"Info-DIREKT- Das Magazin für Patrioten!" Ausgabe 27

Metapolitik in der Praxis
„Wohnzimmer der
Bürgerbewegung“
Die „Mühle“ in Cottbus feiert ihr einjähriges Bestehen.
Cottbus, Niederlausitz, Brandenburg.
Blaue Luftballons
zieren den Eingang der „Mühle“;
ein Mann sitzt auf der kleinen Bank
vor dem großen Schaufenster und
schreibt mit seiner Hand kunstvoll die
Namen interessierter Passanten in den
Sand, den er auf einer großen Fläche
verteilt hat. Es herrscht ausgelassene
Stimmung, im Hintergrund dudelt leise
die Musik des Stadtfestes. Und dennoch:
„Harmlosigkeit“ liegt nicht in der
Luft. Was überrascht, das ist vielmehr
die Selbstverständlichkeit, mit der in
Cottbus, unweit des Marktplatzes, patriotische
Politik betrieben wird.
Reaktion auf die
hohe Ausländerkriminalität
Im Juni 2018, eröffnete in der Cottbusser
Innenstadt der erste patriotische
Bürgertreffpunkt und Infoladen: die
„Mühle“. Im Zuge der „Asylkrise“ wurde
die rund 100.000 Einwohner zählende
Stadt seit 2015 mit unverhältnismäßig
vielen Migranten bedacht. Innerhalb
von vier Jahren hat sich die Anzahl von
„Schutzsuchenden“ in Cottbus verzehnfacht.
Die folgende, wie selbstverständlich
ansteigende, und mittlerweile
grassierende Ausländerkriminalität
hat viele bodenständige Cottbusser
schockiert. Ziviler Widerstand war und
ist die Konsequenz.
Christoph Berndt hat
zusammen mit anderen
engagierten
Bürgern das Bündnis
„Zukunft Heimat“ ins
Leben gerufen. Seit
2015 demonstriert das
Bündnis abwechselnd in verschiedenen
Städten und Orten Brandenburgs.
Cottbus ist dabei das Zentrum der Aktivitäten.
Doch jede Bewegung auf der
Straße braucht einen sicheren Hafen,
von dem aus sie planen und agieren
kann. Zudem sind Demonstrationen
und Proteste nur ein, wenngleich ein
wichtiger Teil der vielfältigen „Mosaik-Rechten“
(Benedikt Kaiser). Berndt
und seine Mitstreiter haben dies erkannt
– und gehandelt. Um ihren Protest
auf der Straße, der ähnlich wie
PEGIDA vor allem politische „Neulinge“
versammelte, sinnvoll zu ergän-
interessiert vorbeischauenden Besu-
nicht nur die mitunter spontan und
zen, wurde die „Mühle“ als echter und cher des Stadtfestes, sondern auch
offener Bürgertreffpunkt geschaffen. die Aktion des Künstlers Wolf PMS
Seither finden hier wöchentlich offene vor der Tür und großen Schaufensterscheibe
des Bürgertreffpunkts. In
Abende, Vorträge und Gesprächskreise
statt. Denn so funktioniert ein Mosa-
den Sand, den
Info-DIREKT jetzt
der Künstler auf einer
k
ik: Viele Steine ergeben ein kunstvolles größeren Fläche verteilte, malte er
und effektives Ganzes.
auf Nachfrage die Namen vorbeikommender
Passanten. Die zunächst eher
nen Ausstellung des Kalligraphie- und
Kalligraffiti-Künstlers Wolf PMS. Der
junge Künstler, der sich innerhalb des
patriotischen Lagers u. a. bereits durch
große „Straßenmalaktionen“ mit Kreide
und Besen einen Namen machen
konnte, präsentierte nach einer längeren
Schaffenspause erstmals wieder
Ergänzt wurde das Kunstprogramm
um zwei Vorträge: Die DDR-Oppositionelle
Angelika im Barbe Fachhan
berichtete über
österreichweit
neue Kunstwerke auf Papier.
ihren Widerstand in der DDR und versuchte,
Parallelen zur Jetztzeit aufzuzeigen,
der Leiter des Bürgernetzwerkes
Wie vielfältig Schriftkunst sein kann,
wurde anhand der neuen Werke mehr „Ein Prozent“, Philip Stein, referierte
als deutlich: Sütterlin, Fraktur und verschiedene
andere klassische Schriftarderstandes
zwischen Straßenprotest
über die Zukunft des patriotischen Witen
treffen bei Wolf PMS auf moderne und Parlament.
Einflüsse aus der Graffiti- und Underground-Szene.
Das Konglomerat der
ursprünglich zumeist
nen künstlerischen Teil des rechten
Mosaiks, der bis dato seinesgleichen
sucht. Die technische und künstlerische
„Entwicklung“ des Kalligraphen
darf mit Freuden weiter beobachtet
werden.
Bürgernaher Treffpunkt
Wie bürgernah – im Wortsinne – die
Mannschaft der „Mühle“ ist, zeigten
Patriotische Kunstausstellung skeptisch beäugte Aktion avancierte
Anlässlich des ersten Geburtstages der im Laufe des parallel laufenden Stadtfestes
zum echten Gesprächsthema.
und bequem weite
„Mühle“, der zuvor beschriebenen Szene,
sollte der „Mosaik-Gedanke“ noch Zahlreiche Bürger, die zuvor noch nie
einmal deutlich unter Beweis gestellt von der „Mühle“ gehört hatten, nutzten
die Gelegenheit und werden – und zwar mit der ersten eige-
fotografierten
sich mit ihrem in Sand „verewigten“
Namen. Ein Video von dieser
Kunstaktion ist am Telegram-Kanal
von Info-DIREKT zu sehen.
oder in einer von über 100
kaufen
Fest im städtischen „Klima“
verankert
Der erste Geburtstag der „Mühle“
in Cottbus zeigt zuvorderst, dass zu
klassisch gehaltenen
oder auf
„moderne“
www.info-direkt.e
Einflüsse schaffende Orte sich zwingend an den
gestaltet wurden und Notwendigkeiten, Möglichkeiten und
sich auf alte deutsche vorliegenden Strukturen der Stadt orientieren
Schriften konzentrierten,
müssen. Während das patrio-
erfreut sich tische Zentrum „AK16“ in Halle an der
nun einer frischen Saale ein umkämpfter „Vorposten“
und kreativen Ergänzung in Form von
Streetart und Underground. Die „Mühle“
präsentierte mit Wolf PMS also ei-
allen Anfeindungen zum Trotz von
jungen Menschen gehalten wird (Bericht
dazu im Info-DIREKT, Ausgabe
Jede Bewegung
auf der Straße
braucht einen
sicheren Hafen.
Nur durch Ihre Unterstützung
unabhängiger Journalismus m
18), ist man in Cottbus bereits fest im
städtischen „Klima“ verankert. Gegenproteste
sucht man hier vergebens.
Diese Widersprüchlichkeiten sind
keineswegs problematisch, sondern
kalkulierbare Spezifika der jeweiligen
Orte. Jeder an seinem Platz, doch gemeinsam
in eine Richtung – Orte der
freien Rede sind der Hafen unseres
Widerstands. II
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