GesteinsPerspektiven 05/19
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ZUR SACHE<br />
7<br />
„Wenn die Versorgung der Abnehmer<br />
mit mineralischen Gesteinsrohstoffen –<br />
die umweltgerecht gewonnen, aufbereitet,<br />
veredelt und über kurze Wege verfrachtet<br />
werden – Bestand haben soll,<br />
muss Bewegung in die Amtsstuben.“<br />
sind ein hoher Wert<br />
migte stehen nicht ausreichend zur Verfügung.<br />
Was ist also zu befürchten? Das<br />
Bauen wird noch teurer! Warum? Die<br />
zuverlässige Bedarfsdeckung aus heimischen<br />
Lagerstätten über kurze Wege ist<br />
nicht mehr gegeben. Importe werden es<br />
lösen müssen. Diese haben neben möglicherweise<br />
qualitativen Abweichungen<br />
allerdings auch den Schönheitsfehler<br />
eines deutlich vergrößerten ökologischen<br />
Fußabdrucks. War es nicht gerade der,<br />
den es gemäß der anschwellenden Klimadiskussion<br />
zu vermeiden gilt?<br />
Indem es im Moment offenbar gerade<br />
nicht gelingt, eine ausgewogene<br />
Wirtschaftspolitik für Deutschland zu<br />
gestalten, ist zu befürchten, dass industrielles<br />
Potenzial und Arbeitsplätze verloren<br />
gehen. Es mag ja manchem politischen<br />
Entscheider, der keinen<br />
produzierenden Betrieb von innen<br />
kennt, so scheinen, als gäbe es Produktionsarbeiter<br />
als solche gar nicht mehr.<br />
Und wenn es sie gibt, dann sind es die<br />
Zukurzgekommenen, für die Respektrenten<br />
und Umverteilungen zu erfinden<br />
sind. Wer so denkt, dem sei gesagt:<br />
„Sie wissen nichts über das partnerschaftliche<br />
Miteinander von Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmern in produzierenden<br />
Branchen wie unserer, nichts<br />
über Tariflöhne, Unterstützungsleistungen<br />
bei Weiterentwicklungen, nichts<br />
über den Stolz dieser Menschen auf<br />
gemeinsam Geleistetes oder über deren<br />
Unverständnis, wenn ‚ihr‘ Unternehmen<br />
unversehens in Kritik gerät, nur weil es<br />
vielleicht eine volkswirtschaftlich wichtige<br />
Erweiterungsgenehmigung beantragt<br />
hat.“ Wer will, dass allen Men-<br />
schen in diesem Land Wohnraum und<br />
Verkehrswege zur Verfügung stehen,<br />
wird dies nicht durch Enteignungen und<br />
Deindustrialisierung erreichen. Zu<br />
schaffen ist das nur durch die Nutzung<br />
unserer Fähigkeiten und Ressourcen.<br />
Heimische Rohstoffgewinnung, Weiterverarbeitung<br />
und Bautätigkeiten sind<br />
dafür essenziell. Das war einst weithin<br />
bekannt. Heute ist die Forderung, dies<br />
anzuerkennen, fast eine mutige Maßnahme.<br />
Wenn aber die Versorgung der<br />
Abnehmer mit mineralischen Gesteinsrohstoffen<br />
– die umweltgerecht gewonnen,<br />
aufbereitet, veredelt und verfrachtet<br />
werden – nicht zunehmend<br />
schwieriger werden soll, muss Bewegung<br />
in die Amtsstuben. Die vorsorgende<br />
Rohstoffsicherung ist mit großer<br />
Ernsthaftigkeit zu betreiben. Gleiches<br />
gilt für die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren.<br />
Diese aktuelle Ausgabe der GP, die<br />
wie jedes Jahr im Sommer die Berichte<br />
zu den Versammlungen der MIRO-<br />
Mitgliedsverbände bündelt, zeigt, was<br />
unser Bundesverband sowie speziell<br />
unsere Regional- und Landesverbände<br />
und die dort organisierten Unternehmer<br />
tun, um diese Bewegung zu unterstützen.<br />
Glück auf!<br />
Ihr<br />
Dr. Gerd Hagenguth<br />
MIRO-Präsident<br />
GESTEINSROHSTOFFE werden allenthalben gebraucht.<br />
Verantwortungsbewusst gehen die Unternehmen an die<br />
Gewinnungsaufgabe heran. Parallel entstehen attraktive<br />
Refugien für Pflanzen, Tiere – und Menschen!<br />
Fotos: MIRO-Fotowettbewerb 2017 und gsz<br />
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