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26 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 194 · D onnerstag, 22. August 2019<br />
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Netzwerk<br />
UPGRADE<br />
Intelligenz<br />
auf<br />
Knopfdruck<br />
VonLars Jaeger<br />
ImNeuen Testament lesen wir die<br />
biblische Geschichte von der Heilung<br />
eines Gelähmten durch Jesus<br />
vonNazareth:„Ich sage dir:‚Steh auf,<br />
nimm deine Tragbahre, und geh<br />
nach Hause.‘“ Unddas tat der Mann.<br />
Wasden Christen aller Welt seit zwei<br />
Jahrtausenden als biblisches Wunder<br />
dargestellt wird, bewegt sich<br />
heute immer mehr in den Bereich<br />
des wissenschaftlich-technischen<br />
Machbaren. Mit dem wachsenden<br />
Verständnis der Funktionsweise unseres<br />
zentralen Nervensystems rückt<br />
auch die Steuerung unserer Körperbewegungen<br />
– sowie zuletzt auch<br />
unseres Denkens und Fühlens –in<br />
Reichweite technologischer Anwendungen.<br />
Längst steht die Interaktion unseres<br />
Gehirns mit Maschinen mittels<br />
der „Brain Computer Interfaces“ auf<br />
der Agenda der Hirnforscher und<br />
Technologen. Vor allem Patienten<br />
wie Taube, Blinde, Gelähmte, Querschnittsgelähmte<br />
und Menschen mit<br />
Gedächtnisproblemen werden von<br />
den neuesten Entwicklungen des<br />
Zusammenspiels vonNeurobiologie<br />
und Computern profitieren. Erste<br />
Schnittstellen, die über Elektroden<br />
elektrische Impulse in das Hörzentrum<br />
unseres Gehirns abgeben (sogenannte<br />
Cochlea-Implantate),<br />
wurden tauben Patienten bereits vor<br />
40 Jahren eingesetzt.<br />
Kleiner operativer Eingriff<br />
Wo manifestiert sich die Fantasie<br />
über solche möglichen Zukunftstechnologien<br />
stärker als im Silicon Valley?<br />
Der Unternehmer und Visionär Elon<br />
Musk hat nun die ersten erfolgreichen<br />
Meilensteine seiner neuen<br />
Firma Neuralink vorgestellt. Dabei<br />
gab er der Öffentlichkeit eine detaillierte<br />
Beschreibung der Hardware<br />
hinter Neuralinks neuer Gehirn-<br />
Computer-Schnittstelle, die mittels<br />
eines kleinen operativen Eingriffs<br />
durch die Schädeldecke in das<br />
menschliche Gehirnimplantiertwerden<br />
soll. Das Unternehmen hat bei<br />
den US-Regulierungsbehörden beantragt,<br />
erste Studien mit gelähmten<br />
Menschen zu beginnen. Doch Musks<br />
Visionen gehen weit darüber hinaus.<br />
Als Ziel beschreibt Musk die „Symbiose<br />
unseres Gehirns mit Künstlicher<br />
Intelligenz“.<br />
Auch unsere Emotionen sind unterdessen<br />
Ziel der Forschungsbemühungen.<br />
Waren auch hier Ausgangspunkt<br />
medizinisch-therapeutische<br />
Aspekte, sobesitzen nach Meinung<br />
zahlreicher Hirnforscher Neurochips,die<br />
die Gemütsverfassung verbessern,<br />
das Wohlempfinden anheben,<br />
die Intelligenz steigernoder gar<br />
dauerhafte Glückseligkeit versprechen,<br />
ein besonders großes Entwicklungspotenzial.<br />
Noch sind solche<br />
Chips, die auf Knopfdruck intelligenter,<br />
aufmerksamer oder glücklicher<br />
machen, Utopie. Doch weitere<br />
Schritte in Richtung Technisierung<br />
unseres Körpers und Geistes sind<br />
nicht nur realistisch, sondern ihre<br />
Entwicklung ist längst eingeleitet. Sie<br />
könnten unseren Alltag sowie unser<br />
Welt- und Menschenbild bedeutend<br />
stärker verändern als alle philosophische<br />
Lehren, psychologische<br />
Theorien oder spirituelle Praktiken.<br />
Lars Jaeger ist Autor und<br />
Unternehmer.Erhat Physik<br />
und Philosophie studiert.<br />
Smartphone-Nutzer leben mitunter gefährlich. Aber es gibt Apps, die an digitale Pausen erinnern.<br />
Einfach mal abschalten<br />
Nützliche Tools helfen, den eigenen Digitalkonsum zu kontrollieren und zu beschränken<br />
Die Fußgängerampel ist<br />
gerade rot geworden.<br />
Das bedeutet: kurz warten.<br />
Undselbst in diesen<br />
wenigen Sekunden greifen viele zum<br />
Smartphone –wenn sie nicht schon<br />
mit dem Handy in der Hand die<br />
Straße entlanggelaufen kamen.<br />
Smartphones sind allgegenwärtig,<br />
die nächste Nachricht wartet schon.<br />
Nichts scheint dringlicher.<br />
Um dieser Smartphone-Omnipräsenz<br />
entgegenzuwirken, gibt es<br />
immer mehr Apps und Strategien.<br />
Selbst Google oder Apple entwickeln<br />
inzwischen Tools zur digitalen<br />
Selbstkontrolle. „Die neuesten Ausgaben<br />
von iOS und Android haben<br />
serienmäßig praktische Statistikfunktionen<br />
an Bord. Mithilfe der sogenannten<br />
Bildschirmzeitassistenten<br />
können Nutzer überwachen, wie<br />
viele Minuten, Stunden oder Tage sie<br />
in Apps verbracht haben“, erklärt<br />
Andreas Weck vom Digitalmagazin<br />
„t3n“.<br />
Maximale Nutzungsdauer<br />
Bei Android ist diese Funktion seit<br />
Android 9Pie im System integriert.<br />
Nutzer finden sie in den Einstellungen<br />
unter „Digital Wellbeing“, bei<br />
manchen Geräten auch „Digitales<br />
Wohlbefinden“. Alternativ lässt sich<br />
die Appfür ältereBetriebssysteme im<br />
Play Store herunterladen. „Auf der<br />
Übersichtsseite sieht der Verbraucher,<br />
wie lange er das Smartphone<br />
bislang genutzt hat beziehungsweise<br />
wie lange der Bildschirm eingeschaltet<br />
war“, beschreibt Alexander Kuch<br />
vom Telekommunikationsportal Teltarif.de.<br />
Darüber hinaus erfährt der Anwender,<br />
wie oft er das Smartphone<br />
entsperrt hat und wie viele Benachrichtigungen<br />
von Apps ihn erreicht<br />
haben. Praktisch: Es lässt sich eine<br />
maximale Nutzungsdauer von Apps<br />
Der Internetkonzern Google<br />
peilt mit seinem Cloud-Gaming-Dienst<br />
Stadia eine Milliardenkundschaft<br />
an. „Die meisten Plattformen<br />
erreichen ihr Maximum bei<br />
100 bis 150 Millionen Nutzer. Wir<br />
schauen auf Milliarden“, sagte Google-Manager<br />
Jack Buser am Mittwoch<br />
auf der Videospielemesse Gamescom.<br />
Mit Stadia wolle Google<br />
auch Kunden gewinnen, die bislang<br />
nur wenig oder noch keinen Zugang<br />
zu Videospielen hätten. „Wenn wir<br />
nur 100 oder 200 Millionen Menschen<br />
erreichen, haben wir etwas<br />
falsch gemacht.“<br />
Smartphones gehören inzwischen<br />
zu unserem Leben.<br />
81 Prozent der Deutschen<br />
über 14 verfügen laut einer<br />
Bitkom-Umfrageindiesem<br />
Jahr über ein Gerät. Drei<br />
Viertel (73 Prozent) können<br />
sich ein Leben ohne nicht<br />
mehr vorstellen.<br />
DIE NUTZUNG<br />
Im Durchschnitt wird das<br />
Smartphone täglich 2,1<br />
Stunden genutzt, ergab eine<br />
repräsentativeStudie im<br />
Auftrag vonTelefónica<br />
Deutschland. Allerdings gibt<br />
es große Unterschiede in der<br />
Andwendungsdauer nach Altersgruppen.<br />
festlegen. Zusätzlich hat der Verbraucher<br />
die Möglichkeit, mit der<br />
„Bitte nicht stören“-Funktion sämtliche<br />
Meldungen stummzuschalten.<br />
Wergerade in den Abendstunden<br />
viel Zeit am Smartphone verbringt<br />
und dies reduzieren will, dem hilft<br />
der Entspannungsmodus. Ab der<br />
voreingestellten Zeit werden die Farben<br />
auf dem Display durch Graustufen<br />
ersetzt. Gleichzeitig werden über<br />
die„Bitte nicht stören“-Funktion alle<br />
Benachrichtigungen stummgeschaltet,<br />
damit der Anwender ungestörtschlafen<br />
kann, wie Kuch erklärt.<br />
Bei Apple-Geräten nennt sich die<br />
Funktion „Bildschirmzeit“ und ist<br />
seit iOS 12 in den Einstellungen zu<br />
finden. Hier wird zunächst die Bildschirmzeit<br />
des aktuellen Tages sowie<br />
der vergangenen sieben Tage angezeigt<br />
–auf Wunsch aufgeschlüsselt<br />
nach Apps und Webseiten.<br />
Über das Feature „Auszeit“ lässt<br />
sich ein Zeitplan für die bildschirmfreie<br />
Zeit festlegen. „Während dieser<br />
Auszeit werden nur vom Nutzer zuvor<br />
zugelassene Apps und Telefonanrufe<br />
verfügbar gemacht“, erklärt<br />
Kuch. Darüber hinaus können Verbraucher<br />
über „App-Limits“ täglich<br />
Die18- bis29-Jährigen sind<br />
am Taglänger als vier Stunden<br />
am Gerät. Für sie ist das<br />
Handyvor allem die Unterhaltungszentrale,<br />
die in Bus und<br />
Bahn genutztwird.Nur sieben<br />
Prozent legen in ihrerFreizeit<br />
dasGerät längerals 60 Minutenaus<br />
der Hand.<br />
Das Ziel sind Milliarden von Spielern<br />
Google präsentiert auf der Gamescom seinen Cloud-Gaming-Dienst Stadia<br />
Bei Cloud-Gaming-Diensten wie<br />
Stadia laufen Spiele in Rechenzentren,<br />
Nutzer streamen nur Bild und<br />
Tonauf ihr Tablet, das Smartphone<br />
oder den Fernseher.Teure Konsolen<br />
oder Spiele-PCs, die bislang gekauft<br />
werden mussten, sind so nicht mehr<br />
nötig. Für ein ruckelfreies Spiel soll<br />
eine stabile Internetleitung mit mehr<br />
als 10 Megabit pro Sekunde reichen.<br />
Zugang gibt es für eine monatliche<br />
Gebühr. Auch die Spielekonsolen-<br />
Platzhirsche Sony und Microsoft sowie<br />
unter anderem Nvidia und die<br />
DeutscheTelekom arbeiten an ähnlichen<br />
Angeboten.<br />
Der Umzug der Spiele vom Computer<br />
oder der Konsole ins Rechenzentrum<br />
werde das Medium verändern,<br />
sagt Buser voraus.„Wir wollen<br />
nicht nur das Konsolenerlebnis replizieren.“<br />
Spiele würden durch die<br />
Leistung der Rechenzentren in den<br />
kommenden Jahren grundlegend<br />
anders aussehen.<br />
Spieler könnten etwa direkt aus<br />
Videostreams per Mausklick in ein<br />
Spiel springen. In Mehrspielerpartien<br />
könnten Teilnehmer beispielsweise<br />
auch die Blickwinkel ihrer<br />
Mitspieler sehen. In den Rechenzentren<br />
seien auch simulierte Wel-<br />
JR CASAS/STOCK.ADOBE.COM<br />
Zeitlimits für App-Kategorien wie soziale<br />
Netzwerke, Spiele oder Unterhaltung<br />
festlegen.<br />
Zusätzlich hat man die Option,<br />
über die Eigenschaft „Immer erlauben“<br />
Apps zu definieren, die während<br />
der Auszeit und außerhalb eines<br />
App-Limits stets verwendet werden<br />
können. Nützlich: Alle Einstellungen<br />
lassen sich auf andereGeräte<br />
übertragen, die mit demselben<br />
iCloud-Konto angemeldet sind.<br />
Grundsätzlich haben die Statistiken,<br />
die solche Apps erheben, Auswirkungen<br />
auf die Anwender.„Nicht<br />
selten erschrecken sich die Smartphone-Besitzer,<br />
wenn sie sehen,<br />
dass sie in der vergangenen Woche<br />
beispielsweise acht Stunden in sozialen<br />
Netzwerken verbracht haben“,<br />
sagt Weck. In der Folge ändert<br />
sich unter Umständen das Nutzungsverhalten,<br />
man denkt über<br />
seine Gewohnheiten nach.<br />
Zahllose Apps wollen dabei helfen,<br />
das Mobilgerät für einen Moment<br />
aus der Hand zu legen. Bei„Forest“<br />
etwa können Nutzer virtuelle<br />
Bäume pflanzen, wenn sie ihr Smartphone<br />
für eine bestimmte Zeit nicht<br />
anrühren. Solange die Software genutzt<br />
wird, wächst die Pflanze. Und<br />
man kann virtuelle Münzen sammeln<br />
und einsetzen, mit denen laut<br />
den Betreibernder Appechte Bäume<br />
gepflanzt werden sollen.<br />
Die nächste Runde zahlen<br />
Mit „Offtime“ lassen sich Programme,<br />
Benachrichtigungen und<br />
Anrufe für eine bestimmte Zeit blockieren.<br />
DerVorteil der App: Wereinen<br />
Account einrichtet, kann eine<br />
gemeinsame Auszeit mit anderen<br />
Nutzern einstellen. Einen anderen<br />
Ansatz hat „Space“: Die Software<br />
fragt zu Beginn, warum der Nutzer<br />
das Handy in die Hand nimmt, nach<br />
den meist verwendeten Apps und<br />
was man erreichen will. Daraus erstellt<br />
die App ein Profil. Anschließend<br />
kann sich der Nutzer individuelle<br />
Ziele setzen. Werdiese erreicht,<br />
baut sich eine kleine Galaxie aus virtuellen<br />
Monden und Planeten auf.<br />
Am besten ist es jedoch, wenn<br />
Nutzer ganz ohne Hilfe von Apps<br />
und Co. das Smartphone aus der<br />
Hand legen. „Man kann sich beispielsweise<br />
schon am Vorabend<br />
überlegen, welche Zeiten man für<br />
die Smartphone-Nutzung verwenden<br />
möchte –und sich dann auch<br />
daran halten“, rät Kuch. Wer dies<br />
nicht ganz allein schafft, kann sich<br />
einen Freund oder ein Familienmitglied<br />
als Kontrolleur suchen und diesem<br />
erlauben, einem vorübergehend<br />
das Smartphone wegzunehmen.<br />
Einweiterer kleiner Kniff ist es,<br />
das Smartphone beim Zubettgehen<br />
im Wohnzimmer zu lassen. BeiKneipenabenden<br />
bietet sich das Turmspiel<br />
an. „Alle Smartphones werden<br />
übereinander gestapelt. Wer zuerst<br />
sein Smartphone aus dem Turm<br />
zieht, bezahlt die nächste Runde für<br />
den Tisch“, beschreibt Weck. Wer<br />
Geld sparen will, verzichtet auf den<br />
schnellen Instagram-Check. (dpa)<br />
ten von bislang ungeahnter Größe<br />
möglich.<br />
Google Stadia nimmt im November<br />
für die ersten Nutzer den Betrieb<br />
auf. Zugang gibt es über den Kauf einer<br />
sogenannten Founders Edition<br />
für rund 130 Euro. Der monatliche<br />
Preis liegt bei 9,99 Euro.Bislang sind<br />
28 Publisher mit rund 40 Titeln vertreten.<br />
Wann die Plattform für alle<br />
Interessenten geöffnet werden soll,<br />
steht noch nicht fest. 2020 soll es<br />
auch eine kostenlose Basisversion<br />
geben. Hinzu kommen eventuelle<br />
Anschaffungskosten für einzelne<br />
Spiele. (dpa)<br />
EU prüft das<br />
Digital-Geld<br />
von Facebook<br />
Experten befürchten eine<br />
zu große Marktmacht<br />
VonFrank-Thomas Wenzel<br />
Jetzt nimmt sich die EU-Kommission<br />
die von Facebook-Chef Mark<br />
Zuckerberg geplante Digitalwährung<br />
Libravor.Die BrüsselerWettbewerbsexperten<br />
untersuchen unter<br />
anderem, ob eine Einführung des<br />
Kryptogelds Wettbewerbsbeschränkungen<br />
bringen kann. Auch gehe es<br />
darum, wie Informationen mit den<br />
verschiedenen Diensten von Facebook<br />
ausgetauscht und wie mit Nutzerdaten<br />
umgegangen werden soll –<br />
in dem Bereich ist Facebook bereits<br />
mehrfach bei schweren Verstößen<br />
erwischt worden.<br />
Experten hatten bereits erwartet,<br />
dass sich die Kommission sehr<br />
genau anschauen wird, was der Internetkonzern<br />
im Schilde führt.<br />
Der Finanzdienst Bloomberg berichtet,<br />
die Untersuchungen seien<br />
derzeit noch in einem frühen Stadium.<br />
An Facebook sei ein für solche<br />
Fälle obligatorischer Fragebogen<br />
verschickt worden.<br />
PrivateWährung<br />
Zuckerberg hatte Mitte Juni seine<br />
Pläne für ein weltweites Onlinebezahlsystem<br />
vorgestellt, das mittels<br />
der elektronischen Währung funktionieren<br />
und im nächsten Jahr eingeführt<br />
werden soll. Libra soll Nutzern<br />
über digitale Portemonnaies zur Verfügung<br />
gestellt werden, die mit Computern<br />
und Smartphones verwaltet<br />
werden. Physisches Geld in Form von<br />
Münzen und Scheinen wird esdabei<br />
nicht geben. Die Facebook-Manager<br />
planen, gemeinsam mit großen Internetkonzernen<br />
und mit Zahlungsdienstleistern<br />
die Libra-Association<br />
zu gründen, die das Digitalgeld an die<br />
Nutzer verteilensoll.<br />
Um die Stabilität der Internetwährung<br />
zu gewährleisten, ist vorgesehen,<br />
die Zahl der ausgegebenen<br />
Einheiten mit konventionellem Geld<br />
etablierter Währungen abzusichern,<br />
und zwar in Form von Bargeld und<br />
Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit.<br />
Dabei dürfte es vor allem um US-<br />
Bonds gehen. Zuckerberg hat angekündigt,<br />
Libra nur dann einzuführen,<br />
wenn Aufsichtsbehörden weltweit<br />
zugestimmt haben –nur China<br />
ist vonvornherein außen vor.<br />
Facebook will eine eigene Währung einführen.<br />
DPA<br />
Das Libra-Projekt hat es in sich.<br />
Es geht um eine globale Währung in<br />
privater Hand, die von den staatlichen<br />
Hütern des Gelds nur sehr bedingt<br />
kontrolliert werden kann.<br />
Kryptowährungen erleben einen<br />
Aufschwung, die bekannteste ist Bitcoin.<br />
Möglich geworden sind sie<br />
durch das Blockchain-Verfahren, das<br />
sichereOnlinetransaktionen ermöglicht.<br />
Experten sind sich einig, dass<br />
am neuen Geld aus Bits und Bytes<br />
keinWegvorbeiführt. Allerdings wird<br />
heftig diskutiert, wer die Kontrolle<br />
darüber hat.<br />
Gegen Facebook gibt es Bedenken,<br />
denn der Konzern verfügt bereits<br />
mit seinen Plattformen, zu denen<br />
auch WhatsApp und Instagram<br />
gehören, über eine enorme Machtin<br />
der weltweiten Kommunikation. Sie<br />
würde durch eine Integration von<br />
Libraindie bestehenden Dienste erheblich<br />
erhöht. Der Zuckerberg-<br />
Konzern hätte die Möglichkeit, die<br />
Libra-Association für unliebsame Rivalen<br />
unzugänglich zu machen.