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Berliner Kurier 21.10.2019

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26 SPORT BERLINER KURIER, Montag, 21. Oktober 2019*<br />

NACHRICHTEN<br />

Volleys holen Supercup<br />

Dodi: Zu schade, um nur<br />

Volleyball –Die BR Volleys<br />

(Foto) gewinnen zum<br />

ersten Mal den seit 2016<br />

ausgetragenen Supercup.<br />

Im Duell zwischen dem<br />

Meister und dem Pokalsieger<br />

feiert die Mannschaft<br />

von Trainer Cedric Enard<br />

gegen den VfB Friedrichshafen<br />

in Hannover einen<br />

ungefährdeten 3:0 (25:20,<br />

25:18, 25:15)-Erfolg.<br />

Halbfinals fix<br />

Rugby –Wales zieht durch<br />

ein 20:19 über Frankreich<br />

ins Halbfinale der WM in<br />

Japan ein, trifft dort auf<br />

Südafrika, das den Gastgeber<br />

26:3 bezwang. Das<br />

zweite Halbfinale bestreiten<br />

Titelverteidiger Neuseeland<br />

und England.<br />

Pascal abgehängt<br />

Rad –Sprinter Pascal<br />

Ackermann (Kandel) verliert<br />

auf der 4. Etappe der<br />

Guangxi-Rundfahrt in China<br />

seine Gesamtführung an<br />

Tagessieger Enric Mas<br />

(Spanien), ist mit 9:47 Minuten<br />

Rückstand 71.<br />

Marquez jagt Rekord<br />

Motorrad –Der bereits<br />

feststehende MotoGP-<br />

Weltmeister Marc Marquez<br />

feiert beim Großen Preis<br />

von Japan seinen zehnten<br />

Saisonsieg, kann bei noch<br />

drei ausstehenden Rennen<br />

seinen Rekord von 2014 mit<br />

13 Siegen einstellen.<br />

Rooney: TschüssUSA<br />

Fußball –Wayne Rooney<br />

(33) fliegt mit D.C. United<br />

durch ein 1:5 (1:1, 0:1) nach<br />

Verlängerung bei Toronto<br />

FC aus den Play-offs der<br />

MLS raus. Ab Januar ist er<br />

Spielertrainer beim englischen<br />

Zweitligisten Derby<br />

County.<br />

Zwei Titel für Fabian<br />

Nord. Kombination –Fabian<br />

Rießle gewann bei den<br />

deutschen Meisterschaften<br />

in Johanngeorgenstadt und<br />

Klingenthal nach dem Einzel-Titel<br />

über 10 km mit<br />

Manuel Faißt im Teamsprint<br />

ganz knapp vor dem<br />

Duo Terence Weber/Eric<br />

Frenzel. Rang drei belegten<br />

Julian Schmid und Johannes<br />

Rydzek.<br />

HAPPY BIRTHDAY<br />

Silvio Heinevetter<br />

(Füchse, Oly-3. 2016)<br />

zum 35.<br />

Moritz Nicolas (1.FC<br />

Union) zum 22.<br />

Foto: dpa<br />

ein Lukebankio zu sein<br />

Nach Traumtor in Bremen winkt Herthas<br />

20-Millionen-Mann ein Startelf-Platz<br />

DasBein vonWerders Bittencourtkann Lukebakio nicht aufhalten ...<br />

... mit seinem Turboantritt läuft der Belgier dem Bremer einfach davon.<br />

Covic: Ich will ein neues Stadion<br />

Diese Woche steigt die nächste Pokerrunde um Bau auf dem Olympiagelände<br />

Berlin – Einen Punkt mit nach<br />

Hause genommen und noch<br />

mehr: Heiße Bundesliga-Atmosphäre<br />

in einem der<br />

schönsten deutschen Stadien.<br />

Trainer Ante Covic<br />

schwärmte vom Weserstadion:<br />

„Ich wünsche mir auch so<br />

eine Arena für Hertha!“<br />

Der Coach erklärt noch mal seine<br />

Gefühle, die er im Weserstadion<br />

hatte: „Diese Kulisse mit<br />

41000 Zuschauern ist leider<br />

anders als bei uns. Die Ostkurve<br />

schreit sich zwar die Seele aus<br />

dem Leib und versucht dort<br />

Stimmung zumachen. Aber gestern,<br />

das war ein echter Hexenkessel.<br />

Das bringt im Jahr mindestens<br />

sechs Punkte mehr.“<br />

Der Wunsch könnte bald<br />

doch noch wahr werden. Der<br />

KURIER erfuhr: Herthas Stadionpläne<br />

auf dem Olympiagelände<br />

gehen in dieser Woche in<br />

Fotos: City-Press<br />

Von<br />

WOLFGANG HEISE<br />

Berlin – 20 Millionen Euro<br />

Ablöse blätterte Herthas Manager<br />

Michael Preetz für<br />

Stürmer Dodi Lukebakio<br />

(22). Nach acht Saisonspielen<br />

steht es jetzt schon fest: Der<br />

Belgier ist jeden einzelnen<br />

Cent wert. Beim 1:1 in Bremen<br />

rettete er durch ein<br />

Traumtor den Punkt –aber<br />

nur als Edeljoker. Ganz ehrlich:<br />

Dodi ist doch kein Lukebankio!<br />

Der Tag nach der Dodi-Gala:<br />

Während die Profis der Startelf<br />

in der Kabine lockeres Regenerationstraining<br />

machen, geht<br />

Lukebakio mit den anderen Ersatzspielern<br />

zur Übungseinheit<br />

über 70 Minuten auf den<br />

Schenckendorffplatz. Ein zufriedenes<br />

Lächeln huscht über<br />

sein Gesicht, als auch gerade<br />

die ersten Sonnenstrahlen an<br />

diesem Sonntagvormittag ihre<br />

Lücken in den Wolken finden.<br />

Lichtgestalt? Vielleicht! Rekordeinkauf<br />

des Vereins? Sowieso!<br />

Abgehoben? Ganz im<br />

Gegenteil! Bevorzugter Sonderstatus?<br />

Auf gar keinen Fall! Nur<br />

Joker? Bald bestimmt nicht<br />

mehr! Hertha hat sich mit Lukebakio<br />

echte Qualität gegönnt<br />

–auf dem Platz und auch als<br />

Charakter.<br />

Der junge Mann, der vergangene<br />

Saison noch als Leihgabe<br />

für Düsseldorf spielte und jetzt<br />

von seinem Stammverein FC<br />

Watford zu den Blau-Weißen<br />

wechselte, hat keine Starallüren.<br />

Er hat sein Team im Kopf.<br />

die nächste Pokerrunde mit<br />

dem Senat. Es geht weiterhin<br />

um sechs Reihenhäuser, die dafür<br />

abgerissen werden müssen.<br />

Bisher lehnte der Eigentümer,<br />

die Bau- und Wohnungsgesellschaft<br />

von 1892, den Verkauf<br />

trotz Herthas 16-Millionen-Angebots<br />

ab. Hinter den Kulissen<br />

gehen die Verhandlungen trotz<br />

der Absage weiter. Vielleicht<br />

klappt es doch noch mit der<br />

neuen Arena bis 2025.<br />

Foto: Getty<br />

Bei Hertha sind die Zeiten endgültig<br />

vorbei, dass Ausnahmekönner<br />

bedingungslos gehätschelt<br />

und geschützt werden<br />

müssen wie früher ein Marcelinho,<br />

damit sie wenigstens am<br />

Wochenende auf dem Platz<br />

funktionieren. Lukebakio ist<br />

ein wahrer Unterschiedsspieler<br />

–nicht nur, wenn er am Ball ist.<br />

Seine Spielweise ist ein Genuss:<br />

leichtfüßig, Turboantritt<br />

auf den ersten drei Metern,<br />

technisch brillant und einfach<br />

nur torgeil. Sein Ausgleichstreffer<br />

bei Werder war weltklasse.<br />

In der 56. Minute eingewechselt,<br />

in der 70. Minute ein<br />

Traumsolo, bei dem er mit drei<br />

Haken die Bremer Abwehr alleine<br />

ausspielte und dann wunderschön<br />

zum 1:1 traf.<br />

Viele fragen sich: Warum<br />

spielt Lukebakio dann nicht<br />

von Anfang an? Die Antwort ist<br />

ganz einfach und der Belgier<br />

gibt sie selbst seit Wochen: „Ich<br />

habe im Sommer bei der U21-<br />

EM gespielt, ich bin spät zu<br />

Hertha gekommen und habe<br />

nicht wie meine Kollegen die<br />

komplette Saisonvorbereitung<br />

gemacht. Ich musste in den vergangenen<br />

Wochen körperlich<br />

einiges nachholen.“<br />

Zu Saisonbeginn stand der<br />

schlaksige 1,87-Meter-Mann in<br />

der Startelf. Er traf auch gleich<br />

beim 2:2 beim FC Bayern, doch<br />

danach wirkte er müde. Gegen<br />

Paderborn saß er dann 90 Minuten<br />

auf der Bank, weil er harte<br />

Konditionsarbeit gemacht<br />

hatte. Danach war er Joker, bereitete<br />

beim 4:0 in Köln ein Tor<br />

vor, auch beim 3:1 gegen Düsseldorf,<br />

aber jetzt diese Leistungsexplosion<br />

in Bremen. Lu-<br />

Weserstadion, Hexenkessel<br />

mit Superstimmung. Da blüht<br />

Trainer Ante Covic<br />

richtig auf: „Soein Stadion<br />

würde uns proSaison<br />

mindestens sechs Punkte<br />

mehr bringen.“

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