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14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019<br />
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Berlin/Brandenburg<br />
NACHRICHTEN<br />
Keine Sicherungsverwahrung<br />
für Silvio S.<br />
Im Revisionsprozess gegen den Kindermörder<br />
Silvio S. ist am Freitag<br />
vorerst keine Sicherungsverwahrung<br />
angeordnet worden. DieRichter in<br />
Potsdam setzten jedoch den Vorbehalt,<br />
dass voreiner möglichen Haftentlassung<br />
erneut voneinem Gericht<br />
über die Anordnung der Sicherungsverwahrung<br />
entschieden werden<br />
muss.Der 36-Jährige war nach<br />
den Morden an den Jungen Elias (6)<br />
und Mohamed (5) vordreiJahren zu<br />
lebenslanger Haft verurteilt worden.<br />
DasLandgericht stellte damals eine<br />
besondereSchwereder Schuld fest,<br />
was eine Entlassung auf Bewährung<br />
nach 15 Jahren Haft erschwert. Die<br />
Richter lehnten jedoch die Anordnung<br />
einer Sicherungsverwahrung<br />
nach der Haft ab,weil dem Mann<br />
kein Hang zu weiteren schweren Taten<br />
nachzuweisen sei. Dagegen legte<br />
die Staatsanwaltschaft erfolgreich<br />
Revision beim Bundesgerichtshof<br />
ein. Daher musste das Landgericht<br />
Potsdam erneut entscheiden. (dpa)<br />
BER-Ausbauchef verlässt<br />
die Flughafengesellschaft<br />
DieFlughafengesellschaft FBB verlierteinen<br />
wichtigen Mitarbeiter.<br />
DerLeiter des BER-Ausbauprogramms<br />
verlässt das Unternehmmen<br />
Ende 2019 –„aus persönlichen<br />
Gründen und auf eigenen Wunsch“,<br />
teilte Flughafensprecher Hannes<br />
Hönemann am Freitag mit. „Bis dahin<br />
wirderseine Aufgaben weiterhin<br />
wahrnehmen. Dazu gehörtauch das<br />
Terminal 2.“ Dieerste Erweiterung<br />
des BER ist im Bau. „Wir sind mit<br />
dem Baufortschritt zufrieden“, sagte<br />
Hönemann. Im Oktober 2020, wenn<br />
der BER öffnet, soll auch das neue<br />
Terminal in Betrieb gehen. (pn.)<br />
Schmiererei gegen<br />
ermordeten Politiker Lübcke<br />
Nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten<br />
Walter Lübcke<br />
(CDU) beschäftigt eine Schmiererei<br />
an einer Baustellenplane in Mitte<br />
den Staatsschutz. Unbekannte Täter<br />
beschrifteten die Plane mit den Worten<br />
„Lübcke hat bezahlt, Merkel<br />
noch nicht“, wie eine Polizeisprecherin<br />
am Freitag sagte.Ein Zeuge<br />
rief deshalb am Donnerstagabend<br />
die Polizei zum Tatortinder Nähe<br />
der Museumsinsel. (dpa)<br />
Erste schwere Unfälle<br />
mit Tretrollern<br />
In Berlin hat es bereits zwei schwere<br />
Unfälle mit Elektro-Tretrollerngegeben.<br />
Am Donnerstag trugen zwei<br />
Frauen Knochenbrüche davon. Wie<br />
bereits berichtet, wurde eine 33-Jährige<br />
nach einem SturzinFriedrichshain<br />
voneinem Kleintransporter<br />
überrollt. Eine weitereE-Scooter-<br />
Fahrerin zogsich am Vormittag einen<br />
offenen Bruch am Unterschenkel<br />
zu. Die26-jährige Touristin stieß<br />
in der Friedrichstraße in Mitte seitlich<br />
gegen einen Lastwagen. (dpa)<br />
Schnippelnder Bürgermeister:Michael Grunst mag seine Kartoffelsuppe, denn auch wenn sie Arbeit macht, sei sie „eines der geselligsten Rezepte“. VERLAG APERCU (2)<br />
Mahlzeit, Herr Bürgermeister<br />
Ein neues Lichtenberger Kochbuch zeigt: Im internationalen Bezirk gibt’snicht nur Eisbein und Buletten<br />
VonFlorian Thalmann<br />
Man nehme Kartoffeln,<br />
Suppengrün, Zwiebel,<br />
Würstchen und Gewürze,<br />
etwas Zeit und<br />
Liebe –und schon ist sie fertig, die<br />
Kartoffelsuppe von Michael Grunst,<br />
Bezirksbürgermeister von Lichtenberg<br />
(Die Linke). „Bei der Familiennacht<br />
in der Malchower Knirpsenfarm<br />
habe ich die Suppe über dem<br />
Feuer für 70 Leute gekocht“, sagt er.<br />
„Bei der Menge hat es aber etwas<br />
länger gedauert–und wir haben uns<br />
mit dem Wasser verschätzt.“ Man<br />
sollte sich beim Kochen eben an das<br />
Rezept halten.<br />
Damit das klappt, ist Grunsts Kartoffelsuppe<br />
jetzt schriftlich verewigt.<br />
„Soisst Lichtenberg“ heißt ein neues<br />
Kiez-Kochbuch mit einer Mischung<br />
aus Rezepten der Lichtenberger Bürger.<br />
Das typische <strong>Berliner</strong> Eisbein<br />
und Buletten sucht man vergebens,<br />
stattdessen gibt’s Saltibarsciai, Paella<br />
und Reis in Weinblättern. Denn: Das<br />
Buch soll zeigen, wie international<br />
der Bezirkist.<br />
Idee kommt aus Wien<br />
DieIdee für das Projekt habe man„ein<br />
bisschen geklaut“, sagt Grunst. Lichtenberg<br />
pflegt Partnerschaften zu anderen<br />
Orten auf der Welt, auch zum<br />
5. Wiener Gemeindebezirk Margareten.<br />
Als er dorthin reiste, bekam<br />
Grunst als Geschenk ein Buch mit<br />
dem Titel „So is(s)t Margareten“. Die<br />
Idee fand er so charmant, dass er sie in<br />
Berlin umsetzen wollte.„Es passt auch<br />
zu Lichtenberg–wir haben hier Menschen<br />
aus mehr als 100 verschiedenen<br />
Ländern.“ Wie sich der Wandel bemerkbar<br />
macht, stellt Grunst im Vorwort<br />
zum Buch fest: „Dort, wo früher<br />
Sonntagsbratenduft durch die Hausflure<br />
zog, duftet es heute nach Curry,<br />
Paella oder Plow.“ Wasliegt näher, als<br />
die Rezepte aus allerWelt zu vereinen?<br />
„Schließlich gibt es nichts geselligeres<br />
SÄCHSISCHE KARTOFFELSUPPE<br />
Zutaten:1Kilogramm Kartoffeln, 2Bund Suppengrün, 1mittelgroße Zwiebel, etwas Öl, Gemüsebrühe,<br />
Wiener Würstchen oder Sojawürstchen, Salz und Pfeffer,Lorbeerblätter,Muskat,<br />
gerebelter Majoran, frische Petersilie.<br />
Zubereitung:Gemüse waschen und putzen. Kartoffeln und Sellerie in Würfel, Möhren und<br />
Lauch in Scheiben schneiden. Zwiebel klein würfeln und in einer Pfanne mit Öl glasig dünsten.<br />
Gemüse dazugeben, mit Brühe aufgießen, bis das Gemüse bedeckt ist. Lorbeerblätter zugeben<br />
und alles 10 bis 15 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse garist. Lorbeerblätter entfernen.<br />
Alles mit einem Pürierstab bis zur gewünschten Konsistenz zerkleinern. Kleingehackte<br />
Petersilie dazugeben. Mit Majoran, Muskat, Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Zum<br />
Schluss die geschnittenen Würstchen hinzufügen und mit Majoran oder Petersilie dekorieren.<br />
Grunsts Tipp: „Es ist ein kräftiger Eintopf, den man prima an kalten Wintertagen essen kann.<br />
Die Suppe lässt sich gut vorbereiten und einfach nur aufwärmen. Voreiniger Zeit habe ich die<br />
Kartoffelsuppe auf dem Grünen Campus in Malchowgekocht. Das war ein Riesenspaß. Allerdings<br />
ist uns der Pürierstab abhanden gekommen. Kurzentschlossen haben wir im Baumarkt<br />
einen großen Mörtelstampfer gekauft und das Gemüse damit zerkleinert. Beim Kochen ist es<br />
wie im Leben: Manchmal klappt alles nach Plan oder Rezept, ein anderes Mal muss man improvisieren.<br />
Und das Wichtigste dabei ist für mich, den Humor nicht zu verlieren.“<br />
Das Buch:„So isst Lichtenberg“ (5 Euro, Apercu) ist auf www.verlag-apercu.de erhältlich<br />
Sicherlich lecker:Die typisch sächsische Kartoffelsuppe mit Wiener Würstchen.<br />
So übernahm sie Michael Grunst von seiner Familie –nun steht sie im Buch.<br />
und integrativeres als Essen. Man<br />
kocht gemeinsam, isst gemeinsam,<br />
man verbringt Zeit.“ Also begannen<br />
Mitarbeiter des Bezirksamtes, nach<br />
Menschen zu suchen, derenWurzeln<br />
nicht in Lichtenberg liegen – und<br />
wurden fündig. Jeder sollte ein Gerichtliefern,<br />
einfach zu kochen, aber<br />
trotzdem mit Anspruch. Das Buch<br />
vereint Rezepte von Menschen aus<br />
Aserbaidschan, dem Irak, Afghanistan,<br />
Italien, der Türkei und Vietnam.<br />
Cevapcici vomOrdnungsamt<br />
Auch Mitarbeiter des Bezirkssindvertreten:<br />
Etwa Anas Rukbi aus Syrien,<br />
der seit 2017 Sprecher des Integrationsbeirates<br />
ist. Bei ihm gibt es Mutabbal,<br />
ein Auberginen-Püree,das als<br />
Beilage serviert wird. „Meine Mama<br />
hat es oft gekocht, für mich sind damit<br />
viele schöne Erinnerungen verbunden“,<br />
schreibt er im Buch. Doris<br />
Bojic, Mitarbeiterin des Ordnungsamtes,<br />
serviert Cevapcici – sie<br />
stammt aus Bosnien. „Ich mache sie,<br />
wenn ich Heimweh habe. Wenn ich<br />
nach Kroatien komme, sind Cevapcici<br />
vomGrill das erste,was ich esse.“<br />
Auch Lichtenberger, die aus anderen<br />
deutschen Regionen stammen,<br />
kommen vor. WieGrunst: Er ist<br />
Sachse,deshalb derHang zur Kartoffelsuppe.„Dasist<br />
eines der geselligsten<br />
Rezepte –schon beim Schnippeln<br />
kann man viel Zeit verbringen.“<br />
Die Arbeit am Herd habe er von seiner<br />
Mutter vermittelt bekommen.<br />
„Ich habe immer gerngekocht –und<br />
sie hat mich nie daran gehindert.“<br />
Das Buch kann über das Internet<br />
bestellt werden, der Bezirkwill es vor<br />
allem als Gastgeschenk nutzen –<br />
oder für die Auszeichnungen von<br />
Ehrenamts-Mitarbeitern.<br />
Florian Thalmann kommt<br />
ebenfalls aus Sachsen –<br />
und liebt Kartoffelsuppe.<br />
Kinder legten<br />
Brand in<br />
Strausberg<br />
Feuer verursachte<br />
Millionenschaden<br />
VonLutz Schnedelbach<br />
Zwei Kinder haben den Großbrand<br />
im Handelszentrum von<br />
Strausberg verursacht. Das teilte die<br />
Polizei in Märkisch-Oderland mit.<br />
Voreiner Woche war, wie berichtet,<br />
das Großfeuer in einer nahe gelegenen<br />
Autowerkstatt ausgebrochen.<br />
Die Flammen griffen schnell auf das<br />
Einkaufszentrum über. Esentstand<br />
ein Millionenschaden.<br />
Nach Informationen der Polizei<br />
waren die Ermittler auf die beiden<br />
12 und 13 Jahrealten Kinder gekommen,<br />
weil sie unter den Schaulustigen<br />
waren und bei der Befragung Täterwissen<br />
gezeigt hätten. Auch gab<br />
es weitere Spuren und Zeugenhinweise,<br />
wie die Polizei mitteilte. Offenbar<br />
hatten sie zuvor ein Fahrzeug<br />
in der Werkstatt angezündet. DasJugendamt<br />
wurde eingeschaltet.<br />
DieFeuerwehr brauchte mehr als<br />
acht Stunden, um die Flammen zu<br />
löschen. Bei dem Brand waren zwei<br />
Filialen von Rossmann und Medimax<br />
vernichtet worden. In dem Einkaufszentrum<br />
– offiziell Handelscentrum<br />
– sind 60 Geschäfte und<br />
gastronomische Einrichtungen untergebracht.<br />
Die Flammen loderten<br />
meterhoch und dunkle Rauchsäulen<br />
stiegen auf. Sie waren noch aus einem<br />
Umkreis von 50Kilometern zu<br />
sehen. Insgesamt waren 200 Feuerwehrleute<br />
aus dem Landkreis im<br />
Einsatz. Die Polizei hatte zwei Ermittlungsgruppen<br />
gebildet. Sie erhielten<br />
Unterstützung vonKriminaltechnikernder<br />
Direktion Ost.<br />
Strausberg: Die Rauchsäulen waren kilometerweit<br />
zu sehen.<br />
DPA/HARMS<br />
Die 12und 13 Jahre alten Jungen<br />
sind Deutsche und wohnen mit ihren<br />
Eltern imLandkreis Märkisch-<br />
Oderland. Siehätten sich zur Tatbereits<br />
eingelassen, teilte die Polizei<br />
mit. DieErmittlungen seien noch im<br />
Gange. Obund in welcher Höhe die<br />
Elternfür den Schaden der Kids aufkommen<br />
müssen, ist noch unklar.<br />
Das hängt von den genauen Tatumständen<br />
ab.<br />
Wochen zuvor war es in der<br />
Strausberger Vorstadt zudem gehäuft<br />
zu Bränden von Mülltonnen<br />
gekommen. Inzwischen wurde ein<br />
18 Jahre alter Mann festgenommen.<br />
Er steht unter dem Verdacht die<br />
Brände gelegt zu haben. Auch er hat<br />
sich inzwischen bei der Polizei eingelassen.<br />
Traueranzeigen<br />
Abschied von<br />
Abschiedvon<br />
Thomas Rothe<br />
Thomas Rothe<br />
*14. August 1955 †16. Juni 2019<br />
*14. August 1955 †16. Juni 2019<br />
am am 9. 9. Juli 2019 um1515Uhr<br />
Uhr<br />
im im Stadtkloster Segen<br />
Schönhauser Allee161, 10435 Berlin<br />
Schönhauser Allee 161, 10435 Berlin<br />
Die Beisetzung folgt zu einemspäteren Zeitpunkt im engsten Kreis.<br />
Die Beisetzung folgt zu einem späteren ZeitpunktimengstenKreis.<br />
Dagmar Hillig<br />
DagmarHillig<br />
Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 21.06.2019<br />
Dr. Burkhard Menzel<br />
In Liebe und Dankbarkeit nehmen Abschied<br />
Irene Menzel und Familie<br />
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung<br />
findet am Donnerstag, den 18.07.2019 um 13.00 Uhr<br />
in der Kapelle des evangelischen Friedhofs<br />
in 12587 Berlin-Friedrichshagen, Aßmannstraße, statt.<br />
TOTER SUCHT<br />
ANGEHÖRIGEN<br />
Tag&Nacht 49 10 11<br />
www.ottoberg.de<br />
Bestattungen seit 1879<br />
Traueranzeige<br />
Wir beraten Sie gern.<br />
Ihre Traueranzeige<br />
in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> –<br />
wir beraten Sie gern.<br />
Anzeigenannahme:<br />
( 030) 2327-50<br />
www.graebersuche-online.de<br />
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.<br />
Anzeigenannahme:<br />
( 030) 2327-50