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Berliner Kurier 21.10.2019

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BERLIN<br />

Jan Josef Liefers<br />

Der Ruhm, der<br />

rübermachte<br />

SEITE 19<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

Heike<br />

Makatsch<br />

(48) geht<br />

für das<br />

Klima auf<br />

die Straße.<br />

Der ausgebrannte<br />

Waggon wurde zur<br />

Werkstatt nach<br />

Grunewald geschleppt.<br />

DasFeuer-Inferno vom<br />

Bahnhof Bellevue: So<br />

sah es voneinem nahe<br />

gelegenen Hochhaus aus.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Foto: dpa<br />

Eine ganze Familie für<br />

den Umweltschutz:<br />

Die Schauspielerin Heike<br />

Makatsch („Ich war noch<br />

niemals in New York“) beteiligt<br />

sich mit ihren Töchtern<br />

an den Klima-Protesten<br />

der Fridays-for-Future-<br />

Bewegung. „Wenn auch<br />

nicht jeden Freitag. Aber<br />

wir sind in Berlin schon<br />

häufiger auf der Straße dabei“,<br />

sagt die Mutter von<br />

drei Mädchen. Der Klimawandel<br />

sei bei Familie<br />

Makatsch schon morgens<br />

Diskussionsstoff am Frühstückstisch.<br />

Die 48-Jährige<br />

hat, und auch das kann sie<br />

gut begründen, zugleich<br />

Sympathien für die Bewegung<br />

Extinction Rebellion:<br />

„Mich nerven diese Klimarebellen<br />

überhaupt nicht.<br />

Ich bin mehr als gewillt,<br />

Einbußen in Sachen Bequemlichkeit<br />

hinzunehmen<br />

–immer in der Hoffnung,<br />

dass sich Veränderungen in<br />

die richtige Richtung ergeben.“<br />

Sie hoffe, dass die Klima-Demos<br />

etwas bewirken:<br />

„Immer mehr Kräfte drängen<br />

auf die Straße und lassen<br />

Politiker nicht mehr<br />

routinemäßig ihr Ding weitermachen.“<br />

Immer mehr<br />

Protestierende würden sich<br />

zusammenschließen und<br />

immer lauter werden.<br />

Schon früher hatte Makatsch<br />

junge Menschen ermutigt<br />

und gelobt, wenn sie<br />

sich politisch engagieren.<br />

Fotos: dpa, Richard, Pudwell<br />

Fan-Zug in Flammen<br />

Es hätteTote geben<br />

können<br />

Ein Sonderzug mit 700 Fußballfans geriet<br />

in Brand. Sie hatten Glück im Unglück<br />

Berlin – Es hätteineinerKatastropheendenkönnen.<br />

Doch die<br />

Fußballfans hatten Glück im<br />

Unglück. Als in der Nacht zum<br />

Sonntag ihr Sonderzug Feuer<br />

fing, waren Feuerwehr undPolizei<br />

schnell zur Stelle, und<br />

auch die Besonnenheit der<br />

Fans selbst verhinderte, dass<br />

Panik ausbrach.<br />

Am Tag nach dem Branddes Sonderzuges<br />

im S-Bahnhof Bellevue<br />

war der Verkehr auf der Fernbahn<br />

noch stundenlang gestört.<br />

Gestern Mittag teilte die DeutscheBahndannmit,dassdieRegionalbahnen<br />

wieder planmäßig<br />

fuhren. Sie mussten bis dahinumgeleitetwerden.<br />

700 Fans des Fußball-Bundesligisten<br />

SC Freiburg waren am<br />

Sonnabend nachdem verlorenen<br />

Spiel gegenden 1. FC Uniongegen<br />

20 Uhr mit einem Sonderzug vom<br />

S-BahnhofCharlottenburg aus in<br />

Richtung Heimat gestartet. Kurz<br />

darauf fing ein Wagen im vorderen<br />

Teil des Zuges Feuer. Im S-<br />

Bahnhof Bellevue kam der Zug<br />

zum Stehen. Die Fahrgäste im<br />

vorderen Teil retteten sich auf<br />

den Bahnsteig, die imhinteren<br />

Teilauf dieGleise.<br />

Die Feuerwehr rückte mit einem<br />

Großaufgebot von 200 Leuten<br />

an. Der Zug wurde evakuiert,<br />

ebenso zwei S-Bahnen und<br />

schließlichder gesamte Bahnhof.<br />

Eine Panik blieb glücklicherweise<br />

aus, weshalb die „Supporters<br />

CrewFreiburg“, die die Fahrt organisiert<br />

hatte, dem besonnenen<br />

Verhalten ihrerFans dankte.<br />

„Drei Personen erlitten Rauchgasvergiftungen<br />

und wurden zur<br />

ambulanten Behandlung in Krankenhäuser<br />

gebracht“, sagt ein<br />

Feuerwehrsprecher. Der Waggon<br />

brannte schließlich in ganzer<br />

Ausdehnung, aus den Fenstern<br />

schlugen die Flammen.<br />

Die Bundespolizei leitete die<br />

Freiburg-Fans zum Hauptbahnhof,von<br />

wo die Weiterreise organisiert<br />

wurde.Viele Fans nahmen<br />

Etwa 200 Feuerwehrleute<br />

wareninder Nacht zum<br />

Sonntag am S-Bahnhof<br />

Bellevue im Einsatz.<br />

Der dritte Waggon des Sonderzuges<br />

brannte vollständig aus. Die<br />

Ursache ist noch unklar.<br />

den letztenICE kurzvor null Uhr<br />

zurück nach Freiburg. Andere<br />

übernachteten in Berlin.<br />

Für die Rückfahrt seiner gestrandetenFanscharterte<br />

der SC<br />

Freiburg Busse. Er bedankte sich<br />

für das Angebot von Union, seine<br />

VIP-Räume als Übernachtungsmöglichkeit<br />

zur Verfügung zu<br />

stellen. Die Unioner prüften, inwieweitdie<br />

Gäste noch verköstigt<br />

werdenkönnten und Decken bereitgelegt.<br />

„Wir haben uns sofort<br />

vorgestellt, wie esuns ergehen<br />

würde, wenn einer unserer Sonderzüge<br />

vom Unglück betroffen<br />

wäre“, sagt Union-Sprecher<br />

Christian Arbeit.„In dieser SpielzeitfahrenunsereFanszuelfAuswärtsspielen<br />

per Sonderzug.“

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