GesteinsPerspektiven 05/19
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NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
Visualisierung unter Wasser<br />
DURCHBLICK: Die Daten werden dem Baggerführer<br />
auf einem Touchscreen-Monitor in zwei Bildebenen<br />
dargestellt. Ebenso kann die Windensteuerung der<br />
Verholautomatik in der Software der SPE-Abbaukontrollanlage<br />
angezeigt werden. Grafiken/Screenshots: SPE<br />
In jüngster Zeit ist eine rasante Entwicklung im Umfeld der Abbaukontrolle zu beobachten. Was ursprünglich<br />
mit der Erfassung von Betriebsdaten begann, reicht inzwischen bis hin zur (Teil-)Automatisierung des<br />
Gewinnungsbetriebes. Durch Vernetzung und Selbststeuerung zeichnet sich eine weiter zunehmende<br />
Digitalisierung mit dem Ziel der Vollautomatisierung bei der Nassgewinnung von Sand und Kies ab.<br />
Der Einsatz von Abbaukontrollanlagen<br />
bei der Nassgewinnung von Sand und<br />
Kies erlaubt eine Visualisierung der Vorgänge<br />
unter Wasser, ermöglicht damit<br />
eine Minimierung der söhligen Gewinnungsverluste<br />
und kann bei fachgerechtem<br />
Einsatz durch eine Minimierung des<br />
Schadenspotenzials im Zuge der Böschungsbaggerung<br />
zur Betriebssicherheit<br />
beitragen.<br />
Nach Tendenzen der Marktbereinigung<br />
in den vergangenen Jahren ist nunmehr<br />
eine übersichtliche Anzahl von<br />
leistungsfähigen Anbietern für moderne<br />
Anlagen zur Abbaukontrolle verblieben,<br />
darunter auch die SPE GmbH & Co. KG,<br />
deren Abbaukontrollanlage SPE, Typ<br />
Marpo_DGPS, durch einen passgenauen<br />
Funktionsumfang gekennzeichnet ist.<br />
Schritt für Schritt zur<br />
sicheren Nassgewinnung<br />
Konfiguration des digitalen Geländemodells:<br />
Vor der Installation werden Daten<br />
der Lagerstättenerkundung, Auflagen<br />
gemäß Planfeststellung zu Abbaugrenzen,<br />
Sollböschungsneigungen und gegebenenfalls<br />
zu Bauverbotszonen etc.<br />
sowie die Konstruktionsgeometrie des<br />
Schwimmbaggers in den Bordrechner<br />
eingegeben.<br />
Positionierung des Baggers: Die Position<br />
des Baggers wird über Satellitendaten<br />
bestimmt. Die Positionsdaten<br />
werden via Kabel oder Funk auf den<br />
Bordrechner übertragen und dort verarbeitet.<br />
Die Lage der Gewässersohle<br />
wird z. B. mit einem Echolot gemessen.<br />
Positionierung des Lösewerkzeuges:<br />
Die Tiefe des Lösewerkzeuges wird mittels<br />
Druckmessdose/Winkelmesser bestimmt<br />
oder direkt von der Steuerung<br />
(SPS) übertragen. Die Lage des Werkzeuges<br />
wird unter Berücksichtigung der<br />
Gerätegeometrie des Baggers ebenfalls<br />
über die Positionierung ermittelt.<br />
Option für 360°-Sonar: Bei Baggerungen<br />
in größeren Tiefen kann das<br />
Baggerfeld einschließlich Böschungsbereich<br />
durch ein 360°-Sonar fortlaufend<br />
kontrolliert werden. Dabei wird die<br />
sich einstellende Böschung und zulaufendes<br />
Material während der Baggerung<br />
kontinuierlich auf dem Bildschirm<br />
angezeigt, während der Bordrechner<br />
die Messdaten verarbeitet.<br />
Eingabe des Baggerseespiegels: Änderungen<br />
des Baggerseespiegels werden<br />
manuell oder mittels Funkpegel in<br />
den Rechner eingegeben.<br />
Visualisierung der Gewinnungsarbeit:<br />
Die Daten werden dem Baggerführer<br />
auf einem Touchscreen-Monitor in<br />
zwei Bildebenen dargestellt:<br />
Bildebene I: Lageplan, Position des<br />
Baggers, Topografie der Gewässersohle,<br />
Abbaugrenzen, Böschungsfußlinie<br />
sowie Schnittlinie für Bildebene II.<br />
Bildebene II: Vertikalschnitt, Geländemodell<br />
mit Position des Lösewerkzeuges<br />
sowie Soll- und Ist-Böschung.<br />
Auswertung der Baggerdaten: Die Positions-,<br />
Zeit- und Tiefendaten der Baggerung<br />
werden fortlaufend im Bordrechner<br />
gespeichert und stehen der Betriebsleitung<br />
zur Auswertung mit der Bürosoftware<br />
zur Verfügung. Dabei können der<br />
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