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Berliner Zeitung 16.10.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 240 · M ittwoch, 16. Oktober 2019 – S eite 28 *<br />

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Panorama<br />

LEUTE<br />

NACHRICHTEN<br />

William und Kate weilen derzeit in Pakistan<br />

–eine schon aus Sicherheitsgründen<br />

äußerst aufwendige und<br />

heikle Mission. DieNummer zwei der<br />

britischen Thronfolge und die Herzogin<br />

vonCambridge setzten zunächst<br />

ein demonstratives Zeichen<br />

für Mädchen- und Frauenbildung,<br />

indem sie den Mathematikunterricht<br />

an einer Mädchenschule in Islamabad<br />

beehrten und einigen Schülerinnen<br />

bei den Aufgabenhalfen –oder<br />

ihnen die Lösung vorsagten, das erfährtman<br />

ja nie so genau.<br />

Philippe und Mathilde machen ebenfalls<br />

Schule.Das belgische Königspaar<br />

ist zum Staatsbesuch ins benachbarte<br />

Luxemburgmit der Bahn<br />

gefahren –eine „Premiereinder<br />

jüngsten Geschichte der Staatsbesuche“,<br />

wie das Außenministerium<br />

mitteilte.„AusRücksicht auf die Umwelt<br />

und um eine nachhaltige Mobilität<br />

zu fördern“ habe man sich für<br />

den Zugentschieden. Dafür gab’s<br />

dann bei der Ankunft am Gare de Luxembourgauch<br />

großen Bahnhof.<br />

Zoe Kravitz wurde als Kind vonihrem<br />

berühmten Vater Lenny Kravitz mit<br />

dem eigens für sie geschriebenen<br />

Lied „Flowers for Zoe“ in den Schlaf<br />

gesungen. Inzwischen ist die 30-Jährige<br />

recht aufgeweckt und umtriebig,<br />

hat in diversen Filmen mitgewirkt,<br />

gemodelt und Musik gemacht. Der<br />

große Durchbruch lässt bislang<br />

auf sich warten –das<br />

könnte sich aber bald<br />

ändern. Denn Kravitz<br />

ist als „Catwoman“ im<br />

neuen „Batman“-<br />

Film vorgesehen –<br />

eine durch das eng<br />

anliegende Ganzkörperkostüm<br />

und die<br />

neckischen Katzenohren<br />

recht aufsehenerregende<br />

Rolle,die<br />

auch schon die Karrierenvon<br />

Halle Berry,<br />

Anne Hathaway und Michelle<br />

Pfeiffer zum<br />

Schnurren brachte.<br />

Miau! (avo.)<br />

Sie ergatterte die<br />

begehrte Katzenrolle.<br />

IMAGO IMAGES<br />

TIERE<br />

Zisch, züngel, fauch: eine Königskobra.<br />

AFP/KRABI PITAKPRACHA FOUNDATION<br />

Im Gully des Grauens: Krabi heißt eine<br />

Provinz im Süden vonThailand, ein<br />

idyllischer,waldreicher Flecken an<br />

der Küste des Indischen Ozeans,ein<br />

Sehnsuchtsortvieler Touristen. Aus<br />

Krabi erreichen uns die Bilder einer<br />

gar riesigen Schlange: In einem Abwasserrohr<br />

wurde mit einigem Aufwand<br />

eine Königskobragefangen –<br />

immerhin sieben Männer rangen einige<br />

Stunden mit dem garstigen Reptil.<br />

Nun, Ophiophagus hannah ist die<br />

größte,wenn auch nicht die giftigste<br />

Giftschlange derWelt, das Exemplar<br />

in Krabi soll über vier Meter lang und<br />

gut 15 Kilogramm schwer gewesen<br />

sein. DemRiesenkriecher möchte<br />

man lieber nicht begegnen …Schlangen<br />

werden in Thailand übrigens nur<br />

zögerlich vonden Behörden gejagt,<br />

weil sie bei der Bekämpfung vonRatten<br />

sehr hilfreich sind. (schl.)<br />

Immer wieder beeindruckend: Der Panorama-Blick auf die Stadt vom 102. Stockwerkaus.<br />

Man mag es gar nicht<br />

glauben, dass die Aussichtsplattform<br />

im<br />

102. Stockwerk des<br />

Empire State Building nur zehn Monate<br />

lang geschlossen war, wenn<br />

man dort oben steht und seinen<br />

Blick aus fast 400 Metern Höhe über<br />

Manhattan schweifen lässt. Kaum<br />

etwas von dem, was man hier sieht,<br />

fühlt sich noch vertraut an; die<br />

neuen Fenster, die sich vom Boden<br />

bis zur Decke ziehen, bilden den<br />

Rahmen für eine Aussicht, die es bislang<br />

so nicht gab.<br />

Natürlich hat die Renovierung des<br />

Decks für stolze160 Millionen Dollar<br />

das ihredazu beigetragen, das Erlebnis<br />

komplett zu verändern. Es ist geräumiger<br />

und freier geworden hier<br />

oben, nichts steht mehr zwischen<br />

dem Besucher und der Erfahrung der<br />

Erhabenheit, die einen stets beschleicht,<br />

wenn man New York aus<br />

dieser Höhe betrachtet. Doch geänderthat<br />

sich in den wenigen Monaten<br />

vor allem die Stadt, die sich unter einem<br />

ausbreitet.<br />

Luxusnadeln für Superreiche<br />

Vieles,was damals noch im Bauwar,<br />

ist mittlerweile fertig. Da sind etwa<br />

zum Westen hin die Hudson Yards,<br />

eine neue Retortenstadt am Fluss<br />

mit einer Gruppe hochmoderner<br />

Wolkenkratzer,die sich vorden Blick<br />

nach New Jersey schieben. Nach<br />

Norden hin, zum Central Park, ist<br />

jetzt die Billionaires Row fertig, jene<br />

umstrittene Ansammlung von superhohen<br />

Bleistift-Wolkenkratzern,<br />

die seit Monaten wegen ihres radikalen<br />

Designs,aber auch wegen der extremen<br />

Preise der Penthouses für<br />

Diskussionsstoff sorgen. Und nach<br />

Süden wächst die Skyline vonDowntown<br />

Manhattan rund um das neue<br />

World Trade Center immer dichter<br />

zusammen.<br />

Manhattan erlebt derzeit einen<br />

Bauboom sondergleichen, die ikonische<br />

Skyline ist praktisch nicht wiederzuerkennen.<br />

Allein seit 2007 sind<br />

in der Stadt sieben neue Gebäude<br />

mit einer Höhe vonüber 300 Metern<br />

entstanden –also die sogenannten<br />

Supertalls.16weiteredieser Wolkenkratzer<br />

sind geplant. Im Osten der<br />

Innenstadt, rund um den Grand<br />

Central Terminal, sind gerade die<br />

Baubeschränkungen aufgehoben<br />

worden und der Rush auf die Grundstücke<br />

durch Immobilienentwickler<br />

hat bereits begonnen. Undauch jenseits<br />

von Manhattan hat der Bauwahn<br />

eingesetzt –entlang des East<br />

River in Brooklyn und Queens sind<br />

ganze neue Siedlungen aus Stahl<br />

und Glas entstanden.<br />

Grund für den Boom ist eine einzigartige<br />

Spekulationswelle für Luxuswohnungen.<br />

Immer mehr Geld<br />

aus der ganzenWelt fließt nach Man-<br />

Ausblick<br />

mit Affe<br />

Die Aussichtsplattform des berühmten Empire State<br />

Building ist wieder geöffnet. Vonhier oben wird der<br />

rasende Wandel in Manhattan sichtbar<br />

Die Geschichte: Das Empire<br />

State Building wurde<br />

1931 nach nur 13 Monaten<br />

Bauzeit fertig gestellt.Eswar<br />

miteiner Höhe von443 Metern<br />

(inkl. Antenne)lange<br />

Zeit das höchsteGebäude<br />

der Welt. In NewYork wurde<br />

es erst1972 durch das<br />

WorldTrade Center überholt.<br />

Nach den Terroranschlägen<br />

am 11. September 2001<br />

waresgut zehn Jahre lang<br />

noch einmal NewYorks<br />

höchstes Gebäude.Heute ist<br />

es inmitten desBaubooms<br />

der Stadtlängst überholt.<br />

Die Bedeutung: Seit 1986<br />

gehörtdas Empire State<br />

Building zu den Nationalen<br />

VonSebastian Moll, New York<br />

TEURES VERGNÜGEN<br />

Die neue Plattformliegt<br />

in 381 Meter Höhe. AP<br />

Selfie mit Riesenaffe: King Kong steht für Erinnerungsfotos bereit.<br />

Denkmälernder Vereinigten<br />

Staaten und gilt als Inbegriff<br />

des Wolkenkratzers –nicht<br />

zuletzt aufgrund seiner Rolle<br />

in Filmen, etwa bei „King<br />

Kong“, dem fassadenkletternden<br />

Riesenaffen.<br />

Der Besuch auf der neuen<br />

Aussichtsplattformist ein<br />

teures Vergnügen, insgesamt<br />

58 Dollar muss man<br />

ausgeben, um den einzigartigen<br />

Blick zu genießen. Eine<br />

billigere Variante ist die<br />

ebenfalls renovierte Plattformim86.<br />

Stock für nur 38<br />

Dollar.Umlängere Wartezeiten<br />

zu verhindern, empfiehlt<br />

sich die Online-Buchung der<br />

Tickets: www.esbnyc.com<br />

AP/RICHARD DREW<br />

GETTY IMAGES/DREW ANGERER<br />

hattan –auf der Suche nach einer<br />

Prestigewohnung mit einem möglichst<br />

exklusiven Ausblick. Neueste<br />

Bautechnik macht es derweil möglich,<br />

immer höher und immer<br />

schlanker zu bauen und somit die<br />

strengen New Yorker Baubestimmungen<br />

zu unterwandern, die ein<br />

exaktes Verhältnis von Grundriss<br />

und Bauhöhe festschreiben.<br />

Dasikonische EmpireState Building,<br />

der große Klassiker unter den<br />

New Yorker Wolkenkratzern, ist<br />

deshalb in Gefahr, im Wald der<br />

Neubauten unterzugehen. Wenn<br />

man von New Jersey aus auf Manhattan<br />

blickt, sieht man es schon<br />

nicht mehr.InMidtown Manhattan<br />

ist die alte Dame nur noch ein Bau<br />

unter vielen. Vom ersten Platz der<br />

höchsten Gebäude New Yorks ist<br />

das Empire State Building längst<br />

abgerutscht, überholt vom One<br />

World Trade Center und neuen Luxusnadeln.<br />

Verzweifelter Kampf um Kunden<br />

Nicht zuletzt deshalb strengt sich das<br />

Gebäude wohl auch an, nicht in Vergessenheit<br />

zu geraten. Die Renovierung<br />

der Plattform soll dabei helfen,<br />

weiterhin Menschen anzulocken –<br />

und nicht alle Schaulustigen an die<br />

Hightech-Plattform imneuen World<br />

Trade Center zu verlieren.<br />

Es ist ein etwas verzweifelter<br />

Kampf, bei dem wohl auch die Selfie-Station<br />

mit dem Riesenaffen<br />

King Kong nicht helfen wird. Seit<br />

Jahren hat das Empire State Probleme,<br />

Büros zu vermieten. Die<br />

finsteren, engen Räume in dem 90<br />

Jahre alten Bau sind schon lange<br />

nicht mehr zeitgemäß. Heute wird<br />

Licht und räumliche Flexibilität gefordert–beides<br />

kann der alte Betonbau<br />

nicht mehr bieten. Die andere<br />

Ikone aus der goldenen Zeit des<br />

New Yorker Wolkenkratzer-Baus,<br />

das Chrysler Building, kämpft mit<br />

ähnlichen Problemen. Erst im vergangenen<br />

Jahr wurde es für einen<br />

Dumpingpreis an einen arabischen<br />

Investor verkauft. Er musste dafür<br />

kaum mehr bezahlen, als für ein<br />

Penthouse in einem der neuen New<br />

Yorker Supertalls.<br />

So kann man sich heute kaum<br />

mehr vorstellen, wie das damals war,<br />

als das Chrysler und das Empire<br />

State Building 1931 aus dem Boden<br />

schossen und die Fantasie der Menschen<br />

anregten. Es waren Weltwunder,<br />

Monumente für die menschliche<br />

Ambition und für die Ambition<br />

dieser Stadt. Heute ist diese Ambition<br />

von einer neuen Welle der zu<br />

Stahl und Glas gewordenen Ambition<br />

von New York geschluckt worden.<br />

Aber immerhin hat man auf der<br />

neuen Aussichtsplattform des Empire<br />

State einen Logenplatz für das<br />

neue Rennen in den Himmel.<br />

US-Polizist erschießt<br />

Schwarze im eigenen Haus<br />

Weil er eine Frau in ihrem eigenen<br />

Haus im US-Bundesstaat Texas erschossen<br />

haben soll, muss sich ein<br />

Polizist wegen Mordes vorGericht<br />

verantworten. DerMann sei am<br />

Montag (Ortszeit) verhaftet und angeklagt<br />

worden, teilte die Polizei der<br />

Stadt Fort Worthmit. Medienberichten<br />

zufolge hatte ein besorgter Nachbar<br />

die Polizei gerufen, weil mehrere<br />

Türen im Haus der 28-jährigen Afroamerikanerin<br />

offen standen. Nachdem<br />

der Vorfall landesweit für Aufsehen<br />

gesorgt hatte,veröffentlichte die<br />

Polizei Aufzeichnungen der Körperkamerades<br />

weißen Polizisten. Sie<br />

zeigen, wie der Mann im Garten stehend<br />

eine Taschenlampe gegen das<br />

Schlafzimmerfenster hält und ruft:<br />

„Hände hoch! Zeigen Siemir Ihre<br />

Hände!“ Unmittelbar darauf feuert<br />

er einen Schuss ab.Esgebe keine<br />

Zweifel daran, dass der Beamte unangemessen<br />

gehandelt habe,erklärte<br />

der Interims-Polizeichef der<br />

Stadt. DerFall löste in den USA<br />

Trauer und Wutaus. (dpa)<br />

Zahl der Toten durch Taifun<br />

in Japan steigt weiter<br />

Nach dem verheerenden Taifun„Hagibis“<br />

in Japan haben Zehntausende<br />

Rettungskräfte ihreSuche nach Vermissten<br />

fortgesetzt. Noch immer<br />

werden etwa ein Dutzend Menschen<br />

vermisst, die Zahl der Toten stieg Berichten<br />

zufolge auf 73. DerWirbelsturmmit<br />

Windgeschwindigkeiten<br />

vonbis zu 216 Stundenkilometern<br />

hatte am Wochenende eine Spur der<br />

Verwüstung hinterlassen. (AFP)<br />

Familie soll jahrelang im<br />

Keller gehaust haben<br />

Diese Drohnenaufnahme zeigt den Hof, in<br />

dessen Keller die Familie hauste. ANP/DPA<br />

ITotal isoliertvon der Außenwelt haben<br />

ein 58-Jähriger und sechs junge<br />

Leute gut neun Jahrelang im Keller<br />

eines Bauernhofes in den Niederlanden<br />

gehaust. DiePolizei entdeckte<br />

die Gruppe auf einem abgelegenen<br />

Bauernhof. Der58-jährige<br />

Mann wurde laut Polizei vorläufig<br />

festgenommen. Er sei nicht der Vater<br />

der jungen Leute,die heute zwischen<br />

18 und 25 Jahrealt sind. Bei<br />

dem Mann handelt es sich Behörden<br />

zufolge um einen Österreicher.<br />

DerSprecher des österreichischen<br />

Außenministeriums in Wien bestätigte<br />

entsprechende Berichte niederländischer<br />

Medien. Demnach<br />

handelt es sich um einen gebürtigen<br />

Wiener. (dpa)<br />

Mann will Wühlmäuse mit<br />

Buttersäure bekämpfen<br />

EinMann aus Leer in Ostfriesland<br />

hat versucht, mit hochprozentiger<br />

Buttersäureder Wühlmausplage in<br />

seinem Garten Herr zu werden. Dabei<br />

atmete er Dämpfe ein und bekam<br />

die Buttersäureauch auf Haut<br />

und Gesicht, wie die Polizei mitteilte.<br />

DerMann kam ins Krankenhaus.Die<br />

Buttersäuresorgte für einen Großeinsatz<br />

der Feuerwehr,die in Schutzanzügen<br />

die Reste der Säurebergen<br />

und untersuchen musste. (AFP)

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