Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
*<br />
SPORT<br />
Geschickter Deal,<br />
Herr Ruhnert!<br />
Den Union-Verantwortlichen<br />
kann man nur<br />
gratulieren. Zur Verpflichtung<br />
eines Klasse-Offensivspielers.<br />
Gemeint ist Marius<br />
Bülter. Mit welch einer<br />
Entschlossenheit der 26-<br />
Jährige die Eisernen schon<br />
nach 56 Sekunden gegen<br />
Freiburg (2:0) auf die Siegerstraße<br />
schoss –genial!<br />
So hatte es der dreifache<br />
Bundesliga-Torschütze bereits<br />
bei seinem BVB-Doppelpack<br />
(3:1) getan. Klar ist:<br />
Bülter belebt die linke Seite<br />
mit seiner Wucht. Technisch<br />
sicher nicht der begnadetste<br />
Spieler, aber mutig<br />
und unbekümmert. Bülter<br />
traut sich was, geht in<br />
Dribblings, schießt, wenn<br />
eine Lücke da ist. Nicht wenige<br />
fragen sich, wieso seine<br />
Qualitäten so lange unentdeckt<br />
blieben. Als studierender<br />
Amateurkicker<br />
wechselte Bülter 2018 aus<br />
der vierten Liga nach Magdeburg.<br />
Neben Union-<br />
Sportdirektor Oliver Ruhnert<br />
wurden auch Mainz<br />
und Hoffenheim aufmerksam.<br />
Ironie der Geschichte:<br />
Vor allem der SC Freiburg,<br />
den Bülter nun abgeschossen<br />
hat, war stark interessiert.<br />
Die Eisernen überzeugten<br />
den Spieler aber<br />
mit der Aussicht auf rasche<br />
Einsätze im Oberhaus und<br />
verhandelten zudem mit<br />
Zweitliga-Absteiger FCM<br />
geschickt. Dass Bülter zunächst<br />
für 400000 Euro geliehen<br />
und zum Saisonende<br />
für einen sechsstelligen<br />
Nachschlag per Option fest<br />
verpflichtet werden kann,<br />
ist eine weitere geschickte<br />
Verhandlungsleistung von<br />
Ruhnert. Glückwunsch!<br />
Nachschussverpasst?<br />
www.berliner-kurier.de/<br />
sport/nachschuss<br />
TV-TIPP<br />
NACH-<br />
SCHUSS<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
E-Mail: berlin.sport@dumont.de<br />
Von<br />
Patrick<br />
Berger<br />
EUROSPORT<br />
06.00 -08.30 Golf: The Challenge<br />
Die ersten neun Löcher –Japan<br />
Skins Aus Tokio<br />
Michael Parensen<br />
Am Ende gab’sein<br />
eisernes Tränchen<br />
Unions Oldie wird nach seinem Debüt in der<br />
ersten Liga, im nicht ganz so zarten Alter von<br />
33 Jahren, von den Gefühlen übermannt<br />
Von<br />
MATHIASBUNKUS<br />
Berlin – Ein Bundesligadebüt<br />
ist für jeden Kicker ein historischer<br />
Moment. Das ist der<br />
Augenblick,andem meist von<br />
Kindesbeinen an gehegte<br />
Träume sich erfüllen. Kommt<br />
immer wieder vor. Aber das<br />
jemand im gar nicht mal so<br />
zarten Fußballer-Alter von 33<br />
Jahren so eine Premiere feiert<br />
wie Michael Parensen, ist<br />
nicht alltäglich. Kein Wunder<br />
das Unions Oldie nach dem<br />
Abpfiff sogar ein kleines<br />
Tränchen vergoss.<br />
Ein ganz besonderer Tag für alle<br />
Eisernen. Die auf dem Feld und<br />
auf den Rängen. Das fing schon<br />
beim Aufwärmen an, als Unions<br />
Zweitligarekordspieler – ohne<br />
seine schweren Knieverletzungen<br />
wäre er auf weitausmehr als<br />
207 Einsätze im Bundesliga-Unterbau<br />
gekommen –, mit donnernden<br />
Sprechchören gefeiert<br />
wurde, als sich für die Außenstehenden<br />
sein Startelfeinsatz<br />
abzeichnete. Und natürlich<br />
wurde der ewige Micha am Ende<br />
noch einmal extra abgefeiert.<br />
Verdientermaßen.<br />
„Zum Glück kann er mit so etwas<br />
sehr gut umgehen. Er hat<br />
seinen Teil dazu beigetragen,<br />
dass wir ein erfolgreiches Spiel<br />
bestritten haben“, lobte denn<br />
auch Trainer Urs Fischer seinen<br />
Routinier, der seit 2009 das Trikot<br />
der Köpenicker trägt.<br />
Dass er nach dem Aufstieg<br />
nicht zwingend alle Spiele bestreiten<br />
würde, war ihm klar.<br />
Aber er kann mit seiner Rolle als<br />
Backup-Profi sensationell gut<br />
umgehen. „Ich wusste ja um<br />
meine Rolle im Team und habe<br />
mir vor der Saison überlegt,<br />
woraus ich meine Motivation<br />
ziehen kann. Wie ich mich einbringen<br />
kann. Ich habe einfach<br />
gearbeitet und bin überzeugt,<br />
dass sich so etwas auszahlt.“<br />
Dass er überhaupt als Ersatz<br />
für Neven Subotic in die Startelf<br />
Michael Parensen warstets zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. So wie hier<br />
gegen Freiburgs Jungnationalspieler Robin Koch.<br />
rücken würde, hatte sicherst am<br />
Freitag beim Abschlusstraining<br />
endgültig entschieden, als der<br />
Ex-Dortmunder mit muskulären<br />
Problemen das Handtuch<br />
werfen musste. Micha stand Gewehr<br />
bei Fuß. „Ich hatte mir<br />
vorgenommen, das Spiel zu genießen.<br />
Egal wie es ausgehen<br />
würde, egal in welcher Situation<br />
wir sind. Und ich glaube, man<br />
hat gesehen, dass es heute viele<br />
Spieler waren, die es genossen<br />
haben, gemeinsam füreinander<br />
da zu sein und zu arbeiten“, sagte<br />
der zweifache Familienvater<br />
nach dem Schlusspfiffund zeigte<br />
sich da als perfekter Teamplayer.<br />
Da zu sein, wenn er gebraucht<br />
wird. Und auch seine Leistung<br />
abzuliefern. Anfangs auf Sicherheit<br />
bedacht. Zunehmend im<br />
Spiel auch mit Drang nach vorne.<br />
Mehrfach wurdeernachder<br />
Pause gar jenseits der Mittellinie<br />
gesichtet. „Da war ich doch<br />
meist nur ohne Ball. Wir mussten<br />
ja höher verteidigen“, nahm<br />
er sich dann selber auf die Schippe.<br />
Natürlich erfüllte ihn das mit<br />
Stolz. „Ich habe mich wahnsinnig<br />
gefreut. Jeder, der meinen<br />
Weg hier mitverfolgt hat, weiß,<br />
dass ich sehr lange dafür gearbeitet<br />
habe. Jetzt in drei Ligen<br />
für Union gespielt zu haben, ist<br />
schon was Besonderes“, gab Micha<br />
zu.<br />
Foto: dpa<br />
Urs Fischer liebäugelt nicht mit<br />
dem Job als Nationaltrainer.