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Berliner Zeitung 29.06.2019

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6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

DAX-30 in Punkten<br />

29.3.19<br />

29.3.19<br />

MÄRKTE<br />

▲ 12398,80 (+1,04 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

29.3.19<br />

Stand der Daten:28.06.2019 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

28.6.19<br />

▼ 64,21 (–3,20 %)<br />

28.6.19<br />

▲ 1,138 (+0,09 %)<br />

Quelle<br />

aus DAX und MDAX vom 28.06. zum Vortag<br />

28.6.19<br />

Nemetschek 52,95 +7,49 WWWWWWWWWWW<br />

DialogSemic. NA 35,46 +4,76 WWWWWWW<br />

Deutsche Bank NA 6,78 +3,32 WWWWW<br />

CarlZeissMeditec 86,75 +2,85 WWWWW<br />

HugoBoss NA 58,50 +2,78 WWWWW<br />

Gerresheimer 64,75 +2,61 WWWW<br />

Verlierer<br />

aus DAXund MDAX vom28.06.zum Vortag<br />

Osram Licht NA 28,96 WWWW –2,03<br />

Dürr 29,97 WW –1,09<br />

Merck 91,96 WW –0,82<br />

Wirecard 148,05 WW –0,50<br />

Fresenius 47,68 WW –0,42<br />

RTL Group 45,04 W –0,35<br />

Leitbörsen imÜberblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 28.06. ±% z. 27.06.<br />

Euro Stoxx 50 (EU) +0,91<br />

3537/2909 3473,69<br />

CAC 40 (FR) + 0,83<br />

5601/4556 5538,97<br />

S&P UK (UK) + 0,31<br />

1569/1323 1502,85<br />

RTS (RU) – 0,54<br />

1396/1033 1380,52<br />

IBEX (ES) +0,56<br />

9972/8286 9198,80<br />

Dow Jones (US) +0,17<br />

26952/21713 26572,67<br />

Bovespa (BR) +0,30<br />

102617/71779101028,00<br />

Nikkei (JP) – 0,29<br />

24448/18949 21275,92<br />

Hang Seng (HK) –0,20<br />

30280/24541 28546,74<br />

Stx Singap. 20 (SG) –0,43<br />

1635/1350 1599,00<br />

Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />

Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />

Effektivzinsen in %für<br />

Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />

PlanetHome<br />

089/76774188 0,51 0,71 1,01<br />

Interhyp<br />

0800/200151515 0,51 0,71 1,01<br />

DTW-Immobilienfinanzierung<br />

0800/1155600 0,51 0,71 1,01<br />

Dr.Klein<br />

0800/8833880 0,51 0,71 1,11<br />

MKIB Online<br />

030/6408810 0,70 0,89 1,11<br />

BBBank<br />

0721/1410 0,68 0,79 1,26<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 1,01 0,89 1,26<br />

Deutsche Bank<br />

069/91010000 0,90 0,95 1,46<br />

ING<br />

069/50500109 0,70 0,99 1,35<br />

Postbank<br />

0228/55002010 1,33 1,11 1,46<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,78 0,91 1,3,7<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30363300 1,09 1,04 1,40<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,96 1,06 1,46<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 1,03 1,08 1,44<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 0,83 1,10 1,69<br />

Mittelwert von 95 Banken 0,77 0,94 1,30<br />

Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />

unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />

Quelle:FMH-Finanzberatung<br />

Die politischeUnruheinVenezuela hat die Ölförderung dortgebremst.<br />

Die Opec fürchtet eine Ölschwemme<br />

Von Frank-Thomas Wenzel<br />

Tun sie es oder tun sie es<br />

nicht? Ringen sich die Ölförderländer<br />

bei ihrem<br />

Treffen Anfang nächster<br />

WochezueinerweiterenKürzungder<br />

Ölförderung durch, dürfte das zu Beginn<br />

der Reisezeit auch auf die Spritpreise<br />

durchschlagen. Am Montag<br />

und Dienstag treffen sich die Opec-<br />

LänderpluszehnweitereFörderstaaten<br />

–dazu zählt Russland –inWien zu<br />

ihrer Halbjahrestagung. Wichtigster<br />

Tagesordnungspunkt der Opec+: die<br />

Steuerung der Ölmenge.<br />

Voreinem halben Jahr beschloss<br />

das erweiterte Kartell, die tägliche<br />

Förderung um 1,2 Millionen Fass<br />

(à 159 Liter) zu kürzen. Seinerzeit war<br />

der Preis proFass auf 50 Dollar abgerutscht,<br />

und weitere Abschläge<br />

schienen angesichts der düsteren<br />

Prognosen für die Weltkonjunktur<br />

wahrscheinlich.<br />

DieOperation gelang:Den Analysen<br />

der Internationalen Energieagentur<br />

(IEA) zufolge verhielten sich<br />

die Ölstaaten diszipliniert. Saudi-<br />

Arabien pumpte sogar freiwillig<br />

deutlich weniger als erlaubt gewesen<br />

wäre. Zudem fiel unter anderem in<br />

Venezuela und Libyen wegen politischer<br />

Krisen ein Teil der Produktion<br />

weg.UnddieglobaleKonjunkturentwickelte<br />

sich nicht so schlecht wie<br />

befürchtet.<br />

Alles zusammen ließ den Preis für<br />

ein Fass der Nordseesorte Brent<br />

Blend Ende April auf rund 74 Dollar<br />

Chefdesigner Jony Ive verlässt Apple<br />

An der Seite von SteveJobs hat er das Unternehmen in den Neunzigerjahren vor demUntergang gerettet<br />

Von Hannes Breustedt<br />

Apple verliert einen seiner wichtigsten<br />

und bekanntesten Manager.Chefdesigner<br />

Jony Ivewerde das<br />

Unternehmen verlassen, um eine<br />

eigeneFirmazugründen,teilteApple<br />

mit. „Jony ist eine einzigartige Persönlichkeit<br />

in der Designwelt, und<br />

seine Rolle bei Apples Revival kann<br />

nicht starkgenug betont werden“, erklärte<br />

Konzernchef TimCook.<br />

Ives Abgang sei noch für dieses<br />

Jahr geplant, allerdings werde Apple<br />

zu den wichtigsten Kunden des neuen<br />

Unternehmens Lovefrom zählen.<br />

Der52ahrealte Brite kam Anfang der<br />

Neunzigerjahre zuApple und leitet<br />

dortseit 1996 das Designteam. Er gilt<br />

als eine der Schlüsselfiguren im Konzern.<br />

Apples Aktie reagierte auf die<br />

VomFortgang im Handelsstreit hängt die Förderpolitikdes Kartells ab<br />

Das Kartell: Die Organisation<br />

Erdöl exportierender<br />

Länder (Opec) wurde 1960<br />

gegründet und tagt zweimal<br />

jährlich an ihrem Sitz in<br />

Wien. Die zurzeit 14 Mitglieder<br />

fördernjährlich40Prozent<br />

der weltweiten Erdölproduktion.<br />

Im Mai waren das<br />

durchschnittlich 29 Millionen<br />

Fass pro Tag. Das größte<br />

Förderland ist Saudi-Arabien,<br />

das kleinste Gabun.<br />

klettern. An den Tankstellen kostete<br />

ein Liter Superbenzin zeitweise<br />

1,60 Euro. Für Experten wie Eugen<br />

Weinberg von der Commerzbank<br />

war klar,dass das geringereAngebot<br />

die Preise nach oben zog.<br />

Doch dann brachen die Notierungen<br />

wieder auf 60 Dollar ein, und<br />

selbst die Anschläge auf Öltanker vor<br />

der Küste Omans ließen sie nur geringfügig<br />

steigen. Rund 66 Dollar<br />

sind inzwischen wieder erreicht,<br />

aber nach Einschätzung vieler Experten<br />

genügt das für einige Förderländer<br />

nicht. Nach Berechnungen des<br />

Internationalen Währungsfonds<br />

braucht Saudi-Arabien dauerhaft<br />

eigentlich Preise deutlich über<br />

Ankündigung seines Rücktritts mit<br />

Kursverlusten.<br />

„Nach fast 30 Jahren und zahllosen<br />

Projekten bin ich am stolzesten,<br />

dass wir bei Apple ein Designteam,<br />

Prozesse und eine Kultur geschaffen<br />

haben, die ihresgleichen sucht“, sagte<br />

Ive. In einem Interview mit der „Financial<br />

Times“ sprach er von einem<br />

„natürlichen und behutsamen Übergang“.<br />

„Obwohl ich kein Apple-Mitarbeiter<br />

sein werde, werde ich mich<br />

trotzdem sehr engagieren –ich hoffe,<br />

dass das noch viele, viele Jahre dauernwird.“<br />

Ive galt als enger Vertrauter des<br />

verstorbenen Apple-Gründers Steve<br />

Jobs.Auch nach dessen Todblieb Ive<br />

die treibende Kreativkraft des Unternehmens.<br />

Zur Legende wurde sein<br />

Designkonzept für den iMac, mit<br />

VERTEILTER ÖLMARKT<br />

Die Partner: Jahrelang verlor<br />

die Opec an Einfluss, weil<br />

die Mitglieder unterschiedliche<br />

Interessen verfolgten<br />

und andere Förderländer wie<br />

Russland an Bedeutung gewannen.<br />

Voreinigen Jahren<br />

gelang es der Opec aber,<br />

diese Länder im Format<br />

Opec+ einzubeziehen und<br />

vonFall zu Fall Vereinbarungenzur<br />

Förderpolitik zu treffen.<br />

Der Konkurrent: Die USA<br />

haben die Förderung mit<br />

dem umstrittenen Fracking-<br />

Verfahren massiv ausgebaut.<br />

Sie haben zwar höhere Förderkosten<br />

als die arabischen<br />

Staaten, sind aber auch flexibler.Sowar<br />

in den vergangenen<br />

Jahren zu beobachten,<br />

dass die USA bei steigenden<br />

Preisen die Produktion<br />

ausweiteten –und die<br />

Preise wieder sanken.<br />

80 Dollar, umden üppigen Staatshaushalt<br />

zu finanzieren. Ähnliches<br />

dürfte für Russland gelten.<br />

Dass es mit dem Preis nicht weiter<br />

nach oben ging, wird inerster Linie<br />

auf den Handelskrieg zwischen den<br />

USA und China zurückgeführt. Eine<br />

der Folgen: Derglobale Handel ist zuletzt<br />

so langsam wie seit zehn Jahren<br />

nichtmehrgewachsen,daraufmacht<br />

die IEA in ihrem aktuellen Ölmarktbericht<br />

aufmerksam. Am Markt bestimmt<br />

wieder die Nachfrageseite die<br />

Preisentwicklung.<br />

Nach Berechnungen der Opec<br />

liegt der gegenwärtige weltweite<br />

Rohölbedarf bei rund 98 Millionen<br />

Fass proTag. DieNachfrage werdeim<br />

dem sich Apple Ende der Neunzigerjahreaus<br />

einer existenzbedrohenden<br />

Krise befreien konnte. Das von ihm<br />

gestaltete iPhone ließ Apple zum<br />

wertvollsten Unternehmen der Welt<br />

aufsteigen.<br />

DeriMacwar eines der ersten Projekte,<br />

die der 1997 in das Unternehmen<br />

zurückgekehrte SteveJobs in die<br />

Wege leitete. Mit seinen bunten,<br />

knubbeligen Geräteentwürfen<br />

brachte Ivedas Unternehmen wieder<br />

zurück auf die Erfolgsspur. Der Designer<br />

kam 1967 in London zur Welt<br />

und studierte in Newcastle Produktdesign.AlserstesProjektentwarferin<br />

Kalifornien das Design von Apples<br />

Produktreihe Newton. Die Gestaltung<br />

desiPods,mit dem Apple in den<br />

Folgejahren die Musikindustrie umkrempelte,stammt<br />

ebenfalls aus Ives<br />

FOTO: FERNANDO LLANO/AP/DPA<br />

Lauf dieses Jahres und 2020 langsam,<br />

aber stetig über die 100-Millionen-<br />

Marke steigen. Haupttreiber sind<br />

Schwellenländer wie Indien oder<br />

China. Auch die Internationale Energieagenturerwartetnochimmereine<br />

leichte Nachfragesteigerung. Allerdings<br />

mussten die IEA-Experten ihre<br />

Prognosen schon zweimal nach<br />

unten korrigieren –vor allem, weil<br />

der Handelsstreit das Wachstum in<br />

China bremst.<br />

Deshalb sind nun alle Augen auf<br />

das Treffen von Donald Trump mit<br />

Chinas Staatschef Xi Jinping beim G-<br />

20-Gipfel an diesem Samstag gerichtet.DasErgebnisderGesprächedürfte<br />

auch die Ölpreise für die nahe Zukunft<br />

bestimmen. Kommen beide<br />

einer Einigung näher,wächst wieder<br />

die Konjunkturhoffnung –und der<br />

Ölpreis könnte steigen.<br />

Die Frage ist dann, ob dies den<br />

Förderstaaten genügt. Beobachter<br />

halten es für sehr wahrscheinlich,<br />

dass zumindest die Förderkürzung<br />

vom Dezember um ein halbes Jahr<br />

verlängert wird. Oder wird sogar<br />

noch eins draufgesetzt und Rohöl<br />

noch stärker rationiert? Für Experten<br />

derIEAistdasdenkbar,weilsiedavon<br />

ausgehen, dass die Opec+-Staaten<br />

eine mögliche Ölschwemme in jedem<br />

Fall verhindernwollen.<br />

Vieles spricht jedenfalls dafür,<br />

dass zumindest kurzfristig die Spritpreise<br />

hierzulande anziehen. Laut<br />

ADAC liegen sie derzeit durchschnittlich<br />

bei 1,25 Euro pro Liter<br />

Diesel und bei 1,46 für Super.<br />

Feder.Auch dasiPadwurde maßgeblich<br />

von Ive gestaltet. Zuletzt setzten<br />

Ive und sein Team mit der Apple<br />

Watch und den Ohrhörern Airpods<br />

gestalterische Akzente.<br />

Alle seine Konzepte durchzieht als<br />

gemeinsamer Nenner die Reduktion<br />

auf das Wesentliche. Inseiner minimalistischen<br />

Formensprache ließ<br />

sich Ive Zeit seines Lebens von dem<br />

deutschen Industriedesigner Dieter<br />

Rams inspirieren, der viele Jahre<br />

Chefdesigner vonBraun war.<br />

Dievergangenen Jahrekümmerte<br />

sich Ive allerdings nicht nur um das<br />

Design neuer Apple-Produkte, sondernvor<br />

allemumden Bauder neuen<br />

Firmenzentrale in Cupertino. Sosoll<br />

Ivepersönlich Details der Innenausstattung<br />

des riesigen kreisrunden<br />

Gebäudes entworfen haben.<br />

Tampons<br />

sollen billiger<br />

werden<br />

Mehrwertsteuerkönnte<br />

auf 7Prozent sinken<br />

Von Tim Szent-Ivanyi und Manuel Behrens<br />

Die Chance für eine Senkung der<br />

Mehrwertsteuer auf Binden und<br />

Tampons steigt. Während sich das<br />

Bundesfinanzministerium bisher<br />

gegenüber entsprechenden Forderungen<br />

ablehnend geäußert hatte,<br />

zeigt sich das Ressortvon Olaf Scholz<br />

(SPD) mittlerweile aufgeschlossen:<br />

„Imparlamentarischen Raum gibt es<br />

Forderungen, den ermäßigten<br />

Steuersatz anzuwenden“, hieß es im<br />

Ministerium auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks<br />

Deutschland (RND).<br />

„Wenn es dafür eine parlamentarische<br />

Mehrheit gibt, werden wir uns<br />

dem nicht verschließen.“<br />

Zuvor hatten die Finanzpolitiker<br />

der Unionsfraktion gefordert, die<br />

Umsatzsteuer auf Produkte der Monatshygiene<br />

von19auf den ermäßigten<br />

Satz von7Prozent zu senken. Die<br />

finanzpolitische Sprecherin der<br />

Unions-Bundestagsfraktion, Antje<br />

Tillmann, erklärte, die Anwendung<br />

des höheren Steuersatzes auf Produkte<br />

der Monatshygiene wie Tampons<br />

oder Binden sei „weder inhaltlich<br />

noch steuersystematisch zubegründen“.<br />

DieUnionsfinanzpolitiker forderten<br />

das Ministerium auf, einen entsprechenden<br />

Vorschlag zu unterbreiten.<br />

Auch Lothar Binding, finanzpolitischer<br />

Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,<br />

unterstützt das Vorhaben:<br />

„Wir sind für eine Ermäßigung,<br />

wenn es gelingen würde, die Preise<br />

flächendeckend und dauerhaft für<br />

Periodenprodukte in Höhe der Ermäßigung<br />

zu senken.“<br />

Allerdings schränkt Binding ein:<br />

„Wir können nicht sicherstellen, dass<br />

der ermäßigte Steuersatz auch tatsächlich<br />

zu einer Entlastung bei den<br />

Verbraucherinnen führt. Die Unternehmen<br />

können nicht gezwungen<br />

werden, ihrePreise entsprechend zu<br />

senken. Steuererhöhungen werden<br />

tendenziell als Preisanhebung weitergegeben,<br />

Senkungen eher nicht.“<br />

Onlinepetitionen erfolgreich<br />

Die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze<br />

sind immer wieder Anlass<br />

für Kritik. Während die meisten<br />

Warenund Dienstleistungen des täglichen<br />

Bedarfs wie Grundnahrungsmittel,<br />

aber auch Kulturveranstaltungenseit1968mit<br />

demermäßigten<br />

Umsatzsteuersatz belegt werden,<br />

sind Damenhygieneartikel dem vollen<br />

Steuersatz von19Prozent unterworfen.<br />

In Frankreich, Spanien und England<br />

liegt die Steuer zwischen 5und<br />

10 Prozent. Unter anderem auch Kanada,<br />

Indien und Kenia haben die<br />

Besteuerung auf Tampons und Binden<br />

bereits gesenkt.<br />

Zwei erfolgreiche Onlinepetitionen,<br />

die eine Steuersenkung auch in<br />

Deutschland fordern, hatten das<br />

Thema in den Blickpunkt gerückt.<br />

Das Anliegen wird nun vom zuständigen<br />

Ausschuss im Bundestag diskutiert,derdanneineEmpfehlungan<br />

den Finanzausschuss aussprechen<br />

kann. Auch Thüringen will sich mit<br />

einer Bundesratsinitiative dafür einsetzen,<br />

die Umsatzsteuer auf Damenhygieneprodukte<br />

zu senken.<br />

Auchinder Schweizsolldie Steuer für<br />

Tampons sinken.<br />

FOTO: PETER KLAUNZER/DPA

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