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Forderungen des Grundschulverbands<br />
Wie in der Sekundarstufe müssen<br />
Fachräume obligatorisch sein und im<br />
Kontext von Inklusion Therapieräume<br />
und entsprechende Sanitärräume zum<br />
Standard gehören.<br />
Grundsätzlich benötigen Schulen ein<br />
hohes Maß an Autonomie hinsichtlich<br />
der Verwendung der ihnen zustehenden<br />
Finanzmittel, des Einsatzes der Personalstunden<br />
und der Gestaltung eines schuleigenen<br />
Zeitkonzepts.<br />
Forderungen an Politik,<br />
Pädagogik und Gesellschaft<br />
Schulen müssen es schaffen, standortbezogen<br />
– also abgestimmt auf die<br />
Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und<br />
Schüler – Konzepte zu entwickeln,<br />
in partizipativen Prozessen über die<br />
Schulgremien abzustimmen und damit<br />
Schulentwicklung umzusetzen. Der<br />
Grundschulverband benennt dazu Forderungen,<br />
in die Ansprüche an eine zukunftsfähige<br />
Grundschule einbezogen<br />
wurden, und fordert zur politischen<br />
und gesellschaftlichen Diskussion der<br />
Eckpunkte für eine zukunftsfähige<br />
Grundschule auf:<br />
– Die Grundschule braucht mehr Bildungszeit.<br />
– Die räumliche Ausstattung muss den<br />
Anforderungen des Schulstandorts<br />
angepasst werden.<br />
– Grundschulen müssen verlässlich sein<br />
und über einen ausreichenden Stundenpool<br />
verfügen, sodass die Eltern<br />
ihre Kinder während der Schulzeit pädagogisch<br />
angemessen betreut wissen.<br />
– Inklusiver Unterricht verlangt die Zusammenarbeit<br />
unterschiedlicher Professionen.<br />
Unterstützungssysteme<br />
sind als Regelangebot einzurichten.<br />
– Unterricht ist so oft wie möglich projektorientiert<br />
zu planen, damit Kinder<br />
mit unterschiedlichen Voraussetzungen<br />
innerhalb eines gemeinsamen<br />
Themas ihre Kompetenzen einbringen<br />
können.<br />
– Schule ist Lebens- und Lernort und<br />
Beispiel für die nachhaltige Gestaltung<br />
eines gesunden Lebensumfelds.<br />
Sie ist Erfahrungsraum für die Entwicklung<br />
von Verantwortung für die<br />
vorhandenen Ressourcen und für den<br />
Erhalt einer Gesellschaft, in der jedem<br />
Menschen zugestanden wird,<br />
sich einzubringen, gehört und anerkannt<br />
zu werden.<br />
– Bildungspläne müssen viel deutlicher<br />
über die Schulstufen hinweg gemeinsame<br />
Ziele und durchgängige Leitlinien<br />
umfassen, um Brüche in den<br />
Bildungsbiografien der Kinder und<br />
Jugendlichen zu vermeiden.<br />
In einer Phase, in der gesellschaftliche,<br />
politische und technische Entwicklungen<br />
beständig Umorientierungen verlangen,<br />
sind unabhängige und verantwortungsvolle<br />
Entscheidungen zum<br />
Wohl der ganzen Gesellschaft und mit<br />
dem besonderen Blick auf zukünftige<br />
Generationen gefordert. Daraus entstehen<br />
große und vordringliche Fragen,<br />
vor die sich aktuell unsäglich kleinliche<br />
und populistische Diskussionen in<br />
Presse und Bildungspolitik über den Erhalt<br />
von Traditionen, überkommenen<br />
Lernformen und Strukturen drängen.<br />
Solche rückwärtsgewandten Haltungen<br />
stellen das professionelle Handeln von<br />
Lehrkräften infrage und treiben die Bildungspolitik<br />
immer wieder kurzfristig<br />
vor sich her.<br />
Pädagogische Weiterentwicklungen<br />
auf dem Weg zur Inklusion, zur Einrichtung<br />
von Ganztagsschulen, zu Konzepten<br />
für Sprachbildung und Sprachförderung<br />
verlangen grundlegendere Schritte<br />
wie die Entwicklung einer zeitgemäßen<br />
Lern- und Leistungskultur und die Passung<br />
von Unterrichtsmethoden.<br />
Die Kinder und die Schulen brauchen<br />
für eine zukunftsfähige Grundschulbildung<br />
die Konzentration auf elementare<br />
Fragen. Der Grundschulverband liefert<br />
mit seinen Forderungen zum Bundesgrundschulkongress<br />
2019 wesentliche<br />
Anstöße und fordert alle Verantwortlichen<br />
in den Schulen, in der Wissenschaft<br />
und in der Politik auf, sich der<br />
Diskussion darüber zu stellen und endlich<br />
zu handeln: Für die Grundschule<br />
und ihre Kinder!<br />
Förderer und Sponsoren<br />
Der Grundschulverband dankt dem Hessischen Kultusministerium und der Crespo<br />
Foundation, die mit ihrer Förderung den musikalischen Auftakt des Bundesgrundschulkongresses<br />
mit Kindern des Projekts »Primacanta – Jedem Kind seine Stimme«<br />
unterstützen.<br />
Der musikalische Kongressauftakt mit Kindern des Projekts »Primacanta – jedem Kind seine Stimme«<br />
ist Ausdruck eines ganzheitlichen Programm-Konzepts zum ästhetischen Lernbereich, mit dem der<br />
Grundschul verband die Bedeutung einer allseitigen Bildung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken<br />
möchte.<br />
Weitere Angebote dazu finden sich im Kongressprogramm:<br />
● »Primacanta zum aufbauenden Musikunterricht«<br />
● »Kinder. Lernen. Musik. Musikunterricht in der Grundschule im Kontext der Vielfalt;<br />
● »Podium: Perspektiven der musisch-ästhetischen Bildung«<br />
GS aktuell 147 • September 2019<br />
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