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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 240 · M ittwoch, 16. Oktober 2019<br />
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Berlin<br />
Technik soll<br />
Synagogen<br />
schützen<br />
Polizeichefin: Wachschutz<br />
allein reicht nicht aus<br />
Zäune, Alarmsysteme oder Videotechnik:<br />
Nach dem Terroranschlag<br />
von Halle hält Berlins Polizeipräsidentin<br />
auch technische Lösungen<br />
zum Schutz jüdischer Einrichtungen<br />
für nötig. „Es ist deutlich<br />
geworden, dass jüdische Einrichtungen<br />
einen hochprofessionellen<br />
Schutz brauchen, natürlich skaliert<br />
nach Gefährdung“, sagte BarbaraSlowik<br />
am Dienstag. Der Schutz müsse<br />
zu einem erheblichen Teil technisch<br />
gewährleistet werden, immer ergänzt<br />
durch eine personelle Komponente.<br />
„Die Rettung wird nicht darin liegen,<br />
überall Polizeikräfte aufzustellen“,<br />
sagte Slowik. Es bäten jetzt viele jüdische<br />
Einrichtungen wie Kindergärten<br />
und Schulen um mehr Polizeischutz.<br />
„Das kann ich sehr gut nachvollziehen,<br />
wir kommen dem auch nach“,<br />
so die Behördenleiterin. Möglichst<br />
viel Polizeipräsenz bereitzustellen,<br />
werde mittelfristig nur begrenzt gelingen.<br />
„Ich bin der Auffassung, dass<br />
die technische Sicherung durchaus<br />
auch fast einen höheren Schutz bietet.“<br />
Ein schwer bewaffneter Mann<br />
hatte am vergangenen Mittwoch<br />
versucht, in die Synagoge von Halle<br />
einzudringen, in der mehr als<br />
50 Gläubige den Feiertag JomKippur<br />
begingen. Als das misslang, erschoss<br />
er eine Passantin sowie einen Mann<br />
in einem Dönerladen. Der Täter<br />
handelte aus antisemitischen und<br />
rechtsextremen Motive.<br />
Wenn ein Attentäter unvermittelt<br />
losschlage, seien auch die Möglichkeiten<br />
einzelner Objektschützer vor<br />
Ort begrenzt, gab die Polizeipräsidentin<br />
zu bedenken. Die Frage sei,<br />
wer die Kosten trägt. „Die Polizei<br />
kann es kaum tragen“, sagte Slowik.<br />
Schutz erhielten derzeit 55 Einrichtungen<br />
oder Objekte,hieß es von<br />
der Polizei. Elf Einrichtungen seien<br />
bereits vor dem Anschlag stationär<br />
rund um die Uhrgeschützt worden –<br />
vorübergehend sei die Anzahl auf 16<br />
erhöht worden. Elf weitere Einrichtungen<br />
würden zu ihren Öffnungszeiten<br />
von Einsatzkräften bewacht,<br />
bei den restlichen kämen mobile<br />
Kräfte „mit teils hoher täglicher Abfolge“<br />
vorbei, hieß es. (dpa)<br />
Teures Pflaster,vermutlich: Aufwendig restaurierter Altbau in Kreuzberg.<br />
Senat weiter uneins über Mietendeckel<br />
Am Donnerstag trifft sich der Koalitionsausschuss erneut und berät über Obergrenzen und Absenkungen<br />
VonMelanie Reinsch<br />
Unter dem Mietendeckel<br />
brodelt es weiter. Auch<br />
nach der Senatssitzung<br />
am Dienstag sind die<br />
Fronten innerhalb der Koalition zur<br />
Ausgestaltung der Mietendeckels verhärtet.<br />
Dreh- und Angelpunkt des<br />
Streits ist nach wie vor, ob das geplante<br />
Mietendeckel-Gesetz den<br />
Mietern auch ermöglichen soll, zu<br />
hohe Mieten absenken zu lassen. Die<br />
Linke ist dafür und sieht in diesem<br />
Punkt ein Kernelement des Mietendeckels.<br />
Die SPD will diesen Passus<br />
streichen, weil sie Sorgehat, dass der<br />
gesamte Mietendeckel damit vor<br />
dem Bundesverfassungsgericht<br />
(BVerfG) scheiternkönnte.<br />
Koalitionsausschuss vertagt<br />
Schon am Freitag kam der Koalitionsausschuss<br />
nach vier Stunden Beratung<br />
auf keinen gemeinsamen<br />
Nenner und vertagte sich. Zwar ist<br />
man sich einig, dass man die Mieten<br />
für fünf Jahre eindämmen will und<br />
das Gesetz Anfang des Jahres in Kraft<br />
treten soll, aber ob es festgelegte<br />
Obergrenzen, einen Inflationsausgleich<br />
oder Absenkungen geben<br />
wird, ist umstritten. Auch am Dienstag<br />
war hier kein Konsens in Sicht.<br />
Am Donnerstag will der Koalitionsausschuss<br />
nun erneut zusammenkommen.<br />
Finanzsenator Matthias<br />
Kollatz (SPD) sagte am Dienstag<br />
nach der Sitzung, dass er zuversichtlich<br />
sei, dass in dieser Woche<br />
eine Lösung gefunden werde. Er betonte<br />
aber, dass der Senat darauf<br />
Wert legen müsse, dass der Mietendeckel<br />
rechtssicher sei – eins der<br />
SPD-Hauptargumente gegen die Absenkung<br />
der Mieten. Möglich sei<br />
auch, dass das Gesetz in zwei Stufen<br />
in Kraft trete oder es in unterschiedliche<br />
Gesetze aufgeteilt werden<br />
könne, so der Finanzsenator. Am<br />
kommenden Dienstag –soder Plan –<br />
will der Senat eine entsprechende<br />
Gesetzesvorlage beschließen.<br />
Wie eine Lösung aussehen mag,<br />
scheint auch vor dem Hintergrund<br />
der sogenannten Besprechungsvorlage,die<br />
Bausenatorin Katrin Lompscher<br />
(Linke) kurz vor der Sitzung<br />
austeilte, allerdings momentan<br />
schwer vorstellbar.Lompscher sollte<br />
nach dem Treffen am letzten Freitag<br />
für die Senatssitzung ein Papier erstellen,<br />
das den Stand der Diskussion<br />
zusammenfasst. In dem Papier,<br />
das der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> vorliegt, hält<br />
Lompscher an den Mietabsenkungen<br />
fest. „Das Konzept des Mietendeckels<br />
entfaltet seine wohnungswirtschaftliche<br />
Wirkung nur im Zusammenspiel<br />
von Mietenstopp und<br />
Mietobergrenze mit den außerdem<br />
vorgesehenen Regelungen zur Herabsetzung<br />
überhöhter Mieten“,<br />
heißt es in der Empfehlung vom<br />
Lompscher. Für die Mietobergrenzen<br />
soll die Mietpreissituation auf<br />
dem <strong>Berliner</strong> Wohnungsmarkt aus<br />
dem Jahr 2012 als Orientierung gelten<br />
– damals war der Wohnungsmarkt<br />
noch nicht so angespannt.<br />
Die Linke wollte sich am Dienstag<br />
nicht weiter zu der Diskussion<br />
äußern, um die Verhandlungen<br />
nicht zu gefährden. Man stehe „voll<br />
und ganz hinter dem Entwurf von<br />
Lompscher“, hieß es lediglich. Die<br />
Linken hatten am Freitag zudem<br />
betont, dass sie die Mieten zwar einfrieren,<br />
aber einen Inflationsausgleich<br />
zulassen wollen. Die SPD<br />
hingegen will einen harten Mietendeckel<br />
ohne Inflationsausgleich,<br />
keine Absenkung und eine Kappung<br />
von Wuchermieten oberhalb von<br />
120 Prozent des Mietenspiegels von<br />
2019. Die Empfehlungen von<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
Lompscher liegen damit weit entfernt<br />
vonder SPD.<br />
Grüne kritisieren Müller<br />
POLIZEIREPORT<br />
Senior angefahren.<br />
In Hohenschönhausen ist am Montagvormittag<br />
ein 89 Jahrealter Mann<br />
angefahren worden. In der Konrad-<br />
Wolf-Straße hatte ein 62-Jähriger in<br />
seinem Hyundai eine haltende Straßenbahn<br />
überholt. Dabei erfasste er<br />
den Rentner.Erkam mit Hirntrauma<br />
in ein Krankenhaus.<br />
Sturz im Bus.<br />
Beim Bremsen eines Busses der Linie<br />
283 in Steglitz ist am Montagnachmittag<br />
eine 83 Jahrealte Frau schwer<br />
verletzt worden. In der Schloßstraße<br />
hatte eine unbekannte Fahrerin eines<br />
Nissan den Busgeschnitten, sodass<br />
der 29 Jahrealte Fahrer abrupt<br />
bremsen musste.Die Polizei ermittelt<br />
gegen die Autofahrerin wegen<br />
Fahrerflucht.<br />
Wettbüro überfallen.<br />
In der Rheinstraße in Friedenau ist<br />
am späten Montagabend ein Wettbüroüberfallen<br />
worden. Kurz vor23<br />
Uhrhatte ein Mann das Lokal betreten.<br />
Er bedrohte den 26-jährigen<br />
Mitarbeiter mit einer Schreckschusspistole<br />
und forderte Geld. Als<br />
der Mitarbeiter zögerte,schoss der<br />
Räuber in die Luft. DerTäter flüchtete<br />
mit seiner Beute.Der Mitarbeiter<br />
wurde leicht verletzt.<br />
Brand im Keller.<br />
Im Keller eines mehrgeschossigen<br />
Hauses im Glambecker Ring in Marzahn<br />
ist in der Nacht zum Dienstag<br />
ein Feuer ausgebrochen. EinAnwohner<br />
hatte im Hausflur Rauch bemerkt.<br />
Er rief die Feuerwehr.Verletzt<br />
wurde niemand. DiePolizei vermutet<br />
vorsätzliche Brandstiftung.<br />
Homophob beleidigt.<br />
Drei Jugendliche haben am Montagabend<br />
in der Alten Schönhauser<br />
Straße in Mitte zwei Frauen homophob<br />
beleidigt. Die24-Jährige lief<br />
mit ihrer 25-jährigen Lebensgefährtin<br />
ArminArm die Alte Schönhauser<br />
Straße entlang. DieJugendlichen,<br />
die zuvor in der Straße mehrereE-<br />
Scooter umgetreten hatten, pöbelten<br />
die Frauen an. Erst als die 25-Jährige<br />
ihr Handy aus der Tasche holte,<br />
um die Polizei zu alarmieren, flüchteten<br />
die Täter in Richtung Alexanderplatz.<br />
Dorterkannten sie die Jugendlichen<br />
wieder.Polizisten nahmen<br />
die 15 und 18 Jahrealten Pöbler<br />
fest. DerStaatsschutz ermittelt wegen<br />
Sachbeschädigung und Beleidigung.<br />
(ls.)<br />
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Die Grünen bewegen sich zwischen<br />
diesen Positionen und haben sich<br />
bisher auch nicht eindeutig zum<br />
Thema Mietenabsenkung geäußert.<br />
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop<br />
warnte in der Senatssitzung davor,<br />
Maximalpositionen zu markieren,<br />
und warb dafür, Kompromisse einzugehen.<br />
Die Grünen befürworten<br />
ein Zwei-Stufen-Modell: Im ersten<br />
Jahr sollen die Mieten eingefroren<br />
werden. Im zweiten Jahr sollen anhand<br />
eines Mietenkatasters Mietobergrenzen<br />
definiert werden. Zudem<br />
wollen die Grünen Modernisierungen<br />
zugunsten des Klimaschutzes<br />
zulassen. Das darf aus Sicht der<br />
Ökopartei auch über die Miete umgesetzt<br />
werden.<br />
Am Donnerstag ist der Regierende<br />
Bürgermeister Michael Müller<br />
von seiner Delegationsreise aus Singapur<br />
zurück. Es sei klar gewesen,<br />
dass es im Senat keine Einigung<br />
ohne Müller geben werde, kritisierte<br />
die Fraktionsvorsitzende der Grünen,<br />
Antje Kapek. „Das war eine unproduktiveRunde.“<br />
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