AUTOINSIDE Ausgabe 2 – Februar 2020
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Margendruck. Vor allem seit dem Euro-Crash<br />
2015 hat dieser Druck nochmals markant zugenommen.<br />
Zudem sorgt die Digitalisierung<br />
dafür, dass die Vergleichbarkeit der Angebote<br />
zunimmt. Einerseits innerhalb der Schweiz,<br />
wo die Garagisten die Preise im Internet vergleichen<br />
<strong>–</strong> oftmals jedoch leider unabhängig<br />
von Serviceleistungen oder Verfügbarkeit.<br />
Andererseits aber auch mit dem Ausland:<br />
Online findet man heute viele Produkte auch<br />
in ausländischen Webshops.<br />
Wie antworten Sie auf diese Konkurrenz<br />
aus dem Ausland?<br />
Wir positionieren uns anders. Der Kunde<br />
kauft bei Derendinger nicht nur das Produkt.<br />
Er erhält bei uns das ganze Paket, eine unschlagbare<br />
Verfügbarkeit sowie den Support<br />
und die technischen Schulungen. Das Thema<br />
Support ist gerade für die Allrounder in<br />
den Multimarkenbetrieben sehr nützlich.<br />
Und: Niemand sonst liefert bis zu sieben Mal<br />
täglich. Ein Fahrzeug kann heute für einen<br />
Service- oder Reparaturauftrag nicht mehr<br />
stundenlang einen Arbeitsplatz besetzen...<br />
Autos müssen noch am selben Tag repariert<br />
werden. Wer nur das Produkt kauft, der findet<br />
es im Ausland oftmals günstiger. Aber<br />
der ganze Service, den wir bieten können,<br />
der fehlt dann.<br />
Die SAG führt Technomag und Derendinger<br />
mit eigenständigen Auftritten. Wo und wie<br />
wollen Sie Derendinger positionieren?<br />
Derendinger ist die starke Marke im mittleren<br />
Preissegment. Der zuverlässige Partner<br />
der Garagisten, der mit unschlagbarer Verfügbarkeit,<br />
einem äusserst attraktiven Preis-/<br />
Leistungsverhältnis, dem breitesten Sortiment<br />
und knackigen Angeboten punktet.<br />
Olivier Rey: «Auch in Zeiten der Digitalisierung wollen wir unsere traditionellen Derendinger-Werte beibehalten.»<br />
Sie haben schon für eine Schweizer KMU<br />
für 3D-CAD-Systemlösungen gearbeitet.<br />
Wie schätzen Sie die künftige Rolle des<br />
3D-Drucks im Aftermarket ein?<br />
Mittlerweile lassen sich mit 3D-Druck serienreife<br />
Teile fertigen. (Nimmt eine TV-Fernbedienung<br />
in die Hand.) Das Kunststoffgehäuse<br />
dieser Fernbedienung kann ich drucken und<br />
es ist nicht nur optisch ansprechend, sondern<br />
auch zum Gebrauch geeignet. In der Werkzeugbranche<br />
kannten wir 3D-Druck schon<br />
vor Jahren. Allerdings waren das lediglich<br />
Muster oder Mockups, um zu zeigen, wie das<br />
fertige Produkt aussehen würde. Mit diesem<br />
Werkzeug arbeiten durfte man auf keinen<br />
Fall, sonst wäre es einem um die Ohren geflogen.<br />
Heute kann man mit modernen Kompositwerkstoffen<br />
sehr widerstandsfähige und<br />
funktionale Materialien drucken. Ich denke,<br />
das Potenzial für den 3D-Druck besteht, aber<br />
ich sehe es eher in Nischen. Beispielsweise<br />
für seltene Ersatzteile für Oldtimer und andere<br />
Raritäten.<br />
Welches sind die aktuell grössten Herausforderungen<br />
für Sie als Derendinger-Chef?<br />
Es ist einerseits der bereits erwähnte Preisund<br />
Margendruck. Mittels Differenzierung<br />
und Zusatzleistungen wollen wir unseren<br />
Kunden, den Garagisten, vermitteln, dass<br />
ihnen die Zusammenarbeit mit Derendinger<br />
einen Mehrwert beschert. Diesen Mehrwert<br />
wollen wir nach aussen sichtbar machen. Das<br />
funktioniert am besten über positive Erfahrungen.<br />
Weiter wollen wir die Online-Präsenz<br />
erweitern und auf unser Unternehmen<br />
sowie unsere Partnerkonzepte aufmerksam<br />
machen, denn Meinungsbildung und Kaufentscheide<br />
geschehen immer mehr übers<br />
Web. Und wir wollen auch in Zeiten der Digitalisierung<br />
unsere traditionellen Derendinger-Werte<br />
beibehalten.<br />
Neue Antriebstechnologien, Einschränkungen<br />
der Hersteller bei Diagnosedaten,<br />
Fachkräftemangel: Die Schweizer Garagisten<br />
sehen sich mit vielen Herausforderungen<br />
konfrontiert. Was können Zulieferer<br />
wie Derendinger hier beitragen?<br />
Ganz einfach: Schulen, weiterbilden. Die Garagisten<br />
passen sich seit 100 Jahren an neue<br />
Technologien an und sie sind bereit, weiter<br />
dazuzulernen. Aktuell sind unsere Hochvolt-Kurse<br />
sehr gut besucht. Wir bieten auch<br />
Schulungen und Zertifizierungen im Bereich<br />
CNG/LNG und zu den Themen Kalibrierung<br />
und Diagnostik an. Weiterbildung ist das A<br />
und O.<br />
Zum Schluss: Wie schalten Sie nach<br />
einem stressigen Arbeitstag ab?<br />
Mit meiner Familie, meinen beiden Kindern,<br />
komme ich schnell auf andere Gedanken.<br />
Dazu bewege ich mich viel, bin ein begeisterter<br />
Skifahrer und im Sommer oft mit dem<br />
Mountainbike unterwegs. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.derendinger.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong>69