27.02.2020 Aufrufe

Alnatura Nachhaltigkeitsbericht 2019/2020

Der Alnatura Nachhaltigkeitsbericht stellt unseren Beitrag für Mensch und Erde gebündelt und umfassend dar.

Der Alnatura Nachhaltigkeitsbericht stellt unseren Beitrag für Mensch und Erde gebündelt und umfassend dar.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2019</strong> /20<br />

Die Bio-Gärtnerei Zubzow Eins in Trent auf Rügen wird seit<br />

2018 über die <strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern-Initiative unterstützt.<br />

im begründeten Ausnahmefall und unter Einsatz von Schmerzmitteln<br />

durchgeführt werden. Die Gesundheit der Tiere sichert<br />

eine be darfsgerechte Nährstoffversorgung, eine niedrige Besatzdichte<br />

und die Wahl geeigneter Rassen. Krankheiten<br />

werden bevorzugt mit pflanzlichen oder anderen alternativen<br />

Mitteln behandelt. Der vorbeugende und systematische Einsatz<br />

von Antibiotika ist verboten. Synthetische Medikamente werden<br />

nur verabreicht, wenn alternative Behandlungsmethoden<br />

keinen Erfolg versprechen. Nach dem Medikamenteneinsatz<br />

ist die vorgeschriebene Wartezeit, bis ein Lebensmittel von<br />

dem behandelten Tier gewonnen werden darf, doppelt so lang<br />

wie in der konventionellen Tierhaltung.<br />

Wirtschaft<br />

Umwelt<br />

Ein fruchtbarer Boden ist die Voraussetzung für eine nachhaltige<br />

Landwirtschaft und das gesunde Wachstum von Pflanzen.<br />

Dafür sorgen im Bio-Landbau organische Dünger wie Mist,<br />

Kompost und Gründüngung, bei der geeignete Pflanzen untergepflügt<br />

werden. Mineralische Stickstoffdünger und chemischsynthetische<br />

Pestizide sind verboten. Stattdessen werden Pflanzen<br />

wie Klee angebaut, die Stickstoff aus der Luft im Boden<br />

binden und so den für das Wachstum von Pflanzen benötigten<br />

Nährstoff bereitstellen. Die natürlichen Dünger ernähren den<br />

Boden und bauen Humus auf. Bereits eine Handvoll gesunder<br />

Boden bietet Milliarden von Organismen Lebensraum: So ergab<br />

ein 20-jähriger Dauerversuch vom Forschungsinstitut Biologischer<br />

Landbau (FiBL), dass in biologisch bewirtschafteten Ackerflächen<br />

25 Prozent mehr Bodenlebewesen wie Regenwürmer, Insekten,<br />

Pilze und Bakterien vorkommen. Abwechslungsreiche Fruchtfolgen<br />

und eine schonende Bodenbearbeitung unterstützen den<br />

Humusaufbau zusätzlich. Blühstreifen und Beikräuter schaffen<br />

Lebensräume für Nützlinge wie Insekten, Bienen und Vögel, die<br />

wiederum Schädlinge verspeisen. Auf Bio-Flächen kommen 50<br />

Prozent mehr Individuen und 30 Prozent mehr Arten vor als auf<br />

konventionellen. Ein gesunder Boden bindet zudem bis zu 15<br />

Prozent mehr Kohlenstoff und trägt damit zum Klimaschutz bei.<br />

Auch der Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger schont das<br />

Klima, denn er spart viel Energie ein: umgerechnet auf den Ertrag<br />

rund 20 Prozent im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft.<br />

Artgerechte Tierhaltung ist ein zentrales Anliegen des Bio-<br />

Landbaus. Die Tiere haben in der Regel mehr Stallfläche und<br />

Tageslicht zur Verfügung sowie regelmäßigen Auslauf an der<br />

frischen Luft. Systematische Eingriffe wie das Kupieren der<br />

Schwänze von Ferkeln oder Stutzen der Schnäbel von Legehennen<br />

sind verboten. Enthornungen von Rindern dürfen nur<br />

Da sie natürliche Kreisläufe und Wechselbeziehungen nutzen,<br />

müssen Bio-Landwirtinnen und -Landwirte weniger Betriebsmittel<br />

wie Dünger oder Futter zukaufen. Entscheidend hierfür<br />

ist das Prinzip, nur so viele Tiere zu halten, wie die Betriebs fläche<br />

ernähren kann. Eignen sich die Flächen nicht für den Anbau<br />

einer ausgewogenen Mischung an Futter, darf maximal die<br />

Hälfte des Bedarfs durch den Zukauf zertifizierter Bio-Futtermittel<br />

gedeckt werden. Mist und Gülle dienen auf dem Acker<br />

als hochwertiger Dünger. Dank der flächengebundenen Tierhaltung<br />

entstehen nur so viel Ausscheidungen, wie der Boden<br />

aufnehmen kann.<br />

Würden die Kosten für die Beseitigung produktionsbedingter<br />

Umweltbelastungen, die sogenannten externen Kosten, in die<br />

Erzeugerpreise eingerechnet, wären Bio-Lebensmittel günstiger<br />

als konventionelle Lebensmittel. Produktionsbedingte Umweltbelastungen<br />

sind etwa der CO 2 -Ausstoß durch landwirtschaftliche<br />

Maschinen, die Belastung von Böden durch chemisch-synthetische<br />

10 %<br />

9 %<br />

8 %<br />

7 %<br />

6 %<br />

Anteil des ökologischen Landbaus an der<br />

landwirtschaftlich genutzten Fläche in Prozent<br />

Anteil Bio an den Konsumausgaben der privaten<br />

Haushalte in Deutschland für Nahrungsmittel<br />

5 %<br />

2014 2015 2016 2017 2018<br />

Die Bio-Anbaufläche in Deutschland ist von 2014 bis 2018<br />

um 44 Prozent gewachsen. Der Umsatzanteil von Bio-Lebensmitteln<br />

betrug 2018 knapp sieben Prozent am gesamten<br />

Lebensmittelmarkt.<br />

30

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!