17.11.2019 Aufrufe

Berliner Zeitung 16.11.2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zensuren für die Lehrer: Eine App aus Wien machtesmöglich – Berlin Seite 13<br />

Heute mit<br />

Service und<br />

Immobilien<br />

4°/8°<br />

Dichte Wolkendecke<br />

Wetter Seite 16<br />

AM WOCHENENDE<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Sonnabend/Sonntag,16./17. November 2019<br />

Nr.267 HA -75. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 2.00 €<br />

Berlin/Brandenburg: 1.80 €<br />

Millionen für die Moderne<br />

Berlin freut sich über viel Geld vom Bund für das Museum der Moderne und das<br />

Humboldt-Forum –hat aber selbst wenig Gestaltungswillen für die besten Orte der Stadt<br />

Im Magazin:<br />

Friedlich<br />

Diesamtene Revolution in Prag<br />

Seiten 4und 5<br />

Fragen<br />

Derrätselhafte Todeiner Journalistin<br />

Seite 7<br />

Leo-Gutsch<br />

Mörtel-Meditation und Maurerstolz<br />

Seite 10<br />

Anzeige<br />

www.atala.de<br />

Gefahr<br />

aus dem All<br />

Berlin Seite 9<br />

Ulrich Tukur<br />

im Gespräch<br />

Feuilleton Seiten 26 und 27<br />

BLZ/PONIZAK<br />

So soll es aussehen: das Museum der Moderne auf dem <strong>Berliner</strong> Kulturforum.<br />

HERZOG &DEMEURO<br />

In eigener Sache<br />

VonNikolaus Bernau<br />

Für das Museum der Moderne<br />

auf dem <strong>Berliner</strong> Kulturforum<br />

sind am Donnerstag<br />

vom Haushaltsausschuss<br />

des Deutschen Bundestages<br />

mindestens 364,2 Millionen Euro bewilligt<br />

worden. Nicht abgestimmt<br />

wurde über weitere 86 Millionen<br />

Euro, die für etwaige Baukostensteigerungen<br />

und Rücklagen vorgesehen<br />

sind. Die Stiftung Preußischer<br />

Kulturbesitz (SPK) und ihreArchitekten<br />

Jacques Herzog und Pierre de<br />

Meuron sind vielmehr verpflichtet,<br />

halbjährlich Rechenschaft über die<br />

Bauentwicklung abzulegen.<br />

Aller Erfahrung nach – siehe<br />

Staatsoper, Simon-Galerie, Pergamonmuseum,<br />

Alte Staatsbibliothek<br />

–schützt scharfes Controlling nicht<br />

vor Überraschungen. Auch beim<br />

Humboldt-Forum wurde Kostenkontrolle<br />

versprochen. Nun musste<br />

der Haushaltsausschuss in seiner<br />

„Bereinigungssitzung“ noch einmal<br />

37,7 Millionen Euro nachschießen.<br />

DieKostenprognose steigt damit von<br />

einst 480 Millionen Euro auf jetzt<br />

644,2 Millionen. Diese Steigerung<br />

war zuletzt von der Schloss-Stiftung<br />

und dem zuständigen Bauministerium,<br />

wie die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> herausfand,<br />

regelrecht im Kleingedruckten<br />

versteckt worden.<br />

68 Kulturbau-Millionen sind es<br />

insgesamt, die zusätzlich zu den<br />

Baugeldernder Stiftung Preußischer<br />

Kulturbesitz nach Berlin gehen. So<br />

gibt es für die Sanierung der Kaiser-<br />

Wilhelm-Gedächtniskirche einen<br />

Zuschuss über 16 Millionen Euro,9,5<br />

Millionen sind für das Hause of One<br />

vorgesehen, und der <strong>Berliner</strong> Friedhofsverband<br />

bekommt einen Zuschuss<br />

von23Millionen Euro für die<br />

Rettung historischer Grabanlagen.<br />

Fünf Millionen erhält die St.Matthäuskirche<br />

am Potsdamer Platz. Sie ist<br />

der direkte Anlieger des Museums<br />

der Moderne –unverhohlen wirddavon<br />

gesprochen, dass mit diesem<br />

Geld auch etwaige Einwände der Gemeinde<br />

gegen den Riesenbau bereinigt<br />

wurden. Neben Berlin ist übrigens<br />

Hamburg sehr gut bedacht<br />

worden, das 263 Millionen Euro aus<br />

„Diese Summe<br />

ist für mich eine echte<br />

Schmerzgrenze.“<br />

Monika Grütters,<br />

Kulturstaatsministerin, zu den vom Haushaltsausschuss genehmigten<br />

364,2 Millionen Euro für das Museum der Moderne auf dem Kulturforum<br />

dem Bundeshaushalt für Kulturaufgaben<br />

erhält –davon 53 Millionen<br />

für das Hafenmuseum. Hier hat sich<br />

der SPD-Abgeordnete Johannes<br />

Kahrs durchgesetzt, der eng mit<br />

Grütters zusammenarbeitet.<br />

Unddarin liegt genau das Problem<br />

dieser„Bereinigungen“: Siesind auch<br />

ein Ergebnis vonKungelrunden. Und<br />

so kam eszukeiner wirklichen Debatte<br />

über das Projekt Museum der<br />

Moderne, obwohl zuletzt immer<br />

deutlicher wurde,dass die Kritik über<br />

die Kostenfrage hinausgeht. Architekten<br />

und Stadtplaner kritisieren vorallem<br />

den Standort, weil er dieWirkung<br />

der Neuen Nationalgalerie beschädigt<br />

und zudem alles andere als klimafreundlich<br />

geplant ist.<br />

Im Haushaltsausschuss geht es<br />

vor allem um politische Durchsetzbarkeit,<br />

und damit um die kulturpo-<br />

litischen Überzeugungen von Monika<br />

Grütters. Sie wählte den Standort,<br />

sie setzte einst die 200 Millionen-<br />

Grenze durch wie jetzt die 364,2<br />

Millionen. Monika Grütters hängt<br />

bis heute einem letztlich neoliberalen<br />

Modell des Museums der stiftenden<br />

Kunstsammler an und glaubt<br />

fest daran, dass Berlin Neubauten<br />

benötigt, um seine Sammlungen<br />

zum Strahlen zu bringen.<br />

Darüber hinaus ist es Grütters gelungen,<br />

das Land Berlin zu einem<br />

Nebendarsteller zu machen, der<br />

noch einige Gartenanlagen vor der<br />

Philharmonie gestalten darf. Nicht<br />

einmal der seit Jahrzehnten geforderte<br />

Rückbau der Potsdamer Straße<br />

auf Normalformat und die Anlage<br />

der Straßenbahn werden debattiert–<br />

er würde die Bauarbeiten am Museum<br />

zusätzlich erschweren. Die<br />

massiven Bedenken der Denkmalpflege<br />

gegen den Standortdes Museums<br />

der Moderne werden erst jetzt,<br />

wo es zu spät ist, veröffentlicht.<br />

Wieder einmal wird ein Stadtgebiet<br />

dem Bund überlassen. So wie<br />

das Einheitsdenkmal, gegen das Berlin<br />

sich nicht wehrt. Oder der Radikalumbau<br />

der Hedwigskathedrale,<br />

der mit Bundesgeld gefördert wird.<br />

Auch beim Humboldt-Forum hat<br />

Berlin keine gestaltende Funktion,<br />

sondernsieht nur gierig auf das Geld<br />

vomBund.<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

die Redaktion der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> wurde an diesem Freitag<br />

vonder Nachricht überrascht, dass ihr Verleger Holger<br />

Friedrich Ende der 80er-Jahre für das Ministerium der<br />

Staatssicherheit der DDR eine Verpflichtungserklärung<br />

unterschrieben hat. Friedrich informierte die Redaktion<br />

am frühen Nachmittag im Verlagsgebäude über seine Tätigkeit<br />

für die Staatssicherheit und die Hintergründe.Ersicherte<br />

zu, alle diesbezüglichen Fragen zu seiner Vergangenheit<br />

den Redakteurinnen und Redakteuren persönlich<br />

beantworten zu wollen.<br />

Die Redaktion der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erklärt, dass sie sich<br />

sachlich und angemessen mit der Situation auseinandersetzen<br />

wird. Wir stehen für unabhängigen Journalismus<br />

und werden wie bereits in der Vergangenheit unseren Beitrag<br />

zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte leisten.<br />

Auch in dieser Situation setzen wir auf IhrVertrauen, liebe<br />

Leserinnen und Leser, und versprechen eine offene Auseinandersetzung<br />

mit diesem Thema in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

DieRedaktion arbeitet unabhängig, so ist es und so<br />

bleibt es.<br />

Jochen Arntz, Elmar Jehn, Margit J. Mayer<br />

und die Redakteurinnen und Redakteure<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, 11509 Berlin<br />

Redaktion: (030) 63 33 11-457 (Mo-Fr13-14 Uhr), Fax-499<br />

Leser-blz@berlinerverlag.com; Leser-Service: (030)23 27-77,<br />

Fax-76; www.berliner-zeitung.de/leserservice<br />

Anzeigen: (030) 23 27-50, Fax: -66 97;<br />

berlin.anzeigen@berlinerverlag.com<br />

Postvertriebsstück A6517<br />

Entgelt bezahlt<br />

4<br />

194050<br />

501801<br />

61046<br />

BEI KÖNIG OHNE ANZAHLUNG:<br />

MIND.1.000€ ÜBER WERT FÜR IHREN ALTEN GEBRAUCHTEN 1) !<br />

Vollkasko-Versicherung nur 39,60€mtl. 2)<br />

Jeep ® Renegade<br />

169€ *<br />

statt UVP: 23.489 €<br />

Barpreis: 16.590€<br />

monatliche Leasingrate<br />

Jeep ®<br />

Renegade Longitude MY 19 1.0 T-GDI ·88kW ·Benzin ·Klimaanlage ·UConnect® LIVE Smartouch VP2<br />

Multimedia ·Inkl. 4Jahre Garantie ·*zzgl. 899 €Bereitstellungskosten · mtl. Leasingrate: 169 € · Anzahlung:<br />

0€·Laufzeit: 48 Mon., 10 Tkm/Jahr ·ein Angebot der König Leasing GmbH (10829 Berlin, Kolonnenstr. 31) · 1)<br />

mind. 1.000 €über DAT für Ihr Altfahrzeug bei Inzahlungnahme ab Baujahr 2000 · 2) nur gültig für Privatkunden,<br />

nur bei Finanzierung oder Leasing über die Renault Bank und nur für einen Zeitraum von 1J. · Versicherungsumfang:<br />

Kfz-Haftpflicht, VK (500 €SB) -inkl. TK (150 €SB) ·die Aktion gilt für Fahrer ab einem Alter von 24<br />

J. in Kooperation mit der Verti Versicherung AG (Rheinstr. 7A, 14513 Teltow) ·Abb. zeigt Sonderausstattungen<br />

Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts 7,5; außerorts 5,5; komb. 6,1; CO2-Emissionen<br />

(g/km): kombiniert 139 (Werte nach VO (EG) 715/2007) · www.autohaus-koenig.de<br />

Berlin-Jeep City Store: Franklinstr. 28-29 030-36751770 · Berlin-Reinickendorf (nur<br />

Service): Jacobsenweg 33 030-414719800 · Hoppegarten: Carenaallee 3 03342-426860<br />

· Teltow: Warthestr.1703328-3378300 · Frankfurt/Oder: <strong>Berliner</strong> Chaussee 100 0335-<br />

2845760·Greiz:PlauenscheStr.303661-458710·Leipzig,MerseburgerStr.2000341-<br />

4421760 · Heyrothsberge, Am Fuchsberg5239292-27801 · Halle: auf dem MAFA-Gelände,<br />

Merseburger Str. 100345-6141570 · Autohaus Gotthard König GmbH (Sitz:<br />

10829Berlin-Schöneberg,Kolonnenstr.31030-7895670) · insgesamt47xinDeutschland


2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Report<br />

In eigener Sache<br />

Dokumentiert<br />

Nachdem wir am 17. September<br />

2019 erklärt hatten, den <strong>Berliner</strong><br />

Verlag gekauft zu haben, gab es zu<br />

unserem Engagement vielfältige<br />

Fragen vonverschiedenen Medien. In den vergangenen<br />

drei Tagen erreichten uns nun umfangreiche<br />

Fragebögen der Redaktionen des<br />

Spiegels, des Manager Magazins und der Welt<br />

am Sonntag zu unseren professionellen Unternehmungen,<br />

zu unserer Biografie und unserempersönlichen<br />

Umfeld.<br />

Im Folgenden möchte ich die Fragen der<br />

<strong>Zeitung</strong> Welt am Sonntag und meine Antworten<br />

darauf zuerst für die Leserinnen und Leser<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> dokumentieren. Die Fragen<br />

der Welt-Journalisten habe ich im Original<br />

unverändertübernommen.<br />

1) In der IM-Akte „Bernstein“ hat ein Stasi-Offizier<br />

festgehalten, Siehätten sich auf der Grundlage<br />

der Wiedergutmachung zur Zusammenarbeit<br />

mit dem MfS bereit erklärt. Wie bewerten<br />

Sie diese Darstellung und was lässt sich in diesem<br />

Zusammenhang unterWiedergutmachung<br />

verstehen?<br />

Ich wurde unter dem Verdacht der Republikflucht<br />

von der Militärabteilung der Staatssicherheit<br />

verhaftet. Da ich zu diesem Zeitpunkt<br />

Militärangehöriger war, stand zudem der Vorwurf<br />

imRaum, Fahnenflucht zu begehen. In<br />

den darauffolgenden Verhören wurde zudem<br />

der Vorwurf eines bewaffneten Grenzdurchbruchs<br />

erhoben.<br />

2) Laut den Dokumenten soll das MfS gegen Sie<br />

in einem Operativvorgang wegen des Verdachts<br />

der Fahnenflucht ermittelt haben. Trifft dies zu<br />

und können Sieuns dazu nähereAuskünfte geben?<br />

Der Vorwurf einer geplanten Fahnenflucht<br />

wurde erhoben, das kann ich bestätigen.<br />

3) Die IM-Akte enthält zahlreiche, meist handschriftlich<br />

abgefasste Berichte und eine handschriftliche<br />

Verpflichtungserklärung, die mit<br />

Holger Friedrich bzw. „Peter Bernstein“ unterschrieben<br />

sind. Stammen diese Papiere von Ihnen?<br />

Davon ist auszugehen. Nach längeren Verhören<br />

ineinem Objekt des MfS bestanden zwei<br />

Optionen:<br />

a) Ich werde der Militärstaatsanwaltschaft in<br />

Neubrandenburg überstellt mit der Aussicht<br />

auf eine mehrjährige Haftstrafe im Militärgefängnis<br />

Schwedt oder<br />

b) ich nehme das Angebot der beiden Vernehmungsoffiziere<br />

anund erkläre meine Bereitschaft,<br />

eine „Wiedergutmachung“ zu leisten.<br />

Holger Friedrich, der Verleger der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,<br />

antwortet auf die Fragen<br />

der Welt am Sonntag<br />

ten zu bewerten oder offenbar gegen die<br />

Dienstvorschriften verstoßende Praktiken zur<br />

Kenntnis zu geben.<br />

Eine ernsthafte Situation entstand, als ein Soldat,<br />

der offenbar beobachtet wurde,mit mir zusammengeführtwerden<br />

sollte,damit ich ergänzend<br />

Informationen liefere. Diesem Soldaten<br />

habe ich mich offenbartund wir haben miteinander<br />

vertraulich abgestimmt, welche Nachrichten<br />

an den MfS-Offizier weitergeleitet werden.<br />

5) Einvon Holger Friedrich unterschriebener Bericht<br />

handelt voneinem „Luftbetanker“, der mit<br />

Unkrautex und Zucker ein Gemisch hergestellt<br />

und in fahrlässigerWeise zur Explosion gebracht<br />

haben soll. In einem ebenfalls vonHolger Friedrich<br />

unterschriebenen Bericht wird ein Zivilbeschäftigter,<br />

ein Heizer, geschwärzt, weil er die<br />

Umweltsituation der DDR scharf angeprangert<br />

haben soll. Haben Sie diese Sachverhalte aufgeschrieben<br />

bzw.können Siesich noch daran erinnern?<br />

Diese Berichte sind der ersten Überprüfungsphase<br />

hinsichtlich meiner Kooperationswilligkeit<br />

zuzuordnen und waren für mich erkennbar<br />

als Prüfpunkte gesetzt.<br />

6) Der inder Akte beschriebene „Bernstein“ besucht<br />

im Sommer 1988 laut den Unterlagen eine<br />

katholische Kirche, um die Familie inklusiveder<br />

Freundin eines kirchlich gebundenen Soldaten,<br />

dem das MfS offenbar Fahnenflucht nachweisen<br />

wollte, auszuforschen. In dem Bericht dazu<br />

steht, der Soldat habe in einem Gespräch mitgeteilt,<br />

der jüngere Bruder des Soldaten trage sich<br />

mit Ausreisegedanken Richtung BRD/WB. Falls<br />

Sie das aufgeschrieben haben sollten: Waren Sie<br />

sich der möglichen Folgen für den Betroffenen<br />

und seinen jüngeren Bruder bewusst?<br />

Diese Szene kann ich bestätigen. Es handelt<br />

sich hierbei um den unter 4) genannten Soldaten.<br />

Wiebereits unter 4) erwähnt, haben wir gemeinsam<br />

abgestimmt, welche Informationen<br />

durch mich an den MfS berichtet werden. Ziel<br />

der Abstimmung war, keine ohnehin bekannten<br />

Informationen weiterzugeben, weil wir uns<br />

möglicher Folgen mehr als bewusst waren.<br />

Kurz nach dieser Aktion habe ich mich aktiv<br />

„dekonspiriert“, indem ich offen darüber gesprochen<br />

habe, dass mich das MfS unter Bewährung<br />

hält und ich zur Kooperation gezwungen<br />

bin. Ich habe vom MfS eine Verwarnung<br />

wegen dieser „Dekonspiration“ erhalten und<br />

habe bei der Vorladung durch den MfS-Offizier<br />

erklärt, nicht länger zu kooperieren.<br />

Danach wurde ich voneinem weiteren MfS-<br />

Offizier auf eine Kooperation gedrängt, die ich<br />

wiederholt abgelehnt habe.<br />

Ich habe die Option b) gewählt, um mich<br />

der akuten Zwangssituation zu entziehen.<br />

Nachdem ich meine Bereitschaft erklärt<br />

hatte,musste ich Gesetzestexte aus dem Strafgesetzbuch<br />

zum Passus Republikflucht abschreiben<br />

sowie eine Verpflichtungserklärung<br />

unterschreiben.<br />

4) In den Berichten werden mehr als 20 Personen<br />

namentlich bzw. inidentifizierbarer Weise<br />

erwähnt. Gegen einige der Genannten ordnete<br />

das MfS ausweislich der Akte „Maßnahmen“ an<br />

–die vom Einsatz zusätzlicher IM über strafrechtliche<br />

Belehrungen bis hin zu Überprüfungen<br />

innerhalb des MfS reichten. Wie beurteilen<br />

Sie dies und welche persönliche Verantwortung<br />

sehen Siedafür?<br />

Nach Verhör und einer 10-tägigen Haftstrafe<br />

war die erste Phase geprägt vonÜberprüfungshandlungen<br />

des MfS, in denen andere Personen,<br />

darunter offenbar auch kooperierende<br />

Testpersonen, herausfinden sollten, ob ich<br />

mich konform zuden Auflagen des MfS verhielt.<br />

Dazu gehörten Angebote,Pornos zu nutzen,<br />

Religionshandlungen bei zivilen Hilfskräf-<br />

Holger Friedrich<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK<br />

7) Haben Sienach 1990 Kontakt zu den Personen<br />

aufgenommen, über die Sielaut IM-Akte berichtet<br />

haben sollen? Falls ja, ging es dabei um Ihre<br />

mutmaßliche Zusammenarbeit mit dem MfS?<br />

Ja, ich habe sowohl den mich überwachenden<br />

und die Verhaftung auslösenden IM und seinen<br />

Bruder, der eine Offizierslaufbahn beim MfS<br />

anstrebte, getroffen als auch den unter 4) genannten<br />

Soldaten. Wir haben uns nach der<br />

Wende wechselseitig in Berlin und Magdeburg<br />

besucht.<br />

8) Wann genau (im November) erfolgte IhreEntlassung<br />

aus der NVA? Haben Sie danach noch<br />

Kontakt zu dem MfS-Angehörigen gehabt, der<br />

laut Akte Ihr Führungsoffizier gewesen sein soll<br />

und mit dem Siesich häufig in einem Waldstück<br />

getroffen haben sollen? Falls ja: Wann sind Sie<br />

sich zuletzt begegnet?<br />

Ich bin im August 1989 entlassen worden. Ich<br />

hatte nach meiner Verweigerung einer Kooperation<br />

keinen Kontakt zu Angehörigen des MfS,<br />

auch nicht nach meiner Entlassung aus der<br />

NVA.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 3 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Report<br />

In eigener Sache<br />

9) Nach dem Wechsel des Führungsoffiziers soll<br />

„Bernstein“ sinngemäß erklärthaben, er arbeite<br />

nicht freiwillig mit dem MfS zusammen und<br />

werde dies auch in Zukunft nicht tun. Stammte<br />

diese Aussage sinngemäß von Ihnen? Wie erinnern<br />

Sie das Ende der mutmaßlichen Zusammenarbeit?Wann<br />

gab es diesbezüglich den letzten<br />

Kontakt?<br />

Dasstimmt. Ichwurde nach meiner Verweigerung<br />

nochmals vorgeladen. Wiederholt wurde<br />

von mir die Kooperation verlangt, was ich jedoch<br />

wiederholt abgelehnt habe. Der Prozess<br />

zogsich über die zweite Jahreshälfte des Jahres<br />

1988.<br />

10) Laut IM-Akte sollen SieMitglied der SED gewesen<br />

sein, und zwar ab 1986. Ist diese Angabe<br />

im „Auskunftsbericht“ in der Akte zutreffend?<br />

Sind Sieinzwischen aus der SED bzw.den SED-<br />

Nachfolgeparteien ausgetreten? Falls ja, wann<br />

war das?<br />

DieVoraussetzung zu meiner Zulassung zum<br />

Abitur und für die Delegation zum Studium<br />

war die Verpflichtung zum dreijährigen<br />

Wehrdienst in der NVAund der Eintritt in die<br />

SED. Nach der Entlassung aus der NVA und<br />

dem Mauerfall habe ich mich nie wieder<br />

darum gekümmert. Ich bin kein Mitglied einer<br />

Partei.<br />

11) Haben Sie nach 1990 bei der Stasi-Unterlagenbehörde<br />

einen Antrag auf persönliche Akteneinsicht<br />

gestellt? Hat esSie mithin interessiert,<br />

welche Unterlagen das MfS zu Ihnen angelegt<br />

hatte?<br />

Nein, ich habe keinen Antrag auf Akteneinsicht<br />

gestellt.<br />

Die Umstände, die zu meiner Verhaftung<br />

geführt haben, waren von großer Enttäuschung<br />

geprägt, die Umstände, einer möglichen<br />

Anklage und einer Verurteilung zu entgehen,<br />

wollte ich hinter mir lassen. Sofern ich in<br />

der Vergangenheit gefragt wurde, bin ich mit<br />

diesen Umständen aber offen umgegangen.<br />

Bekannte hatten mich bereits Mitte der 90er-<br />

Jahredarüber informiert, dass Akten über mich<br />

existieren.<br />

12) Wegen Stasi-Verquickungen ist der <strong>Berliner</strong><br />

Verlag mehrfach unter öffentlichen Druck geraten.<br />

Vorrund zehn Jahren wurde nach entsprechenden<br />

Enthüllungen eine Selbstüberprüfung<br />

der Redaktionen von<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> und <strong>Berliner</strong><br />

Kurier beschlossen und ein externer Ehrenrat<br />

mit namhaften Persönlichkeiten eingesetzt.<br />

Wie beurteilen Sie indiesem Zusammenhang<br />

und in Ihrer Rolle als Verleger die aktuelle Bedeutung<br />

der IM-Akte „Bernstein“?<br />

Sofern ich gefragt wurde oder gefragt werde,<br />

gehe ich mit diesen Informationen offen um.<br />

Eine aktive unaufgeforderte Verbreitung hielt<br />

ich für ungeeignet, da ich nicht aktiv für das<br />

MfS tätig war. Die dokumentierte Situation<br />

dürfte zeigen, dass ich in einer Notsituation<br />

handelte, einer „Wiedergutmachung“ unter<br />

Zwang zustimmte,mich bei der ersten sich mir<br />

bietenden Gelegenheit der Zwangssituation<br />

durch aktive „Dekonspiration“ entzog und ab<br />

diesem Moment die Kooperation mit dem MfS<br />

verweigerte.<br />

13) In einem dpa-Interview haben Sie jetzt<br />

Auskunft über Ihre Zeit in der Kaserne gegeben<br />

– und dabei über das moralische Dilemma<br />

gesprochen, in dem Ihre Kameraden<br />

und Sie sich noch dort imNovember 1989 befunden<br />

hätten. Warum haben Sie bei dieser<br />

Gelegenheit nicht die mutmaßliche IM-Tätigkeit<br />

angesprochen?<br />

Im Interview wurde der Spätsommer 89 und<br />

das sich zuspitzende Dilemma thematisiert. Zu<br />

diesem Zeitpunkt hatte ich mich bereits aus<br />

der Zwangssituation befreit.<br />

holger.friedrich@berlinerverlag.com<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

und die Aufarbeitung<br />

Als ich im Jahr 1996 als Chefredakteur zur <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

kam, hatten sich mehrereostdeutsche <strong>Zeitung</strong>en zu einem<br />

wissenschaftlichen Projekt zusammengeschlossen,<br />

um die Stasi-Vergangenheit vonMitgliederninder<br />

Redaktion zu durchleuchten. Es ging in Zusammenarbeit mit der<br />

Universität Frankfurt/Oder darum, die Verbindungen zwischen<br />

Redaktion und Staatssicherheit (MfS) zu durchleuchten.<br />

Zu diesem Zweck nahm die Universität Einsicht in die entsprechenden<br />

Akten der Gauck-Behörde. Die Ergebnisse der Studie<br />

wurden in einem wissenschaftlichen Band dokumentiert.<br />

Wir haben die Auffassung vertreten, dass Redaktionsmitglieder<br />

mit einer Stasi-Akte nicht in einer freiheitlich-liberalen <strong>Zeitung</strong><br />

als schreibende Redakteuretätig sein können. An dem Projekt<br />

nahmen damals neben der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> auch die Märkische<br />

Oderzeitung und die Sächsische <strong>Zeitung</strong> teil. Andere<strong>Zeitung</strong>en<br />

wie die Märkische Allgemeine hatten sich gegen eine<br />

Durchforstung der Archiveinder Gauck-Behörde entschieden.<br />

Die Trennung von den Mitarbeitern erfolgte in allen Fällen<br />

einvernehmlich: Wir erklärten den Redakteuren, dass die Arbeit<br />

als Redakteur in einer den freiheitlichen Werte der Presse verpflichteten<br />

<strong>Zeitung</strong> mit der Tätigkeit als Informeller Mitarbeiter<br />

(IM) der Staatssicherheit nicht vereinbar ist.<br />

Auf die detaillierte Würdigung der konkreten Schuld der Betroffenen<br />

haben wir verzichtet und uns ausschließlich auf das<br />

formale Kriterium der Existenz einer Akte beschränkt. Wirhaben<br />

uns nicht als juristische oder moralische Instanz gesehen, sondern<br />

haben den Standpunkt vertreten, dass bestimmte Aktivitäten<br />

wie Bespitzelung oder Denunziation nicht mit dem Berufsbild<br />

eines Journalisten in einer Demokratie vereinbar sind.<br />

Nach dem Abschluss des Projekts sind im Lauf der Jahrenoch<br />

vereinzelt Fälle hochgekommen, wo Journalisten wegen ihrer Tätigkeit<br />

für Nachrichten-, Geheim- oder Polizeidienste der DDR<br />

diskreditiert wurden. Sie wurden unterschiedlich behandelt,<br />

auch wegen des langen Zeitablaufs der Ereignisse.<br />

In einem Fall habe ich später Partei für einen leitenden Redakteur<br />

ergriffen, der sich mir als Einziger im Jahr 1996 freiwillig geoffenbarthatte.Seine<br />

Akte wurde später gefunden. Er konnte in der<br />

<strong>Zeitung</strong> verbleiben, wenngleich nicht mehr in leitender Stellung.<br />

EinEhrenrat befasste sich mit jedem einzelnen bekanntgewordenen<br />

Fall.<br />

Wirwaren im Jahr 1996 bestrebt, der <strong>Zeitung</strong> einen wirklichen<br />

Neuanfang zu ermöglichen. DerBruch mit bestimmten DDR-Milieus<br />

hat uns zwar Leser gekostet, aber auch neue gebracht –und<br />

zwar auch im Osten. Wir haben unter anderem Bürgerrechtler<br />

wie Renate Oschlies eingestellt oder den Pressesprecher der<br />

Gauck-Behörde,Thomas Rogalla.<br />

Die Thematisierung der Akte des Verlegers Holger Friedrich<br />

durch die <strong>Zeitung</strong>Welt am Sonntag zeigt, dass der Neuanfang immer<br />

noch nicht abgeschlossen ist. Für die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist in<br />

diesem Zusammenhang von Bedeutung, dass die Integrität der<br />

Berichterstattung das höchste Gut ist. Dazu gehört ein Höchstmaß<br />

an Distanz zu nicht journalistischen Interessen in der Berichterstattung<br />

und ein hohes MaßanTransparenz.<br />

DieVeröffentlichung der verstörenden Geschichte des Holger<br />

Friedrich ist aus unserer Sicht ein Beitrag zu dieser Transparenz.<br />

Dr.Michael Maier<br />

Herausgeber <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

BERLINER ZEITUNG


4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Bundestag beschließt<br />

Klimaschutzpaket<br />

Für mehr Klimaschutz müssen sich<br />

Bürger undWirtschaft in den kommenden<br />

Jahren auf spürbareÄnderungen<br />

einstellen. DerBundestag beschloss<br />

am Freitag mit den Stimmen<br />

der Koalitionsfraktionen wesentliche<br />

Teile des Klimaschutzpakets.Dieses<br />

sieht ein Klimaschutzgesetz mit verbindlichenVorgaben<br />

für die zuständigen<br />

Ressorts vorsowie einen CO 2 -<br />

Preis über einen Emissionshandel ab<br />

2021. DerCO 2 -Preis soll fossile Heizund<br />

Kraftstoffe verteuern–damit<br />

Bürger und Industrie klimafreundliche<br />

Technologien kaufen und entwickeln.<br />

(dpa)<br />

Windräder:Länder lehnen<br />

Mindestabstand ab<br />

Eine Windkraftanlage im brandenburgischen<br />

Sieversdorf<br />

DPA/PLEUL<br />

DieUmweltminister der Länder haben<br />

sich auf ihrer Herbsttagung in<br />

Hamburgeinstimmig gegen einen<br />

Mindestabstand beim BauvonWindkraftanlagen<br />

ausgesprochen. Dievon<br />

der Bundesregierung geplanteVorschrift,<br />

wonachWindräder mindestens<br />

1000 Meter vonWohnbebauung<br />

entfernt sein müssen, sei„ein falsches<br />

Signal für den aktuell ohnehin fast<br />

zum Erliegen gekommenen Ausbau<br />

derWindenergie an Land“, heißt es in<br />

dem Beschluss nach Angaben des baden-württembergischen<br />

Umweltministeriums.<br />

(dpa)<br />

Weißes Haus veröffentlicht<br />

weiteres Selenskyj-Protokoll<br />

US-Präsident Donald Trump hat ein<br />

weiteres Gesprächsprotokoll eines<br />

Telefonats mit dem damals designierten<br />

ukrainischen Präsidenten<br />

Wolodymyr Selenskyj veröffentlicht.<br />

In dem Gespräch am 21. Aprilgratulierte<br />

Trump Selenskyj zu seinem<br />

Wahlsieg, wie aus dem Protokoll hervorgeht.<br />

Anders als in einem weiterenTelefonat<br />

am 25. Juli ermuntert<br />

Trump Selenskyj in dem Gespräch<br />

im Aprilnicht zu Ermittlungen, die<br />

seinem Rivalen JoeBiden vonden<br />

US-Demokraten hätten schaden<br />

können. (dpa)<br />

Russland und Litauen<br />

tauschen Agenten aus<br />

Beieinem großangelegten Agentenaustausch<br />

haben Russland und Litauen<br />

fünf verurteilte Spione aus drei<br />

Ländernfreigelassen. Dasbaltische<br />

EU-Land Litauen setzte am Freitag<br />

zwei russische Spione auf freien Fuß.<br />

Im Gegenzug übergab Russland zwei<br />

Litauer und den Norweger Frode<br />

Bergt. (dpa)<br />

Chile soll eine neue<br />

Verfassung bekommen<br />

Rund 30 Jahrenach der Rückkehr zur<br />

Demokratie will sich Chile endgültig<br />

vomdunklen Erbe der Pinochet-<br />

Diktatur befreien. Über die verschiedenen<br />

politischen Lager hinweg einigten<br />

sich die Parteien in dem südamerikanischen<br />

Land auf den Weg<br />

zu einer neuen Verfassung. „Wir werden<br />

erstmals eine 100-prozentig demokratische<br />

Verfassung haben“,<br />

sagte Senatspräsident Jaime Quintana<br />

nach einem Verhandlungsmarathon<br />

am frühen Freitagmorgen.<br />

Lediglich die Kommunisten trugen<br />

die Einigung nicht mit. (dpa)<br />

„Auch mal stolz auf das Erreichte sein“<br />

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak über den Zustand der großen Koalition und die K-Frage<br />

Kaum ein Tag vergeht, an<br />

dem die große Koalition<br />

nicht kritisiert wird –auch<br />

aus den Reihen der CDU.<br />

Im Interview spricht CDU-Generalsekretär<br />

Paul Ziemiak über den Wert<br />

des Kompromisses und seine Erwartungen<br />

an den bevorstehenden Parteitag.<br />

Herr Ziemiak, Friedrich Merz kritisiert,<br />

die CDU besetze keine Begriffe<br />

und lasse sich Themen von anderen<br />

aufbrummen. Unter Heiner Geißler,<br />

dem CDU-Generalsekretär der 80er-<br />

Jahre, wäre das nicht passiert, sagt<br />

Merz.<br />

Heiner Geißler war vor mehr als<br />

30 Jahren Generalsekretär. Damals<br />

hat die CDU unter ganz anderen Bedingungen<br />

Politik gemacht und<br />

kommuniziert. Die Zeiten haben<br />

sich geändert. Mein Anspruch ist,<br />

dass wir als Union klareHaltung zeigen,<br />

Meinungsführerschaft übernehmen<br />

und Zukunftsfragen beantworten.<br />

Deshalb gibts von mir auch<br />

klareAnsagen zum Thema AfD.Deshalb<br />

hat Annegret-Kramp-Karrenbauer<br />

offensiv eine notwendige Debatte<br />

zur Rolle Deutschlands in der<br />

Welt angestoßen und deshalb arbeiten<br />

wir an einem Grundsatzprogramm,<br />

das Antworten geben wird,<br />

wie wir uns Deutschlands Zukunft<br />

vorstellen.<br />

Merz hat außerdem der Kanzlerin<br />

Führungsversagen und der GroKo<br />

grottenschlechte Arbeit vorgeworfen.<br />

IsterHilfe oder Problem für die CDU?<br />

Friedrich Merz hat gesagt, er<br />

wolle der CDU helfen. Der Ruf der<br />

GroKo ist tatsächlich schlechter als<br />

manche Ergebnisse. Über die Regierung<br />

würde ich deshalb nicht so ein<br />

pauschales Urteil abgeben. Jens<br />

Spahn macht beispielsweise ganz<br />

ausgezeichnete Arbeit. Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer hat als Verteidigungsministerin<br />

in kurzerZeit starke<br />

Akzente gesetzt und klar eine Richtung<br />

formuliert. Dafür bekommt sie<br />

viel Unterstützung –auch von den<br />

Soldatinnen und Soldaten. Ich fordere<br />

uns alle auf, auch mal stolz auf<br />

das Erreichte zu sein, die eigene Arbeit<br />

nicht schlechter zu reden, als sie<br />

ist, und zugleich aber deutlich zu<br />

machen, was wir noch erreichen<br />

wollen. Das ist die Erwartung der<br />

Bürger und unserer Mitglieder. Markus<br />

Söder hat doch recht wenn er<br />

sagt: Wernur jammert, bekommt auf<br />

Dauer keinen Besuch.<br />

Der Wirtschaftsflügel positioniert<br />

sich ebenfalls immer wieder gegen die<br />

GroKound auch gegen die Parteichefin.<br />

Erwarten Sie auf dem Parteitag<br />

eine Saalschlacht?<br />

In Leipzig erwartet uns ein Arbeitsparteitag.<br />

Wir beschäftigen uns<br />

mit der Frage wie wir unsere Soziale<br />

Marktwirtschaft nachhaltig weiterentwickeln<br />

und zukunftsfest machen.<br />

Wir wollen beispielsweise die<br />

Steuerlast für Unternehmen auf 25<br />

Prozent deckeln. Wirlegen mit unserer<br />

Digitalcharta einen Plan vor, wie<br />

wir Deutschland beim zentralen Zukunftsthema<br />

Digitalisierung nach<br />

vorn bringen. Personaldiskussionen<br />

sind nicht der Treibstoff für gute<br />

Wahlergebnisse,sondernAntworten<br />

auf Zukunftsfragen. Die CDU muss<br />

Zukunftspartei sein. Das ist mein<br />

Anspruch. Insofern freue ich mich<br />

ZUR PERSON<br />

DPA/DANIEL BOCKWOLDT<br />

Paul Ziemiak wurde am 6. April 1985 im polnischen Szczecin (Stettin) geboren. 1988 siedelte<br />

seine Familie in die Bundesrepublik um. Ziemiak studierte an den Universitäten Osnabrück<br />

und Münster Rechtswissenschaften und an der Business and Information Technology<br />

School Iserlohn Unternehmenskommunikation. Beide Studiengängeschloss er nicht ab.<br />

Im Jahr 2001 trat Ziemiak in die CDU ein. In einer Kampfabstimmung um den Bundesvorsitz<br />

der Jungen Union setzte sich Ziemiak im September 2014 gegenBenedict Pöttering durch.Auf<br />

dem Bundesparteitag der CDU am 8. Dezember 2018 wurde er zum Generalsekretär gewählt.<br />

über jeden, der zur Sachdebatte seinen<br />

Beitrag leistet.<br />

Die Junge Union fordert eine Urwahl<br />

des Kanzlerkandidaten. Wird die<br />

kommen?<br />

Ich halte das Anliegen für falsch.<br />

Wenn eine Urwahl bei einer Personalfrage<br />

eine Partei nach vornebringen<br />

würde,stünde die SPD heute vor<br />

einer absoluten Mehrheit. Wir treffen<br />

die Entscheidung gemeinsam<br />

mit der CSU. Unddann ist klar, dass<br />

jemand, der Bundeskanzler oder<br />

Bundeskanzlerin werden möchte,<br />

seineVision auch der Basis der Partei<br />

vorstellt. So war es ja bisher auch.<br />

Wird vomParteitag ein Signal ausgehen,<br />

das das Ende der Koalition herbeiführt?<br />

Das Signal des Parteitags wird<br />

sein, dass wir Antworten auf Zukunftsfragen<br />

geben. Da nehmen wir<br />

keine Rücksicht auf die SPD.Wir haben<br />

immer gesagt, dass wir Verantwortung<br />

für dieses Land übernehmen,<br />

und deswegen stehen wir auch<br />

zu der jetzigen Koalition.<br />

Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer<br />

hat sehr schlechte Umfragewerte.<br />

Wird sie Kanzlerkandidatin?<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer hat<br />

große Fähigkeiten: Sie kann Menschen<br />

aus allen gesellschaftlichen<br />

Schichten zusammenführen und hat<br />

als Ministerpräsidentin gezeigt, wie<br />

man die CDU über 40 Prozent bringen<br />

kann. Dieser Erfahrungsschatz<br />

hilft uns allen. Was uns nicht hilft,<br />

sind Debatten zur falschen Zeit. Dazu<br />

gehört die sogenannte K-Frage. Da<br />

gibt es einen klaren Fahrplan. Das<br />

machen wir Ende 2020.<br />

Schauen wir auf die Grundrente. Sie<br />

waren voreinem JahrVorsitzender der<br />

Jungen Union, die den Koalitionskompromiss<br />

ablehnt, weil sie ihn für<br />

ungerecht gegenüber der jüngeren Generation<br />

hält. Wie schwer fällt es Ihnen,<br />

die Entscheidung mitzutragen?<br />

Ich verstehe gut den Unmut der<br />

Jungen Union. DerBeschluss ist kein<br />

Anlass zum Jubeln. Er ist sicher auch<br />

nicht CDU pur. Aber in einer Koalition<br />

gibt es Kompromisse, und die<br />

SPD ist auch sehr auf uns zugekommen.<br />

Und auch wir finden, dass<br />

Menschen, die lange gearbeitet haben,<br />

mehr haben müssen als Menschen,<br />

die nicht gearbeitet haben.<br />

Im Frühjahr präsentiert die Rentenkommission<br />

ihre Ergebnisse. Müssen<br />

wir bald länger arbeiten?<br />

Klar ist: Wenn nur immer die Ausgaben<br />

steigen und die Einnahmen<br />

sinken, hat das Rentensystem keine<br />

Zukunft. Wirmüssen viel mehr auch<br />

über Qualifizierung sprechen. Es<br />

geht auch darum, wie lange wir arbeiten<br />

müssen, wenn die Menschen<br />

immer älter werden. Aber es ist nicht<br />

sinnvoll, lauter Einzelvorschläge zu<br />

diskutieren, bei denen dann jeder irgendetwas<br />

ausschließt. Da passiert<br />

dann am Ende wieder nichts. Deswegen<br />

ist eine umfassende Reformagenda<br />

wichtig, die nicht immer nur<br />

an den kleinen Stellschrauben dreht,<br />

sondern das große Ganze imBlick<br />

hat. Ichwill, dass die CDU genau für<br />

solche großen Linien den Muthat.<br />

DasGespräch führten<br />

Gordon Repinski und Daniela Vates.<br />

Zwei Deutsche in Hongkong festgenommen<br />

Die Austauschstudenten lernten an einer Universität, an der es Ausschreitungen gab. Beide werden konsularisch betreut<br />

VonJan Sternberg<br />

Bei den Protesten in Hongkong<br />

sind zwei Deutsche festgenommen<br />

worden. Ein Sprecher des Auswärtigen<br />

Amtes bestätigte der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />

Deutschland), dass zwei deutsche<br />

Staatsangehörige konsularisch betreut<br />

werden. Das Generalkonsulat<br />

sei mit den Anwälten in Kontakt,<br />

hieß es.<br />

Laut einem Bericht der Bild-<strong>Zeitung</strong><br />

soll es sich bei den beiden<br />

Deutschen um Austauschstudenten<br />

einer Kunsthochschule handeln, an<br />

der es zuletzt Ausschreitungen gab.<br />

Insgesamt sollen 58 Personen verhaftet<br />

worden sein.<br />

Die seit mehr als fünf Monaten<br />

anhaltenden Proteste in der chinesischen<br />

Sonderverwaltungsregion<br />

richten sich gegen die Regierung:<br />

DieDemonstranten kritisieren unter<br />

anderem den wachsenden Einfluss<br />

Chinas auf die ehemalige britische<br />

Kronkolonie. Seit der Rückgabe an<br />

China 1997 wird Hongkong nach<br />

dem Grundsatz „ein Land, zwei Systeme“<br />

autonom regiert.<br />

Zwei Todesopfer<br />

In den letzten Tagen hatten sich die<br />

Proteste deutlich zugespitzt. Vergangene<br />

Woche bestätigten die Behörden<br />

den Todeines Studenten, der am<br />

Rande von Ausschreitungen von einem<br />

Parkhaus gestützt war. Wie die<br />

Behörden am Donnerstagabend<br />

mitteilten, erlag ein 70-jähriger<br />

Mann seiner schweren Verletzung,<br />

nachdem er von einem Pflasterstein<br />

am Kopf getroffen worden war. Der<br />

Mann hatte demnach mit anderen<br />

versucht, von Demonstranten zur<br />

Blockade ausgelegte Steine von der<br />

Straße zu räumen. In anderen Berichten<br />

hieß es, erhabe auch Videos<br />

und Fotos gemacht. Die Polizei<br />

stufte die Tatals Mord ein.<br />

Die Demonstranten fordern freie<br />

Wahlen, eine unabhängige Untersuchung<br />

von Polizeibrutalität sowie<br />

Straffreiheit für die bereits weit mehr<br />

als 4000 Festgenommenen. Auch der<br />

Rücktritt von Regierungschefin CarrieLam<br />

gehörtzuihren Forderungen.<br />

Am Montag hatte ein Polizist einem<br />

jungen Demonstranten in den<br />

Bauch geschossen. Sein Zustand<br />

hatte sich im Laufe derWoche gebessert.<br />

Ebenfalls am Montag zündete<br />

ein radikaler Demonstrant einen<br />

Sympathisanten der Regierung an.<br />

Sein Zustand ist kritisch. Gleiches<br />

gilt für einen 15-Jährigen, der laut<br />

Berichten von einem Tränengas-Kanister<br />

am Kopf getroffen worden war.<br />

Den fünften Tag in Folge entflammten<br />

auch am Freitag an vielen<br />

Orten in der Stadt Proteste. Demonstranten<br />

blockierten dabei<br />

mehrere Straßen. Die Regierung in<br />

Hongkong geht wegen der eskalierten<br />

Massenproteste voneiner tiefen<br />

Rezession aus.2019 wirdbeim Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) jetzt ein<br />

Rückgang von 1,3 Prozent erwartet,<br />

wie die Regierung mitteilte. Bislang<br />

hatte sie ein Minus von 0,1 Prozent<br />

erwartet. Es wäre die erste Rezession<br />

auf Jahressicht in Hongkong<br />

seit der globalen Finanzkrise vorgut<br />

zehn Jahren. (mit dpa)<br />

Moskaus Geld<br />

und Moskaus<br />

Kommandos<br />

Telefonate belegen Russlands<br />

Rolle im Ostukraine-Konflikt<br />

VonStefan Scholl, Moskau<br />

Wrackteil des über der Ostukraine abgeschossenen<br />

Flugzeugs MH17<br />

DPA<br />

Kein Zweifel, wer im Sommer<br />

2014 das Kommando in der Separatistenhauptstadt<br />

Donezk besaß.<br />

„Verflucht, mir hat Moskau eine<br />

Überraschung bereitet, so groß wie<br />

eine gefickte Karausche“, schimpfte<br />

im Maider russische PR-Technologe<br />

Alexander Borodai im Telefongespräch<br />

mit einem prorussischen Separatisten.<br />

„Weist du, wer Premierminister<br />

wird?“ „Unwichtig.“ „Für<br />

mich ist das wichtig.Weil ich das sein<br />

werde, verflucht.“<br />

Am Donnerstag veröffentlichte<br />

das internationale Ermittlerteam JIT,<br />

das den Abschuss der malaysischen<br />

MH17-Boeing im Juli 2014 über der<br />

Region Donezk (DNR) untersucht,<br />

Mitschnitte abgehörter Telefonate<br />

zwischen Rebellen sowie russischen<br />

Militärs und Politikern. MariaSacharowa,<br />

Sprecherin des russischen Außenministeriums,<br />

erklärte prompt,<br />

das JIT habe sein Urteil längst gefällt,<br />

sammle jetzt nur noch dazu passendes<br />

Material.<br />

Dabei geben die Audios kaum Aufschluss<br />

über die MH17-Katastrophe,<br />

belegen aber,wie massiv sich der russische<br />

Staat in den Krieg in der Ostukraine<br />

eingemischt hat. „Der Einfluss<br />

der Russischen Föderation erstreckte<br />

sich auf administrative, finanzielle<br />

und militärische Fragen“, resümiert<br />

das vonder niederländischen Staatsanwaltschaft<br />

geführte JIT. „Im Juni<br />

2014 telefonierte die Führung der<br />

DNR praktisch täglich mit Vertretern<br />

Russlands.“<br />

Das offizielle Moskau redet bis<br />

heute von einem rein innerukrainischen<br />

Konflikt. Borodai behauptete<br />

wie auch andererussische Rebellenführer<br />

schon 2014, er sei als Freiwilliger<br />

gekommen. Doch in einem seiner<br />

Telefonate tönt er: „Ich erfülle<br />

ausschließlich Befehle und verteidige<br />

die Interessen eines Staates,der<br />

Russischen Föderation.“<br />

Außer Borodai und diversen Rebellen<br />

sind auchWladimir Putins BeraterWladislaw<br />

Surkow zu hören, ein<br />

hoher russischer Offizier namens<br />

Wladimir Iwanowitsch und der aktuelle<br />

DNR-Chef Denis Puschilin. In einem<br />

Gespräch kündigt Surkow Borodai<br />

an, in wenigen Tagen treffe aus<br />

Russland ein bestimmter Antjufejew<br />

ein, der den Geheimdienst der Rebellen<br />

übernehmen wolle. Der langjährige<br />

russische Polizeioffizier Wladimir<br />

Antjufejew wird kurz darauf<br />

DNR-Vizepremier, zuständig für die<br />

Sicherheitsorgane.<br />

Moskau befiehlt, die Rebellenführer<br />

gehorchen. „Wir bewegen uns in<br />

Richtung einer einheitlichen Kommandostruktur“,<br />

erklärt ein Separatistenoffizier<br />

einem anderen, „es<br />

kommen Leute, die von Schoigu bevollmächtigt<br />

sind.“ Sergei Schoigu<br />

ist Russlands Verteidigungsminister.<br />

„Ich habe keinen Zweifel an der<br />

Echtheit der Mitschnitte“, sagt Oleksij<br />

Melnyk, Sicherheitsexperte des<br />

Kiewer Rasumkow-Zentrums, der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. „Sie sind vor allem<br />

interessant, weil sie den Moment fixieren,<br />

in dem die Autonomie der sogenannten<br />

Bergleute und Traktoristen<br />

im Rebellengebiet den Nullpunkt<br />

erreichte und sie vollständig unter<br />

die Kontrolle Russlands gerieten.“


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 5 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Politik<br />

„Das macht uns wütend“<br />

Angehörige der Opfer des Breitscheidplatz-Attentats werfen der Bundesregierung bei der Aufklärung Hinhaltetaktik vor<br />

VonMarkus Decker<br />

Das Mahnmal für die Opfer des Dezember-Attentats am Breitscheidplatz<br />

Die Sprecherin der Hinterbliebenen<br />

des Anschlages<br />

vomBreitscheidplatz<br />

am 19. Dezember 2016,<br />

Astrid Passin, hat angesichts der<br />

jüngsten Enthüllungen im Untersuchungsausschuss<br />

des Bundestages<br />

schwereVorwürfe gegen die Bundesregierung<br />

erhoben und eine schnelle<br />

Vernehmung des damaligen Bundesinnenministers<br />

Thomas de<br />

Maizière (CDU) gefordert. „Wir sind<br />

zutiefst enttäuscht über die neuesten<br />

Nachrichten aus dem Untersuchungsausschuss“,<br />

sagte sie der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />

Deutschland). „Und wir fordern die<br />

Vernehmung von Thomas de<br />

Maizière.“<br />

Er sei als Innenminister verantwortlich<br />

gewesen für die Informationssperre,<br />

die direkt nach dem Anschlag<br />

verhängt worden sei. „Deshalb<br />

ist seine Aussage sehr wichtig.“<br />

Passin fügte hinzu: „Uns wurde immer<br />

gesagt, dass die Zeugen der oberen<br />

Etage erst am Schluss vernommen<br />

werden sollen. Aber das halten<br />

wir zumindest in diesem Fall für<br />

falsch.“ Und die Vernehmung des<br />

CDU-Politikers forderten die Hinterbliebenen<br />

schon sehr lange.<br />

Tempo sei auch deshalb geboten,<br />

weil die Legislaturperiode spätestens<br />

2021 zu Ende gehe und zudem<br />

vorgezogene Neuwahlen nicht ausgeschlossen<br />

seien, so die Sprecherin<br />

der Hinterbliebenen. Damit ende<br />

automatisch auch der Untersuchungsausschuss.Dabei<br />

habe dieser<br />

„absolute Priorität“.<br />

Passin, die selbst bei dem Anschlag<br />

ihren Vater verlor, sagte weiter,<br />

sie vermute hinter all dem eine<br />

„Hinhaltetaktik der Bundesregierung“.<br />

Die Angehörigen seien „fassungslos,dass<br />

ihreVertreter sich mit<br />

uns an einen Tisch setzen und uns<br />

anlügen – und hinterher kommen<br />

immer wieder solche Tatsachen her-<br />

aus. Das macht uns wütend.“ Sie<br />

hoffe, „dass noch mehr Menschen<br />

den Mutfinden, die Dinge beim Namen<br />

zu nennen –sowie es jetzt im<br />

Ausschuss geschehen ist“.<br />

Konsterniertund geschockt<br />

Am Donnerstagabend hatten Polizisten<br />

aus Nordrhein-Westfalen im<br />

Untersuchungsausschuss schwere<br />

Vorwürfe gegen das Bundesinnenministerium,<br />

das Bundeskriminalamt<br />

(BKA) und die <strong>Berliner</strong> Polizei<br />

erhoben. Ein Kriminalhauptkommissar<br />

sagte,ein BKA-Beamter habe<br />

ihm am Rande einer Besprechung<br />

beim Generalbundesanwalt am 23.<br />

Februar 2016 gesagt, der Informant<br />

des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes,<br />

der damals auf<br />

die Gefährlichkeit des späteren Attentäters<br />

Anis Amri hingewiesen<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZIAK<br />

habe, „mache zu viel Arbeit“. Diese<br />

Auffassung werde auch von „ganz<br />

oben“ vertreten, habe ihm der BKA-<br />

Beamte in dem Vier-Augen-Gespräch<br />

gesagt. Auf seine Nachfrage,<br />

wer mit „ganz oben“ gemeint sei,<br />

habe der Beamte damals entweder<br />

das Innenministerium oder de<br />

Maizière selbst genannt sowie einen<br />

leitenden Kriminaldirektor des BKA<br />

im Bereich Staatsschutz. Er sei nach<br />

diesem Gespräch „konsterniert und<br />

geschockt“ gewesen und habe darüber<br />

direkt im Anschluss mit zwei<br />

Staatsanwälten gesprochen.<br />

Die innenpolitische Sprecherin<br />

der Grünen-Bundestagsfraktion,<br />

Irene Mihalic, sagte: „Wir können<br />

jetzt nicht zum Tagesgeschäft übergehen,<br />

sondernwir müssen Teilnehmer<br />

der Besprechung so schnell wie<br />

möglich hören.“ Auch eine Vernehmung<br />

de Maizières sei „in der Priorität<br />

nach vorne gerückt. Er stand damals<br />

in der Verantwortung.“ Der<br />

FDP-Obmann im Untersuchungsausschuss,<br />

Benjamin Strasser, sagte:<br />

„Wenn eine V-Person, die als einzige<br />

Quelle auf die Gefahr von Anis Amri<br />

aufmerksam gemacht hat, mundtot<br />

gemacht werden sollte und das auch<br />

vom Innenminister ausgegangen<br />

sein soll, wäredas ein erschütternder<br />

Skandal.“ Dessen Befragung sei nun<br />

unausweichlich geworden.<br />

Amrihatte am 19. Dezember 2016<br />

in Berlin einen Lastwagen gekapert<br />

und dabei den polnischen Fahrer erschossen.<br />

Anschließend raste er damit<br />

über den Weihnachtsmarkt am<br />

Breitscheidplatz und tötete elf Menschen.<br />

Nach dem Anschlag konnte er<br />

nach Italien fliehen, wo er bei einer<br />

Kontrolle von Polizisten erschossen<br />

wurde. In verschiedenen Untersuchungsausschüssen<br />

wurde versucht,<br />

vor allem zwei Fragen zu beantworten:<br />

Warumkonnte Amri, der bereits<br />

den Sicherheitsbehörden aufgefallen<br />

war,nicht gestoppt werden? Und:<br />

Hatte er Helfer, oder war er wirklich<br />

ein Einzeltäter?<br />

Rabatte<br />

sammeln und noch<br />

mehr Preisvorteile<br />

Deine digitale<br />

Kundenkarte<br />

sichern<br />

*<br />

%<br />

%<br />

%<br />

Jetzt<br />

runterladen!<br />

20 € 100 € 200 €<br />

*Dieser Artikelkannaufgrund begrenzter Vorratsmenge bereitsimLaufe desersten Angebotstagesausverkauftsein. Alle Preise ohne Deko.<br />

Abb.ähnlich. FürDruckfehler keine Haftung. • Filial-Angebote: Lidl Dienstleistung GmbH &Co. KG,Rötelstr.30, 74166 Neckarsulm<br />

Namen undAnschrift der regional tätigen Unternehmen unterwww.lidl.de/filialsuche oder 0800 4353361.<br />

*Ausführliche Teilnahmebedingungen undDatenschutzhinweiseunter lidlplus.deund in derLidlPlusApp.<br />

AusgenommenTabakwaren, Zeitschriften, Säuglingsanfangsnahrung,Bücher, Pfand, Telefon- und Gutscheinkarten.<br />

Alle PreiseohneDeko. Abb.ähnlich.Für Druckfehler keine Haftung. •Filial-Angebote: Lidl Dienstleistung GmbH &Co. KG,<br />

Rötelstr.30, 74166 Neckarsulm•Namenund Anschriftder regionaltätigenUnternehmen unterwww.lidl.de/filialsuche oder 08004353361.<br />

lidlplus.de


6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

DAX-30 in Punkten<br />

16.8.19<br />

16.8.19<br />

MÄRKTE<br />

▲ 13241,75 (+0,47 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

16.8.19<br />

Stand der Daten:15.11.2019 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

15.11.19<br />

▲ 63,32 (+1,46 %)<br />

15.11.19<br />

▲ 1,1034 (+0,34 %)<br />

Quelle<br />

15.11.19<br />

aus DAXund MDAX vom15.11.zum Vortag<br />

HeidelbergCement 67,04<br />

+2,73 WWWWWW<br />

Lanxess 63,88 +2,50 WWWWW<br />

Fraport 75,78 +2,41 WWWWW<br />

CarlZeissMeditec104,00<br />

+2,36 WWWWW<br />

Volkswagen Vz. 183,46 +1,97 WWWW<br />

AarealBank 27,00 +1,96 WWWW<br />

Verlierer<br />

aus DAXund MDAX vom15.11.zum Vortag<br />

K+S NA 11,26 WWWWWWWWWWW –6,05<br />

LEG Immobilien 101,20 WWWWW –2,13<br />

UniperNA 28,15 WWW –1,50<br />

Daimler NA 50,68 WW –0,90<br />

Dürr 28,96 WW –0,62<br />

Dt. Wohnen Inh. 34,53 WW –0,52<br />

Leitbörsen imÜberblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 15.11. ±% z. 14.11.<br />

Euro Stoxx 50 (EU) +0,62<br />

3719/2909 3711,61<br />

CAC 40(FR) +0,65<br />

5948/4556 5939,27<br />

S&P UK(UK) +0,13<br />

1562/1323 1473,04<br />

RTS (RU) + 0,87<br />

1488/1033 1449,42<br />

IBEX (ES) +0,96<br />

9588/8286 9261,40<br />

Dow Jones (US) +0,68<br />

27991/21713 27969,60<br />

Bovespa (BR) +0,47<br />

109672/83892106556,88*<br />

Nikkei (JP) +0,70<br />

23591/18949 23303,32<br />

Hang Seng (HK) +0,01<br />

30280/24897 26322,51<br />

Stx Singap. 20 (SG) –0,10<br />

1657/1390 1629,54<br />

Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />

Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />

Effektivzinsen in %für<br />

Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />

Interhyp<br />

0800/200151515 0,51 0,59 0,75<br />

MKIB Online<br />

030/6408810 0,50 0,65 0,75<br />

Dr.Klein<br />

0800/8833880 0,51 0,68 0,75<br />

DTW-Immobilienfinanzierung<br />

0800/1155600 0,51 0,68 0,75<br />

PlanetHome<br />

089/76774188 0,51 0,68 0,75<br />

BBBank<br />

0721/1410 0,63 0,59 0,95<br />

ING<br />

069/50500109 0,91 0,93 1,20<br />

Deutsche Bank<br />

069/91010000 1,27 0,93 1,24<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 1,04 1,04 1,32<br />

Postbank<br />

0228/55002010 1,44 1,04 1,36<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,69 0,76 1,16<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 0,55 0,81 1,30<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 0,88 0,93 1,23<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,96 1,06 1,51<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30363300 0,98 1,09 1,45<br />

Mittelwert von 95 Banken 0,78 0,86 1,13<br />

Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />

unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch), Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen<br />

(Samstag).<br />

Quelle: FMH-Finanzberatung<br />

Autoliebe auf Zeit:Wer einen Wagen abonniert, kann ihn nach einpaarMonaten zurückgeben –und dennächsten auswählen.<br />

Große Unterschiede zwischen Renten und Pensionen<br />

Ein Angestellter müsste mehr als 53 Jahre arbeiten, um im Ruhestandauf Beamtenniveau versorgtzusein<br />

Von Rasmus Buchsteiner<br />

Die Scherezwischen gesetzlichen<br />

Renten und Beamtenpensionen<br />

hat sich in den vergangenen Jahren<br />

weiter geöffnet.Das gehtaus der Antwort<br />

des Bundesinnenministeriums<br />

auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion<br />

hervor, die dem RedaktionsNetzwerk<br />

Deutschland (RND)<br />

vorliegt.<br />

DenAngaben zufolge,die sichauf<br />

das Jahr 2018 beziehen, müsste ein<br />

Vollzeitangestellter mit Durchschnittsverdienst<br />

53,4 Jahrearbeiten,<br />

um mit seinergesetzlichen Rente das<br />

Niveau der Mindestversorgung von<br />

monatlich 1708,87 Euro zu bekommen,<br />

die Bundesbeamten nach fünf<br />

Auto im Abo<br />

Nicht kaufen, nicht finanzieren–mehrere Start-ups werben jetzt für All-inclusive-Angebote<br />

Von Frank-Thomas Wenzel<br />

Klimafreundliche Mobilität<br />

gibt es für 385,90 Euro im<br />

Monat. So viel muss der<br />

Nutzer zahlen, wenn er das<br />

E-Auto Renault Zoe abonnieren<br />

will –beim Stuttgarter Start-up Vivelacar.<br />

Autoabo? Das ist die jüngste<br />

Variante der neuen Mobilitätsdienste.Sie<br />

liegt irgendwo zwischen Miete<br />

und Leasing.<br />

Für Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffervon<br />

derUni Duisburg-Essen<br />

ist klar: „Das ist die Zukunft der<br />

Branche“, sagte er dem Redaktions-<br />

Netzwerk Deutschland (RND). Vor<br />

allem seien solche Nutzungsmodelle<br />

ideal,umdieElektromobilitätvoranzubringen.<br />

EinAuto abonnieren bedeutet:<br />

Nicht kaufen oder finanzieren,<br />

sonderneinen monatlichen Fixbetrag<br />

zahlen, der eine All-inclusive-<br />

Lösung sein soll. Steuer, Versicherung,<br />

Reparaturen, Wartung, Winterreifen<br />

–alles in einer Rate.<br />

Das Abo kann mit einer Frist gekündigt<br />

werden. BeiVivelacar sind es<br />

drei Monate. Der Kunde kann das<br />

Auto dann einfach zurückgeben<br />

oder gegen ein anderes Modell tauschen.<br />

Neben dem Abopreis muss<br />

der Nutzer nur den Spritfür den Tank<br />

oder den Strom für die Batterie bezahlen.<br />

Vivelacar steht nicht allein.<br />

Mehrerejunge Unternehmen versuchen,<br />

in der bisher sehr überschaubaren<br />

Nische Kunden zu finden. Sie<br />

heißen Cluno,Like2driveoder Finn.<br />

Auch der Autovermieter Sixt<br />

mischt mit einer Flatrate für eine<br />

Langzeitmiete mit. Derschwedischchinesische<br />

Autobauer Volvo gilt als<br />

Pionier.Erhat schon 2018 damit begonnen,<br />

Abos für vollausgestattete<br />

Neuwagen zu vermarkten.<br />

Vivelacar ist seit dem Frühjahr aktiv.<br />

Der Name sei Programm, sagt<br />

Gründer und Vorstandschef Mathias<br />

Albert. „Wir stehenzum Auto.“ Mindestens<br />

einmal im Leben könne jeder<br />

ein Autoabo gut gebrauchen,bei<br />

einem Jobwechsel beispielsweise<br />

oder nach einer Trennung. Rund<br />

500 Fahrzeuge verschiedener Marken<br />

hat das Start-up im Angebot. Die<br />

Zahl der Abonnenten steige jeden<br />

Monat um 60 Prozent. Absolute Zahlen<br />

nennt der Gründer nicht.<br />

Bei den Abodiensten, die wie<br />

Makler agieren, geschieht fast alles<br />

per Internet: Auto aussuchen und<br />

persönliche Daten eingeben – das<br />

sind die wichtigsten Schritte. Das<br />

Kündigen nach drei Monaten oder<br />

wie bei Cluno nach mindestens<br />

sechs Monaten soll für die Kunden<br />

Schwellen senken. Genau deshalb<br />

könnten die Abos der Elektromobilität<br />

auf die Sprünge helfen, meinte<br />

Dudenhöffer. Mehrere Studien hätten<br />

ergeben,dass die Neugier auf die<br />

Stromer groß ist. Doch viele potenzielle<br />

E-Auto-Fahrer trauen sich<br />

nicht so recht, weil sie vonReichweitenangst<br />

geplagt werden und verunsichert<br />

sind,wie das mit dem Laden<br />

funktioniert. Hinzu kommt, dass die<br />

Elektrischen sehr teuer sind. DieListenpreise<br />

der aktuell angebotenen<br />

Modelle liegeninder Regel noch immer<br />

etwa doppelt so hoch wie bei<br />

Verbrennern.<br />

EinAbo mitAusstiegsmöglichkeit<br />

ist da eine kundenfreundliche Variante.<br />

Eine Umfrage der Marktforschungsfirma<br />

Puls hat ergeben, dass<br />

ein Umstieg auf einen Stromer mit<br />

„Das ist die Zukunft der Branche.“<br />

Ferdinand Dudenhöffer, Automarktexperte<br />

geschränktem Risiko besonders für<br />

Jüngere bis 30 Jahresehr attraktiv ist.<br />

Mehr als jeder Zweite würde gern in<br />

einem mindestens sechsmonatigen<br />

Test buchstäblich erfahren, ob die<br />

Elektromobilität zu den eigenen Mobilitätsbedürfnissen<br />

passt.<br />

Bei Vivelacar sind derzeit etwa<br />

10 Prozent der angebotenen Autos<br />

elektrifiziert. Doch die Tendenz sei<br />

steigend, sagt Albert. Das hat einen<br />

einfachen Grund: Im nächsten Jahr<br />

werden die Autobauer ihreE-Flotten<br />

deutlich ausbauen, weil die EU verschärfte<br />

Abgaswerte verlangt.<br />

Ob die Abos nun teueroder preiswert<br />

sind, kommt immer auf die jeweilige<br />

Konstellation an. Zumal die<br />

Jahren zusteht. Für das Jahr 2011 hatte<br />

dieser –rein rechnerische –Wert<br />

noch bei 50,6 Jahren gelegen.<br />

Rentner bekamen im vergangenen<br />

Jahr im Schnitt 760 Euro monatlich<br />

ausgezahlt. Das durchschnittliche<br />

Ruhegehalt der zuletzt rund<br />

440400 pensionierten Bundesbeamten<br />

belief sich dagegen 2018 auf<br />

3080 Euro.<br />

DasBundesinnenministeriumerklärtinder<br />

Antwort,bei Betrachtung<br />

der Zahlen müsse berücksichtigt<br />

werden, dass die Beamtenversorgung<br />

die gleiche Funktion habe wie<br />

bei früherenAngestellten gesetzliche<br />

Rente und betriebliche Altersvorsorge<br />

zusammen. Zudem verweist das<br />

Ministerium darauf, dass in durchschnittlichen<br />

Renten auch sogenannte<br />

„kleine Renten“ enthalten<br />

sind: „Hintergrund dafür sind sehr<br />

kurze Erwerbsbiografien, wie sie in<br />

den alten Ländern besonders bei<br />

Frauen erkennbar sind, oder der<br />

Wechsel des Versichertenstatus von<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

in die Beamtenversorgung oder andere<br />

Altersvorsorgesysteme.“ Hinzu<br />

komme,dassBeamtenpensionenanders<br />

als Renten „seit jeher vollständig<br />

zu versteuern“ seien und „ein gegenüber<br />

pflichtversicherten Rentnern<br />

vergleichsweisehoher Krankenversicherungsbeitrag“zuzahlen<br />

sei.<br />

Nach Angaben des Ministeriums<br />

hatten die Pensionsrückstellungen<br />

für Bundesbeamte Ende September<br />

FOTO: IMAGO IMAGES<br />

Höhe der Zahlungen starkschwankt.<br />

Über den Daumen reichen sie von<br />

200 Euro proMonat für einenKleinwagen<br />

mit Minilaufleistung bis hin<br />

zu 1500 Euro für ein Luxus-SUV mit<br />

großem Kilometerpaket.<br />

Berechnungen vonDudenhöffers<br />

Instituthabenanhandeineskonventionell<br />

angetriebenen Opel Corsa ergeben,<br />

dass bei Cluno ein Abo für<br />

einen Fahranfänger preiswerter sein<br />

kann als der Barkauf. Beieinem älteren<br />

Fahrer mit 30 Schadenfreiheitsjahren<br />

sei das Abonur unwesentlich<br />

teurer als der Kauf per Cash. DerAufpreisfalleerstaunlichgeringaus–gemessen<br />

an dem hohen MaßanPlanbarkeit<br />

und Flexibilität für den Nutzer.<br />

Schon wird an Erweiterungen<br />

des Geschäftsmodells gebastelt.<br />

Vivelacar etwa will das Abo im<br />

nächsten Jahr mit Carsharing verknüpfen.<br />

Mehrere Nutzer, die beispielsweise<br />

gemeinsam in einem<br />

Mietshaus wohnen, sollen sich dann<br />

ein Auto teilen können. Albert traut<br />

demAbo-Konzept einenMarktanteil<br />

bis zu 20 Prozent zu.<br />

Vielessprichtindesdafür,dassdie<br />

neue Nutzungsform den ohnehin<br />

harten Wettbewerb im Autohandel<br />

noch verstärken wird. Dudenhöffer<br />

sieht vorallem die klassischen Autohäuser<br />

in der Defensive. Vivelacar<br />

kooperiert just mit ihnen. Die Startup-Firma<br />

bietet ausschließlichFahrzeuge<br />

an, die Autohäuser auf dem<br />

Hofstehen haben. Dassind die sogenanntenEigenzulassungen<br />

–die mit<br />

wenig Kilometer auf dem Tacho als<br />

junge Gebrauchte angeboten werden.<br />

2019 einen Marktwert von rund<br />

15,9MilliardenEuro.DerWertdesdarüber<br />

hinausgehenden Versorgungsfonds<br />

des Bundes hat sich zum gleichen<br />

Zeitpunkt auf rund 5,8 Milliarden<br />

Euro belaufen.<br />

Der AfD-Bundestagsabgeordnete<br />

René Springer sagte, ein Arbeitnehmer<br />

müsse mehrals 53 JahreinVollzeit<br />

arbeiten, um eine Altersversorgungzuerhalten,die<br />

einem Beamten<br />

bereits nach fünf Dienstjahren zustehe.„Dasist<br />

bei allemRespekt vorder<br />

Leistung der Beamten unverhältnismäßig<br />

und ungerecht. Offensichtlich<br />

hat die Bundesregierung mehr Interesse<br />

an einer gutenBeamtenversorgungals<br />

an einer gutenRente für Millionen<br />

Arbeitnehmer.“<br />

Schon wieder<br />

ein neuer<br />

Audi-Chef<br />

MarkusDuesmann<br />

folgtauf BramSchot<br />

Von Thomas Magenheim<br />

und Stefan Winter<br />

Erist ein Kind der industriellen Revolution.<br />

Children of the Industrial<br />

Revolution, lautet jedenfalls der<br />

NamederPunkrockband,inderMarkus<br />

Duesmann als Schüler einmal<br />

Schlagzeug gespielt hat. Ab Frühjahr<br />

2020 gibt der heute 50-Jährige bei der<br />

VW-Tochter Audi in Ingolstadt den<br />

Takt vor. 20 Monate wirdesdann gedauert<br />

haben, bis der gebürtige<br />

Münsterländer auf dem für ihn<br />

schon länger reservierten Chefsessel<br />

Platz genommen hat.<br />

Bereits im Juli 2018 ist der damalige<br />

BMW-Einkaufschef bei seinem alten<br />

Arbeitgeber ausgeschieden. Weil<br />

sein Vertrag aber eine Sperrklausel<br />

beinhaltete, BMW den Aderlass in<br />

RichtungVWsatthatteundsichlange<br />

stur stellte,mussten Duesmann und<br />

VW es aussitzen. Doch jetzt ist es so<br />

weit: Zum1.April nimmt Duesmann<br />

auf dem Chefsessel in Ingolstadt<br />

Platz, wie der VW-Konzern amFreitag<br />

verkündete.<br />

Audi bekommt einen Chef, der<br />

anders ist als andere. EinAutonarr zu<br />

sein gehörtquasi zur Berufsbeschreibung<br />

solcher Konzernbosse. Aber so<br />

leidenschaftlich wie Duesmann fährt<br />

nicht jeder vonihnen Motorrad. Und<br />

wie er ein solches Zweirad im heimischen<br />

Wohnzimmer aufzubocken ist<br />

auch in solchen Sphären eher ungewöhnlich.<br />

Der trotz imposanter Statur<br />

bisweilen jugendhaft wirkende<br />

Westfale liebt einfach, was röhrt.<br />

Erst für Mercedes,dann für BMW<br />

hat er Formel-1-Boliden mitentwickelt.<br />

Menschlich gilt der Vater einer<br />

Tochter als nahbar und locker. Man<br />

sieht ihn oft lachen, was dann nicht<br />

gekünstelt wirkt. Audi wollte Duesmann<br />

unbedingt haben. Genau genommen<br />

war es VW-Chef Herbert<br />

Diess, der das wollte. Erkennt den<br />

Audi-Chef in spe von gemeinsamen<br />

Zeiten bei BMW und lernte ihn dort<br />

auch als Fachmann schätzen.<br />

Maschinenbau-Ingenieur Duesmann<br />

versteht nicht nur etwas von<br />

Einkauf, Formel 1und Motorrädern.<br />

Seit seinen beruflichen Anfangsjahren<br />

bei Mercedes kennt er sich auch<br />

mit Motorenentwicklung für Spitzenautos<br />

aus. Für BMW hat er unter<br />

anderemdenBereichAntriebgeleitet<br />

und zuletzt als Einkaufschef eine Kooperation<br />

mit dem chinesischen Batteriehersteller<br />

CATL ausgehandelt,<br />

derjetzteineFabrikfürBatteriezellen<br />

in Erfurt baut. Von seiner technischen<br />

Expertise her deckt der von<br />

BMW abgeworbene Manager also<br />

Gegenwart und elektrische Zukunft<br />

der Autoindustrie ab.<br />

Die ist im VW-Konzern wichtiger<br />

denn je: Diess stellte am Freitag den<br />

Investitionsplan für die nächsten<br />

fünf Jahrevor,der noch einmal höhere<br />

Investitionen in diesem Bereich<br />

vorsieht. Bis 2024 sollen knapp<br />

60 Milliarden Euro in Elektroantrieb<br />

und Digitalisierung investiert werden.<br />

Das sind rund 10 Prozent mehr<br />

als in der bisherigen Fünfjahresplanung<br />

bis 2012. VW werde sich damit<br />

„an die Spitze des Wandels“ in der<br />

Autoindustrie setzen, sagte Aufsichtsratschef<br />

Hans Dieter Pötsch.<br />

Markus Duesmannwechselt vonBMW<br />

zu Audi.<br />

FOTO: SEPP SPIEGL/IMAGO IMAGES


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 7<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

Eine Milliarde<br />

Überstunden<br />

im Halbjahr<br />

Bundesweit mehr als die<br />

Hälfte nicht bezahlt<br />

Von Rasmus Buchsteiner<br />

Arbeitnehmer in Deutschland haben<br />

im ersten Halbjahr des laufenden<br />

Jahres 960 Millionen Überstunden<br />

geleistet –davon waren mit<br />

490 Millionen mehr als die Hälfte unbezahlt.<br />

Dasgeht aus der Antwortdes<br />

Bundesarbeitsministeriums auf eine<br />

Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion<br />

hervor, die dem Redaktions-<br />

Netzwerk Deutschland (RND) vorliegt.<br />

DasMinisterium beruft sich dabei<br />

auf Daten des Instituts für<br />

Arbeitsmarkt und Berufsforschung<br />

der Bundesagentur für Arbeit.<br />

Im Jahr 2018 sind den Angaben<br />

zufolge insgesamt 2,02 Milliarden<br />

Überstunden gezählt worden –<br />

1,8 Prozent mehr als 2017. Damit waren<br />

3,8 Prozent aller Arbeitsstunden<br />

von Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten<br />

Überstunden. 1,04 Milliarden<br />

Überstunden waren im vergangenen<br />

Jahr bezahlt, gut 980 Millionen Überstundenunbezahlt.<br />

DasVolumen der<br />

Überstunden des vergangenen Jahres<br />

entspricht den Angaben zufolge<br />

rechnerisch rund 1,2 Millionen Vollzeitstellen.<br />

Arbeitnehmer, die zum Teil auch<br />

im Homeoffice arbeiten, leisten<br />

überproportional viele Überstunden.<br />

Linken-Arbeitsmarktexpertin<br />

Jessica Tatti fordert schärfere Regeln<br />

für Überstunden.<br />

Von Burkhard Fraune<br />

Nach nur eineinhalb Jahren<br />

bei der Deutschen<br />

Bahn steht der Finanzvorstand<br />

AlexanderDoll<br />

vor dem Abgang. Nach wochenlangem<br />

Führungsstreit hat der Manager<br />

nach dpa-Informationen am<br />

Freitag einen Auflösungsvertrag<br />

unterschrieben. Der Aufsichtsrat<br />

des bundeseigenen Konzerns müsse<br />

dem Schritt in einer Sondersitzung<br />

amMontag noch zustimmen,<br />

hieß es.Dem Vernehmennach würde<br />

die Abfindung aufeinen einstelligenMillionenbetrag<br />

hinauslaufen.<br />

Doll wurde im Aufsichtsrat zur<br />

Lastgelegt, dassesbislang nicht gelungen<br />

ist, dieKonzerntochterArriva<br />

und damit einen großen Teil des<br />

Auslandsgeschäfts zu verkaufen.<br />

Dassollte bis zu vier MilliardenEuro<br />

für die Eisenbahn in Deutschland<br />

bringen.Doch die Interessenten boten<br />

deutlich weniger,weilSchulden<br />

und Pensionsverpflichtungen auf<br />

Arriva lasten. Eine Rolle soll auch<br />

spielen, dass sich Dolldem Wunsch<br />

des Bahnchefs Richard Lutz widersetzt<br />

habe, das Finanzressort abzugeben<br />

und sichauf Güterverkehrzu<br />

konzentrieren.<br />

Für einen Abgang des früheren<br />

Bankers hatte sich auch Verkehrsminister<br />

Andreas Scheuer (CSU)<br />

hinter den Kulissen starkgemacht,<br />

sagen Insider. Bevor die Entscheidung<br />

bekannt wurde,hatteScheuer<br />

am Freitag betont, die Bahn befinde<br />

sich nicht im Krisenmodus. „Streit<br />

Führungsstreit bei der Bahn<br />

Finanzvorstand Alexander Doll verlässt das Unternehmen<br />

AlexanderDollhat einen Auflösungsvertrag unterschrieben.<br />

FOTO: REINER ZENSEN/IMAGO IMAGES<br />

ist immer schlecht“, sagte er nach<br />

einer Sondersitzung des Verkehrsausschusses.<br />

Notwendig seien aber<br />

eine bessere Bahn für die Kunden<br />

undein schlankerer Konzern.<br />

„Die Entwicklungenrund um die<br />

Deutsche Bahn werden immer skurriler“,<br />

kritisierte der FDP-Verkehrspolitiker<br />

Torsten Herbst.Zügefielen<br />

aus, der Gewinn sinke, die Pünktlichkeitswerte<br />

blieben schlecht,<br />

und die Schulden wüchsen –und<br />

der Vorstand beschäftige sich mit<br />

internen Personaldebatten. Der<br />

Ausschuss wollte von Scheuer wissen,<br />

was die Bundesregierung zu<br />

Verbesserungen beitrage. Für mehr<br />

Fahrgäste und ein besseres Angebot<br />

hatte der Bund der Bahn in den vergangenen<br />

Monaten deutlich mehr<br />

Geld in Aussicht gestellt. Außerdem<br />

bekommt die Deutsche Bahn aus<br />

demKlimapaket bis 2030jedes Jahr<br />

eine Milliarde Euro Eigenkapital,<br />

zudem wurden die Mittel für den<br />

Regionalverkehr aufgestockt.<br />

Der Haushaltsausschuss des<br />

Bundestags machte amFreitag den<br />

Wegfür die zusätzlichen Milliarden<br />

frei. Er stimmte bei seinen abschließenden<br />

Beratungen einer neuen<br />

Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung<br />

zwischen dem Bund und<br />

dem bundeseigenen Konzern zum<br />

Erhalt des Schienennetzes zu. Die<br />

Vereinbarung hat eine Laufzeit von<br />

zehn Jahren. Der Entwurf sieht<br />

Haushaltsmittel des Bundes in<br />

Form eines „Infrastrukturbeitrags“<br />

von insgesamt 51,4 Milliarden Euro<br />

vor.<br />

Zunehmende Ungeduld<br />

Scheuer sprach von einer Topfinanzausstattung<br />

der Deutschen<br />

Bahn. Nun müsse für Fahrgäste am<br />

Bahnsteig auch spürbar werden,<br />

dass die Bahn auf dem richtigen<br />

Gleis unterwegs sei. „Bei mir steigt<br />

natürlich auch eine Ungeduld, weil<br />

ichweiß, dass die Bürgerwas erwarten“,<br />

sagteScheuer. Es gebe Verbesserungen,<br />

ergänzte der Minister.<br />

„Aber die Verbesserungen sind<br />

nochnichtgut genug.“ (dpa)<br />

Dem örtlichen<br />

Versorger<br />

treu<br />

Stromkundenwechseln<br />

eherselten<br />

Von Claus Haffert<br />

Bei der Wahl des Stromlieferanten<br />

bleiben die meisten Haushalte in<br />

Deutschland dem örtlichen Versorger<br />

treu. Im vergangenen Jahr seien<br />

rund 69 Prozent aller Haushalte von<br />

dem für ihren Wohnortzuständigen<br />

Grundversorger beliefert worden,<br />

heißt es im Entwurfdes neuen Monitoringberichts<br />

von Bundesnetzagentur<br />

und Bundeskartellamt. „Die<br />

immer noch starke Stellung der<br />

Grundversorger in ihren jeweiligen<br />

Versorgungsgebieten ist damit im<br />

Vergleich zum Vorjahr konstant“,<br />

stellen die Behörden fest. Keine weiteren<br />

Marktanteile haben demnach<br />

andere Anbieter hinzugewonnen.<br />

Sie verkauften wie im Vorjahr rund<br />

31 Prozent des an Haushaltskunden<br />

gelieferten Stroms. Allerdings hat<br />

sich der Stromverkauf der häufig mit<br />

günstigen Preisen werbenden Anbieter<br />

in den vergangenen zehn Jahren<br />

mehr als verdoppelt. Insgesamt<br />

haben im vergangenen Jahr rund<br />

4,7 Millionen Haushalte den Stromanbieter<br />

gewechselt, ähnlich viele<br />

wie 2017.<br />

Seit der Öffnung des Strommarkts<br />

im Jahr 1998 können die Kunden<br />

ihrenLieferantenfreiwählen.Im vergangenen<br />

Jahr hatte jeder Haushalt<br />

im Durchschnitt die Wahl unter<br />

124 Anbietern. (dpa)


8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Meinung<br />

Nahverkehr<br />

AUSLESE<br />

Schlechter<br />

Nachgeschmack<br />

Es geht nicht um<br />

wahr oder falsch<br />

Peter Neumann<br />

freut sich auf die neue U-Bahn,<br />

hat aber noch einigeFragen.<br />

Die gute Nachricht zuerst: Anders als<br />

befürchtet wird sich der Kauf neuer<br />

U-Bahnen nicht um mehrereJahreverzögern.<br />

DerSuper-GAU, dass die ersten Wagen<br />

erst 2025 oder 2026 fertig werden, ist<br />

gebannt. Am Freitag hat das Kammergericht<br />

Berlin klar gemacht, dass es den<br />

Rechtsstreit um die geplante Auftragsvergabe<br />

allerVoraussicht nach zugunsten der<br />

BVG entscheiden wird. Wenn das Gerichtsverfahren<br />

tatsächlich so endet, kann<br />

der <strong>Berliner</strong> Bahnhersteller Stadler 2020<br />

mit dem Bauder U-Bahnen beginnen.<br />

Die Fahrgäste werden die frohe Botschaft<br />

gern vernehmen. 2022, so ist nun<br />

zu hoffen, werden die ersten neuen Züge<br />

für die <strong>Berliner</strong> Untergrundbahn geliefert.<br />

Doch ein schlechter Nachgeschmack<br />

ist unverkennbar. Esbeginnt damit, dass<br />

die BVGdasVergabeverfahren erst 2016 in<br />

Gang gesetzt hat –obwohl schon früher<br />

klar war, dass sie investieren muss. Doch<br />

allzu lange war Sparen für den Senat die<br />

Hauptdevise, und als endlich die Vorbereitungen<br />

für die Mega-Ausschreibung<br />

begannen, zogen sie sich lange hin.<br />

Dass es während des Verfahrens offenbar<br />

chaotisch zuging, dass immer wieder<br />

Bedingungen geändert wurden und dass<br />

die BVG mit einem Bieter Kontakte aufnahm,<br />

die diesem vergaberechtlich fragwürdig<br />

vorkamen, wird dagegen eine<br />

Fußnote in dieser Geschichte bleiben.<br />

Denn das Kammergericht zeigt sich nicht<br />

gewillt, auch nur die schwerwiegendsten<br />

Vorwürfe rechtlich zu beanstanden.<br />

Schwerer wiegt: Beobachter kritisieren,<br />

dass die geplante neue U-Bahn technisch<br />

hinter den Möglichkeiten zurückbleibt<br />

–was zum Beispiel an der fehlenden<br />

Klimaanlage deutlich wird. Es wird<br />

sich zeigen, ob die Bahn das Los der geplagten<br />

Fahrgäste wirklich verbessert.<br />

Untersuchungsausschuss<br />

Waswurde im Fall<br />

Amri vertuscht?<br />

Markus Decker<br />

ist der Meinung,dass nun der frühere<br />

Innenminister aussagen muss.<br />

Der Anschlag vom Breitscheidplatz<br />

jährtsich bald zum dritten Mal. Er ist<br />

aufgrund der wachsenden zeitlichen Distanz<br />

und der zunehmenden Bedrohung<br />

durch den Rechtsextremismus zuletzt immer<br />

stärker in den Hintergrund gerückt –<br />

zu Unrecht, wie sich nun zeigt. Der islamistische<br />

Terrorismus darf nicht vergessen<br />

werden. Die vielen Toten, Schwerverletzten<br />

und trauernden Hinterbliebenen<br />

des 19. Dezember 2016 dürfen es erst<br />

recht nicht. Das gilt nach den jüngsten<br />

Aussagen im Untersuchungsausschuss<br />

des Bundestages umso mehr.<br />

Wasdaandie Adresse vonSicherheitsbehörden<br />

des Bundes sowie der Bundesregierung<br />

selbst gesagt wurde, wiegt<br />

schwer.Natürlich gibt es zwischen den Sicherheitsbehörden<br />

des Bundes und der<br />

Länder das, was man „blame game“<br />

nennt: DieVerantwortung dafür, dass der<br />

Tunesier Anis Amri trotz zahlreicher Hinweise<br />

auf seine Gefährlichkeit morden<br />

konnte, wird hin- und hergeschoben.<br />

Ähnliches gab es beim „Nationalsozialistischen<br />

Untergrund“ (NSU) auch schon.<br />

Doch hier scheint es um mehr zu gehen.<br />

Es steht der Vorwurfder Vertuschung<br />

im Raum. Ohnehin ist es nicht das erste<br />

Mal, dass der Untersuchungsausschuss<br />

Neues zutage fördert. Erst kürzlich tauchte<br />

ein bisher unbekanntesVideo auf.<br />

Nicht zuletzt mit Rücksicht auf die<br />

Hinterbliebenen, die ja ebenfalls nicht<br />

zum ersten Mal Klage erheben, sollte der<br />

Untersuchungsausschuss nun reagieren.<br />

Dazu gehört, den in Verdacht geratenen<br />

Ex-Innenminister Thomas de Maizière<br />

rasch zu hören. Dies ist auch in dessen eigenem<br />

Interesse. Die Aufklärung jedenfalls,soscheint<br />

es,nähertsich langsam einem<br />

entscheidenden Punkt.<br />

Parteienlandschaft im Klimawandel<br />

Es ist eine über Jahrzehnte gepflegte<br />

Tradition: Wenn die Haushaltsexperten<br />

in der nächtlichen Bereinigungssitzung<br />

letzte Hand an den<br />

Etat für das Folgejahr gelegt haben, wirddas<br />

Ergebnis am Morgen der Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Zunächst stellt die Opposition ihre<br />

Sicht der Dinge dar,dann die Haushaltspolitiker<br />

der Regierungsfraktionen. Doch in diesem<br />

Jahr wurde die Pressekonferenz von<br />

Union und SPD kurzfristig abgesagt –aus gesundheitlichen<br />

Gründen des federführenden<br />

Unionsexperten. Dass jedoch kein Ersatz<br />

organisiert wurde, ist nicht nachvollziehbar.<br />

Vielmehr kann man sich des Eindrucks<br />

nicht erwehren, als handele die große<br />

Koalition sehr selbstzufrieden. Dieschwarze<br />

Null stehe, die Investitionen seien hoch, das<br />

Klimapaket geschnürt, so Union und SPD.<br />

Sie meinen offenbar, Nachfragen erübrigen<br />

sich dann.<br />

Isttatsächlich alles so rosig, wie es dargestellt<br />

wird? Mitnichten. DieLage in der Wirtschaft<br />

ist in höchstem Maße unübersichtlich.<br />

Zwar zeigen die jüngsten Zahlen, dass<br />

Deutschland zurzeit noch an einer Rezession<br />

vorbeischrammt. Doch die Situation ist<br />

fragil. So gibt es erste Anzeichen dafür, dass<br />

sich die Schwäche der Industrie auf immer<br />

mehr Bereiche ausdehnt. Das Risiko, dass<br />

die Wirtschaft in einem Strudel nach unten<br />

gerät, ist erheblich. Als Auslöser reicht ein<br />

ungeordneter Brexit oder eine weitere Verschärfung<br />

der Handelskonflikte insbesonderezwischen<br />

China und den USA.<br />

Für einen Einbruch gibt es allerdings keinerlei<br />

Vorsorge im Haushalt. Bundesfinanzminister<br />

Olaf Scholz (SPD) tönt immer wieder,durch<br />

den Haushalt ohne neue Schulden<br />

gebe es im Fall der Fälle ausreichend Spielraum,<br />

um die Konjunktur zu stützen. Doch<br />

Der Albtraum beginnt an einem Abend<br />

im November, gegen neun, das ist der<br />

Zeitpunkt, an dem normalerweise Ruhe einkehrtund<br />

wir Elternauf die Couch fallen. Als<br />

meine Tochter nebenan weint, springt mein<br />

Mann auf. Ich wische weiter auf meinem<br />

Handy herum, ich mache mir keine Sorgen,<br />

es ist nichts Besonderes, dass sie aufwacht.<br />

Meistens hat sie Durst oder schlecht geträumt,<br />

sie nimmt einen Schluck aus ihrer<br />

Wasserflasche und schläft weiter.<br />

Diesmal nicht. Wenige Sekunden später<br />

ruft mich mein Mann, seine Stimme klingt<br />

fremd. Er hält meine Tochter im Arm, ich erkenne<br />

sie nicht, ihr Körper glüht und zuckt,<br />

ihreHaut um den Mund wirdblau, es tritt etwas<br />

Weißes heraus. Dann rollen ihre Augen<br />

nach hinten und sie wird bewusstlos. Mein<br />

Mann ruft:„Sie stirbt, sie stirbt, rufden Krankenwagen!“<br />

Ichstarreauf meine Tochter und<br />

den Dämon aus der Unterwelt, der sie befallen<br />

hat, ich höre, was mein Mann sagt. Die<br />

Worte machen keinen Sinn. Wer stirbt? Ist<br />

das ein Fieberkrampf?<br />

Davonhabe ich gelesen. Mein Mann redet<br />

leise mit der Kleinen, sie reagiertnicht auf Ansprache,<br />

in den Augen sieht man nur das<br />

Weiße.Ein Krankenwagen! Mirfällt die Nummer<br />

nicht ein, ich muss Krankenwagen googeln.<br />

„Halten Sie ihre Tochter im Arm senkrecht,<br />

es kommt gleich jemand“, sagt die<br />

Stimme,als ich den Notruf gewählt habe.Ich<br />

nehme meine Tochter, sie fühlt sich tonnenschwer<br />

und leblos an. Ich flüstere ihren Namen.<br />

Ich fühle mich, als würde ich die Trep-<br />

Bundeshaushalt<br />

Steuert<br />

um!<br />

TimSzent-Ivanyi<br />

ist der Meinung,dass die finanzielle Lagedes Landes sehr viel<br />

weniger rosig ist, als die Regierung sie schildert.<br />

KOLUMNE<br />

Die Dämonen<br />

aus der<br />

Unterwelt<br />

Sabine Rennefanz<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

die schwarze Null existiert inWirklichkeit lediglich<br />

auf dem Papier. Sie wird nur erreicht,<br />

weil die ursprünglich für die Bewältigung der<br />

Zuwanderung seit 2015 angelegte,aber nicht<br />

benötigte Asylrücklage geplündert wird.<br />

Rechnet man die noch bestehenden Lücken<br />

im Haushalt dazu, dann besteht im kommenden<br />

Jahr zwischen Ein- und Ausgaben ein<br />

Loch vonmindestens 15 Milliarden Euro.Das<br />

ist sogar mehr,als die im Grundgesetz verankerte<br />

Schuldenbremse erlaubt.<br />

DerEtatist damit ein reiner Schönwetterhaushalt.<br />

Die seit Jahren andauernde Phase<br />

sprudelnder Steuerquellen hat dazu geführt,<br />

dass es sich Union und SPD leisten konnten,<br />

ihre jeweilige Wählerklientel komfortabel zu<br />

bedienen. Erinnert sei an das millardenschwereBaukindergeld,<br />

das nur gut situierte<br />

Familien nutzen, die ohnehin bauen wollten.<br />

Auch die Grundrente –sorichtig sie sein<br />

mag – wird am Ende zu Löchern führen,<br />

denn es ist völlig offen, ob es die zur Gegenfinanzierung<br />

vorgesehene Finanztransaktionssteuer<br />

je geben wird. Bricht die Konjunktur<br />

ein, gerät ein derart aufgeblähter Haushalt<br />

sofortaus den Fugen.<br />

Noch ist die Finanzlage komfortabel, deshalb<br />

muss es gar nicht ums Sparen gehen.<br />

Wichtig wärevielmehr,das Geld zusammenzuhalten<br />

und die richtigen Schwerpunkte zu<br />

setzen. Dabei macht es überhaupt keinen<br />

Sinn, immer mehr Geld für Investitionen in<br />

Beton zur Verfügung zu stellen. Geld, das gar<br />

nicht abgerufen werden kann, weil die Bauwirtschaft<br />

nach wie vorausgelastet ist.<br />

Im Mittelpunkt sollten vielmehr drei Bereiche<br />

stehen: Bildung, Digitalisierung und<br />

Klimaschutz. Dringend nötig ist die Ausstattung<br />

von Schulen und Universitäten mit<br />

schnellen Internet-Anschlüssen und modernen<br />

Computern. Überfällig ist die digitale<br />

Aufrüstung der Verwaltung und des Straßennetzes<br />

für eine bessereVerkehrslenkung. Das<br />

sind Investitionen, die jetzt Arbeitsplätze sichernund<br />

in Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit<br />

Deutschlands gewährleisten.<br />

Und ja, im Klimapaket der großen Koalition<br />

sind einige sinnvolle Maßnahmen enthalten.<br />

Doch die geringen Spuren, die das<br />

Paket im Bundeshaushalt hinterlässt, zeigen,<br />

dass hier nur gekleckert und nicht geklotzt<br />

wird. EineVerkehrswende,die damit erreicht<br />

werden soll, dass Bahntickets ein paar Euro<br />

billiger und Flugreisen einige wenige Euro<br />

teurer werden? Lächerlich.<br />

Die große Koalition hat es verpasst, die<br />

Weichen zu stellen. Mit diesem Weiter-so-<br />

Haushalt ist ein Crash programmiert.<br />

pen herunterstürzen und nie unten ankommen.<br />

Wenig später sitzen die Sanitäter in unserem<br />

Wohnzimmer,zweiMänner,eine Frau,<br />

sie schließen meine Tochter an einen Monitor<br />

an und reden gleichzeitig auf mich ein: Wie<br />

lang dauerte der Krampf, wann hat sie fiebersenkende<br />

Mittel bekommen, welche Medikamente<br />

noch, Salbutamol, Flutide, Pari-Boy,<br />

Vortex? Sie wirken ungeduldig, als ich nicht<br />

sofort antworte. Ich schaue auf meine Tochter.<br />

Sie liegt matt in meinem Arm. Schwer zu<br />

sagen, wie lange der Krampf gedauert hat.<br />

Vielleicht waren es Jahre, vielleicht wenige<br />

Minuten. DerSanitäter zieht eine Kanüle mit<br />

Ibuprofen auf. Als meine Tochter den Mund<br />

öffnet und die Medizin ohne Anstalten<br />

schluckt, möchte ich losheulen.<br />

Krampf ist ein harmloses Wort, man<br />

denktaneinen SchmerzimMuskel. Malwieder<br />

Magnesium nehmen. Fieberkrämpfe betreffen<br />

drei bis fünf Prozent aller Kinder, sie<br />

treten bei Infektionskrankheiten zwischen<br />

dem sechsten Monat und dem fünften Lebensjahr<br />

auf, meist zwischen eins und drei,<br />

werde ich später im Internet bei der Deutschen<br />

Gesellschaft der Kinder- und Jugendärzte<br />

lesen. Meistens sind sie ungefährlich<br />

und nach wenigen Minuten vorbei.<br />

Es ist halb zwölf, Neonlicht flimmert von<br />

der Decke der Kinderrettungsstelle. Meine<br />

Tochter liegt auf einer Trage, am Finger ein<br />

Sensor, der mit dem Monitor verbunden ist,<br />

im Arm steckt eine Kanüle. Ihr Brustkorb<br />

hebt und senkt sich regelmäßig. Ich halte<br />

ihre Hand, als könnte sie mir sonst weggenommen<br />

werden.Die junge Ärztin sagt: „Wir<br />

sind voll, das nächste Bett wäre in Rüdersdorf.<br />

Ihre Tochter wirkt stabil, Sie dürfen<br />

nach Hause.“ Ichwecke sieauf,ziehe ihreJacke<br />

an. Ich suche nach den Schuhen, kann<br />

sie nicht finden. Diehabeich vorlauterAufregung<br />

zu Hause vergessen.<br />

Sabine Rennefanz liest aus neuen Kolumnen,22. Januar,<br />

20 Uhr,Pfefferberg Theater. Literatur-Live-Berlin.de<br />

Den Titel mag ich nicht. Ich mag auch<br />

keine Bücher,die mich anleiten wollen,<br />

und sei es auch „Eine Anleitung für<br />

kompromisslose Demokraten“. Schon<br />

gar nicht mag ich den Ruf nach Kompromisslosigkeit.<br />

Also ließ ich das Buch erst<br />

einmal ein paar Wochen liegen. Dann las<br />

ich es, kämpfte mich<br />

durch den aufgeregten<br />

Ton, diese unentwegte<br />

tönende Alarmsirene.<br />

Als ich mich daran<br />

gewöhnt hatte, wurde<br />

ich aufnahmebereit für<br />

das, was Philipp Ruch,<br />

der Erfinder des „Zentrums<br />

für Politische<br />

Schönheit“, dessen Aktionen<br />

ich bewundere,<br />

in seinem Buch über<br />

die AfD und unseren<br />

Umgang mit ihr erzählt.<br />

Ganz vorneimBuch<br />

Philipp Ruch<br />

Schluss mit<br />

der Geduld,<br />

Ludwig,191<br />

Seiten, 12 Euro<br />

schreibt er schon: „Es geht nicht um den<br />

Wahrheitsgehalt der Wörter. Esgeht um<br />

das Gegenteil: die größtmögliche Unbeirrbarkeit,<br />

die Wahrheitsresistenz.“ Er hat<br />

völlig recht, und wer vor fünfzig Jahren<br />

unter einer Fahne „Sieg im Volkskrieg“<br />

oder „Nieder mit dem US-Imperialismus“<br />

demonstrierte, weiß das nur zu genau.<br />

„Sozialismus“, „Imperialismus“ – diese<br />

Wörter waren im Westen verpönt. Die<br />

Hunderttausenden, die in den 60er- und<br />

70er-Jahren damit um sich warfen, benutzten<br />

sie genau darum. Nicht etwawegen<br />

ihres Wahrheitsgehaltes.<br />

Es ist schade,dass Ruch einpaar Seiten<br />

weiter seine Erkenntnis vergisst und<br />

schreibt: „Eine Warnung wie auf jeder Zigarettenpackung,<br />

dass Rechtsextremismus<br />

tödlich ist, wirkte vor jeder Einspielung<br />

von Björn Höcke Wunder und verscheuchte<br />

jede Form vonNormalität.“<br />

Großartig sind die Passagen über Plasbergs<br />

durch Mely Kiyak gecheckten Faktencheck.<br />

Oder die Rechnung, die er aufmacht<br />

zwischen der Anzahl der Artikel in<br />

einer gedruckten <strong>Zeitung</strong> und denen auf<br />

der Website des entsprechenden Blattes.<br />

Letzteresind im allgemeinen deutlich weniger.<br />

„Schluss mit der Geduld“ ist ein empörtes,<br />

ein wütendes Buch. Erhat recht:<br />

DieGefahr geht auch diesmal wieder von<br />

einer radikalisierten Mitte aus, die<br />

Schluss machen will mit der Demokratie.<br />

Noch fehlt ihr der Führer. Arno Widmann<br />

PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />

Herausgeber: Dr.Michael Maier.<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz (ViSdP).<br />

Mitglieder der Chefredaktion: Elmar Jehn, Margit J. Mayer.<br />

Newsdesk-Chefs (Nachrichten/Politik/Wirtschaft):<br />

Tobias Miller,Michael Heun.<br />

Textchefin: Bettina Cosack.<br />

Newsroom-Manager: Jan Schmidt.<br />

Teams:<br />

Investigativ: Kai Schlieter.<br />

Kultur: Harry Nutt.<br />

Regio: Arno Schupp, Karim Mahmoud.<br />

Service: Klaus Kronsbein.<br />

Sport: Markus Lotter.<br />

Story: Christian Seidl.<br />

Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />

Seite 3/Report:Bettina Cosack.<br />

Die für das jeweiligeRessortanerster Stelle Genannten sind<br />

verantwortliche Redakteure im Sinne des <strong>Berliner</strong> Pressegesetzes.<br />

Reporterin: Sabine Rennefanz.<br />

ArtDirektion: Annette Tiedge.<br />

Newsleader Regio: Stefan Henseke, Susanne Rost, Marcus Weingärtner.<br />

Newsleader Sport: Matthias Fritzsche, Christian Schwager.<br />

Hauptstadtredaktion: Gordon Repinski (Ltg.), StevenGeyer (Stv.).<br />

RND Berlin GmbH, GF: UweDulias, Marco Fenske.<br />

Autoren: Joachim Frank, Holger Schmale, Dieter Schröder,ArnoWidmann.<br />

Istanbul: Frank Nordhausen, Moskau: Stefan Scholl,<br />

Rom: Regina Kerner,<br />

TelAviv: Anja Reich, Washington: KarlDoemens.<br />

Redaktion: <strong>Berliner</strong> Newsroom GmbH, Berlin24 Digital GmbH,<br />

Geschäftsführung: Aljoscha Brell, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />

Lesertelefon: 030-63 33 11-457, E-Mail: leser-blz@berlinerverlag.com<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, Geschäftsführer:Holger Friedrich, Dr.Michael Maier.<br />

Postadresse 11509 Berlin. Besucher:Alte Jakobstraße 105,<br />

Telefon: (030) 23 27-9; Fax: (030) 23 27-55 33;<br />

Anzeigen: BVZ <strong>Berliner</strong> Medien GmbH, Dr.Michael Maier.<br />

Postfach 11 05 06, 10835 Berlin;<br />

Anzeigenannahme: (030) 23 27-50; Fax(030) 23 27-66 97<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr.30, gültig seit 1.1.2019.<br />

Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />

Geschäftsführer Steffen Helmschrott<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin,<br />

Internet: www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erscheint sechs Mal in der Woche. Bezugspreis monatlich<br />

45,90 €einschl. 7% Mehrwertsteuer,außerhalb vonBerlin und Brandenburg<br />

49,50 €; AboPlus, inklusiveStadtmagazin tip 54,19 €(nur in Berlin und<br />

Brandenburg). Bezugspreis des Studentenabonnements monatlich 27,60 €,<br />

außerhalb vonBerlin und Brandenburg 28,50 €. Das E-Paper kostet monatlich<br />

29,99 €einschl. 7% Mehrwertsteuer.Der Preis für Studenten beträgt<br />

monatlich 18,99 €.Im Falle höherer Gewalt und bei Arbeitskampf<br />

(Streik/Aussperrung) besteht kein Belieferungs- und<br />

Entschädigungsanspruch. Erfüllung und Gerichtsstand Berlin-Mitte.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotomaterial<br />

wird keine Haftung übernommen.<br />

Die Auflageder <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> wird vonder unabhängigen Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung vonWerbeträgerngeprüft.<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />

und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />

Brandenburg täglich 274 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 – S eite 9 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Die Tesla-Ansiedlung<br />

wird Grünheide<br />

verändern<br />

Seite 15<br />

Wasder neue evangelische Landesbischof über Berlin denkt Seiten 10 und 11<br />

WieLinksautonome eine Verhandlung gegen Hausbesetzerinnen stören Seite 14<br />

Die Gefahr aus dem All<br />

Auch Städte wie Berlin könnten jederzeit von Asteroiden getroffen werden. Forscher aus aller Welt<br />

haben deshalb im Naturkundemuseum zu einer spektakulären Weltraummission aufgerufen<br />

VonThomas Bührke<br />

Mehr als 21 400 Asteroiden ode mit Durchmessern uc von hundert Metern und mehr kreuzen eue e bei ihrem Umlauf um dieSo Sonnede die Erdbahn.<br />

IMAGO IMAGES<br />

Es könnte jederzeit passieren:<br />

Die <strong>Berliner</strong> gehen ihren<br />

Tagesgeschäften nach,<br />

fahren mit der Bahn, eilen<br />

ins Büro. Plötzlich gibt es einen taghellen<br />

Blitz, gefolgt von einem Knall<br />

und einer Druckwelle,die in Tausenden<br />

Häusern Türen aus den Angeln<br />

reißt, Dächer abdeckt und Fensterscheiben<br />

zerbersten lässt. So wie in<br />

der russischen Stadt Tscheljabinsk im<br />

Ural, über der am 15. Februar 2013<br />

gegen 9.20 Uhr ein kosmisches Geschoss<br />

explodierte. Der Eindringling<br />

hatte einen Durchmesser von nur<br />

etwa 18 Metern, dennoch wurden<br />

etwa 1500 Menschen verletzt.<br />

„Ein Geschoss mit hundert Metern<br />

Durchmesser oder mehr würde<br />

verheerende Wirkungen haben“, sagt<br />

Kai Wünnemann, der am Museum<br />

für Naturkunde Berlin die Forschungsabteilung<br />

Impakt- und Meteoritenforschung<br />

leitet. In einer Simulation<br />

des Museums kann man den<br />

Impakt eines 140 Meter großen eisenhaltigen<br />

Asteroiden in Berlin sehen,<br />

der nicht in der Atmosphäre zerbricht.<br />

Er schlägt mit einer Geschwindigkeit<br />

von 16,5 Kilometern pro Sekunde<br />

im Tiergarten ein und sorgt für<br />

einen 1700 Meter großen Krater.Sein<br />

Boden wölbt sich durch die Schwerkraft<br />

auf. Zerstörungen und Feuer beträfen<br />

die gesamte Region Berlin.<br />

VomKurs ablenken<br />

Es ist nicht die Frage,obirgendwo in<br />

der Welt ein größerer Asteroid einschlägt,<br />

sondernwann. Mehr als tausend<br />

Planetenforscher und Prominente<br />

aus aller Welt rufen deshalb in<br />

einem Offenen Brief zu einer spektakulärenWeltraummission<br />

auf. Mitihr<br />

soll getestet werden, wie man einen<br />

auf Kollisionskurs befindlichen Asteroiden<br />

abwehren kann. Vorgestellt<br />

wurde der Brief am Freitag im <strong>Berliner</strong><br />

Naturkundemuseum.<br />

Mehr als 21400 Asteroiden mit<br />

Durchmessern von hundert Metern<br />

und mehr kreuzen bei ihrem Umlauf<br />

Einschlag eines 140 Meter großen Asteroiden im Tiergarten.<br />

„Stellen Sie sich einen Berg am Himmel vor,<br />

umkreist voneinem Körper vonder Größe der<br />

Großen Pyramide. Selbst der kleine Mond<br />

ist groß genug, um eine Stadt zu zerstören.“<br />

Brian May, Ex-Queen-Gitarrist und Mitbegründer von Asteroid Day.<br />

Die weltweite Bewegung setzt sich dafür ein, dass die Erde vor möglichen<br />

Asteroideneinschlägen geschützt wird<br />

um die Sonne die Erdbahn. Keiner<br />

vonihnen wirdvoraussichtlich in absehbarer<br />

Zeit mit unserem Planeten<br />

zusammenstoßen. Eine besondere<br />

Gefahr bilden die noch unentdeckten<br />

kosmischen Bomben. Das Geschoss,<br />

das 2013 über Tscheljabinsk explodierte,hatte<br />

vorher niemand auf dem<br />

Schirm. Es war unvermittelt aufgetaucht.<br />

Um solche Objekte früher zu<br />

erkennen, muss die Himmelsüberwachung<br />

verbessert werden. Dafür<br />

gibt es spezielle Programme. Hochleistungsteleskope<br />

werden gebaut.<br />

Daneben gibt es eine Liste bekannter<br />

Objekte,die der Erde gefährlich<br />

nahe kommen werden. Am<br />

13. April 2029 wird zum Beispiel der<br />

325 Meter große Asteroid Apophis in<br />

etwa 31000 Kilometern Entfernung<br />

an der Erde vorbeifliegen. Das ist innerhalb<br />

der Bahnen der geostationären<br />

Satelliten –aus astronomischer<br />

Sicht haarscharf daneben. Ein Einschlag<br />

würde eine Energie von 1200<br />

Megatonnen freisetzen, entsprechend<br />

der Sprengkraft von75000 Hiroshima-Bomben.<br />

Derzeit seien 878 Asteroiden bekannt,<br />

die in den nächsten hundert<br />

Jahren mit der Erde kollidieren könnten.<br />

So hatte erst jüngst die Europäische<br />

Weltraumorganisation Esa mitgeteilt.<br />

Erfasst werden Objekte, bei<br />

denen auch nur die geringste Chance<br />

für eine Kollision besteht.<br />

Wenn es gelingt, einen Körper bereits<br />

Jahrevor seinem möglichen Einschlag<br />

zu entdecken, besteht prinzipiell<br />

die Möglichkeit, ihn vonseinem<br />

Kurs abzulenken. Allerdings ist es bislang<br />

ziemlich unklar, welche Technik<br />

man anwenden muss. Sicher ist nur,<br />

dass man keine Astronauten ins All<br />

schicken wird, die den Brocken mit<br />

einer Atombombe sprengen, so wie<br />

es Bruce Willis in dem Film „Armageddon“<br />

vorgeführt hat.<br />

Ist der Asteroid nicht allzu groß,<br />

ließe er sich vielleicht mit einer Einschlagsonde<br />

aus seiner Bahn ablenken.<br />

Ob das funktionieren kann, wollen<br />

Forscher mit einer Doppelmission<br />

herausfinden. Die von der Nasa<br />

gebaute Sonde Dart soll einen Asteroiden<br />

ablenken, und das europäische<br />

Pendant Hera soll anschließend<br />

dieWirkung erkunden.Während Dart<br />

im nächsten Jahr starten soll, hat die<br />

Europäische Weltraumorganisation<br />

Esa ihren Beitrag noch nicht einmal<br />

beschlossen. Genau das fordern die<br />

Wissenschaftler im offenen Brief.<br />

„Es ist höchste Eisenbahn“, sagt<br />

der Impaktforscher KaiWünnemann.<br />

„Mit dem offenen Brief wollen wir das<br />

MUSEUM FÜR NATURKUNDE BERLIN<br />

breite Interesse nicht nur der Forscher<br />

an dieser europäischen Mission<br />

bekunden.“ Der Termin ist bewusst<br />

gewählt, denn in zwei Wochen tagt in<br />

Sevilla der Esa-Ministerrat, der über<br />

die Hera-Mission entscheiden soll.<br />

Selbst wenn die Esa grünes Licht<br />

gibt, wäre ein Starttermin 2024 sehr<br />

sportlich. „Aber möglich“, betont<br />

Holger Sierks vom Max-Planck-Institut<br />

für Sonnensystemforschung in<br />

Göttingen. „Zwei Kameras, die für<br />

Hera vorgesehen sind, haben wir bereits<br />

so gut wie fertig“, sagt er.Sie sind<br />

bei einer Vorgängermission übrig geblieben.<br />

„Außerdem haben wir bereitsmit<br />

OHB eine Konzeptstudie fertig<br />

erarbeitet“, sagt der in Raumfahrtmissionen<br />

erfahrene Physiker.Bereits<br />

vordreiJahren hatte die Esa das Bremer<br />

Raumfahrtunternehmen OHB<br />

damit beauftragt.„Das bedeutet, dass<br />

wir die Sonde nicht nur schnell bauen<br />

können, sondern auch die Kosten<br />

nichtaus demRuder laufen werden“,<br />

sagt Sierks. Insgesamt müssten die<br />

Esa-Mitgliedsländer etwa 250 Millionen<br />

Euro dafür aufbringen.<br />

Bislang herrscht noch große Unklarheit<br />

darüber, auf welche Weise<br />

man einen Asteroiden von seinem<br />

Kollisionskurs ablenken kann. Das<br />

hängt von vielen Faktoren ab, zum<br />

Beispiel von der Größe und dem inneren<br />

Aufbau. Einige Asteroiden sind<br />

porös wie ein Schwamm. Forscher<br />

sprechen auch von fliegenden Sandhaufen.<br />

Bei ihnen würde eine Sprengung<br />

wirkungslos verpuffen. Bei festeren<br />

Asteroiden könnte diese dazu<br />

führen, dass hinterher mehreregroße<br />

Brocken auf die Erde zurasen.<br />

Mit der gemeinsamen Mission<br />

wollen die Forscher herausfinden, ob<br />

man einen Asteroiden durch den Aufschlag<br />

eines Körpers vonseinem Kollisionskurs<br />

abbringen kann. Konkret<br />

soll sie so ablaufen: Deretwa 500 Kilogramm<br />

schwere Satellit Dart startet<br />

Ende 2020 und fliegt zu Didymos.Das<br />

ist ein Doppelsystem mit einem etwa<br />

800 Meter großen Asteroiden, den ein<br />

etwa 160 Meter großer Mond umkreist.<br />

Er trägt den noch inoffiziellen<br />

Namen Didymoon. Dart erreicht die<br />

beiden voraussichtlich im September<br />

2022 und wird dann mit einer Geschwindigkeit<br />

von 24000 Kilometern<br />

pro Stunde auf Didymoon einstürzen.„Wir<br />

wissen aus der Erfahrung einer<br />

ähnlichen Mission, dass sich erst<br />

nach Wochen der aufgewirbelte<br />

Staub gelegt hat und wir erst danach<br />

die Oberfläche genau inspizieren<br />

können“, sagt Wünnemann. Hera<br />

könnte frühestens 2024 starten und<br />

Didymos zwei Jahrespäter erreichen.<br />

„Es ist uns aber egal, ob die Sonde<br />

Wochen oder Jahrespäter eintrifft.“<br />

Dart wird einen Krater mit vielleicht<br />

20 Metern Durchmesser schlagen.<br />

Hera soll Didymoons Oberfläche<br />

genau kartieren. Die Form des Einschlagskraters<br />

wird Informationen<br />

über die innere Beschaffenheit des<br />

Mondes liefern, die für die Berechnung<br />

künftiger Asteroiden-Ablenkungsmissionen<br />

notwendig sind.<br />

Selbstverständlich wollen die Forscher<br />

auch herausfinden, ob Didymoon<br />

durch den Einschlag vonseiner<br />

Umlaufbahn abgelenkt wurde.<br />

Anzeige<br />

Tag der offenen Tür<br />

Gymnasium Panketal<br />

Spreestr.2,16341 Panketal,S2Ri. Bernau<br />

T. 030-94418124, gymnasium-panketal.de<br />

Der Mond umkreist Didymos im<br />

Abstand von etwa 1,2 Kilometern in<br />

zwölf Stunden. DieAblenkung würde<br />

sich in einer Änderung der Umlaufdauer<br />

von schätzungsweise drei Minuten<br />

äußern. „Wir hätten damit gewissermaßen<br />

die erste Machbarkeitsstudie<br />

für die Asteroidenabwehr“,<br />

sagtWünnemann.<br />

Der Gitarrist der Rockgruppe<br />

Queen und spät-promovierte Astrophysiker<br />

Brian May setzt sich leidenschaftlich<br />

für die Erforschung vonAbwehrtechniken<br />

ein. In einem Esa-Video<br />

erklärt er: „Stellen Sie sich einen<br />

Berg am Himmel vor, umkreist voneinem<br />

Körper von der Größe der Großen<br />

Pyramide, das ist Didymos.<br />

Selbst der kleine Mond ist groß genug,<br />

um eine Stadtzuzerstören.“ Didymos<br />

selbst stellt indes keine Gefahr<br />

für die Erde dar. ImNovember 2003<br />

näherte sich der Doppelkörper der<br />

Erde bis auf sieben Millionen Kilometer.<br />

Erst im November 2123 wird er<br />

uns wieder ähnlich nahe kommen.<br />

Weitere Informationen über die Mission:<br />

www.esa.int/hera<br />

Freitag<br />

22.11.<br />

15-19Uhr


10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Harmsens Berlin<br />

Die Kinder vom<br />

Elsengrund<br />

Torsten Harmsen<br />

erfährteiniges über die<br />

Gegend seiner Kindheit.<br />

Ach, wie stöhnte ich, wenn ich als<br />

Kind den langen Wegvom Bahnhof<br />

Köpenick nach Hause laufen<br />

musste. Die Straße führte ewig geradeaus.<br />

Irgendwann schwenkte sie in<br />

unsereWohngegend ein. Das einzige<br />

Interessante an der Strecke war eine<br />

Siedlung, durch die ich lief. Mich faszinierte<br />

der Baustil der Siedlung. Sie<br />

besaß Eckhäuser mit Bogengängen<br />

wie kleine italienische Arkaden, Reihenhäuser<br />

mit geschwungenen Türeinfassungen<br />

und hohen Dächern.<br />

Alles führte auf einen kleinen Platz<br />

vor einem Haus mit klassizistischem<br />

Giebel. Ein harmonisches Gesamtkunstwerk.<br />

Über manchen Türen waren<br />

kleine Reliefs angebracht. Sie<br />

zeigten ländliche Szenen: einen Hirten<br />

mit Stab, einen Jäger mit Hund,<br />

eine Frau, die einen Baum pflanzte.<br />

Manche Straßennamen – etwa<br />

Schmausstraße und Essenplatz –gaben<br />

mir das Gefühl, mitten im Schlaraffenland<br />

zu sein. Als ginge es hier<br />

ums Schmausen und Essen. Welche<br />

Geschichten sich wirklich hinter den<br />

Namen verbargen, erfuhr ich erst<br />

später.Dazu am Ende mehr.<br />

Als ich größer wurde, spielte ich<br />

manchmal in dieser Siedlung, die direkt<br />

hinter unserem Wohnhaus begann.<br />

Sie hieß übrigens Elsengrund.<br />

Autos gab es kaum. Man konnte<br />

Fahrrad fahren, Rollschuh laufen<br />

und Kreidekästchen für Hüpfspiele<br />

malen. Zu jedem Haus gehörte ein<br />

Garten. In den schmalen Wegen hinter<br />

den Grundstücken spielten wir<br />

Verstecken.<br />

In diesem Jahr nun wird die Siedlung<br />

Elsengrund hundert Jahre alt.<br />

Einortsansässiger Bürgerverein hatte<br />

die Idee,dies mit einer Ausstellung zu<br />

würdigen. Diese entstand in Kooperation<br />

mit den Museen Treptow-Köpenick<br />

sowie Studenten des Masterstudiengangs<br />

Historische Urbanistik<br />

der TU. DieAusstellung erzählt interessante<br />

Geschichten über die Siedlung,<br />

eines der ersten kommunalen<br />

Wohnungsbauprojekte der Weimarer<br />

Republik. Der Schweizer Architekt<br />

Otto Rudolf Salvisberg ließ für seine<br />

„Waldsiedlung“ viele Kiefern stehen.<br />

Man erfährt, dass auch der spätere<br />

West-<strong>Berliner</strong> Oberbürgermeister<br />

Ernst Reuter hier 1924 ein Grundstück<br />

gekauft hatte. Später zog er<br />

nachWestend.<br />

Traurige Berühmtheit erlangte die<br />

Siedlung im Juni 1933 als Ortder„Köpenicker<br />

Blutwoche“ –einer der ersten<br />

großen Nazi-Exzesse.Inden Häusern<br />

wohnten auch Mitglieder und<br />

Funktionäre von KPD, SPD und Gewerkschaften.<br />

Viele wurden von der<br />

SA verschleppt und misshandelt. Am<br />

Ende waren es Hunderte aus ganz Köpenick.<br />

Mindestens 23 Menschen<br />

starben. Anton Schmaus und seinVater<br />

Johann, beide Mitglieder der SPD<br />

und des Reichsbanners, gehörten<br />

dazu. Ebenso der Gewerkschafter<br />

Paul von Essen. Später wurden die<br />

Straßen nach ihnen benannt:<br />

Schmausstraße und Essenplatz. Von<br />

wegen Schlaraffenland!<br />

Anton Schmaus hatte sich übrigens<br />

noch gegen die Gewalt gewehrt<br />

und zwei eindringende SA-Leute erschossen.<br />

Tags darauf stellte die SA<br />

eine „Ehrenwache“ vordas Haus.Die<br />

Leute machten große Umwege, um<br />

nicht daran vorbeigehen zu müssen.<br />

Wie man in der Ausstellung erfährt,<br />

waren es Kinder der Siedlung, die sich<br />

–vom Erlebten inWutgebracht –zum<br />

Marschzug formierten und mehrfach<br />

provokativ an der SA vorbeimarschierten.<br />

Bisman sie wegjagte.<br />

Die Geschichte kannten wir jedoch<br />

nicht, als wir gut drei Jahrzehnte<br />

später in derselben Straße spielten.<br />

Eine neue Generation vonKindern.<br />

Ausstellung. „Alle(s) unter einem Dach? –100<br />

Jahre Siedlung Elsengrund“ bis 29. Mai 2020 im<br />

Museum Köpenick(Alter Markt 1in12555 Berlin)<br />

Di, Mi 10–16 Uhr,Do10–18 Uhr,So14–18 Uhr.<br />

Christian Stäblein ist im<br />

April zum neuen Bischof<br />

der evangelischen Landeskirche<br />

gewählt worden.<br />

Am Sonnabend wird bei einem<br />

Festgottesdienst zur Amtsübergabe<br />

der bisherige Bischof Markus Dröge<br />

in den Ruhestand verabschiedet und<br />

Christian Stäblein, bisher Propst und<br />

Stellvertreter des Bischofs, übernimmt<br />

das Amt. In den vergangenen<br />

Tagen hatte Stäblein viel zu tun.Viele<br />

wollen etwas von ihm. Schließlich<br />

möchte man wissen, werdakommt.<br />

Zwischen all den Terminen bleibt<br />

Raum für ein kurzes Treffen in seinem<br />

bisherigen Büro direkt unter<br />

den Räumen des Bischofs zwischen<br />

Umzugskartons, die er noch packen<br />

muss. Es ist eine Atmosphäre der<br />

Veränderung –vielleicht ganz passend<br />

für ein Gespräch darüber, wie<br />

er seine Rolle und die der Kirche<br />

sieht, in einer Zeit, in der die Gesellschaft<br />

Spaltungssymptome aufweist.<br />

Herr Stäblein, was wird Ihre erste<br />

Amtshandlung nach der Einführung<br />

sein?<br />

Ich würde die Einführung dazu<br />

zählen. Das ist für viele Menschen<br />

ein wichtiger Moment. Für mich selber<br />

auch, es bildet sich ja etwas ab in<br />

diesem Reden und Tun, als Erstes,<br />

dass ein Bischof nicht alleine unterwegs<br />

ist, Kirche, das sind wir alle<br />

durch Gottes Wort. Eswerden vermutlich<br />

manche Menschen dort<br />

sein, denen ich nicht alltäglich begegne.<br />

Soist das bei Einführungen.<br />

Am Sonntag findet dann die Gedenkstunde<br />

mit dem Volksbund für<br />

Kriegsgräberfürsorge im Bundestag<br />

statt. Da werde ich anwesend sein.<br />

Aber Sie fragen sicher danach, was<br />

ich als Erstes tun werde.<br />

Ich finde auch das Konkrete interessant.<br />

Haben Sie imBundestag einen<br />

Redebeitrag?<br />

Nein, aber es hat einen symbolischenWert,dass<br />

wir die Amtseinführung<br />

im November machen, umgeben<br />

von Tagen der Erinnerung:<br />

9. November, Reichspogromnacht,<br />

30 Jahrefriedliche Revolution, Volkstrauertag,<br />

Ewigkeitssonntag, erster<br />

Advent. Das sind im Kirchenjahr<br />

sehr geprägte Tage und Wochen. Es<br />

ist also ein Sich-Besinnen und dann<br />

Neu-Aufbrechen.<br />

Wohin werden Sieaufbrechen?<br />

Schöne Frage. Ich darf vielleicht<br />

etwas ausholen. Natürlich ist das Bischofsamt<br />

ein herausgehobenes<br />

Amt. Gleichzeitig besteht die Kernaufgabe<br />

dieses Amtes für mich darin,<br />

zunächst einmal einen Dienst für<br />

diese Kirche zu tun. Es geht viel um<br />

das Begleiten der Prozesse, die anstehen.<br />

Natürlich werdeich auch ein<br />

paar Impulse geben.<br />

Das klingt nach Selbstfindung in der<br />

Rolle. Wasmeinen Siegenau?<br />

Nein, es geht nicht darum, mich<br />

in der Rolle selbst zu finden. DieAufgabe<br />

des Bischofs gilt es auszufüllen.<br />

Da ist es nicht das Erste, die wichtigsten<br />

Punkte für missionarische Initiativen<br />

oder gegen das Schrumpfen<br />

der Kirche zu präsentieren, so wichtig<br />

diese Anliegen auch sind. Ich<br />

habe Ideen, die ich zusammen mit<br />

den Menschen in dieser Kirche ansehen<br />

möchte, aber ich habe nicht<br />

zehn Punkte in der Tasche, die ich<br />

dann in den nächsten zehn Jahren<br />

umgesetzt sehen möchte. Das ist<br />

nicht mein Verständnis von dieser<br />

Aufgabe.<br />

Sie sind also derjenige, der alles zusammenhält<br />

–eine ArtModerator?<br />

Ich bin einer von denen, die die<br />

Vielfalt, die wir haben, immer wieder<br />

zusammenhält, und in meiner herausgehobenen<br />

Position stehe ich<br />

für diesen Zusammenhalt,gebe ihm<br />

auch Gesicht nach außen.<br />

Haben Siedas Gefühl, dass die Gesellschaft<br />

auseinanderfällt? Läuft die<br />

Kirche auseinander?<br />

Für die Landeskirche würde ich<br />

das nicht sagen. In unserer Vielfalt<br />

sind wir gut aufeinander bezogen.<br />

Aber in unserer Gesellschaft insgesamt,<br />

und da sind wir als Kirche<br />

nicht vongetrennt, nimmt die Singularisierung<br />

zu. Wir sprechen seit<br />

Jahrzehntenvon einer fortschreitenden<br />

Individualisierung, die ja im<br />

„Wir rufen<br />

laut Stopp“<br />

Christian Stäblein tritt am Sonnabend sein Amt als<br />

evangelischer Landesbischof an. Ein Gespräch über<br />

sein Aufstehen gegen Antisemitismus sowie über<br />

Veränderungspotenziale einer männlich und<br />

westdeutsch dominierten Gesellschaft<br />

Christian Stäblein behält wirklich die Ruhe. Diese Aufnahme entstand, während im Haus ein Feueralarm<br />

ohrenbetäubend laut tönte. BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER (2)<br />

Kern etwas Gutes ist: Jede einzelne<br />

Person steht mit ihrer Würde im Vordergrund,<br />

mit ihren Möglichkeiten<br />

und auch mit dem, was zu fördern<br />

ist. Das ist wichtig. Seit einiger Zeit<br />

beanspruchen aber einzelne Positionen<br />

und Strömungen Absolutheit.<br />

Einen Ausgleich zu schaffen, wird<br />

immer schwerer.Wir sehen es in der<br />

öffentlichen Kommunikation, in der<br />

Verrohung, in dem nicht mehr Ertragen,<br />

nicht mehrTolerieren vonanderenMeinungen.<br />

Dasgilt für viele der<br />

Aushandlungsprozesse, die zu einem<br />

Gemeinwesen dazu gehören.<br />

Welche Räume gibt es in der Kirche<br />

für solche Prozesse?<br />

Unsere Synoden sind gute Orte<br />

dafür, die Landessynode wie auch<br />

die Kreissynoden. Jedes Gemeindehaus<br />

ist ein guter Ort, in dem Gemeinschaft<br />

und Gemeinwesen gestärkt<br />

werden, gerade weil dieser Ort<br />

offen ist für viele. Ich glaube, auch<br />

der Gottesdienst ist ein guter Ortzur<br />

Stärkung und zum Aushalten von<br />

verschiedenen Wünschen, verschiedenen<br />

Meinungen und Perspektiven.<br />

Was ist mit der Predigt? Ist das die<br />

letztgültige Wahrheit?<br />

Nein, sie ist eine Position, eine religiöse<br />

Rede, die aus dem Glauben<br />

heraus redet. Unter menschlichen<br />

Worten will sich Gottes Wort vermitteln.<br />

Dasist nicht absolut oder autoritär<br />

zu verstehen, die Rede der Predigt<br />

kommt aus dem Dialog und<br />

wünscht den Dialog. Sie versucht,<br />

viele Positionen aufzunehmen und<br />

darüber ins Gespräch zu kommen.<br />

Sind die Gemeindehäuser offen für<br />

Menschen, die nicht Teil der Kirche<br />

sind?<br />

An vielen Stellen ja. Das Catharina-Dänicke-Haus<br />

in Wittstock<br />

etwa ist ein schönes Beispiel dafür,<br />

da gibt es etliche Gruppen, vom<br />

Chor über Eine-Welt-, Kinder- und<br />

Migrationsgruppen. So etwas brauchen<br />

wir an vielen Stellen.<br />

Sie sind 2014 zum Propst gewählt<br />

worden. Warum sind Sie nach Berlin<br />

gekommen?<br />

Daswar ein Zufall des Lebens.Ich<br />

war damals in Niedersachsen und<br />

bin auf die Nominierungsliste für die<br />

Propstwahl gekommen. Ich fand<br />

und finde die Aufgabe sehr reizvoll:<br />

die Verbindung von theologischer<br />

Grundsatzarbeit und geistlicher Leitungsarbeit.<br />

Hat Sie Berlin als Stadt eher abgeschreckt<br />

oder angezogen?<br />

Eher angezogen.<br />

Washat Siedenn angezogen?<br />

DieVielfalt dieser Stadt. Auch das<br />

Raue und Herzliche, was auch dazu<br />

gehört. Ich habe Anfang der 90er-<br />

Jahreschon mal in Berlin gelebt und<br />

große Teile meines Theologiestudiums<br />

hier absolviert. Aber nun geht es<br />

nicht nur um Berlin, sondern auch<br />

um Brandenburg und die schlesische<br />

Oberlausitz. Die Vielfalt zwischen<br />

Metropole und den ganz anderen<br />

ländlichen und städtischen<br />

Räumen hat mich angezogen.<br />

DieStadt kann einem aber auch mal<br />

auf die Nerven gehen?<br />

Na ja, dass manindieserStadt oft<br />

im Stau steht oder die S-Bahn leider<br />

malausfällt, gehört dazu. Manchmal<br />

kommtauchdas Raue vordem Herzlichen,<br />

aber das Direkte liegt mir.<br />

Man muss nicht rumschwurbeln,<br />

sondern kommt gleich zur Sache.<br />

Dasfindeich angenehm. Diese Stadt<br />

und auch Brandenburg besitzen<br />

enorme Veränderungspotenziale.<br />

Ich habe mal gelesen, dass sich 70<br />

Prozent der Bevölkerung im Bezirk<br />

Mitte im Verlauf von zehn Jahren<br />

durch Um- und Zuzüge auswechseln.<br />

Das ist hier so: Jeder ist von irgendwo<br />

gekommen.<br />

Wirhaben uns in derletzten Zeit öfter<br />

bei Solidaritätskundgebungen getroffen,<br />

einmal als der Rabbiner<br />

Teichtal bespuckt wurde und einmal<br />

bei einer Menschenkette vor der<br />

Neuen Synagoge nach dem Anschlag<br />

auf eine Synagoge in Halle. Warum<br />

nehmen Sieansolchen Aktionen teil?<br />

DerAntisemitismus,der sich jetzt<br />

wieder so öffentlich zeigt, ist etwas


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 11 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

zutiefst Erschütterndes für unsere<br />

Gesellschaft.<br />

Zeigt er sich nur öffentlich oder<br />

nimmt er zu?<br />

Dasist sehr schwer zu beurteilen.<br />

Wir haben seit Jahrzehnten Umfragen,<br />

die uns leider ein stabiles Maß<br />

an Antisemitismus bei den Einstellungen<br />

der Menschen zeigen. Jetzt<br />

wirdvieles davon lauter und öffentlicher.<br />

Mir scheint, es wird dadurch<br />

schrecklicherweise auch mehr. Ich<br />

nehme wahr,dass die Häufigkeit von<br />

Angriffen und Übergriffen auf jüdische<br />

Menschen zunimmt. Und aus<br />

den Schulen hören wir, dass sich<br />

dort bisweilen ein lauter Antisemitismus<br />

zumindest in der Sprache<br />

und im Umgang miteinander artikuliert.<br />

Ich kann mir für eine Gesellschaft<br />

kaum Schlimmeres vorstellen,<br />

als dass „Du Jude“ ein gängiges<br />

Schimpfwort auf Pausenhöfen ist<br />

und jüdische Kinder es an öffentlichen<br />

Schulen nicht ertragen können<br />

und auf jüdische Schulen wechseln.<br />

Wir müssen dagegen etwas tun, offen<br />

und kräftig, und deshalb sind mir<br />

Solidaritätsgebete und Menschenketten<br />

wichtig. Es braucht ein lautes<br />

Stopp.Sonst bleiben nur die anderen<br />

Stimmen im öffentlichen Raum hängen,<br />

das bewirkt einen schleichenden<br />

Prozess. Esscheint dann, als ob<br />

man das hinnehmen könnte,irgendwann<br />

widerspricht keiner mehr.<br />

Diese Effekte der Ermüdung und Gewöhnung<br />

halte ich bei diesem<br />

Thema für nicht hinnehmbar.<br />

Es gibt zurzeit vieleVersuche, den Diskurs<br />

zu verändern nach dem Motto:<br />

„Das wird man doch mal sagen dürfen.“<br />

Wiegeht es Ihnen damit?<br />

Das sind Versuche, Dinge zu verschieben.<br />

Wir müssen zeigen, dass<br />

die Mehrheit und wir als Kirchen das<br />

nicht einfach hinnehmen werden.<br />

Bei Ihrer Wahl gab es zwei Kritikpunkte:<br />

Siesind keine Frau und nicht<br />

aus dem Osten. Beides können Sie ja<br />

nun mal nicht ändern. Aber die<br />

Struktur in der Kirche schon. In der<br />

EKD sind 21 Prozent der Positionen<br />

in der mittleren Leitungsebene mit<br />

Frauen besetzt. Wie ist es in der Landeskirche?<br />

Da sieht es ähnlich aus. Esgeht<br />

dabei vor allem um die sogenannte<br />

mittlereLeitungsebene,also das Amt<br />

der Superintendentin, des Superintendenten.<br />

Wirhaben deshalb in der<br />

Landeskirche in den letzten Jahren<br />

ein sogenanntes Mentoringprogramm<br />

aufgelegt. Es soll unterstützen,<br />

dass sich Frauen bewerben, sodass<br />

sie dann auch auf diese Posten<br />

kommen.<br />

Weil …?<br />

…weil wir Nachholbedarfhaben.<br />

Am Ende muss sich das,was die Kirche<br />

ausmacht, auch auf der Leitungsebene<br />

ausbilden: Wirsind eine<br />

Kirche aus Frauen und Männern, die<br />

das Gleiche können und auf allen<br />

Ebenen der Leitung die gleichen<br />

Rechte haben. Meine Mutter war<br />

eine der ersten Pastorinnen in der<br />

Landeskirche Hannovers. Ich habe<br />

so zu Hause recht direkt mitbekommen,<br />

was es für eine Frau heißt, sich<br />

in einer männlich dominierten Gesellschaft<br />

einen Platz zu erkämpfen.<br />

Auch 50 Jahre danach sind wir immer<br />

noch nicht so weit, dass etwa<br />

gleiche numerische Anteile in den<br />

Leitungsämtern eine Selbstverständlichkeit<br />

sind.<br />

Wieerfolgreich ist das Programm?<br />

Wir haben das Programm vor<br />

zwei Jahren aufgelegt. Es kommt<br />

jetzt zum ersten Malzum Abschluss.<br />

Gleichzeitig diskutieren wir immer<br />

wieder über die Frage einer Quote,<br />

solange nicht Frauen und Männer zu<br />

gleichen Teilen in Führungspositionen<br />

sind. Die Diskussion ist wichtig,<br />

denn es muss sich etwas ändern.<br />

Ostdeutsche sind mit 1,7 Prozent in<br />

Führungspositionen noch stärker<br />

unterrepräsentiert.Wiesieht es da bei<br />

Ihnen in der Landeskirche aus?<br />

Das trifft so für uns nicht zu,<br />

schon ein Blick auf die mittlere Leitungsebene<br />

genügt, um zu sehen,<br />

dass wir hier ein deutlich ausgeglicheneres<br />

Verhältnis haben. Vonden<br />

fünf leitenden geistlichen Ämtern in<br />

der Kirche sind drei durch Personen<br />

Christian Stäblein ist 52 Jahre alt und verheiratet.<br />

Er hat vier Kinder.Mit einem Festgottesdienst wird<br />

Christian Stäblein am Sonnabend, dem 16. November<br />

2019, um 15 Uhr in der St. Marienkirche in<br />

Berlin-Mitte in das Amt des Bischofs der Evangelischen<br />

Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz<br />

(EKBO) eingeführt. Zugleich wird Bischof Markus DrögeimGottesdienst<br />

verabschiedet. Der Gottesdienst wird liveimRBB-Fernsehen übertragen.<br />

Am 1. November 1967 wird Stäblein in Bad Pyrmont in Niedersachsen<br />

geboren. Er wächst in Hannoverauf und studiertEvangelische Theologie,<br />

Judaistik, Philosophie, Geschichte und Rechtswissenschaften in Göttingen,<br />

Berlin und Jerusalem. Nach dem Abschluss arbeitet er als Pastor in Lengede<br />

im Kreis Peine. Er wird mit einer Dissertation zum Thema „Predigen nach dem<br />

Holocaust“ promoviert, leitet das Predigerseminar Loccum und gibt Predigtstudien<br />

heraus. 2014 wird er zum Propst der EKBOgewählt. Er ist für<br />

theologische Grundsatzfragen zuständig und Stellvertreter des Bischofs.<br />

Am 5. April 2019 wählt ihn die Landessynode zum Bischof.<br />

Die Landeskirche hat zurzeit etwa 940000 Mitglieder in 1260 Kirchengemeinden<br />

und 26 Kirchenkreisen. Sie ist im Jahr 2004 durch den Zusammenschluss<br />

der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und der Evangelischen<br />

Kirche der schlesischen Oberlausitz entstanden. Im Bereich der EKBOgibt es<br />

mehr als 2100 Kirchen, Kapellen und Gemeindehäuser.Von diesen Gebäuden<br />

stehen etwa 74 Prozent unter Denkmalschutz. Oberstes Leitungsgremium<br />

der EKBOist die Landessynode mit 114 Mitgliedern.<br />

mit ostdeutschem Erfahrungshintergrund<br />

besetzt, zwei durch Personen<br />

mit westdeutschem Hintergrund.<br />

Ich bin allerdings froh, wenn<br />

ich auch über die Intensität der Diskussionen<br />

überrascht bin, dass diese<br />

Frage zum 30-jährigen Jubiläum der<br />

friedlichen Revolution auf den Tisch<br />

kommt. Das ist ein wichtiger Aufbruch,<br />

jetzt sehr ehrlich auf die Prozesse<br />

der letzten 30 Jahrezugucken:<br />

Wieist das mit Benachteiligungen in<br />

diesem Vereinigungsprozess gewesen,<br />

und wie lange wirkt das nach.<br />

Ich finde es wichtig, zu gucken: Was<br />

haben wir gemacht, und können wir<br />

da etwas verändern? Sie haben es<br />

schon gesagt, ich bin mit meinem<br />

westdeutschen Erfahrungshintergrund<br />

kein gutes Beispiel für dasVerschieben<br />

der Tendenz in die andere<br />

Richtung. Aber ich will gern für ein<br />

Angucken und ehrliches Umgehen<br />

mit der Frage einstehen.<br />

Washalten sie voneiner Ostquote?<br />

Das scheint mir schwierig. Wie<br />

gehen wir mit Nachwendegeborenen<br />

um? Ich würde lieber gründlich<br />

und differenziert analysieren, auch<br />

um so zu vermeiden, dass aus der<br />

wichtigen Debatte Spaltungsdiskurse<br />

werden. Diese Art Spaltungsdiskurs<br />

wird vom rechten Rand im<br />

Moment ja recht starkbetrieben.<br />

Aber wie soll man jetzt mit der hohen<br />

Erwartung auf eine schnelle Veränderung<br />

umgehen?<br />

Aussprechen ist der erste Schritt.<br />

Bewusster Umgang kann Veränderungen<br />

auf die Spur setzen. Allerdings:<br />

Es wirdZeit brauchen.<br />

Aber werden Sie absofort für die Kirche<br />

auf die Besetzung von Leitungspositionen<br />

besonders gucken?<br />

Gucken sollte man immer darauf.<br />

Bei uns werden Leitungspositionen<br />

nach demokratischen Regularien<br />

besetzt, das ist ein hohes Gut, innerkirchlich<br />

und gesellschaftlich. Wir<br />

wählen Generalsuperintendentinnen,<br />

Superintendentinnen und andereLeitungsämter.Beim<br />

Aufstellen<br />

der Kandidaten sollten wir auf eine<br />

gute Mischung achten, am Ende<br />

muss es allerdings eine echte Wahl<br />

sein. Hauptkriterium ist und bleibt<br />

dabei: Werist am besten geeignet für<br />

die Aufgabe. Dieses demokratische<br />

Verfahren haben sich die Menschen<br />

in der Kirche über lange Zeit erkämpft.<br />

Nunwieder die Haltung einnehmen,<br />

dass man ohne Wahlen<br />

etwa mit Blick auf bestimmte Kriterien<br />

bessere Entscheidungen treffen<br />

könnte, nach dem Motto „Die Leitung<br />

weiß schon, was richtig ist“,<br />

fände ich den falschen Weg.<br />

An diesem Punkt endet das eigentliche<br />

Gespräch, und wir schalten<br />

das Aufnahmegerät ab.Wir plaudern<br />

noch ein wenig, zuerst über<br />

Niedersachsen, wo auch ich, die Reporterin,<br />

aufgewachsen bin. Aber<br />

dann kommt Christian Stäblein wieder<br />

auf die Themen aus dem Interview<br />

zurück. Sie beschäftigen ihn.<br />

Zum einen in seinen tatsächlichen<br />

Arbeitsprozessen, bei den Diskussionen<br />

vorWahlen zum Superintendenten,<br />

aber auch, wenn er die erhitzten<br />

gesellschaftlichen Diskurse verfolgt.<br />

Die Tendenz zu einer immer stärkeren<br />

Individualisierung und Singularisierung,<br />

das Streben von Menschen<br />

danach, als einzigartig wahrgenommen<br />

zu werden, beobachtet<br />

er in vielen verschiedenen Bereichen.<br />

Stäblein findet es gefährlich,<br />

dass sich viele Menschen sehr viel<br />

schnellere Lösungen für Probleme<br />

wünschen – und diese im Notfall<br />

auch mit autoritären Mitteln durchgesetzt<br />

sehen wollen. Für autoritäre<br />

Lösungen ist er nicht zu haben. Aber<br />

dass Menschen solcherlei Wünsche<br />

äußern, nimmt er zur Kenntnis.<br />

Beide haben wir den Eindruck, dass<br />

der Wunsch stärker wird, Probleme<br />

In der St. Marienkirche übernimmt Stäblein am Sonnabend sein Amt. IMAGO IMAGES<br />

zu etikettieren, und dass eine Tendenz<br />

erkennbar wird, Argumente<br />

und Menschen noch stärker in<br />

Schubladen einzusortieren. Das Gespräch<br />

dreht sich noch einmal um<br />

Frauenquoten. Christian Stäblein<br />

fragt, wie man bei einer Frauenquote<br />

mit dem dritten Geschlecht umgehen<br />

soll. All das sind schwierige Fragen.<br />

Stäblein hat keine letztgültigen<br />

Antworten. Wir setzen das Gespräch<br />

in der Lobby fort, wo Stäblein fotografiertwird.<br />

Dann geht plötzlich der<br />

Feueralarm los, und das Gespräch<br />

endet abrupt. Es wirdwohl eine Fortsetzung<br />

geben müssen. Wir reichen<br />

später einige Fragen schriftlich nach.<br />

Es sind die folgenden.<br />

Herr Stäblein, Sie haben vier Kinder,<br />

sind darunter solche im Fridays-for-<br />

Future-Alter?<br />

Ja, ander Evangelischen Schule,<br />

auf die zwei der Kinder gehen, ist Fridays-for-Future<br />

ein Thema, das in<br />

guter Weise eingebracht wird.<br />

Reden Siemit Ihren Kindern über die<br />

möglichen Folgen der Klimaerwärmung?<br />

Immer mal wieder kommt es zu<br />

Diskussionen, vor allem, was man<br />

gegen den Klimawandel tun kann,<br />

wie jeder Einzelne gefordertist, aber<br />

auch, welche gesamtpolitischen<br />

Maßnahmen es braucht und wie sie<br />

durchsetzbar sind.<br />

Wassagen Sieden Kindern?<br />

Ichversuche vorallem zuzuhören.<br />

Wiestehen Siezuder Bewegung?<br />

Zunächst bin ich froh, dass sich<br />

die Jugend mit einer Bewegung<br />

Alle redenvom Wetter.<br />

Stimme und Gehör verschafft. Oft<br />

habe ich in den letzten Jahren die<br />

Klage gehört, die Jugend sei so unpolitisch.<br />

Jetzt ist sie da und sehr vernehmbar.<br />

Gut so. Das Spannende<br />

finde ich, dass diese Generation gewissermaßen<br />

zu uns, zuEltern und<br />

Großeltern, sagt: Ihrmüsst euch disziplinieren.<br />

Wir müssen Regeln finden.<br />

Oft ist es in den Auseinandersetzungen<br />

vonGenerationen ja eher<br />

andersherum gewesen. Jetzt fordern<br />

die Jugendlichen von den Älteren.<br />

Dasfinde ich faszinierend. DieRadikalität<br />

ist beeindruckend, das Auftreten<br />

hat etwas Prophetisches –miteinander<br />

müssen wir schauen, was<br />

in einem Gemeinwesen umsetzbar<br />

ist. Hier habe ich das Gefühl, dass die<br />

Jugendlichen zugleich in einem guten<br />

Sinne pragmatisch orientiert<br />

sind.<br />

Und wie steht die Kirche zu dem<br />

Thema?<br />

Aus kirchlicher Sicht ist ein zentrales<br />

Thema des Glaubens angesprochen,<br />

ein Urthema der Religion:<br />

Wir leben in einer Schöpfung, die<br />

Grundlagen unseres Lebens machen<br />

wir uns nicht selbst. Umso mehr ist<br />

es unsere Aufgabe, Schöpfung und<br />

die Voraussetzung des Lebens zu gestalten<br />

und an der Bewahrung mitzuarbeiten.<br />

Wirhaben vorher über die Singularisierung<br />

gesprochen und das Streben<br />

danach, als einzigartig wahrgenommen<br />

zu werden. Wie passt der Schülerprotest<br />

dazu? Ist das nicht auch<br />

eine soziale Bewegung?<br />

Es ist zunächst einmal eine Bewegung,<br />

die ja vermutlich irgendwann<br />

auf die Frage stößt, wie sie sich –in<br />

Zeiten vonNetzwerken und Digitalisierung<br />

–organisieren soll, welche<br />

soziale Gestalt sie dauerhaft haben<br />

kann oder will. Da bin ich gespannt.<br />

Jedenfalls ist es ein hoffnungsfrohes<br />

Zeichen, dass Gemeinschaft und soziales<br />

beziehungsweise ökologisches<br />

Engagement nicht hinter uns, sondernvor<br />

uns liegen.<br />

DasGespräch führte Julia Haak.<br />

WirmachenStrom draus.<br />

Alle brauchen Strom–Kinder wieErwachsene, kleine<br />

wie großeUnternehmen. Stromist Licht,Wärme und<br />

Kommunikation.Strom istmedizinischeVersorgung,<br />

Mobilität undWirtschaft. Strom istLeben.Wir machenihn.<br />

Sauber,sicher undbezahlbar.Die neue RWE.<br />

Klimaneutralbis 2040.


12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Schwere Vorwürfe gegen die BVG vor Gericht<br />

Bei der U-Bahn-Ausschreibung ging vieles nicht mit rechten Dingen zu, rügt der Bahnhersteller Alstom. Die Lieferung neuer Wagen lässt weiter auf sich warten<br />

VonPeter Neumann<br />

Die <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe<br />

(BVG)wollen gern<br />

bis zu 1500 U-Bahn-Wagen<br />

kaufen. Doch das<br />

Landesunternehmen darfden Großauftrag<br />

auch weiterhin nicht erteilen,<br />

denn der seit längerem schwelende<br />

Rechtsstreit um die geplante<br />

Auftragsvergabe geht nun weiter.Die<br />

erste mündliche Verhandlung vor<br />

dem Kammergericht Berlin endete<br />

am Freitagmittag ohne eine Entscheidung.<br />

Spannend waren die<br />

Stunden im Gericht aber doch. Alexander<br />

Csaki, Anwalt des Bahnherstellers<br />

Alstom, erhob schwere Vorwürfe<br />

gegen die BVG. Sie habe „an<br />

der Grenze dessen, was vergaberechtlich<br />

zulässig war“, gehandelt.<br />

Auf den Zuschauerplätzen gab es<br />

durchaus den einen oder anderen,<br />

dessen Glauben an den Rechtsstaat<br />

einen Knacks bekam. „Wenn sich ein<br />

Gericht nicht mit solchen Verstößen<br />

befasst –wer dann“, war zu hören.<br />

Alstom habe Dinge zur Sprache gebracht,<br />

die den Regeln des Vergaberechts,<br />

die Mauscheleien verbieten,<br />

widersprächen. Das Gericht habe<br />

diese Berichte einfach weggewischt.<br />

Tipps vomAuftraggeber<br />

Bei Stadler Pankow werden U-Bahnen montiert. Die BVGmöchte auch die nächste Fahrzeuggeneration dortbauen lassen, doch weiterhin darf sie den Auftrag nicht erteilen. IMAGO<br />

Im Gerichtsgebäude am Schöneberger<br />

Kleistpark ging es um die größte<br />

Beschaffung in der 90-jährigen Geschichte<br />

der BVG. Um in der wachsenden<br />

Stadt Berlin den Mangel an<br />

modernen Schienenfahrzeugen zu<br />

lindern, möchte das Unternehmen<br />

bis zu 1500 U-Bahn-Wagen beschaffen<br />

– was die Fahrgäste, die über<br />

volle und unmoderne Züge klagen,<br />

begrüßen. Zweieinhalb Jahre nach<br />

Ausschreibungsbeginn segnete der<br />

BVG-Aufsichtsrat im Mai die Entscheidung<br />

ab: Stadler Pankow soll<br />

den auf drei Milliarden Euro kalkulierten<br />

Auftrag bekommen. Ende<br />

2021, so hieß es, könnten die ersten<br />

Vorserienzüge der neuen U-Bahn-<br />

Generation durch die Stadt rollen.<br />

Aber es kam anders.Wie berichtet<br />

zogder deutsche Ableger des französischen<br />

Bahnherstellers Alstom vor<br />

die Vergabekammer des Landes. Als<br />

diese den Nachprüfungsantrag Ende<br />

Juli ablehnte,ging der Konzernindie<br />

nächste Instanz. Und solandete der<br />

Fall unter dem Aktenzeichen Verg<br />

7/19 beim Kammergericht Berlin.<br />

Im Saal 449, wo die Küchenuhr<br />

über der Tür nicht so recht zu den<br />

Putten, Gemälden und der ehrwürdigen<br />

Holzvertäfelung passte, kam<br />

Cornelia Holldorf rasch zum Punkt.<br />

Mit leisen, aber bestimmten Worten<br />

machte die Vorsitzende Richterin<br />

des Vergabesenats klar, dass sie keiner<br />

einzigen der 23 Rügen, die Alstom<br />

geltend gemacht hatte, eine Erfolgschance<br />

beimisst. In vielen Fällen<br />

hätte das Unternehmen den<br />

Sachverhalt schon früher beanstanden<br />

müssen, in anderen sah Holldorf<br />

keinen Rechtsverstoß. Damit war<br />

knapp eine Stunde nach Verhandlungsbeginn<br />

absehbar, dass das Gericht<br />

den Nachprüfungsantrag zurückweisen<br />

wird –inletzter Instanz,<br />

denn eine Revision ist nicht möglich.<br />

Auch mit Sachverhalten, die Zuschauern<br />

unglaublich vorkamen,<br />

hielt sich die Richterin nicht lange<br />

auf. Dazu zählte der Vorwurf, dass<br />

die BVG Alstom aufgefordert habe,<br />

das Preisangebot um zehn bis 15<br />

Prozent zu senken, um die eigenen<br />

Chancen zu verbessern. Andere Bieter<br />

wollten weniger Geld. Diese Äußerung<br />

sei während einer Verhandlungsrunde<br />

gefallen, erklärte Alstom-Rechtsanwalt<br />

Csaki später.<br />

Keinesfalls sei das Unternehmen<br />

aufgefordert worden, den Preis anzupassen,<br />

entgegnete ein Anwalt einer<br />

der beiden Kanzleien, die von<br />

der BVG angeheuert worden waren.<br />

Das Alstom-Angebot sei lediglich<br />

„hinterfragt“ worden, weil im Vergleich<br />

eine„Auffälligkeit“ klar geworden<br />

sei –ein Unterschied von 10bis<br />

15 Prozent zu den anderen Preisen.<br />

Dennoch: Dass die BVGder Firma<br />

Alstom einen wie auch immer gearteten<br />

Hinweis zum Preis gegeben<br />

habe, hinterließ einen merkwürdigen<br />

Beigeschmack. Denn in diesem<br />

Fall besteht die ungewöhnliche Konstellation,<br />

dass die beiden Unternehmen<br />

von Geschwistern geleitet werden.<br />

Sigrid Nikutta ist derzeit noch<br />

Vorstandsvorsitzende der BVG (auf<br />

dem Absprung in den Bahn-Vorstand),<br />

JörgNikutta ist Deutschland-<br />

Chef von Alstom. Immer wieder betonten<br />

beide Unternehmen, dass sie<br />

sorgfältig darauf achten, dass keine<br />

unzulässigen Informationen ausgetauscht<br />

werden. „Wenn das U-Bahn-<br />

Verfahren im Vorstand zur Sprache<br />

kam, verließ Frau Nikutta solange<br />

den Raum“, hieß es bei der BVG.<br />

Alstom berichtete auch, dass die<br />

BVGdarauf hingewiesen habe,ineinem<br />

Punkt auch eine bessere Qualität<br />

anzubieten. Dabei ging es um die<br />

Traktion, also den Antrieb,der neuen<br />

U-Bahnen. Laut Csaki hieß es:<br />

„Dann habt ihr bessereChancen.“ In<br />

diesem Fall habe es sich um einen<br />

Anruf gehandelt, sagte der Anwalt.<br />

Dasinden Akten nicht dokumentierte<br />

Telefonat stelle einen Mangel<br />

dar, dem nur abgeholfen werden<br />

kann, indem das ganzeU-Bahn-Verfahren<br />

neu aufgerollt wird. Dass die<br />

BVGmit einem Bieter abseits der offiziellen<br />

Verhandlungsrunde telefoniert<br />

habe, sei „vergaberechtlich an<br />

der Grenze“. „Nicht auszuschließen,<br />

dass es auch mit anderen solche Gespräche<br />

gegeben hat“, so Csaki.<br />

Das verneinten Stadler und Siemens/Bombardier.<br />

Die BVG wiederum<br />

stimmte der Richterin zu, die<br />

diese Rüge ebenfalls als nicht erfolgreich<br />

abbuchte. Schließlich habe<br />

Alstom durch den Hinweis zur Traktion„keinen<br />

Schaden“ erlitten. Stattdessen<br />

wurde so die Chance erhöht,<br />

dass das Unternehmen den Auftrag<br />

bekommt, sagte Cornelia Holldorf.<br />

1,8 Millionen Euro Gerichtskosten<br />

Mehrmals wies sie die Anwaltsriege<br />

vonAlstom darauf hin, dass sie ihren<br />

Antrag auch zurücknehmen können.<br />

Nicht zuletzt würde das 230 000 Euro<br />

sparen. Die gesamten Verfahrenskosten<br />

lägen sonst bei 1,8 Millionen<br />

Euro,kalkulierten Rechtsexperten.<br />

Doch Alexander Czaki verlangte<br />

Akteneinsicht – und ein Urteil.<br />

„Manchmal braucht ein Rechtsstreit<br />

eine Entscheidung des Gerichts“,<br />

mahnte der Alstom-Anwalt. Und so<br />

musste sich das Gericht vertagen,<br />

auch wenn längst klar war, wie es<br />

letztinstanzlich entscheiden würde –<br />

zugunsten der BVG. Damit ist absehbar,<br />

dass Stadler den Auftrag erst<br />

später im Jahr 2020 erhalten wird.<br />

Die ersten Vorserienzüge dürften<br />

frühestens 2022 durch Berlin rollen.<br />

Peter Neumann<br />

fand den Gerichtstermin<br />

am Freitag sehr spannend.<br />

MartinaReschGmbH<br />

Ernst-Reuter-Platz8<br />

10587Berlin<br />

Tel. 030/88929992<br />

www.partner-for-you.de<br />

019 !<br />

Goldener Herbst<br />

Romantik pur<br />

Zeit für Gefühle<br />

27 Jahre Berufserfahrung<br />

persönliche Vermittlung<br />

niveauvolle Klientel<br />

absolute Diskretion<br />

HübscheArchitektin,36/168, eine taffe, kreative Frau mitherzlichem,liebevollem Wesen,<br />

hellblondes langes Haar, schöne grüne Augen, gute Figur. Sie betreibt Konditionstraining,<br />

ist Hobbyfotografin, interessiert sich für Technik, besucht gerne Clubs, Kino,<br />

Konzerte und suchteinen verlässlichenPartner füreinegemeinsame Zukunft.<br />

Bezaubernde Physiotherapeutin, 53/170, eine facettenreiche, kommunikative Frau<br />

mitsprühendemCharme, sehr attraktiv, modebewusstund anziehendweiblich. Sieliebt<br />

die schönen Künste und Literatur, treibt viel Sport, reist gerne und möchte ihr unbeschwertes<br />

Leben miteinemaktiven,fantasiebegabtenPartner in vollen Zügengenießen.<br />

Charmante Unternehmerin,Witwe,60/168, eine herzerfrischend fröhliche, warmherzige,<br />

anziehend weibliche Frau mit pfiffigem blondem Kurzhaarschnitt &stilvollem modisch-elegantem<br />

Outfit, eine gute Köchin und Gastgeberin, kulturell aktiv (Theater, Konzerte,<br />

Ausstellungen), naturliebend (Wassersport, Ski, Wellness), reisefreudig. Sie<br />

wünscht sicheinen dynamischen,liebenswerten Genießeranihrer Seite.<br />

Romantischer Realist, 32/188, BWLer, ein ambitionierter, attraktiver junger Mann mit<br />

Souveränität, Herz, Humor und Intellekt. Erbesucht gerne Bars, Restaurants, Open-Air-<br />

Tanzveranstaltungen, organisiert Koch- und Spieleabende, geht ins Fitnessstudio, fährt<br />

Rennrad, doch die taffe, liebenswerte&bindungswilligePartnerin fehlt!<br />

Interessanter Studienrat, 52/187, gutaussehend,vollesHaar, durchtrainierteFigur,er<br />

ist musisch, liebt Konzerte von Klassik bis Rock, Literatur, Ausstellungen und treibt gern<br />

Sport(Tennis,Joggen,Rad). Dieserhumorvolle, einfühlsame Mann sucht eine selbstbewusste<br />

Frau füreine harmonischePartnerschaft auf Augenhöhe.<br />

AttraktiverGeschäftsmann,59/176, med. Bereich,ein gutaussehender, energievoller,<br />

zugewandterMann mitjungenhaftemCharme, fühlendemHerzenund klugemVerstand,<br />

sportlich (Squash, Golf, Ski), kunstbegeistert, kulturell und politisch versiert. Ermöchte<br />

wieder eine fröhliche Frau mitCharme &EspritanseinerSeite spüren.<br />

Detaillierte Informationenunter 030–88929992<br />

herzenswünsche<br />

Partnerschaften<br />

sie sucht ihn<br />

73/1,70, Helga, verw., Top-Figur,<br />

adrette Witwe, mit kastanienrotem<br />

Haar, mein Sohn machte<br />

mir Mut, suche keinen abgehobenen<br />

Akademiker, sondern<br />

den humorvollen, naturverbundenen<br />

Mann, mit dem man<br />

noch vieles unternehmen kann.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

An einen älteren Herrn! Bin Heide,<br />

78/160, war Verkäuferin, zuverlässig,<br />

ordentlich, gut versorgt,<br />

nach langer Einsamkeit<br />

su. ich einen aufrichtigen Mann,<br />

gern auch älter. Für welchen<br />

anständigen Senior darf ich mit<br />

meinem ganzen Herzen da<br />

sein? Ich bin praktisch, häuslich,<br />

verwöhne u. koche gern,<br />

mag Spaziergänge in der Natur,<br />

wagen Sie den nächsten Schritt,<br />

den ersten habe ich gewagt.<br />

Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Bezaubernde Witwe aus Berlin,<br />

Beate, 69, keiner denkt, dass ich<br />

allein lebe. Bin zärtl, unabhängig<br />

u. su. einen lieben Gentleman<br />

bis 76 J. HERZBLATT-BER-<br />

LIN: t 20459745<br />

Fröhliche, zierl. Frau, 72, verw.,<br />

zärtlich u. zuverlässig, charmant,<br />

sportl., finanz. sorgenfrei,<br />

su. Dich, den Mann f. eine verlässl.<br />

Partnerschaft. Harmonie<br />

t 030/23970163<br />

Kathrin, 58/1,65, Bürokauffrau,<br />

etwas zurückhaltend, samtbraune<br />

Augen, im Kopf u. Herzen<br />

frei, möchte nicht typisch<br />

Single werden, su. "Ihn" bis ca.<br />

56 J., welcher Nähe zulässt,<br />

Zärtlichkeit mag. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Karin, 60+ J., verw., Mädchenfrau,<br />

mit Gefühl, Herz u. Eleganz, su.<br />

Mann, gern auch älter, z. Wohlfühlen,<br />

mit Humor, Ideen u.<br />

Zärtlichkeit. HERZBLATT-BER-<br />

LIN: t 20459745<br />

Hübsche Hausfrau, Christine, 61<br />

J., kein Oma-Typ, sucht Mann,<br />

gern älter, mit Ecken u. Kanten,<br />

Herz u. Gefühl. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Angelika, 51, dunkelhaarig u. unkompliziert,<br />

mag Motorrad,<br />

kann kochen, möchte nicht im<br />

Internet suchen, su. Freund/<br />

Partner zum Pferdestehlen,<br />

Glücklichsein HERZBLATT-<br />

BERLIN: t 20459745<br />

Hüb. Witwe, Corinna, 60/1,64, hält<br />

nichts von flüchtigen Abenteuern.<br />

Sie hat ein fröhl. Naturell,<br />

sieht sehr gut aus, su. "Ihn",<br />

gern älter, ehrlich u. verlässlich.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Kl. Anzeige, hübsche Frau! 54 J.,<br />

attrakt. Figur, lg. blondes Haar,<br />

su. "Ihn" bis Anf. 60 für e. lebendig,<br />

kultivierte Partnerschaft.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Kleine Anzeige, hübsche Frau! Rosi,<br />

70+, schö. Figur, Inter. Garten,<br />

Natur, su. lieben Mann für<br />

Freizeit und mehr …Su. wieder<br />

Kuscheln u. Freude! Harmonie<br />

t 030/23970163<br />

Leben, lieben, lachen ist zu zweit<br />

viel schöner, dafür wünsche ich<br />

mir einen gefühlvollen Mann,<br />

bin 59, Psychologin mit heiterem<br />

Gemüt, erkunde gern andere<br />

Städte, mag Malerei, Museen,<br />

Oper, Wellness, Sauna,<br />

würde gern noch viele interessante<br />

Jahre gemeinsam verbringen.<br />

Agt. 60 plus<br />

Tel. 89 04 94 51<br />

Marina, 65+, hübsch, sportl./<br />

eleg., Wünsche mir netten, humorv.<br />

Partner, nicht nur für die<br />

Regentage. Streicheln, Verstehen,<br />

Lachen, Verreisen. Trau<br />

Dich, mir entgegenzukommen!!<br />

Harmonie t 030/23970163<br />

Monika, 76 J., verw., blond, Ing. i.<br />

R., mag Gartenarbeit, kocht gut<br />

u. gern, fährt Pkw, su. aufrichtigen<br />

Mann mit ehrlichem Herz!<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Natürlich unkompliziert, eine tolle<br />

Frau u. Einsatzärztin bei der<br />

Feuerwehr, junge 60/168, fescher<br />

kurzer Haarschnitt, schöne<br />

weibl. schlanke Figur, in der<br />

Freizeit liebt sie Gartenarbeit,<br />

kocht, bewirtet gern Gäste, musiziert,<br />

spielt Federball, wandert,<br />

radelt, hofft auf eine lebendige<br />

Partnerschaft. Agt. 60<br />

plus Tel. 89 04 94 51<br />

Susanne, 48 J., hübsche Frau mit<br />

Charme u. Rasse, mag Jeans und<br />

Kleid, fährt Auto u. Rad, mag die<br />

Ostsee, su. verlässlichen etwas<br />

sportl. Mann, für ein 2. schönes<br />

Glück. Glücksbote: t 27596611<br />

Monika, 64 J., verw., schlank,<br />

blond, gutaussehend. Warum<br />

sollen nur die jungen Leute<br />

glücklich sein? Ich möchte es<br />

nochmal versuchen, denn zu<br />

zweit ist alles schöner. Bin<br />

verw., finanz. o. Sorgen, mag die<br />

Ostsee, auch im Winter, hab<br />

Mut! Glücksbote: t 27596611<br />

SIE, 46, eine Mädchenfrau mit u.<br />

Klasse, mag Kino, Pasta, Rad, u.<br />

Reisen, su. den ehrl. Mann mit<br />

Ecken u. Kanten, will nicht im<br />

Internet suchen. HERZBLATT-<br />

BERLIN: t 20459745<br />

SIE. 73, Fachärztin, klein aber<br />

oho, hat ein großes Herz, ist<br />

hübsch und hilfsbereit, freut<br />

sich auf ein Kennenlernen.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Andrea, 48, hat das Single-Dasein<br />

satt! Sie ist hübsch mit ihren<br />

Locken, schlank, richtig<br />

tolle Frau mit interessantem<br />

Beruf, möchte Dich finden! Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Annemarie, 75, ein hübsche Frau<br />

mit guter Figur, modisch, habe<br />

Auto, gemütliche Wohnung u.<br />

viel Herz, mag Ausflüge, Gemeinsamkeit,<br />

su. den Freizeitpartner.<br />

Singlecontact Berlin:<br />

t 2823420<br />

Attraktive Ruheständlerin, Manuela,<br />

65, blond, mö. "Ihn" finden,<br />

die Zeit ist da, dass sie sich nach<br />

Vertrauen u. Zärtlichkeit sehnt.<br />

Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />

Auch Ärztinnen wollen geküßt<br />

werden! Sie, Ende 50, attraktiv<br />

mit blauen Augen u. blonden<br />

Haaren, liebt Musik u. Sport, hat<br />

Sehnsucht nach einem Mann!<br />

Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />

Es muss sich etwas ändern! Anne,<br />

70, Dolmetscherin, angen. Ä.,<br />

seit einiger Zeit verwitwet, attraktiv,<br />

blondes Haar, freut sich,<br />

e. Mann kennen zu lernen!<br />

Singlecontact Berlin: t 2823420<br />

Schöne Witwe, Barbara, 72, su. e.<br />

Partner, freut sich auf gemeinsame<br />

Zeit, reden, wieder für e.<br />

Mann zu kochen, nicht nur Familie<br />

zu treffen, sondern einen<br />

Mann! Singlecontact Berlin:<br />

t 2823420<br />

Sybille, 59, Bürokauffrau, helle<br />

Augen, gute Figur, mag Bücher<br />

u. Zweisamkeit, Radtouren, liebevolle<br />

Unterhaltung ... Welcher<br />

Mann meldet sich? Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

er sucht sie<br />

Ab und zuein liebes Wort! Hans,<br />

75, Pensionär, sucht nette Frau,<br />

zum Reden, Lachen Glücklichsein<br />

(getrenntes Wohnen angenehm).<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

81 zu sein istdochkeinAlter. Karl,<br />

Kameramann "Hansdampf auf<br />

allen 5 Kontinenten", inzwischen<br />

ein bisschen ruhiger in<br />

der Lebensführung geworden,<br />

wünscht sich eine selbstbewusste<br />

Partnerin, die nicht<br />

nur zu Hause sitzen will. Alter<br />

spielt keine Rolle, doch nicht<br />

größer als 170. Ich wünsche mir<br />

eine baldige Antwort, in Zukunft<br />

viel Zeit füreinander und<br />

ich bin zu allen "Schandtaten"<br />

bereit. Karl genannt Karli<br />

t 033205 208635<br />

Als Kinderarzt blicke ich mit meinen<br />

67 J. auf ein schönes erfülltes<br />

Berufsleben zurück, doch<br />

jetzt genieße ich den Ruhestand,<br />

ergreife meine Geige,<br />

vertiefe mich in Brahms Violinkonzert<br />

oder setze mich an den<br />

Flügel u. spiele Mozarts kleine<br />

Nachtmusik, im Winter gern in<br />

den Bergen Ski, im Sommer am<br />

Wasser, su. eine Partnerin für<br />

ein gemeinsames Wohlgefühl.<br />

Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Nicht alle Männer sind vergeben,<br />

manche werden ungewollt wieder<br />

frei! Er, 56/1,80, lt. Angest.,<br />

ein sportlicher Kuschelbär mit<br />

Format, hat das gewisse Etwas,<br />

mag nicht im Internet suchen.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Nicht alle Männer sind vergeben,<br />

manche werden auch ungewollt<br />

frei! Thomas, 59, Gutachter,<br />

handwerkl. begabt, mag<br />

Ostsee, Natur, Kultur, su. herzl.<br />

Partnerin. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Annoncen sind ja schön u. gut, damit<br />

wir uns kennenl. Aber persönl.<br />

ist es besser! Gerhard, 75+,<br />

182, verw., kein Opatyp, gern a.<br />

Reisen u. m. d. Pkw unterwegs,<br />

su. Begleitung, für die es auch<br />

etwas ungewöhnlich ist, hier zu<br />

suchen, aber die nicht mehr allein<br />

sein mö. u. die noch etwas<br />

vom Leben erwartet. PS Harmonie<br />

t 23970163<br />

DerHerbst mitseiner bunten Vielfalt<br />

hat begonnen, mit schönen<br />

u. auch grauen Tagen, wie das<br />

Leben. Bin 70, ein positiver<br />

Mensch, meine Damen es ist eine<br />

passende Zeit zum Tanzen,<br />

darf ich zum Walzer bitten, ein<br />

Konzertbesuch, eine Kurzreise;<br />

freue mich auf Ihren Anruf. Agt.<br />

60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Dieter, 77 J., Dipl.-Ing. i. R., verw.,<br />

natur- u. kulturinteressiert,<br />

mag Klassik, schönes Wohnen,<br />

sucht nette Partnerin, ohne Gewohntes<br />

gleich aufzugeben.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Dipl.-Betriebswirt, 69/189, Witwer,<br />

kinderlos, frei u. unabhängig<br />

für eine neue Partnerschaft. Sie<br />

treffen einen sehr reisefreudigen<br />

Mann mit natürl. Ausstrahlung,<br />

kulturell aktiv (Konzert, Ballett,<br />

Oper), mö. die Zukunft mit einer<br />

dynamischen Optimistin genießen.<br />

Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Dr.med., 75, sportl. elegant, volles<br />

silbergraues Haar, ein Freund<br />

der klass. Musik, Oper, Ausstellungen<br />

u. Museen, gerne Städtereisen,<br />

su. eine Partnerin mit<br />

der ich mit Freude meine Interessen<br />

wahrnehmen kann u.<br />

teilen. Agt. 60 plus<br />

Tel. 89 04 94 51<br />

Ein Mann in den besten Jahren!<br />

Alexander, 62/1,88, attr. Mann,<br />

sportl. Typ, mit Pkw, Inter.<br />

Theater, Klassik, Kurzreisen,<br />

aber auch ferne Länder, sucht<br />

jung gebl. Partnerin passenden<br />

Alters. HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Jürgen, 72/1,80, GF, möchte nun<br />

etwas kürzer treten, ist positiv<br />

im Denken, fährt Pkw, mag das<br />

Meer, Kultur, liest gern, su. unternehmungslustige<br />

"Sie", nur<br />

Mut. HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Pensionär, 74/181, mit kleinem<br />

Hund, Witwer gebildet, gern<br />

charmant, bodenständig,<br />

möchte mit einer Partnerin<br />

wieder positiv in die Zukunft<br />

blicken, schöne Spaziergänge in<br />

der Natur unternehmen, Theaterbesuch,<br />

mal Kino, Reisen, alles<br />

was zu zweit Freude macht<br />

erleben u. genießen. Agt. 60<br />

plus Tel. 89 04 94 51<br />

Weltgewandter Akademiker, 66/<br />

178, ein energievoller, zugewandter<br />

Gentleman, ist sehr<br />

engl. geprägt, verbrachte seine<br />

Universitätszeit in England, ein<br />

Kosmopolit der Welt, Reisen<br />

liebt, kunstbegeistert ist,<br />

sportl., Golf, Ski, er mö. auf Augenhöhe<br />

wieder eine fröhl. Frau<br />

mit Charme u. Esprit an seiner<br />

Seite spüren. Agt. 60 plus Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Silbergraues volles Haar, doch das<br />

Herz noch jung! Er, 68/180,<br />

Dipl.-Ing., mit schönem Wohnen,<br />

kultiviert, malt, tanzt, reist<br />

gern, möchte gemeins. Erleben,<br />

vermisst das "Wir"-Gefühl.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Witwer, kinderlos, 64/187, Techniker<br />

mit EFH in schöner Umgebung,<br />

bin sportl. mit Liebe<br />

zum Meer, mache Hochsee-Angeln,<br />

mag gern Oldies, Jazz, habe<br />

Pkw u. Motorrad, bin bereit<br />

für verrückte u. auch schöne<br />

Dinge mit einer unkomplizierten<br />

Frau zu erleben. Agt. 60 plus<br />

Tel. 89 04 94 51<br />

65/1,83, –vielleicht der Richtige<br />

für Dich? Mal sportlich leger in<br />

Jeans, aber auch mal Jackett,<br />

immer auf dem Teppich geblieben,<br />

symp. Angest. ö. D., ein Typ<br />

großer Junge. "Matthias" Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Ab jetzt zu zweit! Jörg, 60/1,80,<br />

ltd. Angest./Ing., ein Mann mit<br />

Persönlichkeit, kultiviert, mag<br />

schöne Reisen, romantische<br />

Abende, Musik …su. für all das<br />

eine Partnerin an seiner Seite!<br />

Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />

Jürgen, 69/1,81, Pensionär, verw.,<br />

attraktiv, gut drauf, unterhaltsamer<br />

Typ, silbergraues Haar,<br />

gepflegt, liebt Kultur u. Bücher,<br />

würde gern auch tanzen gehen<br />

… su. Dich zum Kennenlernen<br />

u. Austauschen! Singlecontact<br />

Berlin: t 2823420<br />

Zwei liebenswerte Chaoten, Richard,<br />

Ende 70, angen. Ä., positiv<br />

denkend, verw., NR, &Hund<br />

Alex, su. "Sie" für Freizeitpartnerschaft.<br />

Singlecontact Berlin:<br />

t 2823420<br />

Witwer, 80/180, ein Gentleman<br />

mit angenehmer ruhiger, besonnener<br />

Art, gebildet u. belesen,<br />

möchte gern mit einer vielseitig<br />

interessierten Seniorin<br />

noch eine schöne gemeinsame<br />

Zeit verbringen. Agt. 60 plus<br />

Tel. 89 04 94 51<br />

Zu zweit ist alles schöner! Stefan,<br />

58/1,85 (Ing.), mit wenig Zeit<br />

zum "Suchen", fährt gern Rad,<br />

kocht gut, ein attr., ehrl. Typ,<br />

möchte Zukunftspläne schmieden.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Stattliches Mannsbild, in interessante<br />

Männlichkeit verpackt.<br />

Holger, 53/1,83, im öfftl. D. tätig,<br />

sucht Dich, eine lebenslustige<br />

Frau mit Sinn für Humor,<br />

Reisen und die vielen schönen<br />

Seiten des Lebens. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

freizeit/<br />

freundschaft<br />

KeineHeiratsanzeige, mö. meinen<br />

Bekanntenkreis erweitern. Über<br />

60, UNI-Abschluss, kulturint.<br />

gruenewald_matthies@web.de


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 13 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Zensuren für Lehrer<br />

Ein Jugendlicher aus Wien hat eine neue App entwickelt. Ähnliche Projekte wurden eingestellt –auch ,weil sich dort so viele Beleidigungen fanden<br />

VonAnnika Leister<br />

<strong>Berliner</strong> Schüler haben ab<br />

sofort wieder eine Möglichkeit,<br />

ihre Lehrer zu bewerten<br />

–anonym und online.Denn<br />

am Freitag hat der 17-jährige<br />

Schüler Benjamin Hadrigan aus<br />

Wien die von ihm entwickelte App<br />

„Lernsieg“ herausgebracht. Das<br />

Prinzip der App: Schüler im deutschsprachigen<br />

Raum können Profile für<br />

Schulen, aber auch einzelne Lehrer<br />

anlegen, sie in Kategorien bewerten<br />

und einen bis fünf Sterne vergeben.<br />

Offen für Fremde<br />

BeiLehrernheißen diese Kategorien<br />

zum Beispiel: Unterricht, Fairness,<br />

Respekt, Geduld, Durchsetzungsfähigkeit,<br />

Pünktlichkeit. Die Bewertung<br />

ist anonym möglich, Interessierte<br />

müssen sich lediglich vorher<br />

mit ihrer Telefonnummer in der App<br />

verifizieren. Bedeutet: Auch Unbekannte,<br />

die gar nicht auf die besagte<br />

Schule gehen oder die Lehrer gar<br />

nicht kennen, können sie beurteilen.<br />

Ähnliche anonyme Angebote hatten<br />

in der Vergangenheit massive<br />

Probleme. Die Plattform Spickmich<br />

war von 2007 bis 2014 als Lehrerbewertungsportal<br />

extrem erfolgreich.<br />

Gegründet von drei Kölner Studenten<br />

hatte die Webseite bald 1,6 Millionen<br />

Nutzer. Lehrer klagten mehrfach,<br />

unter anderem wegen Verletzung<br />

ihrer Persönlichkeitsrechte<br />

und Datenschutzverstößen. Der<br />

Bundesgerichtshof entschied 2009,<br />

dass anonyme Lehrerbewertungen<br />

Ein neues Lehrer-Bewertungsportal ist auf dem Markt –erfunden von einem 17-jährigen Wiener.<br />

„Ich habe keine<br />

Vernichtungsplattform gebaut, das<br />

ist nicht meine Intention.“<br />

Benjamin Hadrigan,<br />

App-Entwickler<br />

IMAGO IMAGES, LUKAS BECK<br />

von der Meinungsfreiheit gedeckt<br />

seien. Spickmich durfte offiziell also<br />

weitermachen. 2014 wurde der Betrieb<br />

ohne offizielle Begründung eingestellt.<br />

Vermutet wird, dass ein<br />

Grund für das Ende die vielen Frust-<br />

Bewertungen und beleidigenden<br />

und vulgären Kommentarewaren.<br />

Mit der neuen App „Lernsieg“<br />

verfolgt Gründer Hadrigan nach eigener<br />

Aussage andere Ziele.„Es gibt<br />

wahnsinnig engagierte Lehrer an<br />

meiner Schule, die leisten wahnsinnig<br />

viel“, sagt der 17-Jährige der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>. Aber sie würden für<br />

ihre Arbeit nie Feedback erhalten.<br />

Viel mehr habe die „Bezahlung nach<br />

Alterspyramide“ die Folge, dass engagierte<br />

junge Lehrer benachteiligt<br />

würden. Hadrigan will die Lehrerschaft<br />

mit seiner Appnun neu motivieren.<br />

„Es ist wissenschaftlich erwiesen,<br />

dass man eine bessere Leistung<br />

erbringt, wenn man direkt<br />

Feedback bekommt –egal, ob positiv<br />

oder negativ.“<br />

Er selbst geht nicht mehr in die<br />

Schule. Erist Externist –ein besonderes<br />

Lernkonzept in Österreich, bei<br />

dem Schüler sich bei Hausunterricht<br />

auf Prüfungen vorbereiten. Er lehne<br />

die Schule nicht ab, versichert er. Er<br />

habe lediglich so viele andere Projekte:<br />

Im März hat er ein Buch herausgebracht,<br />

das ebenfalls „Lernsieg“<br />

heißt. Darin erklärt Hadrigan,<br />

dem früher Legasthenie und ADHS<br />

attestiert wurden, wie er mit dem<br />

Einsatz von sozialen Medien wie<br />

Youtube, Instagram, Twitter & Co.<br />

zum Einserschüler wurde.Nebenher<br />

gründete er ein Modelabel. Die App<br />

ist sein jüngstes Projekt –und zumindest<br />

aus der Wirtschaft erhielt er<br />

rasch extrem positives Feedback:<br />

Nach eigener Aussage hat er von Investoren<br />

einen „sechsstelligen Betrag“<br />

für die Entwicklung der App<br />

eingesammelt.<br />

Verwaltung ist kritisch<br />

Die <strong>Berliner</strong> Senatsverwaltung für<br />

Bildung sieht die Appkritisch. Aussagekraft<br />

und Nutzen seien gering, weil<br />

offenbar jeder Nutzer „nach Lust<br />

und Laune“ Sterne vergeben könne.<br />

Man befürworte einen offenen Dialog<br />

und Feedback-Kultur, Lehrer<br />

seien in Berlin dazu verpflichtet, sich<br />

von der Schülerschaft evaluieren zu<br />

lassen. Allerdings sollte das in einem<br />

„positiven und wertschätzenden<br />

Umgang innerhalb der Schulgemeinschaft“<br />

erfolgen. Es drohe die<br />

Gefahr, dass eine externe App „unsachlichen<br />

Bewertungen“ Vorschub<br />

leiste.„Dasdürfte der Akzeptanz von<br />

Evaluationsprozessen durch Lehrkräfte<br />

insgesamt schaden“, heißt es.<br />

Große Ostsee-Kreuzfahrtbis St.Petersburg<br />

MIT MSC POESIA<br />

bereits inklusive:<br />

All-Inclusive Getränkepaket<br />

PREMIUM<br />

12 Tage<br />

pro Person in DK<br />

Rund um die Iberische Halbinsel<br />

MIT MSC PREZIOSA<br />

bereits inklusive:<br />

All-Inclusive Getränkepaket<br />

PREMIUM<br />

15 Tage<br />

Innen Bella €1.599,-<br />

Innen Fantastica €1.699,-<br />

Außen Bella* €1.899,-<br />

Meerblick Fantastica €1.999,-<br />

Balkon Bella €2.099,-<br />

Balkon Fantastica €2.199,-<br />

Balkon Aurea €2.299,-<br />

Balkon Suite Aurea €2.549,-<br />

ab€1.599,-<br />

ab€1.619,-<br />

pro Person inDK<br />

SONDERPREIS<br />

nur buchbar bis 15.12.2019<br />

Zwei Tage Aufenthalt<br />

in St. Petersburg !!!<br />

MSCPoesia<br />

bereits inklusive:<br />

An- und Abreise!!!<br />

MSCPreziosa<br />

bereits inklusive:<br />

An- undAbreise!!!<br />

Leistungen im Reisepreis<br />

Maßgeschneidertes<br />

Rundum-sorglos-Paket<br />

Busreise ab/an Berlin bis<br />

zum Einschiffungsterminal<br />

Check-in für Kreuzfahrt<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Freigepäck 20 kg pro Person<br />

Kreuzfahrt inder gebuchten Kategorie<br />

mit MSC Poesia bzw. MSC Preziosa<br />

Vollpension während der Kreuzfahrt mit<br />

täglich 5Mahlzeiten<br />

All-Inclusive Getränkepaket PREMIUM<br />

Reichhaltige Auswahl alkoholfreier und alkoholischer<br />

Getränke. Große Wein- und Sektauswahl,<br />

(glasweise), umfangreiche Bierauswahl, Longdrinks,<br />

Cocktails, Softdrinks, Säfte, Mineralwasser<br />

und Heißgetränke inklusive Kaffeespezialitäten<br />

sowie alle Getränke der Barkarte bis zu<br />

einem Preis von €10,-. Die im Paket enthaltenen<br />

Getränke können in allen Bars, Buffet-Restaurants,<br />

Restaurants sowie in den Spezialitätenrestaurants<br />

verzehrt werden.<br />

Teilnahme an Bordveranstaltungen<br />

(Theatervorstellungen imBroadway-Stil<br />

und abwechslungsreiche Konzerte)<br />

unbegrenzte Nutzung des Poolbereichs,<br />

Fitnesscenter und kostenfreie Nutzung<br />

aller Open-Air-Sportanlagen<br />

umfangreiches Freizeit- und<br />

Unterhaltungsprogramm<br />

Gepäcktransport an/von Bord<br />

deutschsprachige Bordbetreuung<br />

sämtliche Hafengebühren<br />

Abfahrt: Berlin, Zoologischer Garten<br />

Büro: <strong>Berliner</strong> Str. 126, 10713 Berlin-Wilmersdorf<br />

Öffnungszeiten:Mo9-19, Di-Do 9-16:30, Fr9-15Uhr<br />

Marienkäfer Reisen GmbH<br />

02.05. -13.05.2020 Tag Hafen, Land An Ab 19.04. -03.05.2020 / 30.08. -13.09.2020<br />

30.08. -10.09.2020<br />

Reisepass erforderlich.<br />

Reisepass erforderlich.<br />

Termine 2020<br />

02.05. -13.05. kein Saisonzuschlag<br />

30.08. -10.09. +€60,- Saisonzuschlag<br />

Sonderpreise p.P.<br />

2-Bett-Kabine<br />

*teilweise Sichtbehinderung<br />

02.05. Busanreise ab Berlin zur Einschiffung nach<br />

Warnemünde, Deutschland 19:00<br />

03.05. Gdynia, Polen 12:00 19:00<br />

04.05. Klaipeda, Lithuania 08:00 16:00<br />

05.05. Riga, Lettland 08:00 16:00<br />

06.05. Tallinn, Estland 09:00 16:00<br />

07.05. St. Petersburg, Russland 07:00<br />

08.05. St. Petersburg, Russland 20:00<br />

09.05. Helsinki, Finnland 08:00 16:00<br />

10.05. Stockholm, Schweden 09:00 17:00<br />

11.05. Erholung auf See<br />

12.05. Kopenhagen, Dänemark 08:00 18:00<br />

13.05. Warnemünde, Deutschland 08:00<br />

Ausschiffung und Busrückreise nach Berlin<br />

Tag Hafen, Land An Ab<br />

30.08. Busanreise ab Berlin zur Einschiffung nach<br />

Warnemünde, Deutschland 19:00<br />

31.08. Gdynia, Polen 12:00 19:00<br />

01.09. Visby, Schweden 08:00 17:00<br />

02.09. Riga, Lettland 09:00 17:00<br />

03.09. Helsinki, Finnland 12:00 18:00<br />

04.09. St. Petersburg, Russland 07:00<br />

05.09. St. Petersburg, Russland 20:00<br />

06.09. Tallinn, Estland 08:00 18:00<br />

07.09. Stockholm, Schweden 09:00 17:00<br />

08.09. Erholung auf See<br />

09.09. Kopenhagen, Dänemark 08:00 18:00<br />

10.09. Warnemünde, Deutschland 08:00<br />

Ausschiffung und Busrückreise nach Berlin<br />

Ihr Reisepass muss nach Reiseende<br />

noch mind. sechs Monate Gültigkeit<br />

haben. Gäste, die an einem organisierten<br />

MSC Ausflug teilnehmen, benötigen<br />

kein russisches Visum. Es gelten<br />

die ARB und Reisevorinformationen<br />

der Marienkäfer Reisen GmbH.<br />

Aufgepasst: Diese Reise ist auch als<br />

„Kreuzfahrt pur“ buchbar (Preise p.P. in DK)<br />

ohne maßgeschneidertes Rundum-sorglos-Paket<br />

ohne An-/Abreise ohne Getränkepaket<br />

Innen Bella €1.349,- Innen Fantastica €1.449,-<br />

Außen Bella* €1.599,- Meerblick Fantastica €1.699,-<br />

Balkon Bella €1.849,- Balkon Fantastica €1.999,-<br />

Personalausweis erforderlich.<br />

MarienkäferReisen<br />

TRAUMREISEN ZU TRAUMPREISEN<br />

Beispielkabine<br />

Balkonkabine<br />

Termine 2020<br />

19.04. -03.05. kein Saisonzuschlag<br />

30.08. -13.09. +€200,- Saisonzuschlag<br />

Sonderpreise p.P.<br />

2-Bett-Kabine<br />

Innen Bella €1.619,-<br />

Innen Fantastica €1.739,-<br />

Meerblick Bella €1.919,-<br />

Meerblick Fantastica €1.939,-<br />

Balkon Bella* €2.039,-<br />

Balkon Fantastica €2.219,-<br />

Balkon Aurea €2.249,-<br />

*teilweise Sichtbehinderung<br />

<br />

Tag Hafen, Land An Ab<br />

1 Busanreise ab Berlin zur Einschiffung nach<br />

Hamburg, Deutschland 21:00<br />

2 Erholung auf See<br />

3 LeHavre, Frankreich 07:00 19:00<br />

4 Southampton, Großbritannien 07:00 19:00<br />

5 Brest, Frankreich 13:00 19:00<br />

6 Erholung auf See<br />

7 Lissabon, Portugal 09:00 17:00<br />

8 Cadiz, Spanien 09:00 18:00<br />

9 Malaga, Spanien 07:00 17:00<br />

10 Erholung auf See<br />

11 La Coruna, Spanien 08:00 18:00<br />

12 Erholung auf See<br />

13 Rotterdam, Niederlande 14:00<br />

14 Rotterdam, Niederlande 06:00<br />

15 Hamburg, Deutschland 07:00<br />

Ausschiffung und Busrückreise nach Berlin<br />

Ihr Personalausweis muss<br />

nach Reiseende noch mind.<br />

sechs Monate Gültigkeit haben.<br />

Es gelten die ARB und<br />

Reisevorinformationen der<br />

Marienkäfer Reisen GmbH.<br />

Sevilla<br />

Aufgepasst: Diese Reise ist auch als<br />

„Kreuzfahrt pur“ buchbar (Preise p.P. in DK)<br />

ohne maßgeschneidertes Rundum-sorglos-Paket<br />

ohne An-/Abreise ohne Getränkepaket<br />

Innen Bella €1.499,- Innen Fantastica €1.639,-<br />

Meerblick Bella €1.779,- Meerblick Fantastica €1.919,-<br />

Balkon Bella* €1.999,- Balkon Fantastica €2.139,-<br />

030/88663535<br />

telefonische Beratung und Buchung:<br />

zu den Öffnungzeiten und Sa 9-14 Uhr<br />

Info und ARB: www.marienkaefer-reisen.de


14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Bombendrohung bei Prozess um Räumungsklage<br />

Linksautonome störten Verhandlung gegen die Hausbesetzerinnen der Liebigstraße 34. Verhandlung auf Dezember vertagt<br />

VonPhilippe Debionne<br />

Der Prozess um ein symbolträchtiges<br />

Haus der<br />

linksradikalen Szene in<br />

der Liebigstraße in<br />

Friedrichshain ist auf den 13. Dezember<br />

vertagt worden.<br />

DasGericht muss über eine Räumungsklage<br />

des Eigentümers gegen<br />

die Bewohnerinnen der Liebigstraße<br />

34 entscheiden. Die Bewohnerinnen<br />

bezeichnen sich als„anarcha-queer-feministisches<br />

Hausprojekt<br />

Liebig 34“. Ende 2018 endete<br />

der Mietvertrag, den ein von den<br />

Bewohnern gebildeter Verein abgeschlossen<br />

hatte. Seitdem weigern<br />

sich die im Haus lebenden Frauen<br />

auszuziehen.<br />

Die Verhandlung hatte am Freitag<br />

mit einem Eklat begonnen. Der<br />

Richter im Landgericht in Charlottenburg<br />

ließ den Verhandlungssaal<br />

räumen, weil Bewohnerinnen des<br />

umstrittenen Gebäudes und Unterstützerinnen<br />

schrien, aufsprangen,<br />

Sprechchöre bildeten und sich zum<br />

Teil auszogen. Am späten Vormittag<br />

endete die Verhandlung dann ohne<br />

ein Urteil.<br />

Die Räumung des Gerichtssaals<br />

erfolgte,weil zwei der 20 jungen Besucherinnen<br />

laut kreischten und<br />

mit nackten Brüsten durch den kleinen<br />

Verhandlungssaal stürmten.<br />

Weitere Frauen sprangen auf und<br />

skandierten: „Liebig bleibt“. Nach<br />

einigen Minuten zerrten Polizisten<br />

und Justizwachtmeister die Frauen<br />

aus dem Raum. Dabei flogen einige<br />

Stühle durch die Gegend.<br />

Schon zuvor hatte es eine erste<br />

Unterbrechung gegeben. Eine junge<br />

Frau aus den Reihen der Bewohnerinnen<br />

fiel von ihrem Stuhl im Zuschauerbereich<br />

und blieb regungslos<br />

auf dem Boden liegen, während<br />

Einsatzkräfte der Polizei vor dem Haus Rigaer-/ EckeLiebigstraße.<br />

RUBYIMAGES/BOILLOT<br />

die anderen Frauen um Hilfe riefen.<br />

Sanitäter untersuchten sie und<br />

brachten sie in einem Rollstuhl vor<br />

die Tür.<br />

Am frühen Morgen hatte die Polizei<br />

den Bereich um das Gericht<br />

weiträumig abgesperrt, weil ein verdächtiger<br />

Gegenstand gefunden<br />

worden war. Auf die Wand des Gebäudes<br />

waren zudem Parolen wie<br />

„L34“ gemalt. Nach Polizeiangaben<br />

habe sich der verdächtige Gegenstand<br />

bei einer Untersuchung<br />

durch Sprengstoffspezialisten des<br />

Landeskriminalamtes als ungefährlich<br />

entpuppt.<br />

Zudem verbreiteten Linksautonome<br />

am Freitag um 8.10 Uhr die<br />

Meldung, man habe am frühen<br />

Morgen „in der Absicht, einen Schaden<br />

zu verursachen, der ohne Menschen<br />

zu gefährden die heutige Verhandlung<br />

gegen die Liebig34 unmöglich<br />

macht“, eine Brandbombe<br />

in einem Raum des Landgerichts<br />

deponiert. Da diese aber nicht wie<br />

geplant explodiert sei und man<br />

„keine Verletzungen des Publikums<br />

im Gericht beabsichtigen“ würde,<br />

habe man die Behörden rechtzeitig<br />

warnen wollen. Damit wolle man<br />

ihnen „die Möglichkeit geben, unsere<br />

Vorrichtung rechtzeitig zu entfernen<br />

um ein verzögertes Auslösen<br />

zu verhindern“.<br />

Staatsschutz ermittelt<br />

Ob es sich dabei um den als harmlos<br />

eingestuften Gegenstand, eine leere<br />

Drohung oder tatsächlich um eine<br />

im Gericht deponierte Brandbombe<br />

handelte,die nicht zündete,war am<br />

Freitagnachmittag unklar. Der<br />

Staatsschutz ermittelt. Bereits am<br />

vergangenen Mittwoch hatten Autonome<br />

Autos sowie das Wohnhaus<br />

der Verwalterin des Hauses attackiert.<br />

(mit dpa)<br />

Veranstaltungen<br />

MACHE DICH AUF, WERDE LICHT!<br />

KONZERTZUM 1. ADVENT SO,1.12.2019 ·20UHR<br />

KONZERTHAUS BERLIN<br />

WERKE VON GEORGE DYSON, DAVIDWILLCOCKS,<br />

FELIXMENDELSSOHN BARTHOLDYU.A.<br />

Martin Stephan, Orgel<br />

<strong>Berliner</strong> Singakademie<br />

Blechbläserensemble Brasssonanz<br />

LEITUNG: ACHIM ZIMMERMANN<br />

Karten 14–34 €·030 203092 101<br />

berliner adressen<br />

Putzfrauen<br />

speziell für Senioren<br />

π<br />

Kostenloses Prospekt<br />

030/797 88 730<br />

Kassenabrechnung bei Pflegegrad<br />

Vermischtes<br />

Suche wegen Erbschaftsangelegenheiten<br />

von Regina Lochmann<br />

den Sohn Florian Lochmann<br />

oder andere Personen,<br />

die Frau Lochmann kannten.<br />

Bitte um Kontaktaufnahme unter<br />

t 0172 810 42 72<br />

an- und Verkäufe<br />

Kaufgesuche<br />

Alte Möbel u. Ölgemälde kauft GalerieLauterbach,<br />

425 10 16<br />

Kaufe Ölgemälde, Münzen, Antiquität.Dr.<br />

Richter, 01705009959<br />

Kaufe Pelze, Abendmode, Handtaschen,<br />

Hüte, Möbel, Zinn,<br />

ganze Nachlässe, Geschirr,<br />

Puppen, Kristall, Bernstein,<br />

Teppiche, Gemälde, Schallplatten,<br />

Tonbandgeräte, Fotoapparate,<br />

Näh- u. Schreibmaschinen<br />

u.v.m. Zahle faire Preise<br />

t 0151 /42444 662<br />

telefonische anzeigenannahme: 030 2327-50<br />

Versteigerungen/Kunst<br />

393. Juwelenauktion PruchaBerlin<br />

am 30. November ab 11.00 Uhr<br />

Rankestraße 3, 10789 Berlin<br />

Hochwertiger alter und moderner Gold- und Brillantschmuck<br />

Vorbesichtigung 22.11.: 11.00–19.00 und 23.11.: 11.00–15.00 Uhr<br />

bei fachkundiger Beratung in freundlicher Atmosphäre<br />

in der Rankestr.3,Tel. 030/8814721, www.prucha-auktion.de<br />

kostenlosen Katalog anfordern! Einlieferung nach tel. Absprache<br />

Foto: Kindernothilfe<br />

14<br />

NOV<br />

2 0 1 9<br />

NEUE SHOW<br />

FAMILYAFFAIRS<br />

Spiegelpalast<br />

Hertzallee /Bahnhof Zoo<br />

www.palazzo.org<br />

Jetzt<br />

TICKETS<br />

sichern!<br />

08<br />

MÄR<br />

2 0 2 0<br />

bekanntmachungen<br />

Erbenaufruf<br />

Am 15. Juli 2019 wurde mit letztem Wohnsitz in 8102 Oberengstringen, Schweiz, tot aufgefunden:<br />

Thomas Christian Suter, geboren am 14. Februar 1962 in Berlin-Schöneberg, Deutschland,<br />

von Deutschland, Sohn des Claus Heinrich Debusmann, geboren am 14. Juni 1925 in Lübeck,<br />

gestorben am 23. November 1981 in Immenstadt, und der Hannelore Evemarie Suter geb.<br />

Schulz, geboren am 10. September 1935 in Berlin, gestorben am 31. März 2016 in Uitikon/ZH.<br />

Aufgerufen, sich zum Erbgang zu melden:<br />

in erster Linie aus der elterlichen Verwandtschaft:<br />

allfällige halbbürtige Geschwister des Erblassers bzw. deren Nachkommen, d. h. allfällige<br />

Nachkommen des am 14. Juni 1925 in Lübeck geborenen und am 23. November 1981 gestorbenen<br />

Claus Heinrich Debusmann.<br />

in zweiter Linie aus der grosselterlichen Verwandtschaft:<br />

a) allfällige voll- und/oder halbbürtige Vatergeschwister bzw. –sollten diese bereits verstorben<br />

sein –deren allfällige Nachkommen,<br />

b) allfällige voll- und/oder halbbürtige Muttergeschwister bzw. –sollten diese bereits verstorben<br />

sein –deren allfällige Nachkommen.<br />

Die aufgerufenen Personen werden hiermit aufgefordert, sich innert eines Jahres seit der Veröffentlichung<br />

dieses Erbenaufrufes beim Gericht zu melden. Dabei haben sie geeignete Dokumente<br />

vorzulegen, die ihre Erbenqualität ausweisen; andernfalls fallen sie beim Erbgang ausser<br />

Betracht. Eingaben an das hiesige Gericht sind in einer der Amtssprachen (Deutsch,<br />

Französisch, Italienisch) oder in englischer Sprache zu verfassen.<br />

Dietikon, 31. Oktober 2019<br />

Bezirksgericht Dietikon<br />

Einzelgericht im summarischen Verfahren<br />

Erbschaftssachen<br />

Postfach, 8953 Dietikon<br />

Vererben Sie<br />

Menschlichkeit<br />

NachhaltigeHilfefür Kinder in<br />

den ärmsten Ländern der Welt.<br />

Bedenken Sie Not leidende<br />

Kinder in Ihrem Testament<br />

und schenken Sie ihnen eine<br />

bessereZukunft –zum Beispiel<br />

durch regelmäßige Ernährung,<br />

medizinischeVersorgung oder<br />

Schulbildung.Wirinformieren<br />

Sie gerne.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

0203.77 890<br />

www.kindernothilfe-stiftung.de<br />

Kindernothilfe-Stiftung<br />

Düsseldorfer Landstraße 180<br />

47249 Duisburg<br />

Ihr Einsatz ist<br />

unbezahlbar.<br />

Deshalb braucht<br />

sie IhreSpende.<br />

Ihr Logenplatz!<br />

Anzeigenannahme: ( 030) 2327-50<br />

www.seenotretter.de


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 15 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Brandenburg<br />

„Wir sind gegen 300 Bewerber angetreten und als Sieger vom Platz gegangen“, sagt Grünheides Bürgermeister Arne Christiani.<br />

AFP/EMMANUEL DUNAND<br />

Landung im Kiefernwald<br />

In derGemeindeGrünheide im Landkreis Oder-Spree sollmit dem Tesla-Werkerstmals Industrieentstehen.Das bringt gut bezahlteJobs und satte Steuereinnahmen<br />

VonJochen Knoblach<br />

Arne Christiani ist Bürgermeister<br />

einer Gemeinde in<br />

Brandenburg, die vielen<br />

<strong>Berliner</strong>n bis Mitte dieser<br />

Woche sicher völlig unbekannt war<br />

und deren Name nun in <strong>Zeitung</strong>en<br />

von Los Angeles bis Schanghai zu lesen<br />

ist: Grünheide.Jener Ort, an dem<br />

der US-amerikanische E-Mobil-PionierTesla<br />

in den nächsten zwei Jahren<br />

eine Auto- und Batteriefabrik in den<br />

märkischen Kiefernwald stellen will.<br />

Als sich der 60-jährige Christiani<br />

im September zur Wiederwahl<br />

stellte, wusste er bereits, dass Grünheide<br />

ein aussichtsreicher Kandidat<br />

für das Tesla-Werk war. Deshalb trat<br />

er noch einmal an. „Das wirdden gesamten<br />

Landkreis grundlegend verändern“,<br />

sagt er und will daran teilhaben.<br />

„Es ist eine Entwicklung<br />

möglich, die wir noch gar nicht abschätzen<br />

können.“<br />

Damit dürfte Grünheides erster<br />

Mann recht behalten. DieGemeinde<br />

mit insgesamt sechs Ortsteilen im<br />

Landkreis Oder-Spree hat knapp<br />

9000 Einwohner. Die Arbeitslosenquote<br />

im Landkreis liegt bei 6,7 Prozent.<br />

Es gibt exakt 2981 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte,die je<br />

etwa zur Hälfte im Handel, Gastgewerbe<br />

und Verkehr sowie im Dienstleistungsbereich<br />

arbeiten. Jobs im<br />

produzierenden Gewerbe gibt es in<br />

Grünheide gar nicht. Eine Industriewüste,<br />

inder das Raumschiff „Gigafactory<br />

IV“ landen will und weiteren<br />

Wohlstand verspricht.<br />

Dass eine solche Industrieansiedlung<br />

einer Region einen enormen<br />

Schub verpassen kann, ist an Leipzig<br />

seit eineinhalb Jahrzehnten ablesbar.<br />

Dort hatte sich zunächst Porsche<br />

angesiedelt, wenig später folgte<br />

BMW.Die Bayern hatten sich damals<br />

auch schon für Grünheide interessiert,<br />

sich dann aber für Sachsen und<br />

gegen Brandenburgentschieden.<br />

Seitdem hat Leipzig zwei große<br />

Automobilwerke, in denen im<br />

vergangenen Jahr zusammen<br />

rund 400 000 Autos von den Bändern<br />

rollten. Die beiden Großunternehmen<br />

sind längst die größten<br />

Gewerbesteuerzahler der<br />

Stadt. „Das hat uns nach vorne<br />

geschossen“, wurde Leipzigs<br />

Oberbürgermeister Burkhard<br />

Jung in der FAZ zitiert.<br />

Tatsächlich gilt Leipzig seit der<br />

Ansiedlung von BMW und Porsche<br />

als Spitzenstandortfür neue Technologien<br />

wie Leichtbau, innovativeAntriebe<br />

sowie vernetzte und modernste<br />

Fertigung. Denn etliche Zulieferer<br />

sind den Autobauern indie<br />

600 000 Einwohner zählende Stadt<br />

gefolgt. Heute arbeiten bei Porsche<br />

und BMW zusammen etwa 9500<br />

Mitarbeiter. Zählt man die Jobs bei<br />

Zulieferern und Dienstleistern<br />

hinzu, kommt man schnell auf<br />

20 000. Im Frühjahr hatte Porsche<br />

„Dass ein Zulieferer ein neues Werk<br />

neben der Teslafabrik baut, wird sicher<br />

die Ausnahme sein. Wenn überhaupt.“<br />

Alexander Schiersch,<br />

Ökonom am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)<br />

zudem eine Kapazitätserweiterung<br />

für sein Werk beschlossen. 600 Millionen<br />

Euro werden investiert.<br />

Wasbedeutet das alles für Grünheide?<br />

Zunächst sollen in der geplanten<br />

Gigafactory 3000 Jobs entstehen,<br />

danach soll die Stellenzahl<br />

auf 7000 wachsen.Wird sich die Zahl<br />

mit den weiteren Jobs im Umfeld des<br />

Werksebenfalls verdoppeln?<br />

In der Mohrenstraße in Mitte hat<br />

das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW)seinen Sitz. Dortbefasst<br />

sich Alexander Schiersch im Ressort<br />

Unternehmen und Märkte auch<br />

mit der Automobilindustrie.Erist be-<br />

reits von den angekündigten 7000<br />

Tesla-Arbeitsplätzen überrascht und<br />

sieht damit allenfalls das obere Ende<br />

markiert. „Das sind hochautomatisierte<br />

Fertigungen“, sagt er.<br />

Auf einen Faktor x, mit dem sich<br />

die Tesla-Jobs multiplizieren lassen<br />

und der am Ende eine Gesamtzahl<br />

neuer Arbeitsplätzeinder Region ergibt,<br />

will sich der DIW-Ökonom<br />

nicht einlassen. Das wäre reine Spekulation,<br />

sagt er. Und tatsächlich ist<br />

die Situation heute eine andereals in<br />

Leipzig vonzehn Jahren.<br />

Die deutsche Zulieferindustrie<br />

steckt selbst in einer Krise und hat<br />

eher Probleme,die vorhandenen Kapazitäten<br />

auszulasten. Bei Continental,<br />

Brose und Schaeffler laufen<br />

Sanierungsprogramme. Osram, wo<br />

jeder zweite Euro mit dem Auto verdient<br />

wird, steht kurz vor der Übernahme.<br />

Die Branche erlebt seit Monaten<br />

Umsatzeinbrüche und rückläufige<br />

Auftragseingänge.Einige Unternehmen<br />

mussten Kurzarbeit<br />

anmelden. Insofern sieht Schiersch<br />

die Tesla-Ansiedlung als „große<br />

Chance“ für die hiesige Autozulieferer.<br />

„Dass ein Zulieferer ein neues<br />

Werk neben der Teslafabrik baut,<br />

wirdsicher die Ausnahme sein“, sagt<br />

Schiersch. „Wenn überhaupt.“<br />

Dennoch ist auch der Wirtschaftsforscher<br />

sicher,dass das neue<br />

Werk die Region voranbringen wird.<br />

Es ist die größte Industrie-Investition<br />

seit Jahren, mit der sich ein ganzer<br />

Beschäftigungsbereich verdoppeln<br />

wird. Denn derzeit hat ganz<br />

Brandenburg imFahrzeugbau 6980<br />

Beschäftigte. Es sind gut bezahlte<br />

Jobs.Aktuell liegt der Stundenlohn in<br />

der Automobilindustrie bei etwa 48<br />

Euro. Daran, so Schiersch, wird sich<br />

auch Tesla orientieren müssen. Damit<br />

wird die Kaufkraft in der Region<br />

steigen. Die Leute werden irgendwo<br />

wohnen müssen, was die Baubranche<br />

pushen wird. Die Menschen<br />

werden einkaufen und essen wollen.<br />

Bürgermeister Arne Christiani,<br />

der am Dienstagnachmittag vonTeslas<br />

Entscheidung erfuhr, sieht vor allem<br />

die Chance, dass jungen Leuten<br />

wieder attraktive Jobs in und um<br />

Grünheide geboten werden können.<br />

„Im besten Fall können wir auch<br />

Leute zurückholen, die den Landkreis<br />

für ein Studium verlassen haben.“<br />

SPD stimmt für Kenia-Koalition<br />

Große Einmütigkeit auf dem Parteitag<br />

Die Brandenburger Sozialdemokraten<br />

haben auf einem außerordentlichen<br />

Parteitag mehrheitlich<br />

dem Koalitionsvertrag für ein Kenia-<br />

Bündnis mit CDU und Grünen zugestimmt.<br />

113 Delegierte sagten am<br />

Freitagabend in Potsdam „Ja“, einer<br />

enthielt sich der Stimme. Gegenstimmen<br />

gab es nicht.<br />

„Ich bin meinen Verhandlungspartnern<br />

Grüne und CDU dankbar,<br />

dass wir das hinbekommen haben.<br />

DerVertrag ist in die Zukunft gerichtet“,<br />

sagte Ministerpräsident Dietmar<br />

Woidke zu Beginn. Es sei nicht<br />

darum gegangen, dass sich nun die<br />

SPD wohlfühle. Esmüsse Politik für<br />

die Menschen im Land gemacht<br />

werden. Er stellte die SPD-Minister<br />

in der neuen Koalitionsregierung<br />

vor. „Hier ist ein Team, dass so jung<br />

und weiblich ist, wie noch nie in der<br />

Brandenburger SPD“, sagte er unter<br />

großem Beifall der Delegierten.<br />

In der geplanten rot-schwarzgrünen<br />

Koalitionsregierung gehört<br />

zum SPD-Team die bisherige Verkehrsministerin<br />

Kathrin Schneider<br />

(57), die als Chefin in die Staatskanzlei<br />

wechselt. Damit scheidet Martin<br />

Gorholt(63) aus dem Amt. Daswichtige<br />

Finanzressortgeht an die bisherige<br />

Innenstaatssekretärin Katrin<br />

Lange (47), Wissenschaftsministerin<br />

wird die Bundestagsabgeordnete<br />

Manja Schüle (43). Ihr folgt im Bundestag<br />

die Ex-Landtagsabgeordnete<br />

Sylvia Lehmann. Bildungsministerin<br />

Britta Ernst (58) bleibt im Amt wie<br />

auch Jörg Steinbach (63), der dem<br />

RessortWirtschaft und Arbeit vorstehen<br />

wird.<br />

Woidke lobte ihn als „Mr. Tesla“<br />

wegen seines entscheidenden Anteils<br />

an der geplanten Ansiedlung<br />

des E-Autobauers Tesla in Grünheide<br />

(Oder-Spree) hat. „Wir haben<br />

das Zeug dazu, eines der erfolgreichsten<br />

Bundesländern zu werden“,<br />

sagte er.„Es freut mich, wenn<br />

mit Neid auf uns geguckt wird.“ Die<br />

Staatssekretäre inder Staatskanzlei<br />

und im Europaministerium stehen<br />

bislang noch nicht fest.<br />

Die Delegierten lehnten einen<br />

Änderungsantrag ab, der die Trennung<br />

von Amt und Mandat vorsah.<br />

67 anwesende Delegierte waren dagegen,<br />

50 dafür. Esgab eine Enthaltung.<br />

In Brandenburgwar am 1. September<br />

ein neuer Landtag gewählt<br />

worden. DieWiederwahl vonWoidke<br />

zum Regierungschef ist für Mittwoch<br />

im Landtag geplant. (dpa)<br />

•Einfach vorbeikommen oder<br />

• Unverbindlich online anfragenunter: www.mediafix.de/berliner-zeitung<br />

Ihr Gutschein-Code:<br />

MEDIAFIX<br />

<strong>Berliner</strong>-<strong>Zeitung</strong>11


16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Leserbriefe<br />

So erreichen Sie uns<br />

PerPost<br />

Leserbriefe<br />

Alte Jakobstr.105,<br />

10969 Berlin<br />

In den sozialen Medien<br />

facebook.com/berliner zeitung<br />

PerE-Mail<br />

leser-blz@berlinerverlag.com<br />

Am Telefon<br />

Mo–Fr13–14 Uhr<br />

(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Hoeneß hat zweifellos viele<br />

Licht- und Schattenseiten<br />

Seite 3: „Der Patriarch geht“ von Maik<br />

Rosner (15. November)<br />

Der Mensch und Geschäftsmann<br />

Hoeneß hat viele Licht- und Schattenseiten.<br />

Seine phänomenale Leistung<br />

als Manager und Präsident von<br />

Bayern München erkennt man aber,<br />

wenn man die Wege seines Vereins<br />

mit denen des HSV oder des VfB<br />

Stuttgart vergleicht. Bei beiden Vereinen<br />

waren sportliche Voraussetzungen<br />

und wirtschaftliches Umfeld<br />

ähnlich günstig wie beim FC Bayern.<br />

DasErgebnis ist bekannt.<br />

Wolf-Rüdiger Heilmann,<br />

Berlin-Schöneberg<br />

Titel: „Das Schloss wird 50 Millionen<br />

teurer“ von Ulrich Paul<br />

Mir kommen die Tränen, wenn ich<br />

wieder einmal lesen muss, dass die<br />

finanzielle Planung eines Bauvorhabens<br />

in Berlin unzureichend ist. Ich<br />

fordere die Sperrung der Konten der<br />

dafür Verantwortlichen und das Bezahlen<br />

der fehlenden Millionen von<br />

deren Konten! Ich kann es mir nicht<br />

mehr anhören, wie mit unseren<br />

Steuergeldern umgegangen wird!<br />

Wie vielen bedürftigen Kindern und<br />

Erwachsenen könnte damit geholfen<br />

werden! Ichbin entsetzt. Undalle<br />

Verantwortlichen bleiben in Amt<br />

und Würden! Können diese Menschen<br />

noch ruhig schlafen? Washaben<br />

sie wieder für Ausreden?<br />

UlrikeStolle, Berlin-Johannisthal<br />

Einheits-Wippe symbolisiert<br />

historische Prozesse<br />

Meinung: „Monika Grütters, Ministerin<br />

des schönen Scheins“ von Götz Aly<br />

(5. November)<br />

Ich war immer ein Befürworter dieses<br />

Denkmals.Esist mehr ein Mahnmal<br />

dafür,wie der oftmals irrationale<br />

Volkswille schwanken und wie das<br />

Pendel mal in die eine,mal in die andere<br />

Richtung ausschlagen kann. Es<br />

symbolisiert die Unberechenbarkeit<br />

historischer Prozesse und Kräfteverhältnisse<br />

und deren Wertfreiheit.<br />

Joachim Mädlow,Berlin-Mitte<br />

Elon Musk stellt das neue Tesla Modell Yvor.<br />

Ein Platz in der Zukunft<br />

Tagesthema: „Tesla –Elon Musk will seine Gigafactoryinder Gemeinde<br />

Grünheide bauen“ von Frederik Bombosch, „Der lange Marsch durch die Instanzen“<br />

von Gerhard Lehrke,„Erfolg mit Zweifeln“ von Elmar Schütze<br />

(15. November)<br />

Dievon Elon Musk geplante Errichtung eines Tesla-Werkes im Umfeld<br />

vonBerlin könnte der deutschen Hauptstadt und deren Umgebung tatsächlich<br />

einen Platz in der Zukunft bescheren, wenn denn die Fertigstellung<br />

gelingt. Berlin und Brandenburg haben da ja leider auch gegenteilige<br />

Beispiele vorzuweisen. Ohne jedoch allzu pessimistisch zu<br />

sein, die Inbetriebnahme desWerkes bereits Ende 2021 dürfte jedoch in<br />

den Sternen stehen. DerVerweis auf die ähnlich zügige Umsetzung eines<br />

solchen Projektes in Shanghai ist irreführend, denn in Deutschland<br />

haben wir mit Sicherheit andere rechtliche Rahmenbedingungen, die<br />

zurWirkung kommen werden. Dasbetrifft sowohl die Planung und den<br />

Der Große Zapfenstreich ist total aus der Zeit gefallen<br />

Meinung: „Bundeswehr –Soldaten als<br />

Staffage“ von Daniela Vates<br />

(13. November)<br />

Sieweisen mit Recht darauf hin, dass<br />

sich die Bundeswehr erfreulicherweise<br />

allzu vielen, beim Militär sonst<br />

üblichen Brimboriums enthält. Ich<br />

würde es nun begrüßen, wenn man<br />

in diesem Sinne sogar noch einen<br />

Schritt weiter ginge. Esist nicht verständlich,<br />

warum beim Abschreiten<br />

einer Ehrenformation ein uniformierter<br />

Mann fortgeschrittenen Alters<br />

unnatürlich gestelzt gehend und<br />

mit marionettenhaften Armbewegungen<br />

die Ehrengäste begleiten<br />

muss. Ich würde es als dem Ereignis<br />

angemessener ansehen, wenn dieser<br />

hohe Offizier einfach zeigte, dass<br />

auch er normal laufen kann. Undda<br />

ist dann noch der sogenannte Große<br />

Zapfenstreich –sototal aus der Zeit<br />

gefallen, eine völlig überholte,trügerische<br />

Romantik zelebrierend, die<br />

mit dem heutigen Soldatsein absolut<br />

nichts mehr zu tun hat. Dieses Spektakel<br />

sollte man sich eigentlich ohne<br />

jeden Schaden ebenfalls verkneifen<br />

können. Für durchaus legitime Feierlichkeiten<br />

ließen sich doch sicherlich<br />

zeitgemäßereFormen finden.<br />

Günter Warnecke,<br />

Berlin-Zehlendorf<br />

Ich bin sehr erfreut darüber, dass es<br />

möglich ist, einer Berufsgruppe, die<br />

deutlich mehr als andere Berufsgruppen<br />

ihren Kopf dafür hinhält,<br />

Bauder Fabrik selbst als auch die Möglichkeiten für betroffene Bürger<br />

und bestimmte Umweltschützer, gegen das Projekt vorzugehen und<br />

damit für Verzögerungen zu sorgen. Ein Projekt in der vorgesehenen<br />

Größenordnung kommt gewiss nicht ohne Eingriffe in die Umwelt aus,<br />

vor allem, wenn die betreffende Fläche jahrelang ungenutzt blieb und<br />

deshalb von der Natur wieder mehr oder weniger in Beschlag genommen<br />

wurde. Eswird also interessant werden zu sehen, ob Umweltschützer,<br />

die in den Städten nahezu fanatisch den motorisierten Verkehr<br />

bekämpfen, im Namen des Naturschutzes gleichzeitig gegen die<br />

Errichtung einer Produktionsstätte für umweltfreundliche Antriebstechniken<br />

vorgehen. Sie müssten ansonsten anerkennen, dass es<br />

nichts zum Null-Tarif gibt.<br />

Stefan Pfüller,<br />

per E-Mail<br />

um für Stabilität zu sorgen, die Anerkennung<br />

in der Öffentlichkeit zu geben.<br />

Ich stimme ganz der Meinung<br />

zu, keine Außenseiterrolle zu verstärken,<br />

sondern das Bewusstsein<br />

dafür zu stärken, was diese Berufsgruppe<br />

zum Schutz aller in diesem<br />

Land beiträgt.<br />

HeikeKöster,per E-Mail<br />

Missachtung des politischen<br />

Willens der Menschen<br />

DPA<br />

Berlin: „Die Klimabewegung ist undemokratisch“<br />

von Andreas Röder<br />

(2. November)<br />

Diesehr heterogene und bisher ausschließlich<br />

gewaltfreie Klimabewegung<br />

fordert jagerade die demokratisch<br />

gewählten Vertreter*innen auf,<br />

ihrer Verantwortung bei der Verhinderung<br />

des Klimakollapses gerecht<br />

zu werden. Jahrzehntelang haben<br />

Profitinteressen weniger Großkonzerne<br />

die politische Agenda diktiert.<br />

DiewahreGefahr für die Demokratie<br />

liegt in der Missachtung des politischen<br />

Willens der Menschen, die am<br />

Klimastreik beteiligt waren. Und im<br />

Verrat an der jungen Generation, die<br />

in diesem Land offensichtlich keine<br />

Lobbyhat. Siewirdmit ihren berechtigten<br />

Zukunftsängsten alleine gelassen,<br />

schlimmer noch –durch derartige<br />

Beiträge diskreditiert.<br />

Alexandra Kast,<br />

Berlin<br />

Die Facebook-Debatte: Gut,<br />

dass es die Impfpflicht gibt<br />

Facebook: „Bundestag beschließt Masern-Impfpflicht“<br />

(14. November)<br />

Endlich. Alle, die gegen diese Impfung<br />

sind, gefährden ihre Kinder,<br />

sich und andere, und darum ist es<br />

gut, dass es jetzt die Impfpflicht gibt.<br />

Wersein Kind oder sich nicht impfen<br />

lassen will, sollte sich auf eine einsame<br />

Insel verziehen.<br />

Petra Hoppe<br />

Ich bin ja absoluter Befürworter von<br />

Impfungen. Meine Sorgeist nur,dass<br />

die Strafen nicht reichen für ein Umdenken.<br />

Katrin Kroschkp<br />

Leider haben auch oft<br />

die Elternkeine Lobby<br />

Berlin: „Viele Kinder sind in Berlin zu<br />

lange im Heim“ von Annika Leister<br />

(14. November)<br />

DasProblem liegt ja nicht nur bei Behütung<br />

und Förderung der Schutzbefohlenen.<br />

Warum tut man nicht<br />

etwas dagegen, dass die Elternüberhaupt<br />

in diese Lage kommen? Arbeitsplätze<br />

zum Beispiel, sie unterstützen,<br />

indem man ihnen vorab<br />

Hilfe signalisiert, und Angebote, die<br />

sie auch wahrnehmen können.<br />

Dann könnten sie sich, mit Unterstützung,<br />

auch um ihreKinder kümmern.<br />

Leider haben auch oft die Elternkeine<br />

Lobby.<br />

Bonnie Schwarzkatz, Facebook<br />

Ichbin Pflegevater einer Tochter und<br />

habe dadurch einen kleinen Einblick<br />

in das System der Heimunterbringung<br />

von Kindern bekommen. Ob<br />

man es will oder nicht: es gibt Eltern,<br />

die auch mit Unterstützung von Sozialarbeitern<br />

nicht in der Lage sind,<br />

für ihre Kinder zu sorgen. Dies liegt<br />

oft an Drogenproblemen oder psychischen<br />

Krankheiten, hier ist auf<br />

absehbare Zeit keine Besserung zu<br />

erwarten. Diesen Kindern könnte<br />

geholfen werden, wenn sie dauerhaft<br />

in Pflegefamilien untergebracht<br />

werden. Nur hier könnten sie ein<br />

dauerhaft stabiles Umfeld erfahren.<br />

Aus meiner Erfahrung fällt es dem<br />

Jugendamt schwer, eine Entscheidung<br />

über die dauerhafte Unterbringung<br />

in einer Pflegefamilie zu treffen.<br />

Die Entscheidung wird gerne,<br />

wegen Überforderung oder aus<br />

Angst vor der Gerichtsbarkeit, auf<br />

spätereZeiten verschoben.<br />

Alexander Schlink, per E-Mail<br />

Rasen gekürzt, so dass die<br />

jungen Triebe verbrennen<br />

Zu: „Tausende Bäume in Berlin fallen<br />

der Hitze zum Opfer“ v. Gabriela Keller<br />

(8. November)<br />

Ich pflegte bis 1989 unseren Vorgarten<br />

gegen Entgelt. Heute beauftragt<br />

man Gartenbaubetriebe, die natürlich<br />

in der freien Marktwirtschaft<br />

dann ganz genau nach Plan arbeiten<br />

müssen, um ihr Pensum zu erfüllen.<br />

So werden halt auch die Rasenflächen<br />

bei sengender Sonne so kurz<br />

geschnitten, dass die jungen Triebe<br />

erst richtig verbrennen und nur<br />

noch kahle Flächen übrig bleiben.<br />

Matthias Dressel, per E-Mail<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute reißt die Wolkendecke nur selten auf, und gelegentlich regnet es.<br />

Dabei werden Höchstwertevon 6bis 12 Grad erwartet, und der Wind<br />

weht in Böen stark aus südwestlichen Richtungen. In der Nacht zeigen<br />

sich teilweise Wolken amHimmel, sonst funkeln auch die Sterne. Die<br />

Tiefstwerte pendeln sich bei 3bis 0Grad ein.<br />

Biowetter: Die aktuelle Witterung<br />

verursacht beschleunigten Stoffwechsel<br />

und erhöhten Blutdruck.<br />

Rheumatische Beschwerden, Gelenk-,<br />

Glieder-, Muskel- und Narben-<br />

3°/6°<br />

Wittenberge<br />

schmerzen treten verstärkt auf.<br />

<strong>Berliner</strong> Luft: gestrige Höchstwerte<br />

um 13 Uhr: Ozon: 32 µg/m 3 ;<br />

Stickstoffdioxid: 11 µg/m 3 ;<br />

Schwebstaub: 28 µg/m 3 ;<br />

Luftfeuchtigkeit: 80%<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 8Grad.<br />

Wind: schwach aus Südwest.<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

2°/7° 4°/8°<br />

Luckenwalde<br />

2°/7°<br />

Cottbus<br />

3°/9°<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

stark bewölkt Regen heiter<br />

2°/11° 5°/11° 4°/8°<br />

Prenzlau<br />

4°/9°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

4°/12°<br />

Ein ausgedehnter Tiefdruckkomplex erstreckt sich vom nördlichen Mitteleuropa<br />

bis nach Tunesien. Ermarkiert den Übergangsbereich von kühler Luft zumilder<br />

Luft weiter östlich und ist mit Schauern verbunden. Hoch Paloma sorgt für trockenes<br />

und teils freundliches Wetter über Osteuropa und Westrussland.<br />

Köln<br />

2°/9°<br />

Sylt<br />

4°/6°<br />

Saarbrücken<br />

0°/7°<br />

Hannover<br />

3°/7°<br />

Konstanz<br />

1°/7°<br />

Hamburg<br />

3°/6°<br />

Erfurt<br />

1°/6°<br />

Frankfurt/Main<br />

2°/7°<br />

Stuttgart<br />

2°/7°<br />

Rostock<br />

4°/8°<br />

Magdeburg<br />

2°/8°<br />

Nürnberg<br />

2°/8°<br />

München<br />

2°/7°<br />

Rügen<br />

3°/10°<br />

Dresden<br />

5°/9°<br />

Deutschland: Heute gibt es zeitweise<br />

Regenfälle bei stark bewölktem Himmel,<br />

und die Temperaturen klettern<br />

am Tage auf 6bis 12 Grad. Nachts<br />

sinken die Wertedann auf 4bis<br />

0Grad. Der Wind weht im Norden<br />

und Osten in Böen stark aus südwestlichen<br />

Richtungen. Morgen machen<br />

die Temperaturen bei 4bis<br />

15 Grad halt. Dazu regnet es gebietsweise<br />

bei stark bewölktem bis bedecktem<br />

Himmel. Der Wind weht<br />

teilweise mit stürmischen Böen aus<br />

nordöstlichen Richtungen.<br />

Meerestemperaturen:<br />

Ostsee: 8°-10°<br />

Nordsee: 9°-12°<br />

Mittelmeer: 14°-26°<br />

Ost-Atlantik: 10°-17°<br />

Mondphasen: 19.11. 26.11. 04.12. 12.12.<br />

Sonnenaufgang: 07:29 Uhr Sonnenuntergang: 16:12 Uhr Mondaufgang: 19:12 Uhr Monduntergang: 11:23 Uhr<br />

Lissabon<br />

15°<br />

Las Palmas<br />

19°<br />

Madrid<br />

11°<br />

Reykjavik<br />

3°<br />

Dublin<br />

7°<br />

London<br />

9°<br />

Paris<br />

7°<br />

Bordeaux<br />

11°<br />

Palma<br />

15°<br />

Algier<br />

11°<br />

Nizza<br />

15°<br />

Trondheim<br />

2°<br />

Oslo<br />

3°<br />

Stockholm<br />

8°<br />

Kopenhagen<br />

9°<br />

Berlin<br />

8°<br />

Mailand<br />

11°<br />

Tunis<br />

23°<br />

Rom<br />

13°<br />

Warschau<br />

16°<br />

Wien<br />

13° Budapest<br />

17°<br />

Palermo<br />

21°<br />

Kiruna<br />

-11°<br />

Oulu<br />

0°<br />

Dubrovnik<br />

20°<br />

Athen<br />

21°<br />

St. Petersburg<br />

5°<br />

Wilna<br />

9°<br />

Kiew<br />

9°<br />

Odessa<br />

15°<br />

Varna<br />

20°<br />

Istanbul<br />

22°<br />

Iraklio<br />

21°<br />

Archangelsk<br />

-1°<br />

Moskau<br />

3°<br />

Ankara<br />

20°<br />

Antalya<br />

25°<br />

Acapulco 33° heiter<br />

Bali 32° heiter<br />

Bangkok 32° heiter<br />

Barbados 29° heiter<br />

Buenos Aires 23° Schauer<br />

Casablanca 16° Regen<br />

Chicago 2° bewölkt<br />

Dakar 27° wolkig<br />

Dubai 28° sonnig<br />

Hongkong 26° heiter<br />

Jerusalem 19° Schauer<br />

Johannesburg 30° sonnig<br />

Kairo 26° heiter<br />

Kapstadt 21° bewölkt<br />

Los Angeles 24° sonnig<br />

Manila 31° wolkig<br />

Miami 25° sonnig<br />

Nairobi 29° heiter<br />

Neu Delhi 29° sonnig<br />

New York 6° heiter<br />

Peking 11° bedeckt<br />

Perth 36° heiter<br />

Phuket 33° heiter<br />

Rio de Janeiro 24° wolkig<br />

San Francisco 19° heiter<br />

Santo Domingo 29° heiter<br />

Seychellen 29° Schauer<br />

Singapur 34° Gewitter<br />

Sydney 24° wolkig<br />

Tokio 19° sonnig<br />

Toronto -1° bewölkt


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 – S eite 17<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

AM WOCHENENDE<br />

Seife, Karton und Backpulver:<br />

Wiedas Westpaket gerochen hat<br />

Schönes Wochenende Seite 19<br />

Kurven, Kufen und Karacho:<br />

Husky-Touren auch ohne Schnee<br />

Berlin bewegt sich Seite 20<br />

Froh<br />

wie Bolle<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Schon beim ersten Anblick<br />

des wunderschönen, lichtdurchfluteten<br />

Restaurants<br />

Carl &Sophie fühlte ich: Ja,<br />

es war total richtig hierherzukommen.<br />

Dann entdeckte ich noch zwei<br />

meiner absoluten Idole aus der <strong>Berliner</strong><br />

Gastronomie: die Pâtissière<br />

Anna Plagens, die im Du Bonheur<br />

Kunstwerke von der Raffinität eines<br />

Michelangelo erschafft, und Fritz<br />

Blomeyer, der Käse macht, wie ihn<br />

nicht nur die <strong>Berliner</strong> bisher vermisst<br />

haben.<br />

Wenn es um Köche geht, kann<br />

ich durchaus zum Groupie werden.<br />

Ich ließ es mir nicht nehmen, Hallo<br />

zu sagen und den<br />

beiden meine Bewunderung<br />

auszusprechen.<br />

Und ich<br />

freute mich nun<br />

umso mehr auf<br />

mein Mittagessen<br />

im Carl & Sophie.<br />

Denn noch bevor<br />

ich auch nur das<br />

Brot probiert hatte,<br />

war mir eines klar:<br />

Wenn Profis hier essen,<br />

dann schmeckt<br />

es wahrscheinlich<br />

mehr als nur ganz gut. Dastat es.<br />

Doch kurz ein paar Details zum<br />

Restaurant: Seine Lage ist phänomenal,<br />

auch wenn man das erst mal<br />

nicht vermutet, ist es doch „ein Hotelrestaurant<br />

in Moabit“. Das Restaurant<br />

im Ameron-Hotel ist direkt<br />

zur Sonnenseite der Spree ausgerichtet<br />

und Teil des alten Meierei-<br />

Geländes, von dem aus das Ehepaar<br />

Carl und Sophie Bolle einst Berlin<br />

mit Milch versorgte.Vom Restaurant<br />

blickt man durch bodentiefe Fenster<br />

aufs Wasser. Innen sorgen wohlige<br />

Farben, Licht und etwas Industrie-<br />

Vintage für Wärme.<br />

Wasdie Küche angeht, ist Maico<br />

Orso verantwortlich. In Berlin habe<br />

ich ihn zuletzt im Restaurant Gärtnerei<br />

als präzisen Koch erlebt, der Gemüse<br />

vom Rang der Beilage zu<br />

neuen Höhen verhilft. Orso hatte zuvor<br />

bei Michael Hoffmann gelernt,<br />

der gemeinhin als „Gärtner unter<br />

den Sterneköchen“ gilt.<br />

Ich bin zur Mittagszeit gekommen,<br />

und weil meine Verabredung –<br />

mein Mann – mal wieder zu spät<br />

dran ist, lasse ich mir zum 0,1-Glas<br />

Pfälzer Grauburgunder einen wunderbar<br />

zarten Wildkräutersalat mit<br />

Quinoa als Basis, Nusscrunch und<br />

einem leicht mit Orangennoten gebeizten<br />

Lachs von Sashimi-Qualität<br />

schmecken.<br />

Mein Mann steigt, als er auftaucht,<br />

mit dem täglich wechselnden<br />

Lunch-Menü ein, ein sehr faires<br />

Angebot: Für zwölf Euro gibt es vier<br />

kleine Gänge, die genialerweise<br />

AUFGETISCHT<br />

Tina Hüttl<br />

warimCarl&Sophie.<br />

gleichzeitig serviert werden und<br />

von denen ich natürlich auch probiere.<br />

Das Menü besteht aus einem<br />

klaren Fischeintopf mit mediterranen<br />

Noten, dersoauf die Essenz reduziert<br />

ist, dass einen die kleine<br />

Portion im Trinkbecher geschmacklich<br />

ganz und gar erfüllt. Ferner gibt<br />

es ein knackiges Coleslaw-Salätchen<br />

sowie heiß servierte, knusprig<br />

frittierte Hühnchenteile, die mit etwas<br />

cremig angerührtem Kräuterquark<br />

und Drillingskartöffelchen<br />

serviertwerden.<br />

Den Abschluss bildet ein Töpfchen<br />

mit Crème brûlée, unter deren<br />

gebrannte Zuckerkruste sich Limettenzeste<br />

mischt. So<br />

ähnlich findet sich<br />

dieses Dessert als<br />

Turmstr.<br />

Bundesratufer<br />

BLZ/TIEDGE<br />

Stromstr.<br />

gebrannte Creme<br />

auch auf der normalen<br />

Speisekarte, die<br />

hauptsächlich leicht<br />

verwandelte Hotelklassiker<br />

führt, die<br />

für die Abendgäste<br />

noch etwas raffinierter<br />

komponiertsind.<br />

Ich hatte mir<br />

noch das Schnitzel<br />

ausgesucht. Hier<br />

zeigt Orso, dass ernicht nur die Gemüseküche<br />

beherrscht, sondern<br />

auch ein ordentliches Stück Fleisch<br />

zubereiten kann. Es schmeckt, wie es<br />

soll: Die Panade ist buttrig, und das<br />

dünne Kalbfleisch hat ein feines<br />

Aroma. Nur beim Kartoffel-Gurkensalat<br />

trifft der Koch wegen der eher<br />

speckigen festen Kartoffeln nicht<br />

ganz meinen Geschmack.<br />

Bolles Käse- und Milchprodukte<br />

werden im alten Meierei-Gelände<br />

zwar schon lange nicht mehr produziert.<br />

Geblieben ist aber der Spruch:<br />

„Ich freu’ mich wie Bolle.“ Und das<br />

tue ich. Aufs nächste Mal, weil ich auf<br />

der Kartegesehen habe,dass es eine<br />

Käseauswahl von meinem Idol Fritz<br />

Blomeyer als Nachtisch gibt.<br />

Carl &Sophie Alt-Moabit99, Mitte.<br />

Täglich 12–1 Uhr<br />

DerLunch kostet12Euro, Vorspeisen 8–16,<br />

Hauptgerichte 18–32 und Desserts 8-14 Euro.<br />

Alt-Moabit<br />

Spree<br />

Holsteiner Ufer<br />

Carl &Sophie<br />

Claudiusstr.<br />

50 m<br />

Im Restaurant zählt nicht nur das Essen,<br />

sondern auch die Optik. Das Carl &Sophie<br />

machtvor,wie es geht –und zwar direkt<br />

an der Spree<br />

Familienausflug<br />

Besuch beim<br />

Teufel<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

Mädchen und Teufel auf der Bügelbrett-Bühne<br />

THEATER AUF DEM BÜGELBRETT<br />

Beim Thema Bügeln scheiden<br />

sich die Geister.Einerseits gibt es<br />

tatsächlich Leute, die das gerne tun.<br />

Sieschauen Fernsehen währenddessen,<br />

hören Hörspiele oder Musik.<br />

Oder sie machen sich einfach so ihre<br />

Gedanken.<br />

Für mindestens ebenso viele<br />

Leute ist Bügeln die Hölle. Langweilig,<br />

mühsam und selten von Erfolg<br />

gekrönt. Das liegt daran, dass sie es<br />

eben möglichst schnell hinter sich<br />

bringen wollen. Unddas eherne Bügelgesetz<br />

lautet: Eile wirdmit immer<br />

neuen Falten bestraft.<br />

Da liegt es nahe,zerknittertdurchs<br />

Leben zu gehen und alle Bügelbretter<br />

der Welt mit Missachtung zu strafen.<br />

Ein Fehler! Denn wer sodenkt, verpasst<br />

regelmäßig die zauberhaften<br />

Stücke des Theaters auf dem Bügelbrett.<br />

Auch an diesem Sonnabend<br />

lassen Soledad Domínguez und HinnerkBerlekamp<br />

die Stabpuppen tanzen.<br />

Das Stück heißt „Beim Teufel zu<br />

Besuch“. Denn ja, auch das Mädchen<br />

befindet sich in der Hölle.Doch ganz<br />

anders als im häuslichen Gebrauch<br />

bietet hier das Bügelbrett einen Ausweg.<br />

Welchen, wird nicht verraten.<br />

Nur soviel: Es hat etwas mit Mutzu<br />

tun. Undder Untertitel lautet: „Oma<br />

weiß immer Rat“. Die kann man im<br />

Übrigen immer fragen, wenn es mit<br />

dem Bügeln nicht klappt.<br />

Beim Teufel zu Besuch Theaterauf dem Bügelbrett<br />

im Zimmer 16.Florastr.16, Pankow.Sa<br />

16 Uhr,Eintritt 7, Kinder 5Euro. Ab 4Jahre


18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Schönes Wochenende<br />

WEINKUNDE<br />

FUNDSTÜCKE<br />

VonOlgaBobileva<br />

Haben Sie auchetwas Neues in derStadtentdeckt?<br />

Bitte schreiben Sie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />

VonRomana Echensperger<br />

UNSPLASH/IKA DAM<br />

UNSPLASH/SERGIO ARZE<br />

Wie der Klimawandel<br />

den Wein verändert<br />

Das Weingut Schloss Castell in Franken hat Tradition. Ferdinand<br />

Fürst zu Castell-Castell leitet das GutimSteigerwald<br />

in nunmehr 26. Generation, darüber hinaus ist er für die<br />

Forstwirtschaft mitverantwortlich: 70 Hektar eigene Weinberge<br />

und 1800 Hektar Wald sind zu betreuen.<br />

Undder Klimawandel stellt das Unternehmen vorgroße<br />

Herausforderungen. DerWald kämpft mit den sich verändernden<br />

Bedingungen. „Theoretisch sorgt die Fichte für schnelle<br />

Erträge,aber sie kommt in unserem immer trockener werdendenWeinbauklima<br />

nicht zurecht“, sagt Castell-Castell. Es gebe<br />

enorme Probleme mit Sturm- und Trockenschäden sowie Borkenkäfern,<br />

die überhandnehmen. „Die Fichte wirdhier verschwinden.Wirsind<br />

seit 25 Jahren dabei, die Fehler der letzten<br />

150 Jahrezuberichtigen.“ DenWaldumbau gestaltet er mit so<br />

viel Artenvielfalt wie möglich. „Leider wissen wir zu wenig<br />

über unsereBaumarten, aber wir müssen heute Entscheidungen<br />

treffen, die in den nächsten 100 Jahren ihreWirkung entfalten“,<br />

sagt zu Castell-Castell.<br />

Auch im Weinbau macht sich dieser Wandel durch immer<br />

frühereErnten bemerkbar.Auch ist der Alkoholgehalt der<br />

Weine gestiegen. „Silvaner kann sich gut an das wandelnde<br />

Klima anpassen. Allerdings muss man auch in der Weinbergpflege<br />

auf die veränderten Bedingungen eingehen. Rebsorten<br />

wie der frühreifende Bacchus verbrennen regelrecht. DieSorten<br />

werden sich in unserenWeinbergen langfristig verändern.“<br />

Dass der fränkischeWeinbau auch ein bisschen vomKlimawandel<br />

profitierthat, ist nicht vonder Hand zu weisen: „Gerade<br />

die Weine aus kühlen Lagen haben an Qualität gewonnen.“<br />

Eine dieser Lagen ist das Kugelspiel, das vonkühlenWäldernumrandet<br />

ist. Dorthatte der Silvaner es in derVergangenheit<br />

oft schwer,zur Reife zu gelangen. Doch im Hitzejahr 2018<br />

blieb er selbst hier angenehm schlank und behielt seine animierend<br />

kühlen Aromen.<br />

So zeigen sich im Glas zurückhaltende Noten vongelben<br />

Früchten, Salbei, Heublumen, Wiesenkräuternund Zitronenzesten.Ein<br />

eleganter,mittelkräftiger Wein, der im Finish mit<br />

einer zarten Salzigkeit bezaubert, während sich im Rachenraum<br />

noch einmal alle Aromen entfalten. Er passt zu Fischgerichtenwie<br />

Forelle Müllerin ebenso wie zu leichten vegetarischen<br />

Vorspeisen.<br />

„Es wäreperfekt, wenn das Klima hier so bleiben würde wie<br />

jetzt. Davonkann man aber leider nicht ausgehen“, sagt Ferdinand<br />

Fürst zu Castell-Castell. „Wir müssen alles dafür tun, damit<br />

es nicht so schlimm kommt, wie es Klimaexperten befürchten.<br />

Dasist eine Aufgabe für uns alle.“<br />

2018Casteller Kugelspiel Silvaner trocken, Fürstlich Castell’sches Domänenamt<br />

Franken. 14,50 Euro. Informationenuntercastell.de<br />

Kosmetik<br />

Natürliche Schönheit<br />

aus Neukölln<br />

Träumt nicht jede vonuns vonweicher,reiner,glatter Haut?<br />

Glücklicherweise ist das Angebot an gut verträglichen und<br />

veganen Hautpflegeprodukten in den vergangenen Jahren<br />

sehr viel größer geworden. Pflanzenbasierte Kosmetik mit aktiven<br />

Inhaltsstoffen wird auch in Berlin entwickelt –zum Beispiel<br />

von Josephine Förster in Neukölln. Lovely Day heißt ihr<br />

Label, das eine breite Palette an Produkten bietet –von der Gesichtsreinigung<br />

über Masken bis zur Gesichts- und Augenpflege<br />

für jeden Hauttyp.Wenn sie im hauseigenen Labor entwickeln<br />

und produzieren, setzen Josephine Förster und ihr<br />

Team auf reizarme Formulierungen aus botanischen Essenzen<br />

und auf Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, Vitamin B3 oder<br />

Fruchtsäure. Bei Lovely Day wird auf synthetische Inhaltsstoffe,<br />

tierische Zutaten, Alkohol, aggressive ätherische Öle<br />

und umweltbelastende Verpackungen verzichtet.<br />

Lovely Day–Clean Beauty Store EmserStraße126,Neukölln.Mo–Fr12–18 Uhr,<br />

Sa 11–15 Uhr.Mehr Informationenunter lovelyday.de<br />

Party auf dem Schiff<br />

Mit Depeche Mode<br />

auf der Spree<br />

Haben Sieeine Lieblingsband? Meine ist seit knapp 20 Jahren<br />

Depeche Mode. Seit Teenie-Tagen besuche ich jedes<br />

Berlin-Konzertder Briten, die mittlerweile auf eine 40-jährige<br />

Bandgeschichte und über 100 Millionen weltweit verkaufte<br />

Tonträger zurückblicken. „Just Can’tGet Enough“, „Never Let<br />

Me Down Again“, „Enjoy The Silence“, „Personal Jesus“, „It’s<br />

No Good“ oder„Precious“ –ich könnte mit der Aufzählung der<br />

Songs ewig weitermachen. Eine tolle Gelegenheit, zu den<br />

Songs ihrer Musik-Götter abzufeiern, haben Fans bei der Depeche-Mode-Schiffspartytour.<br />

Fünf Stunden lang können sie<br />

zur Musik ihrer Helden auf der „Spree Comtess“ durch die<br />

Hauptstadt schippern. An Bord legen DJs die größten Depeche-Mode-Hits<br />

auf und erfreuen die Party-Passagiereauch mit<br />

B-Seiten, Raritäten und Liveversionen. Leinen los!<br />

Depeche Mode 5-Stunden-Schiffspartytour 2019 ab Anlegestelle Fischerinsel,<br />

MärkischesUfer 36,Mitte.Sa18Uhr,Tickets ab 26 Euro<br />

IMAGO/ZUMA PRESS<br />

Café<br />

Kleine Auszeit<br />

in Frankreich<br />

Was gibt es Besseres,als gut gestärkt in den Tagzustarten?<br />

Werdas Frühstücken in der Öffentlichkeit schätzt, der<br />

sollte das La Maison besuchen. Betritt man das Café am Paul-<br />

Lincke-Ufer, umhüllt einen sogleich der Duft von frischem<br />

Kaffee und ebenso frischen Croissants. Das La Maison hat<br />

französischen Charme und erfreut seit Mai mit Urlaubsflair.<br />

Aufblau-weißem Zwiebelmuster-Geschirr werden neben Pain<br />

au Chocolat, goldgelbe Croissants (auch in belegten Variationen)<br />

und andereKöstlichkeiten wie zum Beispiel herzhaft gefüllte<br />

Brioches serviert. Auch Müsli mit saisonalen Früchten<br />

steht auf der Karte. Eine Besonderheit zum Wochenende ist<br />

der French Toast aus Hefezopf mit Beeren, Mascarpone und<br />

Puderzucker. Außerdem gibt es Tartelettes mit verschiedenen<br />

Beeren und französisches Feingebäck. Kurzum: ein köstliches<br />

Stück Frankreich.<br />

La Maison Paul-Lincke-Ufer 17,Kreuzberg.Mo–Do 7–18 Uhr,Fr–Sa 7–22 Uhr,<br />

So 7–20 Uhr<br />

Event<br />

Cirque du Solo –für<br />

Allein-Tänzer und Paare<br />

All denen, die gerne mal ein Tänzchen wagen und Neues<br />

kennenlernen wollen, möchte ich den Cirque du Solo ans<br />

Herz legen. Eines vorab: MitZirkus und Manege hat das Ganze<br />

nichts zu tun. Es handelt sich vielmehr um ein mehrtägiges<br />

Tanz-Event, in dessen Fokus der Solo Jazz steht. ZurErklärung:<br />

Diese Tanzartvereint Elemente aus Swing und Charleston und<br />

lebt von der Musik der 20er- bis 40er-Jahre. Das Besondere:<br />

Solo Jazz kann alleine oder auch von Paaren getanzt werden.<br />

Im Vordergrund steht der Spaß. Trainieren und verbessern<br />

kann man die Bewegungsfähigkeit, die Fußarbeit sowie das<br />

Rhythmusgefühl. DerCirque du Solo findet im SwingStep Berlin<br />

statt. Die Besucher erwarten acht internationale Tanzlehrer,<br />

es gibt Workshops und Livebands.Und Mutige können auf<br />

der Bühne zeigen, wie gut sie tanzen.<br />

Cirque du Solo 2019 SwingStep Berlin,Prinzenallee 33, Wedding.Sa–Mo.Weitere<br />

Informationenunter cirque-du-solo.com<br />

UNSPLASH/BRON STUMMAN<br />

WOHIN AM WOCHENENDE?<br />

Ein<br />

Nobelpreis<br />

für Erkner<br />

Wiedie Stadt<br />

im Südosten von Berlin<br />

den Dichter<br />

Gerhart Hauptmann ehrt<br />

VonIda Luise Krenzlin<br />

Neulich erst, in den Herbstferien,<br />

habe ich das Gerhart-Hauptmann-Haus<br />

in Kloster auf Hiddensee<br />

besucht, den riesigen Schreibtisch<br />

und den großen Weinkeller in<br />

der Sommerresidenz des Literaturnobelpreisträgers<br />

bestaunt. Auch in<br />

der Nähe vonBerlin kann man mehr<br />

über den Autor von Theaterstücken<br />

wie „Die Weber“ oder „Der Biberpelz“<br />

zu erfahren. Gerhart Hauptmann<br />

lebte an vielen Orten, aber gerade<br />

der Südosten Berlins hat sein<br />

Werk geprägt.<br />

Gerade feiert Erkner mit einigen<br />

ausgewählten Veranstaltungen die<br />

Gerhart-Hauptmann-Tage. Hauptmanns<br />

einstiges Wohnhaus, die Villa<br />

Lassen, beherbergt seit 1987 das Gerhart-Hauptmann-Museum,<br />

eine Gedenkstätte<br />

für den Dichter und Literaturnobelpreisträger,<br />

der hier von<br />

1885 bis 1889 gelebt hat. In seinen Arbeits-<br />

undWohnräumen kommt man<br />

dem Dichter so nah wie sonst nur in<br />

Ein Foto von GerhartHauptmann, aufgenommen im Jahr 1907<br />

IMAGO IMAGES<br />

seiner Sommerresidenz auf Hiddensee<br />

oder in einem der anderen insgesamt<br />

fünf Museen, die sich im Museumsverbund<br />

Gerhart Hauptmann<br />

zusammengetan haben. Auch seine<br />

Nobelpreisurkunde ist in Erkner ausgestellt.<br />

Sowohl das Stück „Der Biberpelz“<br />

als auch die Erzählung „Bahnwärter<br />

Thiel“ haben ihre Ursprünge<br />

in Erkner.<br />

Als Gerhart Hauptmann 1885 in<br />

die Stadt kommt, ist er frisch verheiratet<br />

mit seiner ersten Ehefrau Marie<br />

Thienemann, aber gesundheitlich<br />

angeschlagen. Er will und soll aufs<br />

Land ziehen und vor allem die <strong>Berliner</strong><br />

Luft meiden. „Diesem Wechsel<br />

des Wohnorts verdanke ich es nicht<br />

nur,daß ich meinWesen bis zu seinen<br />

reifen Geistesleistungen entwickeln<br />

konnte, sondern daß ich überhaupt<br />

noch am Leben bin.“ Hauptmann beschreibt<br />

ausführlich, wie er mit dem<br />

„Gespenst des Bluthustens“ ringt.„Es<br />

war im Herbst, als wir unsereabgelegene<br />

Villa bezogen und einrichteten.<br />

DieMonotonie des Wintersstand vor<br />

der Tür. Zuunserer Sicherheit hatte<br />

ich in einer Hamburger Menagerie<br />

zwei echte lappische Schlittenhunde<br />

gekauft, für unsereBegriffe wilde Geschöpfe,<br />

die einigermaßen im Zaum<br />

zu halten mir viel Mühe gekostet hat.<br />

Schlaf- und Wohnräume lagen im<br />

Parterre; der Schutz dieser beiden<br />

Wölfe wurde notwendig.“<br />

Lange Spaziergänge mit den<br />

Hunden durch die Wälder rund um<br />

Erkner, ein monotones, insich gekehrtes<br />

Leben, keine Kneipenbesuche,<br />

esgab keine Gaststätten inund<br />

um Erkner, ließen ihn gesunden.<br />

„Abend um Abend saß ich mit meiner<br />

Frau allein, wobei ich mir ein<br />

einziges Glas mit Wasser gemischten<br />

Weines zu trinken verstattete.“ In<br />

dieser Zeit reifen die Ideen für seine<br />

bekannten Erzählungen und Dramen.<br />

1889 entstand in Erkner das<br />

Stück „Vor Sonnenaufgang“, das


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 19<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Schönes Wochenende<br />

STADT, LAND, MENSCH<br />

Seife, Kaffee,<br />

Schokolade,<br />

Pappkarton<br />

KOCHSTUNDE<br />

Rezept der Woche<br />

Funzelsuppe<br />

Die <strong>Berliner</strong><br />

Filmemacherinnen<br />

Brit-J. Grundel<br />

und Maja Stieghorst<br />

haben nach dem Geruch der<br />

Westpakete gesucht –und<br />

ihn gefunden. Entstanden<br />

sind dabei eine Doku und<br />

ein Parfüm<br />

VonFlorian Thalmann<br />

Vorsichtig sprüht Brit Grundel<br />

einen Hauch Parfüm<br />

aus einem eckigen Flakon<br />

auf den Pullover-Ärmel des<br />

Reporters. Er, im Jahr 1990 geboren,<br />

kann den Geruch nicht kennen –<br />

und trotzdem –esist wie Magie –ist<br />

es plötzlich da, ein Gefühl der Gemütlichkeit,<br />

der Zufriedenheit. Das<br />

Parfum im Flakon heißt „Der Duft<br />

desWestpakets“, es ist die Essenz der<br />

Päckchen, die Westdeutsche einst an<br />

Angehörige und Freunde in der DDR<br />

schickten. Und die den Menschen<br />

im Osten ein Stück der bunten Vielfalt<br />

brachten, die ihnen selbst oft verwehrtblieb.<br />

Das Parfum haben Brit-Jeannette<br />

Grundel und Maja Stieghorst entwickelt.<br />

Siesind Filmemacherinnen, im<br />

Rahmen eines Doku-Projektes haben<br />

sie sich mit dem Geruch befasst, den<br />

die Westpakete verströmten. „Ich bin<br />

im Westen aufgewachsen, in der<br />

Nähe von Bielefeld“, sagt Stieghorst.<br />

„Wir hatten keine Verwandtschaft im<br />

Osten, haben keine Pakete verschickt.“<br />

Erst als sie später für ihr Studium<br />

an der Filmhochschule nach<br />

Berlin zog, habe sie vonWestpaketen<br />

gehört. 2008 lernte Maja Stieghorst<br />

ihreheutige Frau kennen.„Sie kommt<br />

aus Leipzig, bekam viele Pakete –und<br />

erzählte oft davon.“ Schon damals sei<br />

sie fasziniertdavon gewesen, dass vor<br />

allem Menschen aus dem Osten stets<br />

ein Leuchten in den Augen bekamen,<br />

wenn es um die Päckchen ging.<br />

Noch etwas Zeit verging, bis sie<br />

Brit-J. Grundel traf –und ihr vonder<br />

Idee erzählte, einen Film zum<br />

Thema zu drehen. Grundel war sofort<br />

begeistert. „Ich hatte auch Erinnerungen<br />

an den Duft“, sagt sie.„Ich<br />

hatte aber lange mit niemandem<br />

darüber gesprochen.“ Sie und ihre<br />

Mutter hätten in der Zeit vor der<br />

Wende nicht viele Westpakete bekommen.<br />

„Ich weiß aber noch, dass<br />

in einem mal ein T-Shirt mit einem<br />

Regenschirm darauf war“, sagt sie.<br />

Maja Stieghorst und Brit-J. Grundel (r.) mit ihrem Westpaket-Parfum<br />

„Ich trug es, später meine Tochter,<br />

heute liegt es im Schrank.“ DieVielfalt,<br />

die sie in den Päckchen vorfand,<br />

sei immer großartig gewesen. In einem<br />

anderen Paket war neben Schokolade<br />

auch ein Joghurt, erinnertsie<br />

sich.„Ich habe den Becher lange aufgehoben.“<br />

Gemeinsam begannen<br />

sie zu forschen –bis der Film fertig<br />

war, sollte es noch Jahre dauern.<br />

„Aber in diesem Zeitraum wurde er<br />

zu unserem Herzensprojekt.“<br />

Ein Parfümeur legte die Komponenten in Alkohol ein.<br />

Der Film „Der Duft des Westpakets“<br />

erzählt vonden Päckchen, von<br />

Kontrollen durch die Stasi, von<br />

Paketfreundschaften, die entstanden<br />

–„mit 25 Millionen Paketen pro<br />

Jahr war das Westpaket auch ein gesamtdeutsches<br />

Phänomen“, sagt<br />

Stieghorst. Vorallem aber geht es um<br />

die Suche nach dem Duft. „Zuerst<br />

packten wir viele Pakete mit Inhalten,<br />

die sich früher in Westpaketen<br />

befanden“, sagt Grundel.„Wir ließen<br />

DERDUFTDESWESTPAKETS<br />

SABINE GUDATH<br />

sie stehen und warteten, ob sie den<br />

klassischen Duft entwickeln.“ Doch<br />

das funktionierte nicht. Dann stießen<br />

sie auf Tobias Schmidt, einen<br />

Mann aus Suhl, der sich schon mit<br />

dem Thema beschäftigt hatte. Gemeinsam<br />

fanden sie Uwe Herrich,<br />

einen Parfümeur – das war der<br />

Durchbruch. „Er legte die einzelnen<br />

Komponenten in Alkohol ein, destillierte<br />

sie, kreierte aus den Nuancen<br />

den fertigen Duft.“ Nach Kaffee,<br />

Schokolade und Seife riecht das<br />

Westpaket-Parfüm ,auch ein wenig<br />

nach Gummibärchen, Waschmittel,<br />

Fruchtbonbons, Brühwürfel, Backpulver<br />

und Pappkarton. Das Parfüm<br />

kann man auch kaufen, vorerst nur,<br />

wenn der Film gezeigt wird: für 19,89<br />

Euro –der Preis erinnert andas Jahr<br />

des Mauerfalls. Bei Filmvorführungen<br />

sprühen Grundel und Stieghorst<br />

den Duft in den Zuschauerraum.<br />

„Manchmal sind wir nach den Filmvorführungen<br />

noch zwei Stunden im<br />

Kino, dann erzählen uns die Gäste<br />

ihreWestpaket-Geschichten.“<br />

„Der Duftdes Westpakets“ wird am Sonnabend<br />

um 18.45Uhr im Lichtblick-Kino gezeigt.<br />

Mehr unterder-duft-des-westpakets.de<br />

ZuHause schmeckt es doch immer noch am besten, nicht<br />

wahr? Wenn man als Kind und Jugendlicher das Glück<br />

hatte, Eltern und Großeltern zuhaben, die einen bekocht haben,<br />

konnte man sich einiges abgucken. Manche von diesen<br />

Rezepten haben es in unser alltägliches Repertoire geschafft,<br />

andere sind jedoch in Vergessenheit geraten. Um das zu verhindern,<br />

haben JörgReuter und Manuela Rehn „Unser Kulinarisches<br />

Erbe“ veröffentlicht (Becker Joest Volk Verlag, 29,95<br />

Euro). Auf der Suche nach Welfenspeise, Hollerkücherl und<br />

Pluckte Finken geht es quer durch Deutschland –diese Funzelsuppe<br />

kommt aus der Hauptstadt. (sap.)<br />

Zutaten<br />

300 gZwiebeln<br />

200 gKarotten<br />

200 gKnollensellerie<br />

100 gFenchel<br />

100 gLauch<br />

1Knoblauchzehe<br />

180 ml Weißwein<br />

Steinsalz<br />

800–1 000 gfestkochende Kartoffeln (z. B. Linda)<br />

1Bund glatte Petersilie<br />

2TLZucker (10 g)<br />

Zubereitung<br />

Zwiebeln, Karotten und Sellerie schälen, Fenchel und Lauch<br />

putzen und waschen. Knoblauchzehe schälen. Alles in dünne<br />

Scheiben schneiden. DieGemüse bis auf den Lauch mit Weißwein,<br />

1,5 lWasser und 20 gSalz in einen Topf geben. Einmal aufkochen<br />

lassen, vom Herd nehmen und abgedeckt 15 Minuten<br />

ziehen lassen. DenLauch dazugeben und die Brühe weitere15<br />

Minuten abgedeckt ziehen lassen. Durchein Tuch oder ein feines<br />

Sieb abgießen. Dasgekochte Gemüse anderweitig verwenden.<br />

ZumFertigstellen die Kartoffeln schälen und grob raspeln.<br />

Die Kartoffelraspel mit der Gemüsebrühe in einen Topf geben<br />

und unter gelegentlichem Rühren einmal aufkochen. Bei<br />

schwacher Hitze ziehen lassen, bis die Kartoffeln gar sind und<br />

die Suppe leicht gebunden hat. In der Zwischenzeit die Petersilie<br />

waschen, trocken tupfen und fein schneiden. DieSuppe mit<br />

Zucker und Salz würzen. Die Petersilie unterrühren und die<br />

Suppe sofortservieren.<br />

Hauptmann zum bekanntesten Dramatiker<br />

des Naturalismus machte.<br />

TIPPS<br />

Die Zeit in Erkner, die vier Jahre in<br />

der Villa Lassen, in denen auch seine<br />

drei Söhne geboren wurden, bezeichnet<br />

Hauptmann als „die vier<br />

Eckpfeiler meiner Existenz“.<br />

Erkner war einst ein Schifferdorf,<br />

günstig gelegen an den Wasserwegen<br />

Der Ort: Gerhart-Hauptmann-Museum<br />

Erkner,Villa Lassen, Gerhart-Hauptmann-<br />

Straße 1–2, Sonnabend und Sonntag von<br />

11 Uhr bis 17 Uhr,Eintritt 2Euro.<br />

zwischen Oder,Spree,Havel und<br />

Elbe.Inden Sommermonaten ist die<br />

kleine Stadt ein Torindie Mark Brandenburg<br />

und noch immer ein beliebtes<br />

Ausflugsziel. Radtouren führen<br />

durch ruhige Wälder an schöne<br />

Vernissage: Die neue Ausstellung „Der<br />

NarrinChristo Emanuel Quint“ wird am<br />

Sonnabend um 11 Uhr in der Villa Lassen<br />

eröffnet und hat an beiden Tagenjeweils<br />

von11Uhr bis 17 Uhr geöffnet.<br />

Seen, Richtung Gosen oder<br />

Schmöckwitz. Im Herbst und Winter<br />

ist endlich einmal Zeit und Muße,<br />

Lesung: „Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang“,<br />

So 16 Uhr,Villa Lassen<br />

auch in Erkner zu bleiben. Neben der<br />

Dauerausstellung zeigt eine neue<br />

Ausstellung Radierungen des Künstlers<br />

Heinrich Ehmsen zu Hauptmanns<br />

Roman „Der Narr in Christo<br />

Informationen zu weiteren Veranstaltungenunter<br />

gerhart-hauptmann.de/Museum_Erkner<br />

und hauptmannmuseum.de<br />

Emanuel Quint“. Am Sonntag findet<br />

eine Lesung statt. In der Villa Lassen lebte Hauptmann von 1885 bis 1889. GERHART-HAUPTMANN-MUSEUM (2) Blick in die Dauerausstellung des Gerhart-Hauptmann-Museums


20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin bewegt sich<br />

Ausflug mit Wau-Effekt<br />

In Brandenburg kann man auch ohne Schnee<br />

Huskytouren machen<br />

VonSarah Pepin<br />

Mit einem Sechser-Huskygespann durch den Birkenwald in Brandenburg: Vorallem bergab kann es sehr schnell gehen. VOLKMAR OTTO (2)<br />

Dunst steigt über den Feldern<br />

Brandenburgs auf.<br />

Die Sonne scheint. Da<br />

atme ich Großstädterin<br />

erst einmal auf. Hier in Prötzel, etwa<br />

eine Autostunde nordöstlich von<br />

Berlin, soll es heute jedoch nicht bedächtig<br />

durch die Wälder spazieren<br />

gehen, die Exkursion ist eher abenteuerlicher<br />

Natur: Ich werde eine<br />

Huskytour machen. Wie beim Hundeschlittenfahren<br />

ziehen dabei die<br />

Tiereeinen Wagen, auf dem der Fahrer<br />

steht. Eine Alternative für<br />

schneelose Zeiten, quasi klimakrisenfreundlich.<br />

Manchmal fliegen die Fetzen<br />

Walter Steinbach, sympathischer<br />

Schwabe mit weichem Akzent und<br />

Lachfältchen, kommt aus seiner<br />

Scheune gelaufen. Der 63-Jährige<br />

bietet seit sieben Jahren in Prötzel<br />

Touren und Trekkings mit Huskys an.<br />

Schlittentouren, vorrangig im<br />

schwedischen Südlappland, macht<br />

er seit 30 Jahren. Sein Leben als gelernter<br />

Fernsehtechniker mit eigenem<br />

Betrieb liegt Jahrzehnte zurück.<br />

Das Paar, das an diesem Vormittag<br />

mitmachen wird, ist bereits da.<br />

Und die Angestellten, wie sie Walter<br />

Steinbach liebevoll nennt, hört man<br />

schon: ohrenbetäubendes Gejaule<br />

aus dem Zwinger. Hier wohnen<br />

40 Schlittenhunde,30davon werden<br />

derzeit für die Touren eingesetzt.<br />

Walter Steinbach bittet nun zur<br />

Zwingerbesichtigung, um uns die<br />

Tiere vorzustellen. Grönländer, sibirische<br />

Huskys und Alaskan Malamutes<br />

hausen hier, meist teilen sie sich<br />

zu dritt oder vierteinen Zwinger.Alle<br />

sehen überaus freundlich-fluffig aus.<br />

Sofort fallen mir die eindrücklichen<br />

Augen der Hunde auf, einige haben<br />

ein blaues und ein braunes.Lucy,Ali,<br />

Baba, Juno heißen sie. Manche stecken<br />

schwanzwedelnd ihren Kopf<br />

durch die Öffnung, um gekrault zu<br />

werden. „Die Hunde sind dem Menschen<br />

gut gesonnen. Nur untereinander<br />

fliegen wegen der Rangordnung<br />

auch mal die Fetzen. Manche<br />

mussten deswegen getrennt werden“,<br />

sagt Walter Steinbach.<br />

Er züchtet die Hunde auch, allerdings<br />

nur für den Eigengebrauch als<br />

Arbeitstiere. Im letzten Zwinger sind<br />

die Welpen, die erst ausgebildet werden.<br />

Ab dem Alter von neun Monaten<br />

werden sie trainiert, vorher sind<br />

die Gelenke noch unzureichend ausgeprägt,<br />

sagt Steinbach. DieTiereahnen,<br />

dass es bald losgeht, sie sind<br />

aufgeregt. Aber zuerst muss noch<br />

eine Einweisung der Gäste erfolgen.<br />

Auf dem Startplatz stehen unsere<br />

Gefährte schon, sie sind an Pfosten<br />

festgebunden. Das Gerät, auf dem<br />

wir stehen und das die Huskys ziehen<br />

werden, sieht wie ein überdimensionaler<br />

Dreiradroller aus Metall<br />

aus. Mit leicht gebeugten Knien<br />

steht man darauf, die Beine einen<br />

großen Schritt auseinander. Die<br />

Hände legt man auf den Lenker, an<br />

dem drei Bremsen angebracht sind.<br />

„Die Hände müssen immer auf den<br />

Bremsen liegen, damit man schnell<br />

reagieren kann“, erklärtSteinbach.<br />

Das Gefährt könne stark Fahrt<br />

aufnehmen. Die Sicherheit gehe jedoch<br />

vor. Man solle nur so schnell<br />

fahren, wie man sich auch sicher<br />

fühlt. Die Zugleine, die die Hunde<br />

Global: Es gibt keinen zentralen<br />

Verband für Huskytouren,<br />

aber mehrere private<br />

Anbieter in Deutschland.<br />

Schlittentouren, oft im<br />

schwedischen Lappland, findet<br />

man bei fast allen Reiseanbietern.<br />

miteinander und mit dem Gefährt<br />

verbindet, muss immer auf Spannung<br />

sein, damit es nicht zu Verstrickungen<br />

kommt oder man darüberfährt.<br />

ANBIETER<br />

Lokal I: In Prötzel bietet Walter<br />

Steinbach Schnuppertouren<br />

(99 Euro) und Halbtagestouren<br />

(148 Euro) an.<br />

Hundeerfahrung braucht<br />

man nicht. Infos unter Tel.<br />

03 34/36 37 592 oder der<br />

Website: huskytouren.de<br />

Lokal II: In Frankendorf bei<br />

Neuruppin bieten Sabine<br />

Kühn und Elmar Fust Huskytouren<br />

und -wanderungen<br />

an, viele Ausflügesind familienfreundlich.<br />

Infos unter<br />

Tel. 03 39/24 79 946 oder<br />

www.freizeit-mit-huskies.de<br />

Unsere Autorin mit zwei Huskys, die auf ihre Gespann-Kollegen warten.<br />

Steinbach erklärt die Schritte für<br />

den Start. Zuerst muss man die Vorrichtung<br />

lösen, die den Schlitten an<br />

Ort und Stelle hält, auch wenn die<br />

Hunde schon ziehen. Dann den Hunden<br />

das Kommando zum Startgeben.<br />

Mein Leithund heißt Baba, daher lautet<br />

das Startkommando in meinem<br />

Fall:„Achtung, Baba –okay!“<br />

Zum Zeitpunkt der Einweisung<br />

sind die Hunde aber noch nicht da.<br />

Beim Testlauf ist esWalter Steinbach,<br />

der den Wagen zieht. Ichbin so langsam<br />

in meiner Reaktion, dass ich den<br />

Roller kaum lenke und fast in einen<br />

Pfosten fahre. Gelächter. Ich frage<br />

mich, worauf ich mich eingelassen<br />

habe.„Nicht auf das Gefährtkonzentrieren,<br />

sondernnach vorneschauen<br />

wie beim Fahrradfahren“, sagt Steinbach.<br />

Diese Anweisung wird entscheidend<br />

für mich sein.<br />

Nun bringt er Baba, meinen Leithund,<br />

zum Einspannen zu mir. Ein<br />

Hund nach dem anderen wird aus<br />

dem Zwinger geholt, bis ein Vierergespann<br />

entsteht. Helm auf. Ich bin<br />

nach dem Lenk-Debakel etwas nervös.Aber<br />

was soll’s –los geht’s,Baba!<br />

Es ist leichter als gedacht. DerBirkenwald,<br />

in dem sich die Parcours-<br />

Strecke befindet, rast vorbei, die<br />

Herbstfarben glänzen. Das Lenken<br />

und Fahren ist tatsächlich eine rein<br />

intuitive Angelegenheit. Die Hunde<br />

bleiben manchmal stehen, um ihr<br />

Geschäft zu verrichten, aber wenn<br />

sie in Fahrt kommen, ist es ein Gefühl<br />

der Freiheit –vor allem, wenn es<br />

bergab geht.<br />

Durchschnittlich sind die Hunde<br />

mit zehn bis zwölf Stundenkilometern<br />

unterwegs, eskommt mir wesentlich<br />

schneller vor. Ich bremse<br />

kaum. Anders sieht es bergauf aus.<br />

„Bauch-Beine-Po-Strecke“ nennt<br />

Walter Steinbach diese Passage. Ich<br />

muss wie bei einem Tretroller mitdrücken,<br />

damit die Hunde den Wagen<br />

den Hügel hinaufziehen. Steinbach<br />

taucht mit einem kleinen Roller<br />

an manchen Ecken der Strecke auf,<br />

feuertuns kräftig an. DieKommunikation<br />

mit den Hunden ist sehr<br />

wichtig, sie müssen auf einen hören.<br />

Kurz darauf mache ich den gleichen<br />

Parcours noch mal, diesmal<br />

mit sechs Hunden. Der Unterschied<br />

ist spürbar.Ich muss weniger treten,<br />

es geht mit zwei Hundestärken noch<br />

schneller. Ich fliege fast aus der<br />

Kurve. Aber nur fast. EinRiesenspaß.<br />

Hitzefrei ab 20 Grad<br />

Die Hunde sind Walter Steinbachs<br />

Passion, er nennt sie seine Familie.<br />

Anders sei das gar nicht möglich.<br />

„Den Job muss man entweder leben<br />

oder bleiben lassen.“ Vier Tage in der<br />

Woche sind Gäste hier.Soromantisch<br />

das für Tierfreunde klingen mag:„Viel<br />

ist auch Scheiße schaufeln“. Walter<br />

Steinbach verfüttertandie zehn Tonnen<br />

Hundefutter proJahr.<br />

„Mit dem Schlitten ist es natürlich<br />

schöner“, sagt Steinbach, nachdem<br />

wir die Hunde wieder in die Zwinger<br />

gebracht haben. Die Hunde entfalten<br />

ihre volle Leistungsfähigkeit erst<br />

bei Minusgraden, ihreWohlfühltemperatur<br />

liegt bei minus 15 bis minus<br />

20 Grad. Deswegen macht Steinbach<br />

auch keine Touren, wenn das Thermometer<br />

mehr als 20 Grad plus<br />

zeigt. Das ist für die Hunde körperlich<br />

zu belastend.<br />

Jeden Winter fährterfür drei Monate<br />

mit den Hunden nach Schweden.<br />

Aber erst mal ist Walter Steinbach<br />

noch hier, inder herbstlichen<br />

Sonne Brandenburgs.<br />

Kufen, Kurven, coole Tiere<br />

Historie<br />

D A<br />

as Schlittenhundefahren<br />

laskan Malamutes,Siberian Huskys,<br />

Grönlandhunde und Samo-<br />

kommt ursprünglich aus dem<br />

hohen Norden. In Kanada, Alaska<br />

und Grönland werden die Tiere im<br />

Schnee als Transportmittel genutzt.<br />

Die Inuit ebenso wie die Tschuktschen<br />

in Sibirien setzen sie ein. In<br />

Schweden hat das Fahren keine Tradition,<br />

sonderndient vorallem dem<br />

Tourismus.<br />

Schon am Anfang des 20. Jahrhundert<br />

nutzten westliche Polarforscher<br />

jedes werden klassischerweise aufgrund<br />

ihres dichten Fells und ihrer<br />

Ausdauer als Schlittenhunde genutzt.<br />

Der Alaskan Malamute sieht wolfsähnlich<br />

aus, ist der stärkste und<br />

größte der Schlittenhunde und kann<br />

schwere Lasten ziehen. Aus diesem<br />

Grund wird er oft als sogenannter<br />

Wheeldog genutzt, also unmittelbar<br />

vor den Schlitten gespannt. Er hat<br />

wie Roald Amundsen Schlittenhunde<br />

braune, bräunlich-rote oder<br />

Roald Amundsen auf Tour IMAGO<br />

für ihreExpeditionen in die Arktis.<br />

Heute gibt es sportliche Rennen<br />

und sogar eineWeltmeisterschaft. Bei<br />

den großen Rennen –wie dem Iditarod<br />

oder dem Yukon Quest –können<br />

die Hunde unter den richtigen Bedingungen<br />

200 Kilometer pro Tag zurücklegen.<br />

Sie erreichen dann auch<br />

Blauäugiger Husky V. OTTO<br />

schwarze Augen.<br />

Der Siberian Husky dagegen ist<br />

von seiner Statur her kleiner und hat<br />

blaue Augen. Er gilt als athletisch und<br />

intelligent und wird deshalb oft als<br />

Leithund vorne imGespann eingesetzt.<br />

Der kräftige Grönländer wiederum<br />

hat viel Ausdauer und eine<br />

Handbremse am Wagen V. OTTO<br />

eine Spitzengeschwindigkeit von<br />

charakteristisch eingerollte Rute.<br />

35 Stundenkilometern. Bei touristischen<br />

Touren laufen die Hunde bis zu<br />

60 Kilometer am Tag.<br />

Grönländer sind schüchterner und<br />

brauchen etwas länger, umsich mit<br />

Fremden anzufreunden.<br />

Die Hunde<br />

Das Gefährt<br />

Da in vielen Gegenden hierzulande<br />

kaum mehr Schnee liegt,<br />

spannt man die Hunde statt vor<br />

Schlitten nun auch vorWagen. Dabei<br />

ziehen die Hunde eine Art Roller mit<br />

drei Rädern aus Aluminium, manchmal<br />

auch vier. Vorne hat der Wagen<br />

drei hydraulische Scheibenbremsen,<br />

zwei für die Hinter- und eine für den<br />

Vorderreifen. Die Wagen sind in den<br />

Sportrennen vor allem für Trainingszwecke<br />

gedacht.<br />

Die traditionellen Schlitten sind<br />

wesentlich schöner anzusehen. Sie<br />

sind aus Holz, oft Esche oder Hickory,<br />

und laufen auf Kufen. Aufihnen steht<br />

hinten der Fahrer, erkann das Gewicht<br />

verlagern, um die Kurven zu<br />

nehmen. Manche Schlitten haben<br />

außerdem einen Schneeanker, um<br />

das Hundegespann bei längeren Pausen<br />

am Weiterlaufen zu hindern. Bei<br />

großenWettkampfrennen können bis<br />

zu 20 Hunde vor den Schlitten gespannt<br />

werden.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 21<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Der deutsche Weg<br />

Egor Bogachev will seine Karriere bei Volleys-Gegner Düren vorantreiben. Dass viele Talente dafür ins Ausland wechseln, missfällt Volleys-Manager Niroomand<br />

VonKarin Bühler<br />

Egor Bogachev ist zum ersten<br />

Malwieder in Berlin, in<br />

der Stadt, in der er aufwuchs<br />

und als Ballkind bei<br />

den Spielen des SCC Kontakt zum<br />

Volleyball, zu seinem späteren Ausbildungsverein<br />

bekam. Seit der Außenangreifer<br />

im Sommer nach Düren<br />

ineine Spieler-WG gezogen ist,<br />

um sich bei den Powervolleys vom<br />

Einwechsel- zum Stammspieler zu<br />

entwickeln, war er nicht mehr daheim<br />

bei den ElterninLichtenberg.<br />

Bogachev, 22, sagt, er freue sich<br />

tierisch darauf, mit Düren am Sonnabend<br />

(18.30 Uhr, Max-Schmeling-<br />

Halle) beim deutschen Meister BR<br />

Volleys anzutreten. Nicht wie bisher<br />

als Außenangreifer und Jugendbotschafter<br />

des <strong>Berliner</strong> Volleyballklubs<br />

im orangefarbigen Shirt, sondern<br />

auf der Gegenseite im weißen<br />

Powervolleys-Trikot.<br />

Er hat, in Absprache mit BR Volleys-Chef<br />

Kaweh Niroomand, der<br />

den Dreijahresvertrag mit Bogachev<br />

für ein Jahr ausgesetzt hat, die deutsche<br />

Bundesliga gewählt, um sich<br />

weiterzuentwickeln. „Es war der<br />

richtige Schritt, weil Düren hohe<br />

Ambitionen in der Bundesliga hat.<br />

Alle waren sich einig, dass ich dieses<br />

Jahr mehr spielen muss. Viele Aussichten<br />

gab es darauf nicht in Berlin“,<br />

sagt Bogachev.<br />

Die internationale Konkurrenz<br />

ist dort zu groß, die Ambitionen<br />

Richtung europäische Spitze umeiniges<br />

höher als in Düren. „Klar hatte<br />

ich in Berlin Training auf sehr starken<br />

Niveau. Aber ich will mich in einer<br />

anderen Rolle sehen, auch mental<br />

anders gefordertwerden“, meint<br />

Bogachev.<br />

Sein Ziel ist es, sich in Dürens<br />

Stammsechs zu etablieren „und im<br />

Lauf der Saison ein bisschen herauszustechen“.<br />

Beim 3:1-Sieg gegen<br />

die Alpenvolleys Haching<br />

glückte ihm Letzteres ganz gut: Er<br />

stand von Anfang an auf dem Feld<br />

und wurde hinterher als wertvollster<br />

Spieler ausgezeichnet. Ansonsten<br />

rotiert Trainer Stefan Falter<br />

meist zwischen Routinier Björn<br />

Andrae, dem Finnen Niklas Seppänen<br />

und Bogachev.<br />

Der junge Mann, der schon zu<br />

seiner Zeit im Juniorenteam des VC<br />

Olympia bei den BR Volleys einspringen<br />

und mittrainieren durfte,<br />

will sich auch bei Bundestrainer Andrea<br />

Giani für weitere Nominierungen<br />

in die Nationalmannschaft<br />

empfehlen, die von 5.Januar an in<br />

Berlin um die Teilnahme an den<br />

Olympischen Spielen in Tokio<br />

kämpfen wird.<br />

Flucht aus der Bundesliga<br />

Bogachev hat sich dafür erst mal<br />

den deutschen Wegausgesucht. Wie<br />

Mittelblocker Anton Brehme, der<br />

sich bei der SVG Lüneburg durchsetzen<br />

will –und anders als Diagonalangreifer<br />

Linus Weber, der diese<br />

Saison aus Berlin nach Mailand<br />

wechselte, um weiterzukommen,<br />

bislang aber nur zu Kurzeinsätzen<br />

kam. So hatte es vor zweieinhalb<br />

Jahren Ruben Schott vorgemacht,<br />

der ebenfalls nach Mailand ging, wo<br />

damals Bundestrainer Giani Vereinstrainer<br />

war. Mittlerweile verdient<br />

Schott bei Trefl Gdansk in Polen<br />

sein Geld.<br />

Aktuell verließen auch die jungen<br />

Nationalspieler David Sossenheimer<br />

und Noah Baxpöhler die<br />

Bundesliga, um in der polnischen<br />

Freut sich auf seine Rückkehr in die Schmelinghalle: Egor Bogachev.<br />

IMAGO IMAGES/M. LORENZ<br />

beziehungsweise der französischen<br />

Liga weiterzukommen.<br />

Volleys-Manager Niroomand<br />

missfällt der Trend, dass junge Spieler,<br />

die es in den Nationalkader geschafft<br />

haben, sofort ihr Glück im<br />

Ausland suchen und fluchtartig die<br />

Bundesliga verlassen. „Irgendwann<br />

ist die Meinung lanciert worden: Es<br />

klappt mit der Karriere nur, wenn<br />

du ins Ausland gehst. Das fing damals<br />

mit Moculescu als Bundestrainer<br />

an. Es hat sich festgesetzt bis<br />

heute und wird leider vomVerband<br />

weiterhin proklamiert.“<br />

Spiele auf hohem Niveau<br />

Aus Bundestrainer-Sicht, findet der<br />

Volleys-Manager, könne er das Ansinnen<br />

verstehen, dass deutsche<br />

Nationalspieler alle bei europäischen<br />

Topklubs spielen sollten.<br />

„Aber das ist kurzfristig gedacht.<br />

Zur Entwicklung des Volleyballs gehört<br />

eine gute deutsche Liga, eine<br />

starke Nationalmannschaft, aber es<br />

gehören auch Gesichter dazu, die<br />

die Leute aus der Liga kennen, damit<br />

die Leute zur Nationalmannschaft<br />

eine Verbindung kriegen.<br />

Jetzt ist das einfach nur ein Satellitengebilde,<br />

das sich zwischen Mai<br />

und September trifft. Da vermisse<br />

ich eine führende Hand des Verbandes“,<br />

sagt Niroomand.<br />

Beim Deutschen Volleyball-Verband<br />

(DVV) kennen sie den Vorwurf.<br />

Sportdirektor Christian Dünnes<br />

sagt:„Wichtig sind für die Nationalspieler<br />

möglichst viele Spiele auf<br />

hohen Niveau. Ichfreue mich, wenn<br />

das in Deutschland sein kann. Wir<br />

wollen die Liga ja entwickeln. Deshalb<br />

habe ich mich gefreut, dass<br />

Unterhaching in die Liga zurückgekommen<br />

ist, weil sie Wettkampfhärte<br />

bringen.“ Champions-<br />

League-Partien für Nationalspieler<br />

seien Spiele,die man als Sportdirektor<br />

gerne sehe.Insofernsei es –etwa<br />

für Anton Brehme –schade,dass die<br />

Lüneburger ihren internationalen<br />

Challenge-Cup-Platz aus Kostengründen<br />

nicht wahrnehmen. „Vier<br />

bis acht Spiele mehr auf hohem Niveau<br />

hätten Anton gut getan.“<br />

Niroomand fragt, weshalb Baxpöhler<br />

zum Achten der französischen<br />

Liga oder Sossenheimer nach<br />

Bedzin zum Letzten in Polens Liga<br />

gewechselt sind, wo sie keine Spiele<br />

in internationalen Wettbewerben<br />

erwarten. Sossenheimer spielte voriges<br />

Jahr mit Friedrichshafen in der<br />

Champions League. Jetzt zieht er<br />

dieser Erfahrung offenbar 20 Ligaspiele<br />

in Polen auf Topniveau vor.<br />

Auch Egor Bogachev ist mit Düren<br />

inkeinem europäischen Wettbewerb<br />

vertreten. Aber er hat Björn<br />

Andrae im Team, den 38 Jahre alten<br />

früheren Nationalmannschaftskapitän.<br />

Der<strong>Berliner</strong> hat zwei Olympische<br />

Spiele mitgemacht, als Außenangreifer<br />

lange in Berlin, in Italien,<br />

Polen Griechenland und Russland<br />

aufgeschlagen. „Er gibt uns jungen<br />

Spielern viel Selbstvertrauen“, sagt<br />

Bogachev.„Er ist für alle ein Vorbild.<br />

Es ist fast ein bisschen surreal mit<br />

ihm im Team zu sein, denn er spielt<br />

schon länger Volleyball, als ich lebe,<br />

und er war einer, zudem ich aufgeschaut<br />

habe,als ich klein war.“<br />

Für Düren sei das Spiel in Berlin<br />

nun eine Herausforderung, „die wir<br />

mit hohen Ambitionen angehen. Da<br />

braucht man keinen zu motivieren.<br />

Da brennt’s automatisch. Wir wollen<br />

versuchen“, sagt Bogachev,„den<br />

<strong>Berliner</strong>n ihre erste Saisonniederlage<br />

beizubringen.“<br />

Traueranzeigen<br />

Jürgen Borkowski<br />

*27.09.1942 †16.10.2019<br />

In dankbarer Erinnerung<br />

undtiefer Wertschätzung<br />

nehmen wirAbschied<br />

von unserem ehemaligen<br />

Mitarbeiter und<br />

langjährigem Leiter des<br />

Schultz-Hencke-Hauses<br />

Frohnau.<br />

Im Namen aller Kinder<br />

undMitarbeiter<br />

die Leitung des<br />

Schultz-Hencke-Hauses<br />

„Das schwere Herz wird nicht durch Worte leicht.“<br />

F. Schiller<br />

Nach langer schwerer, mit großer Geduld und<br />

Hoffnung ertragener Krankheit hat uns meine<br />

liebe Ehefrau, Großmutter, Schwiegermutter<br />

und Tante für immer verlassen.<br />

Wir nehmen Abschied von<br />

Edeltraut Schwabe<br />

geb. Held<br />

27.08.1938 –31.10.2019<br />

In tiefem Schmerz,<br />

Liebe und Trauer Deine Lieben<br />

Dr. Joachim Schwabe<br />

Caroline Pfitzner<br />

Ingo Pfitzner<br />

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung<br />

findet am 25.11.2019 um 12.00 Uhr auf dem<br />

Friedhof Karow II, Blankenburger Chaussee 68<br />

in 13125 Berlin, statt.<br />

¼Was ein Mensch<br />

an Gutem<br />

in die Welt hinaus gibt,<br />

geht nicht verloren.‘<br />

Albert Schweitzer<br />

Der Lebensweg eines klugen und guten Menschen hat sich vollendet.<br />

Wir nehmen Abschied von<br />

Hannelore Korluß<br />

geb. Jüngling<br />

*3.10.1929 †27.10.2019<br />

ln stiller Trauer<br />

Dr. Gabriele Valerius geb. Korluß<br />

Christian Valerius<br />

Alexander Valerius<br />

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag,<br />

den 22. November 2019, um14.00 Uhr auf dem Ev. Friedhof Karlshorst,<br />

Robert-Siewert-Str. 57/67, 10318 Berlin,statt.<br />

Menschen,die wirlieben, bleibenfür immer,<br />

denn siehinterlassenSpuren in unserenHerzen.<br />

Trauernd,abervollerschöner Erinnerungen nehmen wir<br />

in Liebeund Dankbarkeit Abschied von<br />

Ingeborg Slomka<br />

*10.03.1943 †07.11.2019<br />

In tiefer Trauer<br />

Wolfgang<br />

Grit undMichael<br />

DieBeerdigungfindet am Donnerstag,dem 21. November 2019 um 13.00Uhr,auf<br />

demEvangelischen Friedhof in 12587Berlin-Friedrichshagen, Aßmannstraße,statt.<br />

Was ein Mensch an Gutem in die Welt<br />

hinausgibt, geht nicht verloren.<br />

Albert Schweitzer<br />

Wir nehmen Abschied von unserem<br />

geliebten Ehemann, Vater, Schwiegersohn,<br />

Schwiegervater und Opa<br />

Dr. Peter Eckstein<br />

*02.06.1953 †06.11.2019<br />

In tiefer Trauer, Liebe und Dankbarkeit<br />

Deine Angelika<br />

Sophia und René mit Magdalena<br />

Claudia und Teemu<br />

Margarete<br />

Die Trauerfeier mit anschließender<br />

Urnenbeisetzung findet am 27.11.2019<br />

um 13 Uhr auf dem Zentralfriedhof<br />

Friedrichsfelde (Gudrunstraße 20,<br />

10365 Berlin) statt.<br />

Traueranzeige<br />

Das schönste, was ein<br />

Mensch hinterlassen<br />

kann, ist ein Lächeln im<br />

Gesicht derjenigen, die<br />

an ihn denken.<br />

Wir beraten Sie gern:<br />

( 030) 2327-50<br />

Ihr Berater Im trauerfall<br />

Tag&Nacht 49 10 11<br />

www.ottoberg.de<br />

Bestattungen seit 1879<br />

frIedrIchshaIn<br />

Landsberger Allee 48, 10249 Berlin<br />

Tag &Nacht (030) 42 80 77 55<br />

lIchtenBerg<br />

Bestattungen<br />

Anton-Saefkow-Platz 4<br />

Tel.: (0 30) 9911087<br />

(0 30) 4222947<br />

Funk: (0172) 356 66 69<br />

hohenschönhausen<br />

Konrad-Wolf-Str. 33, 13055Berlin<br />

Tag &Nacht (030) 971 055 77<br />

Nach einem erfüllten Leben ist am<br />

10. November 2019<br />

Dietrich Strohbach<br />

BSW-Partner<br />

BSW-Partner<br />

Telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />

im 84. Lebensjahr<br />

friedlich eingeschlafen.<br />

In tiefer Trauer<br />

Magdalena Kretschmer<br />

André Kretschmer<br />

treptow<br />

Seit 1882 in BaumSchulenweg<br />

KiefholzStraSSe 249<br />

12437 Berlin<br />

☎ 5328335·532 82 08<br />

hacKenBergStraSSe 20<br />

12489 Berlin<br />

☎ 6775443<br />

Ihr Berater<br />

Im trauerfall<br />

am Samstag,<br />

dem 23.11.2019<br />

wieder in Ihrer


22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

NACHRICHTEN<br />

NFL-Profi Garrett schlägt<br />

Gegner mit dem Helm<br />

AMERICAN FOOTBALL. Myles Garrett<br />

vonden Cleveland Browns hat<br />

mit einer Attacke auf dem Spielfeld<br />

für einen Skandal in der NFL gesorgt.<br />

DerDefensiv-Spieler riss dem Quarterback<br />

der Pittsburgh Steelers,Mason<br />

Rudolph, den Helm vomKopf<br />

und schlug seinen Gegner damit.<br />

Rudolph blieb dem Augenschein<br />

nach unversehrt, hätte sich aber sehr<br />

schwer verletzen können. Dass die<br />

Browns ihren Divisions-Rivalen in<br />

der wichtigen Partie 21:7 besiegten,<br />

rückte komplett in den Hintergrund.<br />

Garrett droht eine lange Sperre. „Ich<br />

habe die Ruhe verloren und das bereue<br />

ich“, sagte Garrett.<br />

Eisbären siegen auch nach<br />

der Länderspielpause<br />

EISHOCKEY. DieEisbären Berlin<br />

sind mit einem harterarbeiteten<br />

Sieg aus der Länderspielpause gekommen.<br />

Gegen die Fischtown Pinguins<br />

aus Bremerhaven gelang dem<br />

Team vonTrainer SergeAubin ein<br />

3:2. Torjäger Leo Pföderl traf doppelt,<br />

Landon Ferraroerzielte das dritte<br />

Tor. Am Sonntag treffen die Bären<br />

um 14 Uhrinder Mercedes-Benz-<br />

Arena auf die Iserlohn Roosters.<br />

Gericht untersagt spanisches<br />

Erstligaspiel in Miami<br />

FUSSBALL. DasErstliga-Spiel zwischen<br />

dem FC Villarreal und Atlético<br />

Madrid darfentgegen der Absicht<br />

der spanischen Profi-Fußball-Liga<br />

am 6. Dezember nicht in Miami<br />

stattfinden. Dasentschied ein Handelsgericht<br />

in Madrid, das dem Fußball-Verband<br />

(RFEF) im Streit mit La-<br />

Liga recht gab.Die Verlegung des<br />

Spiels nach Florida hatten unter anderem<br />

auch die beiden spanischen<br />

Topclubs Real Madrid und FC Barcelona<br />

kritisiert. Siesprachen von<br />

„Wettbewerbsverzerrung“.<br />

Babelsberg trennt sich<br />

von Trainer Vorbeck<br />

FUSSBALL. Nach nur knapp fünf<br />

Monaten ist MarcoVorbeck, 38,<br />

nicht mehr Trainer beim Regionalligisten<br />

SV Babelsberg03. DieBrandenburger<br />

trennten sich vondem<br />

früheren Bundesliga-Profi von<br />

Hansa Rostock, wie der Klub am<br />

Freitag mitteilte.Babelsbergliegt<br />

nach 15 Spieltagen mit nur elf Punkten<br />

auf Platz 16 der Regionalliga<br />

Nordost. Zunächst sollen der bisherige<br />

Assistenztrainer Philip Saalbach<br />

und Torwarttrainer Matthias Boron<br />

das Training übernehmen.<br />

Der Laie staunt, der Fachmann wundertsich: Ein Mechaniker arbeitet in der Boxengasse von Interlagos am Triebwerkdes Ferrari von Sebastian Vettel.<br />

Vollgas als Argument<br />

Ferrari steht in der Formel 1unter Betrugsverdacht. In São Paulo kämpft der Rennstall um seinen Ruf<br />

VonElmar Brümmer<br />

Es geht im vorletzten Formel-1-Rennen<br />

des Jahres<br />

um nicht mehr viel für Ferrari,und<br />

doch geht es beim<br />

Großen Preis von Brasilien für die<br />

Scuderia um alles –die Reputation<br />

nämlich. Nicht nur die bittere<br />

Schlappe vonAustin, die den Mercedes-Piloten<br />

Lewis Hamilton vorzeitig<br />

zum Champion machte,gilt es,in<br />

Interlagos zu tilgen, sondern auch<br />

einen bösen Verdacht auszuräumen:<br />

Die roten Rennwagen leisteten sich<br />

justament dann eine unerklärliche<br />

Schwächeperiode, als der Automobilweltverband<br />

(Fia) einen Trick zur<br />

Manipulation der Benzindurchflussmenge<br />

offiziell verboten hat, der einen<br />

zweistelligen PS-Vorteil bringt.<br />

In der Formel-1-Bürokratie werden<br />

durch scheinbar harmlose Anfragen<br />

an die Regelhüter oft Praktiken<br />

anderer Teams angeprangert,<br />

ohne deren Namen offiziell zu nennen.<br />

Manbittet einfach nur um eine<br />

Klarstellung zu einem Sachverhalt.<br />

Entweder, um einen anderen zu<br />

schwächen –oder sich selbst zu stärken.<br />

In diesem Fall hatten das RedBull<br />

und Honda getan, und ließen durchblicken,<br />

dass es klar um Ferraris über<br />

den Frühsommer in den Herbst gesteigertenVorsprung<br />

ging. Undsiehe<br />

da, plötzlich war dieser Überschuss<br />

weg, was Toto Wolff vomKonkurrenten<br />

Mercedes mit den neutralen<br />

Worten „plötzlich ist die Leistung<br />

eine andere“ und einem süffisanten<br />

Grinsen quittierte. Red-Bull-Pilot<br />

Max Verstappen wurde im niederländischen<br />

Fernsehen allerdings<br />

deutlicher: „Das passiert natürlich,<br />

wenn man aufhörtzubetrügen.“ Da<br />

war er,der böse Verdacht.<br />

In Austin hatten die Verdächtigungen<br />

und das schlechte Abschneiden<br />

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto<br />

den 50. Geburtstag versaut; Charles<br />

Leclercwar 52 Sekunden hinter dem<br />

Sieger ins Ziel gekommen, Sebastian<br />

Vettel früh ausgeschieden. Binotto<br />

wehrte sich, sprach von „falschen<br />

Schlussfolgerungen“ und „enttäuschenden<br />

Kommentaren“. Über den<br />

Techniker-Streit droht auch die Allianz<br />

der großen Rennställe zu zerbrechen.<br />

Bislang machten Ferrari, Mercedes<br />

und Red Bull gemeinsame Sache,umdie<br />

Formel-1-Richtlinien für<br />

die Zukunft nach ihrem Gusto zu beeinflussen.<br />

Vor dem Rennen in São Paulo<br />

folgte nun eine weitereDirektiveder<br />

Fia, diesmal geht es um Öl im Brennraum<br />

des Motors,das dortnicht hingelangen<br />

und verbrannt werden<br />

darf, weil es illegal die Leistung steigern<br />

würde. Wieder ein Schuss vor<br />

„Es ist zwar nicht unsere Aufgabe, die Leute<br />

ruhig zu stellen, aber es wäresicher das Beste,<br />

auf der Strecke eine Antwort zugeben.“<br />

Sebastian Vettel über den Druck, der auf seinem Ferrari-Team<br />

beim Großen Preis von Brasilien lastet.<br />

AFP/DE SOUZA<br />

den Bug von Ferrari? Alle Mutmaßungen<br />

setzen das Team aus Maranello<br />

zusätzlich unter Druck, in Brasilien<br />

eine Top-Leistung abzuliefern.<br />

Die 1,2 Kilometer lange Vollgaspassage<br />

bergauf bietet sich geradezu an,<br />

um zu zeigen, dass die Motorenleistung<br />

durch die neuen Einschränkungen<br />

der Regeln nicht gelitten hat.<br />

Charles Leclercstartet zudem mit einem<br />

nagelneuen Motor, und muss<br />

um zehn Startplätzezurück.<br />

Müsste Ferrari an seinem über<br />

das Jahr offenbar um 50 PS stärker<br />

gewordenen Antriebsstrang tatsächlich<br />

etwas ändern, würde das auch<br />

die schon auf Hochtouren laufende<br />

Fahrzeugkonstruktion für die kommende<br />

Saison beeinflussen, in der<br />

man endlich den Siegeszug vonMercedes<br />

stoppen will. Vorallem Sebastian<br />

Vettel will sich mit seinem fünften<br />

Titel, den ersten in Rot, krönen.<br />

Der Heppenheimer hat dem Fernsehsender<br />

Sky gesagt, dass er davon<br />

ausgehe, über sein Vertragsende<br />

2020 hinaus in der Formel 1weiterzufahren.<br />

Die Frage, wie sauber oder nicht<br />

die Konkurrenz arbeitet, will Ankläger<br />

Verstappen in Brasilien nicht<br />

mehr kommentieren. Sebastian Vettel<br />

bezeichnet die Aussagen vonAustin<br />

als „sehr unreif“, will aber auch<br />

keine Debatte führen, zumindest<br />

keine mit Worten: „Es ist zwar nicht<br />

unsere Aufgabe, die Leute ruhig zu<br />

stellen, aber es wäresicher das Beste,<br />

auf der Strecke eine Antwort zugeben.<br />

Wir wollen in Brasilien gewinnen,<br />

und wenn sich dann als Nebeneffekt<br />

herausstellt, dass sich im Vergleich<br />

zu früher nichts geändert hat,<br />

ist es gut so.“ Kollege Leclerc leistet<br />

Schützenhilfe: „Es ist nicht meine<br />

Motivation, unsere Gegner eines<br />

Besseren zu belehren. Wir wissen,<br />

dass alles in Ordnung ist und dass<br />

wir nichts Verbotenes getan haben.<br />

Keiner im Team hat den Spruch von<br />

Max ernst genommen.“ Trotzdem:<br />

ein Spaß wirddieses Rennen für Ferrari<br />

ganz bestimmt nicht.<br />

Geld für<br />

mehr<br />

Gold<br />

Bundestag erhöht Sportetat<br />

um 30 Millionen Euro<br />

Das<br />

Bundesinnenministerium<br />

(BMI) hat seinen Sportetat für<br />

das Jahr 2020 noch einmal um 30<br />

Millionen Euro erhöht. Damit stieg<br />

das Budget des größten Geldgebers<br />

in den vergangenen drei Jahren um<br />

100 Millionen Euro an. Während der<br />

Deutsche Olympische Sportbund<br />

(DOSB) erfreut reagierte, gab es aus<br />

der Politik auch Kritik.<br />

„Das ist ein enorm wertvolles Signal<br />

der Politik an unsere Athletinnen<br />

und Athleten sowie an unsere<br />

Verbände“, sagte DOSB-Präsident<br />

Alfons Hörmann, nachdem der Bundestag<br />

den Etat für das Jahr 2020 in<br />

seiner Bereinigungssitzung in der<br />

Nacht zu Freitag beschlossen hatte.<br />

„Mit diesem erfreulichen Aufwuchs<br />

können wir die Umsetzung der Leistungssportreformweiterhin<br />

intensiv<br />

vorantreiben“, so Hörmann.<br />

Kritik vonder Partei Die Linke<br />

Die Geldflüsse kamen vor allem<br />

Großevents zugute. Für die Biathlon-<br />

und Rodel-WM in Oberhof 2023<br />

stellt das BMI zehn Millionen Euro<br />

zurVerfügung, die Biathlon-EM 2022<br />

im Arberland (Bayerischer Wald) erhält<br />

1,7 Millionen Euro. Für die Ausrichtung<br />

der European Championships<br />

2022 in München wurde der<br />

Etat um 2,8 auf 33,2 Millionen Euro<br />

erhöht, zwei Millionen Euro fließen<br />

in den Ausbau der Bogenschießanlage<br />

in Berlin. Die Nationale Antidoping-Agentur<br />

(Nada) erhält zusätzlich<br />

1,5 Millionen Euro.Für Maßnahmen<br />

der gezielten Olympiavorbereitung<br />

auf die Sommerspiele 2020 in<br />

Tokio wurden zusätzlich drei Millionen<br />

Euro ausgeschüttet, rund zehn<br />

Millionen Euro gab es für 22 Bundessportverbände<br />

in nichtolympischen<br />

Sportarten. Die Zuschüsse für das<br />

Institut für Forschung und Entwicklung<br />

von Sportgeräten (FES) in Berlin<br />

stiegen um 280 000 Euro, das Institut<br />

für Angewandte Trainingswissenschaften<br />

(IAT) in Leipzig erhält<br />

400 000 Euro mehr.<br />

Doch nicht alle Sportpolitiker im<br />

Bundestag waren mit dem Ergebnis<br />

einverstanden. Heftige Kritik gab es<br />

vonder Partei DieLinke.Die Koalitionsparteien<br />

aus SPD und<br />

CDU/CSU, die in erster Linie den<br />

Etat zu verantworten haben, hätten<br />

sämtliche Änderungsanträge der<br />

Fraktion Die Linke abgelehnt. „Eine<br />

sportfachliche Diskussion zu bestimmten<br />

Vorhaben fand nicht statt,<br />

und diese Kungelei ist auch undemokratisch<br />

sowie unseriös“, sagte<br />

Andre Hahn, sportpolitischer Sprecher<br />

der Partei DieLinke. (sid)<br />

Die Automesse<br />

Moderne Mobilität<br />

AUF DER MESSE SCHAUEN,<br />

AUF DER AVUS TESTEN,<br />

ZUM MESSEPREIS KAUFEN.<br />

■ Testfahrt vor Ort<br />

■ große Auswahl der aktuellsten Automobile<br />

■ fachkundige Beratung<br />

■ sensationelle Messepreise<br />

CARAVAN<br />

B E R L I N<br />

21.–24.11.2019<br />

10–18 UHR ·MESSEGELÄNDE BERLIN ·HALLE 2+4<br />

www.autotage-berlin.de


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 23 **<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Mauer<br />

in der<br />

Sonne<br />

Warum Mijajlo Marsenic für<br />

die Füchse so wichtig ist<br />

VonCarolin Paul<br />

Irgendetwas ist ja immer. Mijajlo<br />

Marsenic zum Beispiel hat Probleme<br />

mit dem Herbst in Berlin. Die<br />

Kälte, der graue Himmel, der Regen,<br />

all das gefällt dem 26 Jahre alten<br />

Kreisläufer des Handball-Bundesligisten<br />

Füchse Berlin nicht. DasWetter<br />

lässt in dem Serben Sehnsucht<br />

nach der sonnigen Heimat aufkommen.<br />

Gut, dass ihm die Mannschaft<br />

da ein Wohlfühlklima bietet. „Die<br />

Stimmung bei uns ist immer gut,<br />

aber wenn wir gewinnen –sowie zuletzt<br />

–dann ist es noch einmal etwas<br />

besser“, sagt Mijajlo Marsenic.<br />

Zuletzt, damit meint er die Siege<br />

in Nordhorn(34:24) und zuhause gegen<br />

Mannheim (23:22), die deutlich<br />

gemacht haben, dass sich die Mannschaft<br />

mehr und mehr zusammenfindet.<br />

Besonders die Abwehr wirkte<br />

in beiden Partien stabil und die<br />

Füchse-Profis gut aufeinander eingestellt.<br />

„Unser System baut darauf<br />

auf, dass Block und Torwart miteinander<br />

funktionieren. Momentan<br />

spielen wir das richtig gut“, erzählt<br />

Marsenic, der zusammen mit Jakov<br />

Gojun eine wichtige Position im Mittelblock<br />

einnimmt. Mehr als zwei<br />

Meter groß, bringt er satte 120 Kilogramm<br />

ins Spiel. Diese Körperlichkeit<br />

und seine Aggressivität machen<br />

Marsenic zu einer wahren Mauer.<br />

HK Malmö mag es schnell<br />

Was inder Abwehr von Vorteil ist,<br />

kann in der Offensive allerdings<br />

schnell zu einem Nachteil werden:<br />

die Statik. „Wir haben viele große<br />

Jungs,die brauchen etwas länger um<br />

in Bewegung zu kommen“, sagt<br />

Füchse-Trainer Velimir Petkovic,<br />

„deswegen versuchen die Gegner<br />

immer besonders schnell gegen uns<br />

zu spielen.“<br />

Mag sonnige Zeiten lieber als den Herbst:<br />

Mijajlo Marsenic. IMAGO IMAGES/ANDREAS GORA<br />

Auch der HK Malmö dürfte an<br />

diesem Sonnabend in der dritten<br />

Runde des EHF-Pokals versuchen,<br />

auf diese Weise den Füchsen beizukommen.<br />

Die Gastgeber schicken<br />

ein allein aus Schweden bestehendes<br />

Team aufs Parkett und spielen –<br />

klassisch skandinavisch –einen laufintensiven<br />

Handball. Die Abwehr ist<br />

aggressiv, ähnlich wie man es in der<br />

Bundesliga vom Deutschen Meister<br />

aus Flensburg kennt. Für Marsenic<br />

und seine Füchse eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe, der sie sich jedoch<br />

durchaus gewachsen sehen. Nicht<br />

zuletzt weil die Bank mittlerweile<br />

wieder mehr Alternativen verspricht.<br />

MitMarko Kopljar steht ein erfahrener<br />

Spieler bereit, der jüngst besonders<br />

in der Defensive seine Stärken<br />

zeigte, aber auch im Angriff helfen<br />

kann. Gleiches gilt für Michael<br />

Müller, der ebenso für Entlastung<br />

sorgen dürfte im Terminstress. Neben<br />

dem Auftritt in Malmö und dem<br />

Rückspiel am Sonntag kommender<br />

Woche spielen die <strong>Berliner</strong> binnen<br />

eines Monats noch gegen Magdeburg,<br />

Hannover, Kiel und zweimal<br />

gegen Melsungen. „Wir können in<br />

den nächsten Wochen einiges entscheiden.<br />

Doch wenn wir so spielen,<br />

wie gegen Mannheim, haben wir<br />

gute Chancen.“ Mijajlo Marsenic<br />

freut sich schon auf sonnige Zeiten.<br />

Der beste Mann<br />

Zum Abschied wählt Uli Hoeneß ermunternde Worte an seine Mitstreiter und geht unter tosendem Jubel<br />

VonMaik Rosner,München<br />

Als Uli Hoeneß seine Abschiedsrede<br />

nach fast 50<br />

Jahren im Verein, davon<br />

mehr als 40 als Manager<br />

und Präsident, beendet hatte, überraschte<br />

er noch einmal alle.Hoeneß,<br />

der Mr.FCBayern, der Patriarch, der<br />

emotionale Macher und Bauchmensch,<br />

er weinte nicht, er lächelte.<br />

Undergab seiner Frau Susi, die aufs<br />

Podium gekommen war, ein Küsschen.<br />

Die 6091 Mitglieder auf der<br />

Jahreshauptversammlung in der<br />

Olympiahalle klatschten und johlten,<br />

wie so oft am Freitagabend. Und<br />

sie sangen zum wiederholten Male:<br />

„Uli Hoeneß, du bist der beste<br />

Mann.“<br />

Einstarkes Team<br />

Hoeneß lächelte zufrieden und gelöst.<br />

Scheinbar ohne Wehmut, sondern<br />

imGefühl, mit seinem Abtritt<br />

als Präsident und Aufsichtsratschef<br />

nun den richtigen Schritt zum richtigen<br />

Zeitpunkt vollzogen zu haben.<br />

Zumal er seinen FC Bayern beim<br />

ehemaligen adidas-Vorstandschef<br />

Herbert Hainer, bei seinem Freund<br />

und Nachfolger in beiden Ämtern,<br />

bestens aufgehoben sieht. „Sie haben<br />

mich 50 Jahre begleitet“, sagte<br />

Hoeneß am Ende seiner Rede zu den<br />

Mitgliedern, „ich sage Ihnen: Das<br />

war“s, ich habe fertig. Danke.“<br />

Einfaches Mitglied im Aufsichtsrat<br />

wird Hoeneß aber bleiben und<br />

ohnehin wohl weiter nehmen. Wie<br />

die neuen führenden Köpfe –neben<br />

Hainer,65,Vorstandschef Karl-Heinz<br />

Rummenigge, 64, dessen designierter<br />

Nachfolger Oliver Kahn, 50, und<br />

Sportdirektor Hasan Salihamidzic,<br />

42 –sein Lebenswerkpflegen sollen,<br />

gab ihnen Hoeneß in seiner Abschiedsrede<br />

aber mit wie ein Vermächtnis.<br />

„Ihr müsst ein starkes<br />

Team sein, euch unterstützen“, rief<br />

er, „dann kann den FC Bayern, in<br />

Deutschland sowieso nicht, aber<br />

auch international, kaum jemand<br />

schlagen.“ Der FC Bayern sei ein<br />

„Tanker“, und dieser „muss geradeaus<br />

fahren und nicht nach links<br />

schauen und schon gar nicht nach<br />

rechts“, warnte Hoeneß. Zudem<br />

solle der Verein „immer den Menschen<br />

in den Mittelpunkt stellen“, er<br />

„muss sozial sein“, rief er,„derVerein<br />

muss selbstbewusst sein, nicht arrogant.“<br />

Kurz darauf hatte Hoeneß offiziell<br />

fertig, und seine Fans jubelten ihm<br />

zu. Sie jubelten auch, als Rummenigge<br />

später verkündete, dass Übergangstrainer<br />

Hansi Flick „mindestens<br />

bis Weinachten“ Chefcoach<br />

bleiben werde und „möglicherweise<br />

darüber hinaus“. Undsie lachten, als<br />

Nach Sprechchören käpmfte Uli Hoeneß mit den Tränen.<br />

Rummenigge seine Rede mit den<br />

Worten „Mia san Uli“ beendet hatte,<br />

ehe ihn Hoeneß für seine unerwartete<br />

Emotionalität aufzog. „Verarschen<br />

kann ich mich selber“, sagte<br />

Rummenigge. Auch das Ende der<br />

DPA<br />

Doppelspitze beim FC Bayern ging<br />

für die beiden Alphatierenicht ohne<br />

kleine, wenn auch spielerische Rangelei.<br />

Schon der Anfang des Abends war<br />

zu einem Triumphzug für Hoeneß<br />

Zweifel an der Belastbarkeit<br />

geraten. Kurz vor19Uhr war er –natürlich<br />

vorneweg –mit seinen bisherigen<br />

Präsidiumskollegen und dem<br />

Vorstand zur Bayern-Hymne Stern<br />

des Südens eingelaufen. DieMitglieder<br />

klatschten schon da begeistert<br />

im Rhythmus, standen auf und riefen<br />

„Uli, Uli“. Hoeneß kämpfte mit<br />

den Tränen, er presste die Lippen zusammen<br />

und verbeugte sich. „Vielen,<br />

vielen Dank, aber irgendwann<br />

müssen wir anfangen“, sagte Hoeneß<br />

in den minutenlangen Beifall<br />

hinein. Doch die Mitglieder feierten<br />

den Patriarchen einfach weiter, sie<br />

sangen „Uli Hoeneß, du bist der<br />

beste Mann“, während dieser erneut<br />

um Fassung rang. Und als dann als<br />

Überraschung die im Sommer verabschiedeten,<br />

langjährigen Bayern-<br />

Fußballer Franck Ribéry und Arjen<br />

Robben mit Basketball-Geschäftsführer<br />

MarkoPesic die Trophäen der<br />

Vorsaison in die Halle trugen, war es<br />

um Hoeneß geschehen. Er verdrückte<br />

ein paar Tränen.<br />

49 JahreHerzblut<br />

„Vielen, vielen Dank für diesen wunderschönen<br />

Empfang“, sagte Hoeneß,<br />

als er die Versammlung nach<br />

dem rund zehnminutigen Jubelvorlauf<br />

eröffnete. Und er nahm dabei<br />

Bezug auf die Zeit vor seinem ersten<br />

Abschied am 2. Mai 2014, bevor er<br />

exakt einen Monat später seine Haftstrafe<br />

wegen Steuerhinterziehung<br />

bis zum 29. Februar 2016 angetreten<br />

hatte.„Damals habe ich gesagt: „Das<br />

war“s noch nicht„“, erinnerte Hoeneß<br />

und rief den Mitgliedern zu:<br />

„Und Sie haben mir nach meiner<br />

Wiederwahl 1916 wunderbare Jahre<br />

geschenkt.“ Dass er sich dabei um<br />

100 Jahre versprach, passte ganz gut<br />

zu der gefühlten Ewigkeit, in der er<br />

sein Lebenswerk nach seiner Spielerkarrierebeim<br />

FC Bayern aufgebaut<br />

hatte, ehe er 2009 Präsident wurde.<br />

„49 Jahre Herzblut“, sagte Rummenigge<br />

über Hoeneß und nannte den<br />

Abtritt des Familienoberhaupts eine<br />

„große Veränderung in der Geschichte<br />

unseres Vereins“.<br />

Es passte auch zu diesem Abend,<br />

dass die Mitglieder euphorisch jubelten,<br />

als Hoeneß die Zukunft, also<br />

Kahn, in der ersten Sitzreihe begrüßte.<br />

„Da hast du viel Arbeit, um<br />

diese Vorschusslorbeeren zu rechtfertigen“,<br />

rief Hoeneß Kahn spontan<br />

zu. Der frühere Bayern-Torwart soll<br />

vom 1.Januar an eingearbeitet werden<br />

und Rummenigges Nachfolge<br />

antreten, der Ende 2021 als Vorstandschef<br />

abtritt. „Er war auf dem<br />

Platz unser Titan, und sie wissen ja:<br />

Titan rostet nicht. Insofern können<br />

wir uns auf einiges gefasst machen“,<br />

sagte Rummenigge. Der Umbruch<br />

geht auch nach Hoeneß weiter.<br />

England hat sich für die EM qualifiziert, die Ansprüche an die junge Mannschaft sind nun sehr hoch<br />

VonHendrik Buchheister,London<br />

Die englische Nationalmannschaft<br />

hat sich in der Vergangenheit<br />

gerne auch gegen einfache<br />

Gegner schwer getan und das heimische<br />

Publikum mit traurigem Ergebnisfußball<br />

gequält. Diese Angewohnheit<br />

hat das Team unter Trainer<br />

Gareth Southgate abgelegt, das war<br />

beim historischen 1000. Länderspiel<br />

der Engländer gegen Montenegroim<br />

Wembley-Stadion wieder einmal zu<br />

besichtigen. Schon nach 25 Minuten<br />

stand es 3:0, in die Pause ging es mit<br />

einem 5:0, am Ende sicherten sich<br />

die Engländer durch den 7:0-Erfolg<br />

die Teilnahme an der Europameisterschaft<br />

im kommenden Jahr.<br />

Die Zuschauer schwenkten<br />

glücklich ihre Fähnchen und ließen<br />

in der Schlussphase sogar die Welle<br />

über die Ränge wandern. Es war ein<br />

beschwingter Abend, der Southgate<br />

zu einem zufriedenen Statement<br />

über die neue Qualität seiner Auswahl<br />

veranlasste: „In<br />

Spielen, die in der Vergangenheit<br />

problematisch<br />

waren, schaffen<br />

wir es, Mannschaften<br />

auseinanderzunehmen.“<br />

33 Tore hat der<br />

WM-Vierte in den bislang<br />

sieben Partien<br />

dieser Qualifikation<br />

gesammelt, beim abschließenden<br />

Spiel im<br />

Kosovo am Sonntag<br />

dürfte noch das eine<br />

oder andere dazu<br />

kommen. Insbesondere<br />

der Angriff mit<br />

Profis wie Jadon Sancho<br />

von Borussia<br />

So jump! Harry Kane trifft<br />

gegen Montenegro dreimal.<br />

AP/WIGGLESWORTH<br />

tän Harry Kane, der<br />

mit drei Trefferngegen<br />

Montenegro in der<br />

ewigen englischen Bestenliste<br />

an Alan Shearer<br />

vorbeizog, macht<br />

dem Publikum Mut<br />

für die EM.<br />

Sie ist für die Engländer<br />

eine Art Heim-<br />

Turnier, weil die<br />

Mannschaft alle Gruppenspiele<br />

der über<br />

den ganzen Kontinent<br />

verteilten Veranstaltung<br />

in Wembley abhalten<br />

darf. Auch die<br />

Halbfinals und das Finale<br />

finden im heiligen<br />

Nationalstadion<br />

statt. Die Hoffnungen<br />

auf den ersten Titel<br />

seit der Weltmeisterschaft<br />

1966 sind aufgrund dieser<br />

Konstellation besonders groß. Allerdings<br />

lassen sich die Erfolgsaussich-<br />

Dortmund, Marcus<br />

Rashford von Manchester<br />

United, dem<br />

Debütanten Tammy Abraham vom<br />

FC Chelsea, Raheem Sterling von<br />

Manchester City und natürlich Kapiten<br />

der Engländer nur schwer einschätzen,<br />

zu einfach war die Qualifikation.<br />

Während die Offensive<br />

Grund zur Zuversicht bietet, bestehen<br />

Zweifel an der Belastbarkeit der<br />

Abwehr. Die Viererreihe um John<br />

Stones von Manchester City und<br />

HarryMaguirevon Manchester United<br />

ist auch gegen schwache Gegner<br />

im Stande, ins Wanken zu geraten.<br />

Beim bislang letzten Spiel unter verschärften<br />

Wettkampf-Bedingungen,<br />

dem Halbfinale der Nations-League-<br />

Endrunde im Juni in Portugal gegen<br />

die Niederlande,brach die englische<br />

Verteidigung auf komödiantische<br />

Weise zusammen.<br />

Darüber hinaus wird esinteressant<br />

zu sehen sein, wie die junge<br />

Mannschaft des sanftmütigen Trainers<br />

Southgate mit den Erwartungen<br />

der Öffentlichkeit bei der gefühlten<br />

Heim-EM umgeht. An den Ansprüchen<br />

der Nation sind in England<br />

schon ganze Spieler-Generationen<br />

gescheitert.<br />

ZAHLEN<br />

Eishockey<br />

DEL, 18. Spieltag<br />

Wolfsburg -Düsseldorf 4:1 (0:0, 1:0, 3:1)<br />

Iserlohn -Ingolstadt 2:3 (1:1, 1:2, 0:0)<br />

Straubing -Krefeld 5:3 (0:1, 3:0, 2:2)<br />

Schwenningen -Köln 4:5 (1:1, 2:1, 1:3)<br />

München -Nürnberg 3:4 n.V.(0:0, 0:1, 3:2, 0:1)<br />

Bremerhaven-Eisbären Berlin 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)<br />

Augsburg -Mannheim 4:1 (1:1, 0:0, 3:0)<br />

1. EHC Red Bull München 18 64:36 49<br />

2. Straubing Tigers 18 72:46 39<br />

3. Düsseldorfer EG 18 52:38 31<br />

4. Adler Mannheim 18 57:58 29<br />

5. Eisbären Berlin 17 50:47 28<br />

6. Bremerhaven 18 48:47 27<br />

7. ERC Ingolstadt 18 49:50 26<br />

8. Nürnberg Ice Tigers 18 47:51 26<br />

9. Kölner Haie 18 39:51 24<br />

10. Grizzlys Wolfsburg 18 46:50 22<br />

11. Augsburger Panther 18 48:57 21<br />

12. Iserlohn Roosters 18 42:53 20<br />

13. Krefeld Pinguine 18 45:59 18<br />

14. Schwenninger Wild Wings 17 46:61 15<br />

Fussball<br />

EM-Qualifikation<br />

Gruppe A:<br />

England -Montenegro 7:0 (5:0)<br />

Tschechien -Kosovo 2:1 (0:0)<br />

1. England 7 33: 6 18<br />

2. Tschechien 7 13:10 15<br />

3. Kosovo 7 12:10 11<br />

4. Bulgarien 7 5:17 3<br />

5. Montenegro 8 3:22 3<br />

Gruppe B:<br />

Portugal -Litauen 6:0 (2:0)<br />

Serbien -Luxemburg 3:2 (2:0)<br />

1. Ukraine 7 15: 2 19<br />

2. Portugal 7 20: 6 14<br />

3. Serbien 7 15:15 13<br />

4. Luxemburg 7 7:14 4<br />

5. Litauen 8 5:25 1<br />

Gruppe C:<br />

Nordirland -Niederlande Sa., 20.45<br />

Deutschland -Weißrussland Sa., 20.45<br />

1. Deutschland 6 20:6 15<br />

2. Niederlande 6 19:7 15<br />

3. Nordirland 6 8:7 12<br />

4. Weißrussland 7 4:12 4<br />

5. Estland 7 2:21 1<br />

Gruppe D:<br />

Schweiz -Georgien 1:0 (0:0)<br />

Dänemark -Gibraltar 6:0 (1:0)<br />

1. Dänemark 7 22:5 15<br />

2. Schweiz 7 13:5 14<br />

3. Irland 7 6:4 12<br />

4. Georgien 8 7:11 8<br />

5. Gibraltar 7 2:25 0<br />

Gruppe E:<br />

Aserbaidschan -Wales Sa., 18.00<br />

Kroatien -Slowakei Sa., 20.45<br />

1. Kroatien 7 14:6 14<br />

2. Ungarn 7 8:9 12<br />

3. Slowakei 6 10:8 10<br />

4. Wales 6 6:6 8<br />

5. Aserbaidschan 6 5:14 1<br />

Gruppe F:<br />

Norwegen -Färöer 4:0 (2:0)<br />

Spanien -Malta 7:0 (2:0)<br />

Rumänien -Schweden 0:2 (0:2)<br />

1. Spanien 9 26: 5 23<br />

2. Schweden 9 20: 9 18<br />

3. Rumänien 9 17:10 14<br />

4. Norwegen 9 17:10 14<br />

5. Färöer 9 4:27 3<br />

6. Malta 9 2:25 3<br />

Gruppe G:<br />

Slowenien -Lettland Sa., 18.00<br />

Österreich -Nordmazedonien Sa., 20.45<br />

Israel -Polen Sa., 20.45<br />

1.Polen 8 13: 2 19<br />

2. Österreich 8 17: 7 16<br />

3. Slowenien 8 13: 8 11<br />

4. Israel 8 15:15 11<br />

5. Nordmazedonien 8 10:11 11<br />

6. Lettland 8 2:27 0<br />

Gruppe H:<br />

Türkei -Island 0:0<br />

Frankreich -Moldau 2:1 (1:1)<br />

Albanien -Andorra 2:2 (1:1)<br />

1. Frankreich 9 23: 6 22<br />

2. Türkei 9 16: 3 20<br />

3. Island 9 12:10 16<br />

4. Albanien 9 16:12 13<br />

5. Andorra 9 3:18 3<br />

6. Moldau 9 3:24 3<br />

Gruppe I:<br />

Zypern-Schottland Sa., 15.00<br />

Russland -Belgien Sa., 18.00<br />

San Marino -Kasachstan Sa., 18.00<br />

1. Belgien 8 30: 1 24<br />

2. Russland 8 27: 4 23<br />

3. Zypern 8 13:12 10<br />

4. Schottland 8 11:17 9<br />

5. Kasachstan 8 9:13 7<br />

6. San Marino 8 0:43 0<br />

Gruppe J:<br />

Finnland -Liechtenstein 3:0 (1:0)<br />

Armenien -Griechenland 0:1 (0:1)<br />

Bosnien-H. -Italien 0:3 (0:2)<br />

1. Italien 9 28: 3 27<br />

2. Finnland 9 15: 8 18<br />

3. Griechenland 9 10:13 11<br />

4. Armenien 9 13:16 10<br />

5. Bosnien-Herzegowina 9 17:17 10<br />

6. Liechtenstein 9 2:28 2


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 – S eite 24<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Das<br />

verlorene<br />

Jahr<br />

Bundestrainer<br />

Joachim Löw gibt vor<br />

den abschließenden<br />

EM-Qualifikationsspielen<br />

zu, dass der<br />

Erneuerungsprozess der<br />

Nationalelf nicht nach<br />

Plan verläuft<br />

VonFrank Hellmann, Düsseldorf<br />

Wirkte in seiner Funktion als erster Fußballlehrer im Lande schon mal zuversichtlicher:Joachim Löw.<br />

AP/MEISSNER<br />

Joachim Löw, das wissen langjährige<br />

Wegbegleiter, ist ein<br />

modebewusster Fußballlehrer.<br />

Wenn draußen die dunkle Jahreszeit<br />

begonnen hat, trägt der Bundestrainer<br />

keine kunterbunten Farben.<br />

Sondern gerne schwarze Rollkragenpullover,<br />

die gut zum bedeckten<br />

Himmel in eher trüben<br />

Novembertagen passen. Vor dem<br />

EM-Qualifikationsspiel gegen Weißrussland<br />

am heutigen Sonnabend<br />

(20.45 Uhr/RTL) in Mönchengladbach<br />

malte der 59-Jährige die Zukunft<br />

für die deutsche Nationalmannschaft<br />

trotz der vermeintlich<br />

leichten Pflichtaufgaben zum Jahresende<br />

nicht gerade rosarot, obwohl<br />

es nur „zwei Schritte bis zur<br />

Tür“ seien, „die uns zur EM bringt“.<br />

Zweifel hat Löw grundsätzlich<br />

keine, dass es im bei weitem nicht<br />

ausverkauften Borussia-Park gegen<br />

den Außenseiter aus dem totalitär<br />

regierten Staat schiefgehen könnte:<br />

„Wenn wir unsere Stärken einbringen,<br />

werden wir gewinnen.“ Schon<br />

mit Eintreffen am Dienstag im Vorbereitungsquartier<br />

Düsseldorf –das<br />

dem DFB-Tross offenbar besser behagt<br />

als der SpielortamNiederrhein<br />

– hatte der Südbadener auch mit<br />

Blick auf den Abschluss gegen Nordirland<br />

in Frankfurt (Dienstag 20.45<br />

Uhr/RTL) versprochen: „Beide haben<br />

uns das Leben nicht so einfach<br />

gemacht in den ersten Spielen, aber<br />

wir werden beide Spiele daheim gewinnen.“<br />

Vor diesem Hintergrund erklärt<br />

sich vielleicht, dass seine Spieler in<br />

ziemlicher Unkenntnis ertappt worden<br />

sind, was die Konstellation einer<br />

vorzeitigen Qualifikation anging.<br />

„Wenn wir am Samstag gewinnen,<br />

sind wir doch durch, oder nicht?“,<br />

fragte Joshua Kimmich verwundert.<br />

„Meine Info ist: Wenn wir gewinnen,<br />

sind wir durch“, sagte Timo Werner.<br />

Beides ist falsch. Wenn die Nordiren<br />

parallel zuhause in Belfast die Niederländer<br />

schlagen, wäredas direkte<br />

Duell mit dieser kampfstarken<br />

Mannschaft drei Tage später noch<br />

vonerheblicher Bedeutung.<br />

Probleme beim Umschaltfußball<br />

Löw hat unabhängig davon („Nordirland<br />

interessiert mich noch gar<br />

nicht“) beschlossen, dass Kapitän<br />

Manuel Neuer in Mönchengladbach,<br />

der gebürtige Gladbacher<br />

Marc-André ter Stegen in Frankfurt<br />

spielt. Die Arbeitsteilung zwischen<br />

den Pfosten ist also geklärt, und auch<br />

bei anderen Personalfragen kommt<br />

es nicht zum Versteckspiel: Matthias<br />

Ginter sei als Abwehrchef, Joshua<br />

Kimmich, Toni Kroos und Ilkay Gündogan<br />

sind als Mittelfeldtrio und<br />

SergeGnabryimSturmgesetzt, sagte<br />

Löw. Doch mit seiner Auskunftsfreude<br />

klangen auch Widersprüche<br />

durch.<br />

Klostermann<br />

DEUTSCHLAND<br />

Gnabry<br />

Poliakow<br />

Gündogan<br />

Stasewitsch<br />

Voraussichtliche Aufstellung<br />

Kovalev<br />

WEISSRUSSLAND<br />

Naumov<br />

Er beteuerte einerseits, dass er<br />

eine „sehr motivierte Mannschaft“<br />

beobachte, die „viel Energie“ verbreite<br />

und eine „gute Disziplin“<br />

zeige.Trotz des gerne vonihm angestellten<br />

Vergleichs zur Generation<br />

Ginter<br />

Dragun<br />

Werner<br />

Laptev<br />

Gutor<br />

Neuer<br />

Kimmich<br />

Maevski<br />

Koch<br />

Brandt<br />

Kovalev<br />

Martinowitsch<br />

Schulz<br />

Kroos<br />

Veretilo<br />

Schiedsrichter:<br />

Orel Grinfeld (Israel)<br />

BLZ/HEIKE FISCHER<br />

Hummels-Boateng-Khedira-Özil<br />

vor der WM 2010 hakt es gleichwohl<br />

an vielen Stellen. Der Umschaltfußball<br />

funktioniert nur phasenweise,<br />

das Gebilde präsentiert sich selten<br />

durchgängig kompakt. Löw konstatierte<br />

fast betrübt: „Dieses Jahr hätte<br />

uns helfen können“, wenn es nicht<br />

so viele Ausfälle und Absagen gegeben<br />

hätte.„Sietragen nicht dazu bei,<br />

Konstanz reinzubringen, Automatismen<br />

einzuschleifen.“ Die Personalsorgen<br />

seien „ständiger Begleiter“<br />

gewesen, grummelte der Genussmensch.<br />

Fast so lästig wie ein entzündeterWeisheitszahn.Vieles<br />

hörte<br />

sich so an, als sei 2019 ein verlorenes<br />

Jahr gewesen.<br />

Dem anspruchsvollen Trainer<br />

fehlt noch immer fast eine komplette<br />

Elf, und weil darunter fest eingeplante<br />

Stützen wie Leroy Sané oder<br />

Niklas Süle sind, kommt der vielzitierte<br />

Umbruch nicht so rechtvoran.<br />

DieEinbrüche jeweils in der zweiten<br />

Halbzeit gegen die Niederlande (3:2,<br />

2:4) oder zuletzt im Test gegen Argentinien<br />

(2:2), befand der Ästhet,<br />

seien irgendwo vollkommen logisch.<br />

„Man kann von dieser Mannschaft<br />

nicht erwarten, 90 Minuten durchzuziehen.“<br />

Dafür müsse sie eingespielt<br />

sein. Dieguten Ansätzehätten<br />

ihn in diesen Begegnungen fast<br />

überrascht. Im Duktus von Löw lautet<br />

die Schlussfolgerung: Favoriten<br />

beim ersten paneuropäischen EM-<br />

Turnier 2020 sind andere.<br />

Die Franzosen mit seiner ausgebufften<br />

Weltmeister-Truppe, die<br />

hungrigen Engländer, die eingespielten<br />

Niederländer oder die sich<br />

ebenfalls im Umbruch befindlichen<br />

Spanier. Nein, die Deutschen, tatsächlich<br />

auch nur auf Platz 16 der<br />

unbestechlichen Fifa-Weltrangliste<br />

geführt, können da nicht mehr mithalten.<br />

Zumal Löw erstmals auch konkreter<br />

wurde, was ihm an der Bundesliga<br />

nicht gefällt. Begriffe wie<br />

„Männerfußball“ und „echte Kerle“<br />

brauche er nicht („die lassen wir mal<br />

weg“), aber mit einem „richtigen<br />

Zweikampfverhalten“ wäre schon<br />

viel gewonnen. Ihm fallen deutsche<br />

Spieler im Alltag viel zu häufig auf<br />

den Boden, wenn sie am Oberkörper<br />

einen Widerstand spürten. Sein<br />

Wunsch: „Auf den Beinen bleiben,<br />

Körperkontakt suchen, dagegenhalten,<br />

widerstandsfähig sein. Da können<br />

wir noch zulegen.“ Zweikämpfe<br />

seien nun einmal die Basis. „Damit<br />

meine ich auch die offensiven Zweikämpfe.<br />

Sich durchzusetzen, sich<br />

nicht wegdrängen zu lassen.“ Zugleich<br />

sollten die Schiedsrichter<br />

hierzulande ihr Tunüberdenken: „Es<br />

wird viel zu viel abgepfiffen. Das<br />

Spiel braucht einen anderen Fluss.“<br />

Das hörte sich schon wie ein erster<br />

Vorentwurffür einen Wunschzettel<br />

in der Weihnachtszeit an.<br />

Frank Hellmann<br />

sieht einen Bundestrainer<br />

in Personalnot.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 – S eite 25<br />

·························································································································································································································································································<br />

Feuilleton<br />

Das fliegende Auge:<br />

In 14 Filmen<br />

um die Welt<br />

Seite 28<br />

„Vieles von dem, was ich mache, ist sublimierte Todesangst.“<br />

Ulrich Tukur schauspielt, musiziert, sammelt Bücher und hat selbst einen Thriller geschrieben. Ein Interview Seiten 26 und 27<br />

Tja, ist das nun das Jubiläum<br />

von Lena Odenthal oder<br />

von Ulrike Folkerts? Spielt<br />

Ulrike Folkerts seit dreißig<br />

Jahren die Kommissarin oder ist es<br />

umgekehrt? Letztere Überlegung<br />

würde die Schauspielerin weit von<br />

sich weisen. Sie macht einfach das,<br />

was im Drehbuch steht. Privat ist sie<br />

keine Alleinseglerin, sondern eher<br />

der gesellige Typ mit Freunden in<br />

Reichweite –und einer Katze, na gut.<br />

In einem Kostümfilm war sie mal als<br />

Gräfin mit Puffärmelkleid und<br />

Hochsteckfrisur zu sehen und im<br />

Herzkino als trauernde Mutter.Kann<br />

sich jemand daran erinnern? Eben.<br />

Ulrike Folkerts wird für immer<br />

Lena Odenthal sein, in siebzig Fällen<br />

hat sie der Kommissarin aus Ludwigshafen<br />

ihr Herz, ihren Verstand,<br />

ihre Energie und ihre Nerven hingegeben.<br />

Sie ist schon seit einer Weile<br />

die dienstälteste Polizistin im deutschen<br />

Fernsehen, und nach<br />

menschlichem Ermessen wird sie<br />

das auch für immer bleiben. Keith<br />

Richards hat mal gesagt, an den Rolling<br />

Stones interessiereihn heute vor<br />

allem die Frage, wie lange man das<br />

noch treiben könne. Ganz ähnlich<br />

verhält es sich mit Lena Odenthal.<br />

Auch sie darfnie mehr aufhören –so<br />

weit, wie sie gekommen ist. Sie ist ja<br />

erst 58.<br />

Zumdreißigjährigen Betriebsjubiläum<br />

hat sich ihr Sender etwas Besonderes<br />

einfallen lassen. Woher<br />

Lena Odenthal kam und wohin sie<br />

gehen könnte,zeigt auf geglückte Art<br />

und Weise die Episode „Die Pfalz von<br />

oben“, die am Sonntag in der ARD<br />

läuft. Die Geschichte schließt an einen<br />

der spektakulärsten„Tatort“-Krimis<br />

überhaupt an. Im November<br />

1991 hatte „Tod im Häcksler“ eine<br />

ganzeRegion in Aufruhr versetzt. Die<br />

örtlichen <strong>Zeitung</strong>en titelten „Anti-<br />

Anzeige<br />

Ein Jahr lang<br />

allES<br />

iM grünEn<br />

BErEich<br />

mit der Jahreskarteder<br />

Staatlichen Museen zu Berlin<br />

smb.museum/jahreskarte<br />

Pfalz-Krimi“ und „Drehbuch in den<br />

Häcksler“, der Mainzer Landtag beschäftigte<br />

sich mit dem Fall und<br />

schließlich musste Ulrike Folkerts<br />

Abbitte leisten, indem sie mit dem<br />

damaligen rheinland-pfälzischen<br />

Wirtschaftsminister Rainer Brüderle<br />

von der FDP publikumswirksam<br />

durch dessen engere Heimat wanderte.Im„Tatort“<br />

war der Begriff pfälzisch<br />

Sibirien gefallen. Brüderle<br />

wollte in dem Film die „abartige Wiedergabe<br />

vonmenschlichen Gesichtsausdrücken“<br />

erkannt haben. DiePfälzer<br />

sahen sich verunglimpft, weil die<br />

Bewohner des fiktiven Örtchens Zarten<br />

in dem „Tatort“ als hinterwäldlerischer<br />

Mob dargestellt wurden, die<br />

Immer noch so zornig<br />

Seit dreißig Jahren spielt Ulrike Folkerts die „Tatort“-Kommssarin Lena Odenthal.<br />

Zum Jubiläum kehrt sie an den Schauplatz ihres spektakulärsten Falls zurück<br />

VonFrank Junghänel<br />

einen Fremden auf dem Gewissen<br />

haben. Unddas zu einer Zeit, da im<br />

Land Flüchtlingsheime brannten und<br />

die Herumstehenden applaudierten.<br />

Wenn man den Film jetzt wiedersieht,<br />

bemerkt man noch immer,<br />

welch große künstlerische Ambition<br />

dort mitschwingt. Es geht um Zugehörigkeit<br />

und den Wert von Heimat,<br />

Nico Hofmann, heute Chef der Ufa,<br />

führte Regie,das Buch schrieb Stefan<br />

Dähnert, von dem nun auch die<br />

Fortsetzung stammt.<br />

„Dich haben sie also geschickt“,<br />

fragt Stefan Tries, gespielt von einem<br />

endlich mal wieder beeindruckenden<br />

BenBecker,als er nach fast drei Jahrzehnten<br />

Lena Odenthal wiedertrifft.<br />

„Ja, sieht so aus“, antwortet sie.Vor 28<br />

Jahren hatten sie hier ihren gemeinsamen<br />

Fall. Die junge Kommissarin<br />

und der „Schutzmops“, wie Lena<br />

Odenthal den Dorfpolizisten nennt.<br />

Eine Stunde später wirdsie sie ihn anraunzen:<br />

„Was bist du nur für ein korrupter<br />

Sack geworden!“ Und erwird<br />

erwidern:„Immer noch so zornig?“<br />

Lena Odenthal war seinerzeit<br />

aufs Land abkommandiert worden,<br />

um in einem DorfinderWestpfalz einen<br />

mysteriösen Mord aufzuklären.<br />

Voneinem vermissten Spätaussiedler<br />

aus Rumänien fehlte jede Spur,<br />

bis ein paar Jugendliche im Dreck<br />

seine Klamotten fanden. Für Lena<br />

Odenthal war es erst der dritte Einsatz.<br />

Unddoch galt sie schon damals<br />

als notorisch „zu spät, zu müde, zu<br />

beschäftigt“, wie ihr Freund nörgelte,<br />

den sie dann bald abservierte.<br />

„Sie sollten mal eine Weile ausspannen“,<br />

gab ihr der Chef noch mit auf<br />

den Weg. Die Szene, in der Lena<br />

Odenthal mit einem alten Polizei-<br />

Käfer durch die Hügel fährt, Canned<br />

Heat mit„Going Up The Country“ im<br />

Autoradio,ist heute in jedem Beitrag<br />

über Ulrike Folkerts zu sehen. Es ist<br />

so etwas wie ihre persönliche Signatur<br />

geworden. Da ist eine junge Frau,<br />

intelligent, hübsch, hibbelig, die sich<br />

mit Elan, wie man damals sagte, in<br />

die Arbeit stürzt. Als sie auf der Wache<br />

in Zarten („120 Einwohner,<br />

schöne Tallage“) eintrifft und sich<br />

mit „Kripo Ludwigshafen“ vorstellt,<br />

mustert sie der Beamte entgeistert<br />

und murmelt in Richtung seines Kollegen:<br />

„Iss'n Mädchen.“<br />

Man kann sich das bei all den<br />

Lindholms und Lürsens und Hellers<br />

und Dorns heute kaum vorstellen,<br />

dass eine Frau mit diesem Berufsbild<br />

vor dreißig Jahren so gut wie gar<br />

nicht auf dem Bildschirm vorkam.<br />

Im DDR-Fernsehen war die Reihe<br />

„Polizeiruf 110“ zwar schon 1971 mit<br />

Sigrid Göhler als Leutnant Arndt gestartet,<br />

die ihre Rolle als Pionierin in<br />

diesem Sujet zwölf Jahrelang spielte,<br />

aber danach riss es ab. Der “Tatort“<br />

traute dem Publikum erstmals 1978<br />

mit Nicole Heesters als Kommissarin<br />

Buchmüller eine weibliche Ermittlerinzu,<br />

allerdings nur für drei Folgen,<br />

bevor dann Karin Anselm sieben<br />

Jahrelang den Kostümpartder Karin<br />

Wiegand übernahm. Aber das war's<br />

dann auch schon.<br />

Bis Ulrike Folkerts kam. „Die<br />

Neue“, wie im Herbst 1989 ihr erster<br />

„Tatort“ hieß, frisch vom Staatstheater<br />

in Oldenburg. Jetzt war Schluss<br />

mit Kostüm. Lena Odenthal hetzte<br />

mit Jeans und Blouson durch ihre<br />

Fälle, ehe sie zur Lederjacke wechselte,<br />

die sie auch privat trug. Ihre<br />

Jungsfrisur mit Vogelnest auf dem<br />

Kopf und Fassonschnitt im Nacken<br />

war ein modisches Relikt der zu Ende<br />

gehenden New-Wave-Zeit. Alles an<br />

ihr signalisierte Jugend, Stil, Mut, Athletik.<br />

(Die 50 Meter Schmetterling ist<br />

sie vorein paar Jahren noch in knapp<br />

über 30 Sekunden geschwommen.)<br />

Es war nichts Madamiges an ihr,sondern<br />

ein Selbstbewusstsein, das mit<br />

einer sonntäglichen Quote von zehn<br />

Millionen Zuschauern dem Frauenbild<br />

in der Gesellschaft wahrscheinlich<br />

zuträglicher war als manches Seminar<br />

in Gender-Studies.<br />

Als Ulrike Folkerts 1999 von der<br />

Bildzeitung geoutet wurde, bekam<br />

ihre Reputation sogar noch einen<br />

Schub –was vermutlich nicht in der<br />

Intention des Blattes lag. Gemeinsam<br />

mit ihrer langjährigen Partnerin, der<br />

Künstlerin Katharina Schnitzler, lebt<br />

Ulrike Folkerts in einer Selbstverständlichkeit<br />

zusammen, die längst<br />

nicht selbstverständlich ist. Sieselbst<br />

hat das unlängst in einem TV-Porträt<br />

mit der Welt des Fußballs verglichen.<br />

Offene Homosexualität sei auch in<br />

der Schauspielbranche ein Problem.<br />

„Man redet nur nicht darüber. Wir<br />

sind ja alle so tolerant.“ Seit ihrem<br />

ersten „Tatort“ wohnt die gebürtige<br />

Kasslerin in Berlin, vorkurzemist sie<br />

in denWedding gezogen.<br />

Von dort bricht sie zweimal im<br />

Jahr zum „Tatort“ nach Ludwigsha-<br />

In „Tod im Häcksler“<br />

von 1991 ermittelte<br />

Lena Odenthal (Ulrike<br />

Folkerts) gemeinsam<br />

mit Stefan Tries (Ben<br />

Becker) gegen ein<br />

ganzes Dorf. Im neuen<br />

„Tatort“ (Sonntag,<br />

20.15 Uhr in der ARD)<br />

kehrtsie noch einmal<br />

dorthin zurück. SWR (2)<br />

fen auf. Die Arbeiterstadt Ludwigshafen,<br />

nicht das barocke Mannheim<br />

auf der anderen Rheinseite, schon<br />

die Wahl des Standortes war damals<br />

„Vergessen Sie Hollywood.<br />

Der schönste Film dieses<br />

Kinojahres kommt aus China.“<br />

3SATKULTURZEIT<br />

Ein Film von WANG XIAOSHUAI<br />

„Einer der schönsten<br />

Filme des Jahres.<br />

Der herzzerreißendste.“ PARIS MATCH<br />

Dieser<br />

Film geht<br />

unglaublichnah.“ ARD TAGESSCHAU<br />

ein Statement. Prompt bekam Lena<br />

Odenthal das Label„weiblicher Schimanski“<br />

verpasst. Das sie schnell<br />

wieder loswurde. Selbst wenn sie in<br />

dem neuen Fall einem Deppen von<br />

der Internen Ermittlung ein kräftiges<br />

„Arschloch“ ins Gesicht blaffen darf.<br />

In den dreißig Jahren „Tatort“ war<br />

weniger die Figur Kommissarin einem<br />

Wandel unterworfen als der Zuschnitt<br />

der Fälle.Das kann über eine<br />

so lange Zeit auch gar nicht anders<br />

sein. Zu Beginn galt Ludwigshafen<br />

als das wagemutigste Revier der<br />

Branche, hier landete schon 1997 in<br />

der Ufologen-Folge „Tod im All“ ein<br />

unbekanntes Flugobjekt.<br />

Lange bevor sich die ARD allzu<br />

viele Experimente verbat, gab es in<br />

Ludwigshafen schon interaktive Ermittlungen<br />

und extra harte Milieu-<br />

Studien. Aber irgendwann flachte<br />

die Aufmerksamkeitskurve für Lena<br />

Odenthal ab, neue Kommissare mit<br />

neuen Marotten gingen an neuen<br />

Orten ins Rennen. DieFraumit dem<br />

Kater (sowohl tierisch als auch postalkoholisch)<br />

wurde zur Gewohnheit.<br />

Die Redaktion probierte ein<br />

bisschen herum, härter, weicher,<br />

empathischer, abstruser und<br />

schließlich auch noch ohne Kopper,<br />

den alten Rotweintrinker und Katzenaufpasser.<br />

Die beiden Axel-Ranisch-Experimente,<br />

ohne Drehbuch<br />

zu arbeiten, gingen daneben,<br />

aber der Mut zum Scheitern verdient<br />

Respekt. Noch mehr Mutwäre<br />

gut. Reimt sich sogar.<br />

In der schönsten Szene des Films<br />

finden Lena Odenthal und Stefan<br />

Tries noch einmal zueinander. Tries<br />

legt die Platte von früher auf. Und<br />

dann tanzen sie eng. Auf dem Teller<br />

dreht sich Dylans „Lay Lady Lay“.<br />

Kurz blitzen in ihrer Umarmung die<br />

Bilder von damals auf. Als sie einen<br />

Moment lang für immer jung waren.<br />

„Ganz großes Kino,<br />

schwindelerregend,<br />

atemberaubend.“<br />

PLAYER LEIPZIG<br />

WANG JINGCHUN<br />

YONG MEI<br />

EPD FILM<br />

FILM DES<br />

JAHRES<br />

2019<br />

DELPHI LUX •FSK •FaF •ODEON<br />

HACKESCHE HÖFE •PASSAGE •WOLF KINO


26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Feuilleton<br />

„Ich bin<br />

meine<br />

Inspiration“<br />

Die Sängerin Lizzo in der<br />

Columbiahalle<br />

VonJohannes von Weizsäcker<br />

Viele junge Menschen waren am<br />

Donnerstagabend in die Columbiahalle<br />

gekommen, um die USamerikanische<br />

Sängerin, Rapperin,<br />

Flötistin und Rundum-Inspiratorin<br />

Melissa Viviane Jefferson alias Lizzo<br />

zu begutachten und dabei die Protagonistin<br />

und sich selbst aufs Energischste<br />

zu feiern.<br />

Lizzos enorm projektionsfähiges<br />

Stimmvolumen wird von ihr ganz in<br />

den Dienst der Liebe gestellt. Oder<br />

besser: des Singens über zerbrochene<br />

Liebe, vor allem die daraus<br />

entstehende Entdeckung der Zuneigung<br />

zu sich selbst und der Welt im<br />

Allgemeinen. Nicht zufällig heißt<br />

Lizzos drittes Album, mit dem ihr der<br />

Durchbruch gelang, „Cuz Iloveyou“<br />

–wobei das „you“ vorallem als „me“<br />

zu verstehen ist, beziehungsweise<br />

als Aufforderung ans Hörer-„you“,<br />

ihr eigenes „me“ zu lieben!<br />

DerAufforderung kamen die Fans<br />

bereitwillig nach, denn natürlich<br />

folgt man am Ende eines langen Tages<br />

voller kleiner und großer Demütigungen<br />

in Arbeit, Familienleben<br />

und sozialen Medien nur zu gerne<br />

der Weisung, sich zur Abwechslung<br />

auch mal ein bisschen gut zu finden.<br />

Wie eine Motivationstrainerin: Melissa<br />

Viviane Jefferson alias Lizzo. ROLAND OWSNITZKI<br />

Lizzo regte diesen Impuls überzeugend<br />

mit ihrer gewaltigen Soul-<br />

Stimme und ihren beachtlichen Fähigkeiten<br />

als Rapperin durch den<br />

Einsatz ihres stolz-fülligen Körpers<br />

an, mit dem sie,goldglitzerbekleidet<br />

und von Tänzerinnen begleitet,<br />

twerkte und tanzte. Inden Pausen<br />

zwischen Stücken ließ sie ihreganze<br />

Pracht ruhig dastehend wirken,<br />

während sie halb ironisch, als sei sie<br />

beim Fototermin vor einer Werbewand<br />

voller Markennamen, den<br />

Kopf in den Nacken warf. Aufs Cover<br />

der britischen Vogue habe sie es<br />

schon geschafft, die deutsche käme<br />

hoffentlich auch bald.<br />

Ansonsten bestand das Konzert<br />

oder –sagen wir –das Motivationsseminar<br />

mit Lizzo aus nahtlos aneinandergereihten<br />

Highlights. Die<br />

Zeile „I am my inspiration“ wurde<br />

tonsicher aus Tausenden Kehlen auf<br />

die Bühne zurückprojiziert, Lizzo<br />

übte mit uns Selbstliebe durch Abgrenzung,<br />

indem sie Berlin zum<br />

München-Dissen animierte<br />

(„Buuuh“, so fünftausend Leute).<br />

Das mobiltelefonleuchtende Lichterwedeln<br />

war ein effektives Vehikel<br />

für Lizzos Gesangsakrobatik, und ein<br />

zur Melodie vonBeethovens Fünfter<br />

gesungenes „Bitch, bitch, bitch, biiiitch“<br />

stellte in seiner grandiosen Beknacktheit<br />

den Höhepunkt des<br />

Abends dar. Missy Elliots Gast-Part<br />

in der sehr Missy-Elliot-haft groovenden<br />

Hitsingle „Tempo“ wurde von<br />

Lizzos DJ Sophia Eris sowie dem Auditorium<br />

übernommen, und kurz<br />

vorSchluss erklang„Truth Hurts“, jenes<br />

Stück, das entstand, als Lizzoim<br />

Studio über ihren soeben zum Ex gewordenen<br />

Lover redete, woraufhin<br />

ihr Produzent sagte,sie habe soeben<br />

einen Hitgeschrieben.<br />

Zum Old-School-Disco-Funk-<br />

Rap im Hit „Juice“ kam auch die<br />

Querflöte zum Einsatz, so ein Lizzo-<br />

Konzert ist eine ganzheitlich inspirierende<br />

Kommunikation.<br />

Vollkommen entspannt, die<br />

Schnauze auf dem Teppichboden,<br />

liegt der bärige<br />

Hund am Eingang eines<br />

Büros,gleich neben der Tür.Nach einer<br />

Weile steht er auf und beschnüffelt<br />

die Besucherin. „Peppina“, ruft<br />

Ulrich Tukur. Der Hund gehört ihm,<br />

ein Eurasier,dreiJahrealt. In der <strong>Berliner</strong><br />

Dependance des S. Fischer Verlags<br />

in einem Gewerbehof am Spittelmarkt<br />

spricht der Schauspieler,<br />

Schriftsteller und Musiker über seinen<br />

neuen Roman „Der Ursprung<br />

der Welt“, der auch ein Thriller ist<br />

und in zwei Zeitebenen spielt, 1943<br />

und 2033. Sein Held, ein junger<br />

Mann, vagabundiert darin zwischen<br />

Traum und Wirklichkeit, immer auf<br />

der Suche nach seiner Herkunft, die<br />

augenscheinlich nicht in seinem<br />

Stuttgarter Elternhaus liegt. Das Milieu<br />

ist Ulrich Tukur vertraut.<br />

Herr Tukur, Sie können, was viele<br />

Schwaben nicht können, nämlich<br />

Hochdeutsch. Wiehaben Siedas trotz<br />

schwäbischer Eltern geschafft?<br />

Manorientiertsich in der Sprachentwicklung<br />

an den Gleichaltrigen,<br />

an der Peergroup,wie die Linguisten<br />

sagen, und weil wir oft umgezogen<br />

sind –mein Vater war Ingenieur und<br />

hat für verschiedene Stromerzeuger<br />

gearbeitet –, bin ich in allen möglichen<br />

Regionen groß geworden, nur<br />

nicht im Schwäbischen. Wir haben<br />

in Westfalen, Hessen, Unterfranken<br />

und Niedersachsen gewohnt. Mein<br />

Vater war ein Tüftler und Schweiger,<br />

gschwätzt hat er ned viel. DieMutter<br />

war dafür umso lauter.<br />

Hatten Sie ein gutes Verhältnis zu IhremVater?<br />

Es war schwierig. Ichhabe ihn gemocht,<br />

konnte es ihm aber kaum<br />

zeigen. Und erkonnte es mir nicht<br />

zeigen. Er war rechtschaffen, tüchtig<br />

und hat nie geklagt in den zwanzig<br />

schweren Jahren, die er nach einem<br />

Schlaganfall und einer halbseitigen<br />

Lähmung noch zu leben hatte. Als<br />

ich ein Kind war, setzte er sich oft<br />

abends zu mir ans Bett und las mir<br />

Balladen vor, vornehmlich die<br />

schwäbischer Dichter. Schiller, Mörike,Uhlands<br />

„Schwäbische Kunde“,<br />

Sachen, die heute kaum mehr gelesen<br />

werden. Auch die Gedichte von<br />

Justinus Kerner und Gustav Schwab,<br />

einem direkten Vorfahren von mir,<br />

der „Die schönsten Sagen des klassischen<br />

Altertums“ geschrieben hat<br />

und den Deutschen die griechische<br />

Mythologie näherbrachte.<br />

Siekommen aus dem Bürgertum.<br />

Schwäbisches Bildungsbürgertum,<br />

das sich selbstverständlich auf<br />

die Dichter der süddeutschen Romantik<br />

berief. Mitihnen bin ich groß<br />

geworden, und das danke ich meinem<br />

Vater. Erwar noch Soldat im<br />

Krieg. Obwohl ich ihn oft danach<br />

fragte, hat er eisern über diese Zeit<br />

geschwiegen. Als Einziger in der Familie<br />

hat mich das wirklich interessiert.<br />

Entweder waren die Väter<br />

stumm, oder sie redeten andauernd<br />

über ihre Erlebnisse. Meiner<br />

schwieg. Deswegen nahm ich an,<br />

dass er ein Trauma davongetragen<br />

hatte. Erwar sehr jung, 18, als er im<br />

Februar 45 noch auf einen Luftwaffenlehrgang<br />

abkommandiert wurde.<br />

Er kam nach Dresden, am Tagbevor<br />

die Stadt unterging. Er war gerade<br />

noch rausgekommen und ist danach<br />

im Emsland gegen kanadische<br />

Streitkräfte eingesetzt worden, erlitt<br />

einen Armdurchschuss und erhielt<br />

das Eiserne Kreuz Zweiter Klasse.<br />

Mehr war aus ihm nicht herauszubekommen.<br />

Findet sich das Schweigen Ihres Vaters<br />

in der Figur des Stuttgarter Vaters<br />

in Ihrem Roman wieder?<br />

Ja, esist eine Mischung aus ihm<br />

und einem Tübinger Onkel, der Mathematikprofessor<br />

war. Personen,<br />

die es gegeben hat verbinden sich<br />

aber auch mit erfundenen Charaktereigenschaften.<br />

Das Buch ist schön gemacht, bordeauxroter<br />

Umschlag mit goldenem<br />

Prägedruck. Istdas ein Bekenntnis zu<br />

einem Medium, das verschwindet?<br />

Ichwollte ein attraktives, schönes<br />

Buch. Das Foto auf dem Einband ist<br />

aufgeklebt und nicht aufgedruckt. In<br />

einer Zeit, in der das althergebrachte<br />

Buch an Boden verliert, ist es wichtig,<br />

dass es auch einen haptischen Reiz<br />

hat und man es gerne in die Hand<br />

nimmt. Außerdem wollte ich die Anmutung<br />

eines alten Fotoalbums. Ich<br />

habe drei Jahre lang hart andiesem<br />

Stoff gearbeitet, und der Einband<br />

sollte dem Rechnung tragen. Vieles<br />

vondem, was ich gemacht habe,wird<br />

mit dem Aufkommen neuer Datenträger<br />

verschwinden, vor allem die<br />

Filme.Ein gut gebundenes Buch aber,<br />

eines aus säurefreiem, resistentem<br />

Papier,das bleibt.<br />

Wer ist dieser junge gut gekleidete<br />

Mann auf dem Einband-Foto?<br />

Das habe ich nie herausgefunden.<br />

Am Ende der Dreharbeiten zu<br />

„Séraphine“ (franz. Spielfilm über<br />

die Malerin Séraphine,indem Ulrich<br />

Tukur den Kunsthistoriker Wilhelm<br />

Uhde spielte, die Red.) schenkte mir<br />

der Filmrequisiteur ein altes Fotoalbum.<br />

Es zeigte in Dutzenden vonFotografien<br />

diesen gut aussehenden,<br />

elegant gekleideten jungen Mann,<br />

ohne jede nähereBeschreibung. Die<br />

Bilder sind vermutlich Mitte der<br />

20er-Jahre entstanden, der Mode<br />

und den Automobilen im Hintergrund<br />

nach zu schließen. Und soist<br />

auch mein Buch: Ichwollte eine Geschichte<br />

über jemanden schreiben,<br />

vondem ich nur die äußereErscheinung<br />

kannte und sonst nichts.<br />

Ihr Figurenensemble ist groß, und<br />

alle sind miteinander verbunden, oft<br />

ohne es zu wissen. Haben Sie zur<br />

Übersicht Diagramme gezeichnet?<br />

Nein. Es hingen keine Zettel an<br />

der Wand, und ich hatte auch nie<br />

eine gesetzte Struktur,die die Handlung<br />

flankiert oder gar vorgegeben<br />

hätte. Ich besaß nur das Fotoalbum<br />

und meine Fantasie, und auf dieser<br />

Basis habe ich erst einmal zehn Seiten<br />

geschrieben. Die lagen dann anderthalb<br />

Jahre herum. Irgendwann<br />

kam mir die Idee, das Haus meiner<br />

Großmutter oberhalb von Stuttgart<br />

wieder aufleben zu lassen, in dem<br />

ich die ersten sieben Sommer meines<br />

Lebens verbrachte.Meine Großmutter,<br />

eine traurige, verschlossene<br />

Frau, lebte dort mit ihrer dominanten,<br />

verwitweten Schwester. Indiesem<br />

Haus war nichts modern, alles<br />

roch nach Vergangenheit. Dann fiel<br />

mir mein Patenonkel Paul ein, der<br />

Richter war in Stuttgart und unter<br />

dem Pseudonym Paul Goullet Gedichte<br />

veröffentlichte.Erstarb schon<br />

1964, aber ich erinnere mich sehr<br />

lebhaft an ihn; da hatte ich den Namen<br />

meines Protagonisten, und so<br />

kam eines zum anderen.<br />

Wussten Sievon Beginn an, in welchem<br />

TonSie die Geschichte schreiben?<br />

Der Ton muss da sein. Der war<br />

schon auf den ersten zehn Seiten da,<br />

erst hast du einen Klang, eine Melodie,dann<br />

geht die Geschichte los.Als<br />

ich „Ein fliehendes Pferd“ mit Rainer<br />

Kaufmann drehte, nach der Novelle Sind permanent im Gespräch: Ulrich Tukur mit seiner Eurasier-Hündin Peppina PAULUS PONIZAK


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 27<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Feuilleton<br />

„In meinen Büchern<br />

wird immer viel gestorben“<br />

Ulrich Tukur über seinen neuen Roman, die Musikalität von Sprache und seine Angst vor dem Tod<br />

von Martin Walser, kam der Autor<br />

einmal zu den Dreharbeiten. Ich<br />

schrieb damals an meinen venezianischen<br />

Erzählungen und fragte<br />

Herrn Walser, wie er es denn so<br />

schreibe, rein handwerklich. Und er<br />

antwortete in seinem schönen Bodensee-Alemannisch:<br />

„Schreiben<br />

ischt für mich wie Singen mit geschlossenem<br />

Mund. Erschd wenn<br />

ich den Ton der Geschichte höre,<br />

kann ich sie auch schreiben.“ Das<br />

habe ich damals nicht so ganz verstanden,<br />

inzwischen weiß ich genau,<br />

was er meinte.<br />

Hat dieser musikalische Ansatz beim<br />

Schreiben auch etwas mit der süddeutschen<br />

Herkunft zu tun?<br />

Ich glaube nein. Ich habe schon<br />

immer musiziertund liebe es zu singen<br />

und Klavier zu spielen. Sprache<br />

hat für mich auch einen musikalischen<br />

Reiz. Sie ist viel mehr als nur<br />

Transportmittel für Informationen.<br />

Lesen SieIhreSätzelaut?<br />

Ja,und ich arbeite an einem Satz,<br />

bis er klingt. Da wird gefeilt, was das<br />

Zeug hält. Dasmacht Spaß, geht aber<br />

nicht immer gut. DieGefahr besteht,<br />

dass man ins Mäandernkommt und<br />

die Richtung verliert. Mitdem neuen<br />

Buch habe ich versucht, einen Thriller<br />

in einer schönen, geraden Sprache<br />

zu schreiben.<br />

Zugleich haben Siedie nahe Zukunft<br />

als Schreckensszenario beschrieben.<br />

Deutschland versinkt in gewalttätigem<br />

Chaos, in Frankreich herrscht<br />

eine rigide rechte Diktatur. Befürchten<br />

Sie, dass so etwas auf uns zukommt?<br />

Natürlich finden sich meine<br />

Ängste in diesem Buch, wie auch<br />

meine Sehnsüchte und Fantasien –<br />

das steckt alles drin, man schreibt ja<br />

immer auch über sich. Aber wenn<br />

man eine solche Dystopie beschreibt,<br />

hat man zugleich auch die<br />

stille Hoffnung, dass es so nicht eintreten<br />

möge. Esgeht in dem Buch<br />

auch, aber nicht nur, umtotalitäre<br />

Systeme der Zukunft, die sich in denen<br />

derVergangenheit spiegeln. Und<br />

um den Widerstand dagegen.<br />

Der Totalitarismus, den Sie beschreiben,<br />

ist ein digitaler.<br />

Richtig. Schauen Sie sich an, was<br />

jetzt in China entsteht. Ichbehaupte:<br />

Wenn man Widerstand leisten will<br />

und sich im Netz aufstellt, wirdman<br />

immer sichtbar sein und kontrolliert<br />

werden können. Das heißt, man<br />

muss sich wieder in den analogen<br />

Raum zurückziehen, der viel schwererzuüberwachen<br />

ist. Ichwollte das<br />

alles aber nicht allzu detailreich beschreiben,<br />

denn ich bin kein<br />

Science-Fiction-Autor oder Experte<br />

für digitale, virtuelle Technologien.<br />

Aber es reicht schon, wenn man<br />

schreibt, dass ein Mensch zu grüne<br />

Augen hat, um die Assoziation zu<br />

transhumanen Wesen herzustellen.<br />

Dann sitzt da eine Drohne an der<br />

Wand von der Größe und dem Aussehen<br />

einer Stubenfliege,und schon<br />

haben Sie die Atmosphäre von Bedrohung<br />

und totaler Ausleuchtung.<br />

Diese alptraumhafte Welt ist aber<br />

nur der dramatische Hintergrund für<br />

die Entwicklung meines Protagonisten<br />

auf seiner Suche nach sich selbst.<br />

Dieser junge Mann namens Paul<br />

Goullet erinnert ein wenig an den<br />

„Fremden“ vonCamus –einer,der an<br />

nichts wirklich Anteil nimmt. Hat<br />

Sie Gelesenes beeinflusst beim<br />

Schreiben?<br />

Dashat man wahrscheinlich alles<br />

im Hinterkopf. Es kommt dir ein Gedanke,und<br />

du glaubst, es sei ein originärer<br />

Einfall, aber du hast es vielleicht<br />

irgendwann, irgendwo schon<br />

so ähnlich gelesen und dann wieder<br />

vergessen. Das ist wie beim Komponieren.<br />

Wenn man glaubt, man hätte<br />

eine großartige Melodie gefunden,<br />

muss man sich immer fragen, ob<br />

man sie nicht schon einmal irgendwo<br />

gehört hat. Paul Goullet suchen<br />

seltsame Fantasien und sexuelle<br />

Obsessionen heim, die ich mit<br />

Gustav Courbets Gemälde „Der Ursprung<br />

der Welt“ in Verbindung<br />

bringe.Erglaubt, der nackte Frauentorso<br />

auf dem Bild sei der Körper seiner<br />

verschwundenen Mutter. Er<br />

kennt seine Herkunft nicht, er fühlt<br />

sich nicht und findet keine Verbindung<br />

zur Welt. Nach der Entdeckung<br />

eines Fotoalbums,indem er sich selber<br />

zu sehen glaubt, macht er sich<br />

auf die Reise nach Südfrankreich, in<br />

Wirklichkeit aber in den Abgrund<br />

seiner Seele. Es ist am Ende auch<br />

eine Art Erlösungsgeschichte mit<br />

christlichen Motiven. Die Erlösung<br />

durch die Liebe einer Frau, die vor<br />

seinen Augen stirbt.<br />

Es wird überhaupt viel gestorben in<br />

Ihrem Roman.<br />

In meinen Büchern wird immer<br />

viel gestorben. Es finden sich darüber<br />

hinaus viele kleine versteckte<br />

Geschichten im Buch. Der seltsame<br />

Professor zum Beispiel, der sich an<br />

seine schwere Aktentasche klammert,<br />

ist Walter Benjamin auf der<br />

verzweifelten Flucht vor seinen Verfolgern.<br />

In der Tasche befand sich ein<br />

umfangreiches Manuskript, möglicherweise<br />

sein philosophisches<br />

Hauptwerk. Mankann das in den Erinnerungen<br />

der Fluchthelferin Lisa<br />

Fittko nachlesen. Siehat Walter Benjamin<br />

über die Pyrenäen nach Portbou<br />

begleitet. Als er am nächsten Tag<br />

wieder nach Frankreich zurückgeschickt<br />

werden sollte,hat er sich das<br />

Leben genommen und seine Aktentasche<br />

war verschwunden. Sieist bis<br />

heute nicht wiederaufgetaucht. In<br />

meinem Buch finden sie die Lösung.<br />

Die Schauplätze Ihres Romans kennen<br />

Siealle aus eigener Anschauung?<br />

Ich musste Perpignan, Banyuls,<br />

die Pyrenäen und die CôteVermeille<br />

mit eigenen Augen sehen.Wereinen<br />

fantastischen Roman schreibt,<br />

muss es realistisch tun und braucht<br />

viele stimmige, glaubwürdige Details.<br />

Nur so geht der Leser mit auf<br />

die Reise. ImHafen von Port-Vendres<br />

traf ich zufällig auf den Ausstatter<br />

des Films „Der Stellvertreter“,<br />

den ich mit Costa-Gavras Jahre zuvor<br />

inRumänien gedreht hatte. Er<br />

lebte dort und hat mir das Städtchen<br />

und die ganze Umgebung gezeigt.<br />

Ich habe dann kurzerhand einen<br />

Großteil der Handlung nach<br />

Port-Vendres verlegt.<br />

Einige Ihrer Figuren sind äußerst gespalten.<br />

Warum fasziniert Sie die<br />

Doppelgesichtigkeit?<br />

Weil wir so sind, wir tragen das<br />

Helle und das Dunkle in uns, das<br />

Gute und Böse.Das ist der Ursprung<br />

derWelt. Unter fast jedem Menschen<br />

lauert ein Abgrund. Der Großvater<br />

Rudolf Goullet ist ein janusköpfiger<br />

Mensch, brillant, kunstliebend und<br />

charmant auf der einen Seite,auf der<br />

anderen ein Mörder und Folterer.<br />

SeinVorbild hat er in Dr.Rudolf Bilfinger,<br />

einem Verwaltungsjuristen<br />

und SS-Sturmbannführer, Gestapo-Chef<br />

von Toulouse, der bis in<br />

die 60er-Jahre amhöchsten badenwürttembergischen<br />

Verwaltungsgericht<br />

arbeitete. Das erläutern Sie<br />

in der Nachbemerkung. Wie kamen<br />

Sieauf ihn?<br />

Bei der Recherche nach Personen,<br />

die im besetzten Frankreich in<br />

herausragender Position für die Gestapo<br />

tätig waren, stieß ich auf Herrn<br />

Bilfinger. Erwar genau der Charakter,<br />

nach dem ich suchte. Unglaublich<br />

war, dass er nicht nur nicht belangt<br />

wurde, sondern im Nachkriegsdeutschland<br />

auch noch eine<br />

solche Karrierehinlegen konnte.<br />

ZUR PERSON<br />

Ulrich Tukur wurde 1957 geboren, als<br />

Sohn schwäbischer Eltern, eines Ingenieurs<br />

und einer Lehrerin. In seiner konservativen<br />

Familie galt er als rebellisch,<br />

nach dem Abitur zog er als Straßenmusikerumher,das<br />

Germanistikstudium in<br />

Tübingen brach er ab.<br />

Anfang der 80er-Jahre absolvierte er<br />

eine Schauspielausbildung an der Hochschule<br />

für Musik und Darstellende Kunst<br />

in Stuttgart. Der Regisseur Michael Verhoevenentdeckte<br />

ihn 1982 für den Film<br />

(„Die weiße Rose“), Peter Zadek für das<br />

Theater.Auf der Bühne macht Ulrich Tukur<br />

heute nur noch Musik mit seiner 1995<br />

gegründeten Band „Ulrich Tukur &Die<br />

Rhythmus-Boys“.<br />

Im Kino sah man Ulrich Tukur in „Das Leben<br />

der Anderen“, „Das weiße Band“,<br />

„John Rabe“, „Der Stellvertreter“,<br />

„Séraphine“. Zuletzt sah man ihn als<br />

scheidungswilligen Meeresbiologen in<br />

„Und wernimmt den Hund?“ .Seit 2010<br />

verkörperterden LKA-Ermittler Felix Murot<br />

im Tatortaus Wiesbaden.<br />

Zu seinen Bücherngehören der Erzählband<br />

„Die Seerose im Speisesaal“ und<br />

„Die Spieluhr“.<br />

Sein Roman der „Der Ursprung der Welt“<br />

erschien im Oktober bei S. Fischer.<br />

Ulrich Tukur lebte mit seiner zweiten Frau,<br />

der Photographin Katharina John langein<br />

Venedig,Anfang nächsten Jahres zieht er<br />

nach Berlin. Auserster Ehe hat er zwei erwachsene<br />

Töchter.<br />

In welcher Figur steckt am meisten<br />

vonIhnen selbst?<br />

Sicher in der des Protagonisten,<br />

nur, dass ich nicht so gut aussehe.<br />

Viele Figuren des Dramas haben Anteile<br />

von Menschen, die es gab oder<br />

die ich kannte. Der klavierspielende<br />

Vater zum Beispiel war ein Onkel von<br />

mir, ein Tübinger Mathematikprofessor,<br />

der mir oft auf dem Klavier<br />

vorspielte und glücklich war, dass<br />

ihm jemand zuhörte. Aus Dankbarkeit<br />

hat er mir alte Münzen geschenkt.<br />

Haben SieTagebuch geführt?<br />

Nein, das habe ich nie getan. Die<br />

ersten zehn Jahre meines Lebens<br />

sind mir einfach so in starker Erinnerung,<br />

voller Bilder und Gerüche. Ich<br />

hatte das Glück, an eine Welt anzudocken,<br />

die eigentlich schon untergegangen<br />

war. Und diese Verbindung<br />

ist Zeit meines Lebens nicht<br />

mehr abgerissen und sucht sich wie<br />

vonselbst ihren Weginmeine Musik<br />

und Schriftstellerei.<br />

Ich habe Sie zuletzt in der Scheidungskomödie<br />

„Und wer nimmt den<br />

Hund“ gesehen. Als Sie während des<br />

Filmfests in München Interviews<br />

dazu gaben, haben Sie die Journalisten<br />

hereingerufen wie ein Arzt. „Der<br />

Nächste bitte, wo fehlt’s denn.“ Sie<br />

nehmen vieles spielerisch.<br />

Das müssen Sie, wenn Sie nicht<br />

wahnsinnig werden wollen. Wir stehen<br />

alle auf einer Bühne und wissen<br />

nicht wirklich, in welchem Stück wir<br />

sind und ob am Ende jemand applaudiert,<br />

wenn der Vorhang fällt.<br />

Leichtigkeit ist eigentlich keine<br />

schwäbische Tugend.<br />

Nein, das ist nicht unsere Stärke,<br />

aber trotzdem hat der Schwabe einen<br />

guten Humor. Denken Sie anOscar<br />

Hailer und Willy Reichert, Herrn Häberle<br />

und Herrn Pfleiderer. Saukomisch<br />

und echt philosophisch. Aber<br />

sonst, ja, sind wir eher schwergängig,<br />

laufen aber zum Lachen auch nicht<br />

immer gleich in den Keller. Nach der<br />

Premiere von „Hamlet“ im Deutschen<br />

Schauspielhaus in Hamburg –<br />

einer Inszenierung vonMichael Bogdanov,<br />

die ein großer Erfolg war –<br />

fragte ich meine Mutter,wie es ihr gefallen<br />

hätte.Die Antwort: „Hawoisch,<br />

des war jetzt ned so schlecht, aber fass<br />

dir doch ned aaaandauernd ins<br />

G’sicht!“ So ist sie, die schwäbische<br />

Mutter,komisch, aber nicht lustig.<br />

Dasklingt nach harter Kindheit.<br />

Nein, gar nicht. Ichbin eigentlich<br />

ganz froh, dass ich in einem bürgerlichen<br />

Elternhaus groß geworden bin.<br />

Aus zwei Gründen: Erstens hatte ich<br />

eine große Sicherheit. Und zweitens<br />

fand ich meine Eltern spießig und<br />

fantasielos. Also habe ich mich gegen<br />

diese ganze Welt gestellt, mich<br />

im Widerstand gegen ihre strikten<br />

Wertvorstellungen definieren und so<br />

meinen eigenen Wegfinden können.<br />

Verständnisvolle, tolerante Eltern<br />

hätten mich wahrscheinlich eher gelangweilt<br />

und behindert. Als junger<br />

Mensch ist es ganz gut, klareKoordinaten<br />

und ein starkes Gegenüber zu<br />

haben. Daszwingt einen zu Haltung<br />

und Rebellion. Darüber hinaus bin<br />

ich meinen Elternaber sehr dankbar,<br />

dass ich Klavierunterricht bekam,<br />

auch wenn ich dazu gezwungen<br />

wurde.<br />

Andere geben dann trotzdem auf, Sie<br />

sind bei der Musik geblieben.<br />

Ja, bevor mich Czerny und Clementi<br />

umbrachten, entdeckte ich<br />

den Jazz und wollte unbedingt so<br />

spielen können wie Fats Waller oder<br />

Earl Hines. Das habe ich nur leider<br />

nie erreicht. (Er entdeckt im Regal<br />

die Bücher von Roger Willemsen)<br />

Ach, der Roger, was für ein gebildeter,<br />

leidenschaftlicher, sympathischer<br />

Mensch! Als ich ihn kennenlernte,habe<br />

ich das nicht verstanden<br />

und erst später erkannt, was für eine<br />

Ausnahmeerscheinung er war.<br />

Ängstigt es Sie, wenn ein Ihnen bekannter<br />

Mensch in Ihrem Alter stirbt?<br />

Es erschreckt mich, ja. Vieles von<br />

dem, was ich mache, ist sublimierte<br />

Todesangst. Ichdenke fast jeden Tag<br />

an meine Endlichkeit. Das habe ich<br />

schon als Kind getan. Die einzige<br />

Freiheit, die wir haben, ist darüber<br />

zu lachen. Inzwischen kann ich den<br />

fatalen Tatbestand sogar fast akzeptieren.<br />

Wenn wir sterben und wieder<br />

zurücksinken in den großen Traum,<br />

könnte es nicht sein, dass wir eine<br />

letzte, verblüffende Erfahrung machen:<br />

Mein Gott, warum habe ich<br />

mich ein Leben lang nur vor diesem<br />

Moment so gefürchtet? Ist doch gar<br />

nicht so schlimm …<br />

Haben Siedas Gefühl, noch ganz viel<br />

machen zu wollen?<br />

Nein. Ichwürde liebend gernweniger<br />

machen, aber der Zug läuft<br />

halt, und ich sitze ineinem Abteil<br />

erster Klasse. Ich gebe Konzerte,<br />

meine Freunde leben von unserer<br />

Musik. Dann kommt hier ein Film,<br />

da eine Lesung, eine Tour und –zack!<br />

–ist der Kalender wieder voll. Aber es<br />

trainiertdie Synapsen und erhält die<br />

Spannkraft; ich glaube, man altert<br />

langsamer, wenn man arbeitet und<br />

vorallem viel musiziert.<br />

Sie sind elegant angezogen wie immer.Was<br />

ist das für ein Stoff?<br />

Ich glaube, ein ganz billiger, eine<br />

Art Sofabezug. Ich habe mir diesen<br />

Anzug in Shanghai machen lassen in<br />

einem Geschäftshaus, indem Hunderte<br />

Schneider ihre Ateliers hatten.<br />

Meinen alten Anzug von 1938 habe<br />

ich denen als Muster gezeigt, und sie<br />

habe ihn mir x-Mal nachgeschneidert,<br />

mit allen Fehlerndes Originals.<br />

Warum ist Kleidung so wichtig für Sie?<br />

Sie wärmt und bedeckt mich<br />

nicht nur, sie ist auch mein Aushängeschild<br />

und Lebensgefühl. Ich<br />

achte auf mich und lasse mich nicht<br />

industriell einkleiden. Ich gehe zum<br />

Schuster und zum Schneider und<br />

sehe am Ende so aus, wie ich will,<br />

und nicht, wie es mir irgendeine<br />

Mode vorschreibt. Nichts ist trauriger<br />

als der uniforme Mensch mit Ohrenstöpsel,<br />

Smartphone, Jogginghose<br />

und Baseballmütze. Dieser Typ<br />

hat sich flächenmäßig durchgesetzt<br />

und bevölkert inzwischen auch die<br />

malerischen Gassen Venedigs.<br />

Es hat sich herumgesprochen, dass<br />

Sie und Ihre Frau demnächst nach<br />

Berlin ziehen, weil Ihnen Venedig zu<br />

anstrengend geworden ist. Haben Sie<br />

schon eine Wohnung?<br />

In Schöneberg, im schönen Belmonte.<br />

AmRande des Bayerischen<br />

Viertels, eine heruntergekommene<br />

alte Wohnung mit Kohleöfen und<br />

Toilette im Treppenhaus.Ohne Fahrstuhl,<br />

aber mit fließend Wasser. Und<br />

einer Bibliothek, die fast so groß ist<br />

wie die von Herzog August in Wolfenbüttel.<br />

Sind Sieein Bibliophiler mit Hang zu<br />

schönen Erstausgaben?<br />

Ich besitze einige interessante<br />

und kuriose Sachen, Erstausgaben<br />

von Christian Morgenstern, Hans<br />

Fallada und Stefan George,Balzac in<br />

der ersten deutschen Übersetzung<br />

aus den 1830er-Jahren. Dasmeiste in<br />

der Schrift, in der ich anfing zu lesen:<br />

Fraktur. Ich schreibe auch heute<br />

noch meine persönlichen Aufzeichnungen<br />

in Sütterlin, das habe ich tatsächlich<br />

noch in der Schule gelernt.<br />

Frisst Ihre Hündin gern ledergebundene<br />

Bücher?<br />

Nein, sie liest auch nicht, aber sie<br />

wischt den Fußboden.<br />

Sprechen Sieviel mit dem Hund?<br />

Oja. Wirhaben einen permanenten<br />

Austausch. Hunde haben ihreeigene<br />

Sprache, wie Pferde, und die<br />

muss man lernen. DasLetzte,was sie<br />

mir sagte,war:Kann ich bitte endlich<br />

einen von diesen getrockneten Kängurustreifen<br />

haben?<br />

Sieist sehr ruhig.<br />

Ich liebe das. Ich liebe Tiere, die<br />

nicht so hektisch sind, Bierkutschergäule<br />

und buddhistische Hunde.<br />

Beim Schreiben liegt sie unterm Tisch?<br />

Sie war oft dabei, und bei der Recherche<br />

für mein Buch bin ich auf ihr<br />

über die Pyrenäen geritten.<br />

DasGespräch führte<br />

Christina Bylow.<br />

Lebensenergie<br />

und<br />

Frohsinn<br />

Katharina Thalbach erhält<br />

den Ernst-Lubitsch-Preis<br />

Esist den Mitgliedern des Clubs<br />

der Filmjournalisten in diesem<br />

Jahr offenbar nicht schwergefallen,<br />

die beste komödiantische Leistung<br />

im deutschen Kino zu bestimmen:<br />

Wiedie <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erfuhr,wird<br />

Katharina Thalbach für ihre Rolle in<br />

„Ich war noch niemals in NewYork“<br />

mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet,<br />

und die Wahl fiel laut Jury<br />

„mir überwältigender Mehrheit“ auf<br />

die 65-Jährige, die seit Jahrzehnten<br />

zu den profiliertsten und populärsten<br />

deutschen Schauspielerinnen<br />

gehört.<br />

Nachdem sie in den letzten Jahrenihr<br />

komödiantisches Können vor<br />

allem in schrulligen Nebenrollen unter<br />

Beweis stellte,ist die in Ost-Berlin<br />

geborene Thalbach in dem von<br />

Philipp Stölzl inszenierten Filmmusical<br />

„Ich war noch niemals in New<br />

York“ ineiner hinreißenden Hauptrolle<br />

zu sehen. „Die Verwandlung einer<br />

vereinsamten Hausfrau zu einer<br />

blinden Passagierin, die auf einem<br />

kleinen Kreuzfahrtschiff wachgeküsst<br />

wird, meistert Katharina Thalbach<br />

dabei aus dem Handgelenk“, so<br />

die offizielle Begründung des Clubs<br />

der Filmjournalisten. „Wenn sie<br />

dann als frischverliebte MariaWartbergsingt,<br />

lacht und tanzt, strahlt sie<br />

dabei so viel Lebensenergie und<br />

Frohsinn aus,dass sich das bis in die<br />

letzten Reihen eines Kinosaals überträgt.“<br />

Dass ein Lubitsch-Preis auch<br />

immer ein Lebenspreis sei, den<br />

Künstler nur einmal in ihrer Karriere<br />

erhalten können, müsse diesmal besonders<br />

erwähnt werden.<br />

Seit 1958 vergibt der Club der<br />

Filmjournalisten Berlin jährlich den<br />

Ernst-Lubitsch-Preis. Traditionsgemäß<br />

wird die von Erich Fritz Reuter<br />

entworfene Bronze-Statuette am<br />

29. Januar verliehen –dem Geburtstag<br />

von Ernst Lubitsch. Dies war der<br />

Wunsch von Billy Wilder, als er auf<br />

die Idee kam, einen nach seinem<br />

Freund und Lehrer benannten Preis<br />

auszuloben.<br />

Lubitsch wurde 1892 in Berlin geboren.<br />

Nach ersten Erfolgen in<br />

Deutschland emigrierte er 1922 in<br />

die USA, wo er zum einflussreichsten<br />

Komödienregisseur Hollywoods<br />

wurde. Zuden Preisträgern zählen<br />

Gert Fröbe,Heinz Rühmann, Harald<br />

Juhnke, Loriot, Mario Adorf, Otto<br />

Sander, Christiane Hörbiger, Sophie<br />

Rois, Leander Haußmann, Anke Engelke,<br />

Peter Simonischek, Charly<br />

Hübner und zuletzt Bjarne Mädel<br />

und Lars Eidinger. (chs.)<br />

Wachgeküsst: Katharina Thalbach wird<br />

2020 mit dem Lubitsch-Preis geehrt. IMAGO<br />

TOP 10<br />

Donnerstag,14. November<br />

1 Der Usedom-Krimi ARD 5,42 17 %<br />

2 Die Bergretter ZDF 5,21 17 %<br />

3 Tagesschau ARD 4,77 16 %<br />

4 heute-journal ZDF 4,45 16 %<br />

5 heute ZDF 3,84 16 %<br />

6 SokoStuttgart ZDF 3,76 18 %<br />

7 Wer weiß denn ... ? ARD 3,53 18 %<br />

8 Notruf Hafenkante ZDF 3,45 12 %<br />

9 RTL aktuell RTL 3,12 13 %<br />

10 GZSZ RTL 2,91 10 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %


28 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

SONNABEND<br />

KINO<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

19.30: Die Parallelwelt<br />

20.00 Kleines Haus: Selbstbezichtigung<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: Tosca<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

20.00: Sophie Rois macht Theater<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

20.00: Der Tempelherr<br />

20.00 Box: Die Pest<br />

Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele (& 25 48 91 00)<br />

17.00: Immersion: Diamante(Mariano Pensotti /<br />

Grupo Marea)<br />

Anzeige<br />

Heimathafen Neukölln (& 56 82 13 33)<br />

18.00 Studio: Beziehungskiste<br />

Kleines Theater (& 821 20 21)<br />

20.00: Alte Liebe<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.30: DiePerlen der Cleopatra<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 20.00: Alles was Sie wollen<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

20.00 Container:4.<strong>Berliner</strong> Herbstsalon: Herzstück<br />

20.30 Studio: 4. <strong>Berliner</strong> Herbstsalon: Die Geschichte<br />

vomLeben und Sterbendes neuen Juppi Ja Jey Juden<br />

20.30 Studio: Die Geschichte vomLeben und Sterben<br />

des neuen Juppi Ja JeyJuden /Female Shit<br />

Pfefferberg Theater (& 939 35 85 55)<br />

20.00: Münchhausen –Die Wahrheit übers Lügen<br />

(Drehbühne Berlin)<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

20.00: Mir istheut so nach Tamerlan<br />

Russisches Haus (& 20 30 23 20)<br />

19.00: DieMythender nördlichen Taiga(Staatliches<br />

akademisches Ensemble der Republik Komi)<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

20.00: Orlando<br />

20.30 Globe: Love hurts in Tinder Times<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

20.00: Ruhe!Wir drehen!<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

19.00: Barocktage: Dido &Aeneas(Sasha Waltz &<br />

Guests und Akademie für Alte Musik Berlin)<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.00: Germania<br />

Anzeige<br />

THEATER DES WESTENS<br />

23.12.2019<br />

06.01.2020<br />

Berlin.de, (030) 47 99 74 15, www.eventim.de<br />

(01806) 57 00 70 und bei allen VVK­Stellen<br />

(0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise max. 0,60 €/Anruf)<br />

50% Erm. für Kinder bis 16 Jahre!<br />

Foto:Marco Borggreve<br />

UNESCO<br />

KULTUR<br />

WELTPREIS<br />

Dirigent<br />

MICHAEL<br />

SANDERLING<br />

Ticket-Hotline 030 ·203092101, konzerthaus.de<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Arena Glashaus (& 533 20 30)<br />

19.30: Caveman -Dusammeln, ich jagen!. Anm. erf.<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

20.00, 23.55: Die 5glorreichen Sieben<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

20.00: Geduldsproben (Daphne de Luxe)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00, 21.30: Out of Chaos (Gravity &Other Myths)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

17.00, 20.00: SkandalimSpreebezirk<br />

19.30Studio: Kabarett der Comedians! (Rüdiger<br />

Rudolph (Mod.))<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.30, 19.30: Vivid<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

19.00, 22.00: DieLiveShow<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

16.00: American Woman (Gayle Tufts)<br />

Stachelschweine (& 261 47 95)<br />

16.00, 20.00: Überallist besser alsnichts!<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

15.00, 19.30: Mamma Mia!<br />

Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />

20.00 Kl. Arena: AufBewährung (Pujan)<br />

Theater am Potsdamer Platz (& 259 24 45 55)<br />

20.00: TKKG -Das Live-Hörspiel<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

20.00: So, als ob du schwebtest (Ursli &Toni Pfister)<br />

UdK Hardenbergstraße (& 31 85 23 74)<br />

20.00: ArschkrampenRadio Weltmission<br />

ufaFabrik (& 75 50 30)<br />

20.00 Theatersaal: Bescheidenheit (Till Reiners)<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Zauber Zauber -Nichts ist, wie es scheint<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

16.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />

20.00: Kein zurück! (Wilfried Schmickler)<br />

KLASSIK<br />

Bode-Museum (& 266 42 42 42)<br />

19.00: consortium vocale berlin, Un poco dolce,<br />

VieltönigeRenaissancemusik vonNicola Vicentino,<br />

Werkevon Giovanni Pierluigi da Palestrina<br />

Französische Friedrichstadtkirche<br />

(& 20 64 99 22) 20.00: Chopin pur:Alexander<br />

Reitenbach (Klavier),<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

18.00 Musikclub: Essence of North -Gerdur<br />

Gunnarsdóttir (Violine, Viola, Gesang), Claudio Puntin<br />

(Klarinette,Bassklarinette)<br />

19.30 Werner-Otto-Saal: Wooden Elephant (Streicher-<br />

Ensemble), Björk: „Homogenic“<br />

21.00 Gr.Saal: Ólafur Arnalds, Neo-Klassik<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

20.00: Deutsches Symphonie-OrchesterBerlin, Ltg.<br />

Robin Ticciati, Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonien<br />

Nr.39Es-Dur,Nr. 40 g-Moll, Nr.41C-Dur „Jupiter“<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

20.00: Sinfonie Orchester Berlin, Eloise Bella Kohn,<br />

Elizabeth Sharma, Ron Maxim Huang (Klavier), Ltg.<br />

Thomas Koncz, Mozart: Konzert fürKlavier und Orchester<br />

C-Dur;Chopin: Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr.1e-Moll op. 11; Grieg: Konzertfür Klavier und<br />

Orchester a-Moll op. 16<br />

Pierre Boulez Saal (& 47 99 74 11)<br />

19.00: ChristianTetzlaff (Violine), Alexander Lonquich<br />

(Klavier), Brahms: Sonate für Violine und Klavier A-Dur<br />

op. 100; Enescu: Sonatefür Violine und Klavier f-Moll<br />

op. 6; Webern: Vier Stückefür Violine und Klavier op.<br />

7; Franck: Sonate für Violine und Klavier A-Dur<br />

KINDER<br />

FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />

12.00: fezMachen! Märchen, VonDrachen, Märchen<br />

und wundersamen Welten. (ab 2bis 12 J.)<br />

Anzeige<br />

HEUTE<br />

+18.–23.11.<br />

Theater an derParkaue (& 55 77 52 52)<br />

17.00: Der Zinnsoldat und diePapiertänzerin (ab 7J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Schloss Schönhausen (& 033 19 69 42 00)<br />

16.00Schlosskasse: Drosselbarts Story, HelgaKoren,<br />

Märchen für Erwachsene<br />

KONZERT<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

20.00: Karat<br />

GUTSCHEINE<br />

verschenken<br />

Skandal im Spreebezirk<br />

www.distel-berlin.de ·Kasse: 030/2044704<br />

22.11. –23.11.19 · GROSSER SAAL<br />

KONZERTHAUSORCHESTERBERLIN<br />

NOAWILDSCHUT Violine<br />

Mozart KonzertD-Dur KV 218<br />

Bruckner Sinfonie Nr.4Es-Dur<br />

AstraKulturhaus (& 69 56 68 40)<br />

18.30: Mayhem (Black Metal) +Gaahls Wyrd<br />

Columbiahalle (& 69 81 75 86)<br />

20.00: Stahlzeit -Rammstein Tribute Show<br />

Columbia Theater (Columbiadamm9-11)<br />

19.00: The Dark Tenor,Laut und akustisch<br />

Freizeitforum Marzahn (& 542 70 91)<br />

20.00: Comedian Harmonists Today, Ein neuer<br />

Frühling<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

20.00: Opeth, The VintageCaravan<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

23.00 Kl. Saal: Sóley, Ólöf Arnalds, Skúli Sverrison,<br />

Snorri +Guests<br />

Lido (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Deine Cousine, Casino Blackout<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 8838551) Das perfekte Geheimnis<br />

17.30, 20.30, Sa a. 14.45; Matinee: Die Verwandlung (mit<br />

Gespräch) So 11.00<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Porträt einer jungen Frau in<br />

Flammen 14.50, 17.40, 20.30; Exhibition on Screen: Leonardo:<br />

Die Werke–The Works So 10.00; Porträt einer jungen<br />

Frau in Flammen (OmU) So 12.10<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Lara 15.00, 17.30,<br />

20.00; Ballett Bolshoi-Theater in HD: Le Corsaire So 11.00<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Marianne &Leonard –Words<br />

of Love (OmU) 13.40; Bis dann, mein Sohn 16.00, 19.45,<br />

So a. 12.15; Parasite Sa 14.30, 17.20, 20.15, So 11.00,<br />

16.30, 19.30; Dasperfekte Geheimnis 16.15, 19.00, 21.40,<br />

Sa a. 13.30; Und der Zukunft zugewandt So 11.15; Verteidiger<br />

des Glaubens 13.20; Systemsprenger 15.30; Parasite<br />

(OmU) 18.10, 21.00; Eins, zwei, drei (OF) So 11.00; M. C.<br />

Escher: Reise in die Unendlichkeit 13.30; Deutschstunde<br />

15.20; Joker (OmU) 18.00, 20.45; 2040 –Wir retten die<br />

Welt! So 11.30; But Beautiful (OmU) 13.50, 18.50; Booksmart<br />

(OmU) 16.30, 21.30; Parasite (OmenglU) So 11.00;<br />

Das Kapital im 21. Jahrhundert 14.00; Der Glanz der Unsichtbaren<br />

16.15; Downton Abbey (OmU) 18.40; Joker (OF)<br />

21.20; Ein Licht zwischen denWolken So 12.00<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Happy Ending –70ist das<br />

neue 70 Sa 15.00; Das Wunder vonMarseille Sa 17.00; The<br />

Irishman (OmU) Sa 19.30, So 19.00; Preview: Snorri &der<br />

Baby-Schwimmclub –Dive: Rituals in Water (OmU; m. Gast)<br />

So 16.00; Angry Birds 215.00; Deutschstunde Sa 17.30;<br />

Morgen sind wir frei Sa 20.00, So 17.30; Good Fellas –Drei<br />

Jahrzehnte in der Mafia Sa 22.15<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Das perfekte Geheimnis 15.00,<br />

17.45, 20.30; Der Distelfink So 11.00; Shaun das Schaf:<br />

UFO-Alarm13.40, 15.40; Es hätte schlimmer kommen können<br />

–Mario Adorf 17.40; The Irishman Sa 20.30, So 11.00;<br />

Joker So 20.00; Ich war noch niemals in New York 14.30,<br />

17.15, 20.00; Mein Lotta-Leben 13.15; Fritzi –Eine Wendewundergeschichte<br />

15.15; Joker 17.15; PJ Harvey –ADog<br />

Called Money(OmU) 20.00, So a. 11.00;After the Wedding<br />

So 11.00; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe 13.10; Invisible<br />

Sue 15.10; Nurejew17.15, 20.00; Die Geldwäschereit<br />

(OmU) So 11.00<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) Atmos: Das perfekte<br />

Geheimnis 11.45, 14.20, 17.10, 20.00; Atmos: Joker<br />

22.55; Last Christmas 12.15, 14.45; Joker 17.20, 20.15;<br />

Das perfekte Geheimnis 23.15; Downton Abbey 11.45; Ich<br />

war noch niemals in NewYork14.35; Last Christmas 17.40,<br />

20.10, So a. 22.50; Le Mans 66 Sa 22.45; Die Addams<br />

Family 12.40, Sa a. 14.45, So a. 15.00; Le Mans 66 Sa<br />

17.00, So 17.20, 20.45; Ronny &Klaid Sa 20.30; Maleficent<br />

211.20, 14.10; 3D: Maleficent 217.00; Le Mans 66<br />

Sa 19.45, So 22.45; Last Christmas Sa 23.10; Joker So<br />

19.45; Shaun das Schaf: UFO-Alarm Sa12.30, So 11.30,<br />

14.00; Le Mans 66 Sa 14.30; Der letzte Bulle Sa 17.50,<br />

20.15,So19.45;LeMans 66 –Ford vFerrari (OF) Sa 22.45,<br />

So 22.30; Le Mans 66 Sa 11.30, So 11.00, 14.00; Shaun<br />

das Schaf: UFO-Alarm Sa 15.00; Terminator –Dark Fate<br />

17.15, 23.00; Maleficent 220.10<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Benjamin Blümchen<br />

Sa 11.00; Fritzi –Eine Wendewundergeschichte Sa 12.30,<br />

So 11.00; Parasite (OmenglU) 14.15; Shaun das Schaf:<br />

UFO-Alarm 16.30; Gott existiert, ihr Name ist Petrunya<br />

(OmenglU) 18.00; Parasite (OmU) 19.45; Midsommar<br />

(OmU) 21.55; Mein Lotta-Leben So 12.30; Systemsprenger<br />

19.30, Sa a. 11.00; M. C. Escher:Reise in die Unendlichkeit<br />

–Escher: Het oneindige zoeken: JourneyInto Infinity (OmU)<br />

Sa 13.10; The Report(OmU) Sa 14.30; Morgen sind wir frei<br />

(OmU) 18.00; Once Upon aTime in... Hollywood (OmU)<br />

21.40; Bamboo Stories (OmenglU) So 11.00; Searching<br />

Eva(OmenglU) So 12.45; 2040 –Wir retten die Welt! (OmU)<br />

So 14.15; Deutschstunde So 15.50; 3From Hell(OmU) Sa<br />

11.00; Ad Astra –Zuden Sternen (OmU) Sa 13.00; Dora<br />

und die goldene Stadt Sa 15.00; Smuggling Hendrix (OmU)<br />

Sa 16.50, So 12.45; Porträt einer jungen Frau in Flammen<br />

(OmU) 18.30; Joker(OmU) 20.30, Sa a. 22.40; Everest: Ein<br />

Yeti will hoch hinaus (OmU) So 11.00; Systemsprenger So<br />

14.30; Invisible Sue So 16.45; The Report(OmU) So 22.40<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Once Upon aTime in...<br />

Hollywood (OmU) 13.00; 2040 –Wir retten die Welt! (OmU)<br />

16.00; Systemsprenger 17.45; Joker(OmU) 20.00; Parasite<br />

(OmU) 22.15; Lebe schon lange hier 12.15; M. C. Escher:<br />

Reise in die Unendlichkeit –Escher: Het oneindige zoeken:<br />

Journey Into Infinity (OmU) Sa 14.30; Verteidiger des Glaubens<br />

16.15; Und der Zukunft zugewandt 18.00; Frau Stern<br />

20.00; PJ Harvey –ADog Called Money(OmU) 21.45; Über<br />

Grenzen –Der Film einer langen Reise So 14.00<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Gut gegen Nordwind Sa<br />

11.00, 16.40, So 17.00; Das perfekte Geheimnis 11.00,<br />

14.00, 16.30, 17.00, 19.00, 19.30, 20.00,23.00; Ballon<br />

11.10; Angry Birds 216.50, Sa a. 11.10, So a. 11.00; Fritzi<br />

–Eine Wendewundergeschichte 11.20; Everest: Ein Yeti<br />

will hoch hinaus 11.20, 14.30; Gemini Man 23.15, Sa a.<br />

11.30; Dora und die goldene Stadt 11.30, 14.20; Shaun<br />

das Schaf: UFO-Alarm11.40, 14.00; Last Christmas 11.45,<br />

14.30, 17.15, 20.00, 22.45; UglyDolls 12.00; Die Addams<br />

Family 12.00, 14.40; Bayala 12.00, 14.20,17.30; IMAX: Le<br />

Mans 66 12.30, 16.00, 19.30, 23.00; Der König der Löwen<br />

13.30; My Zoe Sa 13.50, So 14.10; Maleficent 213.50,<br />

16.50; LeMans 66 14.10; Joker 14.10, 17.15, 20.10,<br />

22.00, Sa a. 19.40, So a. 19.45; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe<br />

14.20; Midway 16.15, 19.30, 22.50; 3D: Die<br />

Addams Family 16.40; Ich war noch niemals in New York<br />

16.50; Booksmart 17.00, 19.40; Zombieland 217.40,<br />

20.20, 23.10; Joker (OF) 19.15, 22.20; Terminator –Dark<br />

Fate 19.50, 23.00; 3D: Maleficent 219.50; Halloween<br />

Haunt Sa 20.20, 22.50; Black and Blue 22.15; Terminator<br />

–Dark Fate (OF) 22.30; Zombieland 2(OF) 22.50; Scary<br />

Stories to Tell in the Dark 23.15; Jhalle So 11.00; Shou yi<br />

ren –MyDear Liar So 11.30; Le Mans 66 –Ford vFerrari<br />

(OF) So 20.20<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Once Upon aTime in...<br />

Hollywood (OmU) 16.00; The Irishman (OmU) 19.00; Joker<br />

(OmU) 22.45; Cleo (OmenglU) 16.00; Der Glanz der Unsichtbaren<br />

–Les invisibles (OmU) 18.00; Die Kinder der Toten<br />

20.00; Easy Love (OmenglU) Sa 21.45; Nevrland (OmU)<br />

Sa 23.30; Weitermachen Sanssouci (OmenglU) So 21.45<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar Hellersdorf (✆ 04 51/703 02 00) Le Mans 66<br />

13.30, 16.40, 19.30, Sa a. 22.20; Everest: Ein Yeti 13.40,<br />

So a. 11.15; Das perfekte Geheimnis 13.45, 16.30, 20.00,<br />

Sa a. 23.00; Maleficent 213.50, 16.45, So a. 11.00; Die<br />

Addams Family 14.00, 17.00, So a. 11.45; Angry Birds 2<br />

14.10, So a. 11.00; Last Christmas 14.15, 17.10, 20.10,<br />

Sa a. 22.50; Joker16.20, 19.40, Sa a. 22.40; Ich war noch<br />

niemals in NewYork Sa 17.00; 3D: Maleficent 2Sa19.20;<br />

Terminator –Dark Fate 19.45, Sa a. 23.00; Zombieland 2<br />

20.10, Sa a. 22.50; Scary Stories toTell in the Dark Sa<br />

22.50; Shaun das Schaf: UFO-Alarm So11.10; Bayala So<br />

11.20; Dora und die goldene Stadt So 11.30; Die Neunte<br />

(OF) So 17.00; Le Mans 66 –Ford vFerrari (OF) So 19.30<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) Ich war noch niemals in NewYork<br />

Sa 13.40, So 20.00; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe<br />

Sa 15.50; Eine ganz heiße Nummer 2.0 Sa 17.30, So<br />

14.00; Lieber Antoine als gar keinen Ärger Sa 19.10, So<br />

17.50; Unheimlich perfekte Freunde So 16.00<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) Unsere Lehrerin, die<br />

Weihnachtshexe 11.50, 14.50; Invisible Sue 11.50; Dora und<br />

die goldene Stadt 12.00; Addams Family 12.10, 14.40,<br />

17.20; AToy Story 12.10; Ich war noch niemals in NewYork<br />

12.20, 17.20; Everest: Ein Yeti ... 12.20; Bayala 12.30, 15.10;<br />

Shaun das Schaf: UFO-Alarm 12.45; Le Mans 66 14.15,<br />

16.50, 19.45, Sa a. 22.15; Der König der Löwen 14.20; Das<br />

perfekte Geheimnis 14.20, 17.15, 19.50, Sa a. 22.45; Maleficent<br />

214.30, 20.20; Angry Birds 214.30; Last Christmas<br />

15.00, 17.40, 20.15, Saa.23.00; Midway 16.50; Joker<br />

17.00, 20.00, Sa a. 22.40; Der letzteBulle 17.10; 3D: Maleficent<br />

217.30; Black and Blue 19.30; Booksmart 19.45;<br />

Terminator –Dark Fate 20.00; Zombieland 220.10, Sa a.<br />

22.50; Es: Kapitel II Sa 22.10; ScaryStories to Tell in the Dark<br />

Sa 22.50; Gemini Man Sa 22.50; Halloween Haunt Sa 23.00<br />

KREUZBERG<br />

Babylon Kreuzberg (✆ 61 60 96 93) Joker (OmU) Sa<br />

16.20, 19.30, 22.15, So 18.30, 21.15; Marianne &Leonard<br />

(OmU) Sa 17.10, So 16.10; Parasite (OmU) Sa 19.00,<br />

21.50, So 18.00, 20.50; Once Upon aTime in...Hollywood<br />

(OmU) So 14.45<br />

Anzeige<br />

Weltreise im Kinosessel<br />

Claus Löser über die handverlesenen Angebote<br />

Knapp vordem endgültigen Eintritt in die<br />

kalte Jahreszeit gibt es noch ein ganz besonderes<br />

Festival. Ohne Exklusivitätsschranken<br />

bei der Auswahl und auch<br />

weitgehend ohne filmpolitisch-strategische Abhängigkeiten<br />

werden einfach nur gute Filme präsentiert.<br />

„Around the World in 14 Films“ zeigt fast<br />

ausschließlichWerke, die sich auf anderen Festivals<br />

bereits bewährt haben. Die Frustquote fällt entsprechend<br />

gering aus.Das vorfast 15 Jahren gestartete<br />

Projekt wurde wegen des großen Erfolgs kontinuierlich<br />

ausgebaut. Inzwischen laufen im Rahmen<br />

dieser Weltreise im Kinosessel<br />

30 Beiträge, von<br />

Afghanistan über Italien bis<br />

zum Sudan. Mit dem Eröffnungsfilm<br />

„A Hidden Life“<br />

werden Zeichen für Trends<br />

gesetzt. Zum einen setzt<br />

sich damit die Tendenz zu<br />

kulturell-multiplen Co-Produktionen<br />

fort. Der einstige<br />

Hollywood-Außenseiter<br />

Terrence Malick verfilmte<br />

das Leben eines österreichischen<br />

Widerstandskämpfers<br />

mit US-amerikanischen<br />

und britischen Produzenten,<br />

unterstützt vonrund 1,5<br />

Millionen Euro aus deutschen<br />

Steuergeldern. Das<br />

Ergebnis ist ein sehenswertbildgewaltiges,<br />

dabei grüblerisches<br />

Drama über das<br />

notwendige Aufbäumen gegen<br />

das Böse, mit fast drei<br />

Stunden Laufzeit aber nicht<br />

gerade kurz.<br />

Epische Längen stellen<br />

einen weiteren Trend des aktuellen Kinos dar, der<br />

sich im Festivalspektrum spiegelt. DasgehtinOrdnung.<br />

Schließlich benötigt jeder Stoff seinen adäquaten<br />

zeitlichen Rahmen. So ist auch gegen die<br />

169 Minuten der Romanverfilmung „Der bemalte<br />

Vogel“ durch den tschechischen Regisseur Vaclav<br />

Marhoul überhaupt nichts einzuwenden. Es<br />

braucht einen langen Atem, umindas Fluchtinferno<br />

eines jüdischen Jungen durch wechselnde,<br />

ihn sämtlich existenziell bedrohende Stationen<br />

einzutauchen. DieinSchwarz-Weiß auf 35mm realisierte<br />

Inszenierung findet grandiose ästhetische<br />

Lösungen, die an die besten Traditionen des osteuropäischen<br />

Kinos anknüpfen. Die Dreharbeiten<br />

fanden über mehrereJahre hinwegstatt, um einen<br />

natürlichen Alterungsprozessdes Hauptdarstellers<br />

Petr Kotlar zu gewährleisten. Neben ihm spielen<br />

UdoKier,StellanSkarsgard undHarveyKeitel.<br />

Als Jerzy Kosinski (1933–1991) sein von eigenen<br />

Erlebnissen inspiriertes Buch 1965 im US-amerikanischen<br />

Exil veröffentlichte,erntete er viel Hochachtung,<br />

aber auch Kritik. Neben der Erfindung vonautobiografisch<br />

ausgegebenen Handlungsdetails<br />

wurde ihm eine antipolnische Haltung vorgeworfen.<br />

Um diesen Vorwurfzuentkräften, wurde für die<br />

Adaption seines Buches nun eine neutrale Kunstsprache<br />

erfunden. Keiner der Übeltäter soll damit<br />

eindeutig einer Ethnie zugeordnet werden können.<br />

Die Nerven liegen beim Thema der Kollaboration<br />

mit den deutschen Besatzernnoch immer blank.<br />

An sensible Punkte gegenwärtiger Vergangenheit<br />

rührt auch „Vitalina Varela“ des Portugiesen<br />

Fr 22.11.<br />

Sa 23.11.<br />

20 Uhr |Philharmonie<br />

dso-berlin.de<br />

des globalen Festivals<br />

„Around the Worldin14Films“<br />

DAS FLIEGENDE AUGE<br />

Die wunderbare Adèle Haenel in dem französischen<br />

Film „La Daim“ (Deerskin) ATELIER DE PRODUCTION<br />

Pedro Costa. Mit 126 Minuten vergleichsweise<br />

kurz geraten, erzählt dieses dunkelgraue Poem<br />

vonder Reise einer betagten Frau vonden Kapverden<br />

nach Lissabon. Ihr Mann hatte sich vor 25<br />

Jahren vorihr aufdenselben Weggemacht, um irgendwann<br />

genug Geld fürein gemeinsames Heim<br />

im kolonialen „Mutterland“ zu verdienen. Bei ihrer<br />

Ankunft in Lissabon muss sie feststellen, dass<br />

sie zu spät kommt. Es gibt keine Zweisamkeit,<br />

kein Haus, keine Arbeit, keine Zukunft. Ihr bleibt<br />

nur,den ihr längst fremd gewordenen Mann würdevoll<br />

zu beerdigen. Costa setzt die Traumata mit<br />

beklemmenden Tableaus<br />

in Szene. Gesprochen wird<br />

wenig, innere und äußere<br />

Bilder verflechten sich<br />

übergangslos zu einem immer<br />

schwerer lastenden<br />

Stimmungsteppich.<br />

Corneliu Porumboiu<br />

widmet sich in „La Gomera“<br />

der Symbiose des<br />

postsozialistischen Rumänien<br />

mit weltweiter Kriminalität.<br />

Ein Polizist des Bukarester<br />

Drogenreferats<br />

reist auf die Kanaren. Hier<br />

will er die berühmte Pfeifsprache<br />

der Guanchen lernen,<br />

um in seiner flächendeckend<br />

verwanzten Heimat<br />

überhaupt noch eine<br />

Chance für eine sichere<br />

Kommunikation zur Verfügung<br />

zu haben. Aber er<br />

kommt mit dieser Idee zu<br />

spät, sieht sich einer unüberschaubaren<br />

Übermacht<br />

aus Ex-Securitate<br />

und lateinamerikanischen Drogenkartellen gegenüber.<br />

Die Trennlinien zwischen Freund und Feind<br />

sind längst untrennbar verwischt, verlaufen mitten<br />

durchseine eigene Identität.<br />

Mein Lieblingsfilm des diesjährigen Festivals<br />

ist mit 77 Minuten der kürzeste Beitrag<br />

überhaupt. Er stammt vom Neo-Dadaisten<br />

Quentin Dupieux alias Mr. Oizo, von dessen<br />

bislang acht Kinofilmen noch kein einziger<br />

den Weg indie deutschen Kinos geschafft hat.<br />

Das wird sich mit der Obertrikotagen-Groteske<br />

„La Daim“ (Deerskin) hoffentlich ändern. Wir<br />

erleben hier die bestürzende Passion eines Lederjacken-Fetischisten,<br />

der alle Schiffe hinter<br />

sich versenkt, um endlich zu sich selbst zu finden.<br />

Leider gibt es dieses Selbst gar nicht. Auf<br />

dieser Reise ins Nichts reihen sich absurdeste<br />

Abenteuer Schlag auf Schlag. Dupieux stellt<br />

Godard vom Kopf auf die Füße und wieder zurück.<br />

Und wäre das nicht schon des Schönen<br />

genug, beschenkt er uns auch noch mit der<br />

wunderbaren Adéle Haenel in der Rolle als Jüngerin<br />

des verrückten Propheten.<br />

Festival „Around theWorldin14Films“ Kino in derKulturbrauerei,<br />

21.bis 30. November<br />

Claus Löser<br />

ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />

kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />

ROBIN<br />

TICCIATI<br />

Allan Clayton Tenor<br />

Karen Cargill Mezzosopran<br />

Alexander Vinogradov Bass<br />

Goran Jurić Bass<br />

Rundfunkchor Berlin<br />

Staats- und Domchor Berlin<br />

Berlioz<br />

›La damnation<br />

de Faust‹


fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Lara (OmenglU)<br />

12.15, 17.45, 19.45; PJ Harvey –ADog Called Money<br />

(OmU) 13.15, 21.45; Bis dann, mein Sohn (OmU) 14.15;<br />

Parasite (OmU) 15.15, 22.15; Porträt einer jungen Frau in<br />

Flammen (OmU) 17.45; Gott existiert, ihr Name ist Petrunya<br />

(OmU) 20.15, So a. 11.15<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) Benjamin Blümchen Sa<br />

10.00; Searching Eva (OmU) Sa 12.15, 21.30, 23.30, So<br />

21.15; Fritzi –Eine Wendewundergeschichte Sa 14.15; Systemsprenger<br />

16.15; Buldoc: Kurzfilmprogramm(OmenglU)<br />

Sa 19.00; Spatzenkino –Hüben wie drüben So 11.00; Alfons<br />

Zitterbacke So14.00; Buldoc: Every wall is adoor –<br />

Jede Mauer ist eine Tür (OmenglU) So 19.00; Pornfilmfestival:<br />

Die traurigen Mädchen aus den Bergen (OmenglU) So<br />

23.15; Porträt einer jungen Frau in Flammen (OmU) Sa<br />

10.00, 20.00, So 19.30; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe<br />

Sa 12.45; Midsommar (OmU) Sa 15.00, So 16.30;<br />

Searching Eva(OmU) Sa 18.00; Systemsprenger Sa 22.45,<br />

So 22.15; Benjamin Blümchen So 10.00; Mein Lotta-Leben<br />

So 12.00; Invisible Sue So 14.15; Booksmart (OmU) Sa<br />

11.30, 18.15, 20.30, 22.45, So 17.45, 20.00, 22.15; Invisible<br />

Sue Sa 13.45; Mein Lotta-Leben Sa 16.00; Searching<br />

Eva (OmU) So 11.30; Unsere Lehrerin, dieWeihnachtshexe<br />

So 13.30; Fritzi –Eine Wendewundergeschichte So 15.45<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Kinderfilm des Monats: Unheimlich<br />

perfekte Freunde 14.30; Systemsprenger Sa 16.00, So<br />

12.15; Tuulte tahutud maa –The Wind Sculpted Land: Das<br />

vomWind geformte Land (OmenglU) Sa 18.15; Estnisches<br />

Filmfest: Fire Lily (OmenglU) Sa 20.00; Estnisches Filmfest:<br />

Scandinavian Silcence (OmenglU) Sa 21.45; Scary Stories<br />

to Tell in the Dark (OmU) Sa 23.15; Shaun das Schaf: UFO-<br />

AlarmSo10.30; Gott existiert, ihr Name ist Petrunya (OmU)<br />

So 16.15; Estnisches Filmfest: Ahto (OmenglU) So 18.00;<br />

Estnisches Filmfest: Portugal (OmenglU) So 20.00; Parasite<br />

(OmU) So 22.00; Shaun das Schaf: UFO-Alarm Sa14.30;<br />

Smuggling Hendrix Sa 16.00; Gott existiert, ihr Name ist<br />

Petrunya (OmU)Sa17.45; Parasite (OmU) Sa 19.30; Joker<br />

(OmU) Sa 22.00, So 19.45; Der Glanz der Unsichtbaren So<br />

10.30; Scary Stories to Tell in the Dark (OmU) So 12.30,<br />

22.00; Joker So14.30; Fünf Dinge, die ich nicht verstehe<br />

(OmenglU) So 16.45; Smuggling Hendrix (OmU) So 18.00;<br />

PJ Harvey –ADog Called Money(OmU) Sa 22.00, So 20.15<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Shaun das Schaf: UFO-Alarm<br />

14.40; Parasite 16.40, 20.00; New Yorck Fritzi –Eine Wendewundergeschichte<br />

13.15; Lara 15.10, 17.30, 19.30, Sa<br />

a. 21.50<br />

KÖPENICK<br />

Spreehöfe (✆ 5389590) Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe<br />

Sa 13.00, So 10.30;Die AddamsFamily 13.00, 15.15,<br />

18.00, Soa.10.30; Bayala 14.00, 16.00, So a. 10.00,<br />

12.00; Maleficent 214.30, 17.15, 20.00; Das perfekte<br />

Geheimnis 14.45, 17.30, 20.15; Last Christmas 15.15,<br />

17.45, 20.15; Booksmart 17.30, 20.00; Joker 20.30;<br />

Shaun das Schaf: UFO-AlarmSo10.15; Everest: Ein Yeti will<br />

hoch hinaus So 10.15; Fritzi –Eine Wendewundergeschichte<br />

So 12.45; Invisible Sue So 13.00<br />

Union (✆ 65 01 31 41) Die Addams Family Sa 12.45,<br />

15.00, So 13.00; Unheimlich perfekte Freunde 13.00; Le<br />

Mans 66 20.00, Sa a. 13.00, 17.00, So a. 13.30, 16.45;<br />

The Irishman Sa 16.15; HappyEnding –70ist das neue 70<br />

Sa 18.45, So 18.15; Lara Sa 20.15, 22.30, So 20.00; Das<br />

perfekte Geheimnis Sa 21.00, So 20.30; Einfach Tanzen –<br />

Die Choreografin Henrietta Horn Sa23.00; Das Ballett des<br />

Bolshoi-Theater in HD: Le Corsaire So 16.00<br />

MARZAHN<br />

UCI Eastgate (✆ 93 03 02 60) Das perfekte Geheimnis<br />

11.00, 14.00, 17.00, 20.00, Saa.23.00; Invisible Sue<br />

11.30; AToy Story: Alles hört auf kein Kommando 11.30;<br />

Shaun das Schaf: UFO-Alarm11.45; Last Christmas 11.45,<br />

14.30, 17.15, 20.00, Sa a. 22.45; Angry Birds 211.45; Die<br />

Addams Family 12.00, 14.30; Bayala 12.00; Le Mans 66<br />

14.00, 16.45, 20.15, Saa.22.45; Maleficent 214.15,<br />

17.15;Everest: Ein Yeti will hoch hinaus 14.15; Dora und die<br />

goldene Stadt 14.15; Booksmart 14.15, 17.30; Terminator<br />

–Dark Fate 19.45, Sa a. 16.45; Ich war noch niemals in New<br />

York 16.45; Joker17.00, 20.00, Sa a. 23.00; 3D: Maleficent<br />

2Sa19.50, So 20.15; Midway Sa19.55; Zombieland 2<br />

20.20, Sa a. 23.00; Scary Stories toTell in the Dark Sa<br />

22.50; HalloweenHaunt Sa 23.10; Die Neunte –Devyataya<br />

(OF) So 17.00; Le Mans 66 –Ford vFerrari (OF) So 20.00<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98) Fritzi –Eine Wendewundergeschichte<br />

15.00; Tomboy Sa16.45; Smuggling Hendrix Sa 18.45,<br />

So 17.00; Porträt einer jungen Frau in Flammen Sa 20.45,<br />

So 18.45; Leid und Herrlichkeit –Dolor ygloria (OmU) So<br />

21.00; Mein Lotta-Leben Sa 16.00; Und der Zukunft zugewandt<br />

Sa 17.45; Bande de filles –Girlhood: Mädchenbande<br />

(OmU) Sa 19.45; Marianne &Leonard –Words of Love<br />

(OmU) Sa 21.45, So 21.00; Mein Leben als Zucchini So<br />

16.00; Water Lilies: Der Liebe auf der Spur So 17.15; Morgensind<br />

wir frei So 19.00<br />

Babylon (✆ 2425969) Korea: Salinui chueok –Memories<br />

of Murder (OmU) Sa 15.30; Gott existiert, ihr Name ist Petrunya<br />

(OmU) Sa 16.00, So 14.45; LaKino: La vida en comun<br />

(OmenglU; m. Kurzfilm) Sa 18.00; Smuggling Hendrix<br />

(OmU) Sa 18.00; LaKino: La paz –Waiting for the Peace<br />

(OmenglU; m. Kurzfilm) Sa 19.45; Once Upon aTime in...<br />

Hollywood (OmU) Sa 19.45; LaKino: Pirotecnia –Mute Fire<br />

(OmenglU) Sa 21.30; Korea: Durst: Thirst –Bakjwi (OmU) Sa<br />

22.45, So 15.00; Stummfilm um Mitternacht: Jim Schwante<br />

–Das Salz Swanetiens (u.a. m. Live-Musikbegleitung) Sa<br />

23.59; CinemAperitivo:Große Vögel, kleine Vögel –Uccellacci<br />

euccellini (OmU) So 16.00; IndoGerman Film: Bigil<br />

(OmenglU) So 16.45; Korea: The Host –Gwoemul (OmU) So<br />

17.45; Metropolis (1925/26/2010) –Restaurierte Fassung<br />

(m. Live-Musikbegleitung) So 19.00; Doc Berlin 2019: Dokumentarfilme<br />

(OmenglU) So 20.00; Korea: Snowpiercer –<br />

Seolguk-yeolcha (OmU) So 20.00<br />

Central (✆ 28 59 99 73)Lieber Antoine als garkeinenÄrger<br />

(OmU) Sa 10.45; Joker(OmU) 13.00, 15.30,18.15, 21.00,<br />

So a. 10.30; Zombieland 2(OF) Sa 10.00, 18.00, 20.15,<br />

22.30, So 13.15, 17.15, 19.30;InvisibleSue Sa 12.00, So<br />

11.15; Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik Sa 14.00;<br />

Fritzi Sa 16.00, So 15.15; Der kleine Maulwurf (1963-<br />

1975) So 10.00; Midsommar (OmU) So 21.45<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Everest: Ein Yeti will<br />

hoch hinaus 11.00; Bayala 11.00, 14.30; Maleficent 2<br />

11.10, 13.30, 16.20; Dora und die goldene Stadt 11.15;<br />

Die Addams Family 11.20,13.45; Unsere Lehrerin, dieWeihnachtshexe<br />

11.30; Das perfekte Geheimnis 11.30, 14.00,<br />

17.10, 20.10,22.45; Shaun das Schaf: UFO-Alarm11.45;<br />

Last Christmas 11.50, 14.30, 17.15, 20.00, 23.15; Dem<br />

Horizont so nah Sa 13.20; LeMans 6613.45, 19.40,<br />

22.30, Saa.16.45, Soa.16.30; Joker 14.00, 16.15,<br />

19.20, 23.15; Ich war noch niemals in NewYork 14.15, Sa<br />

a. 16.30; Zombieland 217.00, 20.20, 23.00; Booksmart<br />

17.20, 20.15; Der letzte Bulle 17.45; Joker(OF) Sa 19.30;<br />

3D: Maleficent 2Sa19.50, So 20.10; Terminator –Dark<br />

Fate 20.00, Saa.23.00; Es: Kapitel II Sa 22.30; MidwaySa<br />

22.50, So 23.10; Halloween Haunt 23.15; Downton Abbey<br />

So 13.20; Die Neunte –Devyataya (OF)So17.00; Le Mans<br />

66 –Ford vFerrari (OF) So 19.30; HFR 3D: Gemini Man So<br />

23.00; ScaryStories to Tell in the Dark So 23.10<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Berlin Babylon 15.00;<br />

Marianne &Leonard (OmU) 17.00; The Irishman 19.30, So<br />

a. 11.00; M. C. Escher: Reise in die Unendlichkeit (OmU)<br />

14.45; Porträteiner jungen Frau in Flammen (OmU) 16.30,<br />

19.15, So a. 12.15; Parasite(OmU) 21.45; Bis dann, mein<br />

Sohn (OmU) 14.00, 17.30, So a. 10.30; Joker (OmU)<br />

21.00; Nurejew(OmU) 14.30; Systemsprenger 17.00, So a.<br />

11.30; Parasite (OmU) 19.30; Easy Love 22.15; Der Glanz<br />

der Unsichtbaren –Les invisibles (OmU) 15.15, So a. 11.00;<br />

Lara 17.30, 19.45, 22.00, So a. 13.00<br />

International (✆ 24 75 60 11) Lara 14.00, 16.30, 19.00;<br />

Booksmart(OmU) 21.30; Coming Out So 11.30<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Kurze Begegnungen (OmU)<br />

Sa 20.00; Quartett im Bett So 16.00; Einige Interviews zu<br />

persönlichen Fragen (OmU) So 18.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) Unsere<br />

Lehrerin, die Weihnachtshexe 12.00; Shaun das Schaf: UFO-<br />

Alarm 12.00; Recep Ivedik VI (OmU) 12.00, 14.00, 16.45,<br />

17.15, 19.30,20.00, 20.10,Saa.22.30,Soa.17.30; Invisible<br />

Sue 12.00; Dora und die goldene Stadt 12.00,<br />

14.20; Die Addams Family 12.00, 14.20, 17.00; Bayala<br />

12.00; Angry Birds 212.00, 14.15; AToy Story: Alles hört<br />

auf kein Kommando 12.00; Le Mans 66 14.00, 17.00,<br />

19.30, Sa a. 22.40; Das perfekte Geheimnis 14.15, 16.40,<br />

Sa a. 20.00, So a. 19.45; Booksmart14.15, 17.30; Everest:<br />

Ein Yeti will hoch hinaus 14.20; Last Christmas 14.45,<br />

17.30, 20.15, Sa a. 23.00; 7. Kogustaki Mucize –Das Wunder<br />

in Zelle Sieben 16.45, 19.55, Sa a. 22.55; Joker Sa<br />

17.00, 23.00, So 20.05; Terminator –Dark Fate Sa 19.30,<br />

23.00; Zombieland 220.30, Sa a. 23.00; LeMans 66 –<br />

Ford vFerrari (OF) Sa 22.45; MidwaySa23.00<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Shaun das Schaf: UFO-AlarmSa<br />

13.00, So 11.50; Systemsprenger Sa14.45, So13.30;<br />

Parasite (OmenglU) Sa 19.10, So 20.00; Porträt einer jungen<br />

Frau in Flammen (OmU) Sa 21.30, So 15.40; The Report(OmU)<br />

Sa 23.40; IFFB: Land der Wunder –Lemeraviglie<br />

(OmU; m. Preisverleihung) So 18.00; Diego Maradona<br />

(OmenglU) So 22.30<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) Booksmart (OmU) 16.30,<br />

19.00; Parasite (OmenglU) 21.30; Porträt einer jungen Frau<br />

in Flammen (OmU) So 14.00<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Bis dann, mein Sohn 16.00; Bis<br />

dann, mein Sohn –Dijiu tian chang (OmU) 19.45; Bis dann,<br />

mein Sohn –Dijiu tian chang (Omdt+englU) So 12.15; Das<br />

perfekte Geheimnis 14.30, 17.15, 20.00; Frau Stern14.20;<br />

Joker (OmU) 17.50, 20.30; Systemsprenger 15.15, 18.20;<br />

PJ Harvey –ADog Called Money(OmU) 16.15, 21.00<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Parasite (OmU) 14.40, 17.30,<br />

20.30; Joker(OF) 14.00, 16.45, 19.30, Sa a. 22.00; Creepy<br />

Crypt: Sneak Preview (OF) Sa 22.30; But Beautiful –<br />

Nichts existiert unabhängig (OmU) 16.20, 19.00; Booksmart<br />

(OmU) 21.40; Le Mans 66 –Ford vFerrari (OmU)<br />

13.45, 16.50, 20.00; Booksmart (OF) 14.00, Sa a. 17.00,<br />

So a. 22.10; Porträt einer jungen Frau in Flammen (OmenglU)<br />

14.30, Sa a. 19.20, So a. 17.15<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Last Christmas<br />

11.30, 14.00, 17.30, 20.15, Sa a. 23.00; Maleficent<br />

211.40, 14.30, 17.20; Bayala 11.55, 14.20; Shaun das<br />

Schaf: UFO-Alarm12.00; Angry Birds 212.10; Die Addams<br />

Family 12.30, 15.05, 17.10; Das perfekte Geheimnis<br />

14.10, 17.00, 20.00, Saa.19.30, 22.50; Dora und die<br />

goldene Stadt 14.40; Joker 16.35, Sa a. 20.30, 22.30, So<br />

a. 20.25; Ich war noch niemals in NewYork 16.45; Terminator<br />

–Dark Fate 19.40; Zombieland 219.50, Sa a. 22.40;<br />

Gemini Man Sa 22.45; 3D: Maleficent 2So19.30<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) The Irishman (OmU) Sa 12.00, So<br />

17.10; Porträt einer jungen Frau in Flammen (OmU) Sa<br />

12.00, So 18.50; Parasite (OmenglU) Sa 14.30, 18.10,So<br />

12.20; Momo Sa 16.10; Djon Africa (OmU) Sa 17.00; PJ<br />

Harvey –ADog Called Money (OmU) Sa 19.05, So 13.30,<br />

21.10; Bis dann, mein Sohn –Dijiu tian chang (OmU)<br />

21.00; Gott existiert, ihr Name ist Petrunya (OmU) Sa 21.10,<br />

So 16.50; Der kleine Maulwurf (1963-1975) So 12.00; Bait<br />

(OmU) So 15.00; Tonari no Totoro –Mein Nachbar Totoro So<br />

15.30<br />

PANKOW<br />

Blauer SternPankow (✆ 47 61 18 98) Shaun das Schaf:<br />

UFO-Alarm14.00; Lara 15.15, 18.00, 20.20; Deutschstunde<br />

So 11.15; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe 13.10;<br />

Fritzi –Eine Wendewundergeschichte 16.00, So a. 11.00;Ich<br />

warnoch niemals in NewYork 17.30; Parasite 20.15<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Unsere Lehrerin, die<br />

Weihnachtshexe 13.00; Shaun das Schaf: UFO-Alarm<br />

15.10; Parasite 17.10, 20.00; Systemsprenger So 11.00;<br />

Bis dann, mein Sohn Sa 15.45, 19.30, So 15.00, 18.45;<br />

Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Le Corsaire So 11.00;<br />

Marianne &Leonard –Words of Love (OmU) 13.15; Lara<br />

15.30, 20.30; But Beautiful –Nichts existiert unabhängig<br />

(OmU) 17.50; Fritzi –Eine Wendewundergeschichte 14.00,<br />

So a. 11.00; Booksmart(OmU) 16.00; Joker(OmU) 18.20,<br />

21.00; Parasite (OmU) So 11.00; Das perfekte Geheimnis<br />

15.00, 17.45, 20.30; Exhibition on Screen: Leonardo: Die<br />

Werke –The Works So 11.00; Verteidiger des Glaubens So<br />

13.00<br />

Kino &Bar in der Königstadt (✆ 01 63/262 72 80) Fünf<br />

Dinge, die ich nicht verstehe Sa 18.00; The Irishman (OmU)<br />

Sa 19.30, So 18.00; The King (OmU) So 15.00<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Das<br />

perfekte Geheimnis 22.45, Sa a. 13.45, 16.40, 19.40, So<br />

a. 14.00, 17.15, 20.15; Porträt einer jungen Frau in Flammen<br />

Sa 14.00, So 19.20; Le Mans 66 17.00, 20.30, 22.00,<br />

Sa a. 14.00, So a. 13.45; Shaun das Schaf: UFO-Alarm<br />

14.15; Booksmart 14.15; Last Christmas 20.00, Sa a.<br />

14.30, 17.00, So a. 14.00, 17.30; Lara 14.30, 19.30, Sa<br />

a. 17.30, So a. 17.00; IFFB: L‘uomo che compro la luna –<br />

The Man Who Bought the Moon (OmU) Sa 15.00; My Zoe<br />

16.30; Joker (OmU) 16.45, Sa a. 20.00, So a. 19.45;<br />

Booksmart(OmU) Sa 17.00, So 17.45; IFFB: La mafia non<br />

epiu quella di una volta –The Mafia Is No Longer What It<br />

Used to Be (OmU)Sa17.30; Booksmart(OF) 19.00; Parasite<br />

Sa 19.30, So 20.15; IFFB: Il traditore –Verräter (OmU)<br />

Sa 20.30; Once Upon aTimein... Hollywood (OmU) 21.30;<br />

Parasite (OmU) Sa 22.30; Joker(OF) 22.40; Last Christmas<br />

(OmU) Sa 23.00, So 22.15; Fritzi –Eine Wendewundergeschichte<br />

So 11.30; Der König der Löwen So 11.40; 2040<br />

–Wir retten die Welt! (OmU) So11.40; Invisible Sue So<br />

11.50; Kuddelmuddelbei Pettersson und Findus So 12.00;<br />

Bayala So 12.00; Systemsprenger So 16.30<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Victory Day: Tag des Sieges –<br />

Den‘ Pobedy(OmU) Sa 15.30; Smuggling Hendrix (OmU) Sa<br />

17.15, So 21.00; Village ofWomen –Kanants Gyughe<br />

(OmU) Sa 19.00; Gott existiert, ihr Name ist Petrunya (OmU)<br />

Sa 20.45, So19.15; Heimat ist ein Raum aus Zeit So<br />

14.00; Zwischenlandung in Moskau –Jashagaju po Moskwe<br />

(OmenglU) So 18.00<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Fritzi –Eine Wendewundergeschichte<br />

Sa 15.15, So 14.30; Leid und Herrlichkeit –<br />

Dolor ygloria (OmU) Sa 16.45; Der Duft des Westpaketes<br />

Sa 18.45; Bamboo Stories (OmU) Sa 20.00, So 16.00;<br />

Parasite (OmenglU) Sa 22.00, So 19.30; Casablanca<br />

(OmU) Sa 23.59; Breaking Blades: Filmprogramm (OmU)<br />

So 11.00; Get Me Some Hair! So 17.45; Der Himmel über<br />

Berlin (OmenglU) So 21.45<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Unsere Lehrerin,<br />

die Weihnachtshexe 12.00; Die Addams Family 12.00,<br />

14.20; Das perfekte Geheimnis 12.00, 14.15, 17.10,<br />

20.00, 23.00; AToy Story: Alles hört auf kein Kommando<br />

12.00; Shaun das Schaf: UFO-Alarm 12.05, 14.25; Mein<br />

Lotta-Leben 12.05; Last Christmas 12.10, 14.10, 17.15,<br />

19.50, 22.35; Fritzi –Eine Wendewundergeschichte 12.15;<br />

Le Mans 66 14.10, 16.35, 19.35, 22.25; Der König der<br />

Löwen 14.15; Maleficent 214.20; Angry Birds 214.20;<br />

Dora und die goldene Stadt 14.25; Everest: Ein Yeti will hoch<br />

hinaus 14.45; Terminator –Dark Fate 16.40, 19.45, 22.55;<br />

3D: Maleficent 216.45, 20.00; Joker16.50, 19.55, 22.55;<br />

Booksmart17.00, 19.45; Ich war noch niemals in NewYork<br />

17.05; 3D:Die Addams Family 17.05; Zombieland 217.30,<br />

20.00, 22.45; Once Upon aTime in... Hollywood 19.20;<br />

Systemsprenger 19.55; Midway22.45; ScaryStories to Tell<br />

in the Dark 22.55; Der letzte Bulle 23.00<br />

Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) Shaun das<br />

Schaf: UFO-Alarm Sa16.30; Apollo 11 (OmU) Sa 19.00;<br />

RBG –Ein Leben für die Gerechtigkeit So 13.30; Belle &<br />

Sebastian So 16.00<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Der König der Löwen<br />

11.00; Everest: Ein Yeti will hoch hinaus 11.05; Das perfekte<br />

Geheimnis 11.05, 14.00, 17.00, 20.00, Sa a. 23.10;<br />

Last Christmas 11.20, 14.10, 17.00, 19.50, Sa a. 22.55;<br />

Pets II Sa 11.30, So11.00; Die Addams Family 11.35,<br />

14.00, 17.10; Dora und die goldene Stadt 11.40; Shaun<br />

das Schaf: UFO-Alarm 11.45, So a. 13.20; Bayala 12.20,<br />

14.45; Le Mans 66 13.35, 16.25, 19.35, Sa a. 22.40; Unsere<br />

Lehrerin, die Weihnachtshexe 13.50; Dem Horizont so<br />

nah Sa 13.50; Booksmart14.10, Sa a. 20.05, So a. 20.30;<br />

Angry Birds 214.20; Ich war noch niemals in New York<br />

16.25; Der letzte Bulle Sa 16.45; Maleficent 216.50; Zombieland<br />

216.55, 19.40, Sa a. 23.15; Joker 17.05, 19.45,<br />

Sa a. 22.50; MidwaySa19.30, So 20.00; 3D: Maleficent 2<br />

Sa 20.00; Terminator –Dark Fate 20.10, Sa a. 23.05; Es:<br />

Kapitel II Sa 22.30; Scary Stories to Tell in the Dark Sa<br />

23.00; Halloween Haunt Sa 23.20; Das Ballett des Bolshoi-<br />

Theater in HD: Le Corsaire So 16.00; Le Mans 66 –Ford v<br />

Ferrari (OF) So 19.45<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) AToy<br />

Story: Alles hörtauf kein Kommando 12.30; Downton Abbey<br />

14.45; My Zoe 17.40, 20.15<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Nurejew15.30; Systemsprenger<br />

18.00; Deutschstunde20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19)Bis dann,mein Sohn(Omdt+englU)<br />

14.00; Marianne &Leonard (OmU) 17.45; Bis dann, mein<br />

Sohn –Dijiu tian chang (OmU) 20.00<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) Porträt einer jungen Frau in Flammen<br />

17.30; Shorts Attack –Grenz(be)ziehungen –30Jahre<br />

Mauerfall 20.15<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Unsere Lehrerin,<br />

die Weihnachtshexe 10.00, 12.00; Shaun das Schaf: Der<br />

Film 10.00, 12.05; Everest: Ein Yeti will hoch hinaus 10.00;<br />

Die Addams Family 10.00, 12.10, 14.15; Angry Birds 2<br />

10.00; Maleficent 212.00, 14.10, 17.00; Bayala 12.20; Le<br />

Mans 66 14.05, 16.30, 19.30, Sa a. 22.40; Last Christmas<br />

14.20, 16.55, 20.00, Sa a. 22.55; Das perfekte Geheimnis<br />

14.35, 17.20, 20.10, Sa a. 23.00; Joker 17.30, 19.50;<br />

Zombieland 220.20, Sa a. 22.45; MidwaySa22.50<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Systemsprenger<br />

Sa 10.15;Downton Abbey Sa 12.45, So 10.15; Ich<br />

war noch niemals in New York 15.15, Sa a. 20.15, So a.<br />

17.45; Deutschstunde Sa 17.45, So 12.45; Und der Zukunft<br />

zugewandt So 20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11)Last Christmas 11.00, 14.00,<br />

17.00, 20.00<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) Unsere Lehrerin,<br />

die Weihnachtshexe 10.00, 12.10; Shaun das Schaf:<br />

UFO-Alarm 10.00, 12.00, 14.50; Invisible Sue 10.00; Dora<br />

und die goldene Stadt 10.00, 12.15, 14.15; Die Addams<br />

Family 10.00, 12.05, 14.20, 17.15; Bayala 10.00; Angry<br />

Birds 210.00, 12.10; Everest: Ein Yeti will hoch hinaus<br />

12.00; Maleficent 212.10, 14.30, 20.15, Sa a. 17.35; Le<br />

Mans 66 14.05, 16.45, 20.30, Sa a.23.00,Soa.22.15;<br />

Das perfekte Geheimnis 14.10, 16.30, 17.05, 19.30, 20.05,<br />

23.00; Ich war noch niemals in New York 14.20, 17.25,<br />

19.45; Joker22.20, 23.10, Sa a. 17.15, 20.05, So a. 17.35,<br />

20.15; Zombieland 223.00, Sa a. 20.30; Midway 22.45;<br />

Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Le Corsaire (OF) So<br />

17.30<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Das perfekte Geheimnis<br />

13.15, 15.30, 18.00, 20.30; Shaun das Schaf: UFO-<br />

Alarm 13.30, So a. 11.15; Dora und die goldene Stadt<br />

13.30; Die Addams Family 13.45, 15.45, 18.15, So a.<br />

11.30; Last Christmas 15.45, 18.00, 20.30; Everest: Ein<br />

Yeti will hoch hinaus 15.45, So a. 11.30; Ich war noch niemals<br />

in NewYork17.45, So a. 11.00; Zombieland 220.30;<br />

Joker20.30<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Magical HistoryTour: Ludwig II.<br />

–Lecrepuscule des dieux (OmU) Sa 20.00; Rithy Pahn:<br />

Graves Without aName –Les tombeaux sans noms (OmenglU)<br />

So 20.00; RithyPahn: Duch: Master of the Forges of Hell<br />

–Duch: Der Schmiedemeister der Hölle (OmenglU) Sa<br />

19.30; Magical History Tour: Die Farbe des Granatapfels<br />

(Restaurierte Fassung) –Zwetgranaty (OmenglU) So 19.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Joker<br />

12.50, 16.00, 19.10, 19.35, 20.10, 22.20, Sa a. 13.30,<br />

16.50, So a. 13.00;Die Addams Family 16.30, Sa a. 12.50,<br />

13.30, So a. 13.40; Dem Horizont so nah Sa 13.00, So<br />

13.30; Das perfekte Geheimnis 13.00, 14.00, 17.15,<br />

20.30, 22.20, Sa a. 16.00, 19.10, So a. 16.10, 20.00; A<br />

ToyStory: Alles hört auf kein Kommando 13.15; Maleficent<br />

2Sa13.30, So 13.10; Le Mans 66 16.30, 19.00, 20.10,<br />

22.40, Sa a. 13.30, Soa.13.00; Playmobil: Der Film Sa<br />

13.50; Booksmart 13.50, 16.40, 19.40, 22.30; Bayala Sa<br />

13.50, So 14.00; Angry Birds 2Sa13.50; Shaun das Schaf:<br />

UFO-Alarm14.00; Lara 14.00, 16.40, 19.30; Dora und die<br />

goldene Stadt 14.20, Sa a. 14.05, So a. 13.40; Last Christmas<br />

14.10, 17.00, 19.50, 22.50; Downton Abbey Sa<br />

16.00, So 16.10, 19.45; Parasite 16.20, 19.30, 22.40, So<br />

a. 16.30; 3D: Maleficent 219.30, 22.40, Sa a. 16.20, So<br />

a. 16.50; Das Wunder von Marseille Sa 16.20; Terminator<br />

–Dark Fate Sa 16.30, 19.40, 22.50, So 19.50, 22.45; Systemsprenger<br />

16.30; Der König der Löwen Sa 16.30, So<br />

16.40; My Zoe 17.00, 19.40; Zombieland 2Sa 17.10,<br />

20.00, 22.50, So 17.00, 19.40, 23.00; Ich war noch niemals<br />

in NewYork 17.10; Once Upon aTime in... Hollywood<br />

Sa 19.10; Midway Sa19.10, So 19.20; Gemini Man Sa<br />

19.40, 22.15, So 22.10; Halloween Haunt 20.20, 23.00;<br />

Fast &Furious: Hobbs &Shaw 22.40; Black and Blue Sa<br />

22.40, So 22.50; Der letzte Bulle 22.45; Scary Stories to<br />

Tell in the Dark 22.50; Ad Astra 23.00; Everest: Ein Yeti will<br />

hoch hinaus So 13.50; 2040 –Wir retten die Welt! So 14.10<br />

CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) Le Mans<br />

66 –Ford vFerrari (OmU) 13.30,16.15, 19.50, 22.30;Joker<br />

(OF) 17.00, 20.00, 23.00, Sa a. 13.30, So a. 13.45; Die<br />

Addams Family –The Addams Family (OF) Sa 13.30, So<br />

13.45; Maleficent 2–Maleficent: Mistress ofEvil (OF)<br />

13.40, 16.45, 19.40; Shaun das Schaf: UFO-Alarm–Shaun<br />

the Sheep Movie: Farmageddon (OF) Sa 13.45, So 13.30;<br />

Last Christmas (OF) Sa 14.00, 16.45, 19.30, 22.20, So<br />

13.45, 16.30, 20.30, 23.15; Zombieland 2(OF) 14.15,<br />

17.00, 19.45, 22.40; Once Upon aTime in... Hollywood (OF)<br />

16.30; Booksmart (OF) 16.45, 19.30; Midway (OF) 22.40,<br />

Sa a. 19.45, So a. 20.00; Terminator –Dark Fate (OF) Sa<br />

20.00, 23.10, So 19.15, 22.30; ScaryStories to Tell in the<br />

Dark (OF) 23.15; Parasite (OmenglU) 23.15; Ad Astra –Zu<br />

den Sternen (OF) So 13.30; Das Ballett des Bolshoi-Theater<br />

in HD: Le Corsaire So 16.00<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) IMAX: Le Mans 66<br />

Sa 11.45, So 22.45; IMAX: Le Mans 66 –Ford vFerrari (OF)<br />

15.30, 19.10, Sa a. 22.45, So a. 11.45<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Zombieland 2(OF) Sa<br />

19.30, So 22.00; Joker (OmU) So 17.15; Sneak Preview<br />

(OmU) So 19.30<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Unsere Lehrerin, dieWeihnachtshexe<br />

10.00, 12.00, 14.00; Everest: Ein Yeti will hoch hinaus Sa<br />

10.00; Dora und die goldene Stadt Sa 10.00, 12.30; Die<br />

Addams Family 10.00, 12.00, 14.00, 16.00; Bayala 10.00,<br />

12.00, 14.00; Shaun das Schaf: UFO-AlarmSa12.15; Das<br />

perfekte Geheimnis 14.30, 17.15, 20.00, 22.30; Ich war<br />

noch niemals in New York 15.00, 17.30; Last Christmas<br />

15.45, 18.00, 20.15, 22.30; 3D: Maleficent 216.00,<br />

18.30; Zombieland 218.00, 20.15, 22.30; Joker 20.00,<br />

22.30; Terminator –Dark Fate 21.00<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Dora und die goldene Stadt<br />

13.30; Gundermann Sa 15.30; Ich war noch niemals in New<br />

York Sa 18.00; Parasite Sa 20.30, So 18.00; SystemsprengerSa20.30;<br />

NurejewSo15.30<br />

CineStar –Der Filmpalast Treptower Park (✆ 04 51/<br />

703 02 00) Shaun das Schaf: UFO-Alarm Sa11.30, So<br />

11.25; Mein Lotta-Leben 11.30; Der König der Löwen<br />

11.30; Die Addams Family 11.45, 14.00, 17.25; Bayala<br />

11.45; AToy Story: Alles hört auf kein Kommando 11.45;<br />

Maleficent 214.00, Sa a. 11.50, 17.00,Soa.11.30; Angry<br />

Birds 2Sa11.50, 14.15, So 13.30; Everest: Ein Yeti will<br />

hoch hinaus 12.00, 14.30; Le Mans 66 14.00, 16.35,<br />

19.45, Sa a. 22.40; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe Sa<br />

14.15, So 11.40; Das perfekte Geheimnis 14.15, 17.15,<br />

20.00, Sa a. 23.00; Last Christmas 14.30, 17.15, 20.00,<br />

Sa a. 23.00; Dora und die goldene Stadt Sa 14.45, So<br />

14.20; Ich war noch niemals in NewYork Sa 16.50; Recep<br />

Ivedik VI (OmU) 17.00, 19.50, Sa a. 23.10, So a. 14.15;<br />

Joker 17.00, 20.15, Sa a. 22.40; Zombieland 220.15, Sa<br />

a. 17.30, 23.10, So a. 17.00; Scary Stories to Tell in the<br />

Dark Sa 19.45; Terminator –Dark Fate Sa 19.55, 22.50,So<br />

20.00; Midway 20.00, Sa a. 22.45; Halloween Haunt Sa<br />

23.10; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Le Corsaire So<br />

16.00; Die Neunte –Devyataya (OF) So 17.00; Le Mans 66<br />

–FordvFerrari (OF) So 19.45<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Shaun das<br />

Schaf: UFO-Alarm 12.00; Recep Ivedik VI 12.00, 14.45,<br />

16.30, 17.30, 19.30, 20.15, Sa a. 22.15, 23.00; Everest:<br />

Ein Yeti will hoch hinaus 12.00; Dora und die goldene Stadt<br />

12.00, 14.20; Die Addams Family 12.00, 14.15; Bayala<br />

12.00; Angry Birds 212.00; Maleficent 214.00, 17.25; Le<br />

Mans 66 14.00, 17.00, 20.30, Sa a. 22.30; Last Christmas<br />

14.10, 17.00, 19.50, Sa a. 23.00; Das perfekte Geheimnis<br />

14.10, 17.00, 20.10; 7. Kogustaki Mucize –Das Wunder in<br />

ZelleSieben 16.45, 19.45; Joker20.00, Sa a. 23.00; Terminator<br />

–Dark Fate Sa 22.30<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Wir sind 100!:<br />

Kinderkurzfilmwettbewerb (Block 3) Sa 13.30; Wir sind<br />

100!: (Block 4) Sa 15.15; Wirsind 100!: (Preisverleihung)<br />

Sa 17.00; Marianne &Leonard (OmU) Sa 19.00, So 18.30;<br />

Gott existiert, ihr Name ist Petrunya Sa 21.15; Deutschstunde<br />

So 14.00; Kinderfilm des Monats: Momo So 16.30; Gott<br />

existiert, ihr Name ist Petrunya (OmU) So 20.45<br />

WEISSENSEE<br />

Brotfabrik (✆ 4714001) Nordlichter:Lykkelaender (OmU)<br />

18.00; Parasite (OmU) 20.00; Easy Love Sa 22.30; Die<br />

Bilder des Zeugen Schattmann (Teil III) So 14.00; Die Bilder<br />

desZeugen Schattmann (Teil IV) So 16.00<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Das perfekte Geheimnis<br />

10.30, 13.00, 15.30, 18.00, 20.30; Ich war noch niemals<br />

in NewYork 10.00, 17.15, 20.00; Everest: Ein Yeti will hoch<br />

hinaus 12.45; Invisible Sue 15.00<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Fritzi –Eine Wendewundergeschichte<br />

Sa 13.00; VomBauen der Zukunft –100<br />

Jahre Bauhaus (m. Gästen) Sa 15.00; Parasite 18.00; The<br />

ReportSa20.30; Montags in Dresden (m. Gast) So 11.00;<br />

Fritzi –Eine Wendewundergeschichte (m. Gast) So 13.30;<br />

Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow So<br />

15.30; The Report(OmU) So 20.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Shaun das Schaf: UFO-<br />

Alarm 13.00; Nurejew Sa15.00; Ich war noch niemals in<br />

NewYork Sa 17.45, So 15.15; The Report 17.45; Parasite<br />

20.15; Systemsprenger So 10.30<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 8114678) Mein Lotta-Leben 16.00; Deutschstunde<br />

Sa 18.00; Der Glanz der Unsichtbaren 20.30; Zwingli –<br />

Der Reformator So 17.00<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Lara 15.30, 18.00, 20.30; Exhibition<br />

on Screen: Leonardo: Die Werke–The Works So 10.40;<br />

Deutschstunde So 12.50<br />

Tagestipp<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 29 · ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

KINO<br />

SONNTAG<br />

Die Musikerin PJ Harvey in dem Film „A Dog Called Money“<br />

PARAKEET FILM/SEAMUS MURPHY<br />

ADog Called Money<br />

DieDokumentation zeigt die Musikerin PJ Harvey auf ihremWeg,<br />

neue Songs für eine Platte zu komponieren und einzuspielen. Auf<br />

der Suche nach Erfahrungen aus den Ländern, über die sie<br />

schreiben wollte,begleitete Harvey den Fotografen Seamus Murphy<br />

auf einigen seiner weltweiten Berichterstattungsreisen, etwa<br />

nach Afghanistan, Kosovo oder Washington DC. In einem Raum<br />

hinter Glas, durch das man nur von einer Seite durchschauen<br />

kann, wurde das Publikum dazu eingeladen, den 5-wöchigen<br />

Aufnahmeprozessals Live-Sound-Skulptur zu beobachten. BLZ<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

18.00: Die Parallelwelt<br />

18.00 Kleines Haus: Selbstbezichtigung<br />

<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (& 47 99 74 88)<br />

17.00: Erbarmen<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

15.00: Der Nussknacker (StaatsballettBerlin)<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

11.00: Früh-Stücke<br />

19.00: 30 nach 89: Franziska Linkerhand<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.30: Glaube Liebe Hoffnung<br />

FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />

16.00: Der Krieg und ich -Kriegskinder 1939-1945:<br />

Maikäfer flieg (Isabel Neuenfeldt und Siegfried<br />

Antonio Effenberger)<br />

Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele (& 25 48 91 00)<br />

15.00: Immersion: Diamante (Mariano Pensotti /<br />

Grupo Marea)<br />

Kleines Theater (& 821 20 21)<br />

18.00: Alte Liebe<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 16.00: Alles was Sie wollen<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

18.00: 4. <strong>Berliner</strong> Herbstsalon: Hass-Triptychon -<br />

Wege aus der Krise<br />

20.00 Studio R: 4. <strong>Berliner</strong> Herbstsalon: The Sequel<br />

Pfefferberg Theater (& 939 35 85 55)<br />

16.00: Münchhausen –Die Wahrheit übers Lügen<br />

(Drehbühne Berlin)<br />

Reinbeckhallen (& 20 39 31 11)<br />

19.00: Utopia Ltd. oder die Blüten des Fortschritts<br />

(The Metafiction Cabaret, Maja Lange(Sopran), Ingo<br />

Volkmer (Bariton), Projektchor der Joseph-Schmidt-<br />

Musikschule)<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

11.30: Mein Ganzes Sein senkeich in dich<br />

18.00: Halpern&Johnson<br />

Russisches Haus (& 20 30 23 20)<br />

19.00: Die Mythen der nördlichen Taiga(Staatliches<br />

akademisches Ensemble der Republik Komi)<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

18.00 Globe: Love hurts in Tinder Times<br />

19.00: Der Fremde; 20.00:Orlando<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

16.00: Ruhe! Wirdrehen!<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

18.00: Barocktage: Il Primo Omicidio<br />

Vaganten Bühne (& 313 12 07)<br />

18.00: Menschen im Hotel<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

19.00: So, als ob du schwebtest (Ursli &Toni<br />

Pfister)<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

18.00: Zauber Zauber -Nichts ist, wie es scheint<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

16.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />

20.00: Kein zurück! (Wilfried Schmickler)<br />

KLASSIK<br />

Auenkirche Wilmersdorf (& 405 04 53 45)<br />

18.00: Ludwig Güttler und Thomas Irmen (Trompete<br />

&Corno da caccia), Friedrich Kircheis (Orgel),<br />

Trompetenglanz und Orgelklang,Konzerte, Sonaten,<br />

Choralvorspiele um Bach<br />

Bode-Museum (& 266 42 42 42)<br />

19.00: consortium vocale berlin, Un poco dolce,<br />

VieltönigeRenaissancemusik vonNicola Vicentino,<br />

Werkevon Giovanni Pierluigi da Palestrina<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

20.00 Gr. Saal: Iceland SymphonyOrchestra,<br />

Ltg. Daníel Bjarnason, Víkingur Ólafsson (Klavier),<br />

Anna Dorvaldsdóttir:„Aeriality“; Daníel Bjarnason:<br />

„Processions“ für Klavier und Orchester;Jean Sibelius:<br />

Sinfonie Nr.5Es-Dur op. 82<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

16.00: Akademisches Orchester Berlin e.V., Chor der<br />

Johanneskirche Schlachtensee, Solist*innen: Bettina<br />

Jensen, Michael Zabanoff u. a., Ltg.Peter Aderhold,<br />

Antonín Dvorák: Requiem op.89<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

16.00: Frankreich mit Schumann: sinfonietta92, Ltg.<br />

Mariano Domingo<br />

20.00: Esther Abrami (Violine), Niccolò Ronchi<br />

(Klavier), Vera Talerko(Sopran), Schubert: Violinsonate<br />

D-Dur;Andie Musik, DieForelle, Ständchen C-Dur,<br />

Du bist dieRuh;Brahms: Scherzo c-Moll aus der<br />

F.A.E.-Sonate; Franck: Violinsonate A-Dur;Schumann:<br />

Myrthen op. 25 Nr.1,Widmung; Strauss: Allerseelen<br />

op. 10 Nr.8,Morgen op. 27 Nr.4;Mahler:Ich bin der<br />

Welt abhanden gekommen<br />

KINDER<br />

Brotfabrik (& 471 40 01)<br />

11.00, 16.00: Aufund Ab,Gastspiel Koom Koom<br />

Theater (Israel), (ab 6bis 12 J.)<br />

FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />

12.00: fezMachen! Märchen, VonDrachen, Märchen<br />

und wundersamen Welten. (ab 2bis 12 J.)<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

11.30, 15.30: Im Labyrinthder Bücher,Young Show<br />

(ab 5J.)<br />

Anzeige<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.00: Lulu<br />

20.00 3. Stock: Die Hand ist ein einsamer Jäger<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

19.00: One NightofTina –ATribute to the Music of<br />

Tina Turner<br />

Arena Glashaus (& 533 20 30)<br />

18.30: Alle Kassen, auch privat (HeikeFest). Anm. erf.<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

19.00: Die 5glorreichen Sieben<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

15.00: Kabarett &Kaffeeklatsch (Sigrid Grajek)<br />

20.00: Homofröhlich!(Ole Lehmann)<br />

BühnenRausch (& 44 67 32 64)<br />

19.00: Improshow(Notausgang)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00: Out of Chaos (Gravity &Other Myths)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

18.00 Studio:Champagner,wenn die Bomben fallen-<br />

Tanz auf dem Vulkan (Wermelskirchen &Rodekuhr)<br />

18.00: Die Schönen und das Biest (LaLeLu)<br />

Estrel Showtheater (& 68 31 68 31)<br />

17.00: StarsinConcert<br />

Freizeitforum Marzahn (& 542 70 91)<br />

16.00: <strong>Berliner</strong> Lieder -Dialekt und jutet Liedjut<br />

(Asuka Tovazzi)<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.00: West Side Story<br />

Kookaburra (& 48 62 31 86)<br />

19.00: Humor Erectus -OpenStage<br />

Palazzo (& 018 06 38 88 83)<br />

18.00: Family Affairs<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

17.00:Die Live Show(Archie Clapp, Kerim<br />

Pamuk, Nick Schmid, AchimKnorr,Mod.: Johannes<br />

Flöck)<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

20.00: Allein in einer großen Stadt<br />

(RitaFeldmeier)<br />

Stachelschweine (& 261 47 95)<br />

18.00: Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />

StageBluemax Theater Berlin (& 018 05 44 44)<br />

18.00: Blue Man Group -The Show<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

14.30,19.00:Mamma Mia!<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

11.00: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

15.30 Werner-Otto-Saal: Duo Stemma -Herdís Anna<br />

Jónsdóttir (Viola), Steef vanOosterhout (Percussion),<br />

Kindur jarma íkofunum,Ein musikalisches Abenteuer<br />

aus Island (ab 5J.)<br />

RBB Haus des Rundfunks (& 97 99 30)<br />

15.00: Tierparade mit Barbara Schöneberger (Erzählerin)<br />

und demRundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Ltg.<br />

Johannes Zurl<br />

Schaubude (& 423 43 14)<br />

15.00: Das hässliche Entlein, Zirkusmaria, Erzähltheater<br />

mit Flachfiguren undLive-Musik (ab 4bis 8J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

BuchhandlungWinter (& 80 57 86 77)<br />

12.00: Wiedersehen, Helmut Mooshammer liest<br />

Thomas Bernhard<br />

Heimathafen Neukölln (& 56 82 13 33)<br />

19.30 Studio: Die Akte Hanna –ein Leben im Blick<br />

der Securitate, Feature vonSenta Höfer<br />

Max &Moritz (& 69 51 59 11)<br />

19.30: 10. Krimimarathon Berlin-Brandenburg: „Lange<br />

Kriminacht mit denMörderischen Schwestern“, mit<br />

Mörderische Schwesterne.V., Lesung mit Musik<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

20.00 Roter Salon: Reformbühne Heim &Welt -Zu<br />

Gast: MaikeRosa Vogelund Steffen Brück<br />

KONZERT<br />

A-Trane (& 313 25 50)<br />

20.00: Jeff Cascaro, Love &Blues in the City<br />

Columbia Theater (Columbiadamm 9-11)<br />

21.00: Mark Lanegan Band, The Membranes<br />

Heinrich-Grüber-Zentrum (& 929 60 51)<br />

16.00: Akkordeonensemble MABAK<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

20.00: Welshly Arms<br />

Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />

20.00: Tiere streicheln Menschen<br />

Pierre Boulez Saal (& 47 99 74 11)<br />

20.00: Charles Lloyd (sax, fl) &Gerald Clayton (p)<br />

Quasimodo (& 318 04 56 70)<br />

22.30: Adam Holzman &Brave NewWorld<br />

SO36 (& 61 40 13 06)<br />

20.00: Queensrÿche<br />

MEDIENPARTNER<br />

Tickets:O3O–678O111 www.berliner-konzerte.de<br />

und an allenbekanntenVorverkaufsstellen


30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonnabend<br />

Tagesschau 24<br />

11.15 Ey,HerrStober! 12.00 Nachrichten 12.15<br />

Kindernauf die Sprüngehelfen 13.00<br />

Nachrichten 13.15 Islam. Macht. Schule. 14.00<br />

Nachrichten 14.15 Ungenügend! 15.00<br />

Nachrichten 15.30 Plusminus 16.00 Nachrichten<br />

16.30 Weltbilder 17.00 Nachrichten 17.30<br />

Kontraste 18.00 Nachrichten 18.30 Zapp 19.00<br />

Nachrichten 19.30 Im Wartesaal der Nordafrikaner<br />

20.00 Tagesschau 20.15 Lehrer am Limit<br />

21.00 Tagesschau 21.02 Ulrich Timm im<br />

Gespräch 21.32 Islam. Macht. Schule. 22.17<br />

Drei Lehrer –ein Schuljahr 23.15 Im Wartesaal<br />

der Nordafrikaner 23.45 Tagesschau vor20<br />

Jahren 0.00 Tagesthemen 0.20 Ey,HerrStober!<br />

ONE<br />

5.45 Erlebnisreisen 5.50 Lindenstraße 6.20 Um<br />

Himmels Willen 7.10 kinokino 7.25 Die<br />

Landärztin: Ein neues Leben. Arztreihe, D/A 2008<br />

8.55 Besser als Du. Komödie, D2015 10.25 2<br />

Sturköpfe im Dreivierteltakt. Komödie, D2017<br />

11.55 kinokino 12.10 Brisant 12.50 extra 3<br />

13.20 Die Oma-Opa-Mama-Papa-Guck-mal-<br />

Show 13.50 Telespiele 14.30 Hot in Cleveland<br />

18.00 Love Birds –Ente gut, alles gut!<br />

Liebeskomödie, NZ 2011 19.40 Brisant 20.15<br />

Allmen und das Geheimnis des rosa Diamanten.<br />

Kriminalfilm, D/CH 2017 21.45 Das Leuchten<br />

der Stille. Drama,USA 2010 23.25 Die Florian<br />

Schroeder Satire Show 0.10 extra 3<br />

ZDF NEO<br />

5.35 (für HG) Große Völker 6.20 Sturmüber<br />

Europa 9.15 (für HG) Alexander der Große 10.45<br />

(für HG) Große Völker 13.40 (für HG) Brot und<br />

Spiele –Wagenrennen im alten Rom 14.40 (für<br />

HG) Ein TagimAlten Rom 15.25 (für HG) Ein Tag<br />

im Mittelalter 16.10 (für HG) Ein TaginParis<br />

1775 16.55 Die glorreichen 10 18.20 Sketch<br />

History 18.45 Dinner Date 19.30 (für HG) Mit<br />

80 Jahren um die Welt 20.15 (für HG) Auf<br />

falscher Fährte. Thriller,USA 2013 21.30<br />

Passengers. Thriller,USA 2008 22.55 The<br />

Darkness. Horrorfilm, USA 2016 0.20 (für HG)<br />

Auffalscher Fährte. Thriller,USA 2013 1.35<br />

Silent Witness. Krimiserie<br />

ZDF INFO<br />

8.30 (für HG) plan b. 9.00 (für HG) Klimawandel<br />

9.43 heute Xpress 9.45 SchmutzigeBaumwolle<br />

10.30 Hitlers Reich privat 11.15 Hitlers Reich<br />

privat 12.00 Hitlers Reich privat 12.45<br />

Komplizen des Bösen 13.30 Komplizen des<br />

Bösen 14.15 Komplizen des Bösen 15.00<br />

Komplizen des Bösen 15.45 Komplizen des<br />

Bösen 16.30 Komplizen des Bösen 17.15<br />

Komplizen des Bösen 18.00 Komplizen des<br />

Bösen 18.45 Komplizen des Bösen 19.30<br />

Komplizen des Bösen 20.15 ZDF-History 21.00<br />

Hitlers Reich privat 21.45 Hitlers Reich privat<br />

22.30 Hitlers Reich privat 23.15 Komplizen des<br />

Bösen 0.00 Komplizen des Bösen<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kammermusik Camille Saint-Saëns und sein<br />

Klavierquartett B-Dur,ca. 56 Min.<br />

19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Oper Bethanienkirche Leipzig: Erich Wolfgang<br />

Korngold „Rosen aus Florida“, Operette in drei<br />

Akten nach Fragmenten vonLeo Fall /<br />

Dialogbearbeitung: Stefan Klingele, ca. 145 Min.<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Dirigent: Claudio<br />

Abbado. Sergej Rachmaninow/Peter Tschaikowsky<br />

/Sergej Prokofjew, ca. 30 Min.<br />

23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Lange Nacht Die letzten Romantiker:Eine Lange<br />

Nacht des Bossa Nova.Von KarlLippegaus /<br />

Regie: der Autor,ca. 52 Min.<br />

HÖRSPIEL<br />

11.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Lesart Das politische Buch: „An der Raststätte“<br />

vonRainer Wochele /„Maud und Aud“ von<br />

Gunstein Bakke/„Vollbremsung“ vonKlaus<br />

Gietinger /„C–die vielen Leben des Kohlenstoff“<br />

vonDag OlavHessen, ca. 55 Min.<br />

18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Das Feature Blaublutbild:Ein adliger Selbstversuch.<br />

VonMelina vonGagern/Regie: Maidon<br />

Bader /Mit: Melina vonGagern, Franziska<br />

Hartmann, Stefanie Brehme, ca. 55 Min.<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Hörspiel Der Publikumspreis der ARD Hörspieltage2019:<br />

Die dritte Arbeitskraft, mein Geld. Von<br />

Michael Stauffer,ca. 115 Min.<br />

MAGAZIN<br />

9.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Im Gespräch Livemit Hörern: Medizinportale –<br />

Waskann Dr.Google? Moderation: Katrin Heise,<br />

ca. 115 Min.<br />

11.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Gesichter Europas Flamenco –Identität und<br />

Gefühl. Mit Reportagen vonHans-GünterKellner,<br />

ca. 55 Min.<br />

17.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz) Streitkultur<br />

Ist die katholische Kirche reformierbar?<br />

Die Theologin Julia Knop und der Journalist<br />

Christian ParthimGespräch /AmMikrofon:<br />

Christiane Florin, ca. 25 Min.<br />

JAZZ /BLUES<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Die Jazzpianistin Patricia Barber.Mit<br />

Ortrun Schütz, ca. 30 Min.<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Die ECM-Woche auf rbbKultur,<br />

Teil 4. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Min.<br />

ARD<br />

9.50 (für HG) Tagesschau 9.55 (für HG) Eisbär,<br />

Affe &Co. 11.30 (für HG) Quarks im Ersten<br />

12.00 (für HG) Tagesschau 12.05 (für HG) Die<br />

Tierärzte –Retter mit Herz 12.55 (für HG)<br />

Tagesschau 13.00 (für HG) Liebling,weck die<br />

Hühner auf. Komödie, D2009 14.30 (für HG)<br />

Drunter &Brüder.Komödie, D2015 16.00 (für<br />

HG) Wwie Wissen 16.30 (für HG) Weltspiegel-<br />

Reportage 17.00 (für HG) Tagesschau 17.10 (für<br />

HG) Brisant 17.47 (für HG) Das Wetter im Ersten<br />

17.50 (für HG) Tagesschau 18.00 (für HG)<br />

Sportschau 18.25 (für HG) Sportschau Thema.<br />

eSport: Milliardengeschäft –aber auch echter<br />

Sport? 19.25 (für HG) Spiel ohne Grenze 19.57<br />

Lotto am Samstag 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Mein Schwiegervater,der<br />

Camper<br />

Komödie, D2019. Mit Oliver Wnuk. Um<br />

die Hand seiner schwangeren Freundin zu<br />

bekommen, muss Markus sich gegen<br />

ihren Papa Hartmut behaupten.<br />

21.45 (für HG) Mein Sohn, der Klugscheißer<br />

Komödie, D2016. Mit Alwara Höfels<br />

23.15 (für HG) Tagesthemen<br />

23.35 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />

23.40 (für HG) Inas Nacht<br />

0.40 (für HG) Mein Schwiegervater,der<br />

Camper Komödie, D2019<br />

RTL<br />

5.00 Der Blaulicht Report 5.50 Verdachtsfälle.<br />

Doku-Soap 6.50 Verdachtsfälle. Doku-Soap 7.50<br />

Familien im Brennpunkt 8.50 Familien im<br />

Brennpunkt 9.50 Familien im Brennpunkt 10.55<br />

Der Blaulicht Report 11.50 Der Blaulicht Report<br />

12.50 Der Blaulicht Report 13.45 Der Blaulicht<br />

Report 14.45 Der BlaulichtReport 15.40 Der<br />

Blaulicht Report 16.40 Der Blaulicht Report. Auf<br />

die Polizisten wartet ein neuer Einsatz, der ein<br />

unfassbar herzloses Verbrechen offenlegt: Ein<br />

kleines Mädchen wird im Internet zum Verkauf<br />

angeboten. 18.00 Formel 1. Freies Training zum<br />

Großen Preis vonBrasilien 18.45 RTL Aktuell –<br />

inkl. Wetter 18.55 Formel 1. Qualifying zum<br />

Großen Preis vonBrasilien, live<br />

20.15 RTL Fußball –European Qualifiers<br />

Deutschland –Weißrussland, live. Das<br />

Hinspiel am 8. Juni hat das DFB-Team mit<br />

2:0 für sich entschieden. Auch im<br />

Rückspiel zählt für nur ein Sieg,umdie<br />

Konkurrenz in Schach zu haltenm.<br />

22.40 RTL Fußball –European Qualifiers<br />

Highlights und Zusammenfassung<br />

weiterer Spiele<br />

0.00 Faisal Kawusi live! Glaub nicht alles,<br />

was dudenkst<br />

Comedyshow<br />

2.00 Kaya Yanar live! Around the World<br />

MDR<br />

16.00 MDR vorOrt 16.25 (für HG) Aktuell 16.30<br />

(für HG) Go Trabi go.Komödie, D1991 18.00<br />

(für HG) Heute im Osten –Reportage 18.15 (für<br />

HG) Unterwegs in Sachsen 18.45 (für HG)<br />

Glaubwürdig 18.50 (für HG) Wetter für 3 18.54<br />

(für HG) Unser Sandmännchen 19.00 Regionales<br />

19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG) Quickie<br />

20.15 (für HG) Ein Kessel Buntes Spezial 22.30<br />

(für HG) Aktuell 22.35 (für HG) SportimOsten.<br />

Boxen. IBO-WM im Halbschwergewicht: Dominic<br />

Bösel vs. Sven Fornling,live 0.35 (für HG)<br />

Clarissas Geheimnis. Drama, D/A 2012<br />

Bayern<br />

14.00 Blickpunkt Sport. Fußball DFB-Pokal<br />

Frauen: FC Bayern München –VfL Wolfsburg,live<br />

16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG) natur<br />

exclusiv 17.00 Blickpunkt Sport 17.45 (für HG)<br />

Zwischen Spessartund Karwendel 18.30 (für<br />

HG) Rundschau 19.00 Gut zu wissen 19.30 (für<br />

HG) Kunst +Krempel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Tausche Firmagegen Haushalt. Komödie,<br />

D2003 21.45 Rundschau Magazin 22.00 Bella<br />

und der Feigenbaum. Komödie, D2013 23.30<br />

Der Nesthocker.Komödie, D2018 1.00 Betragen<br />

ungenügend! Komödie, D1972<br />

Vox<br />

5.05 (für HG) Medical Detectives 6.00 Criminal<br />

Intent 6.50 CriminalIntent 7.40 Criminal Intent<br />

8.20 Criminal Intent 9.10 Criminal Intent 10.05<br />

Criminal Intent 11.00 Criminal Intent 11.50<br />

Shopping Queen 12.50 Shopping Queen 13.55<br />

Shopping Queen 14.55 Shopping Queen 15.55<br />

Shopping Queen 16.55 Die Pferdeprofis 18.00<br />

hundkatzemaus 19.10 Der Hundeprofi 20.15<br />

(für HG) Die Erfindung der Wahrheit. Politthriller,<br />

USA/F 2016 23.00 (für HG) Law&Order:<br />

Special Victims Unit 23.55 (für HG) Medical<br />

Detectives 0.50 (für HG) Medical Detectives<br />

Super RTL<br />

10.35 Pokémon 11.00 Die Tomund JerryShow<br />

11.30 Bugs Bunny&Looney Tunes 12.00 Barbie<br />

–Das Agenten-Team. Animationsfilm, USA 2016<br />

13.15 Barbie 13.45 Spirit 14.15 Friends 14.35<br />

Grizzy &die Lemminge 14.55 Dennis &Fletscher<br />

17.10 Grizzy &die Lemminge 17.40 Angelo!<br />

18.10 Bugs Bunny&Looney Tunes 18.35<br />

Woozle Goozle 19.10 Alvinnn!!! 19.40 Super Toy<br />

Club.Animationsserie 20.15 Asterix bei den<br />

Olympischen Spielen. Comicadaption, F/D/E/I/B<br />

2007 22.35 Eine samtigeBescherung.<br />

Liebeskomödie, USA 2014 0.20 Infomercials<br />

Sport1<br />

5.45 SportClips 6.00 Teleshopping 9.15 Die PS<br />

Profis –MehrPower ausdem Pott. Doku-Soap<br />

9.30 Normal 10.00 Teleshopping 12.00 Sport<br />

Quiz 15.00 StorageWars –Geschäfte in Kanada.<br />

Doku-Soap. Überlistet /Ausgegraben/Viel Glück<br />

und viel Segen /RoysRollenspiel /Preistreiber /<br />

Großer Auftritt /ImNorden nichts Neues /<br />

Handeln in Orange/Irgendwo im Nirgendwo<br />

19.30 Darts. Grand Slam of Darts. Highlights<br />

21.00 Darts. Grand Slam of Darts. Viertelfinale,<br />

live 0.00 SportClips 0.45 Teleshopping Nacht<br />

TV-Tipps<br />

VOX, 20.15 UHR POLITTHRILLER<br />

Die Erfindung der Wahrheit<br />

Skrupellos,eiskalt und unberechenbar –das ist Elizabeth Sloane (Jessica<br />

Chastain), Lobbyistin ohne Gewissensbisse.Sie hat sich zum Star einer<br />

der besten Kanzleien Washingtons hochgearbeitet und kann dortjeden<br />

Auftrag in einen Sieg verwandeln. Dabei bewegt sie sich häufig am Rande<br />

der Legalität und kämpft mit fragwürdigen Mitteln, um die Interessen ihrer<br />

Auftraggeber durchzuboxen. Das ändertsich, als die Waffenlobby mit einem<br />

Auftrag an die Kanzlei herantritt. Ein Gesetzesentwurf, der den Verkauf von<br />

Waffen an Zivilisten erschweren würde,soll abgeschmettertwerden –mit<br />

der Hilfe von Sloane.Doch die will die Pläne nicht unterstützen und wechselt<br />

kurzerhand zur Gegenseite.Allerdings hat Sloane damit nicht nur ihren<br />

schwierigsten Fall vor sich, sondern mit den ehemaligen Chefs und Kollegen<br />

auch ihrehärtesten Gegner ... Derbritische Regisseur John Madden hat sich<br />

für den Film in die politischen Verhältnisse der USA eingearbeitet und zeigt<br />

das Schmieden von Allianzen mit zynischen Dialogen.<br />

(USA, F/2016)<br />

Foto: TVNOW<br />

Anzeige<br />

ARD, 20.15 UHR KOMÖDIE<br />

ARTE, 21.10 UHR DOKUMENTATION<br />

prisma<br />

TV-Magazin pris<br />

Mein Schwiegervater, der Camper<br />

Tödliches Spiel um die Macht<br />

Dienstag<br />

neu!<br />

Markus (Oliver Wnuk, l.) ist der<br />

Traum vieler Schwiegermütter:<br />

Er sieht gut aus,ist ein erfolgreicher<br />

Anwalt und wünscht sich eine Familie.<br />

Als seine neue Flamme Lena ungeplant<br />

schwanger wird, wähnt sich Markus<br />

unverhofft am Ziel. Leider steht dem<br />

Glück ausgerechnet der Schwiegervater<br />

in spe im Weg: Campingplatz-<br />

Pächter Hartmut (Henning Baum), der<br />

weder von Lenas neuem Freund noch<br />

von ihrer Schwangerschaft weiß. Er<br />

wünscht sich ihren Ex Andi als Schwiegersohn.<br />

Als Markus erstmals auf dem<br />

Campingplatz aufkreuzt, beginnt für<br />

ihn ein Spießrutenlauf.<br />

(D/2019)<br />

Foto: ARD<br />

König Edward II. regierte England an der Wende zum 14. Jahrhundert. Der<br />

Sohn eines tatkräftigen Vaters war jedoch alles andereals ein erfolgreicher<br />

Monarch. Er wurde abgesetzt und starb kurz darauf überraschend.<br />

Bereits seine Zeitgenossen waren sich darüber einig, dass Edward II. kein<br />

guter König ist –immittelalterlichen Sinne.Allerdings machten die Zeiten,<br />

in denen er auf dem Thron saß, das Regieren auch schwer:Von seinem Vater,<br />

dem „Hammer der Schotten“, erbte er einen immer wieder aufflammenden<br />

Konflikt. Mitdem Adel kämpfte er um die Macht in seinem Reich. Ausgelöst<br />

von katastrophalen Regenfällen und kalten Wintern, kam eine Hungersnot<br />

übers Land, die in dieser Epoche eines Königtums von Gottes Gnaden auch<br />

dem König angelastet werden konnte.Gesetzgeberische Maßnahmen, die<br />

Notzulindern, verschärften sie obendrein. Edward II. verstand es aber auch,<br />

sich bei seinesgleichen unbeliebt zumachen. Seine Vorliebe für nicht seinem<br />

Stand entsprechende Hobbys wie Dachdecken machten ihn dem hohen Adel<br />

suspekt. Noch immer ranken sich diverse Mythen um seinen plötzlichen Tod.<br />

(D/2017)<br />

ZDF<br />

7.30 (für HG) Eine lausigeHexe. 7.55 (für HG) 1,<br />

2oder 3 8.20 (für HG) Robin Hood –Schlitzohr<br />

vonSherwood 8.45 heute Xpress 8.50 (für HG)<br />

Bibi und Tina 9.40 (für HG) Find me in Paris<br />

10.25 heute Xpress 10.30 (für HG) Notruf<br />

Hafenkante 11.15 (für HG) SokoWismar 12.00<br />

heute Xpress 12.05 (für HG) Menschen –das<br />

Magazin 12.15 (für HG) Bettys Diagnose 13.45<br />

(für HG) Einer für alle, alles im Eimer.Komödie, D<br />

2015 15.13 (für HG) heute Xpress 15.15 (für<br />

HG) Vorsicht, Falle! 16.00 (für HG) Bares für<br />

Rares 17.00 (für HG) heute Xpress 17.05 (für<br />

HG) Länderspiegel 17.35 (für HG) plan b 18.05<br />

(für HG) SokoKitzbühel 19.00 (für HG) heute<br />

19.20 (für HG) Wetter 19.25 (für HG) Dr.Klein<br />

20.15 (für HG) Ein starkes Team:<br />

Preis der Schönheit<br />

Krimireihe, D2018. Mit Stefanie<br />

Stappenbeck. Während einesFotoshootings<br />

bricht das Model Leonie Seiters<br />

plötzlich zusammenund stirbt.<br />

21.45 (für HG) Der Staatsanwalt<br />

Krimiserie. Sabrinasletzter Flug<br />

22.45 (für HG) heute journal<br />

23.00 (für HG) Der Hypnotiseur<br />

Kriminalfilm, S2012. Mit Tobias Zilliacus<br />

0.50 heute Xpress<br />

0.55 (für HG) heute-show<br />

Sat.1<br />

5.20 Genial daneben –das Quiz 6.05 Genial<br />

daneben –das Quiz 7.00 Genial daneben –das<br />

Quiz 8.00 Genial daneben –das Quiz 8.55<br />

Genial daneben –das Quiz 9.50 Das große<br />

Backen 10.50 Das große Backen 11.55 Fittest<br />

Family Germany 14.05 AufStreife 15.00 Auf<br />

Streife 16.00 AufStreife –Die Spezialisten<br />

16.59 So gesehen 17.00 AufStreife –Die<br />

Spezialisten. Während einesJunggesellenabschieds<br />

kommt es zu Explosionen und es bricht<br />

Feuerim Wald aus. /Eine jungeMutter bangt um<br />

ihre Tochter,die unter heftigem Fieber leidet.<br />

18.00 AufStreife –Die Spezialisten 19.00<br />

Grenzenlos –Die Welt entdecken. Provence –Alle<br />

Sinne verführt... 19.55 Sat.1 Nachrichten<br />

20.15 (für HG) Nachts imMuseum –<br />

Das geheimnisvolle Grabmal<br />

Abenteuerfilm, USA/GB 2014. Mit Ben<br />

Stiller,Robin Williams. Larry Daleyführt<br />

eine außergewöhnliche Exkursion nach<br />

London an.<br />

22.15 Zathura –Ein Abenteuer im Weltraum<br />

Science-Fiction-Film, USA 2005. Mit<br />

Jonah Bobo, Josh Hutcherson<br />

0.20 (für HG) Daybreakers<br />

Horrorfilm, AUS/USA 2008<br />

2.00 The Illusionist<br />

Drama,USA 2006. Mit Edward Norton<br />

WDR<br />

12.45 (für HG) Der Haushalts-Check 13.30 (für<br />

HG) Ausgerechnet 14.00 Südtirol 14.45 (für HG)<br />

Lachgeschichten 15.15 (für HG) Für immer Kult<br />

16.45 (für HG) Beste Heimathäppchen 17.00<br />

(für HG) Land und lecker 17.45 (für HG) Kochen<br />

mit Martina und Moritz 18.15 (für HG) WestArt<br />

18.45 (für HG) Aktuelle Stunde 19.30 (für HG)<br />

Lokalzeit 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Keiner schiebt uns weg.Tragikomödie, D<br />

2018 21.45 (für HG) Mitternachtsspitzen 22.45<br />

(für HG) Soweit dazu 23.15 (für HG) Carolin<br />

Kebekus: Pussyterror TV 0.00 Tiere Total<br />

NDR<br />

11.30 (für HG) Hofgeschichten 12.00 (für HG)<br />

Meine Kindheit in der Schule 12.45 (für HG)<br />

Weltreisen 13.15 (für HG) Die gefährlichsten<br />

Schulwegeder Welt 14.00 (für HG) Sportclub<br />

live. DFB-Pokal der Frauen, Achtelfinale: Bayern<br />

München –VfL Wolfsburg 16.00 (für HG) Hubert<br />

und Staller 16.45 (für HG) Usedom ... mit Judith<br />

Rakers 17.30 (für HG) TimMälzer kocht! 18.00<br />

(für HG) Nordtour 18.45 (für HG) DAS! 19.30<br />

Regionales 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

(für HG) Der möblierte Herr 21.45 (für HG)<br />

Gefragt –Gejagt 1.00 (für HG) Quizduell<br />

Kabel eins<br />

6.10 Numb3rs –Die Logik des Verbrechens 7.10<br />

Numb3rs –Die Logik des Verbrechens 8.05<br />

Numb3rs –Die Logik des Verbrechens 9.00<br />

Unforgettable 9.55 Unforgettable 10.55 (für HG)<br />

Castle 11.45 (für HG) Castle 12.40 (für HG)<br />

Castle 13.35 (für HG) Castle 14.30 (für HG)<br />

Castle 15.25 (für HG) Elementary 16.20 kabel<br />

eins news 16.30 (für HG) Elementary 17.30 (für<br />

HG) Elementary 18.25 (für HG) Elementary<br />

19.15 (für HG) Elementary 20.15 Hawaii Five-0<br />

21.15 Hawaii Five-0 22.15 (für HG) Lethal<br />

Weapon 23.15 Seal Team 0.05 Hawaii Five-0<br />

RTLZWEI<br />

5.15 X-Factor:Das Unfassbare 6.00 Infomercial<br />

8.00 Vier himmlische Freunde. Komödie, USA<br />

1993 10.05 Air America. Actionfilm, USA 1989<br />

12.15 Die Schnäppchenhäuser–JederCent<br />

zählt 13.15 Die Schnäppchenhäuser –Jeder<br />

Cent zählt 14.15 Die Bauretter 16.15 Zuhause<br />

im Glück –Unser Einzug in ein neues Leben<br />

18.15 Hartz und herzlich 20.15 The Tuxedo –Gefahr<br />

im Anzug.Actionkomödie, USA 2002 22.05<br />

Jackie Chan –Chinese Zodiac. Actionfilm, CDN/<br />

HK 2012 0.10 Unleashed –Entfesselt. Actionfilm,<br />

F/USA/GB 2005<br />

Eurosport 1<br />

7.15 Motorsport 7.40 Motorsport. WTCR in<br />

Macao. 1. Rennen, live 8.40 Snooker 10.30<br />

Against all Odds. Magazin 11.00 Mein<br />

Olympischer Moment 11.30 Mein Olympischer<br />

Moment 12.00 Motorsport. WTCR in Macao. 1.<br />

Rennen 12.30 Snooker 13.45 Snooker.Northern<br />

Ireland Open in Belfast. Halbfinale, live 17.30<br />

Bahnradsport 19.05 Motorsport 19.40 Nachrichten<br />

19.45 Snooker.NorthernIreland Open in<br />

Belfast. Halbfinale, live 23.30 Nachrichten 23.45<br />

Schwimmen 0.30 Motorsport<br />

RBB<br />

8.00 (für HG) Brandenburg aktuell 8.30 (für HG)<br />

Abendschau 9.00 (für HG) Der Mann an ihrer<br />

Seite.Romanze,D2008 10.30 (für HG) Besser<br />

spät als nie.Komödie, D2015 12.00 (für HG)<br />

Verrückt nach Meer 12.50 (für HG) Unterwegs in<br />

der Lausitz 13.00 Luzyca 13.30 (für HG) So<br />

schön ist Deutschland 15.00 (für HG)<br />

Evangelischer Festgottesdienst zum Bischofswechsel<br />

16.20 Alfons Zitterbacke. Abenteuerfilm<br />

DDR 1966 17.25 (für HG) Miete oder Moral<br />

17.55 (für HG) Unser Sandmännchen 18.00 rbb<br />

UM6 18.28 rbb wetter 18.30 rbbkultur –Das<br />

Magazin 19.00 Heimatjournal 19.27 rbb wetter<br />

19.30 (für HG) Abendschau /Brandenburg<br />

aktuell 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Berlin –Schicksalsjahre<br />

einer Stadt<br />

Das Jahr 1990 –Berlin feiertdie<br />

deutsche Einheit und neue Freiräume<br />

entstehen. Demonstranten stürmen die<br />

Stasi-Zentrale in Ost-Berlin.<br />

21.45 (für HG) rbb24<br />

22.00 (für HG) Mordkommission Istanbul:<br />

Der Broker vom Bosporus<br />

Krimireihe, D2015. Mit Erol Sander<br />

23.30 (für HG) Der Sohn des Waffenmachers<br />

Drama,AUS/PK 2007<br />

1.00 (für HG) Ela –Skizzen zum Abschied<br />

ProSieben<br />

5.15 2BrokeGirls. Schlaflos in Brooklyn 5.35<br />

The Middle 6.15 (für HG) Twoand aHalf Men<br />

7.35 (für HG) The Big Bang Theory. Sitcom 8.55<br />

Fresh Off the Boat. Sitcom. Echte Action 9.20<br />

Last Man Standing. Comedyserie 10.15 Eine<br />

schrecklich nette Familie. Sitcom 11.20 The<br />

Middle. Comedyserie. Das Schlammloch 11.50<br />

Mr.Griffin –KeinBock auf Schule. Comedyserie<br />

12.45 (für HG) Die Simpsons. Zeichentrickserie<br />

15.35 (für HG) Twoand aHalf Men. Sitcom.<br />

Hochzeit auf Ibiza /Das Traumpaar /Die<br />

Männergruppe /Stur,zwanghaft und unflexibel /<br />

Der Sockengolf-Champion 18.00 Newstime<br />

18.10 (für HG) Die Simpsons. Zeichentrickserie<br />

19.05 Galileo. Deutschland streitet: Tempolimit<br />

20.15 (für HG) Die Schadenfreundinnen<br />

Komödie, USA 2014. Mit Cameron Diaz,<br />

Leslie Mann. Carly denkt, sie sei in einer<br />

glücklichen Beziehung mit Mark –bis sie<br />

auf dessen Ehefrau Kate trifft. Die beiden<br />

verbindet mehr als nur derselbe Mann.<br />

22.35 (für HG) Bad Teacher<br />

Komödie, USA 2011. Mit Cameron Diaz,<br />

Justin Timberlake<br />

0.20 (für HG) Die Schadenfreundinnen<br />

Komödie, USA 2014. Mit Cameron Diaz<br />

2.20 (für HG) Bad Teacher<br />

Komödie, USA 2011. Mit Cameron Diaz<br />

Arte<br />

6.40 David Bowie 8.10 Stadt Land Kunst Spezia<br />

8.50 (für HG) 360° 10.35 (für HG) Zu Tisch<br />

11.00 (für HG) Kreuzfahrtindie Ostsee 14.45<br />

Wilde Miezen 15.40 (für HG) Der ewigeGarten<br />

16.35 Stadt Land Kunst Spezial 17.15 Arte<br />

Reportage 18.10 Mit offenen Karten 18.25 (für<br />

HG) 360° 19.10 Arte Journal 19.30 (für HG)<br />

Barfuß ohne Sattel 20.15 (für HG) Friedrich II.<br />

–Der Staufer 21.10 (für HG) Tödliches Spiel um<br />

die Macht 22.00 (für HG) Rasputin 22.55 (für<br />

HG) Depression–Neue Hoffnung? 23.50<br />

Streetphilosophy 0.20 Square für Künstler<br />

3Sat<br />

13.10 Notizen aus dem Ausland 13.15 (für HG)<br />

quer 14.00 (für HG) Kunst +Krempel 14.30<br />

Ländermagazin 15.00 Natur im Garten 15.30<br />

(für HG) Verzaubertes Island 16.00 Norwegens<br />

schönste Straßen 16.45 (für HG) Lettlands<br />

vergessene Küsten 17.30 (für HG) Ein Paradies<br />

für Tiere. Familienfilm, D/A 2005 19.00 (für HG)<br />

heute 19.20 Grenzenlos radikal 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 BBC Proms –Konzertaus der<br />

RoyalAlbertHall 21.50 Kunst hoch 2 22.35<br />

Klassixs –die großen Dramen in jungen<br />

Kurzfilmen 0.00 (für HG) Maischberger<br />

Phoenix<br />

6.30 Kielings wilde Welt 7.15 Die geheime Welt<br />

der Pflanzen 8.00 Die geheime Welt der Pflanzen<br />

8.45 Die geheime Welt der Pflanzen 9.30 Die<br />

Wächter der Bäume 10.00 phoenix vorort 16.3<br />

Europas schönste Parks 17.15 Die geheime Welt<br />

der Pflanzen 18.00 Die geheime Welt der<br />

Pflanzen 18.45 Die geheime Welt der Pflanzen<br />

19.30 Die Wächter der Bäume 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 Beruf: Königin! 21.00 Beruf:<br />

Königin! 21.45 Beruf: Königin! 22.30 Royale<br />

Liebe 23.15 Die „Wendemorde“ 0.00 Aufstieg<br />

und Fall des Kommunismus<br />

Kika<br />

12.00 (für HG) 41/2 Freunde 13.35 Das<br />

Geheimnis der Murmel-Gang.Abenteuerfilm, E<br />

2013 15.05 Komm mit in meine Schule! 15.30<br />

(für HG) Robin Hood 15.55 The Garfield Show<br />

16.35 Operation Autsch! 17.00 (für HG) Timster<br />

17.15 Leider laut 17.40 Shaun das Schaf 18.0<br />

Ein Fall für die Erdmännchen 18.15 Esme &Roy<br />

18.35 (für HG) Weißt du eigentlich, wie lieb ich<br />

dich hab? 18.47 Baumhaus 18.50 Unser<br />

Sandmännchen 19.00 (für HG) Sherazade<br />

19.25 (für HG) Checker Tobi 19.50 (für HG)<br />

logo! 20.00 Kika Live 20.10 Leider lustig<br />

Dmax<br />

5.30 Feueralarm! –Einsatz in Dänemark 6.00<br />

Die Aquarium-Profis 6.50 Infomercial 8.50<br />

Hellfire Heroes –Einsatz in Kanada 9.50<br />

Infomercial 10.15 Caravaning &Cooking: Brian<br />

auf großer Tour 10.45 House Hunters 11.15 Die<br />

Gebrauchtwagen-Profis 12.15 Der Geiger 13.15<br />

Chris &Mäx 14.15 BaggageBattles 15.15 Die<br />

Aquarium-Profis 17.15 Die Baumhaus-Profis<br />

20.15 SteelBuddies 22.15 UFOs –Zwischen<br />

Wahrheit und Verschwörung 23.15 Der Feind in<br />

meinemKörper 0.15 StrangeEvidence


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 31<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonntag<br />

ARD<br />

8.30 (für HG) Der Krieg und ich 9.30 (für HG)<br />

Die Sendung mit der Maus 10.00 (für HG)<br />

Tagesschau 10.03 (für HG) Dornröschen.<br />

Märchenfilm, D2009 11.00 (für HG) Schneeweißchen<br />

und Rosenrot. Märchenfilm, D2012<br />

12.00 (für HG) Tagesschau 12.03 (für HG)<br />

Presseclub 12.45 (für HG) Europamagazin 13.15<br />

(für HG) Tagesschau 13.30 (für HG) Bundestag<br />

live 14.30 (für HG) Liebe am Fjord –Abschied<br />

von Hannah. Liebesmelodram, D2012 16.00<br />

(für HG) Liebe zartbitter. Drama, D2003 17.25<br />

(für HG) Tagesschau 17.30 (für HG) Echtes Leben<br />

18.00 (für HG) Sportschau 18.30 (für HG)<br />

Bericht aus Berlin 18.49 Lotto 18.50 Lindenstraße<br />

19.20 Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Tatort: Die Pfalz von oben<br />

Krimireihe, D2019. Mit Ulrike Folkerts,<br />

Lisa Bitter. In der Westpfalz wird ein<br />

junger, engagierter Polizist bei der<br />

Routinekontrolle eines Lkw-Fahrers<br />

erschossen.<br />

21.45 (für HG) Anne Will<br />

22.45 (für HG) Tagesthemen<br />

23.05 (für HG) titel thesen temperamente<br />

23.35 (für HG) Bericht Parteitag der Grünen<br />

23.50 (für HG) Hannah Arendt<br />

Biografie,D/F/L 2012<br />

1.38 Tagesschau<br />

RTL<br />

5.10 Verdachtsfälle 5.55 Familien im Brennpunkt<br />

6.55 Familien im Brennpunkt 7.55<br />

Familien im Brennpunkt 8.55 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 9.55 Die Superhändler –4<br />

Räume, 1Deal 10.50 Die Superhändler –4<br />

Räume, 1Deal 11.50 Undercover Boss 13.45<br />

Stars im Einsatz –Die RTL-Spendenmarathon-<br />

Reportage. Wolfram Kons zeigt, welche<br />

Prominenten sich in diesem Jahr für Not leidende<br />

Kinder engagieren. 14.40 Bauer sucht Frau<br />

16.45 Explosiv –Weekend 17.15 Formel 1.<br />

Countdown zum Großen Preis von Brasilien<br />

17.45 RTL Aktuell /Wetter 18.00 Formel 1. Das<br />

Rennen zum Großen Preis von Brasilien, live<br />

19.55 Formel 1. Siegerehrung und Highlights<br />

20.15 (für HG) Ninja Warrior Germany –<br />

4Nationen Special<br />

Spielshow. In diesem Special treten die<br />

besten sechs Athleten aus vier Ländern<br />

–Deutschland, USA, Japan und Spanien<br />

–gegeneinander an.<br />

22.50 Ninja Warrior Germany –<br />

Das Phänomen!<br />

23.50 (für HG) Ninja Warrior Germany –<br />

4Nationen Special<br />

Spielshow<br />

2.10 Der Blaulicht Report<br />

3.00 Der Blaulicht Report<br />

MDR<br />

15.20 (für HG) Salto Postale 16.20 (für HG)<br />

MDR aktuell 16.25 Das Oder-Delta 17.10 (für<br />

HG) In aller Freundschaft –Die jungen Ärzte<br />

18.00 (für HG) MDR aktuell 18.05 (für HG) In<br />

aller Freundschaft 18.50 (für HG) Wetter für 3<br />

18.52 (für HG) Unser Sandmännchen 19.00<br />

Regionales 19.30 (für HG) MDR aktuell 19.50<br />

(für HG) Kripo live 20.15 (für HG) Steimles Welt<br />

21.45 (für HG) MDR aktuell 22.00 (für HG) Ist<br />

die Schule noch zu retten? 22.45 (für HG)<br />

Maschinenmenschen 23.30 Wohin mit all der<br />

Liebe 0.50 (für HG) Go Trabi go forever<br />

Bayern<br />

15.00 (für HG) Ev. Gottesdienst aus München<br />

16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG)<br />

Euroblick 16.45 Kreuzer trifft ... 17.15 (für HG)<br />

Schuhbecks Küchenkabarett 17.45 Regionales<br />

18.30 (für HG) Rundschau 18.45 (für HG)<br />

Bergauf-Bergab 19.15 (für HG) Unter unserem<br />

Himmel 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Komödienstadel 21.45 (für HG) Rundschau<br />

Sonntags-Magazin 22.00 (für HG) Ein Mord mit<br />

Aussicht. Kriminalfilm, D2015 23.30 (für HG)<br />

Mittermeier! 0.15 (für HG) Tausche Firma gegen<br />

Haushalt. Komödie, D2003<br />

Vox<br />

5.35 Criminal Intent 6.10 Criminal Intent 7.05<br />

Criminal Intent 7.55 Criminal Intent 8.45<br />

Criminal Intent 9.30 Criminal Intent 10.20<br />

Criminal Intent 11.15 Criminal Intent 12.05<br />

Criminal Intent 12.50 Criminal Intent 13.45 (für<br />

HG) Passengers. Science-Fiction-Film, USA 2016<br />

16.00 Der Autodetektiv –Auf der Suche nach der<br />

ersten Liebe 17.00 auto mobil #Das Vox<br />

Automagazin 18.10 Unser Traum vom Haus<br />

19.10 Hot oder Schrott –Die Allestester 20.15<br />

(für HG) Grill den Henssler 23.35 Prominent!<br />

0.20 (für HG) Medical Detectives<br />

Super RTL<br />

11.00 Die Tom und Jerry Show 11.30 Bugs<br />

Bunny &Looney Tunes 12.00 Die Schneekönigin<br />

–Eiskalt entführt. Animationsfilm, RUS 2014<br />

13.15 Barbie 13.45 Barbie –Die geheime Welt<br />

der Glitzerfeen. Animationsfilm, USA 2011 14.55<br />

Die Tom und Jerry Show 15.10 Bugs Bunny &<br />

Looney Tunes 17.10 Grizzy &die Lemminge<br />

17.40 Angelo! 18.10 Bugs Bunny &Looney<br />

Tunes 18.35 Woozle Goozle 19.05 Alvinnn!!!<br />

19.45 Tom und Jerry 20.15 (für HG) Eine Elfe zu<br />

Weihnachten. Familienfilm, USA 2012 22.00<br />

Cold Justice 0.00 Infomercials<br />

Sport1<br />

8.30 Die Arche-Fernsehkanzel 9.00 Teleshopping<br />

9.15 Bundesliga Pur Klassiker. Highlights Saison<br />

2019/20 11.00 Der Check24 Doppelpass Live<br />

13.00 Fußball. Viktoria –Böse Geister 13.30<br />

Darts 14.00 Darts. Grand Slam of Darts.<br />

Halbfinale, live 16.55 Eishockey. DEL: Adler<br />

Mannheim –Fischtown Pinguins Bremerhaven,<br />

live 19.30 Darts 20.00 Darts. Grand Slam of<br />

Darts. Finale, live 22.00 Porsche GT Magazin<br />

22.30 Motorsport 23.00 Die PS Profis –Mehr<br />

Poweraus dem Pott 0.00 Sport Clips<br />

ZDF<br />

9.30 (für HG) Katholischer Gottesdienst 10.15<br />

(für HG) Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise nach<br />

Hawaii. Schiffsreihe, D/A 2008 11.45 heute<br />

Xpress 11.50 (für HG) Bares für Rares –Lieblingsstücke<br />

14.10 Du ahnst es nicht! 14.55 (für<br />

HG) heute Xpress 15.00 (für HG) Midnight Sun<br />

–Eisbär auf Reisen. Abenteuerfilm, CDN 2014<br />

16.30 (für HG) planet e. 17.00 (für HG) heute<br />

17.10 (für HG) ZDF Sportreportage. Fußball /<br />

Kinder-Jockeys in Indonesien /Skispringen /<br />

Para-Leichtathletik-WM /Basketball 18.00 (für<br />

HG) ZDF.reportage 18.30 (für HG) Terra Xpress<br />

19.00 (für HG) heute 19.10 (für HG) Berlin<br />

direkt 19.28 (für HG) Aktion Mensch Gewinner<br />

19.30 (für HG) Terra X: Faszination Erde<br />

20.15 (für HG) Marie fängt Feuer:<br />

Alles oder nichts<br />

Dramareihe, D2019. Mit Wolfgang Fierek.<br />

Angie wird gestalkt: Nachdem ein Mann<br />

aus seinem Auto befreit wurde, wird er zur<br />

Bedrohung seiner Retterin.<br />

21.45 (für HG) heute journal<br />

22.15 (für HG) Trapped II –<br />

Gefangen in Island<br />

Krimiserie<br />

23.55 ZDF-History<br />

0.40 heute Xpress<br />

0.45 Standpunkte<br />

Sat.1<br />

5.15 Watch Me –Das Kinomagazin 5.30 Auf<br />

Streife 6.20 Auf Streife 7.20 Auf Streife 8.20 So<br />

gesehen –Talk am Sonntag 8.40 Dancing on Ice<br />

11.25 111 völlig verrückte Viecher! Die<br />

witzigsten Tiere der Welt 13.30 Zathura –Ein<br />

Abenteuer im Weltraum. Science-Fiction-Film,<br />

USA 2005. Vielleicht hätten die Brüder Walter<br />

und Danny doch die Finger von diesem alten<br />

Brettspiel lassen sollen, das sie im Keller ihres<br />

Hauses gefunden hatten. Er befördert die beiden<br />

direkt in die entferntesten Tiefen des Weltalls.<br />

15.35 (für HG) Nachts im Museum –Das<br />

geheimnisvolle Grabmal. Abenteuerfilm, USA/GB<br />

2014 17.30 Hochzeit auf den ersten Blick 19.55<br />

Sat.1 Nachrichten<br />

20.15 (für HG) Dancing on Ice<br />

Prominente wagen sich aufs Eis.<br />

Angeleitet von Eiskunstlauf-Profis,<br />

trainieren sie hart, um eine besonders<br />

gute Figur auf den Schlittschuhen zu<br />

machen.<br />

23.00 Die Martina Hill Show –Best of<br />

Comedyshow<br />

23.30 (für HG) Genial daneben<br />

Comedyshow. Rateteam: Hella von<br />

Sinnen, Wigald Boning, Matze Knop, Chris<br />

Tall, Michael Kessler<br />

0.30 Dancing on Ice<br />

WDR<br />

14.30 (für HG) Hallo Schatz 15.15 (für HG)<br />

Meine Traumreise nach Patagonien 15.45 (für<br />

HG) Meine Traumreise nach Kapstadt 16.15 Mit<br />

Rucksack von Duisburg um die Welt 16.45 (für<br />

HG) Mein Schwiegervater, der Stinkstiefel.<br />

Komödie, D/A 2015 18.15 (für HG) Tiere suchen<br />

ein Zuhause 19.10 (für HG) Aktuelle Stunde<br />

19.30 (für HG) Westpol 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Wunderschön! 21.45<br />

(für HG) Jürgen Beckers: Isch glaub’ et Disch!<br />

22.15 (für HG) Die letzte Instanz 23.15 (für HG)<br />

Nuhr im Ersten 0.00 (für HG) Nonstop Comedy<br />

NDR<br />

9.30 (für HG) Hamburg Journal 10.00 (für HG)<br />

Schleswig-Holstein Magazin 10.30 buten un<br />

binnen-Extra 11.00 (für HG) Hallo Niedersachsen<br />

11.30 (für HG) 3nach 9 13.30 (für HG)<br />

Sportclub live. Handball. BL: THW Kiel –TSV<br />

Hannover-Burgdorf 15.30 Hightech auf dem<br />

Acker 16.00 Lieb &Teuer 16.30 Sass 17.00<br />

Bingo! 18.00 (für HG) Ostseereport 18.45 (für<br />

HG) DAS! 19.30 Regionales 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Inselgeschichten<br />

21.45 (für HG) Die NDR Quizshow 22.30 (für<br />

HG) Die NDR Quizshow XXL 0.15 Flieg mit mir!<br />

Kabel eins<br />

7.05 (für HG) Elementary 8.00 (für HG)<br />

Elementary 8.55 Abenteuer Leben Spezial 11.00<br />

Rosins Restaurants –Ein Sternekoch räumt auf!<br />

13.00 Rosins Restaurants –Ein Sternekoch<br />

räumt auf! 15.00 Mein Lokal, Dein Lokal –Der<br />

Profi kommt 16.00 kabel eins news 16.10 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 17.10 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 18.10 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 19.10 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 20.15 Unser<br />

Bahnhof 22.15 Abenteuer Leben am Sonntag<br />

0.15 Mein Revier 2.05 Achtung Kontrolle!<br />

RTLZWEI<br />

6.05 Air America. Actionfilm, USA 1989 8.20<br />

Infomercial 9.20 X-Factor: Das Unfassbare<br />

11.15 Die Schnäppchenhäuser –Der Traum vom<br />

Eigenheim 12.15 Die Schnäppchenhäuser –Der<br />

Traum vom Eigenheim 13.15 Die Schnäppchenhäuser<br />

–Der Traum vom Eigenheim 14.15 Zuhause<br />

im Glück –Unser Einzug in ein neues Leben<br />

16.15 Der Trödeltrupp 17.15 Mein neuer Alter<br />

18.15 Grip 20.15 Miss Bodyguard. Komödie,<br />

USA 2015 21.55 Natürlich blond. Komödie, USA<br />

’01 23.50 New York Taxi. Actionkomödie, USA/F<br />

’04 1.35 Miss Bodyguard. Komödie, USA 2015<br />

Eurosport 1<br />

5.10 Snooker 6.30 Radsport 7.30 Tennis 8.30<br />

Snooker 10.30 Motorsport. WTCR in Macao. 1.<br />

Rennen 11.00 Motorsport. WTCR in Macao. 2.<br />

Rennen 11.30 Motorsport 12.15 Snooker 13.45<br />

Snooker. Northern Ireland Open in Belfast. Finale,<br />

live 17.00 Motorsport. WTCR in Macao. 1.<br />

Rennen 17.30 Motorsport 18.00 Motorsport<br />

18.45 Snooker. 19.40 Nachrichten 19.45<br />

Snooker. Northern Ireland Open in Belfast. Finale,<br />

live 23.00 Watts Sportzapping 23.15 Nachrichten<br />

23.20 Schwimmen 0.30 Tennis<br />

TV-Tipps<br />

ARD, 20.15 UHR KRIMIREIHE<br />

Tatort: Die Pfalz von oben<br />

Ein Mitarbeiter von Stefan Tries (Ben Becker), dem Leiter des Polizeireviers<br />

in Zarten, wurde erschossen. Für Lena Odenthal (Ulrike Folkerts), die<br />

mit dem Fall betraut wird, ist Tries kein Unbekannter:Fast 30 Jahrezuvor<br />

stand er ihr bei, als sie in Zarten einen Mordfall aufzuklären hatte.Mit ihrer<br />

Kollegin Johanna Stern kehrtOdenthal an den Ortzurück, an dem sie Tries<br />

einst als aufstrebenden Polizisten kennenlernte.Inzwischen ist er ein gealterter<br />

Provinz-König, der seine eigeneSicht darauf hat, was in seinem Reich<br />

rechtens ist. Dass sein Verständnis nicht mit dem der Kommissarin übereinstimmt,<br />

wird schnell klar. Wasaus Stefan geworden ist, wird für Odenthal<br />

auch zu einer persönlichen Frage. Alte Gefühle spielen eine Rolle, das Leben<br />

und die vergebenen Träume. Esgeht um Abhängigkeit und Korruption.<br />

(D/2019)<br />

Foto: SWR<br />

3SAT,21.00 UHR SATIRESHOW<br />

Satirebattle (1/2)<br />

Mehr Volksentscheide: sinnvolles<br />

Instrument –oder der direkte<br />

Wegindie Diktatur der Mehrheit?<br />

EinVerbot von Plastik: letzte Chance<br />

–oder blinder Aktionismus? Und<br />

wird eigentlich mal diese Frauenquote<br />

eingestellt –oder was spricht dagegen?<br />

Im „SatireBattle“treffen Kabarettisten<br />

in der Arena des <strong>Berliner</strong> Tempodroms<br />

aufeinander,umbeide Seiten der<br />

Medaille zu beleuchten: im direkten<br />

Schlagabtausch „Pro“ gegen „Contra“!<br />

Es debattieren Shahak Shapira, Miss<br />

Allie,Helene Bockhorst und Timo<br />

Wopp. Moderatorin Ariane Alter (Foto)<br />

lädt ihreGäste zudem zur Diskussion<br />

in gemeinsamer Runde ein. Foto: ZDF<br />

SUDOKU<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL mittel<br />

7 3<br />

2 7 6<br />

9 5 4<br />

4 6<br />

3 5 7<br />

2 8<br />

6 2<br />

4 9<br />

3 5 1<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT –SCHWER<br />

1 2<br />

7 9<br />

7 6<br />

8 5<br />

6 2 4<br />

4<br />

8 3<br />

4 8<br />

AUFLÖSUNG Auflösung<br />

vom VOM 15.11.2019<br />

11. MITTEL mittel<br />

1 3 4 2 6 8 9 5 7<br />

7 6 5 9 1 4 3 8 2<br />

9 2 8 7 5 3 1 6 4<br />

2 4 9 5 3 6 8 7 1<br />

3 7 1 8 4 2 6 9 5<br />

5 8 6 1 7 9 2 4 3<br />

6 1 2 4 8 7 5 3 9<br />

4 9 3 6 2 5 7 1 8<br />

8 5 7 3 9 1 4 2 6<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

vom<br />

VOM<br />

15.11.2019<br />

15. 11. 2019<br />

SCHWER schwer<br />

9 5 8 1 7 6 3 2 4<br />

3 2 7 8 5 4 1 9 6<br />

6 1 4 2 9 3 7 5 8<br />

1 6 5 3 2 8 4 7 9<br />

8 4 3 7 1 9 5 6 2<br />

2 7 9 6 4 5 8 1 3<br />

4 9 2 5 8 7 6 3 1<br />

7 3 1 4 6 2 9 8 5<br />

5 8 6 9 3 1 2 4 7<br />

RBB<br />

6.00 (für HG) 2Helden auf 8Pfoten. Familienfilm,CDN<br />

2013 7.20 (für HG) Brisant 8.00 (für<br />

HG) Brandenburg aktuell 8.30 (für HG)<br />

Abendschau 9.00 (für HG) Schatten der<br />

Erinnerung. Heimatfilm,A/D 2010 10.30 (für<br />

HG) Stiller Abschied. Drama, D2012 12.00 (für<br />

HG) Akte Ex 12.50 (für HG) Morden im Norden<br />

13.35 Heimatjournal 14.00 (für HG) Tierarztgeschichten<br />

14.45 (für HG) Berlin –Schicksalsjahre<br />

einer Stadt 16.15 (für HG) In aller Freundschaft<br />

–die jungen Ärzte 17.05 In aller Freundschaft<br />

17.50 (für HG) Sandmännchen 18.00 rbb UM6<br />

18.30 rbb Gartenzeit 19.00 Täter –Opfer –Polizei<br />

19.30 (für HG) Abendschau /Brandenburg<br />

aktuell 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Gefragt –Gejagt<br />

Quizshow. Ein Team von vier Kandidatinnen<br />

und Kandidaten tritt gegen ein<br />

Superhirn, den „Jäger“ an. Wenn die<br />

Teilnehmer gegen ihn gewinnen, retten sie<br />

sich und ihr Geld ins Finale.<br />

21.00 (für HG) Gefragt –Gejagt<br />

21.45 (für HG) rbb24<br />

22.00 Vom Westen in die DDR<br />

Vier Übersiedlergeschichten<br />

22.45 Arkona Rethra Vineta<br />

Eine Reise zu versunkenen Orten<br />

0.45 Chronik der Wende<br />

ProSieben<br />

5.00 (für HG) Two and aHalf Men. Sitcom. Die<br />

Männergruppe 5.20 (für HG) Two and aHalf Men.<br />

Sitcom. Stur, zwanghaft und unflexibel 5.45 (für<br />

HG) Two and aHalf Men. Sitcom. Der Sockengolf-<br />

Champion 6.10 Eine schrecklich nette Familie.<br />

Sitcom. Meine Frau, die Königin (1/2) 6.40 Eine<br />

schrecklich nette Familie. Sitcom. Meine Frau, die<br />

Königin (2/2) 7.10 Galileo 8.15 Galileo 9.20<br />

Galileo 10.25 Galileo Big Pictures: Wunder –50<br />

Bilder, die Sie nicht für möglich halten 13.45<br />

Galileo Big Pictures: Gänsehaut –30Bilder, die<br />

nichts für schwache Nerven sind! 15.40 ran<br />

Fußball. U21-EM Qualifikation: Deutschland –<br />

Belgien, live 18.00 Newstime 18.10 taff<br />

weekend 19.05 (für HG) Galileo<br />

20.15 (für HG) Doctor Strange<br />

Comicadaption, USA 2016. Mit Benedict<br />

Cumberbatch, Tilda Swinton. Der<br />

exzentrische Neurochirurg Dr. Stephen<br />

Strange wird zum mächtigsten Magier der<br />

Welt ausgebildet.<br />

22.35 (für HG) John Wick<br />

Actionfilm, USA 2014. Mit Keanu Reeves<br />

0.35 (für HG) Pirates of the Caribbean –<br />

Am Ende der Welt<br />

Abenteuerkomödie, USA 2007<br />

3.30 El Gringo<br />

Actionfilm, USA 2012. Mit Scott Adkins<br />

Arte<br />

10.30 (für HG) Vom Bauen in den Bergen 10.55<br />

(für HG) Das Wispern der Vergangenheit 11.25<br />

Vox Pop 12.20 Verschollene Filmschätze 13.15<br />

(für HG) Von Tieren und Hexen 14.00 Die Schweiz<br />

von oben 14.55 (für HG) Geheimnis Gletscher<br />

15.50 Hans Hartung 16.45 Metropolis 17.30<br />

Andris Nelsons dirigiert Tschaikowskys 5.<br />

Symphonie 18.25 (für HG) Zu Tisch 18.55 (für<br />

HG) Karambolage 19.10 Arte Journal 19.30<br />

360° 20.15 (für HG) Slumdog Millionär. Drama,<br />

GB 2008 22.10 Glück auf, Kinder 23.10 Die<br />

Thomaner 1.05 Im Labyrinth der Geschlechter<br />

3Sat<br />

13.05 Heilsame Orte 13.30 Über den Dächern<br />

von Paris 13.50 La Belle Époque 14.35 Die<br />

neue Wildnis 16.45 (für HG) Housesitter –Lügen<br />

haben schöne Beine. Komödie, USA 1992 18.30<br />

Museums-Check mit Markus Brock 19.00 (für<br />

HG) heute 19.10 Mythos Schwangerschaft und<br />

Geburt 19.40 Schätze der Welt –Erbe der<br />

Menschheit 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

(für HG) Nuhr Wissenswertes 21.00 Satire Battle<br />

(1/2) 21.45 (für HG) Eine Braut kommt selten<br />

allein. Komödie, D2017 23.15 Malcolm X.<br />

Biografie, USA/J 1992 2.30 Amerikas Westküste<br />

Phoenix<br />

8.15 Europas schönste Parks 9.00 phoenix<br />

persönlich 12.00 Presseclub 12.45 Presseclub<br />

nachgefragt 13.00 die diskussion 13.30<br />

Gedenkstunde zum Volkstrauertag 14.45 Aufstieg<br />

und Fall des Kommunismus 15.30 Aufstieg und<br />

Fall des Kommunismus 16.15 Aufstieg und Fall<br />

des Kommunismus 17.00 Aufstieg und Fall des<br />

Kommunismus 17.45 Beruf: Königin! 18.30<br />

Beruf: Königin! 19.15 Beruf: Königin! 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau 20.15 Todesstraßen 21.45 Dirty<br />

Dollars 22.30 Dirty Dollars 23.15 heute-show<br />

23.45 extra 3 0.00 augstein und blome<br />

Kika<br />

13.20 (für HG) Amelie rennt. Abenteuerfilm, D/I<br />

2017 14.50 (fürHG) Die Regeln von Floor 15.00<br />

(für HG) Hexe Lilli 15.45 (für HG) SimsalaGrimm<br />

16.35 (für HG) Paula und die wilden Tiere 17.00<br />

(für HG) 1, 2oder 3 17.25 The Garfield Show<br />

18.00 Ein Fall für die Erdmännchen 18.15 Esme<br />

&Roy 18.35 (für HG) Weißt du eigentlich, wie<br />

lieb ich dich hab? 18.47 Baumhaus 18.50<br />

Unser Sandmännchen 19.00 (für HG) Sherazade<br />

19.25 (für HG) Pur+ 19.50 (für HG) logo! 20.00<br />

(für HG) Erde an Zukunft 20.15 stark! 20.30 (für<br />

HG) Schau in meine Welt!<br />

Dmax<br />

5.30 Outback Inferno 6.00 Die Aquarium-Profis<br />

6.50 Infomercial 8.50 Outback Truckers 9.50<br />

Infomercial 10.15 Outback Truckers 12.15<br />

Caravaning &Cooking: Brian auf großer Tour<br />

12.45 King of Bacon –Ran an den Speck!<br />

13.15 Goldrausch in Australien 15.15<br />

Goldrausch am Yukon 17.15 Steel Buddies<br />

18.15 Asphalt-Cowboys 19.15 Euro Truckers –<br />

Immer auf Achse 20.15 Goldrausch 22.15 Die<br />

Blockhaus-Profis 23.15 Home Rescue –Wohnen<br />

in der Wildnis 0.15 Goldrausch<br />

Tagesschau 24<br />

10.15 Marktcheck 11.00 Nachrichten 11.15<br />

Der Panama-Kanal 12.00 Nachrichten 12.15<br />

Mex 13.00 Nachrichten 13.15 Wie geht es<br />

besser? 14.00 Nachrichten 14.15 Presseclub<br />

15.00 Nachrichten 15.30 Europamagazin 16.00<br />

Nachrichten 16.30 Wwie Wissen 17.00<br />

Nachrichten 17.30 Panorama 3 18.00<br />

Nachrichten 18.30 extra 3 19.00 Nachrichten<br />

19.30 Plötzlich Lehrerin! 20.00 Tagesschau<br />

20.15 Der Suezkanal 21.00 Tagesschau 21.02<br />

Der Panama-Kanal 21.45 Durch den Nord-<br />

Ostsee-Kanal 22.45 Bericht aus Berlin 23.05<br />

Tagesthemen 23.25 Weltspiegel 0.05 Bericht<br />

vom Parteitag der Grünen<br />

ONE<br />

9.35 Lindenstraße 10.05 Lindenstraße 10.35<br />

Telespiele 11.20 Die Oma-Opa-Mama-Papa-<br />

Guck-mal-Show 11.50 Quarks 12.35 Käthe und<br />

ich –Das Findelkind. Drama, D2019 14.05 Für<br />

immer Dein. Melodram, CDN 2012 15.40<br />

kinokino shortcuts 15.45 Hart aber herzlich<br />

16.35 Hart aber herzlich 17.20 Hart aber<br />

herzlich 18.10 Hart aber herzlich 18.55 Hart<br />

aber herzlich 19.45 Lindenstraße 20.15 Eine<br />

Klasse für sich. Komödie, D2019 21.45 Tatort:<br />

Die Pfalz von oben. Krimireihe, D2019 23.15<br />

Lindenstraße 23.45 Tatort: Die Pfalz von oben.<br />

Krimireihe, D2019 1.15 Das Leuchten der Stille.<br />

Drama, USA 2010<br />

ZDF NEO<br />

5.45 (für HG) Abenteuer Polarkreis 6.45 (für HG)<br />

Feuer und Eis 7.30 (für HG) Abenteuer<br />

Patagonien 8.30 (für HG) Faszination Erde 9.55<br />

(für HG) Unsere Wälder 12.10 (für HG) Frauen,<br />

die Geschichte machten 13.40 (für HG) Die Akte<br />

Medici 14.25 (für HG) Verräterische Spuren<br />

15.50 (für HG) Die glorreichen 10 16.35 Sketch<br />

History 17.00 Death in Paradise 18.45 (für HG)<br />

Father Brown 20.15 (für HG) Jesse Stone –Ohne<br />

Reue. Kriminalfilm, USA 2010 21.35 (für HG)<br />

Solo für Weiss: Das verschwundene Mädchen.<br />

Thriller, D2016 23.05 (für HG) Solo für Weiss:<br />

Die Wahrheit hat viele Gesichter. Krimireihe, D<br />

2016 0.35 (für HG) heute-show<br />

ZDF INFO<br />

5.00 (für HG) heute-show 5.30 (für HG) Die<br />

Wintercamper 6.00 (für HG) Inselträume 6.45<br />

(für HG) Zu kalt gibt’s nicht 7.15 Im Zauber der<br />

Wildnis 9.43 heute Xpress 9.45 Sündenbabel<br />

Berlin 11.15 Mordakte Mittelalter 15.00 200<br />

Jahre Kriminalgeschichte 18.45 ZDF-History<br />

19.40 (für HG) heute-show 20.15 Scientology –<br />

Auf der Spur mysteriöser Todesfälle 21.00 Die<br />

Paten von der Ruhr –Mafia-Paradies Deutschland<br />

21.45 Sündenbabel Berlin 23.15 Aufgeklärt –<br />

Spektakuläre Kriminalfälle 0.45 Auf der Spur des<br />

Verbrechens –Forensiker im Einsatz 1.30<br />

Scientology –Auf der Spur mysteriöser Todesfälle<br />

2.15 Mordakte Mittelalter<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

9.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Bachkantate Ich armer Mensch, ich Sündenknecht:<br />

Kantate am 22. Sonntag nach<br />

Trinitatis für Tenor, Chor und Orchester, BWV 55,<br />

ca. 30 Min.<br />

11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Sonntagskonzert Orpheus Chamber Orchestra:<br />

Antonín Dvorák /Antonio Vivaldi /Georges Bizet<br />

/Ottorino Respighi /Wolfgang Amadeus Mozart<br />

/Felix Mendelssohn Bartholdy /Georg Friedrich<br />

Händel, ca. 176 Min.<br />

15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Interpretationen Von Troja nach Karthago, von<br />

Vergil zu Shakespeare: Die Oper „Les Troyens“ von<br />

Hector Berlioz. Gast: Jens Malte Fischer, Publizist,<br />

ca. 115 Min.<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Konzert Wiener Konzerthaus: Wien modern. Clara<br />

Iannotta /Peter Ablinger /Agata Zubel /Luciano<br />

Berio /Jón Leifs. Aufzeichnung vom 31. Oktober<br />

2019, ca. 117 Min.<br />

HÖRSPIEL<br />

14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Der Fußball und ich –Geschichte einer<br />

Abhängigkeit. Von Martina Keller /Regie: Nicole<br />

Paulsen, ca. 56 Min.<br />

18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Hörspiel Celle-là. Von Daniel Danis /Bearbeitung<br />

und Regie: Steffen Moratz, ca. 90 Min.<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Freistil 17 Hippies revisited: Wir träumen immer<br />

noch. Von Jochanan Shelliem /Regie: Thomas<br />

Wolfertz, ca. 55 Min.<br />

22.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Lesung Höhenflüge der Jungen: Das Wettlesen<br />

beim Open Mike im „Heimathafen Neukölln“. Von<br />

Mechthild Lanfermann, ca. 57 Min.<br />

MAGAZIN<br />

16.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Forschung aktuell Neo-Kerosin: Die Suche nach<br />

dem guten Flugbenzin. Von Frank Grotelüschen,<br />

ca. 30 Min.<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Musikland Brandenburg Streifzüge durch das<br />

klassische Musikleben der Region. Mit Imke<br />

Griebsch, ca. 56 Min.<br />

JAZZ /BLUES<br />

15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Rock et cetera Hartes mit Herz und Hirn: Die<br />

Band Alter Bridge. Von Marcel Anders, ca. 55 Min.<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz) Late<br />

Night Jazz Die ECM-Woche auf rbbKultur, Teil 5.<br />

mit Ulf Drechsel, ca. 56 Min.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 – S eite 32 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

LarsEidinger (43) hat eine besondere<br />

Vorstellung vonseiner Traumrolle.<br />

„Der Bösewicht bei James Bond ist so<br />

ein Traum, fast eine klassische Figur,<br />

wie ein Klischee,das reizt mich“, so<br />

der Schauspieler.Wenn der nächste<br />

Bond eine Frau sein sollte,wäreEidinger<br />

ebenfalls vorbereitet: „Dann<br />

könnte ich vielleicht der Bond-Boy<br />

sein, der in einer knappen Badehose<br />

aus dem Wasser steigt.“ Herr Eidinger,unseren<br />

Segen haben Sie.<br />

Naruhito (59) hat es endlich geschafft.<br />

Dasletzte Ritual zur Inthronisierung<br />

wurde in der Nacht zum<br />

Freitag vollzogen: der Dank an Sonnengöttin<br />

Amaterasu Omikami, derendirekter<br />

NachfahreJapans Kaiser<br />

den Mythen zufolge sein soll. Damit<br />

ist Naruhito nun endgültig in die<br />

Reihe der Kaiser aufgenommen.<br />

Olivia Jones (49) hat ein Händchen<br />

für Küchengestaltung. DieHamburger<br />

Dragqueen und Gastjurorin in<br />

der neuen Pro-Sieben-Show„Queen<br />

of Drags“ hat Knochenstücke<br />

aufbewahrt, die ihr<br />

bei einer Beinverkürzung<br />

im<br />

Jahr 2017 herausoperiertwurden.<br />

Diese schwimmen<br />

nun in einem Einweckglas<br />

in Alkohol in<br />

Jones’Küche.Das sehe<br />

aus wie ein Suppenknochen.<br />

„Ich finde das<br />

ganz interessant. Es hat<br />

ja sonst kaum jemand den<br />

eigenen Knochen vonsich<br />

in der Küche stehen.“ Nun<br />

ja, so gesehen ... (avo.)<br />

Körperwelten mal anders: In ihrer<br />

Küche geht es den Gästen durch<br />

Markund Bein.<br />

DPA<br />

TIERE<br />

Klein und selten: Dieses junge<br />

Exemplar lebt im Kölner Zoo.<br />

DPA<br />

Werfen wir doch mal ein Auge auf dieses<br />

wunderbareGeschöpf, die Chinesische<br />

Zacken-Erdschildkröte.Es<br />

lohnt sich, schließlich verfügt diese<br />

fleischfressende Schildkröte über einen<br />

besonders ausgeprägten Sehsinn.<br />

Geoemyda spengleri kann nicht<br />

nur beide Augen unabhängig voneinander<br />

bewegen, sondernauch<br />

gleichzeitig weit entfernte Objekte<br />

und sehr nahe Objekte fokussieren.<br />

Einunschlagbarer Vorteil bei der<br />

Jagd. Weidmannsheil! (avo.)<br />

Die Frau sieht aus wie eine<br />

italienische Bilderbuch-<br />

Großmutter. Klein,<br />

rundlich, dunkler Kittel,<br />

geblümte Schürze, weißer Dutt, zerfurchtes<br />

Gesicht. Sie steht am Küchentisch,<br />

blickt in die Kamera und<br />

verkündet feierlich, dass sie jetzt den<br />

Teig für „Maccarones de ungia“ zubereiten<br />

wird –umdann verlegen,<br />

halb schelmisch zur Seite zu schielen<br />

und zu fragen: „Und jetzt, was muss<br />

ich sagen?“ „Ihren Namen“, antwortet<br />

jemand aus dem Off. „Mein<br />

Name? Giuseppa. Giuseppa Porcu.<br />

Kann ich jetzt anfangen?“<br />

Dann beginnt die freundliche alte<br />

Dame, Hartweizenmehl und Wasser<br />

zu mischen, den Teigballen durchzukneten<br />

und mit dem Nudelholz zu<br />

bearbeiten, mit einer Kraft und<br />

Wucht, die man ihr nicht zugetraut<br />

hätte. Geschickt formen ihre Hände<br />

daraus hauchdünne Miniatur-Nudelkringel<br />

–die Maccarones de ungia,<br />

Fingernagel-Pasta, eine Spezialität<br />

ihres Heimatorts Ozieri auf der<br />

Insel Sardinien. Serviert werden sie<br />

am Ende mit ebenfalls hausgemachtem<br />

Tomaten-Sugo und Pecorino-<br />

Käse.Schon der Anblick ist köstlich.<br />

Cestini, Manicotti, Cappelletti<br />

Das vierminütige YouTube-Video,<br />

für das die 97 Jahre alte Giuseppa<br />

Porcu zum ersten und einzigen<br />

Malinihrem Leben voreiner Kamera<br />

stand, haben sich schon<br />

fast 200 000 Leute angeschaut.<br />

Es ist auf dem Kanal „Pasta<br />

Grannies“ zu finden, einem Projekt<br />

der in Italien lebenden Britin Vicky<br />

Bennison. „Nudel-Omas“, so<br />

müsste man es wohl übersetzen.<br />

Die Videos zeigen, wie ältere<br />

Frauen aus verschiedenen Regionen<br />

Italiens traditionelle Pasta-Gerichte<br />

zubereiten. Nicht nur die üblichen<br />

Spaghetti, Maccheroni, Fettuccine<br />

oder Ravioli. Es gibt unendlich viele<br />

Formen und Rezepte für hausgemachte<br />

PastazwischenVenetien und<br />

Sizilien. Ob Pici, Bigoli, Panzerotti,<br />

Cavati, Cestini, Manicotti, Cappelletti,<br />

Raschiatelli oder Strangozzi, die<br />

Aufzählung könnte lange fortgesetzt<br />

werden. Manche haben so kuriose<br />

Namen wie Strozzapreti – Pfarrer-<br />

Würger – oder Ciecamariti – Ehemänner-Blender.<br />

Solche Pasta-Sorten findet man<br />

nicht im Supermarkt-Regal. Für<br />

manche braucht es eine ausgeklügelte<br />

Technik. Seit Generationen gaben<br />

Großmütter und Mütter ihr Wissenund<br />

Können an Töchter und Enkelinnen<br />

weiter. Doch das jahrhundertealte<br />

Küchenhandwerk droht<br />

auszusterben. Junge Italienerinnen<br />

werfen heutzutage lieber Nudeln<br />

vonBarilla und Co.inden Kochtopf.<br />

Die 60Jahre alte Vicky Bennison,<br />

die früher für Hilfsorganisationen in<br />

Entwicklungsländern arbeitete und<br />

dann anfing, Artikel über Essen und<br />

Trinken zu schreiben, pendelt seit 14<br />

Jahren zwischen London und Italien.<br />

In der Region Marken, nahe Cingoli,<br />

haben sie und ihr Mann ein Haus.<br />

Essen ist in Italien immer ein Gesprächsthema,<br />

ob unter Freunden,<br />

mit Nachbarn oder mit Wildfremden.<br />

Irgendwann sei ihr dabei aufgefallen,<br />

dass nur noch die alten<br />

Frauen die Pasta selbst machen, erzählt<br />

Bennison. Diejungen berufstä-<br />

Oma kocht<br />

am besten<br />

Für das Projekt „Pasta Grannies“ filmt eine<br />

Engländerin italienische Großmütter,die<br />

Pastanoch zu Hause selber machen<br />

VonRegina Kerner,Rom<br />

Giuseppa (97) formt auf einem Sieb die „Fingernagel“-Nudeln. EMMA LEE (3)<br />

Der Teig aus Hartweizengrieß und Wasser muss kräftig geknetet werden.<br />

Cesaria (95) aus dem sardischen Dorf Morgongiori rollt Lorighittas.<br />

tigen Frauen haben gar keine Zeit für<br />

die aufwendige Prozedur.Vielen Traditionsgerichten<br />

droht so das Vergessen.<br />

Bennison fand das traurig.<br />

„Das muss doch jemand festhalten,<br />

dachte ich.“ Sie entdeckte ihre Mission:<br />

Sie beschloss, nach Großmüttern<br />

zusuchen und sie beim Zubereiten<br />

ihrer Spezialitäten filmisch zu<br />

verewigen. „Eine ArtArche Noah der<br />

italienischen Pasta-Techniken.“<br />

Das Projekt startete vor fünf Jahren.<br />

Inzwischen versammelt die Video-Galerie<br />

bereits 270 kochende<br />

Großmütter. Aus den anfangs 60<br />

Abonnenten auf YouTube sind<br />

440 000 geworden. Auch auf Instagram<br />

haben die Omas schon mehr<br />

als 200 000 Follower. Anhand der Statistiken<br />

sei zu sehen, dass die Videos<br />

bei jungen Leuten zwischen 25 und<br />

35 Jahren am besten ankommen,<br />

sagt Vicky Bennison. Auch viele<br />

Männer sind darunter. Vor kurzem<br />

ist nun ein englisches Kochbuch mit<br />

den Pasta-Grannies-Rezepten erschienen.<br />

Ab Februar wird es auf<br />

Deutscherhältlich sein.<br />

Den großen Erfolg erklärt sich<br />

Bennison damit, dass es nicht nur<br />

um die Gerichte geht, sondern<br />

auch um die Großmütter dahinter.<br />

„Jeder liebt schließlich seine Oma“,<br />

sagt sie. Und ihre „Grannies“ seien<br />

Frauen voller Charakter und Humor,<br />

mit interessanten Geschichten.<br />

Giuseppa Porcu zum Beispiel<br />

fertigte als Schneiderin traditionelle<br />

sardische Gewänder an. Ihre<br />

Arbeit war ihr so wichtig, dass sie<br />

nicht heiraten wollte. Erst mit<br />

Mitte 30 sagte sie schließlich doch<br />

noch Ja – ungewöhnlich spät für<br />

eine Frau in den 50er-Jahren, zumal<br />

auf Sardinien.<br />

Die meisten sind schüchtern<br />

Um die Protagonistinnen zu finden,<br />

reisen Bennison und eine italienische<br />

Mitarbeiterin durch ländliche<br />

Gegenden. Sie fragen bei Bürgermeistern<br />

oder auf Festivals nach kochenden<br />

Großmüttern und überhaupt<br />

bei allen, mit denen sie ins<br />

Gespräch kommen. Die Sammlung<br />

ist noch lange nicht abgeschlossen.<br />

Regionen wie Kalabrien, Molise,<br />

Friaul oder Südtirol fehlen noch<br />

völlig. Immerhin: Je bekannter die<br />

Videos werden, umso einfacher<br />

wird die Suche, erzählt Vicky Bennison.<br />

Inzwischen melden sichVerwandte<br />

geeigneter Kandidatinnen<br />

von selbst –oft allerdings, ohne die<br />

Großmütter vorher gefragt zu haben.<br />

Diesind meistens schüchtern.<br />

„Ich finde es gut, sie mal in den<br />

Mittelpunkt zu schubsen“, sagt<br />

Bennison. Die Leistung älterer<br />

Frauen müsse gewürdigt werden.<br />

Giuseppa warmit ihren97Jahren<br />

lange die Älteste der „Pasta Grannies“.<br />

Inzwischen ist sie überholt<br />

worden. Letizia, eine ehemalige Lehrerinaus<br />

derNähe vonTrapani in Sizilien,<br />

ist drei Jahre älter. Das sieht<br />

mander eleganten Dame keinesfalls<br />

an. Die bewundernswert fitte Hundertjährige<br />

schreibt noch Gedichte,<br />

malt –und macht natürlich nach wie<br />

vorihreNudelnselbst. Kein Wunder,<br />

sagt Vicky Bennison. „Wenn man<br />

einmal weiß, wasgutePasta ist, wird<br />

man wählerisch.“ Barilla und Co.<br />

kommen auch beiihr zu Hausenicht<br />

mehr aufden Tisch.<br />

NACHRICHTEN<br />

Prinz Andrewgibt Interview<br />

zu Epstein-Skandal<br />

Diefranzösische Polizei hat im Missbrauchsskandal<br />

um den verstorbenen<br />

US-Multimillionär Jeffrey Epstein<br />

erneut einen Zeugenaufruf gestartet<br />

–diesmal international. In der<br />

am Freitag veröffentlichten Mitteilung<br />

werden Zeugen und Opfer sexueller<br />

Belästigung oder sexuellen Missbrauchs<br />

um eine Aussage gebeten. In<br />

Großbritannien stellt sich unterdessen<br />

erstmals Prinz Andrew Fragen<br />

zum Skandal. DerSohn vonKönigin<br />

Elizabeth II. gab der BBC ein Interview<br />

über seinVerhältnis zu dem Geschäftsmann.<br />

Es soll am Sonnabend<br />

ausgestrahlt werden. (dpa)<br />

Raser zu fünf Jahren<br />

Jugendstrafe verurteilt<br />

Nach einem Raser-Unfall mit zwei<br />

Toten in Stuttgartist ein Mann zu fünf<br />

Jahren Jugendstrafe verurteilt worden.<br />

DasLandgericht sprach den 21-<br />

Jährigen am Freitag unter anderem<br />

wegen verbotenen Kraftfahrzeugrennens<br />

mit Todesfolge schuldig. Zudem<br />

verliertder Angeklagte für vier Jahre<br />

den Führerschein.„Dass Sieein Mörder<br />

sind, konnten wir nicht feststellen“,<br />

so die Richterin. Angeklagt war<br />

er ursprünglich wegen Mordes.Die<br />

Kammer berief sich in einem noch<br />

seltenen Schritt auf den seit 2017 geltenden<br />

sogenannten Raser-Paragrafen<br />

315d des Strafgesetzbuches. (dpa)<br />

Hochwasser:Lage in<br />

Venedig wieder kritisch<br />

Ein Paar watet in Müllsäcken im Hochwasser<br />

einer überfluteten Straße.<br />

DPA<br />

Nach dem schweren Hochwasser in<br />

Venedig ist die Lagunenstadt erneut<br />

überflutet worden. Derüberschwemmte<br />

Markusplatz wurde am<br />

Freitag gesperrt, um die Sicherheit<br />

der Menschen nicht zu gefährden,<br />

erklärte Bürgermeister Luigi Brugnaround<br />

rief Einwohner und Touristen<br />

zur Vorsicht auf. Angesichts der<br />

massiven Hochwasserschäden richtete<br />

er ein Spendenkonto für seine<br />

Stadt ein und warb um finanzielle<br />

Unterstützung aus dem In-und Ausland.<br />

Vorallem starker Wind trug das<br />

Wasser wieder in die Stadt. Schulen<br />

waren genauso wie der Dogenpalast<br />

geschlossen. Deröffentliche Verkehr<br />

in der Unesco-Welterbestadt wurde<br />

eingestellt. EinHochstand wie zu Beginn<br />

der Wochewurde allerdings<br />

nicht erreicht. (dpa)<br />

Verwaltung: Robin Look GmbH,<br />

Bessemerstraße 82, 12103 Berlin<br />

AKTIONSPREIS<br />

199,-<br />

99<br />

STANDARD<br />

SEHZONE<br />

AKTIONSPREIS<br />

299,-<br />

169<br />

VERGRÖSSERTE<br />

SEHZONE<br />

AKTIONSPREIS<br />

399,-<br />

249<br />

GRÖSSTMÖGLICHE<br />

SEHZONE<br />

KEINE VERSTECKTEN KOSTEN. BRILLE ZUM KOMPLETTPREIS. FRAGEN? 030 -679 641777 ROBINLOOK.DE


MAGAZIN<br />

Ich muss ans<br />

Eingemachte<br />

gehen<br />

Wo etwas schiefgeht, lässt sich etwas<br />

erzählen, findet der Rapper Max Herre.<br />

Mitunter wird ein Song daraus<br />

SEITEN 2/3<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Talking about<br />

arevolution<br />

Für den<br />

Beerenhunger<br />

Rachel Cusk über<br />

das Mutterwerden<br />

Seite 8<br />

Weiblich, exzentrisch,<br />

Surrealistin<br />

In Berlin war die Mauer seit einer Woche gefallen,<br />

da begann in der Tschechoslowakei die Samtene<br />

Revolution. Ein Rückblick auf bewegte Tage<br />

SEITEN 4/5<br />

Feuerdorn, Liguster,Weißdorn: Die Sträucher<br />

klingen nicht nur schön, sondern sehen jetzt auch<br />

so aus. Und liefern Vögeln wichtige Nahrung<br />

SEITE 6<br />

In ihrer Heimatstadt Berlin sind Werke von Meret<br />

Oppenheim zu sehen –eine seltene Gelegenheit<br />

zur Wiederbegegnung<br />

SEITE 10


2 16./17. NOVEMBER 2019<br />

AusBrüchen werden Geschichten<br />

Max Herre, der erwachsenste unter den deutschen Rappern, über das Scheitern, das Vatersein<br />

und die Herausforderung, beim Schreiben sich selbst zu begegnen<br />

Interview: Daniel Schieferdecker<br />

Der Herbst regiertinBerlin an diesem Tag.<br />

Es regnet, und die Menschen auf der<br />

Warschauer Straße kneifen die Augen<br />

zusammen, als ob sie den Anblick des<br />

weggeschwemmten Sommers nicht ertragen könnten.<br />

„Plitsch-platsch, fiel ein Regen wie die Sintflut,<br />

dasVordach, der Regen, wir waren wie Strandgut ...“:<br />

Eigentlich ist das Wetter wie bestellt, um sich auf ein<br />

Gespräch mit MaxHerreeinzustimmen, der mit „A-<br />

N-N-A (Immer wenn es regnet)“ und seiner damaligen<br />

Band Freundeskreis seinen ersten Hit hatte. Im<br />

Michelberger Hotel warten schon Mitarbeiter des<br />

Labels Universal, einer führt in den „Whiskey<br />

Room“: ein Sofa, tiefe Sessel, eine mit alten Holzpaneelen<br />

verkleidete Wand –ein einladendes Gegenstück<br />

zu denWitterungsbedingungen draußen. Kurz<br />

darauf tritt MaxHerreein.<br />

Sie sind in Stuttgart aufgewachsen, leben nun schon<br />

seit vielen Jahren in Berlin.Warum heißt Ihr neues Album<br />

„Athen“?<br />

Es gibt familiäreVerbindungen nach Athen. Mein<br />

Vater ist Architekt und in den Achtzigerjahren dort<br />

hingezogen, um da zu arbeiten. Als Kind war ich oft<br />

dort, eigentlich in sämtlichen Ferien, sodass ich viel<br />

mit der Stadt verbinde.<br />

Aber was war der Auslöser für die Entscheidung, Ihre<br />

neue Platte danach zu benennen?<br />

Ich habe gemerkt, dass sich anhand dieses Ortes<br />

Geschichten erzählen lassen, die noch nicht erzählt<br />

sind. Athen als eine Art Klammer, weil dort viele Linien<br />

zusammenlaufen –sei es die Erinnerung an eine<br />

alte Liebe mit Athen als Sehnsuchtsort wie im Titeltrack<br />

oder das Stück „17. September“ über meinen<br />

Vater.<br />

Dann sind Sie imVorfeld der Albumproduktion sicher<br />

noch mal nach Athen gereist.<br />

Ja, während der Produktion; zurück an Orte, die<br />

ich seit meiner Kindheit kenne. Ich habe die alten<br />

Freunde meines Vaters getroffen und sie zu seiner<br />

Zeit dort befragt. Außerdem habe ich mich auf den<br />

Spuren meines ältesten Onkels mütterlicherseits bewegt,<br />

der in Athen geboren wurde und dort wieder<br />

zur Zeit der Diktatur in den späten Sechzigerjahren<br />

lebte. Diese Achse nach Athen gab es also immer –<br />

einerseits über die Familie meiner Mutter, andererseits<br />

durch meinen Vater,der dorthinzog. DieStadt<br />

ist in meinem Inneren angelegt als ein Ortder Sehnsucht<br />

und Erinnerung.<br />

Deshalb ist „Athen“ wohl ein so persönliches Album<br />

geworden.<br />

Das sollte es eigentlich gar nicht werden. Ursprünglich<br />

hatte ich vor, als eine ArtFeldreporter herumzureisen,<br />

die Geschichten anderer Menschen zu<br />

erzählen und mit verschiedenen Musikern anverschiedensten<br />

Orten zusammenzuarbeiten. Aber die<br />

ersten musikalischen Versuche, die auf diese Weise<br />

entstanden sind, habe ich nicht betextet bekommen.<br />

Ichhabe gemerkt, dass ich mich trauen muss,<br />

bei mir zu schauen, um auf Dinge zu stoßen, die ich<br />

erzählen will und die in mir noch nicht ausverhandelt<br />

sind. Ich habe festgestellt: Ich muss ans Eingemachte<br />

gehen. Daswar ein Kampf.<br />

Apropos Kampf: Können Siegut mit Niederlagen umgehen?<br />

Die können natürlich sehr wehtun und drücken<br />

mich auch mal eine Weile zu Boden. Aber ich würde<br />

behaupten, ziemlich zäh zu sein.<br />

Wann sind Siedas letzte Malgescheitert?<br />

Das tue ich täglich. Auch auf dem Wegzudieser<br />

Platte gab es viele Rückschläge. Aber das Tolle am<br />

Scheitern ist ja: Sobald man raus ist aus dem Schlamassel<br />

und sich alles auflöst, hat man neue,tolle Geschichten<br />

zu erzählen. Undich sage mal so: Ichhabe<br />

im Laufe meines Lebens einen ganz stattlichen Fundus<br />

angehäuft.<br />

Unddaraus schöpfen Siekreativ?<br />

Natürlich ist es immer schöner, wenn alles glattläuft,<br />

aber das tut es nun mal nicht immer. Wobei<br />

man auch die Kirche im Dorf lassen muss, meine<br />

Biografie ist weiß Gott keine des Scheiterns.Ich lebe<br />

ein sehr privilegiertes Leben. Aber natürlich kenne<br />

ich Brüche, und einige davon verhandele ich auch<br />

auf der neuen Platte.<br />

Sie gelten als sehr authentischer Musiker, der Momente<br />

seines Scheiterns in gewissem Umfang stets in<br />

Songs verarbeitet hat. Auf ihrem Album „Ein geschenkter<br />

Tag“ von2009 haben Siebeispielsweise eindringlich<br />

die Trennung von Ihrer Frau Joy Denalane<br />

zum Thema gemacht, mit der Siemittlerweile wieder<br />

zusammen sind.<br />

Ichmuss mir meine Musik selbst glauben, um sie<br />

veröffentlichen zu können. Es wäredaher keine Option<br />

für mich, in einen reinen Verwaltungsmodus<br />

überzugehen im Sinne von: Wie müsste sich ein<br />

neues Max-Herre-Album anhören, um Fan-Erwartungen<br />

zu entsprechen? Daswürde sich zusammengemogelt<br />

anfühlen. Erst wenn etwas richtig nah an<br />

mir dran ist, kann und will ich es auch zeigen.<br />

Ihrer Liebe zu Joy Denalane haben Sie auf dem gemeinsamen<br />

Duett „Mit dir“ 1999 ein musikalisches<br />

Denkmal gesetzt. Zwanzig Jahre später befindet sich<br />

nun mit dem Stück „Das Wenigste“ eine Art Beziehungs-Update<br />

auf Ihrer Platte. Ein Song, der offensichtlich<br />

auch sehr nah an Ihnen beiden dran ist.<br />

Ja, natürlich. Der Track lag allerdings ziemlich<br />

lange rum, bis wir mit dem Ergebnis zufrieden waren,<br />

und ist inspiriertvon zwei anderen Stücken: Einerseits<br />

von Jacques Brels „La chanson des vieux<br />

amants“ über eine alte Liebe,den ich sehr mag. Andererseits<br />

von„ASong ForYou“ vonDonny Hathaway,<br />

auf dem er dieses „Vor der Bühne, hinter<br />

der Bühne“-Phänomen beschreibt –die inhaltliche<br />

Grundlage für „Das Wenigste“.<br />

Was hat Sie künstlerisch an diesem<br />

Blickwinkel auf IhreBeziehung gereizt?<br />

Die meisten Lieder über Liebe<br />

schwelgen ja immer in Superlativen:<br />

Du bist das Tollste,was mir je widerfahren<br />

ist. Aber ich mochte diese<br />

Perspektive der Umkehrung und<br />

wollte die Frage stellen: Worum<br />

geht es eigentlich? Wasist der Nukleus?<br />

Joy und ich standen in den<br />

letzten Jahren wieder oft zusammen<br />

auf der Bühne,singen gemeinsam<br />

Songs –und das tun wir, wenn<br />

zwischen uns alles super ist, aber<br />

eben auch an Tagen, an denen es mal<br />

nicht so gut läuft.<br />

Ist das schwierig, wenn Sie mal Streit haben?<br />

Klar, aber auf der Bühne finden wir immer<br />

die dafür nötige Ebene. Esist doch so: Natürlich<br />

sind wir Musiker, die da vorne stehen und das alles<br />

mit Liebe und Inbrunst machen. Trotzdem gibt es<br />

aber auch bei uns ein Leben, das dahinter stattfindet<br />

–und das ist genauso kompliziertwie das Leben von<br />

anderen Menschen auch. Das Entzaubern dieser<br />

Vorstellung, dass immer alles super ist, nur weil man<br />

gemeinsam im Scheinwerferlicht steht, fand ich<br />

spannend.<br />

IhrePlattenfirma behauptet, auf „Athen“ fände „eine<br />

Auseinandersetzung mit der Subjektivität des Scheiterns<br />

und der Kraft neuer Anfänge“ statt. Dasmüssen<br />

Sieerklären.<br />

Geschichten entstehen immer da, wo Dinge<br />

schiefgehen. Eine Geschichte,die gut läuft, ist meist<br />

keine gute.Mir ging es daher um eine Auseinandersetzung<br />

mit Brüchen und ums Herantrauen an diese<br />

Bruchstellen. Ich wollte etwas finden, das eine<br />

Dringlichkeit entwickelt, weil es noch nicht verarbeitet<br />

ist. Die Platte ist eine Reise, auf der ich mich<br />

auf den Wegmache,ohne am Ende aber als gefeierter<br />

Held zurückzukehren. „Das Wenigste“ beispielsweise<br />

ist der letzte Song des Albums und bildet zwar<br />

eine Art Homecoming-Moment ab, ist aber sicher<br />

nicht die große Einfahrt auf die Champs-Élysées<br />

hoch zum ArcdeTriomphe.<br />

Hat ein Album für Sie immer auch eine therapeutische<br />

Komponente?<br />

Ich würde es nie so nennen und nähere mich einer<br />

Platte immer zuerst musikalisch. Dann frage ich<br />

mich: Was interessiert, berührt und bewegt mich?<br />

Aber natürlich kann ich mich in meinen Texten bestimmten<br />

Lebensfragen stellen.<br />

Fällt Ihnen eine inhaltliche Auseinandersetzung mit<br />

Persönlichem leichter als das Thematisieren vonDingen,<br />

zu denen Siekeinen direkten Bezug haben?<br />

Klar, damuss ich nichts erfinden und künstlich<br />

erzeugen. Am Anfang hatte ich Angst, dass es zu spezifisch<br />

wird inBezug auf meine eigene Geschichte.<br />

Beim ersten Vorspielen der Songs in meinem Kreis<br />

habe ich aber gemerkt, dass meine Geschichten<br />

auch die Geschichten und Erinnerungen der anderen<br />

triggern. Das ist ja das Schöne daran, dass das<br />

nicht bei mir bleibt, sondernich Lebenssituationen<br />

spiegele, die jeder kennt. Dadurch entwickelt sich<br />

auch eine Relevanz für andere.<br />

Gibt es Zensurmomente, wenn Sie merken, dass Sie<br />

möglicherweise etwas zu viel vonsich preisgeben?<br />

Inhaltlich ja, emotional eigentlich nicht. Das<br />

hängt sicherlich auch mit der Musik zusammen, die<br />

ich selbst gerne höre, bei der die Künstler sich sehr<br />

öffnen. Ichmöchte beim Musikhören immer das Gefühl<br />

haben: Da geht es um etwas. Esmuss nicht<br />

zwangsläufig um etwas Persönliches oder Intimes<br />

gehen, aber um eine Form vonDringlichkeit.<br />

Max Herre ...<br />

…kam 1973 in Stuttgartzur Welt. Er hat zwei Geschwister.<br />

Herre entdeckte die Musik in erster Linie über Freunde, die viele Platten<br />

hatten. Zahlreiche Nachmittagebrachte er damit zu, sich deren Musik –<br />

vorwiegend Soul, Funk und Jazz –auf Kassetten zu überspielen.<br />

... feierte seine ersten musikalischen Erfolge<br />

als Frontmann der Stuttgarter Formation Freundeskreis, die den<br />

deutschen HipHop der 90er-Jahre maßgeblich mitprägte.<br />

Nach Auflösung der Band im Jahr 2000 startete Herre eine erfolgreiche<br />

Solokarriere und veröffentlichteunter anderem 2012 das gefeierte<br />

Goldalbum „Hallo Welt!“. Er ist Teil des Produktionsteams Kahedi und gilt<br />

als maßgeblicher Förderer vonKünstlernwie Afrob und Megaloh. Am<br />

8. November erschien sein viertes Soloalbum, „Athen“,<br />

bei VertigoBerlin/Universal.<br />

…ist mit der Soul-Sängerin JoyDenalane liiert,<br />

das Paar hat zwei gemeinsame Kinder und<br />

lebt in Berlin.<br />

Warum ist Ihnen das so wichtig?<br />

Musikhören ist für mich ein bisschen wie ein Gespräch<br />

mit einem Freund. Ich möchte das Gefühl<br />

bekommen, mit meinen Gedanken und Problemen<br />

nicht alleine zu sein. Dass es da jemanden gibt, der<br />

ähnlich empfindet wie ich und diese Emotionen in<br />

eine Form gebracht hat, die einen gemeinsamen<br />

Raum ermöglicht.<br />

Nochmal zurück zum Ausgangspunkt Ihres Albums:<br />

Welche konkreten Erinnerungen haben Sie anIhre<br />

ersten Athen-Besuche?<br />

Die erste Reise 1980 war auf jeden Fall auch ein<br />

Roadtrip.Wir sind nicht die Balkanroute runter wie<br />

im Song „Athen“, sondern durch Italien nach Ancona<br />

und dann für zwei Nächte auf die Fähre. Nach<br />

drei Tagen sind wir in Patras angekommen und über<br />

die Peloponnes nach Athen gefahren. Ich erinnere<br />

mich noch an das Grundstück, auf dem wir damals<br />

wohnten. MeinVater hat als Architekt auf dem olympischen<br />

Gelände gearbeitet –das war in den Achtzigern<br />

eine riesige Brache mit ein paar Studentenwohnheimen<br />

drauf. In einem davon haben wir gewohnt,<br />

darin war auch das Büro meines Vaters. Ich<br />

erinnere mich aber auch noch an die Ausflüge mit<br />

seinen Kollegen, mit denen wir über die Peloponnes<br />

gefahren sind, in irgendwelchen Buchten am Strand<br />

übernachtet haben oder bei Bekannten zu Hause.<br />

Diese konkreten Erinnerungen vermischen sich<br />

aber auch mit Fotografien von damals. Mein Vater<br />

besitzt noch alte Dias aus dieser Zeit, die ich während<br />

der Albumproduktion wieder hervorgekramt<br />

habe,und die haben vieles zurückgeholt.<br />

Obwohl der Albumtitel den Blick eher in die Ferne<br />

richtet, geht es an vielen Stellen auf der Platte um verschiedeneVorstellungen<br />

vonHeimat –zum Beispiel im<br />

Stück „Sans Papier“, eine Bezeichnung für Migranten<br />

ohne geregelten Aufenthaltsstatus. Wie gelingt es Ihnen,<br />

so einen vergleichsweise sperrigen Inhalt in ein<br />

stimmiges musikalisches Gewand zu packen?<br />

DieIdee zu einem Song über dieses Thema trage<br />

ich schon seit mehr als zehn Jahren mit mir herum.<br />

Aber generell entsteht ein Stück bei mir immer über<br />

eine musikalische Annäherung, die in mir Gedanken<br />

und Emotionen erzeugt. Bei „Sans Papier“ haben<br />

mein Kollege Samon Kawamuraund ich im Studio<br />

ein bisschen rumprobiert mit einem 6/8-<br />

Groove, über den ich intuitiv gesungen habe –dabei<br />

kam dieses Wort zurück, und dann standen schnell<br />

erste Fragmente. Ich habe mich dann noch mal intensiv<br />

mit dem Thema befasst, viel dazu gelesen und<br />

mich mit Leuten darüber unterhalten. All diese Informationen,<br />

Gefühle und Eindrücke habe ich dann<br />

zu diesem Song verdichtet.<br />

Auch im Track „Dunkles Kapitel“, auf dem Siesich mit<br />

Rechtsradikalismus auseinandersetzen, geht es um<br />

Vorstellungen vonHeimat.<br />

Auch hier stand zuerst die Musik: der Beat<br />

des Stuttgarter Produzenten Dexter, der etwas<br />

sehr Bedrohliches, Anschleichendes<br />

hatte.Mir kam sofortdas Bild vomEnde<br />

der Weimarer Republik in den Sinn. Ich<br />

wollte eine Stimmung erzeugen, die<br />

das Jetzt spiegelt, im sprachlichen<br />

Duktus aber anrollt wie der Nationalsozialismus<br />

in den späten Zwanziger-,<br />

frühen Dreißigerjahren des<br />

letzten Jahrhunderts.Bilder und Situationen,<br />

die wir aus dem Jetzt<br />

kennen –wie in Chemnitz zum Beispiel<br />

–, wollte ich an diesem Dreißigerjahre-Duktus<br />

spiegeln und so die<br />

Parallelität aufzeigen. Das war der<br />

Ansatz für die erste Strophe. Die<br />

zweite wiederum beruht auf einem Essay<br />

meiner Großmutter, das sie nach<br />

dem Krieg geschrieben hat.<br />

Worum geht es darin?<br />

Meine Großmutter stammt aus einer<br />

deutsch-jüdischen Familie aus Berlin, war nach<br />

Nazi-Gesetzen also Halbjüdin. In dem Essay setzt sie<br />

sich mit ihrem Davongekommen-Sein vorden Nazis<br />

auseinander. Denn bereits vor der NS-Zeit hat sie<br />

meinen Großvater geheiratet und ihren jüdischen<br />

Namen abgelegt –dadurch blieb sie unentdeckt.<br />

Haben Sie mit Ihrer Großmutter darüber sprechen<br />

können?<br />

Leider nicht. Sie ist gestorben, als ich 13 war,<br />

ich war damals noch zu klein. Aber das hätte<br />

mich wahnsinnig interessiert. Für die Familie ist<br />

es ein unfassbares Glück gewesen, dass sie unentdeckt<br />

blieb, inihr hat das aber gleichzeitig ein<br />

Gefühl der Schuld hervorgerufen: weil sie untertauchen<br />

konnte und anderenicht. In ihrem Essay<br />

schreibt sie von einer Familie, die in ihrem Haus<br />

in Berlin-Halensee lebte, und die von den Nazis<br />

verschleppt wurde. Sie wirft sich vor, nicht genug<br />

für diese Familie getan zu haben. Diesen Umstand<br />

hat sie zeitlebens als Verrat an ihrer jüdischen<br />

Identität verstanden.<br />

Finden Sie esinZeiten wie diesen, in denen rechtes<br />

und nationales Denken wieder erstarkt, wichtig, sich<br />

als Person der Öffentlichkeit dagegen zu äußern?<br />

Es obliegt mir nicht zu sagen, was andere Leute<br />

zu tun haben. Das muss jeder für sich entscheiden.<br />

In der Rapszene gibt es aber Leute,die qua ihrer Herkunft<br />

und ihres Aussehens angefeindet werden, also<br />

per se ein Politikum darstellen –die müssen das gar<br />

nicht explizit ansprechen. Leute wie Megaloh oder<br />

Samy Deluxe tun das dennoch ganz offensiv,weil die


16./17. NOVEMBER 2019 3<br />

Mit „Inbrunst und Liebe“<br />

Musiker:Max Herre im Hotel<br />

Michelberger in Berlin.<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

diesen Kampf tagtäglich führen. Allein durch ihre<br />

Präsenz schaffen solche Künstler bereits ein Selbstverständnis<br />

für ein heterogenes Deutschland, das<br />

seit Jahrzehnten ein Zuhause ist für Menschen unterschiedlichster<br />

Hintergründe, ohne dass da auch<br />

nur ein Schlachtruf ausgesprochen wäre. Aber was<br />

mich persönlich betrifft: Ich finde es wichtig, Haltung<br />

zu zeigen.<br />

Gibt es Regeln, denen Siebeim Schreiben folgen?<br />

Ja, aber die entstehen intuitiv, die schreibe ich<br />

nirgendwo auf. Ich schaue einfach, was sich richtig<br />

anfühlt. Auf der neuen Platte habe ich beispielsweise<br />

bewusst kaum Anglizismen benutzt, weil ich<br />

das Gefühl hatte,dass ich es mir damit lediglich einfach<br />

gemacht hätte. Stattdessen habe ich intensiv<br />

nach den richtigen Worten gesucht.<br />

Innerhalb des HipHop-Kosmos sind Sie stets jemand<br />

gewesen, der in seinen Songs aus einem sehr großen<br />

Wortschatz geschöpft hat.<br />

Ja, früher –auf der neuen Platte ist das deutlich<br />

weniger der Fall. Auch eine bestimmte Floskelhaftigkeit,<br />

die der Punchline-Idee im Rap folgt, habe ich<br />

mir verboten; das Abfeiernalter Heldentaten, das ja<br />

ein sehr rap-immanentes Thema ist –vor allem für<br />

Leute, die das schon ein paar Jahre machen. Diese<br />

Form vonSwag und Coolness hat für mich auf dieser<br />

Platte keinen Sinn gemacht.<br />

Im Song „Siebzehn“ vergleichen SieIhreeigene Jugend<br />

mit der Ihrer Kinder.Erkennen Siesich heute in Ihren<br />

Eltern wieder?<br />

Ja, ich entdecke immer häufiger meinen Vater in<br />

mir –der Klassiker.<br />

Auf eine gute Weise oder eher nach dem Motto: So<br />

wollte ich eigentlich nie werden?<br />

Beides. Esist ja so: Wenn die Kinder noch klein<br />

sind und man diese ausfüllende Erziehungsaufgabe<br />

wahrnimmt, bei der man vorrangig primäre Bedürfnisse<br />

stillt, man für seine Kinder da ist und sich diesem<br />

Leben stellt, hat man das Gefühl, dass man das<br />

ganz gut hinbekommt. Wenn die Kinder älter werden<br />

und auf dem Wegraus sind, merkt man aber auch,<br />

was man vielleicht nicht so gut gemacht hat –und<br />

dann fängt man an, seine Elternbesser zu verstehen.<br />

Zumal der Zugriff auf seine Kinder ja mit deren zunehmendem<br />

Alter immer schwieriger wird.<br />

Genau. Irgendwann erzieht man nicht mehr aktiv.Man<br />

ist zwar da, bleibt stets Ansprechperson, hat<br />

aber mit fertigen Menschen zu tun. Dadurch findet<br />

parallel eine Auseinandersetzung mit der eigenen<br />

Kindheit statt, bei der man sich fragt: Wiehaben das<br />

eigentlich die eigenen Elterngemacht?<br />

Haben Siesich als Jugendlicher starkvon Ihren Eltern<br />

abgegrenzt?<br />

Eigentlich nicht. Ich hatte immer ein sehr gutes<br />

Verhältnis zu meinen Eltern und nie das Bedürfnis,etwas<br />

explizit anders machen zu müssen<br />

als sie. Mein Vater hingegen hatte eine solche<br />

Phase als Jugendlicher gegenüber meinem Großvater,<br />

und davon habe ich profitiert. Mein Vater<br />

hat diese Transformation gewissermaßen für<br />

mich mitvollzogen.<br />

Haben Siedas Gefühl,auf musikalische Weise identitätsstiftend<br />

Einfluss auf Ihre Kinder genommen zu<br />

haben?<br />

Als sie kleiner waren, bestimmt. Jetzt kehrt<br />

sich das um: Da sind die Kinder eher identitätsstiftend<br />

für unser Musikverständnis, indem sie<br />

uns neue Platten oder Songs zeigen. Wenn allerdings<br />

neue Alben vonKünstlernwie Kendrick Lamar<br />

oder Frank Ocean erscheinen, über die es<br />

eine Art musikalischen Familienkonsens gibt,<br />

dann verschwindet jeder mit diesen Platten in<br />

seinem Zimmer, studiert sie, und im Anschluss<br />

sprechen wir alle gemeinsam darüber. Diese Momente<br />

liebe ich sehr.<br />

Haben sich IhreEltern früher viele Sorgen um Siegemacht?<br />

Nein, die hatten sehr viel Vertrauen. Mein Vater<br />

war in meiner Jugend aber auch viel weg, war<br />

da schon in Athen, und hat diese Phase, inder es<br />

zeitweise etwas schwierig war, nicht so aktiv mitgeschnitten.<br />

Das lag also mehr bei meiner Mutter,<br />

und die hat für sich entschieden, dass sie zu<br />

Hause mit mir und meinen Geschwistern ein gutes<br />

harmonisches Klima haben möchte und hat<br />

deshalb über bestimmte Dinge hinweggesehen –<br />

in vielen Punkten eine sehr gute Entscheidung.<br />

Inwiefern war es denn mal schwierig in Ihrer Jugend?<br />

Im Song „Siebzehn“ deuten SieDiebstähle und illegales<br />

Sprühen an.<br />

Ach, das waren kleine Jugendsünden –nicht<br />

mehr als bei anderen Kids, die inder Stadt aufgewachsen<br />

sind. Aber heute weiß ich eben auch: Es<br />

gab einige Situationen, in denen hatte ich einfach<br />

Glück. Da hat das Schicksal entschieden,<br />

dass es weitergeht. Und hinsichtlich meiner Kinder<br />

resultiert aus diesem Wissen natürlich die<br />

Sorge: Haben sie in vergleichbaren Situationen<br />

dasselbe Glück, wenn sie mal nicht reflektiert<br />

sind und einfach Quatsch machen? Und: Ist ihr<br />

eigener Kompass stark genug, um sich an neuralgischen<br />

Punkten von gefährlichen Entscheidungen<br />

fernzuhalten?<br />

Zwei Ihrer drei Kinder sind nun in einem Alter,indem<br />

sie mehr rausgehen in die Welt –und zwar zunehmend<br />

ohne ihre Eltern. Haben Sie diesbezüglich<br />

Ängste?<br />

Absolut. Berlin ist ein raues Pflaster –gerade<br />

heutzutage, woMenschen wieder vermehrt angefeindet<br />

werden, wenn sie äußerlich offensichtlich<br />

nicht Teil der Mehrheitsgesellschaft sind.<br />

Aber mich treibt auch die typische Angst von Elternmit<br />

Kinderninder Großstadt um: Geht es ihnen<br />

gut, wenn sie nachts um drei noch nicht zu<br />

Hause sind?<br />

Haben Sie das Gefühl, als Musiker mehr Verständnis<br />

dafür zu haben, dass das Nachtleben nun mal entdeckt<br />

werden muss?<br />

Wirgehören einer Elterngeneration an, die es generell<br />

genauer wissen will, weil wir näher an unseren<br />

Kinderndransind. Dasprovoziertaber auch Ängste,<br />

die meine Eltern womöglich nicht hatten, weil sie<br />

mehr weggeguckt haben. Eine gewisse Ignoranz<br />

schützt vorSorgen.<br />

Daniel Schieferdecker<br />

hat als Jugendlicher selbst (erfolglos) über<br />

Freundeskreis-Beats gerappt.


4 16./17. NOVEMBER 2019<br />

Auch die samtene Revolution begann<br />

mit harter Gewalt. Vor30Jahren,<br />

am 17. November 1989, knüppelte<br />

ein Großaufgebot der Bereitschaftspolizei<br />

in Prag friedlich demonstrierende<br />

Studenten brutal zusammen. Die<br />

Hochschüler waren zusammengekommen,<br />

um an die Schließung der Universitäten des<br />

Landes durch die deutschen Besatzer 50<br />

Jahre zuvor zu erinnern. Etwa 1000 Studenten<br />

waren 1939 verhaftet, neun Studenten<br />

von den Nazis hingerichtet worden. An diesem<br />

für das tschechoslowakische nationalhistorische<br />

Bewusstsein wichtigen Tagnahmen<br />

1989 mehr als 10 000 Hochschüler an<br />

der vom offiziellen kommunistischen Jugendverband<br />

organisierten Kundgebung<br />

teil.<br />

Diese nahm dann aber eine überraschende<br />

Wendung, im wahrsten Sinne des<br />

Wortes: Die Studenten wichen plötzlich von<br />

der genehmigten Route ab und bogen in die<br />

Nationalstraße ein, in Richtung Wenzelsplatz,<br />

der Bühne so vieler historischer Ereignisse<br />

in der Geschichte des Landes. Immer<br />

lauter wurden regierungskritische Sprechchöreangestimmt.<br />

„Freiheit“ hallte es durch<br />

die Straßen. Dann wurden die Demonstranten<br />

eingekesselt. Sie zeigten ihre leeren<br />

Hände, um ihre Gewaltlosigkeit unter Beweis<br />

zu stellen. Sieversuchten, den mit Schilden<br />

und Schlagstöcken ausgerüsteten Einsatzpolizisten<br />

Blumen zu überreichen. Sie<br />

stellten Kerzen auf die Straße und sangen<br />

Friedenslieder. Hunderte wurden dennoch<br />

vonden berüchtigten„Weißhelmen“ zusammengeschlagen,<br />

Dutzende teilweise schwer<br />

verletzt. Der Rundfunk meldete den Todeines<br />

Studenten. Diese Meldung, die sich später<br />

als falsch herausstellen sollte,löste einen<br />

Schock aus.<br />

Der 17. November wurde zur Initialzündung<br />

für die Samtene Revolution, die das<br />

Menschen stand das Massaker auf dem Platz<br />

des Himmlischen Friedens noch deutlich vor<br />

Augen. Im Juni 1989 hatten die chinesischen<br />

Kommunisten Proteste in Peking blutig niedergeschlagen,<br />

Tausende waren ums Leben<br />

gekommen. Bei der Großdemonstration in<br />

Leipzig am 9. Oktober 1989 war es dann zwar<br />

nicht zu dem dort ebenfalls befürchteten<br />

Einsatz der DDR-Staatsgewalt gekommen.<br />

Aber die Gefahr war sehr real gewesen und in<br />

den Krankenhäusernlagen zusätzliche Blutkonserven<br />

zur Versorgung der erwarteten<br />

Verletzten bereit. Nurwenige Wochen später<br />

sollten die revolutionären Ereignisse in Rumänien<br />

mehr als tausend Menschenleben<br />

fordern. Niemand konnte also mit Gewissheit<br />

sagen, dass bei Massenprotesten in der<br />

Tschechoslowakei alles gewaltfrei verlaufen<br />

würde. Auch in Prag hatte die Diktatur ihre<br />

Truppen zusammengezogen und es war unklar,<br />

obnicht doch scharf geschossen werden<br />

würde. Noch am 19. November 1989<br />

wurden die sogenannten „Volksmilizen“ in<br />

Alarmbereitschaft versetzt, 85 000 Mann.<br />

DasRegime hatte durchaus erwogen, Panzer<br />

und Eingreiftruppen, die außerhalb Prags<br />

warteten, in Marsch zu setzen. Die Geschichte<br />

war offen und Tschechen und Slowaken<br />

hatten schon einmal erlebt, dass ihr<br />

Streben nach Freiheit und Demokratie am<br />

Ende mit Militärgewalt gestoppt wurde. Der<br />

Prager Frühling von1968 steckte ihnen auch<br />

im Prager Herbst von1989 noch in den Knochen.<br />

DAS GROßE EXPERIMENT des „Sozialismus<br />

mit menschlichem Antlitz“ war –nachdem<br />

es schon weit vorangeschritten war und Prag<br />

einen unvergesslichen, frühlingshaften Aufbruch<br />

erlebt hatte –imAugust 1968 von sowjetischen<br />

Panzern niedergewalzt worden.<br />

Der britische Journalist Michael Simmons<br />

Kommunisten enteignet, der Vater musste<br />

sich als Bürogehilfe,die Mutter als Fremdenführerin<br />

durchschlagen. Der junge Václav<br />

Havel war wegen seiner Herkunft in seiner<br />

Berufswahl eingeschränkt. Anfang der Sechzigerjahre<br />

begann er, Theaterstücke zu<br />

schreiben. Das „Gartenfest“ wurde 1963 uraufgeführt,<br />

„Die Benachrichtigung“ 1965.<br />

Auf satirische-absurde Weise hielt er in seinen<br />

Stücken der Diktatur und ihren Phrasen<br />

dreschenden Funktionären den Spiegel vor.<br />

Nach dem Prager Frühling 1968 erhielt der<br />

junge Autor Publikationsverbot. DieVerhaftung<br />

der Mitglieder der Underground-Band<br />

The Plastic People of the Universe im März<br />

1976 wurde zum äußeren Anlass der Neuformierung<br />

der tschechoslowakischen Opposition.<br />

Die „Charta 77“, deren Mitinitiator er<br />

war, wurde gegründet und machte Havel<br />

zum wichtigsten Vertreter der Bürgerrechtsbewegung<br />

seines Landes. Immer wieder bekam<br />

er wegen seines Einsatzes für Meinungsfreiheit<br />

und die Achtung der Menschenrechte<br />

die Macht der sozialistischen<br />

Diktatur am eigenen Leib zu spüren. Insgesamt<br />

50 Monate verbrachte er im Gefängnis,<br />

ein letztes Malwurde er 1989 verhaftet. Havel<br />

selbst hat später sein Leben und seine beruflichen<br />

Stationen lakonisch zusammengefasst:<br />

„Bourgeoises Kind, Laborant, Soldat,<br />

Kulissenschieber, Theaterautor, Dissident,<br />

Häftling, Präsident, Pensionär, öffentliches<br />

Phänomen und Einsiedler,angeblicher Held<br />

und heimlicher Angsthase“.<br />

Václav Havelwurde das warmherzige Gesicht<br />

der Revolution von1989, ihrePersonifizierung,<br />

ihr Spiritus Rector. Nur kurz sah es<br />

so aus, als könnte es ein Comeback des Helden<br />

von1968 geben. DerSlowake Alexander<br />

Dubcek tauchte aus der Versenkung auf: Der<br />

Mann, der dem Sozialismus mit menschlichem<br />

Antlitz sein Gesicht geliehen hatte,<br />

nahm am achten Tagder Revolution, am 24.<br />

praktisch zeitgleich als Entsprechung die<br />

„Verejnost’ proti násiliu“, die „Öffentlichkeit<br />

gegen Gewalt“. Die erste Erklärung des Bürgerforums<br />

hatte Havel erst am Tag seiner<br />

Gründung verfasst. Darin wurden der sofortige<br />

Rücktritt von Staatspräsident Husák,<br />

aber auch eine unabhängige Untersuchung<br />

der Gewalt vom17. November und der Rücktritt<br />

aller kommunistischen Funktionäre, die<br />

für den Polizeieinsatz verantwortlich gewesen<br />

waren, gefordert. Auch die Freilassung<br />

aller politischen Gefangenen war ein wichtiges<br />

Ziel, am Ende sollten freie demokratische<br />

Wahlen stehen.<br />

SEIN „HAUPTQUARTIER“ BEZOG HAVEL kurz<br />

darauf in der Laterna Magica, einem weltberühmten<br />

avantgardistischen Theater an der<br />

Prager Nationalstraße, nur einen Steinwurf<br />

entfernt von dem Ort, an dem am 17. November<br />

die Studenten von der Polizei zusammengeschlagen<br />

worden waren. In den<br />

unter der Erde gelegenen Räumen des Theaters<br />

wurden leidenschaftliche Debatten geführt,<br />

Kommuniqués verfasst, Pressekonferenzen<br />

abgehalten. „Es war ein heißes Labyrinth“,<br />

erinnerte sich Eda Kriseová, die zu<br />

Havels Beraterngehörte,„in dem man kaum<br />

atmen konnte, esgab keine Ventilation, dabei<br />

rauchten alle wie die Schlote. Revolutionärerauchen<br />

immer.“Wenige Monate später<br />

wurde der brasilianische Präsident an diesen<br />

Ort geführt, weil er sehen wollte, wodie Revolutionäre<br />

getagt hatten. „Wir konnten uns<br />

gar nicht mehr vorstellen, wie wir dortunten<br />

hatten überleben können.“<br />

Zumengsten Kreis Havels zählten Schauspieler,<br />

Musiker, Schriftsteller, Künstler und<br />

andereIntellektuelle.Viele vonihnen hatten<br />

Berufs- oder Auftrittsverbote erleiden müssen<br />

und kamen nun von ihren Arbeitsplätzen<br />

als Heizer, Fensterputzer oder Nacht-<br />

Diesess<br />

Die Menschen in der<br />

von einem Aufbr<br />

wagte<br />

Bereitschaftspolizei am 17. November 1989. IMAGO (4)<br />

VáclavHavel am 19. November 1989 im Cinoherni Club in Prag,wodas Bürgerforum gegründet wurde.<br />

kommunistische „ancien régime“ in der<br />

Tschechoslowakei innerhalb kürzester Zeit<br />

hinwegfegen sollte. Der britische Publizist<br />

Timothy Garton Ash mutmaßte damals: „In<br />

Polen dauerte es zehn Jahre, in Ungarnzehn<br />

Monate,inder DDR zehn Wochen; vielleicht<br />

wird esinder Tschechoslowakei nur zehn<br />

Tage dauern!“. Im Enthusiasmus des Moments<br />

hatte der Brite dabei allerdings außer<br />

Acht gelassen, dass es in der Tschechoslowakei<br />

schon länger rumort hatte. Seit 1988 war<br />

es immer wieder zu Protestaktionen und Demonstrationen<br />

gekommen, bei denen sich<br />

erst Hunderte, später schon einige Tausend<br />

Menschen versammelt hatten. Auch waren<br />

zehn Tage doch etwas zu knapp bemessen,<br />

aber die politische Entwicklung und der Untergang<br />

des Kommunismus in der Tschechoslowakei<br />

sollten sich tatsächlich in rasantem<br />

Tempo vollziehen. Sechs Wochen nach Ausbruch<br />

der Studentenproteste sollte das Land<br />

ein anderes sein.<br />

Auch deshalb mag die Revolution der<br />

Tschechen und Slowaken in der Rückschau<br />

auf den ersten Blick fast wie eine Formalität<br />

erscheinen, so, als wäre einfach ein weiterer<br />

Dominostein in einem Reigen kommunistischer<br />

Diktaturen gefallen. So, als sei diese<br />

Entwicklung geradlinig, folgerichtig und risikofrei<br />

gewesen. DieVoraussetzungen waren<br />

ja auch gut: Polen und Ungarnwaren auf ihremWeg<br />

in die Freiheit schon weit vorangeschritten.<br />

Sogar die DDR war am Ende, die<br />

<strong>Berliner</strong> Mauer eine Woche vor dem 17. November<br />

geöffnet worden, der Eiserne Vorhang<br />

somit de facto gefallen. Undmit Gorbatschowander<br />

Macht in Moskau standen die<br />

Aussichten für Tschechen und Slowaken, im<br />

Herbst 1989 ihr Land grundlegend zu verändern,<br />

sicher nicht schlecht.<br />

Niemand wusste aber, was genau passierenwürde.Schon<br />

gar nicht war klar,dass die<br />

Revolution nach dem 17. November „samten“<br />

und gewaltfrei verlaufen würde. Den<br />

berichtete, noch bis weit hinein in das Jahr<br />

1990 hätten viele Menschen befürchtet,<br />

„eine Verschwörung reaktionärer Kräfte“<br />

könnte auch die Errungenschaften der Revolution<br />

vom Herbst 1989 zunichtemachen.<br />

Und die Schriftstellerin Eda Kriseová bekannte:<br />

„Ständig war dieses Gefühl der Unwirklichkeit<br />

da. Ich fürchtete, aufzuwachen<br />

und zu entdecken, dass alles wieder wie früher<br />

war.Ich hatte fast Angst, einzuschlafen.“<br />

Dass die Revolution erfolgreich war und<br />

nach dem 17. November „samten“ blieb, lag<br />

zum einen daran, dass sich die Kommunistische<br />

Führung eingestehen musste, nicht<br />

mehr auf die Unterstützung Moskaus zählen<br />

zu können. Beim Versuch, die Proteste dauerhaft<br />

gewaltsam zu unterdrücken, wäre die<br />

KP auf sich allein gestellt gewesen. Zum anderen<br />

war der sanfte Charakter der Revolution<br />

zu einem großen, wenn nicht entscheidenden<br />

Teil ihrem zentralen Akteur zu verdanken:<br />

Václav Havel. Er wurde zum unumstrittenen<br />

Anführer der revolutionärenWelle,<br />

die ihn innerhalb wenigerWochen bis auf die<br />

Prager Burg,den Hradschin, und in das Amt<br />

des Staatspräsidenten, das dort seinen Sitz<br />

hat, tragen sollte.<br />

Václav Havelwurde am 5. Oktober 1936 in<br />

Prag geboren. Er stammte aus einer großbürgerlichen,<br />

wohlhabenden Familie. Sein<br />

Großvater war ein Architekt, der sein Lebenswerk<br />

mit dem Bau der „Lucerna“ am<br />

Prager Wenzelsplatz krönte, dem ersten<br />

Stahlbetonbau der Stadt, einer Art Mall mit<br />

großem Tanzsaal, Kinos, Geschäften und<br />

Restaurants. Auch Václavs Vater wurde Architekt,<br />

sein Onkel war einer der wichtigsten<br />

Produzenten des tschechischen Films. Der<br />

kleine Václav war noch keine drei Jahre alt,<br />

als Hitlers Wehrmacht 1939 in Prag einmarschierte<br />

und er war elf, als die Kommunisten<br />

im Februar 1948 die Macht übernahmen.<br />

Früh wurde sein Leben also durch Diktaturen<br />

geprägt. Seine Familie wurde von den<br />

November, gemeinsam mit Havel aneiner<br />

Großdemonstration auf dem Prager Wenzelsplatz<br />

teil. „Er sieht aus“, notierte ein Beobachter,„als<br />

sei er direkt aus einer Schwarz-<br />

Weiß-Fotografie von 1968 gestiegen.“ Die<br />

Menge jubelte ihm begeistert zu. Aber die<br />

Menschen spürten dennoch, dass sie mit ihren<br />

Protesten zwar in gewisser Weise an den<br />

Prager Frühling anknüpften, Dubcek aber<br />

doch auch der Repräsentant einer vergangenen<br />

Epoche war.Die meisten derer,die 1989<br />

auf die Straße gingen, wollten keinen Sozialismus<br />

mehr,und wäreernoch so reformiert<br />

gewesen. Sie wollten Freiheit, Pluralismus<br />

und Demokratie. Sie wollten nach Westen,<br />

„zurück nach Europa“, wie eine Forderung<br />

hieß, die man bald auf zahllosen Plakaten lesen<br />

konnte. Und sie wollten „Havel auf die<br />

Burg!“, wie man ebenfalls immer häufiger lesen<br />

und hören konnte.Die gemeinsame Demonstration<br />

von Havel und Dubcek endete<br />

mit einem jener magischen Momente,die allen,<br />

die sie erlebten, immer in Erinnerung<br />

bleiben werden: In einer spontanen Geste<br />

zogen Hunderttausende ihre Schlüsselbunde<br />

hervor und schüttelten sie wie kleine<br />

Glöckchen. Wurde sodas Ende des Regimes<br />

herbeigeläutet? Noch am selben Abend traten<br />

jedenfalls Generalsekretär Miloš Jakeš<br />

sowie das gesamte Politbüro und das Zentralkomitee<br />

der Kommunistischen Partei geschlossen<br />

zurück –ein wichtiger Etappensieg<br />

der samtenen Revolutionäre.<br />

ES KAM NICHT VON UNGEFÄHR, dass der<br />

Theatermann Havel die Revolution in den<br />

Theaternder Hauptstadt vorantrieb.Die Opposition<br />

traf sich zunächst in verschiedenen<br />

Bühnen, am 19. November wurde im<br />

„Schauspielclub“ das „Obcanské Forum“,<br />

das Bürgerforum, gegründet, die überparteiliche<br />

Bewegung, die die Revolution vorantrieb.<br />

Imslowakischen Landesteil entstand<br />

wächter zu den revolutionären Versammlungen.<br />

Jirí Dienstbier, der bald darauf Außenminister<br />

werden sollte, war einer der<br />

prominenten Heizer unter den Helden der<br />

Revolution. Timothy Garton Ash, der die<br />

Ereignisse in der Laterna Magica aus nächster<br />

Nähe beobachten konnte,berichtete fasziniert,<br />

wie die Ereignisse Menschen veränderten:<br />

„Manch einer,der niemals zuvor politisch<br />

aktiv gewesen war,richtete sich plötzlich<br />

auf, boxte sich seinen Wegfrei auf die<br />

Bühne und schlug sich selbst für einen Fernsehauftritt<br />

vor. Und schon konnte man ihn<br />

sich in einem Ministersessel vorstellen.“ Andere<br />

wiederum, die schon lange in der demokratischen<br />

Opposition engagiert waren,<br />

„blieben still im Zuschauerraum sitzen.<br />

Reale Machtpolitik war nicht ihr Bier.“<br />

Inzwischen waren jeden Tagwachsende<br />

Menschenmengen zu Protesten auf den<br />

Wenzelsplatz gekommen. Am 21. November<br />

sprach Havelzuden Massen. Miteinem Megafon<br />

war die unübersehbare Menschenmenge<br />

unter dem Balkon des Verlagshauses<br />

„Svobodné slovo“(„Freies Wort“) nicht mehr<br />

zu erreichen. Hätten nicht Ton- und Bühnentechniker<br />

verschiedener Rockbands<br />

spontan ausgeholfen, wären die Revolutionäre<br />

kaum gehört worden. „Havels Sympathie<br />

für das Genre zahlte sich aus“, urteilte<br />

sein Pressesprecher,Vertrauter und späterer<br />

Biograf Michael Žantovský. Marta Kubišová,<br />

„die“ Sängerin des Prager Frühlings, die auf<br />

eine große Karriereverzichtet hatte,umsich<br />

nicht anpassen zu müssen, sang und rührte<br />

die Menge zu Tränen. Weitere Sänger und<br />

Dichter traten auf. Aber es war Havel, der die<br />

Menge erfolgreich aufrief, trotz aller aufgestautenWutfriedlich<br />

zu bleiben und nicht an<br />

Vergeltung zu denken: „Jene,die ihreGegner<br />

viele Jahre lang mit einer gewalttätigen und<br />

blutigen Rachsucht verfolgt haben, haben<br />

jetzt Angst vor uns. Sie können ruhig schlafen.<br />

Wir sind nicht wie sie.“ Euphorische<br />

„Die Unglaublichkeit des Augenblicks“: Am


16./17. NOVEMBER 2019 5<br />

amtene Ding<br />

Tschechoslowakei hatten 1968 schon einmal erlebt, wie Panzer den Traum<br />

uch beendeten. Dass die Revolution von 1989 gewaltfrei bleiben würde,<br />

n sie lange nicht zu glauben. Ein Rückblick auf bewegte Tage<br />

VonRalf Gebel<br />

Stimmung machte sich breit, so noch einmal<br />

Eda Kriseová: Die Menschen „wollten weder<br />

essen noch schlafen, ihnen genügten jetzt<br />

die Wahrheit und die Unglaublichkeit eines<br />

jeden Augenblicks“.<br />

Für die Großkundgebung am 25. November<br />

war selbst der Wenzelsplatz, der über imposante<br />

Ausmaße verfügt, schon zu klein geworden.<br />

Man musste in den Letná-Park,<br />

oberhalb der Moldau und des Stadtzentrums<br />

gelegen, ausweichen. Mehr als eine halbe<br />

Million Menschen kamen am 25. November<br />

trotz eisiger Kälte und Schnee dort zusammen.<br />

Das kommunistische Regime wankte.<br />

Am Sonntag, dem 26. November,kam es zum<br />

ersten offiziellen Treffen zwischen Regierungsvertretern,<br />

mit Ministerpräsident Adamec<br />

an der Spitze, und der Opposition, angeführt<br />

von Havel. Der Ministerpräsident, der<br />

sich noch wenige Tage zuvor einem Treffen<br />

mit Havelverweigerthatte,sagte die Freilassung<br />

politischer Häftlinge zu und versprach,<br />

sich am Nachmittag den Menschenmassen<br />

im Letná-Parkzustellen. Aber er verstand es<br />

nicht, auf die Menschen, inzwischen wohl<br />

etwa eine Million, einzugehen. Zunächst war<br />

er als eine Art Brückenbauer in eine neue<br />

Zeit durchaus freundlich empfangen worden.<br />

Aber je länger er sprach, desto deutlicher<br />

wurde,dass auch er nur ein kommunistischer<br />

Apparatschik war, der nicht verstanden<br />

hatte, was die Stunde schlug. Nach anfänglichem<br />

Applaus wurde Adamec<br />

ausgebuht und ausgepfiffen.<br />

Den richtigen Tontraf dagegen der Liedermacher<br />

Jaroslav Hutka. Dieser Mitunterzeichner<br />

der „Charta 77“ musste 1978 in die<br />

Niederlande emigrieren. Erst wenige Stunden<br />

vorseinem Auftritt im Letná-Parkwar er<br />

in sein Heimatland zurückgekehrt, hatte<br />

dann aber am Flughafen in Prag noch stundenlang<br />

auf die Erlaubnis zur Einreise warten<br />

müssen. Dann fuhr er direkt zum Letná-<br />

der noch immer rein kommunistisch zusammengesetzten<br />

Nationalversammlung zum<br />

Staatspräsidenten gewählt. Zehntausende<br />

pilgerten auf die Burg, ummöglichst nahe<br />

dabei zu sein, als der vor kurzem noch verfemte<br />

und politisch verfolgte Dissident das<br />

höchste Staatsamt erlangte.„At’ žije Havel“,<br />

„Lang lebe Havel“, rief die Menge immer<br />

wieder. Noch auf der Prager Burg versprach<br />

Havelder Nation, dass er sie zu freienWahlen<br />

führen würde. Dieses Versprechen sollte im<br />

Juni 1990 eingelöst werden.<br />

WER –WIE DER AUTOR –DAS GLÜCK HATTE,<br />

diese Tage in Prag zu erleben, wirddie unverstellte<br />

Freude einer Nation, der es gelungen<br />

war, friedlich eine Diktatur zu beseitigen,<br />

nicht vergessen. Ganz Prag war ein einziges<br />

Schwarzes Brett. Überall hingen politische<br />

Botschaften, Plakate, mit Schreibmaschine<br />

oder handschriftlich verfasste Ausarbeitungen.<br />

Fotokopierer gab es damals kaum, der<br />

Zugang zu ihnen war unter den Kommunisten<br />

streng reglementiert. Schaufenster, U-<br />

Bahn-Schächte,Hauswände –alles diente als<br />

Ort, um der endlich erlangten Meinungsfreiheit<br />

Ausdruck zu verleihen. Aufder Nationalstraße,nahe<br />

der Stelle,wodie Samtene Revolution<br />

mit brutalen Schlägen ihren Ausgang<br />

genommen hatte, hing ein selbst gemaltes<br />

Transparent: „Jsme št’astni“, stand darauf –<br />

„Wir sind glücklich“. Prag war zu einer Art<br />

politischem Gesamtkunstwerkgeworden, so<br />

wie die Revolution insgesamt. „Dieses samtene<br />

Ding“, wie Michael Žantovský sie<br />

nannte, und damit die schöne Unbegreiflichkeit<br />

des Umbruchs leicht schnodderig<br />

zum Ausdruck brachte.<br />

Was ist, 30 Jahre später, vom Glück des<br />

Jahres 1989 geblieben? Noch unter Präsident<br />

Havel gelang es Tschechen und Slowaken,<br />

sich friedlich voneinander in zwei Staaten zu<br />

Die Demonstration am 17. November 1989 wurde zur Initialzündung für die Samtene Revolution.<br />

Abend des 17. November 1989 sitzt ein Demonstrant auf einer Straße in Prag,ihm gegenüber Polizisten mit Schutzschilden und Helmen.<br />

Park und sang vor einer Million Menschen<br />

sein Lied „Námešt“: „Die Luft ist schön, das<br />

Meer ist noch schöner, amschönsten aber<br />

sind lächelnde Gesichter.“ Hunderttausende<br />

lächelten und wiegten sich zu diesem Lied,<br />

das leicht daherkommt, aber hochpolitisch<br />

ist:„Was aber ist das Allergrößte? DieFreiheit<br />

des Menschen.“ Wieder einer dieser magischen<br />

Momente.<br />

Der nächste Meilenstein der Revolution<br />

sollte der nur zweistündige Generalstreik am<br />

27. November werden. Studenten hatten<br />

dazu schon nach dem Gewaltexzess der Polizei<br />

am17. November aufgerufen. Havel und<br />

das Bürgerforum hatten sich sofort nach<br />

dessen Gründung dem Aufruf angeschlossen.<br />

Studenten, die schon seit Tagen ihre<br />

Hochschulen und Universitäten bestreikten,<br />

verteilten sich mit anderen Aktivisten über<br />

das ganzeLand, um über die Situation in der<br />

Hauptstadt zu berichten. Der Generalstreik<br />

war kurz, aber er zeigte unmissverständlich,<br />

dass die Revolution inzwischen das ganze<br />

Land und alle gesellschaftlichen Schichten<br />

erfasst hatte.<br />

DAS ENDE DER KOMMUNISTISCHEN HERR-<br />

SCHAFT rückte immer näher.Am10. Dezember<br />

ernannte Staatspräsident Gustav Husák<br />

eine neue Regierung unter dem damals erst<br />

43 Jahrealten Marian Calfa. In der neuen Regierung<br />

waren die Kommunisten erstmals<br />

nicht mehr in der Mehrheit. Jirí Dienstbier<br />

wurde Außenminister, der Ökonom Václav<br />

Klaus Finanzminister.Husák selbst, oberster<br />

Repräsentant der sogenannten „Normalisierung“<br />

nach 1968, womit man die Rückkehr<br />

zu einem linientreuen, moskauhörigen<br />

Kommunismus bezeichnet hatte, trat zurück.<br />

Ihren Höhepunkt und vorläufigen Abschluss<br />

fand die Revolution am 29. Dezember.<br />

Andiesem Tagwurde Václav Havel von<br />

trennen. Die Tschechische Republik wurde<br />

Mitglied der NATO und der Europäischen<br />

Union. Die Wirtschaft entwickelte sich gut,<br />

die Arbeitslosigkeit ist fast beseitigt, der<br />

Wohlstand wächst.Trotzdem steckt das Land<br />

heute, acht Jahre nach Havels Tod, in einer<br />

Krise. Im Sommer 2019 wurde wieder im<br />

Letná-Park gegen die Regierung demonstriert.<br />

Etwa 350 000 Menschen kamen zusammen,<br />

um gegen Ministerpräsident Babiš<br />

zu protestieren, dem Korruption, Machtmissbrauch<br />

und Verstrickung in das kommunistische<br />

Regime vorgeworfen wurde. Es<br />

war die größte politische Kundgebung des<br />

Landes seit dem Herbst 1989, und manche<br />

Demonstranten bezogen sich explizit auf die<br />

Revolution von damals. Zugleich ist die<br />

Tschechische Republik eines jener mittelund<br />

osteuropäischen Länder, indenen populistische<br />

Strömungen und Parteien in<br />

jüngster Zeit an Einfluss gewonnen haben.<br />

Die„alten“ Parteien und „Eliten“ werden kritisiert.<br />

DerWertvon Offenheit und auch von<br />

Freiheit wirdinZweifel gezogen. Am Ende einer<br />

sehenswerten Ausstellung über die Samtene<br />

Revolution, die noch bis zum 21. November<br />

im Tschechischen Zentrum in Berlin<br />

zu sehen ist, heißt es über die Herausforderungen<br />

der Gegenwart: „Freiheit und Offenheit<br />

bringen denVerlust vonWerten und eine<br />

Erschütterung in unserer Verankerung mit<br />

sich. Demokratie und Freiheit waren Parolen<br />

des Umbruchs“ 1989. Das danach „neu errichtete<br />

liberal-kapitalistische System“ werfe<br />

aber „Fragen nach dem Weg, der Richtung<br />

und letztendlich auch nach Alternativen<br />

auf“. Freiheit wird hier zuerst mit Unsicherheit<br />

und Werteverlust in Verbindung gebracht.<br />

Die Samtene Revolution liegt lang<br />

zurück.<br />

Ralf Gebel ist HistorikerinBerlin.Erhat im Dezember<br />

1989 Prag besucht und 1990 in Olomouc (Olmütz) sowie<br />

1991 in Pragstudiert.


6 16./17. NOVEMBER 2019<br />

Am Feuerdorn vor der Amerika-Gedenkbibliothek<br />

in Berlin-Kreuzberg<br />

leuchten knallorange Beeren,<br />

daneben stehen Ligustersträucher<br />

mit schwarzenFrüchten und ein bereits leer<br />

gefressener Holunder. Jetzt, im Herbst, ist<br />

dieses Gebüsch voller Vögel, ihr Zwitschern<br />

ist nicht zu überhören. Es sind Stare, die sich<br />

vorihrem Flug gen Süden stärken, aber auch<br />

Sperlinge, die hier fressen oder sich einfach<br />

in den dichten Ästen versammeln. Denn solche<br />

Gehölze sind in der Vogelwelt nicht nur<br />

eine begehrte Futterquelle, sondern, besonders<br />

wenn die Äste Dornen tragen, ein<br />

höchst willkommener Rückzugsort.<br />

Man begegnet ihnen nicht nur in Feuerdorn,<br />

Liguster und Holunder, sondern, zum<br />

Beispiel, auch zwischen den weißen Früchten<br />

der Schneebeere, den roten des Weißdorn<br />

oder den orange-pinken des Pfaffenhütchens,das<br />

daher auch „Rotkehlchenbrot“ genannt<br />

wird. Alle diese Büsche bringen auch<br />

nach dem Laubfall Farbe in den trüben<br />

Herbst, man nennt sie Fruchtschmuckgehölze.<br />

Wersich mit offenen Augen durch die<br />

Stadt bewegt, kann sie gerade in voller Pracht<br />

bewundernund überlegen, ob nicht eines davonden<br />

eigenen Garten oder Balkon verschönernsollte.Denn<br />

wenig nützt der heimischen<br />

Vogelwelt im Herbst und Winter so sehr wie<br />

üppige Sträucher oder Bäume voller Früchte.<br />

DieEberesche –auch Vogelbeeregenannt, ernährtlaut<br />

Naturschutzbund Deutschland bis<br />

zu 63 Vogelarten, der Eingriffelige Weißdorn<br />

mehr als 30.<br />

Werdas weiß, schaut so manche Pflanze<br />

mit anderen Augen an, den guten alten Liguster<br />

zum Beispiel. Da er meist zu strengen Hecken<br />

geschnitten wird, gilt er als wenig originell.<br />

Dabei duften seine cremeweißen Blüten<br />

im Frühling so betörend, dass er sogar in die<br />

Duftheckenauswahl des gediegenen Manufactum-Gartenkatalogs<br />

fand. DerStrauch versorgt<br />

Insekten mit Nektar,ernährtSchmetterlingsraupen<br />

und bildet im Herbst anmutige<br />

Trauben kleiner schwarzerBeeren aus.Esgibt<br />

ihn überall, er lässt sich auch leicht aus Stecklingen<br />

ziehen. Wird er nicht so rigoros gestutzt,<br />

zeigt er einen lockerenWuchs,der eher<br />

an Bauerngärten denn an Eigenheimumhegungen<br />

denken lässt. Aber auch Gärten mit<br />

blickdichtem geometrischen Grün können<br />

derTierwelt nützen: Regelmäßig geschnittene<br />

Hecken sind besonders undurchdringlich<br />

und Vögel finden in ihren gegabelten Ästen<br />

bequeme und sichereNistplätze.<br />

SCHLEHE, EIBE, WEISSDORN, Feuerdorn,<br />

Kreuzdorn,Wacholder,Rosen, Hartriegel, Heckenkirsche,<br />

Schneeball, Berberitze, Sanddorn<br />

und viele andere werten einen Garten<br />

ästhetisch und ökologisch auf. Siekönnen als<br />

lockereoder akkurate Hecke,einzeln oder als<br />

Gehölzgruppen, ja selbst im Kübel gepflanzt<br />

werden. Siealle bilden dekorative, bei Vögeln<br />

–aber auch anderen Tieren von Maus bis<br />

Fuchs –beliebte Beeren aus.Manche werden<br />

erst nach den ersten Frösten gefressen, vorher<br />

schmecken sie offenbar nicht, so bleibt also<br />

lange ein Vorrat hängen und ziert das Grün.<br />

Die roten Kügelchen der Stechpalme zum<br />

Beispiel hängen genau deswegen meist noch<br />

in der Adventszeit am Busch. So appetitlich<br />

die roten schwarzen, pinken, orangen oder<br />

weißen Früchte der Fruchtschmuckgehölze<br />

aussehen, es istVorsicht geboten.Viele vonihnen<br />

sind für Menschen unbekömmlich bis<br />

sehr giftig.<br />

Werbeim Gärtnernvor allem Artenschutzziele<br />

verfolgt, wirdeinheimische Arten bevorzugen.<br />

Während viele Vögel nicht so wählerisch<br />

sind, lassen Schmetterlingsraupen sich<br />

nämlich nicht auf die Blätter eingewanderter<br />

Pflanzen ein. Auch bei der Nektarsuche sind<br />

viele bedrohte Arten auf ganz bestimmte,<br />

schon lange bei uns wachsende Pflanzen angewiesen.<br />

Es lohnt sich also immer, genau<br />

hinzuschauen: Beim Schneeball zum Beispiel<br />

Guten Appetit: Eine Amsel schnappt sich eine Beere von einem Feuerdorn-Strauch.<br />

Mein Freund,<br />

der Strauch<br />

Gehölzen, die Beeren tragen, gelingt im<br />

Herbst zweierlei: Sie sehen gut aus und sind<br />

eine wichtige Futterquelle für Vögel<br />

VonSabine Rohlf<br />

IMAGO IMAGES<br />

sind nur der Gemeine und der Wollige<br />

Schneeball von hier. Auch der einheimische<br />

Eingriffelige Weißdornhat Verwandte vonanderen<br />

Kontinenten, etwa den nordamerikanischen<br />

Scharlachweißdorn, eine beliebte Gartenpflanze.<br />

Auch der Feuerdorn, der so schön<br />

vor der Amerika-Gedenkbibliothek leuchtet,<br />

ist nicht vonhier,Stareund Spatzen lieben ihn<br />

aber dennoch und seine Dornen schützen<br />

ihre Nester ganz ausgezeichnet. Man würde<br />

ihn kaum herausreißen. Und die Schneebeere,<br />

deren Früchte Kinder so gern knallen<br />

lassen, ist mit ihren kleinen rosa Blüten eine<br />

ausgezeichnete Bienenweide.<br />

Manche zugewanderte Arten bringen der<br />

heimischen Fauna aber so wenig oder schaden<br />

so sehr, dass esSinn macht, sie zu meiden<br />

oder zu ersetzen. Die allgegenwärtige<br />

Lorbeerkirsche, meist Kirschlorbeer genannt,<br />

die gerade glänzend schwarze Beeren<br />

trägt, ist so ein problematischer Neophyt.<br />

Naturschutzbund-Geschäftsführer Sönke<br />

Hofmann meint in einem viel zitierten Beitrag:<br />

„WerKirschlorbeerhecken pflanzt, begeht<br />

ein Verbrechen an der Natur, selbst eine<br />

Betonmauer istökologisch wertvoller,auf ihr<br />

wachsen mit der Zeit wenigstens Flechten<br />

und Moose.“ Kirschlorbeer wächst sehr<br />

schnell und ist genau deswegen so populär<br />

wie problematisch. Denn er breitet sich auch<br />

außerhalb der Gärten aus und überwuchert<br />

wertvolle Biotope.<br />

GEPFLANZT WERDEN BÄUME und Sträucher<br />

in ihrerRuhezeit, also –bei frostfreiem Wetter<br />

und offenen Böden –imgesamten Winter.<br />

Nur die immergrünen unter ihnen, wie Eibe<br />

oder Stechpalme kommen eigentlich besser<br />

im August oder September indie Erde. Aber<br />

wenn sie genügend Wasser bekommen,<br />

schaffen auch sie es in milden Herbst- und<br />

Winterphasen. So oder so ist der Beerenschmuck<br />

all dieser Büsche jetzt zu sehen, man<br />

kann sich beim Herbstspaziergang, in Gärten,<br />

Parks und sonstigen Grünflächen umschauen,<br />

sich eventuell in einer gut ausgestatteten<br />

Baumschule beraten lassen, einen Platz<br />

im Garten vorbereiten und zur Pflanzung<br />

schreiten.<br />

Ein Gehölz sollte nicht zu nah am Nachbargrundstück<br />

stehen, auch im ausgewachsenen<br />

Zustand Platz zur Entfaltung haben<br />

und zu den Lichtverhältnissen des Standorts<br />

passen. Feuerdorn braucht Sonne, Eibe mag<br />

sie eher nicht. Schlehe, Pfaffenhütchen, Gemeiner<br />

Schneeball, Hartriegel und Eingriffeliger<br />

Weißdorn, Kreuzdorn und Schneebeere<br />

dagegen sind flexibel, sie mögen Sonne,<br />

wachsen aber auch im Halbschatten und<br />

zwar relativ schnell. Jungpflanzen gibt es mit<br />

„nackten“ Wurzeln oder mit Ballen. Bei wurzelnackten<br />

Pflanzen werden dieWurzeln und<br />

Triebe etwas eingekürzt, etwa um ein Drittel.<br />

Das fördert das Wachstum. Bei Ballenpflanzen<br />

wird nur das Tuch um den Wurzelballen<br />

aufgeschnitten.<br />

Die Pflanzgrube sollte den Wurzeln reichlich<br />

Platz lassen. Die Gehölze kommen genauso<br />

tief in die –nahrhafte, mit Kompost<br />

undHornspänen angereicherte –Erdewie in<br />

der Baumschule oder im Pflanzcontainer.Danach<br />

wird kräftig angegossen. Kleine Exemplarelassensich<br />

natürlich auch in Kübeln kultivieren,<br />

der Weißdorn ist sogar eine beliebte<br />

Bonsaipflanze. Im großen Topf passen sie auf<br />

jeden Balkon und jede Terrasse, stehen dort<br />

vielleicht direkt neben demVogelhaus.<br />

Weißdorn, Pfaffenhütchen, Liguster und<br />

Co. sind übrigens auch ein schönes Weihnachtsgeschenk,<br />

vielleicht zusammen mit einem<br />

Vogelbuch oder einem Gutschein fürs<br />

Graben, Einpflanzen undGießen.<br />

Sabine Rohlf hielt das laute ZwitschernimFeuerdornvor<br />

derAGBzuerst<br />

für eine Klanginstallation.<br />

MEIN PLATZ<br />

VonJörg Niendorf (Text)<br />

imd Benjamin Pritzkuleit (Fotos)<br />

Michael Sprengler<br />

gestaltet Grabmale<br />

im Freiluftatelier<br />

Wofrüher der Todesstreifen der <strong>Berliner</strong><br />

Mauer verlief, liegt meine Werkstatt –<br />

nämlich am Rand des St.-Elisabeth-Friedhofs<br />

an der Ackerstraße.Mitten durch die Gräberfelder<br />

war die Grenze gezogen worden, man<br />

sieht noch Reste der Hinterlandmauer. Vor<br />

fast zwanzig Jahren habe ich in diesem Nirgendwo<br />

einen alten Schiffscontainer aufgestellt<br />

und als Werkraum ausgebaut. Aber eigentlich<br />

arbeite ich meistens unter freiem<br />

Himmel. Ein früherer Zirkuswagen, gebaut<br />

für den Staatszirkus der DDR, dient mir als<br />

Büro.Wenn man aus dem einenWagenfenster<br />

schaut, blickt man auf das Grün des Friedhofs<br />

und aus dem anderen Fenster über meine<br />

Werkstatt zur Gedenkstätte <strong>Berliner</strong> Mauer<br />

und die Kapelle der Versöhnung. Es hat eine<br />

tiefe Bedeutung für mich, hier zu arbeiten.<br />

Mitder Mauer wurde versucht, die Zeit anzuhalten,<br />

einen politischen Status quo für die<br />

Ewigkeit festzufrieren. In der Auseinandersetzung<br />

mit unserem eigenen Sein verhaltenwir<br />

Menschen uns oft ähnlich. Wir verdrängen<br />

unsere Endlichkeit und sind überrascht und<br />

überfordert, wenn der Todplötzlich doch in<br />

unsereNähekommt.<br />

ImWagen empfange ich die Menschen, die<br />

mich mit der Arbeit für ein Grabmalbeauftragenmöchten.Innen<br />

ist es eng, wir sitzen uns<br />

in sehr persönlicher Atmosphäre gegenüber<br />

und reden über die verstorbene Person. Die<br />

Grabmale, die wir gemeinsam entwickeln,<br />

nenne ich Denkwerke. Meistens sind sie aus<br />

Stein, oftauch aus Holz oder Metall oder einer<br />

Verbindung daraus. Ich wünsche mir einen<br />

ehrlichen, künstlerischen und manchmal<br />

auch spielerischen Umgang mit dem Tod.<br />

Meine Denkwerke sollen helfen, den Tod, für<br />

denwir keinen „Sinn“ haben, fassbar und anfassbar<br />

zu machen.<br />

Beruf: Steinmetz und Diplombildhauer;Alter:56; geboren in: Itzehoe/Schleswig-Holstein; wohnt in: Mitte; Zeit am Platz: sehr oft


16./17. NOVEMBER 2019 7<br />

Die Journalistin Cats Falck.<br />

PRIVAT<br />

Die Frau<br />

im Kanal<br />

Der rätselhafte Todeiner Journalistin<br />

in einer Novembernacht vor 35 Jahren beschäftigt<br />

Schweden noch heute. Warsie kurz davor,<br />

dubiose Rüstungsgeschäfte aufzudecken, deren<br />

Spuren auch in die DDR führen?<br />

VonAndreas Förster<br />

29. Mai 1985: Der verschwundene weiße Renault wird aus einem Stockholmer Kanal gehoben. AFP<br />

Die Geschichte, die hier erzählt<br />

wird, beginnt an einem dunklen,<br />

kalten Novemberabend vor 35<br />

Jahren. DerRegen, der an diesem<br />

Abend leicht und beständig vom Himmel<br />

über Stockholm fällt, verwandelt die frostigen<br />

Straßen der schwedischen Hauptstadt in<br />

gefährliche Rutschbahnen. In jener Nacht<br />

des 18. November 1984, einem Sonntag, verschwinden<br />

in Stockholm zwei junge Frauen:<br />

Maureen Cathryn Falck, genannt Cats, eine<br />

31-jährige Fernsehjournalistin des öffentlich-rechtlichen<br />

Fernsehens SVT, und ihre<br />

ein Jahr ältere Freundin Lena Graens. Ihre<br />

Spur verliert sich gegen 21.30 Uhr vor dem<br />

Restaurant „Öhrns Hörn“, einer beliebten<br />

Kneipe in der Folkungagatan 122 im Ausgehviertel<br />

SoFo. Erst ein halbes Jahr später, am<br />

29. Mai 1985, wird man ihre Leichen finden.<br />

In Lena Graens’Auto,einem weißen Renault<br />

12, Baujahr 1975. DasAuto liegt im Hafenbecken<br />

des Hammarby-Kanals im Süden<br />

Stockholms, gut sechs Meter unter der Wasseroberfläche.<br />

Schon wenige Tage nach dem Fund der<br />

Toten schließt die schwedische Polizei die<br />

Akten. Ein Unfall. Cats Falck, deren Leiche<br />

man angeschnallt auf dem Fahrersitz fand,<br />

habe auf eisglatter Fahrbahn am Hammarby-Kai<br />

die Kontrolle über das Fahrzeug<br />

verloren, das daraufhin über die Kaimauer in<br />

den Kanal stürzte, lautet die offizielle Version.<br />

Eintragischer Unglücksfall.<br />

Aber war es wirklich nur ein Unfall? Auch<br />

35 Jahre später sind längst nicht alle Zweifel<br />

an der offiziellen Version des Geschehens in<br />

jener Novembernacht ausgeräumt. Zu viele<br />

Unklarheiten haben die polizeilichen Ermittlungen<br />

hinterlassen, zu viele Spuren, die<br />

auf ein Verbrechen hindeuten, wurden nicht<br />

verfolgt, zu viele Widersprüche sind noch<br />

immer ungeklärt. Hinzu kommt, dass die<br />

Fernsehreporterin kurzvor ihremTodFreunden<br />

erzählt hatte, sie sei einer großen Geschichte<br />

auf der Spur,die mit geheimen Waffenlieferungen<br />

in den Ostblock zu tun habe.<br />

Viele Menschen in Schweden sind daher<br />

bis heute überzeugt davon, dass der Todder<br />

beiden jungen Frauen aus Stockholm sich<br />

einreiht in eine Kette mysteriöser Todesfälle<br />

zwischen 1983 und 1987, die mit der umstrittenen<br />

schwedischen Rüstungsexportpolitik<br />

jener Jahrezutun haben könnte.Zuden Opfern<br />

dieser mutmaßlichen Mordserie gehörten<br />

demnach neben Cats Falck und Lena<br />

Graens der Vizechef des Stockholmer Friedensforschungsinstituts<br />

Sipri, Hilding Eek,<br />

der seit August 1983 vermisst war und den<br />

man drei Monate später unweit seines<br />

Wohnortes in einem Straßengraben ertrunken<br />

auffand; Svante Odén, ein Meeresforscher,<br />

der am 1. Juli 1986 spurlos verschwand;<br />

Olof Palme, schwedischer Ministerpräsident,<br />

der am 28. Februar 1986 in der<br />

Stockholmer Innenstadt erschossen wurde;<br />

und Carl Algernon, oberster Rüstungskontrollinspektor<br />

der Regierung, der am 15. Januar<br />

1987 voreine U-Bahn in Stockholm fiel<br />

–oder gestoßen wurde.<br />

SO SIEHT ES AUCH die pensionierte schwedische<br />

Richterin Brita Weitman Sundberg. In<br />

ihrerVilla im vornehmen Stockholmer Stadtteil<br />

Djurgarden erzählt sie, wie sie seit den<br />

späten 80er-Jahren mit einer befreundeten<br />

Kollegin, der Richterin Gunvar Bergström,<br />

die Hintergründe dieser Todesfälle zu recherchieren<br />

versuchte. Sie taten das ohne<br />

offiziellen Auftrag, neben ihrer eigentlichen<br />

Arbeit als Richterinnen. „Als wir unsereErkenntnisse<br />

zusammengetragen hatten,<br />

baten wir um ein Gespräch mit der Polizei“,<br />

sagte sie.„Aber die wollten unsereAufzeichnungen<br />

nicht. Das wären zwei Jahre<br />

Arbeit für zehn Beamte,sagten sie.Und dass<br />

sie das bei ihren Chefs nicht durchbekommen<br />

würden.“<br />

Wie die beiden Richterinnen haben auch<br />

schwedische Journalisten viele Jahre lang<br />

versucht, die Hintergründe im Fall Cats Falck<br />

zu recherchieren und herauszufinden, an<br />

welchem Thema die 31-jährige Reporterin<br />

kurz vor ihrem Todgearbeitet hatte. Sofinden<br />

sich in ihren wenigen überlieferten Notizen<br />

–Falcks von den Ermittlern beschlagnahmte<br />

Arbeitsaufzeichnungen sind auf rätselhafte<br />

Weise bei den Behörden verschwunden<br />

– Anmerkungen zum Export einer<br />

Hochdruckpresse des schwedischen Rüstungskonzerns<br />

Asea, die für die Herstellung<br />

vonKernwaffen nötig ist. Solche Anlagen waren<br />

tatsächlich in die DDR gelangt –das bestätigt<br />

ein Schreiben des schwedischen Außenministeriums<br />

vom Januar 1985, das sich<br />

im Stasi-Archiv befindet. Darin wird bestätigt,<br />

dass die sozialdemokratische schwedische<br />

Regierung im November 1984 die Ausfuhr<br />

von sogenannten isostatischen Pressen<br />

in die DDR genehmigt habe,die auch für die<br />

Produktion von Atombomben benutzt werden<br />

können. Die Genehmigung wurden nur<br />

wenige Wochen nach einem Staatsbesuch<br />

von Ministerpräsident Olof Palme in Ost-<br />

Berlin erteilt. Ob die seinerzeit strengsten<br />

Embargobestimmungen unterliegenden<br />

Anlagen in der DDR blieben oder von dort<br />

nach Moskau oder Teheran gelangten, lässt<br />

sich heute nicht mehr feststellen.<br />

Der Stockholmer Rundfunkjournalist<br />

Christoph Andersson, der jahrelang schwedischen<br />

Rüstungsgeschäften nachgeforscht<br />

hat, hält es für sehr wahrscheinlich, dass Cats<br />

Falck dieser Geschichte damals auf der Spur<br />

war. Obihr TodimHammarby-Kanal aber<br />

damit zu tun hatte und wer, sollte es ein<br />

Mord gewesen sein, dafür dieVerantwortung<br />

trägt, darauf will sich Andersson nicht festlegen.<br />

„Ich weiß nur, dass es einen internationalen<br />

Skandal gegeben hätte, wäre damals<br />

bekannt geworden, dass die Palme-Regierung<br />

ein Produkt an einen kommunistischen<br />

Staat liefern lässt, mit dem sich Atombomben<br />

herstellen lassen“, sagt er.<br />

Am 25. November 1984, eine Woche nach<br />

dem Verschwinden vonCats Falck und Lena<br />

Graens, erfuhr die Stockholmer Polizei von<br />

den Beobachtungen eines Obdachlosen am<br />

späten Abend des 18. November. Der Junkie<br />

hatte seinen Freunden erzählt, er habe Männer<br />

gesehen, die ein Auto in den Hammarby-<br />

Kanal geschoben hätten. Der Zeuge selbst<br />

konnte nicht mehr befragt werden, weil er an<br />

einer Überdosis Drogen gestorben war.<br />

Doch die Polizei ließ trotzdem Taucher<br />

mehrfach in den folgenden Monaten im Kanal<br />

nach dem Auto suchen –vergeblich. Weil<br />

auf Anweisung des Ermittlungsleiters ein bestimmter<br />

Abschnitt des Kais, andem in der<br />

Tatnacht angeblich ein Schiff lag, bei der Suche<br />

ausgespart wurde –was sich später als<br />

Falschinformation entpuppte.<br />

DAS AUTO MIT DEN BEIDEN LEICHEN wäre<br />

wohl noch länger unentdeckt geblieben, hätten<br />

nicht Minentaucher der Armee am<br />

29. Mai 1985 im Hammarby-Kanal trainiert,<br />

und zwar zufällig genau an der Stelle,die die<br />

Polizei als möglichen Fundort zuvor ausgeschlossen<br />

hatte. Hier stießen sie auf den Renault,<br />

der in sechs bis sieben Meter Tiefe<br />

dicht an der Kaimauer lag, was dafür spricht,<br />

dass er nicht mit hoher Geschwindigkeit in<br />

das Hafenbecken gerast sein konnte.War das<br />

Auto also tatsächlich vonDritten in das Wasser<br />

geschoben worden, nachdem man die<br />

betäubten oder vielleicht sogar schon ermordeten<br />

Frauen in ihren Sitzen festgeschnallt<br />

hatte?<br />

Einige Indizien sprechen dafür.Sowiesen<br />

beide Frauen Verletzungen im Gesicht auf,<br />

die sie sich unmöglich imWagen –etwa beim<br />

Aufprall auf die Wasseroberfläche –hätten<br />

zuziehen können. Auch gabeskeinerlei Spuren<br />

dafür, dass sie versucht hätten, sich aus<br />

dem Auto zu befreien. Auffällig war zudem,<br />

dass Front- und Heckscheibe des Renault<br />

zerstört waren, was ein Versinken des Wagens<br />

beschleunigt haben dürfte.Zudem wiesen<br />

die Radfelgen keine Beschädigungen auf<br />

–dabei hatte die Polizei in ihrem Unfallbericht<br />

erklärt, das Auto sei ins Schleudern gekommen,<br />

an die 15 Zentimeter hohen Kranschienen<br />

an der Kaimauer geprallt und dadurch<br />

in den Kanal gekippt.<br />

Als Ami Falck, die Mutter der Journalistin,<br />

Ende Mai 1985 erfuhr, dass die Leiche ihrer<br />

Tochter gefunden worden war, begab sie<br />

sich in die Wohnung von Cats Falck. Dort<br />

habe Licht gebrannt, ein Radiolief, erzählte<br />

sie später Journalisten. Undauf demBoden<br />

hätten Tonbänder gelegen, als habe jemand<br />

etwas gesucht. Seit dem Verschwinden der<br />

Reporterin im November 1984 war zudem<br />

ein Tonbandgerät mit sechs Bändern unauffindbar,<br />

das sie sich ausgeliehen hatte.<br />

Nach ihremTod tauchte das Gerät plötzlich<br />

wieder auf. Vonden sechs Tonbändernaber<br />

fehlten vier.<br />

WarCats Falck mit ihren Recherchen einer<br />

gefährlichen Wahrheit zu nahe gekommen?<br />

Die Frage bleibt auch 35 Jahre später<br />

unbeantwortet. „Ich bin sicher, dass Cats<br />

Falck wie auch die anderen Opfer der Achtzigerjahre<br />

–Eek, Odén, Palme und Algernon –<br />

sterben mussten, weil sie zu einer Bedrohung<br />

für internationale Rüstungsgeschäfte<br />

in Ost und West geworden waren“, sagt die<br />

ehemalige Richterin Brita Weitman Sundberg.<br />

„Auch deshalb finde ich es einen unzumutbaren<br />

Gedanken, dass hier in Schweden<br />

Menschen ermordet werden, ohne dass die<br />

Polizei das richtiguntersucht.“<br />

Andreas Förster lässt der Fall nicht<br />

mehr los, seit er vorvielen Jahren mit<br />

Recherchen dazu begann.<br />

LEBEN &STERBEN<br />

Heute: Sabine Kroh, Hebamme<br />

Tanze, als gäbe es<br />

kein Morgen<br />

Ein unerwarteter Aspekt einer Schwangerschaft<br />

ist der nicht erfragte Rat. Ganz aufgeregt<br />

verkündet man die frohe Botschaft<br />

und schon geht es los.Man blickt in die ernsten<br />

Gesichter von Freundinnen, Arbeitskollegen,<br />

Verkäufern, aber vor allem von Mamas,<br />

die alle meinen, ihren Rat oder eine<br />

kleine Ammenweisheit beisteuern zumüssen.<br />

So viel prasselt auf die noch ahnungslose<br />

Schwangereein.<br />

Bücher werden geschenkt, Empfehlungen<br />

ausgesprochen, was man zu tun und zu<br />

lassen hat. „Das Kind sitzt aber noch sehr<br />

hoch.“ „Hast du mal den Arzt gefragt, ob das<br />

so in Ordnung ist?“ „Bei deiner Haut wird es<br />

ein Junge!“ „Du hast aber viel zugenommen.“<br />

„Dein Becken ist ja wirklich sehr<br />

schmal, das Baby kommt sicher früher.“„Der<br />

Bauch ist aber ganz schön groß.“ „Das darfst<br />

du auf keinen Fall essen.“ „Ja, das Stillen ist<br />

echt schwierig ... .“ „Sex hast du dann auch<br />

keinen mehr.“ „Duwillst doch stillen, oder?“<br />

„Hast du das auch kontrollieren lassen?“ Die<br />

Beispiele, mit denen Schwangere ungefragt<br />

konfrontiert werden, sind endlos. Nach der<br />

Geburteines gesundes Kindes ist die Besserwisserei<br />

aber nicht zu Ende. Die Mamapolizei<br />

beurteilt und kommentiert weiter alles<br />

argwöhnisch. Häufig wird gelächelt, aber<br />

was das Gesagte mit der Schwangeren oder<br />

jungen Mama macht, das ahnt der Ratgeber<br />

nicht.<br />

Diese–sicher oft durchaus gut gemeinten<br />

–Ratschläge dann wieder in den richtigen<br />

Kontext zu bringen, ist manchmal fast unmöglich.<br />

Denn dieser kleine Ratgebervirus<br />

hinterlässt eine sehr große Wirkung, und das<br />

sollte man mit demVerursacher im Nachhinein<br />

auch klären. All das kann eine Schwangere<br />

oder eine junge Mama in tiefste Konflikte<br />

stürzen. DasSchlimmste an der Ratgeber-Odyssee<br />

ist die Geschichte von der Geburt,<br />

die sich tagelang hinzog und in einem<br />

Blutbad endete.<br />

Schwangere Frauen können sich generell<br />

kaum noch ungezwungen im öffentlichen<br />

Raum bewegen, ohne dass jemand einen<br />

kleinen Rat oder Hinweis am Rande<br />

gibt. Dürfen sie in ihrem Zustand denn<br />

noch Fahrrad fahren? Der Inhalt der Teller<br />

und Gläser im Restaurant werden beäugt.<br />

Es ist ein kollektives Aufpassen, wie auf<br />

Kleinkinder. Soauch in einer lauen Sommernacht<br />

während einer Open-Air-Veranstaltung<br />

in der Rummelsburger Bucht, eine<br />

hochschwangere Frau tanzt ausgelassen<br />

und lachend mit ihren Freunden. Ich beobachte<br />

mehr die Blicke der anderen als die<br />

wunderschön tanzende Frau. Die Mehrheit<br />

scheint sich zu fragen, was sie hier macht.<br />

Darf sie das noch? Es ist schon spät, die<br />

Hitze lässt langsam nach und die Musik ist<br />

laut. Eine meiner Freundinnen, die noch<br />

keine Kinder hat, schaut mich besorgt an<br />

und fragt, ob das denn okay sei für das<br />

Baby?<br />

Ich stelle mir das Baby in seinem Wasser<br />

vor, wie es sanft und perfekt geschützt die lachende<br />

Stimme seiner Mutter hört. Toll sieht<br />

sie aus, wie sie tanzt, sich bewegt und einfach<br />

den Moment genießt. Ihr Mann reicht<br />

ihr kleine Eiswürfel. Vielleicht ahnen beide,<br />

dass sie so eine Nacht zusammen erst mal<br />

nicht mehr haben werden.Ich vermute,dass<br />

der Geburtstermin nicht mehr weit weg ist<br />

und sie bald ihr Baby haben wird. Sie anzusprechen<br />

traue ich mich nicht. Ich möchte<br />

ihr gern sagen, wie schön es ist, zu sehen,<br />

dass sie hier ist und diesen angenehmen<br />

Abendgenießt.Tanz, Mädchen, tanz!<br />

Irgendwann ist sie verschwunden. Am<br />

nächsten Morgen ruft mich eine Frau an, die<br />

ich noch nicht persönlich kenne. In der<br />

Nacht hat sie ihr Baby mit dem Po zuerst<br />

spontan geboren. Ihrund ihrer kleinenTochter<br />

gehe es gut und sie würde gern nach<br />

Hause gehen. Siefragt, ob ich denn schon am<br />

Abend auf einen kurzen Besuch kommen<br />

könne, obwohl esein Sonntag sei? Herzlichen<br />

Glückwunsch, sage ich, und natürlich<br />

komme ich noch vorbei.<br />

Wenige Stunden später stehe ich vorihrer<br />

Tür.<br />

Als die Tür sich öffnet, steht die tanzende<br />

Schwangere vom Abend zuvor vor mir. Erstaunt<br />

schauen wir uns an. Dann fangen wir<br />

herzlich an zu lachen.<br />

Nächste Woche schreibt an dieser Stelle der<br />

Bestatter Eric Wrede.


8 16./17. NOVEMBER 2019<br />

KINDERSACHBUCH<br />

VonCornelia Geißler<br />

DEUTSCHPOP<br />

VonDagmar Leischow<br />

Entschlüsselte Botschaften<br />

Die Kunst des erzählenden Zeichnens hat<br />

sich so entwickelt, dass Comics längst kein<br />

Kinderkram mehr sind, sondernauchWeltliteratur<br />

in Graphic Novels übersetzt wird. Der<br />

in der Ukraine geborene, inDeutschland lebende<br />

Künstler Vitali Konstantinov verwandelt<br />

zum Beispiel E. T. A. Hoffmanns und<br />

Dostojewskis Sprache in Bilder. Für sein<br />

neues Werk nutzt er seine Neugier,sein grafisches<br />

Geschick und seine Erfahrung als Erzähler,<br />

umein klassisches Sachbuchthema<br />

mit nur kurzenTexten und unendlich vielen<br />

Beispielen überzeugend darzustellen. „Es<br />

steht geschrieben“ folgt der Entwicklung der<br />

Schrift, die ja nicht nur chronologisch verlaufen<br />

ist, sondernanunterschiedlichen Orten<br />

auf sehr verschiedene Weise parallel. Er<br />

bringt Schriftschöpfer und -leser zusammen,<br />

Missionare und Gelehrte, zeigt also Figuren,<br />

Schriftmedien (Stein, Ton, Papyros,<br />

Papier) und -gestalt. Konstantinov dokumentiert,<br />

wie Zeichen und Laut zusammenhängen,<br />

ob es nun im lateinischen Alphabet<br />

(einem„Exportschlager“), der Khmer-Schrift<br />

oder bei afrikanischen Sprachen ist. Er übersetzt<br />

Logogramme und Glyphen. In den kurzenTexten<br />

erzählt er stets Kulturgeschichte<br />

mit, und nebenbei<br />

erlaubt er sich noch Witze.<br />

Jede, wirklich jede Seite<br />

lädt zum Vertiefen ein.<br />

Vitali Konstantinov:<br />

Es steht geschrieben<br />

Vonder Keilschrift zum Emoji.<br />

Gerstenberg, Hildesheim 2019.<br />

72 S.,25Euro.<br />

Ab 10 J.<br />

Berechenbarer Rhythmus<br />

Auf vielerlei Weise feiert„Das Buch der Zeit“<br />

sein Thema. Um die Zeitrechnungen zu erklären,<br />

führt eszuden Planeten, dann einmal<br />

um den Globus herum und in die Vergangenheit.<br />

Zeitreisemodelle lassen sogar in<br />

die Zukunft blicken. Kathrin Köller schreibt<br />

in einem munteren, die Leser ansprechenden<br />

Ton, führt zunächst grob zu einem Aspekt<br />

hin und fächert ihn dann in kleineren<br />

Texten auf. Siegeht dabei gernvon Erfahrungen<br />

aus, die sie benennt: Etwa das Zeitparadoxon,<br />

das einem das Zimmer-Aufräumen<br />

ewig lang und den Nachmittag mit Freunden<br />

kurzerscheinen lässt. Für das Generationenmodel<br />

nutzt sie einen konkreten Familien-<br />

Stammbaum. Sie verbindet nützliches und<br />

unnützes (aber unterhaltsames) Wissen. Die<br />

Illustratorin Irmela Schautz macht den<br />

Mondkalender hübsch, hilft die Relativitätstheorie<br />

zu verdeutlichen, zeigt die Funktionsweise<br />

der Pendel- oder Elefantenuhr.<br />

Oder sie stößt weitere Gedanken an. So verweist<br />

sie,wenn es um die Arbeitswelt und derenRhythmus<br />

im Industriezeitalter geht, mit<br />

einem Bild vonCharlie Chaplin auf seine Parodie<br />

der Stechuhren im Film „Moderne Zeiten“.<br />

Dieses Sachbuch ist klug<br />

strukturiert: Man kann den<br />

Komplexen chronologisch<br />

folgen, wird aber auch<br />

beim Hin- und Herspringen<br />

gut informiert.<br />

Kathrin Köller/Irmela Schautz:<br />

DasBuch der Zeit<br />

Prestel, München 2019.<br />

104S., 25 Euro.<br />

Ab 9J.<br />

„Als Mutter lernt man, wasesbedeutet, zugleich Märtyrer und Teufel zu sein.“ Einer von Rachel Cusks bestechend klugen Sätzen.<br />

Eine extreme Erfahrung<br />

Rachel Cusks Buch über das „Mutterwerden“ liegt endlich auch in deutscher Sprache vor<br />

Ein Kind auszutragen, zu gebären<br />

und zu versorgen, ist eine Zumutung.<br />

So ungefähr ließe sich der autobiografische<br />

Roman „A Life’s<br />

Work“ von Rachel Cusk zusammenfassen,<br />

der 2001 in England erschien und nun endlich<br />

auch auf Deutsch zu lesen ist. Cusk, inzwischen<br />

eine der wichtigsten Gegenwartsautorinnen<br />

Englands, beschreibt in ihrem<br />

„Lebenswerk“, wie sie selbst zur Mutter wird.<br />

Sachlich, genau, manchmal fast kühl widmet<br />

sie sich dem eigentlich unglaublichen Vorgang,<br />

dass in einem Körper ein anderer<br />

wächst, sich unter Schmerzen von ihm<br />

trennt, um ganz allmählich zu einer eigenständigen<br />

Person zu werden.<br />

Hin und wieder zitiert sie Texte, die ihr<br />

hilfreich erscheinen; allein wegen ihrer Gedanken<br />

zu Samuel Coleridge,Adrienne Rich,<br />

Charlotte Brontë lohnt sich die Lektüre. Vor<br />

allem aber beschreibt sie, was mit ihr passiert<br />

–während der Schwangerschaft, beim<br />

Stillen, im Spielkreis,angesichts des verwaisten<br />

Schreibtischs, voller Widerwillen, wilder<br />

Aggressionen und heftiger Liebe für das<br />

Kind. Sie trifft andere Mütter,Väter, medizinisches<br />

Fachpersonal und Babysitter, denkt<br />

über Beikost und Hygiene nach, irrtmit kreischendem<br />

Säugling durch London, dreht vor<br />

Schlafmangel fast durch.<br />

Nicht nur für Menschen, die das selbst erlebten,<br />

ist es befreiend, das Leben mit Baby<br />

einmal nicht in intellektuell unterbelichteter<br />

Ratgeberprosa, sondern ineinem scharfsinnigen<br />

und ehrlichen Text behandelt zu sehen.<br />

Anstatt Widersprüchliches und Schweres<br />

anMutterliebe oder Natürlichkeit zu delegieren,<br />

untersucht er die Grenzen, die der<br />

enge Kontakt mit dem neuen Leben unweigerlich<br />

aufreißt: Es geht um Verantwortung<br />

und Ich-Auflösung, extreme Nähe und Befremden,<br />

tödliche Langeweile und Entzücken,<br />

Zuwendung und Zorn: „Als Mutter<br />

lernt man, was es bedeutet, zugleich Märtyrer<br />

und Teufel zu sein. In der Mutterschaft<br />

VonSabine Rohlf<br />

Rachel Cusk: Lebenswerk. Über das Mutterwerden.<br />

Ausdem Englischen vonEva Bonné.<br />

Suhrkamp, Berlin 2019, 223 S.,22Euro<br />

habe ich mich als rechtschaffener und<br />

schrecklicher erlebt, als so einbezogen in die<br />

Wunder und Schrecken dieser Welt, wie ich<br />

es aus der Anonymität der Kinderlosigkeit<br />

heraus nie für möglich gehalten hätte.“<br />

Das „Mutterwerden“ ist in diesem Buch<br />

eine extreme Erfahrung. In England sorgte<br />

das für einen Aufschrei, manche Kritiken<br />

warnten Schwangerevor der Lektüre, andere<br />

mutmaßten, Cusk hasse ihr Baby. Dabei ist<br />

dies einer der ganz wenigen Texte, die nicht<br />

nur Mütter und andereEltern, sondernauch<br />

das Kind in seiner rätselhaften Unfertigkeit<br />

ernst nehmen.<br />

Rachel Cusk wurde mit ihrer Trilogie über<br />

eine Schriftstellerin, die als ihr Alter Egoaufzufassen<br />

ist, international bekannt. Diese<br />

Frauenfigur bleibt stets ungreifbar, jabildet<br />

eine clever konzipierte Leerstelle im Geplapper<br />

des Literaturbetriebs.Ihr Buch über Mut-<br />

GETTY/SOLSTOCK<br />

terschaft ist konkret, schonungslos und intim,<br />

erzählt ohne Sicherheitsabstand und<br />

wurde genau dafür abgestraft. Inzwischen<br />

haben sich –nicht zuletzt wegen Cusks eigener<br />

Arbeit, aber auch wegen der von Kollegen<br />

wie Karl Ove Knausgård oder Annie Ernaux<br />

–die Grenzen zwischen Autobiografie<br />

und Fiktion gelockert und das Publikum ist<br />

hoffentlich bereiter,den Text als das zu lesen,<br />

was er ist: ein radikal aufrichtiges,kluges,bestechend<br />

gut geschriebenes Stück Literatur.<br />

Der Suhrkamp-Verlag bezeichnet es sicher<br />

nicht zufällig als „Roman“. Bei Wikipedia<br />

steht „A Life’s Work“ noch unter der Überschrift<br />

„Sachbuch“.<br />

So oder so zeigt dieses Buch, dass sich in<br />

traditionell weiblichen, gern als trivial oder<br />

kunstfern apostrophierten Sphären existenzielle<br />

Dinge tun: Der Beginn eines Lebens<br />

spielt sich nun einmal zwischen Windeleimer<br />

und Küchentisch ab,die eine Hauptfigur<br />

dieses Geschehens muss auf sehr viel<br />

verzichten (Beruf, Freizeit, Selbstbestimmung)<br />

und trägt meist milchdurchtränkte<br />

Still-BHs.Die anderewar langeTeil ihres Körpers,<br />

trinkt, verdaut und ringt damit, überhaupt<br />

erst ein Selbst zu entwickeln. Dasalles<br />

ist von Geschrei und viel zu kurzem Schlaf<br />

unterbrochen, funktioniert ganz anders als<br />

die übliche Erwachsenenwelt. Rachel Cusk<br />

fragt, was es der Frau abverlangt, die eine Erwachsene<br />

mit eigenen Bedürfnissen war<br />

oder ist.<br />

Dieses sehr persönliche Buch bildet allerdings<br />

Cusks privateWirklichkeit nicht eins zu<br />

eins ab.„Stattdessen habe ich bestimmte Aspekte<br />

meines Lebens wie eine Leinwand benutzt,<br />

auf der ich mein Thema, die Mutterschaft,<br />

anschaulich machen kann.“ Sieselbst<br />

hat nicht ein Kind wie das „ich“ im Buch,<br />

sondern bekam in recht kurzem Abstand<br />

zwei. Undsie konnte als erneut Schwangere<br />

und später als Mutter zweier Töchter nur<br />

schreiben, das erzählt sie imVorwort, weil ihr<br />

Mann die Kinderbetreuung übernahm.<br />

Eingängige Empfindungen<br />

Wer mit Phrasen wie „Die Jugend ist die<br />

schönste Zeit des Lebens“ um sich schlägt,<br />

der mag sich wohl nicht mehr an die eigene<br />

Pubertät erinnern. Das Gedächtnis der Silbermond-Sängerin<br />

Stefanie Kloß funktioniertdabesser:Selbstzweifel<br />

und Tränen gehörten<br />

für sie in dieser Lebensphase dazu.<br />

„Ganz ehrlich/ Ich will nicht noch mal 14<br />

sein/ Instagram-Wahn, Schönheitshype“,<br />

bilanziertsie in„Für Amy“, einem Mutmachlied<br />

für einen weiblichen FanimTeenageralter.<br />

Nicht nur dieser Titel liefert den Beweis<br />

dafür, dass Silbermond mit ihrem sechsten<br />

Album „Schritte“ künstlerisch ein gutes<br />

Stück gereift sind: DieBand aus Bautzen hat<br />

ihre Musik deutlich abgespeckt. Folkige Singer-Songwriter-Klänge<br />

haben den altvertrauten<br />

Powerpop weitgehend abgelöst. Berührend<br />

ist auch die Ballade „Inmeiner Erinnerung“,<br />

in der Stefanie Kloß erneut den Tod<br />

ihres Vaters aufarbeitet. Als er starb, war sie<br />

erst 18. Heute,mit Mitte 30, hat sie selber ein<br />

Kind. DasMuttersein reflektiertsie in der getragenen<br />

Nummer „Hand aufs Herz“. Diese<br />

Mischung aus Empfindung und Eingängigkeit<br />

packt die Hörer, einfach weil sie ihnen<br />

das Gefühl gibt, dass Musik am Ende alle<br />

Wunden heilt. So füllen Silbermond immer<br />

noch große Hallen, während andere<br />

Deutschpop-Bands<br />

wie Juli nichts Bemerkenswertes<br />

mehr von sich geben.<br />

Fluffiger Chillout<br />

Silbermond:<br />

Schritte<br />

Sony<br />

Unabhängig von der Qualität ihres Outputs<br />

muss man Milky Chance zugestehen, dass<br />

das Duo aus Kassel überaus erfolgreich ist.<br />

Unddas nicht bloß in Deutschland, sondern<br />

auf der ganzen Welt. In mehreren Ländern<br />

gab es Gold- oder sogar Platinauszeichnungen.<br />

Deshalb halten die beiden Schulfreunde<br />

Philipp Dausch und Clemens Rehbein auch<br />

auf ihrem dritten Album an Altbewährtem<br />

fest: Fluffige Chillout-Popsongs,die dank ihres<br />

hohen Wohlfühlfaktors für Spa-Besuche<br />

ebenso die passenden Klänge liefern wie für<br />

eine Cabriofahrt. Eine Nummer wie „Fallen“<br />

macht sich auch auf dem Dancefloor ziemlich<br />

gut. Meistens schiebt ein Housebeat Clemens<br />

Rehbeins Gesang an, mal ergänzen HipHop-Elemente<br />

die recht vorhersehbare<br />

Sound-Spielwiese, mal ein bisschen Reggae.<br />

Weitere Impulse kommen von verschiedenen<br />

Gästen. MitTémé Tanschaut bei „Rush“<br />

ein belgischer Sänger mit kongolesischen<br />

Wurzeln vorbei. Der südafrikanische Chor<br />

Ladysmith Black Mambazo steuert seinen<br />

Gesang bei einem gospeligen Stück namens<br />

„Eden's House“ bei. Immerhin sticht dieser<br />

Titel aus dem ansonsten nicht sehr abwechslungsreichen<br />

Songwriting heraus.Man hätte<br />

sich für die meisten Lieder eine spannungsgeladenere<br />

Dramaturgie gewünscht. Milky-<br />

Chance-Fans haben<br />

an dieser Platte<br />

sicher ihre Freude,<br />

andere Hörer langweilen<br />

sich eher.<br />

MilkyChance:<br />

Mind the Moon<br />

Universal<br />

OL


16./17. NOVEMBER 2019 9<br />

Friedrich Christian Delius,geboren 1943 in Rom, ist Autor<br />

von wohl zwei Dutzend Romanen und vielen Essaybänden.<br />

Sein jüngster Roman hat den Titel„Wenn die Chinesen<br />

Rügen kaufen, denkt an mich“. Er erschien wie die<br />

meisten seiner Bücher im Rowohlt-Verlag.<br />

Parag Khanna, geboren 1977 im indischen Kanpur, ist ein in<br />

Singapur lebender und lehrender US-Bürger. Erist einer der aufmerksamsten<br />

Beobachter der Globalisierungsprozesse überall<br />

auf der Welt. Die deutsche Übersetzung seines neuesten Buches<br />

„Unsere asiatische Zukunft“ erschien ebenfalls im Rowohlt-Verlag.<br />

Diebeiden trafen sich im Savoy-Hotel in Berlin zum Gespräch.<br />

ARNO WIDMANN: Khannas Buch beginnt mit einer Erinnerung<br />

an den Mai 2017. Damals trafen sich in Peking Vertreter aus<br />

68 Ländern, die Hälfte des weltweiten Bruttoinlandsprodukts,<br />

zum ersten Gipfel der chinesischen Belt-and-Road-Initiative, zum<br />

Start der Neuen Seidenstraße also. Beginnen wir mit Delius. Sein<br />

Roman ist das 2017 spielende Tagebuch eines entlassenen Redakteurs,der<br />

sich Gedanken über den Weltlauf macht. DieEuropäer,<br />

notiert er, treiben zum Beispiel Griechenland in den Ruin. Das<br />

Land muss den Hafen von Piräus verkaufen und begibt sich dadurch<br />

auch politisch in Abhängigkeit des den Weltmarkt erobernden<br />

China.<br />

CHRISTIAN DELIUS: Mein Buch ist keineswegs apokalyptisch.<br />

Mein Protagonist hat gerade Yanis Varoufakis’ „Die ganze Geschichte“<br />

gelesen und ist, wie wohl jeder,der das tat, entsetzt über<br />

die dreiste Dummheit der Europäer, die sehenden Auges Europa<br />

zerstören.<br />

PARAG KHANNA: „Die ganzeGeschichte“ heißt es in Deutschland?<br />

Der englische Titel ist so schön ironisch: „Adults In The<br />

Room: My Battle With Europe’s Deep Establishment“.<br />

DELIUS: Piräus nahm damals in Europa kaum jemand ernst.<br />

VomUmfang des chinesischen weltweiten Engagements war damals<br />

wenig die Rede. Mein Protagonist hat seine Assoziationen<br />

dazu und dann auch seine Fantasien.<br />

WIDMANN:Herr Khanna, IhrBuch heißt nicht unserechinesische,sondern„Unsereasiatische<br />

Zukunft“.<br />

KHANNA:InAsien wächst zusammen, was zusammen gehört.<br />

WasinAsien passiert, ist nicht in erster Linie ein Angriff auf uns.Es<br />

ist die Wiederauferstehung Asiens nach fünfhundertJahren Kolonialismus<br />

und Kaltem Krieg. DerZerfall der Sowjetunion im Jahre<br />

1991 war für Asien die Wende.Die letzten dreißig Jahreverbrachten<br />

die Asiaten damit, ihrealten Beziehungen wiederherzustellen.<br />

Dasist ihnen in einem überraschenden Umfang gelungen. Piräus<br />

ist ein wichtiger Meilenstein in dieser Entwicklung. DieVerpachtung<br />

an China hat Piräus gutgetan. Piräus ist heute der fünftgrößte<br />

Containerhafen Europas. Dass Deutschland sich Anfang dieses<br />

Jahres gegen eine Beteiligung Italiens an der chinesischen Beltand-Road-Initiative<br />

stemmte, hat einen sehr einfachen Grund:<br />

Hamburg hat Angst vor dem, was ein chinesisches Engagement<br />

aus Triest machen könnte. Der italienische Hafen ist näher an<br />

München als Hamburg.<br />

DELIUS: Ich habe mir eine Figur ausgedacht und gleich dazu,<br />

was sie sich denkt. Das hängt natürlich mit dem zusammen, was<br />

an Denkstoff durch die wacheren Gehirne rauscht. Meine Figur<br />

sammelt aus <strong>Zeitung</strong>en und anderen Medien erst einmal, was sie<br />

interessiert. Dass der Hafen jetzt besser floriert, würde er nicht bestreiten.<br />

Darumgeht es ihm nicht. Es gibt jetzt mehr Arbeitsplätze<br />

in Piräus,das findet er gut. Er fragt sich nur,obzur ökonomischen<br />

Macht sich nicht sehr schnell auch die politische gesellt. Daschinesische<br />

Verständnis von Grundrechten ist doch ganz anders als<br />

das,das wir in Europa heute endlich haben. Meine Figur versteht<br />

nicht, warum Europa alles so hinnimmt. DerWeltmeisterfimmel<br />

der Deutschen macht sie blind für ihrewirkliche Lage.Das ist das<br />

eigentliche Thema meines Buches.<br />

KHANNA: Natürlich stellt sich bei jeder chinesischen Übernahme,<br />

bei jeder Kooperation irgendwann die Frage: Kommen<br />

wir den Chinesen zu weit entgegen? Sind wir noch wir oder fangen<br />

wir an, wie Chinesen zu handeln? Siehaben recht, es kommt vor,<br />

dass wir unsere Kritik verschweigen, dass wir unsere Standards<br />

senken. Aber das war dann unsereEntscheidung. Es ist unser Fehler.<br />

DELIUS: Selbstverständlich. Ich als deutscher Schriftsteller,<br />

der sich immer wieder mit deutscher Geschichte und deutscher<br />

Gegenwart beschäftigt hat, weiß sehr genau, an wen ich meine<br />

Kritik zuerst zu adressieren habe.Auf Instagram hat Daimler-Benz<br />

mit einem Spruch des Dalai Lama geworben. Dafür entschuldigte<br />

sich der Konzernumgehend, die Gefühle des chinesischen Volkes<br />

seien verletzt worden, man werde„sofort Schritte unternehmen,<br />

um unserVerständnis für die chinesische Kultur undWertezuvertiefen“.<br />

Es habe keinen Druck der chinesischen Behörden gegeben,<br />

betonte der Konzern. Chinas Regierung plant, bis 2049 –einhundert<br />

Jahre nach Gründung der Volksrepublik –das Land zur<br />

größten Industriemacht derWelt zu machen. Dafür setzt es auf die<br />

Entwicklung von zehn Schlüsselindustrien. Bis 2025 sollen auch<br />

vierzig neue Forschungs- und Entwicklungszentren eingerichtet<br />

werden. Natürlich gehen die Chinesen überallhin, wohin sie gehen<br />

können. Aber:Wäredie Europäische Union nicht so mit Grie-<br />

Wenn<br />

die Chinesen<br />

Rügen<br />

kaufen<br />

Der deutsche Schriftsteller Friedrich Delius<br />

und der amerikanische<br />

Politikwissenschaftler Parag Khanna im<br />

Gespräch über die plötzliche Omnipräsenz<br />

Asiens und warum es Europa nicht gelingt, das<br />

auch als Chance zu begreifen<br />

VonArnoWidmann<br />

Parag Khanna und Friedrich Christian Delius<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

chenland umgesprungen, die Chinesen hätten Piräus nicht bekommen.<br />

KHANNA:Was ist Besonderes daran, wenn China expandiert?<br />

Warum tun wir so, als wäre China die Ausnahme? Noch etwas:<br />

„Weltdominanz“ ist noch keinem geglückt. Deutschland und Japan<br />

sind im vergangenen Jahrhundertsehr schnell damit gescheitert.<br />

China war in viertausend Jahren nicht einmal die dominante<br />

Macht Asiens. Der letzte Versuch einer asiatischen Großmachtpolitik<br />

ging vonJapan aus,nicht vonChina. DieGeschichte Asiens<br />

war fast immer multipolar.Die große Ausnahme sind die Mongolen.<br />

Die eroberten China, nicht umgekehrt. Außerdem: Schon<br />

heute gibt es so viel Widerstand gegen den chinesischen Expansionsdrang,<br />

dass es schwerfällt, sich vorzustellen, es könnte jemals<br />

ein chinesisches Imperium geben. Nicht in Asien und schon gar<br />

nicht im Rest der Welt. Sehen Sie sich an, was in Sri Lanka passierte:<br />

DerPräsident, der Hafen und Flughafen Hambantota für 99<br />

Jahre China überschrieb, musste gehen. Ich glaube nicht, dass in<br />

den nächsten 150 Jahren noch irgendein Politiker auf Sri Lanka<br />

eine Chance hat, der mit den Chinesen liebäugelt. Das ist nur eines<br />

vonvielen Beispielen in meinem Buch, die zeigen, dass China<br />

nicht immer gewinnt.<br />

WIDMANN: Herr Khanna, „Unsere asiatische Zukunft“ heißt<br />

IhrBuch. Werist mit „unsere“ gemeint?<br />

KHANNA:Wir alle. Die Brasilianer, die Araber, die Deutschen<br />

sollen sich fragen: Wiebitte,ich habe eine asiatische Zukunft? Wir<br />

werden nicht unsereIdentitäten aufgeben, aber Asien wirdinunser<br />

aller Zukunft eine Rolle spielen.<br />

DELIUS:Ich bin Schriftsteller.Ich muss Ichsagen. Dasist mein<br />

Privileg. Niemand denkt so wie ich. Dann erfinde ich mir noch einen<br />

hinzu, der auch ein wenig so denkt wie ich. Wir sind dann<br />

zwei. Aber zu einem weltumspannenden Wir werde ich es nie<br />

bringen.<br />

KHANNA:Wenn ich hier in unserem Gespräch„Wir“ sage,dann<br />

meine ich wir Deutschen, wir Europäer.Ich kann mich sehr gut in<br />

die deutsche Lage versetzen und hier auch Politik-Beratung machen.<br />

Meine eigentliche Identität –ich bin US-Bürger –spielt dabei<br />

keine Rolle. Das „Wir“ in Europa ist ein anderes „Wir“ als in den<br />

USA. Aber alle haben eine asiatische Zukunft. Bei SAP in Berlin<br />

kommt die Hälfte der Mitarbeiter aus Indien. Dasist unsereLage.<br />

DELIUS: Uns Alte wird esweniger betreffen. Darum richtet<br />

meine Figur sich auch an ihreNichte,andie nächste Generation.<br />

Die wird vielleicht in zwanzig, dreißig Jahren in ihre Notizen blicken<br />

und sagen: So falsch lag mein Onkel damals nicht.<br />

KHANNA: Das ist sehr kluges erzählerisches Verfahren. Heute<br />

wirdein Kind in NewYorkgeboren und es kann in eine Kita, in der<br />

es vonAnfang an Chinesisch lernt, gehen. Ichkam als Austauschschüler<br />

nach Deutschland. Heute gehen die jungen Leute für ein<br />

Jahr nach Japan, Korea oder China. Die großen Universitäten der<br />

USA haben „Filialen“ an den unterschiedlichsten Orten der Welt.<br />

Sie müssen, um einen Yale-Abschluss zu bekommen, nicht nach<br />

NewHaven in Connecticut. Siekönnen das auch in Singapur tun.<br />

Viele amerikanische Studenten machen genau das.Diese Generation<br />

wirdganz selbstverständlich in einer auch vonAsien geprägten<br />

Welt leben.<br />

DELIUS:Wir wissen ziemlich genau, was auf uns zukommt. Sie<br />

haben in Ihrem Buch die Fakten hervorragend zusammengetragen.<br />

Unsere denkende Welt könnte bestens informiert sein. UnsereAbgeordneten<br />

könnten auch Bescheid wissen.<br />

KHANNA: Ich komme gerade vom Bundestag. Dort habe ich<br />

mit zwei Abgeordneten und ihren Mitarbeitern gesprochen. Sie<br />

sind sehr vertraut nicht nur mit der Anwesenheit asiatischer Firmen<br />

in ihren Wahlkreisen, sondernauch mit den internationalen<br />

Trends. Aber was die Bundesregierung, was Europa mit dieser<br />

Kompetenz machen, das ist eine ganz andereFrage.<br />

DELIUS:Die Entwicklung ist ja ungeheuer dynamisch. Wassich<br />

seit Mai2017, seit derVerkündigung der Seidenstraße-Projekte alles<br />

ereignet hat!<br />

KHANNA: Die Beschleunigung spielt sicher eine Rolle. Aber<br />

wichtiger noch ist das Ansteigen der Komplexität. Es gibt viel mehr<br />

Player als früher,sie alle interagieren. Je komplexer die Situation ist,<br />

desto unübersichtlicher ist sie,desto schwerer tun sich die Politiker<br />

mit der Entscheidung. Auch China ist dieser Komplexität ausgesetzt.<br />

Ich halte nichts davon, derzeit herrschende Trends einfach<br />

hochzurechnen. China erlebt Rückschläge und es wirdweitereerleben.<br />

Herr Delius,warum Rügen?<br />

DELIUS:Der Titel schlägt ungemein gut ein. Es geht dem Erzähler<br />

nicht nur um einen der großen Orte der deutschen Romantik,<br />

um Caspar David Friedrich. Seine Schwester stürzte bei einem Unfall<br />

vomberühmten Kreidefelsen in Rügen in den Tod. Im toskanischen<br />

Prato, einem der traditionsreichsten europäischen Textilstandorte,<br />

entstand das größte Chinatown Europas. Chinesische<br />

Milliardärekaufen französische Weingüter.Meine Assoziation „Rügen“<br />

kommt mir da ganz naheliegend vor. Für einen Milliardär in<br />

einem Land der Hochgeschwindigkeitszüge,dachte ich mir,hat der<br />

Rasende Roland, die alte dampfbetriebene Bäderbahn auf Rügen,<br />

doch sicher einen ganz besonderen Reiz.<br />

WIDMANN: Der Erzähler trifft am Ende keinen Chinesen auf<br />

Rügen.<br />

KHANNA:Die kommen noch.<br />

RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />

Zwei Philosophen<br />

und ein Lehrer<br />

16. November 1532<br />

Europäische Idee: Im Zuge der spanischen<br />

Eroberung Peruskommt es zur Schlacht von<br />

Cajamarca, bei der 4000 unbewaffnete Inkas<br />

von Francisco Pizarro (1476-1541)und rund<br />

170 Konquistadoren überfallen und niedergemetzelt<br />

werden; der Inkaherrscher Atahualpa<br />

(1500-1533) und dessen Gefolgsleute<br />

geraten in Gefangenschaft. „Schlacht“ ist der<br />

Euphemismus für eines der zahllosen europäischen<br />

Massaker an der indigenen Bevölkerung<br />

Latein- und Nordamerikas. Atahualpa<br />

wirdam26. Juli 1533 mit der Garotte<br />

hingerichtet.<br />

Der letzte Inkaherrscher Atahualpa<br />

(c. 1502-1533)<br />

WIKIPEDIA<br />

16. November 1911<br />

Philosophisches Urteilsvermögen: Die Philosophen<br />

Bertrand Russell (1872-1970) und<br />

Ludwig Wittgenstein (1889-1951) begegnen<br />

einander zum ersten Mal. Russell notiert in<br />

seinem Tagebuch: „Nach der Vorlesung kam<br />

ein hitziger Deutscher, ummit mir zu streiten<br />

[…] Eigentlich ist es reine Zeitverschwendung,<br />

mit ihm zu reden.“ KurzeZeit später ist<br />

er der Überzeugung, sein Schüler Wittgenstein<br />

sei geeigneter als er,sein logisch-philosophisches<br />

Werk fortzusetzen.<br />

16. November 1977<br />

Selbstverbrennung: Der Tübinger Lehrer<br />

Hartmut Gründler (1930–1977) verbrennt<br />

sich auf der Hamburger Mönckebergstraße<br />

vor der Petrikirche aus Protest gegen die<br />

Atompolitik und insbesondere die Endlagerung.<br />

Es geht ihm dabei auch darum, dass<br />

Bundeskanzler Helmut Schmidt, der ja die<br />

„Grundlinien der Politik“ bestimmt, sich<br />

Der Philosoph Ludwig Wittgenstein<br />

(1889-1951)<br />

IMAGO<br />

weigert, seinen Kurs des Ausbaus der Kernenergie<br />

in öffentlichen Diskussionen zu verteidigen.<br />

Hartmut Gründler möchte deutlich<br />

machen, dass die Politik nicht bereit ist, sich<br />

in einer über Leben und Todentscheidenden<br />

Frage mit den Fakten auseinanderzusetzen.<br />

Schon damals ist offensichtlich, dass ein<br />

Kernkraftwerk weder vor Angriffen von Außen<br />

zu schützen sei, noch der sichereBetrieb<br />

gewährleistet werden kann, geschweige<br />

denn, dass irgendjemand in der Lage sei, auf<br />

Tausende von Jahren den Schutz vor der<br />

Strahlkraft des Atommülls garantieren zu<br />

können.<br />

Und am 16. November 1989 in der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Blick über die Mauer: Seit dem 9. November<br />

sind durch dieVolkspolizei bis gesternfrüh 7<br />

765 881 Visa für Privatreisen erteilt worden.<br />

Genehmigt wurden 13 579 Anträge auf ständige<br />

Ausreise aus der DDR. Dies teilte der<br />

Sprecher des Innenministeriums mit.


10 16./17. NOVEMBER 2019<br />

Nicht ohne meine Ohrringe: 1964 erklärte Meret<br />

Oppenheim das Röntgenbild ihres Schädels zum<br />

Kunstobjekt. GAL.A. LEVY/CH/VG BILDKUNST 2019<br />

Die Künstlerin als Indigene: Meret Oppenheim mit<br />

kunstvoller „Maori-Tätowierung“ und fedrigen<br />

FächernamOhr. GAL. A.LEVY/CH/VG BILDKUNST 2019<br />

Mädchenhaft staunender,magischer Surrealismus: „Die Waldfrau“ von 1939, stilistisch nahe an Max Ernst. GAL. LEVY/CH/VG BILDKUNST 2019<br />

Abtrünnige wurden von den Surrealisten<br />

tunlichst ignoriert. Nicht so<br />

MeretOppenheim. DiePariser Surrealisten<br />

um André Breton hätten<br />

sie gerne als eine der ihren gesehen. Aber<br />

MeretOppenheim, geboren 1913 in Berlin als<br />

Tochter eines jüdischen Arztes, hat zwar einige<br />

Jahre mit der die Herrschaft der Logik<br />

und des Rationalen bekämpfenden, auf das<br />

Unterbewusste und Übersinnliche setzenden<br />

Szene verbracht; was wohl auch an ihrer Liaison<br />

mit Max Ernst lag. In den 30er-Jahren<br />

machte sie bei einigen Ausstellungen der Surrealisten<br />

mit.<br />

Sie hatte jedoch ihren eigenen Kopf und<br />

hielt sich nicht an den irrationalen Kodex der<br />

verschworenen Truppe.Die exzentrische Oppenheim<br />

wollte weder als Surrealistin noch<br />

als Objektkünstlerin wahrgenommen werden,<br />

auch keineswegs als männerwechselnde<br />

Feministin, sondernals eigenständige Künstlerpersönlichkeit.<br />

Undzwar gegen alle Regeln<br />

der Vernunft. Sie liebte Experimente mit den<br />

unmöglichsten, auch banalsten Materialien,<br />

und sie liebte Maskeraden.<br />

Der<strong>Berliner</strong> Galerist Alexander Levy,Sohn<br />

des Hamburger Kunsthändlers Thomas Levy,<br />

der in den 70er-Jahren zeitweiligerWegbegleiter<br />

der Oppenheim war, offeriert soeben mit<br />

Hilfe seines Vaters einen Querschnitt der<br />

Kunst dieser ungewöhnlichen Frau. Offenbar<br />

wird, wie sie das elitäre Prinzip der klassischen<br />

Surrealisten aushebelte,sich lustvoll im<br />

Supermarkt der Avantgarden bediente.<br />

Vater und Sohn Levy zeigen Oppenheims<br />

legendäres „X =Hase“, mit dem die damals<br />

17-Jährige in ihr Schulheft folgende Frage hineincollagierte:<br />

Wenn Mathe-Gleichungen<br />

Wurzeln hätten, wo würden denn dann die<br />

Hasen bleiben? Sieht ganz so aus, als hätte<br />

später ein anderer Hasenfreund, der Fluxus-<br />

Schamane Joseph Beuys, darauf auch Antwortgesucht.<br />

Undessind Arbeiten zu sehen,<br />

Gleichung<br />

mit Hasen<br />

Meret Oppenheim, die weibliche Irritation der legendären Pariser<br />

Surrealistenszene, bekommt in der <strong>Berliner</strong> Galerie Levy<br />

einen seltenen Auftritt<br />

VonIngeborg Ruthe<br />

„X = Hase“ oder „Das Schulheft“<br />

von 1930/Reminiszenz von 1973<br />

GAL. ALEXANDER LEVY/CH/VG BILDKUNST 2019<br />

Pelziges gibt es öfter in Meret Oppenheims Werk:<br />

„Eichhörnchen“, 1969 GAL. A.LEVY/CH/VG BILDKUNST 2019<br />

in denen sich das Unbewusste und Träumerische,<br />

Bizarre und Märchenhafte durchdringen.<br />

Das Reale und Abstrakte, das Geometrische<br />

und Biomorphe finden zueinander.<br />

Da sind Zeichnungen, in denen Oppenheim<br />

sich androgyn darstellt, wie eine Vorbotin<br />

der aktuellen Gender-Debatte.Inanderen<br />

Werken vertieft sie das Poetische oder verweist<br />

aufs Animalische der Natur. Pelziges war<br />

in den 60er-Jahren ihr Markenzeichen, zweifellos<br />

auch erotischer Stoff. Ihr „Eichhörnchen“<br />

steht auf dem Präsentiertisch bei Levy:<br />

ein Bierglas mit vertrocknetem Schaum und<br />

buschigem Schweif. Ganz ihrer obsessiven<br />

Neigung zum Abstrusen und Skurrilen entgegenkommend.<br />

Doch hat sie sich dagegen verwahrt,<br />

auf ihre Pelzobjekte als kuriose Pausensnacks<br />

reduziert zu werden. Ihre berühmte<br />

Felltasse, diezum Symbol des Surrealismus<br />

wurde, lässt das MoMA inNew York<br />

übrigens nicht mehr reisen.<br />

Alles bei Levy Ausgebreitete ist poetischironisch<br />

verschwistert, steht im eigenartigen<br />

Dialog mit der Natur, mit Fundstücken, die<br />

eine auratische Wirkung entfalten, aberwitzig,<br />

hintersinnig, erotisch und geistvoll. Und<br />

vor allem mit Liebe zum Handgemachten.<br />

Der Kunstbetrieb freilich fremdelte zu Oppenheims<br />

Lebzeiten –sie starb 1985 in Basel–<br />

mit ihrem Werk. Eswurde als Ausnahmeerscheinung<br />

wahrgenommen, so betont und<br />

provokant körperbewusst, so direkt und dabei<br />

so verschlüsselt.<br />

Wenn es stimmt, dass der Dadaismusaus<br />

dem Lachen und der Surrealismus aus dem<br />

Fieber gekommen sind, dann säße Meret<br />

Oppenheim mit ihrem vonder heutigen jungen<br />

Kunst so sehr belehnten Konzept von<br />

Kunst als Spiel zwischen beiden Extremen.<br />

Nun, der Platz dürfte ihr gefallen.<br />

GalerieAlexander Levy,Rudi-Dutschke-Straße 26,<br />

bis20. Dezember, Di–Sa 11–18 Uhr<br />

Leo<br />

Gutsch<br />

Ich gucke jetzt oft auf Youtube diese Handwerker-Videos.<br />

Wie man einen Beton-<br />

Couchtisch baut. Oder wie ein Wasserablauf<br />

in eine Terrasse eingelassen wird. Oder wie<br />

man am besten einen Wanddurchbruch<br />

plant. Mein derzeitiger Lieblingsfilm ist der,in<br />

dem ein rothaariger Australier einen beleuchtetenWhirlpool<br />

in seiner Küche errichtet.Wobei<br />

auch die anderthalbstündige Dokumentation<br />

eines brandenburgischen Freizeit-<br />

Maurers zur Komplexität des Kalkmörtel-<br />

Putzauftrages in feuchten Kellerräumen mir<br />

einige Freude und Erkenntnisse bescherthat.<br />

Wenn ich diese Filme sehe, vergesse ich<br />

Zeit und Raum. Große, entscheidende Fragen<br />

wie die nach der Körnungsgröße des<br />

Sandes im Kalkmörtel oder,noch viel wichtiger,<br />

die der Aushärtungszeit in Abhängigkeit<br />

von Luftfeuchtigkeit und Außentemperatur,<br />

sickerninmich ein wie weicher Frühlingsregen<br />

in ein frisch gegrubbertes Tulpenbeet.<br />

Diese Handwerker-Videos entspannen mich<br />

so tief, dass ich zuweilen Probleme habe,<br />

Drei Steine,<br />

ein Bier<br />

VonMaxim Leo<br />

mich nach stundenlanger Versenkung wieder<br />

aus meiner Mörtel-Meditation zu lösen.<br />

In dem Buch „Eine kurze Geschichte der<br />

Menschheit“ erklärt der israelische Historiker<br />

Yuval Noah Harari, wie der Mensch im<br />

Laufe seiner zivilisatorischen Entwicklung<br />

bestimmte Instinkte und Fähigkeiten verkümmernließ,<br />

weil er sie nicht mehr täglich<br />

benötigte.Esnutzt einem mittelalten Mann,<br />

der im Jahre2019 in einer westeuropäischen<br />

Hauptstadt lebt, nicht viel, grundsätzlich<br />

über die Fähigkeit zu verfügen, aus dem<br />

Dickdarm eines Säbelzahntigers einen Wasser-Vorratsschlauch<br />

zu basteln. Aber, so<br />

schreibt Harari, diese Fähigkeit ruht in uns,<br />

sie schlummert inunseren Muskelfasern, in<br />

den Außenarealen unserer Großhirnrinde.<br />

Sie wartet nur darauf, wieder abgerufen zu<br />

werden.<br />

So erkläre ich mir meine Sehnsucht nach<br />

einem erfüllten Handwerker-Leben. Irgendwann<br />

besaßen meine fernen Vorfahren vermutlich<br />

eine gewisse Kalkmörtel-Kompetenz,<br />

sie wussten, wie man einen Feldstein<br />

behaut und wie ein ordentlicher Fenstersturzgemauertwird.<br />

Dieses Wissen, das nun<br />

vernachlässigt und missachtet in meinen<br />

Gen-Ketten herumgeistert, löst bei mir diese<br />

Euphorie aus, sobald ich jemanden einen<br />

Ziegelstein in ein Mörtelbett legen sehe.<br />

Vor ein paar Wochen dachte ich: Ach<br />

komm, lebe deinen Traum! Aktiviere den<br />

Handwerker in dir!Verrichte deine erste Maurerarbeit!<br />

In unserem Garten gibt es einen alten<br />

Schuppen, auf dessen Wetterseite die<br />

Steine von Regen und Frost zerfressen sind.<br />

Ich trug die Mauer ab und begann anschließend,<br />

sie wieder neu zu errichten. Es war zufällig<br />

zweiWochen vordem großen Mauerfall-<br />

Jubiläum und meine Frau Catherine fragte,ob<br />

dieses Mauerbauen in uns Ostdeutschen irgendwie<br />

genetisch angelegt sei.<br />

Aber ich ließ mich nicht beirren, schichtete<br />

Steinauf Stein, lernte mitder Fugenkelle<br />

umzugehen, lernte die richtige Mörtelkonsistenz<br />

anzumischen, lernte die alte Maurer-<br />

Regel: drei Steine,ein Bier.Leider wusste ich<br />

noch nicht so richtig, wie man lotrecht in die<br />

Höhe arbeitet. Auch war mir nicht klar, dass<br />

ich im Nachhinein nichts mehr korrigieren<br />

kann, weil der Mörtel so schnell hart wird.<br />

Meine Mauer hatte dann den einen oder anderen<br />

Schwung. Undauch die eine oder andere<br />

Delle. Und auch die eine oder andere<br />

Stufe. ImGrunde war es am Ende eher eine<br />

Pyramide, was man aber auch erst mal hinbekommen<br />

muss.Ich meine, wiewurden die<br />

Ägypter gefeiert, als sie ihre erste Pyramide<br />

gebaut hatten. Und ich schüttelte das einfach<br />

so aus dem Handgelenk.<br />

Kurzum, als ich irgendwann fertig war,<br />

spürte ich einen großen Maurerstolz in mir.<br />

Ichhatte das Gefühl, etwas wirklich Bleibendes<br />

geschaffen zu haben.Wenn später meine<br />

Enkelkinder mal zufällig an der Wetterseite<br />

des Schuppens vorbeikommen, werden sie<br />

sagen: „Das war OpaMaxim, er konnte zwar<br />

nicht mauern, aber er hat es trotzdem getan.<br />

Weil es seine Bestimmung war.“


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 – S eite B1<br />

·························································································································································································································································································<br />

Service<br />

Raus aus dem goldenen Käfig:<br />

So entgehen Sie dem Boreout<br />

Karriere, Seite B4<br />

Seat Arona TGI:<br />

Für 16 Euro ist der Tank voll<br />

Mobile Welten, Seite B9<br />

Alle Mann an Bord! Frauen<br />

und Kinder gern auch.<br />

Denn vier Tage lang bietet<br />

die Messe „Boot &Fun“ alles,<br />

was Hobby-Kapitäne fasziniert.<br />

Vom 21. bis 24. November werden<br />

die Messehallen unterm Funkturm<br />

zum „Hafen“ für Wassersportfans.In<br />

diesem Jahr finden Besucher auf der<br />

„Boot & Fun“ eine vielfältige Auswahl<br />

auf rund 85 000 Quadratmetern.<br />

Das Spektrum reicht von luxuriösen<br />

Motorbooten über spektakuläre<br />

Segelyachten bis hin zu modernen<br />

Hausbooten und bietet somit<br />

eine tolle rundum Marktübersicht.<br />

Zahlreiche Boots-Premieren<br />

Elektro-Boote und<br />

virtuelles Segeln<br />

Auf der “Boot &Fun“ gibt es dieses Jahr zahlreiche Neuerungen zu Bestaunen:<br />

Vonedlen Luxusyachten bis zum praktischen Zubehör für Wassersportler.<br />

85 000 Quadratmeter warten darauf, erkundet zu werden<br />

VonKlaus Kronsbein<br />

Darüber hinaus gibt es ein eigenes<br />

Segment mit hochwertigem Zubehör<br />

sowie einem Fun-Bereich für<br />

Profis,Einsteiger und Familien. 2019<br />

feiern soviele Boote wie noch nie<br />

ihrePremiereauf der Messe.<br />

Premium Motorbootsmodelle<br />

und Segelyachten beziehen in diesem<br />

Jahr ein ganz besonderes Quartier<br />

–die neue Eventhalle hub27 der<br />

Messe Berlin. Die Multifunktionshalle<br />

bietet mit knapp 10 000 Quadratmetern<br />

Hallenfläche genau das<br />

richtige Ambiente für die edlen Exponate.<br />

Der Rundlauf über die<br />

Boots- und Freizeitmesse wurde in<br />

diesem Jahr neu gestaltet. Dieeinzelnen<br />

Hallen sind durch besonders<br />

kurze Wege verbunden, wodurch<br />

sich Besucher einen noch besseren<br />

Überblick über die einzelnen Bootssegmente<br />

verschaffen können.<br />

Für alle Segelbegeisterten ist die<br />

Halle 25 die erste Anlaufstelle.Aneiner<br />

beeindruckenden Steganlage liegen<br />

Boote wie in einem Hafen und<br />

ermöglichen einen schönen Überblick<br />

über die aktuellen Segelbootund<br />

Yachtneuheiten. Außerdem<br />

wird ein großes Spektrum an Segelausrüstung<br />

und -zubehör in der<br />

Halle zum Kauf angeboten. In die- Für alle, die ihre Freizeit am liebsten auf dem Wasser verbringen, bietet die „Boot &Fun“-Messe jede Menge Highlights und Attraktionen. MESSE BERLIN GMBH<br />

sem Jahr erstmalig in Berlin: Virtual-<br />

Reality-Segeln. Der SVG-Verlag präsentiert<br />

zusammen mit der Agentur<br />

blanx eine virtuelle Segelumgebung.<br />

Ein geräuschloses Fahrerlebnis im<br />

stylischen Ambiente bieten die Daycruiser<br />

des finnischen Elektroyacht-<br />

Herstellers Q-Yachts. Die Baureihe<br />

Q30 hat einen elektrischen Antrieb<br />

mit hoher Reichweite und ist exklusiv<br />

auf der Messe in Berlin zu sehen.<br />

Auf dem Eventpool können<br />

Trendsportarten sowie klassischer<br />

Wassersport getestet werden. Paddel-Interessierte<br />

können im Testbecken<br />

der Halle 4sowie im separaten<br />

SUP-Becken der Halle 3die Faszination<br />

des muskelbetriebenen Wassersports<br />

erleben. Für Freunde der<br />

Unterwasserwelt gibt es einen<br />

Tauch-Container in dem geübt werden<br />

kann.<br />

Boote am Simulator testen<br />

Werlieber auf dem Trockenen bleiben<br />

möchte, kann sich am Motoroder<br />

Segelbootsimulator ausprobieren.<br />

Der Deutsche Motoryachtverband<br />

e.V. bietet an seinem Stand mit<br />

einem Rennbootsimulator ein ganz<br />

besonderes Highlight für erfahrene<br />

und unerfahrene Motorbootfahrer<br />

gleichermaßen. Für die ganz kleinen<br />

Besucher gibt es ein spezielles Angebot<br />

im Rahmen der Aktion „Trau<br />

Dich!“.<br />

Sport- und Freizeitangler finden<br />

auf der AngelWelt Berlin sowie AngelBoot<br />

Berlin qualitative Markenprodukte,<br />

die Stars der Angelszene<br />

sowie passende Boote für den Angeltrip.Das<br />

Beste aus zwei Welten: Erstmals<br />

findet gleichzeitig zur „Boot<br />

&Fun“ die Messe „Motorworld Classic<br />

Berlin“ statt –ein Muss für Autound<br />

Oldtimer-Fans.<br />

Messe-Informationen:<br />

www.boot-berlin.de<br />

www.motorworld-classics.de<br />

Urlaubs-Experte Stefan Hack<br />

aus dem HolidayCheck Reisebüro<br />

Trennung vordem Urlaub. Greift die<br />

Reiserücktrittsversicherung?<br />

Kommt es zu einer Trennung vor dem gemeinsamen<br />

Urlaub, können die Stornokosten<br />

nicht von der klassischen Reiserücktrittsversicherung<br />

abgedeckt werden.<br />

Allerdings gibt es mittlerweile einige Versicherungen,<br />

die einen erweiterten Rücktrittsschutz<br />

anbieten. Neben einer Trennung<br />

kann auch der Tod des Haustiers als<br />

Stornierungsgrund durch eine erweiterte<br />

Versicherung abgedeckt werden. Informieren<br />

Sie sich deshalb zuvor, was Ihre Versicherung<br />

beinhaltet.<br />

Füralle weiteren Fragen sind die<br />

Urlaubs-Experten vonHolidayCheck<br />

täglich von08.00bis 23.00 Uhr erreichbar.<br />

089 143 79 100<br />

www.holidaycheck.de<br />

Erholung pur.<br />

Anzeigenannahme:<br />

( 030) 2327-50<br />

-Anzeige-<br />

usedom<br />

mecklenburgische seenplatte<br />

KENNENLERN-ANGEBOT<br />

2NÄCHTE ab 99 €*<br />

Gültig bis 22.12.2019<br />

*Preis p.P.imDZSüdseite, bei Anreise So. -Mi. inkl.:<br />

·reichhaltigem Frühstücksbuffet,<br />

·Genießer-Halbpension (4-Gänge/Buffet)<br />

·Nutzung des Spa- und Saunabereiches<br />

&des örtl. Thermal und Meerwasserbades<br />

·Leihbademantel ·WLAN<br />

Hotel Kleine Strandburg·MST Hotel GmbH<br />

Dünenstr.11·17454 Zinnowitz ·038377 38 000<br />

info@kleine-strandburg.de ·www.kleine-strandburg.de<br />

Ostseebad Zinnowitz<br />

Winter Spezial<br />

Gültig: 01.12. –15.12.2019,<br />

05.01.2020 –26.01.2020<br />

Nur bei Anreise Sonntag<br />

5Übernachtungen inkl. vielfältigem Frühstücksbuffet und<br />

reichhaltigem All-inclusive-Abendbuffet (mit Getränken zum<br />

Abendessen), Nutzung des benachb. Meerwasserhallenbades.<br />

Zusätzlich: Nutzung unserer Saunalandschaft,<br />

Leihbademantel, Saunalaken und Saunatuch<br />

Preis pro. Erw. im DZ 220,– €·im EZ 250,– €<br />

Casa Familia GmbH<br />

Dünenstraße 45, 17454 Zinnowitz,<br />

Tel.: 038377/770, info@casafamilia.de<br />

www.casafamilia.de<br />

Geheimtipp inder Müritzregion<br />

Radeln, Wandern und Wellness<br />

Herbst-, Radler- u.Weihnachtsarrangements<br />

NEU: Seeatelier mit Hauslift<br />

Arrangements zu allen Jahreszeiten!<br />

Wir holen auch ab!<br />

Hotel Seeresidenz Gesundbrunn INH. Rauer<br />

Hermann-Niemann-Str. 11·19395 Plau am See<br />

Z 03 87 35-81 40/ -415 28 ·www.seeresidenzgesundbrunn.de<br />

harz<br />

erzgebirge<br />

zittauer gebirge<br />

Wellness &Sporthotel<br />

"HarzerLand Allrode"<br />

Herbst -Hammer -Hit<br />

"Wellness &Wohlfühltage"<br />

vom 20.10. -13.12.2019<br />

nur buchbar von Sonntag -Freitag<br />

2ÜNinkl. HP +Wellness<br />

ab 99,- €p.P. im DZ<br />

Zimmer mit DU./WC, Tel. Sat-TV, W-LAN<br />

4.500 qm Wellness Oase mit 2Schwimmb., Kegelbahn<br />

Wandern, Reiten, Fitnessstudio, Friseur,1€Gasthaus<br />

7Nächte WINTERURLAUB<br />

im Jan. 259 €*oder imFeb. 280 €*p.P.<br />

bis 30.11. mit bis zu 6% Rabatt buchen!<br />

incl. HP, Skibus nach Oberwiesenthal,<br />

Rodelhang +Loipe 500 m, WLAN, Sauna,<br />

Tanz, Wanderung, Bowling, Erzgebirgsabend.<br />

1Kind bis 11J.imDZfrei, 12–14J.50% Rabatt<br />

7für 6Neujahrspezial =234 €* Anreise 4.1.<br />

Adners Gasthof &Hotel 08359 Breitenbrunn Hauptstr. 131<br />

Inh. Jörg Saupe ✆037756-1655 www.adners.de<br />

Hotel BB *** Weihnacht im Gebirge<br />

5ÜNimDZmit HP, inkl. Programm Keksbäckerei,<br />

mit Weihnachtsmann, Festmenü, Lagerfeuer &<br />

Glühwein ... ab 349 €p.P.Kind –40%Rabatt,<br />

Tagesfahrt zum Prager Weihnachtsmarkt ab 55 €<br />

Am Museums-Bahnhof 1·02785 Olbersdorf,<br />

Andre Al-Obeidi ·Silvester-Winterurlaub-Angebote<br />

www.hotel-bb.de · Tel.: 03583 69800<br />

Ihre Spendehilft schwerkranken Kindern!<br />

www.kinderhospiz-bethel.de<br />

bayern<br />

v •<br />

28.12.–04.01.20 €675,–<br />

(Silvester, Einzelzimmerzuschlag:<br />

€80,–)<br />

11.01.–18.01.20 €369,–<br />

8-Tage-Seniorenreisen<br />

bayerischer wald<br />

hotel Bischofsmais<br />

Inklusive:<br />

• Fahrt imNichtraucherfernreisebus mit WC<br />

und Getränkeselfservice<br />

• 7 Hotelübernachtungen in Zimmern mit<br />

Bad bzw. Dusche und WC, inkl. HP<br />

• Galabuffet und Bayerisches Spezialitätenbuffet<br />

(im Rahmen der Halbpension)<br />

• „All inclusive-Angebot“ (außer Silvester)<br />

• Bayerischer Heimatabend<br />

• Kostenlose Nutzung des Hallenbades<br />

• Kostenlose Nutzung des Skiraumes<br />

• Kofferservice im Hotel<br />

• und vieles mehr ...<br />

08.02.–15.02.20 €389,–<br />

07.03.–14.03.20 €429,–<br />

13.04.–18.04.20 €355,–<br />

(6 Tage)<br />

ab Euro 369,– p. P. im DZ<br />

Kein Einzelzimmerzuschlag!<br />

(außer Silvester)<br />

Preisnachl. bei Selbstanr.: €50,– pro Person!<br />

Keine Parkgebühren!<br />

Zuschlag für Personen unter 60 Jahren: €27,–<br />

Kurtaxe wird vor Ort erhoben.<br />

Allgäu<br />

hotel Bad Wörishofen<br />

Inklusive:<br />

• Fahrt imNichtraucherfernreisebus mit WC<br />

und Getränkeselfservice<br />

• 7 Hotelübernachtungen in Zimmern mit<br />

Bad bzw. Dusche und WC, inkl. HP<br />

• Galabuffet und Allgäuer Spezialitätenbuffet<br />

(im Rahmen der Halbpension)<br />

• 1Getränk zum Abendessen &<br />

1Mittagessen mit Kaiserschmarrn NEU!<br />

(bis Rückreise 15.02.20, außer Silvester)<br />

• Ausflug: Allgäu-Rundfahrt NEU!<br />

(bis Rückreise 15.02.20, außer Silvester)<br />

• Begleitung unserer Reisebetreuers zu von<br />

ihm ausgewählten Kurveranstaltungen<br />

• Kofferservice im Hotel •WLAN NEU! u.v.m.<br />

28.12.–04.01.20 (Silvester, EZ-Zuschl.: €95,–) € 725,–<br />

11.01.–18.01.20 Preissturz! €399,– NEU! €349,–<br />

08.02.–15.02.20 €409,–<br />

07.03.–14.03.20 €439,–<br />

13.04.–08.04.20 (6 Tage, EZ-Zuschl.: €60,–) € 389,–<br />

NEU! ab Euro 349,– p. P. im DZ/ZB<br />

Kein Einzelzimmerzuschlag!<br />

(bis Rückreise 15.02.20, außer Silvester)<br />

Sonst Einzelzimmerzuschlag: €85,–<br />

Preisnachlass bei Selbstanreise: €50,– p. P.!<br />

(nur an Silvester, sowie ab Anreise 07.03.2020)<br />

Keine Parkgebühren!<br />

Kurtaxe wird vor Ort erhoben.<br />

Zustiege: Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf · Ostbahnhof/IC Hotel in Friedrichshain<br />

Kostenloses Kundenservicetelefon: 0800-123 19 19 (täglich 8–20 Uhr, auch sa/so)<br />

BUchUng Und BeratUng Bei:<br />

Berlin: DER Reisecenter TUI: Annenstr. 50, Tel.: 030-68 83 23 95/<strong>Berliner</strong> Allee 47, Tel.: 030-9 26 82 92/92 37 41 74<br />

DER Dt. Reisebüro: Bahnhofstr. 18, Tel.: 030-6 57 12 24 · RBSteffen Kühn: Bahnhofstr. 45, Tel.: 030-65 07 08 77<br />

Alltours Reisecenter: Greifswalder Str. 220, Tel.: 030-4 29 28 72 · DER Deutsches Reisebüro: Koppenstr. 77,<br />

Tel.: 030-29 33990 Oranienburg: Panda-Reisen: Bernauer Str. 100, Tel.: 03301- 81 97 20<br />

Potsdam: DER Deutsches RB: Sterncenter/Shop 30, Tel.: 03 31-64 95 00 · DER Reisecenter TUI GmbH:<br />

Garnstr. 20, Tel.: 03 31-70 8128 · Reiseland: Im Sternencenter 4, Tel.: 03 31-62 62080<br />

Fürstenwalde: DER Deutsches RB: Rathausstr. 7,Tel.: 03361-7 11 16<br />

www.seniorenreisen.de<br />

Veranstalter: SKAN-TOURS Touristik International GmbH<br />

Gehrenkamp 1, 38550 Isenbüttel


B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Reise<br />

Kippe aus: Regeln<br />

für rauchende<br />

Urlauber<br />

Die genüssliche Zigarette<br />

im Café ist häufig verboten<br />

Sich am Steuer genüsslich eine Zigarette<br />

anstecken, während man<br />

die malerische Küstenstraße entlang<br />

fährt: Das ist Urlaubern invielen<br />

europäischen Ländern verboten,<br />

wenn Kinder mit im Fahrzeug<br />

sitzen. Der Auto Club Europa (ACE)<br />

gibt einen Überblick über Gesetze<br />

in beliebten Urlaubsländern:<br />

Wenn in Frankreich Kinder unter<br />

12 Jahren mit an Bord sind, ist das<br />

Rauchen im Auto verboten. Außerdem<br />

besteht ein generelles Rauchverbot<br />

in allen öffentlichen Gebäuden,<br />

Zügen, Restaurants, Cafés und<br />

Discos sowie auf überdachten Plätzen.<br />

Österreich hat eine breitere Altersspanne<br />

für dasVerbot. In den Alpenrepublik<br />

ist Rauchen am Steuer<br />

verboten, sobald Personen unter 18<br />

Jahren mitfahren. In Gaststätten<br />

und Clubs ist es nur in speziell abgetrennten<br />

Bereichen erlaubt.<br />

Auch in Italien gilt das Rauchverbot<br />

im Auto, wenn Minderjährige<br />

und Schwangere mit dabei sind.<br />

Undauch in öffentlichen Gebäuden<br />

und Verkehrsmitteln sowie in der<br />

Gastronomie ist das Rauchen nicht<br />

gestattet.<br />

Für Großbritannien gilt in Autos<br />

ebenfalls die Regel, dass keine Minderjährigen<br />

an Bord sein dürfen,<br />

wenn geraucht wird. In Gaststätten<br />

gibt es teils abgetrennte Raucherbereiche,<br />

die bei Bedarf genutzt werden<br />

können.<br />

Auch in Irland gilt ein Rauchverbot<br />

im Auto bei Mitfahrt von Personen<br />

unter 18 Jahren. Außerdem drohen<br />

laut ACE bis zu 3000 Euro<br />

Strafe, wenn Urlauber etwa in Restaurants<br />

und Pubs rauchen.<br />

In Griechenland greift das<br />

Rauchverbot im Auto, wenn Kinder<br />

unter 12 Jahren die Beifahrer sind.<br />

Und ingastronomischen Betrieben<br />

wie Cafés und Restaurants ist das<br />

Rauchen generell untersagt.<br />

In Deutschland wird derzeit darüber<br />

diskutiert, ob das Rauchen in<br />

Autos bei Anwesenheit vonMinderjährigen<br />

und Schwangeren nicht<br />

ebenfalls verboten werden sollte.<br />

Damit muss sich nun der Bundestag<br />

beschäftigen: Der Bundesrat hatte<br />

am 11. Oktober beschlossen, einen<br />

entsprechenden Gesetzentwurf ins<br />

Parlament einzubringen. (dpa)<br />

In vielen Urlaubsländernherrschen andere<br />

Rauchergesetze.<br />

IMAGO IMAGES<br />

Weihnachtsbummel in Tschechien<br />

In Prag, Olmütz und Brünn stehen weihnachtliche Spezialitäten und Handwerkskunst hoch im Kurs<br />

Mittelalterliche Romantik bietet der Weinachtsmarkt am StaromestskeNamesti in der Prager Altstadt.<br />

VonMartina Katz<br />

Tomáš Starecký steht im<br />

Glockenturm des Veitsdoms<br />

hundert Meter über<br />

der Prager Burg. Der 56-<br />

jährige Glöckner pustet die grauen<br />

Haare aus dem Gesicht und ergreift<br />

das Seil der größten Glocke Tschechiens.<br />

Dann zieht er mit aller Kraft<br />

daran. „Sie wiegt fast 17 Tonnen und<br />

stammt aus dem 16. Jahrhundert“,<br />

sagt der studierte Physiker stolz.<br />

„Normalerweise läuten wir allein<br />

diese Glocke mit vier Personen. Für<br />

alle sieben Domglocken müssen<br />

mindestens zehn Glöckner ran, alles<br />

Freiwillige, so wie ich, auch<br />

Frauen.“ Besonders schön klingt das<br />

Geläut zur Mitternachtsmesse an<br />

Heilig Abend. Dann ist das 20-minütige<br />

Klangkonzert, das Starecký und<br />

seine Kollegen erzeugen, nicht nur<br />

etwas für die Besucher der Königskathedrale,<br />

sondern schallt bis zur<br />

Moldau und in die Prager Altstadt<br />

hinein.<br />

Traditioneller Trdelnik mit Punsch<br />

Schon zur Adventszeit herrscht in<br />

der Hauptstadt der Tschechischen<br />

Republik eine ganz besondereAtmosphäre.<br />

Aufdem Wenzelsplatz duftet<br />

es aus beleuchteten Buden nach<br />

Lebkuchen, und Frauen in weißen<br />

Hauben fertigen Altprager Trdelnik.<br />

Das Gebäck, bei dem Hefeteig auf<br />

eine Stange gerollt, auf eine offene<br />

Feuerstelle gelegt und mit Zucker<br />

und Nussraspeln umhüllt wird, gibt<br />

es zur Weihnachtszeit im ganzen<br />

Land.<br />

Auf dem Malteser Platz, nahe der<br />

mit bunten Graffiti besprühten John-<br />

Lennon-Mauer, servieren Freiwillige<br />

Punsch. Manlauscht Live-Konzerten<br />

und stöbert inden Innenhöfen des<br />

Malteser-Hauses nach handgenähten<br />

Kleidern und originellem<br />

Schmuck -für den guten Zweck. Sobald<br />

es in den Abend übergeht, spaziert<br />

ein Nachtwächter über die berühmte<br />

Karlsbrücke und entzündet<br />

die Gaslaternen mit einem Stab.<br />

Wieviele Weihnachtsmärkte es in<br />

der Stadt gibt, weiß niemand so genau.<br />

„In der kommunistischen Zeit<br />

waren Weihnachtsmärkte hier nicht<br />

verbreitet. Nach der Grenzöffnung<br />

1989 machten die Prager deshalb<br />

scharenweise Busausflüge in die<br />

Grenzstädte Passau, Nürnberg oder<br />

Dresden. Zehn Jahre später hatten<br />

wir unsere eigenen Adventsmärkte,<br />

und heute kommen die Besucher zu<br />

uns“, sagt Stadtführerin Alena<br />

Navrátilová. In Tschechien verzeichnet<br />

der Dezember nach dem Juli die<br />

zweithöchsten Besucherzahlen im<br />

Jahr. Kirchenkonzerte, Gospels und<br />

das Prager Symphonieorchester tragen<br />

dazu bei, genauso wie das Treiben<br />

am Altstädter Ring. DerHotspot<br />

derWeihnachtszeit lockt mit einer 24<br />

Meter hohen Tanne, mit buntem<br />

Christbaumschmuck und hunderten<br />

Lichternbehangen, vorder stimmungsvoll<br />

beleuchteten Kulisse von<br />

Altstädter Rathaus und Teynkirche.<br />

Dazu eine märchenhafte Aussichtsplattform,<br />

unter deren Lichterbögen<br />

sich die Besucher fotografieren, und<br />

kreisförmig aufgestellte Büdchen<br />

mit heißen Maronen und Honigwein.<br />

Olmütz, gute zwei Zugstunden<br />

von Prag entfernt, gilt noch als Geheimtipp.<br />

Zwar sind die Märkte in<br />

der mährischen Studentenstadt bescheidener<br />

als in der Hauptstadt.<br />

Dafür kann man am Niederring unter<br />

dem Lichterteppich einer Eisbahn<br />

kostenlos Schlittschuh laufen.<br />

Auf dem Oberring im Schatten des<br />

Rathauses thront die Dreifaltigkeitssäule,die<br />

größte Barocksäule Mitteleuropas<br />

und ein UNESCO-Weltkulturerbe.Wer<br />

hier steht, einen Bramborak,<br />

den traditionellen Kartoffelpuffer<br />

mit Knoblauch und Majoran<br />

in der Hand, und das Dreiergespann<br />

aus Nikolaus,Engel und Teufel beobachtet,<br />

wie es den artigen Kindern<br />

Gedichte entlockt und den Unartigen<br />

droht, sie mit in die Hölle zu<br />

nehmen, der ist mittendrin im tschechischen<br />

Weihnachtsleben.<br />

„So wie in Prag und Olmütz hat<br />

auch in Brünn weihnachtliches<br />

Kunsthandwerk eine lange Tradition“,<br />

sagt Pavla Kucerová. Die 29-<br />

IMAGO IMAGES<br />

jährige Marketingfachfrau schlendert<br />

über den Krautmarkt, der seit<br />

mehr als 500 Jahren vonKellernund<br />

Gängen untergraben ist -ein Kühlraum-Labyrinth<br />

damaliger Bewohner<br />

und Händler.<br />

Baumschmuck mit Tradition<br />

Hier gibt es Seifen aus Schaffett und<br />

mundgeblasenen Christbaumschmuck.<br />

„Der wurde schon im 19.<br />

Jahrhundert von Familien-Manufakturen<br />

hergestellt. Vater und Opabliesen<br />

Stäbe aus Hohlglasperlen und<br />

versilberten sie, Oma trennte einzelne<br />

Stücke ab, Mutter und Kinder<br />

fädelten sie zu Sternen und Glöckchen<br />

oder bemalten die größeren Kugeln“,<br />

ergänzt Pavla und schweift mit<br />

ihrem Blick zu den Weihnachtsständen,<br />

an denen der Schmuck wie ein<br />

Vorhang baumelt. Im Hintergrund erheben<br />

sich die Türme der gotischen<br />

St.-Peter-und-Paul-Kathedrale.<br />

Ein paar Schritte weiter, amDominikaner<br />

Platz, genießen die jungen<br />

Brünner in Bierteig frittierten<br />

Karpfen vor einer riesigen Holzkrippe<br />

und genehmigen sich anschließend<br />

einen Turbomost auf<br />

dem Freiheitsplatz. Der Apfelschnaps<br />

ist der neueste Gastro-<br />

Trend der Brünner.Schön, dass nach<br />

dem Umtrunk die Straßenbahn nach<br />

Hause fährt. Zur Weihnachtszeit ist<br />

sie mit tausenden Glühbirnen beleuchtet.<br />

NACHRICHTEN<br />

Thomas Cook sagt alle<br />

Reisen für 2020 ab<br />

Derinsolvente Reiseveranstalter<br />

Thomas Cook hat gebuchte Reisen<br />

für das kommende Jahr abgesagt.<br />

„Reisen der deutschen Thomas-<br />

Cook-Veranstalter mit Abreisedatum<br />

ab 1. Januar 2020 können, auch wenn<br />

sie teilweise oder gänzlich bezahlt<br />

wurden, aus insolvenzrechtlichen<br />

Gründen nicht angetreten werden“,<br />

teilte das Unternehmen mit. (dpa)<br />

Neues Highlight in<br />

Star-Wars-Ausstellung<br />

Das1300 Quadratmeter große„Star-<br />

Wars“-Museum „Outpost One“ im<br />

Mecklenburgischen Dassowzeigt<br />

nun einen Nachbau des X-Wing; das<br />

Raumschiffs von„Star Wars“-Held<br />

Luke Skywalker.Eshandelt sich um<br />

einen Eins-zu-eins-Nachbau, wie<br />

Museumsgründer Marc Langrock<br />

sagt. Die„Star Wars“-Welt bietet<br />

rund 30 nachgebaute Set-Szenen der<br />

Kultfilm-Serie sowie mehrereRaumschiffmodelle.Besuchergruppen<br />

können sich seit Anfang Juli vongeschultem<br />

Personal durch die Ausstellung<br />

führen lassen, die im September<br />

offiziell eröffnet wurde. (dpa)<br />

DER Touristik plant<br />

Sentido zu übernehmen<br />

DER Touristik gewinnt 300 neue Hotels<br />

aus dem ehemaligen Angebot<br />

vonThomas Cook hinzu. Dazu gehörenHäuser<br />

der Marken Iberostar,<br />

Casa Cook und Aldiana. DasUnternehmen<br />

strebt zudem die Übernahme<br />

der ehemaligen Thomas<br />

Cook-Hotelmarke Sentido an, erklärt<br />

das Unternehmen in Katar. (dpa)<br />

,,RömöExpress“ nimmt<br />

Service nach Sylt auf<br />

Miteiner zweiten Fährebaut die<br />

Rømø-Sylt Linie ihren Fährbetrieb<br />

aus.Insbesonderevor dem Hintergrund<br />

der Sperrung des Hindenburgdamms<br />

im November ist dies<br />

ein wichtiger Beitrag der Reederei<br />

Römö-Sylt Linie für die Inselversorgung.<br />

„Mit dem Kauf einer zweiten<br />

Syltfähreunterstreichen wir unsere<br />

Verantwortung, eine verlässliche Inselanbindung<br />

nachhaltig zu gewährleisten.“<br />

so das Unternehmen. (blz)<br />

Reisen versichern: Schutz<br />

besser direkt abschließen<br />

Werüber Reiseportale seinen Urlaub<br />

bucht, bekommt häufig Zusatzleistungen<br />

wie eine Reiserücktrittsversicherung<br />

angeboten. Doch Vorsicht:<br />

die Leistungen derVersicherungspakete<br />

vonBuchungsportalen sind laut<br />

Stiftung Warentest nicht immer<br />

günstig und sinnvoll. DieTester raten,<br />

den Schutz besser direkt beim<br />

Versicherer abzuschließen –der Aufwand<br />

dafür sei oft nur minimal größer,die<br />

Tarife aber günstiger und<br />

passgenauer. (dpa)<br />

ReiselUsT<br />

Entspannte Wintertage<br />

Hotel NEPTUN direkt am Ostseestrand: alle Zimmer mit Balkon und<br />

Meerblick, Café PANORAMA, Sky-Bar,Wellness auf 2.400 m 2 im<br />

NEPTUN SPA mit Meerwasser-Schwimmbad, Original-Thalasso u.v.m.<br />

URLAUB AM MEER: Buchen Sie jetzt!<br />

Hotel NEPTUN Betriebsges. mbH ·Seestraße 19 ·18119 Rostock-<br />

Warnemünde · Tel. 0381-777 2202 · www.hotel-neptun.de<br />

n<br />

3Nächte am Alten Strom /Warnemünde<br />

Ferienwohnungen teilweise mit Terrasse, teilweise mit<br />

Stromblick. 3Nächte inklusive Frühstück (10-12) und<br />

Abendessen im hauseigenen Restaurant sowie eine<br />

Hafenrundfahrt für 2Personen ab 258,- €, jede weitere<br />

mitreisende Person 86,- €.Wochenendzuschlag<br />

30,00 €,Kinder bis 6Jahre frei. www.tweelinden.de<br />

Tel. 0381-1273623, Christian Linkis, AmStrom 85,<br />

18119 Rostock. Gültigkeit: 18.11.-20.12.19. u.6.1.-9.2.20<br />

Silvester ausgebucht<br />

Adventstanz im Spreewald<br />

20.-22.12.2019 inklusive 1x Weihnachtstrunk,2x ÜF,<br />

1x3 Gang-Menü,1x Gänseessen,Tanzabend,Adventsüberraschung,2h<br />

Glühweinkahnfahrt,Begrüßungsvortrag<br />

Hotel zum Goldenen Löwen Inh. Andreas Roschke,<br />

Markt 10, 03185 Peitz ,Telefon :035601/80940<br />

www.Hotel-Peitz.de nur 119,50€ p.P. imDZ<br />

TESTAMENTE<br />

FÜRDIE NATUR<br />

Machen Sie ein Testament für die<br />

Natur. Wir schicken Ihnen gerne den<br />

kostenlosen Testament-Ratgeber.<br />

WWF Deutschland<br />

Gaby Groeneveld<br />

Reinhardtstraße 18 |10117 Berlin<br />

Telefon 030 311 777-730<br />

wwf.de/testamente<br />

Unser nächstes Thema: Anzeigenberatung und Informationen: Telefon 030 2327-50<br />

Wohin im Winter 2019/20 Erscheinungstermin:Sbd./So., 07./08. Dezember 2019


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 B3<br />

·························································································································································································································································································<br />

Reise<br />

Es gibt vollere Orte als<br />

Downpatrick Head. Deutlich<br />

vollere. Dabei braucht<br />

dieses Küsten-Wunder im<br />

Norden von Mayo keinen Vergleich<br />

zu scheuen mit den weltberühmten<br />

Brüdern und Schwestern amWild<br />

Atlantic Way. An diesem sonnigen<br />

Vormittag jedenfalls haben nur eine<br />

Handvoll Leute den Hügel über die<br />

federnden Grasnelkenteppiche erklommen,<br />

um einen für Irland einzigartigen<br />

Solitär in Augenschein zu<br />

nehmen.<br />

Die ohnehin schon grandiose<br />

Küstenformation wird hier nämlich<br />

gekrönt vondem gigantischen Brandungspfeiler<br />

Dún Briste. Einem 50<br />

Meter hohen Felsturm aus vielfarbigen<br />

und quasi aufgestapelten Gesteinsschichten,<br />

der umspült wird<br />

von brodelnden und schäumenden<br />

Wellen. 1393 brach der Klotz aus der<br />

Küste heraus, die darauf lebenden<br />

Menschen wurden halsbrecherisch<br />

evakuiert. Seither trotzt Dún Briste<br />

stoisch Wind und Brandung und erfreut<br />

Besucher mit seinem Anblick.<br />

Ein Foto-Shooting der unvergesslichen<br />

Sorteund mit Kniezitterpotenzial<br />

–die ungesicherten Klippen fallen<br />

steil ab und sind teils kräftig unterspült.<br />

Historische Schätze<br />

Mehr Fantasie zum Staunen braucht<br />

es gleich nebenan. Dabei ist das,was<br />

in Ceide Fields herumliegt, einer der<br />

größten archäologischen Schätze<br />

des Landes. Unter einer meterdicken,<br />

über Jahrtausende gewachsenen<br />

Torfdecke blieb hier das ausgedehnteste<br />

prähistorische Monument<br />

der Welt erhalten. DieReste einer<br />

neolithischen Siedlung, in der<br />

vor über 5000 Jahren Ackerbau und<br />

Viehzucht betrieben wurden. Und<br />

das praktisch so wie heute.<br />

Wie man den Schatz geortet hat,<br />

zeigt Center-Chefin und Archäologin<br />

Gretta Byrne. Sie nimmt dazu einen<br />

vier Meter langen Eisenstab zur<br />

Hand und drückt ihn so lange in den<br />

weichen Torfboden, bis sie weit unten<br />

auf Widerstand stößt. DerVorteil<br />

dieser Methode:„Soeine Stange kostet<br />

im Baumarkt schlappe fünf Euro.<br />

Und die Messung ist nicht nur simpel,<br />

sondern auch präziser als mit<br />

sauteuren Lasern. Wir haben’s ausprobiert.“<br />

Aus den Überresten von Steinhäusern,<br />

Feuerstellen, Gräbern und<br />

Mauernzeichnet die Fachfrau so das<br />

Ein Edelstein<br />

am Rand der Welt<br />

Mayo im Westen von Irland ist spektakulär aber ruhig. Es bietet entspanntes<br />

Vergnügen mit historischem Wert und faszinierender Natur.<br />

Abenteurer folgen den Spuren der Piratenkönigin Grace O’Malley<br />

Prachtvoll und beeindruckend ragt der Brandungspfeiler Dún Briste an der Küste von Downpatrick Head aus dem Meer.<br />

Bild einer hochorganisierten Sozialstruktur,<br />

die lange vor Stonehenge<br />

existierte und sogar älter ist als die<br />

Pyramiden vonGizeh. Herzstück der<br />

Ausstellung im Besucherzentrum ist<br />

eine gut 4000 Jahre alte Schottische<br />

Kiefer, die als Baum-Teenager vom<br />

Moor „gefressen“ und auf diese<br />

Weise prächtig konserviertwurde.<br />

Apropos Moor.Auch beim nächsten<br />

Stopp spielt es nicht nur die<br />

Haupt-, sondern praktisch die einzige<br />

Rolle. Der Ballycroy National<br />

VonEkkehartEichler<br />

Park schützt eines der letzten intakten<br />

DeckenmooreWesteuropas. Das<br />

Owenduff Bogreicht mit seinen meterdicken<br />

Schichten bis direkt ans<br />

Meer, bietet geschützten Arten wir<br />

Moorhühnern, Grönlandgänsen<br />

und Ottern Zuflucht und kann auf<br />

verschiedenen Routen erkundet<br />

werden –der Wegdirekt an der Küste<br />

mit stetem Blick auf Bergeund Meer<br />

ist der vielleicht schönste davon.<br />

WerMayo besucht, kommt auch<br />

an Achill Island nicht vorbei. Die seit<br />

Heinrich Bölls „Irischem Tagebuch“<br />

(1957) vorallem bei Deutschen populäreInsel<br />

versprüht jede Menge wildromantischen<br />

Charme. Mit spektakulären<br />

Küstenabschnitten und wilden<br />

Berglandschaften. Mit seiner<br />

Hauptattraktion, dem „Verlassenen<br />

Dorf“ samt Überresten von fast 100<br />

traditionellen Stein-Cottages. Und<br />

nicht zuletzt mit weitaus mehr Schafen<br />

als an jedem anderen Ort dieser<br />

Reise,die hier häufig mal meinen, die<br />

Straßen gehörten ihnen allein.<br />

IMAGO/DESIGN PICS<br />

Manchmal geht es rau zu. Heute<br />

etwa tobt sich ein strammer Ostwind<br />

aus, dessen Böen den Sand wie eine<br />

Geisterarmee über den breiten<br />

Strand vonKeel fegen.Wohl dem, der<br />

da ein gemütliches Nest hat; unseres<br />

bietet zudem den besten Blick auf<br />

die Urgewalt. Das„Bervie“ war nämlich<br />

mal eine Küstenwachstation,<br />

bevor es Elizabeth und John Barrett<br />

in eine Perle der Gastlich- und Gemütlichkeit<br />

verwandelten. Humor<br />

inklusive.„Ihr könnt nach dem Früh-<br />

stück nicht Auto fahren“, scherzt<br />

etwa Elizabeth. Lacht sich schlapp<br />

über unsere verdutzten Gesichter<br />

und klärt dann schmunzelnd auf:<br />

„Wir haben Whiskey in der Marmelade<br />

und Guinness im Käse.“ Noch<br />

Fragen?<br />

Endlich wieder nüchtern, treffen<br />

wir später am Kildavnet Tower auf<br />

eine Legende, die als Piratenkönigin<br />

in die Annalen einging und bis heute<br />

in der Region heiß und innig verehrt<br />

wird: Grace O´Malley bzw.Granuaille<br />

auf Irish. 1530 auf Clare Island geboren,<br />

lernte sie von ihrem Vater und<br />

Clan-Chef „Black Oak“ die Seefahrt<br />

und konnte bald besser segeln als jeder<br />

Mann. Von ihren Stützpunkten<br />

aus kontrollierte sie die inselreiche<br />

Clew Bay, erhob Abgaben für durchreisende<br />

Kauffahrer oder kaperte und<br />

plünderte deren Schiffe. Die Beute<br />

ging an den Clan, von irgendetwas<br />

musste man ja schließlich leben.<br />

Immer wieder bot Granuaille aber<br />

auch den verhassten Engländern die<br />

Stirn und machte ihnen das Leben<br />

vorder irischenWestküste schwer.Als<br />

ihr Sohn vomFeind gefangen genommen<br />

wurde, segelte sie laut der Berichte<br />

nach London und legte im Angesicht<br />

von Elisabeth I. einen denkwürdigen<br />

Auftritt hin. AufAugenhöhe<br />

sozusagen, denn auch Grace sah sich<br />

als Königin ihres Reiches.<br />

Eine Begegnung der besonderen Art<br />

Auch emanzipatorisch ließ sich die<br />

starke und mutige Clan-Chefin in der<br />

Männerwelt des 16. Jahrhunderts<br />

niemals unterbuttern. Im Rockfleet<br />

Castle, einem weiteren Tower-House<br />

auf dem Festland, verklickerte sie<br />

zum Beispiel ihrem zweiten Ehemann,<br />

sie habe ihn nur geheiratet,<br />

um in den Besitz dieses strategischen<br />

Festungsturms zu gelangen. Und<br />

schlimmer noch: Nach einem Jahr<br />

Ehe würde sie sich wieder scheiden<br />

lassen –was sie auch tat und dem armen<br />

Gatten Hohn und Spott seiner<br />

Zeitgenossen einbrachte.<br />

Im Westport House, der mit Abstand<br />

wichtigsten Attraktion des<br />

hübschen und quirligen Küstenstädtchens<br />

Westport, kann man<br />

Grace O´Malley schließlich auch<br />

persönlich begegnen. Im Park vor<br />

dem prachtvollen Herrenhaus, das<br />

übrigens einer Linie ihrer Nachfahren<br />

gehört, steht sie heroisch und<br />

stolz in Bronze. MitSchwertimGürtel<br />

und der Hand am Ruder.Und genauso<br />

überlebensgroß wie ihr Ruf.<br />

kostenlos anfordern<br />

Dieaktuellen Reisekataloge sind da<br />

15 | Selta med Katalog2020<br />

IhrSpezialistfür<br />

Kurreisen &Wellness<br />

VielfältigeKur-&WellnessreisennachBulgarien,<br />

Tschechien,Polen,Ungarn, Slowakei,Deutschland &<br />

Slowenien.Haustürabholung, Bus- oderEigenanreise<br />

möglich. Attraktive Frühbucher-Rabattevon bis<br />

zu 100€pro Personbei Buchungbis zum31.12.19.<br />

Entspannen,kuren &genießen!<br />

16 | ungarnReisenSommer2020<br />

Thermalparadies<br />

Badhévíz –ungarn<br />

TauchenSie einindas Land des„Heilenden<br />

Wassers“ genießen SieausgezeichneteWohlfühloasen<br />

in dentraditionsreichen Kurorten<br />

BadHeviz,Bad Bük&Zalakaros.AlleReiseninkl.<br />

Flug oderBusanreiseabBerlingrößtenteils mit<br />

Haustürservice!<br />

17 | Kurreisenund Wellness 2020<br />

mitvielenSonderangeboten<br />

Umfangreiche Angebote an preiswerten<br />

Kurreisen&Wellness-Reisen nach Tschechien,<br />

Slowakei undPolen.Auf Wunsch mit<br />

Bustransfer inkl.Haustür-Service ab Berlin<br />

undimLand Brandenburg. DerneueKatalog<br />

2020 erscheintEnde November.<br />

Seltamed Gmbh –Büro Berlin,Alexanderstr. 1, 10178Berlin<br />

Telefon: 030-810333 60, E-Mail: berlin@seltamed.de, Internet: www.seltamed.de<br />

18 | Jahreskatalog2020<br />

unserService fürSie:<br />

Flugreisen,Rundreisen,Kreuzfahrten,<br />

Mehrtagesfahrten,Dr. HerrmannKULT(O)UR,<br />

Tagesfahrten,individuelle Programme auf<br />

Wunsch,Sonderfahrten fürGruppen, eigene<br />

Fahrzeugeund Reisebussemit 8bis 63 Plätzen<br />

Dr.herrmann TouristikGmbh, Alt-Friedrichsfelde63B,12683 Berlin<br />

Tel.:0800-562 70 04 (kostenfrei),www.dr-herrmann-gruppe.com, touristik@dhg-berlin.com<br />

mutsch ungarnReisen, Pettenkoferstraße 43, 10247 Berlin<br />

Telefon: 030-42 800083, Internet: www.mutsch-reisen.de<br />

Ihreaktuellen<br />

Reisekataloge<br />

Jetzt kostenlos<br />

und unverbindlich<br />

hier anfordern!<br />

DESLATouristikGmbh, Alexanderstraße 7(direktamAlexanderplatz),10178 Berlin<br />

Telefon:030-24727511, Internet:www.desla-kuren.de<br />

Bestell-Service:<br />

Bitte senden Sie mir folgende Kataloge kostenlos und unverbindlich an folgende Adresse:<br />

| 15 | 16 | 17 | 18 |<br />

coupon bitte vollständig und in Druckschrift oder Versalien ausfüllen.<br />

frau<br />

VoRNAmE<br />

STRASSE, hAuSNR.<br />

PLZ /oRT<br />

TELEfoN<br />

uNTERSchRIfT<br />

Einsendeschluss:<br />

3. februar 2020<br />

herr<br />

NAchNAmE<br />

coupon senden an:<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag Gmbh<br />

Anzeigenabteilung (Reisekataloge) –Reisekataloge<br />

Postfach 021284, 110506, 10124 10835 Berlin<br />

Nächster Erscheinungstermin: 11./12. Januar 2020 Anzeigenberatung: Telefon 030 2327-50


B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

WeramArbeitsplatz nichts zu tun hat, kann ähnliche Symptome entwickelt wie bei Überarbeitung –Doch das Boreout-Syndrom ist weitestgehend unbekannt.<br />

IMAGO/PANTHERMEDIA<br />

Raus aus dem goldenen Käfig<br />

Gelangweilte und unterforderte Arbeitnehmer,riskieren ihre Gesundheit. Auch wenn das Geld stimmt, sollte man lieber Veränderung suchen<br />

Anzeige<br />

BERUFE MIT<br />

ZUKUNFT!<br />

WERDE PTA!<br />

AM STANDORT<br />

BERLIN<br />

BLINDOW.DE<br />

VonMarie Wachsmuth<br />

TAGDER<br />

OFFENEN TÜR<br />

16.11.19<br />

10–13 Uhr<br />

Mit Studienberatung der<br />

Halb Deutschland ächzt<br />

unter der Belastung am<br />

Arbeitsplatz. Zu viel, zu<br />

schnell, zu lange. Längst<br />

ist der Begriff Burnout in der Mitte<br />

der Gesellschaft angekommen. Viel<br />

unbekannter hingegen ist das Boreout.<br />

Denn auch Langeweile am Arbeitsplatz<br />

kann der psychischen Gesundheit<br />

langfristig schaden. Diplom-Psychologe<br />

Timo Schiele (32)<br />

gehörtzum Expertenteam der Klinik<br />

Kloster Dießen am Ammersee. Der<br />

ausgebildete Verhaltenstherapeut<br />

hat sich auf Burnout- und Boreout-<br />

Erkrankungen spezialisiert. Im Interview<br />

erklärt er, woran man die chronische<br />

Unterforderung erkennt und<br />

was man dagegen tun sollte.<br />

Wasgenau versteht man unter dem<br />

Begriff Boreout?<br />

Boreout beschreibt einen anhaltenden<br />

körperlichen und psychischen<br />

Risikozustand der Erschöpfung<br />

bis hin zur Erschöpfungsdepression,<br />

ausgelöst durch tägliche<br />

Konfrontation mit Langeweile und<br />

Unterforderung am Arbeitsplatz. Die<br />

Symptome ähneln stark denen des<br />

viel bekannteren Burnout-Syndroms,<br />

nur werden sie eben nicht<br />

durch Überforderung, sondern<br />

durch kontinuierliche Unterforderung<br />

und Monotonie hervorgerufen.<br />

Ähnlich wie das Burnout-Syndrom<br />

kann also auch das Boreout-Syndrom<br />

als Erklärungsmodell und Risikozustand<br />

für das Entstehen einer<br />

arbeitsbezogenen psychischen Erkrankung<br />

wie z.B. einer Depression<br />

gesehen werden<br />

Wie machen sich die Symptome bemerkbar?<br />

Typische Folgen eines ausgeprägten<br />

Boreouts können beispielsweise<br />

Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit<br />

und Sinnlosigkeitserleben<br />

sein. Betroffene haben das Gefühl,<br />

dass ihre Situation aussichtslos ist<br />

und empfinden eine tiefe innere<br />

Leere. Sie sind dauerhaft erschöpft<br />

und müde, obwohl sie sich auf der<br />

Arbeit nicht verausgaben, sondern<br />

die Zeit totschlagen müssen. Auch<br />

körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen<br />

oder Schwindel sind<br />

nicht unüblich. Hält diese depressive<br />

Stimmung über mehrere Wochen<br />

an, sollte man sich professionelle<br />

Hilfe holen.<br />

Welche Folgen hat eine chronische<br />

Unterforderung langfristig?<br />

Langfristig und unbehandelt<br />

kann das Boreout-Syndrom in eine<br />

schwerwiegende psychische Erkrankung<br />

münden und damit auch gravierende<br />

Folgen haben. Betroffene<br />

verlieren die Freude an Dingen, die<br />

sie sonst immer gern gemacht haben,<br />

was sich auch auf das private<br />

soziale Umfeld auswirkt. In extremen<br />

Fällen kann es außerdem zu<br />

völligem Sinnverlust und Lebensmüdigkeit<br />

sowie wiederkehrenden<br />

Suizidgedanken kommen.<br />

Wenn ich bemerke, dass mich meine<br />

Arbeitssituation belastet, sollte ich<br />

dann das Gespräch mit<br />

meinem Chef suchen? Oder<br />

riskiere ich nicht sogar<br />

meinen Job, wenn keine<br />

anderen Aufgaben für<br />

mich zu erledigen sind?<br />

Sicher ist es auch für einen<br />

Arbeitgeber nicht<br />

ideal, wenn er die Fähigkeiten<br />

seiner Mitarbeiter<br />

nicht ausschöpft oder ausschöpfen<br />

kann. Gelangweilte<br />

Mitarbeiter erbringen zudem<br />

schlechtereLeistungen und sind allgemein<br />

nicht gut für das Arbeitsklima.<br />

Außerdem ist es schwer, unglückliche<br />

Mitarbeiter auf Dauer zu<br />

halten. Wenn zwischen Arbeitgeber<br />

und -nehmer eine vertrauensvolle<br />

Basis herrscht, kann ein offenes Gespräch<br />

durchaus hilfreich sein. Vielleicht<br />

kann bei einer Aussprache<br />

über die Unterforderung und die<br />

daraus resultierende psychische Belastung<br />

eine gemeinsame Lösung<br />

gefunden werden. Sich einzugestehen,<br />

dass etwas nicht in Ordnung ist<br />

Dipl. Psychologe<br />

Timo Schiele<br />

und dann auch noch den Mutaufzubringen,<br />

dies bei einemVorgesetzten<br />

offenzulegen, ist hierbei aber für<br />

viele eine zu große Hürde. Zum Einstieg<br />

kann daher auch das vertrauensvolle<br />

Gespräch mit Kollegen<br />

leichter sein.<br />

Wie kommt es dazu, dass Arbeitnehmer<br />

sich langweilen? Weshalb verzichten<br />

Arbeitgeber auf Kompetenzen<br />

Ihrer Angestellten?<br />

Langeweile auf der Arbeit kann<br />

verschiedene Ursachen<br />

haben. Beispielsweise sind<br />

fehlende oder übermäßig<br />

triviale Aufgaben sowie<br />

mangelndes persönliches<br />

Interesse am eigenen Job<br />

schlechte Voraussetzungen<br />

für Zufriedenheit am<br />

Arbeitsplatz. Monotone<br />

und wenig herausfordernde<br />

Tätigkeiten können<br />

dabei ebenso ermüden<br />

und energielos machen, wie<br />

überfordernde Jobs. Dementsprechend<br />

ist es wichtig, dass Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber vonvornherein<br />

aufeinander abgestimmte Erwartungen<br />

und Ansprüche an eine Position<br />

haben. Sicher verzichten viele<br />

Arbeitgeber auch unwissentlich auf<br />

die Kompetenzen ihrer Angestellten,<br />

weil sie sich derer gar nicht bewusst<br />

sind.<br />

PR<br />

Gibt es Berufsfelder,indenen Boreout<br />

verstärkt auftritt oder kann jeder davon<br />

betroffen sein, sogar in Berufsgruppen,<br />

wo Fachkräftemangel<br />

herrscht?<br />

Boreout kann in jedem Berufsfeld<br />

auftreten. Verstärkt sind aber überqualifizierte,<br />

hoch ausgebildete<br />

Menschen mit festen Anstellungen<br />

betroffen, bei denen kein Spielraum<br />

für Kreativität oder Eigenmanagement<br />

bleibt. Selbstständige und<br />

Freiberufler, die ihren Alltag flexibel<br />

gestalten können, sind hingegen<br />

kaum gefährdet. Menschen in einem<br />

sicheren und möglicherweise sogar<br />

gut bezahlten Angestelltenverhältnis<br />

tun sich häufig sehr schwer,sich aus<br />

diesem zu lösen. Einerseits verständlich,<br />

wer gibt gute Rahmenbedingungen<br />

schon gerne auf. Andererseits<br />

führt das Verharren in einer<br />

solchen Position dennoch nicht selten<br />

zu einer Zunahme vonUnzufriedenheit<br />

und Frust –beinahe wie in<br />

einem goldenen Käfig.<br />

Waskann ich, aber auch mein Arbeitgeber<br />

tun, damit es erst gar nicht zum<br />

Boreout kommt?<br />

Es ist, wenn möglich, immer sinnvoll,<br />

einen Berufzuwählen, den man<br />

leidenschaftlich ausübt und der einen<br />

ausreichend fordert. Man sollte<br />

sich jedenfalls,bevor man eine Stelle<br />

annimmt, ausreichend über das Berufsfeld,<br />

die Tätigkeiten und Möglichkeiten<br />

informieren und mit dem<br />

Arbeitgeber besprechen, was genau<br />

dessen Ansprüche sind. Gleichzeitig<br />

sollte aber auch der Arbeitgeber darauf<br />

Wert legen, dass Jobanforderungen<br />

und Fähigkeiten des Bewerbers<br />

Anzeige<br />

sich decken und eine Überqualifizierung<br />

nicht als Vorteil zu sehen. Als<br />

Vorgesetzter auf gerechte Arbeitsund<br />

Auftragsverteilung unter den<br />

Mitarbeiternzuachten ist außerdem<br />

genauso wichtig, wie grundsätzlich<br />

aufmerksam und offen für Wünsche<br />

und Fragen zu sein. Letztlich gilt es<br />

jedoch auch, sich bewusst zu machen,<br />

dass an jedem Arbeitsplatz<br />

auch Tätigkeiten anfallen, die gewissermaßen<br />

notwendige Übel sind.<br />

Solange das Gleichgewicht stimmt,<br />

muss daraus nicht zwingend ein Boreout<br />

werden.<br />

Anzeige<br />

BERUFE MIT<br />

ZUKUNFT!<br />

WERDE PTA!<br />

AM STANDORT<br />

BERLIN<br />

BLINDOW.DE<br />

TAGDER<br />

OFFENEN TÜR<br />

16.11.19<br />

10–13 Uhr<br />

Mit Studienberatung der<br />

Terminkalender<br />

Freitag, 22.11.2019 ·15–19Uhr<br />

TAG DER OFFENEN TÜR<br />

Infos, Tipps &Aktivitäten<br />

www.gymnasium-panketal.de<br />

Spreestraße 2·16341 Panketal<br />

Infos unter Tel.: 030 /94418124<br />

EinPC-Spiel entwickeln in zwei Tagen beider Game Jam!<br />

29.11. von15–22 Uhr ·30.11.2019 von10–16 Uhr<br />

Um Anmeldungwirdgebeten.<br />

GPB mbH Berlin Alt-Treptow<br />

Bouchéstraße 12 ·12435 Berlin<br />

beratung@gpb.de ·facebook/gpbberlin<br />

Sprachen Lernen<br />

Wege ins Ausland<br />

Kulturen Begegnen<br />

Digitale Trends<br />

Studium •Berufe •u.v.m.<br />

90 Sprachen •90Vorträge<br />

150 Aussteller<br />

www.expolingua.com<br />

Und Du?<br />

32. Internationale Messe für<br />

Sprachen und Kulturen<br />

RHWK •Friedrichstraße 176–179 •10117 Berlin •22. –23. November 2019 •10–18 Uhr


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 B5<br />

·························································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

Erfolgreich im Praktikum: Der erste Eindruck zählt<br />

Praktika gehören zur Ausbildung dazu. Wergewisse Regeln beachtet, kann die Zeit als gute Chance für den Berufseinstieg nutzen<br />

VonRoman Wintz<br />

Kein eigener Arbeitsplatz,<br />

keine Zugangsdaten für<br />

den Computer,kein richtiger<br />

Ansprechpartner und<br />

vorgeschobene Aufträge, weil nichts<br />

Besseres zu tun ist: Nicht immer sind<br />

Praktika vonUnternehmensseite besonders<br />

gut organisiert. Doch einiges<br />

haben Praktikanten selbst in der<br />

Hand, damit die Zeit für sie ein Gewinn<br />

wird.<br />

Vorbereitung ist wichtig<br />

„Im besten Fall fängt ein Praktikum<br />

schon vor dem Praktikum an“, sagt<br />

Susanne Braun vom Deutschen Gewerkschaftsbund<br />

(DGB). Das heißt:<br />

Werein Praktikum macht, sollte sich<br />

über seine Erwartungen im Klaren<br />

sein. „Diese sollten sich dann auch<br />

im Praktikumsvertrag oder in der<br />

Niederschrift wesentlicher Vertragsbedingungen<br />

widerspiegeln.“ Sind<br />

diese Rahmenbedingungen geregelt,<br />

sei der erste TagimUnternehmen<br />

geeignet, um einen Praktikumsplan<br />

zu erstellen. „Er dient dazu, eine<br />

Übersicht zu haben, an welchen Terminen<br />

der Praktikant teilnehmen<br />

sollte und welche Lerninhalte wie<br />

und wann vermittelt werden“, erläutertBraun.<br />

Daneben ist selbstbewusstes Auftreten<br />

entscheidend. Rhetorik-Trainerin<br />

Beatrix Schwarzbach findet,<br />

die Körpersprache sollte Wachheit,<br />

Offenheit und Interesse vermitteln.<br />

Konkret heißt das: Praktikanten sollten<br />

auf einen festen Händedruck<br />

Immer nachfragen: Eigeninitiative zeugt von Kompetenz und Motivation.<br />

achten, sich mit ganzem Namen vorstellen<br />

und beim ersten Rundgang<br />

durch die Firma Fragen stellen, um<br />

schon einmal die wichtigsten Informationen<br />

zu sammeln.<br />

Wo muss ich überhaupt hin?<br />

Welche Aufgaben erwarten mich?<br />

Was, wenn mich niemand beachtet?<br />

Nervosität ist vordem ersten Praktikumstag<br />

ganz natürlich. Deshalb<br />

fängt die Vorbereitung schon auf<br />

dem Arbeitsweg an. Währenddessen<br />

sollten sich Praktikanten auf<br />

ihre Atmung fokussieren, rät<br />

Schwarzbach. Nicht zu tief einatmen<br />

- und durch das Ausatmen<br />

IMAGO/WESTEND61<br />

Spannung loslassen. Außerdem hilft<br />

es häufig, bewusst die Hände und<br />

Schulternzulockern.<br />

Ein paar Fakten über den Arbeitgeber<br />

helfe dabei, souverän und sicher<br />

zu wirken. „Dazu gehört beispielsweise,<br />

nochmals wichtige<br />

Eckdaten auf der Unternehmenswebsite<br />

nachzulesen, sich über<br />

eventuelle Dresscode-Vorschriften<br />

zu informieren und sich Namen bekannter<br />

Ansprechpartner einzuprägen“,<br />

erklärt Imagetrainerin Isabel<br />

Schürman.<br />

Sind die ersten Tage überstanden,<br />

ist man als Praktikant motiviert, Aufgaben<br />

zu übernehmen und möglichst<br />

viel zu lernen. Dabei sei wichtig<br />

zu entscheiden, wie viel man als<br />

Praktikant realistisch abarbeiten<br />

und verantworten kann.<br />

Aber niemand muss gleich die<br />

Flinte ins Korn werfen, wenn er zunächst<br />

mit leichten Übungen anfangen<br />

muss. „Einfache, eher niederschwellige<br />

Aufgaben können<br />

durchaus Bestandteil der Praktikumsarbeiten<br />

sein“, sagt Schürmann.<br />

Dagegen sei nichts einzuwenden,<br />

denn auch Routinetätigkeiten<br />

gehören zum Arbeitsalltag und sollten<br />

sorgfältig erledigt werden. Die<br />

Imagetrainerin ist sich sicher: Je<br />

größer die Lernbereitschaft, Eigeninitiative<br />

und Neugierde, desto<br />

spannender und lehrreicher werden<br />

auch die übertragenen Aufgaben<br />

sein.<br />

Es gibt auch rechtliche Leitlinien,<br />

in welchem Rahmen sich die Aufgaben<br />

innerhalb eines Praktikums bewegen<br />

sollten. DGB-Referentin Susanne<br />

Braun erläutert: „Ein Praktikum<br />

ist gesetzlich als Lernverhältnis<br />

definiert und darf keinen regulären<br />

Arbeitsplatz ersetzen.“ Es sei somit<br />

kein spezielles Hintergrundwissen<br />

erforderlich. Das Praktikum ist ihr<br />

zufolge eher zum „Mitlaufen“ gedacht<br />

und nicht als eine „tägliche<br />

Verrichtung vonArbeit“.<br />

Dennoch müssen Praktikanten<br />

nicht nur untätig herumsitzen.<br />

Schürmann empfiehlt, zunächst<br />

das Miteinander im Team aufmerksam<br />

zu beobachten. Dadurch bekommt<br />

man möglichst schnell ein<br />

gutes Verständnis wichtiger Abläufe.<br />

Wer keine konkreten Arbeitsanweisungen<br />

bekommt und auch<br />

anderweitig nicht eingebunden<br />

wird, sollte aktiv auf Teammitglieder<br />

zugehen und Unterstützung anbieten.<br />

Durchquälen muss sich niemand<br />

„Stellt sich dann nach einer gewissen<br />

Zeit heraus, dass die übertragenen<br />

Aufgaben immer gleiche Routinearbeiten<br />

sind und nicht den im<br />

Vorstellungsgespräch zugesagten<br />

Inhalten entsprechen, empfehle<br />

ich, das Gespräch zu suchen“, so<br />

Schürmann.<br />

Denn oft gilt leider:Manche Praktika<br />

fangen vielversprechend an, erweisen<br />

sich jedoch später als Enttäuschung.„ImNotfall<br />

kann das heißen,<br />

dass es besser ist, das Praktikum abzubrechen,<br />

als sich wochenlang<br />

durchzuquälen“, sagt Susanne<br />

Braun. Wer als billige Arbeitskraft<br />

ausgenutzt wird, ohne etwas zu lernen,<br />

oder im Arbeitsumfeld vonDiskriminierung<br />

und Mobbing betroffen<br />

ist, sollte sich Beratung suchen<br />

und über rechtliche Schritte nachdenken.<br />

(dpa)<br />

Kaufmännische Berufe<br />

Das Beste anBerlin?<br />

Die Nähe zu Wolfsburg<br />

Hello Possible<br />

Pendeln zum neuen Job: Volkswagen sucht<br />

Digitalisierungs-, Elektrifizierungs-und<br />

IT-Experten (w/m/d). Bewirb dich jetzt:<br />

hello-possible.de<br />

Wolfsburg<br />

Spandau<br />

Reinickendorfer<br />

Str. Humboldthain<br />

Schwartzkopffstr.<br />

Nordbahnhof<br />

Oranienburger<br />

Naturkundemuseum<br />

Str.<br />

Oranienburger<br />

Hauptbahnhof<br />

Tor<br />

Siemensdamm<br />

Halemweg<br />

itadelle HaselhorstZ<br />

Paulsternstr. Rohrdamm<br />

Beusselstr.<br />

Altstadt Spandau<br />

Rathaus Spandau<br />

Stresow<br />

Pichelsberg<br />

Ruhleben<br />

Olympiastadion<br />

Olympia-<br />

Stadion<br />

Heerstr.<br />

Grunewald<br />

Neu-Westend<br />

Theodor-Heuss-Platz<br />

Messe<br />

Süd<br />

Oskar-Helene-Heim<br />

Westkreuz<br />

Westend<br />

Sophie-<br />

Charlotte-Platz<br />

Konstanzer Str.<br />

Mendelssohn-<br />

Bartholdy-<br />

Zoologischer Garten Park<br />

Wittenbergplatz<br />

Kurfürstenstr.<br />

Heiligensee<br />

Schulzendorf<br />

Hermsdorf Waidmannslust<br />

Wittenau<br />

Rathaus Reinickendorf<br />

Alt-Tegel<br />

Tegel Karl-Bonhoeffer-<br />

Wilhelmsruh<br />

Nervenklinik<br />

Borsigwerke<br />

HolzhauserStr.<br />

Eichborndamm<br />

Alt-Reinickendorf Schönholz<br />

Otisstr.<br />

Lindauer Allee<br />

Richard-Wagner-Platz<br />

Bismarckstr.<br />

Deutsche<br />

Oper<br />

Fehrbelliner Platz<br />

Savignyplatz<br />

Uhlandstr.<br />

Spichernstr.<br />

Heidelberger Platz<br />

Rüdesheimer Platz<br />

Bundesplatz<br />

Breitenbachplatz<br />

Friedrich-Wilhelm-Platz<br />

Podbielskiallee<br />

Dahlem-Dorf<br />

Freie Universität<br />

Thielplatz<br />

Onkel Toms Hütte<br />

Jakob-Kaiser-Platz<br />

Kaiserdamm<br />

Halensee<br />

Hohenzollerndamm<br />

Scharnweberstr.<br />

Kurt-Schumacher-Platz<br />

Jungfernheide<br />

Afrikanische Str.<br />

Mierendorffplatz<br />

Hohenzollernplatz<br />

Walther-Schreiber-Platz<br />

Rathaus Steglitz<br />

Rehberge<br />

Tiergarten<br />

Ernst-Reuter-<br />

Platz<br />

Birkenstr.<br />

<strong>Berliner</strong> Str.<br />

Frohnau<br />

Blissestr. Bayerischer Platz<br />

Rathaus<br />

Schöneberg<br />

Schloßstr.<br />

Paracelsus-Bad<br />

Residenzstr.<br />

Seestr.<br />

AmrumerStr.<br />

Westhafen<br />

Turmstr.<br />

Franz-Neumann-Platz<br />

Am Schäfersee<br />

Innsbrucker<br />

Platz<br />

Wedding<br />

Leopoldplatz<br />

Osloer Str.<br />

Nauener Platz<br />

Nollendorfplatz<br />

Hansaplatz<br />

Bellevue<br />

Möckernbrücke<br />

Messe Nord/<br />

ICC<br />

WilmersdorferStr.<br />

Adenauerplatz<br />

Eisenacher<br />

Str.<br />

Friedenau<br />

Feuerbachstr.<br />

Kleistpark<br />

Potsdamer<br />

Platz<br />

Gleisdreieck<br />

Bülowstr.<br />

Yorckstr.<br />

Großgörschenstr.<br />

Kurfürstendamm<br />

Julius-<br />

Leber-Brücke<br />

Schöneberg<br />

Priesterweg<br />

Südende<br />

Pankstr.<br />

Gesundbrunnen<br />

Bundestag<br />

Friedrichstr<br />

Charlottenburg<br />

Brandenburger<br />

Tor<br />

Französische<br />

Mohrenst<br />

Anhalter<br />

Bahnhof<br />

Augsburger<br />

Str.<br />

Viktoria-Luise-<br />

Platz<br />

Güntzelstr.<br />

Yorckstr.<br />

Südkreuz<br />

Stadtmitte<br />

Attilastr<br />

Nikolassee<br />

Schlachtensee<br />

Mexikoplatz<br />

Krumme Lanke<br />

BotanischerGarten<br />

Lichterfelde West<br />

Lichterfelde Ost<br />

Lankwitz<br />

Wannsee<br />

Griebnitzsee<br />

Babelsberg<br />

Zehlendorf<br />

SundgauerStr.<br />

Osdorfer Str.<br />

Die Erste Wohnungsgenossenschaft Berlin-Pankow eG verfügt über einen<br />

Bestand von rd. 3.600 Wohnungen sowie Gewerbeeinheiten in Berlin-<br />

Pankow, Niederschönhausen und Buch. Zur Unterstützung des Bereiches<br />

Finanzen/Controlling suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen<br />

Finanzbuchhalter (w/m/d)<br />

Zu Ihren wesentlichen Aufgaben gehören:<br />

•Abwicklung des Zahlungsverkehrs,<br />

•Handels- und steuerrechtliche Verbuchung aller Geschäftsvorfälle im<br />

Bereich der Sachkonten, Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung,<br />

•Klärung, Abstimmung und Kontrolle aller relevanten Konten, einschließlich<br />

der Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Belegablage und<br />

deren Aufbewahrung,<br />

•Mitwirkung bei der Erstellung von Monats- und Jahresabschlüssen,<br />

•Vorbereitung der Umsatzsteuervoranmeldung.<br />

Ihr Profil:<br />

•abgeschlossene kaufmännische Ausbildung,<br />

•fundierte Berufserfahrung in der Finanzbuchhaltung, bevorzugt inder<br />

Immobilien- und Wohnungswirtschaft.<br />

Ihre ausführlichen Bewerbungsunterlagen mit Angabe des frühestmöglichen<br />

Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung<br />

senden Sie bitte bis zum 20.11.2019, vorzugsweise per<br />

E-Mail an bewerbung@ewg-pankow.de.<br />

Erste Wohnungsgenossenschaft Berlin-Pankow eG,<br />

Vorstand, Breite Straße 32in13187 Berlin<br />

Bürofachkraft (m/w/d)<br />

mit guten Buchhaltungskenntnissen<br />

in Vollzeit sofort oder später von Fleischgroßhandel in<br />

Berlin gesucht. Zum Aufgabenbereich gehören die Buchung von<br />

Geschäftsvorfällen im Bereich Debitoren/Kreditoren, Fakturierung,<br />

Rechnungsbearbeitung sowie allgemeine Büroarbeiten.<br />

Schriftliche Bewerbungen bitte per<br />

E-Mail an info@fleisch-wache.de oder Fleischhandelsgesellschaft in<br />

Berlin und Brandenburg mbH, Beusselstr. 44 n–q, 10553 Berlin<br />

Glück<br />

„Man muss Glück teilen, um es zu multiplizieren.“<br />

Marie von Ebner-Eschenbach<br />

sos-kinderdoerfer.de<br />

Kaufmännische Berufe<br />

Wir suchen für unser Hotel in Berlin<br />

Pankow bzw. Niederschönhausen<br />

Rezeptionsmitarbeiter<br />

(m/w/d) mit Computerkenntnissen<br />

zur Festanstellung. VZ,<br />

kein Nachtdienst, gern Quereinsteiger.<br />

Bewerbungen unter<br />

info@solitaire.de mit Angabe<br />

Ihrer Tel.-Nr. zur persönlichen<br />

Kontaktaufnahme<br />

RENO (m/w/d) in TZ für kleine<br />

Kanzlei in Lichtenberg gesucht.<br />

Kontakt: annalena50@gmx.net<br />

2. Standbein für Steuerfachleute<br />

t (09632)9229120, Mo-Fr 8-18 h<br />

Steuerverbund.de/Standbein.<br />

Federführung.<br />

Anzeigenannahme: ( 030) 2327-50


B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

Respekt braucht keine Ellenbogen<br />

Manchmal scheint es, als ob immer die Dreisten und Lauten ans Ziel kommen. Dem ist aber nicht so<br />

VonIngaDreyer<br />

Als Diana Dreeßen-Wösten<br />

mit Anfang 20 nach Frankfurt<br />

amMain an die Börse<br />

kam, war sie schüchtern<br />

und wurde schnell rot. Ihr war klar,<br />

dass sie das ändernmusste,wenn sie<br />

sich in diesem Umfeld behaupten<br />

wollte.„Innerhalb vonsechsWochen<br />

habe ich meine Innenwelt komplett<br />

umgekrempelt“, erzählt sie.<br />

Stets gut vorbereitet sein<br />

Übergriffigkeit oder Gewalt sind auch im Job fehl am Platz. Besser ist es, wenn man besonnen und kompetent an Probleme herantritt.<br />

Heute arbeitet sie als Coach für Unternehmer,<br />

Geschäftsführer und<br />

Führungskräfte – hauptsächlich<br />

männliche. Dabei profitiert sie davon,<br />

dass sie selbst lernen musste,<br />

sich in einer männlichen und von<br />

Konkurrenzkämpfen dominierten<br />

Branche durchzusetzen. Eine zentrale<br />

Botschaft, die sie ihren Klientinnen<br />

und Klienten mitgibt: sich gut<br />

vorbereiten. „Das machen auch fast<br />

alle richtig“, sagt sie.<br />

Vergessen werde allerdings oft,<br />

mögliche Einwände vorauszusehen<br />

und sich entsprechende Argumente<br />

zurechtzulegen. Dreeßen-Wösten<br />

rät dazu, sich einen imaginären<br />

„Kompetenzraum“ einzurichten.<br />

„Jeder Mensch sollte auf Anhieb<br />

mindestens zehn Dinge nennen<br />

können, die er richtig gut kann.“ Es<br />

sei außerdem wichtig zu wissen, was<br />

man erreichen möchte. „Wenn ich<br />

mein Ziel immer vor Augen habe,<br />

können mir Hindernisse nichts anhaben“,<br />

betont sie.<br />

Häufig scheint es, als könnten<br />

sich unverschämte und oberflächlich<br />

argumentierende Menschen<br />

besonders gut durchsetzen. Dreeßen-Wösten<br />

aber ist der Meinung:<br />

„Je frecher und übergriffiger ein<br />

Mensch ist, desto mehr hat jemand<br />

zu verstecken.“<br />

Sierät in solchen Fällen, das Gegenüber<br />

nüchtern und sachlich zu<br />

hinterfragen. Eine gute Strategie<br />

sei, unausgegorene Argumente<br />

und Vorwürfe kurz zusammenzufassen:<br />

„Du glaubst also, dass das<br />

bei uns so ist? Was bringt dich zu<br />

dieser Annahme?“ Statt sich persönlich<br />

angegriffen zu fühlen,<br />

könne man so in die Rolle eines<br />

sachlichen Moderators schlüpfen.<br />

Es sei nicht nötig, narzisstisches<br />

Gebaren zu imitieren, um sich<br />

durchzusetzen, betont sie.<br />

IMAGO IMAGES/PANTHERMEDIA<br />

Um Respekt zu ernten, müsse<br />

auch niemand seine Persönlichkeit<br />

ändern, ergänzt Coach Jens Korz.<br />

„Jeder kann sich durchsetzen, aber<br />

jeder macht es anders.“ Bei seinen<br />

Coachings setze erbei der Persönlichkeit<br />

und ihren Bedürfnissen an.<br />

„Wir bringen Leuten bei, sich diplomatisch<br />

durchzusetzen. Dafür muss<br />

man über die Beziehungsebene gehen.“<br />

Für Chefs bedeutet das, auf die<br />

Wünsche der Mitarbeiter einzugehen.<br />

Angestellten rät er, Anliegen<br />

knapp und präzise vorzutragen.„Gut<br />

ist, wenn man nicht zum Chef geht<br />

und sagt: „Ich habe ein Problem“,<br />

sondern schon eine Lösung im Gepäck<br />

hat.“<br />

Sigrid Meuselbach, die unter anderem<br />

als Coach für Führungskräfte<br />

arbeitet, rät dazu, sich klar und<br />

deutlich auszudrücken. „Um sich<br />

durchzusetzen, ist das Wichtigste,<br />

Klartext zu reden“, betont sie. Außerdem<br />

dürfe man nicht zu zurückhaltend<br />

sein, was die eigenen Fähigkeiten<br />

angeht. „Um auf sich aufmerksam<br />

zu machen, ist es gut, ein<br />

bisschen mehr über sich selbst zu<br />

reden.“<br />

Netzwerke sind wichtig<br />

Nicht nur Frauen haben Schwierigkeiten<br />

damit, sich durchzusetzen.<br />

„Die meisten Männer sind eher<br />

leise Typen, die versuchen, sich<br />

über die Sache durchzusetzen“, so<br />

die Einschätzung von Dreeßen-<br />

Wösten. Für junge Männer sei beispielsweise<br />

oft schwer, Ansprüche<br />

auf Elternzeit, Teilzeit oder Homeoffice<br />

durchzusetzen, ergänzt Meuselbach.<br />

Bei solchen Problemen komme<br />

der Einzelne aber meist nicht weit.<br />

„Erst wenn es zweien oder dreien gelungen<br />

ist, wird esbesser“, sagt sie.<br />

Sie empfiehlt grundsätzlich, Netzwerkezuknüpfen.<br />

(dpa)<br />

Beider TechnischenUniversität Berlin sindinder AbteilungIV—Gebäude-und Dienstemanagement<br />

folgende Stellen zu besetzen:<br />

Beschäftigte*r mit abgeschlossener wissenschaftlicher Hochschulbildung<br />

(d/m/w) —Entgeltgruppe 13 TV-L <strong>Berliner</strong> Hochschulen<br />

—Software-Entwickler*in (d/m/w)<br />

Kennziffer: ZUV-751/19 (besetzbar ab sofort /unbefristet /Bewerbungsfristende24.11.2019)<br />

Beschäftigte*r mit abgeschlossener wissenschaftlicher Hochschulbildung<br />

(d/m/w) —Entgeltgruppe 13 TV-L <strong>Berliner</strong> Hochschulen<br />

—Bausachbearbeiter*in Hochbau(d/m/w)<br />

Kennziffer: ZUV-149/19 (besetzbar ab sofort /unbefristet /Bewerbungsfristende 24.11.2019)<br />

Beschäftigte*r mit abgeschlossener wissenschaftlicher Hochschulbildung<br />

(d/m/w) —Entgeltgruppe 13 TV-L <strong>Berliner</strong> Hochschulen<br />

—Teamleiter*in Hochbau (d/m/w)<br />

Kennziffer: ZUV-698/19 (besetzbar ab sofort /unbefristet /Bewerbungsfristende 24.11.2019)<br />

2Stellen —Technische*r Beschäftigte*r (d/m/w) —Entgeltgruppe<br />

12 TV-L <strong>Berliner</strong> Hochschulen —Bausachbearbeiter*in<br />

Hochbau (d/m/w)<br />

Kennziffer: ZUV-683/19 (besetzbar ab sofort /unbefristet /Bewerbungsfristende 24.11.2019)<br />

Technische*r Beschäftigte*r (d/m/w) —Entgeltgruppe 12TV-L<br />

<strong>Berliner</strong> Hochschulen —Ingenieur*in für Elektrotechnik (d/m/w)<br />

Kennziffer: ZUV-693/19 (besetzbar ab sofort /unbefristet /Bewerbungsfristende 24.11.2019)<br />

2Stellen —Technische*r Beschäftigte*r (d/m/w) —Entgeltgruppe<br />

12 TV-L <strong>Berliner</strong>Hochschulen —Ingenieur*in für Sanitärtechnik<br />

(d/m/w)<br />

Kennziffer: ZUV-218/19 (besetzbar ab sofort /unbefristet /Bewerbungsfristende 24.11.2019)<br />

Technische*r Beschäftigte*r (d/m/w) —Entgeltgruppe 12TV-L<br />

<strong>Berliner</strong> Hochschulen –Ingenieur*in für Versorgungstechnik/<br />

TGA(d/m/w)<br />

Kennziffer: ZUV-217/19 (besetzbar ab sofort /unbefristet /Bewerbungsfristende 24.11.2019)<br />

Technische*r Beschäftigte*r (d/m/w) —Entgeltgruppe 12TV-L<br />

<strong>Berliner</strong> Hochschulen —Ingenieur*in für Technische Gebäudeausrüstung/TGA<br />

(d/m/w)<br />

Kennziffer: ZUV-708/19 (besetzbar ab sofort /unbefristet /Bewerbungsfristende 24.11.2019)<br />

Alle StellensindinVollzeitzubesetzen. Teilzeitbeschäftigungist ggf. möglich.<br />

Die ausführlichen Ausschreibungstexte sind unter dem Direktzugang 34903<br />

oder unter: http://www.personalabteilung.tu-berlin.de/menue/jobs im<br />

Internetabrufbar.<br />

technische Berufe<br />

Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin ist mit rund 11.000 Studierenden<br />

eine der großen Hochschulen Berlins. Sie zeichnet sich durch ausgeprägten<br />

Praxisbezug, intensive und vielfältige Forschung, hohe Qualitätsstandards sowie<br />

eine starke internationale Ausrichtung aus.<br />

Zum 01.01.2020 suchen wir befristet bis 31.12.2022<br />

eine Mitarbeiterin /einen Mitarbeiter (m/w/d)<br />

in der Informationstechnik der HWR Berlin<br />

(Entgeltgruppe 11 TV-L <strong>Berliner</strong> Hochschulen)<br />

mit 100 %der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit<br />

Kennzahl 74/2019<br />

Detaillierte Informationen zu dem Aufgabengebiet sowie den Bewerbungsmodalitäten<br />

finden Sie unter: www.hwr-berlin.de (HWR Berlin, Stellenangebote)<br />

Projektleiter/in<br />

(m/w/d)<br />

für den Innenausbau<br />

zur Festeinstellung<br />

für unsere Niederlassung in<br />

Berlin gesucht!<br />

Bitte aussagefähige Bewerbung an:<br />

Ohning +Co. GmbH<br />

Hofmühlenstraße 18, 01187 Dresden<br />

ohning.dresden@ohning.de<br />

Tel.: 0351/4287140<br />

Nähe ist<br />

diebeste<br />

Medizin<br />

RONALD McDONALD<br />

HAUS BERLIN-WEDDING<br />

www.mcdonalds-kinderhilfe.org<br />

SPENDENKONTO<br />

Deutsche Bank AG<br />

IBAN DE77100700000036<br />

631000<br />

BIC DEUTDEBBXXX<br />

Wenn der Bund baut, sind wir vor Ort:<br />

Bundesbau Baden-Württemberg.<br />

Wir suchen für dasStaatliche Hochbauamt Karlsruhe<br />

am Standort Berlin<br />

Ingenieure/Techniker/Meister (m/w/d)<br />

der Fachrichtungen Architektur<br />

Bauingenieurwesen, Elektrotechnik<br />

und Versorgungstechnik<br />

Weitere Informationen:<br />

www.vbv.baden-wuerttemberg.de/Karriere<br />

Kfz-Karosseriebauer (m/w/d) mit<br />

Berufserfahrung gesucht.<br />

Schriftliche Bewerbung bitte<br />

an: AIDA Autohaus GmbH, Johannisthaler<br />

Chaussee 401,<br />

12351 Berlin.<br />

info@aida-autohaus.de<br />

Kfz-Mechatroniker (m/w/d) mit<br />

Erfahrung gesucht. Schriftliche<br />

Bewerbung bitte an :AIDA Autohaus<br />

GmbH, Johannisthaler<br />

Chaussee 401, 12351 Berlin.<br />

info@aida-autohaus.de<br />

WE CARE ...<br />

denn jeder<br />

kann helfen!<br />

Werden Sie mit uns aktiv:<br />

www.care.de/mitarbeit.html<br />

BUNDESBAU<br />

Verkäufer für Kfz-Teilelager<br />

(m/w/d) mit Erfahrung gesucht.<br />

Schriftliche Bewerbung bitte<br />

an: AIDA Autohaus GmbH, Johannisthaler<br />

Chaussee 401,<br />

12351 Berlin.<br />

info@aida-autohaus.de<br />

HELFENSIE MIT:<br />

www.kampf-gegen-aids.de<br />

Deutsches Medikamenten-Hilfswerk e. V.<br />

Spendenkonto 800 87 40<br />

Sparkasse Krefeld · BLZ 320 500 00<br />

1.000 Euro Startbonus!<br />

Möbelmonteur mit FS C1<br />

Wir sind eine mittelständische inhabergeführte Möbelspedition,<br />

die sich auf die Auslieferung und Montage hochwertiger Wohnund<br />

Büromöbel spezialisiert hat. Zur Verstärkung unseres Topteams<br />

suchen wir erfahrene Möbelmonteure, die Freude an ihrer<br />

Arbeit haben. Auch engagierte und zuverlässige Neueinsteiger<br />

sind uns willkommen.<br />

Bewerben Sie sich noch heute telefonisch oder per E-Mail.<br />

Telefon 03047690822<br />

sabine.koehler@scholztransport.de<br />

www.scholztransport.de<br />

Gesundheitswesen/wissenschaft<br />

Die Samariteranstalten Fürstenwalde/Spree suchen zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt für ihre „Korczak-Schule“ (staatlich anerkannte<br />

berufliche Schule für Sozialwesen im Land Brandenburg)<br />

Lehrkräfte (w/m/d)<br />

für die Fächer Informatik, Mathematik, Englisch, Deutsch<br />

(gern auf Honorarbasis oder Teilzeit)<br />

und<br />

Lehrkräfte (w/m/d)<br />

für Gesundheits- und Pflegemanagement, Medizinpädagogik,<br />

Heilpädagogik, Reha-/ Sonderpädagogik, Lehramt Gesundheit u.<br />

Pflege, Soziale Arbeit /Sozialpädagogik (in Vollzeit oderTeilzeit mögl.)<br />

Sie, passen zu uns, weil<br />

-Sie verfügen über einen Hochschulabschluss (Diplom/Master) in einer oder<br />

mehreren der oben genannten Fachrichtungen verfügen<br />

-oder die Befähigung für das Lehramt an berufl. Schulen bzw. Sek. II haben<br />

-Sie bereit sind, sich ggf. zur Erlangung Lehrbefähigung fortzubilden<br />

-Sie gerne schülerorientiert, fachwissenschaftl. fundiert u. praxisnah unterr.<br />

-Sie gerne ander Umsetzung u. Weiterentwicklung der Ausbildungskonzepte<br />

mitwirken<br />

-Sie wertschätzend gegenüber christlichen Traditionen sind<br />

Wir<br />

-sind eine wachsende Schule mit einem offenen, wertschätzenden u. partnerschaftlichen<br />

Lernklima &sind ein motiviertes, multiprofessionelles Team<br />

-bieten Ihnen eine anspruchsvolle und selbständige Tätigkeit<br />

-investieren in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!<br />

Ihre Anfragen und Bewerbungen richten Sie bitte bevorzugt über unsere Homepage<br />

an die:<br />

Samariteranstalten Fürstenwalde, Frau Hübner, Personalleiterin<br />

Langewahler Str. 70, 15517 Fürstenwalde oder bewerbung@samariteranstalten.de<br />

Ausführliche Information finden Sie unter www.samariteranstalten.de<br />

Erzieher /Heilerzieher/Ergotherapeuten<br />

(m/w/d) gesucht. Mitarbeiter<br />

als Aushilfskraft auf<br />

450 € Basis und Vollzeit zur<br />

Verstärkung unseres Teams gesucht.<br />

1:1 Betreuung und Begleitung<br />

einer jungen Frau mit geistiger<br />

Behinderung. Arbeitszeit<br />

nach Absprache, übertarifliche<br />

Bezahlung mit Sondervergünstigungen,<br />

Nähe Clayallee/Zehlendorf.<br />

Bei Int. schicken Sie<br />

bitte Ihre ausführliche Bew. an<br />

Frau Klaus,mb.anzeige@gmx.de<br />

MFA/Arzthelferin (m/w/d) für<br />

rad. Praxis in Berlin-Lichtenberg<br />

gesucht, volldigitalisiert,<br />

alle Modalitäten. Großzügige<br />

helle Räume, nettes Team. Flexible<br />

Arbeitszeiten. Parkplatz in<br />

Tiefgarage. Tram vor der Tür.<br />

Bewerbung bitte an: Radiologie,<br />

Möllendorffstraße 52 in 10367<br />

Berlin, z. Hd. Herr Gottlieb;<br />

www.radiologie-mds.berlin


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 B7<br />

·························································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

Heute hier,morgen da: Jobhopping kommt meist nicht gut an<br />

Ständig von einem Arbeitgeber zum nächsten? Davon raten Experten ab. Häufige Wechsel wecken Misstrauen -bergen manchmal aber auch Chancen<br />

VonElena Zelle<br />

Ein Leben lang in ein und<br />

demselben Unternehmen?<br />

Das ist heutzutage nicht<br />

mehr üblich. Ein Jahr hier,<br />

ein paar Monate dort und ein knappes<br />

Jahr wieder woanders –sosollte<br />

der Lebenslauf aber möglichst nicht<br />

aussehen. Was manch ein Arbeitnehmer<br />

als vielseitige Erfahrung verkaufen<br />

will, ist in Personalabteilungen<br />

nämlich nicht gerne gesehen.<br />

Nicht immer kann der Arbeitnehmer<br />

etwas für eine lange Liste an Arbeitgebern<br />

imLebenslauf: „Die Arbeitswelt<br />

hat sich drastisch geändert“,<br />

sagt Karrierecoach Ute Bölke.<br />

„Befristete Verträge, freie Mitarbeit,<br />

Praktika, Zeitarbeit –all das spiegelt<br />

sich in den Lebensläufen wider.“ Für<br />

wen esaus solchen Gründen unfreiwillig<br />

von einem Arbeitgeber zum<br />

nächsten geht, der sollte das unbedingt<br />

in seinem Lebenslauf unter<br />

dem Punkt „Wechselmotivation“ erläutern,<br />

rät Bölke.<br />

Derdritte Jobsollte sitzen<br />

Bei Referenzen gilt oft: Lieber Klasse statt Masse<br />

Denn betreibt ein Bewerber vonsich<br />

aus das, was Experten auch Jobhopping<br />

nennen, ist der erste Eindruck<br />

oft eher mäßig. „Wer innerhalb der<br />

beruflichen Biografie häufig wechselt,<br />

ruft beim Personaler die Interpretation<br />

hervor, dass es ihm an Beharrlichkeit<br />

oder Loyalität fehlt oder<br />

ein Mangel an Leistung oder Teamfähigkeit<br />

dahintersteckt“, erklärt<br />

Psychologe und Coach Hans-Georg<br />

Willmann aus Freiburg.<br />

Wieviele Jobwechsel dieses Misstrauen<br />

wecken, lässt sich pauschal<br />

nicht sagen. „ZweiWechsel in 20 Jahrensind<br />

natürlich nicht häufig. Zwei<br />

in zwei Jahren schon“, sagt Autor<br />

und Berater Jochen Mai. Im Schnitt<br />

sei es üblich, sich alle fünf bis sieben<br />

Jahreberuflich zu verändern. Gerade<br />

unter Berufseinsteigern sei es aber<br />

normal und legitim, häufiger zu<br />

wechseln. „Dasucht man sich selbst,<br />

seinen Beruf und seine Berufung<br />

und natürlich den passenden Arbeitgeber“,<br />

sagt Mai, der das Portal Karrierebibel<br />

betreibt.<br />

Aber selbst am Anfang sollte die<br />

Liste an Arbeitgebern nicht zu lang<br />

werden. „Natürlich gibt es Ausnahmen,<br />

aber der dritte Job sollte sitzen“,<br />

sagt Karrierecoach Ute Bölke.<br />

Sitzen bedeutet in diesem Fall, dass<br />

man mindestens drei Jahre bleibt.<br />

So sieht es auch Hans-Georg Willmann:<br />

Im ersten Jahr kommt man<br />

an, lernt Prozesse und Leute im Unternehmen<br />

kennen. Im zweiten Jahr<br />

nimmt man einen festen Platz ein.<br />

„Im dritten Jahr kann man zeigen:<br />

Jetzt bin ich drin, jetzt kommen die<br />

Erfolge.“<br />

Wasaber,wenn ein Arbeitnehmer<br />

schon häufiger gewechselt hat und<br />

der aktuelle Job wieder nichts ist?<br />

„Man sollte sich die Frage stellen: Inwieweit<br />

ist die Gesundheit in Mitleidenschaft<br />

gezogen?“, rät Willmann.<br />

„Das Leben geht vor Arbeit.“ Bringe<br />

der Job keine gesundheitlichen Probleme<br />

mit sich, solle man versuchen<br />

ihn noch weiterzumachen. „Man<br />

sollte die aktuelle Arbeitsstelle,auch<br />

wenn es weit weg von gut ist, als<br />

Sprungbrett nutzen, um sich weiter<br />

zu bewerben.“ Dassei besser,als sich<br />

aus der Arbeitslosigkeit heraus zu<br />

bewerben.<br />

WerimBewerbungsgespräch auf<br />

seine lange Liste an Arbeitgebernangesprochen<br />

wird, dem rät Mai zur<br />

Ehrlichkeit. „Die Personaler haben<br />

ohnehin so gut wie jede Erklärung<br />

schon gehört.“ Beiwem die häufigen<br />

Wechsel zum Beispiel an einem<br />

Mangel an Durchsetzungsvermögen<br />

DPA<br />

gelegen haben, „der kann das im Gespräch<br />

durchaus so zugeben: Ichwar<br />

früher nicht so durchsetzungsstark,<br />

das ist aber heute anders, weil ich<br />

durch die mehrfachen Jobwechsel<br />

viel dazugelernt habe“, gibt Mai ein<br />

Beispiel.<br />

„De facto muss man an sich<br />

selbst arbeiten und nicht versuchen,<br />

sich im Bewerbungsgespräch<br />

trotzdem möglichst gut zu verkaufen“,<br />

betont Mai. Denn wer ständig<br />

den Job wechselt, weil ihm etwas<br />

nicht passt, der habe wahrscheinlich<br />

ein Problem, das ihn sein ganzes<br />

Berufsleben lang begleiten und<br />

behindern werde. Außerdem fallen<br />

häufige Wechsel am Ende sowieso<br />

auf den Arbeitnehmer zurück. „Es<br />

ist immer auch der eigene Fehler“,<br />

meint Mai.<br />

Wersich etwa immer wieder von<br />

den Kollegen ausgegrenzt fühlt,<br />

sollte möglichst genau analysieren,<br />

warum er aneckt. „Wenn ich merke,<br />

dass etwas gerade nicht gut ankommt:<br />

unbedingt ansprechen und<br />

nachfragen – vielleicht bekommt<br />

man eine ehrliche Antwort.“ Dann<br />

könne man Missverständnisse sofort<br />

ausräumen und für die Zukunft lernen,<br />

erklärtMai. „Bei manchen ist es<br />

zum Beispiel die Wortwahl oder der<br />

Gesichtsausdruck.“<br />

Die 10-Millionen-Euro-Frage<br />

Manchmal hat man einfach noch<br />

nicht den richtigen Job gefunden. In<br />

dem Fall rät UteBölke zu folgendem<br />

Vorgehen: Manstelle sich vor, 10 Millionen<br />

Euro auf dem Konto zu haben.<br />

DieHerzenswünsche sind erfüllt und<br />

man kommt aus dem Urlaub zurück.<br />

In welchem Job würden man dann<br />

gerne arbeiten? „Der Antwort sollte<br />

man nachgehen und schauen, ob<br />

man das realisieren kann.“<br />

Wer schon oft gewechselt hat,<br />

sich aber noch immer nicht sicher<br />

ist, mit dem nächsten Jobden Richtigen<br />

zu finden, der sollte sich auf<br />

das Positive fokussieren: Viele Arbeitgeber<br />

können eben tatsächlich<br />

vielfältigere Erfahrungen, ein größeres<br />

Netzwerkund ein breiter gefächertes<br />

Wissen bedeuten, wie Willmann<br />

betont. Außerdem können<br />

ihm zufolge häufige Wechsel von<br />

Anpassungsfähigkeit und Flexibilität<br />

zeugen -was in vielen Firmen<br />

sehr wichtig ist. (dpa)<br />

dienstleistungen/weitere berufe<br />

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät –Geschäftsstelle Exzellenzcluster MATH+<br />

Fremdsprachenassistent (m/w/d) befristet bis 31.12.2025 –<br />

E9aTV-L HU (Teilzeitbeschäftigung ggf. möglich) –Kennziffer AN/313/19<br />

Aufgabengebiet: Mitarbeit in der Geschäftsstelle des Exzellenzclusters MATH+ am<br />

HU-Campus Adlershof und der TU Berlin; Erledigung aller anfallenden Organisations-,<br />

Verwaltungs- und Sekretariatsarbeitenindeutscher und englischer Sprache sowie einer<br />

weiteren Fremdsprache; Drittmittelverwaltung; Betreuung und Beratung von Studierenden<br />

Die ausführlichen Ausschreibungstexte finden Sie unter<br />

www.personalabteilung.hu-berlin.de/stellenausschreibungen<br />

unter der jeweils angegebenen Kennziffer.<br />

BerlinMobil sucht ab sofort für<br />

neue Aufträge Fahrer m/w/d<br />

(von Minijobbasis bis Festanstellung)<br />

für die Schüler- und<br />

Behindertenbeförderung für<br />

das gesamte Stadtgebiet Berlin.<br />

Arbeitstage: Mo. bis Fr. Wochenende<br />

generell frei. Bei Interesse<br />

bitte telefonisch unter<br />

030-422199-12 bewerben.<br />

1.000 Euro Startbonus!<br />

Kraftfahrer FS CE für den Umzugsnah- und -fernverkehr<br />

Wir sind eine mittelständische inhabergeführte Möbelspedition,<br />

die seit 75 Jahren hochwertige Privat- und Büroumzüge<br />

durchführt. Zur Verstärkung unseres Topteams suchen wir noch<br />

erfahrene Umzugsspezialisten, die Freude an ihrer Arbeit haben.<br />

Auch engagierte und zuverlässige Neueinsteiger sind<br />

uns willkommen.<br />

Bewerben Sie sich noch heute telefonisch oder per E-Mail.<br />

Telefon 03047690822<br />

sabine.koehler@scholztransport.de<br />

www.scholztransport.de<br />

www.berliner-jobmarkt.de<br />

Rentner für Baustellen Schließdienst<br />

ges. Auf Minijob-Basis<br />

erledigen Sie den tgl. Schließdienst<br />

(morgen & abends) auf<br />

unseren Baustellen, sowie baubegleitende<br />

Servicedienstleistungen.<br />

Dafür bringen Sie zuverlässige<br />

zeitliche Verfügbarkeit,<br />

Verantwortungsbewusstsein<br />

und aufmerksames Arbeiten<br />

mit. Wir freuen uns auf Ihre<br />

Kurzbewerbung oder Ihren Anruf.<br />

Kontakt: WvM Berlin Immobilien<br />

Vertriebsgesellschaft<br />

mbH, Fasanenstraße 42, 10719<br />

Berlin, petzold@wvm.de oder<br />

Tel. 030 586 19 90 0<br />

Serviceassistenten(m/w/d) in <strong>Berliner</strong><br />

Krankenhausgesucht<br />

Für ein <strong>Berliner</strong> Krankenhaus<br />

suchen wir ab sofort Serviceassistenten<br />

(m/w/d) auf geringfügiger<br />

Basis für die Intensiv-<br />

und Normalstationen. Zu<br />

Ihren Aufgaben gehört u.a. die<br />

Bestellaufnahme und das Servieren<br />

von Frühstück, Mittagessen,<br />

Abendessen. Wir bieten<br />

ein tolles Team, Wertschätzung<br />

und ein angenehmes Arbeitsklima.<br />

Ihre Bewerbung<br />

richten Sie bitte an Frau Schult<br />

unter 030-82 72 12 596<br />

Ausbildungsplätze<br />

Wir bilden aus!<br />

Zum Ausbildungsbeginn August 2020 bieten wir:<br />

Ausbildungsplätze zu Kaufleuten (m/w/d) für Büromanagement<br />

(„Assistenz und Sekretariat“ sowie „Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Veranstaltungsmanagement“)<br />

einen Ausbildungsplatz zum/zur Anlagenmechaniker/in (m/w/d)<br />

für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik<br />

Ausbildungsplätze zum /zur Fachinformatiker/in (m/w/d)<br />

(Fachrichtung Systemintegration)<br />

Die jeweiligen Stellenausschreibungen, die Bewerbungsvoraussetzungen<br />

und die Bewerbungszeiträume finden Sie im Internet unter:<br />

www.bundestag.de/ausbildung<br />

Südbalkon<br />

Anzeigenannahme: ( 030) 2327-50<br />

Meine Begegnung<br />

mit Robert De Niro<br />

Morgen<br />

lesen!<br />

Schauspieler Daniel Brühl (41)darüber, was<br />

der Hollywoodstarihm mit auf den Weggab,<br />

seineFamilie sowie sein Regiedebüt.<br />

Foto: www.imago-images.de<br />

AM<br />

SONNTAG<br />

Der vonhier


B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Mobile Welten<br />

Nachtfrost wird<br />

zum Stresstest<br />

für Autos<br />

Auf intakte Batterie und<br />

Frostschutz achten<br />

Der einsetzende Nachtfrost wird<br />

gerade für draußen geparkte<br />

Autos zum Stresstest. Ist ein Auto<br />

nicht richtig gewartet, droht es nach<br />

einer Frostnacht nicht anzuspringen.<br />

Mit Umsicht lässt sich das aber<br />

verhindern. Einige Tipps:<br />

Batterien sind bei kalten Temperaturen<br />

der große Schwachpunkt<br />

von Autos. Ob eine Batterie angeschlagen<br />

ist, können Autofahrer<br />

selbst frühzeitig erkennen. Wenn der<br />

Motor etwa nicht sofort anspringt,<br />

sondernlänger dreht, spricht das für<br />

eine schwächelnde Batterie. Auch<br />

Aussetzer des Autoradios beim Kaltstart<br />

oder eine deutlich längere<br />

Dauer bis zum Erwärmen der Heizung<br />

sprechen dafür.<br />

Wenn die Kapazität der Batterie<br />

bereits zu niedrig ist, führt kein Weg<br />

an einer Neuanschaffung vorbei.<br />

Eine zu große Belastung können Autofahrer<br />

im Vorfeld aber etwa dadurch<br />

vermeiden, dass sie Kurzstrecken<br />

vermeiden -bei diesen lädt die<br />

Batterie nicht ausreichend nach.<br />

Sitzheizungen gelten zudem als Batteriekiller.<br />

Frostschutz im Kühlsystem und<br />

in der Scheibenwaschanlage sollte<br />

spätestens jetzt jedes Auto ausreichend<br />

haben. Wer dies noch nicht<br />

hat, sollte dringend nachfüllen. Um<br />

bei einer nächtlichen Panne nicht<br />

lange ungeschützt im Frost zu sein,<br />

sollten Fahrer außerdem Wolldeckecken<br />

ins Auto legen.<br />

Türen sollten nun ebenfalls gepflegt<br />

werden. Mit einem Silikonspray<br />

oder Talkum kann verhindert<br />

werden, dass die Gummis so stark<br />

anfrieren, dass sich die Türen nicht<br />

mehr öffnen lassen oder die Dichtungen<br />

beschädigt werden.<br />

Vereiste Fenster frei zu kratzen ist<br />

zwingend erforderlich. Dabei reicht<br />

es aber nicht, einen Sehschlitz in der<br />

Frontscheibe zum Losfahren zu kratzen.<br />

Wersovon der Polizei erwischt<br />

wird, bekommt ein Bußgeld. Neben<br />

der Frontscheibe müssen auch die<br />

Heckscheibe und die Seitenscheiben<br />

frei sein. EinEiskratzer muss deshalb<br />

bereit liegen, alternativ kann ein Enteisungsspray<br />

helfen. (afp)<br />

Frostschutzmittel verhindertdas gefrieren<br />

des Wassers.<br />

IMAGO/CHROMORANGE<br />

Ausgefallene Formen und handwerkliches Geschick: Der unwiderstehliche Charme des Vergangenen haftet vielen alten Karossen an.<br />

Edles Blech und schnelle Oldies<br />

Die Motorworld Classics zeigt das Beste aus der goldenen Zeit der <strong>Berliner</strong> Autobauer<br />

VonKlaus Kronsbein<br />

Wird die Internationale<br />

Automobil Ausstellung<br />

(IAA) von Frankfurt<br />

nach Berlin verlegt?<br />

Man weiß es noch nicht. Sinn würde<br />

es schon historisch ergeben. Denn<br />

bereits 1899 fand in der Hauptstadt<br />

die erste internationale Motorenwagen-Ausstellung<br />

Deutschlands statt.<br />

Zudem waren in Berlin und Brandenburg<br />

einst die größten Automobilbaufirmen<br />

des Landes angesiedelt<br />

und es gab hier viele kleine, innovative<br />

Automobilhersteller und Karosserie-Manufakturen.<br />

In den Goldenen<br />

Zwanzigern waren auch Motorräder<br />

als preiswerte Alternative<br />

zum Automobil gefragt. In Berlin<br />

gründeten sich zu dieser Zeit mehr<br />

als hundertMotorradfabriken.<br />

Motor-Geschichte zum erleben<br />

Anfang der 1920er Jahre war Berlin<br />

das SiliconValley des Automobilbaus<br />

–technologisch wie heute die Internet-<br />

oder Computerindustrie,<br />

schaute die ganze Welt auf die<br />

Hauptstadt. Kaum vorstellbar,gab es<br />

hier allein 200 Fahrzeugfirmen –<br />

ohne dabei die Motoren- und Motorradbauer<br />

mitgezählt zu haben.<br />

Das kann man alles nacherleben:<br />

Vom 20. bis 24. November in den<br />

Messehallen unter dem Funkturm –<br />

bei der „Motorworld Classics“.<br />

Die Messe ist eine Autoschau mit<br />

Exponaten vergangener Zeiten. Mit<br />

dem einzigartigen Ambiente der historischen<br />

Hallen der Messe Berlin,<br />

dem Look and Feel der guten alten<br />

Zeiten und einem Unterhaltungsprogramm<br />

ist sie ein Lifestyle-Event<br />

für die ganze Familie und eine Reise<br />

in die Vergangenheit. Highlights sind<br />

neben dem <strong>Berliner</strong> Automobilbau<br />

weitere Sonderschauen zu den Themen<br />

Motorsport und US-Cars und<br />

Lifestyle. Die Liebhaber von Zweirädern<br />

dürfen sich auch 2019 wieder<br />

auf besondere Motorrad-Highlights<br />

freuen, und der beliebte Teilemarkt,<br />

auf dem Ersatzteile, Zubehör und<br />

Automobilia angeboten werden, findet<br />

ebenfalls wieder statt.<br />

Einer der Stars der Ausstellung ist<br />

ein Ego 4/14 PS der <strong>Berliner</strong> Ego-<br />

Werke aus dem Jahr 1922. Größere<br />

Bekanntheit erlangt die Marke im<br />

Jahr 1923, als der legendäreRennfahrer<br />

Rudolf Caracciola auf Ego seinen<br />

ersten Sieg beim Avus-Rennen einfuhr.Der<br />

auf der Motorworld Classics<br />

Berlin gezeigte Wagen ist das einzig<br />

verbliebene Exemplar auf derWelt.<br />

In Kooperation mit dem PS.SPEI-<br />

CHER Einbeck zeigt die Sonderschau<br />

weitere Raritäten wie einen<br />

BOB Sport aus dem Jahr 1920. Der<br />

zwischen 1920 und 1925 in Berlin-<br />

Charlottenburg von der BOB Automobilgesellschaft<br />

hergestellte Wagen<br />

mit einem Vierzylindermotor<br />

von Siemens &Halske fuhr in den<br />

damaligen Kleinwagen-Rennen auf<br />

der Avus zahlreiche Erfolge ein. Dieses<br />

Exemplar ist vermutlich der einzig<br />

erhaltene BOB weltweit. Einweiterer<br />

Blickfang, den der PS.SPEI-<br />

CHER mitbringt, ist ein Motorrad:<br />

eine 1929er Württembergia 350<br />

Blackburne OHV. Angesichts des<br />

Markennamens und des Markenlogos<br />

denkt niemand an Berlin als Produktionsstätte<br />

dieser Motorräder.<br />

Doch die ab 1929 mit britischen<br />

Blackburne-Motoren ausgestatteten<br />

Viertakter entstanden mitten in der<br />

Hauptstadt, rund zwei Kilometer<br />

vomheutigen Tiergarten entfernt.<br />

Die Motorsport-Sonderschau in<br />

Halle 21 macht die Motorworld Classics<br />

Berlin dieses Jahr zu einem Treffpunkt<br />

für alle Rennsportfans. Besucher<br />

erleben hier Motorsportgeschichte<br />

und Formel-Feeling. Dass<br />

auch im Osten Deutschlands mit viel<br />

Liebe und Engagement formschöne<br />

Sportwagen gebaut wurden, zeigt<br />

die Firma Melkus aus Dresden.<br />

Heinz Melkus brachte 1969 den legendären<br />

und in Handarbeit hergestellten<br />

RS1000 auf den Markt, den<br />

ersten und einzigen Rennwagen der<br />

DDR mit Straßenzulassung. Vom<br />

ihm wurden lediglich 101 Fahrzeuge<br />

gefertigt. Heute sind noch etwa 90<br />

Autos existent. Das DDR-Kultauto<br />

mit Mittelmotor und Glasfaserverstärkter<br />

Polyester-Karosserie fällt vor<br />

allem durch seine Flügeltüren und<br />

seine extrem tiefe Lage mit nur zehn<br />

ZentimeternBodenfreiheit auf.<br />

Trophy-Trucks in der Sonderschau<br />

Als Special Guest empfängt die Motorworld<br />

Classics Berlin am 22. und<br />

23. November um jeweils 12 und 15<br />

Uhr den deutschen Rallyefahrer Armin<br />

Schwarz. Besucher dürfen sich<br />

außerdem auf einen seiner imposanten<br />

Trophy Trucks freuen, den<br />

der Rallyepilot zur Sonderschau mitbringt.<br />

Mit dem dreirädrigen Cyclecar<br />

von Udo Wollbrink wird ein echtes<br />

Weltrekordfahrzeug auf der Sonderschau<br />

zu sehen sein. Er,zweiTschechen<br />

und ein Engländer schrieben<br />

mit dem außergewöhnlichen Renngefährt1989<br />

auf der Rennstrecke im<br />

tschechischen Most Motorsportgeschichte.<br />

Die vier Männer fuhren<br />

mit ihrem bis zu 160 km/h schnellen<br />

Fahrzeug insgesamt vier Weltrekorde<br />

ein.<br />

Erstmals in diesem Jahr öffnet die<br />

Motorworld Classics Berlin parallel<br />

zur Boots- und Freizeitmesse „Boot<br />

&Fun“ ihre Pforten, wodurch den<br />

Besucherndas Beste aus zweiWelten<br />

geboten wird: Mobilität zu Lande<br />

und zu Wasser.<br />

Messe-Informationen:<br />

www.motorclassics.de<br />

www.boot-berlin.de<br />

PR<br />

NACHRICHTEN<br />

Reißverschluss: Viele<br />

Autofahrer fädeln zu früh ein<br />

DieRegelung für das Reißverschlussverfahren<br />

ist einfach: Erst am Ende<br />

des Fahrstreifens und immer im<br />

Wechsel einfädeln. 67 Prozent der<br />

deutschen Autofahrer machen es<br />

auch entsprechend, wie eine Umfrage<br />

des Marktforschungsinstituts<br />

Innofact zeigt. 31 Prozent wechseln<br />

nach eigenen Angaben aber sofort<br />

die Spur,wenn eineVerengung angekündigt<br />

wird. 2Prozent geben an,<br />

nicht nur zu früh zu wechseln, sondernauch<br />

kein anderes Auto vorsich<br />

einfädeln zu lassen. (dpa)<br />

Tempolimits gelten<br />

auch für Radfahrer<br />

Fahrräder sind mitunter ziemlich<br />

zügig unterwegs.Dabei sind Fahrradfahrer<br />

genauso an Tempolimits<br />

und -vorschriften gebunden wie alle<br />

anderen Verkerhsteilnehmer,erklärenDEKRA-Experten.<br />

Häufig sei<br />

nicht bekannt, dass Verstöße von<br />

Radfahrernbezüglich der Geschwindigkeit<br />

mit Bußgeldernund Punkten<br />

geahndet werden können. (dpa)<br />

Neue Generation: Skoda<br />

Octavia startet im Frühjahr<br />

Deutlich stärkere Konturen prägen das<br />

Exterior des neuen Skoda Oktavia DPA<br />

Skoda bringt im Frühjahr seinen Octavia<br />

in vierter Generation. Dasgroße<br />

Kompaktmodell startet zunächst als<br />

Kombi und wirdeinigeWochen später<br />

auch als Stufenheck angeboten.<br />

DerHersteller rüstet bei der Technik<br />

auf und bietet neue Optionen wie<br />

LED-Matrix-Scheinwerfer oder ein<br />

vollwertiges Head-Up-Display.Zudem<br />

wirdeserstmals die Mild-Hybrid-Technologie<br />

sowie ein Plug-in-<br />

Hybrid geben. (dpa)<br />

Deutsche erwarten hohe<br />

Reichweiten von E-Autos<br />

Laut einer kürzlich erschienenen, repräsentativen<br />

Umfrage,erwarten 20<br />

Prozent der deutschen Autofahrer<br />

voneinem Elektroauto 450 Kilometer<br />

Reichweite oder mehr.21Prozent erwarten<br />

sogar mehr als 500 Kilometer,<br />

obwohl die meisten Deutschen im<br />

Schnitt nur 50 km am Tagfahren (afp)<br />

Verkäufe<br />

NeuwageN<br />

kaufgesuche<br />

Wir kaufen Wohnmobile +<br />

Wohnwagen, Tel. 03944-36160,<br />

www.wm-aw.de Fa.<br />

Profiltiefe.<br />

Anzeigenannahme:<br />

( 030) 2327-50<br />

Spendenkonto IBAN: DE80100 205 00 000 313 22 05


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 B9<br />

·························································································································································································································································································<br />

Mobile Welten<br />

Für 16 Euro ist der Tank voll<br />

Der Seat Arona TGI ist das erste SUV mit CNG-Antrieb. Im Vergleich mit Benzin oder Diesel ist CNG preiswert. Zudem gilt es als mindestens genauso sicher.<br />

Seat macht Ernst mit dem<br />

Gasgeben: Vier Modelle mit<br />

einem Antrieb für luftförmigen<br />

Kraftstoff hat der Hersteller<br />

im Angebot, jetzt beteiligt er<br />

sich an einem Forschungsprojekt,<br />

das Biomethan direkt aus Abfällen<br />

gewinnen soll. Wiesich der Arona als<br />

erstes Kompakt-SUV mit Erdgas-Antrieb<br />

in der Praxis schlägt, sagt unser<br />

Fahrbericht.<br />

Zeit lang Richtgeschwindigkeit<br />

fährt, wird feststellen müssen, dass<br />

der Verbrauch tendenziell in die<br />

Höhe geht. Der Testzyklus dieses<br />

Aronas wurde mit einem Durchschnittsverbrauch<br />

von 4,6 kg/100<br />

km absolviert, also 0,5 kg über dem<br />

Katalogwert. Umgerechnet auf Euro<br />

je Kilometer bedeutet das Kosten<br />

von etwa 5,3 Cent pro Kilometer.<br />

Sei’sdrum.<br />

Alternativ mit Hilfe<br />

CNG hat Zukunft<br />

Überall sonst läuft die Elektrifizierung<br />

auf Hochtouren: In Martorell bei<br />

Barcelona setzt man weiter auf eine<br />

anderealternativeAntriebsform: den<br />

Erdgas-Motor. Das Modell Arona ist<br />

in seinem Segment derzeit weltweit<br />

das einzige,das mit diesem Kraftstoff<br />

angetrieben wird. Und mit Benzin,<br />

denn bekanntlich lässt das Tankstellen-Netz<br />

für CNG noch zu wünschen<br />

übrig.<br />

Unter der Haube läuft der Ein-Liter-Dreizylinder,<br />

der auch in anderen<br />

Konzernmodellen zum Einsatz<br />

kommt. Für den Arona ist er auf Erdgas-Verbrennung<br />

optimiertund leistet<br />

90 PS (66 kW). Am Heck trägt er<br />

das Kürzel„TGI“, das für „Turbo Gas<br />

Injection“ steht. Die Zusatzkosten<br />

gegenüber der vergleichbaren TSI-<br />

Version betragen 1000 Euro. Der<br />

Rein-Benziner hat zwar fünf Pferdestärken<br />

mehr, dafür aber nur ein<br />

Fünf-Gang-Getriebe. Der TGI benutzt<br />

eine Sechs-Gang-Handschaltung.<br />

Das City-SUV Seat Arona gibt es erstmalig in seiner Klasse auch mit Erdgas-Antrieb.<br />

Da der Arona auf der Plattform<br />

des Ibiza basiert, taugt er nicht zum<br />

Raumwunder. Die 1,55 Meter hohe<br />

Karosserie lässt aber allen Passagieren<br />

genug Kopffreiheit. Die Druckbehälter<br />

für den Vorrat von 13,8 Kilogramm<br />

Erdgas befinden sich an<br />

der Hinterachse, was eine Anhebung<br />

des Laderaumbodens zur<br />

Folge hatte. Statt 400 Litern Kofferraum<br />

stehen im TGI nur 282 Liter<br />

zur Verfügung, bei umgelegten<br />

Rücksitzlehnen sind es 1162 Liter.<br />

Die Lehne ist teilbar, so dass bis<br />

etwa 1,70 Meter lange Gegenstände<br />

und drei Passagiere Platz finden.<br />

Der Benzintank als eiserne Reserve<br />

hat ein Volumen von neun Litern.<br />

Die Anzeigen für Gas- und Benzintank<br />

sind getrennt, eine grüne Kontrolllampe<br />

signalisiert Erdgasbetrieb.<br />

Dank normierter Anschlüsse ist<br />

das Betanken genauso einfach wie<br />

mit Benzin. Ventil aufstecken und<br />

verriegeln, mit einer Taste an der<br />

Säule wird die Druckbefüllung gestartet.<br />

Bei den gegenwärtigen Preisen<br />

zwischen 1,10 Euro und 1,20<br />

Euro je Kilogramm ist ein voller Tank<br />

für 16 Euro zu haben. So etwas an der<br />

Benzinsäule zu erleben, daran können<br />

sich nur betagte Autofahrer erinnern.<br />

Die Reichweitenanzeige des<br />

Testwagens meldete daraufhin 380<br />

Kilometer. Da allerdings können<br />

Dieselfahrer nur milde lächeln. Und<br />

das ist ein Problem des ansonsten<br />

gefälligen Aronas: Wegen der beschränkten<br />

Platzverhältnisse würde<br />

ein größerer Gastank noch mehr<br />

Kofferraumverlust bedeuten, so<br />

AMPNET/AXEL F. BUSSE<br />

muss man Kompromisse bei der<br />

Reichweite machen.<br />

Ein anderes Problem ist der Verbrauch.<br />

Um mit 90 PS und 160 Newtonmetern<br />

Drehmoment ein halbwegs<br />

zügiges Fahrerlebnis zu erzeugen,<br />

kommt man schnell in höhere<br />

Drehzahlen. Wie sein Benzin-Pendant<br />

ist der Dreizylinder zwar auf<br />

5500 Touren ausgelegt, doch schon<br />

ab 3000 Umdrehungen in der Minute<br />

muss man mit unschönen Effekten<br />

auf den Kraftstoffkonsum<br />

rechnen. Werauf der Autobahn eine<br />

Steigende Nachfrage kann man allen<br />

Herstellern von CNG-Personenwagen<br />

nur wünschen, denn dann wird<br />

auch die Zahl der Tankstellen steigen.<br />

Denn der Seat Arona mit Erdgasmotor<br />

hat auf der Kurz-und Mittelstrecke<br />

unbestreitbareEmissionsund<br />

Kostenvorteile, zieht aber den<br />

Kürzeren gegenüber großvolumigeren<br />

Erdgasmotoren, wenn es über<br />

lange Distanzen geht. (ampnet)<br />

Technische Daten Seat Arona 1.0 TGI:Längex<br />

Breite xHöhe (m): 4,14x1,78 x1,55;Radstand<br />

(m):2,57; Motor:R3-Benziner,999 ccm,Turbo,<br />

Direkteinspritzung; Leistung: 66 kW /90PSbei<br />

4500–5500 U/min; Max. Drehmoment: 160 Nm<br />

bei 1800–3800U/min; Höchstgeschwindigkeit:<br />

172 km/h; Beschleunigung 0auf 100 km/h:<br />

13,2Sek.; TankvolumenCNG:13,8 kg;Tankvolumen<br />

Benzin: 9L;WLTP-Durchschnittsverbrauch:<br />

4,1kg; Testverbrauch: 4,6kg; Effizienzklasse:A;<br />

CO 2 -Emissionen:109 g/km (Euro 6);Kofferraumvolumen:<br />

280–1162Liter;Wendekreis:10,6 m;<br />

Grundpreis: 22 320 Euro; Testwagenpreis:<br />

27 674Euro<br />

Wegmit dem Gebrauchten<br />

Wieman beim Autoverkauf den besten Preis erzielt<br />

VonFabian Hoberg<br />

Ein Auto zu kaufen, ist Vertrauenssache.<br />

Das Verkaufen aber auch.<br />

Bevorein neuer Wagen in der Garage<br />

geparkt wird, muss der alte meist weg.<br />

Dazu sollten Besitzer den Wert ihres<br />

Fahrzeugs genau kennen - um es<br />

nicht für zu wenig Geld abzugeben.<br />

Eine vorherige Wertermittlung<br />

schützt vor Preisdumping bei einem<br />

unseriösen Kaufinteressenten.<br />

Darumrät Hannes Krämer vomAuto<br />

Club Europa (ACE) auch dazu. Der<br />

Justiziar fügt jedoch an: „Bei günstigen<br />

Fahrzeugen rentiert sich eine<br />

kostenpflichtige Fahrzeugbewertung<br />

oft nicht. Es kann aber nicht<br />

schaden, bei einer Online-Plattform<br />

den Wert des Autos selbst herauszufinden.“<br />

Damit meint Krämer die Bewertungsmasken<br />

vonGebrauchtwagen-<br />

Portalen wie mobile.de, autoscout24.de,<br />

abracar.de oder wirkaufendeinauto.de,woman<br />

mit einigen<br />

Angaben wie Marke, Modell oder<br />

Erstzulassung eine Einschätzung<br />

zum Wert des Autos erhält. Auch die<br />

Deutsche Automobil Treuhand<br />

(DAT) und der Bundesverband freier<br />

Kfz-Händler (BVfK) bieten eine kostenlose<br />

Bewertung an.<br />

Privatverkäufer zahlen mehr<br />

Die digitalen Bewertungen bei Onlineportalen<br />

hält Frank Wilke vom<br />

Oldtimer-Marktbeobachter Classic<br />

Analytics für hilfreich. „Allerdings<br />

nur, wenn es sich um Alltagsautos<br />

und Volumenmodelle handelt“, fügt<br />

er an. Anders sehe das bei Autos aus,<br />

die als Exoten gelten, wenig gebaut<br />

wurden oder eine sehr geringe Laufleistung<br />

aufweisen.<br />

Krämer gibt mit Blick auf die Online-Bewertungen<br />

zu bedenken: Der<br />

genannte Preis sei meist ein Händlereinkaufpreis<br />

und damit deutlich<br />

niedriger als der Preis, den ein Privatkäufer<br />

zahle.„Der Preis liegt eher<br />

an der unteren Schwelle“, sagt der<br />

Experte. Außerdem werden bei den<br />

Bewertungen nur selten Sonderausstattungen<br />

wie bestimmte Felgen,<br />

Scheinwerfer oder Entertainment-<br />

Systeme berücksichtigt, so dass eine<br />

exakte Bewertung nicht möglich ist.<br />

Eine andere nützliche Variante<br />

zur Wertermittlung: Auf den Plattformen<br />

nach ähnlich ausgestatteten<br />

Modellen mit ähnlicher Laufleistung<br />

suchen. So bekommt man<br />

ein Gefühl dafür, was andere Verkäufer<br />

für dieses Auto verlangen<br />

und erhält auf diese Weise ebenfalls<br />

einen ungefähren Wert. Regionale<br />

Unterschiede werden allerdings<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Autoverkäufer, die den genauen<br />

Wert ihres Autos wissen wollen,<br />

kommen um eine kostenpflichtige<br />

Fahrzeugbewertung kaum herum.<br />

Diese rentiert sich eher für teure<br />

und wertvolle Autos oder für spezielle<br />

Fahrzeuge wie Oldtimer. Kurzgutachten<br />

bei Anbieternwie Classic<br />

Data oder Classic Analytics kosten<br />

zwischen 120 und 200 Euro.<br />

Um später beim Verkauf einen<br />

möglichst hohen Preis für den Gebrauchten<br />

zu erzielen, empfiehlt<br />

Hannes Krämer, ihn regelmäßig zu<br />

Inspektionen zu fahren, Rechnungen<br />

zu sammeln und abzuheften<br />

und die HU-Protokolle aufzubewahren.<br />

Eine frische HU-Plakette<br />

macht den Wagen für Käufer generell<br />

attraktiver.<br />

Unseriöse Preisdrücker<br />

Frank Wilke empfiehlt, die vorhandenen<br />

Dokumente wie Betriebsanleitung<br />

und Scheckheft zu fotografieren<br />

und in die Bildergalerie des<br />

Inserats einzupflegen –dazu Detailfotos<br />

von Motor, Unterboden und<br />

einem sauberen Innenraum.<br />

Denn Äußerlichkeiten zählen<br />

ebenfalls: Ein sauberer Lack und ein<br />

gepflegter Innenraum erhöhen den<br />

Wiederverkaufswert des Fahrzeugs.<br />

„Das Auge kauft mit, die Nase übrigens<br />

auch. Eine gute Aufbereitung ist<br />

deshalb empfehlenswert“, sagt Ansgar<br />

Klein vomBVfK.<br />

Fallstricke bei der Bewertung von<br />

Autos sieht Ansgar Klein im anschließenden<br />

Verkauf an einige Bewertungsplattformen.<br />

Der dort vorher<br />

ermittelte Wert und der tatsächliche<br />

Ankaufspreis sollten nicht oder nur<br />

dann voneinander abweichen, wenn<br />

es konkrete Gründe gibt -etwa bisher<br />

unbekannte Defekte und Beschädigungen.<br />

(dpa)<br />

Finde dein perfektes Zuhause<br />

berliner-zeitung.immowelt.de<br />

Weil immo<br />

allespassen muss.


Immer<br />

und überall.<br />

Nur fürs<br />

Smartphone:<br />

Rätsel, Videos,<br />

Sonderausgaben<br />

u.v.m.<br />

www.berliner-kurier.de/mobil


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019 B11<br />

·························································································································································································································································································<br />

Börse<br />

Tagesgeld Zins p.a. für Beträge<br />

Kundenkontakt ab 1€ 5.000€ 50.000€<br />

PSA Direktbank */**<br />

psa-direktbank.de 0,70 0,70 0,70<br />

Renault Bank direkt */**<br />

renault-bank-direkt.de 0,50 0,50 0,50<br />

Advanzia **<br />

advanzia.com - 0,40 0,40<br />

Akbank<br />

akbank.de 0,31 0,31 0,31<br />

PrivatBank 1891 **<br />

privatbank1891.com 0,30 0,30 0,30<br />

ING *<br />

ing.de 0,25 0,25 0,25<br />

Postbank<br />

postbank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Santander<br />

santander.de 0,01 0,01 0,01<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse (Online)<br />

berliner-sparkasse.de 0,01 0,01 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse (Online)<br />

mbsdirekt.de 0,001 0,001 0,001<br />

Sparda-Bank Berlin (Online)<br />

sparda-b.de - 0,001 0,001<br />

BBBank<br />

bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

Mittelwert von 85 Banken 0,13 0,14 0,13<br />

*Neukunden /Neuanlagen<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Ratenkredite 10.000 Euro<br />

Kreditzinsen, bonitätsunabhängig bzw.2/3 Zins<br />

Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />

Deutsche Skatbank<br />

skatbank.de 2,89 2,89 2,89<br />

EthikBank<br />

ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />

DKB Deutsche Kreditbank<br />

dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />

SWK Bank<br />

couchkredit.de 3,49 3,49 3,49<br />

netbank<br />

netbank.de 3,59 3,59 3,59<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 3,74 4,98 4,74<br />

Targobank<br />

targobank.de 3,75 3,75 3,75<br />

Postbank<br />

postbank.de 3,79 3,79 3,79<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 3,89 3,89 3,89<br />

ING<br />

ing.de 3,99 3,99 3,99<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 3,49 3,49 3,69<br />

Pax-Bank<br />

pax-bank.de 3,99 3,99 3,99<br />

ABK Allgemeine Beamten Bank<br />

030/28535200 4,49 4,49 3,39<br />

BBBank<br />

030 202480 5,82 5,61 5,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />

Mittelwert von 70 Banken 3,86 3,95 4,07<br />

Sparbriefe und<br />

langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Jahre 5Jahre 8Jahre<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 1,21 1,31 -<br />

VTB Direktbank<br />

vtbdirekt.de 1,00 1,20 1,20<br />

Bank11<br />

bank11.de 0,90 1,20 -<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,95 1,10 1,10<br />

Ziraat Bank<br />

ziraatbank.de 0,85 1,10 -<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,60 1,10 -<br />

Santander<br />

santander.de 0,45 0,60 0,60<br />

ING<br />

ing.de 0,03 0,10 -<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Postbank<br />

postbank.de - - -<br />

Isbank<br />

isbank.de 1,00 1,15 -<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de - - 0,15<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,01 - 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 - - -<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,67 0,82 0,65<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Festgeld für 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 0,56 0,66 0,91<br />

Bank11<br />

bank11.de 0,40 0,50 0,50<br />

PrivatBank 1891 **<br />

privatbank1891.com 0,45 0,46 0,51<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,20 0,45 0,65<br />

abcbank<br />

abcbank.de - 0,45 0,55<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de - 0,01 0,01<br />

Santander<br />

santander.de - 0,01 0,05<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />

ING<br />

ing.de - - 0,01<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de - - -<br />

Isbank<br />

isbank.de 0,35 0,35 0,50<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,01 0,01 0,01<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

mbs-potsdam.de - - 0,01<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

sparda-b.de - - 0,002<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

-030/86986969 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,22 0,29 0,39<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />

zurückfallende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Verlierer Index<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Investmentfonds<br />

Gewinner<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

aufholende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />

die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />

vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />

Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />

Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />

die horizontale Achse die Veränderung des<br />

vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />

relativ gesehen besten Performance befinden<br />

sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />

Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />

Performance links unten. Die Grösse der<br />

Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />

sind, richtet sich nach der Höhe der<br />

Marktkapitalisierung.<br />

AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />

14.11. 14.11. VORW.<br />

WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />

A.Ad.InGlA A 111,29 108,05 107,57<br />

Adifonds A A0,38 133,50 127,14 127,43<br />

AdiverbaA A1,46 174,17 165,88 167,14<br />

AdvFixedIncAEUR A 103,88 100,85 100,82<br />

Aktien Europa A A 98,30 93,62 93,26<br />

All Stratfds Ba A A 91,87 88,34 88,21<br />

BiotechnologieA A0,49 168,15 160,14 155,57<br />

ConcentraA A0,36 126,28 120,27 120,57<br />

CONVEST 21 VL A0,52 65,74 62,61 62,37<br />

East. EuropeEqA A1,96 105,24 100,23 102,49<br />

Emerging Europe A A 368,82 351,26 357,87<br />

Eur Renten AE A1,35 65,99 64,38 64,27<br />

Eur Renten KAE A0,41 41,90 41,08 41,10<br />

Euro RentenfondsAT T 112,10 109,37 109,18<br />

EuropaVisionA A0,95 28,34 26,99 27,05<br />

Europazins A A0,78 58,71 57,00 56,97<br />

Flexi Rentenf.A A1,27 96,54 93,28 93,21<br />

FondakA A0,55 189,95 180,90 181,15<br />

Fondis A0,93 93,29 88,85 88,52<br />

Fondra A0,39 122,10 117,40 117,38<br />

Fonds Japan A A0,19 65,57 62,45 62,42<br />

Fonds Schweiz A A1,41 511,15 486,81 483,09<br />

Geldmkt SP AE A0,36 46,52 46,52 46,52<br />

Gl.Intell. Cap.A A0,31 114,73 109,27 107,80<br />

Global Eq.Divid A A1,84 123,22 117,35 117,36<br />

Industria A A1,63 106,85 101,76 102,01<br />

Informationst.A A0,76 295,37 281,30 273,51<br />

Interglobal A A1,01 377,66 359,68 357,37<br />

InternRentA A0,36 51,00 49,51 49,26<br />

Kapital Plus A A0,65 67,39 65,43 65,30<br />

Nebw.Deutschl.A A0,95 336,80 320,76 321,66<br />

Nürnb.Eurold.A A2,35 138,58 131,98 132,10<br />

Plusfonds A0,49 165,30 157,43 156,99<br />

Rentenfonds A A0,90 90,73 88,52 88,43<br />

RohstofffondsA A0,31 65,47 62,35 64,39<br />

Thesaurus AT T 1029,79 980,75 983,02<br />

Trsy ShrtTrm+€A A 94,28 93,35 93,35<br />

US Equity C2 A0,20 69,07 69,07 68,49<br />

US LargeCap Gr.A A0,28 101,98 97,12 95,50<br />

Verm.Deutschl.A A0,69 196,70 187,33 187,52<br />

Verm.Europa A A1,13 51,38 48,93 49,10<br />

Wachstum Eurol A A 131,58 125,31 124,48<br />

Wachstum Europa A A0,99 136,04 129,56 128,88<br />

ALTE LEIPZIGER<br />

€uro ShortTerm A 43,90 43,47 43,46<br />

Aktien Deutschland A 121,19 115,42 116,20<br />

Trust €uro Renten A 48,52 47,11 47,01<br />

WWW.AMPEGA.DE<br />

Amp DivPlus Akt P A2,50 142,85 136,05 136,27<br />

Amp GenderPlus Akt A0,35 116,89 112,39 112,26<br />

Amp Global Renten A0,20 18,39 17,73 17,70<br />

Amp Rendite Renten A0,25 22,35 21,70 21,69<br />

BLACKROCK<br />

BGF EmeEurA2 EUR T 125,23 119,27 119,85<br />

Euro BondA2 T 31,99 30,47 30,36<br />

World EnergyA2 T 16,78 15,98 15,97<br />

World GoldA2 T 32,53 30,98 30,37<br />

BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT<br />

Euro M.T.Bd.* T 185,67 185,67 185,75<br />

Euro MM* T 207,60 207,60 207,62<br />

Euro S.T. Bd. Opp* T 121,96 121,96 121,97<br />

Euro ShortTermBd* T 113,37 113,37 113,40<br />

Europe Dividend* T 98,25 98,25 98,01<br />

Seasons Classic* T 106,28 106,20<br />

CREDIT SUISSE<br />

CS EF(L)S&MC Ger.B* T 2935,74 2935,74 2933,94<br />

CS EUROREAL* A1,54 7,08 7,08<br />

WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />

Aktfds RheinEdit P A 57,83 54,94 55,03<br />

AriDeka CF A0,65 74,71 70,98 70,99<br />

Berol.Ca.Chance A0,19 57,59 55,91 55,94<br />

Berol.Ca.Premium A0,21 71,43 69,01 69,07<br />

Berol.Ca.Sicherh. A0,16 45,07 43,97 44,08<br />

Berol.Ca.Wachst. A0,15 43,34 42,18 42,33<br />

BerolinaRent Deka A 41,55 40,09 40,08<br />

Deka Immob Europa A0,80 49,82 47,33 47,32<br />

Deka-Conv.Rent CF A 48,24 46,50 46,55<br />

Deka-Dtschl Akt Str A0,64 111,74 106,42 106,57<br />

Deka-Europa Akt Str A1,30 71,87 68,45 68,55<br />

DekaFonds CF A0,34 118,92 112,98 113,24<br />

DekaLux-EuropaTF A 62,81 62,81 62,93<br />

DekaLux-PharmaT.TF A4,05 301,95 301,95 298,19<br />

DekaLuxT-Akt Asien A 775,04 736,31 756,06<br />

DekaRent-Intern.CF A0,12 20,84 20,23 20,17<br />

DekaSpezial CF A1,16 403,63 389,04 389,40<br />

DekaStruk.Wachst. A0,15 43,86 43,00 43,12<br />

DekaTresor A1,22 89,03 86,86 86,89<br />

in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />

schlechter besser als der DAX<br />

+120<br />

+100<br />

+80<br />

+60<br />

+40<br />

+20<br />

DIE BESTEN IMMOBILIENFONDS IM VERGLEICH<br />

PREIS PERFORMANCE IN %<br />

TITEL ISIN 14.11. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />

Catella MAX DE000A0YFRV7 18,51 EUR 0,81 4,50 8,76 53,38 90,05 WWWWWW 0,97<br />

Henderson PanEuro Prop Eq A2 LU0088927925 55,31 EUR 1,47 7,87 16,33 52,61 74,40 WWWWWWWWWWW 1,87<br />

Henderson Horizon Globa LU0209137388 25,56 USD –0,20 8,71 20,15 41,88 43,00 WWWWWWWWWWW 1,87<br />

La Français Ve-RI L. Real Est DE0009763276 30,98 EUR –1,57 9,92 20,29 39,62 43,80 WWWWWWWWWWW 1,80<br />

Catella European R DE000A0M98N2 14,53 EUR 0,69 5,25 8,67 31,51 48,53 WWWWWWWWWW 1,69<br />

Henderson Horizon Asia LU0229494975 19,51 USD –2,65 4,62 18,43 25,69 19,82 WWWWWWWWWWW 1,91<br />

Frank.Temp. FRK Gl.Re.Est. Ad* LU0523922176 13,47 EUR –1,76 1,89 8,90 14,00 8,84 WWWWWWWWWWW 1,86<br />

Deka Immo bEuropa DE0009809566 47,33 EUR 0,30 1,74 3,62 10,83 15,65 WWWWWW 0,97<br />

DWS Gb. grundb.Fok Deu RC DE0009807081 52,43 EUR 0,11 1,39 3,53 10,67 13,36 WWWWW 0,86<br />

KanAM Spez Leading Cities Inv DE0006791825 106,14 EUR 0,19 2,19 3,76 10,42 19,40 WWWWWW 1,08<br />

Deka Immo Deka Immob Nordam. DE000DK0LLA6 53,84 USD 0,30 1,73 2,56 9,39 WWWWWW 0,97<br />

UniRealEst UniImmo:Dt.* DE0009805507 92,67 EUR 0,40 1,65 3,18 9,15 15,40 WWWWWW 0,93<br />

DWS Gb. grundb.europa RC DE0009807008 40,50 EUR 0,17 1,15 2,55 8,83 14,36 WWWWWW 1,08<br />

Deka Immo WestInv. InterSel. DE0009801423 47,10 EUR 0,28 1,82 3,20 8,37 13,26 WWWWW 0,90<br />

DWS Gb. grundb.global RC DE0009807057 52,39 EUR 0,29 1,86 3,10 8,01 11,91 WWWWWW 1,07<br />

UniRealEst UniImmo:Europa* DE0009805515 55,44 EUR 0,24 1,08 2,45 7,94 13,45 WWWWWW 0,94<br />

Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am vwd funds service, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet<br />

nach BVI Methode. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />

Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />

Fonds. Keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />

Digit Kommunik TF A0,43 82,05 82,05 82,02<br />

EuropaSelect CF A0,40 72,75 70,12 69,70<br />

Keppler-EmMkts-Inv A1,06 39,50 37,62 38,33<br />

Lingohr-Eurp-Sys A1,15 73,49 69,99 70,75<br />

Lingohr-Systemat A1,22 123,92 118,02 119,49<br />

Multirent-Invest A1,13 35,76 34,72 34,79<br />

Naspa-Akt GlobTF 110,69 110,69 110,34<br />

PrivatDepot 3B A0,11 30,79 30,79 30,81<br />

RenditDeka A0,15 25,55 24,81 24,82<br />

Rntfds RheinEdit A 30,64 29,57 29,58<br />

StarCap-Corp Bd-Inv A 31,77 31,46 31,43<br />

Technologie CF A0,12 44,87 43,25 42,94<br />

Weltzins-Invest P A1,33 25,77 25,02 25,05<br />

WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />

Basler-Aktienf DWS A0,34 71,89 68,65 69,04<br />

Basler-InternDWS A1,26 120,20 114,79 114,76<br />

Basler-Rentenf DWS A0,45 27,11 25,88 25,85<br />

Deut ESG Eurp Eq L T 81,75 78,79 78,32<br />

Deut.Inv.IMltCrLDH A3,10 103,67 100,56 100,42<br />

Deut.Inv.IGlBdHCRC T 106,66 103,99 104,32<br />

Deut.Inv.IIAs.T.Di T 162,67 154,54 158,15<br />

DWS€UltSh FI6-12 T 67,97 67,97 67,97<br />

DWSAkkumula T 1323,38 1260,36 1255,55<br />

DWSAkt.Strat.D T 450,71 429,24 427,90<br />

DWSBalance T 116,49 112,00 111,98<br />

DWSBiotech T 228,26 217,39 211,97<br />

DWSConc GS&P Food A4,62 376,48 358,55 356,26<br />

DWSCov Bond Fd LD A 56,82 55,43 55,30<br />

DWSD.Akt.O T 421,09 421,09 422,03<br />

DWSDefensiv T 117,38 113,96 113,95<br />

DWSDeutschland T 242,94 231,36 231,69<br />

DWSEUR Bds (Long) T 1957,38 1900,36 1898,58<br />

DWSEUR Reserve LC T 134,26 132,92 132,93<br />

DWSEurlStrRent LD A 33,98 33,15 33,19<br />

DWSEurop. Opp LD A 367,73 350,22 351,34<br />

DWSEurorenta A1,31 59,50 57,76 57,54<br />

DWSEurovesta A 143,62 136,77 135,76<br />

DWSFinanTypO ND A 71,43 71,43 71,55<br />

DWSGM&MTypO A 57,19 57,19 57,88<br />

DWSGlb.SM Cap A 76,48 72,83 72,63<br />

DWSGlbl Growth A 143,54 136,70 136,05<br />

DWSHeal. CTypO T 274,79 274,79 271,97<br />

DWSInst. Money+ T14046,46 13907,38 13908,23<br />

DWSIntern.Rent.O T 134,51 134,51 133,65<br />

DWSInter-Renta LD A 14,93 14,49 14,55<br />

DWSInvesta A 183,76 175,01 175,47<br />

DWSOsteuropa T 691,80 658,85 667,24<br />

DWSTechn.TypO A 222,42 222,42 219,10<br />

DWSTelemedia OND A 178,86 178,86 177,51<br />

DWSTopAsien T 184,56 177,46 180,02<br />

DWSTop Dividen LD A 139,05 132,43 132,27<br />

DWSTop Europe A 160,47 154,30 154,28<br />

DWSTop Prtf Off T 77,28 73,59 73,68<br />

DWSTopWorld A 127,17 122,27 121,76<br />

DWSTRC Deutschl. T 178,38 169,88 170,06<br />

DWSUSDollar Res A2,77 195,86 193,92 193,83<br />

DWSUSEq.Typ O* T 438,57 438,57<br />

DWSUSGrowth A 249,91 238,00 235,42<br />

DWSVermbf.I LD A 191,96 182,81 181,95<br />

DWSVermbf.R LD A 19,93 19,34 19,32<br />

DWSVors.AS(Dyn.) T 134,54 129,36 129,40<br />

DWSI GE LD A1,82 199,09 189,13 188,44<br />

Global Hyb Bd LD A 42,56 41,32 41,49<br />

Gottlieb Daimler T 79,60 76,54 76,56<br />

grundb.europa RC A 42,53 40,50 40,50<br />

LatinAmerican Eq T 141,10 134,05 137,61<br />

Nomura Jp Grwth LC T 62,10 59,71 60,56<br />

Qi Eurozone Eq RC T 104,53 99,55 99,82<br />

Qi LowVol Europe NC T 288,37 288,37 288,09<br />

WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />

DJE Real Estate P A 1,02 0,97 0,97<br />

DJE-Div&Sub I T 468,37 468,37 468,98<br />

DJE-Div&Sub P T 444,10 422,95 423,24<br />

DJE-Div&Sub XP A 282,34 282,34 282,67<br />

DJE-Europa I T 402,32 402,32 402,37<br />

DJE-Sht Term Bd I T 145,19 145,19 145,22<br />

0<br />

–20<br />

–40<br />

Zalando<br />

Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mit derAnzahl derAktien)<br />

Dax (+4,15% seit 4Wochen,+15,49% seit 12 Monaten)<br />

Quirin Privatbank<br />

Rocket Internet<br />

Accentro Real Est.<br />

Hypoport<br />

Deag Dt. Entert.<br />

Beta SystemsSoftware<br />

PSI Software<br />

Westgrund<br />

FIDELITY<br />

America EUR A 10,44 9,92 10,02<br />

Euro Balanced Fund A0,15 18,96 18,32 18,35<br />

Euro Stoxx 50 Fund A0,32 11,46 11,46 11,49<br />

European Growth A0,17 17,10 16,25 16,31<br />

European Sm. Comp. A 58,79 55,86 55,66<br />

GermanyFund A0,01 61,97 58,88 58,56<br />

International EUR A 57,99 55,10 55,27<br />

Nordic Fund A7,60 1421,00 1350,00 1365,00<br />

Port.Sel.Gr.&Inc. A0,29 28,39 27,43 27,53<br />

South Ea.As.USD A 10,08 9,58 9,80<br />

US Dollar Bond A0,07 7,87 7,61 7,56<br />

WorldFund A 27,59 26,21 26,22<br />

WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />

Growth.Inc.Ad* A 24,64 23,22 23,46<br />

TEM Asian SmCp.A a* T 58,68 55,60 56,74<br />

TEM Em.Mkts BdAd* A0,69 5,48 5,32 5,34<br />

TEMGl.(Eur)Ad* A0,19 22,10 20,94 21,06<br />

TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 42,77 40,52 40,81<br />

TEM GlobalAd* A0,36 37,68 35,70 36,09<br />

TEM Gr.(Eur)Aa* T 18,86 17,87 18,02<br />

TEM Gr.(Eur)Ad* A0,16 18,80 17,81 17,95<br />

SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />

HANSAeuropa A A1,45 51,21 48,77 49,24<br />

HANSAinter.A A0,36 20,54 19,84 19,78<br />

HANSArenta A0,47 25,07 24,23 24,22<br />

HANSAzins A0,10 24,62 24,38 24,37<br />

SI BestSelect T 147,04 140,04 139,99<br />

WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />

FFPB MTrend Dplus A 14,92 14,21 14,21<br />

FFPB RENDITE A 11,52 11,18 11,19<br />

Mu.In.Spezial OP R T 45,36 43,10 43,15<br />

WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />

Greater China EqA T 68,44 65,02 66,76<br />

JANUS HENDERSON<br />

China FA2Acc USD T 19,97 20,73<br />

GlbTechologyA2 T 97,91 97,60<br />

Japanese Equity T 17,93 17,83<br />

Japanese S.CA2 T 62,02 62,56<br />

PanEuro Sm CoA2 T 51,06 51,09<br />

TELEFON +49 89 2867-2867<br />

EuroFlex A0,66 44,71 44,27 44,28<br />

EuroKapital A0,81 46,19 43,99 44,01<br />

EuroRentA A0,27 32,26 31,17 31,16<br />

ProInvest A 194,93 185,65 186,13<br />

METZLER<br />

Akt Deutschl.AR* A 213,22 203,07 203,66<br />

Aktien Europa AR* A 135,48 129,03 129,09<br />

Wachstum Internat.* T 211,16 201,10 200,27<br />

in den vergangenen 4Wochen (%)<br />

schlechterals der DAX besser<br />

Axel Springer<br />

<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />

Fernhwk. Neukölln<br />

Tradegate Wertpapier.<br />

Eckert &Ziegler (+203,60% seit 12 Monaten)<br />

MagForce<br />

IVU TrafficTechn.<br />

Techn.<br />

First Sensor<br />

TLG Immobilien<br />

GSW Immobilien<br />

MBB<br />

–14 –12 –10 –8 –6 –4 –2 0 +2 +4 +6 +8<br />

Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />

MONEGA<br />

ARIADActiveAll I* A0,39 112,50 112,50 112,40<br />

IIV Mikrofinanz R* A0,87 101,81 98,84 98,84<br />

LandertBond Opp I* A0,45 51,05 51,05 51,05<br />

VM Sterntaler II* A 121,47 116,80 117,16<br />

WahreWerteFonds R* T 51,38 49,40 49,67<br />

ODDO BHF<br />

AlgoGlobal DRW-€* A 113,13 107,74 107,34<br />

Basis-Fonds I* T 138,84 138,84 138,87<br />

O.BHF AlgoEur DRW* A 115,93 110,41 110,22<br />

O.BHF FRA EFF* A 224,70 214,00 214,15<br />

O.BHF Green Bd CR* T 319,63 310,32 309,69<br />

WWW.PICTETFUNDS.COM<br />

Biotech HP € T 512,22 487,83 479,02<br />

Biotech PEUR T 692,48 659,50 645,79<br />

Clean EnergyP€ T 90,42 86,11 85,56<br />

Digital P T 357,11 340,10 339,19<br />

Em.Mrkts PEUR T 563,82 536,97 547,00<br />

EUR Bonds P* T 614,02 596,14 595,41<br />

EUR Bonds Pdy* A 361,25 350,73 350,30<br />

EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 137,47 133,47 133,50<br />

Gl.Em.Debt-HP EUR* T 264,17 256,48 257,61<br />

Great.China PEUR T 574,69 547,32 560,02<br />

Health HP € T 216,79 206,47 205,78<br />

Health PEUR T 278,33 265,08 263,46<br />

Indian Eq. PEUR T 517,94 493,28 489,71<br />

Robotics PEUR T 176,01 167,63 166,77<br />

Robotics REUR T 171,03 162,89 162,08<br />

Russian Equ. PEUR T 77,40 73,71 74,58<br />

Sh.-Term M.Mkt P T 135,11 135,11 135,12<br />

Sh.-Term M.Mkt Pdy A 92,72 92,72 92,72<br />

Water P€ T 372,59 354,85 355,08<br />

SEB ASSET MANGAGEMENT<br />

SEB Conc. Biotech.* A0,47 98,99 98,01 98,02<br />

SEB Green Bond D* A0,79 53,32 52,53 52,48<br />

SEB ImmoInvest A0,83 5,78 5,49 5,49<br />

SEB Sust.HighYield* A0,84 36,02 35,66 35,69<br />

SEBTrdSys®Rent.I* A0,33 56,36 56,08 56,11<br />

SEBTrdSys®Rent.II* A0,33 58,05 56,09 56,12<br />

WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />

Priv.Fonds:Flex.* A0,38 101,94 101,94 102,45<br />

Priv.Fonds:FlexPro* A0,46 127,59 127,59 127,57<br />

PrivFd:Konseq.* T 97,22 97,22 97,23<br />

PrivFd:Konseq.pro* T 113,95 113,95 114,00<br />

PrivFd:Kontr.* A0,46 130,05 130,05 129,96<br />

PrivFd:Kontr.pro* A0,50 151,97 151,97 151,76<br />

UniAbsoluterEnet-A* A0,17 44,31 44,31 44,44<br />

UniAbsoluterErt.A* A0,17 44,88 44,00 44,13<br />

UniDeutschland* T 227,74 218,98 219,07<br />

UniEuroAktien* A0,88 79,82 76,02 76,05<br />

UniEuroRenta* A0,32 68,93 66,92 66,91<br />

UniEuroSt.50A* A0,87 57,44 55,23 55,25<br />

Unifavorit:Aktien* A1,40 164,17 156,35 155,99<br />

UniFonds* A0,37 58,66 55,87 55,99<br />

UniGlobal* A2,40 256,60 244,38 243,73<br />

UniGlobal-net-* A0,44 146,43 146,43 146,05<br />

UniImmo:Dt.* A2,10 97,30 92,67 92,62<br />

UniImmo:Europa* A 58,21 55,44 55,42<br />

UniImmo:Global* A1,00 53,08 50,55 50,53<br />

UniKonzept: PortA* A0,16 45,62 43,87 43,86<br />

UniOpti4* A0,37 98,37 98,37 98,37<br />

UniRak* A0,62 134,30 130,39 130,27<br />

UniRak Konserva A* A0,63 122,86 120,45 120,48<br />

UniStrat:Ausgew.* T 66,91 64,96 64,96<br />

UniStrat: Konserv.* T 72,73 70,61 70,58<br />

SONSTIGE FONDS<br />

Aberd.A.M. Degi Europa A0,39 0,92 0,88 0,88<br />

ACATIS Aktien Global A* T 360,90 343,71 344,15<br />

Commerz hausInvest A0,40 44,34 42,23 42,22<br />

HSBC Global European Equity PD*A 0,97 39,78 39,78 39,83<br />

iii INTER ImmoProfil A 57,96 55,20 55,19<br />

INKA German Eq.* T 240,58 229,12 229,28<br />

La FrançaisVe-RI Equ. Europe A0,52 91,05 86,71 86,57<br />

La FrançaisVeri M.Ass.Alloc A0,90 148,74 141,66 141,39<br />

ÖkoworldÖkoVision Classic T 199,82 190,30 189,15<br />

Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 211,89 205,72 205,90<br />

Universal Fiduka Univ.I* A 159,57 156,44 156,40<br />

WARBURG DirkMüllerPremAkti T 103,68 99,69 99,21<br />

WARBURG Multi-Asset Sel R T 78,56 74,82 74,74<br />

Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />

A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />

sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />

T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />

wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />

Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />

Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />

Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />

Tag.<br />

* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />

kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />

Währungen<br />

1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />

Dänemark DKK 7,13 /7,89<br />

England GBP 0,82 /0,89<br />

Japan JPY 113,76 /127,90<br />

Polen PLN 3,84 /4,93<br />

Russland RUB 62,92 /79,68<br />

Schweden SEK 10,25 /11,40<br />

Schweiz CHF 1,05 /1,13<br />

Tschechien CZK 21,82 /28,24<br />

Ungarn HUF 281,32 /411,45<br />

USA USD 1,04 /1,17<br />

Metalle und Münzen<br />

14.11. (in €) Ankauf Verkauf<br />

Krügerrand (1 oz) 1324,5 1393,0<br />

Maple Leaf (1/2 oz) 662,0 718,9<br />

Maple Leaf (1/4 oz) 331,0 367,3<br />

Gold (1 kg) 42524,0 43452,0<br />

Silber (1 kg) 484,5 642,1<br />

Platin (100 g) 2484,0 3236,8<br />

(in €/100 kg) 14.11. 08.11.<br />

Blei in Kabeln 212,21 218,64<br />

Kupfer (DEL-Notiz) 539,35 548,18<br />

Messing MS 63/37 539,00 544,00<br />

Zinsen und Renditen<br />

10-j. Staatsanleihen<br />

14.11. +/–% 08.11.<br />

Australien 1,178 W -8,82 1,292<br />

Belgien -0,035 WWWWWWW -202,94 0,034<br />

Dänemark -0,309 W -29,83 -0,238<br />

Deutschland -0,337 W -30,12 -0,259<br />

Finnland -0,146 0 -0,146<br />

Frankreich -0,022 WWWWW -155 0,040<br />

Griechenland 1,439 +6,75 W 1,348<br />

Großbritannien 0,636 W -9,01 0,699<br />

Italien 1,230 +2,24 W 1,203<br />

Japan -0,077 W -17,51 -0,065<br />

Kanada 1,487 W -6,02 1,583<br />

Niederlande -0,199 WW -50,76 -0,132<br />

Österreich -0,107 WWWWWWWWWW -296,3 -0,027<br />

Portugal 0,358 +7,51 W 0,333<br />

Russland 6,480 +2,13 W 6,345<br />

Schweden -0,020 WWWWW -133,9 0,059<br />

Schweiz -0,480 W -17,07 -0,410<br />

Spanien 0,443 +16,89 W 0,379<br />

USA 1,826 W -4,39 1,909<br />

Sonstige 14.11. 08.11.<br />

REX 144,42 144,01<br />

Umlaufrendite -0,34 -0,28<br />

Ausländische Leitzinsen<br />

Konjunkturdaten<br />

Satz in %<br />

gültig ab<br />

Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />

Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />

Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />

Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />

Schweden Pensionssatz -0,25 09.01.2019<br />

Tschechien Diskontsatz 1,00 03.05.2019<br />

Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />

Norwegen Deposits Rate 1,50 19.09.2019<br />

Schweiz Leitzins -0,75 13.11.2019<br />

Australien Target-Cash Rate 0,75 01.10.2019<br />

Hongkong Prime Rate 2,00 31.10.2019<br />

Japan Diskontsatz -0,10 01.02.2016<br />

Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />

Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />

USA Diskontsatz* 3,00 21.01.2019<br />

USA Fed Funds Rate 1,75 30.10.2019<br />

BIP-Wachstum°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 1,00 (09.19) 0,70 (12.19)<br />

Eurozone 1,10 (09.19) 1,20 (12.19)<br />

Frankreich 1,30 (09.19) 1,30 (12.19)<br />

Grossbritannien 1,20 (06.19) 1,20 (12.19)<br />

Italien 0,30 (09.19) 0,00 (12.19)<br />

Japan 1,20 (06.19) 0,70 (12.19)<br />

Schweiz 0,20 (06.19) 1,00 (12.19)<br />

USA 2,00 (09.19) 2,80 (12.19)<br />

Deutschland -4,40 (09.19) 4,80 (10.19)<br />

Eurozone -2,80 (08.19) 7,50 (09.19)<br />

Frankreich -0,40 (09.19) 8,40 (09.19)<br />

Grossbritannien -1,80 (08.19) 3,90 (07.19)<br />

Italien -1,80 (08.19) 9,90 (09.19)<br />

Japan 1,10 (09.19) 2,40 (09.19)<br />

Schweiz 4,20 (06.19) 2,30 (10.19)<br />

USA -0,10 (09.19) 3,60 (10.19)<br />

Inflation°°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 1,10 (10.19) 1,50 (12.19)<br />

Eurozone 0,70 (10.19) 1,20 (12.19)<br />

Frankreich 0,70 (10.19) 1,10 (12.19)<br />

Grossbritannien 1,70 (09.19) 1,70 (12.19)<br />

Italien 0,30 (10.19) 0,60 (12.19)<br />

Japan 0,20 (09.19) 0,80 (12.19)<br />

Schweiz -0,30 (10.19) 0,50 (12.19)<br />

USA 1,70 (09.19) 1,60 (12.19)<br />

Industrie- Arbeits-<br />

Land produktion° losigkeit°°<br />

Detailhandels-<br />

Real-<br />

Land umsätze° zins°°<br />

Deutschland -0,10 (09.19) -1,36 (11.19)<br />

Eurozone -1,20 (09.19) -1,00 (11.19)<br />

Frankreich -0,70 (08.19) -0,66 (11.19)<br />

Grossbritannien 1,20 (09.19) -1,00 (11.19)<br />

Italien -1,70 (09.19) 0,90 (11.19)<br />

Japan -1,10 (09.19) -0,27 (11.19)<br />

Schweiz -2,00 (09.19) -0,11 (11.19)<br />

USA 1,40 (09.19) 0,21 (11.19)<br />

Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />

auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />

Erläuterungen<br />

Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />

Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />

Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />

Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />

Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />

Stand:14.11.19, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle


B12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Rätsel<br />

S C H A C H M E I S T E R<br />

B E R Ü H M T E<br />

L E U T E<br />

Bernhard<br />

Kagan<br />

Die Stadt Grodno erlebte ihre goldene<br />

Zeit im 16. Jahrhundertals de<br />

facto Hauptstadt des polnisch-litauischen<br />

Reiches. Seit der Auflösung der<br />

Sowjetunion gehört das heutige<br />

Hrodna mit seinen 370 000 Einwohnern<br />

zu Weißrussland. Hier wurde Bernhard<br />

Kagan (1866-1932) als Sohn eines wohlhabenden<br />

jüdischen Kaufmanns geboren.<br />

Mit zehn Jahren erlernte er Schach.<br />

Bereits als Fünfzehnjähriger besuchte<br />

er die Warschauer Kaffeehäuser, um<br />

Schach zu spielen. Er entwickelte sich<br />

bald zum starken Turnierspieler. Sein<br />

berufliches Glück fand er in Berlin, wo<br />

er ab 1897 lebte. ImErsten Weltkrieg<br />

verdiente er einVermögen mitTabaklieferungen<br />

für das deutsche Heer und mit<br />

dem Druck von Schachbroschüren für<br />

Soldaten. In derWeimarer Republik war<br />

Kagan ein Schachmäzen, der Meister<br />

und Turniere unterstützte. In seinem<br />

Verlag erschienen Schachbücher und<br />

ab 1921 die ambitionierte Zeitschrift<br />

„Kagan“sNeueste Schachnachrichten“.<br />

Zu den Autoren gehörten viele Weltklassespieler.<br />

Kagans Arbeitspensum war enorm.<br />

So führte er intensive Briefwechsel mit<br />

Schachmeistern aus aller Welt. Er gab<br />

unzählige Simultanvorstellungen, weil<br />

er Schach liebte, gern Schachfreunde<br />

traf und damit Werbung für seinen Verlag<br />

machen konnte. Die Weltwirtschaftskrise<br />

und heftige antisemitische<br />

Anfeindungen ruinierten seine Gesundheit.<br />

Noch kurz vor seinem Tod<br />

musste Bernhard Kagan Verlag und<br />

Zeitschrift aufgeben.<br />

B. Kagan -H.Liebenstein<br />

Hannover1902<br />

1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 c:d4 4.S:d4 Sc6<br />

5.Sc3 g6 6.g3 Lg7 7.Sdb5 Sge7 8.Sd6+ Kf8<br />

9.f4 h5 10.e5 h4 11.g4 g5 12.Df3 Sg6<br />

13.Ld3 S:f4 14.L:f4 g:f4 15.D:f4 S:e5<br />

16.Tf1 S:d3+ 17.c:d3 f6 18.g5 Db6<br />

19.0–0–0 a5 20.Tde1 Db4 21.Te4 Db6<br />

22.De5! Dg1 23.Tef4 Kg8 24.g:f6 Dg2<br />

25.f:g7 D:g7 1–0<br />

(wegen 26.D:g7 K.g7 27.Tg1+ Kh6<br />

28.Th4 matt) Paul Werner Wagner<br />

Lösungen vom<br />

09./10. November<br />

Ratekrimi: Dirk Porn hatte nur drei Stühle zur<br />

Probe bereitgestellt. Er musste also bereits vordem<br />

Eintreffen der Polizisten gewusst haben, dass Olf<br />

nicht kommen würde.<br />

Stilvolles servieren kann so einfach sein: Zum<br />

Beispiel mit der WMF Wasserkaraffe inkl. 2Wassergläsern.<br />

Derpraktische CloseUp-Verschluss<br />

der Karaffe macht das Eingießen mittels Kippmechanismus<br />

zum Kinderspiel. Einintegriertes Sieb<br />

hält dabei Eiswürfel und Fruchtstücke zurück.<br />

Advent- und<br />

Silvesterreisen<br />

Für die strahlende und<br />

festlicheZeit im Jahrhaben<br />

wir für Sie die schönsten<br />

Reisen zusammengestellt.<br />

1<br />

LESERREISEN<br />

INFO-MATERIALANFORDERN<br />

030–23276633<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

/leserreisen<br />

P R E I S R Ä T S E L<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Senden Siedas Lösungswort(bitte mit Anschrift und Telefonnummer) auf einer Postkarte an: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Rätsel-Aktionen: KennwortPREISRÄTSEL am Samstag, Postfach 11 02 01,<br />

10832 Berlin oder per E-Mail an: raetsel@berliner-zeitung.de.<br />

Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />

Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg istausgeschlossen.<br />

Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />

Lösung vom09./10.11.2019: MASCHINE.Gewinner:Ines Mahrla, 16761 Henningsdorf.<br />

Der skeptische<br />

Träumer<br />

Stellen Siesich vor, Siewären für einen<br />

Oscar nominiert –den wohl begehrtesten<br />

Filmpreis der Welt. Undjetzt stellen<br />

Siesich vor, Siehätten so wenig Selbstvertrauen,<br />

dass Sie der Preisverleihung<br />

gar nicht erst beiwohnen würden …und<br />

prompt in Abwesenheit gewännen!<br />

Unseremheutigen Gesuchten, einem<br />

der wohl berühmtesten und erfolgreichsten<br />

Drehbuchautoren der<br />

Traumfabrik Hollywood, ist genau dies<br />

zu Beginn seiner langen Karriere widerfahren.<br />

Der spätere Leinwand-Schreiberling<br />

kam im August 1931 zur Welt.<br />

Sein Vater Maurice war ein Geschäftsmann,<br />

dem die Alkoholsucht den beruflichen<br />

Erfolg verdarb.Vielleicht war dies<br />

ein Grund dafür,dass der Junge so oft ins<br />

Kino flüchtete?<br />

Jedenfalls prägte die Liebe zu Fiktion<br />

und Geschichten ihn schon in Kindertagen<br />

nachhaltig. Nach der Schule schrieb<br />

er sich am College in Ohio ein, wo er<br />

kreatives Schreiben erlernen wollte und<br />

prompt auf die Nase flog. StattLobeslorbeeren<br />

kassierte er die schlechteste Note<br />

seines gesamten Kurses, und nicht einmal<br />

das College-Magazin, dessen Herausgeber<br />

er war, wollte seine Kurzgeschichten<br />

abdrucken. Auch nicht, als er<br />

sie anonym einreichte!„Als junger Mann<br />

zeigte ich keinerlei Talent“, zogerspäter<br />

ein bitteres Resümee.<br />

Doch er machte weiter. Den Englisch-Abschluss<br />

in der Tasche,machteer<br />

1956 den Master an der Columbia University<br />

in New York und begann sofort<br />

mit der Arbeit an einem eigenen Roman.<br />

Drei Wochen schrieb er an dem Manuskript<br />

namens „The Temple of Gold“ –<br />

voller Panik vor einem Misserfolg. „Ich<br />

hatte Angst, als simpler Texter in irgendeiner<br />

Werbeagentur inChicago zu enden“,<br />

gestand er seine damalige Motivation.<br />

Unddie Angst muss groß gewesen<br />

sein, denn nach den erwähnten dreiWochen<br />

war das Buch fertig. Obwohl der<br />

Möchtegernautor keinen blassen<br />

Schimmer hatte,was er da eigentlich tat,<br />

wurde es veröffentlicht. Es folgten vier<br />

weitere Romane, die ebenfalls kaum<br />

Wellen schlugen und ihren Mann nur<br />

schlecht ernährten. Doch der Zufall<br />

hatte eine Überraschung für unseren<br />

Gesuchten im Gepäck. DerSchauspieler<br />

Cliff Robertson suchte einen Autor, der<br />

Daniel Keyes„ Romanerfolg „Blumen für<br />

Algernon“ als Drehbuch adaptierte –<br />

und fragte tatsächlich unseren Gesuchten<br />

an, dessen Bücher er mochte! Sofort<br />

sagte der junge Autor zu, obwohl er keinerlei<br />

Erfahrung mit Drehbüchernhatte<br />

und prompt an der Aufgabe scheiterte.<br />

Jedoch: Die Arbeit gefiel ihm. Er<br />

schrieb weiter, ein Drehbuch nach dem<br />

anderen. Und dann –endlich! –gelang<br />

der Durchbruch: Mit „Zwei Banditen“,<br />

später verfilmt mit Paul Newman und<br />

Robert Redford, machte der Niemand<br />

die Traumfabrik gehörig auf sich aufmerksam.<br />

Quasi über Nacht wurde er einer<br />

der gefragtesten Ideenlieferanten<br />

des Kinos.WeitereErfolgsbücher schlossen<br />

sich an, darunter „Die Frauen von<br />

Stepford“, „Die Unbestechlichen“ und<br />

„Misery“. Einer seiner größten Hits<br />

wurde„Die Braut des Prinzen“, zu dem<br />

er auch die Romanvorlage lieferte.<br />

DerOscarpreisträger blieb stets skeptisch,<br />

was sein eigenes Talent, aber auch<br />

seine Branche anging. Er starb im November<br />

2018 an Krebs und einer Lungenentzündung.<br />

Wielautete sein Name?<br />

Christian Humberg<br />

Gewinnen Sie eine Leserreise nach Kroatien<br />

Jetzt zum kostenlosen monatlichen Newsletter<br />

anmelden und am Gewinnspiel teilnehmen!*<br />

Mitmachen unter: www.berliner-zeitung.de/leserreisen/gewinnen<br />

Advent- und<br />

Silvesterreisen<br />

Für die strahlende und<br />

festlicheZeit im Jahrhaben<br />

wir für Sie die schönsten<br />

Reisen zusammengestellt.<br />

LESERREISEN<br />

LESERREISEN<br />

INFORMATIONENUNTER<br />

INFO-MATERIALANFORDERN<br />

030–23276633<br />

030–23276633<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

/leserreisen<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

/leserreisen<br />

*Eine Gewinnspielteilnahme ist auch ohne Newsletter-Anmeldung möglich.<br />

LESERREISEN


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Nr.46, Ausgabe 16./17. November 2019<br />

LUST AUFSCHÖNES<br />

Bild:BDF<br />

Traumhäuser und<br />

Traumwohnungen 04<br />

Kurz und Gut<br />

Das Klimaschutz-Programm der<br />

Bundesregierung bedeutet nicht<br />

automatisch ein Aus für Ölheizungen<br />

Rechtsexperten<br />

Vermieter sollten die winterliche<br />

Räumpflicht des Mieters im Vertrag<br />

festhalten, rät unser Rechtsanwalt<br />

Im Gespräch mit Petra Kahlfeldt<br />

Die <strong>Berliner</strong> Architektin wünscht<br />

sich eine Wiedergeburt der<br />

historischen Stadtmitte


Nr.46, Ausgabe 16./17. November 2019<br />

/ 3<br />

KURZ &GUT<br />

Wenn Nachbarn für Betreuung Geld<br />

erhalten, unterliegt es nicht unbedingt<br />

der Einkommenssteuer: Ist im alten<br />

nachbarschaftlichen Verhältnis kein<br />

Erwerbsstreben erkennbar, gilt die Zahlung<br />

als Schenkung.<br />

AZ: (9 K101/18)<br />

DIE GESCHICHTE DER TREPPENHÄUSER<br />

Editorial<br />

Nadine Kirsch<br />

und das Immo-Team<br />

Ich mag es, Menschen zu besuchen. Nicht nur der Freundschaft wegen.<br />

Ich komme in fremde Treppenhäuser und da gibt es in Berlin viel zu<br />

entdecken. Mein eigenes ist von der Sorte: Hier wohnen Menschen, die<br />

nicht aufbegehren, wenn nur alle 20 Jahre gemalert wird. Immerhin<br />

ist es gelb und das strahlt die Fröhlichkeit aus, die in unserem Haus<br />

herrscht. Neulich war ich in einem Haus, da wollte man im Aufgang<br />

leiser sprechen, so tipptopp war alles: Sisalteppich, poliertes Holzgeländer,<br />

handgemalte Bilder an den Wänden. Bei einer Freundin, die<br />

–ganz edel –inKudamm-Nähe in einer Eigentumswohnung wohnt,<br />

läge ein Goldring, wenn man ihn verlöre, noch zwei Tage später auf<br />

dem Absatz. Das Treppenhaus ist der gemeinsame Privatraum der Bewohner.Ganz<br />

das Gegenteil der Wegzueiner Freundin in einem Plattenbau<br />

in Marzahn. Man fühlt sich wie im U-Bahnaufgang, so anonym<br />

die Anmutung. All diese Eindrücke begleiten mich beim Eintritt in die<br />

jeweilige Wohnung. Wie sich Aufgang und Räume verbinden, ist die<br />

nächste interessante Beobachtungsaufgabe.<br />

KLIMASCHUTZPROGRAMM:<br />

KEIN AUS FÜR ÖLHEIZUNGEN<br />

Bild:IWO<br />

Die vom Bundeskabinett beschlossenen Eckpunkte zum Klimaschutzprogramm sorgen für neue Bestimmungen,<br />

die vor allem ölbeheizte Gebäude betreffen. Viele Hausbesitzer seien derzeit verunsichert<br />

und wüssten nicht genau, was die Pläne der Bundesregierung für sie bedeuten, heißt es dazu<br />

vom Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO). Ein generelles Einbauverbot für neue Ölheizungen<br />

solle es entgegen anderslautenden Berichten aber nicht geben.<br />

Bestehende Ölheizungen können über das Jahr 2026 hinaus betrieben werden, so das IWO. Auch<br />

künftig dürften neue Ölheizungen eingebaut werden. Bis Ende 2025 könnten Hausbesitzer ihre alten<br />

Ölkessel gegen ein neues Öl-Brennwertgerät austauschen. Eine solche Modernisierung lohne sich oft,<br />

da ein effizientes Öl-Brennwertgerät den Heizölbedarf um bis zu 30 Prozent reduziere. Ab 2026 sollen<br />

Ölheizungen nur eingebaut werden dürfen, wenn sie als Hybridheizungen erneuerbare Energien wie<br />

zum Beispiel Solaranlagen mit einbinden. FürHauseigentümer bestehe derzeit kein Handlungsdruck.<br />

Wer aktuell eine Heizungsmodernisierung mit Öl-Brennwerttechnik geplant habe, könne diese wie<br />

vorgesehen umsetzen. Bis Ende des Jahres lasse sich außerdem über die Aktion „Besser flüssig bleiben“<br />

noch kostenlos die maximale staatliche Fördersumme sichern. Dafür müssten die Fördergelder<br />

allerdings beantragt werden, bevor die geplante Heizungsmodernisierung beginnt. Im Internet finden<br />

sich dazu weitere Informationen. www.besser-fluessig-bleiben.de<br />

Impressum<br />

„Niveau“ heißt der Kerzenständer,<br />

der sich auch gut als Adventskranz<br />

machen würde.<br />

Bild:Desiary<br />

ERST EINS, DANN ZWEI ...<br />

ODER AUCH MEHR<br />

Wer sagt denn, dass Adventskränze aus Tannenzweigen<br />

bestehen müssen?Und von wem stammtdie Mär, dass die Zahl<br />

der Kerzen auf vier beschränkt sein soll? Zugegeben, es sind<br />

vier Wochen, die wartend und das Kerzenlicht betrachtend bis<br />

zum Weihnachtsfest verbracht werden. Aber wer statt dem<br />

klassischen Kranz diesen Kerzenleuchtervon Desiary verwendet,<br />

kann sich über mehr Licht und festliches Messing freuen.<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Dr.Michael Maier<br />

Anzeigen:<br />

BVZBMVermarktung GmbH<br />

(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />

Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />

Anzeigenannahme:<br />

(030) 23 27 50<br />

Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />

01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />

„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2018.<br />

Druck:<br />

BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Layout, Redaktion und Produktion:<br />

mdsCreativeBerlin GmbH<br />

AlteJakobstraße 105<br />

10969Berlin<br />

Klaus Bartels (verantwortlich),<br />

Nadine Kirsch<br />

(030) 23 27 67 12<br />

immobilien@mdscreative.berlin


4<br />

Bilder:Black LabelImmobilien<br />

Traumhaft<br />

wohnen in Berlin<br />

Man wird jawohl mal träumen dürfen?<br />

Ja, gerne! Hier zeigen wir Ihnen das,<br />

was möglich wäre, wenn man so<br />

könnte, wie man wollte. Aber Vorsicht:<br />

Sie könnten sich verlieben!<br />

Viel Platz zum Leben: Dachgeschosswohnung<br />

in Friedrichshain-Kreuzberg, hier das Wohnzimmer.<br />

Berlin hat eine einzigartige Atmosphäre<br />

und einen Lifestyle,<br />

der Menschen von überall her<br />

anzieht. Dazu gehören Studenten genauso<br />

wie internationale Mitarbeiter<br />

von Start-ups und wohlhabende Singles<br />

oder Familien aus der ganzen Welt,<br />

die auch in der deutschen Hauptstadt<br />

gern eine Immobilie besitzen möchten.<br />

Achim Amann, Geschäftsführer von<br />

Black Label Immobilien, beobachtet,<br />

dass die Kundenansprüche generell<br />

erheblich gestiegen sind: „Luxuswohnungen<br />

beginnen ab etwa 750000<br />

Euro beziehungsweise 7000 Euro pro<br />

Quadratmeter. Esgibt sehr viele Immobilien,<br />

die als Luxus beschrieben<br />

werden, aber nur sehr wenige, die es<br />

wirklich sind. Kunden achten aber<br />

sehr genau auf die Qualität der Ausstattung,<br />

das Design und natürlich<br />

wie immer die Lage.“<br />

Exklusiv muss es sein. Dazu gehört<br />

manchmal auch die Innengestaltung<br />

durch einen renommierten Architekten.<br />

Wie die Dachgeschosswohnungen<br />

in Friedrichshain-Kreuzberg, die<br />

Black Label derzeit anbietet, die der<br />

in Südafrika und Berlin lebende Architekt<br />

Swen Burgheim ausgebaut hat.<br />

Die exklusiven Penthouses kombinieren<br />

modernen Komfort mit historischen<br />

Bauelementen, denn sie befinden<br />

sich in einem klassischen <strong>Berliner</strong><br />

Altbaujuwel der Jahrhundertwende.<br />

Die weitläufige Raumaufteilung, hohe<br />

Fenster und eine komplett verglaste<br />

Terrasse schaffen ein luxuriöses, kosmopolitisches<br />

Wohngefühl.<br />

Klientel aus aller Welt. Anna Kuznetsova<br />

berät internationale Kunden in<br />

der Firma „First Citiz Berlin“. Das<br />

Immobilienunternehmen wurde in<br />

diesem Jahr von der Zeitschrift „German<br />

Business Awards“ zur besten<br />

englischsprachigen Agentur gekürt.<br />

Das verrät bereits, dass auch deren<br />

Kunden oft aus verschiedenen Kontinenten<br />

kommen: „Wir haben meist<br />

Käufer aus Asien, darunter Singapur


Nr.46, Ausgabe 16./17. November 2019<br />

/ 5<br />

und Hongkong, aber auch aus Großbritannien,<br />

Frankreich oder Russland oder aus den<br />

Ländern des Nahen Ostens, wie zum Beispiel<br />

Dubai”, erzählt Kuznetsova. „Der <strong>Berliner</strong><br />

Immobilienmarkt hat sich rasant zu einem<br />

der Top-Märkte in Europa entwickelt. Berlin<br />

lockt seit einigen Jahren internationale Käufer<br />

an, die von einer schnellen Stadtentwicklung<br />

angezogen werden und in der Hauptstadt<br />

auf der Suche nach einem Pied-à-terre<br />

sind. Viele Käufer haben bereits Wohnungen<br />

in anderen Ländern und suchen einen neuen<br />

privaten Wohnsitz in Berlin.“ Ein Pied-à-terre<br />

ist eine Zweitwohnung.<br />

Viele Käufer kommen aus<br />

Asien, vor allem aus<br />

Singapur und Hongkong.<br />

Moderate Preise im Luxusbereich. Und diese<br />

Käufer suchen bei Luxusapartments in Berlin<br />

eben auch häufig nach besonderen Ausstattungsmerkmalen.<br />

Bei einem Penthouse<br />

kann das die private Dachterrasse sein.<br />

Oder bei einer Wohnung der großzügig-geräumige<br />

Loftstil, der scheinbar nie aus der<br />

Mode kommt.<br />

Wilmersdorf-Charlottenburg, Mitte und<br />

Prenzlauer Berg sind die gefragtesten Bezirke,<br />

so Kuznetsova, wobei es für Prenzlauer<br />

Berg steigende Anfragen, aber wenig<br />

Angebote gebe. Dabei seien die Preise in<br />

Berlin auch im Luxussegment nach wie<br />

vor vergleichsweise moderat, vor allem im<br />

europäischen Vergleich.<br />

Vergleich zu London und Paris. Till Brühöfener-McCourt,<br />

Head ofResearch bei Ziegert<br />

Immobilien, weiß, dass der durchschnittliche<br />

Kaufpreis für eine Eigentumswohnung<br />

in Premium-Lage bei rund 11 500 Euro pro<br />

Quadratmeter liegt, und der Quadratmeterpreis<br />

eines Penthouse bei durchschnittlich<br />

13 500 Euro. InLondon oder Paris müssen<br />

Käufer für vergleichbare Objekte etwa 28900<br />

Euro beziehungsweise knapp 19200 Euro pro<br />

Quadratmeter hinlegen. Berlin hat derzeit<br />

aber das stärksteWachstum imeuropäischen<br />

Städtevergleich. Das ist sicher auch der Grund,<br />

warum die Kaufpreise im Luxussegment, wenn<br />

man die ersten Quartale 2018 und 2019 vergleicht,<br />

um knapp über 14 Prozent gestiegen<br />

sind –auch wenn sie immer noch nicht die<br />

Preise in anderen Metropolen erreichen.<br />

Die Preise sind innerhalb<br />

eines Jahres umetwa<br />

14 Prozent gestiegen.<br />

Ziegert hat im Grunewald unter dem Namen<br />

„Les Deux“ zwei herrschaftliche Stadtvillen<br />

errichtet. Die Villen stehen auf einem parkähnlichen<br />

Grundstück mit über 2000 Quadratmetern.<br />

Sie beherbergen Wohnungen mit<br />

Flächen zwischen 80 und 164 Quadratmetern.<br />

Zehn Wohneinheiten sind es, und nur noch<br />

eine davon ist bisher nicht verkauft. Klassische<br />

Baugeschichte mit zeitgenössischem Stil war<br />

bei er Konzeption das Motto, und das ist nicht<br />

nur von außen sichtbar: In altbewährter<br />

...<br />

WIRBAUEN IHREN INDIVIDUELLENWOHN(T)RAUM<br />

WÄHREND DIE SONNE IHREN<br />

SPEICHER AUFLÄDT<br />

DurchdachteGrundrisse undSmart Home Technologie.<br />

Weil es IhrHausist.<br />

roth-massivhaus.de/haeuser<br />

Tel. 030 -54437310


6<br />

...<br />

liner Tradition wurden die Wohnungen mit<br />

kunstvollem Fischgrätparkett aus Eiche und edlen<br />

Flügeltüren ausgestattet.<br />

Nicht nur Grunewald. Laut Andriy Semkiv, Geschäftsführer<br />

von Dahler &Company, gehört<br />

der Grunewald zu den exklusivsten Stadtteilen<br />

in der Hauptstadt, in denen entsprechende<br />

Preise für Premiumimmobilien gezahlt werden.<br />

Ähnlich wie in den anderen Top-Städten<br />

ist laut Semkiv das vorhandene Angebot am<br />

Markt kleiner als die hohe Nachfrage nach exklusiven<br />

Immobilien. Generell aber seien den<br />

Interessenten bei Immobilien mit einem Kaufpreis<br />

ab einer Million Euro Faktoren wie Ausstattung,<br />

Lage und Services besonders wichtig.<br />

Und in Berlin seien einige Lagen heißbegehrt:<br />

„Bei unseren Kunden werden auch Teilmärkte<br />

wie Charlottenburg-Wilmersdorf oder Mitte<br />

immer beliebter. Dort wurde im letzten Jahr<br />

im Übrigen auch der Spitzenquadratmeterpreis<br />

erzielt“, erzählt Semkiv und fügt hinzu: „Ich<br />

glaube, das hohe Interesse an Luxusimmobilien<br />

wird anhalten und eine Sättigung des Marktes<br />

ist noch lange nicht in Sicht.“<br />

Mediterraner Stil, preußische<br />

Kassettendecke –und<br />

eine goldene Badewanne.<br />

Preußens Gloria. Nur wenige Fußminuten entfernt<br />

vom Naturkundemuseum, in der exklusiven,<br />

geschlossenen Wohnanlage „Hofgarten<br />

zur Mitte“, liegt eine luxuriös ausgestattete<br />

Vierzimmer-Maisonettewohnung, die sich<br />

über zwei Etagen erstreckt. Die gesamte Anlage<br />

wurde im mediterranen Stil der Toskana<br />

gestaltet und ist deutschlandweit einzigartig.<br />

Die meiste Zeit ist ein Concierge vor Ort. Innen<br />

wölbt sich eine Kassettendecke im preußischen<br />

Stil über das Wohnareal. Eine maßgefertigte<br />

Glastreppe aus Italien verbindet die<br />

beiden Geschosse. Im ersten Obergeschoss<br />

liegen drei Schlafzimmer.Das Hauptschlafzimmer<br />

verfügt über ein anliegendes Bad, tatsächlich<br />

mit freistehender goldener Badewanne.<br />

Riesig viel Platz. Ebenfalls über drei Schlafzimmer<br />

und dazu ein separates Ankleidezimmer<br />

verfügt eine 200 Quadratmeter-Wohnung im<br />

Vorderhaus eines repräsentativen Altbaus am<br />

Ludwigkirchplatz in Charlottenburg-Wilmersdorf.<br />

Das Haus wurde 1908 erbaut und<br />

mit viel Rücksicht auf seine Historie saniert.<br />

Das Interior ist eine Kombination aus Altberliner<br />

Charme und moderner Technik. Die<br />

Decke wird dem Besitzer hier definitiv nie<br />

auf den Kopf fallen: Sie ist 3,70 Meter hoch.<br />

Neue Kunden aus Berlin. Hat esdenn Veränderungen<br />

im Segment der Luxusimmobilien<br />

in Berlin gegeben, Herr Semkiv? Ja, sagt er:<br />

„Die steigenden Preise und das mangelnde<br />

Angebot in Berlin führen dazu, dass beispielsweise<br />

in Stadtteilen wie Tempelhof oder<br />

Schöneberg, bei entsprechender Ausstattung<br />

und architektonischen Highlights, Objekte<br />

auf dem Markt kommen und erworben werden.<br />

Grundsätzlich stellen wir fest, dass die<br />

Nachfrage nach Luxusimmobilien weiterhin<br />

hoch ist.“ Dabei seien bei Dahler &Company<br />

die meisten Käufer, also fast 80 Prozent,<br />

deutschsprachige Kunden – überwiegend<br />

<strong>Berliner</strong>, die sich räumlich verbessern oder<br />

in ihre Heimatstadt zurückkehren wollen.<br />

Ausländische Käufer gebe es auch hier, und<br />

die suchten oft einen zweiten oder dritten<br />

Wohnsitz. Semkiv begegnen hin und wieder<br />

auch besondere Wünsche der Kunden, die<br />

nicht immer zu erfüllen sind: „Ich kann mich<br />

Bilder:Dahler &Company<br />

Wohnfläche pro<br />

Einwohner in Berlin<br />

im Jahr 2017,unterteilt<br />

nach Bezirken<br />

(in Quadratmetern)<br />

Steglitz-Zehlendorf<br />

Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

Pankow<br />

Tempelhof-Schöneberg<br />

Treptow-Köpenick<br />

Reinickendorf<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Marzahn-Hellersdorf<br />

Spandau<br />

Lichtenberg<br />

Mitte<br />

Neukölln<br />

43,8<br />

42,8<br />

39,1<br />

39<br />

38,8<br />

38,5<br />

36,8<br />

36,6<br />

36,4<br />

35,2<br />

35<br />

34,6<br />

©Statista 2019<br />

ExkusiveWohngegend:<br />

der Hofgarten zur Mitte<br />

HochwertigeAusstattung<br />

istInteressenten wichtig.


Nr.46, Ausgabe 16./17. November 2019<br />

/ 7<br />

an einen Fall erinnern, in dem ein Kunde sich<br />

einen persönlichen Concierge gewünscht hat,<br />

und zwar für kleinere Erledigungen wie den<br />

täglichen Einkauf oder das Hochtragen und<br />

Plüsch-Chic,50Meter<br />

vomKu‘damm entfernt.<br />

Bild: First Citiz<br />

Den persönlichen Concierge<br />

gibt es auf demdeutschen<br />

Markt noch sehr selten.<br />

Ausräumen des Gepäcks.“ Im Luxussegment<br />

würden natürlich durchaus Concierge-Services<br />

angeboten. „Aber diese können selten personalisiert<br />

nur für einen Bewohner tätig sein. Soweit<br />

ist der deutsche Markt aktuell noch nicht.”<br />

Individualität ist gefragt. Auch Achim Amman<br />

von Black Label Immobilien erfährt immer wieder,dass<br />

die Ansprüche besonders von internationalen<br />

Kunden sehr hoch sind. Seiner Meinung<br />

nach müssten hier viele <strong>Berliner</strong> Bauträger<br />

nachbessern: „Der Markt im Luxussegment ist<br />

stark umkämpft, die Vermarktung dauert in<br />

der Regel länger und das Überangebot von beispielsweise<br />

vielen Penthäusern wird die Preise<br />

in dem Segment fallen lassen.“ Eine Ausnah-<br />

...<br />

DIE WERTSTEIGERNDE KAPITALANLAGE!<br />

Machen Sie sich Gedanken, wie Sie Ihr Geld noch kurzfristig anlegen können?<br />

Die HELMA Ferienimmobilien GmbH hilft Ihnen bei Ihrer Entscheidung. Profitieren Sie<br />

von den historisch niedrigen Darlehenszinsen und investieren Sie in eine renditestarke Ferienimmobilie.<br />

Provisionsfrei<br />

vom Bauträger<br />

Kontakt: OstseeResort Olpenitz:<br />

Besichtigung täglich von11–16 Uhr&jederzeitnach Absprache<br />

Wo:Hafenstraße 1in24276 Kappeln<br />

Herr Murat Yesil, Telefon 0172 /538 62 63<br />

Kontakt: NordseeResort Büsum:<br />

Besichtigung Fr.–So.von 11 –16Uhr &jederzeit nach Absprache<br />

Wo:Dithmarscher Straße 50 in 25761 Büsum<br />

Herr Lutz Lachmann, Telefon 0176 /78386178<br />

Kontakt: Hafendorf Zerpenschleuse:<br />

Besichtigung Fr.–So.von 11 –16Uhr &jederzeit nach Absprache<br />

Wo:Eberswalder Wegin16348 Zerpenschleuse<br />

Herr Alexander Augustowsky, Tel. 0175 /225 64 24<br />

Das OstseeResort Olpenitz entsteht in einer der schönsten<br />

Urlaubsregionen Deutschlands: im Nordosten Schleswig-<br />

Holsteins,direkt zwischen Schlei-Mündung und Ostsee. Auf<br />

dem mehr als 150 Hektar großen Areal entsteht ein neues<br />

und einzigartiges Ferienresort der Extraklasse. Das Herz<br />

des OstseeResorts Olpenitz wird ein exklusiver Yachthafen<br />

sein. Im OstseeResort Olpenitz ist für jeden Geschmack etwas<br />

dabei: Ob Ferienwohnungen, Ferienapartments oder<br />

Ferienhäuser, obSelbstnutzer oder Kapitalanleger. Entdecken<br />

Sie die vielfältigen Möglichkeiten und sichern Sie sich<br />

Ihren Platz am Meer und genießen Sie das Leben.<br />

Im NordseeResort Büsum entstehen 113 Ferienwohneinheiten<br />

ingehobener und moderner Ausstattung. Ob Ferienhaus<br />

oder Ferienwohnung –wir haben die perfekte Immobilie<br />

für Ihre Kapitalanlage geschaffen. Der Ort Büsum ist<br />

eine Gemeinde in Schleswig-Holstein.Der Hafenort liegt an<br />

der Meldorfer Bucht, nahe der Eidermündung inder Dithmarscher<br />

Marsch, ca. 100 km nordwestlich von Hamburg.<br />

Der Deich, die „Watt’n Insel“ und die Familienlagune machen<br />

Büsum zueinem perfekten Urlaubsziel für Jung und<br />

Alt und lassen keine Wünsche offen! Jetzt reservieren und<br />

ab Ostern 2020 bereits vermieten.<br />

Im Hafendorf Zerpenschleuse, zwischen Berlin und dem<br />

Werbellinsee, also direkt vorden TorenBerlins, am UNESCO-<br />

Biosphärenreservat gelegen, entstehen 200 exklusive Ferienhäuser<br />

inskandinavischer Architektur sowie ein Hafen<br />

mit 113 Bootsliegeplätzen. Das Wassergrundstück liegt direkt<br />

am Oder-Havel-Kanal. Eine Abwechslung zum Wassersport<br />

bietet der Golfplatz Prenden, welcher nur 15 Autominuten<br />

von ihrem zukünftigen Ferienhaus entfernt ist. Das<br />

gesamteGrundstück wird real aufgeteilt undschlüsselfertig<br />

an Sie übergeben. Schon immer vom eigenen Ferienhaus<br />

direkt am See geträumt? Jetzt zum Greifen nahe!<br />

Rufen Sie uns an und vereinbaren Sie gleich einen persönlichen Termin:<br />

HELMA Ferienimmobilien GmbH<br />

Tel. 030 /887 208 98 oder 08 00 /724 33 18 (24 hkostenfreie Hotline)<br />

E-Mail: info@helma-ferienimmobilien.de ·www.helma-ferienimmobilien.de<br />

HELMA Ferienimmobilien sind echte CO 2<br />

-Speicher!<br />

Gesundes ökologisches Bauen und Wohnen, die Verwendung von<br />

gesundheitlich unbedenklichen Baustoffen ist einer der zentralen Werte<br />

des umweltfreundlichen und CO2-neutralen Bauens.<br />

Die beste Grundlage für bleibende Werte und Qualitätder Zukunft.<br />

Dafür steht HELMA Ferienimmobilien mit ihrem guten Namen.


8<br />

...<br />

me bildeten aber Bauträger,die individuell auf<br />

die Kundenwünsche eingehenkönnten, und die es<br />

sich leisten könnten,lange zuwarten. „Es ist einfacher,<br />

eine Immobilie im Wert ab 1,5 Millionen<br />

Euro zu verkaufen als eine Immobilie zwischen<br />

750000 und 1,2 Millionen Euro.“<br />

Ein Wasserturm im Westend<br />

beherbergt heute eine<br />

Wohnung mit Tonstudio.<br />

Objekte mit Vergangenheit. Immer wieder sind<br />

Lofts begehrt, die Geschichte haben. Wie zum<br />

Beispiel der 135 Jahre alte Wasserturm in Berlin-Westend.<br />

Einst war er ein reiner Zweckbau,<br />

nun ist er ein Industriedenkmal, das luxuriöse<br />

Lofts mit exklusiver Ausstattung beherbergt. Die<br />

Räume haben auch eine gewerbliche Nutzungsmöglichkeit,<br />

und so kann dort auch jemand einziehen,<br />

der sich alles zugleich wünscht: Wohnraum,<br />

kreativen Arbeitsraum, repräsentativen<br />

Treffpunkt und Studio. Tatsächlich ist in das Loft<br />

unter dem weiten Kuppeldach ein professionelles<br />

Tonstudio integriert, das für optimale Akustikverhältnisse<br />

sorgt–nur die elektronische Ausstattung<br />

muss noch mitgebracht werden. Die Fläche<br />

des Penthouse misst knapp 200 Quadratmeter,<br />

die Einrichtung mutet avantgardistisch an. Zwei<br />

separate Räume können als private Büros oder<br />

Schlafzimmer genutzt werden.<br />

Sicherer Hafen fürsinvestierteKapital.Laut Brühöfener-McCourt<br />

von Ziegert Immobilien macht<br />

unter anderem die außergewöhnliche Lebensqualität<br />

Berlin zu einemMagneten für Menschen<br />

aus aller Welt: „Die Hauptstadt steht wie kaum<br />

eine andere europäische Metropole für Kunst,<br />

Kultur, Bildung und Mode. Und angesichts der<br />

positiven wirtschaftlichen Entwicklung der letzten<br />

Jahre sowie der gesellschaftlichen und politischen<br />

Stabilität Deutschlands gilt Berlin für viele<br />

Anleger auch weiterhin als ‚sicherer Hafen‘ mit<br />

einem verlässlichen Entwicklungspotenzial.“<br />

Weltstadt mit Schnauze. Es gibt eben keine andere<br />

Stadt in Deutschland, die soviele Gegensätze in<br />

sich vereint und derart viele verschiedene Gesichter<br />

hat. Das ist eine Qualität, die weltweit nur<br />

internationale Metropolen zu bieten haben. In<br />

der deutschen Hauptstadt kommt noch etwas<br />

Charakteristisches hinzu, und das ist der herrlich<br />

trockene, ehrliche Charme und Mutterwitz der<br />

Ur-<strong>Berliner</strong>, der sich hoffentlich und trotz all der<br />

Veränderungen auch in den nächsten Generationen<br />

erhalten wird.<br />

Möglich machen. Und eben diese gewitzten <strong>Berliner</strong><br />

wissen auch sehr gut, dass es nicht immer<br />

der allergrößte Luxus sein muss. Viele Anbieter<br />

offerieren hochwertige Stadtvillen schon zu Mittelklasse-Preisen.<br />

Inzwsichen haben sich nicht<br />

nur Massivhaus-Bauunternehmen, sondern auch<br />

Fertigbaufirmen in diesem Bereich profiliert.<br />

Dana Nela Heidner<br />

Wohnen amBER<br />

Bild: Bonava<br />

Schönefeld hat eine lange Tradition als<br />

Flugverkehrs-Standort. Schon 1934 siedelte<br />

sich hier die Firma Ambi-Budd an, um<br />

gemeinsam mit den Henschel-Flugzeugwerken<br />

den Großserien-Flugzeugbau zu beginnen.<br />

In den 30-er Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts entstanden die ersten Start- und<br />

Landebahnen. Bis 1945 wurden in Schönefeld<br />

rund 10000 Flugzeuge für den Zweiten<br />

Weltkrieg gebaut, das Angerdorf wandelte<br />

sich zu einer Stadtrandsiedlung. Nach dem<br />

Krieg befahlen die Sowjets den Ausbau eines<br />

Flughafens in Schönefeld.<br />

Heute starten am „SXF“ fast so viele Menschen<br />

wie in Köln-Bonn. Optimistischen Prognosen<br />

zufolge sollen bis 2035 rund um den BER bis<br />

zu 65000 Arbeitsplätze entstehen. All diese<br />

Menschen müssen arbeiten und vor allem<br />

wohnen können, und so erstaunt es nicht,<br />

dass die Bau-Aktivitäten in Schönefeld und<br />

Nachbarschaft rapide zugenommen haben. Wir<br />

stellen einige besondere Projekte vor,die in<br />

Planung sind oder bereits gebaut werden.<br />

Lesen Sie mehr neue Quartiererund um den BER.<br />

Hier am kommenden Sonnabend!<br />

Blick ins Innere einer Wohnung<br />

von „Les Deux“: Große Fenster<br />

lassen Licht herein, der Boden<br />

hat Fischgrätparkett.<br />

„Lex Deux“: Hochherrschaftlich wohnen lässt<br />

es sich im Grunewald auf einem parkähnlichen<br />

Grundstück mit über 2000 Quadratmetern.<br />

Bilder:ZiegertImmobilien


Nr.46, Ausgabe 16./17. November 2019<br />

/ 9<br />

Luxus in Zahlen<br />

Traumurlaub<br />

14,18 Milliarden Luxusgüter<br />

In Europa lebten im Jahr 2018 rund<br />

4,8Millionen Millionäre. 2019 werden<br />

in Deutschland rund 14,18 Milliarden<br />

Euro mit Luxusgütern umgesetzt.<br />

6,33 Milliarden<br />

Körperpflegemittel<br />

und Parfums<br />

975Millionen<br />

Damenparfüms<br />

515 Millionen<br />

Herrenparfüms<br />

Quelle: Statista<br />

Bild: HELMA<br />

Wenn es um Traumhäuser geht, denken<br />

viele an ihren Traumurlaub. Warum immer<br />

eine neue Bleibe suchen, wenn man sich<br />

beispielsweise in der Nähe des Meers am<br />

wohlsten fühlt? Die Ostsee liegt im Urlaubs-<br />

Einzugsgebiet der Hauptstadt; viele Städter<br />

nutzen auch Wochenenden, um dem Trubel<br />

zu entkommen. Im malerischen Nordosten<br />

Schleswig-Holsteins, eingebettet zwischen<br />

Ostsee und Schleimündung, befindet sich<br />

in der Nähe von Kappeln das OstseeResort<br />

Olpenitz, ein Resort auf dem mehr als<br />

150 Hektar großen Areal eines ehemaligen<br />

Marinestützpunktes. Ostseenähe wird genau<br />

genommen: Einige Ferienhäuser sind direkt<br />

auf das Wasser gebaut. Im Resort befindet<br />

sich eine Marina mit Restaurants, Cafés, Shops<br />

und Freizeitangebot. In der nahen Hafenstadt<br />

Kappeln, einem staatlich anerkannten<br />

Erholungsort mit rund 10000 Einwohnern,<br />

gibt es touristische Angebote für Segler und<br />

Badeurlauber.Ganzjährige Vermietung ist<br />

möglich, sagt Erbauer Helma Immobilien. (bäu)<br />

Familientraum<br />

Bild: BDF<br />

Der wahre Luxus, das ist für viele ein Häuschen im Grünen. Gerade<br />

wenn es in der Stadt laut und eng wird, lockt der Traum von einer<br />

Umgebung, in der man sich noch ausbreiten kann: auf der Terrasse, im<br />

Garten, im umliegenden Waldstück. Und so bieten viele Unternehmen<br />

in Berlin und Umgebung den Bau von Einfamilienhäusern der Mittelund<br />

Oberklasse an –obinMassiv- oder in Fertigbauweise.<br />

Die Bau-GmbH Roth beispielsweise baut nach Kundenwunsch die<br />

repräsentative Stadtvilla „Modena“. Das Haus hat kassische Attribute<br />

wie einen kubischen Baukörper,zwei Vollgeschosse ohne Dachschrägen<br />

und ein Walmdach. Besonders große Fensterflächen, dezent<br />

hervortretende Erker und und dezente Farbkombination bilden das<br />

elegante Ganze. 158 Quadratmeter Wohnraum misst „Modena“ im<br />

Standard. Der Grundriss eignet sich speziell für Familien. Darin finden<br />

sich neben kuschligen Ruhezonen im Obergeschoss auch großzügige<br />

Flächen für das familiäre Leben im Erdgeschoss. Bauwillige genießen<br />

Freiheit bei der Raumaufteilung. Solche Anpassungen und auch<br />

die Planungsleistungen bei Hausvergrößerungen sind während der<br />

Planungsphase kostenfrei.<br />

Wersich inspirieren lassen will, bevor er sich für ein Hausmodell<br />

entscheidet, kann das in der Musterhausausstellung Berlin-<br />

Brandenburg in Werder an der Havel tun. Das Team von Unger Park<br />

zeigt dort verschiedene Modelle wie beispielsweise Stadtvillen,<br />

Bauhaus-Häuser,Bungalows und Passivhäuser und berät gerne. (bäu)


Immobilienwelten Nr. 46, Ausgabe 16./17. November 2019 / 10<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

RECHT<br />

EXPERTEN ANTWORTEN<br />

Auch wenn der Vermieter nicht amselben Ort wohnt wie der Mieter, kann er<br />

dafür sorgen, dass der Mieter die Räumpflicht übernimmt, sagt der Anwalt<br />

Bild:GettyImages/romrodinka<br />

§<br />

Ich besitze in Berlin ein Mietobjekt,<br />

wohne aber in Köln. Wie<br />

kann ich meiner Kontrollpflicht bei der<br />

winterlichen Räumung von Gehwegen<br />

nachkommen? Wie ist die Rechtslage,<br />

wenn der Mieter morgens vor 6Uhr das<br />

Haus verlässt und es tagsüber schneit?<br />

Die entscheidende Frage ist, ob Sie die<br />

Verkehrssicherungspflicht (hier in Gestalt<br />

der Streupflicht) im Mietvertrag wirksam<br />

auf den Mieter delegiert haben. Wenn im<br />

Mietvertrag der Mieter zur Wahrnehmung<br />

der Streupflicht verpflichtet ist, reduziert<br />

sich Ihre Verkehrssicherungspflicht nach<br />

der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs<br />

als Eigentümer auf eine bloße Überwachungs-<br />

und Dokumentationspflicht.<br />

Das heißt, Sie müssten dann beim Mieter<br />

nachfragen, ob dieser seine Streupflicht<br />

tatsächlich wahrnimmt und Ihre Rückfragen<br />

auch dokumentieren. Ist dagegen die<br />

Überwälzung der Verkehrssicherungspflicht<br />

in Form der Streupflicht nicht oder nicht<br />

wirksam beim Abschluss des Mietvertrags<br />

erfolgt, trifft Sie als Eigentümer auch weiterhin<br />

diese Pflicht, die Sie dann auf einen<br />

entsprechenden Dienstleister (Werkunternehmer)<br />

übertragen können.<br />

§<br />

Unser Mieter zahlte immer verspätet.<br />

Nun hat er gekündigt,<br />

mit dem Hinweis, die letzten drei Monatsmieten<br />

solle ich mit der Kaution<br />

verrechnen. Das ist natürlich nicht<br />

rechtens. Angeblich hat er sich mit dem<br />

Mieterschutzbund beraten. Aber er mus<br />

sich ja auch noch an der Betriebskostenabrechnung<br />

beteiligen. Kann ich einen<br />

Mahnbescheid erlassen?<br />

Wenn der Mieter gekündigt hat, aber noch<br />

nicht ausgezogen ist, wissen Sie wahrscheinlich<br />

noch gar nicht, in welchem Zustand sich<br />

die Wohnung bei Rückgabe befinden wird.<br />

Die Kaution hat den Zweck, etwaige Schäden<br />

zu kompensieren, die nach dem Auszug des<br />

Mieters festgestellt werden, nicht aber laufende<br />

Mietschulden zu decken. Darüber hinaus<br />

weisen Sie zu Recht auf die ausstehende<br />

Betriebskostenabrechnung hin. Der Hinweis<br />

des Mieters auf den Mieterschutzbund dürfte<br />

nur eine Schutzbehauptung sein. Sie<br />

selber können keinen Mahnbescheid erlassen,<br />

sondern müssten beim Mahngericht<br />

(Amtsgericht) einen Antrag auf Erlass eines<br />

Mahnbescheids gemäß §§ 688 ff. ZPO stellen.<br />

Mietrückstände unterliegen der Verjährung.<br />

Nur die Erhebung einer Klage oder die Beantragung<br />

eines gerichtlichen Mahnbescheids<br />

hemmt den Verjährungsablauf.<br />

Stephan J. Bultmann ist Fachanwalt<br />

für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />

www.bps-recht.de<br />

Haben Sie Fragen zum Miet- oder Wohneigentumsrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.berlin<br />

OHV<br />

PANKOW<br />

In Pankow lag der Kaufpreis für Eigentumswohnungen<br />

im mittleren Marktsegment zwischen<br />

2788 und 6439 Euro proQuadratmeter.<br />

OPR<br />

HVL<br />

Reinickendorf (Rd)<br />

Pankow (Pk)<br />

Weißensee<br />

(Ws)<br />

Hohenschönhausen<br />

(Hs)<br />

BAR<br />

In ganz Berlin lag der Kaufpreis für<br />

Eigentumswohnungenimmittleren<br />

Marktsegment durchschnittlich<br />

zwischen 2524 und 6786 Euro<br />

proQuadratmeter.<br />

Spandau<br />

(Sp)<br />

Wilmersdorf<br />

(Wd)<br />

Charlottenburg<br />

(Cb)<br />

Wedding<br />

(We)<br />

Tiergarten<br />

(Tg)<br />

Schöneberg<br />

(Sb)<br />

Prenzlauer<br />

Berg (PB)<br />

Mitte<br />

(Mi)<br />

Kreuzberg<br />

(Kb)<br />

Friedrichshain<br />

(Fh)<br />

Lichtenberg<br />

(Lb)<br />

Marzahn<br />

(Mz)<br />

Hellersdorf<br />

(Hd)<br />

MOL<br />

Zehlendorf<br />

(Zd)<br />

Steglitz<br />

(St)<br />

Tempelhof<br />

(Th)<br />

58595b<br />

Neukölln<br />

(Nk)<br />

Treptow<br />

(Tr)<br />

P<br />

Köpenick<br />

(Kö)<br />

LOS<br />

PM<br />

TF<br />

Quelle: Zahlen aus 2018,CBRE auf Datenbasisempirica-systeme<br />

LDS


Immobilienwelten Nr. 46, Ausgabe 16./17. November 2019 / 11<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

IMMOBILIENMARKT<br />

AB ............ Altbau<br />

Ausst. ..... Ausstattung<br />

Baugst. .. Baugrundstück<br />

Bd. ...........Bad/Bäder<br />

BEZ ..........Bezirk<br />

BK ............ Betriebskosten<br />

Bj..............Baujahr<br />

Blk. ......... Balkon<br />

bw ........... Brutto-Warmmiete<br />

DG ........... Dachgeschoss<br />

DHH ........Doppelhaushälfte<br />

EBK..........Einbauküche<br />

EFH.......... Einfamilienhaus<br />

ETW.........Eigentumswohnung<br />

F................Fahrstuhl<br />

GA............ Genossenschaftsanteile<br />

GFZ..........Geschossflächenzahl<br />

GEH ......... Gasetagenheizung<br />

GRZ ......... Grundflächenzahl<br />

Gst........... Grundstück<br />

Hb............Heutbesichtigung<br />

Hk............ Heizkosten<br />

k ............... Kaltmiete<br />

Kfz...........Autostellplatz<br />

Kt. ............ Kaution<br />

MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />

MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />

NB ............ Neubau<br />

nk .............Netto-Kaltmiete<br />

NK............ Nebenkosten<br />

OG ........... Obergeschoss<br />

Pk. ........... Parkettboden<br />

RH............ Reihenhaus<br />

ren. .........renoviert<br />

REG..........Region<br />

TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />

VB ............ Verhandlungsbasis<br />

VS ............ Verhandlungssache<br />

w ..............Warmmiete<br />

WB........... Wannenbad<br />

WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />

WEH........ Wohneinheiten<br />

Whg. .......Wohnung<br />

ZH............ Zentralheizung<br />

LEGENDE<br />

Haus<br />

Dachgeschoss<br />

Mietangebote<br />

Marzahn/hellersdorf<br />

Vorsicht bei Mietvertragsabschluß! Vorher zum <strong>Berliner</strong> Mieterverein e.V. z 030 22 62 60; www.berliner-mieterverein.de<br />

Wir vermieten<br />

1- bis 4-Zimmer-Wohnungen<br />

inBerlin-Marzahn und<br />

Hohenschönhausen, abca.<br />

400,00 €Bruttowarmmiete. Gepflegte<br />

Anlagen in grüner, ruhiger,<br />

dennoch zentraler Umgebung.<br />

Einkaufen, Ärzte, Kitas,<br />

Schulen, öffentl. Verkehrsmittel<br />

etc. inunmittelbarer Nähe. Wir<br />

freuen uns auf ein persönliches<br />

Beratungsgesprächmit Ihnen.Informationen<br />

unter:<br />

www.fortuna-eg.de und<br />

Tel.: 030-93 6430. Angebote, die<br />

das Leben schöner machen,<br />

unter: www.kieznet.de<br />

Pankow<br />

Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB<br />

3 71,81 860,65 inkl. sofort<br />

Weihnachten imneuen Zuhause.<br />

Karow, Forkenzeile 8,1.OG,<br />

helles Wohnzimmer mit Zugang<br />

zum Balkon, gut geschnittenes<br />

Schlaf- und Kinderzimmer, separate<br />

Küche mit EBK, gefliestes<br />

Wannenbad mit Fenster, Flur mit<br />

Abstellnische, V: 113kWh/(m²•a),<br />

Baujahr 1998, Fernwärme, Supermärkte<br />

fußläufig zu erreichen,<br />

schön begrünte Außenanlagen<br />

sowie vielseitige Freizeit-, Sportund<br />

Kulturangebote, gute Verkehrsanbindung<br />

zur City (S-Bahn<br />

u. Busse), WBS mit besonderem<br />

Wohnbedarf erforderlich, Vermietungsbüro:<br />

Achillesstraße 55,<br />

allod HV, www.allod.de,<br />

Tel.: 884593-850<br />

3 75,51 886,72 inkl. sofort<br />

berlin Mitte<br />

Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB<br />

3 85,9 1.697,- inkl. sofort<br />

Quartier Mittenmang: Die<br />

erste Adresse für Wohnkomfort<br />

in Berlin-Mitte. 3-Zi.-Whg.<br />

im 6. OG. Großzügiger Wohn-/<br />

Koch-/Essbereich, Wannenbad<br />

m. sep. Dusche, Gäste-WC, Balkon,<br />

Design-Fußbodenbelag, Videogegensprechanlage,<br />

Keller,<br />

Aufzug, Fahrradstellplätze, TG<br />

optional. B: 47,7 kWh/(m²a), Kl.<br />

A, Fern- und Nahwärme/KWK,<br />

EnEV14,Baujahr 2019.Infobüro:<br />

Lehrter Straße 23. Mi. 15–18 Uhr<br />

u. Sa./So. 13 –17Uhr.<br />

www.mittenmang-mieten.de<br />

Tel.: +49 (30) 884593-883<br />

Glänzende<br />

Perspektive<br />

steglitz/zehlendorf<br />

Vorsicht bei Mietvertragsabschluß! Vorher zum <strong>Berliner</strong> Mieterverein e.V. z 030 22 62 60; www.berliner-mieterverein.de<br />

Ihre Hilfe kommt an –<br />

bei den Menschen in Osteuropa!<br />

Spendenkonto 94<br />

LIGA Bank eG<br />

BLZ 750 903 00<br />

www.renovabis.de<br />

Karriereinder<br />

Hauptstadtregion<br />

www.berliner-jobmarkt.de<br />

brandenburg<br />

Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB<br />

3 65,5 216,50 zzgl. sofort<br />

Doberlug-Kirchhain, nahe Ortskern<br />

u. doch ruhig, WBS 70, zzgl. 173,50 €<br />

BK/NK, Blk., nur 3,30 €/m² K-Miete,<br />

frisch renov., Laminat, EAW: B, 97<br />

kWh/m * a, Nachtstrom, Bj. 1981,<br />

Kaut. 433,- €,auch 4-5-Zi.-WE imAngebot,<br />

0163 8269766<br />

Zi. möbl. Nähe S-Bhf. Fredersdorf<br />

(S 5) an ruhigen NR, 300 €kalt,<br />

t 0157 540 66 870 ab 18.00 Uhr<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

<br />

* <br />

) <br />

Mietgesuche<br />

Wohnungen<br />

Paar sucht AB-Wohnung in<br />

Schöneberg, Wilmersd., Moabit,<br />

Kreuzberg bis 950 €kalt, Sinemi92@web.de<br />

t 01774696070<br />

WE CARE ...<br />

denn jeder<br />

kann helfen!<br />

Werden Sie mit uns aktiv:<br />

www.care.de/mitarbeit.html<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Abkürzungen EnEV2014<br />

Artdes Energieausweises<br />

V ............... Verbrauchsausweis<br />

B ............... Bedarfsausweis<br />

kWh ........ Kilowattstunde<br />

Energieträger<br />

Ko ............ Koks,Braunkohle, Steinkohle<br />

Öl ............ Heizöl<br />

Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />

FW ...........Fernwärme ausHeizwerk<br />

oder KWK<br />

Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />

Holzhackschnitzel<br />

E .............. Elektrische Energie<br />

(auch Wärmpumpe), Strommix<br />

Baujahr des Wohngebäudes<br />

Bj .............. Baujahr<br />

Energieeffizienzklasse des<br />

Wohngebäudes<br />

A+ bis H, zum Beispiel B<br />

3-Zimmer-Wohnung in naturnaher<br />

Umgebung. Karow, Am<br />

Hohen Feld 127, 2. OG, Wohnzimmer<br />

mit Zugang zur Loggia,<br />

Kinder- und Schlafzimmer quadratisch<br />

geschnitten, Wohnküche mit<br />

EBK, gefliestes Wannenbad, Flur<br />

mit Abstellkammer, V: 122 kWh/<br />

(m²•a), Baujahr 1997, Fernwärme,<br />

Supermärkte fußläufig erreichbar,<br />

großzügig begrünte Außenanlagen<br />

sowie vielseitige Freizeit-,<br />

Sport- und Kulturangebote, gute<br />

Verkehrsanbindung zur City (S-<br />

Bahn u. Busse), WBS mit besonderem<br />

Wohnbedarf erforderlich,<br />

Vermietungsbüro: Achillesstr. 55,<br />

allod HV, www.allod.de<br />

Tel.: 884593-850<br />

Michael Groppel<br />

030 2327-6594<br />

Nutzen Sie diese Titelthemen für Ihre Werbung!<br />

23.11.2019: Sonderthema: Neue Quartiere rund um den Flughafen BER<br />

30.11.2019: Kleine Räume, große Wirkung<br />

07.12.2019: Sonderthema: Immobilienprojekte 2020<br />

14.12.2019: Ein Reich für die Kleinen<br />

Noch nichts Passendes dabei?<br />

Fordern Sie unseren Themenplan an!<br />

JETZT ANZEIGE SCHALTEN!<br />

Marcus Jürgens<br />

030 2327-5518<br />

Kontakt für Kleinanzeigen<br />

030 2327-50<br />

E-Mail<br />

berlin.immobilien@dumont.de


Immobilienwelten Nr. 46, Ausgabe 16./17. November 2019 / 12<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

Wirkönnen Lichtenberg,Karlshorst,Schöneweide,Treptow und Köpenick<br />

Wir vermitteln zu optimalen Höchstpreisen!<br />

x Wir haben mehr als 25 Jahre Markterfahrung<br />

x Wir beraten und bewerten ganz persönlich<br />

Tel. 030 61 28 44 64<br />

Lichtenberg, Treskowallee96<br />

Dipl.-Ing. Andreas Eberhardt<br />

Eberhardt-immobilien.de<br />

Treptow-Köpenick,Wilhelminenhofstr.23<br />

kaufangebote<br />

immobilienangebote<br />

lichtenberg<br />

Alt Hohenschönhausen, Papendickstraße<br />

6.Auktion!!! Im Auftrag<br />

desEigentümers versteigern<br />

wir am 12. Dezember 2019 ab<br />

11.00 Uhr imabba Berlin Hotel,<br />

Lietzenburger Str. 89, Berlin u.a.:<br />

Vermietete DHH. Bj. ca. 1932.<br />

Grdgr. ca.676 m².Wfl.ca. 93 m².3<br />

Zi., Küche, Diele, Bad, Keller, ausgeb.<br />

DG. 2006/08 teilw. modernisiert.<br />

Gastherme. Instandsetzungs-<br />

und Modernisierungsbedarf.B,413<br />

kWh/(m²a),Erdgas,<br />

BJ 1932,H.Jahresmiete (netto)ca.<br />

€ 5.760,–. Mindestgebot (Auktionslimit)<br />

€295.000,– (zzgl. Auktionscourtage<br />

auf den Zuschlagspreis).<br />

Deutsche Grundstücksauktionen<br />

AG Tel: 030-8846880<br />

www.dga-ag.de“<br />

berlin mitte<br />

Zi m² PREIS IN EUR<br />

3 89,06 619.800,-<br />

Quartier Mittenmang: Wohneigentum<br />

mit hohem Wohlfühlfaktor.<br />

3-Zi.-Whg. im 2.<br />

OG. Offener Wohn-/Koch-/Essbereich,<br />

Fensterbad m. Wanne<br />

u. sep. Dusche, Gäste-Bad, HWR,<br />

Balkon, Parkett mit Fußbodenhzg.,<br />

Videogegensprechanlage,<br />

Aufzug, Fahrradstellplätze, TG<br />

optional. Ausgestattet in der<br />

Designlinie Style. Prov.-fr.! B:<br />

64 kWh/(m²a), Kl. B, KWK/BHK,<br />

EnEV 2016, Bj 2019. Infobüro:<br />

Lehrter Str. 23. Termine n.V.sowie<br />

Fr. –So. von 13 –17Uhr.<br />

www.mittenmang-wohnen.de<br />

Tel.: +49 (30) 880 94-445<br />

pankow<br />

Oehmcke-<br />

Immobilien<br />

suchen Häuser, Grundstücke und Eigentumswohnungen<br />

in Berlin undim<br />

Umland t 6779980<br />

Kinder haben Rechte.<br />

Überall.<br />

www.tdh.de/kinderrechte<br />

treptow/köpenick<br />

Späthsfelde,<br />

direkt an der<br />

Königsheide,<br />

großzügiges EFH, Baujahr 1972,<br />

kernsaniert, 5 Zimmer mit Parkett<br />

(WZ 32m²), EBK und Esszimmer<br />

(25 m²), 2Bäder, Wanne u.<br />

Dusche. Loggia, Vollkeller, Sonnenterrasse,<br />

Garage u.Tiefgarage,<br />

exklusives Gästehaus, ca. 45<br />

m² mit EBK u. Bad auf 560 m²<br />

sehr gepflegtem Grundbeseitz,<br />

Energieausweis wird nachgeliefert,<br />

Kaufpreis 545.000 € zzgl.<br />

Provision;<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />

Sa -Ruf 10 -14h t67799 80<br />

Berlin-<br />

Schmöckwitz,<br />

nahe S-Bhf. in<br />

reizvoller Lage, Doppelhaushälfte,<br />

Bj. 1922, massiv, Vollkeller, 3<br />

Zimmer, Küche, Duschbad, ca.<br />

100 m² Wohn-/Nutzfläche, teilmod.<br />

Dach, Fassade, Heizung,<br />

auf 600 m² Grundstück, Bedarfsausweis<br />

421,3 kWh/(m²•a), Kl. H,<br />

Gas, Bj. 1922, KP 208.000 €zzgl.<br />

Provision;<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />

Sa -Ruf 10-14h t6779980<br />

brandenburg<br />

Zi m² PREIS IN EUR<br />

BAR 163 700.000,-<br />

Süden in Wandlitz, EFH, Bj.<br />

2008, Fußbodenheizung, Gas, 4<br />

Zi., Grd. 1.281 m², Bezug ab 1.<br />

Januar 2020, Bedarfsausweis,<br />

87,42 kWh/(m²∙a), Kamin, Solaranlage,<br />

Einbauküche, Sauna,<br />

elektr.Rollläden, Vollholztüren,<br />

span. Cottafliesen im Wohnbereich.<br />

Mitten in Wandlitz, äußerst<br />

ruhig gelegen, befindet sich, mit<br />

unverbaubarem Blick, ein Kleinod,<br />

das nach neuen Bewohnern<br />

Ausschau hält. Im EG befinden<br />

sich Wohnzimmer, Küche, zwei<br />

Zimmer und ein Gästebad. Über<br />

die Wendeltreppe gelangt man<br />

ins OG mit Schlafzimmer, Masterbad<br />

und Ankleide.<br />

immowelt-Online-ID: 2RGJP4A<br />

Tel. 033397/60357<br />

Musterhaus-<br />

Fredersdorf-<br />

Vogelsdorf:<br />

ca. 107 m² Wohnfläche, zu besichtigen,<br />

BA 53 kWh/m²a, Gas +<br />

Solar, Bj. 2019, B, 15370 Fredersdorf-Vogelsdorf,<br />

Lortzingstraße<br />

4, Mo-Fr. 15-18 Uhr und Sa/So<br />

11-16 Uhr. www.markonhaus.de,<br />

t 033439 919-39<br />

weitere bundesländer<br />

Zi m² PREIS IN EUR<br />

2 41,32 152.201,-<br />

Letzter Bauabschnitt: 24<br />

neue Ferienwohnungen in<br />

Graal-Müritz mit Blick zum<br />

Wald und Ostseenähe. 2-Zi.-<br />

Ferienwohnungen, Wohnflächen<br />

von 32 –42m², Kaufpreise von<br />

128.401 €bis 161.721 €. Fertigstellung<br />

Sommer 2020, keine<br />

Käuferprovision. Bsp.: EG-Wohnung,<br />

2 Zi., 41,32 m², 152.201<br />

€ (127.900 € bei gewerbl. Ferienvermietung).<br />

Energieausweis<br />

nicht erforderlich gem. §16(1)<br />

EnEV. OSPA Immobilien Zentrum,<br />

Ina Fritsche in Vertr. der LBS Immobilien<br />

GmbH,<br />

www.ferienparadies-kuestenwald.de<br />

Tel. 0381 643-3242<br />

Zi m² PREIS IN EUR<br />

BAR 128 m² 179.000,-<br />

Besichtigung einer Stadtvilla<br />

am 16./17.11.2019 von 13.00 –<br />

16.00 Uhr, 16321 Bernau OT Ladeburg,<br />

Am Wasserturm, kurz<br />

vor Fertigstellung<br />

Info: Udo Matzdorf,<br />

Projektmanagement<br />

0171-5082652<br />

Strausberg,<br />

Bestlage, nahe<br />

Straussee,<br />

großzügiges Einfamilienhaus, Bj.<br />

1936, modernisiert, Dach, Fassade,<br />

Fenster, Heizung, Bad, EBK<br />

usw. 6Zi., Wz. 35 m² mit Zugang<br />

zur Sonnenterrasse, Vollkeller,<br />

Gartenhaus auf 629 m² Grundstück,<br />

Energieausweis wird nachgereicht,<br />

Kaufpreis 395.000 €<br />

zzgl. Provision;<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />

Sa-Ruf 10-14 h t 6779980<br />

Häuser<br />

Bauherrenbeispiel<br />

Beratung: 033439 919-39<br />

Haus (fast) bezahlt -<br />

Rentezuniedrig?<br />

Sie wohnen in der eigenen<br />

Wohnungoder dem eigenenHaus?<br />

Die Immobilie ist so gut wie<br />

abbezahlt? Siemöchten gerne darin<br />

auf Dauer wohnen bleiben, haben<br />

gegen eine Zusatzrente nichts<br />

einzuwenden, um sorgenfreier zu<br />

leben?<br />

Wir bieten Ihnen die Lösung:<br />

Verrentung der eigenen Immobilie!<br />

•Monatliche Rentenzahlung<br />

•HöchstmöglicheSicherheit<br />

•LebenslangesWohnrecht<br />

•Diskrete Abwicklung<br />

Wie hoch die zusätzliche RENTE<br />

in Ihrem Fallseinkann, erfahren Sie<br />

in einem vertraulichen Gespräch -<br />

rufen Sieuns an: 422 47 54<br />

HeidiButtgereit<br />

ImmobilienMakler&Service<br />

Pettenkoferstr.3 I10247 Berlin<br />

www.buttgereit-immobilien.de<br />

GUTSCHEIN<br />

für ein ERA VerkaufswertGutachten<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

NEWE-MASSIVHAUS Musterhausbesichtigung<br />

in der Beilsteiner Straße 99 A, 12681 Berlin<br />

Dienstag bis Freitag von 11 bis 18 Uhr<br />

Samstag &Sonntag von 11 bis 16 Uhr<br />

Tel. 030 -831 002 97<br />

www.NEWE-Massivhaus.de<br />

Wir suchen Baugrundstücke und Abrisshäuser zum Ankauf.<br />

ZumTraumhaus ...mit markon-haus.<br />

Massivhäuser-alles auseinerHand<br />

individuelle PlanungnachIhren<br />

Wünschen<br />

hauseigenesBemusterungszentrum<br />

Wirfreuenuns aufIhren Besuch.<br />

Radebrück 13 ▪15345 Altlandsberg<br />

Häuser<br />

Grundstücke<br />

Wohnungen<br />

Grünauer Str. 6<br />

12557 Berlin<br />

nahe Schloss Köpenick<br />

* )


Immobilienwelten Nr. 46, Ausgabe 16./17. November 2019 / 13<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

Immobilie<br />

verkaufen?<br />

Hohe Kaufpreise durch:<br />

Ihre Immobilie in<br />

sicheren Händen<br />

ImmobIlIenangebote<br />

häuser<br />

ImmobIlIengesuche<br />

häuser<br />

WIR BAUEN WOHN(T)RÄUME<br />

Bungalows<br />

BungalowUsedom<br />

ab 127m²Wfl.<br />

roth-massivhaus.de<br />

Verkaufe in Friesack Grdst. mit<br />

EFH, 1.524 m² und massivemNebengebäude<br />

t 033235 211 45<br />

Beratung zum<br />

neuen Haus<br />

a. Firmensitz<br />

Besuchen Sie uns, wir sind gern<br />

fürSie da.15345 AltlandsbergOT<br />

Bruchmühle, Radebrück 13, Mo-<br />

Fr. 11-18 Uhr und Sa/So 11-16<br />

Uhr, www.markon-haus.de,<br />

t 033439 919-39<br />

grundstücke<br />

Hohenschönhausen,Nähe<br />

S-Bhf., in sehr<br />

schöner, ruhiger Wohnlage, 906<br />

m², Baugrundstück, zweigeschossig<br />

bebaubar nach B-<br />

Plan, alle Anschlüsse anliegend,<br />

teilbar, Kaufpreis 400.000€;zzgl.<br />

Provision;<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />

Sa -Ruf 10 -14h t6779980<br />

Altglienicke,<br />

in sehr bevorzugter<br />

Lage,<br />

großes Baugrundst. Für zwei<br />

Mehrfamilienhäuser, 2.500 m²,<br />

24 mbreit, GRZ 0,3, 3,5 geschossig<br />

bebaubar, voll erschlossen,<br />

KP 1.150.000 € zzgl. Provision;<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />

Sa-Ruf 10-14h (677 99 80<br />

Andere<br />

immobilienAngebote<br />

8,8 ha Wald bei Luckenwalde<br />

Verkaufe 8,8haWaldbei Luckenwalde<br />

mit 40-, 70- und 100-jährigem<br />

gesunden Baumbestand.<br />

VB 1,10 €/m².<br />

mail@andreas-bielefeldt.de<br />

immowelt-Online-ID: 2SMCL4L<br />

OEHMCKE<br />

I mm o b i l i e n<br />

über 60 Jahre in Berlin<br />

sucht Ein- und<br />

Zweifamilienhäuser<br />

&Grundstücke<br />

Grünauer Str. 6,12557 Berlin-Köpenick<br />

030-6 779980<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de<br />

Unsere Erfahrung istIhreSicherheit<br />

über 60 Jahre in Berlin<br />

Immobilien<br />

OEHMCKE<br />

VerkaufIhrer Immobilie<br />

mitRund-um-Beratung!<br />

*KeineKosten für Verkäufer!<br />

030/55 15 67 03<br />

www.immozippel.de<br />

5Sterne Bewertung von Verkäufern!<br />

Süße Überraschung!<br />

Süße Grüße in Form einer wunderbaren<br />

Motivtorte als Dank zum erfolgreichen<br />

Hausverkauf von Familie N. für<br />

das Bachmann-Team!<br />

7<br />

WIR KAUFEN<br />

WOHNBLOCKS<br />

mitLeerstand und<br />

renovierungsbedürftig in Berlin.<br />

JTB ManagementConsultancy,<br />

J. tenBerge,Mobil: 0031 651 431630<br />

Email: jtbmanagement01@gmail.com<br />

Biete lukrative Zusammenarbeit<br />

für Hausverwaltungen. Alfred Jäger,<br />

BKM ImmobilienService<br />

GmbH. Info: Tel. 0173/9438325<br />

Bis 750.000€<br />

Einfamilienhaus<br />

dringend<br />

gesucht<br />

Mo-So 8-22 t (0 30) 56 54 54 54<br />

Bachmann Immobilien GmbH<br />

Fragen kostet nichts!<br />

Sie denken darüber<br />

nach, Ihre Immobilie<br />

zu verkaufen? Dann<br />

sollten Sie nichts dem Zufall überlassen.<br />

Ich ermittle Ihnen den höchst zu<br />

erzielenden Verkaufspreis. So kommen<br />

Sie sicher und schnell zu Ihrem Geld.<br />

Kostenlos und unverbindlich. Bernd<br />

Hundt Immobilien –Ihr Partner in Berlin<br />

und im <strong>Berliner</strong> Randgebiet.<br />

t 03362 –883830<br />

Bernd-Hundt-Immobilien.de<br />

VererbenSie<br />

Menschlichkeit<br />

Schenken Sie Not leidendenKindern<br />

mit Ihrem Testament eine bessere<br />

Zukunft.Wirinformieren Sie gerne.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

0203.77 890<br />

www.kindernothilfe-stiftung.de<br />

Kindernothilfe-Stiftung<br />

DüsseldorferLandstr.180<br />

47249 Duisburg<br />

Andere immobiliengesuche<br />

Immobilienstress? Dann sind wir<br />

genau die passende Hausverwaltung!<br />

Mit über 20 Jahren Berufserfahrung<br />

und einem umfangreichem<br />

Team (inkl. kompl. Facility<br />

Management und Sicherheitsfirma)<br />

finden wir auch für Ihre Immobilie<br />

sicherlich ein effizientes<br />

Konzept. Classic-Immobilien &<br />

Verwaltungen e. K., Friedrich Str.<br />

171, 10117 Berlin, www.<br />

classic-immobilien-berlin.de<br />

Immobilie<br />

verkaufen?<br />

Nur mit DEM<br />

Bachmann!<br />

Mo-So 8-22 t (0 30) 56 54 54 54<br />

Bachmann Immobilien GmbH<br />

Liebe Eigentümer, mein Mann und ich<br />

(Verwaltungsangestellte) möchten mit unserem<br />

Sohn gern den Wunsch vom Häuschen,<br />

in der Nähe unserer neuen Arbeit<br />

erfüllen. Wir suchen im Süd-Osten von<br />

Berlin, Rudow bis Mahlsdorf ein Haus mit<br />

Garten oder ETW ab 3Zi. (mögl. Terrasse<br />

oder Garten ). Finanzierung bis 590.000<br />

geklärt. Bitte melden Sie sich bei unserem<br />

Makler Jörg Prengemann 0162 684 96 94<br />

oder j.prengemann@garant-immo.de<br />

GARANT Immobilien Tel: 030/8871573-12<br />

Eigentümer aufgepasst!Wirverkaufen<br />

Ihre Wohnung/ Ihr Haus<br />

kostenfrei für Sie und benötigen<br />

keinen Vertrag! MG-Immo,<br />

Frau Kerner 03328 /351 8682<br />

eigentumswohnungen<br />

Wohnungen<br />

zum Kauf<br />

dringend<br />

gesucht<br />

zur Eigennutzung von solventen<br />

Käufern, ob groß oder klein, bitte<br />

allesanbieten. t (0 30) 56 54 54 54<br />

Bachmann Immobilien GmbH<br />

Bis 400.000€<br />

Grundstück<br />

gesucht, auch mit Abrißhaus.<br />

Mo-So 8-22 t (0 30) 56 54 54 54<br />

Bachmann Immobilien GmbH<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

<br />

* <br />

) <br />

11.11.2019<br />

Wollen Sie Ihr Grundstück oder Haus verkaufen?<br />

Vermarktung vonHaus/Grundstück bei markon<br />

als kostenfreien Service<br />

Beratung: 033439 919-41<br />

Immobilien ▪ Grundstücke ▪<br />

Rufen Sie uns an.<br />

immobilien@markon-haus.de


14<br />

Bild:gettyimages/artursfoto<br />

Bilder:Emoton<br />

TON FÜR<br />

NEUE<br />

WÄNDE<br />

Trockenbauwände, denen Ton<br />

beigemischt wurde, können<br />

ein gutes Raumklima erzeugen<br />

Familienzuwachs steht ins Haus oder ein<br />

Hobbyraum soll her: Wenn sich die Anforderungen<br />

an die eigenen vier Wände<br />

ändern, ist mit einer Trockenbauwand<br />

schnell und günstig ein zusätzliches Zimmer<br />

gewonnen. Soll nur ein Kellerraum unterteilt<br />

werden, reicht meist eine einfache Gipskartonwand.<br />

Im Wohnbereich sind die Anforderungen<br />

höher. Wohngesundheit, Brand- und<br />

Schallschutz sind wichtige Kriterien.<br />

Prima Klima, weniger Schadstoffe. Dafür bietet<br />

vor allem das Naturprodukt TonVorteile.<br />

Die Tonbauplatte „Panello“ besteht aus<br />

reinem Tonund feinen Zellulosefasern. Ton<br />

wird unter der Erde gewonnen und wirkt<br />

sich positiv auf das Raumklima aus. Denn<br />

Ton nimmt überschüssige Feuchtigkeit aus<br />

der Raumluft auf und speichert sie, bis die<br />

Luft wieder trockener wird. Dann wird die<br />

Feuchtigkeit zügig wieder abgegeben. Das<br />

Ergebnis ist ein ausgeglichenes Raumklima,<br />

das als angenehm empfunden wird. Schadstoffe<br />

und Emissionen sauge Ton wie ein<br />

Schwamm aus der Luft und entziehe sie ihr<br />

dauerhaft, sagt das Unternehmen Emoton.<br />

Große Speichermasse. Auch beim Hitzeschutz<br />

helfe der Ton, aus dem die Platten zum Teil<br />

bestehen. „Dank ihrer Speichermasse bietet<br />

die Tonbauplatte einen dreifach höheren Hitzeschutz<br />

als normale Gipskartonwände. Der<br />

Ton speichert mehr Wärme und das auch<br />

schneller und kann Temperaturspitzen deshalb<br />

viel besser ausgleichen“, sagt Norbert<br />

Kaimberger von Emoton. Damit sei die Tonbauplatte<br />

insbesondere beim Holzbau und<br />

Dachausbau eine interessante Lösung. Die<br />

größere Masse mache sich außerdem auch<br />

beim Schallschutz bezahlt. Gespräche und<br />

Musik aus Nachbarräumen würden deutlich<br />

besser gedämmt.<br />

Leichte Anbringung und Entsorgung. Jeder<br />

Fachhandwerksbetrieb kann die Tonbauplatten<br />

anbringen. Nach der Montage steht<br />

besonderer Tonspachtel zur Verfügung, um<br />

die Oberfläche individuell farbig zu gestalten.<br />

Die Brandschutz-Anforderungen werden<br />

ebenfalls erfüllt: Die Platten sind nicht<br />

brennbar, esentsteht kein Rauch, kein brennendes<br />

Abtropfen. Auch ein Wandaufbau<br />

zur Erreichung der Feuerwiderstandsdauer<br />

EI60 wurde vom Brandschutzinstitut zertifiziert.<br />

Ihre leichte Entsorgung entlastet die<br />

Umwelt: Am Ende der Nutzungszeit werden<br />

die Platten einfach zerkleinert und zu neuen<br />

Platten gepresst. Selbst eine Kompostierung<br />

ist möglich. (gkl)<br />

Die ökologische Trockenbauplatte<br />

bestehtaus reinem Tonund feinen<br />

Zellulosefasern.<br />

Die Ton-Trockenbauplattenkönnen<br />

einfach und schnell montiert werden.


Nr.46, Ausgabe 16./17. November 2019<br />

/ 15<br />

Bild:Stefan Müller,Berlin<br />

Neben zahlreichen Wohngebäuden zählen<br />

das Kunsthaus Dahlem (links) und das c/oBerlin<br />

zu den Projektenvon Kahlfeldt Architekten.<br />

Bild:David vonBecker<br />

IM GESPRÄCH MIT<br />

PETRA KAHLFELDT<br />

Wirwollten wissen, wie sich die Hauptstadt aus der Perspektiveeiner Architektin verändert hat und wohin sich Berlin entwickeln wird–oder sollte.<br />

Sie kann dem aktuellen Druckauf dem ImmobilienmarktpositiveSeitenabgewinnen und wünscht sich ein Wiederauferstehender historischen Mitte<br />

Frau Kahlfeldt, was ist für Sie unerlässlich beim<br />

Bau eines neuen Wohngebäudes?<br />

Meiner Ansicht nach hat jedes Gebäude, egal<br />

in welcher Lage oder Größe und über seine<br />

Zweckbestimmung hinaus, einen wertvollen<br />

Beitrag für das Quartier und seine Nachbarschaft<br />

zu leisten. Wohnungsbau zu planen,<br />

vor allem im Bereich des Mehrfamilienhauses,<br />

heißt ja, ein Zuhause zu schaffen für<br />

die Bewohner, wosie sich wohlfühlen und<br />

als Teil einer Gemeinschaft erleben können.<br />

Dazu sind Räume einzuplanen, die das ermöglichen<br />

und fördern.<br />

Wie würden Sie Berlin jemandem beschreiben,<br />

der die Stadt nicht kennt?<br />

Berlin, gewachsen aus einem Stadtkern<br />

beiderseits der Spree, hat mit dem rasanten<br />

Bevölkerungs- und Flächenzuwachs<br />

im 19. Jahrhundert sowie den mehrfachen<br />

Überschreibungen durch Zerstörung, Teilung,<br />

Wiederaufbau und nochmalige Zerstörung,<br />

eine strukturelle Komplexität in<br />

seinem gesamtstädtischen Gefüge erlangt.<br />

Es erfüllt fruchtbar und bestens alle Formen<br />

und Ansprüche an ganz unterschiedliche urbane<br />

Lebenswelten. Berlin ist heterogen, Berlin<br />

ist offen, Berlin ist tolerant, Berlin ist die<br />

einzige Stadt in Deutschland, die die Bezeichnung<br />

Metropole verdient. Eine große offene<br />

Wunde ist noch das historische Zentrum, der<br />

Bild:Susanne Müller,Berlin<br />

PetraKahlfeldt isteine <strong>Berliner</strong> Architektin. Sie lehrt<br />

uner anderem an der Beuth Hochschule.<br />

Gründungskern der Stadt, der durch Veränderungen<br />

weitgehend ausradiert wurde.<br />

Wohin wird sich Berlin wohl entwickeln in den<br />

kommenden Jahrzehnten?<br />

Berlin ist wegen seiner herausragenden kulturellen,<br />

geschichtlichen, politischen Beziehungen<br />

und vor allem auch durch seine<br />

zeitgenössische Quirligkeit außerordentlich<br />

beliebt. Den daraus resultierenden wirtschaftlichen<br />

Druck auf den Immobilienmarkt<br />

erleben wir alle. Ich bin jedoch optimistisch,<br />

dass Berlin daraus einen Gewinn<br />

wird generieren können: Städte entwickeln<br />

sich grundsätzlich in prosperierenden Zeiten.<br />

Um zurückzukommen auf den historische<br />

Stadtkern Berlins: Hier wünsche ich<br />

mir eine Renaissance, ein Wiedererstehen<br />

der Mitte. Unter Beibehaltung der bestehenden<br />

Bauten und auf der Grundlage des historischen<br />

Stadtgrundrisses sollte eine nachverdichtende<br />

Bebauung vorangetrieben werden,<br />

die deutlich mehr Aufenthaltsqualität bietet<br />

als das, was bislang da ist. Viele andere Städte<br />

wie Dresden, Lübeck, Frankfurt, Potsdam<br />

haben die Defizite ihrer „Mitten“ thematisiert<br />

und neue Quartiere realisiert, deren<br />

räumliche Qualität unbestritten gut ist.<br />

Auf welche Projekte sind Sie besonders stolz?<br />

Stolz bin ich immer auf die Bauvorhaben,<br />

die zu einem zufriedenstellenden Ergebnis<br />

auf allen Ebenen geführt haben: Der Bauherr<br />

sieht sich und seine Interessen erfüllt,<br />

der Ort ist deutlich aufgewertet durch die<br />

neue Bebauung oder eine Neuinterpretation<br />

des Bestandsbaus und wir Architekten<br />

haben unsere Vorstellungen von guter Planung<br />

über alle Hürden und Anforderungen<br />

hinweg verfolgen können. Das ist uns gelungen<br />

bei den vielen Wohnhäusern und auch<br />

den realisierten Museen in Berlin wie zum<br />

Beispiel dem Museum für Fotografie, dem<br />

Kunsthaus Dahlem oder c/o Berlin.<br />

Das Interview führte Dana Nela Heidner


GUT (1,8)<br />

GUT (1,8)<br />

Zusammen mit zwei<br />

weiteren Geräten<br />

Bosch KIS87AD40<br />

Zusammen mit zwei<br />

weiteren Geräten<br />

Bosch HBG632TS1<br />

Im Test:<br />

15 Kühl-Gefrier-Kombis<br />

zum Einbau<br />

Im Test:<br />

13 elektrische<br />

Einbaubacköfen<br />

Ausgabe 07/2019<br />

19RT26<br />

Ausgabe 09/2019<br />

19BF13


ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

MANDELA<br />

THE OFFICIAL EXHIBITION<br />

BIS 15.03.2020 IMBIKINI BERLIN, 1. OG


2 I NELSON MANDELA EXHIBITION<br />

SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2019 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

27 Jahre<br />

im Gefängnis<br />

Ein Leben für die Politik<br />

18. Juli 1918: Rolihlahla („Der Unruhestifter“)<br />

Dalibhunga Mandela wird<br />

in dem Dorf Mvezo in der östlichen<br />

Kap-Region geboren. Den Vornamen<br />

Nelson erhielt er erst später.<br />

1938: Er beginnt sein Jurastudium an<br />

der Universität für Farbige in Fort Hare.<br />

1944: Mandela schließt sich der Widerstandsbewegung<br />

gegen die südafrikanische<br />

Apartheidpolitik an.<br />

1962: Wegen illegaler Auslandsreisen<br />

und wegen Streikaufrufs wird Mandela<br />

zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.<br />

1964: Festnahme nach mehr als einjähriger<br />

Flucht. Ein Gericht beschuldigt<br />

Mandelawegen der Vorbereitung eines<br />

bewaffneten Aufstands als Hochverräter<br />

und verurteilt ihn zu einer lebenslangen<br />

Haftstrafe auf der Gefängnisinsel<br />

Robben Island.<br />

1990: Staatspräsident deKlerk hebt<br />

das ANC-Verbot auf und entlässt Mandela<br />

am 11. Februar nach 27 Jahren<br />

Haft aus dem Gefängnis. 19 Jahre<br />

davon saß er mit der Häftlingsnummer<br />

466/64 auf Robben Island.<br />

Dezember 1993: Mandela und de<br />

Klerk erhalten den Friedensnobelpreis.<br />

April 1994: Erste Parlamentswahl<br />

nach dem Ende der Apartheid. Mandela<br />

wird Staats-, de Klerk Vizepräsident.<br />

14. Juni 1999: Mandela zieht sich<br />

aus der aktiven Politik zurück.<br />

5. Dezember 2013: Nelson Mandela<br />

stirbt in seinem Haus in Johannesburg.<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Michael Maier,<br />

Holger Friedrich<br />

Vermarktung:<br />

BVZ <strong>Berliner</strong> Medien GmbH<br />

Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />

Geschäftsführer: Dr. Michael Maier<br />

Projektverantwortung:<br />

Manuel Giehler<br />

Tel. 030 23 27 53 56<br />

blz_svoe@mdscreative.berlin<br />

Druck:<br />

BVZ <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

Geschäftsführer: Steffen Helmschrott<br />

Redaktion, Layout und Produktion:<br />

mdsCreative GmbH<br />

Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />

Geschäftsführer: Klaus Bartels (ViSdP)<br />

Titelbild: ©redcarpet pr<br />

Ein Mann, der Geschichte geschrieben hat<br />

Rechtsanwalt, Anti-Apartheid-Aktivist und der erste schwarze Präsident Südafrikas: Nelson Mandela<br />

Außer dem Leben, einer<br />

starken Konstitution und<br />

einer dauerhaften Verbindung<br />

zum Thembu-Königshaus<br />

gab mir mein Vater bei meiner<br />

Geburt nur einen Namen mit:<br />

Rolihlahla.“ So lautet der erste<br />

Satz in der Autobiografie von<br />

Nelson Mandela „Der lange Weg<br />

zur Freiheit“. Der Name bedeutet<br />

„Unruhestifter“ und Mandelas<br />

Freunde sahen in diesem Namen<br />

etwas Schicksalhaftes. Er selbst<br />

war davon aber nicht überzeugt.<br />

Nelson Mandela wurde 1918<br />

in einem winzigen Dorf in der<br />

Transkei geboren, einer Region<br />

rund tausend Kilometer östlich<br />

von Kapstadt. Zu dieser Zeit<br />

lebten die Menschen dort noch<br />

wie vor Hunderten von Jahren.<br />

Auch die staatliche Organisation<br />

lehnte sich an die traditionellen<br />

Strukturen an.<br />

Mandelas Vater war Häuptling<br />

aus dem Stamm der Thembu,<br />

doch er verlor seine Titel durch<br />

einen Streit und starb als sein<br />

Sohn neun Jahre alt war. Den<br />

Vornamen Nelson erhielt er, als<br />

er mit sechs Jahren Schüler einer<br />

christlichen Schule wurde.<br />

Er lernte früh die Demokratie<br />

Später besuchte Nelson Mandela<br />

eine Internatsschule, wo er<br />

seinen Schulabschluss machte.<br />

„Schon als Junge lernte ich es,<br />

meine Gegner zu bezwingen,<br />

ohne sie zu entehren“, schreibt<br />

Mandela in seiner Autobiografie.<br />

Außerdem beobachtete er<br />

in Stammesversammlungen,<br />

wie Konflikte gelöst wurden. „Es<br />

war Demokratie in ihrer reinsten<br />

Form“, beschreibt er den<br />

Prozess. Grundlage der Selbstregierung<br />

sei es gewesen, dass<br />

alle Männer ihre Meinung offen<br />

vortragen konnten und in ihrem<br />

Wert als Bürger gleich waren. Die<br />

Zusammenkünfte endeten erst,<br />

wenn ein Konsens gefunden war.<br />

Auf dem University College<br />

von Fort Hare begann 1939 die<br />

politische Zeit von Mandela.<br />

Hier traf er Studenten, die enge<br />

Weggefährten werden sollten<br />

wie Oliver Tambo, ein späterer<br />

Präsident des Afrikanischen Nationalkongresses<br />

(ANC). An dem<br />

College studierten nur Schwarze,<br />

da in Südafrika strenge Rassentrennung<br />

herrschte.<br />

Diese Politik nannte sich<br />

Apartheid und fußte auf dem<br />

britischen Kolonialismus in Afrika.<br />

Mischehen waren verboten,<br />

in den Städten konnten sich<br />

Schwarze nichtfreibewegen.Ihre<br />

Möglichkeiten, sich beruflich zu<br />

Nelson Mandela mit traditionellen Häuptlings-Insignien. DerLeoparden-Kopfschmuck istjetzt in Berlin zu sehen.<br />

betätigen, waren beschränkt. Es<br />

war Schwarzen verboten frei den<br />

Wohnort zu wählen. Sie wurden<br />

verpflichtet, in Sondergebieten<br />

zu leben, die äußerst schlechte<br />

Bedingungen für die Menschen<br />

boten, zum Beispiel schlechte<br />

Erde, wenig Wasser und keine<br />

öffentliche Infrastruktur.<br />

Diese Ungerechtigkeiten wollte<br />

Mandela nicht akzeptieren.<br />

1944 trat erdem ANC bei und<br />

gründete mit anderen die ANC-Jugendliga.<br />

Der Kampf begann. Um<br />

1950 arbeitete Mandela bereits<br />

als Generalsekretär des ANC.<br />

Seine Redegewandtheit bei öffentlichen<br />

Auftritten beeindruckte<br />

die Zuhörer und er gewann<br />

hohes Ansehen.<br />

Im Laufe der nächsten Jahre<br />

entwickelte Mandela einen<br />

Plan, wie die schwarze Bevölkerungsmehrheit<br />

sich gegen die<br />

Apartheid zur Wehr setzen sollte.<br />

Immer wieder geriet er dabei mit<br />

der Polizei in Konflikt. Öffentliche<br />

Auftritte wurden ihm verboten.<br />

Im sogenannten Treason Trial,<br />

deutsch: Landesverratsprozess,<br />

stand ergemeinsam mit Tausenden<br />

anderen Freiheitsaktivisten<br />

vor Gericht, wurde aber freigesprochen.<br />

Dennoch blieb er im<br />

Visier der Behörden.<br />

Gewaltsamer Kampf<br />

Mandela war inzwischen einer<br />

der Anführer der Anti-Apartheid-<br />

Bewegung geworden und damit<br />

zur Gefahr für das herrschende<br />

System.<br />

Zahlreiche Gewaltakte von<br />

beiden Seiten begleiteten den<br />

Befreiungskampf. Die Situation<br />

eskalierte mehr und mehr. Viele<br />

Menschen verloren ihr Leben.<br />

1962 erfolgte eine erneute<br />

Festnahme. Dieses Mal wurde<br />

Mandela zu fünf Jahren Haft<br />

verurteilt. In einem weiteren Prozess<br />

zwei Jahre später erhielt er<br />

lebenslänglich. 27 Jahre sollte<br />

Mandela im Gefängnis verbringen<br />

– viele davon unter härtesten<br />

Bedingungen. Dennoch<br />

IMAGO/GALLO IMAGES<br />

verzweifelte er nicht. Er lernte<br />

sogar Afrikaans, die Sprache der<br />

weißen Bevölkerung, um sich mit<br />

den Wärtern in ihrer Muttersprache<br />

verständigen zu können.<br />

1990 wurde er schließlich<br />

freigelassen – nachdem das<br />

Verbot des ANCs in Südafrika<br />

aufgehoben worden war. Sofort<br />

begann er erneut mit politischer<br />

Arbeit, die zur Überraschung der<br />

Öffentlichkeit von Versöhnung<br />

mit den einstigen Gegnern geprägt<br />

war. 1993 gewann Mandela<br />

gemeinsam mit Präsident<br />

Frederik Willem de Klerkden Friedensnobelpreis<br />

und am 10. Mai<br />

1994 wurde er als erster demokratisch<br />

gewählter Präsident<br />

Südafrikas vereidigt. Die Hand,<br />

die er seinen Peinigern gegenüber<br />

ausstreckte, wurde zum<br />

Symbol dafür, dass Frieden zwischen<br />

Feinden möglich ist. Am<br />

5. Dezember 2013 starb Nelson<br />

Mandela im Alter von 95 Jahren<br />

in seinemHausinJohannesburg.<br />

Mechthild Henneke


SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2019 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG NELSON MANDELA EXHIBITION l 3<br />

Ein Schau für alle Generationen<br />

Die offizielle Nelson Mandela-Ausstellung präsentiert 150 Exponate aus dem Leben der großen Persönlichkeit<br />

Hinter einer bunten Glastür<br />

im Bikini Berlin eröffnet sich<br />

dem Besucher die Welt von<br />

Nelson Mandela. Die ungewöhnliche<br />

Ausstellung im ersten Stock<br />

der Mall ehrt eine Persönlichkeit,<br />

wie sie unsere Zeit nur wenige<br />

kennt. Der südafrikanische Freiheitskämpfer<br />

und spätere Präsident<br />

hatte ein einzigartiges Leben,<br />

das nun in Berlin auf 700 Quadratmetern<br />

präsentiert wird.<br />

„Wir wollten zeigen, woher Nelson<br />

Mandela stammt und wie das<br />

seine Entwicklung beeinflusst hat“,<br />

sagt die Kuratorin der Ausstellung,<br />

die Amerikanerin Sara Hougan.<br />

In den ersten Räumen finden<br />

sich deshalb Bilder und Zeugnisse<br />

aus dem Dorf in der Transkei, in<br />

dem Mandela geboren wurde. Der<br />

Besucher sieht traditionelle Gegenstände,<br />

wie sie die Menschen<br />

seines Stammes auf dem Land<br />

benutzten. „Wir wollten zeigen,<br />

wie die Thembu-Kultur ihn dafür<br />

vorbereitet hat, ein Führer zu werden“,<br />

sagt Hougan.<br />

London war die erste Station<br />

Berlin ist die zweite Station der<br />

Ausstellung, die im Frühjahr zunächst<br />

erfolgreich in London gezeigt<br />

wurde. 100 000 Menschen<br />

besuchten sie dort. In Berlin ist<br />

sie bis zum 15. März zu sehen.<br />

Rund 150 historische Artefakte<br />

und persönliche Gegenstände werden<br />

präsentiert, dazu umfangreiches<br />

Film- und Videomaterial, das<br />

zum Teil noch unbekannt ist. „Wir<br />

möchten Familien und junge Menschen<br />

ansprechen“, sagt Hougan.<br />

In England seien viele Besucher –<br />

rquer durch die Generationen –miteinander<br />

ins Gespräch gekommen.<br />

Mandelas Enkel, Nkosi Zwelivelile<br />

Mandela, hat die Schau coproduziert.<br />

„Sie fängt den Geist<br />

meines Großvaters ein, dessen<br />

Fotos von Nelson Mandela, aber auch seine Bekleidung oder kulturelle Gegenstände werden präsentiert.<br />

Name zum Synonym für internationale<br />

Solidarität, Gerechtigkeit und<br />

Frieden geworden ist“, sagt er.<br />

Die Ausstellung sei auch eine<br />

Hommage an die Menschen in<br />

Berlin und Deutschland. Die Deutschen<br />

hätten die Menschen in<br />

Südafrika in der Anti-Apartheid-<br />

Bewegung und im Kampf für die<br />

Freiheit unterstützt, sagt Nkosi<br />

Zwelivelile Mandela, der Führer einer<br />

Untergruppe der Thembu und<br />

Adresse:<br />

Bikini Berlin<br />

Budapester Str. 38–50,<br />

10787 Berlin<br />

www.mandelaexhibition.de<br />

Abgeordneter im südafrikanischen<br />

Parlament ist.<br />

Die Ausstellung folgt dem Lebensweg<br />

Mandelas. Nach Bildern<br />

seiner Ausbildung sind auch zahlreiche<br />

Zeugnisse seines 27-jährigen<br />

Gefängnisaufenthalts zu<br />

sehen. Ein Generalschlüssel der<br />

Zellen auf der vor Kapstadt gelegenen<br />

Gefängnisinsel Robben<br />

Island steht für diese Zeit. Eine<br />

käfigartige Konstruktion zeigt den<br />

ÖFFUNGSZEITEN UND TICKETINFORMATIONEN<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Samstag: 10–20Uhr<br />

(letzter Einlass 19 Uhr)<br />

Sonn- und Feiertage: 11–18 Uhr<br />

(letzter Einlass 17 Uhr)<br />

Am 24. und 31.12. geschlossen<br />

Dauer der Ausstellung:<br />

Bis zum 15. März 2020<br />

Ticketinformationen:<br />

Wochentags:<br />

Erwachsene: 13,50 Euro<br />

Kinder von 6bis 14 Jahre: 12 Euro<br />

Gruppen: 10Euro<br />

Wochenende und Feiertage:<br />

Erwachsene: 14,50 Euro<br />

Kinder von 6bis 14 Jahre: 13 Euro<br />

Gruppen: 11Euro<br />

GETTYIMAGES/LORDN<br />

Bildungsmaterialien:<br />

Zur Ausstellung gibt esauf der<br />

Webseite kostenlose Unterrichtsmaterialien:<br />

www.mandelaexhibition.de/<br />

bildung/<br />

Gruppenameldung:<br />

Den Besuch von Schulklassen<br />

und Gruppen ab 10 Personen anmelden<br />

unter<br />

mandela-gruppen@deag.de<br />

begrenzten Raum der Zelle mit der<br />

inzwischen berühmt gewordenen<br />

Nummer 466/64.<br />

Hougan und ihr Team trugen<br />

die Ausstellungsstücke an vielen<br />

Orten Südafrikas zusammen. „Sie<br />

waren verstreut, denn einiges war<br />

über Auktionen in Privatbesitz gelangt“,<br />

berichtet sie. Erschwerend<br />

kam hinzu, dass Mandela auf Extravaganz<br />

keinen Wert legte. Seine<br />

persönlichen Gegenstände standen<br />

nicht in Vitrinen. Doch zahlreiche<br />

Menschen, die Wert darauf<br />

legten, dass Mandelas Geschichte<br />

erzählt wird, halfen Hougan.<br />

Zu den Lieblingsstücken der<br />

Kuratorin zählen der Leopardenfell-Kopfschmuck,<br />

der Mandela<br />

als eine besondere Ehre vom König<br />

der Xhosa, Xolilzwe Sigcawu,<br />

verliehen wurde, aber auch eine<br />

Viehpeitsche, mit der Mandela als<br />

Junge das Vieh trieb und ein Bügeleisen.<br />

Er musste für den Stammesführer,<br />

in dessen Haus er<br />

nach dem Tod seines Vaters lebte,<br />

die Kleidung bügeln. Die Zeugnisse<br />

der Apartheid-Zeit bedeuten<br />

ihr viel. „Diese Gegenstände zu<br />

sehen, ist sehr aufwühlend“, sagt<br />

sie. Auch die Briefe Mandelas an<br />

seine Kinder hätten sie berührt.<br />

„Er versucht darin, sie zu erziehen“,<br />

berichtet Hougan. Manchmal<br />

sah er sie viele Jahre nicht.<br />

Eine Beziehung entwickeln<br />

Eine der letzten Vitrinen zeigt<br />

ein Hemd und Hausschuhe aus<br />

Schaffell aus den letzten Lebensjahren.<br />

„Das ist für mich der Kern<br />

Mandelas: Das der Öffentlichkeit<br />

bekannte Hemd zeigt die Kultur<br />

der Thembu und seine Schuhe<br />

trug er im Alter oft.“ Ihr ist wichtig,<br />

dass die Ausstellungsbesucher<br />

eine persönliche Beziehung<br />

zu den Exponaten entwickeln, so<br />

dass Mandela greifbar wird.<br />

Um den Besuchern der Ausstellung<br />

die Möglichkeit zu geben<br />

zu zeigen, was Mandela ihnen bedeutet,<br />

können sie am Ende der<br />

Ausstellung Ideen aufschreiben,<br />

wie sie sein Erbe in die Welt tragen<br />

wollen. Hougan hofft, dass<br />

die Schau noch mehr Orte erreicht<br />

–oder dass sie einmal den<br />

Grundstein für ein eigenes Museum<br />

für Nelson Mandela bildet.<br />

Mechthild Henneke<br />

r<br />

r<br />

Den Dialog am Laufen halten<br />

Ivy Quainoo und Patrice Bouédibéla sind Mandelas Botschafter<br />

Ihre Lieder begeistern die Öffentlichkeit.<br />

Ivy Quainoo ist seit<br />

ihrem Sieg bei „Voice of Germany“<br />

ein Star, doch sie engagiert<br />

sich auch für das Bild von Afrika<br />

in Deutschland. Die Mandela-Ausstellung<br />

begleitet sie als Botschafterin.<br />

„Ich fühle mich inspiriert<br />

von dem, was Nelson Mandela<br />

getan hat“, beschreibt sie ihre<br />

Motivation. Seine Gedanken weiterzutragen<br />

ist ihr Anliegen.<br />

Auch der Moderator, Entertainer<br />

und Social Media-Aktivist Patrice<br />

Bouédibéla ist Botschafter<br />

der Ausstellung. Bekannt wurde<br />

der schlagfertige <strong>Berliner</strong> als<br />

TV-Moderator und Gastgeber für<br />

zahlreiche international bekannte<br />

Musiker und Bands. „Ich möchte<br />

den Menschen zeigen, wie wichtig<br />

es ist, den Dialog am Laufen zu<br />

halten“, sagt er. Dies helfe dabei,<br />

Konflikte zu lösen.<br />

Bei der Eröffnung der Ausstellung<br />

trafen die beiden auch auf<br />

den Enkel von Nelson Mandela,<br />

Nkosi Zwelivelile Mandela. „Es<br />

ist sehr wichtig, dass Menschen<br />

heute noch von meinem Großvater<br />

erfahren“, sagte er. Die Botschafter<br />

der Ausstellung hätten<br />

in besonderer Weise Zugang zur<br />

Öffentlichkeit und könnten die<br />

Gedanken Mandelas Menschen<br />

näher bringen. (mec)<br />

DAVIDS/SVEN DARMER<br />

Die beiden Botschafter und Mandelas Enkel bei der offiziellen Eröffnung


4 I NELSON MANDELA EXHIBITION<br />

SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2019 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Ein königlicher Kopfschmuck<br />

Ein Rundgang durch Nelson Mandelas Leben: Von seinem Heimatdorf in der Transkei über eine nachgebaute<br />

Rund 150 Ausstellungsstücke haben die Kuratoren für die Ausstellung zusammengetragen:<br />

Von dem zeremoniellen Leopardenfell-Kopfschmuck bis hin zu den Hausschuhen,<br />

die Mandela als alter Mann trug. Besonders eindrucksvoll sind die Zeugnisse seines<br />

27-jährigen Gefängnisaufenthalts. Ein Nachbau der Zelle, in der er einsaß, zeigt, unter was<br />

für außergewöhnlich harten Bedingungen Mandela eingesperrt war. Aber auch einige Zeugnisse<br />

aus der Zeit seiner Präsidentschaft beeindrucken. Der Anzug, den er zur Parlamentseröffnung<br />

1996 trug oder seine Fernsehansprache als erster schwarzer Präsident des Landes.<br />

Hier einige ausgewählte Stücke.<br />

Leopardenfell-Kopfschmuck<br />

Ein Kopfschmuck aus Leopardenfell ist der erste Blickfang<br />

der Ausstellung, die die große Persönlichkeit Nelson<br />

Mandelas der <strong>Berliner</strong> Öffentlichkeit präsentiert. Der<br />

Kopfschmuck ist zugleich ein Symbol dafür, wie sehr der<br />

Politiker in seiner Heimat Südafrika von seinem Volk, den<br />

Xhosas, und der Bevölkerung überhaupt verehrt wurde.<br />

Der König der Xhosa, Xolilzwe Sigcawu, hat Mandela den<br />

Kopfschmuck verliehen. Es war das erste Mal seit 200<br />

Jahren, dass diese alte Kriegerehre jemand anderem als<br />

einem König zuteil wurde.<br />

Traditionelles Kostüm<br />

Ein traditioneller Rock und Schal der AbaThembu, getragen von der Frau<br />

des Regenten. Die Flicken am Rock zeigen,dass er mehrmals repariert wurde.<br />

Außerdem sind traditionelle Tabakpfeifen zu sehen, die von Männern<br />

und Frauen verwendet wurden. Das runde Gefäß ist eine Kalebasse aus<br />

einem getrockneten<br />

Flaschenkürbis. In diesen<br />

Behältnissen wird<br />

noch heute am Ostkap<br />

Südafrikas Sauermilch<br />

fermentiert.<br />

DAVIDS/SVEN DARMER<br />

Bank der Trennung<br />

In der Zeit der Apartheid war das Lebenvon weißen und schwarzen<br />

Einwohnern Südafrikas streng getrennt. Sie standen nicht an Bushaltestellenzusammen<br />

und setzten sich auch nicht auf dieselben<br />

Bänke. Diese Politik war gesetzlich verankert und erlaubte der Regierung,<br />

Menschen zu bestrafen, die sich nicht an die Vorgaben<br />

hielten. Auf der <strong>Berliner</strong> Ausstellung ist eine Bank zu sehen, auf<br />

der „Europeans<br />

only“ steht –nur<br />

für Europäer,<br />

womit Weiße<br />

gemeint waren.<br />

Das System wurde<br />

1994 abgeschafft<br />

– nach<br />

Jahrzehnten voller<br />

Unruhen mit Tausenden<br />

Toten.<br />

DAVIDS/SVEN DARMER<br />

DAVIDS/SVEN DARMER


SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2019 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG NELSON MANDELA EXHIBITION l 5<br />

und eine Bank der Trennung<br />

Gefängniszelle bis zur Nobelpreis-Urkunde haben die Kuratoren Objekte, Zeugnisse und Fotos zusammengetragen<br />

Tennisschläger<br />

Ein Brief<br />

Ein Brief von Nelson Mandela<br />

an seine Familie. Die<br />

Jahre im Gefängnis bedeuteten<br />

eine brutale Trennung<br />

Mandelas von Frau<br />

und Kindern. Er sah diese<br />

nicht groß werden, konnte<br />

nicht an der Beerdigung<br />

seiner Mutter und der seines ältesten Sohns teilnehmen. Dennoch versuchte<br />

er durch die Briefe seine Vaterrolle wahrzunehmen. Sanft und<br />

interessiert geht er auf die Situation seiner Kinder ein, erteilt Ratschläge<br />

und gibt Hilfestellungen. Die Briefe sind ein besonderes Zeugnis der<br />

außergewöhnlichen Persönlichkeit Mandelas in der Ausstellung.<br />

MECHTHILD HENNEKE<br />

Nelson Mandelas persönliche Tischtennis- und<br />

Tennisschläger aus dem Gefängnis. Er trieb damit<br />

regelmäßig Sport. Mandela schrieb einmal<br />

nach Hause, dass er sich beim Spielen eines<br />

Spiels mit einem Schläger versehentlich am<br />

Auge verletzt hatte. Das Internationale Rote<br />

Kreuz setzte sich für bessere Bedingungen auf<br />

Robben Island ein und spendete Freizeitartikel<br />

wie diese Schläger. Der Sport sollte die Häftlinge<br />

motivieren, die geistige und körperliche<br />

Gesundheit zu verbessern.<br />

Hausschuhe von Nelson Mandela<br />

Die Schuhe aus Schaffell waren seine Lieblingsschuhe,<br />

die er zu Hause in Qunu nach seiner Pensionierung<br />

trug. Qunu hat nur rund 200 Einwohner und liegt<br />

im Südosten Südafrikas. Nelson Mandela ist in der<br />

Nähe des Dorfs geboren und wurde hier auch beigesetzt.<br />

MECHTHILD HENNEKE<br />

MECHTHILD HENNEKE<br />

Madiba-Stil<br />

Eines der berühmten handgedruckten<br />

Madiba-Batikhemden, die Nelson Mandela<br />

trug. Sie wurden zu einem wichtigen<br />

Bestandteil seiner bunten öffentlichen<br />

Rolle und halfen ihm, sich von der formellen<br />

Kleidung der Politiker und Geschäftsleute<br />

abzuheben.<br />

Mandela: The Official Exhibition<br />

Freiheit ist<br />

weder Schwarz<br />

noch Weiß<br />

MECHTHILD HENNEKE<br />

https://www.mandelaexhibition.de


6 I<br />

SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2019 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

„Gegen Widerstände für eine bessere Welt kämpfen“<br />

Der Enkel von Nelson Mandela, Nkosi Zwelivelile Mandela, über seinen Großvater und die Offizielle Ausstellung zu dessen Leben<br />

Er ist Stammesführer, Parlamentsabgeordneter<br />

und Co-<br />

Kurator der Nelson Mandela-Ausstellung:<br />

Nkosi Zwelivelile<br />

Mandela, der Enkel von Nelson<br />

Mandela. Zur Eröffnung kam er<br />

nach Berlin und berichtete davon,<br />

was Nelson Mandela die<br />

Unterstützung vieler Deutscher<br />

im Kampf gegen die Apartheid<br />

bedeutete.<br />

Die offizielle Mandela-Ausstellung<br />

ist in Berlin angekommen.<br />

Es ist eine große Ehre für<br />

mich, dass die Mandela-Ausstellung<br />

in Berlin gezeigt wird. Es ist<br />

keine gewöhnliche Ausstellung<br />

und das Leben, das sie feiert, ist<br />

kein gewöhnliches Leben. Dennoch<br />

wäre mein Großvater der<br />

erste gewesen, der mich daran<br />

erinnert hätte, dass viele Männer<br />

und Frauen dazu beigetragen haben,<br />

dass wir diese Ausstellung<br />

heute sehen können.<br />

Das Leben von Nelson Mandela<br />

inspiriert heute noch viele.<br />

In der Ausstellung wird ein<br />

Mensch geehrt, der fast drei Jahrzehnte<br />

eingesperrt wurde, weil er<br />

für Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden<br />

und Wohlstand für alle gekämpft<br />

hat. Die Ausstellung ist auch ein<br />

Aufruf zum Handeln.<br />

Spielte Berlin eine Rolle im Leben<br />

Ihres Großvaters?<br />

Mein Großvater hat Deutschland<br />

zum ersten Mal 1990 besucht,<br />

nur wenige Monate nach<br />

seiner Entlassung aus dem Gefängnis.<br />

Dieser erste Besuch bestätigte<br />

das feste Band zwischen<br />

den Völkern von Deutschland,<br />

Südafrika, Afrika sowie den Entwicklungsländern.<br />

Ich möchte<br />

allen danken, die zu unserem<br />

Befreiungskampf beigetragen<br />

haben.<br />

Nur deshalb kann ich heute<br />

als freier Südafrikaner vor Ihnen<br />

stehen und erklären, dass wir<br />

unsere Freiheit der deutschen<br />

Solidaritätsarbeit verdanken –<br />

besonders den Solidaritätskomitees<br />

in Ostdeutschland und den<br />

sozialen Bewegungen in Westdeutschland.<br />

Mit seinem Besuch hat mein<br />

Großvater auch den tausenden<br />

Kindern seine Anerkennung gezollt,<br />

die Bilder gemalt und ins<br />

Gefängnis geschickt haben. Ich<br />

denke, ungefähr 87 000 Postkarten<br />

sind dort eingegangen. Wenn<br />

wir genauso viele Besucher bei<br />

der Ausstellung haben, ist sie ein<br />

großer Erfolg. Wer Madiba, wie wir<br />

meinen Großvater genannt haben,<br />

DAVIDS/SVEN DARMER<br />

Nkosi Zwelivelile Mandela, der Enkel von Nelson Mandela, vor einem Foto seines berühmten Großvaters.<br />

kennt, weiß, wie wichtig ihm Kinder<br />

waren. Sie hatten einen besonderen<br />

Platz in seinem Herzen.<br />

Er sagte, dass er die Geräusche<br />

von spielenden Kindern in den<br />

Jahren seiner Inhaftierung am<br />

meisten vermisst hat.<br />

Diese Postkartenaktion wurde in<br />

der DDR organisiert.<br />

Ja, und die Kinder, die Nelson<br />

Mandela in den dunkelsten Jahren<br />

seines Lebens aufgebaut haben,<br />

sind heute Erwachsene. Ich möchte<br />

ihnen noch einmal danken. Wir<br />

hoffen, dass viele von ihnen in die<br />

Ausstellung kommen. Vielleicht<br />

kann Nelson Mandela sie noch<br />

einmal inspirieren, einen Beitrag<br />

in der Welt zu leisten<br />

Auch im Westen Deutschlands<br />

gab esUnterstützer.<br />

Ich gebe ein prominentes<br />

Beispiel: den früheren Außenminister<br />

Hans-Dietrich Genscher.<br />

Er rief in den achtziger Jahren<br />

vor den Vereinten Nationen dazu<br />

auf, Mandela aus dem Gefängnis<br />

zu befreien. Das war damals<br />

umstritten, denn er war ja wegen<br />

Mordes und Terrorismus angeklagt.<br />

Berlin ist der zweite Ort, an dem<br />

die offizielle Mandela-Ausstellung<br />

gezeigt wird.<br />

Die Ausstellung war im Frühjahr<br />

in London zu sehen und die<br />

Reaktionen dort haben uns überwältigt.<br />

Es kamen Menschen aus<br />

allen Teilen der Gesellschaft: von<br />

der Regierung, Firmen, Hilfsorganisationen,<br />

den Kirchen und vielen<br />

anderen Bereichen. Es stellt<br />

sich die Frage, warum Madibas<br />

Erbe in der ganzen Welt noch so<br />

stark wirkt. Die einfache Antwort<br />

ist sein Appell an unsere gemeinsame<br />

Menschlichkeit. Seine Botschaft<br />

appelliert an das Beste in<br />

uns und inspiriert uns, trotz aller<br />

Widerstände für eine bessere<br />

Welt zu kämpfen.<br />

Er hat den Menschen viele wichtige<br />

Gedanken mit auf den Weg<br />

gegeben.<br />

Sein Erbe ist die Suche nach<br />

Frieden und Versöhnung. Besonders,<br />

dass er seinen einstigen<br />

Feinden vergeben hat, ist ein<br />

starker Auftrag. Was den meisten<br />

Menschen schwerfällt zu begreifen<br />

ist, wie er fast dreißig Jahre in<br />

Haft ohne Groll, Verbitterung oder<br />

Rachegefühle überstehen konnte.<br />

Sein Erbe verdient gefeiert<br />

zu werden. Es sollte vielen Menschen<br />

ein Vorbild sein. Wenn die<br />

Ausstellung uns auf diesem Weg<br />

ein Stück voranbringt, war sie alle<br />

Mühen wert.<br />

Bisher hat sich die Welt noch<br />

nicht im Sinn von Nelson Mandela<br />

verändert.<br />

Die Ausstellung ist deshalb<br />

ein besonders wichtiges Zeichen.<br />

Die Welt ist kriegsmüde –<br />

von Ost bis West. Mandelas Leben<br />

hat uns Hoffnung gemacht,<br />

dass es eine neue Art des<br />

Zusammenlebens geben kann,<br />

dass das Unmögliche möglich<br />

ist. Er hat an ein neues Paradigma<br />

aus Frieden, Fortschritt<br />

und Wohlstand geglaubt.<br />

Sicher werden viele Menschen<br />

kommen, um sich davon noch<br />

einmal inspirieren zulassen.<br />

Zwar geht es um meinen Großvater,<br />

aber in bestimmter Weise<br />

ist seine Geschichte ja auch unsere<br />

Geschichte. Viele werden sich<br />

an Momente in ihrem eigenen Leben<br />

erinnern.<br />

Ich selbst zehre von einer Fülle<br />

von Erinnerungen. Nach meiner<br />

Krönung zum Häuptling 2007<br />

führte ich lange Gespräche mit<br />

meinem Großvater auf Wanderungen<br />

durch die Hügel und Täler von<br />

Mvezo.<br />

2009 gab es einen Moment,<br />

an den ich mich immer erinnern<br />

werde. Ich wurde eingeladen Abgeordneter<br />

für den regierenden<br />

Afrikanischen Nationalkongress<br />

zu werden und lehnte dies ab. Madiba<br />

rief mich zu sich und sagte<br />

„Wenn die Nation dich auffordert,<br />

ihr zu dienen, tust du das!“ Ende<br />

der Geschichte. Sein Leben bestand<br />

daraus, anderen zu dienen.<br />

Er dachte: „Solange es auf der<br />

Welt noch einen einzigen Menschen<br />

gibt, der leidet, ist unser<br />

Kampf noch nicht vorbei.“<br />

Südafrika ist Deutschlands<br />

wichtigster Partner in der Subsahara-Region.<br />

Ich vertraue darauf,<br />

dass die Mandela-Ausstellung<br />

auf ihre Weise dazu beiträgt, die<br />

historischen Verbindungen zu vertiefen.<br />

In seiner Rede im Deutschen<br />

Bundestag, 1996, hat uns Präsident<br />

Mandela an etwas erinnert.<br />

Ich zitiere: „Die jüngste Geschichte<br />

Ihres Volks ist uns ein Vorbild.<br />

Wie der sprichwörtliche Phoenix<br />

ist Deutschland innerhalb eines<br />

halben Jahrhunderts aus der<br />

Asche des Kriegs auferstanden<br />

und ist ein zentrales Mitglied der<br />

Europäischen Union geworden.<br />

Ihre Erfahrung wird für uns eine<br />

wichtige Lektion sein.“<br />

Das Interview führte Mechthild<br />

Henneke.<br />

___________________<br />

Note: Die offizielle Mandela-Ausstellung<br />

ist an Erinnerungen und<br />

Lebenswegen der Menschen interessiert,<br />

die früher Postkarten für<br />

Nelson Mandela geschrieben haben.<br />

Bitte schicken Sie eine Mail an<br />

postkartenkinder@deag.de.


SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2019 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

XXXX l 7<br />

Schon der erste Kontakt änderte alles<br />

Die Südafrikanerin Zelda La Grange war als persönliche Assistentin elf Jahre lang eine der engsten Mitarbeiterinnen von Nelson Mandela<br />

Aus einem Zufall ist eine<br />

Lebensaufgabe geworden.<br />

Zelda La Grange arbeitete<br />

von 1992 bis 2013 für Nelson<br />

Mandela. Dabei hatte sie sich<br />

als 22-jährige Universitätsabgängerin<br />

eigentlich bei einem anderen<br />

Mitarbeiter der damaligen<br />

südafrikanischen Regierung beworben.<br />

Zufällig platzte die persönliche<br />

Assistentin von Mandela<br />

in das Bewerbungsgespräch<br />

und fragte LaGrange später, ob<br />

sie nicht bei ihr, in Mandelas<br />

Büro, anfangen wolle.<br />

Keine leichte Entscheidung.<br />

Das Bild, das La Grange von Nelson<br />

Mandela hatte, war geprägt<br />

von Vorurteilen. Die Presse der<br />

weißen Südafrikaner hatte den<br />

Freiheitskämpfer schließlich jahrzehntelang<br />

als Terroristen und sogar<br />

Mörder gebrandmarkt. „Ich war<br />

noch nie mit Schwarzen in Kontakt<br />

gekommen, außer wenn sie Dienstboten<br />

waren“, sagt La Grange im<br />

Gespräch mit der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

Dennoch – schon der erste<br />

Kontakt mit Mandela bewirkte,<br />

dass sie ihr altes Denken aufgab.<br />

„Er hatte so sanfte Augen und<br />

sprach mich auf eine so fürsorgliche<br />

Art an. Er war das Gegenteil<br />

von allem, was ich vorher von ihm<br />

gehört hatte.“ Es sei eine überwältigende<br />

Erfahrung gewesen<br />

und ihre Einstellung zuihm hätte<br />

sich von diesem Moment an begonnen<br />

zu ändern.<br />

Zelda La Grange mit ihrem Chef, Nelson Mandela. Die beiden verband ein herzliches Verhältnis.<br />

Allein die Tatsache, dass Nelson<br />

Mandela sie, eine typischeweiße<br />

südafrikanische Frau, in seinen<br />

engsten Mitarbeiterstab aufgenommen<br />

hat, zeige, zu welch umfassender<br />

Vergebung er in der Lage gewesen<br />

ist, sagt sie.<br />

27 Jahre war Mandela im Gefängnis<br />

gewesen, weil er für die<br />

Gleichberechtigung und die Freiheit<br />

der schwarzen Südafrikaner<br />

gekämpft hatte. „Sie müssen doch<br />

einmal böse auf die Menschen<br />

sein, die ihnen das alles angetan<br />

haben“, habe sie zu ihm gesagt.<br />

Doch er habe gelächelt und geantwortet:<br />

„Es gibt nichts, worauf<br />

ich böse sein könnte. Ich habe<br />

mich schon vor langer Zeit damit<br />

auseinandergesetzt, diesen Menschen<br />

zu vergeben.“ Damals habe<br />

sie verstanden, dass er bereits im<br />

Gefängnis an sich gearbeitet habe,<br />

um zu verzeihen.<br />

Geschichten wie diese erzählt<br />

Zelda La Grange, 49, heute auf den<br />

Vortragsreisen, die sie in die ganze<br />

Welt führen. Sie hat ein Buch über<br />

ihre Zeit mit Nelson Mandela geschrieben,<br />

das ein weltweiter Bestseller<br />

wurde. „Ich habe gedacht,<br />

dass ,Good morning, Mr. Mandela’<br />

michvielleicht ein halbes Jahr nach<br />

seinem Erscheinen beschäftigen<br />

würde“, sagt sie. Das ist jetzt vier<br />

Jahre her.<br />

Sie wird auch von bekannten<br />

Persönlichkeiten oder großen Unternehmen<br />

gebucht, wie zum Beispiel<br />

von Jeff Bezos, dem Gründer<br />

BENNY GOOL<br />

von Amazon. „Die Menschen wollen<br />

weniger etwas über den Politiker<br />

Mandela erfahren. Sie wollen<br />

hören, was er für eine Persönlichkeit<br />

war.“ Vier Eigenschaften charakterisierten<br />

ihn, berichtet sie:<br />

Ehrlichkeit, Integrität, Respekt<br />

und Pünktlichkeit.<br />

Einekleine Geschichteillustriert<br />

die letzte Eigenschaft: „Wir hatten<br />

einen Flug mit der Regierungsmaschine<br />

geplant. Ich war pünktlich<br />

da, doch der Präsident war vor mir<br />

gekommen“, berichtet sie. War ein<br />

Termin für eine bestimmte Uhrzeit<br />

angesetzt, erschien er häufig einige<br />

Minuten vorher. Als La Grange<br />

ins Flugzeug kam, blickte Mandela<br />

nicht einmal von seiner <strong>Zeitung</strong><br />

auf. Sie setzte sich und schließlich<br />

sah er sie an und sagte: „Das ist<br />

das letzte Mal, dass Sie zu spät<br />

kommen.“ Und es sei tatsächlich<br />

das letzte Mal gewesen.<br />

Mandela verlangte viel von seinen<br />

Mitarbeitern, doch es war sein<br />

oberstes Prinzip, in seinem Amt zu<br />

dienen. Bald wusste La Grange,<br />

wie der Präsident seine Angelegenheiten<br />

geführt sehen wollte. „Wir<br />

haben zum Beispiel alle Geschenke,<br />

die uns angeboten wurden, abgelehnt.<br />

Damals gab es noch keine<br />

offizielle Regelung dazu, aber es<br />

war ihm wichtig, nicht in den Verdacht<br />

der Bestechlichkeit zu geraten“,<br />

sagt sie.<br />

Nach seinem Ausscheiden aus<br />

dem Amt 1999 bliebZelda La Grange<br />

die einzige Mitarbeiterin Mandelas.<br />

Jetzt war sie persönliche<br />

Assistentin und Sprecherin. Sie begleitete<br />

ihn rund um die Welt.<br />

Heute, sechs Jahre nach seinem<br />

Tod, ist Nelson Mandela nicht<br />

in Vergessenheit geraten. Als Südafrika<br />

vor kurzem die Weltmeisterschaft<br />

im Rugby gewann, wurde<br />

Mandelas gedacht. Schließlich<br />

war er ein großer Rugby-Fan und<br />

häufig im Stadion. Außerhalb von<br />

Südafrika sei er weniger präsent.<br />

„Die Ausstellung leistet deshalb<br />

einen wichtigen Beitrag“, sagt sie.<br />

Dass sie in Deutschland gezeigt<br />

wird, freut sie besonders: „Südafrika<br />

kann so viel von Deutschland<br />

über Vergangenheitsbewältigung<br />

lernen.“ Mechthild Henneke<br />

Die Vereinten Nationen im Kleinen<br />

An der Nelson-Mandela-Schule lernen rund 1300 Kinder aus der ganzen Welt. Die Werte des Namensgebers werden großgeschrieben<br />

Die Schule ist so ungewöhnlich<br />

wie der Mann, der<br />

ihr ihren Namen gab: Die<br />

Nelson-Mandela-Schule in der<br />

Pfalzburger Straße in Wilmersdorf<br />

ist eine staatliche, internationale<br />

und bilinguale Schule für Schüler<br />

von der 1. bis zur 13. Klasse. Die<br />

Schulausbildung kann mit dem<br />

bilingualen Abitur oder dem Internationalen<br />

Baccalaureate (IB)<br />

abgeschlossen werden. „Das bieten<br />

sonst nur Privatschulen an“,<br />

sagt Katja Sajid, kommissarische<br />

Schulleiterin.<br />

Im Jahr 2000 gründete der Senat<br />

die Schule. Heute lernen dort<br />

rund 1300 Schüler. Aus 60 Ländern<br />

kommen Schüler und Lehrer.<br />

Und Nelson Mandela? Spielt er<br />

eine Rolle? „Seine Philosophie und<br />

seine Werte sind für uns wichtig:<br />

Demokratie, Toleranz, Respekt und<br />

Vielfalt“, sagt Sajid.<br />

An der Schule wird das Miteinander<br />

gepflegt. Veranstaltungen<br />

wie dasvon der Elternschaftorganiserte<br />

„Festival ofNations“ stehen<br />

dafür. Die Klassen bereiten Stände<br />

auf dem Hof vor, die sich jeweils einem<br />

Land, seiner Kultur und seiner<br />

Küche widmen. „Das ist immer ein<br />

Riesenspektakel, zudem nicht nur<br />

die Schulgemeinschaft, sondern<br />

auch die Nachbarschaft kommt.“<br />

Ein anderes jährliches Event<br />

sind die Ubuntu-Tage. „Das ist<br />

eine Philosophie, die inSüdafrika<br />

geprägt wurde. Sie ist der Menschlichkeit<br />

und der Nächstenliebe verpflichtet“,<br />

sagt Sajid, „ich kann nur<br />

etwas erreichen, wenn ich neben<br />

mir die anderen sehe.“ Diesen Gedanken<br />

habe auch Mandela gelebt<br />

„Man soll sich jeden Tag fragen:<br />

Habe ich etwas für die Menschen<br />

um mich herum getan, oder etwas,<br />

um die Welt zu verbessern?“<br />

Die Schule ist außerdem<br />

UNESCO-Projektschule. „Wir sind ja<br />

schon aufgrund unserer Vielfalt die<br />

Vereinten Nationen im Kleinen“,<br />

sagt Sajid. Die UNESCO-Gruppe<br />

entwickelt hierzu Projekte, die zum<br />

Beispiel die Themen Demokratieerziehung,<br />

Menschenrechte oder<br />

Nächstenliebe zum Inhalt haben.<br />

Doch der große Namensgeber<br />

ist nicht nur in den Ideen zu finden.<br />

Über dem Schriftzug „Nelson-Mandela-Schule“<br />

an einem Gebäude<br />

sind Bilder des Politikers zu sehen.<br />

Im Büro der Schulleiterin hängt<br />

sein Foto. Der Madiba-Chor, in dem<br />

unter anderem Eltern und Lehrer<br />

der Schüler singen, hat sich nach<br />

Mandela benannt. Madiba führt<br />

auf Mandelas Herkunft aus dem<br />

Thembu-Stamm zurück.<br />

Eine besondere Beziehung<br />

besteht zur südafrikanischen Botschaft.<br />

Sie nimmt am „Festival<br />

of Nations“ teil. Der Schulchor<br />

tritt auf Events der Botschaft auf.<br />

Einige Male haben Schülerinnen<br />

und Schüler der Nelson-Mandela-<br />

School ofScience and Technology<br />

aus Mandelas Heimatort Mvezo in<br />

Südafrika die <strong>Berliner</strong> Schule besucht<br />

und in Gastfamilien gewohnt.<br />

<strong>Berliner</strong> Schüler sind bisher noch<br />

nicht in dem Land gewesen, aber<br />

sie reisten schon nach Ruanda und<br />

Namibia. (mec)<br />

KATJA SAJID<br />

Der Eingang zur Nelson-Mandela-Schule mit Bildern des Namensgebers


8 l NELSON MANDELA EXHIBITION SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2019 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Händedruck für die Verständigung<br />

Die Kunstaktion „Handshape“ zum Mauerfalljubiläum begeisterte auch den Enkel von Nelson Mandela<br />

MAGDALENA KJESSEL<br />

BENEDICTE KURZEN<br />

Nkosi Zwelivelile Mandela, gibt der Sängerin Ivy Quainoo im Beisein von Meike Ziegler (Mitte) die Hand.<br />

Es dauert nur einen kurzen<br />

Moment, bis aus dem Ball<br />

Modelliermasse ein Abdruck<br />

geworden ist, der für immer bleiben<br />

wird. Nelson Mandelas Enkel,<br />

Nkosi Zwelivelile Mandela, gibt<br />

der Sängerin Ivy Quainoo in der<br />

Mandela-Ausstellung im Bikini Berlin<br />

fest die Hand. Zwischen ihren<br />

Händen liegt die rund geformte<br />

Modelliermasse, die durch den<br />

Handschlag zusammengepresst<br />

wird. Als Mandela und Quainoo die<br />

Hände öffnen, hat der Ball eine einzigartige<br />

Form.<br />

Neben Mandela und Quainoo<br />

steht Meike Ziegler, eine 50-jährige<br />

Künstlerin aus den Niederlanden.<br />

Sie hat die Handshape-Aktion<br />

ins Leben gerufen und ist stolz,<br />

zwei so prominente Teilnehmer für<br />

sie gewonnen zu haben. „Handshape“<br />

bedeutet Umriss der Hand<br />

und ist zugleich ein Wortspiel mit<br />

„handshake“ –Händedruck. Seit<br />

2016 arbeitet sie an der Aktion,<br />

die zum Mauerfalljubiläum ihren<br />

ersten Höhepunkt erreichte.<br />

An der Gedenkstätte <strong>Berliner</strong><br />

Mauer durfte Ziegler, die inzwischen<br />

von dem Ungarn Ivan Gabor<br />

unterstützt wird, eine große Installation<br />

aufbauen, in der die Handshape-Abdrücke,<br />

wie ein durchsichtiger<br />

Vorhang, aufgehängt<br />

wurden. Genau 10957 Abdrücke<br />

wurden zum 9. Novemberineinem<br />

fast acht Meter langen und drei<br />

Meter hohen, offenen Rahmen<br />

vor der Gedenkstätte angebracht.<br />

„Die Menschen standen staunend<br />

davor. Einige waren sehr emotional“,<br />

berichtet Gabor.<br />

„Lasst uns eine Mauer der Vereinigung<br />

bauen“, lautet Zieglers<br />

Idee hinter der Aktion. Die Menschen,<br />

die teilgenommen haben,<br />

kannten sich vorher nicht. Ziegler,<br />

Gabor und ihre Helfer haben an<br />

vielen Orten Berlins gestanden,<br />

um sie zusammenzuführen. „Wir<br />

laden sie ein, sich kennenzulernen,<br />

sich zu unterhalten und eine<br />

Gemeinsamkeit zu finden“, sagt<br />

Ziegler. Jeder Händedruck wird<br />

dokumentiert und archiviert. Die<br />

Informationen werden auf der<br />

Webseite stories.handshape.berlin<br />

hochgeladen.<br />

Hier ist zu sehen, dass zum<br />

Beispiel Pauline und Carsten<br />

beide das Abenteuer lieben. Die<br />

Themen, bei denen Rudi und Pablo<br />

sofort eine gemeinsame Ebene<br />

fanden waren „kühles Bier,<br />

Reisen und Sport“. „Ein Paar<br />

hat durch unsere Aktion zusammengefunden“,<br />

berichtet Ziegler.<br />

Wenn erst einmal ein Gespräch in<br />

Gang gekommen ist, können sich<br />

schnell Dinge entwickeln. Sie erlebt<br />

jedoch auch Ablehnung. Die<br />

Händeabdrucke zusammeln, war<br />

mühsame Einzelarbeit.<br />

Ein besonderer Fan der Aktion<br />

ist VisitBerlin-Chef Burkhard Kieker.<br />

Die Berlin-Werber haben die<br />

Aktion in den Kanon der geförderten<br />

Projekte für das 30-jährige<br />

Mauerfall-Jubiläum aufgenommen.<br />

„Ein Handschlag mit Unbekannten,<br />

eine echte menschliche<br />

Begegnung, ist das, was zählt“,<br />

schreibt Kieker auf Instagram.<br />

Dem schlossen sich Mandela und<br />

Ivy Quainoo gern an. Auch ihr Händedruck<br />

ist jetzt Teil des großen<br />

Vorhangs der Begegnung.<br />

Mechthild Henneke<br />

EINGANG<br />

LAGEPLAN<br />

TICKETS<br />

START<br />

BEDEUTUNG<br />

MANDELAS<br />

HEILUNG EINER<br />

NATION<br />

FRÜHERE<br />

JAHRE<br />

FREIHEIT<br />

GEFÄNGNIS<br />

KAMPF

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!