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"Info-DIREKT- Das Magazin für Patrioten!" Ausgabe 27

Mit Interviews und Beiträgen von: Philip Stein, Michael Scharfmüller, Christian Hafenecker, Matthias Hofer, Benedikt Kaiser, Georg Dornauer, Herbert Kickl, Martin Pfeiffer, Sebastian Kurz, Viktor Sigl, Roman Haider, Nicole Höchst, Julian Schernthaner, Thomas Tauer, Petr Bystron, John Hoewer, Roland Lang, Philipp Huemer, ... Mehr zu Info-DIREKT auf www.info-direkt.eu

Mit Interviews und Beiträgen von:
Philip Stein, Michael Scharfmüller, Christian Hafenecker, Matthias Hofer, Benedikt Kaiser, Georg Dornauer, Herbert Kickl, Martin Pfeiffer, Sebastian Kurz, Viktor Sigl, Roman Haider, Nicole Höchst, Julian Schernthaner, Thomas Tauer, Petr Bystron, John Hoewer, Roland Lang, Philipp Huemer, ...
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Schwerpunkt<br />

Soziale Frage – Ignoranz<br />

führt zu Wahlniederlagen<br />

Kaum jemand, der sich grundsätzliche Änderungen wünscht, benötigt eine um<br />

Islamablehnung erweiterte liberale Partei. Gastbeitrag von Benedikt Kaiser<br />

Bild: Anzeichen <strong>für</strong> ein<br />

Umdenken in der FPÖ?<br />

Im Sommer 2018 wurden<br />

von der FPÖ auf<br />

Facebook zwischenzeitlich<br />

auch Partei-Logos verwendet,<br />

auf denen der Zusatz<br />

„soziale“ nicht verwendet<br />

wurde.<br />

Bild: Oliver Nachtwey,<br />

Professor <strong>für</strong> Sozialstrukturanalyse<br />

an der Universität<br />

Basel, hat festgestellt,<br />

dass nun auch in<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland die „kollektive<br />

Angst vor dem sozialen<br />

Abstieg“ die Psyche der<br />

Gesellschaft dominiert.<br />

Die „soziale Frage“ macht Wahlsieger,<br />

und das heißt: Nur durch die offensive<br />

Besetzung dieses weiten Feldes<br />

können Rechtsparteien in Europa jenseits der<br />

Migrationsthematik ihr zweites, unverzichtbares<br />

Standbein aufbauen. Der Rassemblement<br />

National (ehemals Front National) steht<br />

<strong>für</strong> das Erfolgsrezept der sozialen Heimatpartei<br />

– Geert Wilders wäre das abschreckende<br />

Gegenbeispiel einer Ein-Themen-Partei.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> je<br />

ignorieren oder gar „neoliberal“, also marktradikal<br />

und volksfern, zu beantworten.<br />

und bequem w<br />

Neoliberale Tendenzen der FPÖ<br />

Es ist dies indessen eine bedrohliche wie<br />

Dabei besteht kein Zweifel: Die soziale Frage naheliegende Entwicklung, die vor fast 20<br />

ist heute etwas anderes als noch<br />

Jahren die Freiheitliche Partei<br />

im Industriezeitalter. Wir leben<br />

Österreichs vom Platz an der<br />

im postindustriellen Dienstleistungszeitalter,<br />

in dem „Big Data“<br />

mals schon einmal die lohnab-<br />

Wieso werden<br />

Gewinne<br />

Sonne stieß. Die FPÖ verlor da-<br />

und die Sammelwut der großen<br />

<br />

hängig beschäftigte Mehrzahl<br />

digitalen Konzerne mehr „Profit“<br />

erwirtschaften als die wertdere<br />

Arbeiter und Angestell-<br />

fortlaufend österreichweit<br />

der Bevölkerung (insbeson-<br />

im F<br />

schöpfende Arbeitskraft. Aber privatisiert, te), „als sie zur Durchführung<br />

all dies bedeutet kein Ende der<br />

Verluste oder aber<br />

eines wirtschaftsliberalen einer von Programms<br />

ansetzte“, wie Martin<br />

ü<br />

sozialen Frage in ihrer Wirkmacht<br />

und Bedeutung, sondern sozialisiert? Hoschützky 2003 in der Zeitschrift<br />

„Sezession“ resümierte.<br />

nur einen grundsätzlichen, zeitbedingten<br />

Wandel. Die entscheidenden Pro-<br />

kaufen<br />

bleme bleiben bestehen.<br />

Von der Wohlstandsgesellschaft<br />

zur „Abstiegsgesellschaft“<br />

Zwei Fragen stellen sich – beispielsweise – im<br />

Jahr 2019: Wieso werden Gewinne fortlaufend<br />

privatisiert, Verluste aber sozialisiert?<br />

Wieso profitieren also privatwirtschaftliche<br />

Akteure von Experimenten wie Massenmigration<br />

durch steten Fluss an günstigeren<br />

Arbeitskräften, während die Öffentlichkeit<br />

die Folgen trägt wie Kosten <strong>für</strong> Integrationsleistungen<br />

oder erhöhte Kriminalität? Eine<br />

weitere mögliche Frage: Wie verträglich ist<br />

die wachsende Arm-Reich-Spaltung samt<br />

Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse noch<br />

<strong>für</strong> unsere Nationen? Muss das nicht den<br />

erodierten Zusammenhalt weiter schädigen?<br />

Oliver Nachtwey hat festgestellt, dass nun<br />

auch in der Bundesrepublik Deutschland die<br />

„kollektive Angst vor dem sozialen Abstieg“<br />

die Psyche der Gesellschaft dominiere. Der<br />

Soziologe verweist auf die neue Situation,<br />

in der der Wandel von<br />

einer Wohlstandsgesellschaft<br />

hin zu einer „Abstiegsgesellschaft“<br />

eingeleitet worden<br />

sei. Es ist ein Prozess, der<br />

von zunehmender sozialer Ungleichheit geprägt<br />

werde, wie empirisch belegbar ist.<br />

Diese zwei Beispielaspekte müssen an dieser<br />

Stelle genügen. Es verbietet sich <strong>für</strong> eine patriotische<br />

Partei mit dem Anspruch einer integrierenden<br />

„Volkspartei“, derartige Fragen zu<br />

Denn was <strong>für</strong> die obere Mittelschicht (eine<br />

prozentual im Vergleich zu den Arbeitern<br />

und Angestellten in der BRÖ wie BRD übrigens<br />

nachrangige Zahl!) „den ersehnten Zu-<br />

gewinn an Freiheit bedeutete, nahmen große<br />

Teile der Arbeiterschaft als Beschneidung ihres<br />

Anteils am Wohlstand wahr“. Doch da die<br />

nationale Frage zu schwach erschien, um die<br />

Widersprüche in der FPÖ-Wählerschaft zu<br />

verdecken, verlor die FPÖ viele ihrer Wähler<br />

bei der Frage, „welche Rolle der Staat bei der<br />

Gestaltung der wirtschaftlichen und sozialen<br />

oder auf www.info-<br />

Nur durch Ihre Unterst<br />

Verhältnisse spielen soll“.<br />

unabhängiger Journal<br />

Es ist hier nicht der Platz, um darzulegen,<br />

dass die Freiheitlichen 2018/2019 denselben<br />

Fehler wieder begingen und ihre soziale<br />

Programmatik aus Zeiten des Wahlkampfs in<br />

wirtschaftsliberales Fahrwasser umlenkten.<br />

Unverzichtbar ist diese österreichische Programmänderung<br />

(von Opposition zu Regierungspolitik)<br />

jedoch als Mahnung <strong>für</strong> diejenigen<br />

in Deutschland, denen es an einer<br />

wirklichen Alternative gelegen ist. Dieser darf<br />

es nicht um Klientelpolitik <strong>für</strong> die wenigen<br />

Profiteure jetziger Wirtschaftsverhältnisse gehen,<br />

in denen nicht mehr Arbeit und Leistung<br />

großen Wert schaffen, sondern der Wert sich<br />

selbst verwertet. Kaum jemand, der heute<br />

Bild Logos: Bildschirmfotos von Facebook; Bild Nachtwey: Von Ot via wikimedia.org (CC BY-SA 4.0)

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