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Entstehung von Spektrallinien

Kapitel aus dem Buch "Physik der Sterne"

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3 Sternspektren und Sternatmosphären

Temperatur die 25.000 K-Marke überschreitet (Spektraltyp O), wesentlich. Dabei

erfolgt der Übergang von einem LTE-Regime in ein non-LTE-Regime allmählich

und kann insbesondere am vermehrten Auftreten von Spektrallinien von hochionisierten

Atomen verfolgt werden.

Da mittlerweile die Theorie von non-LTE-Plasmen sehr weit fortgeschritten ist,

werden die damit einhergehenden Strahlungsprozesse natürlich immer mehr in die

Modellierung von Sternatmosphären und die daraus folgende Berechnung synthetischer

Spektren einbezogen. Da aber ihre Behandlung die Zielsetzung dieses

Buches bei Weitem übersteigen würde, sei an dieser Stelle nur auf das Standardwerk

von Ivan Hubeny und Dimitri Mihalas (1939–2013) zum Thema „Sternatmosphären“

hingewiesen (Hubeny und Mihalas 2015).

3.2.2 Formale Lösung der Strahlungstransportgleichung

Für einen ersten Überblick über die Funktionsweise des Strahlungstransports

reicht es aus, sich eine Sternatmosphäre als eine planparallele Schicht vorzustellen

(s. Abb. 3.30). In diesem Fall hängt die spezifische Intensität I ν

nur von der zum

Beobachter hin gerichteten Koordinate z und vom Winkel ϑ zwischen der z-Achse

und dem Strahl s ab. Hier erweist es sich als günstig, für den Cosinus des Winkels

ϑ die Variable μ = cos ϑ einzuführen. Gl. 3.162 wird dann zu

µ dI ν(µ, z)

dz

=−I ν (µ, z) + S ν (z) =−κ ν I ν (µ, z) + ε ν (z).

(3.166)

Im trivialen Fall κ ν

= 0 und ɛ ν

= 0, d. h., wenn am betrachten Ort weder Absorptions-

noch Emissionsprozesse auftreten, erhält man für dI ν

/dz = 0 die erwartete

Abb. 3.30 Geometrie

einer planparallelen

Sternatmosphäre.

Der Temperatur- und

Dichtegradient steigt von

oben nach unten an

Lichtstrahl

Photosphärenobergrenze

τ 1

τ 2

R 0 , τ ν=0

ds

µ

dz

τ ν

R i

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