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Berliner Kurier 21.10.2019

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*<br />

SPORT<br />

Geschickter Deal,<br />

Herr Ruhnert!<br />

Den Union-Verantwortlichen<br />

kann man nur<br />

gratulieren. Zur Verpflichtung<br />

eines Klasse-Offensivspielers.<br />

Gemeint ist Marius<br />

Bülter. Mit welch einer<br />

Entschlossenheit der 26-<br />

Jährige die Eisernen schon<br />

nach 56 Sekunden gegen<br />

Freiburg (2:0) auf die Siegerstraße<br />

schoss –genial!<br />

So hatte es der dreifache<br />

Bundesliga-Torschütze bereits<br />

bei seinem BVB-Doppelpack<br />

(3:1) getan. Klar ist:<br />

Bülter belebt die linke Seite<br />

mit seiner Wucht. Technisch<br />

sicher nicht der begnadetste<br />

Spieler, aber mutig<br />

und unbekümmert. Bülter<br />

traut sich was, geht in<br />

Dribblings, schießt, wenn<br />

eine Lücke da ist. Nicht wenige<br />

fragen sich, wieso seine<br />

Qualitäten so lange unentdeckt<br />

blieben. Als studierender<br />

Amateurkicker<br />

wechselte Bülter 2018 aus<br />

der vierten Liga nach Magdeburg.<br />

Neben Union-<br />

Sportdirektor Oliver Ruhnert<br />

wurden auch Mainz<br />

und Hoffenheim aufmerksam.<br />

Ironie der Geschichte:<br />

Vor allem der SC Freiburg,<br />

den Bülter nun abgeschossen<br />

hat, war stark interessiert.<br />

Die Eisernen überzeugten<br />

den Spieler aber<br />

mit der Aussicht auf rasche<br />

Einsätze im Oberhaus und<br />

verhandelten zudem mit<br />

Zweitliga-Absteiger FCM<br />

geschickt. Dass Bülter zunächst<br />

für 400000 Euro geliehen<br />

und zum Saisonende<br />

für einen sechsstelligen<br />

Nachschlag per Option fest<br />

verpflichtet werden kann,<br />

ist eine weitere geschickte<br />

Verhandlungsleistung von<br />

Ruhnert. Glückwunsch!<br />

Nachschussverpasst?<br />

www.berliner-kurier.de/<br />

sport/nachschuss<br />

TV-TIPP<br />

NACH-<br />

SCHUSS<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

E-Mail: berlin.sport@dumont.de<br />

Von<br />

Patrick<br />

Berger<br />

EUROSPORT<br />

06.00 -08.30 Golf: The Challenge<br />

Die ersten neun Löcher –Japan<br />

Skins Aus Tokio<br />

Michael Parensen<br />

Am Ende gab’sein<br />

eisernes Tränchen<br />

Unions Oldie wird nach seinem Debüt in der<br />

ersten Liga, im nicht ganz so zarten Alter von<br />

33 Jahren, von den Gefühlen übermannt<br />

Von<br />

MATHIASBUNKUS<br />

Berlin – Ein Bundesligadebüt<br />

ist für jeden Kicker ein historischer<br />

Moment. Das ist der<br />

Augenblick,andem meist von<br />

Kindesbeinen an gehegte<br />

Träume sich erfüllen. Kommt<br />

immer wieder vor. Aber das<br />

jemand im gar nicht mal so<br />

zarten Fußballer-Alter von 33<br />

Jahren so eine Premiere feiert<br />

wie Michael Parensen, ist<br />

nicht alltäglich. Kein Wunder<br />

das Unions Oldie nach dem<br />

Abpfiff sogar ein kleines<br />

Tränchen vergoss.<br />

Ein ganz besonderer Tag für alle<br />

Eisernen. Die auf dem Feld und<br />

auf den Rängen. Das fing schon<br />

beim Aufwärmen an, als Unions<br />

Zweitligarekordspieler – ohne<br />

seine schweren Knieverletzungen<br />

wäre er auf weitausmehr als<br />

207 Einsätze im Bundesliga-Unterbau<br />

gekommen –, mit donnernden<br />

Sprechchören gefeiert<br />

wurde, als sich für die Außenstehenden<br />

sein Startelfeinsatz<br />

abzeichnete. Und natürlich<br />

wurde der ewige Micha am Ende<br />

noch einmal extra abgefeiert.<br />

Verdientermaßen.<br />

„Zum Glück kann er mit so etwas<br />

sehr gut umgehen. Er hat<br />

seinen Teil dazu beigetragen,<br />

dass wir ein erfolgreiches Spiel<br />

bestritten haben“, lobte denn<br />

auch Trainer Urs Fischer seinen<br />

Routinier, der seit 2009 das Trikot<br />

der Köpenicker trägt.<br />

Dass er nach dem Aufstieg<br />

nicht zwingend alle Spiele bestreiten<br />

würde, war ihm klar.<br />

Aber er kann mit seiner Rolle als<br />

Backup-Profi sensationell gut<br />

umgehen. „Ich wusste ja um<br />

meine Rolle im Team und habe<br />

mir vor der Saison überlegt,<br />

woraus ich meine Motivation<br />

ziehen kann. Wie ich mich einbringen<br />

kann. Ich habe einfach<br />

gearbeitet und bin überzeugt,<br />

dass sich so etwas auszahlt.“<br />

Dass er überhaupt als Ersatz<br />

für Neven Subotic in die Startelf<br />

Michael Parensen warstets zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. So wie hier<br />

gegen Freiburgs Jungnationalspieler Robin Koch.<br />

rücken würde, hatte sicherst am<br />

Freitag beim Abschlusstraining<br />

endgültig entschieden, als der<br />

Ex-Dortmunder mit muskulären<br />

Problemen das Handtuch<br />

werfen musste. Micha stand Gewehr<br />

bei Fuß. „Ich hatte mir<br />

vorgenommen, das Spiel zu genießen.<br />

Egal wie es ausgehen<br />

würde, egal in welcher Situation<br />

wir sind. Und ich glaube, man<br />

hat gesehen, dass es heute viele<br />

Spieler waren, die es genossen<br />

haben, gemeinsam füreinander<br />

da zu sein und zu arbeiten“, sagte<br />

der zweifache Familienvater<br />

nach dem Schlusspfiffund zeigte<br />

sich da als perfekter Teamplayer.<br />

Da zu sein, wenn er gebraucht<br />

wird. Und auch seine Leistung<br />

abzuliefern. Anfangs auf Sicherheit<br />

bedacht. Zunehmend im<br />

Spiel auch mit Drang nach vorne.<br />

Mehrfach wurdeernachder<br />

Pause gar jenseits der Mittellinie<br />

gesichtet. „Da war ich doch<br />

meist nur ohne Ball. Wir mussten<br />

ja höher verteidigen“, nahm<br />

er sich dann selber auf die Schippe.<br />

Natürlich erfüllte ihn das mit<br />

Stolz. „Ich habe mich wahnsinnig<br />

gefreut. Jeder, der meinen<br />

Weg hier mitverfolgt hat, weiß,<br />

dass ich sehr lange dafür gearbeitet<br />

habe. Jetzt in drei Ligen<br />

für Union gespielt zu haben, ist<br />

schon was Besonderes“, gab Micha<br />

zu.<br />

Foto: dpa<br />

Urs Fischer liebäugelt nicht mit<br />

dem Job als Nationaltrainer.

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