GesteinsPerspektiven 05/19
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60 SPEZIAL FLOCKUNGSHILFSMITTEL<br />
Kammerfilterpressen<br />
und Flockungshilfsmittel<br />
alles (Wasser)klar!<br />
Mineralische Schlämme, welche bei der Nassaufbereitung von Gesteinen anfallen, sind meist ein ungeliebtes<br />
Nebenprodukt. Aus Gründen des Umweltschutzes und der Schonung von – auch finanziellen – Ressourcen wird<br />
jedoch zunehmend auf eine moderne Wasseraufbereitung mit geschlossenem Wasserkreislauf gesetzt. Kammerfilterpressen<br />
und Flockungshilfsmittel sind dabei zwei Hauptakteure, die gut zusammenspielen müssen.<br />
Bei der Nassaufbereitung ist der anfallende<br />
Kies- oder Gesteinswaschschlamm<br />
den meisten Produzenten<br />
ein Dorn im Auge. Vielfach werden die<br />
Feinanteile < 0,063 mm als Abfall betrachtet.<br />
Der Fokus der Betreiber liegt<br />
auf der Qualität der standardmäßig<br />
erzeugten Produkte – hier wird Geld<br />
verdient und investiert. Der Schlamm<br />
dagegen wird in einem großflächigen<br />
Absetzbecken oder Schlammweiher<br />
mit viel Wasser endgelagert. Zunehmend<br />
häufiger wird aber auch aus<br />
Gründen des Umweltschutzes und<br />
dem Bestreben nach Ressourceneffizienz<br />
ein geschlossener Wasserkreislauf<br />
inklusive einer modernen,<br />
mechanischen Schlammentwässerung<br />
präferiert. Damit lassen sich<br />
Wasser, Betriebsfläche und auch Deponievolumen<br />
sparen.<br />
Schlamm ist auch ein Wertstoff<br />
Eine groß angelege Studie (M. Fisch,<br />
2017) des Fachverbandes der Schweizerischen<br />
Kies- und Betonindustrie (FSKB)<br />
kommt zum Schluss, dass Kieswaschschlamm<br />
als hochwertiges, feines, mineralisches<br />
Material durchaus Verwertungspotienzial<br />
hat. Selbst wenn der<br />
Schlamm kostenlos zur weiteren Verwertung<br />
abgegeben wird, kann sich dies<br />
aufgrund der eingesparten Deponiekosten<br />
lohnen. In der Darstellung auf Seite<br />
62 (übernommen aus M. Fisch, 2017) ist<br />
hierzu eine Kostenabschätzung für die<br />
Rückführung in die Abbaustätte (d.h.<br />
Deponierung in der eigenen Grube) oder<br />
ein Transport zur Verwertung dargestellt.<br />
Wie aus den beispielhaften, aber für<br />
Schweizer Verhältnisse realistischen<br />
Zahlen des FSKB zu entnehmen ist, kann<br />
aufgrund des Wertes des gesparten Deponievolumens<br />
ein Gewinn von bis zu<br />
vier Schweizer Franken pro Tonne erzielt<br />
werden. Eine Deponierung auf der betriebseigenen<br />
Deponie erzeugt hingegen<br />
immer einen Verlust (Grundkosten +<br />
Transport + Verlust des Deponievolumens,<br />
welches nicht anderweitig verkauft<br />
werden kann).<br />
Kies- oder Gesteinswaschschlamm<br />
ist je nach mineralogischer und geochemischer<br />
Zusammensetzung verschieden<br />
verwertbar. Hier kann beispielsweise<br />
die Verwendung als Boden-<br />
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