Berliner Zeitung 25.01.2020

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10 25./26. JANUAR 2020 Erinnerung an den Plumpudding,dieser geliebten Kuchenfackel Selbstverständlich lässt sich der Plumpudding in seiner amorphdiffusen, beinahe viskosen, in jedem Fall massiven, klebrigen, bräunlich-gefleckten Verfassung als Paradebeispiel für die britische Katastrophenkulinarik denunzieren, vonder wir nur froh sein können, dass sie uns im Zugedes Brexits irgendwie abhanden kommt und auf dem nunmehr grenzbewehrten, EU-entfernten und also nicht nur politisch und ökonomisch, sondernauch gastronomisch im eigenen Saft schmorenden Eiland bleibt … Aber mal halblang: Ich habe Plumpudding vorlanger Zeit bei einer Londoner Familie für mich entdeckt. Dorthin hatten mich meine Elterngeschickt, ich sollte als Sechstklässler vorallem die Sprache lernen, lernte aber auch etliche Speisen kennen und lieben. Den Plumpudding,eigentlich ein zu Weihnachten gereichtes Festessen, bereitete man nun eigens für mich und mit einigem Stolz zu –als besondere Ehre für den ausländischen Gast. Ich hatte zuerst einigeirrigeErwartungen, weil ich mit einem „Pudding“ die Vorstellung einer süßen Milchspeise verband. Stattdessen wurde nun in einer Kuchenformder in seiner Beschaffenheit an einen Serviettenknödel erinnernde, allerdings herb-süßliche, rosinenfruchtigeFestschmaus gereicht. Meine Gastelternverzichteten auf den obligatorischen Alkohol, allerdings nicht darauf, mir wenigstens zu zeigen, wie durch die Zugabe vonHochprozentigem beim Servieren aus dem Plumpudding eine Kuchenfackel wird. Ein brennender, flambierter Kuchen –dieses pyrotechnische Happening konnte den Gast aus Deutschland schwer beeindrucken. DankeEngland für diese lukullisch-ästhetische Innovation! Noch heute bereite ich mir diese kindgerecht entschärfte Variante des Plumpuddings zu; der Alkohol bringt mir einfach zu viel Würze, zu viel Schärfe hinein. Auch ohne Rum, Brandy, Portwein, Kirschwasser,Amaretto oder,ganz besonders schlimm, Guinness, können die anderen Zutaten ihr wunderbares Aroma entfalten. Neben Rosinen und anderen Trockenfrüchten, die im Englischen als „Plum“ bezeichnet werden, sind es vorallem Nüsse, Muskat, Pfeffer,Zitrone, Gewürznelken, brauner Zucker und Semmelbrösel. Letzteres, also das Brotrestartige, wird seiner matschigen Konsistenz und seiner dann saftigen Kompaktheit wegen„Pudding“ genannt. Klingt logisch und ist lecker! Und wo wir schon mal beim Thema kulinarischer Kompaktheit sind: Unbedingt empfehlenswert ausder englischen Küche sind Scones –das schwergewichtige, brötchenartigeund sehr saugfähigeGebäck, das mit Clotted Cream und Strawberry Jam eine herrliche Schweinerei im absolut hochkalorischen Bereich ergibt. Und überhaupt, das englische Frühstück mit Speck, Würstchen, Nierchen, Blutwurst, Bohnen in süßer Tomatensoße und trockenem Toast. Ein Traum. Ein Kulinarik-Knaller! Christian Schlüter schwärmt für das saftig Kompakte inder englischen Küche. Are you going to Scarborough Fair? Der Brexit hat uns schon ganz schön viele Nervengekostet, und das kam so: Voretwa zwei Jahren entschloss sich meine Tochter,ein Schuljahr in England zu verbringen. DieWahl fiel auf Scarborough, ein Seebad an der Ostküste in der Grafschaft Yorkshire, Nordengland. Und, ja, es ist das Scarborough mit dem Jahrmarkt, auf den sich das Volkslied „Are yougoing to ScarboroughFair“ bezieht, das man vorallem in der Version vonSimon &Garfunkel kennt. Das Kind bewarb sich erfolgreich beim Scarborough SixthformCollege,einestaatliche Schule, die in den vergangenen Jahren immer auch eine Handvoll EU-Studentenaufgenommen hat, ohne dass diese Schulgeldbezahlen müssen. Das Referendum, bei dem die Mehrheit der Briten für den Austritt aus der EU gestimmt hatten, hatte damals schon stattgefunden, aber Julie, meine Ansprechpartnerin bei Admissions, also dem Zulassungsbüro, beruhigte mich: Im Collegegingen sie davonaus, dass sich in den ersten Jahren nach dem Brexit garnichts ändernwürde. Die britische Regierung habe sich dann garantiertumandere Dingezukümmern, als um Austauschstudenten. Julie wirkte gelassen. Die Entwicklungen gabenihr recht. Kurz nach unserem Telefonat wurde der Brexit verschoben. Im August, zwei Tage nachdemBoris Johnsonbei Angela Merkel vorstelliggewordenwar,flog das Kind nachManchester.Zur Sicherheit hatte ich für sieeinen Reisepass besorgt. Es könne ja sein, dass sie in ihrer Zeit in England ein Visum beantragen müsste, dachteich. Nach ihrerAnkunftberichtete sie begeistert, dieStewardessen hätten sie mit „Love“angesprochen und die Scarborougher würden sich beimAussteigen aus dem Bus beim Fahrer bedanken. Sie war bis dahin mit dem M41 zur Schule gefahrenund dementsprechendfassungslos.Mitte Oktober schickte Boris Johnsondas Parlament in den Zwangsurlaub,umseinenhartenBrexit am 31.Oktoberdurchführen zu können.Johnson warmir unheimlich. EinesNachtsträumte ich, er würdealleEU-Bürger ausdem Land werfen.Tags daraufrief ichJulie an.Diesmalwirktesie ratlos. Sie wissenicht, waspassiert, sagtesie.Was warenwir in Berlin erleichtert,als dienächsteVerschiebungkam, und das„hart“ keineOption mehrzusein schien.Inzwischenliebt meineTochter Yorkshire Tea, Fish Pie undden LeuchtturmamStrand,wosie sich mitihrenFreundentrifft. Dieser Tage sprachen Julie undich wieder miteinander.Sie habe nichts gehört,abersie gehe davonaus,dassmeine Tochter das SchuljahrinScarborough beenden könne.Was danachpassiert, ob die Schule auch künftig EU-Studenten aufnehmen werde–Julieweiß es nicht. Siewürden erst malsotun,als seialles beim Alten. Julie seufzte. „Itiswhatitis“,sagtesie.Dann legte sieauf. Susanne Lenz ist England viel nähergerückt, seitdem ihre Tochter dortzur Schulegeht. Time to say goodbye Am 31. Januar ist es so weit: Großbritannien tritt nach jahrelangem Chaos aus der EU aus. Grund genug, die Erinnerungen ans Inselreich noch mal Revue passieren zu lassen. Vier Redakteure verabschieden sich GETTY IMAGE Brexit, doch wir bleiben verbunden Wieso soll ich mich vonGroßbritannien verabschieden? Wird bald eine Mauer hochgezogen?Wird die Insel demnächst in der Nordsee versinken? Das Land verlässt die Europäische Union, das tut weh, ja. Viele Deutsche scheinen den Wunsch nach einem Austritt aus der Europäischen Union als eine persönliche Beleidigung aufzufassen und wenden sich enttäuscht ab.Von einem Berliner Buchverlag bin ich zu einer Partyeingeladen worden, bei der England verabschiedet werden soll. Ich kann mich aber nicht abwenden, auch wenn mich das Ergebnis des Referendums 2016 tief getroffen hat und ich den Austritt für den falschen Weghalte. Aber ich werde der Insel weiter verbunden bleiben, Brexit hin oder her.Ich werde weiter britische Serien gucken, Bücher britischer Autoren lesen. Ich habe fünf wichtigeJahre meines Lebens in London verbracht, England ist das Geburtsland meines Mannes, meine Kinder haben britische Pässe. Sie wollen diesen Teil ihrer Kultur kennenlernen. Aufder Insel leben zwei Omas und zwei Opas, der Segen der Patchwork-Familie. Sie wollen und sollen ihre Enkel weiterhin sehen. Das heißt nicht, dass mich der Brexit nicht verunsichert. Bevorwir neulich zu Weihnachten zum Familienbesuch fuhren, hatte ich ein bisschen Angst. Ich hatte vonÜbergriffen auf Europäer in englischen Städten gelesen. Waressicher,auf der Straße Deutsch zu sprechen? Ich schärfte meinem Sohn und meiner Tochter in Berlin ein, in der Öffentlichkeit lieber Englisch zu sprechen. Ich dachte an Opa Michael und Opa Michael. Meine Schwiegermutter hatte zweimal geheiratet, beide Male einen Mann namens Michael. Sicher ganz praktisch, immerhin eine Sache weniger,die man sich vom Partner merken muss. Der eine Opa Michael, ein pensionierter Banker,hat sich seit Jahren für den Brexit eingesetzt, ich erinnere mich an einigesteife Abendessen. Der andere Opa Michael, ein Bootsbauer,hat jahrzehntelang Labour gewählt, ist aber auf Boris Johnson umgeschwenkt. Als wir da waren, ging es um das Wetter, Hauspreise und vorallem um die Kinder,ihre Vorlieben, ihre Entwicklung,ihre Krankheiten. Keiner sprach über den Brexit. Es schien, als wollten alle das Thema vermeiden, als seien sie seiner überdrüssig.Als ich meine Schwiegermutter darauf ansprach, verdrehte sie die Augen. „I just hope it finally gets done“ („Ich hoffe, es passiertjetzt endlich mal“), sagte sie. Dann sprach sie über den neuen Chefredakteur der Vogue, ein Thema, das sie eindeutig mehr interessierte. „Get Brexit done“ war auch der Slogan, mit dem der KonservativeBoris Johnson die Wahl gewonnen hat. Ansonsten waren die Briten im Umgang höflich, liebenswürdig wie immer,die Verkäuferinnen und Supermarktkassierinnen nannten mich „Love“oder „Darling“. Und das, obwohl mein Sohn und meine Tochter auf Deutsch auf mich einredeten. Sabine Rennefanz hat schon ihren Sommerurlaub in Cornwall gebucht. Kate, Kevin und Ronny happyambeach! Erste Fremdsprache, fünfte Klasse, Anfang der Neunziger.Schulenglisch, very British, mit einer Begrüßung ging es los: „Good morning,boysand girls.“ An die Tafel schrieb die Lehrerin: „Good morning,Mrs. Gembries.“ Wirlasen und sprachen jetzt Englisch! Dann, „look, listen, say“, schlugen wir unsere Green-Line-Bücher auf und lernten echte Engländer kennen: Ein Jungestellte sich geschüttelt, nicht gerührtvor:„My name is Ronny, RonnyBennett.“ Da war „his babybrother Timmy“, außerdem Kevin Pearson und seine Schwester:„That’sKate. Kate is terrible.“ Sie wohnten in York,Selby Road, sie gingen in die Fulford ComprehensiveSchool, ihre Sätze wurden mit der Zeit anspruchsvoller:„It's aflat, not ahouse.“ Und als ein fremdes Auto in derNachbarschaft vorfuhr, fragte Ronny: „D for Denmark?“ Kevin antwortete: „No, Dfor Deutschland.“ Bald verstand ichdie Textevon Roxette, aber Linda vonder ersten Bank nicht meine Gefühle: „Hello, youfool, Ilove you.“ Eines Tagesnahmen die Schulbuchkinder den Zug nach Whitby, sie besuchten das „railwaymuseum“, sahen „steam“ aufsteigen, waren „happy“ am „beach“. Wirwaren erstaunt, dass man in England ohne Begleitung der Elternans Meer fahren darf. Welch heile Inselwelt! Über Whitbyhatte bereits Bram Stoker gesagt: „This is alovely place.“ Dann ließ er hier seinen „Dracula“ los. Langebissen auch die Fische an vorWhitby. Noch klagte niemand über Fangquoten und the European Union's Common Fisheries Policy. Zum ersten Mal wirklich in England war ich mit Anfang 30. London Luton AirporttoLondon Victoria,11,50 Pfund, mit dem Green- Line-Bus. Daher kam der Schulbuchname. Ich musste an Mrs. Gembries denken, an die vielen Doppelstunden im Sprachlabor, wenn es „plock“ machte im Kopfhörer.Denn dann wusste ich, dass sie mithörte, wie ich zwischen den Zeitformen „simple present“ und „present perfect“ sprang und mir die Zungeverdrehte, um die Präposition „through“ nicht ganz so feucht auszuspucken. Linda saß oft vormir.Sie hatte blondes Haar. Das „simple present“ kann einfache Gegenwartausdrücken oder für die einfache Zukunft stehen. „Brexit means Brexit“ meint etwa einen jetzigen Zustand, den man nicht zu verändernplant. Meint aber auch ein baldiges Ereignis, das sicher ist, da es einem festen Zeitplan folgt. So steht es jedenfalls auf einer Grammatikseite im Netz und ist letztlich einfacher,als es klingt. Schwieriger war zuletzt die Frage, warum die Briten ständig feste Versprechen machen und dann doch immer wieder ihre Zeitpläne ändern. RonnyBennett aus York würde heute vielleicht fragen: „B for Bruxelles?“ Und Kevin Pearson antworten: „No, Bfor Brexit.“ Mean it? Mean it! Dazu müsste im Hintergrund ein Song vonRoxette laufen:„It must have been love,but it's overnow“. Waswohl aus Linda geworden ist? Paul Linke verzeiht seiner Englischlehrerin Mrs. Gembries alle unberechtigten Einträgeins Klassenbuch. Gutsch Leo Hochverehrte Königin! VonJochen-Martin Gutsch Hochverehrte Königin Elizabeth II., mit Trauer und Bestürzung habe ich zur Kenntnis genommen, dass Prinz Harry(Herzog von Sussex) und seine Frau Meghan (Herzogin vonSussex) sich vomIhren königlichen Rollen im Königshaus Windsor zurückziehen wollen. Ich kann Ihre Tränen der Enttäuschung, hochverehrte Königin, nicht trocknen. Noch vermag ich es, Ihr tiefes, aufrichtiges Unverständnis ob dieses Vorgangs in tiefes, aufrichtiges Verständnis zu verwandeln. Darf ich offen sprechen, meine Königin? Harry(der kleine Loser) und Meghan (amerikanisches Miststück) haben nie begriffen, was für ein göttliches Privileg es ist, Teil des glorreichen Königshauses Windsor zu sein! Ichschon. Meine Königin, Sie werden mich nicht kennen, deshalb möchte ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Jochen-Martin Gutsch, Duke of Absolutely Nothing. Ichentstamme nicht direkt einer königlichen Familie, aber doch einer Dynastie: von Zahnärzten. Seit drei Generationen wird inunserer Familie dem stolzen Beruf des Bohrens und Füllens von Löchern nachgegangen. Apropos Loch: Es wäre mir eine Ehre und ein Wunsch, das Loch zu füllen, das Harry (Loser) und Meghan (Miststück) in IhrerFamilie und in IhremHerzenhinterlassen haben. Wasqualifiziert mich für einen Platz im Königshaus? Einiges. Ich wurde geboren in Karlshorst, auch bekannt als das Windsor von Ost-Berlin. Die Gegend in der ich aufwuchs, heißt: das Prinzenviertel. Ich denke, eine schicksalhafte Disposition für meinen Wegins Königshaus ist nicht von der Hand zu weisen. Das bescheidene Schloss, indem meine Familie wohnte, wurde von der KWV gepflegt: der Königlichen Wohnungsverwaltung. Natürlich wuchs ich mit Bediensteten auf, über uns lebte meine Oma. Wirnannten Sie: Queen Mum. Der Umgang mit alten, starrköpfigen Personen, die viel vom Weltkrieg erzählen, ist mir nur allzu vertraut. Zu meinen ganz frühen Leidenschaften gehört der weiße Sport: Tennis. Oft stand ich auf dem CentreCourtdes Tennisplatzes der BSG Möbelkombinat. Ein Möbelkombinat, meine hochverdrehte Königin, müssen Sie sich vorstellen wie eine königliche Porzellanmanufaktur.Nur ohne Porzellan. Stand ich mal nicht auf dem Tennisplatz, dann pflegte ich die Pferde.InKarlshorst gibt es eine Trabrennbahn, wo betrunkene, vierschrötige Männer ihr letztes Hartz-IV-Geld verwetten. No,I’m just kidding! In Karlshorst gibt es die königliche Pferde-Rennbahn, wo Herren und Damen vonedlem Geblüt prächtige Hüte und Champagner-Flöten umhertragen. Es ist hier wie in Ascot. Meine hochsensible Königin, eines steht für mich an erster Stelle in einem Leben: Tradition. Ich liebe alles, was schon immer da war. Und verachte diejenigen, die alles neu erfinden. Gott hat die Welt innerhalb von sechs Tagen erschaffen! Sie verändern zu wollen, bedeutet: Blasphemie. Zur Tradition gehören für mich auch uniformierte Zeremonien. Gerne schlage ich Menschen zum Ritter. Oder zu irgendwas anderem. Besonders eine Zeremonie trage ich seit der Kindheit im Herzen: den Fahnenappell. Youknow Fahnenappell, my precious Queen? I can showyou! It’s big time fun. Meine Frau ist, anders als Meghan (Miststück), bescheiden, arbeitsam und hat alle Folgen von „The Crown“ gesehen. Zusammen sind wir auch komplett ehrgeizlos, was die Thronfolge betrifft. Wir wollen nicht regieren. Nur imSchloss rumhängen und ein bisschen Charity machen. Irgendwo hungernden Kindernüber den Kopf oder die aufgeblähten Bäuche streicheln –das lieben wir! Welchen Titel Siemir geben, meine hochbezahlte Königin, bleibt Ihnen überlassen. Gerne bin ich der neue Herzog von Sussex. Oder der Duke of Karlshorst. Oder der kleine Lord. Oder der dunkle Lord. Oder der Earl Grey.
Berliner Zeitung · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 – S eite B1 ························································································································································································································································································· Service Richtig durchsetzen im Berufsalltag Karriere, Seite B4 Frisch, frech, freundlich: der Citroën C5 Aircross im Test Mobile Welten, Seite B8 Am Steuer der Pistenraupe Wiefunktionieren Seilbahnen eigentlich? Wiefährt sich ein Pistenbully? Und wie arbeiten Pistenretter? –Mancherorts darf man das selbst erleben und testen VonVerena Wolff Harte und griffige Pisten, komfortable Lifte, Schneegarantie durch Schneekanonen und rasche Hilfe bei Unfällen: Dass hinter alpinem Massenwintersport enorme Logistik steckt, ist den meisten Skifahrern und Snowboardern bewusst. In einigen Skigebieten versprechen Führungen undTouren aber auch tiefereEinblicke in das Tagesgeschäft. In vielen Alpen-Skigebieten kann man eine Fahrt mit dem Pistenbully unternehmen und dabei Spannendes von denen erfahren, die den Job oft schon seit Jahrzehnten machen. An manchen Pisten müssen die riesigen Raupen sogar angehängt werden, weil das Gefälle so groß ist. Auf dem Kaunertaler Gletscher nehmen die Profis Gert und Daniel Gäste mit ins Führerhaus. Wer volljährig ist, darf auch ans Steuer der acht Tonnen schweren und 510 PS starken Maschine. Sonntags, dienstags und donnerstags gibt es die Tour,die 245 Euro proPerson kostet. Im Tannheimer Talkönnen Wintersportler den Pistenmachern der Jungholzer Skilifte beim Präparieren über die Schulter schauen. Auch in Hochfügen im Zillertal, im Alpbachtal, am Hochkönig in den Berchtesgadener Alpen und in anderen Orten ist die Mitfahrtmöglich. DiePistenbully- Touren finden meist am Nachmittag statt und kosten zwischen 50 und 100 Euro proPerson –buchen muss man meist vorher. Inder Schweiz gibt es solche Angebote zum Beispiel in St. Moritz, Arosa Lenzerheide und in der Aletsch Arena. Im Parcours mit dem Snowmobil Der Skicircus Saalbach-Hinterglemm wartet mit einer eigenen „Snowmobile-City“ auf. Hier können Wintersportler wendige Skidoos durch einen Parcours jagen oder die Pistenraupen steuern –das geht jeweils von Dienstag bis Sonntag vom frühen Nachmittag bis Abend. Auf dem Hintertuxer Gletscher gibt es eine Pistenbully-Testarea. Für alle Probe-Fahrer gilt hier: Sie müssen einen Führerschein besitzen und festes Schuhwerkanhaben –mit Skischuhen fällt die Fahrtaus. Seit Dezember 2017 fährt die neue Zugspitzbahn. Beim Bau wurden mehrere Rekorde gebrochen – unter anderem hat sie nach Angaben In der Schweizer Aletsch Arena kann man in einem Pistenbully mitfahren. DPA der Betreiber die mit 127 Metern höchste Stahlbaustütze für Pendelbahnen. Wer nicht einfach nur aus dem Tal auf den Berg fahren will, kann sich in der Sommersaison zweimal täglich erklären lassen, wie die Seilbahn funktioniert, welche Herausforderungen es beim Baugab und wie die Bergstation aufgebaut ist. DieFührungen sind kostenlos. Am Hintertuxer Gletscher gibt es Ende April 2020 eine Technik-Tour mit Stationen bei zwei Seilbahnen, in der Pistenbully-Werkstatt und bei der Beschneiungszentrale des Gebiets. Viel zu lernen auf Technikführungen Die Konstruktion der 3S-Penkenbahn in Mayrhofen ist atemberaubend. Schwindelerregend hoch schweben die Kabinen über dem Zillertal, ehe sie über den Gipfel in Richtung Skigebiet verschwinden. Eine Führung bietet jeden Mittwoch imWinter einen Einblick hinter diese technische Meisterleistung. Auch in Lech/Zürs am Arlberg, im Montafon, in Heiligenblut am Großglockner, inLermoos und anderen Skigebieten in Österreich gibt es feste Zeiten für Technikführungen, die oft keinen Eintritt kosten. In einigen Schweizer Skigebieten gibt es ebenfalls solche Führungen, darunter in Flims Laax, Arosa Lenzerheide oder Crans-Montana. In der Tiroler Gemeinde Serfaus fährt seit 1985 eine U-Bahn, damit die Autos draußen bleiben. Das Skidorf ist neben der Hauptstadt Wien damit der einzige Ortmit U-Bahn in Österreich. Das Besondere: die Züge in Serfaus schweben auf einem Luftkissen, ferngesteuert und ohne Fahrer. Jeden Donnerstag führt eine Tour in Betriebsräume und Werkstätten der Seilbahnen des Gebiets - und seit 2019 auch hinter die Kulissen der U-Bahn, wie die Seilbahn- Gesellschaft mitteilt. Jedes Jahr gibt es böse Unfälle auf den Pisten. In der Schweizer Aletsch Arena können Wintersportler mit einem „Pistenpatrouilleur“ losfahren. Er erklärtdie Abläufe hinter einer Rettung und unter anderem, wie eine Lawinen-Sprenganlage funktioniert. In Davos ist das international renommierte Institut für Schnee- und Lawinenforschung ansässig - auch hier gibt es regelmäßig Führungen, die über die gefährlichen Schneemassen und die Arbeit der Wissenschaftler informieren. (dpa) EXKLUSIVE REISEEMPFEHLUNG RELAXEN · GENIESSEN · ERLEBEN FAMILIEN WINTER URLAUB indenschönstenRegionenDeutschlands NUR WENIGE AUTOSTUNDEN VONBERLIN ENTFERNT -lic willkommen in Brandenburg, Thüringen&Sachsen Outdoor ·Skifahren und Snowboarden ·Skilanglauf-Loipen ·Rodeln ·geführte Winter- und Schneeschuhwanderungen ·Kinderskischule ·Fackelwanderungen und Lagerfeuer ·Après-Ski-Hütten ·Vermietung und Unterstellmöglichkeit vonWintersportausrüstung ·Winterspaziergänge am See ·Eisstockschießen ·Winterspiele Tolle Familien- und Aktivangebote für Ihren Winterurlaub: www.ahorn-hotels.de Indoor ·YOKIAHORN Kinderwelt ·Spielwelt innen mit Bällebad und Rutsche ·große Innen-Pools ·Kino für Groß und Klein ·Tischtennis ·Billard ·Wii-Lounge ·Darts ·vielfältiges Freizeitprogramm ·Sky TV ·Abendentertainment ·Fitnessraum mit Kursprogramm ·Sauna ·Massagen ·Kosmetikanwendungen Die Freizeitangebotevariieren je nach Hotel. Telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50
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