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GesteinsPerspektiven 05/19

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TREFFPUNKT<br />

DIE PRAXISRELEVANZ der Themenwahl sprach die Teilnehmer sichtlich an.<br />

Rohstoffkolloquium<br />

im Bergbauland Sachsen-Anhalt<br />

Der neu erschienene Rohstoffbericht des Landesamtes für Geologie und<br />

Bergwesen Sachsen-Anhalt, die aktuelle Rechtsprechung zur Verfüllung,<br />

der Leitfaden für Recyclingbaustoffe in Sachsen-Anhalt, die Umsetzung<br />

des Datenschutzes im Unternehmen, Kommunikation im Genehmigungsverfahren<br />

sowie aktuelle Anforderungen bei der Zulassung von Betriebsplänen<br />

waren gesetzte Themen des nunmehr 18. Rohstoffkolloquiums in<br />

Schönebeck, an dem Anfang Mai auf Einladung des Unternehmerverbandes<br />

Mineralische Baustoffe, UVMB, mehr als 70 Fachleute teilnahmen.<br />

„Mit einer Fördermenge von mehr als<br />

60 Mio. t heimischer Rohstoffe ist Sachsen-Anhalt<br />

ein klassisches Bergbauland<br />

im Herzen von Deutschland“, stellt<br />

Dr. Christoph Gauert, Dezernatsleiter<br />

für Angewandte Geologie und Georisiken<br />

im LAGB, klar. Davon entfallen ca.<br />

39 Mio. t auf Steine- und Erdenrohstoffe.<br />

Die stabilen Fördermengen der vergangenen<br />

zehn Jahre und das umfangreiche<br />

statistische Zahlenwerk aus dem<br />

Bericht weisen auf einen anhaltend<br />

hohen Bedarf hin. So stellt nicht nur die<br />

Kiessand-Gewinnung das Rückgrat für<br />

die Betonindustrie dar, Rohstoffe aus<br />

Sachsen-Anhalt sind auch im Großraum<br />

Berlin gefragt. Die Natursteinlagerstätten<br />

des Flechtinger Höhenzugs haben<br />

eine hohe Bedeutung unter anderem für<br />

die Versorgung Norddeutschlands mit<br />

Schottern und Splitten. Von internationaler<br />

Bedeutung ist die Gewinnung von<br />

Kalisalzen. „Eine wichtige gesellschaftliche<br />

Aufgabe ist deshalb die Entwicklung<br />

der Akzeptanz für die langfristige<br />

Sicherung der Rohstoffgewinnung“,<br />

forderte Dr. Gauert. „Für die politische<br />

und gesellschaftliche Kommunikation<br />

ist ein regelmäßig erscheinender Rohstoffbericht<br />

von großer Bedeutung.<br />

„Wichtig ist, dass der Rohstoffbericht<br />

wieder in kürzeren Abständen von drei<br />

bis vieren Jahren erscheint“, lautete die<br />

Bitte von UVMB-Geschäftsführer Bert<br />

Vulpius. Der letzte Bericht stamme aus<br />

dem Jahr 2006.<br />

Seit mehr als zehn Jahren steht die<br />

Verfüllung von Tagebauen im besonderen<br />

Fokus der umweltpolitischen Diskussion<br />

im Bundesland Sachsen-<br />

Anhalt. Nach Eingriffen in die Sonderbetriebsplanzulassungen<br />

für die Verfüllung<br />

von Tagebauen mit bergbaufremden<br />

Stoffen durch das LAGB, bei denen<br />

Grenzwerte verschärft und bestimmte<br />

Stoffe von der Verfüllung (Bauschutt<br />

und geringfügig belastete Böden) per<br />

Nebenbestimmung ausgeschlossen<br />

wurden, lagen nun drei Musterverfahren<br />

nach Klagen bei den Verwaltungsgerichten<br />

Halle und Magdeburg und dem<br />

Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt<br />

auf dem Tisch des höchsten deutschen<br />

Verwaltungsgerichts. Über die<br />

Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht<br />

Leipzig (BVerwG) und das Urteil<br />

vom 22. November 2018 informierte<br />

Rechtsanwalt Dr. Gunther J. Rieger von<br />

der Kanzlei Rechtsanwälte Dr. Dammert<br />

& Steinforth. Die Unternehmen, von<br />

denen zwei durch den UVMB unterstützt<br />

wurden, waren mit ihren Klagen<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>

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