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Berliner Zeitung 16.11.2019

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22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 267 · 1 6./17. November 2019<br />

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Sport<br />

NACHRICHTEN<br />

NFL-Profi Garrett schlägt<br />

Gegner mit dem Helm<br />

AMERICAN FOOTBALL. Myles Garrett<br />

vonden Cleveland Browns hat<br />

mit einer Attacke auf dem Spielfeld<br />

für einen Skandal in der NFL gesorgt.<br />

DerDefensiv-Spieler riss dem Quarterback<br />

der Pittsburgh Steelers,Mason<br />

Rudolph, den Helm vomKopf<br />

und schlug seinen Gegner damit.<br />

Rudolph blieb dem Augenschein<br />

nach unversehrt, hätte sich aber sehr<br />

schwer verletzen können. Dass die<br />

Browns ihren Divisions-Rivalen in<br />

der wichtigen Partie 21:7 besiegten,<br />

rückte komplett in den Hintergrund.<br />

Garrett droht eine lange Sperre. „Ich<br />

habe die Ruhe verloren und das bereue<br />

ich“, sagte Garrett.<br />

Eisbären siegen auch nach<br />

der Länderspielpause<br />

EISHOCKEY. DieEisbären Berlin<br />

sind mit einem harterarbeiteten<br />

Sieg aus der Länderspielpause gekommen.<br />

Gegen die Fischtown Pinguins<br />

aus Bremerhaven gelang dem<br />

Team vonTrainer SergeAubin ein<br />

3:2. Torjäger Leo Pföderl traf doppelt,<br />

Landon Ferraroerzielte das dritte<br />

Tor. Am Sonntag treffen die Bären<br />

um 14 Uhrinder Mercedes-Benz-<br />

Arena auf die Iserlohn Roosters.<br />

Gericht untersagt spanisches<br />

Erstligaspiel in Miami<br />

FUSSBALL. DasErstliga-Spiel zwischen<br />

dem FC Villarreal und Atlético<br />

Madrid darfentgegen der Absicht<br />

der spanischen Profi-Fußball-Liga<br />

am 6. Dezember nicht in Miami<br />

stattfinden. Dasentschied ein Handelsgericht<br />

in Madrid, das dem Fußball-Verband<br />

(RFEF) im Streit mit La-<br />

Liga recht gab.Die Verlegung des<br />

Spiels nach Florida hatten unter anderem<br />

auch die beiden spanischen<br />

Topclubs Real Madrid und FC Barcelona<br />

kritisiert. Siesprachen von<br />

„Wettbewerbsverzerrung“.<br />

Babelsberg trennt sich<br />

von Trainer Vorbeck<br />

FUSSBALL. Nach nur knapp fünf<br />

Monaten ist MarcoVorbeck, 38,<br />

nicht mehr Trainer beim Regionalligisten<br />

SV Babelsberg03. DieBrandenburger<br />

trennten sich vondem<br />

früheren Bundesliga-Profi von<br />

Hansa Rostock, wie der Klub am<br />

Freitag mitteilte.Babelsbergliegt<br />

nach 15 Spieltagen mit nur elf Punkten<br />

auf Platz 16 der Regionalliga<br />

Nordost. Zunächst sollen der bisherige<br />

Assistenztrainer Philip Saalbach<br />

und Torwarttrainer Matthias Boron<br />

das Training übernehmen.<br />

Der Laie staunt, der Fachmann wundertsich: Ein Mechaniker arbeitet in der Boxengasse von Interlagos am Triebwerkdes Ferrari von Sebastian Vettel.<br />

Vollgas als Argument<br />

Ferrari steht in der Formel 1unter Betrugsverdacht. In São Paulo kämpft der Rennstall um seinen Ruf<br />

VonElmar Brümmer<br />

Es geht im vorletzten Formel-1-Rennen<br />

des Jahres<br />

um nicht mehr viel für Ferrari,und<br />

doch geht es beim<br />

Großen Preis von Brasilien für die<br />

Scuderia um alles –die Reputation<br />

nämlich. Nicht nur die bittere<br />

Schlappe vonAustin, die den Mercedes-Piloten<br />

Lewis Hamilton vorzeitig<br />

zum Champion machte,gilt es,in<br />

Interlagos zu tilgen, sondern auch<br />

einen bösen Verdacht auszuräumen:<br />

Die roten Rennwagen leisteten sich<br />

justament dann eine unerklärliche<br />

Schwächeperiode, als der Automobilweltverband<br />

(Fia) einen Trick zur<br />

Manipulation der Benzindurchflussmenge<br />

offiziell verboten hat, der einen<br />

zweistelligen PS-Vorteil bringt.<br />

In der Formel-1-Bürokratie werden<br />

durch scheinbar harmlose Anfragen<br />

an die Regelhüter oft Praktiken<br />

anderer Teams angeprangert,<br />

ohne deren Namen offiziell zu nennen.<br />

Manbittet einfach nur um eine<br />

Klarstellung zu einem Sachverhalt.<br />

Entweder, um einen anderen zu<br />

schwächen –oder sich selbst zu stärken.<br />

In diesem Fall hatten das RedBull<br />

und Honda getan, und ließen durchblicken,<br />

dass es klar um Ferraris über<br />

den Frühsommer in den Herbst gesteigertenVorsprung<br />

ging. Undsiehe<br />

da, plötzlich war dieser Überschuss<br />

weg, was Toto Wolff vomKonkurrenten<br />

Mercedes mit den neutralen<br />

Worten „plötzlich ist die Leistung<br />

eine andere“ und einem süffisanten<br />

Grinsen quittierte. Red-Bull-Pilot<br />

Max Verstappen wurde im niederländischen<br />

Fernsehen allerdings<br />

deutlicher: „Das passiert natürlich,<br />

wenn man aufhörtzubetrügen.“ Da<br />

war er,der böse Verdacht.<br />

In Austin hatten die Verdächtigungen<br />

und das schlechte Abschneiden<br />

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto<br />

den 50. Geburtstag versaut; Charles<br />

Leclercwar 52 Sekunden hinter dem<br />

Sieger ins Ziel gekommen, Sebastian<br />

Vettel früh ausgeschieden. Binotto<br />

wehrte sich, sprach von „falschen<br />

Schlussfolgerungen“ und „enttäuschenden<br />

Kommentaren“. Über den<br />

Techniker-Streit droht auch die Allianz<br />

der großen Rennställe zu zerbrechen.<br />

Bislang machten Ferrari, Mercedes<br />

und Red Bull gemeinsame Sache,umdie<br />

Formel-1-Richtlinien für<br />

die Zukunft nach ihrem Gusto zu beeinflussen.<br />

Vor dem Rennen in São Paulo<br />

folgte nun eine weitereDirektiveder<br />

Fia, diesmal geht es um Öl im Brennraum<br />

des Motors,das dortnicht hingelangen<br />

und verbrannt werden<br />

darf, weil es illegal die Leistung steigern<br />

würde. Wieder ein Schuss vor<br />

„Es ist zwar nicht unsere Aufgabe, die Leute<br />

ruhig zu stellen, aber es wäresicher das Beste,<br />

auf der Strecke eine Antwort zugeben.“<br />

Sebastian Vettel über den Druck, der auf seinem Ferrari-Team<br />

beim Großen Preis von Brasilien lastet.<br />

AFP/DE SOUZA<br />

den Bug von Ferrari? Alle Mutmaßungen<br />

setzen das Team aus Maranello<br />

zusätzlich unter Druck, in Brasilien<br />

eine Top-Leistung abzuliefern.<br />

Die 1,2 Kilometer lange Vollgaspassage<br />

bergauf bietet sich geradezu an,<br />

um zu zeigen, dass die Motorenleistung<br />

durch die neuen Einschränkungen<br />

der Regeln nicht gelitten hat.<br />

Charles Leclercstartet zudem mit einem<br />

nagelneuen Motor, und muss<br />

um zehn Startplätzezurück.<br />

Müsste Ferrari an seinem über<br />

das Jahr offenbar um 50 PS stärker<br />

gewordenen Antriebsstrang tatsächlich<br />

etwas ändern, würde das auch<br />

die schon auf Hochtouren laufende<br />

Fahrzeugkonstruktion für die kommende<br />

Saison beeinflussen, in der<br />

man endlich den Siegeszug vonMercedes<br />

stoppen will. Vorallem Sebastian<br />

Vettel will sich mit seinem fünften<br />

Titel, den ersten in Rot, krönen.<br />

Der Heppenheimer hat dem Fernsehsender<br />

Sky gesagt, dass er davon<br />

ausgehe, über sein Vertragsende<br />

2020 hinaus in der Formel 1weiterzufahren.<br />

Die Frage, wie sauber oder nicht<br />

die Konkurrenz arbeitet, will Ankläger<br />

Verstappen in Brasilien nicht<br />

mehr kommentieren. Sebastian Vettel<br />

bezeichnet die Aussagen vonAustin<br />

als „sehr unreif“, will aber auch<br />

keine Debatte führen, zumindest<br />

keine mit Worten: „Es ist zwar nicht<br />

unsere Aufgabe, die Leute ruhig zu<br />

stellen, aber es wäresicher das Beste,<br />

auf der Strecke eine Antwort zugeben.<br />

Wir wollen in Brasilien gewinnen,<br />

und wenn sich dann als Nebeneffekt<br />

herausstellt, dass sich im Vergleich<br />

zu früher nichts geändert hat,<br />

ist es gut so.“ Kollege Leclerc leistet<br />

Schützenhilfe: „Es ist nicht meine<br />

Motivation, unsere Gegner eines<br />

Besseren zu belehren. Wir wissen,<br />

dass alles in Ordnung ist und dass<br />

wir nichts Verbotenes getan haben.<br />

Keiner im Team hat den Spruch von<br />

Max ernst genommen.“ Trotzdem:<br />

ein Spaß wirddieses Rennen für Ferrari<br />

ganz bestimmt nicht.<br />

Geld für<br />

mehr<br />

Gold<br />

Bundestag erhöht Sportetat<br />

um 30 Millionen Euro<br />

Das<br />

Bundesinnenministerium<br />

(BMI) hat seinen Sportetat für<br />

das Jahr 2020 noch einmal um 30<br />

Millionen Euro erhöht. Damit stieg<br />

das Budget des größten Geldgebers<br />

in den vergangenen drei Jahren um<br />

100 Millionen Euro an. Während der<br />

Deutsche Olympische Sportbund<br />

(DOSB) erfreut reagierte, gab es aus<br />

der Politik auch Kritik.<br />

„Das ist ein enorm wertvolles Signal<br />

der Politik an unsere Athletinnen<br />

und Athleten sowie an unsere<br />

Verbände“, sagte DOSB-Präsident<br />

Alfons Hörmann, nachdem der Bundestag<br />

den Etat für das Jahr 2020 in<br />

seiner Bereinigungssitzung in der<br />

Nacht zu Freitag beschlossen hatte.<br />

„Mit diesem erfreulichen Aufwuchs<br />

können wir die Umsetzung der Leistungssportreformweiterhin<br />

intensiv<br />

vorantreiben“, so Hörmann.<br />

Kritik vonder Partei Die Linke<br />

Die Geldflüsse kamen vor allem<br />

Großevents zugute. Für die Biathlon-<br />

und Rodel-WM in Oberhof 2023<br />

stellt das BMI zehn Millionen Euro<br />

zurVerfügung, die Biathlon-EM 2022<br />

im Arberland (Bayerischer Wald) erhält<br />

1,7 Millionen Euro. Für die Ausrichtung<br />

der European Championships<br />

2022 in München wurde der<br />

Etat um 2,8 auf 33,2 Millionen Euro<br />

erhöht, zwei Millionen Euro fließen<br />

in den Ausbau der Bogenschießanlage<br />

in Berlin. Die Nationale Antidoping-Agentur<br />

(Nada) erhält zusätzlich<br />

1,5 Millionen Euro.Für Maßnahmen<br />

der gezielten Olympiavorbereitung<br />

auf die Sommerspiele 2020 in<br />

Tokio wurden zusätzlich drei Millionen<br />

Euro ausgeschüttet, rund zehn<br />

Millionen Euro gab es für 22 Bundessportverbände<br />

in nichtolympischen<br />

Sportarten. Die Zuschüsse für das<br />

Institut für Forschung und Entwicklung<br />

von Sportgeräten (FES) in Berlin<br />

stiegen um 280 000 Euro, das Institut<br />

für Angewandte Trainingswissenschaften<br />

(IAT) in Leipzig erhält<br />

400 000 Euro mehr.<br />

Doch nicht alle Sportpolitiker im<br />

Bundestag waren mit dem Ergebnis<br />

einverstanden. Heftige Kritik gab es<br />

vonder Partei DieLinke.Die Koalitionsparteien<br />

aus SPD und<br />

CDU/CSU, die in erster Linie den<br />

Etat zu verantworten haben, hätten<br />

sämtliche Änderungsanträge der<br />

Fraktion Die Linke abgelehnt. „Eine<br />

sportfachliche Diskussion zu bestimmten<br />

Vorhaben fand nicht statt,<br />

und diese Kungelei ist auch undemokratisch<br />

sowie unseriös“, sagte<br />

Andre Hahn, sportpolitischer Sprecher<br />

der Partei DieLinke. (sid)<br />

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