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Berliner Zeitung 29.06.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 148 · 2 9./30. Juni 2019 Terminkalender B5<br />

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Karriere<br />

Starten Sie am 15.07.2019 mit<br />

Ihrer Ausbildung oder Umschulung<br />

zur Kauffrau/ zum Kaufmann für Marketingkommunikation.<br />

GPB mbH Berlin-Mitte<br />

Beuthstraße 8|10117 Berlin<br />

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NACHRICHTEN<br />

Mit „Aufgabenmatrix“<br />

Konzentration stärken<br />

Ein erster Schritt zu mehr Konzentration<br />

im Büro kann eine Aufgabenmatrix<br />

sein. Dazu rät Autor und<br />

Coach Chris Bailey in der Zeitschrift<br />

„Cosmopolitan“. Anstehenden<br />

Aufgaben fallen demnach<br />

unter vier Kategorien: unnötig,<br />

ablenkend, notwendig und zielführend.<br />

Wesentlich sind nur zwei –<br />

zum Beispiel: Schreibtischschublade<br />

sortieren (unnötig), Social<br />

Media checken (ablenkend), Meetings<br />

(notwendig) oder To-dos, die<br />

anstehen (zielführend). (dpa)<br />

Für den Ruhestand einen<br />

Plan entwickeln<br />

Der Start in den Ruhestand ist eine<br />

große Wende im Leben, auf die sich<br />

jeder gut vorbereiten sollte.Wie in<br />

jedem neuen Lebensabschnitt<br />

kann es anfangs auch holpern. Iris<br />

Seidensticker, die künftige Rentner<br />

coacht, empfiehlt, sich so sorgfältig<br />

mit dem Ruhestand zu beschäftigen<br />

wie mit der Berufswahl. Sie rät<br />

zu dieser Übung: Malen Sie sich<br />

den idealenTag im Ruhestand mit<br />

allen Details aus.Wowachen Sie<br />

auf? Wasgibt es zum Frühstück?<br />

Wasmachen Sie danach? „Viele<br />

sehen dann tolle, inspirierende Bilder<br />

vor sich. Sie machen Musik,<br />

lesen ausgiebig <strong>Zeitung</strong>, sitzen am<br />

Fluss, fahren Rad, sind vormittags<br />

beim Ehrenamt und spielen nachmittags<br />

mit den Enkeln“, sagt Seidensticker.<br />

(dpa)<br />

Eine Abfindung kann die<br />

Kündigung versüßen<br />

Arbeitnehmer haben im Falle einer<br />

Kündigung meist keinen Anspruch<br />

auf eine Abfindung. Dennoch<br />

erklären sich Chefs häufig zur Zahlung<br />

einer einmaligen Geldsumme<br />

bereit, um eine reibungslose Einigung<br />

mit einem gekündigten Mitarbeiter<br />

zu erzielen. Grundsätzlich<br />

gilt: Die Höhe der Abfindung ist<br />

Verhandlungssache. Neben dem<br />

Verhandlungsgeschick des Gekündigten<br />

oder seines Anwalts ist sie<br />

von verschiedenen Faktoren wie<br />

Lebensalter, Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />

und Grund der Kündigung<br />

abhängig. (dpa)<br />

Wer gehen muss, freut sich oft immerhin über<br />

eine Abfindung.<br />

GETTYIMAGES/ JGI/TOM GRILL<br />

Produzieren in der<br />

Königinnen-Disziplin<br />

Imkerei boomt. Neben Hobby-Imkern gibt es Profis. Sie müssen komplex denken<br />

können und drei Jahre lang die Schulbank drücken<br />

Von Marie Wachsmuth<br />

Ein Imker prüft ein Waben-Rähmchen. Tagsüber bringen die Bienen Nektar,Wasser und Pollen (Blütenstaub) zur Wabe, über Nacht wird er von ihnen zu Honig verarbeitet.<br />

Und am Ende steht da ein<br />

ganzes Glas Honig! Süßer,<br />

zähflüssiger, goldener<br />

Saft, dem Heilkräfte<br />

nachgesagt werden und der den<br />

meisten Menschen richtig gut<br />

schmeckt. Bisesaber soweit ist, dass<br />

der Honig auf dem Butterbrot landet,<br />

muss eine Menge passieren. Imker<br />

–genauer gesagt Tierwirte der<br />

Fachrichtung Imkerei –kennen jeden<br />

Schritt. Zumindest dann, wenn<br />

sie ihredreijährige duale Ausbildung<br />

erfolgreich abgeschlossen haben.<br />

Imkerei boomt. Auch unter Großstädtern,<br />

jungen Leuten und Hobby-<br />

Gärtnern finden sich viele Interessierte.<br />

Die Imkerausbildungen, die<br />

Imkerverbände und Bieneninstitute<br />

in Deutschland anbieten, sind je<br />

nach Verband unterschiedlich organisiert,<br />

werden aber meist in Blockveranstaltungen<br />

angeboten, die<br />

halbtags- oder tageweise absolviert<br />

werden können. Je nach Imkerverein<br />

werden für eine komplette Schulung<br />

mehrere Blockeinheiten angeboten.<br />

Eine Fortbildung zum Hobby-Imker<br />

lässt sich also gut nebenbei absolvierenund<br />

individuell einteilen.<br />

Azubis mit Hochschulreife<br />

Ein Imker hat Hunderttausende von Mitarbeiterinnen.<br />

Wasaber, wenn man die Honigproduktion<br />

zum Beruf machen will?<br />

Dann schaut man sich nach einer<br />

Ausbildung zum Tierwirt der Fachrichtung<br />

Imkerei um, lernt im Betrieb<br />

und muss die Schulbank drükken.<br />

Rechtlich ist keine bestimmte<br />

Schulbildung vorgeschrieben. In der<br />

Praxis stellen Betriebe aber überwiegend<br />

Auszubildende mit Hochschulreife<br />

ein (62 Prozent). Kein Wunder,<br />

immerhin ist der Job komplexer als<br />

man auf den ersten Blick vermuten<br />

würde. Neben der Versorgung der<br />

Bienenvölker, der Bienenzucht und<br />

dem Verarbeiten, Aufbereiten und<br />

Vermarkten von Honig und Wachs<br />

müssen auch Werkstatt- und Verwaltungsarbeiten<br />

erledigt werden. Betriebliche<br />

Aufzeichnungen müssen<br />

geführt, Seuchenfreiheitsbescheinigungen<br />

besorgt und Wanderanträge<br />

gestellt werden. Um wirtschaftliche<br />

Entscheidungen treffen zu können,<br />

zeichnen Tierwirte der Fachrichtung<br />

Imkerei Daten für die Zucht und Betriebsbuchführung<br />

auf und stellen<br />

Rentabilitätsrechnungen an. Im<br />

Winter reparieren sie Bienenkästen<br />

und Imkereigeräte. Wer zwei linke<br />

Hände hat, ist hier fehl am Platz.<br />

Hauptaufgabe bleibt aber natürlich<br />

die Arbeit in der Natur, etwa an<br />

Waldrändern, in Obstgärten und<br />

Heidelandschaften. Dabei richten<br />

sich die Arbeitszeiten stark nach der<br />

Jahreszeit. Zwischen Mai und Juli<br />

sind Überstunden keine Seltenheit.<br />

Denn dann hat die Honiggewinnung<br />

Hochsaison. Dafür entnehmen die<br />

Tierwirte die Rähmchen mit den Ho-<br />

DPA<br />

nigwaben aus der sogenannten Beute<br />

und entdeckeln sie –immer mit<br />

einem Blick auf die nötige Reife des<br />

Honigs. Dann schleudern sie den<br />

Honig mit einer Zentrifuge aus den<br />

Waben. Mithilfe feiner Siebe entfernen<br />

sie Verunreinigungen und rührenden<br />

Honig anschließend, um ihn<br />

geschmeidig zu machen. Fingerspitzengefühl<br />

und Erfahrung sind gefragt.<br />

Der fertige Honig wird insaubereBehältnisse<br />

abgefüllt, etikettiert<br />

und fachgerecht gelagert. Hygiene<br />

ist oberstes Gebot.<br />

Und der Rest des Jahres –wie verbringen<br />

Imker den? Eben genau damit,<br />

was die Grundlage für guten<br />

Honig ist. Die Profis führen Bienenvölker.Das<br />

bedeutet:Sie beobachten<br />

dieTiere genau, beurteilen die Volkstärke<br />

und vereinigen gegebenenfalls<br />

auch zwei Bienenvölker zu einem<br />

neuen. Oder aber sie bilden<br />

GETTYIMAGES/ ANADOLU AGENCY<br />

Ableger,indem sieein neuesVolk aus<br />

einem Größeren abzweigen. Jungvölker<br />

müssen aufgebaut werden<br />

und bedürfen besonders intensiver<br />

Pflege. Krankheiten wie Faulbrut<br />

oder Milbenbefall erkennen die Tierwirte<br />

rechtzeitig und behandeln sie.<br />

Nach ärztlicher Anweisung ergreifen<br />

sie Maßnahmen zur Gesundheitsprophylaxe<br />

und versorgen<br />

kranke Tieregezielt.<br />

Als Meister selbst ausbilden<br />

Die„Königsdisziplin“ ist schließlich<br />

das Züchten neuer Bienenköniginnen.<br />

Fürdie Königinnenzuchtmüssen<br />

Pflege- und Drohnenvölker<br />

vorbereitet werden. Tierwirte der<br />

Fachrichtung Imkerei kümmern<br />

sich um die geschlüpfte Königin<br />

und versehen sie mit einer Nummer.<br />

Anpaarung, Schlupftag und<br />

Zeichen vermerken sie im Zuchtbuch.<br />

Ziemlich viel Aufwand für ein<br />

Gläschen Honig. Und was ist –neben<br />

der süßen Köstlichkeit – der<br />

Lohn?Zwischen 520 Euro im ersten<br />

und 830 Euro im dritten Ausbildungsjahr<br />

gibt die Arbeitsagentur<br />

als Ausbildungsvergütung an. Später<br />

sind als Tierwirt der Fachrichtung<br />

Imkerei bis zu 2500 Euro Bruttoverdienst<br />

drin. Eine Aufstiegsweiterbildung<br />

hilft, beruflich voranzukommen<br />

und Führungspositionen<br />

zu erreichen. Naheliegend ist es,die<br />

Prüfung als Tierwirtschaftsmeister<br />

der Fachrichtung Imkerei abzulegen,<br />

um beispielsweise selber ausbilden<br />

zu können.<br />

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung<br />

kann man auch studieren<br />

und beispielsweise einen Bachelorabschluss<br />

im Studienfach<br />

Agrarwissenschaft erwerben. Noch<br />

häufiger aber entscheiden sich ambitionierte<br />

und gut ausgebildete<br />

Profi-Imker für den Schritt in die<br />

Selbstständigkeit.<br />

Am 15.07.2019 starten die Ausbildungen<br />

und Umschulungen: 3D-/Gamedesign,<br />

sowie Mediengestalter Bild und Ton. Jetzt anmelden!<br />

GPB mbH Berlin-Neukölln<br />

Juliusstraße 2|12051 Berlin<br />

www.GPB.de |Tel.: 030 /403 665 940<br />

Generation Z<br />

im Beruf<br />

selbstbewusst<br />

Fachkräfte sind gesucht und<br />

können Ansprüche stellen<br />

Von Christina Spitzmüller<br />

Die Zeiten sind gut für junge Jobeinsteiger:<br />

„Die Generation Z<br />

hat den Riesenvorteil, dass sie eine<br />

hartumkämpfte Ware ist“, sagt Christian<br />

Scholz, emeritierter Professor<br />

für Wirtschaftswissenschaft an der<br />

Universität des Saarlandes. Scholz<br />

forscht unter anderem zuden Vorstellungen<br />

der Generation Zzur Arbeitswelt.<br />

Die ab Ende der 1990er<br />

JahreGeborenen,die als Generation<br />

Zbezeichnet werden, planen langfristig<br />

und haben klare Ideen, wie sie<br />

arbeiten möchten. Dazu gehören<br />

laut Scholz geregelte Arbeitszeiten,<br />

keine Überstunden und ein eigener<br />

Arbeitsplatz, kein Großraumbüro.<br />

Außerdem wollen junge Berufseinsteiger<br />

ungerndie Stadt und den Arbeitgeber<br />

wechseln.<br />

Laut Martina Niemann, Personalleiterin<br />

bei Lufthansa und Präsidiumsmitglied<br />

beim Bundesverband<br />

der Personalmanager, suchen die<br />

jungen Einsteiger in erster Linie<br />

nach einer sinnerfüllten Arbeit, die<br />

einen Beitrag zu den Unternehmenszielen<br />

leistet. Beate Großegger<br />

vom Institut für Jugendkulturforschung<br />

in Wien erklärt, dass besonders<br />

junge Akademiker einen Arbeitgeber<br />

suchen, der zu ihnen passt -<br />

das könne vor allem in dienstleistungsorientierten<br />

Branchen zur Irritation<br />

unter Personalverantwortlichen<br />

führen. Denn in diesen Branchen<br />

steht oft die Kundenorientierung<br />

über den Entfaltungswünschen<br />

des Einzelnen.<br />

Gleichzeitig sind der Expertin zufolge<br />

die akademischen Abschlüsse<br />

längst nicht mehr so viel wert wie in<br />

der Elterngeneration. Schließlich<br />

wirdein Hochschulabschluss immer<br />

mehr zur Norm und ist damit nicht<br />

automatisch eine Garantie für einen<br />

gut bezahlten Job. Das führe häufig<br />

zu Verunsicherung und Orientierungslosigkeit.<br />

Junge Jobeinsteiger sind meistens heiß begehrt<br />

inden Unternehmen.<br />

DPA<br />

Niemann hat die Erfahrung gemacht,<br />

dass Spielregeln wichtig sind:<br />

„Ich erlebe, dass die Neuen gerne<br />

wissen wollen, woran sie sind.“<br />

Wenn ein Arbeitgeber eine 40-Stunden-Woche<br />

verspricht, dürfen dann<br />

am Ende keine 70 Stunden herauskommen.<br />

„Diese Wünsche waren<br />

früher auch da, aber die Konkurrenz<br />

war größer“, erklärtNiemann.<br />

Doch wie weit kommen sie mit<br />

ihrer Erwartungshaltung?„Ich erlebe<br />

da nicht eine Generation, die vormir<br />

sitzt und Ansprüche stellt“, stellt<br />

Niemann klar. InGesprächen werde<br />

nach der allgemeinen Kultur des Unternehmensgefragt:„Sind<br />

die für Diversity<br />

und Weiterbildung, kann<br />

man sich da entwickeln?“ Keiner falle<br />

mit der Tür ins Haus und fordere<br />

sofort Sabbaticals oder unverhältnismäßig<br />

viel Urlaub. Auch Scholz<br />

betont: „Sie wollen arbeiten, und in<br />

der Zeit, in der sie arbeiten, sind sie<br />

hochmotiviert, hochengagiert und<br />

kreativ.“ Allerdings forderedie Generation<br />

Zauch eine ganz klare Trennung<br />

vonArbeit und Privatleben ein.<br />

Nach dem Arbeitstag wolle sie sich<br />

der Partnerschaft oder Hobbys widmen,<br />

um sich darin zu verwirklichen.<br />

(dpa)

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