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GesteinsPerspektiven 05/19

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SPEZIAL FLOCKUNGSHILFSMITTEL<br />

63<br />

ist hin und wieder zu beobachten. Hier<br />

liegt die Ursache meist in einem für den<br />

Prozess falsch gewählten FHM, einer ungenügenden<br />

Reifung der PAM oder einer<br />

zu kurzen Kontaktzeit des FHM mit dem<br />

Schlamm. Anpassungen im Prozess oder<br />

beim Produkt sind dann zwingend nötig.<br />

WASCHWASSERAUFBEREITUNG<br />

Laborversuche sind unumgänglich<br />

Bei korrekt eingesetztem FHM werden<br />

die Fließwege für das Wasser freigehalten<br />

und die Filtertücher verstopfen und<br />

verkleben nicht. Eine korrekte Anwendung<br />

der FHM im Verbund mit der Kammerfilterpresse<br />

wird zwingend immer<br />

vorgängig im Labor getestet. Auch bei<br />

Problemen auf bestehenden Anlagen<br />

sind Kleinversuche im Labor zur Lösungsfindung<br />

meist unumgänglich.<br />

Die Versuche im Labor werden dabei<br />

dem Großprozess nachempfunden und<br />

erfolgen auch zweistufig. In einem ersten<br />

Schritt wird das optimale FHM mit der<br />

richtigen Dosierung zur Absetzung des<br />

Schlammes bestimmt. Im nachfolgenden<br />

Schritt wird mit einer Laborkammerfilterpresse<br />

die richtige Anlagentechnik<br />

(Filtertuch, Kammerstärke, Pumpentyp<br />

und -druck etc.) in Kombination mit dem<br />

passenden FHM definiert.<br />

Das passende Flockungshilfsmittel,<br />

an der richtigen Stelle richtig dosiert, in<br />

Kombination mit einer modernen, vollautomatischen<br />

Kammerfilterpresse lässt<br />

die allermeisten mineralischen Schlämme<br />

zu einem trockenen, gut verwertbarem<br />

Filterkuchen verarbeiten.<br />

Ein Beitrag von Dr. Samuel Gilgen, Senior-Geologe<br />

/ Verfahrenstechniker bei<br />

der Marti Dienstleistungen AG / Simatec<br />

Maschinenbau AG<br />

www.martiag.ch<br />

www.simatec.org<br />

Literatur<br />

Fisch, M. (2017): KIESWASCH-<br />

SCHLAMMVERWERTUNG, Vortrag<br />

an FSKB-Frühjahrstagung. Online<br />

unter http://www.fskb.ch/wp-con-<br />

tent/uploads/2017/07/FSKB-<br />

Fr%C3%BChjahrstagung-2017_<br />

Pr%C3%A4sentation-Fisch_Kieswaschschlammverwertung.pdf<br />

DUALFLOCKUNG: Ein speziell entwickelter organischer Koagulant, der die teils diffusen<br />

Oberflächenladungen für einen Flockungsprozess positiv beeinflusst, beschleunigt den<br />

Sedimentationsprozess. Foto: Hego Biotec<br />

Ein echter Turbo für die Flocke<br />

Bei der Nassaufbereitung von Rohmaterial der<br />

Steine- und Erden-Industrie fallen große Mengen<br />

Waschwässer an, die reichliche Anteile an<br />

abgeschlämmten Partikeln enthalten. Zur Wiederverwertung<br />

der Prozesswässer durch<br />

Kreislaufführung müssen die enthaltenen<br />

Feinstpartikel (< 100 µm), in der Regel durch<br />

Sedimentation, entfernt werden. Stand der<br />

Technik zur Sedimentationsbeschleunigung<br />

ist der Einsatz von anionischen polymeren<br />

Flockungsmitteln. Diese umweltverträglichen<br />

Produkte sind mit verschiedenen Polymerkettenlängen<br />

und -ladungen verfügbar und ermöglichen<br />

so eine optimale Anpassung der<br />

Produkte bezüglich Einsatzgebiet (Sedimentation,<br />

Entwässerung durch Filtration oder<br />

Zentrifugation), Wirkung und Einsatzmenge.<br />

Häufig wird jedoch die Aufbereitung der<br />

polymeren Flockungsmittel vernachlässigt.<br />

Durch Optimierung von Benetzung, Durchmischung<br />

und Reifezeit wurden auf der Basis<br />

der Zwei-Kammer-Technik robuste Löseanlagen<br />

entwickelt, die einen besonders ökonomischen<br />

Einsatz der Produkte ermöglichen.<br />

Unterschiedliche Rohmaterialzusammensetzungen,<br />

sehr große Anteile an Feinstpartikeln<br />

und saisonal niedrige Betriebstemperaturen<br />

können die Qualität der Klarphase ebenso<br />

ungünstig beeinflussen wie zu geringe Klärvolumina<br />

aufgrund von Anlagenerweiterungen.<br />

Daraus resultieren unbefriedigende<br />

Waschwasser- und Produktqualitäten. Basierend<br />

auf den Konzepten der Dualflockung<br />

wurde von der HeGo Biotec GmbH eine spezielle<br />

Rezeptur unter der Bezeichnung GoFloc<br />

PD 592-1 entwickelt, um diese Probleme zu<br />

lösen. Es handelt sich dabei um einen organischen<br />

Koagulanten, der die teils diffusen<br />

Oberflächenladungen für einen Flockungsprozess<br />

positiv beeinflusst. Die dosierfertige<br />

Lösung wird dem Waschwasser vor der Zugabe<br />

des Flockungsmittels zugeführt. Eine<br />

raschere Flockenbildung, bessere Einbindung<br />

feinster Partikel sowie eine deutlich höhere<br />

Flockenstabilität gewährleisten hohe Klarwasserqualitäten<br />

auch bei kurzen Klärzeiten.<br />

Gleichzeitig sind häufig Einsparungen bei den<br />

anionischen Flockungsmitteln möglich.<br />

Änderungen in der Rohmaterialzusammensetzung<br />

oder der Aufgabemenge führen<br />

zu schwankenden Beladungen des Waschwassers<br />

mit abschlämmbaren Bestandteilen.<br />

Eine kontinuierliche Dosierung der Flockungsmittel<br />

zieht somit die Gefahr einer<br />

Überdosierung mit Verschleppung der Polymere<br />

in das Waschwasser bzw. einer Unterdosierung<br />

mit dem Risiko von verschmutztem<br />

Waschwasser und einer verminderten<br />

Produktqualität nach sich. Um auf diese<br />

Schwankungen flexibel reagieren zu können,<br />

bietet HeGo Biotec eine kontinuierliche Feststoffmessung<br />

im Zulauf zum Klärprozess an.<br />

Nach Anpassung des Messsystems an die<br />

Bedingungen vor Ort kann die Flockungsmittellösung<br />

automatisch entsprechend des<br />

Bedarfs zugesetzt werden. Im Ergebnis wird<br />

die eingesetzte Polymermenge optimal genutzt,<br />

Über- und Unterdosierungen werden<br />

sicher vermieden und eine gleichbleibend<br />

hohe Klarwasserqualität ist gewährleistet.<br />

www.hego-biotec.de<br />

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