen 18.45 (für<br />
HG) Glaubwürdig 18.54 (für HG) Sandmann<br />
19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />
Aktuell 19.50 (für HG) Quickie 20.15 (für HG)<br />
Sommer bei uns. Live 22.15 (für HG) Aktuell<br />
22.20 (für HG) Bauerfeind –Die Show zur Frau<br />
23.05 Privatkonzert 0.05 (für HG) Carol. Liebesmelodram,<br />
GB/AUS/USA 2015 1.55 Das<br />
rote Zimmer. Drama, D2010<br />
Bayern<br />
17.00 Anna und die Haustiere 17.15 Kreuzer<br />
trifft ... 17.45 (für HG) Zwischen Spessart und<br />
Karwendel 18.30 (für HG) Rundschau 19.00<br />
(für HG) Gut zuwissen 19.30 (für HG) Kunst &<br />
Krempel 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />
HG) Gestern waren wir Fremde. TV-Drama, D<br />
2012 21.45 (für HG) Rundschau Magazin<br />
22.00 (für HG) Die Notlüge. TV-Komödie, A/D<br />
2017 23.30 (für HG) Von Mäusen und Lügen.<br />
TV-Liebeskomödie, D2011 1.00 (für HG) Aus<br />
lauter Liebe zu dir. TV-Liebeskomödie, D2002<br />
2.30 (für HG) Achtung Kreuzottern!<br />
Vox<br />
14.50 Shopping Queen 15.50 Shopping Queen<br />
16.55 Der Hundeprofi 18.00 hundkatzemaus<br />
19.10 Tierbabys –süß und wild! 20.15 (für HG)<br />
Erin Brockovich. Sozialdrama, USA 2000 22.50<br />
(für HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />
Gerichtsmedizin. DemTäter auf der Spur 23.50<br />
(für HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />
Gerichtsmedizin. Falsche Fährten 0.45 (für HG)<br />
Medical Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />
Kalte Herzen 1.30 (für HG) Medical<br />
Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />
Mörderisches Spiel<br />
Super RTL<br />
14.10 Friends –Freundinnen auf Mission<br />
14.30 Sally Bollywood 15.00 Inspector Gadget<br />
15.30 Inspector Gadget 15.55 Inspector<br />
Gadget 16.20 Inspector Gadget 16.45 Inspector<br />
Gadget 17.15 What's New Scooby-Doo?<br />
17.40 Inspector Gadget 18.05 ALVINNN!!!<br />
und die Chipmunks 18.40 Woozle Goozle<br />
19.10 Bugs Bunny &LooneyTunes 19.40 Angelo!<br />
20.15 Alvin und die Chipmunks –Road<br />
Chip. Animationsfilm, USA 2015 21.55 (für<br />
HG) Mara und der Feuerbringer. Fantasyfilm, D<br />
2015 23.40 Böse Mädchen<br />
Sport1<br />
9.00 Europaspiele. u.a. Finals Tischtennis, Badminton<br />
und Turnen 15.00 Bundesligaaktuell.<br />
inkl.Highlights European Games 15.15 Europaspiele.<br />
u.a. Finals Turnen 16.00 Bundesligaaktuell.<br />
inkl. Highlights European Games 16.15<br />
Europaspiele. u.a. Finals Tischtennis und Beachsoccer<br />
18.00 Bundesligaaktuell. inkl. Highlights<br />
European Games, Tag918.15 Europaspiele.<br />
u.a. Finals Tischtennis, Bahnrad und Beachsoccer<br />
22.30 Beachvolleyball: Weltmeisterschaften<br />
23.00 Glühendes Herz. TV-Erotikfilm, USA 2011<br />
SAT.1, 20.15 UHR ANIMATIONSFILM<br />
Merida –Legende der Highlands<br />
Meridaist der ganzeStolz ihres Vaters KönigFergusund seiner Gattin Elinor,<br />
und eine echteHighlanderin: Siereitet wieder Wind, trifft mit dem Bogenstets<br />
ins Ziel und hat einen beachtlichenDickkopf.Vergeblich versuchtihre<br />
Mutter,sie für dasgeziemliche Lebeneiner künftigen Regentinzubegeistern. Als<br />
Merida erfährt, dass siemit dem Sprösslingeines wichtigenClan-Chefs verheiratet<br />
werden soll, istsie entsetzt.DreiAnwärtertreten an, um sieimWettbewerb<br />
mit Pfeil und Bogenfür sich zu gewinnen. Doch Merida brüskiertdie versammeltenNotabeln,<br />
indem sie in das Turnier eintritt, um ihreeigeneHandkämpft ...<br />
und gewinnt. Vordem entstehenden Eklatfliehtsie mit ihrem PferdAngusinden<br />
Wald, wo sie aufeine alte Hexe trifft.Von ihrwünschtsichMeridaeinen Zauber,<br />
der eigentlich nur das Familienglückwiederherstellen soll, aberfür die Prinzessin<br />
und ihren Clan ungeahnteFolgen hat. Mitliebevoll gezeichneten Figuren<br />
und der bis zu diesem Zeitpunktreichsten animierten Lockenprachtder Filmgeschichte<br />
traf dieDisney/Pixar-Koproduktion einmal mehrins Schwarze.<br />
(USA/GB/2012)<br />
Foto: Sat.1<br />
PHOENIX, 20.15 UHR DOKUMENTATIONSREIHE<br />
Probieren Sie Ihr Glück<br />
am 10.August 2019<br />
Geheimes Kuba<br />
Am17. Dezember 2014 kündigten der damalige US-PräsidentBarackObama<br />
und der kubanische PräsidentRaúlCastroan, nach 53 Jahren die diplomatischenBeziehungen<br />
zwischen Kuba und den USAwiederaufzunehmen. Es ist<br />
das Ende einer jahrzehntelangen Feindschaft,und nurdas jüngsteKapitel in der<br />
an Wendungenund<br />
Anmeldung<br />
Widersprüchen<br />
unter:<br />
reichen Geschichte der karbischenInsel.<br />
Wiewurde www.berliner-zeitung.de/lesertag<br />
Kuba vonder spanischen Kolonie zum Tummelplatzfür US-amerikanische<br />
Militärs, Promis,Unternehmer und Gangster –häufiginPersonalunion?<br />
Wiekam es,dassKubafür kurzeZeitzum reichsten Land der Erde wurde,<br />
um kurz daraufinArmut und Korruption zu versingen?Wie gelangder kleinen<br />
GruppeumChe Guevara, Fidel und Raúl Castrodie Revolution? Wiekam es,dass<br />
die USAtrotz der 53-jährigen Eiszeit in Gunatanamo eine berüchtigte Militärbasis<br />
unterhalten konnten? All dies erzählt die achtteilige Dokumentation vonEmmanuel<br />
Amara, KaiChristiansen und FlorianDediowie. Die Teile 2-4der Serie<br />
folgengleich im Anschluss, vier weitereFolgen am kommenden Samstag.<br />
(Dtl./Frk./Russ./2015)<br />
ARD, 21.00 UHR TV-KOMÖDIE<br />
Zwischen zwei Herzen<br />
RTL 2, 22.35 UHR DRAMA<br />
The Beach<br />
Als sich Katrin (AnnaSchudt)und Peter<br />
(MarkWaschke) in einer stürmischen<br />
Nachtauf einer Nordseeinsel begegnen und<br />
es zwischenihnen funkt, sind sienicht ganz<br />
ehrlich zueinander.Ergibt sichals russischer<br />
Spion aus, und so erfindet sie um des<br />
Kitzels wegenauch eine Agentengeschichte<br />
für sich.Die Realitätsiehtviel wenigeraufregend<br />
aus: Katrin istHNO-Ärztin und lebt mit<br />
Gatten und Kindern in geordneten Verhältnissen.<br />
Als sie Peter bei den Hochzeitsvorbereitungeneiner<br />
Freundin überraschend<br />
wiedersieht, kollidieren beide Welten miteinander,was<br />
auch ihrem Mann Mark nicht<br />
lange verborgenbleibt.Katrinsteht an der<br />
Schwelle zu einer wichtigen Entscheidung.<br />
(Dtl./2019)<br />
Foto: ARD<br />
Von Thailandist der US-amerikanische BackpackerRichardschwerenttäuscht.<br />
Er suchtunberührte Naturund natürlichsichselbst, findet aber<br />
nurMassentourismus und Müll vor. Dochdann hörtervon einem sagenhaften<br />
Traumstrand aufeiner nahen Insel, der seinen Vorstellungenentspricht. Obwohl<br />
er schnell feststellt,dassder Wegdorthin mit zahlreichen Gefahren gepflastert<br />
ist, machtsich Richardmit einem gleichgesinnten Paar aufdie Suche nach dem<br />
Refugium.Mehrfach riskieren die Drei ihr Leben, doch ihre Mühen werden belohnt:<br />
An einem paradiesischen Strand stoßen sie aufeine Gruppe vonAussteigern<br />
und Individualisten, die hier scheinbar im Einklangmit der Naturleben.<br />
Scheinbar,denn in Wahrheit brodelt es unter der idyllischenOberfläche.Bald<br />
nimmtdas Unheil seinen Lauf,und der Traumstrand wird zum Alptraum. In seinem<br />
Debütroman nahm Alex Garland, heuteselbstFilmemacher („28 Days“),<br />
das Unbehagenpriveligierter Individualisten an der Massenkultur und ihr Scheitern<br />
an selbstgesetzten Zielen aufs Korn. Die Regie übernahm „Trainspotting“-<br />
Regisseur DannyBoyle,die Haputrolle Leonardo DiCaprio.<br />
(USA/Gbr./2000)<br />
8.30 (für HG) Robin Hood –Schlitzohr von<br />
Sherwood 8.45 heute Xpress 8.50 (für HG)<br />
Bibi Blocksberg 9.15 (für HG) Bibi und Tina<br />
9.40 (für HG) Bibi und Tina 10.05 (für HG)<br />
Lassie 10.25 heute Xpress 10.30 (für HG)<br />
Notruf Hafenkante 11.15 (für HG) SOKO Stuttgart<br />
12.00 heute Xpress 12.05 (für HG) Menschen<br />
–das Magazin 12.15 (für HG) Bettys<br />
Diagnose 13.00 (für HG) Inga Lindström: Sommermond.<br />
TV-Liebesgeschichte,D2009 14.30<br />
(für HG) heute Xpress 14.35 (für HG) Bares für<br />
Rares –Lieblingsstücke 17.00 (für HG) heute<br />
Xpress 17.05 (für HG) Länderspiegel 17.35<br />
(für HG) plan b 18.05 (für HG) SOKO Kitzbühel<br />
19.00 (für HG) heute 19.25 (für HG) Dr.Klein<br />
20.15 (für HG) Wilsberg Der Betreuer<br />
TV-Kriminalfilm, D2016<br />
Mit Leonard Lansink, Oliver Korittke,<br />
Ina Paule Klink u.a.<br />
21.45 (für HG) Der Staatsanwalt<br />
Tödlicher Ehrgeiz. Krimiserie<br />
22.45 (für HG) heute-journal<br />
23.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />
0.00 heute Xpress<br />
0.05 (für HG) The Hunted –Der Gejagte<br />
Actionthriller,USA 1995<br />
Mit Christopher Lambert, John Lone,<br />
Joan Chen, Yoshio Harada u.a.<br />
5.45 Die dreisten drei –Die Comedy-WG 6.05<br />
Weibsbilder 6.35 Weibsbilder 7.05 Praxis Dr.<br />
Dreesen –Ein Hof für Tiere 8.05 Der Welpentrainer<br />
–Auf die Pfoten, fertig,los! 9.05 Haustier<br />
sucht Herz 10.05 Das große Backen 12.20<br />
Navy CIS. Schiffe in der Nacht. Krimiserie<br />
13.15 Navy CIS. Nichts fragen, nichts sagen.<br />
Krimiserie 14.10 Navy CIS. Die Kunst des<br />
Überlebens. Krimiserie 15.05 Navy CIS. Der<br />
Schlussstrich. Krimiserie 16.00 Navy CIS. Die<br />
schöne Tochter.Krimiserie 17.00 Auf Streife –<br />
Die Spezialisten. Reportagereihe 18.00 Auf<br />
Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />
19.00 Grenzenlos –Die Welt entdecken. Irlands<br />
„Wilder Westen” 19.55 Nachrichten<br />
20.15 Merida –Legende der Highlands<br />
Animationsfilm, USA/GB 2012<br />
Regie: Mark Andrews, Brenda<br />
Chapman, Steve Purcell<br />
Synchronsprecher: Nora Tschirner,<br />
Bernd Rumpf, Monica Bielenstein<br />
22.00 Die Legende von Aang<br />
Fantasyfilm, USA 2010<br />
Mit Noah Ringer,Dev Patel, Jackson<br />
Rathbone, Nicola Peltz u.a.<br />
23.55 Jet Li's Fearless<br />
Actionfilm, CHN/HK/USA 2006<br />
Mit JetLi, ShidôNakamura, Betty Sunu.a.<br />
17.00 (für HG) Heimathäppchen 17.15 (für<br />
HG) Land und lecker 17.45 (für HG) Kochen<br />
mit Martina und Moritz 18.15 (für HG) Der<br />
Vorkoster 18.45 (für HG) Aktuelle Stunde<br />
19.30 (für HG) Lokalzeit 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Neue DeutscheWelle –<br />
Revolte, Spaß und Da-Da-Da. Dokumentarfilm,<br />
D2018 21.45 (für HG) Mitternachtsspitzen<br />
22.45 (für HG) Feuerwerk am Hochofen –Die<br />
ExtraSchicht LIVE. Live 23.30 (für HG) Schicht<br />
im Schacht –aber nicht Schluss mit lustig!<br />
1.00 (für HG) Unser Westen, Unser Witz<br />
NDR<br />
13.15 (für HG) Geheimnisse Asiens –Die schönsten<br />
Nationalparks 14.00 (für HG) Im Reichedes<br />
silbernen Löwen. Abenteuerfilm,D/E 1965 15.30<br />
(für HG)Die Anwälte. Haltlos 16.15 (für HG) Rentnercops.<br />
Engel 07 17.00 Yared lastminute: Die<br />
Reise insUnbekannte 17.30 (für HG) TimMälzer<br />
kocht! 18.00 (für HG) Nordtour 18.45 (für HG)<br />
DAS! 19.30 Ländermagazine 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Ich weiß alles! 23.30 (für<br />
HG) Sommerhits, die Sie kennen sollten 1.00 (für<br />
HG) TimMälzer kocht! 1.25 (für HG) TimMälzer<br />
kocht! 1.55 (für HG) TimMälzer kocht!<br />
Kabel eins<br />
9.10 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />
10.05 Elementary 11.00 Castle 11.50 Castle<br />
12.45 Castle 13.40 Castle 14.35 Castle<br />
15.25 Castle 16.20 News 16.30 EUReKA –Die<br />
geheime Stadt 17.30 EUReKA –Die geheime<br />
Stadt 18.20 EUReKA –Die geheime Stadt<br />
19.15 EUReKA –Die geheime Stadt 20.15<br />
Hawaii Five-0. Der kleine Bruder 21.15 Hawaii<br />
Five-0. Operation Fugo 22.15 Scorpion. Echte<br />
Helden 23.15 Criminal Minds: Beyond Borders.<br />
Böses Erwachen 0.05 Hawaii Five-0. Der kleine<br />
Bruder 1.00 Hawaii Five-0. Operation Fugo<br />
RTL 2<br />
10.10 Die Girls von St. Trinian 2–Auf Schatzsuche.<br />
Komödie, GB 2009 12.15 Die<br />
Schnäppchenhäuser –Jeder Cent zählt 13.15<br />
Die Schnäppchenhäuser –Jeder Cent zählt<br />
14.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt imKeller<br />
15.15 DerTrödeltrupp –Das Geld liegt im<br />
Keller 16.15 Zuhause im Glück –Unser Einzug<br />
in ein neues Leben 18.15 Zuhause im Glück –<br />
Unser Einzug in ein neues Leben 20.15 Der<br />
Schakal. Thriller,USA/GB/F/D/J 1997 22.35<br />
The Beach. Drama, USA/GB 2000 0.55 Road<br />
House. Actionthriller,USA 1989<br />
Eurosport 1<br />
10.30 Radsport: Halle-Ingooigem 11.15 Kanu:<br />
Slalom-Weltcup 12.00 Kanu 13.25 Snooker:<br />
WorldMain Tour. WorldCup 15.30 Snooker:<br />
WorldMain Tour. WorldCup 17.00 Radsport:<br />
Halle-Ingooigem 17.30 Radsport: Tour de France<br />
18.30 Snooker:World MainTour 19.25 EurosportNews<br />
19.35 Radsport: Halle-Ingooigem<br />
20.05 Springreiten: Global Champions Tour<br />
22.25 WATTS 23.00 Rallye: FIA-Europameisterschaft<br />
23.25 Eurosport News 23.35 Snooker:<br />
WorldMainTour 0.30 Radsport: Tour de France<br />
RBB<br />
5.20 Giraffe, Erdmännchen &Co. 6.10<br />
Schloss Einstein 6.35 Schloss Einstein 7.00<br />
Lindenstraße 7.30 (für HG) Sehen statt Hören<br />
8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau 8.30<br />
Brandenburg aktuell /Abendschau 9.00 Meine<br />
große Liebe. TV-Melodram, D2005 10.30<br />
Das bisschen Haushalt. TV-Komödie, D2003<br />
12.00 Verrückt nach Meer 12.45 Verrückt<br />
nach Meer 13.35 Rund um ... 17.25 Wenn<br />
Amor online geht –vom neuen Suchen und<br />
Finden 17.55 Sandmann 18.00 rbb UM6 –<br />
Das Ländermagazin 18.30 Entdecke Brandenburg<br />
19.00 Heimatjournal 19.27 rbb wetter<br />
19.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Die <strong>Berliner</strong> Philharmoniker live in<br />
der Waldbühne<br />
„Sheherazade” von Maurice Ravel /<br />
Musik zur Filmsatire „Leutnant Kijé” von<br />
Sergei Prokofjew /Ballettmusik „Romeo<br />
und Julia” von Sergei Prokofjew<br />
22.30 rbb24<br />
22.45 Die 2<br />
Die Ozerov-Juwelen. Krimiserie<br />
23.35 Die 2<br />
Die Seifenprinzessin. Krimiserie<br />
0.25 Die 2<br />
Ja, wo rennen sie denn? Krimiserie<br />
ProSieben<br />
7.00 The Big Bang Theory 8.40 Fresh off the<br />
Boat 9.35 Last Man Standing 10.25 Baby<br />
Daddy 11.25 Superior Donuts. Alte Schule.<br />
Comedyserie 11.50 Die Simpsons. Kill den<br />
Alligator und dann .../Sie wollte schon immer<br />
Tänzerin werden/Wird Marge verrückt gemacht?/Hinter<br />
den Lachern/Die Geschichte<br />
der zwei Springfields/O mein Clown Papa. Zeichentrickserie<br />
14.40 Twoand aHalf Men. Das<br />
Traumpaar/Zehn Finger,zehn Zehen/Willkommen<br />
in Malibu. Comedyserie 16.00 Style your<br />
Star –It's About You 17.00 taff weekend<br />
18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons. Global<br />
Clowning/White Christmas Blues. Zeichentrickserie<br />
19.05 Galileo. Moderation: Funda Vanroy<br />
20.15 Galileo Big Pictures<br />
Moderation: Aiman Abdallah<br />
50 Geheimnissen auf der Spur<br />
Eines der Bilder zeigt Adolfo Kaminsky.<br />
Dieser fälschte ab 1943 Pässe und rettete<br />
tausenden Menschen das Leben.<br />
23.30 Galileo Big Pictures<br />
Moderation: Aiman Abdallah<br />
1.20 Galileo Big Pictures<br />
Moderation: Aiman Abdallah<br />
3.55 Defendor<br />
Kriminalfilm,CDN/USA/GB 2009<br />
MitWoody Harrelson, Elias Koteas u.a.<br />
15.15 Versailles –Palast des Sonnenkönigs.<br />
Dokumentarfilm, F2018 16.50 Stadt Land<br />
Kunst Spezial 17.30 Arte Reportage 18.20<br />
360° Geo Reportage 19.10 Arte Journal<br />
19.30 Die Dominikanische Republik 20.15<br />
(für HG) Einer von uns: Der Homo sapiens.<br />
Australien: Ein Volk am Ende der Welt /Europa:<br />
Homo sapiens et neanderthalensis /Nordund<br />
Südamerika: SibirischeWanderer 23.00<br />
(für HG) Der Mensch von morgen 23.55 Kurz-<br />
Schluss 0.50 Ein ziemlich außerordentlicher<br />
Schultag. Kurzfilm,F2018 1.40 Arte Journal<br />
3Sat<br />
16.45 (für HG) Myanmar –Eine Reise durch<br />
mein Land 17.30 (für HG) Letzte Ausfahrt Sauerland.<br />
TV-Drama, D2015 19.00 (für HG) heute<br />
19.20 Oper –das knallharte Geschäft 20.00<br />
(für HG) Tagesschau 20.15 Die <strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />
live inder Waldbühne. Live 22.30 (für<br />
HG) Kleine große Stimme. TV-Drama, A/D 2015<br />
0.00 lebens.art 1.00 Das aktuelle Sportstudio.<br />
Fußball:WMder Frauen, Viertelfinale; Copa<br />
America, Viertelfinale /Formel 1: Großer Preis<br />
von Österreich, Bericht aus Spielberg /Beachvolleyball:<br />
WM in Hamburg, Halbfinals<br />
Phoenix<br />
10.00 Türkei –Der Kampf umVeränderung<br />
10.45 Iran bittersüß –Reise durch ein Land<br />
der Widersprüche 11.30 Geraubte Heimat –<br />
Exil in der Türkei und Deutschland 12.15 Die<br />
Deniz Yücel Story 13.00 phoenix plus 14.15<br />
Gärtner führen keine Kriege 15.00 Unser Welterbe<br />
15.45 (für HG) Schätze derWelt 17.15<br />
Der Bodensee 18.00 Die Schorfheide 19.30<br />
Wenn Störche reisen 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Geheimes Kuba 23.15 ZDF-History<br />
0.00 Was wäre wenn... 2.15 Wahr oder<br />
falsch? 3.00 ZDF-History<br />
Kika<br />
10.45 (für HG) Tigerenten Club 11.45<br />
Schmecksplosion 12.00 Astrid Lindgrens: Pippi<br />
Langstrumpf 13.30 (für HG) Kidnap –Bos<br />
aufregendste Ferien. TV-Komödie, NL/B/A<br />
2015 14.55 Mirette ermittelt 15.25 Ein Fall<br />
für TKKG 16.35 Kann es Johannes? 17.00 (für<br />
HG) Timster 17.15 The Garfield Show 17.55<br />
(für HG) Mascha und der Bär 18.15 Sam<br />
18.35 Beccas Bande –Mit Mut wird alles gut!<br />
18.50 Sandmann 19.00 (für HG) Lassie<br />
19.25 (für HG) Checker Julian 19.50 (für HG)<br />
logo! 20.00 (für HG) Live 20.10 Checkpoint<br />
Dmax<br />
15.15 Repair Shop –Kaputt gibt's nicht 16.15<br />
Dein bestes Stück –Gebracht, gemacht 17.15<br />
Die Raritäten-Jäger 18.15 Die Beckenbauer –<br />
Pools der Superlative 19.15 Der Pool-Profi<br />
20.15 Die Modellbauer –Das Duell 21.15 Die<br />
Modellbauer –Das Duell 22.15 War Machines<br />
–Welt der Waffen 23.15 Strange Evidence<br />
–Unglaubliche Aufnahmen 0.15 Spurlos<br />
verschwunden –Ungelöste Mysterien mit<br />
Miroslav Nemec 1.10 Spurlos verschwunden –<br />
Ungelöste Mysterien mit Miroslav Nemec
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 31<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
TV-Programm am Sonntag<br />
ARD<br />
10.03 (für HG) Immer wieder sonntags. Gäste:<br />
Maite Kelly,Christian Lais, Linda Hesse, Alpin<br />
KG, Kathy Kelly,Frau Wäber.Moderation: Stefan<br />
Mross.Live 12.00 (für HG) Sportschau.<br />
Triathlon: Ironman, EM, aus Frankfurt /ca.<br />
12.55 Beachvolleyball: WM, aus Hamburg /<br />
ca. 14.05 Triathlon: Ironman, EM, aus Frankfurt<br />
/ca. 14.35 Leichtathletik: Ratingen Mehrkampf-Meeting<br />
16.25 (für HG) Tagesschau<br />
16.30 (für HG) Mythos Wald 17.15 (für HG)<br />
Tagesschau 17.30 (für HG) Wahre Größe –Alltag<br />
von kleinwüchsigen Menschen 18.00 (für<br />
HG) Sportschau 18.30 (für HG) Bericht aus<br />
Berlin 18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für<br />
HG) Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Tatort Der Fall Holdt<br />
TV-Kriminalfilm, D2016<br />
Mit Maria Furtwängler,Aljoscha<br />
Stadelmann, Susanne Bormann u.a.<br />
21.45 (für HG) Mord auf Shetland<br />
Der Vermisste. TV-Kriminalfilm, GB 2016<br />
23.40 (für HG) Tagesthemen<br />
0.00 (für HG) ttt –titel, thesen,<br />
temperamente<br />
0.30 (für HG) Die Vermessung der Welt<br />
Literaturverfilmung,D/A 2012<br />
Mit Albrecht Schuch, Karl Markovics,<br />
Florian David Fitz u.a.<br />
RTL<br />
7.05 Die Superhändler –4Räume, 1Deal 8.05<br />
Die Superhändler –4Räume,1Deal 9.05 Undercover<br />
Boss. Johanniter 10.05 Undercover<br />
Boss. Euromaster 11.05 Schlager sucht Liebe<br />
12.05 Die 25... 14.00 Formel 1: Großer Preis<br />
von Österreich. Countdown 15.00 Formel 1:<br />
Großer Preis von Österreich. Das Rennen 16.45<br />
Formel 1: Großer Preis von Österreich. Siegerehrung<br />
und Highlights 17.15 Explosiv –Weekend<br />
17.45 Exclusiv –Weekend 18.45 aktuell<br />
19.05 Comeback oder weg? Mit Verona Pooth,<br />
Anne-Sophie Briest und Tochter Faye Montana,<br />
Oli P.mit Sohn Illias, Jenny Elvers, David Odonkor,<br />
Kai Böcking mit Sohn Luca, Silvan-Pierre<br />
Leirich mit Niccolò und Sophia<br />
20.15 (für HG) Sleepless –Eine tödliche<br />
Nacht Actionthriller,USA 2017<br />
Mit Jamie Foxx, Michelle Monaghan,<br />
Dermot Mulroney, David Harbour,Tip<br />
„T.I.“ Harris,Scoot McNairy u.a.<br />
Regie: Baran boOdar<br />
22.00 (für HG) James Bond 007: Stirb an<br />
einem anderen Tag<br />
Agentenfilm,GB/USA 2002<br />
Mit Pierce Brosnan, Halle Berry u.a.<br />
0.35 (für HG) Sleepless –Eine tödliche<br />
Nacht Actionthriller,USA 2017<br />
2.15 Der Blaulicht-Report Doku-Soap<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
TV-Tipps RBB<br />
Tagesschau 24<br />
17.10 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte<br />
18.00 (für HG) Aktuell 18.05 (für HG)<br />
In aller Freundschaft 18.52 (für HG) Sandmann<br />
19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />
Aktuell 19.50 (für HG) Kripo live 20.15 (für HG)<br />
Sommer war's –Ferienspaß auf Rügen 21.45<br />
(für HG) Aktuell 22.00 (für HG) MDR Zeitreise<br />
22.30 Wohnen mit Hartz IV –White Box. Dokumentarfilm,<br />
D2011 23.35 Im Dreieck. Dokumentarfilm,<br />
D2014 1.00 (für HG) Die Bergpolizei<br />
–Ganz nah amHimmel 1.50 (für HG) Die<br />
Bergpolizei –Ganz nah am Himmel<br />
Bayern<br />
16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG)<br />
Unser Land 16.45 (für HG) Euroblick 17.15<br />
(für HG) Schuhbecks 17.45 Regional 18.30<br />
(für HG) Rundschau 18.45 (für HG) Bergauf,<br />
bergab 19.15 (für HG) Unter unserem Himmel<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Der<br />
Komödienstadel 21.45 (für HG) Hubert und<br />
Staller 22.30 (für HG) Hubert und Staller<br />
23.15 (für HG) Rundschau Sonntags-Magazin<br />
23.30 (für HG) Bayerns besteWitze 0.15 (für<br />
HG) Gestern waren wir Fremde. TV-Drama, D<br />
2012 1.45 (für HG) Schuhbecks<br />
Vox<br />
13.35 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
14.30 (für HG) Erin Brockovich. Sozialdrama,<br />
USA 2000 17.00 auto mobil 18.10 Biete Rostlaube,<br />
suche Traumauto 19.10 Hot oder<br />
Schrott –Die Allestester 20.15 Promi Shopping<br />
Queen. Motto: Muster Mania –Egal obScarf<br />
Print, Batik oder Glencheck –Zeige,wie aufregend<br />
die angesagten Muster sind! 23.20 Prominent!<br />
0.05 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Last der Beweise<br />
1.05 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Mord zum Dessert<br />
Super RTL<br />
13.55 Barbie unddas Geheimnis vonOceana 2.<br />
TV-Animationsfilm, USA/CDN 2011 15.10 Die<br />
Tomund JerryShow 15.50 What's NewScooby-<br />
Doo? 16.25 What's NewScooby-Doo? 16.50<br />
What's NewScooby-Doo? 17.15 What's New<br />
Scooby-Doo? 17.40 Inspector Gadget 18.10 AL-<br />
VINNN!!! und die Chipmunks 18.40 WoozleGoozle<br />
und die Weltentdecker 19.10 Bugs Bunny &<br />
LooneyTunes 19.40 Angelo! 20.15 Larry Crowne.<br />
Komödie, USA 2011 22.05 Murder She Solved –<br />
Frauen auf Täterjagd 23.00 Murder She Solved –<br />
Frauen auf Täterjagd 0.00 Comedytotal<br />
Sport1<br />
15.15 Europaspiele. u.a. Finals Turnen und<br />
Karate 16.45 Bundesliga aktuell. Die tägliche<br />
News-Sendung für Fußballfans. inkl. Highlights<br />
European Games, Tag1017.00 Beachvolleyball:<br />
Weltmeisterschaften. Gruppenphase Herren<br />
19.00 Fußball: U21-Europameisterschaft<br />
20.15 Bundesliga aktuell. Die tägliche News-<br />
Sendung für Fußballfans 20.45 Fußball: U21-<br />
Europameisterschaft. Finale 23.00 Sport1 Reportage<br />
23.30 Beachvolleyball: Weltmeisterschaften<br />
0.00 Sport-Clips<br />
10.15 (für HG) Bares für Rares –Lieblingsstücke<br />
11.55 (für HG) ZDF-Fernsehgarten 14.10 Duell<br />
der Gartenprofis. Mit Stefan Schatz,Frank Riese,<br />
Alexandra Lehne, Frank Dietl 14.55 (für HG)<br />
heute Xpress 15.00 (für HG) Evan Allmächtig.<br />
Komödie, USA 2007 16.30 (für HG) planet e.<br />
Volle Fahrtaufs Abstellgleis: Über das Verschwinden<br />
der Güterzüge 17.00 (für HG)heute 17.10<br />
(für HG) Sportreportage 18.00 (für HG) Brüllend<br />
heiß!GanzDeutschland schwitzt 18.30 (für HG)<br />
TerraXpress 19.00 (für HG) heute 19.10 (für<br />
HG) Berlin direkt –Sommerinterview. Gast:<br />
Frank-Walter Steinmeier (Bundespräsident)<br />
19.30 (für HG) TerraX.Verlorenes Wissen: Sonnenpillen<br />
und der Superbetonder Antike<br />
20.15 (für HG) Inga Lindström: Das<br />
Postboot in den Schären<br />
TV-Liebesdrama, D2017<br />
Mit Nele Kiper,Alexander Gier,Wookie<br />
Mayer, Wolfgang Häntsch u.a.<br />
21.45 (für HG) heute-journal<br />
22.15 (für HG) Kommissar Beck<br />
Anatomie desTodes.TV-Kriminalfilm, S’15<br />
Mit Peter Haber,Mikael Persbrandt,<br />
Ingvar Hirdwall, Rebecka Hemse u.a.<br />
23.40 (für HG) Precht Der kalte Frieden –<br />
Russland und der Westen<br />
Mit Horst Teltschik<br />
6.05 Navy CIS. Nichts fragen, nichts sagen.<br />
Krimiserie 6.55 Navy CIS. Die Kunst des Überlebens.<br />
Krimiserie 7.50 So gesehen –Talk am<br />
Sonntag 8.10 Navy CIS. Der Schlussstrich.<br />
Krimiserie 9.00 Navy CIS. Die schöne Tochter.<br />
Krimiserie 9.55 Knallerfrauen 10.25 Reingelegt<br />
–Die lustigsten Comedy-Fallen derWelt<br />
12.25 Frau Müller muss weg. Komödie, D<br />
2015 14.10 Die Legende vonAang. Fantasyfilm,<br />
USA 2010 16.10 Merida –Legende der<br />
Highlands. Animationsfilm, USA/GB 2012<br />
17.55 Julia Leischik sucht: Bitte melde Dich.<br />
Moderation: Julia Leischik 18.55 Julia Leischik<br />
sucht: Bitte melde Dich. Moderation: Julia Leischik<br />
19.55 Nachrichten<br />
20.15 Der Herr der Ringe –Die zwei Türme<br />
Fantasyfilm, USA/NZ 2002<br />
Mit ElijahWood, Sean Astin, Ian<br />
McKellen, Viggo Mortensen, Liv Tyler,<br />
Orlando Bloom, Christopher Lee u.a.<br />
Regie: Peter Jackson<br />
23.55 Der Herr der Ringe –Die zwei Türme<br />
Fantasyfilm, USA/NZ 2002<br />
Mit Elijah Wood, Sean Astin, Ian<br />
McKellen, Viggo Mortensen u.a.<br />
Regie: Peter Jackson<br />
3.05 Auf Streife –Die Spezialisten<br />
Reportagereihe<br />
13.45 (für HG) Becker,der Entdecker 14.30<br />
(für HG) Wunderschön! 15.15 (für HG) Wunderschön!<br />
16.00 (für HG) Lecker an Bord –Eine<br />
kulinarische Sommerreise 16.45 (für HG) Rentnercops<br />
17.30 (für HG) Rentnercops 18.15 (für<br />
HG) Tiere suchen ein Zuhause 19.10 (für HG)<br />
Aktuelle Stunde 19.30 (für HG)Westpol 20.00<br />
(für HG)Tagesschau 20.15 Tatort. TV-Kriminalfilm,<br />
D2005 21.45 (für HG) Falk 22.30 (für<br />
HG) Ohne Schnitzel geht es nicht 23.15 Dittsche<br />
–Das wirklich wahre Leben. Live 23.45<br />
(für HG) So lacht NRW Extra 0.30 Rockpalast<br />
NDR<br />
14.15 (für HG) Bauer Wuttke siene Höfe 15.15<br />
(für HG) Mein Traum vom Hof 16.00 Lieb und<br />
teuer 16.30 Sass: So isst der Norden 17.00<br />
Bingo! 18.00 (für HG) Ostseereport 18.45 (für<br />
HG) DAS! 19.30 Ländermagazine 20.00 (für<br />
HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Inselgeschichten<br />
21.45 (für HG) Kaum zu glauben! 22.45<br />
(für HG) Die NDR Quizshow 23.30 (für HG)<br />
Verrückte Schlafplätze, die Sie ausprobieren<br />
sollten 0.15 Dittsche –Das wirklich wahre Leben<br />
0.45 (für HG) Bauer Wuttke siene Höfe<br />
1.45 (für HG) Ostseereport<br />
Kabel eins<br />
9.20 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />
10.20 Mein Lokal,Dein Lokal –Der Profi<br />
kommt 11.20 Mein Lokal, Dein Lokal –Der<br />
Profi kommt 12.15 Mein Lokal, Dein Lokal –<br />
Der Profi kommt 13.10 Mein Lokal, Dein Lokal<br />
–Der Profi kommt 14.10 Abenteuer Leben<br />
Spezial 16.05 News 16.15 Rosins Restaurants<br />
–Ein Sternekoch räumt auf! 18.10 Die<br />
Sommertrends 2019 20.15 Die Sommertrends<br />
2019. Urlaub in Deutschland 22.20 Abenteuer<br />
Leben am Sonntag. Das wahre Leben im<br />
Pott 0.20 Mein Revier. TatortAutobahn<br />
RTL 2<br />
9.15 X-Factor: Das Unfassbare 11.15 Die<br />
Schnäppchenhäuser –Der Traum vom Eigenheim<br />
12.15 Die Schnäppchenhäuser –Der<br />
Traum vom Eigenheim 13.15 Die Schnäppchenhäuser<br />
–Jeder Cent zählt 14.15 Zuhause<br />
im Glück –Unser Einzug in ein neues Leben<br />
16.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt imKeller<br />
17.15 Mein neuer Alter 18.15 GRIP –Das<br />
Motormagazin 20.15 Pretty Woman. Liebesfilm,<br />
USA 1990 22.35 Vier Hochzeiten und ein<br />
Todesfall. Romantikkomödie, GB 1994 1.00<br />
Der Schakal. Thriller,USA/GB/F/D/J 1997<br />
Eurosport 1<br />
13.00 Snooker:World Main Tour 13.25 Snooker:<br />
WorldMain Tour 15.40 WATTS 15.55 Rallyecross:<br />
Titans-RX. 2. Rennen 17.00 Kanu: Slalom-Weltcup<br />
18.00 WATTS 18.20 Eurosport<br />
News 18.30 Radsport:Spanische Straßen-Meisterschaften.<br />
Straßenrennen Elite Herren 20.00<br />
Radsport: Britische Straßen-Meisterschaften<br />
22.00 Radsport: Tour de France 23.00 Rallye:<br />
FIA-Europameisterschaft 23.25 EurosportNews<br />
23.30 Snooker:World Main Tour 0.30 Radsport:<br />
Britische Straßen-Meisterschaften<br />
RTL, 20.15 UHR ACTIONTHRILLER<br />
Sleepless –Eine tödliche Nacht<br />
Vincent(Jamie Foxx)und Sean sind zwei korrupte Cops,die ihren Dienstin<br />
den Straßenvon Las Vegasverrichten.Dochals sieeines Nachts in einer<br />
spektakulär danebengehenden Aktion zwei Drogenkuriereumeine Lieferung<br />
Kokain erleichtern und dabei in eine Schießerei mit den Männern dasCasinobetreibers<br />
StanleyRubinogeraten,überteten sieeine rote Linie: Die erbeuteten<br />
Drogen sind fast8Millionen Dollar wert.Und Rubino zögert nicht, Vincents<br />
Sohn Thomas zu entführen, um seine Lieferungzurückzubekommen. Fürden<br />
Cop mit den dreckigenHänden ziehtsich die Schlinge allmählichzu. Fürsein<br />
Remake desfanzösischenThrillers „SleeplessNight -Nacht der Vergeltung“<br />
(2011) vonFrédéricJardin konnte der schweizer Regisseur BaranboOdar Jamie<br />
Foxx und Südstaaten-RapperT.I. als Hauptdarsteller gewinnen.<br />
(USA/2017)<br />
Anzeige<br />
Foto: RTL<br />
ARD, 21.45 UHR TV-KRIMINALFILM<br />
prisma<br />
Mord auf Shetland<br />
TV-Magazin<br />
Auf der Fährezuden Shetland-Inseln<br />
trifft Leanne (SaraVickers) aufden<br />
19-jährigen AltenpflegerRobbie.Als dieser<br />
am nächstenMporgen spurlos verschwindet,alarmiertdie<br />
jungeFraudie Polizei.<br />
Doch nureiner nimmt ihreVermisstenanzeigeernst:<br />
Detective Inspector JimmyPe-<br />
MDR WDR rezversuchtgerade,die Herkunft vonange-<br />
Arte<br />
schwemmten Partydrogenzuermitteln und<br />
vermutet einen Zusammenhang. Starteiner<br />
neuen, dreiteiligenStaffel der Krimi-Serie<br />
aufden ruppig-schönen Shetland-Inslen vor<br />
der schottischen Küste. Die Geschichte geht,<br />
anders als die ersteStaffel, nichtauf Romanvorlagenvon<br />
Ann Cleeveszurück.<br />
(Gbr./2016)<br />
Foto: ARD<br />
SUDOKU<br />
NORMALVARIANTE -mittel<br />
NORMALVARIANTE –MITTEL<br />
3<br />
8 2<br />
6 4 7<br />
3 8 6 1<br />
2<br />
4 5 7<br />
5 7<br />
7 2 1 9<br />
2 1<br />
MitDIAGONALEN-schwer<br />
MIT DIAGONALEN –SCHWER<br />
3<br />
1 8<br />
4 5 2<br />
8 4<br />
1<br />
3 9<br />
7<br />
2 3<br />
9 3<br />
Dienstag<br />
neu!<br />
AUFLÖSUNG Auflösung<br />
vom VOM 28.6.2019<br />
2019<br />
MITTEL mittel<br />
3 1 9 5 6 7 8 2 4<br />
4 6 8 1 2 9 5 3 7<br />
7 5 2 8 3 4 6 1 9<br />
1 2 4 6 9 3 7 5 8<br />
8 9 5 7 4 1 2 6 3<br />
6 7 3 2 8 5 4 9 1<br />
2 4 6 9 1 8 3 7 5<br />
9 8 7 3 5 2 1 4 6<br />
5 3 1 4 7 6 9 8 2<br />
AUFLÖSUNG<br />
Auflösung<br />
vom<br />
VOM<br />
28.6.2019<br />
28. 6. 2019<br />
SCHWER schwer<br />
8 6 7 5 4 1 2 3 9<br />
3 4 1 2 9 7 8 6 5<br />
9 2 5 3 8 6 7 4 1<br />
5 1 9 7 3 2 4 8 6<br />
7 8 6 4 1 5 3 9 2<br />
2 3 4 8 6 9 5 1 7<br />
1 7 3 9 2 4 6 5 8<br />
6 5 8 1 7 3 9 2 4<br />
4 9 2 6 5 8 1 7 3<br />
5.20 Berlin erwacht –Sommer 5.45 Alinas<br />
Traum. TV-Familienfilm, D2005 7.15 tierisch<br />
gut! 8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
8.30 Brandenburg aktuell /Abendschau 9.00<br />
Kindermädchen für Papa gesucht. Komödie, D<br />
1957 10.25 Almuth und Rita –Zwei wie Pech<br />
und Schwefel. TV-Komödie, D2016 11.55<br />
Alles Klara 12.45 Rentnercops 13.35 Spree-<br />
Spaziergänge 13.45 Die 2 14.35 Die 2 15.25<br />
Die 2 16.15 In aller Freundschaft –Die jungen<br />
Ärzte 17.05 In aller Freundschaft 17.50 Sandmann<br />
18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />
18.30 rbb Gartenzeit 19.00 Die Spur der Täter<br />
19.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Wer weiß denn sowas? Kandidaten:<br />
Gloria vonThurn und Taxis, Armin Rohde<br />
21.00 Wer weiß denn sowas? Kandidaten:<br />
Ralf Moeller,Matthias Steiner<br />
Moderation: Kai Pflaume<br />
21.45 rbb24<br />
22.00 Ein Sommer an der Spree<br />
Von Cottbus bis in den Spreewald<br />
22.45 Wiederkehr –Reisen zu Johannes<br />
Bobrowski<br />
23.45 In Sarmatien Dokumentarfilm, D2013<br />
1.50 Wenn Amor online geht –vom neuen<br />
Suchen und Finden<br />
ProSieben<br />
5.40 Twoand aHalf Men. Willkommen in Malibu.<br />
Comedyserie 6.00 Fresh off the Boat. Der<br />
blinde Fleck/Die verdammte Vier.Comedyserie<br />
6.55 Eine schrecklich nette Familie. Der Gewinner/Marcy<br />
Superstar.Comedyserie 7.50<br />
Galileo 10.45 Kon-Tiki. Abenteuerfilm, GB/N/<br />
DK/D/S 2012.Mit Pål Sverre Hagen, Anders<br />
Baasmo Christiansen, Tobias Santelmann<br />
12.50 Coach Carter. Sportfilm, USA/D 2005.<br />
Mit Samuel L. Jackson, Ashanti, Channing Tatum<br />
15.30 Die Kunst zu gewinnen –Moneyball.<br />
Biografie, USA 2011. Mit Brad Pitt, Robin<br />
Wright, Jonah Hill 17.55 Newstime 18.05 Galileo<br />
360°. Ranking Spezial –„Crazy Animals”<br />
19.05 Galileo. Moderation: Stefan Gödde<br />
20.15 Dirty Grandpa<br />
Komödie, USA 2016<br />
Mit Robert De Niro, Zac Efron, Zoey<br />
Deutch, Aubrey Plaza, Jason<br />
Mantzoukas, Dermot Mulroney u.a.<br />
Regie: Dan Mazer<br />
22.20 Mike and Dave Need Wedding Dates<br />
Komödie, USA 2016<br />
Mit Zac Efron,Adam DeVine, Anna<br />
Kendrick, Aubrey Plaza u.a. i<br />
0.10 Dirty Grandpa Komödie, USA 2016<br />
Mit Robert De Niro, Zac Efron, Zoey<br />
Deutch, Aubrey Plaza u.a.<br />
13.30 Ausgelöscht 14.30 Ausgelöscht 15.20<br />
Ausgelöscht 16.15 Metropolis 17.00 (für HG)<br />
Kunst? Für Beifahrer 17.55 Joyce DiDonato in<br />
Barcelona 18.40 (für HG) Zu Tisch 19.10 Arte<br />
Journal 19.30 Geo Tour 20.15 (für HG) Operation<br />
Walküre –Das Stauffenberg Attentat.<br />
Kriegsdrama, USA/D 2008 22.05 (für HG) Die<br />
Stunde der Offiziere. TV-Dokudrama, D2004<br />
23.40 Dirigenten –Jede Bewegung zählt! 0.30<br />
Keren Ann –Konzert vom Rudolstadt Festival<br />
1.55 Arte Journal 2.15 Louise by the Shore.<br />
Animationsfilm, F/CDN 2016<br />
3Sat<br />
14.15 (für HG) Das Pubertier 15.00 (für HG)<br />
Das Pubertier 15.45 (für HG) Das Pubertier<br />
16.30 (für HG) Das Pubertier 17.15 (für HG)<br />
Das Pubertier 18.00 Buchzeit 19.00 (für HG)<br />
heute 19.10 NZZ Format 19.40 Schätze der<br />
Welt 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Das<br />
große Kleinkunstfestival. Jury-Preis 21.00 Das<br />
große Kleinkunstfestival. Publikumspreis 21.45<br />
(für HG) 600 PSfür zwei. TV-Komödie, D2015<br />
23.15 (für HG) Polizeiruf 110. Der Fall Preibisch.<br />
TV-Kriminalfilm, D1991 0.30 Flug 93.<br />
Drama, F/GB/USA 2006 2.15 Wilde Inseln<br />
Phoenix<br />
9.45 (für HG) Schätze der Welt 11.15 augstein<br />
und blome 11.30 phoenix persönlich 12.00<br />
internationaler frühschoppen 12.45 Internationaler<br />
Frühschoppen –nachgefragt 13.00 (für<br />
HG) bilder der geschichte 14.00 Was wäre<br />
wenn... 16.15 Wahr oder falsch? 17.00 Geheimes<br />
Kuba 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Metropolen von unten 21.45 Dokumentation<br />
23.15 Die Story 0.00 bilder der geschichte<br />
1.00 Metropolen von unten 2.30 Die<br />
härtesten Expeditionen der Welt 4.00 Wälder<br />
unserer Erde. Dokumentarfilm, D2017<br />
Kika<br />
12.00 Der Prinz im Bärenfell. TV-Familienfilm,<br />
D2015 13.00 Familie Smart. Familienfilm, NL<br />
2017 14.20 Nils Holgersson 15.10 (für HG)<br />
Yakari 15.45 SimsalaGrimm 16.35 (für HG)<br />
Anna und die wilden Tiere 17.00 (für HG) 1, 2<br />
oder 3 17.25 The Garfield Show 18.00 (für<br />
HG) Mascha und der Bär 18.15 Sam 18.35<br />
Beccas Bande –Mit Mut wird alles gut! 18.50<br />
Sandmann 19.00 (für HG) Lassie 19.25 (für<br />
HG) pur+ 19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG)<br />
Erde an Zukunft 20.15 stark! –Kinder erzählen<br />
ihre Geschichte 20.30 Schau in meine Welt!<br />
Dmax<br />
14.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />
15.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />
16.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />
17.15 Der Geiger –Boss ofBig Blocks 18.15<br />
Steel Buddies Spezial: Das geheime Archiv<br />
20.15 Alaskan Bush People 21.15 Australian<br />
Gold –Schatzsuche Down Under 22.15 Outback<br />
Opal Hunters –Edelsteinjagd in Australien<br />
23.15 Die Blockhaus-Profis 0.10 Die Schatzsucher<br />
–Goldrausch in Alaska 1.10 Australian<br />
Gold –Schatzsuche Down Under<br />
12.15 Mex –Das Marktmagazin 13.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
13.15 Bayer–dieFusion und<br />
die Folgen 14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15<br />
Internationaler Frühschoppen 15.00 Tagesschau-<br />
Nachrichten 15.30 Re: 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
16.30 Wie geht das? 17.00 Tagesschau-<br />
Nachrichten 17.30 Panorama 3 18.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
18.30 extra 3Spezial 19.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 19.30 Campinginder<br />
Stadt 20.00 Tagesschau 20.15 Lebenslinien<br />
21.02 Zeig mirDeine Welt 21.47 Zeigmir Deine<br />
Welt 22.32 Bericht ausBerlin 22.50 Re: 23.20<br />
Weltspiegel 0.00 Tagesthemen 0.20 Internationaler<br />
Frühschoppen 1.05 Extra 1.15 Lebenslinien<br />
ONE<br />
9.15 Zeitvertreib –Chansons,Sketcheund Gesellschaftsspiele<br />
10.45 Quarks 11.30 Campingmit<br />
Herz. TV-Musikfilm, D2019 13.00 Männeraldente.<br />
Tragikomödie,I2010 14.45 kinokinoshortcuts<br />
14.50 Großstadtrevier 15.40 Die Kanzlei 16.30<br />
Die Kanzlei 17.20 Die Kanzlei 18.05 Die Kanzlei<br />
18.55 Die Kanzlei 19.45 Lindenstraße 20.15<br />
Bornholmer Straße–Dieunglaubliche, aberwahre<br />
Geschichte vonHarald Schäfer. TV-Drama, D2014<br />
21.45 Tatort. DerFallHoldt. TV-Kriminalfilm, D<br />
2016 23.15 Lindenstraße 23.45 Tatort. DerFall<br />
Holdt. TV-Kriminalfilm, D2016 1.15 Jonathan.<br />
Drama,D2016 2.45 ComedyCuisine 3.30 Bauerfeind<br />
–Die Show zurFrau<br />
ZDF NEO<br />
11.25 TerraX12.10 TerraX12.55 TerraX13.40<br />
TerraX14.25 TerraX15.10 TerraX15.50 Die<br />
glorreichen 10 16.35 Sketch History 17.00 Death<br />
in Paradise 17.50 Death in Paradise 18.45 (für<br />
HG)Lewis. Gefangen im Netz. TV-Kriminalfilm, GB<br />
2012 20.15 Marie Brand unddas Mädchen im<br />
Ring. TV-Kriminalfilm, D2014 21.45 EinTaunuskrimi.<br />
TV-Kriminalfilm,D2013 23.15 (für HG)Ein<br />
starkesTeam. ZahnumZahn.TV-Kriminalfilm,D<br />
2005 0.45 Marie Brand unddas Mädchen im<br />
Ring. TV-Kriminalfilm, D2014 2.15 (für HG)Lewis.<br />
Gefangen im Netz.TV-Kriminalfilm, GB 2012 3.40<br />
(für HG)Inspector Barnaby. Tiefunterder Erde.<br />
TV-Kriminalfilm, GB 2005<br />
ZDF INFO<br />
6.15 Kasachstan–Größenwahn undKrise 7.00<br />
Wladiwostok –Russlands BoomtownamPazifik<br />
7.45 (für HG)Russlandsversteckte Paradiese<br />
8.30 Indiens Superreiche –ZwischenElend und<br />
Luxus 9.15 (für HG)GSG 9–Trainingfür Personenschützer<br />
9.45 Komplizen desBösen 17.15 Hitler<br />
privat –Das Leben desDiktators 18.00 Hitler privat–DasLeben<br />
des Diktators 18.45 Hitlerprivat–<br />
DasLeben desDiktators 19.30 Hitlerprivat–Das<br />
Lebendes Diktators 20.15 Böse Bauten 21.00<br />
Böse Bauten 21.45 Böse Bauten 22.30 Böse<br />
Bauten 23.15 Böse Bauten 0.00 Komplizendes<br />
Bösen 0.45 Komplizendes Bösen 1.30 Komplizen<br />
des Bösen 2.15 Komplizen desBösen<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
7.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Klassik am Morgen Mit Werken von Chopin,<br />
Tschaikowski, S. Wesley, Popper,Biber,<br />
ca. 56 Minuten<br />
11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Sonntagskonzert Mit Chamber Orchestra of<br />
Europe und Werken von Rossini, J. Haydn,<br />
Schubert, R. Strauss, W.A. Mozart, Paganini,<br />
ca. 176 Minuten<br />
15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Franz Schubert Fremd zieh ich wieder aus:<br />
Schubert, der Flüchtige, ca. 116 Minuten<br />
15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Interpretationen Nächte in spanischen Palastgärten.<br />
Das „Concierto de Aranjuez” von<br />
Joaquín Rodrigo., ca. 115 Minuten<br />
20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Konzert Mit Werken von Schubert, W.A. Mozart,<br />
Mendelssohn, ca. 117 Minuten<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Das Konzert Mit Werken von Beethoven,<br />
R. Strauss, Berio,ca. 176 Minuten<br />
21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Joseph Haydn: „Die Jahreszeiten” Oratorium<br />
für Soli, Chor und Orchester,ca. 115 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
7.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Feiertag „So muss man leben!”Zum 200.<br />
Geburtstag Theodor Fontanes., ca. 25 Min.<br />
14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
„Oberwasser” Mit Michael Klammer,Sammy<br />
Ounis. Regie: Frank Naumann, ca. 56 Minuten<br />
18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
„Hell genug –und trotzdem stockfinster” ,<br />
ca. 90 Minuten<br />
MAGAZIN<br />
9.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Essay und Diskurs Neuer Antisemitismus –<br />
Befund, Analyse, Verstehen. Anders,als alle<br />
dachten. Von Mirna Funk, ca. 30 Minuten<br />
22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Musikfeuilleton „Ich bin nun wieder dort angelangt,<br />
wo ich angefangen habe.”Zum 50.<br />
Todestag des Pianisten Wilhelm Backhaus. Von<br />
Richard Schroetter, ca. 30 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Rock et cetera Mäandernd zwischen Krautrock<br />
und Elektro-Psychedelia.Das Band-Kollektiv<br />
Von Spar., ca. 55 Minuten<br />
20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Freistil Popmusik-Spezial (5/5). „Fremd im<br />
eigenen Land”. Ein Satz wandert von Pop nach<br />
rechts. Von Sammy Khamis, ca. 55 Minuten
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 – S eite 32 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Panorama<br />
LEUTE<br />
Kim Kardashian (38) gibt sich völlig<br />
ahnungslos,wenn es darauf ankommt.<br />
Dieerfolgreiche Ich-Unternehmerin<br />
hatte voreinige Zeit eine<br />
neue Modelinie unter dem Namen<br />
„Kimono Solutionwear“ angekündigt.<br />
Daswiederum stieß bei vielen<br />
traditionsbewussten Japanernauf<br />
Kritik, weil unter diesem Label vorallem<br />
Unterwäsche verkauft werden<br />
soll –was mit derWürde eines Kimonos<br />
nun überhaupt nicht vereinbar<br />
sei. Kardashian gab jetzt in der New<br />
YorkTimes zu Protokoll: Es sei nie ihre<br />
Absicht gewesen,„Kleidungsstücke<br />
zu kreieren oder zu verkaufen, die in<br />
irgendeinerWeise der traditionellen<br />
Kleidung ähneln oder sie entehren“.<br />
Abgesehen davon denke sie aber<br />
nicht daran, den Namen der Modelinie<br />
zu ändern.Wirübersetzen: DieJapanernsollen<br />
sich gehackt legen.<br />
Will nicht für<br />
Trump musizieren.<br />
IMAGO-IMAGES/PERSONA STARS<br />
Ozzy Osbourne<br />
(70) ist schwer<br />
genervt vonUS-<br />
Präsident Donald<br />
Trump,weil<br />
der immer wieder<br />
seine Lieder<br />
imWahlkampf<br />
einsetzt. Derbritische<br />
Rockmusiker<br />
ließ jetzt<br />
seine Managerin und Ehefrau Sharon<br />
Osbourne auf Instagram klipp- und<br />
klarstellen:„Ozzys Musik darfunter<br />
keinen Umständen ohne Genehmigung<br />
genutzt werden.“ Trump hatte<br />
zuvor den Song„Crazy Train“ für einen<br />
Twitter-Clip genutzt, in dem er<br />
sich über technische Probleme einer<br />
Fernsehdebatte der Demokraten lustig<br />
machte.Auch die Rolling Stones,<br />
Elton John und Adele hatten den US-<br />
Präsidenten für dieVerwendung ihrer<br />
Songs kritisiert.<br />
Idris Elba (46) wirdseit einiger Zeit<br />
als Nachfolger vonDaniel Craig (51)<br />
in der Rolle als James Bond gehandelt<br />
–der Brite wäredamit der erste<br />
dunkelhäutige Geheimagent Ihrer<br />
Majestät. Toll! Doch im US-Magazin<br />
Vanity Fair zeigte sich der Schauspieler<br />
jetzt enttäuscht über manche Reaktionen:<br />
„Duwirst einfach entmutigt,<br />
wenn Leute generell sagen, dass<br />
das nicht möglich sei. Nurwegen<br />
meiner Hautfarbe.“ (schl./mit dpa)<br />
TIERE<br />
Bei der Einweihung lobt der<br />
Prince ofWales und spätere<br />
König EdwardVII. das Bauwerk<br />
als „technischen Triumph<br />
und neuen Ausdruck englischer<br />
Größe“. Und ervergisst nicht<br />
anzumerken, dass die Brücke„anders<br />
als Frankreichs nutzloser Eiffelturm<br />
tätig ist und sich selbst erhält“.<br />
Im 19. Jahrhundert entwickelte<br />
sich die Hauptstadt des britischen<br />
Empirezur größten Stadt der Welt, allein<br />
zwischen 1870 und 1900 erhöhte<br />
sich ihre Einwohnerzahl alle zehn<br />
Jahre umeine Million. Damit brach<br />
auch auf den Straßen Chaos aus,Tausende<br />
Pferde-Omnibusse, Kutschen<br />
und Fuhrwerke verstopften die Straßen.<br />
Zudem hatte sich die Metropole<br />
weit nach Osten ausgedehnt. Um ans<br />
andere Themseufer zu gelangen,<br />
mussten Anwohner und Händler kilometerlange<br />
Umwege in Kauf nehmen.<br />
Die Hafengebiete im East-End<br />
östlich der London Bridge benötigten<br />
dringend eine neue Querung über<br />
den Fluss.<br />
HöhereKosten, längereBauzeit<br />
1876 startete ein Wettbewerb für die<br />
neue Brücke,mehr als 50 Vorschläge<br />
gingen ein. Es galt eine Lösung zu<br />
finden, die eine Zufahrt zuden oberen<br />
Werften für Schiffe mit stehenden<br />
Masten oder hohen Schornsteinen<br />
weiterhin ermöglichte. Daher<br />
kam eine traditionelle feste Brücke<br />
nicht infrage. Nach jahrelanger Prüfung<br />
der eingereichten Pläne erhielt<br />
schließlich 1884 ein Entwurf des<br />
Londoner Stadtbaumeisters Horace<br />
Jones den Zuschlag. Allerdings war<br />
er selber Mitglied des Auswahlkomitees,<br />
was einen faden Beigeschmack<br />
hinterließ.<br />
Unter Salutschüssen aus dem<br />
nahe gelegenen Towerbegannen die<br />
Bauarbeiten am 21. Juni 1886, lediglich<br />
fünf Unternehmen mit rund 430<br />
Angestellten waren damit beauftragt.<br />
Der technisch anspruchsvollste<br />
Teil lag in der Konstruktion<br />
der Fundamente auf dem Grund der<br />
Themse. Umdie beiden Pfeiler des<br />
riesigen Bauwerks zu platzieren,<br />
mussten im Flussbett zwei vorgefertigte<br />
Senkkästen mit 70 000 Tonnen<br />
Beton siebeneinhalb Meter tief eingelassen<br />
werden. DieTürme bestanden<br />
nicht aus massivem Mauerwerk,<br />
sondern aus einem Stahlskelett, das<br />
mit Kalksteinplatten und Granit verkleidet<br />
wurde. Insgesamt 11 000<br />
Tonnen Stahl wurden verbaut. Da<br />
die Fahrrinne jederzeit passierbar<br />
bleiben sollte, verdoppelte sich die<br />
geplante vierjährige Bauzeit ebenso<br />
wie die ehemals veranschlagten Kosten<br />
in Höhe von700 000 Pfund.<br />
Die<br />
Verbindung<br />
Sie gehörtzuLondon wieder Buckingham<br />
Palace und Big Ben:Vor 125Jahren wurde die<br />
Tower Bridge eröffnet<br />
VonMichael Ossenkopp<br />
Im Inneren besteht die Brückeaus 11000 Tonnen Stahl.<br />
Die Flussüberquerung sollte Verkehrsstaus vorbeugen.<br />
Heute− öffnen sich die Fahrbahnwippen 800- bis 1000-mal im Jahr.<br />
GETTY IMAGES<br />
GETTY IMAGES<br />
IMAGO<br />
Die 244 Meter lange Tower Bridge<br />
ist eine kombinierte Hänge- und<br />
Klappbrücke im neogotischen Stil.<br />
Die beiden Brückentürme sind 65<br />
Meter hoch und stehen 61 Meter auseinander,<br />
die Fahrbahn liegt neun<br />
Meter über der Themse. Die Brücke<br />
wurde mit einem für die damalige<br />
Zeit einzigartigen Klappmechanismus<br />
versehen. Um großen Schiffen<br />
die Durchfahrt zuermöglichen, können<br />
die Fahrbahnwippen (sogenannte<br />
Baskülen) auf beiden Seiten<br />
hochgeklappt werden –das geschieht<br />
jedoch jeweils nur so weit, wie es für<br />
die Größe des passierenden Schiffs<br />
erforderlich ist. Der maximale Öffnungswinkel<br />
beträgt 86 Grad.<br />
Stelldichein der Prostituierten<br />
Heute wirddie Themse im Londoner<br />
Stadtgebiet hauptsächlich touristisch<br />
genutzt und die zahlreichen<br />
Ausflugsschiffe können auch bei geschlossener<br />
Brücke unter der Fahrbahn<br />
hindurchfahren. Die Brücke<br />
wird nur noch etwa 800- bis 1000-<br />
mal im Jahr hoch- und runtergeklappt.<br />
Komplett geöffnet wird sie<br />
nur noch bei besonderen Anlässen,<br />
wie 1965 für den Trauerzug von<br />
Winston Churchill oder während der<br />
Themse-Parade anlässlich des 60.<br />
Thronjubiläums von Königin Elisabeth<br />
II. im Jahr 2012. Hinter der Tower<br />
Bridge beginnen die Docklands,<br />
das alte Hafengebiet Londons. Die<br />
ehemalige Arme-Leute-Gegend<br />
avancierte zu einem angesehenen<br />
Viertel für Banker, Kreative und<br />
Nachtschwärmer.<br />
Zwischen den Türmen verlaufen<br />
zwei begehbare Fußgängerstege in<br />
43 Metern Höhe. Die galten aber<br />
schon bald nach der Eröffnung als<br />
Anziehungspunkte für Prostituierte<br />
und Taschendiebe. Deshalb wurden<br />
sie 1910 geschlossen und erst 1982<br />
wieder für die Öffentlichkeit freigegeben.<br />
Außerdem besteht hier seit<br />
2014 ein elf Meter langer Glasboden,<br />
der schwindel- und angstfreien Besuchern<br />
einen atemberaubenden<br />
Blick auf den unter ihnen fließenden<br />
Verkehr und auf die Themse bietet.<br />
Das Betreten der Stege ist mittlerweile<br />
nur in Verbindung mit einem<br />
Ticket für die Tower Bridge Ausstellung<br />
möglich. Das Museum zeigt in<br />
Modellen und Bildern den Bau und<br />
die Geschichte der Brücke.<br />
AusAnlass des silbernen Thronjubiläums<br />
vonQueen Elisabeth II. wurden<br />
1977 die sichtbaren metallenen<br />
Brückenteile in den britischen Nationalfarben<br />
Rot-Weiß-Blau gestrichen.<br />
Dieses Farbkonzept ist bis heute erhalten.<br />
Ursprünglich war die Brücke<br />
in Schokoladenbraun gehalten<br />
NACHRICHTEN<br />
Erstes Missbrauchsopfer<br />
sagt im Lügde-Prozess aus<br />
Im Prozess um den hundertfachen<br />
sexuellen Missbrauch vonKindern<br />
und Jugendlichen in Lügde bei Detmold<br />
ist ein mutmaßliches Opfer als<br />
erste Zeugin angehörtworden. Auf<br />
Antrag der Anwältin, die die junge<br />
Frau vertritt, wurde die Öffentlichkeit<br />
dafür am Freitag vorübergehend ausgeschlossen.<br />
Aufausdrücklichen<br />
Wunsch der Zeugin sollten die drei<br />
Angeklagten, die am Donnerstag allesamt<br />
gestanden hatten, während ihrerBefragung<br />
im Saal des Detmolder<br />
Landgerichts bleiben. DerVerteidiger<br />
des Hauptangeklagten AndreasV. (56)<br />
beantragte,sein Mandant wolle während<br />
der Aussagen nicht im Raum<br />
sein.„Das soll er sich ruhig anhören“,<br />
sagte dieVorsitzende Richterin Anke<br />
Grudda. AndreasV. und MarioS.(34)<br />
wirdjahrelanger sexueller Missbrauch<br />
von34minderjährigen Opfernvorgeworfen.<br />
Grudda entschied<br />
auch, dass das Strafverfahren gegen<br />
den 49-jährigen HeikoV. aus Stade in<br />
Niedersachsen abgetrennt wird. Er<br />
soll sich inWebcam-Übertragungen<br />
angesehen haben, wie Minderjährigen<br />
schwereGewalt angetan wurde,<br />
teilweise soll er dazu angestiftet haben.<br />
(dpa)<br />
Hitzewelle rollt über<br />
Frankreich: Rekord geknackt<br />
Pariser Kinder suchen Abkühlung in Wasserspielen.<br />
AP<br />
DieHitzewelle hat in Frankreich die<br />
Temperaturen auf noch nie dagewesene<br />
Höhen getrieben. Mit45,9 Grad<br />
Celsius wurde am Freitag der höchste<br />
jemals in Frankreich gemesseneWert<br />
registriert, wie das Meteorologie-Institut<br />
Météo France mitteilte.Er<br />
wurde demnach aus Gallargues-le-<br />
Montueux im südlichen Département<br />
Gard gemeldet. (dpa)<br />
Flip ist unter uns und man kann ihn<br />
immer wieder treffen. DPA/PATRICK SEEGER<br />
Jeder Fotograf träumt vonsolch einem<br />
Schuss.Patrick Seeger vonder<br />
Deutschen Presseagentur ist er gelungen:<br />
Eine Heuschrecke sitzt am<br />
Freitag auf einer Sonnenblume im<br />
baden-württembergischen Rheinau.<br />
In der kleinen Tierkastenredaktion<br />
fühlen wir uns an den guten Freund<br />
vonBiene Maja erinnert, nämlich an<br />
Flip,den Grashüpfer.So, und bevor<br />
nun die Neunmalklugen sich beschweren:<br />
Flip,wie übrigens auch der<br />
BienenjungeWilli, tauchen inWaldemar<br />
Bonsels Roman„Die Biene Maja<br />
und ihreAbenteuer“ (1911) nicht auf,<br />
sondernerst in der zwischen 1975<br />
und 1980 produzierten japanischdeutschen<br />
Zeichentrickserie. (schl.)<br />
Der Abbruch<br />
Die verbliebenen Pfeiler der Unglücksbrücke in Genua wurden gesprengt. Sie sackten binnen Sekunden zusammen<br />
VonRegina Kerner<br />
Esdauerte nur sechs Sekunden,<br />
dann waren am Donnerstagmorgen<br />
um 9.37 Uhrdie letzten beiden<br />
Pfeiler der Unglücksbrücke von<br />
Genua zusammengestürzt und eine<br />
enorme, weiße Staubwolke breitete<br />
sich über der Stadt aus. Tausende<br />
Schaulustige, die das Schauspiel mit<br />
Handys gefilmt oder durch Ferngläser<br />
beobachtet hatten, applaudierten<br />
und jubelten. Kurz darauf verkündete<br />
Genuas Bürgermeister<br />
Marco Bucci, die schwierige Sprengung,<br />
wie es sie in dieser Dimension<br />
noch nie in einem bewohnten Zentrum<br />
gegeben habe, sei nach Plan<br />
verlaufen.<br />
Eine Tonne Dynamit in Hunderten<br />
Einzelladungen und viele Kilogramm<br />
Plastiksprengstoff hatten die<br />
Techniker an den 90 Meter hohen<br />
Pylonen und Querverstrebungen<br />
aus Stahlbeton angebracht. 3500 Anwohner<br />
aus einem Umkreis von 400<br />
Metern hatten aus Sicherheitsgründen<br />
am frühen Morgen ihre Häuser<br />
Die umliegenden Häuser wurden vor der Sprengung evakuiert.<br />
und Wohnungen verlassen müssen.<br />
Alle anderen waren angewiesen, die<br />
Fenster geschlossen zu halten. 400<br />
Polizisten sicherten die Wohngegenden,<br />
um Einbrüche und Plünderungen<br />
zu verhindern.<br />
Zehneinhalb Monate sind seit<br />
dem Unglück vergangen. Am 14. August<br />
2018 war ein 200 Meter langer<br />
Abschnitt der Autobahnbrücke Ponte<br />
Morandi eingestürzt und hatte 43<br />
Menschen in Autos und Lkw in den<br />
AFP/VINCENZO PINTO<br />
Tod gerissen. Das direkt unter den<br />
Pfeilern liegende Viertel war schon<br />
gleich nach dem Unglück geräumt,<br />
mehr als 650 Menschen waren dauerhaft<br />
umgesiedelt worden.<br />
Der Abriss des Viadukts hatte im<br />
Februar begonnen. Vonden beiden<br />
letzten Brückenpfeilernbleiben nun<br />
noch 20 000 Kubikmeter Beton und<br />
Metall-Trümmer übrig, die weggeschafft<br />
werden müssen. Um die Belastung<br />
durch Staub und Asbest<br />
möglichst gering zu halten, waren<br />
vor der Sprengung überall an den<br />
Pfeilern orangefarbene Plastik-Wassersäcke<br />
angebracht worden, Wasserbecken<br />
waren aufgestellt, außerdem<br />
schickten Dutzende Wasserkanonen<br />
Fontänen in die aufsteigende<br />
Staubwolke.<br />
Das in den 60er-Jahren erbaute<br />
Morandi-Viadukt hatte das Bild der<br />
ligurischen Hafenstadt jahrzehntelang<br />
geprägt. Nunentsteht eine neue<br />
Brücke nach einem Entwurf des Genueser<br />
Star-Architekten Renzo<br />
Piano.Eingeweiht werden soll sie im<br />
April 2020, der Bau hat vor wenigen<br />
Tagen begonnen. Noch am Freitag<br />
sollten erste fertige Brückenteile in<br />
Genua eintreffen.<br />
Noch immer nicht abschließend<br />
geklärt ist die Frage, wer für das Unglück<br />
Verantwortung trägt. Gegen<br />
73 Personen wird wegen des Verdachts<br />
mangelnder Instandhaltung<br />
ermittelt, darunter ist der Chef des<br />
früheren Autobahnbetreibers Autostrade<br />
per l’Italia, der zum Benetton-Konzerngehört.<br />
Größter Online-Drogenhandel<br />
Deutschlands zerschlagen<br />
DerPolizei ist ein Schlag gegen den<br />
Drogenhandel im Internet gelungen.<br />
InsRollen kamen die Ermittlungen<br />
über einenVerdächtigen aus Brandenburg.<br />
Derdeutschlandweit größte<br />
Drogen-Onlineshop sei nach monatelangen<br />
Ermittlungen abgeschaltet<br />
worden, teilte das Bundeskriminalamt<br />
am Freitag inWiesbaden mit. Elf<br />
mutmaßlicheVerantwortliche der<br />
Plattformseien wegen des dringenden<br />
Tatverdachts des bandenmäßigen<br />
Handels mit Betäubungsmitteln<br />
in nicht geringer Menge festgenommen<br />
worden. Darunter sind zwei<br />
Männer aus Brandenburg. (dpa)<br />
Wachkoma-Patient Lambert<br />
darf sterben<br />
Dasoberste Gericht Frankreichs hat<br />
den Wegzum Ende der künstlichen<br />
Ernährung für den bekanntesten<br />
Koma-Patienten des Landes freigemacht:<br />
DerPariser Kassationshof<br />
annullierte am Freitag im Fall von<br />
Vincent Lambertein Urteil der Vorinstanz,<br />
wie der Anwalt der Ehefrau<br />
mitteilte.Damit könnten die Ärzte<br />
die lebenserhaltenden Maßnahmen<br />
für den 42-Jährigen laut dem Anwalt<br />
„sofort“ beenden.(AFP)
MAGAZIN<br />
Zusammen<br />
ist man<br />
weniger<br />
allein<br />
Die Geschwister Katharina<br />
Wackernagel und Jonas Grosch haben<br />
sich lange eine Wohnung geteilt.<br />
Heute machen sie gemeinsam Filme.<br />
Im Interview erzählen sie, warum<br />
SEITEN 2&3<br />
Hast du<br />
Töne<br />
Zack<br />
die Bohne<br />
Der neue Roman<br />
von Javier Marías<br />
Seite 8<br />
Zeigt her eure<br />
Füßlinge<br />
1939 gründeten zwei deutsche Emigranten in New<br />
York eine Plattenfirma –sie prägt den Jazz bis heute.<br />
Zum 80. Geburtstag von Blue Note Records<br />
SEITE 6<br />
Es hat schon einen Grund, warum die gesunde<br />
Hülsenfrucht nicht nur in Gärten, sondern auch<br />
durch Märchen rankt. Eine Liebeserklärung<br />
SEITE 7<br />
Der Sommer bringt Hitze –und so manche<br />
Stilsünde mit sich. Ein Wegweiser durch<br />
die größten modischen Verirrungen<br />
SEITE 10<br />
BERLINER ZEITUNG, MARKUS WÄCHTER
2 29./30. JUNI 2019<br />
„Alle senden dauernd. So<br />
entsteht Einsamkeit …“<br />
„… und es fördert<br />
Egomanie.“<br />
Inder Oderberger Straße in Prenzlauer<br />
Berg reiht sich Café an Café. Katharina<br />
Wackernagel, ganz in Rot-<br />
Schwarz gekleidet und Jonas Grosch<br />
mit schwarzem T-Shirt, dessen Aufdruck<br />
für ihren neuesten gemeinsamen Film<br />
wirbt, steuern schließlich eines an, in dem<br />
die Tische draußen nicht so dicht aneinander<br />
stehen. Die Geschwister bestellen<br />
Orangensaft und Kaffee,sie sitzen über Eck,<br />
Katharina Wackernagel mit Blick zur<br />
Straße. Sie fallen einander nur selten ins<br />
Wort. Esist ihr vierter gemeinsamer Film,<br />
den sie gerade ins Kino gebracht haben.<br />
Während sie ihre vorherigen Filme weitgehend<br />
in Berlin und im Umland drehten,<br />
führte sie ihr jüngstes Werk „Wenn Fliegen<br />
träumen“ vonBerlin aus auf die lange Reise<br />
nach Norwegen – in einem alten Feuerwehrauto.<br />
ImMittelpunkt stehen eine einsame<br />
Psychotherapeutin und ihre schwerkranke<br />
Schwester.Was nach schwerer Kost<br />
klingt, erzählen Katharina Wackernagel<br />
und Jonas Grosch in Form eines heiter-melancholischen<br />
Roadmovies voller liebenswerter<br />
Gestalten, gespielt von Schauspielern<br />
wie Thelma Buabeng, Nina Weniger,<br />
Robert Glazeder und Katharina Wackernagel<br />
selbst. Zum ersten Mal führte die<br />
Schauspielerin dabei auch selbst Regie.Das<br />
Drehbuch schrieb ihr Bruder.<br />
Wasist Einsamkeit für Sie?<br />
KATHARINA WACKERNAGEL: Ich<br />
glaube, esgibt verschiedene Formen der<br />
Einsamkeit. Es gibt diese Einsamkeit in<br />
Norwegen, an diesem Ortunserer Kindheit,<br />
wo wir viele Urlaube verbracht haben. Dort<br />
ist Einsamkeit für uns etwas Positives,auch<br />
wenn wir uns nicht vorstellen konnten, wie<br />
man dortleben kann. Aber ich kenne auch<br />
die andere Einsamkeit: Ich bin ja oft von<br />
sehr vielen Menschen umgeben, wenn ich<br />
ein paar Monate drehe oder ein Theaterprojekt<br />
mache. Man ist dann nicht einsam<br />
im wörtlichen Sinne,aber vielleicht einsam<br />
mit dem, was man eigentlich gerne teilen<br />
würde. Dann fehlt in dem Moment der<br />
richtige Mensch dafür.Inmeinem Privatleben<br />
gibt es glücklicherweise kaum einsame<br />
Momente. Ich habe oft so viele Menschen<br />
um mich, dass ich nicht gerade die Einsamkeit,<br />
aber doch das Alleinsein suche.<br />
Einsamkeit ist ein Stigma. Kaum jemand<br />
gibt zu, einsam zu sein. Hatjemand, der einsam<br />
ist, etwas falsch gemacht?<br />
JONAS GROSCH: Nein, das glaube ich<br />
nicht. Einsamkeit erfährt jeder von uns.<br />
Aber ich finde die Spannung zwischen Alleinsein<br />
und Einsamkeit interessant. Ich<br />
habe eine Familie –einen kleinen Sohn,<br />
eine Freundin –, und trotzdem fahre ich<br />
auch mal eine Woche ganz allein nach Norwegen.<br />
Es schlummertvieles in einem, was<br />
nicht so eindeutig ist. Ich genieße es auch,<br />
eine Woche lang mit niemandem zu reden.<br />
WACKERNAGEL: Manchmal bin ich in<br />
einer Arbeit einsam mit dem, was ich erzählen<br />
möchte.Ich merke,dass ich einen anderen<br />
Ansatz habe, einen anderen Humor.<br />
Oder dass ich dem Ganzen eine größere<br />
Wichtigkeit beimesse als andere. Diese Art<br />
vonEinsamkeit ist mir auch bekannt.<br />
GROSCH: Es gibt die einsamen Momente,<br />
indenen man sich unverstanden<br />
fühlt. Aber es gibt auch das Gefühl tiefer<br />
Einsamkeit: Niemanden zu haben, mit<br />
dem man sich austauschen kann. Dann ist<br />
es egal, ob man in einer Gruppe ist oder allein<br />
in seiner Wohnung sitzt. Diegroße Einsamkeit,<br />
die die Figuren in unserem Film<br />
erfahren, hat damit zu tun, dass sie sich<br />
ausschließlich um sich selbst drehen. Da<br />
können sie noch so viel miteinander reden:<br />
Wenn sie nicht wirklich etwas gemeinsam<br />
machen oder durchleben, wirdsich das nie<br />
ändern. Im Lauf der Geschichte finden sie<br />
zusammen, obwohl sie lange wie kleine Satelliten<br />
umeinander herumschwirren.<br />
WACKERNAGEL: Jede dieser Figuren<br />
hat ihreeigene Artvon Einsamkeit. Dieeine<br />
zieht sich zurück, weil sie vonihrem Mann<br />
und ihrer Mutter nicht wirklich wahrgenommen<br />
wird, die andere sucht dagegen<br />
eine andere Form von Geborgenheit, weil<br />
sie keine Familie hat.<br />
Einsamkeit wird inzwischen als großes gesellschaftliches<br />
Problem gesehen. Der SPD-<br />
Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach will<br />
sogar den Posten eines Einsamkeitsbeauftragten<br />
schaffen.<br />
WACKERNAGEL: Dabei geht die Entwicklung<br />
geradlinig Richtung Einzelkämpfer,<br />
das ist das Ideal, das der Generation<br />
nach uns signalisiertwird: Guck, dass du irgendwie<br />
durchkommst. Natürlich hat die<br />
Vereinsamung auch mit den sozialen Medien<br />
zu tun, weil man zwar in ständigem<br />
Kontakt, aber gleichzeitig auch in ständigem<br />
Wettbewerb miteinander ist.<br />
Sind Sie selbst auf Facebook, Instagram,<br />
Twitter und so weiter unterwegs?<br />
WACKERNAGEL: Um auf unseren Film<br />
aufmerksam zu machen, nutzen wir soziale<br />
Medien, aber sonst mache ich da nichts.<br />
Die Dinge sind diesen Netzwerken sehr<br />
kurzlebig. Etwas findet in einem bestimmten<br />
Augenblick statt, dann muss es sofort<br />
geliked und gepusht werden, und wenn es<br />
nicht sofort geliked wird, dann ist es auch<br />
nichts wert.<br />
GROSCH: Alle senden dauernd. Es geht<br />
immer nur in eine Richtung, Austausch<br />
kommt so nicht zustande. Soentsteht Einsamkeit<br />
...<br />
WACKERNAGEL: …und es fördertEgomanie<br />
...<br />
GROSCH: …die gleichzeitig dein Einsamkeitsgefühl<br />
beruhigen soll. Das ist ja<br />
das Komische daran, es ist wie eine Droge.<br />
Es gibt dir in dem Moment das Gefühl, dass<br />
du nicht einsam bist, weil du diesen Augenblick,<br />
in dem du deinen Kartoffelsalat isst,<br />
im Netz teilst. Dann liken es fünf Leute,und<br />
du meinst, die sind bei dir.<br />
WACKERNAGEL: Und oft stellt sich<br />
dann wieder Leereein.<br />
Sie hingegen, Frau Wackernagel, laden lieber<br />
zu sich nach Hause ein. Angeblich haben<br />
Sieeinen Tisch, an dem zwanzig Leute sitzen<br />
können.<br />
WACKERNAGEL: Ichkoche wahnsinnig<br />
gern und immer viel zu viel. Das hat damit<br />
zu tun, dass ich in einer großen Familie aufgewachsen<br />
bin mit drei Brüdern. Wiressen<br />
alle gernund viel.<br />
Sie sind eine sehr miteinander verbundene<br />
Familie.<br />
WACKERNAGEL: Ja, ich bin außerdem<br />
schon vierfache Tante, der Kleinste ist Jonas’Sohn.<br />
Kann es sein, dass Sie diesen Film, in dem<br />
Einsamkeit eine so große Rolle spielt, nur<br />
drehen konnten, weil Sieesselbst nicht sind?<br />
GROSCH: Ich weiß es nicht, aber wahrscheinlich<br />
wäreesein anderer Film geworden.<br />
Ich glaube, wir hatten einfach Glück,<br />
schon durch unsere Familie, und dadurch<br />
konnten sich wohl auch Freundschaften<br />
gut entwickeln. Es gibt vielleicht auch deshalb<br />
nichts Bitteres in unserem Film, wir<br />
haben das Hoffnungsvolle als Element, das<br />
liegt wahrscheinlich in unserer Natur.<br />
WACKERNAGEL: Ja, vielleicht. Wir haben<br />
sehr früh beigebracht bekommen, dass<br />
man auch in traurigen, schweren Momenten<br />
etwas Heiteres, Skurriles finden kann.<br />
Wirkonnten gut miteinander und übereinander<br />
lachen, und wir haben früh mitbekommen,<br />
dass man sich selber nicht immer<br />
so ernst nehmen muss. Auf manche<br />
wirkt das wie ein Angriff. Es gibt Leute, die<br />
meinen, wir würden uns in unseren Filmen<br />
über den Zuschauer lustig machen.<br />
GROSCH: Eine Fernsehredakteurin empörte<br />
sich mal über unseren „menschenverachtenden<br />
Humor“.<br />
WACKERNAGEL: Dabei ist es genau das<br />
Gegenteil: Wenn man über sich selbst lachen<br />
kann, so wie wir es mit unseren Figuren<br />
erzählen, kann man doch viel offener<br />
sein.<br />
Katharina<br />
Wackernagel und<br />
Jonas Grosch sind<br />
Bruder und<br />
Schwester.Sie ist<br />
Schauspielerin, er<br />
Regisseur und<br />
Drehbuchautor.Ein<br />
Gespräch über<br />
soziale Medien,<br />
das Anarchische an<br />
ihren Filmen und<br />
rückständige<br />
Frauenbilder im<br />
deutschen Fernsehen<br />
Interview: Christina Bylow<br />
Männer<br />
im deutschen<br />
Fernsehen können<br />
auch crazy Typen<br />
sein, verrückt<br />
aussehen, große<br />
Nasen haben und<br />
Segelohren und<br />
dicke Bäuche und<br />
immer kurioser<br />
werden. Wieso geht<br />
das eigentlich nicht<br />
bei den Frauen?<br />
Die Frauenfiguren, die Sie, Frau Wackernagel,<br />
im Fernsehen spielen, unterscheiden<br />
sich extrem vondenen, die Sieinihren eigenen<br />
Filmen entwerfen. Ihre Aenne Burda<br />
etwa, die Verlegerin von Burda Moden, war<br />
eine, die bei allem Ehrgeiz und allen Liebhabern<br />
doch konventionell blieb.<br />
WACKERNAGEL: Aenne Burda wollte<br />
ich auf jeden Fall spielen. Als ich das Drehbuch<br />
las,war sofortklar,dass das ein widersprüchlicher<br />
Mensch war,und solche Figurenwerden<br />
einem so selten angeboten. Die<br />
Frauenfiguren im deutschen Fernsehen<br />
sind leider oft sehr einfach gestrickt und<br />
orientieren sich immer wieder an einem<br />
Rollenbild der 50er-Jahre. Ich glaube, ich<br />
habe letztes Jahr drei Drehbücher gelesen,<br />
in denen die Frauenfiguren so oberflächlich<br />
erzählt waren –das sollen dann starke<br />
Powerfrauen sein, die zwar Karriere machen,<br />
aber meist unsympathisch sind und<br />
dann durch die Liebe ihres Lebens geläutert<br />
werden. Für solche Rollen werde ich<br />
leider häufig angefragt. Und umso mehr<br />
freue ich mich, wenn auch Figuren wie<br />
Aenne Burdaerzählt werden.<br />
Müssen Frauen immer noch vorallem sympathisch<br />
sein im deutschen Fernsehen –<br />
oder es wenigstens werden?<br />
GROSCH: Ja, und vor allem müssen sie<br />
bodenständig sein. Bodenständig zu sein,<br />
ist bei Frauenfiguren das Allerwichtigste.<br />
Das hört man immer, wenn man mit Produzenten<br />
redet oder mit Fernsehredakteurenund<br />
-redakteurinnen.<br />
Männer müssen nicht bodenständig sein?<br />
GROSCH: Nein, nur Frauen.<br />
WACKERNAGEL: Männer können auch<br />
crazy Typen sein, verrückt aussehen, große<br />
Nasen haben und Segelohren und dicke<br />
Bäuche und immer kurioser werden. Wieso<br />
geht das eigentlich nicht bei den Frauen?<br />
Für mich ist es tausendmal spannender,<br />
eine Frau mit Widersprüchen zu spielen als<br />
eine Hausmutti oder eine Karrierefrau, die<br />
zu Beginn des Films sagt: „Ich brauche<br />
keine Familie, umglücklich zu sein“, um<br />
dann nach neunzig Minuten schwanger in<br />
den Armen eines kräftigen Mannes zu liegen<br />
und zu sagen: „Ich war auf dem falschen<br />
Dampfer.Jetzt bin ich glücklich.“<br />
GROSCH: Diese Stoffe tun vermeintlich<br />
modern, um am Ende doch da zu landen,<br />
wo wir angeblich alle hinwollen.<br />
WACKERNAGEL: Ichbin schon sehr irritiert<br />
von dem Frauenbild, das bei einigen<br />
Sendeplätzen vorherrscht.<br />
Könnte die bei manchen öffentlich-rechtlichen<br />
Sendern geplante Quote, die dazu verpflichtet,<br />
mehr Filme vonRegisseurinnen zu<br />
zeigen, daran etwas ändern?<br />
WACKERNAGEL: Generell finde ich es<br />
wichtig und gut, dass das angeschoben<br />
wird. Aber ob diese Frauen wirklich eine<br />
Chance kriegen, andere Drehbücher zu<br />
schreiben? Es wirdvon manchen Redaktionen<br />
diesesWeichgespülte und Glattgebürstete<br />
gewollt, und da ist es dann auch egal,<br />
ob es voneinem Mann oder voneiner Frau<br />
gemacht wurde. Die Sender legen dann<br />
ihre Einschaltquoten vor, als Beweis, dass<br />
der Zuschauer das so will. Andererseits<br />
hatte auch„Aenne Burda“ eine Superquote.<br />
Und ich glaube, Frauen haben auch Lust,<br />
solche weiblichen Figuren zu sehen, die angreifbar<br />
sind in ihrer Widersprüchlichkeit,<br />
ihrer Härte,ihrem Egoismus.<br />
Ihre Produktionsfirma heißt „Résiste“. Ist<br />
der Name Programm, dem Gewohnten etwas<br />
anderes entgegenzusetzen?<br />
GROSCH: Sicherlich, das treibt mich um.<br />
Aber es geht nicht immer nur darum, sich zu<br />
fragen, wo sind die gesellschaftlichen Missstände,<br />
über die ich etwas erzählen will. Es<br />
findet auch im Kleineren statt, in den Formen.<br />
Wieerzählt man Geschichten? Wiereden<br />
die Figuren? Was haben sie an? Ich<br />
glaube,dass das der rote Faden bei mir ist. Es<br />
geht um andereLebensstile,wie in unserem<br />
Film „bestefreunde“. Die Hauptfigur begehrt<br />
auf gegen das Konventionelle. Das ist<br />
nichts Weltbewegendes,aber es handelt davon,<br />
was passiert, wenn jemand sich nicht in<br />
die Konvention einfügt.<br />
WACKERNAGEL: Wirsind ja nicht angetreten,<br />
etwas „gegen das System“ zu machen.<br />
Es ist nur so schwierig, etwas zu realisieren,<br />
was ein bisschen von der Norm abweicht.<br />
Man wird zum Anarchisten gemacht,<br />
wenn man eine Geschichte einfach<br />
etwas anders erzählen will. Wir fragen uns<br />
schon manchmal, was so„verrückt“ sein soll<br />
an unserer Art, Geschichten zu erzählen.Wir<br />
lassen doch nur ein paar Erklärungen aus,<br />
ein paar übliche Wendungen. Wir wollen ja<br />
Filme machen, die dem Zuschauer Spaß<br />
machen und ihnüberraschen.<br />
GROSCH: Und das tun wir doch relativ<br />
unbeirrbar. Als Autor versuche ich aber<br />
auch, mich in kommerziellen Bereichen zu<br />
bewegen, und auch das macht mir großen<br />
Spaß.<br />
So etwas nennt sich Mischkalkulation. Man<br />
verdient das Geld anderswo und steckt das<br />
in die Kunst?<br />
WACKERNAGEL: Was auch nicht so<br />
leicht ist, denn Drehbuchautoren werden<br />
oft schlecht bezahlt und auch schlecht behandelt.<br />
Bei Preisverleihungen wird dann<br />
aber Billy Wilder zitiert, der sinngemäß gesagt<br />
hat: „Das Wichtigste an einem Film ist<br />
das Buch, das Buch, das Buch.“<br />
GROSCH: Wir sind jetzt in Köln in eine<br />
Produktionsfirma eingestiegen und sind<br />
dort zuständig für die Fiktion. Interessanterweise<br />
sind die Kölner mit drei belgischen<br />
Filmfirmen verknüpft, und die Begegnung<br />
mit den Belgiern war wirklich gut. Deren<br />
Ansatz ist: Das, was wir jetzt machen, muss<br />
noch origineller sein als das Projekt zuvor,<br />
und so machen sie Fernsehen. In Deutschland<br />
heißt es oft: Eigentlich wollen wir es so<br />
haben wie das,was wir schon mal hatten.<br />
WACKERNAGEL: Mal sehen, ob man<br />
den belgischen Humor in Deutschland unterbringen<br />
kann.<br />
Werden Sie beide weiter miteinander arbeiten?<br />
GROSCH: Dasauf jeden Fall.<br />
Auf dem Presseheft steht: ein Film von Katharina<br />
Wackernagel und Jonas Grosch. Regie<br />
haben aber Sie geführt, Katharina Wackernagel.<br />
Sind solche Unterscheidungen<br />
nicht wichtig für Sie?<br />
WACKERNAGEL: Nein, eben nicht. Ich<br />
fand es toll, dass Jonas mir die Chance gegeben<br />
hat, das Regieführen auszuprobieren,<br />
trotzdem hat er ja den ganzen Dreh begleitet.<br />
Ich konnte mich immer mit ihm<br />
austauschen. Dasist unser Film. Ganz klar.<br />
Möchten Siewieder Regie führen?<br />
KATHARINA WACKERNAGEL: Auf jeden<br />
Fall. Mir brennt es unter den Nägeln,<br />
weil ich jetzt so viele Sachen gelernt habe,<br />
die ich am liebsten gleich anwenden will.<br />
Wie hat sich Ihre Schwester als Regisseurin<br />
angestellt?<br />
GROSCH: Gut, sehr gut! Wasganz wichtig<br />
ist: Alles, was wir zusammen machen<br />
wollten, haben wir auch gemacht. Es gibt<br />
bei uns keine Kompromisse. Wir reden<br />
nicht so viel über das, was wir vorhaben,<br />
sonderntun es einfach. Dadurch setzt man<br />
viele Kräfte frei.<br />
Gab eszwischen Ihnen beiden einmal eine<br />
ernsthafte Krise? Gerade durch die Arbeit?<br />
WACKERNAGEL: Eine richtige Krise hat<br />
es bei uns noch nie gegeben. Streit gibt es<br />
natürlich, in der Arbeit und im normalen<br />
Leben, aber ich habe es nie als bedrohlich<br />
empfunden. Es ging nur um Dinge,bei denen<br />
wir unterschiedlicher Meinung sind.<br />
Obwohl wir uns sehr gut verstehen, sind wir<br />
sehr unterschiedliche Charaktere. Wir führenauch<br />
ganz unterschiedliche Leben.<br />
GROSCH: Ja,wenn man uns im Film sehen<br />
würde, wären das zwei sehr unterschiedliche<br />
Figuren.
29./30. JUNI 2019 3<br />
Wie würden Sie sich in einem Drehbuch<br />
skizzieren?<br />
WACKERNAGEL: Ich glaube, man<br />
kann nicht sagen, er ist der Kopf und ich<br />
bin der Bauch. Wir sind beide impulsiv,<br />
aber es heißt nicht, dass sich das immer<br />
zur gleichen Zeit trifft. Manchmal geht<br />
Jonas die Dinge viel pragmatischer an,<br />
während ich emotional schon durch die<br />
Decke gehe, und manchmal ist es umgekehrt.<br />
GROSCH: WasEntscheidungen angeht,<br />
bin ich sicher pragmatischer als du, du bist<br />
schon emotionaler.Wenn es um einen Film<br />
geht, muss man viel Verantwortung übernehmen,<br />
für Menschen, fürs Budget, auch<br />
wenn sich das nicht nur in Zahlen lesen<br />
lässt. Jeder muss viele Stunden am Tagarbeiten,<br />
und dadurch muss man pragmatisch<br />
sein –aber auch leidenschaftlich und<br />
emotional.<br />
WACKERNAGEL: Darüber könnte man<br />
sich auch in die Haare kriegen. Aber in<br />
unserer Familie wurde immer offen über<br />
alles geredet. Krisen entstehen vor allem<br />
dann, wenn lange etwas unter dem Deckel<br />
gehalten wird, und wenn einem irgendwann<br />
der Kragen platzt, wird es<br />
richtig schlimm. Das ist dann wie bei einem<br />
Topf, der lange vor sich hinschmort<br />
und schließlich in die Luft fliegt. Dasgibt<br />
es bei uns nicht, auch mit unseren Eltern<br />
nicht. Ich finde es gut, wie sie uns erzogen<br />
haben. Sie hatten auch uns gegenüber<br />
nie irgendwelche Heimlichkeiten,<br />
die einem dann zwanzig Jahre später um<br />
die Ohren fliegen.<br />
Es gibt auch den Terror der Offenheit –gerade<br />
in der Elterngeneration, die sich zu den<br />
68ern zählt.<br />
GROSCH. Das stimmt, aber das gab es<br />
bei uns nicht.<br />
Sie haben unterschiedliche Väter. Sind Sie<br />
gemeinsam aufgewachsen?<br />
WACKERNAGEL: Ja, und ich habe auch<br />
nie das Gefühl, dass wir Halbgeschwister<br />
sind, auch nicht mit meinem älteren Bruder.Wir<br />
sind Geschwister.<br />
Sie sprachen ja immer wieder von Ihren<br />
„beiden Vätern“. Wie sah das aus in der Familie?<br />
WACKERNAGEL: Unsere Mutter lebt<br />
mit einem Mann zusammen und hat mit<br />
dem anderen auch eine Beziehung, jetzt<br />
schon vierzig Jahrelang.<br />
Das sind Lebensformen, die viele in den<br />
70er-Jahren probiert haben, und viele sind<br />
daran gescheitert.<br />
GROSCH: Das war manchmal auch nur<br />
Ideologie,man oktroyierte sich gegenseitig<br />
etwas auf, was aber dann oft nicht ausgehalten<br />
werden konnte.<br />
Die Geschwister Katharina Wackernagel und Jonas Grosche stammen aus einer Schauspielerfamilie: Ihre Großmutter Erika Wackernagel warauf den großen Bühnen Deutschlands zu sehen, ebenso ihre<br />
Mutter Sabine Wackernagel, die mehr als 50 Jahre auf der Bühne stand. Ihr Onkel Christof Wackernagel wirkte in Filmen von SönkeWortmann und Bernd Eichinger mit.<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
Katharina Wackernagel ...<br />
...wurde 1978 in Freiburg im Breisgau geboren, ihre Schulzeit verbrachte sie in Kassel, ehe sie 1998 nach Berlin zog.<br />
... ist seit über 20 Jahren als Schauspielerin bekannt. Am 27. Juni kam ihr Film „Wenn Fliegen träumen“ in die Kinos, mit<br />
dem Wackernagel ihr Regiedebüt gibt und bei dem ihr Bruder Jonas Grosch ihr als Co-Regisseur,Autor und Produzent zur<br />
Seite stand.<br />
... spielte im Fernsehen zuletzt im ARD-Zweiteiler „Aenne Burda –Die Wirtschaftswunderfrau“ (Regie: Francis Meletzky)<br />
die titelgebende Rolle. Im Theater war sie in diesem Jahr in einem Stück vonMoritz Rinkeinden Hamburger Kammerspielen<br />
zu sehen. TV-Rollen hatte sie in der Serie „Bloch“, als Ermittlerin Nina Petersen war sie Zentrum der Stralsund-Krimis,<br />
weitere Rollen hatte sie in „Waffenbrüder“ und „Adlon –Eine Familiensaga“. Im Kino sah man sie u.a. in „Die Boxerin“<br />
(2005) und in „Der Baader-Meinhof-Komplex“ (2008).<br />
Jonas Grosch ...<br />
... wurde 1981 in Freiburg im Breisgau geboren und ist in Kassel aufgewachsen.<br />
... absolvierte das Studium der „Drehbuch-/Film- und Fernsehdramaturgie“ an<br />
der HFF Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg,ab1998 brachte er diverse Kurzfilme<br />
als Autor und Regisseur heraus, ab 2006 folgten mehrere Spiel- und Dokumentarfilme.<br />
Seinen Film „Die letzte Lüge“ produzierte er 2011 selbst und verkaufte<br />
ihn dann an das ZDF,genau wie den Spielfilm „bestefreunde“, der Anfang<br />
2015 mit großem Erfolg in den Kinos lief.<br />
... lebt mit seiner Familie in Berlin und schreibt mittlerweile für viele Produktionsfirmen,<br />
darunter auch Stoffe, deren Regisseur er nicht selbst ist.<br />
Die Beziehungen, die Sie inIhren Filmen<br />
zeigen, haben etwas Anarchisches.<br />
GROSCH: Der Begriff anarchisch gefällt<br />
mir ganz gut, den hört man nur<br />
noch selten. Eigentlich beschreibt er unsere<br />
Filme treffend, andererseits erklärt<br />
er vielleicht auch die Schwierigkeiten,<br />
die manche mit unseren Filmen haben.<br />
Das Anarchische entspricht nicht dem<br />
Zeitgeist. Es ist out.<br />
WACKERNAGEL: Aber da landen wir<br />
wieder beim Anfang unseres Gesprächs.<br />
In einer Gesellschaft, in der es um Follower<br />
geht und darum, zu liken und zu<br />
posten, ist doch klar, dass keiner etwas<br />
von Anarchie wissen will. Das ist das Gegenteil<br />
von Anarchie. Man wird zuHerdenwesen<br />
gemacht, und Anarchie steht<br />
für einen eigenen Geist.<br />
GROSCH: Jetzt haben wir es endlich auf<br />
den Punkt gebracht!<br />
Christina Bylow<br />
sehnt sich gerade nach einem einsamen<br />
Fischerhaus am Fjord.
4 29./30. JUNI 2019<br />
Noch heute kann man die Bahn der riesigen Flut sehen, die vor<br />
425 000 Jahren die Straße von Dover schuf. NASA/GSFC/MITI/ERSDAC/JAROS<br />
Unzählige winzige Lebewesen bildeten vor 50 Millionen Jahren im Ur-<br />
Ozean den Kalk, aus dem die Pyramiden gebaut sind.<br />
DPA<br />
Die Plattentektonik schuf einst auch das Mittelmeer,das zur Wiege<br />
der europäischen Zivilisation wurde. Hier die Insel Kos.<br />
DPA<br />
Der Ursprung der Menschheit. Der Ostafrikanische Grabenbruch erstreckt<br />
sich vom Roten Meer bis Mosambik. S. BRUNE/GFZ/NASA-WORLD-WIND<br />
Es ist<br />
kein Zufall,<br />
dass 1863 in<br />
London die erste<br />
U-Bahn der Welt gebaut<br />
wurde.Denn dafür<br />
herrschten besonders<br />
günstige Bedingungen. Diese<br />
waren durch ein seichtes Urmeer<br />
geschaffen worden, das vor<br />
55 Millionen Jahren in eine muldenartige<br />
Senke –das heutige Londoner<br />
Becken –strömte. Esließ eine Schicht<br />
weichen, kittartigen Tons zurück, ideal für<br />
den Bau von Tunneln. Im Süden Londons<br />
dagegen, wo diese Tonschicht in der Tiefe verschwindet,<br />
hat die insgesamt 400 Kilometer<br />
lange „Tube“ nur wenige Linien. Allerdings bringt<br />
die Tonschicht aus dem einstigen Urmeer auch<br />
Nachteile mit sich. Denn die Wärme, die der unermüdliche<br />
Bahnverkehr und die vielen Menschen über<br />
mehr als ein Jahrhundertentwickelten, kann durch den<br />
wärmedämmenden Tonkaum entweichen. Eine Ursache<br />
für die Klagen vieler Londoner und Touristen.<br />
Vonsolchen Geschichten lebt das fesselnde Buch „Ursprünge“<br />
des britischen Astrobiologen Lewis Dartnell, Professor<br />
für Wissenschaftskommunikationander University of<br />
Westminster in London. Der Autor nimmt einen mit auf eine<br />
Reise durch Millionen Jahre.„Ich will der Frage nachgehen, wie<br />
die Erde uns erschaffen hat“, erklärt der 38-Jährige zu Beginn<br />
seines Buches,das jüngst beim Verlag Hanser Berlin erschienen<br />
ist. Wie„durch Zwiebelschalen“ wolle er sich immer tiefer zu den<br />
Ursachen vorarbeiten. Dartnell, dessen Vater als Ingenieur bei<br />
British Airways tätig war,studierte Biologie,machte seinen Doktor<br />
der Philosophie in Astrobiologie,war Forschungsstipendiat bei der<br />
britischen Weltraumbehörde. Erbefasste sich mit außerirdischem<br />
Leben in Form von möglichen Mikroorganismen, die extremer<br />
Strahlung ausgesetzt sind. Schon einmal hat er sich in einem Projekt<br />
mit der Darstellung eines sehr umfassenden Komplexes befasst, und<br />
zwar in seinem 2014 bei Hanser erschienenen „Handbuch für den<br />
Neustart der Welt“. „Dort beschreibe ich die wichtigsten wissenschaftlichen<br />
Entdeckungen und technologischen Innovationen, die<br />
uns dazu befähigt haben, die moderne Welt aufzubauen“, schreibt<br />
Dartnell. Und er macht ein Gedankenexperiment: Was passiert,<br />
wenn die uns bekannte Zivilisation plötzlich endet –durch einen<br />
Atomkrieg oder einen Asteroideneinschlag? Wiekönnten wir überleben?<br />
Wasmüssten wir für einen „Neustart“ wissen, was erlernen?<br />
In seinem Buch „Ursprünge“ denkt der Autor nun jene Ansätze<br />
konsequent zu Ende, die seit einigen Jahren unter Historikern immer<br />
mehr Verbreitung finden. Dabei werden die Menschen und ihre<br />
Geschichte nicht mehr isoliertbetrachtet, sonderninAbhängigkeit<br />
von Umweltbedingungen. „Bisher haben wir als Historiker mit<br />
Quellen gearbeitet, bei denen es sich vornehmlich um schriftliche<br />
Dokumente handelt oder um archäologisches Material“, sagte bereits<br />
2014 der amerikanische Geschichtswissenschaftler Nicola Di<br />
Cosmo auf Zeit online. „Nun ist aber in jüngster Zeit eine ganz<br />
neue Art von Quellen aufgetaucht: naturwissenschaftliches Datenmaterial.“<br />
Dieses habe sich in den vergangenen 20 bis 25 Jahren<br />
bei der Erforschung der globalen Erwärmung angehäuft,<br />
etwa als Ergebnis von Eisbohrkern- und Isotopenuntersuchungen.<br />
Auch genetische Daten würden erforscht. Als Historiker<br />
könne man jetzt viele Probleme neu betrachten, sagte<br />
Di Cosmo. Auf diese Weise entstanden Theorien, die den<br />
Blick der Menschen auf ihre eigene Geschichte veränderten.<br />
2011 hatten Forscher erstmals eine lückenlose Klimarekonstruktion<br />
der letzten 2500 Jahre vorgelegt. Sie<br />
erkannten auffällige Parallelen zwischen starken Klimaschwankungen<br />
und gesellschaftlichen Veränderungen,<br />
etwa der Völkerwanderung und der Transformation<br />
Roms, dem Aufstieg des Mittelalters,<br />
dem Aufkommen vonPest und Krieg. So bereiteten<br />
sich ihrer Meinung nach etwa der Dreißigjährige<br />
Krieg und die Französische Revolution<br />
auf dem Boden von Agrarkrisen, Hungersnöten,<br />
Epidemien und Unruhen vor–<br />
verursacht durch die sogenannte Kleine<br />
Eiszeit, die Anfang des 15. Jahrhunderts<br />
begann und bis ins 19. Jahrhunderthinein<br />
anhielt.<br />
DasBuch „Ursprünge“ geht<br />
aber noch viel weiter. Während<br />
der Blick in den Klimadebatten<br />
meist<br />
nicht über einige<br />
Tausend Jahre<br />
hinausreicht,<br />
widmet<br />
sich<br />
Dartnell<br />
gleich der gesamten<br />
Biografie der Erde.„Denn alles,was<br />
unsere moderne Welt ausmacht –seien es<br />
Metropolen, technische Errungenschaften oder<br />
globale Handelswege –, hat seinen Ursprung in der natürlichen<br />
Beschaffenheit der Erde: ihrem Klima, ihrer Landschaft,<br />
ihren geologischenVeränderungen“, heißt es in derVerlagsankündigung<br />
zu Dartnells Buch. „In,Ursprünge‘ deckt er das Zusammenspiel aus<br />
Kräften auf, das die Umwelt geformt, die Evolution gesteuert und letztendlich<br />
unsere Gesellschaft gebildet hat.“ Dartnell dankt am Ende des<br />
Buchs mehr als dreißig Naturwissenschaftlern und Historikern, die ihm<br />
„ihreZeit großzügig zurVerfügung gestellt“ hätten. Er gibt weiterführende<br />
Literatur- und Quellenangaben für fast jede Seite. Die Bibliografie verweist<br />
auf etwa 320 Bücher, Fachartikel und wissenschaftliche Arbeiten,<br />
aus denen Dartnell den aktuellen Stand des Wissens zusammengetragen<br />
hat. Dennoch merkt man dem Buch diese hochkonzentrierte Fleißarbeit<br />
nicht an. Es wirkt wie aus einem Guss.Dem Autor gelingt es,Zusammenhänge<br />
anschaulich und für Laien verständlich darzustellen.<br />
Diegroße Stärke des Buches besteht darin, dass es die Perspektiveradikal<br />
verändert. Dies ist auch für aktuelle Debatten über die Gegenwartund<br />
Zukunft der Menschheit höchst wichtig –und heilsam. Denn es führtden<br />
Menschen auf seine eigentlichen Ursprünge zurück, zeigt, wovon seine<br />
Existenz wirklich abhängt. Undesordnet die Geschichte der Menschheit<br />
ein –als winzige Episode in der etwa 4,6 Milliarden Jahrealten Geschichte<br />
der Erde, die immer wieder ihr Antlitz grundlegend verändert hat, und<br />
weiter verändern wird. Wie lange die Episode des Homo sapiens noch<br />
dauernwird, liegt nicht am Menschen allein. Aber eben auch an ihm.<br />
„Wir sind Kinder der Plattentektonik“, lautet die Kernthese Lewis Dartnells.Weil<br />
die Erde ständig aktiv ist, sich Kontinente ständig verschieben,<br />
sich Ozeane,Vulkanketten und Gebirge bilden und wieder verschwinden,<br />
Wiedie E<br />
erschaf<br />
Wirsind Kinder der Plattentektonik, beh<br />
in seinem Buch „Ursprünge“. Die Menschh<br />
sich verschieben, Vulkane, Ge<br />
entstanden nicht nur ideale Untergründe für riesige Bauten und ganze<br />
Metropolen, sondernauch deren Baumeister,der Mensch selbst. DiePlattentektonik<br />
und ein dadurch ausgelöster Klimawandel schufen die Voraussetzungen<br />
für die Geburt des Homo sapiens. Sowie ein Klimawandel<br />
auch das Ende der Menschheit bedeuten könnte.<br />
Faszinierend sind die vielen detailreichen Belege, die der Autor für<br />
seine These liefert. Bis dahin, dass die Plattentektonik sogar beeinflusst<br />
hat, an welchen Stellen heute in New York die Wolkenkratzer stehen.<br />
Diese konzentrieren sich, wie Dartnell schreibt, weitgehend auf zwei Gebiete<br />
Manhattans: auf die Südspitze mit dem Finanzdistrikt und auf<br />
Midtown mit dem EmpireState Building und anderen Hochhäusern. Die<br />
typische Skyline New Yorks spiegelt die „unsichtbaren Gesteinsschichten“<br />
unter der Stadt wider.Denn unter den beiden Wolkenkratzer-Häufungen<br />
liegen die „abgewetzten Stümpfe eines alten Gebirgszugs“,<br />
schreibt Dartnell. Forscher nennen den Gebirgszug Grenville-Orogen.<br />
Er soll sich voretwa einer Milliarde Jahren quer durch einen Superkontinent<br />
gezogen haben, der Rodinia genannt wird. Dasharte Gestein eines<br />
nicht mehr existenten Kontinents liefertalso heute das perfekte Fundament<br />
für die Wolkenkratzer.<br />
Die Menschheit selbst entstand laut Dartnell aus einem Zusammenspiel<br />
geologischer und klimatischer Prozesse. AmAnfang stand ein Vorgang,<br />
den wohl kaum jemand in diesem Zusammenhang für besonders<br />
wichtig halten würde: die Auffaltung des Himalaja, angetrieben von der<br />
Kollision Indiens mit Eurasia voretwa 50 Millionen Jahren. Durchdie Erosionsprozesse<br />
in dem gigantischen Gebirgssystem wurde der Atmosphäre<br />
massenhaft Kohlendioxid entzogen, wie Dartnell beschreibt. Der bis dahin<br />
herrschende Treibhauseffekt mit heißem und feuchtem Klima<br />
schwächte sich innerhalb von 20Millionen Jahren ab. Die Temperaturen<br />
sanken. Es kam zur sogenannten känozoischen Abkühlung, die vor etwa<br />
2,6 Millionen Jahren in die Periode „pulsierender Kaltzeiten“ mündete.<br />
Feuchtigkeit wurde von Ostafrika abgezogen, der Niederschlag verringerte<br />
sich. Besonders wichtig für die Entstehung des Menschen war laut<br />
Dartnell außerdem, dass tektonische Prozesse den Ostafrikanischen Grabenbruch<br />
schufen –ein breites,tiefes Talmit hohen Gebirgskämmen, die<br />
feuchte Luftmassen umlenkten. Es bildete sich ein „Lebensraummosaik“,<br />
eine sehr komplexe Umwelt mit vielfältigen Nahrungsquellen, Ressourcen<br />
und Chancen. Wie Dartnell zusammenfasst, entstanden so ideale<br />
Entwicklungsbedingungen für Frühmenschen. Schnelle Veränderungen<br />
in der Region –„tektonische und klimatische Ereignisse“ –führten dazu,<br />
dass jene überlebten, die sich gut an sich verändernde Situationen anpassen<br />
konnten. Dazu trugen bei: die Herausbildung des „opponierbaren“<br />
Daumens, wichtig für den sogenannten Pinzettengriff, die<br />
schnelle Beweglichkeit durch den aufrechten Gang, die Herstellung<br />
vonWerkzeugen und Jagdwaffen, die Entwicklung<br />
erfolgreicher Jagdmethoden, die Zunahme<br />
des Hirnvolumens durch fleischreiche<br />
Ernährung, die Fähigkeit, sich<br />
Kleidung herzu-<br />
VonTorsten
29./30. JUNI 2019 5<br />
rde uns<br />
fen hat<br />
auptet der Astrobiologe Lewis Dartnell<br />
eit konnte nur entstehen, weil Kontinente<br />
birge und Meere sich bilden<br />
Harmsen<br />
stellen.<br />
Dartnell liefertauch eine<br />
interessante Definition für Intelligenz.<br />
Diese sei eine „evolutionäre Lösung<br />
für das Problem, dass sich ein Lebensraum schneller<br />
ändert, als die natürliche Selektion den Körper ummodellieren<br />
kann“. In Ostafrika betrifft das zum Beispiel Schwankungen<br />
zwischen trockenem und feuchtem Klima. Vordiesem Hintergrund<br />
ist es interessant, dass Forscher 2017 vonerstaunlichen Fossilienfunden<br />
in Marokko berichteten, die bisherige Vorstellungen teilweise<br />
über den Haufen warfen. „Wir dachten lange Zeit, dass die Wiege der<br />
Menschheit vor etwa 200 000 Jahren irgendwo in Ostafrika lag“, fasste<br />
Jean-Jacques Hublin, Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre<br />
Anthropologie in Leipzig, zusammen: „Unsere Daten zeigen aber, dass<br />
sich Homo sapiens bereits vor etwa 300 000 Jahren über den gesamten<br />
Kontinent ausgebreitet hat.“ Offenbar hat der Mensch seine Anpassungsfähigkeit<br />
viel offensiver genutzt als lange gedacht.<br />
Der Homo sapiens ist nach der Darstellung von Lewis Dartnell nicht<br />
nur mit extremen Bedingungen vertraut. Selbst ein Produkt„extremer Klimaschwankungen<br />
und der Tektonik Ostafrikas“, überlebte der Mensch<br />
nach seiner Auswanderung aus Afrika vor etwa 60 000 Jahren als einzige<br />
Art der Gattung Homo die letzte Eiszeit und breitete sich auf der ganzen<br />
Erde aus.Ja, offenbar hat die Plattentektonik sogar die Wahl seiner späteren<br />
Lebensorte beeinflusst. Wie Dartnell schreibt, hätten sich 13 von 15<br />
frühen Hochkulturen in unmittelbarer Nähe von Plattengrenzen befunden.<br />
Wassich unter anderem damit erklären lässt, dass sich in der Nähe<br />
vonVulkanen und am Fußvon Gebirgsketten mit daraus entspringenden,<br />
sedimentreichen Flüssen meist sehr fruchtbares Land befindet.<br />
Auch die „Wiege der europäischen Zivilisation“ entstand laut Dartnell<br />
als Folge der Plattentektonik. DasMittelmeer ist eine ArtTümpel, der von<br />
einem riesigen Ur-Ozean –Tethys genannt –übrig blieb. Dieser verschwand<br />
zunehmend, als sich die afrikanische Platte nach Norden schob.<br />
Siebewegt sich auch heute immer weiter,und das Mittelmeer wirdeines<br />
Tages restlos verschwinden. Faszinierend ist, wie Lewis Dartnell die Unterschiede<br />
der Küstenlinien des Mittelmeers darstellt: im Süden relativ<br />
glatt, weil sich dortdie afrikanische Platte unter die eurasische schiebt, im<br />
Norden dagegen heftig zerklüftet und gebirgig, weil der Druck die Landschaft<br />
auffaltet. Laut Dartnell trug die Bildung vieler Inseln und geschützter<br />
Buchten dazu bei, dass sich vorallem im Norden des Mittelmeers eine<br />
große Vielfalt antiker Völker und Kulturen entwickelte.<br />
Es ist unmöglich, hier auch nur annähernd einen Überblick über die<br />
vielen „Ursprünge“ zu geben, die Dartnell in seinem Buch herausarbeitet.<br />
Erstaunlich viele Grundlagen unseres heutigen Lebens stammen aus der<br />
Plattentektonik. Etwa die Baustoffe für unsere Gebäude und Denkmäler.<br />
Granit zum Beispiel entstand vorMillionen vonJahren aus Magma –ineiner<br />
Tiefe von mindestens drei Kilometern. Durch die Bewegungen der<br />
Erdkruste gelangte er an die Oberfläche. Die ägyptischen Pyramiden bestehen<br />
aus Blöcken vonNummulitenkalk. Dieser wurde vor40bis 50 Millionen<br />
Jahren in den warmen, seichten Randzonen des Ur-Ozeans Tethys<br />
geschaffen –von unzähligen einzelligen Meerstieren, sogenannten Foraminiferen,<br />
die münzförmige Kalkschalen hinterließen. Erdöl entstand aus<br />
den Überresten mikroskopisch kleinen Meeresplanktons.Ineinem einzigen<br />
Smartphone wiederum sind etwa 60 verschiedene Metalle und andereStoffe<br />
enthalten, die aus den Tiefen der Erde stammen.<br />
Aufschlussreich ist auch die geraffte Darstellung Lewis Dartnells, was<br />
die Fragen des Klimawandels betrifft. Dartnell zeigt auf, wie das Erdklima<br />
von den sogenannten Milankovic-Zyklen beeinflusst wird. Diese wiederum<br />
hängen vonVeränderungen der Erdbahn und der Erdachse ab.Wie<br />
der Autor darstellt, kam es in den vergangenen 2,6 Millionen Jahren zu 40<br />
bis 50 Kaltzeiten. DieMenschheit lebt in der Holozän-Warmzeit und wandertauf<br />
die nächste Eiszeit in etwa 3300 Jahren zu, wenn es beim gewohnten<br />
Rhythmus bleibt. Wie eine „lebende Gezeitenströmung“ bewegten<br />
sich Pflanzen- und Tierarten in der Erdgeschichte bald nach Norden, bald<br />
nach Süden, schreibt Dartnell. So habe man zum Beispiel in London Fossilien<br />
von Elefanten, Löwen und Flusspferden aus einer noch wärmeren<br />
Zwischeneiszeit von vor 115 000 Jahren gefunden. Wie andere, bereits<br />
vorneerwähnte Autoren zeigt auch Dartnell, dass historische Ereignisse –<br />
Wanderungen, Kriege, der Untergang von Reichen –oft mit Klimaveränderungen<br />
verbunden waren. DenNiedergang des Weströmischen Reichs<br />
voretwa 1600 Jahren führtDartnell zum Beispiel zurück„auf den ökologischen<br />
Gegensatz zwischen dem Grasland der Eurasischen Steppen, in denen<br />
berittene Hirtennomaden ihr Auskommen fanden, und den feuchteren<br />
Randgebieten, in denen sesshafte BauernLandwirtschaft betrieben,<br />
sowie auf einen Klimawandel innerhalb der Steppen,<br />
der diese Wanderungswellen vertriebener Völkerschaften<br />
auslöste“. Klimatische,soziale und politische<br />
Ursachen kamen also zusammen. Genau<br />
wie bei heutigen Wanderungsbewegungen.<br />
Dartnell<br />
versucht,<br />
solche<br />
Zusammenhänge<br />
mit Vorsicht darzustellen<br />
und keine „simple<br />
Serievon Korrelationen<br />
zwischen klimatischen Ereignissen<br />
und historischen Ereignissen“<br />
zu postulieren, wovor der<br />
Historiker Nicola Di Cosmo in dem<br />
erwähnten Interview mit Zeit online<br />
schon im Jahre2014 gewarnt hatte.Dennoch<br />
kann man Dartnells Buch auch Anregungen<br />
für die gegenwärtige Klimadebatte<br />
entnehmen. Denn angesichts der langen Zeiträume,die<br />
es behandelt, stellen sich grundsätzliche<br />
Fragen: Kann der Mensch mit seinen massenhaften<br />
Emissionen von Treibhausgasen wirklich<br />
den uralten Rhythmus der „pulsierenden Kaltzeiten“<br />
unterbrechen? Wird die nächste Eiszeit<br />
tatsächlich ausfallen, wie Klimaforscher befürchten?<br />
Diese soll ja immerhin 80 000 Jahredauern. Hier ist nicht<br />
der Platz, um die alarmierenden Klimamodelle zu bewerten.<br />
Lewis Dartnells Buch zeigt aber,wie auf der Erde alles<br />
mit allem zusammenhängt und dass Klimaschwankungen –<br />
egal, wodurch sie ausgelöst wurden –oft gravierende Folgen<br />
hatten, bis dahin, dass Arten einfach verschwanden. Derkatastrophengeschulte<br />
Homo sapiens mag vielleicht Wege finden,<br />
als Artzuüberleben. Aber gewiss nicht, ohne zu lernen und sich<br />
immer wieder an neue Bedingungen anzupassen. Die bei nicht<br />
wenigen Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft zu beobachtende<br />
Ignoranz ist da völlig fehl am Platz.<br />
Faszinierend ist, wie Dartnell auch neuerepolitische Ereignisse<br />
mit längst zurückliegenden Prozessen in Beziehung setzt. So schilderter,<br />
wie vor425 000 Jahren ein sich auffüllender riesiger Glazialsee<br />
in Nordeuropa plötzlich seinen Damm durchbrach und mit einer<br />
gigantischen Flut die Landbrücke zwischen dem heutigen<br />
Frankreich und dem heutigen England zerstörte. Die Klippen von<br />
Dover sind der übriggebliebene Stumpf dieser Landbrücke. Der Ärmelkanal<br />
entstand –und er bildete laut Dartnell die geologische Voraussetzung<br />
für die Sonderstellung und Inselmentalität Großbritanniens.<br />
Dartnell verfolgt die Gedankenkette bis hin zur Entwicklung<br />
des europäischen Staatengebildes, bei dem England langfristig für<br />
eine ArtMachtausgleich sorgte.England –früh zu nationaler Identität<br />
geeint, unbescholten vomDreißigjährigen Krieg, eine Bastion gegen<br />
Napoleon und überhaupt jede Macht, die ein dauerhaftes europäisches<br />
Imperium errichten wollte.Und all dies als Folge einer Megaflut.<br />
DieÜberlegungen gipfeln in dem Satz:„WäreGroßbritannien<br />
noch immer über eine Landbrücke mit dem Kontinent verbunden,<br />
hätte der Blitzkrieg-Vorstoß der Wehrmacht durch Europa dann<br />
auch diese letzte Bastion des Widerstands gegen Nazi-Deutschland<br />
geschleift?“ Mancher Historiker könnte dagegen anmerken, dass<br />
jede Änderung der Ausgangsbedingungen ohnehin eine ganz andereGeschichte<br />
zur Folge gehabt hätte.Und dass auch die gegenwärtigen<br />
geologischen Bedingungen –ohne eine Landbrücke –<br />
nicht zu jenen historischen Ergebnissen hätten führen müssen.<br />
Zu vielfältig sind die Einflüsse,zuzufällig viele Entwicklungen.<br />
Dennoch ist der Versuch dieses Perspektivwechsels vomkleinen<br />
Alltag auf riesige Zeiträume interessant und wichtig. Aus<br />
der Sicht auf viele Jahrmillionen Erdgeschichte wird einem<br />
klar,dass es noch nicht einmal etwas Besonderes wäre, wenn<br />
die Menschheit tatsächlich ausstürbe. Denn das Kommen<br />
und Gehen ist ganz normal. WieDartnell aufzeigt, lebte der<br />
Homo erectus, eine andere Art der Gattung Homo, zwei<br />
Millionen Jahre auf der Erde. Und er musste am Ende<br />
dennoch verschwinden. DerMensch hat es gerade mal<br />
bis zu einem Siebtel dieser Zeit geschafft.<br />
Lewis Dartnell führt zugleich eindrucksvoll vor,<br />
wie sehr der Mensch ein Kind der Erde ist. Er ist ein<br />
Produkt seines Planeten. Dieser hat ihn erschaffen.<br />
Er lebt vonallem, was die Erde ihm mitgegeben<br />
hat. Auch seine Psyche ist ganz an die Erde<br />
gebunden –mit ihrem Wasser, ihren grünen<br />
Pflanzen, ihrem blauen Himmel. Das, was<br />
er als schön empfindet, stammt von der<br />
Erde.Esist eine Illusion, dass er sich in<br />
Wohnkapseln auf dem Mars oder<br />
anderen, noch unerreichbaren<br />
Planeten ansiedeln könnte,<br />
wenn die Erde unbewohnbar<br />
geworden ist. Nein, ihm<br />
bleibt nichts anderes<br />
übrig, als sein eigenes<br />
Haus zu bewahren.<br />
Die erste U-Bahn der Welt fuhr 1863 in London. Den idealen Baugrund<br />
für ihre Tunnel hatte einst ein seichtes Urmeer geschaffen. PICTURE ALLIANCE<br />
Die Wolkenkratzer NewYorks wie das Chrysler Building stehen auf den<br />
Resten eines Gebirgszugs, der etwaeine Milliarde Jahre alt ist. DPA<br />
Beim Besuch eines Erzbergwerks denkt man kaum daran, dass das Eisen<br />
im Felsen einst aus der Kernfusion in Sternen hervorging. DPA<br />
QuarzaderninSchiefer entstanden einst aus heißen, kieselsäurehaltigen<br />
Lösungen. Aus Quarz gewinnt man Silizium für die Elektronik. DPA<br />
Lewis Dartnell:Ursprünge–Wiedie Erde<br />
unserschaffen hat.<br />
Hanser Berlin 2019. 384 Seiten,<br />
gebunden 25 Euro,Kindle<br />
18,99Euro.
6 29./30. JUNI 2019<br />
Der<br />
Schrei<br />
des Saxofons<br />
Blue Note, vor 80 Jahren<br />
gegründet, hat den Jazz geprägt<br />
wie keine andere Plattenfirma.<br />
Gefühl war und ist das Wichtigste,<br />
sagt Labelchef Don Was<br />
VonDagmar Leischow<br />
Ist selbst auch Musiker:Don Was, Chef von Blue Note Records.<br />
GETTY<br />
Wo ist Don Was? Ratlos schaut<br />
sein Assistent in das leereBüro.<br />
Der Chef von Blue Note Records<br />
ist doch, so dachte der<br />
Assistent jedenfalls, nach einem Fotoshooting<br />
längst mit dem Fahrstuhl von der Dachterrasse<br />
der <strong>Berliner</strong> Universal-Zentrale in<br />
den ersten Stock gefahren. Nach 15 Minuten<br />
taucht der 66-Jährige auf. Er hat sich Zeit gelassen,<br />
noch ein bisschen den Blick auf Spree<br />
und Oberbaumbrücke genossen. Don Wasist<br />
eher der entspannte Typ, auch optisch. Wer<br />
ihm auf der Straße begegnet, würde ihn nicht<br />
in einer Chefetage vermuten: Dreadlocks,<br />
Bart, Hut, dunkle Jeans, T-Shirt, jede Menge<br />
Ketten um den Hals und Flip-Flops –immer,<br />
nicht nur an diesem warmen Tag. Seine Sonnenbrille,<br />
normalerweise sein Markenzeichen,<br />
nimmt er gleich zu Beginn des Interviews<br />
ab.Erpräsentiertsich nahbar,als er die<br />
80-jährige Geschichte des Plattenlabels Blue<br />
Note Revue passieren lässt.<br />
Gegründet wurde es 1939 in New York –<br />
von den Deutschen Alfred Lion und Francis<br />
Wolff. Sie trieben sich bereits vor ihrer Auswanderung<br />
in <strong>Berliner</strong> Jazzclubs herum.<br />
Beide waren Juden, 1937 emigrierte Alfred<br />
Lion in die USA, zwei Jahre später gelang<br />
Francis Wolff in letzter Sekunde die Flucht<br />
aus Nazi-Deutschland. Dieerste Zeit in dem<br />
fremden Land war eine prägende Erfahrung<br />
für die beiden.„Sie wussten, was es heißt, ein<br />
Underdog zu sein“, sagt Don Was. „Vermutlich<br />
konnten sie sich deshalb ohne weiteres<br />
mit schwarzenMusikernsolidarisieren.“<br />
Etliche Geschichten ranken sich darum,<br />
welchen Anfeindungen erste Blue-Note-<br />
Schützlinge wie etwa der Pianist Meade Lux<br />
Lewis oder der Saxofonist und Klarinettist<br />
Sidney Bechet ausgesetzt waren. Jazz galt bei<br />
den meisten weißen Amerikanern als verpönt.<br />
Nur konsequent, dass dieses Musikgenre<br />
in den Vereinigten Staaten eher ein<br />
Schattendasein fristete, zurückgeworfen auf<br />
sich selbst. In dieser Zeit sahen es Alfred Lion<br />
und FrancisWolff als ihreselbstverständliche<br />
Pflicht, dunkelhäutigen Jazzern einen<br />
Zufluchtsortzugewähren. Sieschenkten<br />
ihnen etwas sehr Wertvolles: künstlerische<br />
Freiheit. Erstaunlich war, dass die Firmenbosse<br />
ihreSchützlinge sogar fürs Proben bezahlten.<br />
Dank dieses Novums konnte sich<br />
der Jazz immer weiterentwickeln. In Richtung<br />
Bebop zum Beispiel.„Thelonious Monk<br />
war einer der radikalsten Vorreiter dieses<br />
Genres“, sagt Don Was, man spürt seine Begeisterung.<br />
Dann zählt er Namen auf: Horace<br />
Silver, Art Blakey, Herbie Hancock, Ornette<br />
Coleman, Wayne Shorter. Allesamt stilbildende<br />
Musiker, die den typischen Blue-<br />
Note-Sound prägten.<br />
Existiert der im 21. Jahrhundert überhaupt<br />
noch? Die Sängerin Norah Jones, der<br />
Sänger José James, der Trompeter Ambrose<br />
Akinmusireoder der Schlagzeuger Kendrick<br />
Scott liegen ja melodisch nicht unbedingt<br />
auf einer Wellenlänge. Don Was nickt. „Es<br />
hat sich einiges geändert“, räumt er ein.<br />
„Früher zeichnete hauptsächlich der Toningenieur<br />
RudyVanGelder für die Aufnahmen<br />
verantwortlich. Blue-Note-Einspielungen<br />
trugen mit ihrem klaren Klang unweigerlich<br />
seine Handschrift.“<br />
Er macht eine bedeutungsvolle Pause:<br />
„Heute lassen sich unsere Künstler nicht<br />
mehr so einfach mit einem bestimmten<br />
Techniker oder Produzenten ins Studio<br />
schicken. Sie wählen ihr Team selber aus.“<br />
Eines verbinde sie aber trotzdem: „Alle sind<br />
authentisch und echt. Mit dem Anspruch,<br />
den Hörer tatsächlich zu berühren.“<br />
MUSIK MUSS EMOTIONAL SEIN, sonst ist sie<br />
für Don Was, der am 13. September 1952 als<br />
Don Fagenson in Detroit geboren wurde,<br />
unbefriedigend. Bei ihm drehe sich „alles,<br />
wirklich alles“ um Gefühle. Wie um das zu<br />
unterstreichen, erzählt er,wie er zum ersten<br />
Malmit Jazz in Berührung kam: Es war 1966,<br />
er war 14 Jahre alt und genervt, weil er mit<br />
seiner Mutter einkaufen gehen musste.<br />
Missmutig<br />
blieb er im Wagen<br />
sitzen, während<br />
sie in die Geschäfte ging.<br />
Um die Wartezeit zu verkürzen,<br />
spielte er am Autoradio herum. Er stieß auf<br />
den lokalen Jazzsender, bei dem gerade Joe<br />
Hendersons Nummer „Mode for Joe“ lief:<br />
„Das Saxofon stieß einen qualvollen Schrei<br />
aus –esschien mit mir zu sprechen, es beruhigte<br />
mich. Ich spürte: Diese Musik ist<br />
Balsam für meine Seele.“<br />
In diesem Moment verpuffte nicht nur<br />
seine Wutauf seine Mutter –eswar der Augenblick,<br />
in dem DonWaszum Jazzliebhaber<br />
wurde. Er begann, Platten zu sammeln.<br />
Meistens vonBlue Note Records,dem Jazzlabel<br />
schlechthin. Dass er 2012 Präsident dieser<br />
legendären Institution werden würde,<br />
hätte er sich allerdings nicht träumen lassen.<br />
„Passend zu meiner Hippie-Mentalität trieb<br />
mich kein übermäßiger Ehrgeiz an“, sagt er.<br />
Mein einziges Ziel war es, keinen festen Job<br />
zu haben.“<br />
Das Musikmachen empfand er nicht im<br />
Geringsten als Arbeit –egal, ob er als Bassist<br />
für Sessions gebucht wurde oder in den 80er-<br />
Jahren mit seiner eigenen Band Was (Not<br />
Was) die Charts aufmischte.Fast jeder Song,<br />
den die Gruppe herausbrachte, wurde ein<br />
Erfolg. „Spy in the House of Love“ war 1987<br />
ein Nummer-eins-Hit in den USA, in<br />
Deutschland schnitten Was (Not Was) drei<br />
Jahre später mit „Papa was aRolling Stone“<br />
besonders gut ab.<br />
Dennoch verlegte sich Don Was inden<br />
90er-Jahren mehr und mehr aufs Produzieren.<br />
Randy Newman holte ihn ins Studio,<br />
Iggy Pop<br />
und JoeCocker.Mit BobDylan<br />
und VanMorrison nahm er ebenfalls auf,<br />
gerade diese zwei Musiker gelten als schwierig.<br />
Don Waslacht. „Ich habe mit ihnen keine<br />
einzige schlechte Erfahrung gemacht“, sagt<br />
er.„Manmuss als Produzent lediglich darauf<br />
achten, dass man die Künstler respektiert.<br />
Dann kommt man eigentlich mit jedem zurecht.“<br />
Er muss es wissen. Selbst die Rolling<br />
Stones haben sich auf Don Waseingeschworen,<br />
seitdem sie 1993 ihr Album „Vodoo<br />
Lounge“ unter seiner Regie einspielten.<br />
Fühlt er sich nicht schon wie das fünfte<br />
Bandmitglied? „Die Stones sind für mich<br />
eher wie ältereBrüder“, sagt er.<br />
Auch zu Gregory Porter pflegt Don Was<br />
ein fast schon familiäresVerhältnis.Ohne ihn<br />
hätte er wahrscheinlich heute kein Büro im<br />
Capitol Records Tower inLos Angeles, wo<br />
Blue Note seine Zentrale hat. Seitdem er den<br />
ersten Porter-Song im Radio gehört hatte,<br />
war Don Wasein Bewunderer seiner Musik.<br />
Vorein paar Jahren besuchte er in einem<br />
New Yorker Club ein Konzert des Sängers<br />
und Komponisten, das ihn endgültig zum<br />
Fan werden ließ. Am nächsten Tag<br />
schwärmte er seinem FreundDan McCarroll<br />
–damals Chef von Capitol Records, zu dem<br />
Blue Note gehört–von dem Gigdieses noch<br />
unbekannten Sängers vor.<br />
Für ihn stand fest: Gregory Porter wäre<br />
eine Bereicherung fürs Blue-Note-Repertoire.<br />
Doch das Label stand kurz vor dem<br />
Aus, weil der<br />
damalige Chef<br />
Bruce Lundvall in<br />
den Ruhestandgehen<br />
wollte. Das muss ein<br />
Wink des Schicksals gewesen<br />
sein. Dan McCarroll<br />
machte in seinem Kumpel den<br />
perfekten Nachfolger für Bruce<br />
Lundvall aus und bot ihm den Joban.<br />
Jetzt obliegt es Don Was, die Blue-Note-<br />
Tradition zu bewahren –aberauch Zukunftsvisionen<br />
zu haben. So brachte er zum Beispiel<br />
2017 unter dem Motto „Jazz is not a<br />
Crime“, auf Deutsch: „Jazz ist kein Verbrechen“,<br />
hochwertige Vinyl-Scheiben heraus.<br />
Zum 80-jährigen Jubiläum erscheint die in<br />
den USA zu bestellende Box„Spirit &Time“,<br />
gewidmet ist sie berühmten Schlagzeugern<br />
und Percussionistenwie BobbyHutcherson.<br />
Dieses Projektspricht vorallem Kenner an.<br />
DOCH DON WAS GLAUBT, dass jeder zum<br />
Jazz finden kann: „Keiner muss vier Jahre<br />
Musiktheorie studiert haben, um diese Musik<br />
zuschätzen. Für mich ist Jazz ein Kommunikationsmittel,<br />
dasimGrundefür jeden<br />
zugänglich ist.“<br />
Einen Beweis für seine These liefert der<br />
Saxofonist KamasiWashington, dersogar vor<br />
Zehntausenden Popfans beim Coachella-<br />
Festival in Kalifornien auftritt. Allerdings gehört<br />
dieser Künstler nicht zu Blue Note.Don<br />
Wasschmunzelt wehmütig:„Leider habe ich<br />
meine Chance vertan. Als ich Kamasi hätte<br />
unter Vertrag nehmen können, war ich als<br />
Label-Boss noch zu unerfahren und habe<br />
nicht schnell genug zugeschlagen.“ Das<br />
würdeihm jetzt nicht mehr passieren.<br />
Dagmar Leischow fragt sich, wie Don<br />
Wasohne vernünftigeSchuhe auskommt.<br />
Sie hat dauernd kalte Füße.<br />
MEIN PLATZ<br />
VonJörg Niendorf (Text)<br />
und Benjamin Pritzkuleit (Fotos)<br />
Stefanie Dobertin auf<br />
ihrem Grundstück in<br />
Hohen Neuendorf<br />
Wenn ich durch das Gartentor auf mein<br />
Freizeitgrundstück komme, dann<br />
habe ich sofortKindheitserinnerungen. Hier<br />
stehen hohe Kiefern, der Boden ist weich<br />
und voller Nadeln –und es riecht gleich wie<br />
auf einem Zeltplatz im Norden. Gerade habe<br />
ich einen dieser heißen Tage unter den Bäumen<br />
verbracht, ich saß hier stundenlang mit<br />
einer Freundin im Schatten, und ich hatte<br />
genau dieses Gefühl. Ichfinde hier vieles von<br />
dem, was ich schon immer mag. Solch einen<br />
Orthabe ich seit längerem gesucht, als Rückzugsort<br />
für mich und meine beiden Kinder,<br />
damit wir am Wochenende hinaus in die Natur<br />
kommen.<br />
Vorein paar Monaten fanden wir das alte<br />
Grundstück. Es steht kein Haus mehr drauf,<br />
es musste offenbar abgerissen werden. Aber<br />
das störte mich nicht. Ich habe mir über<br />
Freunde einen Bauwagen organisiert, er ist<br />
ausgebaut, dieVorbesitzerin hat lange richtig<br />
darin gewohnt. Für mich ist er jetzt sozusagen<br />
das große Zelt in meinem Garten. Die<br />
Kinder und ich können darin schlafen.<br />
Ich bin also dabei, mir gerade meinen<br />
Platz zu schaffen, etwas Neues auszuprobieren.<br />
Das Grundstück liegt nah am Wasser,<br />
gleichzeitig ist es nicht zu weit entfernt von<br />
der Stadt. Wir können abends einfach herfahren,<br />
das ist sehr viel wert. Ich plane, eine<br />
Bienenwiese anzulegen und lese mich da<br />
ein. Meine Jungs können hier rumtoben, wie<br />
sie wollen. Auch das ist mir wichtig, es ist<br />
endlich mal ein Ort, an dem es nicht so viele<br />
Verbote wie sonst geben muss, wenn wir in<br />
der Stadt sind. Undüber den Bauwagen bin<br />
ich sehr glücklich: Der wird mich lange begleiten,<br />
das weiß ich schon. Vielleicht stelle<br />
ich ihn später ja einmal irgendwo in meine<br />
alte Heimat in Mecklenburg, werweiß.<br />
Beruf: Mitarbeiterin eines Grünen-Bundestagsabgeordneten; Alter:41; geboren in: Schwerin; wohnt in: Mitte; Zeit am Platz: jedes Wochenende
29./30. JUNI 2019 7<br />
Haben Sie jemals einer Bohne namens<br />
Blauhilde zugeschaut,<br />
wenn ihre Farbe im Kochtopf<br />
von Tiefviolett in kräftiges Grün<br />
wechselt? Kosteten Sie schon das „Wunder<br />
vonVenedig“ oder„Neckargold“, buttergelbe<br />
Bohnen, denen der bekannte britische Kochbuchautor<br />
Nigel Slater „viel stille Schönheit“<br />
und natürlich Wohlgeschmack attestiert?<br />
Kennen Siedie präzise schwarz-weiß gemusterten<br />
Kerne der Yin-Yang-Bohne, die genauso<br />
aussieht, wie der Name sagt? Oder haben<br />
Siesich schon einmal an den rot-weißen<br />
Sprenkeln der Borlotto–Bohne erfreut, die jeden<br />
Garten und jeden Teller verschönert?<br />
Wenn nicht, sollten Sieestun.<br />
Es gibt grüne,gelbe,lila-, creme-, ja mehrfarbige<br />
Bohnen mit Kernen in allen Schattierungen<br />
vonWeiß über Rotbraun bis Schwarz,<br />
nur wenige davon kann man kaufen. Es<br />
lohnt sich, sie kennenzulernen, auch wenn<br />
die klassischen grünen sehr lecker sind. Vor<br />
allem wenn sie knackfrisch aus dem eigenen<br />
Garten kommen. Oder vomeigenen Balkon.<br />
Viele Sorten sind so hübsch, dass man sie<br />
auch als Zierpflanzen kultivieren könnte,besonders<br />
die rankenden. Mit herzförmigen<br />
Blättern und anmutigen Blüten erklimmen<br />
sie Stangen, Zäune oder Bäume.Sehr kräftig<br />
wuchern die knallrot oder auch weiß blühenden<br />
Feuerbohnen. Ihre flachen langen<br />
Schoten, die man botanisch korrekt übrigens<br />
Hülsen nennt, sind in ausgewachsenem Zustand<br />
ein bisschen haarig und zäh und haben<br />
außerdem Fäden. Jung geerntet sind sie<br />
aber zart. Später werden nur ihre oft mehrfarbigen<br />
Kernegegessen.<br />
DIE ANDEREN STANGENBOHNEN haben rundere,<br />
meist längere und vor allem dünnere<br />
Schoten als Feuerbohnen, ranken aber auch<br />
locker zwei Meter in die Höhe.Buschbohnen<br />
dagegen wachsen nah am Boden, sie brauchen<br />
weniger Nährstoffe als ihre rankenden<br />
Verwandten, schließlich bleiben sie kleiner.<br />
Die Ackerbohne (Vicia faba), auch Dicke<br />
Bohne oder Saubohne genannt, aß<br />
man in Europa schon in der Bronzezeit,<br />
Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) dagegen,<br />
also Stangen- und Buschbohnen,<br />
wurden erst vom amerikanischen Kontinent<br />
mitgebracht. Anders als Tomaten<br />
und Kartoffeln, die ebenfalls als koloniale<br />
Beute zu uns kamen, fanden sie zügig in<br />
die Gärten und Töpfe der breiten Bevölkerung.<br />
Das lag teils sicher daran, dass man<br />
die Ackerbohne schon lange kannte. Dazu<br />
kam, dass auch die neuen Bohnen leicht<br />
anzubauen waren. Man musste sich nur<br />
auf ihr Wärmebedürfnis einstellen.<br />
Während die einheimischen Dicken<br />
Bohnen schon sehr früh im Jahr gedeihen,<br />
mögen Stangen- und Buschbohnen keine<br />
Kälte. Frost bringt sie um, vor Ende Mai<br />
läuft hier gar nichts. Ist es warm genug,<br />
liegt die Bodentemperatur also bei mindestens<br />
zwölf Grad, keimen und wachsen<br />
sie aber so schnell, dass es Geschichtenerzähler<br />
inspirierte.Indem englischen Märchen<br />
„Jack and the Beanstalk“ schafft es<br />
eine Bohne über Nacht bis in den Himmel.<br />
Bohnen gedeihen in der Sonne wie<br />
im Halbschatten. Als Leguminosen, also<br />
Pflanzen, die mithilfe winziger Knöllchenbakterien<br />
Stickstoff aus der Luft aufnehmen,<br />
kommen sie auch mit nicht ganz<br />
so üppigen Böden zurecht. Und, vielleicht<br />
das Erfreulichste, wir können sie bis Ende<br />
Juli in die Erde stecken.<br />
Wenn Sie also schon länger ihren grünen<br />
Daumen testen wollen, sollten Sie<br />
sich eine Tüte Bohnensamen besorgen.<br />
Am besten eine alte, seltene, samenfeste<br />
Sorte, mit der es im nächsten Jahr weitergehen<br />
kann. Denn auch die Samengewinnung<br />
ist bei Bohnen kinderleicht –man lässt<br />
eine Schote ausreifen und trocknet ihre<br />
Kerne, die dann etwa drei Jahre lang ihre<br />
Keimkraft bewahren.<br />
Bohnen enthalten jede Menge Eiweiß<br />
und sind in vielen Kulturen ein geschätztes,<br />
ja lebenswichtiges Grundnahrungsmittel.<br />
Vielleicht ranken sich deswegen so viele Geschichten<br />
um sie.Sosoll die besonders hüb-<br />
Ein Herzund<br />
eine Bohne<br />
Sie wachsen schnell und sehen gut aus dabei, sie garantieren auch<br />
unerfahrenen Gärtnern ein Erfolgserlebnis und sind dazu noch gesund:<br />
Ein Lob der Hülsenfrucht<br />
VonSabine Rohlf<br />
Bohnensamen in den Boden gesteckt, und schon zwei Monate später kann geerntet werden.<br />
sche Monstranzbohne erstmals dort gewachsen<br />
sein, wo während der Französischen<br />
Revolution eine Monstranz vergraben<br />
wurde. Ihre Kerne haben einen unregelmäßigen<br />
Fleck in Form dieses Kirchen-Kultgegenstandes.Inanderen<br />
Überlieferungen fällt<br />
so eine Bohne vom Himmel, um eine vom<br />
IMAGO IMAGES<br />
Teufel initiierte Hungersnot zu beenden.<br />
Manche Menschen interpretieren die rotbraune<br />
Zeichnung auf den weißen Bohnen<br />
auch als Engel –sooder so stellt man aus ihnen<br />
gernRosenkränzeher.<br />
In den USA erzählt man vonfreundlichen<br />
Ureinwohnern, die halb verhungerte Siedler<br />
mit getrockneten Bohnen retteten. Die„Trail<br />
of Tears“-Bohne, die „Pfad der Tränen“-<br />
Bohne, erinnert dagegen mit ihrem Namen<br />
bis heute an die massenhafteVertreibung der<br />
Cherokee und anderer Stämme aus ihrer<br />
fruchtbaren Heimat im Südosten der USA<br />
nach Oklahoma. DieDeportationen in karge<br />
Regionen, die für Tausende mit dem Todendeten,<br />
gelten als Höhepunkt der Gewalt gegen<br />
die indigenen Völker in den Vereinigten<br />
Staaten.<br />
Auf dem amerikanischen Kontinent werden<br />
Kletterbohnen traditionell in Gemeinschaft<br />
von Mais und Kürbis kultiviert, in einer<br />
„DreiSchwestern“ genannten Mischkultur.Die<br />
Bohnenranken finden Halt am Maisstängel,<br />
die festen, haarigen Kürbisblätter<br />
bieten Schutz vor hungrigen Waschbären,<br />
während die Bohne ihrerseits die andern<br />
Pflanzen mit Stickstoff versorgt. Michelle<br />
Obama pflegte und würdigte diese Anbauforminihrem<br />
White HouseKitchenGarden.<br />
Bohnen fühlen sich aber auch in Gesellschaft<br />
von Kohl, Gurken, Salaten, Sellerie<br />
und Tomaten wohl, besonders gut passt<br />
auch Bohnenkraut –essollzudem schwarze<br />
Läuse vertreiben, die zarte Bohnentriebe<br />
gern aussaugen. Nicht sogut sollen sie mit<br />
Erbsen,Fenchel, Lauch und Zwiebelgewächsen<br />
harmonieren, das sagt die einschlägige<br />
Biogartenliteratur.<br />
ALS RANKHILFE EIGNET SICH alles vonZaun<br />
bis Gitter, besonders hübsch sind Bohnenzelte<br />
aus oben zusammengebundenen Ästen.<br />
Um jede Stange legt man vier bis fünf<br />
Bohnen und zwar maximal zwei Zentimeter<br />
tief. Der Boden sollte locker und mit<br />
Kompost angereichert sein, Stickstoffdünger<br />
wie Brennnesseljauche dagegen<br />
schadet eher, damit versorgen sich die<br />
Pflanzen selbst. Leider lieben Nacktschnecken<br />
zartes Bohnengrün sehr, daher<br />
brauchen die Jungpflanzen ein bisschen<br />
Schutz. Manche Gärtner ziehen sie deswegen<br />
auch in Töpfen vor, bis sie eine stabile<br />
Größe erreicht haben. Aber selbst<br />
wenn dieunteren Blätter abgefressen werden,<br />
wachsen die Pflanzen oft unbeeindruckt<br />
weiter. Einmal in Schwung, blühen<br />
sie bis in den Herbst hinein und bilden<br />
unermüdlich neue Schoten aus.<br />
Bohnen sind ein unkompliziertes Anfängergemüse,<br />
Kitas und Schulen nutzen<br />
sie gern, um Kindern die Freuden des Gemüseanbaus<br />
nahezubringen. Wichtig ist<br />
in diesem Zusammenhang, dass Bohnen<br />
ungekocht Phasin, eine giftige Eiweißverbindung,<br />
enthalten. Also beißen Sie nie in<br />
ein rohes Exemplar, soappetitlich es auch<br />
aussehen mag, und warnen Sie die lieben<br />
Kleinen – gekocht besteht keinerlei Gefahr.<br />
Natürlich machen eigene Bohnen ein<br />
bisschen Arbeit, wenn man pflanzt, gießt,<br />
Läuse abwischt oder Schnecken vertreibt,<br />
wenn man jätet, pflückt, verarbeitet, wozu<br />
bei manchen Sorten auch das Entfernen<br />
der Fäden gehört. Aber wenn man nicht<br />
wie Henry David Thoreau, der in seiner Zurück-zur-Natur-Bibel<br />
„Walden“ davon berichtet,<br />
mehrere 75Meter lange Bohnenreihenanlegt<br />
undsich schwer überfordert,hält<br />
sich dieMühe doch in Grenzen.<br />
Vorallem aber belohnen uns diese Hülsenfrüchte<br />
mit einer so gut wie sicheren<br />
Ernte und besonderen Qualitäten: Als überaus<br />
vielfältiges, gesundes, dekoratives und<br />
delikates Nahrungsmittel, mit dem man ein<br />
bisschen angeben kann und über das es so<br />
viel zu erzählen gibt, dass es jedes Tischgespräch<br />
belebt.<br />
Sabine Rohlf störtanBohnen nur,<br />
dass die violetten beim Kochen immer<br />
grün werden.<br />
LEBEN &STERBEN<br />
Heute: Sabine Kroh, Hebamme<br />
Der Hund tut nix<br />
Hunde waren mir schon immer fremd<br />
und haben mich eher ängstlich gemacht.<br />
Zu Beginn meiner Arbeit als Hebamme<br />
fragte ich nie im Voraus,obesHunde<br />
im Haus gibt und ärgerte mich dann über<br />
mich selbst, wenn ich doch bellend an der<br />
Tür empfangen wurde.<br />
Wenn ich ankam, bat ich die Familien,<br />
den Hund während des Besuchs wegzusperren.<br />
Diemeisten wunderten sich über diesen<br />
Wunsch, gaben ihm aber nach.<br />
Allerdings nicht alle.<br />
Einmal reagierte eine Frau beim ersten<br />
Besuch im Wochenbett auf meine Bitte, vor<br />
dem Eintritt in dieWohnung und den Beginn<br />
meiner Arbeit einen auf mich gefährlich wirkenden<br />
Hund wegzusperren, mit großem<br />
Unverständnis und war empört. Ach, Rex ist<br />
doch ganz lieb.Wirklich, der tut nix. Er freut<br />
sich, wenn du kommst.<br />
Ja,klar.<br />
Vonder sehr knappen Zeit des Hausbesuches<br />
waren schon zwanzig Minuten verstrichen,<br />
sie gab nach und sperrte den Hund mit<br />
lautem Stöhnen in die Küche.Ich glaube,ich<br />
sah bei ihr rollende Augen und hörte ein<br />
Grummeln des Unverständnisses. Ich<br />
konnte mit der Arbeit beginnen und ging mit<br />
Frau und Baby an den Wickeltisch.<br />
In der Zwischenzeit kam der Ehemann<br />
heim, der vonunserem kleinen Disput nichts<br />
wusste und wunderte sich wohl über den<br />
eingesperrten Hund.<br />
Keine Minute später rasteder Hund in das<br />
Zimmer, um zielstrebig Anlauf auf meine<br />
Wade zu nehmen. Eingreifen konnte hier<br />
keiner mehr. Ich erinnere mich gut an den<br />
Moment, in dem seine Zähne sich in meine<br />
Wade gruben und wieWiderhaken fest steckten.Wie<br />
gelähmt starrten die Besitzer ihr geliebtes<br />
Tier an.<br />
Starr stand ich da und sah das große<br />
schwarze Tier an meiner Wade. Ich weiß<br />
nicht, nach wie vielen Sekunden oder Minuten<br />
der Mann endlich eingriff. Irgendwann<br />
ließ Rex von mir ab, wandte sich seinem<br />
Herrchen zu und biss auch ihn in den Arm.<br />
DieFraufing an zu schreien, griff beherzt<br />
nach dem großen Tier und drückte es mit ihrem<br />
Körper zu Boden. Die Frau hatte das<br />
schwarze Tier im Griff und gewann die Oberhand.<br />
DerMann nahm sein Baby und wir verließen<br />
den Raum. Ich zog die Lederstiefel, die<br />
ich trug, aus und verstand sofort, dass diese<br />
mich vor einer schlimmeren Verletzung gerettet<br />
hatten. In meinem Bein klaffte eine<br />
große Wunde. Der Arm des Mannes sah viel<br />
schlimmer aus. Der Hund musste eine Arterie<br />
erwischt haben und es sprudelte rhythmisch<br />
helles Blut aus der Wunde. Mein aus<br />
den vielen Stunden im Kreißsaal geübtes<br />
Auge sah, dass da ein großer kräftiger Mann<br />
vormir stand, der in Ohnmacht fallen würde.<br />
Ich eilte zu meinem Koffer und versorgte<br />
erst mal die Wunde des Mannes. Langsam<br />
wurde auch mir ein bisschen mulmig. Zehn<br />
Minuten später saßen wir beide im Krankenwagen<br />
und wurden in die Notaufnahme gefahren.<br />
Der junge Arzt, der Dienst hatte,<br />
schüttelte den Kopf und verpasste mir eine<br />
Tetanusimpfung und eine sehr schmerzhafte<br />
Impfung gegen Tollwut in die Bauchdecke.<br />
Diese feine Bauchdecken-Prozedur<br />
folgte dann im Abstand von jeweils vier Wo-<br />
chen noch dreimal. Wie ich später erfuhr,<br />
hatte der Hund auch noch versucht, die Frau<br />
zu beißen.Wiekann man dieses Tier mit dem<br />
Baby auch nur eine Sekunde allein zu lassen?<br />
Eine unmöglicheVorstellung, auch wenn der<br />
liebe Rexsonst immer ganz fröhlich mit dem<br />
Schwanz wedelt.<br />
Warum letztendlich gerade dieser Hund<br />
mich gebissen hat, konnte niemand wirklich<br />
sagen.<br />
Vielleicht, weil er weggesperrt wurde,<br />
vielleicht, weil er meine Angst spürte oder<br />
weil er am Ende doch sein Familienrudel beschützen<br />
wollte? Nicht ganz zwei Jahre später<br />
biss mich wieder ein Hund bei einem<br />
Hausbesuch, gerade in dem Moment, als ich<br />
mit dem Baby zumWickeltischging. Diesmal<br />
in die Hand.<br />
Inzwischen sage ich es immer rechtdeutlich<br />
und vor der Aufnahme der Betreuung:<br />
Bitte sperren Sieden Hund sicher weg, wenn<br />
ich zum Hausbesuch komme.<br />
Nächste Woche schreibt an dieser Stelle der<br />
Bestatter Eric Wrede.
8 29./30. JUNI 2019<br />
KINDERBUCH<br />
VonBarbaraWeitzel<br />
FAMILY AFFAIRS<br />
VonDagmar Leischow<br />
Gehörtes endlich lesen<br />
Wenn einer über eine Reling fällt, an einer<br />
Axt vorbei durchs Meer strudelt, vom Besitzerder<br />
Axt gerettet wird, um sich dann gefesselt<br />
auf einem riesigen Holzschiff wiederzufinden<br />
und über all diese Vorgänge weder<br />
Angst noch Verwunderung verspürt, kann<br />
das nur einer sein: Fred. Denn:„Erwar schon<br />
öfter durch die Zeit gefallen. Aber er wollte<br />
sich lieber nicht so weit vonder Stelle entfernen,<br />
an der es passiert war.“ Wasdie aufregenden<br />
Ereignisse rund um „Jarl Ragnalds<br />
Vermächtnis“ (so der Untertitel) von früheren<br />
Zeitreisen zu den Skythen, nach Pergamon<br />
oder in die Eiszeit unterscheidet: Sie<br />
sind nicht nur hörbar, sondern finden zwischen<br />
Buchdeckeln statt. Neben der Geschichte<br />
wirdder Leser in vielen andersfarbigen<br />
Textblöcken und einem großen Glossar<br />
über die Zeit der Wikinger, ihre Bräuche und<br />
Werkzeuge, Götter und Gegner informiert.<br />
Auch als Erwachsener kann man, um vieles<br />
klüger nach der Lektüre, den nächsten Band<br />
kaum erwarten. Birge Tetzner, Autorin und<br />
Verlegerin, will sukzessive alle „Fred“-Hörspiele<br />
auch als Bücher herausbringen. Um die<br />
Wartezeit zu verkürzen, kann man<br />
sich einfach öfter die vielen,<br />
zum Teil doppelseitigen<br />
Illustrationen von Karl<br />
Uhlenbrock ansehen. Sie<br />
sind eineWucht.<br />
Bilder lesen lernen<br />
BirgeTetzner:Fred bei<br />
denWikingern. Jarl Ragnalds<br />
Vermächtnis<br />
Ill. v. KarlUhlenbrock. Ultramar<br />
Media,Berlin2019.218 S.,<br />
22 Euro. Ab 10 Jahre.<br />
Was genau macht ein Bild zur Kunst? Und<br />
wie schafften es die Maler in allen Zeiten,<br />
Werke zuerschaffen, die uns im Innersten<br />
berühren, die uns „Ah!“ und „Oh!“ und<br />
„Wow!“ ausrufen lassen oder auch erschrecken<br />
und beunruhigen? Wie kommen Licht<br />
und Schatten zum Ausdruck und warum ist<br />
die Perspektive sowichtig? Und was haben<br />
die Mona Lisa und eine Fotografie von Marlene<br />
Dietrich gemeinsam? Diese und unzählige<br />
Fragen mehr diskutieren und beantworten<br />
der amerikanische Künstler David Hockney<br />
und der Kunstkritiker Martin Gayford in<br />
„Die Welt der Bilder für Kinder“ anhand vieler<br />
berühmter und weniger bekannterWerke.<br />
Weil sie das tatsächlich im Dialog tun und<br />
sich mit den feinen, lustigen Illustrationen<br />
vonRose Blake neben den abgebildeten Gemälden,<br />
Fotografien, Wandmalereien und<br />
Film-Stills auch noch eine zweite Bildstimme<br />
ins Gespräch mischt, liest sich dieses<br />
Sachbuch wie ein Gang durchs Museum in<br />
fachkundiger Gruppe. Ein Museum freilich,<br />
das sich nicht scheut, Jahrtausende der<br />
Kunstgeschichte in mutigen und fröhlichen<br />
Gegenüberstellungen zusammenschnurren<br />
zu lassen. Vonda<br />
Vincis „Abendmahl“ zu<br />
Hoppers „Nighthawks“<br />
ist es plötzlich gar nicht<br />
weit.<br />
DavidHockney/ Martin Gayford:<br />
Die Welt der Bilder fürKinder<br />
Ill.v.Rose Blake, aus dem<br />
Engl. vonClaudia Koch.Midas,<br />
Zürich 2019. 128 S..19,90 Euro.<br />
Ab 8Jahre.<br />
Tomás Nevison, Jugendliebe und Ehemann der titelgebenden Madrilenin Berta Isla, wird bei Javier Marías zum Schattenmann.<br />
Puppenspieler als Marionetten<br />
Es muss nicht immer James Bond<br />
sein. Spione, Agenten, Geheimdienstmitarbeiter,wie<br />
sie auch korrekt<br />
bezeichnet sein mögen, die<br />
Schattenmänner und -frauen, die imVerborgenen<br />
die Geschicke der Welt beeinflussen,<br />
entsprechen in der Regel vermutlich nicht<br />
dem von Ian Fleming gezeichneten Bild des<br />
sinnenfrohen Draufgängers mit der Lizenz<br />
zum Töten. Wie mühselig und frustrierend<br />
das Leben dieser Leute ist, wie nah am Abgrund<br />
der Sinnlosigkeit ihreArbeit, ist bei einem<br />
anderen berühmten Autor nachzulesen,<br />
der in Javier Marías’ „Berta Isla“ zitiert<br />
wird. Das ist John Le Carré, und dessen oft<br />
melancholische Protagonisten taugen eher<br />
zur Referenzgröße dieses Romans als Flemings<br />
Frauenheld mit den glamourösen<br />
Gadgets. Tomás Nevison, Jugendliebe und<br />
Ehemann der titelgebenden Madrilenin<br />
Berta Isla, erscheint schon im allerersten<br />
Satz, als buchstäblich zweifelhafte Figur:„Es<br />
gab eine Zeit, da war sie sich nicht sicher,ob<br />
ihr Mann ihr Mann war …“, so beginnt dieses<br />
Buch –und der Zweifel, die Schattenhaftigkeit<br />
dieses talentierten Mannes bleiben über<br />
die mehr als 650 Seiten erhalten.<br />
Tomás, genannt Tom, ist –Vater Brite,<br />
Mutter Spanierin –Kind zweier Welten und<br />
scheint zunächst in beiden zu Hause, im<br />
Englischen wie im Kastilischen bewegt er<br />
sich wie ein Fisch im Wasser.Zuseiner enormen<br />
Sprachbegabung kommt eine herausragende<br />
Befähigung zur Imitation, mit der er<br />
zunächst nur seine Schulkameraden unterhält.<br />
Bertaverliebt sich sofortinihn, „grundlegend<br />
und blindlings“. Diezweiwerden ein<br />
Paar und bleiben es auch, als Tomzum Studieren<br />
nach Oxford geht. Beide erleben<br />
Abenteuer mit anderen, nichts Besonderes<br />
für die Siebziger, auch im noch franquistischen<br />
Spanien. Für Tomwirdseine Oxforder<br />
Affäre allerdings zum Verhängnis. Zwei Vertreter<br />
der britischen Military Intelligence<br />
weisen ihm nach einem fatalen Vorfall einen<br />
Javier Marías’ Anti-Spionageroman „Berta Isla“<br />
VonJulia Schröder<br />
Javier Marías: Berta Isla<br />
Roman. Ausdem Spanischen vonSusanne Lange.<br />
S. Fischer,FrankfurtamMain. 656 S.,26Euro<br />
scheinbaren Ausweg, der geradewegs in die<br />
Arme vonMI5 oder MI6 führt.<br />
Genauer wird Marías nicht, denn das<br />
Spionagegeschäft als praktisches Handwerk<br />
ist nicht sein Thema. Auch in seinem dreizehnten<br />
Roman geht es ihm, dem Erzähler<br />
der Belesenheit, vor allem um die Frage,<br />
woraus unsereVorstellungen vonWirklichkeit<br />
konstruiertsind, wie Identitäten sich bilden<br />
und Schicksale sich vollziehen und –<br />
selbstredend –welche Rolle die Werke der<br />
Weltliteratur dabei spielen. Ohne Shakespeare<br />
geht es eh nicht, auch Flaubert wird<br />
bemüht. Vorallem T. S. Eliot hat es Tomangetan,<br />
Zeilen aus dem Langgedicht „Little<br />
Gidding“, dem letzten größeren Werk von<br />
Eliot und Schlussstein der „Vier Quartette“:<br />
„Asche auf dem Ärmel eines alten Mannes ...<br />
Staub, inder Luft verdichtet, offenbart das<br />
Ende der Geschichte.“<br />
IMAGAO IMAGES/BERNARD JAUBERT<br />
Die Eliot’schen Verse, die dem jungen<br />
Mann zufällig unter die Augen gekommen<br />
sind, werden zu den Motti seines fortan gespaltenen<br />
Lebens. Aus der purgatorischen<br />
Szene der zweiten Abteilung von„Little Gidding“,<br />
einer dantesken Begegnung im Limbus<br />
zwischen Vergangenheit und Zukunft,<br />
wirdmehrfach zitiert, ihreMotivedienen zur<br />
Verknüpfung und Aufladung wesentlicher<br />
Szenen der nicht allzu bewegten Handlung.<br />
Die doppelt oder dreifach verschachtelte<br />
Referenz liegt Marías so am Herzen, dass er<br />
die Titelfigur, Tomás’ duldende Ehefrau<br />
Berta, während dessen langer Abwesenheiten<br />
im Dienst der „Verteidigung des Reiches“<br />
unerwarteterweise in englischer Literatur<br />
promovieren und sogar an der Universität<br />
dieses Fach ebenso wie englische Zeitgeschichte<br />
unterrichten lässt. Das hat keine<br />
zwingende Logik, ist aber ungeheuer praktisch,<br />
um aus Bertas Lesefrüchten die Geschichte<br />
britischer geheimer und geheimster<br />
Einheiten im 20. Jahrhundertzureferieren.<br />
Aber Marías’jüngster Streich ist nicht nur<br />
im Hinblick auf überzeugende Motivation<br />
eine Zumutung. Auch die notorische Weitschweifigkeit<br />
von Schilderungen einfach zu<br />
begreifender Vorkommnisse kann die Geduld<br />
des Lesers, der sich durchaus in der<br />
Lage sieht, eigene Gedanken zu entwickeln,<br />
gehörig strapazieren.<br />
Ja, die Strippenzieherei, um Krieg und<br />
Zerfall der Ordnung zu verhindern oder zu<br />
befördern, ist von zweifelhaftem Nutzen für<br />
das Gemeinwohl, ja, die Puppenspieler verneigen<br />
sich am Ende selbst als Marionetten,<br />
aber ja, nicht nur der Schattenmann, sondern<br />
überhaupt kein Mensch ist tatsächlich<br />
Herr eines frei gewählten Schicksals –alles<br />
geschenkt. Undwährend das Hin- und Her-<br />
Wenden kluger Einfälle Seite um Seite füllt,<br />
bleiben die Figuren, trotz zuweilen geradezu<br />
knalliger Ausstattung, schemenhaft und so<br />
nebulös wie Berta Islas Wahrnehmung ihres<br />
eigenen Mannes.<br />
Der Sound der Vergebung<br />
Heather Novas Markenzeichen sind ihre aus<br />
dem Leben gegriffenen Geschichten. Ihr<br />
neuntes Studioalbum „Pearl“ entstand,<br />
nachdem sie ihre Ehe mit dem Produzenten<br />
Felix Todmit einer Scheidung hinter sich gebracht<br />
hatte. Trotzdem klingen ihre Songs<br />
keineswegs verbittert, im Gegenteil: Mit den<br />
Balladen „Vincent“ und „Don't worry what<br />
the Experts say“ zelebriertdie 51-Jährige ihre<br />
neue Liebe. Ein Cello veredelt das wehmütige<br />
„After all this Time“. Die E-Gitarre verpasst<br />
dem Trennungslied „The Wounds we<br />
bled“ ein rockiges Flair. Das bewegende<br />
„Some Things just come undone“ beschreibt<br />
den Moment, in dem die bermudische Musikerin<br />
ihrem Sohn am Strand erzählt, dass<br />
sich seine Eltern trennen werden. Dabei ist<br />
alles im Fluss.Von einer Sekunde auf die andere<br />
verwandelt sich das Stück von einem<br />
Powerpop-Song in eine Rocknummer.„Over<br />
the Field“ knüpft an das Lied„Island“ vonder<br />
ersten Platte„Oyster“ an. Dieser Klassiker arbeitete<br />
das Thema Missbrauch auf, mit der<br />
Fortsetzung vergibt Heather Novaihrem Peiniger,<br />
der sie körperlich und seelisch quälte,<br />
als sie noch sehr jung war. Sie schrieb den<br />
Text allerdings erst nach seinem Tod. Bei„All<br />
the Rivers“ oder „Rewild me“ umgarnt die<br />
markante Stimme der Sängerin die Gitarrenriffs.<br />
Wer „Oyster“<br />
geliebt hat, wirdbei<br />
diesem Werk voll<br />
auf seine Kosten<br />
kommen.<br />
Heather Nova:<br />
Pearl<br />
OMN<br />
Klangzauberer mit Gästen<br />
Mark Ronson ist ein Mann, den Frauen unwiderstehlich<br />
finden. Zumindest im Studio.<br />
Der Brite hat als Produzent Amy Winehouse<br />
oder Lily Allen zu Hits verholfen. Für den<br />
Film„A Star is born“ schrieb er mit Lady Gaga<br />
das Lied „Shallow“ –und heimste dafür unlängst<br />
einen Oscar ein. Sein Hit „Uptown<br />
Funk“, für den er Bruno Mars engagierte,<br />
hielt sich 2014 wochenlang weltweit in den<br />
Charts.Nun veröffentlicht der 43-Jährige mit<br />
„Late Night Feelings“ seine fünfte Platte, auf<br />
der er die Trennung von seiner Exfrau Josephine<br />
de la Baume verarbeitet –natürlich<br />
mithilfe einiger Sängerinnen. Im Titelsong,<br />
der vonnächtlicher Einsamkeit handelt, legt<br />
sich Lykke Lis Stimme über funky Beats, gepaart<br />
mit fernöstlichen Flair. Herausragend<br />
ist das Lied „Nothing breaks like aHeart“. Da<br />
trifft Miley Cyrus' mächtiger Gesang auf einen<br />
Mix aus Pop, Country und Flamenco.<br />
Camila Cabello verleiht dem Clubtrack„Find<br />
uagain“ melancholische Aufmüpfigkeit. Aus<br />
„Don't leave melonely“, hinreißend gesungen<br />
von Yebba, spricht pure Verzweiflung,<br />
obwohl das Stück musikalisch mit treibenden<br />
Elektro-Pop-Grooves flirtet. Angel Olsen<br />
liefert mit „Blue“ den Soundtrack für besonders<br />
dunkle Momente. „Truth“ mit Alicia<br />
Keys glänzt nicht nur mit Hip-Hop-Elementen,<br />
sondern mit<br />
seiner Tanzbarkeit.<br />
Mark Ronson ist<br />
eben ein Klangzauberer.<br />
Mark Ronson<br />
Late Night Feelings<br />
Columbia/Sony<br />
OL
29./30. JUNI 2019 9<br />
Giorgio Agamben lehrt unter anderem an der Universität Venedig<br />
und am Collège international de philosophie in Paris. Agamben<br />
ist einer der bekanntesten und meistdiskutierten Philosophen<br />
der Gegenwart. Das italienische Kulturinstitut Berlin widmete<br />
dem Gelehrten eine einwöchige Reihe von Veranstaltungen in der ganzen<br />
Stadt. Sein monumentaler Versuch eines radikalen Verständnisses unserer<br />
Gegenwart–„Homo Sacer“ –umfasst vier Bände und mehr als 1300 Seiten.<br />
Agamben schreibt darin über die souveräne Macht und das nackte Leben,<br />
über Armut und Auschwitz, über Ausnahmezustand und Bürgerkrieg. Zu<br />
mächtig schien mir das für die eine Stunde in einem Hotelzimmer. Also befragte<br />
ich ihn zum Weltende.<br />
Herr Agamben, was bedeutet Ihr Name?<br />
Philologen erklärten mir,erstamme aus dem Armenischen: Agambenian,<br />
Kind des Agamben. Ichweiß aber nicht, was Agamben bedeutet. Als ich das<br />
meiner Familie erzählte, erklärte meine Mutter mich für verrückt. Aber: Armenier<br />
gibt es in Italien seit dem 18. Jahrhundert. In der Nähe des Lido von<br />
Venedig liegt die Insel „San Lazzarodegli Armeni“. Dorterbauten damals vor<br />
den Türken geflohene armenische Mönche ein Kloster. Eswurde zu einem<br />
der Zentren armenischer Kultur.<br />
Leben wir in apokalyptischen Zeiten?<br />
DieVorstellung voneinem Ende der Geschichte gehörtzuden Grundlagen<br />
der christlichen Tradition. Die Theologen allerdings haben schon lange den<br />
Schalter„jüngstes Gericht“ geschlossen. DieWissenschaftler haben ihn wieder<br />
geöffnet. Heute sind sie es,die uns mit Endzeiterwartungen versorgen.<br />
Ausgerechnet mit diesen.<br />
Christliche Vorstellungen vonErlösung, vomParadies spielen heute kaum<br />
eine Rolle.Stattdessen wirdüberall vonder Krise gesprochen. In der Medizin<br />
wurde Krise der Moment genannt, da der Arzt nicht mehr helfen konnte.Wir<br />
scheinen heute aus diesem Zustand nicht mehr herauszukommen. Wirleben<br />
in einem permanenten, vomStaat ausgerufenen Ausnahmezustand. Er befördertdie<br />
Gesetzlosigkeit der Einzelnen und des Staates.Andie Stelle der klassischen<br />
Figur des Antichrist sind Millionen kleiner Antichristusse getreten. Auch<br />
darin zeigt sich die Richtigkeit der Beobachtung vonder„Banalität des Bösen“.<br />
Undesist nirgends ein Messias zu sehen. Eine radikal säkularisierte apokalyptische<br />
Situation.<br />
Diechristliche Idee vomJüngsten Gericht bestand darin, die einen in den Himmel<br />
und die anderen in die Hölle zu schicken.<br />
Eine monströse Idee. Besonders schlimm ist die Auffassung des Heiligen<br />
Thomas.Für ihn besteht eine der großen Freuden des Paradieses darin, dass<br />
man bei der Bestrafung der Sünder zuschauen kann. Der Splatterfilm als<br />
Hauptbestandteil des himmlischen Unterhaltungsprogramms.<br />
Dasist keine aus dem Heidentum übernommene Vorstellung?<br />
Nein, nein. Das ist eine durch und durch christliche Innovation. Man<br />
muss sich vorstellen: Ist das Paradies einmal erreicht, gibt es für die Seligen<br />
nichts mehr zu tun. DasParadies ist eine ArtNichts,ein Nirwana. In der Hölle<br />
dagegen arbeiten die Strafbehörden weiter.<br />
DieBeamten des Himmels, die Engel, singen.<br />
Ja,aber das ist ja keine Beschäftigung.<br />
Singen Sie?<br />
Nein.<br />
Haben SieAngst davor?<br />
Ichglaube,ich kann es nicht. Es gab auch große Lehrer des Christentums,<br />
die nicht viel hielten von der Hölle und ihren Strafen. Origenes, einer der geachtetsten<br />
unter ihnen, der auchWalter Benjamin beeinflusste,vertrat die Auffassung,<br />
dass am Ende der Zeiten alle,auch Satan selber,gerettet werden würden.<br />
Eine ewige Hölle gab es bei ihm nicht. Origenes hielt sie für eine dem<br />
Evangelium widersprechende menschliche Fantasie.<br />
Die Idee der Apokalypse sei heute, so sagten Sie, eine Sache der Wissenschaft.<br />
Aktuell denken wir an die Klimakatastrophe. DieÄlteren erinnern sich an die<br />
Furcht voreinem Atomkrieg. DieMenschheit scheint dieVorstellung vonKatastrophen<br />
zu lieben.<br />
Einkleines Beispiel: Es gibt den Brief des Baumeisters der florentinischen<br />
Frührenaissance,Filippo Brunelleschi, er lebte von1377 bis 1446. DerZeitgenosse<br />
vonDonatello,Ghiberti und Masaccio schreibt darin: „Wir leben in einer<br />
Zeit, in der alles zusammenbricht. Nirgends ist ein Talent in Sicht.“ Die<br />
Vorstellung, in einer Endzeit zu leben, scheint eine Konstante zu sein.<br />
Istdas heute nicht doch etwas anders?<br />
Es gibt eine Beschleunigung. Aber ich halte es da mitWalter Benjamin. Für<br />
den stand die Katastrophe nicht am Ende. Ermeinte: „Dass es ,so weiter‘<br />
geht, ist die Katastrophe.“<br />
Sie schreiben, Demokratie und Terrorismus seien zwei Seiten derselben Medaille.<br />
Ich schreibe, dass zu dem, was wir „unser demokratisches System“ nennen,<br />
der Terrorismus gehört.<br />
Gilt das international oder auch national?<br />
Beides.Indem Augenblick, in dem Sicherheit zur Staatsdoktrin wird, wird<br />
eineVerbindung eingegangen mit allem, das diese Sicherheit bedroht.<br />
„Dass es ,so<br />
weiter‘ geht,<br />
ist die<br />
Katastrophe“<br />
Der italienische Philosoph<br />
Giorgio Agamben spricht über die<br />
Faszination von Krisen und<br />
Katastrophen, über das Glück, in den<br />
Texten anderer schwimmen zu<br />
können und über das Projekt Europa<br />
Interview: Arno Widmann<br />
Giorgio Agamben, die rare Verbindung von Philologe und Seher,inseinem<br />
<strong>Berliner</strong> Hotel.<br />
BENJAMIN PRITZKULEIT<br />
Giorgio Agamben …<br />
…wurde am 22. April 1942 im noch nicht vondeutschen Truppen besetzten<br />
Rom geboren. 1965 wurde er mit einer juristischen Dissertation über Simone<br />
Weil promoviert. Er war schon damals u.a. mit Elsa Morante und Pier Paolo Pasolini<br />
befreundet. In dessen Film „Das Evangelium nach Matthäus“ spielte Agamben<br />
den Apostel Philippus.<br />
…lebte in den 70er-Jahren u.a. in Paris und London. 1986-1993 leitete er das<br />
Collègeinternational de philosophie in Paris. 2003 trat er vonseiner Professur<br />
an der NewYork University zurück –aus Protest gegendie US-Regierung,die von<br />
in den USA arbeitenden Ausländernihre Fingerabdrückeverlangte.<br />
…veröffentlichte auf Deutsch zuletzt im Verlag Schirmer/Mosel: „Pulcinella<br />
oder Belustigung für Kinder“.<br />
Aber bildet nicht alles, das existiert, ein System? Auch die Kontrahenten?<br />
Ichglaube schon, dass es so etwas gibt wie ein System. Seiesein bewusst<br />
organisiertes oder ein objektives, das ohne jede Art von Verschwörung existiert.<br />
WerAgamben liest, der liest immer auch in den Gehirnen anderer Menschen.<br />
Agamben zitiertzum Beispiel Aristoteles, interpretiertihn. Plötzlich bemerkt der<br />
Leser,dass er sich nicht mehr mit Agamben im Kopf vonAristoteles bewegt, sondern<br />
in dem vonGiorgio Agamben. Agamben singt plötzlich solo.Wie eine Kadenz<br />
in einem Konzert. DerLeser liest die letzten Zeilen noch einmal. Er sucht die<br />
Stelle, wo die Kadenz begann. Er findet sie nicht.<br />
Wassoll ich dazu sagen?<br />
Das war mein erster Eindruck bei der Agamben-Lektüre. Heute dagegen<br />
glaube ich: Es gibt einen Ozean, der heißt Giorgio Agamben. In dem wiegen<br />
sich alle Autoren und Texte, alle Bilder und Theorien. Nach dessen Strömungsgesetzen.<br />
DieWasser aller Flüsse münden in diesen Ozean. Agamben benutzt<br />
sie alle. Aber er spielt mit all diesen Instrumenten immer seine eigene Melodie.<br />
In Ihrem ersten Eindruck erkenne ich mich wieder. Ich bin auf der Suche,<br />
ich tauche nach entwicklungsfähigen Gedanken. Es geht darum,<br />
das Ungesagte, das Verschwiegene einer Beobachtung, einer Bemerkung<br />
zu entfalten. Ichverstehe sehr gut, dass sie den Punkt nicht finden,<br />
wo der zitierte Autor aufhört und wo Agamben beginnt. Auch ich kenne<br />
ihn nicht. Ich denke auch, dass ich immer noch nichts anderes tue, als<br />
die Entwicklungsfähigkeit des Gedankens eines anderen auszuprobieren,<br />
während ich doch schon hinübergegangen bin in ein Eigenes. Ich<br />
weiß nicht: Ist eres, bin ich es? Ist esAristoteles, ist es Benjamin, ist es<br />
Heidegger oder ist es Agamben? Es ist der Gedanke, der sich entfaltet.<br />
Mal durch jenen Autor, mal durch diesen, mal durch mich.<br />
Undder Ozean?<br />
Ich schwimme in ihm. In den Strömungen Benjamin, Heidegger, Platon,<br />
Aristoteles,Spinoza. Dasmacht mich glücklich.<br />
Sieschwimmen nicht nur in den Texten. Siesurfen auch auf ihnen.<br />
Ich bewege mich nicht über ihnen. Ich sehe mich mehr den Wirbeln folgen,<br />
die die Strömungen bilden. Dort entfalten sich die Entwicklungsfähigkeiten<br />
einer Idee.<br />
Sie haben viel geschrieben über das Sprechen, die Stimme. Sie sind aber doch<br />
Schriftsteller.<br />
Mich hat immer die Möglichkeit fasziniert, im Geschriebenen das Sprechen<br />
zu bewahren. Ich möchte in der Schrift den Analphabetismus bewahren.<br />
Der peruanische Dichter César Vallejo schrieb in einer seiner Hymnen<br />
auf die freiwilligen Kämpfer für die spanische Republik: „Por el analfabeta a<br />
quien escribo“. Für die Analphabeten zu schreiben, das gehört für mich zu<br />
den Aufgaben des Autors.<br />
Siekonzentrieren sich sehr auf die europäische Tradition.<br />
Wasmeinen Sie damit? Washeißt Europa? Werweiß, was Europa ist? Ich<br />
kenne nur jene Dame,die vonZeus in Gestalt eines Stiers vonPhönizien nach<br />
Kreta entführtwurde.<br />
Siehaben sonst keine Vorstellung vonEuropa?<br />
Ich weiß, was alles als Europa durchgeht. Zum Beispiel dieses politische<br />
Europa, das ja gerade kein politisches Europa ist. Das sogenannte „christliche<br />
Europa“ zum Beispiel ist ein Begriff, den Theologen schufen, nachdem<br />
die Länder, indenen das Christentum entstanden war, islamisch geworden<br />
waren.<br />
Undheute?<br />
Machen wir genau dasselbe. Wir greifen zu einem nicht-politischen<br />
Konzept von Europa. Wir reden von der europäischen Tradition des<br />
Rechtsstaats, der Demokratie, von der Wertegemeinschaft usw. Genau<br />
das sollte man nicht machen. Das einzig interessante Konzept von Europa<br />
wäre ein politisches. Das aber gibt es nicht. Überhaupt nicht. Entweder<br />
man redet, ausgehend voneinem säkularisierten christlichen Europa,<br />
von den angeblich Europa prägenden Werten oder aber man behauptet,<br />
das Europa, in dem wir leben, sei ein politisches Europa. Das<br />
existiert aber noch nicht einmal embryonal. Juristisch betrachtet ist Europa<br />
ein Pakt von Nationalstaaten. Eine europäische Verfassung gibt es<br />
nicht. Wo sie einer Abstimmung seitens der Bevölkerungen unterzogen<br />
wurde, wurde sie abgelehnt. Darum wurde auch in Deutschland nicht<br />
über sie abgestimmt.<br />
Wasmüsste getan werden, um zu einem wirklichen politischen Projekt Europa<br />
zu kommen?<br />
Dererste Schritt wäredie Auflösung des derzeitigen Europa.<br />
Manmüsste Europa zerstören, um Europa zu schaffen?<br />
Es gibt kein Europa.Waswir haben, sind auf falschen Papieren beruhende<br />
Verträge zwischen Nationalstaaten.<br />
Siehaben viele Freunde, die diese Überzeugung teilen?<br />
Freunde hat man immer nur wenige.<br />
Deutscherscheinen die Bücher Giorgio Agambens voralleminden Verlagen S. Fischer,<br />
Matthes &Seitz, Merve und Suhrkamp. Im ItalienischenKulturinstitut in der Hildebrandtstraße ist<br />
noch bis zum 30. August eine Ausstellung über das Werk Giorgio Agambens zu sehen.<br />
RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />
Ein postumes Geschenk<br />
der DDR an die BRD<br />
29. Juni 1956<br />
Autobahn: US-Präsident Eisenhower unterzeichnet<br />
das Gesetz zum Aufbau der Interstate<br />
Highways, eines landesweiten Autobahnnetzes<br />
nach deutschem Vorbild. 2016<br />
hatte es eine Länge von77556 Kilometern.<br />
29. Juni 1995<br />
Geschenk der DDR: Im Deutschen Bundestag<br />
wird mit Zweidrittelmehrheit ein neues Abtreibungsrecht<br />
verabschiedet, das einen<br />
Schwangerschaftsabbruch innerhalb der<br />
Präsident Eisenhower im April<br />
1956 in NewYork. IMAGO/ZUMA/KEYSTONE<br />
ersten drei Monate zulässt, falls sich die<br />
Schwangerevorher beraten lässt.<br />
29. Juni 2006<br />
Verfassungswirklichkeit: Der US Supreme<br />
Courtentscheidet im juristischen Streit über<br />
die Gerichtszuständigkeit für Insassen im<br />
Gefangenenlager der Guantanamo Bay NavalBase,dass<br />
die Regierung Bush Rechtsverstöße<br />
begangen habe und verlangt das Anwenden<br />
der Genfer Konventionen.<br />
Und am 29. Juni 1969 in der<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Liebesbriefe an die Republik: <strong>Berliner</strong> Liebesbriefe,<br />
geschrieben im 20. Jahr unserer<br />
Republik. Als wir vor sechs Wochen mit<br />
dieser „BZ“-Aktion begannen, haben wir<br />
nicht erwartet, dass Sie, liebe Leser, unserer<br />
Aufforderung so zahlreich folgen wür-<br />
Guantanamo, das US-Gefangenenlager<br />
auf Kuba. IMAGO/ZUMA PRESS<br />
den. Liebesbriefe besonderer Art sind es,<br />
die Sie uns schrieben. Briefe, die in schöner<br />
Weise die Gemeinsamkeit unseres Anliegens<br />
zeigen. Die <strong>Berliner</strong> lieben ihre<br />
Stadt, die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen<br />
Republik. In den letzten<br />
zwanzig Jahren haben sie kräftig mitgeholfen,<br />
daß „Spree-Athen wie ein Phönix<br />
aus der Asche stieg“, wie Hermann Wild<br />
aus Mitte schrieb. Ihr Dank gilt deshalb<br />
auch besonders jenen, die sich unermüdlich<br />
für das Werden und Wachsen unseres<br />
Staates und unserer Stadt eingesetzt haben.<br />
Und sie fühlen sich für das vielfältige<br />
Leben in dieser Stadt immer stärker verantwortlich,<br />
einer Stadt, in der sich täglich<br />
ausländische Besucher von der<br />
Schöpferkraft eines freien Volkes überzeugen,<br />
die kürzlich auch Gastgeber für Vertreter<br />
von mehr als 100 Ländern beim<br />
Welttreffen für den Frieden war. Bis zum<br />
20. Jahrestag der DDR wollen wir Ihre Liebesbriefe<br />
veröffentlichen. Die in ihnen<br />
enthaltenen Erkenntnisse und Erfahrungen<br />
sprechen Bände, heute schon.
10 29./30. JUNI 2019<br />
Die Rückkehr des Wimmerls<br />
Siegeszug der Glamourprothese<br />
Jüngst drängelten sich mal wieder die Massen in der U-Bahn, und<br />
immer wieder pikste oder drückte es in Hüfthöhe. Bei näherem Hinsehen<br />
war der Übeltäter enttarnt, es war eine Bauchtasche! Oh, nein,<br />
da war es wieder, dieses furchtbare Relikt aus den 80er-Jahren. Es<br />
war doch längst im hintersten Teil des Schranks vergraben,<br />
dieses neonfarbene oder wild gemusterte<br />
Ding aus Segelstoff oder sonst was, das einst<br />
ähnlich wie Schulterpolster eine Generation<br />
außer Rand und Band brachte.<br />
Danach waren Gürteltaschen, die<br />
manche auch liebevoll Banane oder Wimmerl nannten,<br />
eigentlich nur noch unbeliebte Accessoires für<br />
Touristen mit Trekkingsandalen. Aber nein, seit<br />
neuestem heißen sie „Hip Bags“ oder „Fanny<br />
Packs“. Es gibt sie mit Fransen, Pailletten oder<br />
in weichem Leder. Schön aufgehübscht –aber<br />
eben weiterhin Bauchtaschen. Siesitzen wieder<br />
dort, wo man wenn überhaupt nur Gürtel<br />
sehen möchte. Anne-Kattrin Palmer<br />
TatortTanga<br />
Keine Frage: Die Lingerieindustrie<br />
bietet reizvolle Stücke und interessante<br />
Details. Tangas mit Strassapplikationen<br />
zum Beispiel oder<br />
Strings mit edlen Rüschen und<br />
Spitze. Greifen Sie zu, bis die Kreditkarte<br />
glüht, verzaubern Sie damit Ihren<br />
Liebsten daheim, nur, umGottes<br />
Willen, lassen Sie die Unterwäsche<br />
dort, wo sie schon dem Namen nach<br />
hingehört: unter der Kleidung. Leider<br />
grassiert gerade an heißen Sommertagen<br />
die schon in den 90ern weit verbreitete<br />
und zum Trend hochstilisierte Unsitte,<br />
den String-Tanga über dem Bund der Jeans<br />
oder des Rockes hervorblitzen zu lassen. Eine<br />
an Liederlichkeit und falsch verstandener Erotik<br />
kaum zu unterbietende<br />
Modesünde, die<br />
in ihrer Prolligkeit nur<br />
knapp über dem Arschgeweih<br />
angesiedelt ist. Niemand<br />
will einen von manchen Trägerinnen<br />
bis zum Rippenbogen hochgezogenen<br />
Schlüpper sehen –essei denn, es<br />
handelt sich um hochwertige Feinripp-Ware.<br />
Dann wollen wir mal nicht so sein. Anne Vorbringer<br />
6<br />
Sommersünden<br />
Am Montag beginnt die <strong>Berliner</strong> Fashion Week.<br />
Wieist es eigentlich um den Stil der Stadt bestellt?<br />
Ganz gut, finden wir,wenn da nicht ein<br />
paar Fauxpas wären …<br />
Die Zeiten, in denen Understatement die Maxime der Modewelt<br />
war,sind längst vorbei. DieLage ist kritisch, das Klima-Armageddon<br />
zieht mit Rekordhitzeund Waldbränden heran. Höchste Zeit<br />
also aufzurüsten, etwa mit übergroßen Sonnenbrillen, die bewehrtsind<br />
mit goldenen Designerlogos.InZeiten existenzieller<br />
Bedrohung reagiert der Mensch mit Verweisen auf<br />
seinen materiellen Status. Deswegen prangen<br />
die Designerlogos jetzt nicht nur auf Sonnenbrillen,<br />
sondern auch auf T-Shirts,<br />
Taschen und sogar Unterwäsche.Bei<br />
den nicht modeaffinen Massen war die Riesen-Sonnenbrille<br />
als Glamourprothese ohnehin nie weg: Ein Griff zum<br />
Jackie-O-Gestell, und die Sachbearbeiterin fühlt sich<br />
wie eine Modeikone. Anders gesagt: Liebe Freunde<br />
der Schönheit im aufstrebenden Mittelstand, vermeintlich<br />
glamouröse Sonnenbrillen mit dickem<br />
Logo sind ein Milieumerkmal, das ebenso eindeutig<br />
funktioniert wie französisch manikürte<br />
Acrylfingernägel. Es drückt aus: Grundsätzlich<br />
an Luxus interessiert, Klasse aber leider<br />
nicht vorhanden. Gabriela Keller<br />
malignen Melanomen.<br />
Heute trägt jedes Kind Lichtschutzfaktor<br />
50 (hoffentlich).<br />
Bei aller Liebe zu meiner Großmutter<br />
und den 80ern: Sonnenbrand<br />
darf heute höchstens noch Männern<br />
vom Bau passieren oder Open-Air-Fans<br />
nach drei Tagen Festival. Und Nussöl gehört in<br />
den Salat –nicht auf die Haut. Anne Lena Mösken<br />
Tiefbraun, fast schwarz<br />
Denke ich an meine Großmutter, sehe<br />
ich sie vor mir, wie sie auf einem Badetuch<br />
am Ostseestrand liegt, den ganzen<br />
Tag in der Sonne, der Sonnenschirm<br />
war dafür da, der Kühlbox Schatten zu<br />
spenden, nicht ihr. Sie schmierte sich<br />
mit Tiroler Nussöl ein. Sonnenschutzfaktor<br />
null. Es waren die 80er-Jahre, wer<br />
braun war, zeigte, dass er es sich leisten<br />
konnte, Urlaub zu machen. Am Ende eines<br />
Strandtages war die Haut meiner Großmutter<br />
knallrot und pellte sich, am Ende des Sommers<br />
wurde daraus ein Tiefbraun, zwischen<br />
den Schulterblättern war sie fast schwarz. Niemand<br />
sprach damals vomOzonloch, vonirreparablen<br />
Hautschäden und<br />
Fort mit Füßlingen!<br />
So sommertauglich wie ein Schweinebraten<br />
Wenn Modetrends dem Sanitätshaus entspringen, ist<br />
Vorsicht geboten. Denn Ästhetik spielt dort gemeinhin<br />
keine Rolle, und das modische Statement etwa der vor<br />
zehn Jahren mal kurz hippen MBT-Funktionssneaker<br />
lautete: Ich will meinen Po und meine Waden straffen.<br />
Dasist nicht gerade Werbung in eigener Sache.Ähnlich<br />
verhält es sich mit Füßlingen – als Einlagen für<br />
Schweißfußgeplagte erfunden, inzwischen als „Footies“<br />
oder „No Show Socks“ zur Landplage geworden.<br />
Fans schwärmen vomWohlfühleffekt, nehmen aber in<br />
Kauf, dass ihre Füße von den Gesundstrumpfstumpen<br />
zu Würsten degradiert werden. Wasumso absurder erscheint,<br />
da ja die Information „Ich habe Käsfüße“ mitgeliefertwird.<br />
Schluss also mit dem Unsinn. Wersich in<br />
seinen Schuhen nicht wohlfühlt, hat im Zweifelsfall nur<br />
ein Problem: die falschen Schuhe. Christian Seidl<br />
Der Moment ist nicht leicht, in dem Kinder von einer<br />
niedlichen Abspielfläche des elterlichen Geschmacks<br />
endgültig zu Filtern des modischen Zeitgeistes<br />
werden, der sie so zuverlässig findet wie ein<br />
Hund Grillreste im Park. Bei uns war es in diesem<br />
Jahr so weit, als der Versuch, Sommerschuhe zu kaufen,<br />
mit dem wortkargen Verweis auf Internetseiten<br />
endete. Dagab es die Schuhe, die es sein mussten,<br />
die Schuhe, die jetzt alle hatten: weiß, klobig, Sneakers.<br />
So sommertauglich wie ein Schweinebraten<br />
mit Knödeln. Wenn ich nach Hause komme, bahne<br />
ich mir jetzt den Weg durch einen –jenach Anzahl<br />
der Teenager-Freunde, die gerade da sind – Berg<br />
gräulich-schmuddeliger Turnschuhe. Das Weiß hat<br />
bei keinem lange gehalten. Und dieser Trend wird es<br />
auch nicht. PetraAhne<br />
IMAGO IMAGES (4), PA, DPA<br />
Leo<br />
Gutsch<br />
Mein Ruf ist gerade nicht der beste. In<br />
den <strong>Zeitung</strong>en steht, ich sei ein gewissenloser<br />
Ausbeuter, im Internet kursieren<br />
Hassbriefe gegen mich. Vermutlich ist es<br />
nicht besonders schlau, mich gerade jetzt zu<br />
outen. Ich tue es trotzdem, weil es das eine<br />
oder anderezuklären gibt. Denn: Ichbin ein<br />
Vermieter.<br />
Vorzwanzig Jahren wurden meine Frau<br />
und ich von einer befreundeten Familie<br />
gefragt, ob wir zusammen mit anderen Familien<br />
ein total runtergekommenes<br />
Mietshaus kaufen wollen. Ich war dagegen.<br />
Denn, ganz ehrlich, ich hatte einen<br />
Riesenschiss davor, einen hohen Kredit<br />
aufzunehmen, sämtliche Ersparnisse einzusetzen<br />
und für jegliches Risiko lebenslänglich<br />
haftbar zu sein. Meine Frau Catherine<br />
dagegen, im Kapitalismus großgeworden,<br />
kraulte mir beruhigend das Köpfchen<br />
und sagte: „Sei stark, mein kleiner,<br />
furchtsamer Ostler.Wir schaffendas!“<br />
So wurde ich Vermieter.<br />
Das heißt, zunächst einmal wurde ich<br />
Bauherr. Zwei Jahre dauerte die Sanierung.<br />
Ich lernte viel über Verträge, aufsteigende<br />
Nässe in Kellerräumen, Fassadendämmung<br />
und Kommunikation mit <strong>Berliner</strong> Behörden.<br />
Zwischendurch wären wir zweimal fast pleitegegangen,<br />
gab es eine Überschwemmung,<br />
einen Rattenbefall und eine Kreditkündigung.<br />
Und trotzdem ging es immer weiter,<br />
haben wir es wirklich geschafft.<br />
Später wurde es ruhiger,aber nicht unbedingt<br />
leichter, weil immer Geld fehlte. Das<br />
Wort„Gewinn“ kenne ich leider nur vomHörensagen,<br />
bis heute geht es vorallem darum,<br />
die Verluste klein zu halten. Warum ich das<br />
erzähle? Weil ich das Gefühl habe, dass in<br />
Berlin gerade ein Monster erschaffen wird,<br />
das es so gar nicht gibt. Dieses Monster ist<br />
derVermieter,ein abgefeimter Geselle,der in<br />
Saus und Braus lebt, weil er seine Mieter ausquetscht<br />
wie kubanische Zitronen. Ichdenke<br />
aber, der typische deutsche Kleinvermieter<br />
ist eher so ein Typwie ich, er kommt ganz gut<br />
Wie ich<br />
Vermieter wurde<br />
VonMaxim Leo<br />
klar, aber wenn mal gleichzeitig der Fahrstuhl<br />
kaputtgeht und der Heizungskessel<br />
platzt, dann wird esfinanziell eng. Sechzig<br />
Prozent der Wohnungen in Deutschland gehören<br />
Kleinvermietern. Klar werden da auch<br />
ein paar Fieslinge dabei sein, aber ich würde<br />
behaupten, die große Mehrheit besteht aus<br />
ganz ordentlichen Menschen.<br />
Als ich Vermieter wurde, war die Lage in<br />
Berlin eine komplett andere als heute: Viele<br />
Wohnungen standen leer,die Mietpreise warenimKeller,kaum<br />
einer hatte Lust, die maroden<br />
Häuser zu sanieren. Ich sollte erwähnen,<br />
dass es der <strong>Berliner</strong> Senat war, der uns<br />
damals das Haus verkaufte. Tausende landeseigene<br />
Wohnungen wurden zu der Zeit<br />
verramscht. „Wir brauchen die Bruchbuden<br />
nicht mehr,sollen sich doch private Vermieter<br />
darum kümmern!“, rief der von der SPD<br />
geführte Senat. Heute ruft ein anderer von<br />
der SPD geführte Senat: „Wir brauchen mehr<br />
preiswerten Wohnraum! Und schuld an allem<br />
sind die privaten Vermieter!“<br />
Weil die Politik so kläglich versagt hat, ließ<br />
sie sich einen schönen Begriff einfallen. Mietendeckel.<br />
Klingt toll, oder? Dabei ist es der<br />
reinste Populismus, sagt sogar der Chef des<br />
<strong>Berliner</strong> Mietervereins. Gemacht wird es<br />
trotzdem, weil man ja irgendetwas machen<br />
muss. Esnervt mich, wenn komplexe Probleme<br />
so manipulativ vereinfacht werden.<br />
Das ist ja nicht nur beim Wohnen so, auch<br />
beim Klimawandel, beim Verkehr, der Ernährung,<br />
den Geschlechterverhältnissen.<br />
DerPopulismus vonlinks und rechts interessiertsich<br />
nicht für die Wahrheit, er sucht nur<br />
Sündenböcke.Weiße Männer,Moslems,Autofahrer,<br />
Juden, Langstreckenflieger, Flüchtlinge,<br />
Fleischesser, Ostdeutsche – sie alle<br />
sind an irgendetwas schuld.<br />
Leider bin ich in vielfacher Hinsicht betroffen.<br />
Als weißer, ostdeutscher, autofahrender,<br />
fliegender, fleischessender, vermietender<br />
Mann bin ich so eine Art Teufelsgestalt<br />
des 21. Jahrhunderts geworden. Und<br />
werweiß, was noch alles dazukommt.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 B1<br />
·························································································································································································································································································<br />
Service<br />
Eine Individualreise zu planen,<br />
ist ein Abenteuer für sich<br />
Reise, Seite B2<br />
Herr der Königinnen:<br />
Imker ist ein Lehrberuf<br />
Karriere, Seite B5<br />
Einstieg ohne Verzicht:<br />
Der Nissan Qashqai im Test<br />
Mobile Welten, Seite B10<br />
An diesem warmen Sommer-Nachmittag<br />
steigen<br />
drei schicke Blondinen in<br />
die Kabine der Gaislachkoglbahn<br />
und fahren hinab zur Talstation<br />
Sölden. Sie sehen stylisch<br />
aus, tragen feine Blusen, lässige<br />
Überzieher und –sie zittern. „Habt<br />
ihr geahnt, was da für eine Kälte<br />
herrscht?“, fragt eine der drei. Die<br />
beiden bayerischen Rentner mit<br />
Wanderstöcken und Steppjacken<br />
starren ihre Gegenüber in der Gondel<br />
mit kaum verhohlenem Begehren<br />
an und machen sich lustig:<br />
„Wolltet ihr da oben aussehen wie<br />
Bond-Girls im 007-Museum, oder<br />
was?“ – Ach, Bond stand erst gar<br />
nicht auf ihrem Plan, hören wir. Nur<br />
eine Einladung in das Ice QRestaurant<br />
nebenan. Doch James Bond hat<br />
die jungen Damen dann neugierig<br />
gemacht.<br />
Damit wären zwei Parameter der<br />
Attraktion auf 3040 Meter Höhe im<br />
österreichischen Ötztal schon mal<br />
benannt. Die will auf keinen Fall ein<br />
Museum sein, sonderneine cineastische<br />
Installation über James Bond.<br />
Und esist kalt dort, fünf Grad. Im<br />
Hochsommer kann das ein nützlicher<br />
Hinweis sein für Besucher mit<br />
nackten Beinen oder Schultern. Das<br />
Aufsichtspersonal trägt jedenfalls<br />
dicke Daunenjacken.<br />
Besondere Kräfte<br />
Auch ich gerate durch Zufall im Urlaub<br />
hierher und bringe eine ambitionierte<br />
Skepsis mit. Die Filme<br />
habe ich wohl nie vollständig gesehen,<br />
so anstrengend finde ich surreale<br />
Action-Szenen. Außerdem hege<br />
ich Zweifel, dass ausgerechnet der<br />
ohnehin schon überfüllte Ski-und-<br />
Party-Hotspot Sölden einen weiteren<br />
Besucherschub braucht. Aber<br />
danach geht es nicht, hier wirken<br />
andere Kräfte.<br />
Erstaunlicherweise kann einen<br />
dieser Hightech-Tempel doch pakken<br />
und nach dem Rundgang in<br />
Hochstimmung entlassen. Denn er<br />
zeigt, wieviel Live-Charakter in einem<br />
Bond-Film steckt, wie echt die<br />
ursprünglichen Schauplätze sind.<br />
Was für Leidenschaft und Energie<br />
es braucht, in dieser Höhe im Winter<br />
zudrehen, und dann noch ein<br />
solches Gebäude mit 1300 Quadratmetern<br />
inden Berg zu pflanzen –<br />
das alles verdient hohen Respekt.<br />
Die Reste des Original-Flugzeugs,das in „Spectre“ mit James Bond in eine Scheune krachte –sorgfältig aufgehängt in der 007-Installation auf dem Gaiskogel in Sölden. PR (2)<br />
Darumentstanddiese 007-Berg-<br />
Installation überhaupt, weil der<br />
Gaislachkogl 2015 als Schauplatz<br />
für den jüngsten James-Bond-Film<br />
„Spectre“ mit Daniel Craig, Christoph<br />
Waltz und Madeleine Swann<br />
diente. Das gläserne Gipfelrestaurant<br />
Ice Q im Eiswürfel-Design<br />
nutzte die Regie als Klinik für ein<br />
erstes frostiges Treffen zwischen<br />
Bond und Bondgirl. Daslange Gletschertal<br />
unterhalb des Bergs bildete<br />
das Panorama für den „Gunfight“,<br />
die Verfolgungsjagd mit<br />
Flugzeug, Geländewagen, Tunnel –<br />
es wurde tatsächlich gerast und geschossen.<br />
Wobei sich die Schau-<br />
James Bond fürewig<br />
im Permafrost<br />
Sölden im Ötztal war Schauplatz für den 007-Film „Spectre“.<br />
Danach entstand auf 3040 Meter Höhe eine cineastische Dauerausstellung<br />
Von Birgit Walter<br />
Das neue James-Bond-Museum wurde direkt inden Berg Gaislochkogel gebaut.<br />
spieler auf Coolness und Waffengebrauch<br />
konzentrieren konnten –<br />
das Lenken übernahm derweil ein<br />
Fahrer mit Sitz auf dem Jeep-Dach.<br />
Für die wenigen Film-Minuten übrigens<br />
wurde sechs Monate geprobt<br />
und 15Tage gedreht. Dazu wohnten<br />
inder Hochsaison 500 Filmleute<br />
in Sölden.<br />
Nun aber ins Museum, das keins<br />
sein will, und sich direkt neben dem<br />
Restaurant im Berg versteckt. Der<br />
Crash am Ende der Verfolgungsszene<br />
bildet hier den Höhepunkt des<br />
Rundgangs durch zehn Räume. Die<br />
Reste des ruinierten Original-Flugzeugs,<br />
die nach der Kollision mit<br />
einer Scheune übrig blieben, füllen<br />
den ganzen Saal. Die beim Aufprall<br />
splitternden Holzscheite hängen<br />
jetzt kunstvoll arrangiert von der<br />
Decke herab –als würde der Film<br />
für eine Sekunde angehalten, um<br />
Filmgeschichte für immer einzufrieren.<br />
DieAusstatter sind selig, nie<br />
zuvor wurde ein Bond-Set weiter<br />
verwendet.<br />
Das gesamte Arrangement zielt<br />
natürlich auf Überwältigung. Man<br />
kommt den Helden inmitten übergroßer,<br />
sich spiegelnder oder trichterförmig<br />
aufeinander zulaufender<br />
Filmsequenzen sehr nah, taucht in<br />
wenige der 24 Heldengeschichten<br />
kurz ein und sieht auch die Verfolgungs-Sequenzen<br />
aus „Spectre“. An<br />
Monitoren kann man den raffinierten<br />
Funktionen der hier ausgestellten<br />
und natürlichhoch versicherten<br />
Autos, Stöcke, Brillen, Harpunen<br />
und Uhren nachspüren. Erklärt<br />
wird außerdem, wie die Szenen in<br />
Schichten gefilmt und übereinander<br />
gelegt werden.<br />
Denkmal für die Bond-Filmkunst<br />
Dazwischen gibt die 007-Inszenierung<br />
öfter Gelegenheit zur Besinnung,<br />
indem man etwa von der offenen<br />
Terrasse den Blick schweifen<br />
lässt auf die Bergwelt, erhaben und<br />
ewig, eine Schönheit, die eigentlich<br />
stumm macht. Dann wartet das<br />
nächste Abenteuer.<br />
Natürlich war dieser Ausflug in<br />
die Bond-Welt für die Macher vorOrt<br />
teurer als geplant, Zahlen gibt es<br />
nicht, offiziell heißt es: zehn bis<br />
zwanzig Millionen Euro Baukosten.<br />
DasVersenken des Gebäudes im Permafrost<br />
soll sich durchaus heikel gestaltet<br />
haben. Bezahlt haben die,die<br />
daran verdienenund auch sonst Millionen<br />
bewegen –anGeld und an<br />
Fahrgästen: Die Bergbahnen Sölden<br />
mit Aussichtsplattformen auf drei<br />
Dreitausender-Gipfeln. Die Bergbahnen<br />
gelten als äußerst vermögend.<br />
Ihre Verschwiegenheit freilich<br />
geht so weit, dass sie ein Jahr nach<br />
Eröffnung des Museums nicht mal<br />
Besucherzahlen nennen.<br />
Die Bond-Familie zeigt sich von<br />
diesem Denkmal für ihre Filmkunst<br />
natürlich begeistert. Was für eine<br />
Werbung mit Aussicht, wie viele<br />
neue Kinogänger.<br />
Infos:007elements.soelden.com/de<br />
Reisetipp<br />
6NÄCHTE BLEIBEN,NUR 5BEZAHLEN!<br />
AHORN<br />
WALDHOTEL<br />
AufAnfrage und nach Verfügbarkeit.<br />
ab p. P.<br />
EUR 49 im DZ<br />
Übernachtung/Halbpension<br />
6=5bis 17.08.2019<br />
Stichwort:<br />
Sommer<br />
ALTENBERG<br />
So viel inklusive<br />
·Außen-Pool (12x6m)mit Liegewiese ·Innen-Pool<br />
(15x7m)mit Aquafitness ·großesFreizeit- und<br />
Aktivprogramm, z. B. geführte (GPS-)Wanderungen,Golfschnupperstunde<br />
u. v. m. ·tägliches<br />
Abendentertainment,z.B.Tanzabend<br />
YOKI AHORNKinderwelt<br />
·Kino·Kinderküche ·Kinderdisco ·Thementage<br />
·Wii-Lounge ·Kinderspielwelt innen&außen·Kreativzeit<br />
TIPP: Sommerfest mitPokalsiegernvom 27.07.-29.07.!<br />
Weiterempfehlungsrate=90%<br />
HolidayCheck 24.06.2019<br />
Waldhotel Stephanshöhe HotelbetriebsGmbH&Co.KG·Hauptstr. 83 ·01773 AltenbergOTSchellerhau<br />
Tel. 035052 60500 ·www.ahorn-hotels.de/altenberg<br />
<br />
Leistungen:<br />
zauberhafter harz &selketal<br />
hotel alexisbad<br />
• Fahrt imNichtraucherfernreisebus<br />
mit WC und Getränkeselfservice<br />
• 7 Hotelübern. in Zimmern m. Dusche u. WC<br />
• Galabuffet und Harzer Spezialitätenbuffet<br />
(im Rahmen der HP)<br />
• „All inclusive-Angebot“ (ab Anreise 03.11.2019)<br />
• Harzer Folkloreabend<br />
• Filmvotrag „Der Harz“ • Bingospiel<br />
• Kostenlose Nutzung des Hallenbades<br />
• Morgengymnastik<br />
• WLAN NEU! u. v. m.<br />
Geburtstagsreise:<br />
• Geburtstagsbuffet m. „All inclusive-Getränken“<br />
von 20bis 22 Uhr • Bunter musikal. Nachmittag<br />
m. Kaffee u. Kuchen • Zwei Ausflüge u. v. m.<br />
Zustiege: •Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf<br />
8-Tage-<br />
Seniorenreise<br />
Das MORADA Hotel Alexisbad empfängt Sie in einer lichtdurchfluteten<br />
Eingangshalle. Hotelbar,Restaurant, Saal und<br />
Kaffeeterrasse vermitteln gemütliches und elegantes Flair.<br />
p. P. im Doppelzimmer ab €335,–<br />
Termine 2019/2020:<br />
14.07.–21.07. €379,–<br />
11.08.–18.08. €389,–<br />
08.09.–15.09. €389,–<br />
06.10.–13.10. €379,–<br />
03.11.–10.11. €365,–<br />
01.12.–08.12. €335,–<br />
29.12.–05.01. €645,–<br />
(Silvesterreise)<br />
12.01.–19.01. €345,–<br />
01.12.–06.12. €285,–<br />
(6 Tg., Geburtstagsreise,<br />
Zuschl. für DZ-Alleinben.: €60,–)<br />
Kein Einzelzimmerzuschlag! Zuschlag für<br />
DZ-Alleinben.: ab €85,–; Keine Parkgebühren!<br />
Preisnachlass bei Selbstanreise: €50,– pro Person!<br />
(außer Geburtstagsreise); Kurtaxe wird vor Ort erhoben.<br />
Kostenloses Kundenservicetelefon: 0800-123 19 19 (täglich 8–20 uhr, auch sa/so)<br />
Buchung unD Beratung Bei:<br />
DER Reisecenter TUI: Annenstr. 50, Tel.: 030-68 83 23 95 •<strong>Berliner</strong> Allee 47, Tel.: 030-9 26 82 92/92 37 41 74<br />
DER Dt. Reisebüro: Bahnhofstr. 18, Tel.: 030-6 57 12 24 RB Steffen Kühn: Bahnhofstr. 45,<br />
Tel.: 030-65 07 08 77 Alltours Reisecenter: Greifswalder Str. 220, Tel.: 030-4 29 28 72<br />
DER Deutsches Reisebüro: Koppenstr. 77, Tel.: 030-29 33 990<br />
www.seniorenreisen.de<br />
• Ostbahnhof/Ecke Koppenstraße<br />
Veranstalter: SKan-tOurS touristik international gmbh,<br />
gehrenkamp 1, 38550 isenbüttel<br />
Rügen<br />
Usedom<br />
Bansin, ruh., zentr. FeWo m. Balk.,<br />
100 mz.Strand, 2P., 0176-23 80 32 67<br />
Komf.-Hotel a. Rügen<br />
INSEL RÜGEN<br />
Komfort-DZ &Ap. f. 2–5P.inbester<br />
Rügener Ausflugsl. a. zentr. Radweg, nh. Strand,<br />
Therme, Nationalpk., Arkona &Sassnitz<br />
TOP Sommerangebot a. Rügen<br />
3ÜN/DZ mit HP 188,– €p.P./<br />
tägl. Verl./ÜN 58,– €<br />
inkl.: Halbpension, a. Wunsch tägl. leckeren<br />
Fisch, Schiffsfahrt/Kreidefelsen bzw. Sie sind<br />
Gast in einer Räucherei mit Räucherfischgenuss,<br />
Parkpl., WLAN, Fahrradgarage,<br />
Sauna &Luxus-Profi-Massageliegen.<br />
Tel. 038302 /5297 /<br />
www.aparthotel-leuchtfeuer.de<br />
Aparthotel-Leuchtfeuer, Niekammer GbR, Heidbergstr. 18A, 18551 Glowe/Bobbin<br />
Hotel Waldidyll in Zinnowitz -Angebote :<br />
bis 08.07.19 u.02.09.-21.09.19 :5 Ü/HP 270€/P o. 7Ü/HP 350€/P. ,<br />
ab 22.09. -05.10.19 :5Ü/HP 245€/P o.7 Ü/HP 325€/P.,<br />
ab 06.10. -03.11.19 :5Ü/HP 220€/P o. 7Ü/HP 290€/P.,<br />
.... wählen Sie Bungalow, Fewo o. Doppelzimmer !<br />
=== > Juli /August noch freie Plätze !<br />
Hotel Waldidyll GmbH,GF M.Lafin,Kneippstr. 16,17454 Zinnowitz<br />
Tel: 038377-4550 Fax:-038377-455135 www.hotelwaldidyll.de
B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Reise<br />
NACHRICHTEN<br />
Hunde reisen mit, Katzen<br />
bleiben lieber daheim<br />
Tierhalter sollten sich rechtzeitig<br />
vor einer Reise überlegen, wo ihr<br />
Haustier bleiben soll. Während<br />
Hunde oft mit auf die Reise gehen<br />
können, sollte man Katzen, Vögel<br />
und kleine Heimtiere besser<br />
daheim lassen, rät der Deutsche<br />
Tierschutzbund. Solche Tiere werden<br />
besser in ihrer gewohnten<br />
Umgebung versorgt. Idealerweise<br />
besteht dabei bereits ein Vertrauensverhältnis<br />
zwischen Tier und<br />
Betreuer. (dpa)<br />
Wasvor der Urlaubsfahrt<br />
am Auto zu prüfen ist<br />
Wermit dem Auto in den Urlaub<br />
fährt, sollte vorabdie Füllstände<br />
vonÖl, Kühlflüssigkeit und Scheibenwischwasser<br />
überprüfen. Auch<br />
eine Dose passendes Motoröl als<br />
Reserve dabei zu haben sei sinnvoll,<br />
erläutertder Tüv-Verband. Beiden<br />
Reifen ist es wichtig, den Luftdruck<br />
entsprechend der Insassenzahl und<br />
der eventuellhöheren Ladung<br />
anzupassen. (dpa)<br />
Winnie-Puuh-Zeichnungen<br />
auf Fanø zu sehen<br />
Einkleinesdänisches Kunstmuseum<br />
zeigt Dutzende Original-<br />
Zeichnungen des tollpatschigen<br />
Bären Winnie Puuh. 70 Werkedes<br />
englischen Künstlers Ernest Shepardsind<br />
vom29. Juni bis 1. September<br />
im Kunstmuseum der Wattenmeerinsel<br />
Fanø in der Gemeinde<br />
Sønderho zu sehen. (dpa)<br />
VorErsatzflug dem<br />
Veranstalter Zeit geben<br />
Pauschalurlauber dürfen sich zwar<br />
auf eigene Faust einen Ersatzflug<br />
buchen, wenn sie auf dem<br />
ursprünglichen Flug nicht mitgenommen<br />
werden. Doch sie müssen<br />
dem Reiseveranstalter zuerst<br />
die Gelegenheit geben, selbst für<br />
Abhilfe zu sorgen. Andernfalls können<br />
sie sich ihre Kosten nicht vom<br />
Veranstalter erstatten lassen. Das<br />
zeigt ein Urteil des Amtsgerichts<br />
Uelzen (Az.: 16 C9031/18). (dpa)<br />
Traum aller Harry-Potter-Fans: Eine Fahrt imJacobite Steam Train in Schottland.Das Ticket sollte man sich bei Westcoast Railways rechtzeitig vorab sichern.<br />
VonPetra Kohne<br />
Richtige Reisen gönnt man<br />
sich als Familie ja eher selten.<br />
Deutsche Ostsee, Dänemark,<br />
mal Mallorca sind<br />
die Regel, wobei die Blicke (zumindest<br />
meine) doch auch immer wieder<br />
vom Programm der anspruchsvolleren<br />
Familienreiseanbieter angezogen<br />
werden. Einmal keine<br />
Selbstversorgung, auch die Jugendlichen<br />
auf Augenhöhe betreut oder<br />
auch –warum nicht?! –eine Rundreise,<br />
umdas Große, Ganze zu erfassen.<br />
Aber: Wer weiß, wer daneben<br />
einem sitzen wird! Und dann<br />
die Gruppendisziplin! Vom Preis<br />
ganz zu schweigen! Und der ist ja<br />
stets noch ohne Flug ...<br />
DerPlan istgut. Oder so<br />
Zimmer ja, Fähre nein<br />
Ein individuelle Rundreise für die Familie zu planen, ist schon ein Abenteuer für sich<br />
In diesem Jahr wollte ich tatsächlich<br />
einmal eine Reise machen und<br />
nicht nur irgendwo am Meer Aufenthalt<br />
nehmen. Und beschloss –<br />
aus oben genannten Gründen –raffinierterweise<br />
selbst zu planen.<br />
Schottland! Undzwar weder im Bus<br />
noch im Mietwagen (Linksverkehr!),<br />
sondern per Bahn. Das bieten<br />
die Profis ohnehin nicht an.<br />
Edinburgh wollen wir sehen. Und<br />
eine der Hebriden-Inseln im Atlantik.<br />
Eine kleine, ohne Autoverkehr<br />
am besten. Dann eine Runde mit<br />
dem Harry-Potter-Dampfzug, dem<br />
Jacobite Steam Train, danach vielleicht<br />
den kaledonischen Kanal bis<br />
zu Loch Ness,noch Inverness besuchen<br />
und zurück. Oder so. Motiviert<br />
begann ich zu planen.<br />
Flüge, Unterkünfte in Edinburgh,<br />
Fort William, Inverness, Zugfahrten.<br />
Über ScotRail kann man drei Monate<br />
im Voraus alles fest buchen, wobei<br />
man dazu natürlich wissen muss,<br />
wann genau man wo sein will. Was<br />
soll ich sagen: Die Planung der<br />
Schottlandreise war das ganzeFrühjahr<br />
hindurch mein Hobby. Ichwollte<br />
etwa von FortWilliam den Steam<br />
Train nach Mallaig nehmen, dortdie<br />
Fähre nach Eigg und eine Woche<br />
später genauso zurück, bevor es<br />
Richtung Loch Ness geht. Eigg sieht<br />
zauberhaft aus, aber es gibt wenige<br />
Unterkünfte, wenn man die Option<br />
einer Jurte für sich ausschließt. Da<br />
zur Wunschzeit ein Musikevent auf<br />
der Insel stattfindet, gibt es dort nur<br />
für drei Tage Unterkunft. Okay,dann<br />
bleiben wir die restlichen Tage auf<br />
der Nachbarinsel Rum. „Ja, Sie können<br />
das Familienzimmer gerne in<br />
dieser Zeit haben“, schrieb die dortige<br />
Vermieterin. „Aber haben Sie bedacht,<br />
dass an diesem Tagkeine Fähre<br />
ab Mallaig geht?“ Nein, das hatte<br />
ich nicht.<br />
Über Arisaig mit einem Ausflugsboot<br />
wäre eine Möglichkeit, das legt<br />
um 11 Uhr ab. Da schafft man es an<br />
einem Dienstag mit dem Frühzug ab<br />
Fort William gut nach Rum. Sonntags<br />
müsste es dann von dort nach<br />
Eigg gehen, das liegt direkt daneben,<br />
an dem Tagaber fährt das Ausflugsboot<br />
nicht, und die Fähre nur so,<br />
dass man erst zurück nach Mallaig<br />
und dann komplett neu starten<br />
muss. Egal: der Tagauf dem Meer<br />
wird amEnde das besondere Highlightgewesen<br />
sein!<br />
Als dies gebucht war, konnte ich<br />
endlich den Jacobite Steam Train reservieren,<br />
jetzt mit Rückfahrt nach<br />
Fort William. Tatsächlich gab es nur<br />
noch die Rückfahrt nach Fort William.<br />
Für die Hinfahrt waren zwar<br />
noch einzelne Plätze zuhaben, aber<br />
nicht nebeneinander, und selbst<br />
15-Jährige dürfen dort nicht alleine<br />
sitzen. Aber man kann auf dem Hinweg<br />
jaauch den normalen ScotRail-<br />
Zug benutzen, der Ausblick ist<br />
schließlich der gleiche.<br />
Reiserädchen greifen ineinander<br />
Ichbegann eine Liste zu führen, die<br />
alle Zeiten, Referenznummern und<br />
noch offenen Posten enthielt, und<br />
nach und nach kam überall ein<br />
Häkchen dran. Blieb die Rückfahrt<br />
nach Edinburgh. Falls Sieselbst mal<br />
eine Zugreise durch Schottland planen,<br />
möchte ich Ihnen raten, den<br />
Hinweis auf nur noch wenige preisreduzierte<br />
Plätze immer sehr ernst<br />
zu nehmen. Von einer Stunde zur<br />
nächsten war das Spar-Kontingent<br />
ausverkauft (natürlich habe ich von<br />
einem anderen Computer aus gecheckt),<br />
und die Tickets kosten jetzt<br />
mehr als das Dreifache. Egal, das<br />
Rechnen hatte ich beim Planen ohnehin<br />
aufgegeben. Wenn überhaupt<br />
ein Reiserädchen ins andere<br />
griff, war das Belohnung genug. Ich<br />
lasse mir übrigens für nächstes Jahr<br />
(Island? Marokko?) schon im Herbst<br />
mal die Familienreisekataloge kommen.<br />
Organisierte Reisen mögen<br />
ihren Preis haben. Aber in gewisser<br />
Weise beginnt der Urlaub da schon<br />
mit der Buchung.<br />
PR<br />
REISE &FREIHEIT<br />
Picknick im<br />
Flugzeug<br />
Klaus Kronsbein<br />
Reiseredakteur,<br />
Teamleiter Service<br />
Die Zeit der kostenlosen Snacks<br />
im Flugzeug ist leider vorbei.<br />
Wobei: Auf viele Snacks, auf verkochte<br />
Nudeln und auf die verbrannten<br />
Finger beim Öffnen der<br />
lavaheißen Silberfolie des „Menüs“<br />
konnte man bisher und kann man<br />
in Zukunft gern verzichten. Jetzt<br />
muss bezahlt werden –aber hohe<br />
Kosten kann man vermeiden.<br />
Passagiere, die statt Tomatensaft<br />
eher Lust auf ein Bier haben, sind am<br />
besten in den Billigfliegern aus<br />
Deutschland aufgehoben. Bei Tuifly<br />
und Eurowings kann die kleine Dose<br />
(0,33 l) für drei Euro erstanden werden.<br />
Der Liter Bier kostet hochgerechnet<br />
9,09 Euro. Doppelt so viel<br />
nimmt die britischen Airline easyJet.<br />
Und die Reisenden der irischen<br />
Fluggesellschaft RyanAir müssen<br />
immerhin noch 5,50 Euro berappen.<br />
Die günstigsten nicht-alkoholischen<br />
Erfrischungen gibt es für Passagiere<br />
von easyJet, TUIfly, Wizzair<br />
und SunExpress.Bei den vier Airlines<br />
bezahlt man 2,50 Euro für einen halben<br />
Liter Wasser. Air Baltic verlangt<br />
den gleichen Preis für 0,33 Liter.<br />
Haben Sie schon mal daran gedacht,<br />
sich selbst zu versorgen? Die<br />
gute Stulle von zuHause, Obst oder<br />
belegte Brötchen vom Bäcker (nicht<br />
unbedingt vom Flughafen-Backshop!)<br />
für unterwegs schmecken<br />
auch im Flieger –und dürfen natürlich<br />
mitgenommenwerden.Was viele<br />
nicht wissen: Leere Flaschen (Plastik)<br />
dürfen selbstverständlich mit<br />
ins Flugzeug genommen werden. Es<br />
kommen nur keine Flüssigkeiten<br />
über 100 Milliliter pro Gefäß durch<br />
die Sicherheitskontrolle. Eine leere<br />
(vielleicht zuvor ausgetrunkene) Mineralwasserflasche<br />
kann nach der<br />
Sicherheitskontrolle wieder mit Leitungswasser<br />
(zumindest inEuropa)<br />
unbedenklich aufgefüllt werden.<br />
Schade um die vielen, vielleicht sogar<br />
noch vollen Flaschen, die kurz<br />
vor der Kontrolle in den Müll wandern.<br />
Ein Picknick im Flugzeug ist<br />
nicht verboten!<br />
ReiselUsT<br />
Sonneund Meer<br />
Last-Minute Sommerferien<br />
Ihr Appartement oder Hotelzimmer<br />
direkt am Strand an der Seebrücke<br />
10 %Vorteils-Aktion!<br />
Sie erhalten 10 %Rabatt auf Ihre Logiskosten im<br />
Zeitraum 15.06.bis 12.07.2019 (gilt für Reservierungseingänge<br />
ab 15.06.,Kapazitäten begrenzt)<br />
Unser Tipp im August:<br />
14=11 gilt bei Anreise am 16.08.19<br />
7=6 gilt bei Anreise am 23.08.19<br />
mehr: www.kurhotel-heringsdorf.de<br />
Kurhotel zu Heringsdorf GmbH &Co. KG<br />
Delbrückstr.3,17424 Seebad Heringsdorf<br />
Telefon 038378-82222<br />
SOMMERFRISCHE<br />
Raus aus der Großstadthitze!<br />
5Nächte im Komfort-DZ<br />
ab 549 €* (23.08. –06.09.2019)<br />
ab 599 €* (07.07. –23.08.2019)*<br />
Preis p. P. im DZ Südseite inklusive: ·Frühstücksbuffet,<br />
Genießer-Halbpension ·1Aloe-Vera-Packung u.<br />
1Rückenmassage ·Nutzung des Spa- und Saunabereiches<br />
& des örtlichen Thermalbades · WLAN<br />
u.v.m. ·Verlängerung laut Preisliste möglich<br />
MST Hotel GmbH, Dünenstraße 11<br />
17454 Zinnowitz<br />
Tel: 038377-38000<br />
info@kleine-strandburg.de<br />
www.kleine-strandburg.de<br />
Sommer −Sonne −Dieksee<br />
Traumhafte Lage direkt am See.<br />
Kleines, familiär geführtes Hotel hat noch Zimmer frei.<br />
Juli −August −Spezial<br />
DZ ab 287,–€ pro Person für 7Übern. inkl.<br />
Frühstücksbuffet, Schwimmbad, Sauna, Parkplatz.<br />
Hotel Diekseequell •Inh. Ulf Lucas<br />
Diekseepromenade 21 ·23714 Bad Malente<br />
Tel. 04523/8808-0 ·www.diekseequell.de<br />
Hotel und Ferienwohnungen idyllisch<br />
gelegen an der Ostsee<br />
49 moderne FeWo und DZ mit Balkon<br />
•500 mzum Golfplatz und Strand<br />
•Pool- und Saunabereich<br />
•Massagen &Kosmetik<br />
•Frühstücksrestaurant<br />
Preise: FEWO ab 134,– €, DZ ab 144,– €<br />
Strandhafer Diedrichshagen GmbH<br />
Am Stolteraer Ring 1<br />
18119 Warnemünde<br />
Tel. 0381 375657-0<br />
info@hotel-strandhafer.de<br />
www.hotel-strandhafer.de<br />
Urlaubsglück an der Ostsee<br />
05.07.–25.08.2019<br />
ÜF/FR, Wellness u.v.m. ab 103,– € p.P./DZ<br />
ab 3Nächte buchbar<br />
7=6: Wir schenken Ihnen 1Nacht<br />
05.07.–25.08.2019<br />
7ÜNinkl. HP, Wellness u.v.m.<br />
ab 810,– € p.P./DZ<br />
IFA Insel Ferien<br />
Anlagen GmbH &Co.KG<br />
Waldstraße 1<br />
18181 Graal-Müritz<br />
Weitere<br />
Angebote<br />
unter:<br />
Telefon +49 (0)38206 73-0<br />
ifa-graal-mueritz-hotel.com<br />
Ostseeheilbad Graal-Müritz –Villa Edda<br />
Hotel –Ferienwohnungen –Apartments<br />
liebevoll sanierte Hotelvilla in Strand- &Kurparknähe bietet<br />
komfortable Zimmer mit Schlemmerfrühstücksbuffet,<br />
Angebot zum Ferienstart: 5Ü/F ab 235,– € p. P. im DZ<br />
KS Betr.- und Verw.-GmbH, GF K.-C. Sund, Fritz-Reuter-Str.7<br />
18181 Graal-Müritz, Tel. 03 82 06 -1530•www.villa-edda.de<br />
<br />
850m², 30°CPool+Saunen +Beauty<br />
Thai Bali SPA, perfekte Strandlage<br />
1x Ü./Gourmet Fr. ab 84 p.P./DZ<br />
LastMinute: Sommer,Strand+Meer<br />
Jahreszeitenàla Grand<br />
5xÜ./Gourmet Frühstück +Dinner<br />
28. 6.- 1. 9. ab 592 p.P./DZ<br />
1. 9.-20.10. ab 496 p.P./DZ<br />
20.10.-22.12. ab 396 p.P./DZ<br />
Romantiktage (3:2)<br />
3x Ü./Gourmet Fr., 1x Candle-Light-<br />
Dinner,10%Rabatt auf Beauty<br />
15.9.-20.10. ab 305 p.P./DZ<br />
20.10.-22.12. ab 240 p.P./DZ<br />
nicht31.10.-3.11.<br />
Neu: Buchinger Fastenkur So.- Fr.<br />
5x Ü. inkl. Kurab798 EZ / 680 p.P./DZ<br />
Ayurveda 3x Ü./Gourmet Fr.<br />
inklKur ab 450 EZ / 330 p.P./DZ<br />
inklusive3Kuranwendungen,<br />
Ärzteund Heilpraktikerin im Hotel!<br />
Hunde willkommen: 29€/Nacht<br />
Für Golfer -20%Greenfee!<br />
Golfbox +Schuhputz- &Shuttle-Service<br />
viele weitere ganzjährigeSonderarrangements<br />
nurdirekt buchbarunter:<br />
Hotel Arkona Dr.Hutter e.K.<br />
Strandpromenade 7•Binz/Rügen<br />
www.grandhotelbinz.de<br />
reservierung@grandhotelbinz.com<br />
Telefon: 038393 -150<br />
Koserow/Usedom<br />
Ferienbungalows bis max. 4Personen<br />
Tel.: 0177-3 1012 55 · 030-39 7979 73<br />
www.usedom-oase.de<br />
OSTSEEURLAUB<br />
in WARNEMÜNDE<br />
Fewo's/Häuser/Appartements mit Meerblick,<br />
kostenfreien Prospekt anfordern<br />
www.die-warnemuender.de<br />
Tel.: 0381/492 57 30<br />
Kinder haben<br />
Rechte.<br />
Überall.<br />
www.tdh.de/kinderrechte<br />
Erholung pur.<br />
Anzeigenannahme:<br />
( 030) 2327-50<br />
Unser nächstes Thema: Anzeigenberatung und Informationen: Telefon 030 2327-50<br />
Noch Zimmer frei Erscheinungstermin:Sbd./So., 06./07. Juli 2019
SEILBAHNEN THALE ERLEBNISWELT<br />
Rodelbahn Harzbob<br />
Tausend Meter geht es talwärts mit fliegenden<br />
Haaren und bis zu 40 Sachen oder sanft und<br />
gemütlich mit einer leichten Brise im Gesicht.<br />
Kabinenbahn Hexentanzplatz<br />
Mit der Glaskabinenbahn geht es durch die grantige<br />
Bodeschlucht –dem gewaltigsten Felsental<br />
nördlich der Alpen (Zitat Goethe).<br />
Sessellift Rosstrappe<br />
Hier kann man aufwärts schweben und die<br />
romantische Atmosphäre des Bodetals inklusive<br />
toller Panoramaaussicht genießen.<br />
Funpark<br />
Zehn Spielspaßstationen und ein kostenloses<br />
Tollhaus warten in einem spaßigen Kinderparadies<br />
auf Spaßwillige.<br />
1<br />
HEXENTANZPLATZ<br />
H C<br />
ROSSTRAPPE<br />
10<br />
H B<br />
9<br />
8<br />
2<br />
1 SOMMERRODELBAHN HARZBOB<br />
2 KABINENBAHN HEXENTANZPLATZ<br />
3 MINIGOLF-ANLAGE<br />
4 SPASSINSEL: Spritzige Sause, Boderitt, Bumper<br />
Boote, Nautic Jet 2.0, Trampolin, Hexenbesen<br />
5 HEXENKESSEL: Imbiss-Bistro mitFreiterrasse<br />
6 FUNPARK: Kinderspielplatz, Mini-Kletterwand,<br />
Sky-Dive,Euro-Bungee,MotorschaukelKomet,<br />
Karussell,Kinderbagger,Kinderkran,Wasserspiel,<br />
Butterfly, Luna Loop, NauticJet<br />
7 TOLLHAUS (kostenlos)<br />
8 SESSELLIFTROSSTRAPPE<br />
9 SAGENPAVILLON ROSSTRAPPE<br />
10 BIKEPARKBODETAL<br />
M<br />
Tierpark<br />
Bergtheater<br />
Hüttenmuseum<br />
Bodetal-Therme<br />
H A<br />
H B<br />
H C<br />
FerienhausdorfThale<br />
BerghotelRosstrappe<br />
BerghotelHexentanzplatz<br />
3<br />
4<br />
2<br />
6<br />
5<br />
7<br />
M<br />
8<br />
HEXENTANZPLATZ,BODETAL UND<br />
ROSSTRAPPE SCHNELL, KOMFORTABEL<br />
UNDBEQUEMMIT DEM<br />
HARZ-BERLIN-EXPRESS ENTDECKEN<br />
10<br />
Genießen Sieeinen preiswertenund völlig stressfreien Ausflug.<br />
Unserattraktives Kombi-Ticket bringt Siemit demHarz-Berlin-Express<br />
komfortabelans Ziel.Der Harz-Berlin-Express verkehrt am Wochenende<br />
von Berlin-Ostbahnhofüberdie Stadtbahn umsteigefreidirektbis nach Thale,<br />
wo Hexentanzplatz, Bodetalund Rosstrappe schonauf IhrenBesuchwarten.<br />
Im Kombi-Ticket sind bereits einige Attraktionender Seilbahnen ThaleErlebnisweltinklusive.<br />
H A<br />
Spassinsel<br />
Unten im Bodetal neben dem Funpark ist die<br />
neue Spassinsel mit fünf tollen Fahrgeschäften<br />
am und auf und über und neben dem Wasser<br />
für frische Große und spaßige Kleine.<br />
ANFAHRTPER AUTO<br />
Thale und den Harz erreichen Sie via A2 (bis<br />
Kreuz Magdeburg), A14 (bis Kreuz Bernburg)<br />
und A36 in ca. 2,5 Stunden.<br />
SUPER-KOMBI-TICKET<br />
HIN UND RÜCKFAHRT MIT DEM HARZBERLINEXPRESS<br />
PLUS JE EINE BERG- UND TALFAHRT MIT DER GLASKABI-<br />
NENBAHN UND DEM SESSELLIFT PLUS RODELSPASS MIT DEM<br />
HARZBOB PLUS SPASSPUNKTE FÜR FUNPARK/SPASSINSEL<br />
BEREITSAB<br />
00<br />
33,EURO<br />
WeitereInformationen unter http://www.seilbahnen-thale.de/superkombi,<br />
Tel. 0800/2235546 oder www.abellio-mitteldeutschland.de; Betreiber: AbellioRailMitteldeutschland GmbH,Halle(Saale)<br />
Tel. 03947 /2500oderinfo@seilbahnen-thale.de; Betreiber: Seilbahnen Thale GmbH,Thale
B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Reise<br />
Hamburgs zweiter Hafen<br />
Im Discovery Dock auf virtuelle Tuchfühlung mit kleinen Walen und großen Kränen gehen<br />
Sieht beeindruckend echt aus: die virtuelle Unterwasser-Welt im Discovery Dock in Hamburg. Mit speziellen Brillen wird die virtuelle Welt im Discovery Dock zum Leben erweckt. PR (2)<br />
Von Klaus Kronsbein<br />
Wahrscheinlich haben<br />
Siedie Planung für die<br />
Sommerferien bereits<br />
weitgehend abgeschlossen.<br />
Wenn Sie aber noch Zeit<br />
für einen Wochenendausflug haben,<br />
dann sollte Sie nach Hamburg<br />
fahren. Dort gibt es einen neuen<br />
Hafen!<br />
Nein, die aktuelle Sommerhitze<br />
hat uns keinen Streich gespielt. Es<br />
gibt wirklich einen neuen Hafen in<br />
der Hansestadt –und zwar einen virtuellen:<br />
das Discovery Dock. Und<br />
werein erlebnisreichesWochenende<br />
an der Elbe verbringen will, sollte sowohl<br />
mit einer Barkasse durch den<br />
echten Containerhafen schippern<br />
als auch selbst einen Kran führen<br />
und Container verladen.Das geht.<br />
Denn das Discovery Dock ist die<br />
weltweit einzige und erste Mixed-<br />
Reality-Erlebniswelt, die einen Hafen<br />
spielerisch und interaktiv erlebbar<br />
macht –mitten in der Hamburger<br />
Hafen-City gelegen. Touristen,<br />
technikbegeisterte Menschen und<br />
Hafenliebhaber können hier in einer<br />
50-minütigen Tour durch die<br />
knapp 300 Quadratmeter Fläche<br />
Wissenswertes über den Hamburger<br />
Hafen erfahren.<br />
Für Kinder ist das Discovery<br />
Dock ab etwazehn Jahren geeignet.<br />
Gründer und Betreiber ist die Du-<br />
Mont Media GmbH. Zu den Partnern<br />
gehören die Reederei Aida<br />
Cruises, der Hamburger Hafen, die<br />
Logistik Aktiengesellschaft (HHLA)<br />
und die Hamburg Port Authority<br />
(HPA).<br />
Aber was erlebt man nun dort? Es<br />
ist im wahrsten Sinne fantastisch,<br />
atemberaubend realistisch und faszinierend<br />
informativ. ImDiscovery<br />
Dock wird der Hamburger Hafen<br />
zum virtuellen Abenteuerspielplatz.<br />
Die Erlebniswelt gegenüber<br />
der Elbphilharmonie lädt auf spektakuläre<br />
Artund Weisedazu ein, die<br />
großen und kleinen Abenteuer der<br />
unmittelbaren Umgebung hautnah<br />
zu erleben.<br />
Mit Hilfe modernster Multi-Media-Technologie<br />
erleben Einheimische<br />
und Gäste Tagund Nacht Hamburgs<br />
pulsierendes Herz aus völlig<br />
neuen Blickwinkeln. Ein Rendezvous<br />
mit derWollhandkrabbe ist hier<br />
möglich, als Zollfahnder kann man<br />
Schmugglern auf der Spur kommen<br />
oder man kann mit dem Megakran<br />
Container manövrieren. Im Elbwasser<br />
schwimmenaber nicht nur große<br />
Containerschiffe, sondern auch<br />
Schweinswale. Auch diese werden<br />
im Discovery Dock dank moderner<br />
Technik sichtbar. Das Discovery<br />
Dock schafft damit einen Ort, an<br />
dem der Hafen als Herz von Hamburg<br />
in seinem ganzen Facettenreichtum<br />
zum digitalen und visuellenErlebnis<br />
für Hamburger und ihre<br />
Besucher wird. Mit dem vereinten<br />
Knowhow von Wissenschaft, Wirtschaft,<br />
Medien und Stadt tauchen<br />
die Besucher in die Lebens- und Arbeitswelt<br />
Hafen ein und machen<br />
durch Multi-Media-Technologien<br />
wie Virtual Reality, multisensorischen<br />
Erlebniswelten und digitalem<br />
Lernen eine unvergessliche Erfahrung.<br />
Wie funktioniert der Besuch?<br />
Ganz einfach: Ineiner Gruppengröße<br />
mit maximal 35 Personen stehen<br />
täglich acht geführte Touren à50Minuten<br />
zwischen 10 und 18 Uhr zur<br />
Verfügung, in denen die Besucher<br />
die knapp 300 Quadratmeter große<br />
Fläche auf Deutsch und Englisch erleben<br />
können. Das Beste: Hier kann<br />
man nicht nur entdecken, sondern<br />
auch selber mitmachen. Viele der<br />
multimedialen Stationen funktionieren<br />
interaktiv. Der Besucher löst<br />
knifflige Aufgaben, um noch intensiverund<br />
eindrucksvoller in die Erlebniswelt<br />
des Hamburger Hafens einzutauchen.<br />
Und wenn esdabei Fragen<br />
gibt, helfen erfahrene Guides,<br />
die aufWunsch jederzeit mit Ratund<br />
Tatzur Seite stehen. WerimDiscovery<br />
Dock war, weiß, wie der Hamburger<br />
Hafen funktioniert und welche<br />
Bedeutung die Hansestadt für unsere<br />
Wirtschaft hat.<br />
Infos:https://discovery-dock.de<br />
www.facebook.com/discoverydock,<br />
www.instagram.com/discoverydockhamburg<br />
ANZEIGE<br />
Reiseziele<br />
Der bekannteste Sohn Korsikas,<br />
Napoleon Bonaparte,<br />
soll gesagt haben, dass<br />
er die Insel mit verbundenen Augen<br />
allein am Geruch erkenne.<br />
Kein Wunder, verströmt doch allerorts<br />
die ätherisch duftende<br />
Macchia das Aroma von Rosmarin,<br />
Myrte und unzähligen anderen<br />
Kräutern. Ob Wildschwein,<br />
mit italienischen und arabischen<br />
Gewürzen, korsischer Wein und<br />
Korsika–Karibikfeeling mitfranzösischer Lebensart<br />
EINstÜCKCHEN ALPENIMMIttELMEEr<br />
Ajaccio–bonifacio –<br />
Calvi–Cap Corse<br />
Kastanienbier oder der weiche<br />
FrischkäseBrocciu –die korsische<br />
Küche ist ausgesprochen deliziös!<br />
Ander wohltuenden Natur<br />
und den grandiosen Ausblicken<br />
auf die Berge und Täler können<br />
sich Reisende nichtsattsehen!<br />
Dramatische Felsformationen<br />
wechseln sich an der bizarren<br />
Küstenlinie mit verträumten<br />
Buchten ab, während das Bergmassiv<br />
im Landesinneren fast<br />
DerDuftder schönenInsel<br />
3000 Meter in den Himmel ragt.<br />
Besonders beeindruckend zeigt<br />
sich der Kontrast zwischen Felsen<br />
und Meer inBonifacio: Uneinnehmbar<br />
wirkt die mittelalterliche<br />
Burg hoch oben über der<br />
See auf einem beeindruckenden<br />
Kalkplateau, wo man bei einem<br />
Spaziergang entlang der StadtmauereinmaligeAusblickehat.<br />
Der Hafen liegt dagegen im tief<br />
eingeschnittenen Fjord, von dem<br />
Korsika<br />
kleine Boote spektakuläre Höhlen<br />
anfahren, in denen sich fantastische<br />
Lichtspiele im türkisblauen<br />
Wasser spiegeln. Korsika<br />
ist eine wilde Schönheit, gepaart<br />
mit entspanntem Lebensgefühl.<br />
Selbst die frei herumlaufenden<br />
Kühe suchen sogar mitten in der<br />
Saison so manchen Strand zum<br />
Sonnenbadenauf.<br />
„Savoir vivre“!<br />
gevisions–stock.adobe.com<br />
Bonifacio<br />
Evisa<br />
Xavier –stock.adobe.com<br />
Freesurf–stock.adobe.com<br />
WEItErE INForMAtIoNEN<br />
Buchung bei Wörlitz Tourist<br />
GmbH &Co. KG und<br />
in jedem guten Reisebüro!<br />
030.42 21 95 10<br />
www.woerlitztourist.de<br />
DAsbEsoNDErE ANGEbot<br />
ANZEIGE<br />
KorsIKA–sCHÖNHEIt IM MIttELMEEr<br />
8Tage Flugreise /EDV 050300<br />
04.09. –11.09.19 1.385,–Eur<br />
11.09. –18.09.19 1.385,–Eur<br />
25.09. –02.10.19 1.385,–Eur<br />
02.10. –09.10.19 1.365,–Eur<br />
EZ-Zuschlag 294, –<br />
8tAGEFLuGrEIsEINKLusIvE<br />
J Haustür-TransferBerlin/Potsdam<br />
J Flug Berlin –Bastia–Berlinmit Eurowingsinkl.<br />
aller Gebühren<br />
J Transfersund Ausflügeimkomfortablen<br />
Reisebus<br />
J 7Ü/F in 2ausgewähltenHotels<br />
J 5x 3-Gänge-Abendmenü<br />
J Stadtführung Ajaccio<br />
J Bonifacioinkl. Minizug zurOberstadt,<br />
Schiffsfahrtzuden Sdragonato-Höhlen<br />
J Stadtführung Bastia,Cap Corse<br />
J Ausflug Aléria mitrömischen Ausgrabungen<br />
inkl.Eintritt, Likörprobe<br />
J 1x Reiseführer pro Buchung<br />
J WörlitzTourist-Reiseleitung<br />
ExKLusIvE AusFLÜGEE<br />
Schiffsfahrtzuden Sanguinaires Inseln p. P. 28,- Eur<br />
Rundfahrt Evisa, LesCalanches,<br />
Stadtführung Porto<br />
p. P. 69,- Eur<br />
Rundfahrt Calvi undBalagne<br />
p. P. 65,- Eur<br />
Reiseveranstalter i. S. d. G.:Wörlitz TouristGmbH&Co.KG, Frankfurter Allee31A,10247 Berlin<br />
Mecklenburgische seenplatte<br />
harz<br />
Geheimtipp inder Müritzregion<br />
Radeln, Wandern und Wellness<br />
Sommer- und Radlerarrangements<br />
NEU: Seeatelier mit Hauslift<br />
Arrangements zu allen Jahreszeiten!<br />
Wir holen auch ab!<br />
Hotel Seeresidenz Gesundbrunn INH. Rauer<br />
Hermann-Niemann-Str. 11·19395 Plau amSee<br />
Z 03 87 35-81 40/ -415 28 ·www.seeresidenzgesundbrunn.de<br />
Wellness &Sporthotel<br />
"Harzer Land"<br />
Ferien -Hammer -Hit 5=4<br />
5ÜN/HP+Wellness +Sport<br />
23.06. –16.08.2019<br />
bei Aufenthalt So. –Fr.<br />
ab 239,90 €p.P. =20% Ersparnis<br />
Zimmer mit DU./WC, Tel. Sat-TV, mit Wellness-Oase<br />
(4.500qm), 2Schwimmb., Saunawelt, Gartenoase<br />
m. Außensauna, 1€Gasthaus, Abholung möglich<br />
Mosel<br />
URLAUB IM ♥ DER MOSEL! z.B.<br />
3x HP 126 €/5x HP 210 €/7x HP294 €<br />
Reichhaltiges Frühstücks- und Abendbuffet<br />
André Faßbender,Zehnthausstr.8,56859 Bullay,Prosp. anf.<br />
Hotel Mosella, T. 06542/93780, www.hotel-mosella.de<br />
erzgebirge<br />
brandenburg<br />
7Nächte Sommerurlaub 266 €*<br />
6N=240 €* /5N=215 €* /3N=135 €* p. P<br />
1Kind imDZbis 11 J. frei, 12–14 J. 50 %Rabatt<br />
incl. HP, WLAN, Eintritt Freibad, Tanz<br />
Bus nach Oberwiesenthal, Wanderung, Bowling,<br />
Tischtennis, Terrasse, Garten, Spielplatz, Pool.<br />
Neu Sauna und Wellnessbereich.<br />
Lastminute Juli 7Nächte für 6=240 €*<br />
Adners Gasthof &Hotel 08359 Breitenbrunn Hauptstr. 131<br />
Inh. Jörg Saupe ✆ 037756-1655 www.adners.de<br />
Noch Ferienhäuser frei<br />
im NATURPARK SCHLAUBETAL<br />
Brötchenservice, Boots- u. Fahrradverleih,<br />
Stand up Paddling-Verleih<br />
Ferienhaussiedlung am Chossewitzer See<br />
☎ 033673/5755, www.gu-freizeit.de<br />
zittauer gebirge<br />
Franken<br />
polen<br />
Kur an der polnischen Ostseeküste<br />
in Bad Kolberg 14 Tage ab 299 €,<br />
Hausabholung 70 ۥTel. 00489 47 11 24 16<br />
Urlaub im KO Jonsdorf<br />
im historischen,urgemütlichen Gasthof mit<br />
hübschen Zimmern, Wandergeb. direkt ab Haus,<br />
4xÜHP 199€/P.o. 7xÜHP 350€/P.<br />
Gasthof„zur Dammschenke“ Inhaber Steffen<br />
Herrling,Großschönauerstraße 65,02796 Jonsdorf,<br />
Telefon :035844-72777 www.dammschenke.de<br />
10 JahreHotel Promenade (Angebot gültig bis 25.8.19)<br />
unterLeitung vonFamilie Klaus Hinkeldein<br />
in 95138 BadSteben Badstr. 16<br />
3x Ü/F 99,- €pro Person<br />
(HP zubuchbar 3-Gang-Wahlmenü)<br />
Verlängerungstag 33,- €/P., kein EZ-Zuschlag<br />
LiftimHaus,Nähe Kurparkund Therme<br />
☎ 09288/97430, www.hotel-promenade.de<br />
Urlaubsplan.<br />
spreewald<br />
HOTEL„WALDHÜTTE“<br />
Nähe Spreewald,anTalsperre, idyll. Lage<br />
7x Ü/HP ab 239,- €-ab2019 neu ausgestattete<br />
Zi. u. Bäder •Wellnessbereich mit Schwimmhalle<br />
Hund erlaubt, DVD/Hausprospekt anfordern!<br />
Dieter Löbelt, Alte Poststr. 1, 03058 Klein Döbbern<br />
☎ 035608/40033 •www.hotel-waldhuette.de<br />
Hilfe braucht Helfer.<br />
Ärzte für die Dritte Welt e.V.<br />
Offenbacher Landstraße 224<br />
60599 Frankfurt am Main<br />
Spendenkonto 488 888 0<br />
BLZ 520 604 10<br />
www.aerzte3welt.de<br />
Tel.: +49 69.707 997-0<br />
Fax: +49 69.707 997-20<br />
Anzeigenannahme:<br />
( 030) 2327-50
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 Terminkalender B5<br />
·························································································································································································································································································<br />
Karriere<br />
Starten Sie am 15.07.2019 mit<br />
Ihrer Ausbildung oder Umschulung<br />
zur Kauffrau/ zum Kaufmann für Marketingkommunikation.<br />
GPB mbH Berlin-Mitte<br />
Beuthstraße 8|10117 Berlin<br />
www.GPB.de |Tel.: 030 /403 665 960<br />
NACHRICHTEN<br />
Mit „Aufgabenmatrix“<br />
Konzentration stärken<br />
Ein erster Schritt zu mehr Konzentration<br />
im Büro kann eine Aufgabenmatrix<br />
sein. Dazu rät Autor und<br />
Coach Chris Bailey in der Zeitschrift<br />
„Cosmopolitan“. Anstehenden<br />
Aufgaben fallen demnach<br />
unter vier Kategorien: unnötig,<br />
ablenkend, notwendig und zielführend.<br />
Wesentlich sind nur zwei –<br />
zum Beispiel: Schreibtischschublade<br />
sortieren (unnötig), Social<br />
Media checken (ablenkend), Meetings<br />
(notwendig) oder To-dos, die<br />
anstehen (zielführend). (dpa)<br />
Für den Ruhestand einen<br />
Plan entwickeln<br />
Der Start in den Ruhestand ist eine<br />
große Wende im Leben, auf die sich<br />
jeder gut vorbereiten sollte.Wie in<br />
jedem neuen Lebensabschnitt<br />
kann es anfangs auch holpern. Iris<br />
Seidensticker, die künftige Rentner<br />
coacht, empfiehlt, sich so sorgfältig<br />
mit dem Ruhestand zu beschäftigen<br />
wie mit der Berufswahl. Sie rät<br />
zu dieser Übung: Malen Sie sich<br />
den idealenTag im Ruhestand mit<br />
allen Details aus.Wowachen Sie<br />
auf? Wasgibt es zum Frühstück?<br />
Wasmachen Sie danach? „Viele<br />
sehen dann tolle, inspirierende Bilder<br />
vor sich. Sie machen Musik,<br />
lesen ausgiebig <strong>Zeitung</strong>, sitzen am<br />
Fluss, fahren Rad, sind vormittags<br />
beim Ehrenamt und spielen nachmittags<br />
mit den Enkeln“, sagt Seidensticker.<br />
(dpa)<br />
Eine Abfindung kann die<br />
Kündigung versüßen<br />
Arbeitnehmer haben im Falle einer<br />
Kündigung meist keinen Anspruch<br />
auf eine Abfindung. Dennoch<br />
erklären sich Chefs häufig zur Zahlung<br />
einer einmaligen Geldsumme<br />
bereit, um eine reibungslose Einigung<br />
mit einem gekündigten Mitarbeiter<br />
zu erzielen. Grundsätzlich<br />
gilt: Die Höhe der Abfindung ist<br />
Verhandlungssache. Neben dem<br />
Verhandlungsgeschick des Gekündigten<br />
oder seines Anwalts ist sie<br />
von verschiedenen Faktoren wie<br />
Lebensalter, Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />
und Grund der Kündigung<br />
abhängig. (dpa)<br />
Wer gehen muss, freut sich oft immerhin über<br />
eine Abfindung.<br />
GETTYIMAGES/ JGI/TOM GRILL<br />
Produzieren in der<br />
Königinnen-Disziplin<br />
Imkerei boomt. Neben Hobby-Imkern gibt es Profis. Sie müssen komplex denken<br />
können und drei Jahre lang die Schulbank drücken<br />
Von Marie Wachsmuth<br />
Ein Imker prüft ein Waben-Rähmchen. Tagsüber bringen die Bienen Nektar,Wasser und Pollen (Blütenstaub) zur Wabe, über Nacht wird er von ihnen zu Honig verarbeitet.<br />
Und am Ende steht da ein<br />
ganzes Glas Honig! Süßer,<br />
zähflüssiger, goldener<br />
Saft, dem Heilkräfte<br />
nachgesagt werden und der den<br />
meisten Menschen richtig gut<br />
schmeckt. Bisesaber soweit ist, dass<br />
der Honig auf dem Butterbrot landet,<br />
muss eine Menge passieren. Imker<br />
–genauer gesagt Tierwirte der<br />
Fachrichtung Imkerei –kennen jeden<br />
Schritt. Zumindest dann, wenn<br />
sie ihredreijährige duale Ausbildung<br />
erfolgreich abgeschlossen haben.<br />
Imkerei boomt. Auch unter Großstädtern,<br />
jungen Leuten und Hobby-<br />
Gärtnern finden sich viele Interessierte.<br />
Die Imkerausbildungen, die<br />
Imkerverbände und Bieneninstitute<br />
in Deutschland anbieten, sind je<br />
nach Verband unterschiedlich organisiert,<br />
werden aber meist in Blockveranstaltungen<br />
angeboten, die<br />
halbtags- oder tageweise absolviert<br />
werden können. Je nach Imkerverein<br />
werden für eine komplette Schulung<br />
mehrere Blockeinheiten angeboten.<br />
Eine Fortbildung zum Hobby-Imker<br />
lässt sich also gut nebenbei absolvierenund<br />
individuell einteilen.<br />
Azubis mit Hochschulreife<br />
Ein Imker hat Hunderttausende von Mitarbeiterinnen.<br />
Wasaber, wenn man die Honigproduktion<br />
zum Beruf machen will?<br />
Dann schaut man sich nach einer<br />
Ausbildung zum Tierwirt der Fachrichtung<br />
Imkerei um, lernt im Betrieb<br />
und muss die Schulbank drükken.<br />
Rechtlich ist keine bestimmte<br />
Schulbildung vorgeschrieben. In der<br />
Praxis stellen Betriebe aber überwiegend<br />
Auszubildende mit Hochschulreife<br />
ein (62 Prozent). Kein Wunder,<br />
immerhin ist der Job komplexer als<br />
man auf den ersten Blick vermuten<br />
würde. Neben der Versorgung der<br />
Bienenvölker, der Bienenzucht und<br />
dem Verarbeiten, Aufbereiten und<br />
Vermarkten von Honig und Wachs<br />
müssen auch Werkstatt- und Verwaltungsarbeiten<br />
erledigt werden. Betriebliche<br />
Aufzeichnungen müssen<br />
geführt, Seuchenfreiheitsbescheinigungen<br />
besorgt und Wanderanträge<br />
gestellt werden. Um wirtschaftliche<br />
Entscheidungen treffen zu können,<br />
zeichnen Tierwirte der Fachrichtung<br />
Imkerei Daten für die Zucht und Betriebsbuchführung<br />
auf und stellen<br />
Rentabilitätsrechnungen an. Im<br />
Winter reparieren sie Bienenkästen<br />
und Imkereigeräte. Wer zwei linke<br />
Hände hat, ist hier fehl am Platz.<br />
Hauptaufgabe bleibt aber natürlich<br />
die Arbeit in der Natur, etwa an<br />
Waldrändern, in Obstgärten und<br />
Heidelandschaften. Dabei richten<br />
sich die Arbeitszeiten stark nach der<br />
Jahreszeit. Zwischen Mai und Juli<br />
sind Überstunden keine Seltenheit.<br />
Denn dann hat die Honiggewinnung<br />
Hochsaison. Dafür entnehmen die<br />
Tierwirte die Rähmchen mit den Ho-<br />
DPA<br />
nigwaben aus der sogenannten Beute<br />
und entdeckeln sie –immer mit<br />
einem Blick auf die nötige Reife des<br />
Honigs. Dann schleudern sie den<br />
Honig mit einer Zentrifuge aus den<br />
Waben. Mithilfe feiner Siebe entfernen<br />
sie Verunreinigungen und rührenden<br />
Honig anschließend, um ihn<br />
geschmeidig zu machen. Fingerspitzengefühl<br />
und Erfahrung sind gefragt.<br />
Der fertige Honig wird insaubereBehältnisse<br />
abgefüllt, etikettiert<br />
und fachgerecht gelagert. Hygiene<br />
ist oberstes Gebot.<br />
Und der Rest des Jahres –wie verbringen<br />
Imker den? Eben genau damit,<br />
was die Grundlage für guten<br />
Honig ist. Die Profis führen Bienenvölker.Das<br />
bedeutet:Sie beobachten<br />
dieTiere genau, beurteilen die Volkstärke<br />
und vereinigen gegebenenfalls<br />
auch zwei Bienenvölker zu einem<br />
neuen. Oder aber sie bilden<br />
GETTYIMAGES/ ANADOLU AGENCY<br />
Ableger,indem sieein neuesVolk aus<br />
einem Größeren abzweigen. Jungvölker<br />
müssen aufgebaut werden<br />
und bedürfen besonders intensiver<br />
Pflege. Krankheiten wie Faulbrut<br />
oder Milbenbefall erkennen die Tierwirte<br />
rechtzeitig und behandeln sie.<br />
Nach ärztlicher Anweisung ergreifen<br />
sie Maßnahmen zur Gesundheitsprophylaxe<br />
und versorgen<br />
kranke Tieregezielt.<br />
Als Meister selbst ausbilden<br />
Die„Königsdisziplin“ ist schließlich<br />
das Züchten neuer Bienenköniginnen.<br />
Fürdie Königinnenzuchtmüssen<br />
Pflege- und Drohnenvölker<br />
vorbereitet werden. Tierwirte der<br />
Fachrichtung Imkerei kümmern<br />
sich um die geschlüpfte Königin<br />
und versehen sie mit einer Nummer.<br />
Anpaarung, Schlupftag und<br />
Zeichen vermerken sie im Zuchtbuch.<br />
Ziemlich viel Aufwand für ein<br />
Gläschen Honig. Und was ist –neben<br />
der süßen Köstlichkeit – der<br />
Lohn?Zwischen 520 Euro im ersten<br />
und 830 Euro im dritten Ausbildungsjahr<br />
gibt die Arbeitsagentur<br />
als Ausbildungsvergütung an. Später<br />
sind als Tierwirt der Fachrichtung<br />
Imkerei bis zu 2500 Euro Bruttoverdienst<br />
drin. Eine Aufstiegsweiterbildung<br />
hilft, beruflich voranzukommen<br />
und Führungspositionen<br />
zu erreichen. Naheliegend ist es,die<br />
Prüfung als Tierwirtschaftsmeister<br />
der Fachrichtung Imkerei abzulegen,<br />
um beispielsweise selber ausbilden<br />
zu können.<br />
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung<br />
kann man auch studieren<br />
und beispielsweise einen Bachelorabschluss<br />
im Studienfach<br />
Agrarwissenschaft erwerben. Noch<br />
häufiger aber entscheiden sich ambitionierte<br />
und gut ausgebildete<br />
Profi-Imker für den Schritt in die<br />
Selbstständigkeit.<br />
Am 15.07.2019 starten die Ausbildungen<br />
und Umschulungen: 3D-/Gamedesign,<br />
sowie Mediengestalter Bild und Ton. Jetzt anmelden!<br />
GPB mbH Berlin-Neukölln<br />
Juliusstraße 2|12051 Berlin<br />
www.GPB.de |Tel.: 030 /403 665 940<br />
Generation Z<br />
im Beruf<br />
selbstbewusst<br />
Fachkräfte sind gesucht und<br />
können Ansprüche stellen<br />
Von Christina Spitzmüller<br />
Die Zeiten sind gut für junge Jobeinsteiger:<br />
„Die Generation Z<br />
hat den Riesenvorteil, dass sie eine<br />
hartumkämpfte Ware ist“, sagt Christian<br />
Scholz, emeritierter Professor<br />
für Wirtschaftswissenschaft an der<br />
Universität des Saarlandes. Scholz<br />
forscht unter anderem zuden Vorstellungen<br />
der Generation Zzur Arbeitswelt.<br />
Die ab Ende der 1990er<br />
JahreGeborenen,die als Generation<br />
Zbezeichnet werden, planen langfristig<br />
und haben klare Ideen, wie sie<br />
arbeiten möchten. Dazu gehören<br />
laut Scholz geregelte Arbeitszeiten,<br />
keine Überstunden und ein eigener<br />
Arbeitsplatz, kein Großraumbüro.<br />
Außerdem wollen junge Berufseinsteiger<br />
ungerndie Stadt und den Arbeitgeber<br />
wechseln.<br />
Laut Martina Niemann, Personalleiterin<br />
bei Lufthansa und Präsidiumsmitglied<br />
beim Bundesverband<br />
der Personalmanager, suchen die<br />
jungen Einsteiger in erster Linie<br />
nach einer sinnerfüllten Arbeit, die<br />
einen Beitrag zu den Unternehmenszielen<br />
leistet. Beate Großegger<br />
vom Institut für Jugendkulturforschung<br />
in Wien erklärt, dass besonders<br />
junge Akademiker einen Arbeitgeber<br />
suchen, der zu ihnen passt -<br />
das könne vor allem in dienstleistungsorientierten<br />
Branchen zur Irritation<br />
unter Personalverantwortlichen<br />
führen. Denn in diesen Branchen<br />
steht oft die Kundenorientierung<br />
über den Entfaltungswünschen<br />
des Einzelnen.<br />
Gleichzeitig sind der Expertin zufolge<br />
die akademischen Abschlüsse<br />
längst nicht mehr so viel wert wie in<br />
der Elterngeneration. Schließlich<br />
wirdein Hochschulabschluss immer<br />
mehr zur Norm und ist damit nicht<br />
automatisch eine Garantie für einen<br />
gut bezahlten Job. Das führe häufig<br />
zu Verunsicherung und Orientierungslosigkeit.<br />
Junge Jobeinsteiger sind meistens heiß begehrt<br />
inden Unternehmen.<br />
DPA<br />
Niemann hat die Erfahrung gemacht,<br />
dass Spielregeln wichtig sind:<br />
„Ich erlebe, dass die Neuen gerne<br />
wissen wollen, woran sie sind.“<br />
Wenn ein Arbeitgeber eine 40-Stunden-Woche<br />
verspricht, dürfen dann<br />
am Ende keine 70 Stunden herauskommen.<br />
„Diese Wünsche waren<br />
früher auch da, aber die Konkurrenz<br />
war größer“, erklärtNiemann.<br />
Doch wie weit kommen sie mit<br />
ihrer Erwartungshaltung?„Ich erlebe<br />
da nicht eine Generation, die vormir<br />
sitzt und Ansprüche stellt“, stellt<br />
Niemann klar. InGesprächen werde<br />
nach der allgemeinen Kultur des Unternehmensgefragt:„Sind<br />
die für Diversity<br />
und Weiterbildung, kann<br />
man sich da entwickeln?“ Keiner falle<br />
mit der Tür ins Haus und fordere<br />
sofort Sabbaticals oder unverhältnismäßig<br />
viel Urlaub. Auch Scholz<br />
betont: „Sie wollen arbeiten, und in<br />
der Zeit, in der sie arbeiten, sind sie<br />
hochmotiviert, hochengagiert und<br />
kreativ.“ Allerdings forderedie Generation<br />
Zauch eine ganz klare Trennung<br />
vonArbeit und Privatleben ein.<br />
Nach dem Arbeitstag wolle sie sich<br />
der Partnerschaft oder Hobbys widmen,<br />
um sich darin zu verwirklichen.<br />
(dpa)
B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Karriere<br />
Sauna im Büro –hitzefrei für Arbeitnehmer?<br />
Das Arbeitsschutzrecht sieht klare Maßnahmen vor, wenn die Temperaturen steigen<br />
Von Maik Heitmann<br />
Sommer –Sonne –Schweiß.<br />
DieserDreiklangmacht nicht<br />
nur Bauarbeitern, Dachdekkern<br />
und anderen Freiluftwerklernzuschaffen.<br />
Auch in Büros<br />
oder Verkaufsräumen kann es unerträglich<br />
werden, vor allemohne Klimaanlage.<br />
Steigen die Temperaturen<br />
Richtung 35 Grad, so wird es<br />
unangenehm.<br />
Es soll Unternehmer geben, denen<br />
das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter<br />
so sehr am Herzen liegt, dass<br />
sie ihnen schon von sich aus –je<br />
nach Temperatur in den Arbeitsräumen<br />
– Vergünstigungen verschiedenster<br />
Art einräumen. Das<br />
fängt bei kostenlosen Getränken an<br />
und setzt sich fort über Salatbuffets,<br />
Aufstellung von Ventilatoren<br />
oder gar vorübergehende Aufenthalte<br />
in „Kühlräumen“ bis zu „hitzefrei“<br />
auf Firmenkosten. Letzteres<br />
kennt das deutsche Arbeitsrecht an<br />
sich nicht –esmüsste dann schon<br />
aus Großzügigkeit ausgesprochen<br />
werden.<br />
Zu schlapp zum Arbeiten<br />
Fakt ist, dass sich Geschäftsinhaber<br />
an das Arbeitsschutzgesetz und die<br />
Arbeitsstättenverordnung halten<br />
müssen. Darin ist penibel geregelt,<br />
was zu tun ist, wenn die Temperatu-<br />
ren die Schaffenskraft erlahmen lassen.<br />
Ermüdungserscheinungen mit<br />
einhergehender Leistungsminderung<br />
erfreuen schließlich keinen Firmenboss.<br />
Und Konzentrationsmangel<br />
führtunweigerlich zu einer höheren<br />
Unfallgefahr. Das Bürgerliche<br />
Gesetzbuch (BGB) gibt obendrein<br />
vor, dass der Arbeitgeberverpflichtet<br />
ist, den Arbeitnehmer vor Gefahren<br />
für Leben und Gesundheit zu schützen–also<br />
auch vorgroßer Hitze.<br />
Die Arbeitsstättenverordnung<br />
gibt ganz allgemein vor, dass fürBereiche<br />
vonArbeitsplätzen, die unter<br />
„starker Hitzeentwicklung“ stehen,<br />
die Möglichkeit bestehen sollte,die<br />
Räume „im Rahmen des betrieblich<br />
Möglichen“ auf eine erträgliche<br />
Temperatur gekühlt zu werden,<br />
etwa dadurch, dass es Außenjalousien<br />
gibt. Ergänzend dazu heißt es<br />
in den Arbeitsstättenrichtlinien,<br />
dass die Raumtemperatur in Arbeitsräumen<br />
26 Grad Celsius nicht<br />
überschreiten „soll“ (von „Hitzearbeitsplätzen“<br />
abgesehen). Dabei ist<br />
Raumtemperatur „die in einer<br />
Höhe von75Zentimeternüber dem<br />
Fußboden in der Mitte des geschlossenen<br />
Raumes mit einem<br />
Thermometer gemessene Temperatur“.<br />
Generell gilt die Arbeitsstättenregel,<br />
die ab einer Raumtemperatur<br />
von 26Grad Celsius ein Stufenmo-<br />
Zu heiß zum Arbeiten, Denken und Konzentrieren. Dennoch gibt es keinen Anspruch auf „hitzefrei“<br />
im Arbeitsleben.<br />
GETTYIMAGES/ PAUL BRADBURY<br />
dell mit Schutzmaßnahmen vorsieht.<br />
Danach werden bei Lufttemperaturen<br />
in Arbeitsräumen in der<br />
Stufe „über 26 Grad“ verschiedene<br />
Maßnahmen empfohlen. Bei 30 bis<br />
35 Grad Celsius muss der Arbeitgeber<br />
(„zwingend“!) wirksame<br />
Schutzmaßnahmen ergreifen. Dazu<br />
zählen Maßnahmen wie zum Beispiel<br />
eine effektive Steuerung des<br />
Sonnenschutzes (Jalousien auch<br />
nach der Arbeitszeit schließen),<br />
eine effektive Steuerung der Lüftungseinrichtungen<br />
wie Nachtauskühlung,<br />
die Reduzierung der inneren<br />
thermischen Lasten, zum Beispiel<br />
elektrische Geräte nur bei Bedarf<br />
zubetreiben, die Lüftung in<br />
den frühen Morgenstunden oder<br />
die Nutzung von Gleitzeitregelungen<br />
zur Arbeitszeitverlagerung.<br />
Beimehr als 35 Grad wirddie Tätigkeit<br />
in einem Arbeitsraum<br />
grundsätzlich als ungeeignet angesehen<br />
(von Ausnahmen –Stichwort<br />
„Hitzearbeit“ – abgesehen). Trotz<br />
dieser Regelung gibt es keinen<br />
Rechtsanspruch auf Klimaanlage<br />
oder hitzefrei. Arbeitnehmer aber,<br />
die bei solchenTemperaturen nicht<br />
mehr arbeiten können, können„die<br />
Weiterarbeit verweigern“.<br />
Es versteht sich, dass das „Temperaturempfinden“<br />
individuell und<br />
von einer ganzen Reihe von Faktoren<br />
abhängig ist. Es kommt auf die<br />
physikalischen Bedingungen an<br />
(etwa: Lufttemperatur, relative<br />
Luftfeuchtigkeit, Luftzusammensetzung<br />
und optische Einflüsse),<br />
ferner auf „intermediäreBedingungen“<br />
(etwa: Kleidung, Tätigkeitsgrad,<br />
Tageszeit, Raumbesetzung)<br />
und schließlich auf psychosoziale<br />
Faktoren (etwa: Konstitution, körperliche<br />
Verfassung, Geschlecht,<br />
Alter).<br />
Jeder empfindet anders<br />
Fragt sich nur noch, was geschieht,<br />
wenn trotz „Bullenhitze“ der Arbeitgeber<br />
„kühl“ bleibt? Den Arbeitnehmern<br />
steht ein Beschwerderecht zu.<br />
Sie gehen damit allerdings nicht vor<br />
das Arbeitsgericht, sondern zur für<br />
Arbeitsschutz örtlich zuständigen<br />
Behörde. Dort gibt es Fachleute, die<br />
mit dem Unternehmer Abhilfemaßnahmen<br />
diskutieren und konkrete<br />
Vorschläge machen. Folgt darauf<br />
nichts in Richtung Arbeitsschutz,<br />
dann könnte dem Arbeitgeber auch<br />
schon mal mit einem Bußgeld gedroht<br />
werden.<br />
Andererseits: Natürlich haben<br />
Arbeitnehmer (oder für sie der Betriebsrat)<br />
auch das Recht, ihr Mütchen<br />
vor dem Arbeitsgericht zu<br />
kühlen. Ob das immer empfehlenswert<br />
ist, ist eine andere Frage, die<br />
im Kollegenkreis sicher heiß diskutiert<br />
wird...<br />
Kaufmännische Berufe gesundheitswesen/wissenschaft dienstleistungen/<br />
weitere Berufe<br />
Wir suchen für unser kleines Hotel<br />
in Berlin-Mitte für die Bearbeitung<br />
der Buchhaltg. mit Protelu.<br />
Datev- Kenntnissen sowie für<br />
unsere Rezeption einen Mitarbeiter/Mitarbeiterin,<br />
halbtags möglich. Email:<br />
hotel@<br />
residenz-immobilienverwaltung.de<br />
technische Berufe<br />
auch<br />
Weber Automotive zählt zu den technologisch führenden Unternehmen<br />
der globalen Fahrzeugzulieferindustrie –mit mehr als 1500 qualifizierten<br />
Mitarbeitern. Unser Fokus liegt auf der Bearbeitung von Motor-und<br />
Getriebekomponenten und der Montage kompletter Antriebssysteme für<br />
namhafte Hersteller weltweit.<br />
Starten Sie Ihre Karriere in Bernau bei Berlin als:<br />
Weber Automotive<br />
Dentallabor sucht Sekretär/in für<br />
Büro, Abrechnung/Kostenvoranschlag,<br />
Berufserfahrung von<br />
Vorteil. 0171-765 66 14; Montag<br />
ab 10 Uhr<br />
Schreib-/Sekretariatskraft<br />
(m/w/d) für unsere Zentrale mit<br />
interessantem und vertraulichem<br />
Aufgabenbereich bei guter<br />
Dotierung gesucht. Hertling<br />
GmbH &Co. KG ,Sophie-Charlotten-Str.<br />
15, 14059 Berlin o.<br />
berlin@hertling.com<br />
MitarbeiterSerienqualität (m/w/d)<br />
Instandhalter für Maschinen und Anlagen (m/w/d)<br />
Fertigungslogistiker (m/w/d)<br />
Einkäufer (m/w/d)<br />
Dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung -ausschließlich online, ohne Anschreiben mit Ihrem<br />
Lebenslauf und Ihren Zeugnissen: www.weber-automotive.com<br />
Weber Automotive GmbH, Personal, Frau Bruch, Zepernicker Ch. 23-37, 16321 Bernau bei Berlin,<br />
Tel. 03338 6151-1503<br />
KURZ-BEWERBUNG<br />
–ohne Anschreiben –<br />
Perfection<br />
is our drive<br />
Ingenieurgesellschaft für Bauwesen sucht erfahrenen<br />
TRAGWERKSPLANER (M/W/D)<br />
für selbständige Projektbearbeitung im Hochbau.<br />
Schneck Schaal Braun Ingenieurgesellschaft Bauen mbH<br />
Simplonstr. 52 ·10245 Berlin ·www.schneck-schaal-braun.de<br />
Email: b.boehler@schneck-schaal-braun.de<br />
Projektsteuerer (m/w/d) Die GSE Privater Immobilieninvestor sucht<br />
gGmbH Treuhänder Berlins hat Bauingenieur m/w/d Neubauund<br />
die Aufgabe, Wohn- und Gewerberäume<br />
Modernisierungsvorhaben<br />
für die Klientel der in Berlin/Brandenburg Leistungsphasen<br />
Jugend-, Familien-und Sozialhilfe<br />
6-9 HOAI und<br />
langfristig zu sichern. Zur VOB sicher.<br />
Steuerung und Verwaltung von lisa.strohbuecker@wvg-info.de<br />
Baumaßnahmen unterschiedlichster<br />
Tel.: 0152/ 244 66 855<br />
Art sucht die GSE zum<br />
nächstmöglichen Zeitpunkt einen/eine<br />
Projektsteuerer (Dipl.<br />
Ingenieur, Bautechniker, Architekt).<br />
Jobmaschine.<br />
Detaillierte Informatio-<br />
nen über die GSE und die Stelle<br />
sind unter www.gseggmbh.com<br />
zu finden. Ihre Bewerbung mit<br />
den üblichen Unterlagen schicken<br />
Sie uns bitte schnellstmöglich<br />
online an<br />
info@gseggmbh.com oder per<br />
Post an GSE gGmbH. Prinzenallee<br />
74, 13357 Berlin.<br />
Anzeigenannahme:<br />
( 030) 2327-50<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin ist mit rund 11.000 Studierenden<br />
eine der großen Hochschulen Berlins. Sie zeichnet sich durch ausgeprägten<br />
Praxisbezug, intensive und vielfältige Forschung, hohe Qualitätsstandards sowie<br />
eine starke internationale Ausrichtung aus.<br />
Zum 01.01.2020 suchen wir<br />
zwei Mitarbeiterinnen/zwei Mitarbeiter<br />
für die Hochschulbibliothek am Standort Schöneberg<br />
(Entgeltgruppe 2TV-L<strong>Berliner</strong> Hochschulen)<br />
mit jeweils 25 %der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit<br />
Kennzahl 35/2019<br />
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir<br />
eine Mitarbeiterin/einen Mitarbeiter<br />
für die Hochschulbibliothek amCampus Schöneberg<br />
(Entgeltgruppe 5TV-L<strong>Berliner</strong> Hochschulen)<br />
100 %der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit<br />
Kennzahl 36a/2019<br />
Zum 01.10.2019 suchen wir<br />
eine Mitarbeiterin/einen Mitarbeiter<br />
für die Hochschulbibliothek am Campus Lichtenberg<br />
(Entgeltgruppe 5TV-L<strong>Berliner</strong> Hochschulen)<br />
100 %der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit<br />
Kennzahl 36b/2019<br />
Detaillierte Informationen zu den Aufgabengebieten sowie den Bewerbungsmodalitäten<br />
finden Sie unter: www.hwr-berlin.de (HWR Berlin, Stellenangebote)<br />
Exam. Fachkräfte<br />
sowie Phk.<br />
(jw. m/w/d)<br />
für ambulanten Pflegedienst<br />
gesucht. Bewerbung per PDF<br />
an: berlin@dtp-pflege.de<br />
MTRA mit Schwerpunkt MRT/CT<br />
ab sofort gesucht, VZ oder TZ.<br />
Rad. Praxis (4 Ärzte) in Berlin-<br />
Lichtenberg, volldigitalisiert,<br />
alle Modalitäten. Mamma-MRT<br />
und Herz-MRT. Großzügige<br />
helle Räume, nettes Team. Flexible<br />
Arbeitszeiten. Parkplatz in<br />
Tiefgarage. Tram vor der Tür.<br />
Bewerbung bitte an: Radiologie,<br />
Möllendorffstr. 52 in 10367<br />
Berlin, z.Hd. Herr Gottlieb;<br />
www.radiologie-mds.berlin<br />
Neurologisch/psychiatrische Praxis<br />
inHohenschönhausen sucht<br />
MFA/Krankenschwester in Teiloder<br />
Vollzeit. Ab sofort oder bis<br />
01.01.2020.<br />
Praxis Dr. Görmer. Kontakt:<br />
kgoermer@googlemail.com<br />
Unser Ziel:<br />
undsie lerntlesen.<br />
Ulrich Wickert:<br />
„Mädchen brauchen<br />
Ihre Hilfe!“<br />
Nähere Infos: www.plan-deutschland.de<br />
“Dank der St. Josefs<br />
Indianerschule<br />
lese und lerne ich<br />
mit Begeisterung.”<br />
Mehr Informationen auf:<br />
www.stjosefs.de/indianerschule<br />
St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V.<br />
Wohnidyll+Zuverdienst, Erzgebirge/Altenberg,<br />
3Zi., 66m², 480,-<br />
bw, mod. Haus, SAT, Parkplatz,<br />
Sauna, Wasch- salon, Grill+Pavillon,<br />
WLAN, ideal f. Rentner<br />
als Fereingast- betreuung, abwechslungsreich,<br />
Tel: 0178 137<br />
139 1, www.ski-sonne-rehe.de<br />
Wir sind ein Dienstleister mit Tradition im Bestattungsgewerbe.<br />
Für unsere Kunden sind wir der Ansprechpartner rund um die Uhr.<br />
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir kurzfristig einen/eine<br />
Bestattungsberater/in (40 Stunden/Woche)<br />
Der Aufgabenbereich umfasst vor allem die Beratung im Sterbefall,<br />
die Rechnungslegung und weitere administrative Tätigkeiten.<br />
Wenn Sie gern in einem kleinen Team arbeiten, Kommunikationsfähigkeit,<br />
Einfühlungsvermögen und Organisationsgeschick zu Ihren<br />
Stärken zählen, freuen wir uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung!<br />
Wir geben auch Quereinsteigern eine Chance!<br />
Senden Sie Ihre vollständigen Unterlagen unter Angabe Ihrer<br />
Gehaltsvorstellungen und frühestmöglichem Antrittstermin an:<br />
ESF Bestattungen und Trauerhilfe GmbH,<br />
Landsberger Allee 20, 10249 Berlin<br />
Mitarbeiter/in Fuhrpark (m/w/d)<br />
gesucht. Aushilfstätigkeit /Geringfügige<br />
Beschäftigung. Leistungsgerechte<br />
Vergütung, Führerschein<br />
Klasse Berforderlich.<br />
Kontakt: 030-491022160,<br />
bewerbung@brst.de<br />
Comfort Hotel Lichtenberg! Wir<br />
suchen Verstärkung in Festanstellung<br />
(Voll-/Teilzeit/Minijob)<br />
für die Bereiche Rezeption/Frühstück/Bowling.<br />
Bewerbungen<br />
bitte an: Comfort<br />
Hotel Lichtenberg, Herr Lübke,<br />
Rhinstraße 159, 10315 Berlin; luebke@comfort-hotel-berlin.de<br />
030/54935-0<br />
BerlinMobil sucht ab sofort für<br />
neue Aufträge Fahrer m/w/d<br />
(von Minijobbasis bis Festanstellung)<br />
für die Schüler- und<br />
Behindertenbeförderung für<br />
das gesamte Stadtgebiet Berlin.<br />
Arbeitstage: Mo bis Fr, Wochenende<br />
generell frei. Bei Interesse<br />
bitte telefonisch unter<br />
030-422199-12 bewerben.<br />
Erzieherin/ Heilerzieherin/ Ergotherapeutin.<br />
Weibl. Mitarbeiterin<br />
aus den Berufsgruppen Erzieherin,<br />
Heilerzieherin, Ergotherapeutin<br />
zur Verstärkung<br />
unseres Teams gesucht. Gute<br />
Einarbeitung und fachliche Begleitung,<br />
Supervision, 1:1 Betreuung<br />
und Begleitung einer<br />
jungen Frau mit einer geistigen<br />
Behinderung. Sie arbeiten wochentags<br />
in den Kernarbeitszeiten,<br />
20-40 Std/ Wo nach<br />
Absprache, kein Schichtdienst,<br />
kein Wochenenddienst, übertarifliche<br />
Bezahlung, mit Sondervergünstigungen,<br />
Nähe<br />
Clayallee/ Zehlendorf. Bei Interesse<br />
schicken Sie bitte Ihre<br />
ausführliche Bewerbung an<br />
Frau Klaus mb.anzeige@gmx.de<br />
++Der beste Ferienjob inBerlin ++<br />
Telefonische Kundenberatung,<br />
fester Stundenlohn, flexible<br />
Zeiten, ab 16 Jahre, viele Benefits<br />
on Top! Einfach anrufen<br />
0800 55 11 440 oder Email an<br />
bewerbung@gevekom.de
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 B7<br />
·························································································································································································································································································<br />
Karriere<br />
Darf der<br />
Chef<br />
das?<br />
Im Arbeitsrecht gibt es<br />
einige Kuriositäten<br />
Das Arbeitsrecht regelt alle denkbaren<br />
Beziehungen zwischen<br />
Arbeitgeber und Mitarbeiter.Wie kurios<br />
das sein kann, zeigen die Experten<br />
der Arag anhand einiger Urteile:<br />
Abmahnung wegen einer schwachen<br />
Blase: Grundsätzlich gehört<br />
der Gang zur Toilette zur Arbeitszeit.<br />
Problematisch kann der Gang aufs<br />
Klo nur dann werden, wenn er zu<br />
häufig geschieht und der Chef den<br />
Eindruck bekommt, der Arbeitnehmer<br />
will sich vorder Arbeit drücken.<br />
DerGangzur Toilette darfauch nicht<br />
unnötig in die Länge gezogen werden.<br />
Wenn der Mitarbeiter zum Beispiel<br />
auf der Toilette mit seinem<br />
Smartphone Nachrichten liest oder<br />
ein Nickerchen macht, kann das als<br />
Arbeitsverweigerung angesehen<br />
werden. Kann der Arbeitgeber eine<br />
Arbeitsverweigerung beweisen, darf<br />
er den Mitarbeiter abmahnen. Den<br />
Lohn darferallerdings nicht kürzen.<br />
(ArbG Köln, AZ.: 6Ca3846/09).<br />
Duzen und Grüßen: Ein distanziertes,<br />
höfliches „Sie“ kann helfen, den<br />
guten Tonzuwahren. Doch in manchen<br />
Firmen ist das„Du“ Teil der Unternehmensphilosophie<br />
und sogar<br />
angeordnet. Doch die Experten weisen<br />
darauf hin, dass kein Arbeitnehmer<br />
gezwungen werden kann, den<br />
Chef zu duzen. Allerdings sollte man<br />
seinen Protest unbedingt sofort einlegen.<br />
Ansonsten gilt der Verhaltenskodex<br />
als verinnerlicht und ist<br />
Teil des Arbeitsvertrages geworden<br />
(LAG Hamm, Az.: 14 Sa 1145/98).<br />
Übrigens: Wer seinen Chef in der<br />
Freizeit trifft, ist nicht gezwungen,<br />
ihn zu grüßen. (LAG Köln, Az.: 9(7)<br />
Sa 657/05).<br />
Unterwäsche: Wasich drunter trage,<br />
geht meinen Chef nichts an, könnte<br />
man denken. Doch so schräg es<br />
klingt –wenn Mitarbeiter in weißen<br />
Oberteilen arbeiten und die Unterwäsche<br />
nicht durchscheinen soll,<br />
hat der Arbeitgeber zumindest in<br />
puncto Farbe der Unterwäsche ein<br />
Wörtchen mitzureden. So ist es beispielsweise<br />
manchen Flughafenmitarbeiternverboten,<br />
bunte Shirts und<br />
BHsunter der weißen Dienstoberbekleidung<br />
zu tragen (Landesarbeitsgericht<br />
Köln, Az.: 3TaBV 15/10). Die<br />
Experten weisen darauf hin, dass<br />
auch im Bereich der Arbeitssicherheit<br />
bestimmte Kleidung vorgeschrieben<br />
werden kann. (blz)<br />
Immer im Dienst, immer erreichbar –das wird vom Chef erstmal gern gesehen, aber meist halten Beschäftigte das nicht lange durch.<br />
Rendezvous mit sich selbst<br />
Richtig abschalten ist im Urlaub genauso wichtig wie nach Feierabend –und heute gar nicht mehr so leicht<br />
Von Inga Dreyer<br />
Elterngespräche, Korrekturen,<br />
Unterrichtsvorbereitung:<br />
Für Lehrer ist der Arbeitstag<br />
nicht vorbei, wenn<br />
es geklingelt hat. Während der Vormittage<br />
sei oft wenig Zeit, sich mit<br />
Kollegen abzusprechen, erzählt Kathrin<br />
Nowak, die als Biologie- und<br />
Chemielehrerin an einem <strong>Berliner</strong><br />
Gymnasium arbeitet. Oft trudeln<br />
dann spätabends Nachrichten oder<br />
morgens zwischen 5.00 und 6.00 Uhr<br />
E-Mails ein. „Es ist schon ein Trend,<br />
dass man darauf schnell reagieren<br />
muss“, sagtdie 35-Jährige.<br />
Nein sagen lernen<br />
Ob beim Abendessen, beim Spielen<br />
mit den Kindern, beim Grillabend<br />
oder im Urlaub: Istdas Handy in der<br />
Nähe, ist auch die Arbeit nicht weit.<br />
Beruf und Freizeit zu trennen, geht<br />
das überhaupt noch? „Theoretisch<br />
ja, praktisch nein. Denn der Übergang<br />
ist immer fließender geworden“,<br />
sagt Prof. Lothar Seiwert, Autor<br />
und Vortragsredner zum Thema<br />
Zeitmanagement.<br />
Sielese morgens vorder Arbeit keine<br />
Mails,erzählt Kathrin Nowak. Für<br />
Lothar Seiwert eine gute Strategie,<br />
die Disziplin erfordert, denn Neugier<br />
sei menschlich. „Wenn ich einmal<br />
anfange, morgens reinzugucken,<br />
komme ich davon nicht weg.“<br />
Sein Rezept klingt simpel: Lernen,<br />
sich abzugrenzen. „Viele Menschen<br />
haben einen Sprachfehler. Sie<br />
können oder wollen nicht Nein sagen.“<br />
Er rät, Geräte zum Feierabend<br />
oder in Auszeiten einfach abzuschalten.<br />
„Ich muss es einfach nur tun.“<br />
Zum Nein-Sagen-Lernen gehört<br />
auch, einzusehen, dass man ersetzbar<br />
ist: „Sie sind nicht die Notaufnahme<br />
des örtlichen Unfallkrankenhauses.“<br />
Dass es sich trotzdem so<br />
anfühlt, hat unter anderem strukturelle<br />
Gründe, sagt Robert Kötter,<br />
Gründer der Beratungsagentur Work<br />
Life Romance in Köln. Viele Firmen<br />
hätten eine lange Zeit des Sparens,<br />
der Reduzierung von Personal und<br />
der Effizienzsteigerung hinter sich.<br />
Dasmache sich bemerkbar.<br />
Wenn irgendwo ein Rädchen im<br />
Getriebe still steht, gerate das System<br />
ins Wanken. Neben der engen<br />
Taktung des Arbeitsalltags sei ein<br />
weiteres Phänomen zu beobachten,<br />
sagt Kötter: Menschen sei es heute<br />
wichtiger, Dinge zu tun, die ihnen<br />
Spaß machen, statt Dienst nach Vorschrift.<br />
Dadurch entstehe ein hohes<br />
Maß anIdentifikation, das Abschalten<br />
und Abgrenzen schwerer macht.<br />
Verstärkt werde das durch ein Idealbild<br />
vonAngestellten, die für die Firma<br />
leben. „Ein guter Mitarbeiter ist<br />
aber nicht der, der 120 Prozent gibt<br />
und dann mit 50 im Burnout ist“,<br />
sagt der Coach und Buchautor. Auf<br />
sich zu achten und abschalten zu<br />
können, seien wichtige Fähigkeiten.<br />
„Es macht etwas mit den Menschen,<br />
wenn vomChef am Sonntagmittag<br />
eine Mail kommt“, ergänzt<br />
Lothar Seiwert. Er erzählt, dass Führungskräfte<br />
bei einem Dax-Konzern,<br />
den er berät, daher am Wochenende<br />
keine E-Mails mehr an Mitarbeiter<br />
schicken dürfen. Sie müssen sie im<br />
Entwurfsmodus speichern und dürfen<br />
sie erst am Montagmorgen senden.<br />
Auch Führungskräfte können<br />
als Vorbilder also zu einer gesunden<br />
Work-Life-Balance im Unternehmen<br />
beitragen.<br />
Wiewichtig Auszeiten sind, lernen<br />
viele Menschen erst, wenn sie<br />
leiden, sagt Robert Kötter. Den Ansatz<br />
der Work-Life-Balance, der Balance<br />
zwischen Arbeit und Leben,<br />
halten er und sein Mitgründer aber<br />
nicht für den passenden Begriff. Das<br />
klinge, als würde man in seiner Arbeitszeit<br />
nicht leben. „Ich definiere<br />
mich als Mensch aber auch über die<br />
Arbeit.“ Nicht umsonst heißt sein<br />
GETTYIMAGES/WESTEND61<br />
Start-up Work Life Romance. Eine<br />
romantische Beziehung zwischen<br />
Beruf und Freizeit? Klingt kompliziert.<br />
Für die beiden Gründer ist es<br />
selbst nicht immer einfach. Doch sie<br />
versuchen ihren Ansatz, dass der<br />
Mensch im Mittelpunkt steht, vorzuleben<br />
und nehmen Auszeiten ernst.<br />
Feste Termine für die Freizeit<br />
Kathrin Nowak sieht Berufund Freizeit<br />
nicht als komplett getrennte<br />
Welten. Es ist ihr wichtig, sich für die<br />
Schule zu engagieren und persönlichen<br />
Kontakt zu Kollegen wie Schülernzuhaben.<br />
Schwierig sei manchmal,<br />
dass es die digitalen Möglichkeiten<br />
erlauben, den Beruf überall<br />
hin mitzunehmen. Deswegen falle<br />
die Abgrenzung schwer.Was ihr helfe,<br />
sei ein Ortswechsel –etwa eine<br />
Pause im Freien.<br />
Lothar Seiwert rät, bestimmte<br />
Freizeitaktivitäten fest in den Alltag<br />
einzubauen. Ob Yoga, Fitness, Treffen<br />
mit Freunden, Meditation, Spaziergänge<br />
mit Hund, Theater oder<br />
Musical: Körperlicher, seelischer,<br />
mentaler und emotionaler Ausgleich<br />
seien wichtig. Er rät, sich fest zu verabreden.„Ich<br />
muss aber auch Termine<br />
mit dem wichtigsten Menschen<br />
machen: mit mir selbst.“ (dpa)<br />
Wann besteht<br />
Anspruch auf<br />
Urlaubsgeld?<br />
Nur bei Vertrag oder<br />
„betrieblicher Übung“<br />
Ein Bonus des Arbeitgebers auf<br />
dem Konto ermöglicht so manchem<br />
die Urlaubsreise im Sommer.<br />
Knapp jeder zweite Beschäftigte in<br />
Deutschland erhält Urlaubsgeld, wie<br />
eine Online-Befragung des WSI-<br />
Tarifarchivs der gewerkschaftsnahen<br />
Hans-Böckler-Stiftung zeigt. Einen<br />
gesetzlichen Anspruch auf eine freiwillige<br />
Sonderzahlung des Arbeitgebers<br />
haben Arbeitnehmer aber<br />
grundsätzlich nicht, erklärt Alexander<br />
Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
in Berlin. Einen Anspruch<br />
kann sich nur in drei Fällen ergeben:<br />
„Das gilt erstens,wennein Anspruch<br />
auf Urlaubsgeld im Arbeitsvertrag<br />
vereinbart ist, oder, zweitens, die<br />
Sonderzahlung im Tarifvertrag vorgesehen<br />
ist“, wie der Fachanwalt erklärt.<br />
Der dritte Fall ist die sogenannte<br />
betriebliche Übung. Davon spricht<br />
man, wenn der Arbeitgeber über einen<br />
längeren Zeitraum immer Urlaubsgeld<br />
gezahlt hat. „Zahlt der Arbeitgeber<br />
drei Jahre inFolge in gleicher<br />
Höhe und ohne Vorbehalt Urlaubsgeld,<br />
entsteht daraus im vierten<br />
Jahr ein Anspruch für die Arbeitnehmer“,<br />
erklärt Bredereck. Arbeitgeber<br />
können die betriebliche<br />
Übung aber explizit ausschließen,<br />
dann gilt diese Art von Gewohnheitsrecht<br />
nicht. (dpa)<br />
Jeder zweite Arbeitnehmer bekommt Urlaubsgeld.<br />
GETTYIMAGES/ GRADYREESE<br />
Schauspielerin<br />
Judi Dench (84)<br />
Die Geheimnisse<br />
meines Lebens<br />
Morgen<br />
lesen!<br />
KURIER traf die ehemalige<br />
Chefin von James Bond<br />
Foto: Imago-Images<br />
AM<br />
SONNTAG<br />
Der vonhier
Berlin im Herzen.<br />
Und aufdem Handy<br />
SO SCHREIBT MAN BERLIN.<br />
app-berliner-zeitung.de
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 9<br />
·························································································································································································································································································<br />
Mobile Welten<br />
Gas geben, aber richtig<br />
CNG-Autos sind eine umweltfreundlicheLösung, die (noch) mit zu vielen Vorurteilen abgestraft ist<br />
Ein Argument gegen Gasfahrzeuge ist das dürftige Tankstellennetz. Der Fahrer eines CNG-Autos kann bundesweit nur an gut 900 Tankstellen nachfüllen. PR (2)<br />
VonAxel F. Busse<br />
An Heilsversprechen für<br />
eine elektrische Automobil-Zukunft<br />
fehlt es derzeit<br />
nicht. Die Pkw-Hersteller<br />
überbieten sich förmlich mit Ankündigungen<br />
für ihren emissionsfreien<br />
Flottenausbau. Dabei gerät ein alternativer<br />
Antrieb aus dem Blickfeld,<br />
dessen Technik bewährt, dessen<br />
Umweltvorteile unumstritten und<br />
Verfügbarkeit langfristig gesichert<br />
ist: DasErdgas.Die spanische Marke<br />
Seat hat gerade einen neuen Versuch<br />
gestartet, CNG-Autos beliebter zu<br />
machen.<br />
Das Kürzel „CNG“ steht für<br />
„Compressed Natural Gas“. Chemisch<br />
besteht es überwiegend aus<br />
Methan und sein Energiegehalt ist so<br />
hoch, dass ein Kilo Erdgas etwa dem<br />
von 1,5 Litern Superbenzin entspricht.<br />
Dennoch ist Erdgas an der<br />
Tankstelle billiger als Ottokraftstoff,<br />
was am Steuervorteil liegt, der zunächst<br />
bis 2026 gesetzlich festgeschrieben<br />
ist. Im allgemeinen Hype<br />
um Elektroautos wird leicht übersehen,<br />
dass auch der Pkw-Betrieb mit<br />
Erdgas einen stattlichen Beitrag zur<br />
Minderung von Luftschadstoffen<br />
leisten könnte.<br />
25 Prozent weniger Kohlendioxid<br />
Modell- und aggregatabhängig ist<br />
davon auszugehen, dass ein mit Erdgas<br />
betriebener Ottomotor bis zu 25<br />
Prozent weniger Kohlendioxid (CO 2 )<br />
ausstößt als sein Benzin-Pendant.<br />
Stickoxide und Feinstaub,die vorallem<br />
die Dieselmotoren in Verruf gebracht<br />
haben, fallen praktisch gar<br />
nicht an. Dennoch gibt esVorbehalte<br />
seitens potenzieller Kunden, die<br />
überwiegend Sicherheitsbedenken<br />
geltend machen. Schließlich stehen<br />
die Kraftstofftanks der Autos unter<br />
hohem Druck. Damit eine ausreichende<br />
Menge Erdgas für die Fahrt<br />
mitgeführtwerden kann, beträgt der<br />
Betriebsdruck in den Behältern 200<br />
bar.<br />
Die Firma Seat, die gerade ihre<br />
aktuelle Erdgasflotte – sie umfasst<br />
vier Modelle –auf der Nordseeinsel<br />
Sylt von Fachjournalisten hat testen<br />
lassen, tritt Sicherheitsbedenken<br />
entschieden entgegen: Die Tanks<br />
unterlägen einem strengen Prüfverfahren,<br />
sie seien zertifiziert und bis<br />
zu einem Druck von600 bar zugelassen,<br />
also dem Dreifachen dessen,<br />
was notwendig sein. Außerdem sei<br />
das System „mit einem Sicherheitsventil<br />
ausgestattet, das im höchst<br />
unwahrscheinlichen Fall eines technischen<br />
Problems dafür sorgt, dass<br />
das Gasauf kontrollierteWeise an die<br />
Außenluft abgegeben wird“, heißt es<br />
vonSeiten des Herstellers.<br />
Innerhalb des Volkswagen-Konzernsist<br />
der MarkeSeat offenbar die<br />
Aufgabe zugefallen, das CNG-<br />
Thema mit neuem Schwung zu versehen.<br />
Die Modelle Arona, Ibiza,<br />
Leon und Leon ST sind mit Erdgas-<br />
Motoren zu haben. Das Angebot<br />
reicht vom ein Liter großen Dreizylinder<br />
mit 90 PS bis zu einem 1,5 Liter<br />
großen Vierzylinder mit 130 PS. Die<br />
Verbräuche bewegen sich laut Hersteller<br />
zwischen 3,1 und 4,6 Kg/100<br />
km, die CO 2 –Werte liegen zuverlässig<br />
unter 100 g/km. Fahrverbote müssen<br />
die Besitzer vonCNG-Autos folglich<br />
nicht fürchten.<br />
Dagegen können die Fahrer von<br />
E-Autos stolz auf null Gramm CO 2<br />
verweisen, mit denen sie unterwegs<br />
sind. Nurwenig hörtman jedoch davon,<br />
dass bei der Batterieherstellung<br />
je Kilowattstunde Kapazität rund 125<br />
Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt<br />
werden. Das hat das Heidelberger<br />
Institut für Energie- und Umweltforschung<br />
herausgefunden. Für Rohstoffe<br />
wie Lithium und Kobalt steigen<br />
die Preise.Und dass die massenhafte<br />
Produktion von Elektroautos<br />
erhebliche volkswirtschaftliche Auswirkungen<br />
hätte, wird ebenfalls<br />
kaum diskutiert.<br />
Viele Komponenten, die ein herkömmlich<br />
angetriebenes Auto<br />
braucht, werden schlicht überflüssig.<br />
Nicht nur Tanks und Abgasanlagen<br />
sind dann obsolet, sondernzum Beispiel<br />
auch Turbolader,Ventile, Zündkerzen,<br />
Kolben, Pleuel und Kurbelwellen.<br />
Für die Arbeitsplätze dieser<br />
Zulieferer müsste Ersatz-Beschäftigung<br />
gefunden werden. Demgegenüber<br />
bleiben Ottomotoren für die<br />
Erdgas-Anwendung nahezu unverändert,<br />
lediglich einige Bestandteile<br />
werden stabiler ausgelegt, um sie für<br />
die Belastungen der effektiveren Verbrennung<br />
standfest zu machen.<br />
Erdgas synthetisch herstellbar<br />
Gern wird als Argument gegen Erdgas-Autos<br />
ins Feld geführt, es handele<br />
sich ebenso wie beim Öl um einen<br />
fossilen und damit endlichen<br />
Energieträger. Auf diese Bedenken<br />
hat das Zentrum für Sonnenenergieund<br />
Wasserstoffforschung Baden-<br />
Württemberg (ZSW) eine Antwort.<br />
In zwei Versuchsanlagen wird durch<br />
Windkraft erzeugter Strom zunächst<br />
zur Aufspaltung vonWasser in Wasserstoff<br />
und Sauerstoff eingesetzt. In<br />
einem zweiten Schritt wird dem<br />
Wasserstoff Kohlendioxid zugeführt<br />
und es entsteht Methan, das die<br />
Techniker synthetisches Erdgas oder<br />
e-Gas nennen. Dies ist als Treibstoff<br />
für Erdgas-Motoren universell einsetzbar.<br />
Nun müssen die CNG-Autobesitzer<br />
es aber auch tanken können.<br />
Dort ist tatsächlich noch ein Problem<br />
zu lösen. DasNetz der Tankstellen<br />
ist in Deutschland etwa so unvollkommen<br />
wie das vonE-Ladesäulen.<br />
In anderen europäischen Ländern<br />
ist Erdgas als Treibstoff<br />
populärer, nur das hilft hierzulande<br />
niemandem. Zwar hat der Volkswagen-Konzern<br />
versprochen, am Ausbau<br />
der Zapfanlagen vonderzeit 900<br />
auf 2000 bis zum Jahr 2025 mitzuwirken,<br />
doch bis dahin müssen sich<br />
wohl auch die Fahrer vonSeat-CNG-<br />
Modellen auf eine andere Fähigkeit<br />
ihrer Wagen verlassen: ganz gewöhnlichen<br />
Sprit zutanken. Sie haben<br />
nämlich auch einen kleinen<br />
Benzintank an Bord, und dessen Inhalt<br />
reicht bestimmt bis zur nächsten<br />
Erdgas-Tanke.<br />
Verkäufe<br />
GebrauchtwaGen<br />
Verkaufsschlager.<br />
Auto deS tAGeS<br />
Auto deS tAGeS<br />
Auto deS tAGeS<br />
Ihr Anzeigenmarkt<br />
in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
opel Cascada Cabrio<br />
Renault Captur<br />
Fiat 500<br />
Gebrauchtwagen<br />
Gebrauchtwagen<br />
tageszulassung<br />
Ausstattung:<br />
Lederausstattung,Klimaautomatik,<br />
el. Verdeck, Verdeckbezug<br />
Premium/Stoff<br />
schwarz, Sport-Fahrwerk,<br />
Sitzheizung,Xenon Scheinwerfer,LED-Rückleuchten,<br />
Audio-Navigationssystem<br />
Navi 950 Europa IntelliLink,<br />
Audiosystem 7Lautsprecher,Lederlenkrad<br />
u.v.m.<br />
dAten &FAkten<br />
Typ:<br />
1.6 Automatik<br />
Ausführung: Turbo Innovation<br />
Leistung: 125 kW/170 PS<br />
Erstzulassung: 03/2018<br />
Kilometer: 15.471<br />
Kraftstoff:<br />
Benzin<br />
Sonderpreis: 28.590 euro<br />
Ausstattung:<br />
Navi, Klima, Sitzheizung,<br />
Zentralverriegelung,<br />
Freisprecheinrichtung,<br />
Bluetooth, USB-Anschluss,<br />
MP-3, Alufelgen, Lederlenkrad,<br />
LED-Tagfahrlicht, elektr.<br />
Außenspiegel, Bordcomputer,Keyless<br />
Go, Multifunktionslenkrad,<br />
u.v.m.<br />
dAten &FAkten<br />
Typ: 0.9 Schaltgetr., Benzin<br />
Ausführung:<br />
TCe90<br />
Leistung: 66 kW/90 PS<br />
Erstzulassung: 05/2019<br />
Kilometer: 20<br />
Kraftstoff:<br />
Benzin<br />
Sonderpreis: 14.390 euro<br />
Ausstattung:<br />
Navi, Klima, Panoramadach,<br />
MP-3,<br />
USB-Anschluss, Radio,<br />
Freisprechanlage<br />
Bluetooth inkl. Audiostreaming,Zentralverriegelung,el.<br />
Außenspiegel,<br />
ZV mit Fernbedienung,Tempomat,<br />
Berganfahrhilfe u.v.m.<br />
dAten &FAkten<br />
Typ: 1.2 8V Schaltgetriebe<br />
Ausführung:<br />
Lounge<br />
Leistung: 51 kW/ 69 PS<br />
Erstzulassung: 03/2019<br />
Kilometer: 10<br />
Kraftstoff:<br />
Benzin<br />
Sonderpreis: 10.850 euro<br />
Anzeigenannahme:<br />
( 030) 2327-50<br />
Verbrauch: 7,2 l/100 km (kombiniert)<br />
9,4 l/100 km (innerorts)<br />
5,9 l/100 km (außerorts)<br />
CO 2 -Emissionen: 169 g/km<br />
(kombiniert) CO 2 -Effizienz: C<br />
DÜRKOP GmbH<br />
Filiale Berlin Prenzlauer Berg<br />
10409 Berlin ·Goethestr. 5/7<br />
Tel.: 030 421809-25<br />
christian.jebautzke@duerkop.de<br />
Verbrauch: 5,6 l/100 km (kombiniert)<br />
6,9 l/100 km (innerorts)<br />
4,8 l/100 km (außerorts)<br />
CO 2 -Emissionen: 127 g/km<br />
(kombiniert) CO 2 -Effizienz: C<br />
DÜRKOP GmbH<br />
Filiale Berlin Prenzlauer Berg<br />
10409 Berlin ·Goethestr. 5/7<br />
Tel.: 030 421809-25<br />
christian.jebautzke@duerkop.de<br />
Verbrauch: 5,6 l/100 km (kombiniert)<br />
6,9 l/100 km (innerorts)<br />
4,8 l/100 km (außerorts)<br />
CO 2 -Emissionen: 127 g/km<br />
(kombiniert) CO 2 -Effizienz: D<br />
DÜRKOP GmbH<br />
Filiale Berlin Prenzlauer Berg<br />
10409 Berlin ·Goethestr. 5/7<br />
Tel.: 030 421809-25<br />
christian.jebautzke@duerkop.de
10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Mobile Welten<br />
Als Nissan 2007 seinen Qashqai<br />
auf den Markt brachte,<br />
glaubte kaum jemand an<br />
einen nachhaltigen Erfolg<br />
des Crossovers mit dem gewöhnungsbedürftigen<br />
Namen. Doch weit<br />
gefehlt: Der Asphalt-Cowboy wurde<br />
die absolute Erfolgsgeschichte des japanischen<br />
Herstellers, verkaufte sich<br />
seitdem allein in Deutschland bis<br />
Ende 2018 mehr als 292 000 Mal.<br />
Wenngleich er nicht mehr der Jüngste<br />
ist, sieht er deshalb noch lange nicht<br />
altbacken aus. Zumal er mit dem<br />
kürzlich eingeführten 1.3er Vierzylinder-Turbobenziner,<br />
der mit 140 und<br />
160 PS zu haben ist, über eine saubere<br />
und modereAntriebstechnik verfügt.<br />
Wir haben uns im Test mal den Globetrotter<br />
mit 140-PS-Antrieb angeschaut.<br />
Benannt nach dem südiranischen<br />
Nomadenvolk der „Kaschgai“ wandert<br />
der Kompakt-Crossover weiter<br />
hurtig auf seiner Tour durch die Autowelt.<br />
Er gefällt mit harmonischen<br />
Proportionen und stilistischer Geradlinigkeit,<br />
weil die Designer bei ihm<br />
fast gänzlich auf aggressive Attribute<br />
verzichteten. Zu den gewölbten Stoßfängernpassen<br />
die dynamische Front<br />
mit zugespitztem V-Grill und die geschlitzten<br />
Scheinwerfer, die für 950<br />
Euro Aufpreis mit LED-Lichtern<br />
strahlen. Dazu bietet der Hochbeiner<br />
ausgestellte Radhäuser, die optional<br />
selbst 19-Zöller aufnehmen und hinten<br />
LED-Rückleuchten in Bumerang-<br />
Form.<br />
Viel Platz und passgerechte Sitze<br />
Auch innen gefällt uns der Japaner<br />
mit seiner subtilen Artvon Behaglichkeit.<br />
Hier ist alles auf die Bedürfnisse<br />
des urbanen Kunden, der sich gern<br />
verwöhnen lässt, abgestimmt: viel<br />
Platz und passgerechte Sitze, die mit<br />
Seitenführung und weicher Polsterung<br />
punkten und aus denen man<br />
selbst nach langer Fahrt erholt aussteigt.<br />
Dazu trägt auch die vonNissan<br />
verordnete Ruhe im Auto bei: Aerodynamische<br />
Innovationen aus dem<br />
Flugzeugbau sorgen am Unterboden<br />
für weniger Lärm, ebenso die dickeren<br />
Scheiben und eine verstärkte<br />
Fahrzeugdämmung an der Karosserie.<br />
Vorn registrieren wir ein formschönes<br />
Cockpit mit kristallscharfen<br />
Displays, viel Alu-Look und übersichtlichen<br />
Rundinstrumenten. Für<br />
615 Euro extra gibt es ein Navi, welches<br />
über Staus in Echtzeit informiert.<br />
Der Fahrer greift zudem in ein<br />
handfestes, unten abgeflachtes Dreispeichen-Lenkrad.<br />
Ausreichend groß<br />
ist auch der Kofferraum (430 l). Prakti-<br />
Einstieg<br />
ohne Verzicht<br />
Mit seinen knapp 4,40 Metern Länge passt der Nissan Qashqai genau in das stetig<br />
wachsende Segment der kompakten Crossover.Der optisch und technisch<br />
aufgefrischte Japaner gehört dabei zu den Trendsettern<br />
Der aktuelle Qashqai fährtmit dem typischen Nissan-Gesicht in den Konkurrenzkampf der Kompakt-SUV. PR (5)<br />
Die deutlichsten Verfeinerungen bei Material<br />
und Ausstattung finden sich aber im Inneren.<br />
Sitze, Bedienung der Infotainment-Zentrale,<br />
Kopf- und Schulterfreiheit hinten, der klare<br />
Look des Armaturenbretts -hier kann man sich<br />
wohlfühlen. Man findet sich schnell zurecht.<br />
DER NISSAN QASHQAI 1.3 IM DETAIL<br />
Schon dieBasisvariante namens „Visia“ist unter<br />
anderemmit Multifunktionslenkrad, elektrisch<br />
einstell- und beheizbarenAußenspiegeln,<br />
KlimaanlageundAudiosystem mit CD-Player, Digitalradio<br />
DAB+,vier Lautsprechern und Bluetooth-Freisprecheinrichtung<br />
ausgestattet .<br />
VonRainer Bekeschus<br />
Mitschwimmen in der Stadt oderauf der Landstraßeist<br />
überhauptkein Problem,beim Überholensollteaber<br />
rechtzeitigzweiGängeruntergeschaltet<br />
werden, sonstzieht sich die Sache<br />
argindie Länge. Aufder Autobahn schwingt sich<br />
der Japaner zu maximal185 Sachen auf.<br />
Kein Grund zum Klagen gibt es beim Blick in<br />
den 430 bis 1.585 Liter großen Kofferraum.<br />
Auch die Hinterbänkler finden angenehme<br />
Platzverhältnisse vor. Insgesamt ist die Wahrnehmung<br />
deutlich in Richtung Komfortverschoben.<br />
ker dürfte hier das Unterbodenfach<br />
sowie eineVerstaumöglichkeit für das<br />
Gepäckraumrollo freuen.<br />
Und der Antrieb? Die neuen<br />
Turbo-Benziner,die aus der Kooperation<br />
mit Renault stammen und auch<br />
in der Mercedes A-Klasse ihren<br />
Dienst tun, ersetzen die alten 115 PS<br />
starken 1,2-Liter-Benziner sowie das<br />
163 PS starke 1,6er-Aggregat.<br />
Wirhaben imTest die 140-PS-Variante<br />
an Bord, die einen Benzinpartikelfilter<br />
hat und stets an ein manuelles<br />
Sechsgang-Getriebe gekoppelt ist.<br />
Los geht's mit Startknopf. Mit Leichtigkeit<br />
setzt sich der Qashqai in Bewegung,<br />
stürmt munter mit respektablen<br />
240 Nm vorwärts.Wer indes dieses<br />
Temperament zu sehr strapaziert,<br />
kommt beim Verbrauch allerdings<br />
nicht klar mit den durchschnittlich<br />
angegebenen 5,3 Litern. Das schafft<br />
nur wer mit den Zehenspitzen Gas<br />
gibt.<br />
GrößereService-Intervalle<br />
In der Summe gefällt das Aggregat<br />
aber durchaus mit Kultiviertheit und<br />
Effizienz. Hierfür wurde unter anderemder<br />
Turbolader technisch verbessert.<br />
Statt wie bislang mit pneumatischen<br />
Ventilen haben die Ingenieure<br />
ihn mit einem elektrisch betriebenen<br />
Bypass-Sicherheitsventil (e-Wastegate)<br />
bestückt. Einer der Vorteile:<br />
DurchgeringereWartungskosten sinken<br />
die Betriebskosten, denn die Service-Intervalle<br />
wurden von20000 auf<br />
30 000 Kilometer erweitert.<br />
Lobend erwähnen wollen wir<br />
noch die Dämpfung sowie das gut<br />
trainierte Handling des Qashqai, seinen<br />
ruhigen Geradeauslauf und die<br />
bissig eingreifende Bremsanlage. Als<br />
Minuspunkte stehen im Protokoll: zu<br />
hohe Ladekante (77 cm), knappe<br />
Kopffreiheit im Fond, geringe Zuladung<br />
und eine leicht schwammige<br />
Lenkung.<br />
Serienmäßig verfügt das Basismodell<br />
bereits unter anderem über eine<br />
Klimaanlage, DAB-Radio samt<br />
Smartphone-Integration, geteilt umlegbare<br />
Rücksitze und einen Tempomat.<br />
Alles in allem ist der Qashqai ein<br />
mobiler Hochsitz, der kaum Schwächen<br />
aufweist, preislich nicht zu teuer<br />
ist und sich auch sonst als ein solider<br />
Praktiker für Sportund Freizeit gibt.<br />
DasAuto wurde uns vonNissan zurVerfügunggestellt:<br />
NissanQashqai 1.3 DIG-T. Motor:1,3-l-Vierzylinder-Turbobenziner,Frontantrieb,Sechsgangschaltung,140<br />
PS,0-100 km/h: 10,5 s, Spitze: 193<br />
km/h,Verbrauch: 5,3 lSuper,CO2-Wert121 g/km,<br />
Tank 55 Liter,L/B/H in mm: 4394/1806/ 1590,<br />
Radstand 2646 mm, Kofferraum 430-1585l,Leergewicht<br />
1375 kg,Preis: ab 21.350 Euro<br />
Verkäufe<br />
gebrauchtwagen<br />
opel Mokka X<br />
Auto deS tAGeS<br />
Ausstattung:<br />
Navi, Klima, PDC, Rückfahrkamera,<br />
LED-Licht, Sitzheizung,<br />
Freisprecheinrichtung Bluetooth,<br />
Audio-Navigationssystem<br />
Navi RF 900 Europa Touch (IntelliLink<br />
8-Zoll-Display), Radio,<br />
Zentralverriegelung,<br />
Außenspiegel elektr. anklappbar,Lederlenkrad,<br />
Lenkrad<br />
heizbar u.v.m.<br />
Verbrauch: 6,3 l/100 km (kombiniert)<br />
8,0 l/100 km (innerorts)<br />
5,2 l/100 km (außerorts)<br />
CO 2 -Emissionen: 145 g/km<br />
(kombiniert) CO 2 -Effizienz: C<br />
Typ:<br />
Ausführung:<br />
Leistung:<br />
1.4 Schaltgetriebe<br />
Innovation<br />
103kW/140PS<br />
Erstzulassung: 06/2017<br />
Kilometer: 10<br />
Kraftstoff:<br />
Sonderpreis:<br />
Gebrauchtwagen<br />
dAten &FAkten<br />
Benzin<br />
19.950 euro<br />
DÜRKOP GmbH<br />
Filiale Berlin Prenzlauer Berg<br />
10409 Berlin ·Goethestr. 5/7<br />
Tel.: 030 421809-25<br />
christian.jebautzke@duerkop.de<br />
kaufgesuche<br />
Wir kaufen Wohnmobile +<br />
Wohnwagen, Tel. 03944-36160,<br />
www.wm-aw.de Fa.<br />
“Dank der St. Josefs<br />
Indianerschule lese und<br />
lerne ich mit Begeisterung!”<br />
Mehr Informationen auf:<br />
stjosefs.de/indianerschule<br />
St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V.<br />
Vergessen Sie die Diesel-Panik!<br />
Seinen Alten muss man nicht verkaufen. In Berlin werden nur wenige Meter Straße gesperrt<br />
VonKlaus Kronsbein<br />
Die <strong>Berliner</strong> Luft ist nicht mehr<br />
dufte. Erhöhte Stickstoffoxid-<br />
Wertemachen unsereStadt nun auch<br />
zu einer„Intensivstadt“. Diesel-Besitzer<br />
geraten in Panik. Aber: Niemand<br />
muss sein Auto tauschen oder verkaufen.<br />
In Berlin werden nicht einmal<br />
3(!) Kilometer Straße insgesamt gesperrt.<br />
Also: Runter vom Gas, entspannen<br />
und unsere Tipps zur Umfahrung<br />
der wenigen Meter gesperrter<br />
Strecken lesen.<br />
Berlin ist also nun „Intensivstadt“.<br />
So werden Städte genannt, in denen<br />
Messungen eine Belastung vonmehr<br />
als 40 Mikrogramm Stickstoffoxid pro<br />
Kubikmeter ergeben. 59 Mikrogramm<br />
wurden 2018 an der Leipziger<br />
Straße gemessen. Die Folge: Einige<br />
Straßen in Berlin werden für alte Diesel<br />
gesperrt. Na und?<br />
Wereinen alten Diesel fährt, sollte<br />
nicht in Panik geraten. Eine flächendeckende<br />
Fahrverbotszone – zum<br />
Beispiel entsprechend der Umweltzone<br />
innerhalb des S-Bahn-Rings –ist<br />
erst einmal vomTisch. Frühestens im<br />
August werden auf vielleicht 15 Abschnitten<br />
in Berlin Durchfahrverbote<br />
für Diesel bis Euro 5verhängt. Dazu<br />
zählen Teilstücke von Leipziger<br />
Straße, Reinhardtstraße, Friedrichstraße,Brückenstraße<br />
und Hermannstraße.Wer<br />
trotzdem hier durch fährt<br />
(und vielleicht doch einmal erwischt<br />
wird), zahlt für einen Pkw 20, für Lkw<br />
ab 3,5 Tonnen 75 Euro Bußgeld.<br />
Das ist aber kein Grund, Panik zu<br />
haben oder sich gleich sogar ein<br />
neues Auto zu kaufen! Denn auf dem<br />
<strong>Berliner</strong> Stadtgebiet gibt es Straßen in<br />
einer Gesamtlänge vonrund 5000 Kilometern.<br />
Unddavon werden nur wenige<br />
Kilometer (insgesamt nicht einmal<br />
3Kilometer) insgesamt für Alt-<br />
Diesel gesperrt. Die folgenden Sperrungen<br />
wurden bisher veröffentlicht.<br />
Unddie <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> nennt Ihnen<br />
dazu die Umfahrungsmöglichkeiten.<br />
Charlottenburg: Spandauer Damm<br />
von Klausenerplatz bis Sophie-Charlotte-Straße.<br />
Umfahrung: Schloßstraße<br />
- Neufertstraße - Klausener<br />
Platz -Gardes-du-Corps-Straße -Sophie-Charlotte-Straße<br />
- Spandauer<br />
Damm. Großräumiger: Schloßstraße<br />
- Kaiserdamm - Sophie-Chaerlotte-<br />
Straße -Spandauer Damm.<br />
Mitte: Brückenstraße vonKöpenicker<br />
bis Holzmarktstraße. Umfahrung:<br />
Köpenicker Straße - Michaelkirchstraße<br />
-Holzmarktstraße.<br />
Mitte: Friedrichstraße von Mittelstraße<br />
bis Dorotheenstraße. Umfahrung:<br />
Friedrichstraße - Dorotheenstraße<br />
-Charlottenstraße -Unter den<br />
Linden.<br />
Mitte: Leipziger Straße von Charlottenstraße<br />
bis Leipziger Platz. Umfahrung:<br />
Charlottenstraße - Mohrenstraße<br />
-Wilhelmplatz -Voßstraße -<br />
Ebertstraße -Potsdamer Platz.<br />
Mitte: Reinhardstraße von<br />
Charitéstraße bis Kapelle-Ufer.<br />
Umfahrung: Luisenstraße -<br />
Schumannstraße - Unterbaumstraße<br />
-Margarete-Steffin-Straße -<br />
Alexanderufer - Kapelle-<br />
Ufer/Hugo-Preuß-Brücke.<br />
Moabit: Alt-Moabit von Gotzkowkystraße<br />
bis Beusselstraße.Umfahrung:<br />
Gotzkowskystraße - Zwinglistraße -<br />
Beusselstraße - Kaserin-Augusta-<br />
Straße.<br />
Moabit: Stromstraße von Bugenhagenstraße<br />
bis Turmstraße. Umfahrung:<br />
Stromstraße - Perleberger<br />
Straße - Lübecker Straße - Turmstraße.<br />
Neukölln: Hermannstraße vonSilbersteinstraße<br />
bis Emser Straße.Umfahrung:<br />
Silbersteinstraße -Karl-Marx-<br />
Straße -Emser Straße.<br />
Neukölln: Silbersteinstraße von Hermannstraße<br />
bis Karl-Marx-Straße.<br />
Umfahrung: Hermannstraße - Kranoldstraße<br />
-Bendastraße -Glasower<br />
Straße -Karl-Marx-Straße.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 11<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Börse<br />
Tagesgeld Zins p.a. für Beträge<br />
Kundenkontakt ab 1€ 5.000€ 50.000€<br />
Advanzia */**<br />
advanzia.com - 1,00 1,00<br />
NIBC Direct */**<br />
nibcdirect.de 0,75 0,75 0,75<br />
Renault Bank direkt */**<br />
renault-bank-direkt.de 0,70 0,70 0,70<br />
Akbank<br />
akbank.de 0,41 0,41 0,41<br />
Ikano Bank<br />
ikanobank.de 0,34 0,34 0,34<br />
ING *<br />
ing.de 1,00 1,00 1,00<br />
Santander<br />
santander.de 0,03 0,03 0,03<br />
Postbank<br />
postbank.de 0,01 0,01 0,01<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,01 0,01 0,01<br />
Commerzbank<br />
commerzbank.de 0,00 0,00 0,00<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse (Online)<br />
berliner-sparkasse.de 0,01 0,01 0,01<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse (Online)<br />
mbsdirekt.de 0,01 0,01 0,01<br />
<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />
030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />
Sparda Berlin (Online)<br />
sparda-b.de - 0,001 0,001<br />
BBBank<br />
bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />
Mittelwert von 85 Banken 0,18 0,18 0,17<br />
*Neukunden /Neuanlagen<br />
** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />
Ratenkredite 10.000 Euro<br />
Kreditzinsen, bonitätsunabhängig bzw.2/3 Zins<br />
Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />
Deutsche Skatbank<br />
skatbank.de 2,89 2,89 2,89<br />
PSD Bank Nürnberg<br />
psd-nuernberg.de 2,93 2,93 2,93<br />
EthikBank<br />
ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />
DKB Deutsche Kreditbank<br />
dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />
SWK Bank<br />
couchkredit.de 3,49 3,49 3,49<br />
Targobank<br />
targobank.de 3,10 3,10 3,10<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 3,74 4,98 4,74<br />
Postbank<br />
postbank.de 3,79 3,79 3,79<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />
ING<br />
ing.de 3,99 3,99 3,99<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
psd-bb.de 3,49 3,69 3,69<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />
ABK Allgemeine Beamten Bank<br />
030/28535200 4,49 4,49 3,39<br />
BBBank<br />
030 202480 5,82 5,61 5,40<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />
Mittelwert von 70 Banken 4,21 4,30 4,38<br />
Sparbriefe und<br />
langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />
Kundenkontakt 3Jahre 5Jahre 8Jahre<br />
Crédit Agricole **<br />
ca-consumerfinance.de 1,31 1,41 -<br />
akf bank **<br />
akf.de 1,05 1,20 1,20<br />
Ziraat Bank<br />
ziraatbank.de 1,05 1,20 -<br />
VTB Direktbank<br />
vtbdirekt.de 1,00 1,20 1,20<br />
renault bank direkt<br />
renault-bank-direkt.de 1,00 1,20 -<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,60 1,10 -<br />
Santander<br />
santander.de 0,60 0,90 1,22<br />
ING<br />
ing.de 0,07 0,12 -<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de 0,05 0,05 0,05<br />
Postbank<br />
postbank.de - - -<br />
Isbank<br />
isbank.de 1,00 1,15 -<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de - - 0,40<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 0,01 - 0,01<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
030/86986969 - - -<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
030/42080420 - - -<br />
Mittelwert von 80 Banken 0,75 0,93 0,86<br />
*Neukundenangebot<br />
** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />
Festgeld für 5.000 Euro<br />
Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />
Crédit Agricole **<br />
ca-consumerfinance.de 0,81 0,91 1,01<br />
PrivatBank 1891 **<br />
privatbank1891.com 0,56 0,57 0,75<br />
Bank11<br />
bank11.de 0,40 0,50 0,60<br />
akf bank **<br />
akf.de 0,20 0,45 0,65<br />
abcbank<br />
abcbank.de - 0,45 0,55<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de - 0,05 0,05<br />
Santander<br />
santander.de - 0,01 0,20<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />
ING<br />
ing.de - - 0,03<br />
Commerzbank<br />
commerzbank.de - - 0,01<br />
Isbank<br />
isbank.de 0,35 0,35 0,50<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de 0,02 0,03 0,05<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
mbs-potsdam.de - - 0,01<br />
Sparda Berlin<br />
sparda-b.de - - 0,002<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
-030/86986969 - - -<br />
Mittelwert von 80 Banken 0,23 0,28 0,45<br />
*6Monate Neukundenangebot<br />
** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />
Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />
zurückfallende Werte<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Verlierer Index<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Investmentfonds<br />
Gewinner<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
aufholende Werte<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />
die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />
vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />
Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />
Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />
die horizontale Achse die Veränderung des<br />
vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />
relativ gesehen besten Performance befinden<br />
sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />
Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />
Performance links unten. Die Grösse der<br />
Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />
sind, richtet sich nach der Höhe der<br />
Marktkapitalisierung.<br />
AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />
27.06. 27.06. VORW.<br />
WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />
A.Ad.InGlA A 106,79 103,68 104,40<br />
Adifonds A A 124,71 118,77 118,73<br />
AdiverbaA A 162,48 154,74 156,83<br />
AdvFixedIncAEUR A 103,44 100,43 100,45<br />
Aktien Europa A A 93,39 88,94 89,56<br />
All Stratfds Ba A A 87,86 84,48 85,19<br />
BiotechnologieA A0,49 155,38 147,98 154,01<br />
ConcentraA A0,36 117,89 112,28 112,25<br />
CONVEST 21 VL A 61,04 58,13 59,12<br />
East. Europe EqA A1,96 102,18 97,31 97,80<br />
Emerging Europe A A 349,06 332,44 333,35<br />
Eur Renten AE A1,35 64,90 63,32 63,29<br />
Eur Renten KAE A0,41 41,91 41,09 41,09<br />
Euro RentenfondsAT T 110,25 107,56 107,52<br />
EuropaVisionA A0,95 26,94 25,66 25,97<br />
Europazins A A0,78 57,65 55,97 56,06<br />
Flexi Rentenf.A A1,27 94,68 91,48 91,67<br />
FondakA A 177,09 168,66 168,77<br />
Fondis A 86,72 82,59 83,95<br />
Fondra A 118,23 113,68 113,73<br />
Fonds Japan A A0,19 58,58 55,79 56,13<br />
Fonds Schweiz A A1,41 491,28 467,89 470,94<br />
Geldmkt SP AE A0,36 46,60 46,60 46,60<br />
Gl. Intell. Cap.A A0,31 104,62 99,64 101,26<br />
Global Eq.Divid A A1,84 113,57 108,16 109,67<br />
Industria A A1,63 100,83 96,03 96,52<br />
Informationst.A A0,76 262,79 250,28 257,04<br />
Interglobal A A1,01 354,04 337,18 342,61<br />
InternRentA A0,36 49,31 47,87 48,17<br />
Kapital Plus A A0,65 65,69 63,78 63,81<br />
Nebw.Deutschl.A A0,95 308,31 293,63 296,01<br />
Nürnb.Eurold.A A 134,30 127,90 128,21<br />
Plusfonds A 154,62 147,26 149,57<br />
Rentenfonds A A0,90 89,52 87,34 87,37<br />
RohstofffondsA A0,31 67,42 64,21 63,34<br />
Thesaurus AT T 959,01 913,34 913,08<br />
Trsy ShrtTrm+€A A 94,41 93,48 93,48<br />
US Equity C2 A0,20 66,33 66,33 67,39<br />
US LargeCap Gr.A A0,28 94,86 90,34 92,57<br />
Verm.Deutschl.A A0,69 179,95 171,38 171,08<br />
Verm.Europa A A1,13 49,13 46,79 47,13<br />
Wachstum Eurol A A 121,42 115,64 116,19<br />
Wachstum Europa A A0,99 125,81 119,82 119,97<br />
ALTE LEIPZIGER<br />
Aktien Deutschland A 114,68 109,22 110,17<br />
Trust €uro Dfsv A 45,81 45,81 45,81<br />
Trust €uro Renten A 48,26 46,85 46,84<br />
WWW.AMPEGA.DE<br />
Amp DivPlus Akt P A2,50 135,09 128,66 129,86<br />
Amp GenderPlus Akt T0,35 108,22 104,06 105,41<br />
Amp Global Renten A0,20 17,93 17,28 17,41<br />
Amp Rendite Renten A0,25 22,21 21,56 21,57<br />
BLACKROCK<br />
BGF EmeEurA2 EUR T 114,60 114,60 113,03<br />
Euro BondA2 T 30,09 30,09 30,04<br />
World EnergyA2 T 16,62 16,62 16,62<br />
World GoldA2 T 30,29 30,29 30,15<br />
BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT<br />
Bd.Euro Med.Term* T 185,56 185,56 185,49<br />
Bd.Euro Sh.Term* T 122,50 122,50 122,48<br />
BNPP L1 Seasons Cl* T 98,77 99,29<br />
Eq.High Div.Europe* T 92,87 92,87 93,55<br />
Euro ShortTermBd* T 114,10 114,10 114,08<br />
MoneyMkt Euro* T 207,88 207,88 207,89<br />
CREDIT SUISSE<br />
CS EF(L)S&MC Ger.B* T 2757,26 2757,26 2782,95<br />
CS EUROREAL* A1,54 7,52 7,52<br />
WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />
Aktfds RheinEdit P A 54,32 51,61 52,05<br />
AriDeka CF A0,65 70,23 66,72 66,97<br />
Berol.Ca.Chance A0,19 55,65 54,03 54,46<br />
Berol.Ca.Premium A0,21 66,54 64,29 64,95<br />
Berol.Ca.Sicherh. A0,16 44,43 43,35 43,31<br />
Berol.Ca.Wachst. A0,15 42,26 41,13 41,17<br />
BerolinaRent Deka A 41,20 39,76 39,85<br />
Deka Immob Europa A0,80 49,19 46,73 46,71<br />
Deka-Conv.Rent CF A 46,23 44,56 44,42<br />
Deka-Dtschl Akt Str A0,64 105,76 100,72 101,47<br />
Deka-Europa Akt Str A1,30 66,68 63,50 63,81<br />
DekaFonds CF A0,34 111,19 105,63 106,41<br />
DekaLux-EuropaTF A 59,41 59,41 59,90<br />
DekaLux-PharmaT.TF A 281,29 281,29 285,74<br />
DekaLuxT-Akt Asien A 759,32 721,38 720,22<br />
DekaRent-Intern.CF A0,12 20,34 19,75 19,83<br />
DekaSpezial CF A1,16 378,50 364,82 370,86<br />
DekaStruk.Wachst. A0,15 43,13 42,28 42,28<br />
DekaTresor T 89,74 87,55 87,49<br />
in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />
schlechter besser als der DAX<br />
+160<br />
+140<br />
+120<br />
+100<br />
+80<br />
+60<br />
+40<br />
+20<br />
–20<br />
–40<br />
Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahl der Aktien)<br />
DIE BESTEN GELDMARKTFONDS IM VERGLEICH<br />
PREIS PERFORMANCE IN %<br />
TITEL ISIN 27.06. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />
Vontobel US Dollar MoneyB* LU0120690226 136,27 USD 0,38 1,91 2,98 5,68 6,20 WWWWW 0,47<br />
Pictet Sh.-Term M.Mkt P LU0128496485 140,22 USD 0,20 1,28 2,44 5,21 5,95 WWW 0,31<br />
Pictet Sov. S-TM.Mkt P LU0366537446 107,22 USD 0,21 1,23 2,29 4,68 5,09 WW 0,20<br />
Fidelity Ir ILF USD Acc* IE0003323619 17873,37 USD 0,21 1,24 2,35 4,68 5,04 WW 0,15<br />
Deka. DekaLux-Geldm:USD LU0065060971 96,17 USD 0,23 1,37 2,32 4,61 5,14 WWWWWW 0,57<br />
Deka. DekaTresor DE0008474750 87,55 EUR 0,59 1,85 1,19 2,82 4,98 WWWWWW 0,54<br />
LeggM GF WA US Gov.Liq A* IE00B19Z6R17 108,63 USD 0,14 0,88 1,68 2,77 2,80 WWWWWWW 0,67<br />
Deka. Deka Flex:EUR C LU0027797579 1213,10 EUR –0,02 0,12 0,38 1,08 1,83 WWWWWWW 0,60<br />
apo Asset VarioZins Plus* DE0005324222 51,09 EUR 0,18 1,25 0,33 1,02 1,04 WWWWWW 0,58<br />
Deka. Deka FlexZins CF LU0249486092 974,76 EUR 0,15 0,74 0,73 0,76 0,95 WW 0,18<br />
DWS DtFloat R.Nts LC LU0034353002 83,94 EUR 0,04 0,71 –0,19 0,08 0,39 WW 0,21<br />
Federated Euro-Kurzlaeufer* IE0001475106 14,38 EUR ±0,00 0,35 ±0,00 0,07 0,49 WWWWW 0,50<br />
Deka. Deka InGarKzptCF(T) LU0250598322 5769,70 EUR ±0,00 ±0,00 ±0,00 ±0,00 0,19 W 0,07<br />
LVM Euro-Kurzläufer* IE0000641252 28,73 EUR –0,03 0,35 ±0,00 ±0,00 0,45 WWWWW 0,50<br />
Fidelity Ir ILF GBP AFlex Dis IE0003323387 1,00 GBP ±0,00 ±0,00 ±0,00 ±0,00 ±0,00 WW 0,15<br />
Bantleon Cash IA* LU0371477885 86,25 EUR 0,23 0,51 0,23 –0,08 0,38 WW 0,16<br />
Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am vwd funds service, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet<br />
nach BVI Methode. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />
Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />
Fonds. Keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />
Digit Kommunik TF A 78,06 78,06 79,16<br />
EuropaSelect CF A0,40 67,81 65,36 65,96<br />
Keppler-EmMkts-Inv A1,06 38,64 36,80 36,70<br />
Lingohr-Eurp-Sys A1,15 67,85 64,62 65,19<br />
Lingohr-Systemat A1,22 117,14 111,56 112,13<br />
Multirent-Invest A1,13 35,56 34,52 34,47<br />
Naspa-Europafonds* T 44,77 44,77 44,77<br />
PrivatDepot 3B A0,11 30,12 30,12 30,16<br />
RenditDeka A0,15 25,07 24,34 24,23<br />
Rntfds RheinEdit A 30,34 29,28 29,24<br />
StarCap-Corp Bd-Inv A 31,63 31,32 31,34<br />
Technologie CF T0,12 40,64 39,17 39,69<br />
Weltzins-Invest P A1,33 25,06 24,33 24,33<br />
WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />
Basler-Aktienf DWS A0,34 67,93 64,87 65,34<br />
Basler-InternDWS A1,26 114,38 109,23 109,79<br />
Basler-Rentenf DWS A0,45 26,82 25,61 25,59<br />
Deut ESG Eurp Eq L T 75,55 72,81 73,42<br />
Deut.Inv.IMltCrLDH A3,10 102,04 98,98 98,86<br />
Deut.Inv.IGlBdHCRC T 106,54 103,87 103,91<br />
Deut.Inv.IIAs.T.Di T 156,95 149,10 148,60<br />
DWS€UltSh FI6-12 T 68,01 68,01 68,02<br />
DWSAkkumula T 1199,40 1142,28 1160,45<br />
DWSAkt.Strat.D T 421,25 401,18 404,00<br />
DWSBalance T 113,05 108,70 109,22<br />
DWSBiotech T 203,63 193,93 201,91<br />
DWSConc GS&P Food A 363,75 346,43 353,09<br />
DWSCov Bond Fd LD A 56,61 55,23 55,21<br />
DWSD.Akt.O T 395,31 395,31 400,24<br />
DWSDefensiv T 116,21 112,82 113,12<br />
DWSDeutschland T 229,92 218,96 220,43<br />
DWSEUR Bds (Long) T 1938,79 1882,31 1882,25<br />
DWSEUR Reserve LC T 134,47 133,14 133,15<br />
DWSEurlStrRent LD A 33,61 32,78 32,79<br />
DWSEurop. Opp LD A 328,10 312,47 313,16<br />
DWSEurorenta A1,31 58,34 56,63 56,68<br />
DWSEurovesta A 132,36 126,05 127,46<br />
DWSFinanTypO ND A 64,19 64,19 64,93<br />
DWSGM&MTypO A 58,48 58,48 58,59<br />
DWSGlb.SM Cap A 72,29 68,84 69,55<br />
DWSGlbl Growth A 131,77 125,49 127,32<br />
DWSHeal. CTypO T 255,87 255,87 259,80<br />
DWSInst. Money+ T14067,96 13928,67 13929,37<br />
DWSIntern.Rent.O T 129,31 129,31 130,25<br />
DWSInter-Renta LD A 14,90 14,46 14,48<br />
DWSInvesta A 171,16 163,01 164,25<br />
DWSOsteuropa T 661,00 629,52 625,53<br />
DWSTechn.TypO A 201,68 201,68 206,86<br />
DWSTelemedia OND A 166,21 166,21 169,42<br />
DWSTopAsien T 175,53 168,78 168,66<br />
DWSTop Dividen LD A 131,71 125,43 126,94<br />
DWSTop Europe A 151,46 145,63 146,49<br />
DWSTop Prtf Off T 72,82 69,35 69,82<br />
DWSTopWorld A 116,09 111,62 113,34<br />
DWSTRC Deutschl. T 176,47 168,06 168,56<br />
DWSUSDollar Res A2,77 193,61 191,69 191,59<br />
DWSUSEq.Typ O T 418,70 418,70 426,04<br />
DWSUSGrowth A 230,15 219,19 224,69<br />
DWSVermbf.I LD A 174,80 166,47 169,28<br />
DWSVermbf.R LD A 19,70 19,13 19,11<br />
DWSVors.AS(Dyn.) T 128,38 123,43 124,37<br />
DWSI GE LD A1,82 188,84 179,40 179,89<br />
Global Hyb Bd LD A 41,40 40,19 40,33<br />
Gottlieb Daimler T 75,04 72,15 72,97<br />
grundb.europa RC A 42,19 40,18 40,14<br />
LatinAmerican Eq T 135,21 128,45 132,27<br />
Nomura Jp Grwth LC T 56,33 54,16 53,60<br />
Qi Eurozone Eq RC T 98,02 93,35 94,37<br />
Qi LowVol Europe NC T 277,19 277,19 280,67<br />
WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />
DJE Real Estate P A 1,03 0,98 0,98<br />
DJE-Div&Sub I T 453,91 453,91 457,49<br />
DJE-Div&Sub P T 430,93 410,41 413,66<br />
DJE-Div&Sub XP A 272,81 272,81 274,93<br />
DJE-Europa I T 392,04 392,04 394,12<br />
DJE-Sht Term Bd I T 143,78 143,78 143,82<br />
0<br />
GSW Immobilien<br />
Eckert &Ziegler<br />
Dax (+3,10%seit 4Wochen,–0,63% seit 12 Monaten)<br />
DeagDt. Dt.Entert.<br />
<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />
IVU TrafficTechn.<br />
Techn.<br />
Westgrund<br />
TLG Immobilien<br />
TradegateWertpapier.<br />
Accentro Real Est.<br />
in den vergangenen 4Wochen (%)<br />
schlechter besser als der DAX<br />
Quirin Privatbank<br />
–20 –15 –10 –5 0 +5 +10 +15 +20 +25<br />
FIDELITY<br />
America EUR A 10,21 9,70 9,79<br />
Euro Balanced Fund A 18,74 18,11 18,12<br />
Euro Stoxx 50 Fund A 10,97 10,97 11,04<br />
European Growth A 16,71 15,88 16,00<br />
European Sm. Comp. A 55,07 52,32 52,57<br />
GermanyFund A 58,42 55,51 55,62<br />
International EUR A 54,25 51,54 52,10<br />
Nordic Fund A 1388,00 1319,00 1329,00<br />
Port.Sel.Gr.&Inc. A 28,08 27,13 27,19<br />
South Ea.As.USD A 10,01 9,51 9,45<br />
US Dollar Bond A0,07 7,77 7,51 7,49<br />
WorldFund A 25,42 24,15 24,49<br />
WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />
Growth.Inc.Ad* A 23,38 22,04 22,07<br />
TEM Asian SmCp.A a* T 60,58 57,40 57,92<br />
TEM Em.Mkts BdAd* A 6,66 6,46 6,47<br />
TEM Gl.(Eur) Ad* A 20,54 19,46 19,54<br />
TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 40,87 38,72 39,12<br />
TEM GlobalAd* A 36,63 34,71 34,74<br />
TEM Gr.(Eur)Aa* T 17,39 16,48 16,50<br />
TEM Gr.(Eur)Ad* A 17,50 16,58 16,60<br />
SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />
HANSAeuropa A A1,45 48,25 45,96 46,31<br />
HANSAinter.A A0,36 19,79 19,12 19,25<br />
HANSArenta A0,47 24,84 24,00 24,00<br />
HANSAzins A0,10 24,61 24,36 24,38<br />
SI BestSelect T 138,23 131,65 133,20<br />
WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />
FFPB MTrend Dplus A 14,49 13,80 13,93<br />
FFPB RENDITE A 11,57 11,23 11,23<br />
Mu.In.Spezial OP R T 44,13 41,93 42,04<br />
WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />
Greater China EqA T 66,99 63,64 63,64<br />
JANUS HENDERSON<br />
China FA2Acc USD T 20,20 20,00<br />
GlbTechologyA2 T 92,51 93,17<br />
Japanese Equity T 16,42 16,35<br />
Japanese S.CA2 T 52,95 52,48<br />
PanEuro Sm CoA2 T 47,85 48,15<br />
TELEFON +49 89 2867-2867<br />
EuroFlex A0,66 44,48 44,04 44,74<br />
EuroKapital A0,81 44,76 42,63 43,61<br />
EuroRentA A0,27 32,00 30,92 31,20<br />
ProInvest A 178,33 169,84 171,68<br />
METZLER<br />
Akt Deutschl.AR* A 193,47 184,26 185,48<br />
Aktien Europa AR* A 127,80 121,71 122,26<br />
Wachstum Internat.* T 195,25 185,95 188,93<br />
PSISoftwareSoftware<br />
Fernhwk. Neukölln<br />
Rocket Internet<br />
Beta SystemsSoftware<br />
MagForce<br />
Zalando<br />
MBB<br />
First Sensor<br />
Hypoport<br />
Axel Springer<br />
Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />
MONEGA<br />
ARIADActiveAll I* A0,39 112,48 112,48 112,53<br />
IIV Mikrofinanz R* A 101,34 98,39 98,39<br />
LandertBond Opp* A 51,12 51,12 51,10<br />
VM Sterntaler II* A 117,21 112,70 112,65<br />
WahreWerteFonds R* T 50,53 48,59 49,04<br />
ODDO BHF<br />
AlgoGlobal DRW-€* A 105,81 100,77 102,21<br />
Basis-Fonds I* T 138,95 138,95 138,94<br />
O.BHF AccuZins CR* T 308,29 299,31 299,68<br />
O.BHF AlgoEur DRW* A 109,63 104,41 105,41<br />
O.BHF FRA EFF* A 215,40 205,14 206,53<br />
WWW.PICTETFUNDS.COM<br />
Biotech HP € T 509,70 485,43 492,07<br />
Biotech PEUR T 659,84 628,42 638,32<br />
Clean EnergyP€ T 83,58 79,60 79,38<br />
Digital P T 340,07 323,88 327,02<br />
Em.Mrkts PEUR T 531,87 506,54 508,67<br />
EUR Bonds P* T 605,68 588,04 586,81<br />
EUR Bonds Pdy* A 356,37 345,99 345,27<br />
EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 137,56 133,55 133,52<br />
Gl.Em.Debt-HP EUR* T 263,39 255,72 257,41<br />
Great.China PEUR T 527,33 502,22 502,72<br />
Health HP € T 212,70 202,57 204,39<br />
Health PEUR T 261,46 249,01 251,75<br />
Indian Eq. PEUR T 492,83 469,36 467,11<br />
Robotics PEUR T 160,39 152,75 152,52<br />
Robotics REUR T 155,19 148,83 148,62<br />
Russian Equ. PEUR T 73,90 70,38 69,89<br />
Sh.-Term M.Mkt P T 135,40 135,40 135,41<br />
Sh.-Term M.Mkt Pdy A 92,92 92,92 92,92<br />
Water P€ T 345,70 329,24 332,89<br />
SEB ASSET MANGAGEMENT<br />
SEB Conc. Biotech.* A0,47 94,74 93,80 96,76<br />
SEB Green Bond D* A0,79 53,40 52,61 52,59<br />
SEB ImmoInvest A 7,00 6,65 6,64<br />
SEB Sust.HighYield* A0,84 35,50 35,15 35,21<br />
SEBTrdSys®Rent.I* A0,33 56,21 55,93 55,88<br />
SEBTrdSys®Rent.II* A0,33 57,89 55,94 55,88<br />
WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />
Priv.Fonds:Flex.* A0,38 100,95 100,95 101,24<br />
Priv.Fonds:FlexPro* A0,46 125,28 125,28 125,48<br />
PrivFd:Konseq.* T 97,59 97,59 97,64<br />
PrivFd:Konseq.pro* T 113,14 113,14 113,33<br />
PrivFd:Kontr.* A0,46 128,44 128,44 128,80<br />
PrivFd:Kontr.pro* A0,50 147,29 147,29 148,32<br />
UniAbsoluterEnet-A* A0,17 44,97 44,97 45,02<br />
UniAbsoluterErt.A* A0,17 45,50 44,61 44,66<br />
UniDeutschland* T 207,65 199,66 201,05<br />
UniEuroAktien* A 74,18 70,65 71,00<br />
UniEuroRenta* A 68,79 66,79 66,70<br />
UniEuroSt.50A* A 53,31 51,26 51,61<br />
Unifavorit:Aktien* A 154,97 147,59 150,04<br />
UniFonds* A 52,92 50,40 50,82<br />
UniGlobal* A 238,63 227,27 230,81<br />
UniGlobal-net-* A 136,25 136,25 138,38<br />
UniImmo:Dt.* A2,10 95,99 91,42 91,40<br />
UniImmo:Europa* A 57,73 54,98 54,90<br />
UniImmo:Global* A1,00 52,80 50,29 50,23<br />
UniKonzept: PortA* A0,16 45,07 43,34 43,41<br />
UniOpti4* A 98,49 98,49 98,48<br />
UniRak* A0,62 126,10 122,43 123,16<br />
UniRak Konserva A* A 118,36 116,04 116,21<br />
UniStrat:Ausgew.* T 64,45 62,57 62,82<br />
UniStrat: Konserv.* T 71,34 69,26 69,37<br />
SONSTIGE FONDS<br />
Aberd.A.M. Degi Europa A0,23 1,33 1,27 1,27<br />
ACATIS Aktien Global A* T 331,11 315,34 319,43<br />
Commerz hausInvest A0,40 43,80 41,71 41,70<br />
HSBC Global European Equity PD* A 38,25 38,25 38,38<br />
iii INTER ImmoProfil A 58,03 55,27 55,28<br />
INKA German Eq.* T 224,95 214,24 215,85<br />
La FrançaisVe-RI Equ. Europe A0,52 87,91 83,72 84,63<br />
La FrançaisVeri M.Ass.Alloc A0,90 147,25 140,24 141,24<br />
ÖkoworldÖkoVision Classic T 192,59 183,42 186,91<br />
Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 204,36 198,41 199,84<br />
Universal Fiduka Univ.I* A 151,33 148,36 149,23<br />
WARBURG DirkMüllerPremAkti* T 105,61 101,55 101,15<br />
WARBURG Multi-Asset Sel R* T 77,23 73,55 73,61<br />
Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />
A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />
sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />
T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />
wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />
Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />
Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />
Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />
Tag.<br />
* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />
kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />
Währungen<br />
1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />
Dänemark DKK 7,12 /7,88<br />
England GBP 0,85 /0,93<br />
Japan JPY 117,01 /131,15<br />
Polen PLN 3,80 /4,89<br />
Russland RUB 63,93 /80,84<br />
Schweden SEK 10,10 /11,25<br />
Schweiz CHF 1,08 /1,16<br />
Tschechien CZK 21,71 /28,11<br />
Ungarn HUF 271,02 /401,17<br />
USA USD 1,07 /1,20<br />
Metalle und Münzen<br />
27.06. (in €) Ankauf Verkauf<br />
Krügerrand (1 oz) 1235,0 1247,0<br />
Maple Leaf (1/2 oz) 613,0 663,6<br />
Maple Leaf (1/4 oz) 306,5 338,9<br />
Gold (1 kg) 39484,0 40116,0<br />
Silber (1 kg) 419,5 560,7<br />
Platin (100 g) 2223,0 2916,1<br />
(in €/100 kg) 27.06. 21.06.<br />
Blei in Kabeln 196,35 195,60<br />
Kupfer (DEL-Notiz) 531,82 533,59<br />
Messing MS 63/37 530,00 536,00<br />
Zinsen und Renditen<br />
10-j. Staatsanleihen<br />
27.06. +/–% 21.06.<br />
Australien 1,349 +5,47 W 1,279<br />
Belgien 0,073 W -40,16 0,122<br />
Dänemark -0,258 W -14,67 -0,225<br />
Deutschland -0,317 W -13,62 -0,279<br />
Finnland -0,015 WWWWWWWWW -350 0,006<br />
Frankreich 0,003 WW -94,55 0,055<br />
Griechenland 2,487 W -2,51 2,551<br />
Großbritannien 0,830 W -2,47 0,851<br />
Italien 2,128 W -1,62 2,163<br />
Japan -0,146 +15,18 W -0,173<br />
Kanada 1,479 W -0,65 1,489<br />
Niederlande -0,147 W -33,64 -0,110<br />
Österreich -0,039 WWWWWWWWWW -387,5 -0,008<br />
Portugal 0,481 W -15,76 0,571<br />
Russland 7,460 W -0,13 7,470<br />
Schweden 0,029 +222,22 WWWWWW 0,009<br />
Schweiz -0,530 0 -0,530<br />
Spanien 0,392 W -10,5 0,438<br />
USA 2,032 W -1,23 2,058<br />
Sonstige 27.06. 21.06.<br />
REX 144,58 144,65<br />
Umlaufrendite -0,33 -0,34<br />
Ausländische Leitzinsen<br />
Konjunkturdaten<br />
Satz in %<br />
gültig ab<br />
Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />
Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />
Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />
Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />
Schweden Pensionssatz -0,25 09.01.2019<br />
Tschechien Diskontsatz 1,00 03.05.2019<br />
Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />
Norwegen Deposits Rate 1,25 20.06.2019<br />
Schweiz 3M Libor -0,727 27.06.2019<br />
Australien Target-Cash Rate 1,25 04.06.2019<br />
Hongkong Prime Rate 2,75 20.12.2018<br />
Japan Diskontsatz -0,10 01.02.2016<br />
Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />
Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />
USA Diskontsatz* 3,00 21.01.2019<br />
USA Fed Funds Rate 2,50 19.12.2018<br />
BIP-Wachstum°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 0,70 (03.19) 0,70 (07.19)<br />
Eurozone 1,20 (03.19) 1,20 (07.19)<br />
Frankreich 1,20 (03.19) 1,30 (07.19)<br />
Grossbritannien 1,80 (03.19) 1,20 (07.19)<br />
Italien -0,10 (03.19) 0,00 (07.19)<br />
Japan 0,90 (03.19) 0,70 (07.19)<br />
Schweiz 1,70 (03.19) 1,00 (07.19)<br />
USA 3,20 (03.19) 2,80 (07.19)<br />
Deutschland -1,90 (04.19) 4,90 (05.19)<br />
Eurozone -0,40 (04.19) 7,60 (04.19)<br />
Frankreich 1,10 (04.19) 8,70 (04.19)<br />
Grossbritannien -1,10 (04.19) 3,80 (03.19)<br />
Italien -1,50 (04.19) 10,20 (04.19)<br />
Japan -1,10 (04.19) 2,40 (04.19)<br />
Schweiz 4,30 (03.19) 2,40 (05.19)<br />
USA 2,00 (05.19) 3,60 (05.19)<br />
Inflation°°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 1,60 (06.19) 1,50 (07.19)<br />
Eurozone 1,20 (05.19) 1,20 (07.19)<br />
Frankreich 1,00 (05.19) 1,10 (07.19)<br />
Grossbritannien 2,00 (05.19) 1,70 (07.19)<br />
Italien 0,80 (05.19) 0,60 (07.19)<br />
Japan 0,70 (05.19) 0,80 (07.19)<br />
Schweiz 0,60 (05.19) 0,50 (07.19)<br />
USA 1,80 (05.19) 1,60 (07.19)<br />
Industrie- Arbeits-<br />
Land produktion° losigkeit°°<br />
Detailhandels-<br />
Real-<br />
Land umsätze° zins°°<br />
Deutschland 1,90 (05.19) -1,68 (06.19)<br />
Eurozone 2,60 (04.19) -1,20 (06.19)<br />
Frankreich 2,20 (04.19) -0,94 (06.19)<br />
Grossbritannien 1,80 (05.19) -1,15 (06.19)<br />
Italien 2,10 (04.19) 1,36 (06.19)<br />
Japan 0,70 (05.19) -0,87 (06.19)<br />
Schweiz -0,80 (05.19) -1,13 (06.19)<br />
USA 1,80 (05.19) 0,26 (06.19)<br />
Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />
auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />
ERLÄUTERUNGEN<br />
Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />
Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />
Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />
Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />
Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />
Stand:27.06.19, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle
12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Rätsel<br />
S C H A C H M E I S T E R<br />
B E R Ü H M T E<br />
L E U T E<br />
Bernhard<br />
Gregory<br />
Der in Reval, dem heutigen Tallinn,<br />
geborene BernhardGregory(1879-<br />
1939) war ein Findelkind. Zu seinem<br />
Glück kam er in die Familie des begüterten<br />
Senators Ferdinand Oscar Gregory,<br />
einem Deutsch-Balten. Bernhard erhielt<br />
eine vorzügliche Bildung und besuchte<br />
die Ritter- und Domschule zu<br />
Reval. Mitacht Jahren lernte er Schach.<br />
1898 ging er zum Studium der Chemie<br />
und der technischenWissenschaften an<br />
die Universität München.<br />
In Berlin setzte er seine Studien fort.<br />
Hier gründete er eine Familie und betätigte<br />
sich als Ingenieur und Erfinder.Als<br />
sogenannter „Staatenloser“ wurde er<br />
nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs<br />
als „feindlicher Ausländer“ behandelt.<br />
Er durfte nicht zum Militärdienst eingezogen<br />
werden, was sich im nachhinein<br />
wohl als Glücksfall erwies.<br />
Bernhard Gregory zählte zwischen<br />
1904 und 1920 zu den spielstarken und<br />
aktiven <strong>Berliner</strong> Schachmeistern. Ihm<br />
gelangen eine Reihe beachtenswerter<br />
Resultate. Geteilte und alleinige Turniersiege<br />
in Reval (1904), Barmen<br />
(1905) und Breslau (1912). Er nahm<br />
1909 in St. Petersburg amstark besetzten<br />
Allrussischen Nationalturnier zu<br />
Ehren des ein Jahr zuvor verstorbenen<br />
Michail Tschigorin teil.<br />
Anfang der zwanziger Jahre zog sich<br />
Bernhard Gregory endgültig aus dem<br />
Schachleben zurück. Derverdienstvolle<br />
Meister wurde 1932 in Preußen eingebürgert<br />
und erhielt dadurch die Deutsche<br />
Staatsbürgerschaft.<br />
F. Marshall -B.Gregory<br />
Berlin 1908<br />
1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.c:d5 e:d5 5.Sf3<br />
Sc6 6.g3 c:d4 7.S:d4 Db6 8.Sb3 Le6 9.Le3<br />
d4! 10.S:d4 0–0–0 11.S:e6 T:d1+ 12.T:d1<br />
D:b2 13.S:f8 D:c3+ 14.Ld2 Dc5 15.Lh3+<br />
f5 16.Sd7 Dd5 17.0–0 D:d7 18.e4 Df7<br />
19.L:f5+ Kb8 20.Lf4+ Ka8 21.Td7 Sge7<br />
22.Tb1 b6 23.Tc1 D:a2 24.Lh3 Tf8 25.e5<br />
XABCDEFGHY<br />
8k+ + tr +(<br />
7zp +Rsn zpp'<br />
6 zpn+ + +&<br />
5+ + zP + %<br />
4 + + vL +$<br />
3+ + + zPL#<br />
2q+ + zP zP"<br />
1+ tR + mK !<br />
xabcdefghy<br />
25...T:f4! 26.g:f4 Da3 27.T:c6 S:c6 28.Lf1<br />
Dc1 29.T:g7 D:f4 30.La6 D:e5 31.Tf7<br />
Da1+ 32.Lf1 Db1 33.f4 Dg6+ 0-1<br />
Paul Werner Wagner<br />
Lösung vom<br />
22./23. Juni<br />
Ratekrimi: DerWaffenhändler hatte sich selbst verraten:<br />
Er wusste,wer mit dem Gewehr umgebracht<br />
werden sollte, obwohl die Polizisten dies nicht erwähnt<br />
hatten.<br />
DieSmartwatch DiSmart4 ist der nützliche<br />
Alltagsbegleiter,der Siezuverlässig über<br />
eingehende Nachrichten aller Artinformiert.<br />
Führen SieTelefonate per Freisprecheinrichtung<br />
oder benutzen Siedie smarten Funktionen via<br />
Bluetooth oder über den eigenen SIM Steckplatz.<br />
Exklusiv für Abonnenten!<br />
Zusätzlich zur gedruckten Ausgabe:<br />
die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> als E-Paper.<br />
Gleich anrufen und Angebot bestellen:<br />
(030) 240025<br />
berliner-zeitung.de/vorteil<br />
*bei bestehendem Printabonnement (Mo. –Sa.)<br />
nur 4,99 €statt 29,99 €. Ihnen steht ein gesetzliches<br />
Widerrufsrecht zu. Alle Informationen über dieses Recht<br />
und die Widerrufsbelehrung fnden Sie unter<br />
www.berliner-zeitung.de/widerruf<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />
1<br />
4,99 €<br />
monatlich *<br />
Überallhin mitnehmen &mobil informiert bleiben<br />
Auf bis zu drei Geräten gleichzeitig lesen<br />
Zoomfunktion –höherer Lesekomfort<br />
P R E I S R Ä T S E L<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Senden Siedas Lösungswort(bitte mit Anschrift und Telefonnummer) auf einer Postkarte an: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Rätsel-Aktionen: KennwortPREISRÄTSEL am Samstag, Postfach 11 02 01,<br />
10832 Berlin oder per E-Mail an: raetsel@berliner-zeitung.de .Einsendeschluss ist der kommende Dienstag<br />
(Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren<br />
Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner werden telefonisch oder<br />
schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />
Lösung vom22./23.6.2019: FUERSTIN. Gewinnerin: Angelika Skrock, 12247 Berlin.<br />
Die einsame<br />
Legende<br />
Wenn in diesenTagen die Helden alter<br />
Comichefte zu Giganten des<br />
Film- und internationalen Lizenzgeschäfts<br />
werden, so liegt dies auch an der<br />
künstlerischen Leistung unseres heutigen<br />
Gesuchten. Doch ganz ähnlich wie<br />
viele seiner Schöpfungen zog esauch<br />
ihn nie ins große Rampenlicht. Auf der<br />
ganzen Welt feiern die Fans, Leser und<br />
Kinogänger seine Arbeit, wenngleich<br />
nur wenige seinen Namen kennen.<br />
Geboren wurde die heimliche Größe<br />
des Superheldencomics im November<br />
1927 im amerikanischen Johntstown,<br />
einer Kleinstadt in der Nähe von Pittsburgh.<br />
Er war das zweitälteste Kind einer<br />
Arbeiterfamilie und beobachtete<br />
fasziniert, mit welcher Freude seinVater<br />
die funny pages der Tageszeitung studierte<br />
–also die Seiten, auf denen die oft<br />
lustigen Comicstrips ihren Platz fanden.<br />
InsbesondereWill Eisners preisgekrönter<br />
„The Spirit“ und der dunkle Ritter<br />
„Batman“ von Bob Kane und Bill<br />
Finger hatten es auch ihm angetan, und<br />
der Junge verfolgte ihre Abenteuer mit<br />
einigem Interesse.<br />
Nach seinem Wehrdienst, den er in<br />
Nachkriegsdeutschland verbrachte<br />
und während dem er erste Zeichnungen<br />
für eine Armeepublikation erstellte,<br />
zog ernach NewYork City, anden vielleicht<br />
wichtigsten Ort der amerikanischen<br />
Verlagsszene.Ab1950 ließ er sich<br />
an der dortigen Cartoonists and Illustrators<br />
School zum professionellen<br />
Zeichner ausbilden. Zu seinen Lehrmeistern<br />
gehörten einige seiner Jugendidole,<br />
darunter Batman-Künstler<br />
JerryRobinson.<br />
Schon drei Jahre später arbeitete er<br />
mit den Größen seines gewählten<br />
Fachs: für das Studio der Captain-Amerika-Schöpfer<br />
JoeSimon und Jack Kirby.<br />
DieWeichen für eine Karriere imabsoluten<br />
Traumberuf schienen optimal gestellt<br />
zu sein. Dann kam die Hiobsbotschaft.<br />
Eine Tuberkulose-Erkrankung<br />
zwang den Gesuchten erst in die Knie<br />
und dann raus aus NewYork. Zurück in<br />
Johnstown, fern vom Zeichentisch und<br />
den mühsam erarbeiteten ersten Branchenkontakten,<br />
musste der junge<br />
Mann sich lange auskurieren. Erst Ende<br />
1955 kehrte er in den BigApple zurück.<br />
Danach ging es Schlag auf Schlag.<br />
Bei Atlas Comics, einem Vorläufer des<br />
berühmten Verlags Marvel, lernte er<br />
den Comicschöpfer Stan Lee kennen<br />
und machte sich einen Namen als begabter<br />
und belastbarer Zeichner. Dennoch<br />
war es zunächst Jack Kirby, dem<br />
Lee die visuelle Ausarbeitung einer Figur<br />
auftrug, die Weltgeschichte schreiben<br />
sollte: Spider-Man!<br />
Zum Glück für unseren Gesuchten<br />
erwies sich Kirbys Entwurf als zu martialisch,<br />
weshalb Stan Lee es mit dem<br />
jungen Mann aus Johnstown neu versuchte.<br />
Und dessen Ideen sind es, die<br />
die „freundliche Spinne aus der Nachbarschaft“<br />
bis heute prägen –auf den<br />
Comicseiten ebenso wie im Kino.<br />
Über das Privatleben des Künstlers,<br />
der noch viele weitere Figuren und<br />
Abenteuer miterschuf, ist wenig bekannt,<br />
scheute er die Öffentlichkeit<br />
doch nach Kräften. Ehen? Kinder? Unerfüllte<br />
Träume? Die Nachwelt kann nur<br />
spekulieren, denn selbst mächtige Hollywoodstudios<br />
hielten respektvollen<br />
Abstand zu dem großen (und vielleicht<br />
ein wenig eigenbrötlerischen) Mann der<br />
Comics. Der Gesuchte wurde Ende Juni<br />
2018 in seiner Wohnung in NewYorktot<br />
aufgefunden. Er wurde 90 Jahrealt.<br />
Wielautete sein Name?<br />
Christian Humberg<br />
Ganz flexibel, ganz Berlin.<br />
Die gedruckte <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> bequem frei Haus plus flexible Laufzeit sichern!<br />
Jetztbestellen und Angebot sichern:<br />
(030) 24 00 25<br />
Bestellnummer: 72984/1<br />
berliner-zeitung.de/flexabo<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />
Klassik<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
gedruckt lesen<br />
+ monatlichkündbar<br />
45,90 e mtl.<br />
Bestens informiert: vonMontag bis Sonnabend die<br />
wichtigsten Themen der Stadt und aus der Welt<br />
Mehr Berlin: mit Fokus auf die Wirtschaft und Politik<br />
derHauptstadtsowie Tippsfür eintollesWochenende<br />
Nur für Abonnenten: exklusive Angebote wie<br />
Gratis-Tickets, Ermäßigungen und vieles mehr<br />
Ihnen steht ein gesetzliches Widerrufsrecht zu. Alle Informationen über dieses Recht und die Widerrufsbelehrung finden Sie unter www.berliner-zeitung.de/widerruf
ANZEIGE<br />
Weinspezial<br />
EMPFEHLUNGEN FÜRDEN SOMMER<br />
Fotos: Shutterstock<br />
EDITORIAL<br />
LiebeLeserinnenund Leser,<br />
aus Jungen werden Meister. Als ich Axel<br />
Neiss kennenlernte, war erein qualitätsversessener<br />
Niemand aus der Provinz,<br />
der rotzfrech die Weinwelt herausforderte.<br />
Heute zählt sein Weingut zu den großen<br />
Namen in der Pfalz. Große Namen verlangen<br />
für gewöhnlich ebensolche Preise.<br />
Doch aus alter Verbundenheit gewährt mir<br />
Axel bis heute Zugang zu seinen Fässern<br />
mit dem besten Preis-Genuss-Verhältnis<br />
und wir füllen exklusiv für Rindchen einen<br />
Grauburgunder und einen Riesling, die<br />
ich Ihnen sehr an Herz und Gaumen legen<br />
möchte. Dass esauch inKalifornien Winemaker<br />
gibt, die nicht nach dem Motto „Take<br />
it from the Living“ handeln, beweist die unvergleichliche<br />
Cheryl Indelicato. Ein sinnliches<br />
Bravourstück ist schließlich der Nobelschäumer<br />
„On the Move“ mit einer –das<br />
Auge trinkt mit –bonfortionösen Ausstattung.<br />
Bleiben Sie also neugierig auf alles,<br />
was Spaß macht und schmeckt.<br />
Ihr Gerd Rindchen<br />
„Bester Weinfachhändler International“<br />
<strong>Berliner</strong> Wein Trophy 2019<br />
Kaltgepresstes<br />
Aromawunder<br />
Hochwertiges Olivenöl bereichert<br />
dasLeben<br />
Foto: Andreas Durst<br />
AlsAxelNeiss in Kindenheim mitdem Weinmachen<br />
begann, packten Südpfälzer selbst im Sommer<br />
noch Schal und Mütze ein, wenn sie in die Nordpfalzfuhren.<br />
Hoch,kaltund windig waresdain den<br />
Weinbergen,und dieRebenstanden aufallerkargsten<br />
Kalkböden. Davon ließ sich der junge Mann jedoch<br />
nichtbeirren.Ihm zurSeite sprang derKlimawandel,<br />
der die physiologische Traubenreife inden<br />
Neiss’schenWeinbergenzwarnicht zumSelbstläufer,<br />
für einen gut ausgebildeten Winzer aber möglich<br />
macht. Dazu kam, dass vieleWeintrinker genug<br />
hatten von der überladenen Gemütlichkeit damaliger<br />
Pfälzer Weine. Genau zum richtigen Zeitpunkt<br />
kam also dieser junge Wilde aus dem Norden mit<br />
seinen knackigen, geschliffenen, fruchtstrotzenden<br />
Gewächsen. Von den Medien wurde Axel Neiss<br />
als einer der ersten Popstars des Weins gefeiert<br />
und hat sich dagegen auch nicht gewehrt.<br />
Doch Axel Neiss ging und geht es im Kern nicht um<br />
Der Dreifach Axel Neiss<br />
DiegroßartigenWeißweine<br />
desNordpfälzer<br />
Publikumslieblings,<br />
Erneuerers und<br />
Terroir-Flüsterers<br />
Pop, sondern umWein. Erist ein verdammt ehrgeiziger<br />
und brillanter Winzer, der ein immer tieferes<br />
Verständnis seines Kindenheimer Terroirs entwickelt<br />
und darum auch Jahr um Jahr bessere, weil<br />
vielschichtige Weine macht. Die Weinkritik ist ihm<br />
mittlerweile blind erlegen –und zwar im Wortsinne.<br />
Bei den wichtigsten Blindverkostungen der Republik<br />
finden sich Axel Neiss Weine regelmäßig auf<br />
dem Podest: Erster Platz Deutscher Rotweinpreis<br />
2017, Zweiter Platz Riesling Champions 2017, Aufsteiger<br />
und 3,5 Sterne im Vinum Weinguide 2019.<br />
Was für Auszeichnungen für einen Winzer, dem<br />
man vor gar nicht langer Zeit bestenfalls Landwein<br />
zugetraut hätte!<br />
Drei Weine haben wir ausgewählt, die für uns das<br />
Phänomen des Dreifach Axel Neiss gaumenfällig<br />
erklären. Der Grauburgunder steht für den Publikumsliebling<br />
Axel:Saftig-knackigeFruchtund zarter<br />
Schmelz –dawird jeder Gaumen schwach. Der<br />
BlancdeNoirsteht fürden innovativenAxel. Er war<br />
einerder ersten in Deutschland, deraus demMostabzug<br />
seiner roten Spätburgunder einen Weißwein<br />
kelterte –und wirkte damit stilbildend. ImRiesling<br />
„Grafenstück“ zeigt sich der Terroir Axel. Kühle<br />
und Kalkmineralik, ungeschminkt eingefangen,<br />
ergeben einen flirrenden 2017er, der seine ganze<br />
Faszination erst jetzt, nach über einem Jahr Reife<br />
erstrahlen lässt –hier will einer wissen, zu was<br />
die RebsorteRiesling fähig ist. Und Sie? Sie wollen<br />
jetzt hoffentlich wissen, wozu Axel Neiss fähig ist.<br />
Dieses mild-fruchtige spanische Bio-Olivenöl<br />
vom Ausnahmeerzeuger Pio del<br />
Ramo Nuñez aus der Region Albacete begeistert<br />
alle,die beim Genuss nach Harmonie<br />
streben. ImDuft feinwürzige Aromen<br />
von Mandeln und Nüssen, eine zarte Note<br />
von Artischockenund dezenteFruchtnoten.<br />
Am Gaumen geben die drei Olivensorten,<br />
wassie am besten können:Die Picual markiert<br />
die runde, zart-pfeffrige<br />
Basis. Arbequina<br />
setzt die nussigen<br />
und grün-vegetalen<br />
Akzente. Und die rare<br />
Royal begeistert mit<br />
Süße, feiner Frucht<br />
und alles einhüllender<br />
Sanftmut.<br />
Entdecken Sie<br />
den himmelweiten<br />
Unterschied<br />
bei Salaten, Marinaden,<br />
Dips –<br />
oder pur auf Baguette.<br />
Olivenöl„Pio del Ramo“<br />
Qualitätsstufe: Natives Olivenöl Virgen Extra<br />
Abfüller: Bodegas Pio del Ramo,02652 Ontur (Albacete),<br />
Spanien<br />
Inhalt: 500 ml<br />
statt10,95 € nur 9,80 €<br />
(19,60 €/L) (Art. 1106596)<br />
Alle Weine enthalten Sulfite.<br />
Grauburgunder trocken „vom Kalkstein“<br />
Jahrgang: 2018<br />
Erzeuger/Abfüller:<br />
Axel Neiss, 67271 Kindenheim, Pfalz, DE<br />
Alkohol: 13,0 % vol Jahrgang: 2018<br />
je<br />
2x<br />
Wasfür einDuft: Birne, Orange,<br />
Honigmelone –das fängt<br />
ja schon großartig an. ImGeschmack<br />
ist der Wein perfekt<br />
ausbalanciert: Saftig-knackige<br />
Frucht, ein zarter Schmelz<br />
undeineschönenussige Note<br />
ziehen harmonisch dahin.<br />
-21%<br />
Spätburgunder „Blanc de Noir“<br />
Erzeuger/Abfüller:<br />
Riesling „Grafenstück“<br />
Axel Neiss,67271 Kindenheim, Pfalz, DE<br />
Alkohol: 12,5 % vol Jahrgang: 2017<br />
je<br />
2x<br />
Aus bestem roten Spätburgunder<br />
entsteht dieser zart rosafarbene<br />
Wein. Der „Blanc de<br />
Noir“ –Weiß aus Rot –duftet<br />
nach hellroten Kirschen und<br />
Haselnüssen und rollt als mitreißend<br />
cremige Welle über<br />
denGaumen. Atemberaubend!<br />
6er Weinpaket:<br />
Der Dreifach Axel Neiss<br />
2FLGrauburgunder trocken „vom Kalkstein“<br />
2FLSpätburgunder „Blanc deNoir“<br />
2FLRiesling „Grafenstück“<br />
IhrPaketpreis: statt57,10 € nur 45,- €<br />
(10,00 €/L) (Art. 1106598)<br />
Ausgezeichnet<br />
mit3Trauben<br />
(Gault &Millau),<br />
3Sterne<br />
(Eichelmann),<br />
3,5Sternen<br />
(Vinum 2019)<br />
Erzeuger/Abfüller:<br />
Axel Neiss, 67271Kindenheim,Pfalz, DE<br />
Alkohol: 12,5 % vol<br />
je<br />
2x<br />
Der Grafenstück ist knackig,<br />
athletisch und gut gebaut.<br />
Frucht, Säure, Mineralik –alles,<br />
was ein Riesling braucht,<br />
ist ingroßer Harmonie vorhanden.<br />
In der Nase locken reife<br />
Zitrusfrüchte, am Gaumen Eleganz<br />
undLebhaftigkeit.<br />
Foto: Andreas Durst
Weinspezial<br />
EMPFEHLUNGEN FÜRDEN SOMMER<br />
Rotweine mit<br />
Traummaßen<br />
Foto: Adobe Stock<br />
Diemagischen Zahlen im<br />
spanischen Toro heißen 50-30-20<br />
Es war eine Sensation, als Wissenschaftler im<br />
Jahr 2000 den Beweis erbrachten, dass sich hinter<br />
der bis dato kaum beachtete Rebsorte Tinta de<br />
Toro die wohl älteste erhaltene Spielart von Spaniens<br />
Edelrebe Tempranillo verbirgt. Würziger,<br />
kraftvoller, dunkelfruchtiger –das sind die wesentlichen<br />
Unterschiede zu den modernen Züchtungen.<br />
Schnell entwickelte sich die im Grenzgebiet<br />
zu Portugal gelegene Weinregion Toro zum<br />
Geheimtipp. Doch umden entscheidenden Schritt<br />
zu tun und zu den renommierten Tempranillo-Gebieten<br />
Riojaund Ribera delDuero qualitativ aufzuschließen,<br />
dafür bedurfte der Top-Erzeuger Francisco<br />
Casas mehr als eine Rebsorte. Die Bodega<br />
entwickelte ihre eigene Zahlenmagie.<br />
Zahlen gelten vielen Menschen als langweilig und<br />
wenig sexy. Es gibt jedoch bei der Weinproduktion<br />
einige Ziffern von so hoher Aussagekraft und<br />
Schönheit, dass wirSie an dieser Stelle kurz damit<br />
behelligen müssen. Beginnen wir mit der runden<br />
50. Wenn eine Weinrebe dieses Alter erreicht hat,<br />
setzt sie sich zwar nicht zur Ruhe, aber sie entscheidet<br />
glasklar: Auf Teufel komm raus Masse<br />
machen? Nicht mit mir! Qualität statt Quantität<br />
heißt ihre Devise. Und just 50Jahre alt sind die<br />
Reben der Bodegas Francisco Casas für ihre Rotweine<br />
Los Bayones und Berrendo.<br />
Die zwischen 600 und 800 Höhenmetern amNordufer<br />
des Duero-Flusses gelegenen Weinberge<br />
verfügen über kargen, kalkhaltigen Boden, der<br />
den Reben alles abverlangt, die Wurzeln tief in die<br />
verschiedenen Gesteinsschichten treibt und sozu<br />
nuancenreichenund vielschichtigenWeinenführt.<br />
Aber eben nicht zugroßen Mengen. Die zweite<br />
magische Zahl ist darum die 30. Bei keinem der<br />
hier vorgestellten Weine überschreitet der Ertrag<br />
30 Hektoliter je Hektar. Eine Zahl, die andernorts<br />
schon mal wacker auf die 100 zuschreitet.<br />
Ein weiterer wichtiger Qualitätsfaktor für die Casas-Weine<br />
sind die starken Klimaschwankungen<br />
zwischen heißen Tagen, an denen die Trauben<br />
sich ihre Reife holen und den kühlen Nächten,<br />
die für Frische und Komplexität sorgen. Apropos<br />
heiß. Das führt uns zur dritten, schön geformten<br />
Zahl: Bei Casas werden alle Trauben per Hand<br />
geerntet und in20-Kilogramm-Boxen zum Weingut<br />
verfrachtet. Das ist bei der ortsüblichen Bullenhitze<br />
eine schweißtreibende Angelegenheit.<br />
Warum also nicht mit dem Vollernter drüberjagen<br />
und ganz bequem tonnenweise rausholen?<br />
„Ganz einfach“, sagt Kellermeister Jesús Garcia<br />
Alvarez, „die Früchte würden allein durch das<br />
eigene Gewicht aufplatzen und schon amWeinberg<br />
unkontrolliert losgären.“ Was der Weingott<br />
verhüten möge.<br />
Wenn Sie also in Zukunft einem Weingut mit<br />
50–30–20 begegnen, wissen Sie genau: Das sind<br />
absolute Traummaße.<br />
LosBayones Joven<br />
Jahrgang: 2016<br />
Erzeuger: BodegasFranciscoCasas,<br />
49810 Morales de Toro,Spanien<br />
Traube: Tinta de Toro (Tempranillo)<br />
Ausbau: Stahltank<br />
Alkohol: 14,0 % vol<br />
je<br />
3x<br />
Bereits der einladende Duft<br />
nach Wildkirsche und Kräutern<br />
gibt die Richtung vor. Im<br />
Geschmack zeigt sich die Intensität<br />
alter Rebstöcke: lebhaft,<br />
herzhaft und nachhaltig.<br />
Fehlt nur noch Serranoschinkenund<br />
gegrilltePaprika zum<br />
Glück.<br />
Ausgezeichnet mitGold<br />
(<strong>Berliner</strong>WeinTrophy2019)<br />
Berrendo Selección<br />
Jahrgang: 2017<br />
Erzeuger: BodegasFrancisco Casas,<br />
49810 Morales de Toro,Spanien<br />
Traube: Tinta de Toro (Tempranillo)<br />
Ausbau: 6Monate Barrique<br />
Alkohol: 14,5 %vol<br />
je<br />
3x<br />
Dieser Rotweinzelebriertdie<br />
Dreieinigkeit aus Tempranillo,Reife<br />
im Barrique undder<br />
Substanz derBöden.Einnehmender<br />
Duft nach Kirsche,<br />
Kakao und Tabak, gefolgt<br />
von Holunderbeer-Noten<br />
und zarter Vanillewürze im<br />
Geschmack.<br />
Los Bayones „Selección D’Oro“<br />
Jahrgang: 2015<br />
Erzeuger: Bodegas Francisco Casas,<br />
49810 Morales de Toro,Spanien<br />
Traube: TintadeToro (Tempranillo)<br />
Ausbau: 6 Monate Barrique<br />
Alkohol: 14,5 % vol<br />
je<br />
3x<br />
Dieser faszinierendeSpitzenwein<br />
überwältigt mit seiner<br />
intensiven Nase von roten<br />
Beerenfrüchten, auf denen<br />
sich keck ein Klecks Vanillesahne<br />
breitgemacht hat. Im<br />
Gaumen ist erkomplex, tief<br />
und mit samtigen Tanninen.<br />
Groß!<br />
9er Weinpaket:<br />
Rotweine mit Traummaßen<br />
3FLLos Bayones Joven<br />
3FLBerrendo Selección<br />
3FLLosBayones „Selección D’Oro“<br />
IhrPaketpreis:<br />
statt92,10 € nur 65,- €<br />
(9,63 €/L) (Art. 1106595)<br />
-29%<br />
Alle Weine enthalten Sulfite.<br />
DerNobelschäumer<br />
Der„On theMove“ lässtviele<br />
Proseccosblass aussehen<br />
Das norditalienische Friaul gilt als edelste Weißweinregion<br />
des Landes und unterstreicht diesen Ruf seit<br />
neuestem auch mit herausragenden Schaumweinen.<br />
Doch wenige Entdeckungen begeistern so wie der Ribolla<br />
Spumante Brut des Spitzenerzeugers Antonutti.<br />
Derist dank derabsolut geschenktauglichen Ausstattung<br />
nichtnur einFest fürdie Augen, sondernfür alle<br />
Sinne: Schon das überströmende Bukett lockt Sie mit<br />
Anklängen an Haselnüsse, Aprikose und Trockenfrüchtemagisch<br />
insGlas. Im Gaumen gefälltder wunderbar<br />
lebhafte Antritt, die stoffige Struktur und die<br />
feine Perlage, bevor dieser Nobelschäumer aus der<br />
raren, autochthonen friulanischen Rebsorte Ribolla<br />
Gialla ungemein vibrierend mit einem kleinen, feinen<br />
Säureschwänzchen verhallt.<br />
Prosecco „Onthe move”Ribolla Gialla<br />
Region: Veneto<br />
Weingut: Antonutti, 33037 Pasian di Prato(UD),<br />
Italien<br />
Alkohol: 12,5 % vol<br />
statt14,80 €<br />
nur 13,50 €<br />
(18,00 €/L) (Art. 1106592)<br />
Alle Weine enthalten Sulfite.<br />
Einfach&bequem bestellen: www.berliner-zeitung.de/shop
Weinspezial<br />
EMPFEHLUNGEN FÜRDEN SOMMER<br />
California Dreaming<br />
Delicato Family Vineyards lebt den<br />
amerikanischen Traum<br />
Als Gaspare Indelicato 1912 seine sizilianische Heimat<br />
verließ, hatte er nicht viel mehr als einen großen<br />
Traum inseinen Taschen. Schon 1924 verwirklichte er<br />
ihn mit der Gründung eines Weinguts. Dass 95Jahre<br />
später sein familiengeführter Betrieb als einer der<br />
renommiertesten der USA gilt, hätte er wohl nicht zu<br />
träumen gewagt. Die Liste von Auszeichnungen ist<br />
lang. Die Prestigeträchtigste vielleicht: Bereits zum<br />
fünften Mal wurde Delicato Family Vineyards 2018 in<br />
London auf der hochgeachteten International Wine &<br />
Spirit Competition zum „USA Wine Producer of the<br />
Year“ gekrönt! Einer der Gründe hierfür war die spannende<br />
HandCraft-Linie des vielleicht talentiertesten<br />
Sprosses der Familie –CherylIndelicato. Sie kreierte<br />
eine Selektion an erstklassigen, charaktervollen<br />
Rebsortenweinen, die sorgsam, aber nicht zulange in<br />
Barriques ausgebaut werden, sich vorzüglich als Essensbegleiter<br />
eignen und, absolut ungewöhnlich für<br />
Kalifornier, ein exzellentes Preis-Genuss-Verhältnis<br />
bieten!<br />
Schon der Chardonnay fesselt mit seiner Cremigkeit<br />
und kommt für amerikanische Verhältnisse recht<br />
schlank daher. So kann er auch beim Beach Barbecuebegeistern.<br />
DerCabernetSauvignon istimGolden<br />
State mittlerweile genauso zuhause wie in seiner Heimat<br />
Bordeaux. Um die Herkunft der seltenen Edelrebe<br />
Petite Sirah hingegen ranken sich etliche Mythen. Wir<br />
sind jedoch heilfroh, dass sich die Kalifornier dieser<br />
Kostbarkeit angenommen haben und ihr zu neuem<br />
Glanz verhelfen. Entdecken Sie mit uns diesen hochprämierten<br />
American Dream!<br />
Chardonnay„HandCraft”<br />
Jahrgang: 2017<br />
Region: Kalifornien,San Joaquin Valley<br />
Weingut: Handcraft Artisan Collection<br />
95336 Manteca, California USA<br />
Ausbau: Stahltank, ein Teil im Barrique<br />
Alkohol: 13,0 %vol<br />
je<br />
2x<br />
VerlockendeNasemit Aromen<br />
von gelbem Apfel,<br />
Mandeln und weißen Blüten;<br />
geschmeidigerKörper,<br />
viel LebenamGaumenund<br />
einwunderbar harmonisch<br />
ausklingendes Finale. Der<br />
Holztouch ist sanft und<br />
elegant –nur drei Monate<br />
im Barrique.<br />
Cabernet Sauvignon „HandCraft“<br />
Jahrgang: 2017<br />
Region: Kalifornien, San Joaquin Valley<br />
Weingut: HandcraftArtisan Collection<br />
95336Manteca,California USA<br />
Ausbau: Stahltank, einTeil im Barrique<br />
Alkohol: 13,0 %vol<br />
je<br />
2x<br />
Sie finden Cabernet Sauvignon<br />
oft karg und spröde?<br />
Dann haben Sie hier<br />
das glatte Gegenteil im<br />
Glas. Den Golden Retriever<br />
unter den Cabernets:<br />
anschmiegsam, mit Aromen<br />
von Schwarzkirschen,<br />
Schokolade und Mokka.<br />
Everybody‘s Darling!<br />
Petite Sirah „HandCraft“<br />
Jahrgang: 2017<br />
Region: Kalifornien, SanJoaquin Valley<br />
Weingut: Handcraft Artisan Collection<br />
95336 Manteca,California USA<br />
Ausbau: Stahltank, ein Teil im Barrique<br />
Alkohol: 14,5 %vol<br />
je<br />
2x<br />
Diese seltene, kostbare<br />
Rebsorte isteineKreuzung<br />
aus Syrah und Peloursin.<br />
Die uralten Weinberge<br />
ergeben einen dichten,<br />
dunklen, würzigen Wein<br />
mit tollen Aromen von<br />
Blaubeeren, Pflaumen und<br />
Brombeeren. Mit viel Substanz<br />
imGaumen.<br />
6er Weinpaket:<br />
California Dreaming<br />
2FLChardonnay „HandCraft”<br />
2FLCabernet Sauvignon „HandCraft“<br />
2FLPetite Sirah „HandCraft“<br />
IhrPaketpreis:<br />
statt 65,70 € nur 49,95 €<br />
(11,10 €/L) (Art. 1106597)<br />
-24%<br />
Alle Weine enthalten Sulfite.<br />
Avanti Antonutti<br />
VonKieseln undPerlenitalienischer Weinkultur<br />
Seit 1921 –daher die 921 im Etikett –existiert das<br />
Weingut Antonutti. Die Familie erzeugt mit Elan ihre<br />
Kollektion und vollbringt imnorditalienischen Friaul<br />
einWunder: Siegibtdem FlachenTiefe.SeitJahrund<br />
Tag hört man das Loblied von Weinberg und Steilhang.<br />
Dann kommt man nach Friuli Grave und alles<br />
ist …flach. Nun gut, im ebenfalls recht platten Bordelais<br />
spricht man schon ab15Metern von „höheren<br />
Lagen“. Apropos Bordeaux. Die Verwechslungsgefahr<br />
mit dem dortigen Prestige-Gebiet Graves ist<br />
kein Zufall. Auch dagibt esdie namensgebenden<br />
Kieselfelder –Graves, bzw. italienisch: Grave, die zu<br />
den herausragenden Terroirs für mineralische Weiße<br />
undsanfteRotweinezählen. WieMerlotbeispielsweise.<br />
Nurist derbei SignoraAdriana Antonuttideutlich<br />
flauschiger als die Kreszenzen aus Frankreich.<br />
Auch ihr Chardonnay ist ein Sinnbild von Harmonie.<br />
Und der hierzulande als Grauburgunder verehrte<br />
Pinot Grigio ist schlicht eine wahre Perle italienischerWeinkultur,<br />
derjeden Hauswein desLieblingsitalieners<br />
rund machtwie friulanischenKiesel.<br />
12er Weinpaket:<br />
Avanti Antonutti<br />
4FLPinotGrigio„Collevento 921“<br />
4FLChardonnay „Collevento 921“<br />
4FLMerlot „Collevento 921“<br />
IhrPaketpreis:<br />
statt72,40 € nur 62,95 €<br />
(6,99 €/L) (Art. 1106593)<br />
-13%<br />
Pinot Grigio„Collevento 921“<br />
je<br />
4x<br />
Ein runder, säurearmer doch<br />
lebhafter Pinot Grigio mit einer<br />
einladenden Nase von saftiger<br />
Honigmelone, Haselnuss und<br />
Sommerwiese. Sein verführerischerCharmelöstFrühlingsgefühleaus<br />
undmacht ihnzum<br />
perfekten Begleiter zur Carbonara.<br />
Chardonnay„Collevento 921“<br />
Jahrgang: 2018 | Region: Friaul<br />
Weingut: Antonutti,33037Pasian di Prato(UD),<br />
Italien<br />
Ausbau: Stahltank | Alkohol: 12,0 % vol Jahrgang: 2018 | Region: Trevenzie<br />
je<br />
4x<br />
Der Duft von Wiesenblüten,<br />
gelber Steinfrucht und einem<br />
Hauch Zitrus empfängt<br />
uns aufs Angenehmste. Am<br />
Gaumen ist alles perfekt balanciert:<br />
Sokompakt, soharmonisch<br />
und doch mit einer<br />
schönen lebendigen Ader ausgestattet.<br />
Merlot„Collevento 921“<br />
Weingut: Antonutti,33037 Pasian di Prato(UD),<br />
Italien<br />
Ausbau: Stahltank | Alkohol: 13,0 %vol<br />
Weingut: Antonutti,33037Pasian di Prato(UD),<br />
Italien<br />
Ausbau: Stahltank | Alkohol: 12,5 % vol Jahrgang: 2017 | Region: Trevenzie<br />
je<br />
4x<br />
So was von saftig! Volle und aromatische<br />
Pflaumenfrucht, mit<br />
Nelken und Lakritze im Duft.<br />
Ganz weich und samtig legen<br />
sich die Gerbstoffe anden Gaumen<br />
und tragen den Geschmack<br />
zur höchsten Vollendung.<br />
Alle Weine enthalten Sulfite.<br />
Einfach&bequembestellen:TEL 030201 64 004 | Bestellcoupon S. 4
Weinspezial<br />
EMPFEHLUNGEN FÜRDEN SOMMER<br />
2019<br />
Weinevom Seriensieger<br />
Nicht der große Name zählt, sondern allein das beste<br />
Preis-Genuss-Verhältnis. Mit dieser Idee steuerte Gerd<br />
Rindchen vor 40 Jahren in einem alten VW-Bulli die<br />
ersten Weingüter an. Vieles hat sich seit den Anfängen<br />
geändert. Das beste Preis-Genuss-Verhältnis ist geblieben.<br />
Davonzeugenauchdie Auszeichnungen:Rindchen‘s<br />
Weinkontor wurde2019auf der<strong>Berliner</strong>WeinTrophyzum<br />
neunten Mal in Folge als „Fachhändler des Jahres International“<br />
ausgezeichnet. Eine Erfolgsserie, die einzigartig<br />
ist in der deutschen Weinlandschaft. Für die <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> hat Gerd Rindchen auch im Sommer 2019 seine<br />
Weinempfehlungen zusammengestellt.<br />
Sommer in Rosabelle<br />
SüdfranzösischeSonnenuntergängeimGlas<br />
Die Rebsorte Grenache ist die Königin des<br />
südfranzösischen Rosé. „Es gibt für mich<br />
keine Rebsorte, die ihre dralle Himbeer- und<br />
Erdbeerfrucht mit so viel Sanftmut austeilt<br />
wie die Grenache“, sagt Marilyn Lasserre,<br />
die geniale Önologin von Cellier d’Eole. Traditionell<br />
sind südfranzösische Rosé Cuvées<br />
aus mehreren Rebsorten. Reinsortig wie im<br />
„Rosabelle“ ist die große Rebe des Südens<br />
selten zu finden. „Ich hatte einfach Lust, mit<br />
Rosabelle einen im positiven Sinn femininen<br />
Rosé zu machen“, beschreibt Lasserre ihre<br />
Motivation. „Kraftvoll, impulsiv, schwelgerisch<br />
– und doch allen zugewandt und voller<br />
Charme.“ Diesem zu erliegen, das sei versprochen,fällt<br />
auch Männernnicht schwer.<br />
Best of<br />
Sommer<br />
-25%<br />
Foto: Adobe Stock<br />
Tauchen Sie tief ein inden Sommer mit all seinen<br />
Genüssen. Das Paket „Best of Sommer“ vereint 10<br />
Spitzenweine aus allen im Weinspezial Sommer<br />
vorgestellten Regionen und Themen. Ob Sie mit einem<br />
norditalienischen Pinot Grigio den Feierabend<br />
einläuten, Ihren gegrillten Fisch mit einem Pfälzer<br />
Grauburgunder oder Blanc de Noir krönen, Ihrem<br />
marinierten Rindersteak einen spanischen Tempranillo<br />
oder einen kalifornischen Cabernet zur Seite<br />
stellen oder sich von einem dramatischen Sonnenuntergang<br />
und einem faszinierenden südfranzösischen<br />
Rosé gleich doppelt verwöhnen lassen –mit<br />
diesem Weinpaket sind Sie aufs Genussvollste vorbereitet.<br />
Zueinem Preis, der zusätzliche Glücksmomente<br />
spendet. Nur für Abonnenten gibt esgratis<br />
ein Kellnermesser dazu.<br />
Weinclub-Mitglieder erhalten<br />
dasClubpaket versandkostenfrei!<br />
-35%<br />
Jahrgang: 2018<br />
Rebsorte: 100% Grenache Noir<br />
Abfüller: Cellier d`Eole, 11160 Rieux-Minervois,<br />
Frankreich, Languedoc-Roussillon<br />
Ausbau: Betontank<br />
Alkohol: 12,5 %vol<br />
6er Weinpaket:<br />
Sommer in Rosabelle<br />
statt58,80 € nur 43,95 €<br />
(9,77 €/L) (Art. 1106594)<br />
10er Weinpaket: <strong>Berliner</strong> Weinclub –BestofSommer<br />
1FLGrauburgunder trocken „vom Kalkstein“<br />
1FLSpätburgunder „Blanc deNoir“<br />
2FLBerrendo Selección<br />
1FLLos Bayones „Selección D’Oro”<br />
1FLCabernet Sauvignon „HandCraft“<br />
2FLPinot Grigio „Collevento 921“<br />
2FLRosabelle<br />
1 Kellnermesser nur für Weinclub-Mitglieder<br />
*Sie erhalten viermal jährlich ein Weinpaket. Das Weinpaket enthält 10-12 Flaschen zum Festpreis von 59,99 € (bei 10 Flaschen<br />
8,00 €/L, bei 12 Flaschen 6,66 €/L, versandkostenfrei). Das Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Bitte richten Sie die<br />
Kündigungan: SiglochDistributionGmbH&Co.KG, <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>Webshop,Tor 6-10,AmBuchberg8,74572 Blaufelden oder<br />
wein@berliner-zeitung.de<br />
IhrClubpreis:<br />
statt93,- € nur 59,99 €<br />
(8,00 €/L) (Art. 1106599)<br />
EXTRA<br />
Kellnermesser<br />
nurfür Weinclub-Mitglieder<br />
Bestellcoupon<br />
<br />
Bestellcoupon bitte ausfüllen, ausschneiden und senden an:<br />
Sigloch Distribution GmbH &Co. KG,<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> Shop, AmBuchberg 8,74572 Blaufelden<br />
Anzahl<br />
Vorname, Name<br />
Art.-Nr.<br />
1106598<br />
1106596<br />
1106595<br />
1106592<br />
1106597<br />
1106593<br />
1106594<br />
1106599<br />
1106280<br />
Straße, Hausnummer<br />
Alle Weine enthalten Sulfite.<br />
Artikelbezeichnung<br />
6er Weinpaket: Der Dreifach Axel Neiss<br />
Olivenöl „Pio del Ramo“<br />
9er Weinpaket: Rotweine mit Traummaßen<br />
Prosecco „On the move” Ribolla Gialla<br />
6er Weinpaket: California Dreaming<br />
12er Weinpaket: Avanti Antonutti<br />
6er Weinpaket: Sommer inRosabelle<br />
10er Weinpaket: Best ofSommer (Weinclub*)<br />
Kellnermesser Rindchen<br />
Geburtsdatum<br />
PLZ Ort Telefon<br />
www.berliner-zeitung.de/shop<br />
Shop-Hotline: 030/201 64 004<br />
E-Mail: wein@berliner-zeitung.de<br />
Fax: 07953/883 640<br />
Die angegebenen Preise verstehen sich inkl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer (19 %). Für alle hier abgebildeten Produkte, außer den<br />
<strong>Berliner</strong> Weinclub, erfolgt die Lieferung zzgl. einmalig €6,95 Versandkosten. Diese entfallen ab einem Bestellwert von €75,–.<br />
Die Angebote gelten nur solange der Vorrat reicht!<br />
Preis<br />
45,00 €<br />
9,80 €<br />
65,00 €<br />
13,50 €<br />
49,95 €<br />
62,95 €<br />
43,95 €<br />
59,99 €<br />
6,95 €<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14Tagen ohne Angabe von Gründen<br />
in Textform (z. B.Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt<br />
nach Erhalt dieser Belehrung in Textform, jedoch nicht vor Eingang der Ware beim Empfänger. Zur<br />
Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache. Bitte<br />
Widerruf an: Sigloch Distribution GmbH &Co. KG <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> Webshop, Tor 6-10, AmBuchberg 8,<br />
74572 Blaufelden oder wein@berliner-zeitung.de<br />
Kauf: Die Darstellung der Produkte auf dem Bestellschein stellt kein rechtlich bindendes Angebot, sondern<br />
einen unverbindlichen Katalog der M.DuMont Schauberg Expedition der Kölnischen <strong>Zeitung</strong> GmbH<br />
&Co.KG dar. Durch Ausfüllen und Absenden des Bestellscheins geben Sie eine verbindliche Bestellung<br />
bezüglich der ausgewählten Waren ab. Eine Eingangsbestätigung erfolgt per E-Mail nach Eingang Ihrer<br />
Bestellung. Diese Eingangsbestätigung stellt keine Annahme Ihres Angebots dar. Die Annahme erfolgt<br />
separat schriftlich oder konkludent durch Zusendung der Ware. Abeinem Gesamtbestellwert von<br />
150,00 Euro erfolgt eine Versendung nur bei Vorkasse unmittelbar nach Zahlungseingang. Die Preise<br />
beinhalten die gesetzl. MwSt. Zahlung innerhalb von 7Tagen nach Rechnungseingang.<br />
Ein Angebot der M.DuMont Schauberg Expedition der Kölnischen <strong>Zeitung</strong> GmbH &Co.KG,<br />
Amsterdamer Straße 192, 50735 Köln<br />
Ab 75€ versandkostenfrei!<br />
Bitte Zahlungsart ankreuzen:<br />
q per Rechnung<br />
q bequem per SEPA-Lastschrift<br />
IBAN DE<br />
BIC<br />
Geldinstitut<br />
✗Datum, Unterschrift<br />
In Kooperation mit:<br />
Einzelne Weine auch in 6er<br />
Weinpaketen erhältlich:<br />
6er Grauburgunder trocken „vom Kalkstein“<br />
statt 53,70 €nur 48,33 €(10,74 €/L) (Art. 1106610)<br />
6er Spätburgunder „Blanc de Noir“<br />
statt 58,80 €nur 52,92 € (11,76 €/L) (Art. 1106612)<br />
6er Riesling „Grafenstück“<br />
statt 58,80 €nur 52,92 € (11,76 €/L) (Art. 1106611)<br />
6er Los Bayones Joven<br />
statt 53,70 €nur 48,33 €(10,74 €/L) (Art. 1106605)<br />
6er Berrendo Selección<br />
statt 53,70 €nur 48,33 €(10,74 €/L) (Art. 1106604)<br />
6er Los Bayones „Selección D’Oro“<br />
statt 76,80 €nur 69,12 €(15,36 €/L) (Art. 1106606)<br />
6er Chardonnay „HandCraft”<br />
statt 65,70 €nur 59,13 €(13,14 €/L) (Art. 1106609)<br />
6er Cabernet Sauvignon „HandCraft“<br />
statt 65,70 €nur 59,13 €(13,14 €/L) (Art. 1106607)<br />
6er Petite Sirah „HandCraft“<br />
statt 65,70 €nur 59,13 €(13,14 €/L) (Art. 1106608)<br />
6er Pinot Grigio „Collevento 921“<br />
statt 39,00 €nur 35,10 €(7,80 €/L )(Art. 1106601)<br />
6er Chardonnay „Collevento 921“<br />
statt 34,80 €nur 31,32 €(6,96 €/L )(Art. 1106603)<br />
6er Merlot „Collevento 921“<br />
statt 34,80 €nur 31,32 €(6,96 €/L )(Art. 1106602)<br />
Alle Weine enthalten Sulfite.<br />
Alle Weine enthalten Sulfite.<br />
10%<br />
Ersparnis
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />
Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
Nr.26, Ausgabe 29./30. Juni 2019<br />
Bild: BURG WÄCHTER<br />
EINE SCHÜSSELROLLE IM HAUS<br />
Das richtige<br />
Schließsystem 04<br />
Grüne Oasen zum Essen<br />
Obst und Gemüse ziehen mitten in der<br />
Großstart: Vertical Gardening heißt das<br />
Zauberwort. Wie‘s geht, erklärt ein Buch<br />
Rechtsexperten<br />
Den Nachbarn ist ein Moskitonetz auf<br />
dem Balkon ein Dorn imAuge. Der Mieter<br />
will es aber nicht zurückbauen<br />
Wann und wo ich will<br />
Viele Deutsche wechseln nach einem<br />
Umzug den TV-Anbieter. Streamingdienste<br />
werden immer beliebter
2<br />
KURZ &GUT<br />
Wenn ein Mieter in seiner Wohnung<br />
mutwillig Schäden anrichtet, kann der Vermieter<br />
die Kosten für die Instandsetzung als<br />
anschaffungsnahe Herstellungskosten von<br />
der Steuer absetzen.<br />
Bild: Michael Maritsch<br />
AZ: (IX R6/16) Bundesfinanzhof<br />
Editorial<br />
SCHLÜSSEL-ERLEBNIS<br />
Nadine Kirsch<br />
und das Immo-Team<br />
Es ist noch nicht lange her, dawurde einer Freundin die Handtasche<br />
geklaut. Mit komplettem Inhalt, versteht sich. Es war kaum Bargeld<br />
drin, die Karten ließen sich sperren, die Ausweise neu besorgen. Ärgerlich,<br />
aber kein großes Drama. Viel schlimmer: In der Tasche hatte sie<br />
den Schlüssel zu den Büros ihres Arbeitgebers. Ein richtig komplexer,<br />
kostspieliger Hochsicherheitsschlüssel.<br />
Meine Freundin packte das kalte Grausen, denn sie wusste: Taucht<br />
dasDingnicht wiederauf,dannmuss sieden kompletten Austausch<br />
zahlen. Mit allen Schlössern und ausgehändigten Schlüsseln kam sie<br />
auf locker 1.000 Euro. Wie einfach wäre das hingegen mit einem<br />
digitalen Schließsystem: die Schlösser und vorhandenen Schlüssel<br />
neu programmieren –fertig! Meine Freundin hatte Glück: Schlüssel<br />
und Portmonee tauchten wieder auf, nur das Bargeld fehlte. Aber<br />
seit diesem Erlebnis ist sie ein großer Fan digitaler Schließsysteme.<br />
Bild: Herler<br />
GRÜNE OASEN ZUM ESSEN<br />
NEUES BUCH ERKLÄRT VERTICAL GARDENING<br />
Sich ökologisch und gesund ernähren – das geht auch inder Großstadt. Und dafür ist nicht<br />
immer der Gang zum Bioladen nötig. Der gerade erschienene Ratgeber „Hände indie Erde!<br />
Vertical Gardening. Für grüne, essbare Städte der Zukunft“ zeigt, wie der Selbstanbau von<br />
Obst und Gemüse funktioniert. Der Autor Jürgen Herler erklärt das Gärtnern inder Stadt als<br />
logische Konsquenz ausden Problemen der konventionellen Landwirtschaft.Erzeigt,wie man<br />
mittels vertikalem Gärtnern auch auf kleinstem Raum –anWänden, am Balkon oder auf der<br />
Terrasse –eine üppige Ernährungsoase schaffen kann. Für den Leser gibt es viele Anleitungen<br />
zum biologischen Gärtnern. Praktische Tipps hat der Autor auch zum Them „vertikaler<br />
Low-Energy-Gemüseanbau im Winter“ parat –mit frostsicheren, vitaminreichen Sorten.<br />
Der Autor Jürgen Herler, geboren 1973, hat Biologie studiert und war zwölf Jahre in der Meeresforschung<br />
tätig. Im Jahr 2015 machte er seinHobby VerticalGardening zumBeruf.Erentwickelte<br />
Vertikalbeetsysteme, die eine besonders hohe Produktivität und Biodiversität ermöglichen.<br />
Seine Zukunftsvisiion sind grüne, „essbare“ Städte undsaubereMeere.Erlebtmit seiner<br />
Familie in einem ökologischen, begrünten Haus im Wienerwald.<br />
Bild: Ennsthaler Verlag<br />
ACHTUNG RADON<br />
KELLERRÄUME ÜBERPRÜFEN<br />
Impressum<br />
Radon kommt aus der Erde und<br />
solltenicht in Gebäude eindringen.<br />
Abhilfeschaffteine dauerhaft<br />
funktionssichereAbdichtung<br />
erdberührter Bereiche.<br />
Bild:Saint-Gobain Weber/txn<br />
Es ist unsichtbar, geruchlos und gefährlich: Das radioaktive,<br />
natürlich vorkommende Edelgas Radon kann über Risse im<br />
Fundament in Wohnräume gelangen. Wie hoch die Belastung<br />
ist, können Hausbesitzer mit einem Radonmessgerät prüfen.<br />
Nach dem aktuellen Strahlenschutzgesetz gelten 300 Becquerel<br />
pro Kubikmeter als Grenzwert. Empfohlen sind unter 100.<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />
Anzeigen:<br />
BVZBMVermarktung GmbH<br />
(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />
Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />
Anzeigenannahme:<br />
(030) 23 27 50<br />
Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />
01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />
„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2018.<br />
Druck:<br />
BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />
Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />
www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Layout, Redaktion und Produktion:<br />
mdsCreativeBerlin GmbH<br />
AlteJakobstraße 105<br />
10969Berlin<br />
Klaus Bartels (verantwortlich),<br />
Nadine Kirsch<br />
) (030) 23 27 67 12<br />
* immobilien@mdscreative.com
Nr.26, Ausgabe 29./30. Juni 2019<br />
/ 3<br />
DIELEN AUS WOOD POLYMER COMPOSITES:<br />
PFLEGELEICHT,RUTSCHFEST UND UV-BESTÄNDIG<br />
Balkon und Terrasse avancieren während der Sommermonate zum erweiterten Wohnzimmer:<br />
Das kann beim Frühstück am Sonntagmorgen sein oder beim Abendessen mit Freunden.<br />
Doch auch im Freien zählen Stil und Ambiente. „Design-Dielen aus Wood Polymer Composites<br />
(WPC) bieten jede Menge Möglichkeiten, die Terrasse ansprechend in Szene zu setzen“, sagt<br />
Jana Horn von Mydeck. Erst kürzlich wurde die Dielenserie Colours des Unternehmens mit dem<br />
German Design Award 2019 in der Kategorie „Excellent Product Design“ ausgezeichnet. Neben<br />
verschiedenen Brauntönen, die durch spezielle Verlegemuster interessante Farbspieleauf<br />
die Terrasse zaubern, sind derzeit vor allem Grautöne angesagt. Zu ihnen passen Möbel im<br />
Landhaus-Stil genauso wie skandinavische Designs. Horn: „Gerade die ruhige Zurückhaltung<br />
dieser Farbtöne eröffnet Raum für gestalterische Akzente. Möbel aus Holz, Metall oder Rattan<br />
kommen genauso zur Geltung wie beispielsweise Sitzkissen in kräftigem Dunkelblau oder auch<br />
Pastelltöne und Naturfarben.<br />
Optisch gewinnen die Dielen im Lauf der Zeit: Direkt nach dem Verlegen haben sie noch einen<br />
gelblichen Stich. Doch später setzt sich der elegant-neutrale Grauton mehr und mehr durch.<br />
Das Material WPC besteht zwar zu circa 60 Prozent aus Holzfasern, ist aber pflegeleichter als<br />
Massivholz.Die Oberfläche ist fein gebürstet und fühlt sich dadurch glatt an. Trotzdem ist der<br />
Verbundstoff rutschfest und splitterfrei, so dass sich solche Dielen auch als Pool-Umrandung<br />
eignen. Die Bretter müssen weder geölt noch gestrichen werden. Auch nach Jahren ist es nicht<br />
nötig, sie zu schleifen oder zu imprägnieren. Denn das Material ist dauerhaft vor Fäule und<br />
Moder geschützt –ohne Holzschutzmittel und Schadstoffe. Allerdings sagt die Angabe „WPC“<br />
allein noch nichts über die Qualität der Dielen aus. Die Unterschiede bei diesem Verbundstoff<br />
sind groß. Nicht alle WPC-Dielen, die auf dem Markt erhältlich sind, sind auch wirklich massiv.<br />
Bild: www.mydeck.de<br />
WIRBAUEN IHREN INDIVIDUELLENWOHN(T)RAUM<br />
WOHNRAUM<br />
ZUM DURCHATMEN<br />
Wirbauen individuellund wohngesund.<br />
Weil es IhrHausist.<br />
roth-massivhaus.de/haeuser<br />
Tel. 030 -54437310
4<br />
Bild: Burg-Wächter<br />
Schlüsselumdrehen wargestern:Transponder<br />
mussman nur kurzvor das Schloss halten.<br />
Bild: KIWI.Ki GmbH<br />
DER<br />
SCHLÜSSEL<br />
ZUR<br />
ZUKUNFT<br />
Digital oder mechanisch? Die Frage nach dem<br />
optimalen Schließsystem ist aktueller denn je<br />
Über viele Jahrzehnte war das<br />
mechanische Schloss quasi<br />
konkurrenzlos, wenn es um<br />
Türsicherungen in Wohnungen und<br />
Häusern ging. Doch mit Aufkommen<br />
digitaler Möglichkeiten ergeben<br />
sich auch neue Optionen –und<br />
offene Fragen. Wer heute ein Haus<br />
bauen oder die Schließanlage in der<br />
Wohnung wechseln will, der sollte<br />
sich rechtzeitig und kritisch mit dem<br />
Thema auseinandersetzen.<br />
Digitale Freiheit. Ob per Fingerabdruck,<br />
Strichcode oder Transponder<br />
– die Zukunft der Türöffnung<br />
ist digital. Zumindest, wenn es nach<br />
der neu gegründeten „Initiative Digitaler<br />
Türzugang“ (IDiT) geht. Die<br />
Initiative setzt sich aus dem Wohnungskonzern<br />
Deutsche Wohnen<br />
und den Immobiliendienstleistern<br />
Kiwi, Schindler Deutschland, Gegenbauer,<br />
Greenberg Traurig, Prüm,<br />
Garant, Immobilien Service Deutschland,<br />
Abus und der Hager Group<br />
zusammen. Der Türzugang spielt in<br />
der Wohnungswirtschaft eine wichtige<br />
Rolle, besonders bei der Steuerung<br />
von Handwerksdienstleistungen oder<br />
Mieterwechseln. Zwischen verschiedenen<br />
Systemen müssen deshalb offene<br />
und sichere Schnittstellen bestehen,<br />
die reibungslos funktionierende<br />
Prozesse garantieren. „Mit innovativen<br />
Zugangssystemen revolutionieren<br />
wir das Schlüsselmanagement. Digitale<br />
Zutrittsrechte lösen den Schlüssel<br />
nach und nach ab“, sagt Karsten<br />
Nölling, Geschäftsführer der in Berlin<br />
ansässigen Kiwi GmbH. Er hat keinen<br />
Zweifel: „Der Zugang wird in<br />
Zukunft einfacher und sicherer werden<br />
als je zuvor.“ Türen öffnen wird<br />
demnach zu einem nahtlosen Prozess:<br />
Ohne Nachdenken, ohne Sorgen,<br />
ohne physischen Gegenstand.<br />
Die Befürworter des digitalen Zugangs<br />
führen drei zentrale Punkte ins<br />
Feld: eine Aufwertung der Immobilie<br />
durch den Einsatz innovativer Tech-
Nr.26Ausgabe 29./30. Juni 2019<br />
/ 5<br />
Verlorene Transponder<br />
kann man in Echtzeit<br />
sperren lassen.<br />
nologien, die Reduktion der Kosten durch<br />
vereinfachte Schlüsselübergaben und eine erhöhte<br />
Sicherheit. „Dankmoderner Lösungen<br />
gehören Sorgen rund um verlorene Schlüssel<br />
der Vergangenheit an. Digitale Zutrittsrechte<br />
werden in Echtzeit aus der Ferne aktualisiert<br />
und verlorene Transponder können in Echtzeit<br />
gesperrt werden“, erklärt Nölling, der<br />
sich mit der Kiwi GmbH dafür starkmacht,<br />
dass dabei höchste Anforderungen an Datenschutz<br />
und Übertragungssicherheit erfüllt<br />
werden. „Unsere Verfahren sind TÜV-zertifiziert.<br />
Mit komplexen Verschlüsselungstechnologien<br />
stellen wir ferner sicher,dass durch<br />
Hacker-Attacken keine Schließvorgänge manipuliert<br />
werden können.“<br />
Jérôme Johl, Geschäftsführer der in Kleinmachnow<br />
ansässigen Safelock GmbH, betont<br />
neben der Sicherheit auch die Flexibilität<br />
der digitalen Systeme. „So können unsere<br />
Schlösser beispielsweise automatisch öffnen<br />
und schließen, zeitlich gesteuert werden oder<br />
sogar ganz ohne Transponder mittels eines<br />
Morsecodes geöffnet werden. Gleichzeitig<br />
können sie bestimmten Personen Zutritte<br />
nur zu bestimmten Zeiten und für bestimmte<br />
Türen geben, was durchaus für größere Objekte<br />
oder Reinigungskräfte interessant ist.“<br />
Elektronische Türschlösser eignen sich nicht<br />
nur für Neubauten oder Bürogebäude. Vorteilhaft<br />
sind sie auch für Einfamilien-, Mehrfamilien-<br />
oder Miethäuser. Interessant dürften<br />
die neuen Möglichkeiten für Eigentümer<br />
von Ferienhäusern sein, deren Zugänge sich<br />
dann leicht aus der Ferne steuern lassen.<br />
Bewährte Mechanik. Führt an der digitalen<br />
Zukunft also kein Weg vorbei? „Elektronische<br />
und digitale Schließsysteme werden in<br />
Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen“,<br />
ist sich Dietmar Schake, Vertriebsleiter<br />
bei Burg-Wächter, einem Hersteller präventiver<br />
Sicherheitstechnik, sicher. „Bei Neueinrichtungen<br />
hat das elektronische Türschloss<br />
dem klassischen Schlüssel schon den Rang<br />
abgelaufen und in absehbarer Zeit wird es<br />
eine Verzahnung zwischen den Schließsystemen<br />
und anderen Smart-Home-Komponenten<br />
geben.“ Allerdings sieht er das Ende<br />
mechanischer Lösungen noch nicht gekommen.<br />
„So ganz ,out‘ wird der mechanische<br />
Schlüssel wohl nie sein. Dafür gibt es einfach<br />
zu viele Türen, Tore uns sonstige Eingänge,<br />
die aufgeschlossen werden wollen.“<br />
Außerdem wollen sich nicht alle Menschen<br />
auf eine moderne Art der Türöffnung einlassen.“<br />
Dem stimmt Uwe Trackies, Spezialist<br />
für Alarmanlagen und Schließsysteme, zu.<br />
„Zwar verzeichnen elektronische Schließsysteme<br />
immer stärkere Zuwächse, aber<br />
ohne Mechanik geht es dennoch nicht. Es<br />
gibt Anwendungsgebiete, für die ein mechanisches<br />
Schließsystem schlichtweg besser<br />
geeignet ist als ein elektronisches.“ Es<br />
gelte zu differenzieren, welches Objekt mit<br />
welcher Technologie sinnvollerweise ausgestattet<br />
werden sollte – siehe Info-Kasten<br />
rechts unten. „Nicht vergessen werden<br />
darf die Mechanik, nicht zuletzt als starkes<br />
Fundament der Elektronik. Ein elektronisches<br />
System kann nur so gut sein wie seine<br />
mechanische Basis. Mechanik wird auch<br />
in den nächsten Jahrzehnten noch in den<br />
Mechanische Schließsysteme<br />
werden aufabsehbare Zeit<br />
nicht verschwinden.<br />
Türen zu finden sein.“ Gründe dafür seien<br />
einerseits das Fundament, das die Mechanik<br />
der Elektronik bietet, die langen Lebenszyklen<br />
mechanischer Systeme und die<br />
hohe Investitionssicherheit. Für die mechanischen<br />
Lösungen sprechen außerdem ihre<br />
geringeren Anschaffungskosten. Und: Mechanische<br />
Systeme sind unabhängig von<br />
Stromquellen und den Nutzern vertraut in<br />
der Handhabung.<br />
Vorausschauend planen. Die zentrale Frage<br />
für viele Verbraucher lautet derzeit: „Soll<br />
ich auf die digitalen Systeme umsteigen<br />
oder lieber nicht?“ Da das Meer an Optionen<br />
immer größer wird, ist eine gezielte<br />
Beratung mit Blick auf das konkrete Vorhaben<br />
unerlässlich. „Allgemein hängt die<br />
Entscheidung zum einen von der Tür, dem<br />
Sicherheitsbedarf und der Nutzung der Tür<br />
ab“, bemerkt Jérôme Johl, Geschäftsführer<br />
der Safelock GmbH. „Wenn ich einfach<br />
und kostengünstig nachrüsten möchte, bietet<br />
sich ein Austausch des Schließzylinders<br />
an, der jedoch automatische Schließabläufe<br />
nicht durchführen kann. Wenn ich gerade<br />
neu baue, dann kann ich auch Strom<br />
an die Tür legen lassen und den elektronischen<br />
Zutritt möglichst komfortabel<br />
gestalten, ohne viel Geld dafür ausgeben<br />
zu müssen.“ Das vorausschauende Planen<br />
macht insbesondere bei Neubauten Sinn.<br />
Mit guter Beratung lassen sich hier zahlreiche<br />
Optionen aus dem Pool der Smart-Home-Technologien<br />
geschickt kombinieren.<br />
Egal, ob die Öffnung mechanisch oder<br />
elektronisch ausgelöst wird: Im Hinblick<br />
auf den Schließzylinder hat Uwe Trackies<br />
drei Hinweise parat: „Der Schließzylinder<br />
muss einen Bohr-und einen Kernziehschutz<br />
haben. Außerdem sollte er die richtige Länge<br />
haben, was bedeutet, dass ernicht mehr<br />
als drei Millimeter herausragen darf. Zuletzt<br />
sollte er anderen, nicht offensichtlichen Öffnungsmethoden<br />
wie dem ,Schlagpicking‘<br />
standhalten.“ Detaillierte Beratungen gibt<br />
Trackies in seinem „Haus der Sicherheit“.<br />
Blick voraus. Das digitale Zeitalter macht vor<br />
den Zugangssystemen in Häusern und Wohnungen<br />
keinen Halt und viele neue Möglichkeiten.<br />
Fest steht aber auch, dass sich<br />
die neuen Technologien erst im dauerhaften<br />
Praxistest beweisen müssen. Denn wo neue<br />
Sicherheit entsteht, öffnen sich auch neue<br />
Risiken. Deshalb ist die Gründung der „Initiative<br />
Digitaler Türzugang“ auch aus Verbrauchersicht<br />
zu begrüßen. Ihr Ziel ist nicht<br />
zuletzt, einheitliche Standards zu schaffen<br />
sowie aufkommende Fragen frühzeitig zu erkennen<br />
und zu lösen. Die Zukunft ist digital<br />
und es macht Sinn, sich bereits jetzt mit den<br />
neuen Technologien auseinanderzusetzen.<br />
Für viele Verbraucher scheint eine sinnvolle<br />
Kombination aus mechanischen und digitalen<br />
Lösungen in Verbindung mit einer umsichtigen<br />
Beratung gegenwärtig das Mittel<br />
der ersten Wahl zu sein.<br />
Torsten Weigel<br />
Hier braucht es keine<br />
digitalen Schlüssel<br />
● Bei Türen in kleinen Objekten, wo ein<br />
Schlüsselverlust ohnehin keine großen<br />
finanziellen Folgen hat<br />
● Wenn es bei den Schlüssel-Nutzern eine starre<br />
Struktur gibt und auch keine organisatorischen<br />
Veränderungen absehbar sind<br />
● In temporären Objekten wie beispielsweise<br />
einer Bauzeitanlage<br />
● FürGartentore<br />
● Bei Türen, für die wenige Schlüssel benötigt<br />
werden und bei denen der Sicherheitsstandard<br />
eher gering ist (tw)<br />
Alt, aber<br />
bewährt.<br />
Bild: gettyimages/DanielaRödger/EyeEm
Immobilienwelten Nr. 26, Ausgabe 29./30. Juni 2019 / 6<br />
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />
RECHT<br />
EXPERTEN ANTWORTEN<br />
Auch wenn Fenster Gemeinschaftseigentum sind, kann es sein,<br />
dass ein Eigentümer fürden Austausch zahlen muss<br />
Bild:gettyimages/AvailableLight<br />
§<br />
Seit 37 Jahren bin ich Miteigentümer<br />
in einer Wohngemeinschaft.<br />
Aufgrund einer defekten Isolierverglasung<br />
eines Fensters meiner Wohnung<br />
stellte ich einen Antrag auf Austausch<br />
dieses Fensters zu Lasten unserer Instandhaltungsrücklage<br />
an den Verwalter.<br />
Meines Wissens gehören Fenster<br />
in der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />
zum Gemeinschaftseigentum.<br />
Damit ist die Gemeinschaft zur Instandsetzung<br />
verpflichtet. Mein Antrag<br />
wurde vom Verwalter abschlägig<br />
beschieden. Glasfenster würden dem<br />
Sondereigentum zugeordnet und seien<br />
demnach auf eigene Kosten des Wohnungseigentümers<br />
auszutauschen. Ist<br />
diese Begründung so hinnehmbar?<br />
Fenster, Fensterverglasungen, Rahmen<br />
und Fensterzarge gehören als Bestandteil<br />
der äußeren Gestalt des Hauses zwingend<br />
zum Gemeinschaftseigentum. Anderslautende<br />
Klauseln in Teilungserklärungen<br />
sind unwirksam. Damit ist die Instandsetzung<br />
der Fenster Angelegenheit der<br />
Gemeinschaft. Die Ansicht des Verwalters<br />
ist nicht richtig. Möglich ist aber, dass die<br />
Teilungserklärung eine Regelung beinhaltet,<br />
wonach Sie die Kosten der Instandsetzung<br />
des Fensters tragen müssen. Eine<br />
solche Regelung wäre wirksam. Sie müssten<br />
Ihre die Teilungserklärung prüfen.<br />
§<br />
In meiner vermieteten Eigentumswohnung<br />
hat sich der Mieter<br />
auf dem Balkon senkrechte Balken aufgestellt,<br />
an denen ein Moskitonetz bis<br />
unter die Decke des darüber liegendem<br />
Balkons gespannt wurde. Ich wurde<br />
von der Hausverwaltung aufgefordert,<br />
dieses abzubauen, da mehrere Eigentümer<br />
hierin eine Verletzung des WEG<br />
(Veränderung des optischen Erscheinungsbildes)<br />
sehen. Es ist aber ohnehin<br />
kein einheitliches Erscheinungsbild<br />
vorhanden. Nun wurde ich auch von der<br />
Eigentümerversammlung zum Rückbau<br />
aufgefordert. Der Mieter weigert sich<br />
aber.Was soll ich tun?<br />
Wenn ein Beschluss zur Beseitigung in<br />
der Eigentümerversammlung ergangen<br />
ist, sollten Sie den Mieter ernsthaft und<br />
schriftlich auffordern, das Netz nebst Balken<br />
zu entfernen. Bei weiterer Verweigerung<br />
des Mieters können Sie Klage gegen<br />
den Mieter einreichen. Die Gestaltung der<br />
anderen Balkone hat hier keinen Einfluss.<br />
Karsten Kranich ist Fachanwalt<br />
für Miet- und Wohnungseigentumsrecht.<br />
www.kanzlei-kranich.de<br />
Haben Sie Fragen zum Miet- oder Wohneigentumsrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.com<br />
OHV<br />
PANKOW<br />
In Pankow wirddie Bevölkerung<br />
zwischen 2015 und 2030 voraussichtlich<br />
um 16 Prozentpunkte wachsen.<br />
Ganz Berlin<br />
Die Bevölkerung wirdzwischen2015und<br />
2030 um 7,5Prozentpunkte wachsen.<br />
OPR<br />
BAR<br />
HVL<br />
Reinickendorf (Rd)<br />
Pankow (Pk)<br />
Weißensee<br />
(Ws)<br />
Hohenschönhausen<br />
(Hs)<br />
Spandau<br />
(Sp)<br />
Wilmersdorf<br />
(Wd)<br />
Charlottenburg<br />
(Cb)<br />
Wedding<br />
(We)<br />
Tiergarten<br />
(Tg)<br />
Schöneberg<br />
(Sb)<br />
Prenzlauer<br />
Berg (PB)<br />
Mitte<br />
(Mi)<br />
Kreuzberg<br />
(Kb)<br />
Friedrichshain<br />
(Fh)<br />
Lichtenberg<br />
(Lb)<br />
Marzahn<br />
(Mz)<br />
Hellersdorf<br />
(Hd)<br />
MOL<br />
Zehlendorf<br />
(Zd)<br />
Steglitz<br />
(St)<br />
Tempelhof<br />
(Th)<br />
58595b<br />
Neukölln<br />
(Nk)<br />
Treptow<br />
(Tr)<br />
P<br />
Köpenick<br />
(Kö)<br />
LOS<br />
PM<br />
TF<br />
Quelle: Wohnmarktreport Berlin 2019 der Berlin Hyp &CBRE<br />
LDS
Immobilienwelten Nr. 26, Ausgabe 29./30. Juni 2019 / 7<br />
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />
ABKÜRZUNGEN<br />
IMMOBILIENMARKT<br />
AB ............ Altbau<br />
Ausst. ..... Ausstattung<br />
Baugst. .. Baugrundstück<br />
Bd. ...........Bad/Bäder<br />
BEZ ..........Bezirk<br />
BK ............ Betriebskosten<br />
Bj..............Baujahr<br />
Blk. ......... Balkon<br />
bw ........... Brutto-Warmmiete<br />
DG ........... Dachgeschoss<br />
DHH ........Doppelhaushälfte<br />
EBK..........Einbauküche<br />
EFH.......... Einfamilienhaus<br />
ETW.........Eigentumswohnung<br />
F................Fahrstuhl<br />
GA............ Genossenschaftsanteile<br />
GFZ..........Geschossflächenzahl<br />
GEH ......... Gasetagenheizung<br />
GRZ ......... Grundflächenzahl<br />
Gst........... Grundstück<br />
Hb............Heutbesichtigung<br />
Hk............ Heizkosten<br />
k ............... Kaltmiete<br />
Kfz...........Autostellplatz<br />
Kt. ............ Kaution<br />
MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />
MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />
NB ............ Neubau<br />
nk .............Netto-Kaltmiete<br />
NK............ Nebenkosten<br />
OG ........... Obergeschoss<br />
Pk. ........... Parkettboden<br />
RH............ Reihenhaus<br />
ren. .........renoviert<br />
REG..........Region<br />
TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />
VB ............ Verhandlungsbasis<br />
VS ............ Verhandlungssache<br />
w ..............Warmmiete<br />
WB........... Wannenbad<br />
WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />
WEH........ Wohneinheiten<br />
Whg. .......Wohnung<br />
ZH............ Zentralheizung<br />
LEGENDE<br />
Haus<br />
Dachgeschoss<br />
WIR HELFEN<br />
schädelhirnverletzten Menschen …<br />
…HELFEN SIE mit Ihrer Spende!<br />
Sparkasse KölnBonn<br />
BLZ 370 501 98 ·Kto-Nr. 3000 3800<br />
www.hannelore-kohl-stiftung.de<br />
mietangebote<br />
lichtenberg<br />
Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB<br />
5 109,31 1.202,41 284,2 sofort<br />
EFH in Falkenberg, Johann-Jacob-<br />
Engel-Str. 28,NBimErstbez., 3Eta.u.<br />
Spitzbod., Terr., Garten, Bad, Gäste-<br />
WC. Kaution 3.607,23 €. (61 kWh/<br />
m²a, Kraft-Wärme-Kopplung, fossil,<br />
Bj. 2019, B) Besicht.: Sa. 10–14 Uhr,<br />
Treff: Am Dörferweg 4,13057 Berlin,<br />
Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft<br />
Berlin,www.gewobag.de<br />
Fon: 0800 4708-800<br />
marzahn/hellersdorf<br />
5 125,26 1.377,86 321,6 sofort<br />
EFHinFalkenberg, Am Dörferweg 6,<br />
Neubau im Erstbez., 3Eta. u. Spitzbod.,<br />
Terr., Garten, Bad, Gäste-WC.<br />
Kaution 4.133,58 €. (48 kWh/m²a,<br />
Kraft-Wärme-Kopplung, fossil, Bj.<br />
2019, A) Besicht.:Sa. 10–14Uhr,Treff:<br />
Am Dörferweg4,13057 Berlin,Gewobag<br />
Wohnungsbau-Aktiengesellschaft<br />
Berlin, www.gewobag.de<br />
Fon: 0800 4708-800<br />
Vorsicht bei Mietvertragsabschluß! Vorher zum <strong>Berliner</strong> Mieterverein e.V. z 030 22 62 60; www.berliner-mieterverein.de<br />
Wir vermieten<br />
1- bis 4-Zimmer-Wohnungen<br />
inBerlin-Marzahn und<br />
Hohenschönhausen, abca.<br />
400,00 €Bruttowarmmiete. Gepflegte<br />
Anlagen in grüner, ruhiger,<br />
dennoch zentraler Umgebung.<br />
Einkaufen, Ärzte, Kitas,<br />
Schulen, öffentl. Verkehrsmittel<br />
etc. inunmittelbarer Nähe. Wir<br />
freuen uns auf ein persönliches<br />
Beratungsgesprächmit Ihnen.Informationen<br />
unter:<br />
www.fortuna-eg.de und<br />
Tel.: 030-93 6430. Angebote, die<br />
das Leben schöner machen,<br />
unter: www.kieznet.de<br />
berlin mitte<br />
Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB<br />
4 117,73 1.829,52 inkl. sofort<br />
Eine der letzten verfügbaren<br />
Wohnungen. Bezugsfertig<br />
ab sofort. Neubau, 4-Zi.-Whg.<br />
im 1. OG. Offener Wohn-/Essbereich,<br />
modernes Fensterbad m.<br />
Wanne u. sep. Dusche, Gäste-<br />
Bad, Balkon, HWR, Fußbodenhzg.,<br />
Design-Fußbodenbelag,<br />
Videogegensprechanlage, Keller,<br />
Aufzug, Fahrradstellplätze,<br />
TG optional. B: 53 kWh/(m²a),<br />
Kl. B, FW, EnEV 2014, BJ 2015.<br />
Infobüro: Lichtburgring 2. Mi.<br />
15 –17 Uhr und Sa./So. 13 –16<br />
Uhr. www.so-berlin-mieten.de.<br />
Termine n.V.<br />
Tel.: +49 (30) 884593-884<br />
Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB<br />
pankow<br />
Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB<br />
3 69,40 851,53 inkl. sofort<br />
Idyllisch mit guter Anbindung<br />
zur City! Karow, Strömannstr.<br />
97, 2. OG, gemütliches Wohnz.<br />
mit Zugang zum Balk., gut geschn.<br />
Schlaf- u. Kinderz. mit guten<br />
Stellmöglichk., sep. Küche<br />
mit EBK u. Fenster, gefliestes<br />
Wannenbad, Flur mit Abstellnische,<br />
V108 kWh/(m²•a), Baujahr<br />
1997, Fernwärme, Supermärkte<br />
fußl. zu erreichen, schön begrünte<br />
Außenanl. sowie viels. Freizeit-,<br />
Sport- u. Kulturangebote, gute<br />
Verkehrsanb. zur City (S-Bahn<br />
u. Busse), WBS mit besonderem<br />
Wohnbedarf erforderlich, Vermietungsbüro:<br />
Achillesstr. 55,<br />
allod HV, www.allod.de<br />
Tel.: 88 45 93-850<br />
2 58,67 675,63 inkl. sofort<br />
mietgesuche<br />
Wohnungen<br />
Dame bietet 5.000€! Su.kl. Whg.in<br />
P-berg, Pankow-Mitte, Weißensee.1.OGo.Lift.<br />
0177 5448784<br />
kaufangebote<br />
charlottenburg/<br />
wilmersdorf<br />
Oehmcke-<br />
Immobilien<br />
suchen Häuser, Grundstücke und Eigentumswohnungen<br />
in Berlin und im<br />
Umland t 6779980<br />
lichtenberg<br />
Berlin-Karlshorst „Villen im Prinzenviertel“,<br />
Eigentumswohnungen,<br />
2 –4 Zimmer mit 46– 174 m² Wohnfläche,<br />
Balkone/Terrassen, Tiefgarage,<br />
S-Bhf. fußläufig, provisionsfrei.<br />
www.wohnen-in-karlshorst.de<br />
berlin@helma.de<br />
Tel.: 030 –520 043 346<br />
marzahn/hellersdorf<br />
3 128 705.000,-<br />
Musterhaus in<br />
Berlin-Mahlsdorf,<br />
ca. 144<br />
m² Wohnfläche, möbliert, zu besichtigen<br />
BA, 19kWh/m²a, LWP,<br />
Bj 2016, A+, 12623 Berlin, Alt-<br />
Mahlsdorf 11, Sa/So 11-16 Uhr<br />
und nach Vereinbarung,<br />
www.markon-haus.de,<br />
t 033439 919-39<br />
2 68,94 434.300,-<br />
Oehmcke-<br />
Immobilien<br />
suchen Häuser & Grundstücke in<br />
Berlin und im Umland t 6779980<br />
treptow/köpenick<br />
Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
<br />
<br />
Kaulsdorf-<br />
Nord, nahe S-<br />
und U-Bhf., in<br />
gesuchter Wohnlage, solides<br />
EFH, Bj.1936,massiv,4Zi., Küche<br />
Bad, Veranda, sanierungsbed.,<br />
auf 920 m² Grdst., zus. noch bebaubar<br />
mit EFH, Bedarfsausweis,<br />
381,7 kWh/(m²*a), Kl. H, Gas, Bj.<br />
1936, KP345.000 €zzgl. Provision;<br />
Sa-Ruf 10-14 h t 6779980,<br />
www.Oehmcke-Immobilien.de<br />
berlin mitte<br />
Zi m² PREIS IN EUR<br />
Quartier Mittenmang: Modern<br />
und komfortabel Wohnen in<br />
Top-Lage. Perfekt geeignet für anspruchsvolle<br />
Singles u.Paare. 2-Zi.-<br />
Whg. im 3. OG. Offener Wohn-/<br />
Koch-/Essbereich, Fensterbad m.<br />
Wanne u. sep. Dusche, Balkon,<br />
HWR, Parkett mit Fußbodenhzg.,<br />
Videogegensprechanlage, Aufzug,<br />
Fahrradstellplätze, TG optional.<br />
Ausgestattet in der Designlinie<br />
Style. Musterwohnung verfügbar.<br />
Prov.-fr.! B: 64 kWh/(m²a), Kl. B,<br />
KWK/BHK, EnEV 2016, Bj. 2019.<br />
www.mittenmang-wohnen.de. Infobüro:<br />
Lehrter Str. 23. Termine n.V.<br />
sowie Fr.–So. von 13–17 Uhr.<br />
Tel.: +49 (30) 880 94-445<br />
Abkürzungen EnEV2014<br />
Artdes Energieausweises<br />
V ............... Verbrauchsausweis<br />
B ............... Bedarfsausweis<br />
kWh ........ Kilowattstunde<br />
Energieträger<br />
Ko ............ Koks,Braunkohle, Steinkohle<br />
Öl ............ Heizöl<br />
Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />
FW ...........Fernwärme ausHeizwerk<br />
oder KWK<br />
Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />
Holzhackschnitzel<br />
E .............. Elektrische Energie<br />
(auch Wärmpumpe), Strommix<br />
Baujahr des Wohngebäudes<br />
Bj .............. Baujahr<br />
Energieeffizienzklasse des<br />
Wohngebäudes<br />
A+ bis H, zum Beispiel B<br />
Wie viel kann ein<br />
Kind ertragen?<br />
Viele Kinder in den ärmsten Ländern<br />
der Welt leiden unter Armut und Ausbeutung.Werden<br />
Sie Pate und schenkenSie<br />
Ihrem Patenkind Zukunft.<br />
RufenSie uns an –wir informieren Sie<br />
gern über das Thema Patenschaft:<br />
0203.7789-111<br />
Kindernothilfee.V.<br />
DüsseldorferLandstr.180<br />
47249 Duisburg<br />
www.kindernothilfe.de<br />
steglitz/zehlendorf<br />
Helles Dachgeschoss für junge<br />
Paare! Karow, Achillesstr. 48, DG,<br />
alle Wohnräume mit neuem Laminatfußboden,<br />
Wohnzimmer mit<br />
Zugang zur Terrasse, quadratisch<br />
geschnittenes Schlafzimmer, zum<br />
WZ offene Küche mit EBK, gefliestes<br />
Wannenbad mit Fenster, Flur<br />
mit Abstellkammer, V 127 kWh/<br />
(m²•a), Baujahr 1998, Fernwärme,<br />
Supermärkte fußläufig zu erreichen,<br />
großzügig begrünte Außenanlagen<br />
sowie vielseitige Freizeit-,<br />
Sport- und Kulturangebote, gute<br />
Verkehrsanbindung zur City (S-<br />
Bahn u. Busse), WBS erforderlich,<br />
Vermietungsbüro: Achillesstraße<br />
55, allod HV, www.allod.de<br />
Tel.: 88 45 93-850<br />
Vorsicht bei Mietvertragsabschluß! Vorher zum <strong>Berliner</strong> Mieterverein e.V. z 030 22 62 60; www.berliner-mieterverein.de<br />
Erpepark –Wohnen in Köpenick<br />
Hier entstehen 43Eigentumswohnungen in acht Stadtvillen in direkter Nähe<br />
zu beliebten Ausflugszielen und Erholungsgebieten des wasserreichen Bezirks.<br />
Besuchen Sie uns im Infobüro vor Ort<br />
So von 11–13 Uhr und Di von 15–17 Uhr<br />
Salvador-Allende-Straße 100 in12555 Berlin<br />
bonava.de/erpepark<br />
CARE-Pakete verändern<br />
Leben. Machen Sie mit!<br />
Spendenkonto 44040<br />
Sparkasse KölnBonn ·BLZ 370 501 98<br />
30 <br />
Mehr nützliche Geschenkideen: www.care.de/spendenshop<br />
kostet eine Ziege,<br />
die einer Familie<br />
mit Kindern zuverlässig<br />
Milch liefert.
Immobilienwelten Nr. 26, Ausgabe 29./30. Juni 2019 / 8<br />
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />
Kaufangebote<br />
brandenburg<br />
Wohn-u. Geschäftshaus in Bernau<br />
zu verk. 5100m² Grd., ca.<br />
350m²Gewerberäume, ca. 520m²<br />
Privaträume, inkl. Schwimmbad,<br />
Sauna, 4Garagen sowie weiters<br />
Nebengelaß; Preis 600.000,-€,<br />
t172-300 42 54, 0174-78 32 607<br />
Musterhaus in<br />
Hönow, ca.<br />
150 m²Wohnfläche,<br />
möbliert, zu besichtigen<br />
BA, 21kWh/m²a, LWP, Be- u.Entlüftung,<br />
Bj2017, A+, 15366 Hoppegarten<br />
OT Hönow, Gartenstraße<br />
23, Mo-Fr15-18 Uhrund Sa/So<br />
11-16 Uhr,www.markon-haus.de,<br />
t 033439 919-39<br />
Eggersdorf<br />
nahe Bötzsee,<br />
äußerst<br />
reizvolle, ruhige Waldrandlage,<br />
Baugrundstück, 835 m², 23 m<br />
Front, alle Anschlüsse anliegend,<br />
Kaufpreis 185.000 €zzgl. Provision;Sa-Ruf<br />
10 -14h t6779980,<br />
www.Oehmcke-Immobilien.de<br />
Friedersdorf –<br />
Cottbusser<br />
Ring,<br />
13 Grundstücke von 543 –1255<br />
m² zur Bebauung mit einem<br />
HELMA Haus Ihrer Wahl. Provisionsfrei.<br />
Finanzierungsberatung<br />
über die HELMA Hausbaufinanz<br />
möglich. Beispiel: GS 2, 644 ²,<br />
96.600€.friedersdorf@helma.de,<br />
t 030 -344 083 048<br />
Weitere bundesländer<br />
USEDOM-FANS AUFGEPASST !<br />
Massives Wochenendhaus (Baustil<br />
Finnhütte)-32 m² Wohnfl. auf<br />
1.400 m² Eigentumsland (umzäunt)<br />
mit Garage u. Carport,<br />
Wasser u.Strom vorh., Lage: A20<br />
Abf. Gützkow, Richtg. Insel Usedom<br />
an d. B111 in Lühmannsdorf,<br />
ruhige u. waldreiche Umgebg.,<br />
ideal f. Camper u. Tier-<br />
Liebhaber.<br />
wochenendhaus-mv@gmx.de,<br />
immowelt-Online-ID: 2Q29D4P<br />
immobilienangebote<br />
Häuser<br />
Zi m² PREIS IN EUR<br />
3 82,61 247.500,-<br />
Zwischen Rostock und Ostseebad<br />
Kühlungsborn stilvolle<br />
Eigentumswohnungen<br />
in Bad Doberan Wfl. 82,61 m²,<br />
3 Zimmer, KfW 55, Aufzug,<br />
Westbalkon, Kaufpreis: 247.500<br />
Euro, Käuferprov. 3,57 %, ein<br />
PKW-Stellplatz zzgl. 5.000 Euro.<br />
Bezugsfertig Frühjahr 2020.<br />
Energieausweis nicht erforderlich,<br />
da neu zu errichtendes<br />
Gebäude gem. § 16(1) EnEV;<br />
weitere Wohnungsgrößen auf<br />
Anfrage. OSPA Immobilien Zentrum,<br />
Michael Kern, inVertr. der<br />
LBS Immobilien GmbH,<br />
MKern@ospa.de<br />
Tel. 0381 643-1107<br />
3 86 297.500,-<br />
Letzte Ferienwohnung mit<br />
Waldblick. Ihre Ferienimmobilie<br />
ander Ostsee in Graal-<br />
Müritz! Bsp.: 86m², 3Zimmer,<br />
Balkon & Terrasse. Übergabe<br />
Sommer 2019. Jetzt kaufen und<br />
noch dieses Jahr vermieten! KP:<br />
297.500 € (250.000 € bei gewerblicher<br />
Vermietung) inkl.<br />
PKW-Stellplatz.<br />
nicht erforderlich gem. §16(1)<br />
EnEV.<br />
www.ferienparadies-kuestenwald.de<br />
OSPA ImmobilienZentrum, i.V.d.<br />
LBS Immobilien GmbH, Frau Ina<br />
Fritsche:<br />
Tel. 0381 643-3242<br />
NEWE-MASSIVHAUS Musterhausbesichtigung<br />
in der Beilsteiner Straße 99 A, 12681 Berlin<br />
Dienstag bis Freitag von 11 bis 18 Uhr<br />
Samstag &Sonntag von 11 bis 16 Uhr<br />
Tel. 030 -831 002 97<br />
www.NEWE-Massivhaus.de<br />
Wir suchen Baugrundstücke und Abrisshäuser zum Ankauf.<br />
Wirkönnen Lichtenberg,Karlshorst,Schöneweide,Treptow und Köpenick<br />
Wir vermitteln zu optimalen Höchstpreisen!<br />
x Wir haben mehr als 25 Jahre Markterfahrung<br />
x Wir beraten und bewerten ganz persönlich<br />
Tel. 030 61 28 44 64<br />
Lichtenberg, Treskowallee96<br />
Häuser<br />
Grundstücke<br />
Wohnungen<br />
Grünauer Str. 6<br />
12557 Berlin<br />
nahe Schloss Köpenick<br />
Beratung zum<br />
neuen Haus<br />
Energieausweis am Firmensitz:<br />
Besuchen Sie uns, wir sind<br />
gern für Sie da. 15345 Altlandsberg<br />
OT Bruchmühle, Radebrück<br />
13, Mo-Fr 11-18 Uhr und Sa/So<br />
11-16Uhr.www.markon-haus.de<br />
t 033439 919-39<br />
WIR BAUEN WOHN(T)RÄUME<br />
Bungalows<br />
BungalowUsedom<br />
ab 127m²Wfl.<br />
roth-massivhaus.de<br />
Haus (fast) bezahlt -<br />
Rentezuniedrig?<br />
Sie wohnen in der eigenen<br />
Wohnungoder dem eigenenHaus?<br />
Die Immobilie ist so gut wie<br />
abbezahlt? Siemöchten gerne darin<br />
auf Dauer wohnen bleiben, haben<br />
gegen eine Zusatzrente nichts<br />
einzuwenden, um sorgenfreier zu<br />
leben?<br />
Wir bieten Ihnen die Lösung:<br />
Verrentung der eigenen Immobilie!<br />
•Monatliche Rentenzahlung<br />
•HöchstmöglicheSicherheit<br />
•LebenslangesWohnrecht<br />
•Diskrete Abwicklung<br />
Wie hoch die zusätzliche RENTE<br />
in Ihrem Fallseinkann, erfahren Sie<br />
in einem vertraulichen Gespräch -<br />
rufen Sieuns an: 422 47 54<br />
HeidiButtgereit<br />
ImmobilienMakler&Service<br />
Pettenkoferstr.3 I10247 Berlin<br />
www.buttgereit-immobilien.de<br />
Eberhardt-immobilien.de<br />
Treptow-Köpenick,Wilhelminenhofstr.23<br />
GUTSCHEIN<br />
für ein ERA VerkaufswertGutachten<br />
Dipl.-Ing. Andreas Eberhardt<br />
kapitalanlagen/<br />
renditeobjekte<br />
Colorado 25: HansestadtWismar<br />
Die edle Neuauflage desReihenhauses<br />
nennt sich „Townhouse“.Insgesamt<br />
entstehen 25 zweigeschossige Townhouses<br />
mitsonnigen Gartenflächen in bester<br />
Südwest-Lage.z.B.<br />
Haus 2, 4Zi., großer Wohn-und Essbereich,<br />
3Schlafzi., 2Bäder, Wohnfl. ges. ca. 111,80m²<br />
+Schuppenca. 5,20m²+Gartenca. 39,80m²<br />
Gesamtkaufpreis: €319.000,- inkl. 2Pkw-<br />
Stellplätzen<br />
Besichtigungen nach tel. Vereinbarung!<br />
B: 37 kWh(m²*a), Erdgas,Bj. 2019,EEK A. |Nettokaufpreis,<br />
Maklerprovision 4,76%inkl. MwSt.<br />
W&N Immobilienvertriebs-GmbH<br />
Telefon: 0381-128741 841<br />
Mobil: 0176-22311662<br />
www.w-n-v.de<br />
grundstücke<br />
Kaulsdorf,<br />
sehr bevorzugte<br />
Wohnlage<br />
nahe S-Bhf., 460 m² hint.<br />
Trenngrdst., alle Anschlüsse anliegend,<br />
KP 160.000 €zzgl. Provision;<br />
www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />
Sa-Ruf 10 -14ht6779980<br />
Mahlsdorf-<br />
Nord, Mahlsdorf-Nord,<br />
herrlich und absolut ruhige gelegenesBaugrundstück,<br />
500m², alle<br />
Anschlüsse anliegend, KP<br />
203.000 € zzgl. Provision;<br />
www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />
Sa-Ruf 10 -14ht6779980<br />
Karriereinder<br />
Hauptstadtregion<br />
Nutz dieJobbörsefür Berlin undBandenburg!<br />
Beratung:033439919-39<br />
Besuchen Sie uns in unserem<br />
Musterhaus Mahlsdorf:<br />
Alt-Mahlsdorf 11,12623 Berlin<br />
Sa/So 11-16 Uhr<br />
Wirplanen gern Ihrmarkon-haus.<br />
Service-Paket bereits inklusive<br />
Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
<br />
<br />
<br />
www.berliner-jobmarkt.de
Immobilienwelten Nr. 26, Ausgabe 29./30. Juni 2019 / 9<br />
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />
Immobilie<br />
verkaufen?<br />
Hohe Kaufpreise durch:<br />
Ihre Immobilie in<br />
sicheren Händen<br />
ImmobIlIenangebote<br />
ImmobIlIengesuche<br />
Ferien- und<br />
Freizeitimmobilien<br />
Erholungsfläche inNeue Hütte/<br />
Chorin 613m² mit Wochenendhaus<br />
zu verkaufen; 25T €VB;<br />
T.:040/ 695 49 53<br />
Andere<br />
immobilienAngebote<br />
RumänischeBaufirma<br />
sucht Lohnlst. Rohbau 01729124552<br />
WE CARE ...<br />
denn jeder<br />
kann helfen!<br />
Werden Sie mit uns aktiv:<br />
www.care.de/mitarbeit.html<br />
Glänzende<br />
Perspektive<br />
eigentumswohnungen<br />
Wohnungen<br />
zum Kauf<br />
dringend<br />
gesucht<br />
zur Eigennutzung von solventen<br />
Käufern, ob groß oder klein, bitte<br />
allesanbieten. t (0 30) 56 54 54 54<br />
Bachmann Immobilien GmbH<br />
Kinder haben Rechte.<br />
Überall.<br />
www.tdh.de/kinderrechte<br />
häuser<br />
Wir verkaufen Ihre Immobilie<br />
zum Höchstpreis –für Sie kostenlos<br />
inkl. Marktwerteinschätzung!<br />
BKM-ImmoService<br />
Alfred JägerMobil: 0173/9438325<br />
VerkaufIhrer Immobilie<br />
mitRund-um-Beratung!<br />
*KeineKosten für Verkäufer!<br />
030/55 15 67 03<br />
www.immozippel.de<br />
5Sterne Bewertung von Verkäufern!<br />
7<br />
OEHMCKE<br />
I mm o b i l i e n<br />
über 60 Jahre in Berlin<br />
sucht Ein- und<br />
Zweifamilienhäuser<br />
&Grundstücke<br />
Grünauer Str. 6,12557 Berlin-Köpenick<br />
030-6 779980<br />
www.Oehmcke-Immobilien.de<br />
Unsere Erfahrung istIhreSicherheit<br />
über 60 JahreinBerlin<br />
Immobilien<br />
OEHMCKE<br />
Fragen kostet nichts!<br />
Sie denken darüber<br />
nach, Ihre Immobilie<br />
zu verkaufen? Dann<br />
sollten Sie nichts dem Zufall überlassen.<br />
Ich ermittle Ihnen den höchst zu<br />
erzielenden Verkaufspreis. So kommen<br />
Sie sicher und schnell zu Ihrem Geld.<br />
Kostenlos und unverbindlich. Bernd<br />
Hundt Immobilien –Ihr Partner in Berlin<br />
und im <strong>Berliner</strong> Randgebiet.<br />
t 03362 –883830<br />
Bernd-Hundt-Immobilien.de<br />
Bis 750.000€<br />
Einfamilienhaus<br />
dringend<br />
gesucht<br />
Mo-So 8-22 t (0 30) 56 54 54 54<br />
Bachmann Immobilien GmbH<br />
Andere immobiliengesuche<br />
Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
Nutzen Sie diese Titelthemen für Ihre Werbung!<br />
06.07.2019: Niedrigenergie-Häuser<br />
13.07.2019: Microapartments: Kleines Heim ganz groß<br />
20.07.2019: Moderne Baukultur: Rückzugsräume vom Alltag<br />
27.07.2019: Steuertipps für Hausbesitzer<br />
Noch nichts Passendes dabei?<br />
Fordern Sie unseren Themenplan an!<br />
JETZT ANZEIGE SCHALTEN!<br />
Beratung: 033439 919-41<br />
www.markon-haus.de<br />
Bis 300.000€<br />
Grundstück<br />
gesucht, auch mit Abrißhaus.<br />
Mo-So 8-22 t (0 30) 56 54 54 54<br />
Bachmann Immobilien GmbH<br />
Immobilie<br />
verkaufen?<br />
Nur mit DEM<br />
Bachmann!<br />
Mo-So 8-22 t (0 30) 56 54 54 54<br />
Bachmann Immobilien GmbH<br />
Grundstücke gesucht ...<br />
Ankauf von Grundstücken<br />
RaumStrausberg bis Müncheberg<br />
Rufen Sie uns jetzt an.<br />
immobilien@markon-haus.de<br />
Mitarbeiter der Staatsoper U. d.<br />
Linden su.Whg.(2-3 Zi.) m. ruhigem<br />
Schlafzi. u. direkter u.<br />
schneller Verkehrsanbindung an<br />
die Staatsoper (ÖPNV) bis 1100€<br />
warm berlinerwohnung@<br />
hotmail.de; 01511 4939833<br />
Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
<br />
<br />
<br />
Michael Groppel<br />
030 2327-6594<br />
Marcus Jürgens<br />
030 2327-5518<br />
Kontakt für Kleinanzeigen<br />
030 2327-50<br />
E-Mail<br />
berlin.immobilien@dumont.de
10<br />
Bild: Zattoo<br />
Streaming-Technik: kein Problem. Jetzt muss<br />
man sich nur noch über das Programm einig werden.<br />
WANN, WO<br />
UND WOMIT<br />
ICH WILL<br />
TV über das Internet streamen<br />
ist einfacher als es klingt<br />
DEin Umzug ist immer der Beginn<br />
eines neuen Lebensabschnitts.<br />
Man zieht bei den<br />
Eltern aus und in die erste eigene<br />
Wohnung, man zieht mit seinem Partner<br />
oder der Partnerin zusammen,<br />
Nachwuchs kündigt sich an und die<br />
alte Wohnung wird zu klein. Wasauch<br />
immer der Grund ist, die Kisten zu packen:<br />
Ein Umzug ist mit viel Organisation<br />
verbunden, aber auch eine gute<br />
Gelegenheit, sich von Altem zu trennen.<br />
Das durchgesessene Sofa kommt<br />
nicht mit, das unvollständige Teeservice<br />
wird entsorgt und Bücher werden<br />
ins Antiquariat gebracht.<br />
Neue Wohnung, neuer Anbieter. Außerdem<br />
ist ein Umzug ein Anlass, um den<br />
Strom- oder Internet- oder TV-Anbieter<br />
zu wechseln. Laut Post-Umzugsstudie<br />
von 2018 wechselt ein Großteil<br />
der Umziehenden, nämlich 80 Prozent,<br />
mindestens einen Anbieter. Knapp 60<br />
Prozent suchen sich einen neuen Stromanbieter,<br />
jeder Zweite einen neuen<br />
Internetanbieter und rund ein Drittel<br />
(32 Prozent) wechseln den TV-Anbieter.<br />
Wer nach dem Umzug künftig<br />
ohne Antenne oder Satellitenschüssel<br />
Fernsehen schauen möchte, der sollte<br />
TV-Streaming ausprobieren.<br />
Internet-TV. Fernsehen über das Internet<br />
ist unkompliziert und zeitgemäß.<br />
Video-on-Demand-Plattformen haben<br />
es vorgemacht: das Streamen von<br />
Filmen und Serien wann und wo und<br />
mit welchem Gerät man will. TV-Streaming<br />
ist nichts anderes. Mit den<br />
„Timeshift“-Funktionen wie Restart,<br />
Live-Pause oder Online-Aufnahmen<br />
macht TV-Streaming zeitversetztes<br />
Fernsehen möglich und funktioniert<br />
mit jedem internetfähigen Gerät –und<br />
zwar zuhause und unterwegs. Das<br />
geht ganz einfach mit einem TV-Streaming-Dienst<br />
Selbstbestimmt. „Die Zeiten, in denen<br />
sich die Zuschauer rein nach dem<br />
Fernsehprogramm richteten, enden<br />
Stück für Stück”, so Jörg Meyer,Chief<br />
Officer Content and Consumer bei
Nr.26, Ausgabe 29./30. Juni 2019<br />
/ 11<br />
Zattoo. „Fernsehen ist mit TV-Streaming<br />
immer noch ein Massenmedium, kann<br />
aber nach den individuellen Bedürfnissen<br />
TV-Streaming: Selber wählen,<br />
wann welche Sendung läuft<br />
ausgerichtet werden. Mit Funktionen wie<br />
Restart oder Online-Aufnahmen bestimmt<br />
heute jeder selbst, wann seine persönliche<br />
‘Tatort-Zeit’ ist.”<br />
Keine Zusatzgeräte nötig. Für TV-Streaming<br />
werden keine zusätzlichen Geräte wie Set<br />
Top-Boxen benötigt und es ist in der Regel<br />
günstiger als der bestehende TV-Vertrag.<br />
Man braucht nur einen Internetzugang und<br />
einen internetfähigen Fernseher. Oder ein<br />
portables Gerät wie Tablet oder Smartphone.<br />
Die Browserversion und die Apps laufen<br />
auf jedem Betriebssystem, egal ob iOS,Android,Tizen<br />
oder Windows10.<br />
Abos für unterschiedliche Bedürfnisse. Es<br />
gibt oft verschiedene Abo-Modelle für<br />
TV-Streaming. Bei Zattoo gibt es zum<br />
Beispiel ein Free-Abo für Nutzer, denen<br />
80 TV-Sender ausreichen unddie nichts dafür<br />
zahlen wollen. Das Premium-Abo gibt<br />
es für 9,99 Euro im Monat für diejenigen,<br />
die Wert auf HD-Qualität, Funktionen für<br />
zeitversetztes Fernsehen und eine größere<br />
Auswahl anTV-Sendern (100) legen. Das<br />
Ultimate-Abo für 19,99 Euro monatlich<br />
ist auf intensive Nutzer zugeschnitten, die<br />
Fernsehfilme oder Sport-Events gerne in<br />
Full HD schauen und bei denen imHaushalt<br />
mehrere Streaming-Geräte gleichzeitig<br />
im Einsatz sind.<br />
Einfach mal anhalten. Mit Premium und Ultimate<br />
lassen sich laufende Sendungen mit<br />
Restart von Beginn ansehen und mit der<br />
Live-Pause biszu90 Minutenlangstoppen.<br />
Zudem können Online-Aufnahmen programmiert<br />
werden. Ergänzt wirddas Ganze<br />
von einem großen On-Demand-Angebot<br />
mit Filmen und Serien.Das Lieblingsfernsehen<br />
ist mit den TV-Streamingdiensten auch<br />
im Urlaub dabei, denn seit demletzten Jahr<br />
ermöglicht eine Richtlinie der EU europaweites<br />
Streaming für bezahlpflichtige Dienste.<br />
Einen Vergleich vonTV-Streamingdiensten<br />
gibt es hier: www.homeandsmart.de/<br />
tv-streaming-anbieter-test-vergleich<br />
Bilder:Georg Jensen /Press Loft<br />
Feine Accessoires<br />
Der dänische Hersteller Georg Jensen ist der<br />
Spezialist fürs Feine: Schmuck und Wohnaccessoires.<br />
1904 wurde das Unternehmen vom berühmten<br />
Silberschmied Georg Arthur Jensen gegründet –<br />
berühmt, weil sein funktionaler Stil für die damalige<br />
Zeit wegweisend war.Renommierte Designer wie<br />
Arne Jacobsen, Nanna Ditzel und Sigvard Bernadotte<br />
gaben ihr Können bei Georg Jensen zum Besten.<br />
Momentan beschäftigt das dänische Unternehmen<br />
rund 1500 Mitarbeiter weltweit.<br />
Bild: gettyimages/Ivanko Brnjakovic<br />
Daheim auf der Couch oder per Smartphone-App<br />
unterwegs: TV-Streaming funktioniert überall, wo<br />
es eine leistungsfähigeInternet-Verbindung gibt.<br />
Bild:Zattoo