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Bild: KfW<br />
Komfort für alle<br />
Barrierefreies Bauen benötigt nicht mehr<br />
Platz und ist auch in typischen Wohnungsgrößen<br />
möglich. Esbietet Vorteile für Groß<br />
und Klein, für Alt und Jung<br />
Bild:Werkfibel degewo<br />
So geht barrierefrei: ebenerdiger<br />
Zugang in der Tirschenreuther Straße.<br />
Wenn die Kinder aus dem<br />
Haus sind, also im Alter<br />
zwischen 50 und 65 Jahren,<br />
ziehen viele Menschen ein letztes Mal<br />
um. In ihrer neuen Wohnung erwarten<br />
sie vor allem Komfort und keine<br />
Kompensation, denn sie denken jetzt<br />
noch nicht daran, dass sie irgendwann<br />
einmal alt werden. Altern ist ein Prozess<br />
und sollte kein Kriterium für die<br />
Wahl des Wohnorts sein.<br />
Stigma vermeiden. Barrierefreies Bauen<br />
schafft Zugänglichkeit, Nutzbarkeit<br />
und Auffindbarkeit für Groß und<br />
Klein, Jung und Alt, auch für Menschen<br />
mit körperlichen und sensorischen<br />
Einschränkungen. Architekt<br />
Michael Reichenbach, Sachverständiger<br />
für „Barrierearme Bauplanung<br />
und Umfeldgestaltung“ bei der IHK<br />
Berlin, meint, dass keine Sonderlösungen<br />
nötig sind, wenn bei der Planung<br />
von Wohnungen bestimmte Grundforderungen<br />
eingehalten werden, die<br />
in allen Lebensphasen Vorteile und<br />
Komfort bieten. Wichtig sei, dass<br />
Häuser und Wohnungen stufenlos<br />
und schwellenfrei zugänglich und<br />
nutzbar sind. Die Bewegungsflächen<br />
innerhalb der Wohnungn müssen<br />
eine Nutzung von Hilfsmitteln wie<br />
auch Assistenzen ermöglichen. Alle<br />
Einrichtungen und Funktionsbereich<br />
sollten leicht auffindbar und erkennbar<br />
sein. Vorteilhaft seien auch anpassungsfähige<br />
und nachrüstbare<br />
Ausstattungen.<br />
Kein Flächenverlust. Bei geschickter<br />
Planung wird nicht mehr Fläche benötigt,<br />
sagt Reichenbach. Erreichen<br />
lässt sich das mit intelligenter Verteilung<br />
der Flächen und der Raumzuschnitte.<br />
Generell sollten aber alle<br />
Zimmer breiter als 2,75 Meter sein,<br />
um die Stell- und Bewegungsflächen<br />
möglichst variabel nutzen zu können.<br />
„Barrierefreiheit lässt sich dezent<br />
interpretieren und sollte unsichtbar<br />
sein“, so Reichenbach. Und sie koste<br />
auch nicht nennenswert mehr. Er