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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 166 · 2 0./21. Juli 2019 B3<br />
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Reise<br />
Mit Hund und Kegel in den Norden<br />
Werdie raue schwedische Provinz einmal bereist hat, will nie wieder fort. Drei Auswanderer erzählen ihre Geschichte<br />
VonAxel Hill<br />
Da stehst du im nördlichen<br />
Schweden, und der Mann<br />
vor dir spricht Deutsch,<br />
das aber anders klingt als<br />
das der Einheimischen. Kein Wunder,Arnaud<br />
Morelist Franzose.Aber<br />
jetzt lebt er hier in Svansele, mitten<br />
im Nirgendwo mit einem atemberaubenden<br />
Blick auf den Skellefteå-<br />
Fluss.<br />
Aber nicht nur deshalb hat es ihn<br />
mit seiner Frau Marie-Line und den<br />
Kindern hierher gezogen. Schon in<br />
Frankreich besaß man nicht nur ein<br />
Bed &Breakfast, sondern auch Huskys.<br />
„Wir hatten uns überlegt, dass<br />
wir gerne mehr mit ihnen machen<br />
wollen –aber es gab immer weniger<br />
Schnee!“ Und sozog die Familie vor<br />
fünf Jahren in den Hohen Norden<br />
Europas,eröffneteihreFirma„Lappland<br />
Emotions“ und bietet –sommers<br />
wie winters –Touren mit ihren<br />
extrem zutraulichenHundenan.<br />
Freundliche Menschen<br />
Und man kann verstehen, dass ein<br />
Mitteleuropäer in Västerbotten, so<br />
heißt diese Provinz eine Flugstunde<br />
nördlich von Stockholm, leben<br />
möchte: Natur so weit das Auge<br />
reicht, Wälder, Wiesen und Flüsse,<br />
die mal gemächlich, mal wild durch<br />
die Landschaft fräsen. Schweden wie<br />
aus dem Bilderbuch, aber deutlich<br />
rauer als in unserer Bullerbü-Vorstellung.<br />
Mit Huskys kann man in Schweden im Sommer wie imWinter Ausflüge buchen. Dabei erlebt man Bullerbü-Landschaften hautnah.<br />
Die eigenen Hunde waren auch für<br />
Hans-Joachim Sellbach und seine<br />
Frau vor 13Jahren der Grund, hierher<br />
zu ziehen. Mittlerweile sind sie<br />
getrennt, die Schlittenhunde leben<br />
bei ihr – aber der 61-Jährige aus<br />
dem Elsass sah darin keinen Grund,<br />
zurückzukehren. DieSprache hat er<br />
sich selbst erarbeitet, vor allem<br />
durchs Radiohören. Freunde zu finden<br />
war für den Geologen dennoch<br />
nichtganz so einfach; die Schweden<br />
sind freundlich, offen und zugewandt,<br />
aber gehen nicht direkt auf<br />
Tuchfühlung. „Es war leichter bei<br />
denen, die selber schon Anknüpfungspunkte<br />
nach Deutschland haben.“<br />
Undseit einem Jahr singt er in<br />
einem Chor. „Das ist immer gut in<br />
Schweden!“<br />
Neben seiner Arbeit als selbstständiger<br />
Geologe fungiert er auch<br />
als Führer in Schwedens tiefstgelegener<br />
Kirche, der Sankta Anna Underjordskyrkan<br />
in Kristineberg. Im<br />
November 1946 Jahren fanden hier<br />
Bergleute ein zwei Meter hohes<br />
Christusbild, besser gesagt eine<br />
geologische Formation, die anden<br />
Heiland erinnert. Obwohl die<br />
Mannschaft zum Stillschweigen<br />
verpflichtet worden war, landeten<br />
Fotos in der örtlichen <strong>Zeitung</strong>, später<br />
im Life-Magazin. KurzeZeit wurde<br />
Gläubigen erlaubt, sich das Bild<br />
anzusehen. Doch nach und nach<br />
verschwand das Bild. In seinem Gedenken<br />
wurde an anderer Stelle im<br />
Bergwerk ein Gemälde angefertigt.<br />
„In den 1980er Jahren schrieb<br />
eine <strong>Zeitung</strong> in Skellefteå als Aprilscherz,<br />
in Kristineberg sei man größenwahnsinnig<br />
geworden, man<br />
wolle eine unterirdische Kirche<br />
bauen und ein zweites Lourdes kre-<br />
IMAGO/UIG<br />
ieren“, erzählt Sellbach. Doch so sei<br />
man darauf gekommen, dass dies<br />
doch wirklich vielleicht eine Idee<br />
wäre –und im Juli 1990 wurde der<br />
Raum schließlich zur ökumenischen<br />
Kirche geweiht. Heute finden hier<br />
nur Hochzeiten, Taufen und Konzerte<br />
statt und Touristengruppen werden<br />
mit dem Kleinbus 90 Meter unter<br />
Tage kutschiert.<br />
Mit einem deutschen Vater und<br />
einer schwedischen Mutter stand<br />
Christopher Stormimmer schon mit<br />
einem Bein in Schweden. Um das<br />
Land noch besser kennenzulernen,<br />
leistete er hier seinen Zivildienst,<br />
studierte –und blieb. Heute arbeitet<br />
er im Feriencamp „Granö Beckasin“,<br />
in dem man unter anderem auch in<br />
sehr komfortablen Baumhäusern<br />
mit Blick aufs Wasser nächtigen<br />
kann. Christophers Motto ist „die<br />
Entdeckung der Langsamkeit“ –so<br />
bietet ernicht nur Floßfahrten an,<br />
sondern auch für größere Gruppen<br />
das Bauen eines solchen urtümlichen<br />
Wassergefährtes.<br />
Die Entdeckung der Langsamkeit<br />
Der Name setzt sich zusammen aus<br />
der Ortsbezeichnung „Granö“ und<br />
dem schwedischen Wort für<br />
„Schnepfe“. Denn die Wände im<br />
Speiseraum zieren reichlich ausgestopfte<br />
Tiere, die aus der Sammlung<br />
von Jan-Erik Sjöblom stammen, der<br />
sich schon als Junge auf das Präparieren<br />
verlegt hatte. Irgendwann, so<br />
träumt Christopher Storm, würde er<br />
gerne mit den Tieren ein Museum<br />
eröffnen –weil man ständig am Ball<br />
bleiben muss,damit so weit nördlich<br />
die Gegend nicht ausstirbt. Voreiniger<br />
Zeit sollte die örtliche Schule geschlossen<br />
werden. „Gräno Beckasin“<br />
konnte mehr Arbeitsplätzeschaffen,<br />
und nun gibt es wieder genügend<br />
Kinder,die Schule ist gerettet.<br />
Die Reportage wurde unterstützt<br />
von Visit Sweden und Visit Västerbotten.<br />
Mehr Informationen finden<br />
Sie unter visitvasterbotten.se oder<br />
visitsweden.de.<br />
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