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Wasser-verbindet-ebook

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Land

Kasachstan

Kirgistan

Tadschikistan

Turkmenistan

Usbekistan

Afghanistan

Indikator für Rural Water Liveli hoods

Wasserknappheit Index (RWLI),

(m³ pro Kopf, Rang von 1 (beste Situation)

2007) bis 158 (schlechteste Situation)

7 405

3 821

2 392

4 979

1 842

2 015

129

108

155

150

140

157

in Usbekistan sogar mit 86 (von

100) Punkten. 18

Dies zeigt, dass Wasserknappheit

kein rein physisches

Phänomen ist, sondern auch eine

Konsequenz von Verhaltensmustern

in Konsum und Nutzung von

Wasser und damit von menschlichem

Einfluss. Das wurde auch im

UN-Bericht über die Entwicklung

von 2006, der Wasser gewidmet

war, deutlich formuliert:

»Die Knappheit, die den

Kern der globalen Wasserkri se

ausmacht, hat ihre Grundursachen jedoch in den Machtverhältnissen, in Armut und

Ungleichheit, nicht in der tatsächlichen Verfügbarkeit von Wasser. (…) In vielen Ländern ist

Wasserknappheit Ergebnis politischer Maßnahmen, die durch Subventionierung und Schleuderpreise

einen übermäßigen Wasserverbrauch gefördert haben. Es ist mehr als genug Wasser

auf der Welt vorhanden, um den Bedarf von Haushalten, Landwirtschaft und Industrie

decken zu können. Das Problem ist, dass manche Menschen – speziell die Armen – durch ihre

Armut, ihre eingeschränkten gesetzlichen Rechte oder eine öffentliche Politik, die den Zugang

zur Infrastruktur von Wasser zum Leben und von Wasser als Lebensgrundlage beschränkt,

systematisch vom Zugriff auf Wasser ausgeschlossen werden. Kurzum, Wasserknappheit wird

durch politische Prozesse und Institutionen verursacht (…).«

Das politische Erbe: konkurrierende Nutzungsinteressen im

Bewässerungs- und Energiesektor

In der Sowjetunion wurden Wasser- und Energieressourcen mit einem integrierten topdown

Ansatz verwaltet. Die Nutzung orientierte sich an unionsweiten Zielen, zu denen

jede Republik beizutragen hatte. Der zentralasiatische Beitrag war in der Baumwollproduktion

festgelegt worden, und so war das gesamte zentralasiatische Wassermanagementsystem

auf diesen Zweck ausgerichtet. In dieser Hinsicht wurden zwei wichtige

inter-republikanische Mechanismen eingeführt: zum einen das Wasser-Energie-Tauschsystem

zwischen den Republiken, und zum anderen die Wasserentnahmequoten für jede

Republik. Beide haben einen immensen Effekt auf die heutigen Nutzungsmuster und

politischen Strategien.

Das Quotensystem (siehe Seite 24) ist auf die Bedürfnisse der Bewässerungslandwirtschaft

in den Staaten an den Unterläufen ausgerichtet. Schaut man sich die

18 Sullivan et al. 2009.

28 Das politische Erbe: konkurrierende Nutzungsinteressen im Bewässerungs- und Energiesektor

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